https://rapidshare.com/files/247088208/elb_at.txt Das erste Buch Mose (Genesis). Die Schoepfung: Sechstagewerk. \1\ 1.1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. 1.2 Und die Erde war wuest und leer, und Finsternis war ueber der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte ueber den Wassern. 1.3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. 1.4 Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. 1.5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag. 1.6 Und Gott sprach: Es werde eine Woelbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern! 1.7 Und Gott machte die Woelbung und schied die Wasser, die unterhalb der Woelbung von den Wassern, die oberhalb der Woelbung waren. Und es geschah so. 1.8 Und Gott nannte die Woelbung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag. 1.9 Und Gott sprach: Es sollen sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! Und es geschah so. 1.10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott sah, dass es gut war. 1.11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbaeume, die auf der Erde Fruechte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. 1.12 Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Baeume, die Fruechte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1.13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag. 1.14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Woelbung des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie sollen dienen als Zeichen und [zur Bestimmung von] Zeiten und Tagen und Jahren; 1.15 und sie sollen als Lichter an der Woelbung des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so. 1.16 Und Gott machte die beiden grossen Lichter: das groessere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. 1.17 Und Gott setzte sie an die Woelbung des Himmels, ueber die Erde zu leuchten 1.18 und zu herrschen ueber den Tag und ueber die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag. 1.20 Und Gott sprach: Es sollen die Wasser vom Gewimmel lebender Wesen wimmeln, und Voegel sollen ueber der Erde fliegen unter der Woelbung des Himmels! 1.21 Und Gott schuf die grossen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle gefluegelten Voegel nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1.22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und fuellt das Wasser in den Meeren, und die Voegel sollen sich vermehren auf der Erde! 1.23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fuenfter Tag. 1.24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und [wilde] Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 1.25 Und Gott machte die [wilden] Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1.26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns aehnlich! Sie sollen herrschen ueber die Fische des Meeres und ueber die Voegel des Himmels und ueber das Vieh und ueber die ganze Erde und ueber alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! 1.27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 1.28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und fuellt die Erde, und macht sie [euch] untertan; und herrscht ueber die Fische des Meeres und ueber die Voegel des Himmels und ueber alle Tiere, die sich auf der Erde regen! 1.29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Kraut gegeben, das auf der Flaeche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samentragende Baumfrucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen; 1.30 aber allen Tieren der Erde und allen Voegeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, [habe ich] alles gruene Kraut zur Speise [gegeben]. 1.31 Und es geschah so. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag. Die Schoepfung: Ruhetag. \2\ 2.1 So wurden der Himmel und die Erde und all ihr Heer vollendet. 2.2 Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte. 2.3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte. 2.4 Dies ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden. Adam im Garten Eden. An dem Tag, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, 2.5 - noch war all das Gestraeuch des Feldes nicht auf der Erde, [und] noch war all das Kraut des Feldes nicht gesprosst, denn Gott, der HERR, hatte es [noch] nicht auf die Erde regnen lassen, und [noch] gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bebauen; 2.6 ein Dunst aber stieg von der Erde auf und bewaesserte die ganze Oberflaeche des Erdbodens, 2.7 - da bildete Gott, der HERR, den Menschen, [aus] Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele. 2.8 Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 2.9 Und Gott, der HERR, liess aus dem Erdboden allerlei Baeume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Boesen. 2.10 Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewaessern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen. 2.11 Der Name des ersten ist Pischon; der fliesst um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist; 2.12 und das Gold dieses Landes ist gut; dort [gibt es] Bedolach-Harz und den Schoham-Stein. 2.13 Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fliesst um das ganze Land Kusch. 2.14 Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der fliesst gegenueber von Assur. Und der vierte Fluss, das ist der Euphrat. 2.15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 2.16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; 2.17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Boesen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben! Erschaffung Evas. 2.18 Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 2.19 Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Voegel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen wuerde; und genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen wuerde, [so] sollte ihr Name sein. 2.20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Voegeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber fuer Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend. 2.21 Da liess Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; 2.22 und Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen. 2.23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Maennin heissen, denn vom Mann ist sie genommen. 2.24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden. 2.25 Und sie waren beiden nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schaemten sich nicht. Der Suendenfall und dessen Folgen. \3\ 3.1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Baeumen des Gartens duerft ihr nicht essen? 3.2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Fruechten der Baeume des Gartens essen wir; 3.3 aber von den Fruechten des Baumes, der in der Mitte des Gartens [steht], hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht beruehren, damit ihr nicht sterbt! 3.4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 3.5 Sondern Gott weiss, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Boeses. 3.6 Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust fuer die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und ass, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er ass. 3.7 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblaetter zusammen und machten sich Schurze. 3.8 Und sie hoerten die Stimme Gottes, des HERRN, der im Garten wandelte bei der Kuehle des Tages. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, mitten zwischen den Baeumen des Gartens. 3.9 Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 3.10 Da sagte er: Ich hoerte deine Stimme im Garten, und ich fuerchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich. 3.11 Und er sprach: Wer hat dir erzaehlt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? 3.12 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich ass. 3.13 Und Gott, der HERR, sprach zur Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getaeuscht, da ass ich. 3.14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens! 3.15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. 3.16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Muehsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebaeren! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird ueber dich herrschen! 3.17 Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehoert und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Muehsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; 3.18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen! 3.19 Im Schweisse deines Angesichts wirst du [dein] Brot essen, bis du zurueckkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurueckkehren! 3.20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden. 3.21 Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibroecke aus Fell und bekleidete sie. 3.22 Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Boeses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! 3.23 Und Gott, der HERR, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war. 3.24 Und er trieb den Menschen aus und liess oestlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen. Kain und Abel. \4\ 4.1 Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar Kain; und sie sagte: Ich habe einen Mann hervorgebracht mit dem HERRN. 4.2 Und sie gebar noch einmal, [und zwar] seinen Bruder, den Abel. Und Abel wurde ein Schafhirt, und Kain wurde ein Ackerbauer. 4.3 Und es geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Fruechten des Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe. 4.4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; 4.5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich. 4.6 Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt? 4.7 Ist es nicht [so], wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Suende vor der Tuer. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst ueber sie herrschen. 4.8 Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn. 4.9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Und er sagte: Ich weiss nicht. Bin ich meines Bruders Hueter? 4.10 Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her. 4.11 Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 4.12 Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht laenger seine Kraft geben; unstet und fluechtig sollst du sein auf der Erde! 4.13 Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu gross ist meine Strafe, als dass ich sie tragen koennte. 4.14 Siehe, du hast mich heute von der Flaeche des Ackerbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen und werde unstet und fluechtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: jeder, der mich findet, wird mich erschlagen. 4.15 Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain erschlaegt - siebenfach soll er geraecht werden! Und der HERR machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschluege, der ihn faende. 4.16 So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, oestlich von Eden. Nachkommenschaft Kains - Sets Geburt und Nachkomme. 4.17 Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. 4.18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael zeugte Metuschael, und Metuschael zeugte Lamech. 4.19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla. 4.20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen. 4.21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Floete umgehen. 4.22 Und Zilla, auch sie gebar, [und zwar] den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden. Und die Schwester Tubal-Kains war Naama. 4.23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hoert meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Fuerwahr, einen Mann erschlug ich fuer meine Wunde und einen Knaben fuer meine Strieme. 4.24 Wenn Kain siebenfach geraecht wird, so Lamech siebenundsiebzigfach. 4.25 Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Set: Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat. 4.26 Und dem Set, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen. Stammbaum von Adam bis Noah. V. 3-32: 1Chr 1,1-4; Lk 3,36-38. \5\ 5.1 Dies ist das Buch der Geschlechterfolge Adams. An dem Tag, als Gott Adam schuf, machte er ihn Gott aehnlich. 5.2 Als Mann und Frau schuf er sie, und er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch, an dem Tag, als sie geschaffen wurden. - 5.3 Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte [einen Sohn] ihm aehnlich, nach seinem Bild, und gab ihm den Namen Set. 5.4 Und die Tage Adams, nachdem er Set gezeugt hatte, betrugen 800 Jahre, und er zeugte Soehne und Toechter. 5.5 Und alle Tage Adams, die er lebte, betrugen 930 Jahre, dann starb er. - 5.6 Und Set lebte 105 Jahre und zeugte Enosch. 5.7 Und Set lebte, nachdem er Enosch gezeugt hatte, 807 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.8 Und alle Tage Sets betrugen 912 Jahre, dann starb er. - 5.9 Und Enosch lebte 90 Jahre und zeugte Kenan. 5.10 Und Enosch lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, 815 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.11 Und alle Tage von Enosch betrugen 905 Jahre, dann starb er. - 5.12 Und Kenan lebte 70 Jahre und zeugte Mahalalel. 5.13 Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeugt hatte, 840 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.14 Und alle Tage Kenans betrugen 910 Jahre, dann starb er. - 5.15 Und Mahalalel lebte 65 Jahre und zeugte Jered. 5.16 Und Mahalalel lebte, nachdem er Jered gezeugt hatte, 830 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.17 Und alle Tage Mahalalels betrugen 895 Jahre, dann starb er. - 5.18 Und Jered lebte 162 Jahre und zeugte Henoch. 5.19 Und Jered lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.20 Und alle Tage Jereds betrugen 962 Jahre, dann starb er. - 5.21 Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Metuschelach. 5.22 Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.23 Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre. 5.24 Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg. - 5.25 Und Metuschelach lebte 187 Jahre und zeugte Lamech. 5.26 Und Metuschelach lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte, 782 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.27 Und alle Tage Metuschelachs betrugen 969 Jahre, dann starb er. - 5.28 Und Lamech lebte 182 Jahre und zeugte einen Sohn. 5.29 Und er gab ihm den Namen Noah, indem er sagte: Dieser wird uns troesten ueber unserer Arbeit und ueber der Muehsal unserer Haende von dem Erdboden, den der HERR verflucht hat. 5.30 Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeugt hatte, 595 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. 5.31 Und alle Tage Lamechs betrugen 777 Jahre, dann starb er. - 5.32 Und Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte Sem, Ham und Jafet. Die Verderbtheit der Menschen. \6\ 6.1 Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Flaeche des Erdbodens, und ihnen Toechter geboren wurden, 6.2 da sahen die Soehne Gottes die Toechter der Menschen, wie schoen sie waren, und sie nahmen sich von ihnen allen zu Frauen, welche sie wollten. 6.3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. eine Tage sollen 120 Jahre betragen. 6.4 In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die Soehne Gottes zu den Toechtern der Menschen eingingen und sie ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit waren, die beruehmten Maenner. 6.5 Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde gross war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur boese den ganzen Tag. 6.6 Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekuemmerte ihn in sein Herz hinein. 6.7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Flaeche des Erdbodens ausloeschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Voegeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. 6.8 Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. Ankuendigung der Sintflut - Bau der Arche. 6.9 Dies ist die Geschlechterfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott. 6.10 Und Noah zeugte drei Soehne: Sem, Ham und Jafet. 6.11 Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfuellt mit Gewalttat. 6.12 Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden. 6.13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfuellt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. 6.14 Mache dir eine Arche aus Goferholz; mit Zellen sollst du die Arche machen und sie von innen und von aussen mit Pech verpichen! 6.15 Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen [sei] die Laenge der Arche, fuenfzig Ellen ihre Breite und dreissig Ellen ihre Hoehe. 6.16 Ein Dach sollst du der Arche machen, und zwar nach der Elle sollst du sie [von unten nach] oben fertigstellen; und die Tuer der Arche sollst du in ihrer Seite anbringen; mit einem unteren, einem zweiten und dritten [Stockwerk] sollst du sie machen! 6.17 Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut ueber die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen. 6.18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine Soehne und deine Frau und die Frauen deiner Soehne mit dir. 6.19 Und von allem Lebendigen, von allem Fleisch, sollst du [je] zwei von allen in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Maennliches und ein Weibliches sollen sie sein! 6.20 Von den Voegeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allen kriechenden Tieren des Erdbodens nach ihrer Art: [je] zwei von allen sollen zu dir hineingehen, um am Leben zu bleiben! 6.21 Und du, nimm dir von aller Speise, die man isst, und sammle sie bei dir, dass sie dir und ihnen zur Nahrung diene! 6.22 Und Noah tat es; nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er. Noah und seine Familie gehen in die Arche. \7\ 7.1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in dieser Generation. 7.2 Von allem reinen Vieh sollst du je sieben zu dir nehmen, ein Maennchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, [je] zwei, ein Maennchen und sein Weibchen; 7.3 auch von den Voegeln des Himmels je sieben, ein Maennliches und ein Weibliches: um Nachwuchs am Leben zu erhalten auf der Flaeche der ganzen Erde! 7.4 Denn noch sieben Tage, dann lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig Naechte lang und loesche von der Flaeche des Erdbodens alles Bestehende aus, das ich gemacht habe. - 7.5 Und Noah tat nach allem, was der HERR ihm geboten hatte. 7.6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser ueber die Erde. 7.7 Und Noah und seine Soehne und seine Frau und die Frauen seiner Soehne mit ihm gingen vor den Wassern der Flut in die Arche. 7.8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Voegeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 7.9 kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein Maennliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte. Ueberschwemmung der Erde. 7.10 Und es geschah nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut ueber die Erde. 7.11 Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der grossen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels oeffneten sich. 7.12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Naechte lang. 7.13 An eben diesem Tag gingen Noah und Sem und Ham und Jafet, die Soehne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Soehne mit ihnen in die Arche, 7.14 sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen, nach ihrer Art und alle Voegel nach ihrer Art, jeder Vogel jeglichen Gefieders. 7.15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem war. 7.16 Und die, die hineingingen, waren [je] ein Maennliches und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloss hinter ihm zu. 7.17 Und die Flut kam vierzig Tage lang ueber die Erde. Und die Wasser wuchsen und hoben die Arche empor, so dass sie sich ueber die Erde erhob. 7.18 Und die Wasser schwollen an und wuchsen gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Flaeche der Wasser. 7.19 Und die Wasser schwollen sehr, sehr an auf der Erde, so dass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden. 7.20 Fuenfzehn Ellen darueber hinaus schwollen die Wasser an; so wurden die Berge bedeckt. 7.21 Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, [alles] an Voegeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; 7.22 alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen Land [lebte]. 7.23 So loeschte er alles Bestehende aus, das auf der Flaeche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Voegeln des Himmels; und sie wurden von der Erde ausgeloescht. Nur Noah blieb uebrig und das, was mit ihm in der Arche war. 7.24 Und die Wasser schwollen an auf der Erde 150 Tage lang. Versiegen des Wassers. \8\ 8.1 Und Gott gedachte des Noah und aller Tiere und alles Viehs, das mit ihm in der Arche war; und Gott liess einen Wind ueber die Erde fahren, da sanken die Wasser. 8.2 Und es schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels, und der Regen vom Himmel her wurde zurueckgehalten. 8.3 Und die Wasser verliefen sich von der Erde, allmaehlich zurueckgehend; und die Wasser nahmen ab nach Verlauf von 150 Tagen. 8.4 Und im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, liess sich die Arche auf dem Gebirge Ararat nieder. 8.5 Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; im zehnten [Monat], am ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar. 8.6 Und es geschah am Ende von vierzig Tagen, da oeffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und liess den Raben hinaus; 8.7 und der flog aus, hin und her, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war. 8.8 Und er liess die Taube von sich hinaus, um zu sehen, ob die Wasser weniger geworden seien auf der Flaeche des Erdbodens; 8.9 aber die Taube fand keinen Ruheplatz fuer ihren Fuss und kehrte zu ihm in die Arche zurueck; denn [noch] war Wasser auf der Flaeche der ganzen Erde; da streckte er seine Hand aus, nahm sie und holte sie zu sich in die Arche. 8.10 Und er wartete noch sieben weitere Tage, dann liess er die Taube noch einmal aus der Arche; 8.11 und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm [zurueck], und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah, dass die Wasser auf der Erde weniger geworden waren. 8.12 Und er wartete noch weitere sieben Tage und liess die Taube hinaus; da kehrte sie nicht mehr wieder zu ihm zurueck. 8.13 Und es geschah im 601. Jahr, im ersten [Monat], am ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und sah: und siehe, die Flaeche des Erdbodens war trocken. 8.14 Im zweiten Monat, am 27. Tag des Monats, war die Erde trocken. Noahs Opfer - Gottes Verheissung. 8.15 Und Gott redete zu Noah und sprach: 8.16 Geh aus der Arche heraus, du und deine Frau und deine Soehne und die Frauen deiner Soehne mit dir! 8.17 Alle Tiere, die bei dir sind, von allem Fleisch, an Voegeln und an Vieh und an allen kriechenden Tieren, die auf der Erde kriechen, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden! 8.18 Da ging Noah hinaus, [er] und seine Soehne und seine Frau und die Frauen seiner Soehne mit ihm. 8.19 Alle Tiere, alle kriechenden Tiere und alle Voegel, alles was kriecht auf der Erde nach ihren Arten, gingen aus der Arche. 8.20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Voegeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. 8.21 Und der HERR roch den wohlgefaelligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist boese von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. 8.22 Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhoeren Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Gottes Bund mit Noah. \9\ 9.1 Und Gott segnete Noah und seine Soehne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und fuellt die Erde! 9.2 Und Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde und auf allen Voegeln des Himmels! Mit allem, was sich auf dem Erdboden regt, mit allen Fischen des Meeres sind sie in eure Haende gegeben. 9.3 Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das gruene Kraut gebe ich es euch alles. 9.4 Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt ihr nicht essen! 9.5 Jedoch euer eigenes Blut werde ich einfordern; von jedem Tiere werde ich es einfordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, [naemlich] seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen einfordern. 9.6 Wer Menschenblut vergiesst, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht. 9.7 Ihr nun, seid fruchtbar, und vermehrt euch, wimmelt auf der Erde, und vermehrt euch auf ihr! 9.8 Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Soehnen mit ihm: 9.9 Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und mit euren Nachkommen nach euch 9.10 und mit jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, an Voegeln, an Vieh und an allen Tieren der Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, von allen Tieren der Erde. 9.11 Ich richte meinen Bund mit euch auf, dass nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben, die Erde zu vernichten. 9.12 Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, auf ewige Generationen hin: 9.13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er sei das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. 9.14 Und es wird geschehen, wenn ich Wolken ueber die Erde aufwoelke, und der Bogen in den Wolken erscheint, 9.15 dann werde ich an meinen Bund denken, der zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen unter allem Fleisch [besteht]; und nie mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, alles Fleisch zu vernichten. 9.16 Wenn der Bogen in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um an den ewigen Bund zu denken zwischen Gott und jedem lebenden Wesen unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 9.17 Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch, das auf Erden ist. Noah und seine Soehne. 9.18 Und die Soehne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem und Ham und Jafet. Und Ham, das ist der Vater Kanaans. 9.19 Diese drei sind die Soehne Noahs, und von ihnen ist die ganze Erde bevoelkert worden. 9.20 Und Noah, ein Landmann, begann auch, Weinberge zu pflanzen. 9.21 Und er trank von dem Wein und wurde betrunken und lag entbloesst im Innern seines Zeltes. 9.22 Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Bloesse seines Vaters und berichtete es seinen beiden Bruedern draussen. 9.23 Da nahmen Sem und Jafet das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen [damit] rueckwaerts und bedeckten so die Bloesse ihres Vaters; ihre Gesichter aber [hielten sie] so rueckwaerts [gewandt], dass sie die Bloesse ihres Vaters nicht sahen. 9.24 Und Noah erwachte von seinem Wein[-Rausch] und erkannte, was sein juengster Sohn ihm angetan hatte. 9.25 Und er sprach: Verflucht sei Kanaan! ein Knecht der Knechte sei er seinen Bruedern! 9.26 Und er sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht! 9.27 Weiten Raum schaffe Gott dem Jafet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht! 9.28 Und Noah lebte nach der Flut [noch] 350 Jahre; 9.29 und alle Tage Noahs betrugen 950 Jahre, dann starb er. Noahs Fluch und Segen ueber seine Nachkommen. V. 1-5: 1Chr 1,4-7 \10\ 10.1 Und dies ist die Geschlechterfolge der Soehne Noahs: Sem, Ham und Jafet - ihnen wurden Soehne geboren nach der Flut. 10.2 Die Soehne Jafets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Meschech und Tiras. 10.3 Und die Soehne Gomers: Aschkenas und Rifat und Togarma. 10.4 Und die Soehne Jawans: Elischa und Tarsis, die Kittaeer und die Rodaniter. 10.5 Von diesen verzweigten sich die Inseln der Nationen. [Das sind die Soehne Jafets] in ihren Laendern, je nach ihrer Sprache, nach ihren Sippen, in ihren Nationen. V. 6-18: 1Chr 1,8-16. 10.6 Und die Soehne Hams: Kusch und Mizrajim und Put und Kanaan. 10.7 Und die Soehne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Ragma und Sabtecha. Und die Soehne Ragmas: Saba und Dedan. 10.8 Und Kusch zeugte Nimrod; der war der erste Gewaltige auf der Erde. 10.9 Er war ein gewaltiger Jaeger vor dem HERRN; darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jaeger vor dem HERRN! 10.10 Und der Anfang seines Koenigreiches war Babel und Erech und Akkad und Kalne im Land Schinar. 10.11 Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach 10.12 und Resen zwischen Ninive und Kelach: das ist die grosse Stadt. - 10.13 Und Mizrajim zeugte die Luditer und die Anamiter und die Lehabiter und die Naftuhiter 10.14 und die Patrusiter und die Kasluhiter, von denen die Philister ausgegangen sind, und die Kaftoriter. - 10.15 Und Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het 10.16 und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgaschiter 10.17 und den Hewiter und den Arkiter und den Siniter 10.18 und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamatiter. Spaeter haben sich die Sippen der Kanaaniter zerstreut. 10.19 Und das Gebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Sidon nach Gerar hin, bis nach Gaza, nach Sodom und Gomorra und Adma und Zebojim hin, bis nach Lescha. - 10.201 Das sind die Soehne Hams nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Laendern, in ihren Nationen. V. 21-25: Kap. 11,10-16; V. 21-29: 1Chr 1,17-23. 10.21 Und dem Sem, dem Vater aller Soehne Ebers, dem aelteren Bruder Jafets, auch ihm wurden [Soehne] geboren. 10.22 Die Soehne Sems: Elam und Assur und Arpachschad und Lud und Aram. 10.23 Und die Soehne Arams: Uz und Hul und Geter und Masch. 10.24 Und Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber. 10.25 Und dem Eber wurden zwei Soehne geboren: der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde verteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. 10.26 Und Joktan zeugte Almodad und Schelef und Hazarmawet und Jerach 10.27 und Hadoram und Usal und Dikla 10.28 und Obal und Abimael und Saba 10.29 und Ofir und Hawila und Jobab; diese alle waren Soehne Joktans. 10.30 Und ihre Wohnsitze sind von Mescha bis nach Sefar hin, [bis an] das Gebirge des Ostens. - 10.31 Das sind die Soehne Sems nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Laendern, nach ihren Nationen. 10.32 Das sind die Sippen der Soehne Noahs nach ihrer Geschlechterfolge, in ihren Nationen; und von diesen aus haben sich nach der Flut die Nationen auf der Erde verzweigt. Der Turmbau zu Babel. \11\ 11.1 Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Woerter. 11.2 Und es geschah, als sie von Osten aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und liessen sich dort nieder. 11.3 Und sie sagten einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und der Asphalt diente ihnen als Moertel. 11.4 Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht ueber die ganze Flaeche der Erde zerstreuen! 11.5 Und der HERR fuhr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. 11.6 Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmoeglich sein, was sie zu tun ersinnen. 11.7 Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht [mehr] verstehen! 11.8 Und der HERR zerstreute sie von dort ueber die ganze Erde; und sie hoerten auf, die Stadt zu bauen. 11.9 Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR ueber die ganze Erde. Stammbaum von Sem bis Abraham. V. 10-16: Kap. 10,21-25; V. 10-26: 1Chr 1,17-27; Lk 3,34-36 11.10 Das ist die Geschlechterfolge Sems: Sem war 100 Jahre alt und zeugte Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut. 11.11 Und Sem lebte, nachdem er Arpachschad gezeugt hatte, 500 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.12 Und Arpachschad lebte 35 Jahre und zeugte Schelach. 11.13 Und Arpachschad lebte, nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.14 Und Schelach lebte 30 Jahre und zeugte Eber. 11.15 Und Schelach lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.16 Und Eber lebte 34 Jahre und zeugte Peleg. 11.17 Und Eber lebte, nachdem er Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.18 Und Peleg lebte 30 Jahre und zeugte Regu. 11.19 Und Peleg lebte, nachdem er Regu gezeugt hatte, 209 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.20 Und Regu lebte 32 Jahre und zeugte Serug. 11.21 Und Regu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, 207 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.22 Und Serug lebte 30 Jahre und zeugte Nahor. 11.23 Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.24 Und Nahor lebte 29 Jahre und zeugte Terach. 11.25 Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119 Jahre und zeugte Soehne und Toechter. - 11.26 Und Terach lebte 70 Jahre und zeugte Abram, Nahor und Haran. 11.27 Und das ist die Geschlechterfolge Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot. 11.28 Haran aber starb zu Lebzeiten seines Vaters Terach im Land seiner Verwandtschaft, in Ur[, der Stadt] der Chaldaeer. 11.29 Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen; der Name von Abrams Frau war Sarai, und der Name von Nahors Frau war Milka, [die] Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. 11.30 Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. 11.31 Und Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram; und sie zogen miteinander aus Ur[, der Stadt] der Chaldaeer, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen nach Haran und wohnten dort. 11.32 Und die Tage Terachs betrugen 205 Jahre, und Terach starb in Haran. Abrams Berufung und Auszug aus Ur nach Kanaan. \12\ 12.1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! 12.2 Und ich will dich zu einer grossen Nation machen und will dich segnen, und ich will deinen Namen gross machen, und du sollst ein Segen sein! 12.3 Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde! 12.4 Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog. 12.5 Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, und all ihre Habe, die sie erworben, und die Leute, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan. 12.6 Und Abram durchzog das Land bis zur Staette von Sichem, bis zur Terebinthe More. Damals waren die Kanaaniter im Land. 12.7 Und der HERR erschien dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben. Und er baute dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. 12.8 Und er brach von dort auf zu dem Gebirge oestlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten; und er baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. 12.9 Dann brach Abram auf und zog immer weiter nach Sueden. Abram in Aegypten. 12.10 Es entstand aber eine Hungersnot im Land; da zog Abram nach Aegypten hinab, um dort als Fremder zu leben, denn die Hungersnot lag schwer auf dem Land. 12.11 Und es geschah, als er nahe daran war, nach Aegypten hineinzukommen, sagte er zu seiner Frau Sarai: Siehe doch, ich weiss, dass du eine Frau von schoenem Aussehen bist; 12.12 und es wird geschehen, wenn die Aegypter dich sehen, werden sie sagen: Sie ist seine Frau. Dann werden sie mich erschlagen und dich leben lassen. 12.13 Sage doch, du seist meine Schwester, damit es mir gut geht um deinetwillen und meine Seele deinetwegen am Leben bleibt! 12.14 Und es geschah, als Abram nach Aegypten kam, da sahen die Aegypter, dass die Frau sehr schoen war. 12.15 Und die Hofbeamten des Pharao sahen sie und ruehmten sie vor dem Pharao; und die Frau wurde in das Haus des Pharao geholt. 12.16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe und Rinder und Esel, Knechte und Maegde, Eselinnen und Kamele. 12.17 Der HERR aber schlug den Pharao und sein Haus mit grossen Plagen um Sarais willen, der Frau Abrams. 12.18 Da liess der Pharao Abram rufen und sagte: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist? 12.19 Warum hast du gesagt: Sie ist meine Schwester, so dass ich sie mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da ist deine Frau, nimm sie und geh! 12.20 Und der Pharao entbot seinetwegen Maenner, die geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte. Abrams Trennung von Lot. \13\ 13.1 Und Abram zog aus Aegypten herauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Sueden. 13.2 Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold. 13.3 Und er ging auf seinen Tagemaerschen vom Sueden bis nach Bethel, bis zu der Staette, wo im Anfang sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, 13.4 zu der Staette des Altars, den er vorher dort gemacht hatte. Und Abram rief dort den Namen des HERRN an. 13.5 Und auch Lot, der mit Abram zog, hatte Schafe und Rinder und Zelte. 13.6 Und das Land ertrug es nicht, dass sie zusammen wohnten; denn ihre Habe war gross, und sie konnten nicht zusammen wohnen. 13.7 So gab es Streit zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Und die Kanaaniter und die Perisiter wohnten damals im Land. 13.8 Da sprach Abram zu Lot: Lass doch keinen Streit sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; wir sind doch Brueder! 13.9 Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Willst du nach links, dann gehe ich nach rechts, und willst du nach rechts, dann gehe ich nach links. 13.10 Da erhob Lot seine Augen und sah die ganze Ebene des Jordan, dass sie ganz bewaessert war - bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstoert hatte - wie der Garten des HERRN, wie das Land Aegypten, bis nach Zoar hin. 13.11 Da waehlte sich Lot die ganze Ebene des Jordan, und Lot brach auf nach Osten; so trennten sie sich voneinander. 13.12 Abram wohnte im Land Kanaan, und Lot wohnte in den Staedten der Ebene [des Jordan] und schlug [seine] Zelte auf bis nach Sodom. 13.13 Die Leute von Sodom aber waren sehr boese und suendig vor dem HERRN. 13.14 Und der HERR sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf, und schaue von dem Ort, wo du bist, nach Norden und nach Sueden, nach Osten und nach Westen! 13.15 Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinen Nachkommen fuer ewig. 13.16 Und ich will deine Nachkommen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zaehlen kann, auch deine Nachkommen gezaehlt werden. 13.17 Mache dich auf, und durchwandere das Land seiner Laenge nach und seiner Breite nach! Denn dir will ich es geben. 13.18 Und Abram schlug [seine] Zelte auf und ging hin und liess sich nieder unter den Terebinthen von Mamre, die bei Hebron sind; und er baute dort dem HERRN einen Altar. Abrams Einsatz zur Rettung Lots. \14\ 14.1 Und es geschah in den Tagen Amrafels, des Koenigs von Schinar, Arjochs, des Koenigs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Koenigs von Elam, und Tidals, des Koenigs von Gojim, 14.2 dass sie Krieg fuehrten mit Bera, dem Koenig von Sodom, und mit Birscha, dem Koenig von Gomorra, Schinab, dem Koenig von Adma, und Schemeber, dem Koenig von Zebojim, und mit dem Koenig von Bela, das ist Zoar. 14.3 Alle diese verbuendeten sich [und kamen] in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer. 14.4 Zwoelf Jahre hatten sie Kedor-Laomer gedient, im dreizehnten Jahr aber empoerten sie sich. 14.5 Und im vierzehnten Jahr kamen Kedor-Laomer und die Koenige, die mit ihm waren, und schlugen die Refaiter bei Aschterot-Karnajim und die Susiter bei Ham und die Emiter in der Ebene von Kirjatajim 14.6 und die Horiter auf ihrem Gebirge Seir bis El-Paran, das an der Wueste liegt. 14.7 Dann wandten sie sich und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch; und sie schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Amoriter, die zu Hazezon-Tamar wohnten. 14.8 Und es zogen aus der Koenig von Sodom und der Koenig von Gomorra und der Koenig von Adma und der Koenig von Zebojim und der Koenig von Bela, das ist Zoar; und sie ordneten sich zur Schlacht gegen sie im Tal Siddim: 14.9 gegen Kedor-Laomer, den Koenig von Elam, und Tidal, den Koenig von Gojim, und Amrafel, den Koenig von Schinar, und Arjoch, den Koenig von Ellasar, vier Koenige gegen die fuenf. 14.10 Im Tal Siddim aber war Asphaltgrube neben Asphaltgrube; und die Koenige von Sodom und Gomorra flohen und fielen dort hinein, die uebrigen aber flohen ins Gebirge. 14.11 Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra und all ihre Nahrungsmittel und zogen davon. 14.12 Und sie nahmen Lot mit, den Sohn von Abrams Bruder, und seine Habe und zogen davon; denn er wohnte in Sodom. 14.13 Und es kam ein Entkommener und berichtete es Abram, dem Hebraeer; er wohnte aber unter den Terebinthen Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol und des Bruders von Aner; die waren Abrams Bundesgenossen. 14.14 Und als Abram hoerte, dass sein Bruder gefangen weggefuehrt war, liess er seine bewaehrten [Maenner], seine Hausgeborenen, ausruecken, 318 [Mann], und jagte [ihnen] nach bis nach Dan. 14.15 Und nachts teilte er sich [und fiel] ueber sie her, er und seine Knechte, und schlug sie und jagte ihnen nach bis nach Hoba, das links von Damaskus [liegt]. 14.16 Und er brachte die ganze Habe zurueck; und auch Lot, seinen Neffen, und dessen Habe brachte er zurueck und auch die Frauen und das Volk. 14.17 Und als er zurueckkehrte, nachdem er Kedor-Laomer und die Koenige, die mit ihm gewesen, geschlagen hatte, zog der Koenig von Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das Koenigstal. 14.18 Und Melchisedek, Koenig von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Hoechsten. 14.19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Hoechsten, der Himmel und Erde geschaffen hat! 14.20 Und gesegnet sei Gott, der Hoechste, der deine Bedraenger in deine Hand ausgeliefert hat! - Und Abram gab ihm den Zehnten von allem. 14.21 Und der Koenig von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Seelen, die Habe aber nimm fuer dich! 14.22 Da sagte Abram zum Koenig von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem HERRN, [zu] Gott, dem Hoechsten, der Himmel und Erde geschaffen hat: 14.23 Wenn [ich] vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist . . .! Damit du [spaeter] nicht sagst: Ich habe Abram reich gemacht. 14.24 Nichts fuer mich! Nur was die Knechte verzehrt haben, und der Anteil der Maenner, die mit mir gezogen sind: Aner, Eschkol und Mamre, die sollen ihren Anteil nehmen! Gottes Bund mit Abram. \15\ 15.1 Nach diesen Dingen geschah das Wort des HERRN zu Abram in einem Gesicht so: Fuerchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, [ich werde] deinen Lohn sehr gross [machen]. 15.2 Da sagte Abram: Herr, HERR, was willst du mir geben? Ich gehe ja doch kinderlos dahin, und Erbe meines Hauses, das wird Elieser von Damaskus. 15.3 Und Abram sagte: Siehe, mir hast du keinen Nachkommen gegeben, und siehe, der Sohn meines Hauses wird mich beerben. 15.4 Und siehe, das Wort des HERRN [geschah] zu ihm: Nicht dieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe hervorgeht, der wird dich beerben. 15.5 Und er fuehrte ihn hinaus und sprach: Blicke doch auf zum Himmel, und zaehle die Sterne, wenn du sie zaehlen kannst! Und er sprach zu ihm: So [zahlreich] wird deine Nachkommenschaft sein! 15.6 Und er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an. 15.7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der ich dich herausgefuehrt habe aus Ur[, der Stadt] der Chaldaeer, um dir dieses Land zu geben, es in Besitz zu nehmen. 15.8 Und er sagte: Herr, HERR, woran soll ich erkennen, dass ich es in Besitz nehmen werde? 15.9 Da sprach er zu ihm: Bring mir eine dreijaehrige Jungkuh, eine dreijaehrige Ziege und einen dreijaehrigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube. 15.10 Und er brachte ihm alle diese. Und er zerteilte sie in der Mitte und legte je einen Teil dem anderen gegenueber. Die Voegel aber zerteilte er nicht. 15.11 Da stiessen die Raubvoegel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. 15.12 Und es geschah, als die Sonne am Untergehen war, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken, dichte Finsternis ueberfiel ihn. 15.13 Und er sprach zu Abram: Ganz gewiss sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in einem Land, das ihnen nicht gehoert; und sie werden ihnen dienen, und man wird sie unterdruecken vierhundert Jahre lang. 15.14 Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen; und danach werden sie ausziehen mit grosser Habe. 15.15 Du aber, du wirst in Frieden zu deinen Vaetern eingehen, wirst in gutem Alter begraben werden. 15.16 Und in der vierten Generation werden sie hierher zurueckkehren; denn [das Mass der] Schuld des Amoriters ist bis jetzt [noch] nicht voll. 15.17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und Finsternis eingetreten war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, die zwischen diesen Stuecken hindurchfuhr. 15.18 An jenem Tag schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Aegyptens an bis zum grossen Strom, dem Euphratstrom: 15.19 die Keniter und die Kenasiter und die Kadmoniter 15.20 und die Hetiter und die Perisiter und die Refaiter 15.21 und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgaschiter und die Jebusiter. Hagar und Ismael. \16\ 16.1 Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine [Kinder]. Sie hatte aber eine aegyptische Magd, deren Name war Hagar. 16.2 Und Sarai sagte zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebaere. Geh doch zu meiner Magd ein! Vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden. Und Abram hoerte auf Sarais Stimme. 16.3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre Magd, die Aegypterin Hagar, nachdem Abram zehn Jahre im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, ihm zur Frau. 16.4 Und er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger. Als sie aber sah, dass sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen. 16.5 Und Sarai sagte zu Abram: Das Unrecht an mir [liegt] auf dir! Ich selbst habe meine Magd in deinen Schoss gegeben; und [nun,] da sie sieht, dass sie schwanger ist, bin ich gering in ihren Augen. Der HERR richte zwischen mir und dir! 16.6 Und Abram sagte zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Hand. Mache mit ihr, was gut ist in deinen Augen! Als Sarai sie aber demuetigte, da floh sie vor ihr. 16.7 Und der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserquelle in der Wueste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. 16.8 Und er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du? Und sie sagte: Vor Sarai, meiner Herrin, bin ich auf der Flucht. 16.9 Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurueck, und demuetige dich unter ihre Haende! 16.10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so sehr mehren, dass man sie nicht zaehlen kann vor Menge. 16.11 Und der Engel des HERRN sprach [weiter] zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebaeren; dem sollst du den Namen Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehoert. 16.12 Und er, er wird ein Mensch [wie] ein Wildesel sein; seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Bruedern setzt er sich vors Gesicht. 16.13 Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat? 16.14 Darum nennt man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered. 16.15 Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohn, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. 16.16 Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar. Namensaenderung - Beschneidung - Verheissung. \17\ 17.1 Und Abram war 99 Jahre alt, da erschien der HERR dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmaechtige. Lebe vor meinem Angesicht, und sei untadelig! 17.2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir setzen und will dich sehr, sehr mehren. 17.3 Da fiel Abram auf sein Gesicht, und Gott redete mit ihm und sprach: 17.4 Ich, siehe, [das ist] mein Bund mit dir: Du wirst zum Vater einer Menge von Nationen werden. 17.5 Und nicht mehr soll dein Name Abram heissen, sondern Abraham soll dein Name sein! Denn zum Vater einer Menge von Nationen habe ich dich gemacht. 17.6 Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar machen, und ich werde dich zu Nationen machen, und Koenige werden aus dir hervorgehen. 17.7 Und ich werde meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir durch [alle] ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und deinen Nachkommen nach dir. 17.8 Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz, und ich werde ihnen Gott sein. 17.9 Und Gott sprach zu Abraham: Und du, du sollst meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir, durch ihre Generationen! 17.10 Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt, zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: alles, was maennlich ist, soll bei euch beschnitten werden; 17.11 und zwar sollt ihr am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden! Das wird das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. 17.12 Im Alter von acht Tagen soll alles, was maennlich ist, bei euch beschnitten werden, durch eure Generationen, der im Haus geborene und der von irgendeinem Fremden fuer Geld gekaufte [Sklave], der nicht von deiner Nachkommenschaft ist; 17.13 beschnitten werden muss, der in deinem Haus geborene und der fuer dein Geld gekaufte [Sklave]! Und mein Bund an eurem Fleisch soll ein ewiger Bund sein. 17.14 Ein unbeschnittener Maennlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er ungueltig gemacht! 17.15 Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht [mehr] Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein! 17.16 Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Koenige von Voelkern sollen von ihr kommen. 17.17 Da fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjaehrigen [ein Kind] geboren werden, und sollte Sara, eine Neunzigjaehrige, etwa gebaeren? 17.18 Und Abraham sagte zu Gott: Moechte doch Ismael vor dir leben! 17.19 Und Gott sprach: Nein, [sondern] Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebaeren. Und du sollst ihm den Namen Isaak geben! Und ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zu einem ewigen Bund fuer seine Nachkommen nach ihm. 17.20 Aber [auch] fuer Ismael habe ich dich erhoert: Siehe, ich werde ihn segnen und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren. Zwoelf Fuersten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einer grossen Nation machen. 17.21 Aber meinen Bund werde ich mit Isaak aufrichten, den Sara dir im naechsten Jahr um diese Zeit gebaeren wird. - 17.22 Und er hoerte auf, mit ihm zu reden; und Gott fuhr auf von Abraham. 17.23 Und Abraham nahm seinen Sohn Ismael und alle in seinem Haus geborenen und alle mit seinem Geld gekauften [Sklaven], alles, was unter den Leuten des Hauses Abraham maennlich war, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tag, wie Gott zu ihm geredet hatte. 17.24 Abraham war 99 Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17.25 Und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17.26 So wurden an eben diesem Tag Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten 17.27 und alle Maenner seines Hauses, der im Haus geborene und der von einem Fremden fuer Geld gekaufte [Sklave] wurden mit ihm beschnitten. Gottes Besuch bei Abraham. \18\ 18.1 Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes sass. 18.2 Und er hob seine Augen auf und sah: und siehe, drei Maenner standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen und verneigte sich zur Erde 18.3 und sagte: Herr, wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so geh doch nicht an deinem Knecht vorueber! 18.4 Man hole doch ein wenig Wasser, dann wascht eure Fuesse, und ruht euch aus unter dem Baum! 18.5 Ich will indessen einen Bissen Brot holen, dass ihr euer Herz staerkt; danach moegt ihr weitergehen; wozu waeret ihr sonst bei eurem Knecht vorbeigekommen? Und sie sprachen: Tu so, wie du geredet hast! 18.6 Da eilte Abraham ins Zelt zu Sara und sagte: Nimm schnell drei Mass Mehl, Weizengriess, knete und mache Kuchen! 18.7 Und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knecht; und der beeilte sich, es zuzubereiten. 18.8 Und er holte Rahm und Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor; und er stand vor ihnen unter dem Baum, und sie assen. 18.9 Und sie sagten zu ihm: Wo ist deine Frau Sara? Und er sagte: Dort im Zelt. 18.10 Da sprach er: Wahrlich, uebers Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, siehe, dann hat Sara, deine Frau, einen Sohn. Und Sara horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. 18.11 Abraham und Sara aber waren alt, hochbetagt; es erging Sara nicht mehr nach der Frauen Weise. 18.12 Und Seran lachte in ihrem Innern und sagte: Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich [noch] Liebeslust haben? Und [auch] mein Herr ist ja alt! 18.13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum hat Sara denn gelacht und gesagt: Sollte ich wirklich noch gebaeren, da ich doch alt bin? 18.14 Sollte fuer den HERRN eine Sache zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit komme ich wieder zu dir, uebers Jahr um diese Zeit, dann hat Sara einen Sohn. 18.15 Doch Sara leugnete und sagte: Ich habe nicht gelacht! Denn sie fuerchtete sich. Er aber sprach: Nein, du hast doch gelacht! Abrahams Bitte fuer Sodom. 18.16 Und die Maenner erhoben sich von dort und blickten auf die Flaeche von Sodom hinab; und Abraham ging mit ihnen, sie zu begleiten. 18.17 Der HERR aber sprach [bei sich]: Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? 18.18 Abraham soll doch zu einer grossen und maechtigen Nation werden, und in ihm sollen gesegnet werden alle Nationen der Erde! 18.19 Denn ich habe ihn erkannt, damit er seinen Soehnen und seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des HERRN bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu ueben, damit der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ueber ihn geredet hat. 18.20 Und der HERR sprach: Das Klagegeschrei ueber Sodom und Gomorra, wahrlich, es ist gross, und ihre Suende, wahrlich, sie ist sehr schwer. 18.21 Ich will doch hinabgehen und sehen, ob sie ganz nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, getan haben; und wenn nicht, so will ich es wissen. 18.22 Und die Maenner wandten sich von dort und gingen nach Sodom; Abraham aber blieb noch vor dem HERRN stehen. 18.23 Und Abraham trat hinzu und sagte: Willst du wirklich den Gerechten mit dem Ungerechten wegraffen? 18.24 Vielleicht gibt es fuenfzig Gerechte innerhalb der Stadt. Willst du sie denn wegraffen und dem Ort nicht vergeben um der fuenfzig Gerechten willen, die darin sind? 18.25 Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu toeten, so dass der Ungerechte waere wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht ueben? 18.26 Da sprach der HERR: Wenn ich in Sodom fuenfzig Gerechte in der Stadt finde, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. 18.27 Und Abraham antwortete und sagte: Siehe doch, ich habe mich erdreistet, zu dem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. 18.28 Vielleicht fehlen an den fuenfzig Gerechten [nur] fuenf. Willst du wegen der fuenf die ganze Stadt vernichten? Da sprach er: Ich will [sie] nicht vernichten, wenn ich dort 45 finde. 18.29 Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und sagte: Vielleicht werden dort vierzig gefunden. Und er sprach: Ich will es nicht tun um der Vierzig willen. 18.30 Und er sagte: Der Herr moege doch nicht zuernen, dass ich [noch einmal] rede! Vielleicht werden dort dreissig gefunden. Und er sprach: 18.31 Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreissig finde. Da sagte er: Siehe doch, ich habe mich erdreistet, zu dem Herrn zu reden; vielleicht werden dort zwanzig gefunden. Und er sprach: Ich will nicht vernichten um der Zwanzig willen. 18.32 Da sagte er: Der Herr moege doch nicht zuernen, ich will nur [noch] dieses Mal reden. Vielleicht werden dort zehn gefunden. Und er sprach: Ich will nicht vernichten um der Zehn willen. 18.33 Und der HERR ging weg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte zurueck an seinen Ort. Das Gericht ueber Sodom und Gomorra - Rettung Lots. \19\ 19.1 Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot [gerade] im Tor von Sodom sass. Und als Lot sie sah, stand er auf, [ging] ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde; 19.2 und er sprach: Ach siehe, meine Herren! Kehrt doch ein in das Haus eures Knechtes, und uebernachtet, und wascht eure Fuesse; morgen frueh moegt ihr [dann] eures Weges ziehen! Aber sie sagten: Nein, sondern wir wollen auf dem Platz uebernachten. 19.3 Als er jedoch sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, backte ungesaeuertes Brot, und sie assen. 19.4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Maenner der Stadt, die Maenner von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk von allen Enden [der Stadt]. 19.5 Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm: Wo sind die Maenner, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Fuehre sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen! 19.6 Da trat Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tuer hinter sich zu; 19.7 und er sagte: Tut doch nichts Boeses, meine Brueder! 19.8 Seht doch, ich habe zwei Toechter, die keinen Mann erkannt haben; die will ich zu euch herausbringen. Tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen! Nur diesen Maennern tut nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches gekommen sind! 19.9 Aber sie sagten: Zurueck da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder [hier] aufzuhalten, und will sich [schon] als Richter aufspielen! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tuer aufzubrechen. 19.10 Da streckten die Maenner ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus; und die Tuer verschlossen sie. 19.11 Die Maenner aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum groessten, so dass sie sich vergeblich muehten, den Eingang zu finden. 19.12 Und die Maenner sagten zu Lot: Hast du hier noch jemanden? Einen Schwiegersohn, und deine Soehne und deine Toechter oder einen, der sonst [noch] in der Stadt zu dir gehoert? Fuehre [sie] hinaus aus diesem Ort! 19.13 Denn wir werden diesen Ort vernichten, weil das Geschrei ueber sie gross geworden ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt zu vernichten. 19.14 Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersoehnen, die seine Toechter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersoehne wie einer, der Scherz treibt. 19.15 Und sobald die Morgenroete aufging, draengten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Toechter, die hier sind, damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld der Stadt! 19.16 Als er aber zoegerte, ergriffen die Maenner seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Toechter, weil der HERR ihn verschonen wollte, und fuehrten ihn hinaus und liessen ihn ausserhalb der Stadt. 19.17 Und es geschah, als sie sie ins Freie hinausgefuehrt hatten, da sprach er: Rette dich, [es geht] um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene [des Jordan]; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst! 19.18 Da sagte Lot zu ihnen: Ach, nein, Herr! 19.19 Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen hast, gross gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es koennte das Unheil mich ereilen, dass ich sterbe. 19.20 Siehe doch, diese Stadt da ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja [nur] klein; ich koennte mich doch dahin retten - ist sie nicht klein? -, damit meine Seele am Leben bleibt. 19.21 Da sprach er zu ihm: Siehe, auch darin habe ich Ruecksicht auf dich genommen, dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast. 19.22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher nennt man die Stadt Zoar. 19.23 Die Sonne ging ueber der Erde auf, als Lot nach Zoar kam. 19.24 Da liess der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel 19.25 und kehrte diese Staedte um und die ganze Ebene [des Jordan] und alle Bewohner der Staedte und das Gewaechs des Erdbodens. 19.26 Aber seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde sie zu einer Salzsaeule. 19.27 Und Abraham machte sich frueh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. 19.28 Und er blickte hinab auf die Flaeche von Sodom und Gormorra und auf die ganze Flaeche des Landes [in] der Ebene [des Jordan], und er sah: und siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines Schmelzofens. 19.29 Und es geschah, als Gott die Staedte der Ebene [des Jordan] vernichtete, da dachte Gott an Abraham und geleitete Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Staedte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte. Lot und seine Toechter. 19.30 Lot aber zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge, [er] und seine beiden Toechter mit ihm; denn er fuerchtete sich in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Hoehle, er und seine beiden Toechter. 19.31 Und die Erstgeborene sprach zu der Juengeren: Unser Vater ist alt, und es gibt keinen Mann im Land, der zu uns eingehen koennte nach der Weise aller Welt. 19.32 Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten! 19.33 Und sie gaben ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die Erstgeborene ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; er aber merkte weder [etwas] von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen. 19.34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Juengeren: Siehe, ich habe mich gestern abend zu meinem Vater gelegt. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dann geh hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten! 19.35 Da gaben sie auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Juengere stand auf und lag bei ihm; und er merkte weder [etwas] von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen. 19.36 Und die beiden Toechter Lots wurden von ihrem Vater schwanger. 19.37 Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Moab; der ist der Vater der Moabiter bis auf diesen Tag. 19.38 Und die Juengere, auch sie gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben-Ammi. Der ist der Vater der Soehne Ammon bis auf diesen Tag. Abraham und Sara bei Abimelech. \20\ 20.1 Und Abraham brach von dort auf ins Land des Suedens und wohnte zwischen Kadesch und Schur. Als er sich in Gerar als Fremder aufhielt, 20.2 sagte Abraham von seiner Frau Sara: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der Koenig von Gerar, hin und liess Sara holen. 20.3 Und Gott kam zu Abimelech im Traum der Nacht und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist eine verheiratete Frau. 20.4 Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht; und er sprach: Herr, willst du denn eine gerechte Nation erschlagen? 20.5 Hat er nicht selbst zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und sie, auch sie selbst hat gesagt: Er ist mein Bruder. In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner Haende habe ich das getan. 20.6 Da sprach Gott im Traum zu ihm: Auch ich weiss, dass du in Lauterkeit deines Herzens dies getan hast, und so habe ich selbst dich auch davon abgehalten, gegen mich zu suendigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu beruehren. 20.7 Und nun, gib die Frau des Mannes zurueck! Denn er ist ein Prophet und wird fuer dich bitten, dass du am Leben bleibst! Wenn du sie aber nicht zurueckgibst, so wisse, dass du sterben musst, du und alles, was [zu] dir gehoert. 20.8 Und Abimelech stand frueh am Morgen auf und rief alle seine Knechte und redete alle diese Worte vor ihren Ohren; da fuerchteten sich die Maenner sehr. 20.9 Und Abimelech rief Abraham und sagte zu ihm: Was hast du uns angetan! Und was habe ich an dir gesuendigt, dass du ueber mich und ueber mein Koenigreich eine [so] grosse Suende gebracht hast? Dinge, die nicht getan werden duerfen, hast du mir angetan. 20.10 Und Abimelech sagte zu Abraham: Was hast du [damit] beabsichtigt, dass du dies getan hast? 20.11 Und Abraham sprach: Weil ich [mir] sagte: Gewiss gibt es keine Gottesfurcht an diesem Ort, und sie werden mich erschlagen um meiner Frau willen. 20.12 Und sie ist auch wirklich meine Schwester; die Tochter meines Vaters ist sie, nur nicht die Tochter meiner Mutter; so ist sie meine Frau geworden. 20.13 Und es geschah, als Gott mich aus meines Vaters Haus [ziehen und] umherirren liess, da sagte ich zu ihr: Das sei deine Gefaelligkeit, die du mir erweisen moegest: An jedem Ort, wohin wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder! 20.14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder und Knechte und Maegde und gab sie dem Abraham; und [auch] Sara, seine Frau, gab er ihm zurueck. 20.15 Und Abimelech sagte: Siehe, mein Land [liegt] vor dir; wohne, wo es gut ist in deinen Augen! 20.16 Und zu Sara sagte er: Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silber[-Schekel] gegeben; siehe, das sei zu deinen Gunsten eine Augendecke fuer alle, die bei dir sind, und du bist in allem gerechtfertigt. 20.17 Und Abraham betete zu Gott; und Gott heilte Abimelech und seine Frau und seine Maegde, so dass sie [wieder Kinder] gebaren. 20.18 Denn der HERR hatte jeden Mutterleib dem Haus Abimelech vollstaendig verschlossen um Saras willen, der Frau Abrahams. Die Geburt Isaaks. \21\ 21.1 Und der HERR suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und der HERR tat an Sara, wie er geredet hatte. 21.2 Und Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, zu der bestimmten Zeit, die Gott ihm gesagt hatte. 21.3 Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren worden war, den Sara ihm geboren hatte, den Namen Isaak. 21.4 Und Abraham beschnitt seinen Sohn Isaak, als er acht Tage alt war, wie Gott ihm geboten hatte. 21.5 Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. 21.6 Und Sara sagte: Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hoert, wird mir zulachen. 21.7 Und sie sagte: Wer haette [je] dem Abraham verkuendet: Sara stillt einen Sohn!Denn ich habe [ihm] in seinem Alter einen Sohn geboren. Ausweisung Hagars mit Ismael. 21.8 Und das Kind wuchs und wurde entwoehnt; und an dem Tag, als Isaak entwoehnt wurde, bereitete Abraham ein grosses Mahl. 21.9 Und Sara sah den Sohn der Aegypterin Hagar, den diese dem Abraham geboren hatte, scherzen. 21.10 Da sagte sie zu Abraham: Vertreibe diese Magd und ihren Sohn, denn der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Erbe werden, mit Isaak! 21.11 Und dieses Wort war sehr uebel in Abrahams Augen um seines Sohnes willen. 21.12 Aber Gott sprach zu Abraham: Lass es nicht uebel sein in deinen Augen wegen des Jungen und wegen deiner Magd; in allem, was Sara zu dir sagt, hoere auf ihre Stimme! Denn nach Isaak soll dir [die] Nachkommenschaft genannt werden. 21.13 Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einer Nation machen, weil er dein Nachkomme ist. 21.14 Und Abraham machte sich frueh am Morgen auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter und [gab ihr] das Kind und schickte sie fort. Da ging sie hin und irrte in der Wueste von Beerscheba umher. 21.15 Als aber das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen der Straeucher; 21.16 und sie ging und setzte sich gegenueber hin, einen Bogenschuss weit entfernt, denn sie sagte [sich]: Ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen. So setzte sie sich gegenueber hin, erhob ihre Stimme und weinte. 21.17 Gott aber hoerte die Stimme des Jungen. Da rief der Engel Gottes der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fuerchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des Jungen gehoert, dort wo er ist. 21.18 Steh auf, nimm den Jungen, und fasse ihn mit deiner Hand! Denn ich will ihn zu einer grossen Nation machen. 21.19 Und Gott oeffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; da ging sie hin und fuellte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken. 21.20 Gott aber war mit dem Jungen, und er wurde gross und wohnte in der Wueste; und er wurde ein Bogenschuetze. 21.21 Und er wohnte in der Wueste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Land Aegypten. Abrahams Vertrag mit Abimelech. 21.22 Und es geschah zu dieser Zeit, da sagten Abimelech und Pichol, sein Heeroberster, zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust. 21.23 So schwoere mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinem Spross noch an meinen Nachkommen betruegerisch handeln wirst! Nach der Gnade, die ich dir erwiesen habe, sollst du an mir tun und an dem Land, in dem du dich als Fremder aufhaeltst. 21.24 Da sprach Abraham: Ich will schwoeren. 21.25 Abraham aber stellte Abimelech zur Rede wegen eines Wasserbrunnens, den Abimelechs Knechte [mit Gewalt] weggenommen hatten. 21.26 Da sagte Abimelech: Ich weiss nicht, wer das getan hat; weder hast du es mir berichtet, noch habe ich [davon] gehoert, ausser heute. 21.27 Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und die beiden schlossen einen Bund. 21.28 Und Abraham stellte sieben Schaflaemmer der Herde beiseite. 21.29 Da sagte Abimelech zu Abraham: Was sollen diese sieben Schaflaemmer, die du beiseite gestellt hast? 21.30 Und er sagte: Die sieben Schaflaemmer sollst du von meiner Hand annehmen, damit mir [das] zum Zeugnis sei, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. 21.31 Daher nennt man diesen Ort Beerscheba, weil sie beide dort geschworen hatten. 21.32 So schlossen sie einen Bund in Beerscheba. Dann machten Abimelech und sein Heeroberster Pichol sich auf und kehrten in das Land der Philister zurueck. 21.33 Und Abraham pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an. 21.34 Und Abraham hielt sich [noch] lange Zeit als Fremder im Land der Philister auf. Abrahams Opfergang nach Morija. \22\ 22.1 Und es geschah nach diesen Dingen, da pruefte Gott den Abraham. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin ich! 22.2 Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! 22.3 Da machte sich Abraham frueh am Morgen auf, sattelte seinen Esel und nahm seine beiden Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak. Er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und ging an den Ort, den Gott ihm genannt hatte. 22.4 Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. 22.5 Da sagte Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr mit dem Esel hier! Ich aber und der Junge wollen dorthin gehen und anbeten und zu euch zurueckkehren. 22.6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak, und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer. Und sie gingen beide miteinander. 22.7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sagte: Siehe, das Feuer und das Holz! Wo aber ist das Schaf zum Brandopfer? 22.8 Da sagte Abraham: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander. 22.9 Und sie kamen an den Ort, den Gott ihm genannt hatte. Und Abraham baute dort den Altar und schichtete das Holz auf. Dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. 22.10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 22.11 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sagte: Hier bin ich! 22.12 Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Jungen, und tu ihm nichts! Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fuerchtest, da du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast. 22.13 Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war ein Widder hinten im Gestruepp an seinen Hoernern festgehalten. Da ging Abraham hin, nahm den Widder und opferte ihn anstelle seines Sohnes als Brandopfer. 22.14 Und Abraham gab diesem Ort den Namen `der HERR wird ersehen', von dem man heute [noch] sagt: Auf dem Berg des HERRN wird ersehen. 22.15 Und der Engel des HERRN rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel her zu 22.16 und sprach: Ich schwoere bei mir selbst, spricht der HERR, deshalb, weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen, [mir] nicht vorenthalten hast, 22.17 darum werde ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen ueberaus zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und deine Nachkommenschaft wird das Tor ihrer Feinde in Besitz nehmen. 22.18 Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafuer, dass du meiner Stimme gehorcht hast. 22.19 Dann kehrte Abraham zu seinen Knechten zurueck, und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba; und Abraham liess sich in Beerseba nieder. Nachkommen Nahors. 22.20 Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham berichtet: Siehe, Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Soehne geboren: 22.21 Uz, seinen Erstgeborenen, und dessen Bruder Bus und Kemuel, den Vater Arams, 22.22 und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaf und Betuel. 22.23 Betuel aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder. 22.24 Und seine Nebenfrau, namens Rehuma, auch sie gebar [,naemlich] Tebach und Gaham und Tahasch und Maacha. Saras Tod und Begraebnis. \23\ 23.1 Und die Lebenszeit Saras betrug 127 Jahre; [das waren] die Lebensjahre Saras. 23.2 Und Sara starb zu Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Land Kanaan. Und Abraham ging hin, um ueber Sara zu klagen und sie zu beweinen. 23.3 Dann stand Abraham auf [und ging] weg von seiner Toten und redete zu den Soehnen Het: 23.4 Ein Fremder und Beisasse bin ich bei euch. Gebt mir ein Erbbegraebnis bei euch, dass ich meine Tote von meinem Angesicht hinweg[bringe und] begrabe! 23.5 Da antworteten die Soehne Het dem Abraham und sagten zu ihm: 23.6 Hoere uns an, mein Herr! Du bist ein Fuerst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem auserlesensten unserer Graeber! Keiner von uns wird dir sein Grab verweigern, deine Tote zu begraben. 23.7 Da erhob sich Abraham und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Soehnen Het. 23.8 Und er redete zu ihnen und sagte: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht hinweg, so hoert mich an, und legt Fuersprache fuer mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars, 23.9 dass er mir die Hoehle Machpela gebe, die ihm gehoert, die am Ende seines Feldes [liegt]; zum vollen Kaufpreis gebe er sie mir zu einem Erbbegraebnis in eurer Mitte! 23.10 Efron aber sass mitten unter den Soehnen Het. Und Efron, der Hetiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Soehne Het, vor allen, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, und sagte: 23.11 Nein, mein Herr, hoere mir zu! Das Feld schenke ich dir; und die Hoehle, die darauf ist, dir schenke ich sie; vor den Augen der Kinder meines Volkes schenke ich sie dir. Begrabe deine Tote! 23.12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes; 23.13 und er redete zu Efron vor den Ohren des Volkes des Landes und sagte: Ach, wenn du doch auf mich hoeren wolltest! Ich gebe [dir] den Kaufpreis des Feldes. Nimm ihn von mir an, dass ich meine Tote dort begraben kann! 23.14 Da antwortete Efron dem Abraham und sagte zu ihm: 23.15 Mein Herr, hoere mich an! Ein Land von vierhundert Schekel Silber, was ist das zwischen mir und dir? So begrabe deine Tote! 23.16 Und Abraham hoerte auf Efron; und Abraham wog dem Efron das Geld dar, von dem er vor den Ohren der Soehne Het geredet hatte, vierhundert Schekel Silber, wie es beim Haendler gaengig ist. 23.17 So fiel das Feld Efrons, das bei Machpela gegenueber von Mamre [liegt], das Feld und die Hoehle, die darauf war, und alle Baeume auf dem Feld innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum 23.18 als Besitz an Abraham vor den Augen der Soehne Het, vor allen, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren. 23.19 Und danach begrub Abraham seine Frau Sara in der Hoehle des Feldes von Machpela, gegenueber von Mamre, das ist Hebron, im Land Kanaan. 23.20 So fiel das Feld und die Hoehle, die darauf war, von den Soehnen Het an Abraham als Erbbegraebnis. Werbung um Rebekka als Frau fuer Isaak. \24\ 24.1 Und Abraham war alt, hochbetagt, und der HERR hatte Abraham in allem gesegnet. 24.2 Da sagte Abraham zu seinem Knecht, dem Aeltesten seines Hauses, der alles verwaltete, was er hatte: Lege doch deine Hand unter meine Huefte! 24.3 Ich will dich schwoeren lassen bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn nicht eine Frau von den Toechtern der Kanaaniter nimmst, in deren Mitte ich wohne. 24.4 Sondern du sollst in mein Land und zu meiner Verwandtschaft gehen und [dort] eine Frau fuer meinen Sohn, fuer Isaak, nehmen! 24.5 Der Knecht aber sagte zu ihm: Vielleicht wird die Frau mir nicht in dieses Land folgen wollen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurueckbringen, aus dem du ausgezogen bist? 24.6 Da sagte Abraham zu ihm: Huete dich wohl, meinen Sohn dorthin zurueckzubringen! 24.7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandtschaft genommen und der zu mir geredet und der mir dies geschworen hat: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du eine Frau fuer meinen Sohn von dort holen kannst. 24.8 Wenn aber die Frau dir nicht folgen will, so bist du frei von diesem Schwur. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurueckbringen! 24.9 Und der Knecht legte seine Hand unter die Huefte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm [in Hinsicht] auf dieses Wort. 24.10 Dann nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und [nahm] allerlei Gut seines Herrn mit sich. Und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharaim, zu der Stadt Nahors. 24.11 Und er liess die Kamele niederknieen draussen vor der Stadt am Wasserbrunnen um die Abendzeit, zur Zeit, da die Schoepferinnen herauskommen. 24.12 Und er sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! 24.13 Siehe, ich stehe an der Wasserquelle, und die Toechter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schoepfen. 24.14 Moege es nun geschehen: Das Maedchen, zu dem ich sagen werde: `Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!' und das [dann] sagt: `Trinke! Und auch deine Kamele will ich traenken', das [soll es sein, das] du fuer deinen Knecht Isaak bestimmt hast! Und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Gnade erwiesen hast. 24.15 Und es geschah - er hatte noch nicht ausgeredet - und siehe, da kam Rebekka heraus, die dem Betuel geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams; [sie trug] ihren Krug auf ihrer Schulter. 24.16 Und das Maedchen war sehr schoen von Aussehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, fuellte ihren Krug und stieg [wieder] herauf. 24.17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sagte: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schluerfen! 24.18 Und sie sagte: Trinke, mein Herr! Und eilends liess sie ihren Krug auf ihre Hand herunter und gab ihm zu trinken. 24.19 Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch fuer deine Kamele will ich schoepfen, bis sie genug getrunken haben. 24.20 Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Traenkrinne, lief noch einmal zum Brunnen, um zu schoepfen, und schoepfte so fuer alle seine Kamele. 24.21 Der Mann aber sah ihr zu, schweigend, um zu erkennen, ob der HERR seine Reise wuerde gelingen lassen oder nicht. 24.22 Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Schekel sein Gewicht, und zwei Spangen fuer ihre Handgelenke, zehn [Schekel] Gold ihr Gewicht; 24.23 und er sagte: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Gibt es im Haus deines Vaters Platz fuer uns zu uebernachten? 24.24 Da sagte sie zu ihm: Ich bin die Tochter Betuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. 24.25 Und sie sagte [weiter] zu ihm: Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Platz zum Uebernachten. 24.26 Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor dem HERRN 24.27 und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue gegenueber meinem Herrn nicht hat aufhoeren lassen! Mich hat der HERR den Weg zum Haus der Brueder meines Herrn gefuehrt. 24.28 Das Maedchen aber lief und berichtete diese Dinge dem Haus ihrer Mutter. 24.29 Nun hatte Rebekka einen Bruder, der hiess Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus an die Quelle. 24.30 Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Handgelenken seiner Schwester und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hoerte, die sagte: `So hat der Mann zu mir geredet', da kam er zu dem Mann; und siehe, er stand [noch] bei den Kamelen an der Quelle. 24.31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draussen? Habe ich doch schon das Haus aufgeraeumt, und [auch] fuer die Kamele ist Platz da. 24.32 Da kam der Mann ins Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, [ihm] aber Wasser, um seine Fuesse zu waschen und die Fuesse der Maenner, die bei ihm waren. 24.33 Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sagte: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sagte: Rede! 24.34 Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht. 24.35 Der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so dass er gross geworden ist. Er hat ihm Schafe und Rinder gegeben, Silber und Gold, dazu Knechte und Maegde, Kamele und Esel. 24.36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie schon alt geworden war; dem hat er alles, was er hat, uebergeben. 24.37 Mein Herr aber hat mich schwoeren lassen und gesagt: Du sollst fuer meinen Sohn nicht eine Frau von den Toechtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne; 24.38 sondern zu dem Haus meines Vaters und zu meiner Sippe sollst du gehen und [dort] fuer meinen Sohn eine Frau nehmen! 24.39 Und ich sagte zu meinem Herrn: Vielleicht will die Frau mir nicht folgen. 24.40 Da sagte er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gelebt habe, wird seinen Engel mit dir senden und wird deine Reise gelingen lassen, dass du fuer meinen Sohn eine Frau aus meiner Sippe und aus dem Haus meines Vaters nimmst. 24.41 Dann bist du frei von dem Schwur: Wenn du zu meiner Sippe kommst und wenn sie sie dir nicht geben, dann bist du entlastet von dem Schwur. 24.42 So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe! 24.43 Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle. Moege es nun geschehen, dass das Maedchen, das herauskommt, um zu schoepfen, und zu dem ich sage: `Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken!' 24.44 und das [dann] zu mir sagt: `Trinke du, und auch fuer deine Kamele will ich schoepfen', [dass dies] die Frau sei, die der HERR fuer den Sohn meines Herrn bestimmt hat! 24.45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schoepfte. Da sagte ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! 24.46 Und eilends liess sie ihren Krug von ihrer Schulter herunter und sagte: Trinke, und auch deine Kamele will ich traenken. Da trank ich, und sie traenkte auch die Kamele. 24.47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sagte: Die Tochter Betuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Handgelenke. 24.48 Dann verneigte ich mich und warf mich vor dem HERRN nieder und dankte dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg gefuehrt hatte, die Tochter des Bruders meines Herrn fuer seinen Sohn zu nehmen. 24.49 Und nun, wenn ihr Gnade und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es mir [auch] mit! Und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden. 24.50 Da antworteten Laban und Betuel und sagten: Vom HERRN ist die Sache ausgegangen; wir koennen dir nichts sagen, weder Boeses noch Gutes. 24.51 Siehe, Rebekka ist vor dir: Nimm sie und geh hin, dass sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie der HERR geredet hat! 24.52 Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hoerte, da warf er sich zur Erde nieder vor dem HERRN. 24.53 Und der Knecht holte silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider hervor und gab sie der Rebekka; und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. 24.54 Dann assen und tranken sie, er und die Maenner, die bei ihm waren, und uebernachteten. Aber am Morgen standen sie auf, und er sagte: Entlasst mich zu meinem Herrn! 24.55 Da sagten ihr Bruder und ihre Mutter: Lass das Maedchen [noch einige] Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du gehen. 24.56 Er aber sagte zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR meine Reise hat gelingen lassen; entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe! 24.57 Da sagten sie: Lasst uns das Maedchen rufen und ihren Mund befragen. 24.58 Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr: Willst du mit diesem Mann gehen? Sie sagte: Ich will gehen. 24.59 So entliessen sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Maenner. 24.60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und deine Nachkommen moegen das Tor ihrer Hasser in Besitz nehmen! 24.61 Und Rebekka machte sich mit ihren Maedchen auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. 24.62 Isaak aber war von einem Gang zum Brunnen Lachai-Roi gekommen; er wohnte naemlich im Land des Suedens. 24.63 Und Isaak aber war hinausgegangen, um auf dem Feld zu sinnen beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen und sah, und siehe, Kamele kamen. 24.64 Und [auch] Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak. Da glitt sie vom Kamel 24.65 und sagte zu dem Knecht: Wer ist dieser Mann, der uns da auf dem Feld entgegenkommt? Und der Knecht sagte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhuellte sich. 24.66 Der Knecht aber erzaehlte Isaak all die Dinge, die er ausgerichtet hatte. 24.67 Dann fuehrte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara; und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Und Isaak troestete sich nach [dem Tod] seiner Mutter. Abrahams neue Ehe, Tod und Begraebnis. V. 1-4: 1Chr 1,32.33. \25\ 25.1 Und Abraham nahm wieder eine Frau, die hiess Ketura. 25.2 Und sie gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach. 25.3 Jokschan aber zeugte Saba und Dedan; und die Soehne Dedans waren die Aschuriter und Letuschiter und Leummiter. 25.4 Und die Soehne Midians: Efa und Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Soehne der Ketura. - 25.5 Und Abraham gab dem Isaak alles, was er hatte. 25.6 Und den Soehnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke; und er schickte sie, waehrend er noch lebte, von seinem Sohn Isaak weg, nach Osten in das Land des Ostens. - 25.7 Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte: 175 Jahre. 25.8 Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und [der Tage] satt, und wurde versammelt zu seinen Voelkern. 25.9 Und seine Soehne Isaak und Ismael begruben ihn in der Hoehle Machpela, auf dem Feld des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars, das gegenueber Mamre [liegt], 25.10 [auf] dem Feld, das Abraham von den Soehnen Het gekauft hatte; dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben. 25.11 Und es geschah nach dem Tode Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn; und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi. Nachkommen Ismaels. V. 12-16: 1Chr 1,29-31 25.12 Das ist die Geschlechterfolge Ismaels, des Sohnes Abrahams, den die Aegypterin Hagar, die Magd Saras, dem Abraham geboren hat; 25.13 und dies sind die Namen der Soehne Ismaels mit ihren Namen, nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot, dann Kedar und Adbeel und Mibsam 25.14 und Mischma und Duma und Massa, 25.15 Hadad und Tema, Jetur, Nafisch und Kedma. 25.16 Das sind die Soehne Ismaels, und das sind ihre Namen in ihren Gehoeften und in ihren Zeltlagern; zwoelf Fuersten nach ihren Voelkerschaften. 25.17 Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Voelkern. 25.18 Und sie wohnten von Hawila an bis nach Schur, das vor Aegypten liegt, nach Assur hin. So setzte er sich allen seinen Bruedern vors Gesicht. Nachkommen Isaaks: Esau und Jakob. 25.19 Das ist die Geschlechterfolge Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak. 25.20 Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er sich Rebekka zur Frau nahm, die Tochter des Aramaeers Betuel aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramaeers Laban. 25.21 Und Isaak bat den HERRN fuer seine Frau, denn sie war unfruchtbar; da liess der HERR sich von ihm erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger. 25.22 Und die Kinder stiessen sich in ihrem Leib. Da sagte sie: Wenn es so steht, warum [trifft] mich dies? Und sie ging hin, den HERRN zu befragen. 25.23 Der HERR aber sprach zu ihr: Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Volksstaemme scheiden sich aus deinem Innern; und ein Volksstamm wird staerker sein als der andere, und der Aeltere wird dem Juengeren dienen. 25.24 Und als ihre Tage erfuellt waren, dass sie gebaeren sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 25.25 Und der erste kam heraus, roetlich, ganz [und gar] wie ein haariger Mantel; und man gab ihm den Namen Esau. 25.26 Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus. Da gab man ihm den Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden. 25.27 Und die Jungen wuchsen heran. Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des [freien] Feldes; Jakob aber war ein gesitteter Mann, der bei den Zelten blieb. 25.28 Und Isaak hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Mund; Rebekka aber hatte Jakob lieb. Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht. 25.29 Einst kochte Jakob ein Gericht. Da kam Esau vom Feld, und er war erschoepft. 25.30 Und Esau sagte zu Jakob: Lass mich doch schnell essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin erschoepft! Darum gab man ihm den Namen Edom. 25.31 Da sagte Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht! 25.32 Esau sagte: Siehe, ich gehe [ja doch] dem Sterben entgegen. Was soll mir da das Erstgeburtsrecht? 25.33 Jakob aber sagte: Schwoere mir heute! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. 25.34 Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen; und er ass und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht. Isaak und Abimelech. \26\ 26.1 Und es entstand eine Hungersnot im Lande, nach der vorigen Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen war. Da ging Isaak zu Abimelech, dem Koenig der Philister, nach Gerar. 26.2 Und der HERR erschien ihm und sprach: Zieh nicht hinab nach Aegypten; bleibe in dem Land, das ich dir sage! 26.3 Halte dich als Fremder auf in diesem Land! Und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen werde ich alle diese Laender geben, und ich werde den Schwur aufrecht erhalten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. 26.4 Und ich werde deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und deinen Nachkommen alle diese Laender geben; und mit deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde 26.5 dafuer, dass Abraham meiner Stimme gehorcht und meine Vorschriften gehalten hat, meine Gebote, meine Ordnungen und meine Gesetze. 26.6 So blieb Isaak in Gerar. 26.7 Als nun die Maenner des Ortes sich nach seiner Frau erkundigten, da sagte er: Sie ist meine Schwester. Denn er fuerchtete sich zu sagen: meine Frau. [Er dachte naemlich:] Die Maenner des Ortes koennten mich sonst wegen Rebekka erschlagen; denn sie ist schoen von Aussehen. 26.8 Und es geschah, als er laengere Zeit dort war, da blickte Abimelech, der Koenig der Philister, durchs Fenster herab und er sah, und siehe, Isaak koste mit Rebekka, seiner Frau. 26.9 Da rief Abimelech den Isaak und sagte: Siehe, sie ist ja deine Frau! Wie konntest du sagen: Sie ist meine Schwester? Da sagte Isaak zu ihm: Weil ich [mir] sagte: Ich koennte sonst ihretwegen sterben. 26.10 Und Abimelech sprach: Was hast du uns da angetan! Wie leicht haette einer aus dem Volk bei deiner Frau liegen koennen, und du haettest Schuld ueber uns gebracht. 26.11 Und Abimelech befahl allem Volk: Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muss getoetet werden. 26.12 Und Isaak saete in diesem Land und gewann in jenem Jahr das Hundertfache; so segnete ihn der HERR. 26.13 Und der Mann wurde reich und wurde immer reicher, bis er sehr reich war. 26.14 Und er hatte Schafherden und Rinderherden und viel Gesinde. Da beneideten ihn die Philister. 26.15 Und alle Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, die verstopften die Philister und fuellten sie mit Erde. 26.16 Und Abimelech sagte zu Isaak: Zieh weg von uns, denn du bist uns viel zu maechtig geworden! 26.17 Da zog Isaak von dort [weg] und schlug sein Lager im Tal Gerar auf und blieb dort. 26.18 Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und die die Philister nach Abrahams Tod verstopft hatten; und er gab ihnen [dieselben] Namen wie die Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte. 26.19 Und die Knechte Isaaks gruben im Tal und fanden dort einen Brunnen mit lebendigem Wasser. 26.20 Da stritten sich die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sagten: Uns gehoert das Wasser! Da gab er dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gezankt hatten. 26.21 Dann gruben sie einen anderen Brunnen, aber auch um den stritten sie sich. Da gab er ihm den Namen Sitna. 26.22 Und er brach von dort auf und grub [noch] einen anderen Brunnen, und um den stritten sie sich nicht. Da gab er ihm den Namen Rechobot und sagte: Denn jetzt hat der HERR uns weiten Raum geschafft, und wir werden fruchtbar sein im Land. 26.23 Dann zog er von dort hinauf nach Beerscheba. 26.24 Und der HERR erschien ihm in jener Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fuerchte dich nicht! Denn ich bin mit dir, und ich werde dich segnen und deine Nachkommen vermehren um meines Knechtes Abraham willen. 26.25 Und der baute dort einen Altar und rief den Namen des HERRN an und schlug dort sein Zelt auf. Und die Knechte Isaaks gruben dort einen Brunnen. 26.26 Und Abimelech kam zu ihm aus Gerar mit seinem Freund Ahusat und seinem Heerobersten Pichol. 26.27 Da sagte Isaak zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasst und mich von euch weggeschickt habt? 26.28 Sie aber sagten: Wir haben deutlich gesehen, dass der HERR mit dir ist; und wir haben [uns] gesagt: Es soll ein Schwur zwischen uns sein, zwischen uns und dir; wir wollen einen Bund mit dir schliessen, 26.29 dass du uns nichts Boeses antust, so wie wir dich nicht angetastet haben und wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben in Frieden ziehen lassen. Du bist nun einmal ein Gesegneter des HERRN. 26.30 Da machte er ihnen ein Mahl, und sie assen und tranken. 26.31 Und sie standen frueh am Morgen auf und schworen einer dem andern. Dann entliess Isaak sie, und sie gingen in Frieden von ihm fort. - 26.32 Und es geschah an jenem Tag, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sagten zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. 26.33 Da nannte er ihn Sibea; daher [lautet] der Name der Stadt Beerscheba bis auf diesen Tag. Esaus erste Heirat. 26.34 Und Esau war vierzig Jahre alt, da nahm er Jehudit, die Tochter des Hetiters Beeri, zur Frau und Basemat, die Tochter des Hetiters Elon. 26.35 Und sie waren ein Herzeleid fuer Isaak und Rebekka. Jakobs Betrug - Isaaks Segen. \27\ 27.1 Und es geschah, als Isaak alt geworden und seine Augen truebe waren, so dass er nicht mehr sehen konnte, da rief er seinen aelteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Und er sagte zu ihm: Hier bin ich! 27.2 Und er sagte: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich kenne nicht den Tag meines Todes. 27.3 Und nun nimm doch dein [Jagd-]Geraet, deinen Koecher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret; 27.4 und bereite mir einen Leckerbissen, wie ich ihn liebe, und bring ihn mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segnet, bevor ich sterbe! 27.5 Rebekka aber hatte gehoert, wie Isaak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu erjagen, um es [heim]zubringen. 27.6 Da sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau so reden hoeren: 27.7 Bring mir ein Wildbret und bereite mir einen Leckerbissen, dass ich esse und dass ich dich vor dem HERRN segne, bevor ich sterbe! 27.8 Und nun, mein Sohn, hoere auf meine Stimme in dem, was ich dir auftrage! 27.9 Geh doch zur Herde, und hole mir von dort zwei gute Ziegenboeckchen! Und ich will sie zu einem Leckerbissen fuer deinen Vater zubereiten, wie er es liebt. 27.10 Dann sollst du es deinem Vater bringen, dass er isst, damit er dich vor seinem Tod segnet. 27.11 Da sagte Jakob zu Rebekka, seiner Mutter: Siehe, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein glatter Mann. 27.12 Vielleicht betastet mich mein Vater; dann waere ich in seinen Augen wie einer, der Spott [mit ihm] treibt, und wuerde Fluch auf mich bringen und nicht Segen. 27.13 Seine Mutter aber sagte zu ihm: Dein Fluch [komme] auf mich, mein Sohn! Hoere nur auf meine Stimme, und geh, hole mir! 27.14 Und er ging und holte und brachte [sie] seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete einen Leckerbissen, wie sein Vater es gern hatte. 27.15 Dann nahm Rebekka die guten Kleider ihres aelteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem juengeren Sohn Jakob an. 27.16 Die Felle der Ziegenboeckchen aber zog sie ueber seine Haende und ueber die Glaette seines Halses, 27.17 und sie gab den Leckerbissen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob. 27.18 So ging er zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Und er sagte: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? 27.19 Da sagte Jakob zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich doch auf, setze dich, und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segnet! 27.20 Isaak aber sagte zu seinem Sohn: Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn? Er sagte: Weil der HERR, dein Gott, es mir begegnen liess. 27.21 Da sagte Isaak zu Jakob: Tritt doch heran, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! 27.22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak heran; und er betastete ihn und sagte: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Haende sind Esaus Haende. 27.23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Haende behaart waren wie die Haende seines Bruders Esau. Da segnete er ihn. 27.24 Und er sagte: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er aber sagte: Ich bin's. 27.25 Da sagte er: Reiche es mir her! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele dich segnet. Und er reichte es ihm hin, so dass er ass. Auch brachte er ihm Wein, und er trank. 27.26 Dann sagte sein Vater Isaak zu ihm: Tritt doch heran und kuess mich, mein Sohn! Da trat er heran und kuesste ihn. 27.27 Und als er den Geruch seiner Kleider roch, da segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das der HERR gesegnet hat. 27.28 So gebe dir Gott vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und von Korn und Most die Fuelle! 27.29 Voelker sollen dir dienen und Voelkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr ueber deine Brueder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Soehne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet! 27.30 Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. 27.31 Und auch er bereitete einen Leckerbissen, brachte ihn zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne! 27.32 Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: Wer bist du? Er sagte: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau. 27.33 Da erschrak Isaak mit grossem Schrecken ueber alle Massen und sagte: Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat, dass ich von allem gegessen habe, bevor du kamst, und ich ihn gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben. 27.34 Als Esau die Worte seines Vaters hoerte, da schrie er mit lautem und erbittertem Geschrei ueber alle Massen und sagte zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! 27.35 Er aber sagte: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen. 27.36 Da sagte er: Heisst er darum Jakob, weil er mich nun [schon] zweimal betrogen hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und siehe, jetzt hat er [auch] meinen Segen genommen! Und er sagte: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? 27.37 Da antwortete Isaak und sagte zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn ueber dich gesetzt und alle seine Brueder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was kann ich [da noch] fuer dich tun, mein Sohn? 27.38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hast du [nur diesen] einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. 27.39 Da antwortete sein Vater Isaak und sagte zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein und fern vom Tau des Himmels oben. 27.40 Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch wird es geschehen, wenn du dich losmachst, wirst du sein Joch von deinem Hals wegreissen. Esaus Rachegedanken. 27.41 Und Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sagte in seinem Herzen: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen. 27.42 Als nun der Rebekka die Worte ihres aelteren Sohnes Esau berichtet wurden, da sandte sie hin, rief ihren juengeren Sohn Jakob und sagte zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen [und] dich erschlagen. 27.43 Und nun, mein Sohn, hoere auf meine Stimme, und mache dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran; 27.44 und bleib einige Tage bei ihm, bis der Grimm deines Bruders sich wendet, 27.45 bis der Zorn deines Bruders sich von dir abwendet und er vergisst, was du ihm angetan hast! Dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euch beide an einem Tag verlieren? 27.46 Und Rebekka sagte zu Isaak: Ich bin des Lebens ueberdruessig wegen der Toechter Hets. Wenn Jakob [auch] eine Frau wie diese nimmt, von den Toechtern Hets, von den Toechtern des Landes, was sollte mir [dann noch] das Leben? Jakobs Flucht nach Haran. \28\ 28.1 Da rief Isaak den Jakob und segnete ihn. Und er befahl ihm und sagte zu ihm: Nimm dir nicht eine Frau von den Toechtern Kanaans! 28.2 Mache dich auf, geh nach Paddan-Aram zum Haus Betuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau von den Toechtern Labans, des Bruders deiner Mutter! 28.3 Gott, der Allmaechtige, segne dich und mache dich fruchtbar und vermehre dich, dass du zu einer Schar von Voelkern werdest; 28.4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deiner Nachkommenschaft mit dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat, in Besitz nehmest! 28.5 So entliess Isaak den Jakob, und er ging nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramaeers Betuel, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus. Esaus andere Frau. 28.6 Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm ja nicht eine Frau von den Toechtern Kanaans! 28.7 und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Paddan-Aram ging, 28.8 da sah Esau, dass die Toechter Kanaans uebel waren in den Augen seines Vaters Isaak, 28.9 und Esau ging zu Ismael und nahm sich Mahalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen [anderen] Frauen hinzu. Jakobs Traum und Geluebde. 28.10 Und Jakob zog aus von Beerscheba und ging nach Haran. 28.11 Und er gelangte an eine Staette und uebernachtete dort; denn die Sonne war [schon] untergegangen. Und er nahm [einen] von den Steinen der Staette und legte ihn an sein Kopfende und legte sich nieder an jener Staette. 28.12 Und er traeumte: und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze beruehrte den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen darauf auf und nieder. 28.13 Und siehe, der HERR stand ueber ihr und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft. 28.14 Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Sueden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. 28.15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behueten ueberall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurueckbringen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe. 28.16 Da erwachte Jakob aus seinem Schlaf und sagte: Fuerwahr, der HERR ist an dieser Staette, und ich habe es nicht erkannt! 28.17 Und er fuerchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist diese Staette! Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies die Pforte des Himmels. 28.18 Und Jakob stand frueh am Morgen auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn auf als Gedenkstein und goss Oel auf seine Spitze. 28.19 Und er gab dieser Staette den Namen Bethel. Im Anfang jedoch war Lus der Name der Stadt. 28.20 Und Jakob legte ein Geluebde ab und sagte: Wenn Gott mit mir ist und mich behuetet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt 28.21 und ich in Frieden zurueckkehre zum Haus meines Vaters, dann soll der HERR mein Gott sein. 28.22 Und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes werden; und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir treu verzehnten. Jakobs Ankunft und Dienst bei Laban. \29\ 29.1 Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Soehne des Ostens. 29.2 Und er sah, und siehe, [da war] ein Brunnen auf dem Feld; und siehe, drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen traenkte man die Herden; und der Stein auf der Oeffnung des Brunnens war gross. 29.3 Und waren alle Herden dort versammelt, dann waelzte man den Stein von der Oeffnung des Brunnens und traenkte die Schafe; dann brachte man den Stein wieder auf die Oeffnung des Brunnens an seine Stelle. 29.4 Und Jakob sagte zu ihnen: Meine Brueder, woher seid ihr? Und Sie sagten: Wir sind von Haran. 29.5 Da sagte er zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Sie sagten: Wir kennen ihn. 29.6 Und er sagte zu ihnen: Geht es ihm gut? sie sagten: [Es geht ihm] gut; doch siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen. 29.7 Da sagte er: Siehe, es ist noch hoch am Tag, es ist nicht Zeit, das Vieh zu sammeln. Traenkt die Schafe, und geht hin, weidet [sie]! 29.8 Sie aber sagten: Wir koennen nicht, bis alle Herden sich versammelt haben; dann waelzt man den Stein von der Oeffnung des Brunnens und wir traenken die Schafe. 29.9 Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehoerten; denn sie war eine Hirtin. 29.10 Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und waelzte den Stein von der Oeffnung des Brunnens und traenkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 29.11 Und Jakob kuesste Rahel und erhob seine Stimme und weinte. 29.12 Und Jakob berichtete Rahel, dass er ein Neffe ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie und berichtete es ihrem Vater. 29.13 Und es geschah, als Laban die Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hoerte, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und kuesste ihn und fuehrte ihn in sein Haus. Und er erzaehlte dem Laban alle diese Dinge. 29.14 Und Laban sagte zu ihm: Fuerwahr, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang. 29.15 Und Laban sagte zu Jakob: Solltest du, weil du mein Neffe bist, mir umsonst dienen? Sag mir, was soll dein Lohn sein? 29.16 Laban aber hatte zwei Toechter; der Name der aelteren war Lea und der Name der juengeren Rahel. 29.17 Leas Augen waren matt; Rahel aber war schoen von Gestalt und schoen von Aussehen. 29.18 Und Jakob liebte Rahel; so sagte er: Ich will dir sieben Jahre fuer deine juengere Tochter Rahel dienen. 29.19 Da sagte Laban: Besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem andern Mann gebe. Bleibe bei mir! 29.20 So diente Jakob fuer Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einige [wenige] Tage, weil er sie liebte. Jakobs Heirat. 29.21 Und Jakob sagte zu Laban: Gib [mir nun] meine Frau! Denn meine Tage sind erfuellt, dass ich zu ihr eingehe. 29.22 Da versammelte Laban alle Maenner des Ortes und veranstaltete ein Mahl. 29.23 Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr ein. 29.24 Und Laban gab ihr, seiner Tochter Lea, seine Magd Silpa als Magd. 29.25 Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sagte er zu Laban: Was hast du mir da angetan? Habe ich nicht fuer Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen? 29.26 Laban aber sagte: Das tut man an unserm Ort nicht, die Juengere vor der Erstgeborenen zu geben. 29.27 Vollende die [Hochzeits-]Woche [mit] dieser! Dann wollen wir dir auch jene geben, fuer den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre dienen sollst. 29.28 Und Jakob tat so und vollendete die [Hochzeits-]Woche [mit] dieser. Dann gab er ihm seine Tochter Rahel zur Frau. 29.29 Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha als ihre Magd. 29.30 Da ging er auch zu Rahel ein. Und er liebte auch Rahel, mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre. Jakobs Kinder. 29.31 Und als der HERR sah, dass Lea zurueckgesetzt war, da oeffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. 29.32 Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ruben, denn sie sagte: Ja, der HERR hat mein Elend angesehen. Denn jetzt wird mein Mann mich lieben. 29.33 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; und sie sagte: Ja, der HERR hat gehoert, dass ich zurueckgesetzt bin, so hat er mir auch den gegeben. Und sie gab ihm den Namen Simeon. 29.34 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; da sagte sie: Diesmal endlich wird sich mein Mann an mich anschliessen, denn ich habe ihm drei Soehne geboren. Darum gab man ihm den Namen Levi. 29.35 Dann wurde sie noch einmal schwanger und gebar einen Sohn; und sie sagte: Diesmal will ich den HERRN preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda. Und sie hoerte auf zu gebaeren. \30\ 30.1 Und als Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar, da war Rahel auf ihre Schwester eifersuechtig und sagte zu Jakob: Gib mir Kinder! Und wenn nicht, dann sterbe ich. 30.2 Da entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sagte: Bin ich an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht vorenthalten hat? 30.3 Sie sagte: Siehe, [da ist] meine Magd Bilha. Geh zu ihr ein, dass sie auf meinen Knien gebaere und auch ich aus ihr erbaut werde! 30.4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau; und Jakob ging zu ihr ein. 30.5 Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn. 30.6 Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehoert und mir einen Sohn gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan. 30.7 Und Rahels Magd Bilha wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. 30.8 Da sprach Rahel: Kaempfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekaempft, habe auch gesiegt. Und sie gab ihm den Namen Naftali. 30.9 Und als Lea sah, dass sie aufhoerte zu gebaeren, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 30.10 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn. 30.11 Da sagte Lea: Zum Glueck! Und sie gab ihm den Namen Gad. 30.12 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. 30.13 Da sprach Lea: Zu meiner Glueckseligkeit! Denn glueckselig preisen mich die Toechter. Und sie gab ihm den Namen Asser. 30.14 Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes! 30.15 Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann zu nehmen, dass du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst? Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen [als Entgelt] fuer die Dudaim deines Sohnes. 30.16 Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft mit den Dudaim meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr. 30.17 Und Gott hoerte auf Lea, so dass sie schwanger wurde und dem Jakob einen fuenften Sohn gebar. 30.18 Da sagte Lea: Gott hat [mir] meinen Lohn gegeben dafuer, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar. 30.19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn. 30.20 Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schoenes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben, denn ich habe ihm sechs Soehne geboren. Und sie gab ihm den Namen Sebulon. 30.21 Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina. 30.22 Und Gott dachte an Rahel, und Gott hoerte auf sie und oeffnete ihren Mutterleib. 30.23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. 30.24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR fuege mir einen anderen Sohn hinzu! Jakobs listiger Vermoegenserwerb. 30.25 Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da sagte Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe! 30.26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, fuer die ich dir gedient habe, damit ich [weg] ziehe! Du selbst kennst ja meinen Dienst, mit dem ich dir gedient habe. 30.27 Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen - ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass der HERR mich um deinetwillen gesegnet hat. 30.28 Und er sagte: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn [dir] geben! 30.29 Da sagte er zu ihm: Du weisst ja selbst, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh bei mir geworden ist. 30.30 Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte. Nun aber, wann soll ich auch fuer mein Haus schaffen? 30.31 Da sagte er: Was soll ich dir geben? Und Jakob sagte: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir diese [eine] Sache zugestehst, dann will ich wieder deine Schafe weiden [und] hueten. 30.32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen: Das sei mein Lohn! 30.33 Und meine Gerechtigkeit soll an einem kuenftigen Tag fuer mich zeugen, wenn du herkommst wegen meines Lohnes vor dir: Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig unter den Schafen, das gelte als gestohlen bei mir. 30.34 Da sagte Laban: Siehe, es geschehe nach deinem Wort! 30.35 So sonderte er an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Boecke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran [etwas] Weisses war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Soehne. 30.36 Und er legte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die uebrige Herde Labans. 30.37 Und Jakob nahm sich frische Staebe von Storaxbaum, Mandelbaum und Platane und schaelte an ihnen weisse Streifen heraus, indem er das Weisse, das an den Staeben war, blosslegte. 30.38 Und er legte die Staebe, die er geschaelt hatte, in die Traenkrinnen, in die Wassertraenken, wohin die Tiere zum Trinken kamen, vor die Tiere hin; und sie waren bruenstig, wenn sie zum Trinken kamen. 30.39 So waren die Tiere vor den Staeben bruenstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte [Laemmer]. 30.40 Und Jakob sonderte die Laemmer aus, und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige unter den Tieren Labans; und so legte er eigene Herden an fuer sich besonders und tat sie nicht zu den Tieren Labans. 30.41 Und es geschah, sooft die kraeftigen Tiere bruenstig waren, legte Jakob die Staebe vor die Augen der Tiere in die Traenkrinnen, damit sie bei den Staeben bruenstig wuerden; 30.42 wenn aber die Tiere schwaechlich waren, legte er sie nicht hin. So wurden die schwaechlichen dem Laban [zuteil] und die kraeftigen dem Jakob. 30.43 Und der Mann breitete sich mehr [und] mehr aus, und er bekam viele Tiere, Maegde und Knechte, Kamele und Esel. Jakobs Flucht aus Haran - Uebereinkunft mit Laban. \31\ 31.1 Und er hoerte die Reden der Soehne Labans, die sagten: Jakob hat alles an sich genommen, was unserem Vater gehoerte; und von dem, was unserem Vater gehoert, hat er sich all diesen Reichtum verschafft. 31.2 Und Jakob sah das Gesicht Labans, und siehe, es war ihm gegenueber nicht wie frueher. 31.3 Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurueck in das Land deiner Vaeter und zu deiner Verwandtschaft! Ich werde mit dir sein. 31.4 Da sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs Feld zu seinen Tieren. 31.5 Und er sagte zu ihnen: Ich sehe das Gesicht eures Vaters, dass es zu mir nicht wie frueher ist; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 31.6 Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. 31.7 Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal veraendert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Boeses zu tun. 31.8 Wenn er so sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Tiere Gesprenkelte; und wenn er so sagte: Die Gestreiften sollen dein Lohn sei, dann gebaren alle Tiere Gestreifte. 31.9 Und Gott hat eurem Vater das Vieh entzogen und mir gegeben. 31.10 Und es geschah zur Brunstzeit der Tiere, da hob ich meine Augen und sah im Traum: und siehe, die Boecke, die die Tiere besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. 31.11 Und der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Und ich sagte: Hier bin ich! 31.12 Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Boecke, die die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. 31.13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du einen Gedenkstein gesalbt, wo du mir ein Geluebde abgelegt hast. Mache dich jetzt auf, zieh aus diesem Land und kehre zurueck in das Land deiner Verwandtschaft! 31.14 Da antworteten Rahel und Lea und sagten zu ihm: Haben wir noch einen Anteil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? 31.15 Haben wir ihm nicht als Fremde gegolten? Denn er hat uns verkauft und hat sogar unseren [Kauf]-Preis voellig verzehrt. 31.16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, uns gehoert er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt hat! 31.17 Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele 31.18 und trieb all sein Vieh weg und all seine Habe, die er erworben, das Vieh seines Eigentums, das er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan zu kommen. 31.19 Laban aber war gegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel den Teraphim, der ihrem Vater gehoerte. 31.20 Und Jakob taeuschte Laban, den Aramaeer, weil er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. 31.21 Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte sich auf und setzte ueber den Strom und richtete sein Gesicht auf das Gebirge Gilead. 31.22 Am dritten Tag aber wurde dem Laban berichtet, dass Jakob geflohen sei. 31.23 Da nahm er seine Brueder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen weit nach und holte ihn auf dem Gebirge Gilead ein. 31.24 Gott aber kam zu Laban, dem Aramaeer, in einem Traum der Nacht und sprach zu ihm: Huete dich [davor], dass du mit Jakob Gutes oder Boeses redest! 31.25 Und Laban erreichte Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen hatte; und [auch] Laban schlug es mit seinen Bruedern auf dem Gebirge Gilead auf. 31.26 Und Laban sagte zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich getaeuscht und meine Toechter wie Kriegsgefangene weggefuehrt hast? 31.27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich getaeuscht und hast es mir nicht mitgeteilt? Ich haette dich ja begleitet mit Freude und mit Gesaengen, mit Tamburin und Zither! 31.28 Und du hast mich nicht [einmal] meine Soehne und meine Toechter kuessen lassen! Nun, du hast toericht gehandelt. 31.29 Es stuende in der Macht meiner Hand, uebel mit euch zu verfahren. Aber der Gott eures Vaters hat gestern nacht zu mir geredet und gesagt: Huete dich, mit Jakob Gutes oder Boeses zu reden! 31.30 Nun denn - du bist nun einmal weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters sehntest. Warum [aber] hast du meinen Gott gestohlen? 31.31 Da antwortete Jakob und sagte zu Laban: Ja, ich fuerchtete mich; denn ich sagte [mir], du wuerdest deine Toechter von mir reissen. 31.32 [Doch] bei wem du deinen Gott findest, der soll nicht am Leben bleiben. Untersuche [hier] vor unseren Bruedern, was bei mir ist, und nimm es dir! Jakob aber wusste nicht, dass Rahel ihn gestohlen hatte. 31.33 Da ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Maegde und fand nichts; und er kam aus Leas Zelt und ging in das Zelt Rahels. 31.34 Rahel aber hatte den Teraphim genommen und ihn in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban tastete das ganze Zelt ab und fand nichts. 31.35 Da sagte sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zuerne nicht, dass ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es [geht] mir nach der Weise der Frauen. Und er durchsuchte [alles] und fand den Teraphim nicht. 31.36 Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban. Und Jakob antwortete und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was meine Suende, dass du so hitzig hinter mir her bist? 31.37 Da du all meine Sachen durchtastet hast, was hast du gefunden von allen Sachen deines Hauses? Lege es hierher vor meine Brueder und deine Brueder, sie sollen zwischen uns beiden entscheiden! 31.38 Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. 31.39 Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es ersetzen muessen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tag, mochte es gestohlen sein bei Nacht. 31.40 [So] erging es mir: Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und mein Schlaf floh von meinen Augen. 31.41 Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Haus gewesen; vierzehn Jahre habe ich dir fuer deine beiden Toechter gedient und sechs Jahre fuer deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal veraendert. 31.42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken Isaaks fuer mich gewesen waere, gewiss, du haettest mich jetzt mit leeren Haenden entlassen. Mein Elend und die Arbeit meiner Haende hat Gott angesehen und hat gestern nacht entschieden. 31.43 Da antwortete Laban und sagte zu Jakob: Die Toechter sind meine Toechter, und die Soehne sind meine Soehne, und die Tiere sind meine Tiere, und alles, was du [hier] siehst, mir gehoert es! Aber meinen Toechtern [gegenueber], was koennte ich ihnen heute tun, oder ihren Soehnen, die sie geboren haben? 31.44 Und nun komm, lass uns einen Bund schliessen, ich und du, der sei zum Zeugnis zwischen mir und dir! 31.5 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Gedenkstein auf. 31.46 Und Jakob sagte zu seinen Bruedern: Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten [daraus] einen Haufen und assen dort auf dem Haufen. 31.47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, und Jakob nannte ihn Gal-Ed. 31.48 Und Laban sagte: Dieser Haufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Gal-Ed 31.49 und Mizpa, weil er sagte: Der HERR halte Wache zwischen mir und dir, wenn wir uns nicht mehr sehen! 31.50 Wenn du meine Toechter unterdruecken und wenn du [noch andere] Frauen zu meinen Toechtern hinzunehmen solltest, - kein Mensch ist bei uns, siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. 31.51 Und Laban sagte zu Jakob: Siehe, dieser Haufen, und siehe, der Gedenkstein, den ich errichtet habe zwischen mir und dir, 31.52 dieser Haufen sei Zeuge und der Gedenkstein ein Zeugnis, dass ich nicht ueber diesen Haufen zu dir hinausgehe und dass du ueber diesen Haufen und diesen Gedenkstein nicht zu mir hinausgehst zum Boesen. 31.53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors soll zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters! Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters Isaak. 31.54 Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Berg und lud seine Brueder ein zu essen; und sie assen und uebernachteten auf dem Berg. \32\ 32.1 Und Laban stand frueh am Morgen auf, kuesste seine Soehne und seine Toechter und segnete sie; und Laban ging und kehrte an seinen Ort zurueck. Jakobs Begegnung mit Engeln. 32.2 Und Jakob zog seiner Wege. Da begegneten ihm Engel Gottes. 32.3 Und Jakob sagte, als er sie sah: Das ist das Heerlager Gottes. Und er gab dieser Staette den Namen Mahanajim. Jakobs Furcht vor Esau. 32.4 Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, das Gebiet Edom. 32.5 Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich als Fremder aufgehalten und bin bis jetzt geblieben; 32.6 und ich habe Rinder und Esel, Schafe und Knechte und Maegde; und ich sende [Boten], es meinem Herrn mitzuteilen, um Gunst zu finden in deinen Augen. 32.7 Und die Boten kehrten zu Jakob zurueck und sagten: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch [schon] entgegen und vierhundert Mann mit ihm. 32.8 Da fuerchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst; und er teilte das Volk, das bei ihm war, die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Lager. 32.9 Er sagte [sich] naemlich: Wenn Esau ueber das eine Lager kommt und es schlaegt, dann wird das uebriggebliebene Lager entkommen koennen. Jakobs Gebet und Vorbereitungen zur Begegnung mit Esau. 32.10 Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir geredet hast: `Kehre zurueck in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir Gutes tun!' 32.11 Ich bin zu gering fuer alle Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit meinem Stab bin ich ueber diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. 32.12 Rette mich doch vor der Hand meines Bruders, vor der Hand Esaus - denn ich fuerchte ihn -, dass er nicht etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den Kindern! 32.13 Du hast doch selbst gesagt: Gutes, ja Gutes will ich dir tun und deine Nachkommenschaft [zahlreich] machen wie den Sand des Meeres vor Menge, den man vor Menge nicht zaehlen kann. 32.14 Und er uebernachtete dort in jener Nacht; und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk fuer seinen Bruder Esau: 32.15 Zweihundert Ziegen und zwanzig Boecke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, 32.16 dreissig saeugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kuehe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste. 32.17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, Herde [fuer] Herde besonders, und sagte zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und lasst einen Abstand zwischen Herde und Herde! 32.18 Und er befahl dem ersten und sagte: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: `Wem gehoerst du an, und wohin gehst du, und wem gehoeren diese da vor dir?' 32.19 dann sollst du sagen: `Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns. 32.20 Und auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, befahl er: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn trefft, 32.21 und sollt sagen: `Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns.' Denn er sagte [sich]: Ich will ihn versoehnen durch das Geschenk, das vor mir hergeht, danach erst will ich sein Gesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen. 32.22 So zog das Geschenk vor ihm her, er aber uebernachtete in jener Nacht im Lager. Jakobs Ringen mit Gott - Neuer Name. 32.23 Und er stand in jener Nacht auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Maegde und seine elf Soehne und zog ueber die Furt des Jabbok; 32.24 und er nahm sie und fuehrte sie ueber den Fluss und fuehrte hinueber, was er hatte. 32.25 Und Jakob blieb allein zurueck. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenroete heraufkam. 32.26 Und als er sah, dass er ihn nicht ueberwaeltigen konnte, beruehrte er sein Hueftgelenk; und das Hueftgelenk Jakobs wurde verrenkt, waehrend er mit ihm rang. 32.27 Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenroete ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. 32.28 Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. 32.29 Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heissen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekaempft und hast ueberwaeltigt. 32.30 Und Jakob fragte und sagte: Teile [mir] doch deinen Namen mit! Er aber sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. 32.31 Und Jakob gab der Staette den Namen Pnuel: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! 32.32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pnuel vorueberkam; und er hinkte an seiner Huefte. 32.33 Darum essen die Soehne Israel bis zum heutigen Tag nicht den Hueftmuskel, der ueber dem Hueftgelenk ist, weil er das Hueftgelenk Jakobs, den Hueftmuskel, beruehrt hat. Jakobs Versoehnung mit Esau. \33\ 33.1 Und Jakob erhob seine Augen und sah: und siehe, Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Maegde; 33.2 und er stellte die Maegde und ihre Kinder vornan und Lea und ihre Kinder dahinter und Rahel und Joseph zuletzt. 33.3 Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war. 33.4 Esau aber lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und kuesste ihn; und sie weinten. 33.5 Und er erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sagte: Wer sind diese [bei] dir? Er sagte: Die Kinder, die Gott deinem Knecht aus Gnaden geschenkt hat. 33.6 Da traten die Maegde heran, sie und ihre Kinder, und verneigten sich. 33.7 Und auch Lea trat heran und ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph und Rahel heran und verneigten sich. 33.8 Und er sagte: Was willst du mit diesem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Er sagte: Um Gunst zu finden in den Augen meines Herrn. 33.9 Da sagte Esau: Ich habe genug, mein Bruder; es sei dein, was du hast. 33.10 Jakob aber sagte: Nicht doch; wenn ich ueberhaupt Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann nimm mein Geschenk aus meiner Hand! Denn ich habe ja doch dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du hast Gefallen an mir gehabt. 33.11 Nimm doch mein Geschenk, das dir ueberbracht worden ist! Denn Gott hat es mir aus Gnaden geschenkt, und ich habe alles. Und als er in ihn drang, da nahm er es. 33.12 Und Esau sagte: Lass uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will vor dir herziehen. 33.13 Er aber sagte zu ihm: Mein Herr weiss, dass die Kinder zart sind und dass saeugende Schafe und Kuehe bei mir sind; wenn man sie nur einen Tag zu schnell triebe, so wuerde die ganze Herde sterben. 33.14 Mein Herr ziehe doch vor seinem Knecht hin! Ich aber, ich will einherziehen nach meiner Gemaechlichkeit, nach dem Schritt des Viehs, das vor mir ist, und nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme. 33.15 Da sagte Esau: Ich will doch von dem Volk, das bei mir ist, [einige] bei dir zuruecklassen. Er aber sagte: Wozu das? Moechte ich [nur] Gunst finden in den Augen meines Herrn! 33.16 So kehrte Esau an diesem Tag auf seinem Weg nach Seir zurueck. Jakob in Sichem. 33.17 Und Jakob brach auf nach Sukkot und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Huetten; darum gab er dem Ort den Namen Sukkot. 33.18 Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, die im Land Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt. 33.19 Und er kaufte das Stueck Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Soehne Hamors, des Vaters Sichems, fuer hundert Kesita. 33.20 Und er richtete dort einen Altar auf und nannte ihn: Gott, der Gott Israels. Dina und Sichem - Betrug und Rache durch Jakobs Soehne. \34\ 34.1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Toechter des Landes zu sehen. 34.2 Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fuersten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. 34.3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Maedchen und redete zum Herzen des Maedchens. 34.4 Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Maedchen zur Frau! 34.5 Und Jakob hatte gehoert, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Soehne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen. 34.6 Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. 34.7 Und die Soehne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon] hoerten, fuehlten sich die Maenner gekraenkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel veruebt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] haette nicht geschehen duerfen. 34.8 Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem - seine Seele haengt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau, 34.9 und verschwaegert euch mit uns: gebt uns eure Toechter, und nehmt euch unsere Toechter; 34.10 und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansaessig! 34.11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Bruedern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben. 34.121 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Maedchen zur Frau! 34.132 Da antworteten die Soehne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte; 34.143 und sie sagten zu ihnen: Wir koennen das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das waere eine Schande fuer uns. 34.154 Nur unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Maennliche bei euch beschneiden laesst; 34.165 dann wollen wir euch unsere Toechter geben und uns eure Toechter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden. 34.176 Wenn ihr aber nicht auf uns hoert, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg. 34.18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors. 34.19 Und der junge Mann zoegerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters. 34.20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Maennern ihrer Stadt und sagten: 34.21 Diese Maenner sind friedlich gegen uns [gesinnt], so moegen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Toechter als Frauen nehmen und ihnen unsere Toechter geben. 34.22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Maenner uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, dass sich bei uns alles Maennliche beschneiden laesst, so wie sie beschnitten sind. 34.23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehoeren? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen. 34.24 Da hoerten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So liess sich alles Maennliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. 34.25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Soehne Jakobs, Simeon und Levi, die Brueder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Maennliche. 34.26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. 34.27 Die Soehne Jakobs kamen ueber die Erschlagenen und pluenderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. 34.28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie; 34.29 und all ihr Vermoegen und alle ihre Kinder und ihre Frauen fuehrten sie weg und pluenderten auch alles, was in den Haeusern war. 34.30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglueck gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Haeuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus. 34.31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln? Jakob in Bethel. \35\ 35.1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest! 35.2 Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Schafft die fremden Goetter weg, die in eurer Mitte sind, reinigt euch, und wechselt eure Kleider! 35.3 Dann wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin. 35.4 Und sie gaben Jakob alle fremden Goetter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen], und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. 35.5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam ueber die Staedte, die rings um sie her waren, so dass sie den Soehnen Jakobs nicht nachjagten. 35.6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. 35.7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh. 35.8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut. 35.9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 35.10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heissen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel. 35.11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmaechtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Koenige sollen aus deinen Lenden hervorkommen! 35.12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. 35.13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte. 35.14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Oel darauf. 35.15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. Rahels Tod bei der Geburt Benjamins. 35.16 Und sie brachen von Bethel auf. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Efrata zu kommen, da gebar Rahel; und sie hatte es schwer mit ihrem Gebaeren. 35.17 Und es geschah, als sie es schwer hatte mit ihrem Gebaeren, da sagte die Hebamme zu ihr: Fuerchte dich nicht, denn auch der wird dir ein Sohn! 35.18 Und es geschah, als ihre Seele ausging - denn sie musste sterben -, da gab sie ihm den Namen Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Ben-Jamin. 35.19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. 35.20 Und Jakob richtete ueber ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Jakobs Soehne. 35.21 Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder. 35.22 Und es geschah, als Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hoerte es. V. 23-26: Kap. 46,8-24; 49,3-27; 2Mo 2,1-5; 4Mo 1,5-15.20-42; 2,3-29; 7,12-78; 10,14-27; 13,4-15; 26,5-57; 34,19-28; 5Mo 27,12-14; 33,6-24; Jos 13-19; Ri 5,14-18; 1Chr 2,1.2; 4-7; 12,25-38; 27,16-22; Hes 48,31-34; Offb 7,4-8. Die Soehne Jakobs waren zwoelf: 35.23 Die Soehne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon. 35.24 Die Soehne Rahels: Joseph und Benjamin. 35.25 Die Soehne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali. 35.26 Und die Soehne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Soehne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. Isaaks Tod. 35.27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich als Fremde aufgehalten hatten. 35.28 Und die Tage Isaaks waren 180 Jahre. 35.29 Und Isaak verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Voelkern, alt und der Tage satt. Und seine Soehne Esau und Jakob begruben ihn. Esaus Nachkommen. \36\ 36.1 Und dies ist die Geschlechterfolge Esaus, das ist Edom. 36.2 Esau hatte sich seine Frauen von den Toechtern Kanaans genommen: Ada, die Tochter des Hetiters Elon, und Oholibama, die Tochter Anas, der Tochter Zibons, des Horiters, 36.3 und Basemat, die Tochter Ismaels, die Schwester Nebajots. V. 4-14: 1Chr 1,35-37. 36.4 Und Ada gebar dem Esau Elifas, und Basemat gebar Reguel. 36.5 Oholibama aber gebar Jeusch, Jalam und Korach. Das sind die Soehne Esaus, die ihm im Land Kanaan geboren wurden. 36.6 Und Esau nahm seine Frauen, seine Soehne und seine Toechter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg. 36.7 Denn ihre Habe war zu gross, um beieinander zu wohnen, und das Land ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden nicht tragen. 36.8 So liess sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom. 36.9 Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir. 36.10 Dies sind die Namen der Soehne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basemats, der Frau Esaus. 36.11 Und die Soehne des Elifas waren: Teman, Omar, Zefo und Gatam und Kenas. 36.12 Und Timna war eine Nebenfrau von Elifas, des Sohnes Esaus, die gebar dem Elifas Amalek. Das sind die Soehne Adas, der Frau Esaus. 36.13 Und dies sind die Soehne Reguels: Nahat und Serach, Schamma und Misa. Das waren die Soehne von Basemat, der Frau Esaus. 36.14 Und dies waren die Soehne von Oholibama, der Tochter Anas, der Tochter Zibons, der Frau Esaus: sie gebar dem Esau Jeusch, Jalam und Korach. 36.15 Dies sind die Fuersten der Soehne Esaus: Die Soehne des Elifas, des Erstgeborenen Esaus: der Fuerst Teman, der Fuerst Omar, der Fuerst Zefo, der Fuerst Kenas, 36.16 der Fuerst Korach, der Fuerst Gatam, der Fuerst Amalek. Das sind die Fuersten des Elifas im Land Edom; es sind die Soehne Adas. 36.17 Und dies sind die Soehne Reguels, des Sohnes Esaus: der Fuerst Nahat, der Fuerst Serach, der Fuerst Schamma, der Fuerst Misa. Das sind die Fuersten des Reguel im Land Edom; es sind die Soehne der Basemat, der Frau Esaus. 36.18 Und dies sind die Soehne Oholibamas, der Frau Esaus: der Fuerst Jeusch, der Fuerst Jalam, der Fuerst Korach. Das sind die Fuersten Oholibamas, der Tochter Anas, der Frau Esaus. 36.19 Das sind die Soehne Esaus und das ihre Fuersten; das ist Edom. V. 20-43: 1Chr 1,38-54. 36.20 Dies sind die Soehne des Horiters Seir, die Bewohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon und Ana, 36.21 Dischon und Ezer und Dischan. Das sind die Fuersten der Horiter, Soehne Seirs, im Land Edom. 36.22 Und die Soehne Lotans waren: Hori und Hemam, Lotans Schwester aber war Timna. 36.23 Und dies sind die Soehne Schobals: Alwan, Manahat und Ebal, Schefo und Onam. 36.24 Und dies sind die Soehne Zibons: Ajja und Ana. Das ist der Ana, der die warmen Quellen in der Wueste fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete. 36.25 Und dies sind die Soehne des Ana: Dischon und Oholibama, die Tochter des Ana. 36.26 Und dies sind die Soehne Dischons: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran. 36.27 Dies sind die Soehne Ezers: Bilhan, Saawan und Akan. 36.28 Dies sind die Soehne Dischans: Uz und Aran. 36.29 Dies sind die Fuersten der Horiter: der Fuerst Lotan, der Fuerst Schobal, der Fuerst Zibon, der Fuerst Ana, 36.30 der Fuerst Dischon, der Fuerst Ezer, der Fuerst Dischan. Das sind die Fuersten der Horiter, nach ihren Fuersten, im Land Seir. 36.31 Und dies sind die Koenige, die im Land Edom herrschten, bevor ein Koenig ueber die Soehne Israel regierte: 36.32 Koenig in Edom war Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 36.33 Und Bela starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra. 36.34 Und Jobab starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Huscham, aus dem Land der Temaniter. 36.35 Und Huscham starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian schlug im Gebiet Moabs; und der Name seiner Stadt war Awit. 36.36 Und Hadad starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Samla aus Masreka. 36.37 Und Samla starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom. 36.38 Und Saul starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors. 36.39 Und Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, und Koenig wurde an seiner Stelle Hadar; und der Name seiner Stadt war Pagu und der Name seiner Frau Mehetabel, die Tochter Matreds, der Tochter des Me-Sahab. 36.40 Und dies sind die Namen der Fuersten Esaus, nach ihren Sippen, nach ihren Ortschaften, mit ihren Namen: der Fuerst Timna, der Fuerst Alwa, der Fuerst Jetet, 36.41 der Fuerst Oholibama, der Fuerst Ela, der Fuerst Pinon, 36.42 der Fuerst Kenas, der Fuerst Teman, der Fuerst Mibzar, 36.43 der Fuerst Magdiel, der Fuerst Iram. Das sind die Fuersten von Edom nach ihren Wohnsitzen, im Land ihres Eigentums. Das ist Esau, der Vater Edoms. Josephs Traeume - Neid seiner Brueder. \37\ 37.1 Und Jakob wohnte im Land der Fremdlingsschaft seines Vaters, im Land Kanaan. 37.2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt, war als Hirte mit seinen Bruedern bei den Schafen - als er [noch] ein Junge war -, mit den Soehnen Bilhas und mit den Soehnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und Joseph hinterbrachte ihrem Vater die ueble Nachrede ueber sie. 37.3 Und Israel liebte Joseph mehr als all seine Soehne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen bunten Leibrock. 37.4 Als aber seine Brueder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brueder, da hassten sie ihn und konnten ihn nicht [mehr] gruessen. 37.5 Und Joseph hatte einen Traum, den erzaehlte er seinen Bruedern; da hassten sie ihn noch mehr. 37.6 Und er sagte zu ihnen: Hoert doch diesen Traum, den ich gehabt habe: 37.7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe. 37.8 Da sagten seine Brueder zu ihm: Willst du etwa Koenig ueber uns werden, willst du gar ueber uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Traeume und wegen seiner Reden. 37.9 Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzaehlte er seinen Bruedern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. 37.10 Und er erzaehlte es seinem Vater und seinen Bruedern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das fuer ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brueder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? 37.11 Und seine Brueder waren eifersuechtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort. Josephs Verkauf nach Aegypten - Jakobs Trauer. 37.12 Und seine Brueder gingen fort, um die Schafe ihres Vaters bei Sichem zu weiden. 37.13 Da sagte Israel zu Joseph: Weiden nicht deine Brueder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Er aber sagte zu ihm: Hier bin ich. 37.14 Da sagte er zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brueder und nach dem Wohlergehen der Schafe, und bring mir Antwort. So sandte er ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem. 37.15 Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn: Was suchst du? 37.16 Und er sagte: Ich suche meine Brueder. Teile mir doch mit, wo sie weiden! 37.17 Da sagte der Mann: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hoerte sie sagen: `Lasst uns nach Dotan gehen!' Da ging Joseph seinen Bruedern nach und fand sie bei Dotan. 37.18 Als sie ihn von ferne sahen und bevor er sich ihnen genaehert hatte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu toeten. 37.19 Und sie sagten einer zum andern: Siehe, da kommt dieser Traeumer! 37.20 So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Zisternen werfen, und wir wollen sagen: Ein boeses Tier hat ihn gefressen! Dann werden wir sehen, was aus seinen Traeumen wird. 37.21 Als Ruben [das] hoerte, wollte er ihn aus ihrer Hand retten und sagte: Lasst uns [ihn] nicht totschlagen! 37.22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergiesst nicht Blut, werft ihn in diese Zisterne, die in der Wueste ist, aber legt nicht Hand an ihn! [Das sagte er], damit er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn zu seinem Vater zurueckzubringen. 37.23 Und es geschah, als Joseph zu seinen Bruedern kam, da zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den bunten Leibrock, den er anhatte. 37.24 Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, es war kein Wasser darin. 37.25 Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Aegypten hinabzubringen. 37.26 Da sagte Juda zu seinen Bruedern: Was fuer ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken? 37.27 Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brueder hoerten [darauf]. 37.28 Da kamen midianitische Maenner vorueber, Haendler, und sie zogen [ihn] heraus und holten Joseph aus der Zisterne herauf. Und sie verkauften Joseph an die Ismaeliter fuer zwanzig Silber[-Schekel]. Und sie brachten Joseph nach Aegypten. 37.29 Als nun Ruben zur Zisterne zurueckkam, und siehe, Joseph war nicht in der Zisterne, da zerriss er seine Kleider. 37.30 Und er kehrte zu seinen Bruedern zurueck und sagte: Der Junge ist nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen? 37.31 Da nahmen sie den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut. 37.32 Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und liessen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht! 37.33 Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein boeses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Joseph! 37.34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hueften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage. 37.35 Und alle seine Soehne und alle seine Toechter machten sich auf, um ihn zu troesten; er aber weigerte sich, sich troesten zu lassen, und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater. 37.36 Und die Midianiter verkauften ihn nach Aegypten, an Potifar, einen Kaemmerer des Pharao, den Obersten der Leibwaechter. Juda und seine Schwiegertochter Tamar. \38\ 38.1 Und es geschah in jener Zeit, dass Juda von seinen Bruedern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name war Hira. 38.2 Dort sah Juda die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie [zur Frau] und ging zu ihr ein. 38.3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab er den Namen Er. 38.4 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn, dem gab sie den Namen Onan. 38.5 Und noch einmal gebar sie einen Sohn, dem gab sie den Namen Schela; Juda war aber zu Kesib, als sie ihn gebar. 38.6 Und Juda nahm fuer seinen Erstgeborenen Er eine Frau, deren Name war Tamar. 38.7 Aber Er, der Erstgeborene Judas, war boese in den Augen des HERRN, so liess der HERR ihn sterben. 38.8 Da sagte Juda zu Onan: Geh zu der Frau deines Bruders ein, und geh mit ihr die Schwagerehe ein, und lass deinem Bruder Nachkommen erstehen! 38.9 Da aber Onan wusste, dass die Nachkommen nicht ihm gehoeren wuerden, geschah es, wenn er zu der Frau seines Bruders einging, dass er [den Samen] auf die Erde [fallen und] verderben liess, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 38.10 Und es war boese in den Augen des HERRN, was er tat; so liess er auch ihn sterben. 38.11 Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela gross sein wird! Denn er sagte [sich]: Dass nicht auch er sterbe wie seine Brueder! So ging Tamar hin und blieb im Haus ihres Vaters. 38.12 Als nun viele Tage vergangen waren, da starb die Tochter Schuas, Judas Frau. Und als Juda getroestet war, ging er zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und sein Freund Hira, der Adullamiter. 38.13 Und es wurde der Tamar berichtet: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren. 38.14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich ab, bedeckte sich mit einem Schleier und verhuellte sich. Dann setzte sie sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna [liegt]; denn sie hatte gesehen, dass Schela gross geworden war und sie ihm [doch] nicht zur Frau gegeben wurde. 38.15 Und Juda sah sie und hielt sie fuer eine Hure, denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt. 38.16 Und er bog zu ihr ab an den Weg und sagte: Wohlan, lass mich zu dir eingehen! Denn er erkannte nicht, dass sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sagte: Was gibst du mir, wenn du zu mir eingehst? 38.17 Da sagte er: Ich will dir ein Ziegenboeckchen von der Herde senden. Sie sagte: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest! 38.18 Da sagte er: Was fuer ein Pfand soll ich dir geben? Sie sagte: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und sie wurde schwanger von ihm. 38.19 Dann stand sie auf und ging hin, sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider ihrer Witwenschaft [wieder] an. 38.20 Juda aber sandte das Ziegenboeckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand der Frau zu holen; aber er fand sie nicht. 38.21 Da fragte er die Leute ihres Ortes: Wo ist jene Geweihte, die zu Enajim am Weg war? Sie aber sagten: Hier ist keine Geweihte gewesen. 38.22 Da kehrte er zu Juda zurueck und sagte: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute des Ortes: `Hier ist keine Geweihte gewesen.' 38.23 Da sagte Juda: Sie soll es bei sich behalten, damit wir nicht zum Gespoett werden; siehe, ich habe ja dieses Boeckchen gesandt, und du hast sie nicht gefunden. 38.24 Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde dem Juda berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben, und siehe, sie ist sogar schwanger von Hurerei. Da sagte Juda: Fuehrt sie hinaus, sie soll verbrannt werden! 38.25 Als sie nun hinausgefuehrt wurde, da sandte sie zu ihrem Schwiegervater und liess [ihm] sagen: Von einem Mann, dem dies gehoert, bin ich schwanger. Und sie sagte: Untersuche doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehoert! 38.26 Da untersuchte es Juda und sagte: Sie ist gerechter als ich, deswegen weil ich sie meinem Sohn Schela nicht gegeben habe. Und er erkannte sie kuenftig nicht mehr. 38.27 Und es geschah zur Zeit, als sie gebaeren sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 38.28 Und es geschah, waehrend sie gebar, da streckte [einer] die Hand heraus, und die Hebamme nahm sie und band eine rote Schnur um seine Hand und sagte: Der ist zuerst herausgekommen. 38.29 Und es geschah, als er seine Hand zurueckzog, siehe, da kam sein Bruder heraus; und sie sagte: Was fuer einen Riss hast du um deinetwillen gerissen! Und man gab ihm den Namen Perez. 38.30 Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand die rote Schnur war. Dem gab man den Namen Serach. Joseph im Haus des Potifar. \39\ 39.1 Und Joseph war nach Aegypten hinabgefuehrt worden. Und Potifar, ein Kaemmerer des Pharao, der Oberste der Leibwaechter, ein Aegypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgefuehrt hatten. 39.2 Der HERR aber war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er blieb im Haus seines aegyptischen Herrn. 39.3 Als nun sein Herr sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR alles, was er tat, in seiner Hand gelingen liess, 39.4 da fand Joseph Gunst in seinen Augen, und er bediente ihn [persoenlich]. Und er bestellte ihn ueber sein Haus, und alles, was er besass, gab er in seine Hand. 39.5 Und es geschah, seitdem er ihn ueber sein Haus bestellt hatte und ueber alles, was er besass, da segnete der HERR das Haus des Aegypters um Josephs willen; und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. 39.6 Und er ueberliess alles, was er hatte, der Hand Josephs und kuemmerte sich bei ihm um gar nichts, ausser um das Brot, das er ass. Joseph aber war schoen von Gestalt und schoen von Aussehen. 39.7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sagte: Liege bei mir! 39.8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kuemmert sich um nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben. 39.9 Er [selbst] ist in diesem Haus nicht groesser als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses grosse Unrecht tun und gegen Gott suendigen? 39.10 Und es geschah, obwohl sie Tag fuer Tag auf Joseph einredete, hoerte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr [zusammen] zu sein. 39.11 Da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus kam, um sein Geschaeft zu besorgen, als [gerade] kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war, 39.12 da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er aber liess sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus. 39.13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, 39.14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebraeischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen. 39.15 Und es geschah, als er hoerte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da liess er sein Kleid neben mir und floh und lief hinaus. 39.16 Und sie liess sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam. 39.17 Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der hebraeische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben; 39.18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da liess er sein Kleid neben mir und floh hinaus. Joseph im Gefaengnis - Traeume der beiden Kaemmerer. 39.19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hoerte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan, da entbrannte sein Zorn. 39.20 Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefaengnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Koenigs gefangen lagen; und er war dort im Gefaengnis. 39.21 Der HERR aber war mit Joseph und wandte sich ihm [in] Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefaengnisses. 39.22 Und der Oberste des Gefaengnisses uebergab alle Gefangenen, die im Gefaengnis waren, der Hand Josephs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er. 39.23 Der Oberste des Gefaengnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der HERR mit ihm war; und was er tat, liess der HERR gelingen. \40\ 40.1 Und es geschah nach diesen Dingen, da versuendigten sich der Mundschenk des Koenigs von Aegypten und der Baecker gegen ihren Herrn, den Koenig von Aegypten. 40.2 Und der Pharao wurde zornig ueber seine beiden Kaemmerer, ueber den Obersten der Mundschenke und ueber den Obersten der Baecker; 40.3 und er gab sie in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwaechter, ins Gefaengnis, an den Ort, wo Joseph gefangen lag. 40.4 Und der Oberste der Leibwaechter gab ihnen Joseph bei, und er bediente sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam. 40.5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Baecker des Koenigs von Aegypten, die im Gefaengnis gefangen lagen. 40.6 Als Joseph am Morgen zu ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig. 40.7 Und er fragte die Kaemmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig? 40.8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Joseph zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzaehlt mir doch! 40.9 Da erzaehlte der Oberste der Mundschenke dem Joseph seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir 40.10 und an dem Weinstock drei Ranken; und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Bluetenstand hervor [und] seine Traubenkaemme reiften zu Trauben. 40.11 Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und presste sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in die Hand des Pharao. 40.12 Da sagte Joseph zu ihm: Das ist seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage. 40.13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben nach der frueheren Weise, als du sein Mundschenk warst. 40.14 Aber denke an mich bei dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und erwaehne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus! 40.15 Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebraeer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich in den Kerker gesetzt haben. 40.16 Als nun der Oberste der Baecker sah, dass er gut gedeutet hatte, sagte er zu Joseph: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Koerbe mit Weissbrot waren auf meinem Kopf 40.17 und im obersten Korb allerlei Esswaren des Pharao, Backwerk, und die Voegel frassen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg. 40.18 Da antwortete Joseph und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei Koerbe, sie [bedeuten] drei Tage. 40.19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz haengen, und die Voegel werden dein Fleisch von dir wegfressen. 40.20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, da machte er fuer all seine Knechte ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des Obersten der Baecker unter seinen Knechten. 40.21 Und er setzte den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, dass er den Becher in die Hand des Pharao gab. 40.22 Den Obersten der Baecker aber liess er haengen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte. 40.23 Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht [mehr] an Joseph und vergass ihn. Traeume des Pharao - Deutung durch Joseph. \41\ 41.1 Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da traeumte der Pharao: und siehe, er stand am Strom. 41.2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kuehe herauf, schoen von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras. 41.3 Und siehe, sieben anderen Kuehe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, haesslich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie stellten sich neben die Kuehe ans Ufer des Stromes. 41.4 Und die Kuehe, die haesslich von Aussehen und mager an Fleisch waren, frassen die sieben Kuehe, die schoen von Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao. 41.5 Und er schlief [wieder] ein und traeumte zum zweiten Mal: und siehe, sieben Aehren wuchsen auf an einem Halm, fett und schoen. 41.6 Und siehe, sieben Aehren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. 41.7 Und die mageren Aehren verschlangen die sieben fetten und vollen Aehren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum. 41.8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller Unruhe, und er sandte hin und liess alle Wahrsagepriester Aegyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzaehlte ihnen seine Traeume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete. 41.9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Suende in Erinnerung. 41.10 Der Pharao war [einst] sehr zornig ueber seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwaechter, mich und den Obersten der Baecker. 41.11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir traeumten jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes. 41.12 Aber dort bei uns war ein junger Hebraeer, ein Sklave des Obersten der Leibwaechter, und wir erzaehlten ihm [die Traeume]. Da deutete er uns unsere Traeume, jeden deutete er nach seinem Traum. 41.13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehaengt. 41.14 Da sandte der Pharao hin und liess Joseph rufen; da liessen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. 41.15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hoeren, du verstehst es, einen Traum zu deuten. 41.16 Da antwortete Joseph dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist. 41.17 Da redete der Pharao zu Joseph: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes. 41.18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kuehe herauf, fett an Fleisch und schoen von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. 41.19 Und siehe, sieben andere Kuehe stiegen nach ihnen herauf, duerr und sehr haesslich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Aegypten nie so haessliche gesehen wie diese. 41.20 Und die mageren und haesslichen Kuehe frassen die sieben ersten fetten Kuehe. 41.21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts [davon], dass sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war haesslich wie im Anfang. Und ich erwachte. 41.22 Dann sah ich in meinem [zweiten] Traum, und siehe, sieben Aehren wuchsen auf an einem Halm, voll und schoen. 41.23 Und siehe, sieben Aehren, duerr, mager [und] vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf; 41.24 und die mageren Aehren verschlangen die sieben schoenen Aehren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklaert. 41.25 Da sprach Joseph zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. 41.26 Die sieben schoenen Kuehe sind sieben Jahre, und die sieben schoenen Aehren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. 41.27 Und die sieben mageren und haesslichen Kuehe, die nach ihnen heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Aehren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. 41.28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. 41.29 Siehe, sieben Jahre kommen, grosser Ueberfluss [wird herrschen] im ganzen Land Aegypten. 41.30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Ueberfluss wird im Land Aegypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschoepfen. 41.31 Und man wird nichts mehr von dem Ueberfluss im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein. 41.32 Und dass der Traum sich fuer den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun. 41.33 Und nun sehe der Pharao nach einem verstaendigen und weisen Mann und setze ihn ueber das Land Aegypten. 41.34 [Dies] tue der Pharao, dass er Aufseher ueber das Land bestelle und den Fuenften vom Land Aegypten erhebe in den sieben Jahren des Ueberflusses. 41.35 Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Staedten und [es dort] aufbewahren. 41.36 So soll die [eingesammelte] Nahrung zum Vorrat fuer das Land dienen fuer die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Aegypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht. Josephs hohe Stellung und Heirat - Massnahmen gegen die Hungersnot. 41.37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener. 41.38 Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist? 41.39 Und zu Joseph sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verstaendig und weise wie du. 41.40 Du sollst ueber mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fuegen; nur um den Thron will ich groesser sein als du. 41.41 Und der Pharao sagte zu Joseph: Siehe, ich habe dich ueber das ganze Land Aegypten gesetzt. 41.42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josephs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. 41.43 Und er liess ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn ueber das ganze Land Aegypten. 41.44 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Aegypten seine Hand oder seinen Fuss erheben! 41.45 Und der Pharao gab Joseph den Namen: Zafenat-Paneach, und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. Dann zog Joseph aus ueber das [ganze] Land Aegypten. 41.46 Und Joseph war dreissig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem Koenig von Aegypten, stand. Und Joseph ging vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Aegypten. 41.47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Ueberflusses haufenweise. 41.48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Aegypten Ueberfluss war, und brachte die Nahrungsmittel in die Staedte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein. 41.49 Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, ueber die Massen viel, bis man aufhoerte zu zaehlen, denn es war ohne Zahl. 41.50 Und dem Joseph wurden zwei Soehne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam, die Asenat ihm gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. 41.51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse: Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Muehe und das ganze Haus meines Vaters. 41.52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. 41.53 Und die sieben Jahre des Ueberflusses, der im Land Aegypten gewesen war, gingen zu Ende, 41.54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Joseph gesagt hatte. Und in allen Laendern war Hungersnot, aber im ganzen Land Aegypten war Brot. 41.55 Als nun das ganze Land Aegypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Aegyptern: Geht zu Joseph; tut, was er euch sagt! 41.56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Joseph oeffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Aegyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Aegypten. 41.57 Und alle Welt kam nach Aegypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde. Erste Reise der Brueder Josephs nach Aegypten ohne Benjamin. \42\ 42.1 Als Jakob sah, dass Getreide in Aegypten war, da sagte Jakob zu seinen Soehnen: Was seht ihr einander an? 42.2 Und er sagte: Siehe, ich habe gehoert, dass es in Aegypten Getreide gibt. Zieht hinab und kauft uns von da Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben! 42.3 Da zogen die zehn Brueder Josephs hinab, um Getreide aus Aegypten zu kaufen. 42.4 Aber Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Bruedern; denn er sagte: Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne! 42.5 Und so kamen die Soehne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war [auch] im Land Kanaan. 42.6 Und Joseph, er war der Machthaber ueber das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brueder Josephs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. 42.7 Als Joseph seine Brueder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen. 42.8 Und Joseph hatte seine Brueder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht. 42.9 Da dachte Joseph an die Traeume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Bloesse des Landes auszuspaehen, seid ihr gekommen. 42.10 Sie aber sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. 42.11 Wir alle - Soehne eines Mannes sind wir! Redliche [Maenner] sind wir! Deine Knechte sind keine Kundschafter. 42.12 Er aber sagte zu ihnen: Nein, sondern die Bloesse des Landes zu erspaehen, seid ihr gekommen. 42.13 Da sagten sie: Zwoelf [an der Zahl] sind deine Knechte, Brueder sind wir, Soehne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe, der juengste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine - er ist nicht mehr. 42.14 Joseph aber sagte zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! 42.15 Daran sollt ihr geprueft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, dass euer juengster Bruder hierher kommt! 42.16 Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprueft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht, - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter. 42.17 Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam. 42.18 Am dritten Tag aber sagte Joseph zu ihnen: Tut folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fuerchte Gott: 42.19 Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brueder gefangen im Haus eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide fuer den Hunger eurer Haeuser! 42.20 Euren juengsten Bruder aber sollt ihr zu mir bringen, dass eure Worte sich als zuverlaessig erweisen und ihr nicht sterbt! Und sie taten so. 42.21 Da sagten sie einer zum anderen: Fuerwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade anflehte, wir aber nicht hoerten. Darum ist diese Not ueber uns gekommen. 42.22 Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu euch gesagt: Versuendigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt nicht gehoert; doch siehe, sein Blut wird gefordert! 42.23 Sie aber erkannten nicht, dass Joseph es verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen. 42.24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurueck und redete zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen. 42.25 Und Joseph befahl, dass man ihre Gefaesse mit Getreide fuelle und ihr Geld jedem in seinen Sack zuruecklege und ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so. 42.26 Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon. 42.27 Als nun einer seinen Sack oeffnete, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sack. 42.28 Und er sagte zu seinen Bruedern: Mein Geld ist zurueckgegeben worden, siehe, da ist es in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan! 42.29 Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten: 42.30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. 42.31 Wir sagten zwar zu ihm: Redliche [Maenner] sind wir, wir sind keine Kundschafter; 42.32 zwoelf Brueder sind wir, Soehne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der juengste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan [geblieben]. 42.33 Aber der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen, dass ihr redlich seid: Einen eurer Brueder lasst bei mir, nehmt [das Getreide fuer] den Hunger eurer Haeuser, und zieht hin; 42.34 aber bringt euren juengsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Maenner] seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr koennt das Land durchziehen.' 42.35 Und es geschah, als sie ihre Saecke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbuendel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbuendel, sie und ihr Vater, und sie fuerchteten sich. 42.36 Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt ueber mich! 42.37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Soehne darfst du toeten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurueckbringen. 42.38 Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist uebriggeblieben. Begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so wuerdet ihr mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen. Juda als Buerge fuer Benjamin. \43\ 43.1 Die Hungersnot aber war schwer im Land. 43.2 Und es geschah, als sie das Getreide voellig aufgezehrt hatten, das sie aus Aegypten gebracht hatten, da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht zurueck, kauft uns ein wenig Nahrung! 43.3 Da sagte Juda zu ihm: Der Mann hat uns nachdruecklich gewarnt und gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. 43.4 Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, dann wollen wir hinabziehen und dir Nahrung kaufen; 43.5 wenn du ihn aber nicht sendest, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. 43.6 Da sagte Israel: Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu berichten, dass ihr noch einen Bruder habt? 43.7 Sie aber sagten: Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sagte: Lebt euer Vater noch? Habt ihr [noch] einen Bruder? Da berichteten wir ihm, wie es sich verhaelt. Konnten wir denn wissen, dass er sagen wuerde: Bringt euren Bruder herab? 43.8 Da sagte Juda zu seinem Vater Israel: Schicke den Jungen mit mir, so wollen wir uns aufmachen und hinziehen, dass wir leben und nicht sterben, sowohl wir als du als auch unsere Kinder. 43.9 Ich will Buerge fuer ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Gesicht stelle, will ich alle Tage vor dir schuldig sein. 43.10 Denn haetten wir nicht gezoegert, gewiss, wir waeren jetzt schon zweimal zurueckgekehrt. 43.11 Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn so ist, dann tut folgendes: Nehmt vom besten Ertrag des Landes in eure Gefaesse, und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsamharz und ein wenig Traubenhonig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln! 43.12 Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das oben in eure Saecke zurueckgegeben worden ist, in eurer Hand zurueck! Vielleicht war es ein Irrtum. 43.13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurueck! 43.14 Und Gott, der Allmaechtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren andern Bruder und Benjamin [wieder mit zurueck]schicke. Und ich, wie ich die Kinder verlieren soll, muss ich die Kinder verlieren! Zweite Reise der Brueder Josephs nach Aegypten mit Benjamin. 43.15 Da nahmen die Maenner dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf und zogen nach Aegypten hinab. Und sie traten vor Joseph. 43.16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der ueber sein Haus war: Fuehre die Maenner ins Haus, und schlachte Schlachtvieh und richte zu! Denn die Maenner sollen mit mir zu Mittag essen. 43.175 Und der Mann tat, wie Joseph gesagt hatte; und der Mann fuehrte die Maenner in Josephs Haus. 43.18 Da fuerchteten sich die Maenner, dass sie in Josephs Haus gefuehrt wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Saecke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man will ueber uns herstuerzen und ueber uns herfallen und uns als Sklaven nehmen, samt unseren Eseln. 43.19 Und sie traten zu dem Mann, der ueber Josephs Haus war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses; 43.20 und sie sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur] herabgezogen, um Nahrung zu kaufen. 43.21 Es geschah aber, als wir in die Herberge kamen und unsere Saecke oeffneten, siehe, da war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurueckgebracht. 43.22 Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Saecke gelegt hat. 43.23 Und er sprach: Friede euch! Fuerchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Saecke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er fuehrte Simeon zu ihnen heraus. 43.24 Und der Mann fuehrte die Maenner in Josephs Haus und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Fuesse; und er gab ihren Eseln Futter. 43.25 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Joseph am Mittag kaeme; denn sie hatten gehoert, dass sie dort essen sollten. 43.26 Als Joseph nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 43.27 Er aber fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr spracht? Lebt er noch? 43.28 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder. 43.29 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: Ist das euer juengster Bruder, von dem ihr zu mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnaedig, mein Sohn! 43.30 Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde erregt ueber seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort. 43.31 Dann wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte: Tragt das Essen auf! 43.32 Da trug man fuer ihn besonders auf und fuer sie besonders und fuer die Aegypter, die mit ihm assen, besonders; denn die Aegypter koennen nicht mit den Hebraeern essen, denn ein Greuel ist das fuer Aegypter. 43.33 Und sie sassen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Juengste nach seiner Jugend. Da sahen die Maenner einander staunend an. 43.34 Und er liess ihnen von den Ehrengerichten vor ihm auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fuenfmal groesser als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm und berauschten sich. Josephs harte Behandlung seiner Brueder. \44\ 44.1 Dann befahl er dem, der ueber sein Haus war: Fuelle die Saecke der Maenner mit Nahrungsmitteln, soviel sie tragen koennen, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack! 44.2 Meinen Kelch aber, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des Juengsten legen mit dem Geld fuer sein Getreide! Und er tat nach Josephs Wort, das er geredet hatte. 44.3 Der Morgen wurde hell, da entliess man die Maenner, sie und ihre Esel. 44.4 Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen [und noch] nicht weit gekommen, da sagte Joseph zu dem, der ueber sein Haus war: Mache dich auf, jage den Maennern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Boesem vergolten? 44.5 Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt schlecht [daran] getan, dass ihr [so] gehandelt habt! 44.6 Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen. 44.7 Da sagten sie zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche Sache zu tun! 44.8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Saecken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurueckgebracht! Und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 44.9 Derjenige von deinen Knechten, bei dem er gefunden wird, der soll sterben; und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten werden. 44.10 Da sagte er: Nun gut, nach euren Worten, so sei es: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein. 44.11 Darauf hoben sie schnell jeder seinen Sack auf die Erde herab und oeffneten jeder seinen Sack. 44.12 Und er durchsuchte: beim Aeltesten fing er an, und beim Juengsten hoerte er auf. Und der Kelch fand sich im Sack Benjamins. 44.13 Da zerrissen sie ihre Kleider, jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurueck. 44.4 Und Juda und seine Brueder kamen in das Haus Josephs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. 44.15 Joseph sagte zu ihnen: Was ist das fuer eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann? 44.16 Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist. 44.17 Er aber sagte: Fern sei es von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater. 44.18 Da trat Juda zu ihm und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich. 44.19 Mein Herr fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?' 44.20 Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein von seiner Mutter uebriggeblieben, und sein Vater liebt ihn. 44.21 Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte!' 44.22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht verlassen; verliesse er seinen Vater, so wuerde der sterben.' 44.23 Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer juengster Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht nicht mehr sehen.' 44.24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. 44.25 Als nun unser Vater sagte: `Kehrt zurueck, kauft uns ein wenig Nahrung'! 44.26 da sagten wir: `Wir koennen nicht hinabziehen. Wenn unser juengster Bruder bei uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir koennen das Gesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser juengster Bruder bei uns ist.' 44.27 Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. Der 44.28 eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fuerwahr, er ist wirklich zerrissen worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen. 44.29 Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglueck in den Scheol hinab.' 44.30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, kaeme und der Junge waere nicht bei uns - haengt doch seine Seele an dessen Seele -, 44.31 dann wuerde es geschehen, dass er stirbt, wenn er saehe, dass der Junge nicht da ist. Dann haetten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht. 44.32 Denn dein Knecht ist fuer den Jungen Buerge geworden bei meinem Vater und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle Tage vor meinem Vater schuldig sein.' 44.33 Und nun, lass doch deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Bruedern! 44.34 Denn wie koennte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Junge bei mir ist? - Dass ich nicht das Unglueck [mit] ansehen muss, das meinen Vater [dann] trifft. Joseph gibt sich seinen Bruedern zu erkennen. \45\ 45.1 Da konnte Joseph sich nicht [mehr] bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Joseph sich seinen Bruedern zu erkennen gab. 45.2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Aegypter es hoerten, und [auch] das Haus des Pharao hoerte es. 45.3 Und Joseph sagte zu seinen Bruedern: Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch? Seine Brueder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestuerzt vor ihm. 45.4 Da sagte Joseph zu seinen Bruedern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Aegypten verkauft habt. 45.5 Und nun seid nicht bekuemmert, und werdet nicht zornig [auf euch selbst], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. 45.6 Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und [es dauert] noch fuenf Jahre, dass es kein Pfluegen und Ernten gibt. 45.7 Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Ueberrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten fuer eine grosse Errettung. 45.8 Und nun, nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher ueber das ganze Land Aegypten. 45.9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: `So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht. Komm zu mir herab, zoegere nicht! 45.10 Du sollst im Land Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Soehne und die Soehne deiner Soehne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast. 45.11 Und ich will dich dort versorgen - denn noch fuenf Jahre [dauert die] Hungersnot -, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.' 45.12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. 45.13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Aegypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab! 45.14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals. 45.15 Und herzlich kuesste er alle seine Brueder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brueder mit ihm. 45.16 Und das Geruecht wurde im Haus des Pharao gehoert, dass man sagte: Josephs Brueder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. 45.17 Und der Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Bruedern: `Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan, 45.18 und nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Aegypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.' 45.19 Du aber hast den Befehl [zu sagen]: `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Aegypten Wagen fuer eure Kinder und fuer eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! 45.20 Und seid nicht betruebt wegen eures Hausrates, denn das Beste des ganzen Landes Aegypten soll euch gehoeren.' 45.21 Da taten die Soehne Israels so. Und Joseph gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg. 45.22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber[-Schekel] und fuenf Wechselkleider. 45.23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Aegyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung fuer seinen Vater auf den Weg. 45.24 Und er entliess seine Brueder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht auf dem Weg! 45.25 So zogen sie aus Aegypten hinauf, und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. 45.26 Und sie berichteten ihm: Joseph lebt noch, ja, er ist Herrscher ueber das ganze Land Aegypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. 45.27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf. 45.28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe. Jakobs Ausreise nach Aegypten. \46\ 46.1 Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Beerscheba; und er opferte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer. 46.2 Und Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! Und er sagte: Hier bin ich. 46.3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fuerchte dich nicht, nach Aegypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen! 46.4 Ich selbst ziehe mit dir nach Aegypten hinab, und ich, ich fuehre dich auch wieder herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen. 46.5 Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Soehne Israels hoben ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen. 46.6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan erworben hatten, und kamen nach Aegypten, Jakob und all seine Nachkommenschaft mit ihm: 46.7 seine Soehne und die Soehne seiner Soehne mit ihm, seine Toechter und die Toechter seiner Soehne, und seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach Aegypten. Jakobs Nachkommen. V. 8-25: Kap. 35,23-26. 46.8 Und dies sind die Namen der Soehne Israels, die nach Aegypten kamen, Jakob und seine Soehne: der Erstgeborene Jakobs: Ruben. 46.9 Und die Soehne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron und Karmi. 46.10 Und die Soehne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin. 46.11 Und die Soehne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. 46.12 Und die Soehne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Soehne des Perez waren Hezron und Hamul. 46.13 Und die Soehne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. 46.14 Und die Soehne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. 46.15 Das sind die Soehne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner Soehne und seiner Toechter [betrug] 33. - 46.16 Und die Soehne Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und Areli. 46.17 Und die Soehne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Soehne Berias: Heber und Malkiel. 46.18 Das sind die Soehne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. - 46.19 Die Soehne der Rahel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. 46.20 Und dem Joseph wurden im Land Aegypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. 46.21 Und die Soehne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. 46.22 Das sind die Soehne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen. - 46.23 Und die Soehne Dans: Schuham. 46.24 Und die Soehne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem. 46.25 Das sind die Soehne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen. - 46.26 Alle dem Jakob [angehoerigen] Seelen, die nach Aegypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Soehne Jakobs, alle Seelen waren 66. 46.27 Und die Soehne Josephs, die ihm in Aegypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Aegypten kamen, waren siebzig. Jakobs Wiedersehen mit Joseph. 46.28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, dass er vor ihm her Weisung gebe nach Goschen. Und sie kamen in das Land Goschen. 46.29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Goschen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals. 46.30 Und Israel sagte zu Joseph: Nun kann ich sterben, nachdem ich dein Gesicht gesehen habe, dass du noch lebst! 46.31 Und Joseph sagte zu seinen Bruedern und zum Haus seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: `Meine Brueder und das Haus meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind zu mir gekommen. 46.32 Und die Maenner sind Schafhirten - denn sie haben Viehzucht getrieben -, und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht.' 46.33 Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und spricht: `Was ist eure Taetigkeit?' 46.34 dann sagt: `Deine Knechte haben Viehzucht getrieben von unserer Jugend an bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Vaeter', damit ihr im Land Goschen bleiben koennt; denn alle Schafhirten sind den Aegyptern ein Greuel. Jakob und seine Soehne vor Pharao. \47\ 47.1 Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brueder, ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen; und siehe, sie sind im Land Goschen. 47.2 Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brueder fuenf Maenner und stellte sie vor den Pharao. 47.3 Und der Pharao sprach zu seinen Bruedern: Was ist eure Taetigkeit? Und sie sagten zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Vaeter. 47.4 Und sie sagten zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land als Fremde aufzuhalten; denn es gibt keine Weide fuer die Schafe, die deine Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun lass doch deine Knechte im Land Goschen wohnen! 47.5 Da sagte der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brueder sind zu dir gekommen. 47.6 Das Land Aegypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brueder im besten Teil des Landes wohnen; sie sollen im Land Goschen wohnen. Und wenn du erkennst, dass tuechtige Maenner unter ihnen sind, setze sie als Oberhirten ein ueber das, was ich habe! 47.7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und liess ihn vor den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao. 47.8 Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner Lebensjahre? 47.9 Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und boese waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die Tage der Lebensjahre meiner Vaeter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. 47.10 Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus. 47.11 Joseph aber wies seinem Vater und seinen Bruedern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Aegypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der Pharao befohlen hatte. 47.12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brueder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder. Josephs Verwaltung des Landes Aegypten. 47.13 Und es gab kein Brot im ganzen Land, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Aegypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger. 47.14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Land Aegypten und im Land Kanaan vorfand, fuer das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao. 47.15 Und als das Geld im Land Aegypten und im Land Kanaan ausging, da kamen alle Aegypter zu Joseph und sagten: Bring uns Brot her! Warum sollen wir denn vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende. 47.16 Da sagte Joseph: Bringt euer Vieh her! Dann gebe ich euch [Brot] fuer euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist. 47.17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot fuer die Pferde und fuer die Schafherden und fuer die Rinderherden und fuer die Esel; und so versorgte er sie mit Brot fuer all ihr Vieh in jenem Jahr. 47.18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verschweigen, dass das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn uebriggeblieben als nur unser Leib und unser Land. 47.19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land fuer Brot, dann wollen wir und unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht veroedet daliegt! 47.20 Da kaufte Joseph das ganze Land Aegypten fuer den Pharao; denn die Aegypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao. 47.21 Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Staedte, von einem Ende der Grenze Aegyptens bis zu ihrem anderen Ende. 47.22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht. 47.23 Und Joseph sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute fuer den Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besaet nun das Land! 47.24 Und es soll beim Ernten geschehen, dass ihr den Fuenften dem Pharao gebt; die vier Teile aber sollen fuer euch sein zum Besaeen des Feldes und zur Nahrung fuer euch und fuer die, die in euren Haeusern sind, und zu Nahrung fuer eure Kinder. 47.25 Da sagten sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein. 47.26 Und Joseph legte es dem Land Aegypten bis zu diesem Tag als Ordnung auf, dass dem Pharao der Fuenfte gehoere. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao. Jakobs Anweisung fuer sein Begraebnis. 47.27 Und Israel wohnte im Land Aegypten, im Land Goschen; und sie machten sich darin ansaessig und waren fruchtbar und vermehrten sich sehr. 47.28 Und Jakob lebte im Lande Aegypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre. 47.29 Und als die Tage Israels nahten, dass er sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lege doch deine Hand unter meine Huefte, und erweise Gnade und Treue an mir: Begrabe mich doch nicht in Aegypten! 47.30 Wenn ich mich zu meinen Vaetern gelegt habe, dann fuehre mich aus Aegypten, und begrabe mich in ihrem Grab! Und er sprach: Ich werde tun nach deinem Wort. 47.31 Er aber sagte: Schwoere mir! Da schwor er ihm. Und Israel neigte sich [anbetend] nieder am Kopfende des Bettes. Jakobs Segen ueber seine Enkel Ephraim und Manasse. \48\ 48.1 Und es geschah nach diesen Dingen, dass man dem Joseph sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Soehne, Manasse und Ephraim, mit sich. 48.2 Und man berichtete dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da machte Israel sich stark und setzte sich im Bett auf. 48.3 Und Jakob sagte zu Joseph: Gott, der Allmaechtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan, und er segnete mich 48.4 und sprach zu mir: `Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich vermehren, und ich will dich zu einer Schar von Voelkern machen und dieses Land deiner Nachkommenschaft nach dir zum ewigen Besitz geben.' 48.5 Und nun, deine beiden Soehne, die dir im Land Aegypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Aegypten kam, sollen mir gehoeren; Ephraim und Manasse sollen mir gehoeren wie Ruben und Simeon. 48.6 Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehoeren. Nach dem Namen ihrer Brueder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil. 48.7 Denn ich - als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine Strecke Landes war, um nach Efrata zu kommen; und ich begrub sie dort am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. 48.8 Als Israel die Soehne Josephs sah, sagte er: Wer sind diese? 48.9 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Das sind meine Soehne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie doch zu mir her, dass ich sie segne! 48.10 Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, kuesste er sie und umarmte sie. 48.11 Und Israel sprach zu Joseph: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen! 48.12 Und Joseph nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder. 48.13 Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. 48.14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl er der Juengere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Haende ueber Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene. 48.15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Vaeter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, 48.16 der Engel, der mich von allem Uebel erloest hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Vaeter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land! 48.17 Und als Joseph sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er fasste die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf. 48.18 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf! 48.19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiss es, mein Sohn, ich weiss es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird gross sein. Jedoch wird sein juengerer Bruder groesser sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fuelle von Nationen werden. 48.20 Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse. 48.21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Vaeter zurueckbringen. 48.22 Und ich gebe dir einen Bergruecken ueber deine Brueder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe. Jakobs Segen ueber seine Soehne - Sein Tod. \49\ 49.1 Und Jakob rief seine Soehne und sprach: Versammelt euch, und ich will euch verkuenden, was euch begegnen wird in kuenftigen Tagen. 49.2 Kommt zusammen und hoert, ihr Soehne Jakobs, und hoert auf Israel, euren Vater! V. 3-27: Kap. 35,23-26; vgl. 5Mo 33,6-25. 49.3 Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Staerke und der Erstling meiner Kraft! Vorrang an Hoheit und Vorrang an Macht! 49.4 Du bist uebergewallt wie die Wasser, du sollst keinen Vorrang haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen! 49.5 Die Brueder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waffen. 49.6 Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen laehmten sie den Stier. 49.7 Verflucht sei ihr Zorn, weil er so gewalttaetig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel. 49.8 Juda, du, dich werden deine Brueder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Vor dir werden sich niederbeugen die Soehne deines Vaters. 49.9 Juda ist ein junger Loewe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Loewe und wie eine Loewin. Wer will ihn aufreizen? 49.10 Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Fuessen weg, bis dass der Schilo kommt, dem gehoert der Gehorsam der Voelker. 49.11 An den Weinstock bindet er sein Eselsfuellen, an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er waescht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand; 49.12 die Augen sind dunkel von Wein und weiss die Zaehne von Milch. 49.13 Sebulon wohnt an der Kueste der Meere, und an der Kueste der Schiffe [liegt] er, seine Seite nach Sidon hin. 49.14 Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Huerden. 49.15 Und als er sah, dass die Ruhe gut und dass das Land lieblich war, da beugte er seine Schulter zum Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht. 49.16 Dan richtet sein Volk wie einer der Staemme Israels. 49.17 Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Pferdes beisst, und ruecklings faellt sein Reiter. 49.18 Auf deine Rettung, HERR, harre ich! 49.19 Gad, Raeuberscharen bedraengen ihn, und er, er draengt [ihnen nach auf der] Ferse. 49.20 Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er, koenigliche Leckerbissen gibt er. 49.21 Naftali ist eine fluechtige Hirschkuh; er gibt schoene Worte. 49.22 Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken ueber die Mauer. 49.23 Und es reizen ihn die Bogenschuetzen und schiessen und feinden ihn an; 49.24 aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Haende, durch die Haende des Maechtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels, 49.25 von dem Gott deines Vaters - der helfe dir - und [von] Gott, dem Allmaechtigen - der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brueste und des Mutterleibes. 49.26 Die Segnungen deines Vaters ueberragen die Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte [Gut] der ewigen Huegel. Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Bruedern. 49.27 Benjamin ist ein Wolf, der zerreisst; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. 49.28 Alle diese sind die zwoelf Staemme Israels, und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete. Und er segnete sie, jeden nach seinem Segen, mit dem er sie segnete. 49.29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vaetern in der Hoehle, die auf dem Feld des Hetiters Efron [liegt]; 49.30 in der Hoehle, die auf dem Feld Machpela gegenueber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hetiter Efron zum Erbbegraebnis gekauft hat. 49.31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. 49.32 Das Feld und die Hoehle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Soehnen Het. 49.33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Soehnen Befehle zu geben, zog er seine Fuesse aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Voelkern versammelt. Jakobs Begraebnis in Hebron. \50\ 50.1 Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und weinte ueber ihm und kuesste ihn. 50.2 Und Joseph befahl seinen Dienern, den Aerzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Aerzte balsamierten Israel ein. 50.3 Darueber wurden vierzig Tage fuer ihn voll, denn so lange waehrt die Zeit des Einbalsamierens. Und die Aegypter beweinten ihn siebzig Tage. 50.4 Und als die Tage, da man ihn beweinte, vorueber waren, redete Joseph zum Haus des Pharao und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sagt: 50.5 Mein Vater hat mich schwoeren lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan gegraben habe, dort begrabe mich! Und nun, lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurueckkomme! 50.6 Da sagte der Pharao: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwoeren lassen! 50.7 So zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Diener des Pharao, die Aeltesten seines Hauses und alle Aeltesten des Landes Aegypten 50.8 und das ganze Haus Josephs und seine Brueder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder liessen sie im Land Goschen zurueck. 50.9 Sogar Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, und es wurde ein ganz gewaltiges Heerlager. 50.10 Und sie kamen nach Goren-Atad, das jenseits des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr grosse und schwere Totenklage; und er veranstaltete fuer seinen Vater eine Trauerfeier von sieben Tagen. 50.11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauerfeier bei Gosen-Atad sahen, sagten sie: Eine schwere Trauerfeier ist das fuer Aegypten; daher gab man ihr den Namen Abel-Mizrajim, sie [liegt] jenseits des Jordan. 50.12 Und seine Soehne taten mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte; 50.13 und seine Soehne brachten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Hoehle des Feldes Machpela, des Feldes, das Abraham zum Erbbegraebnis gekauft hatte von dem Hetiter Efron, angesichts von Mamre. 50.14 Dann kehrte Joseph nach Aegypten zurueck, nachdem er seinen Vater begraben hatte, er und seine Brueder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. Josephs bruederliche Haltung - Sein Tod. 50.15 Und als Josephs Brueder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: Wenn nun Joseph uns anfeindet und uns gar all das Boese vergilt, das wir ihm angetan haben! 50.16 So entboten sie dem Joseph und liessen sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen und gesagt: 50.17 `So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach, vergib doch das Verbrechen deiner Brueder und ihre Suende, dass sie dir Boeses angetan haben!' Und nun vergib doch das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Joseph, als sie zu ihm redeten. 50.18 Und auch seine Brueder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte. 50.19 Joseph aber sagte zu ihnen: Fuerchtet euch nicht! Bin ich etwa an Gottes Stelle? 50.20 Ihr zwar, ihr hattet Boeses gegen mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein grosses Volk am Leben zu erhalten. 50.21 Und nun, fuerchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So troestete er sie und redete zu ihrem Herzen. 50.22 Und Joseph blieb in Aegypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. 50.23 Und Joseph sah von Ephraim Soehne der dritten [Generation]; auch die Soehne Machirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren. 50.24 Und Joseph sagte zu seinen Bruedern: Ich sterbe nun; Gott aber wird euch heimsuchen und euch aus diesem Land hinauffuehren in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat. 50.25 Und Joseph liess die Soehne Israels schwoeren und sprach: Hat Gott euch dann heimgesucht, dann fuehrt meine Gebeine von hier hinauf! 50.26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in einen Sarg in Aegypten. Das zweite Buch Mose (Exodus). Vermehrung und Knechtschaft der Soehne Israel in Aegypten. \1\ 1.1 Und dies sind die Namen der Soehne Israels, die nach Aegypten kamen - mit Jakob kamen sie, jeder mit seinem Haus: 1.2 Ruben, Simeon, Levi und Juda; 1.3 Issaschar, Sebulon und Benjamin; 1.4 Dan und Naftali, Gad und Asser. 1.5 Und [die Zahl] aller Seelen, die von Jakob abstammten, betrug siebzig Seelen. Joseph aber war [schon] in Aegypten. 1.6 Und Joseph starb und alle seine Brueder und jene ganze Generation. 1.7 Die Soehne Israel aber waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr, sehr stark, und das Land wurde voll von ihnen. 1.8 Da trat ein neuer Koenig [die Herrschaft] ueber Aegypten an, der Joseph nicht [mehr] kannte. 1.9 Der sagte zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Soehne Israel ist zahlreicher und staerker als wir. 1.10 Auf, lasst uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt! Sonst koennte es geschehen, wenn Krieg ausbricht, dass es sich auch [noch] zu unseren Feinden schlaegt und gegen uns kaempft und [dann] aus dem Land hinaufzieht. 1.11 Daher setzten sie Arbeitsaufseher ueber es, um es mit ihren Lastarbeiten zu druecken. Und es baute fuer den Pharao Vorratsstaedte: Pitom und Ramses. 1.12 Aber je mehr sie es bedrueckten, desto mehr nahm es zu; und so breitete es sich aus, so dass sie ein Grauen erfasste vor den Soehnen Israel. 1.13 Da zwangen die Aegypter die Soehne Israel mit Gewalt zur Arbeit 1.14 und machten ihnen das Leben bitter durch harte Arbeit an Lehm und an Ziegeln, und durch allerlei Arbeit auf dem Feld, mit all ihrer Arbeit, zu der sie sie mit Gewalt zwangen. 1.15 Und der Koenig von Aegypten sprach zu den hebraeischen Hebammen, von denen die eine Schifra und die andere Pua hiess, 1.16 und sagte: Wenn ihr den Hebraeerinnen bei der Geburt helft und bei der Entbindung seht, dass es ein Sohn ist, dann toetet ihn, wenn es aber eine Tochter ist, dann mag sie am Leben bleiben. 1.17 Aber weil die Hebammen Gott fuerchteten, taten sie nicht, wie ihnen der Koenig von Aegypten gesagt hatte, sondern liessen die Jungen am Leben. 1.18 Da rief der Koenig von Aegypten die Hebammen [zu sich] und sagte zu ihnen: Warum habt ihr das getan, dass ihr die Jungen am Leben gelassen habt? 1.19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Ja, die hebraeischen Frauen sind nicht wie die aegyptischen, denn sie sind kraeftig; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie [schon] geboren. 1.20 Und Gott tat den Hebammen Gutes, und das Volk vermehrte sich und wurde sehr stark. 1.21 Und weil die Hebammen Gott fuerchteten, geschah es, dass er ihnen Nachkommen schenkte. 1.22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Nil werfen, jede Tochter aber sollt ihr am Leben lassen! Moses Geburt, Bewahrung und Erziehung. V. 1-25: Apg 7,20-30. \2\ 2.1 Und ein Mann vom Haus Levi ging hin und nahm eine Tochter Levi [zur Frau]. 2.2 Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Als sie sah, dass er schoen war, verbarg sie ihn drei Monate [lang]. 2.3 Und als sie ihn nicht laenger verbergen konnte, nahm sie fuer ihn ein Kaestchen aus Schilfrohr und verklebte es mit Asphalt und Pech, legte das Kind hinein und setzte es in das Schilf am Ufer des Nil. 2.4 Seine Schwester aber stellte sich in [einiger] Entfernung hin, um zu erfahren, was mit ihm geschehen wuerde. 2.5 Und die Tochter des Pharao ging hinab, um am Nil zu baden, waehrend ihre Dienerinnen am Ufer des Nil hin und her gingen. Und sie sah das Kaestchen mitten im Schilf und sandte ihre Magd hin und liess es holen. 2.6 Und als sie es geoeffnet hatte, sah sie das Kind, und siehe, ein weinender Junge [lag darin]. Da hatte sie Mitleid mit ihm und sagte: Das ist [eins] von den Kindern der Hebraeer. 2.7 Und seine Schwester sagte zur Tochter des Pharao: Soll ich hingehen und dir eine stillende Frau von den Hebraeerinnen herbeirufen, damit sie das Kind fuer dich stillt? 2.8 Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Geh hin! Da ging das Maedchen hin und rief die Mutter des Kindes herbei. 2.9 Und die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm dieses Kind mit und stille es fuer mich, dann werde ich [dir] deinen Lohn geben! Da nahm die Frau das Kind und stillte es. 2.10 Als aber das Kind gross geworden war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es wurde ihr zum Sohn. Und sie gab ihm den Namen Mose, indem sie sagte: Ich habe ihn ja aus dem Wasser gezogen. Moses Uebereifer fuer sein Volk - Flucht und Heirat in Midian. 2.11 Und es geschah in jenen Tagen, als Mose gross geworden war, da ging er zu seinen Bruedern hinaus und sah bei ihren Lastarbeiten zu. Da sah er, wie ein aegyptischer Mann einen hebraeischen Mann, [einen] von seinen Bruedern, schlug. 2.12 Und er wandte sich hierhin und dorthin, und als er sah, dass niemand [in der Naehe] war, erschlug er den Aegypter und verscharrte ihn im Sand. 2.13 Als er aber am Tag darauf wieder hinausging, siehe, da rauften sich zwei hebraeische Maenner, und er sagte zu dem Schuldigen: Warum schlaegst du deinen Naechsten? 2.14 Der aber antwortete: Wer hat dich zum Aufseher und Richter ueber uns gesetzt? Gedenkst du etwa, mich umzubringen, wie du den Aegypter umgebracht hast? Da fuerchtete sich Mose und sagte sich: Also ist die Sache doch bekannt geworden! 2.15 Und der Pharao hoerte diese Sache und suchte, Mose umzubringen. Mose aber floh vor dem Pharao und hielt sich im Land Midian auf. Und er setzte sich an einen Brunnen. 2.16 Nun hatte der Priester von Midian sieben Toechter; die kamen, schoepften [Wasser] und fuellten die Traenkrinnen, um die Herde ihres Vaters zu traenken. 2.17 Aber die Hirten kamen und trieben sie weg. Da stand Mose auf, half ihnen und traenkte ihre Herde. 2.18 Als sie nun zu ihrem Vater Reguel kamen, sagte er: Warum seid ihr heute so frueh gekommen? 2.19 Sie antworteten: Ein aegyptischer Mann hat uns aus der Gewalt der Hirten befreit, und er hat sogar eifrig fuer uns geschoepft und die Herde getraenkt. 2.20 Da sagte er zu seinen Toechtern: Und wo ist er? Warum habt ihr denn den Mann draussen gelassen? Ladet ihn doch ein, damit er Brot [mit uns] isst! 2.21 Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu bleiben. Und er gab Mose seine Tochter Zippora [zur Frau]. 2.22 Die gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Gerschom, indem er sagte: Ein Fremder bin ich in einem fremden Land geworden. 2.23 Und es geschah waehrend jener vielen Tage, da starb der Koenig von Aegypten. Und die Soehne Israel seufzten wegen [ihrer] Arbeit und schrieen um Hilfe. Und ihr Geschrei wegen der Arbeit stieg auf zu Gott. 2.24 Da hoerte Gott ihr Aechzen, und Gott dachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. 2.25 Und Gott sah nach den Soehnen Israel, und Gott kuemmerte sich um sie. Moses Berufung und Auftrag. \3\ 3.1 Mose aber weidete die Herde Jetros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian. Und er trieb die Herde ueber die Wueste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 3.2 Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusch. Und er sah [hin], und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. 3.3 Und Mose sagte [sich]: Ich will doch hinzutreten und dieses grosse Gesicht sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt. 3.4 Als aber der HERR sah, dass er herzutrat, um zu sehen, da rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose! Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 3.5 Und er sprach: Tritt nicht naeher heran! Zieh deine Sandalen von deinen Fuessen, denn die Staette, auf der du stehst, ist heiliger Boden! 3.6 Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhuellte Mose sein Gesicht, denn er fuerchtete sich, Gott anzuschauen. 3.7 Der HERR aber sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes in Aegypten, und sein Geschrei wegen seiner Antreiber habe ich gehoert; ja, ich kenne seine Schmerzen. 3.8 Darum bin ich herabgekommen, um es aus der Gewalt der Aegypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzufuehren in ein gutes und geraeumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter. 3.9 Und nun siehe, das Geschrei der Soehne Israel ist vor mich gekommen; und ich habe auch die Bedraengnis gesehen, mit der die Aegypter sie quaelen. 3.10 Nun aber geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Soehne Israel, aus Aegypten herausfuehrst! 3.11 Mose aber antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Soehne Israel aus Aegypten herausfuehren sollte? 3.12 Da sprach er: Ich werde ja mit dir sein. Und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Aegypten herausgefuehrt hast, werdet ihr an diesem Berg Gott dienen. 3.13 Mose aber antwortete Gott: Siehe, wenn ich zu den Soehnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Vaeter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen: Was ist sein Name?, was soll ich dann zu ihnen sagen? 3.14 Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu den Soehnen Israel sagen: [Der] `Ich bin' hat mich zu euch gesandt. 3.15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Soehnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Vaeter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation. 3.16 Geh hin, versammle die Aeltesten Israels und sprich zu ihnen: Jahwe, der Gott eurer Vaeter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesagt: Ich habe genau achtgehabt auf euch und auf das, was euch in Aegypten angetan worden ist, 3.17 und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Aegyptens hinauffuehren in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 3.18 Und sie werden auf deine Stimme hoeren. Und du sollst zum Koenig von Aegypten hineingehen, du und die Aeltesten Israels, und ihr sollt zu ihm sagen: Jahwe, der Gott der Hebraeer, ist uns begegnet. So lass uns nun drei Tagereisen weit in die Wueste ziehen, damit wir Jahwe, unserm Gott, opfern! 3.19 Aber ich weiss wohl, dass der Koenig von Aegypten euch nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch eine starke Hand [gezwungen]. 3.20 Deshalb werde ich meine Hand ausstrecken und Aegypten schlagen mit all meinen Wundern, die ich in seiner Mitte tun werde. Danach erst wird er euch ziehen lassen. 3.21 Und ich werde diesem Volk Gunst geben in den Augen der Aegypter, und es wird geschehen, wenn ihr [aus]zieht, sollt ihr nicht mit leeren Haenden [aus]ziehen: 3.22 [Jede] Frau soll von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin silberne Schmuckstuecke und goldene Schmuckstuecke und Kleidung fordern. Die sollt ihr euren Soehnen und Toechtern anlegen und so die Aegypter auspluendern! Moses Beglaubigung durch Zeichen - Beistand durch Aaron. \4\ 4.1 Und Mose antwortete und sagte: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hoeren; denn sie werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen. 4.2 Da sprach der HERR zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er antwortete: Einen Stab. 4.3 Und er sprach: Wirf ihn auf die Erde! Da warf er ihn auf die Erde, und er wurde zu einer Schlange, und Mose floh vor ihr. 4.4 Der HERR aber sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse sie beim Schwanz! Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie wurde in seiner Hand zum Stab: 4.5 Damit sie glauben, dass dir der HERR erschienen ist, der Gott ihrer Vaeter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. 4.6 Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke doch deine Hand in deinen Gewandbausch! Da steckte er seine Hand in seinen Gewandbausch. Und als er sie herauszog, siehe, da war seine Hand [weiss] von Aussatz, wie Schnee. 4.7 Und er sprach: Tu deine Hand wieder in deinen Gewandbausch! Da tat er seine Hand wieder in seinen Gewandbausch. Und als er sie aus seinem Gewandbausch herauszog, da war sie wieder wie sein [uebriges] Fleisch. 4.8 Und es wird geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht auf die Stimme des ersten Zeichens hoeren, dann werden sie [doch wegen] der Stimme des zweiten Zeichens glauben. 4.9 Und es wird geschehen, wenn sie selbst diesen beiden Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hoeren, dann nimm vom Wasser des Nil und giesse es auf das trockene Land! Dann wird das Wasser, das du aus dem Nil nehmen wirst, auf dem trockenen Land zu Blut werden. 4.10 Mose aber antwortete dem HERRN: Ach, Herr! Ich bin kein redegewandter Mann, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn unbeholfen ist mein Mund und unbeholfen meine Zunge. 4.11 Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub, sehend oder blind? Nicht ich, der HERR? 4.12 Und nun geh hin! Ich will mit deinem Mund sein und dich unterweisen, was du reden sollst. 4.13 Er aber erwiderte: Ach, Herr! Sende doch, durch wen du senden willst! 4.14 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Mose, und er sprach: Ist nicht dein Bruder Aaron [da], der Levit? Ich weiss, dass er reden kann. Und siehe, er geht auch [schon] aus, dir entgegen. Und wenn er dich sieht, wird er sich freuen in seinem Herzen. 4.15 Dann sollst du zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und ich will mit deinem Mund und mit seinem Mund sein und will euch unterweisen, was ihr tun sollt. 4.16 Er aber soll fuer dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird fuer dich zum Mund sein, und du wirst fuer ihn zum Gott sein. 4.17 Und diesen Stab sollst du in deine Hand nehmen; damit sollst du die Zeichen tun. Moses Rueckkehr nach Aegypten. 4.18 Darauf ging Mose hin und kehrte zu seinem Schwiegervater Jitro zurueck und sagte zu ihm: Ich moechte gern gehen und zu meinen Bruedern zurueckkehren, die in Aegypten sind, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Und Jetro sagte zu Mose: Geh hin in Frieden! 4.19 Und der HERR sprach zu Mose in Midian: Geh hin, kehre nach Aegypten zurueck! Denn alle Maenner sind gestorben, die dir nach dem Leben trachteten. 4.20 Da nahm Mose seine Frau und seine Soehne [mit sich], liess sie auf dem Esel reiten und kehrte in das Land Aegypten zurueck. Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand. 4.21 Und der HERR sprach zu Mose: Wenn du hinziehst, um nach Aegypten zurueckzukehren, sieh zu, dass du all die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tust! Und ich, ich will sein Herz verstocken, so dass er das Volk nicht ziehen lassen wird. 4.22 Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: Mein erstgeborener Sohn ist Israel, - 4.23 und ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient! Wenn du dich aber weigerst, ihn ziehen zu lassen, siehe, dann werde ich deinen erstgeborenen Sohn umbringen. 4.24 Und es geschah auf dem Weg, in der Herberge, da trat der HERR ihm entgegen und wollte ihn toeten. 4.25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab, beruehrte [damit] seine Fuesse und sagte: Wahrhaftig, du bist mir ein Blutbraeutigam! 4.26 Da liess er von ihm ab. Damals sagte sie `Blutbraeutigam' wegen der Beschneidung. 4.27 Und der HERR sprach zu Aaron: Geh Mose entgegen in die Wueste! Da ging er hin und traf ihn am Berg Gottes und kuesste ihn. 4.28 Und Mose teilte Aaron alle Worte des HERRN mit, der ihn gesandt, und all die Zeichen, die er ihm aufgetragen hatte. 4.29 Da gingen Mose und Aaron hin und versammelten alle Aeltesten der Soehne Israel. 4.30 Und Aaron redete [zu ihnen] alle Worte, die der HERR zu Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes. 4.31 Und das Volk glaubte. Und als sie hoerten, dass der HERR die Soehne Israel heimgesucht und ihr Elend gesehen habe, da warfen sie sich nieder und beteten an. Mose und Aaron vor Pharao. \5\ 5.1 Danach gingen Mose und Aaron hinein und sagten zum Pharao: So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wueste ein Fest feiern! 5.2 Der Pharao aber antwortete [ihnen]: Wer ist der HERR, dass ich auf seine Stimme hoeren sollte, Israel ziehen zu lassen? Ich kenne den HERRN nicht und werde Israel auch nicht ziehen lassen. 5.3 Und sie sagten: Der Gott der Hebraeer ist uns begegnet. Lass uns doch drei Tagereisen weit in die Wueste ziehen und dem HERRN, unserm Gott, opfern, damit er uns nicht mit der Pest oder dem Schwert schlaegt! 5.4 Der Koenig von Aegypten antwortete ihnen: Wozu, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk von seinen Arbeiten abhalten? Geht an eure Lastarbeiten! 5.5 Weiter sagte der Pharao: Siehe, das Volk des Landes ist jetzt [schon] zahlreich, und ihr wollt sie mit ihren Lastarbeiten aufhoeren lassen! Israels noch haertere Bedrueckung. 5.6 Und der Pharao befahl am gleichen Tag den Antreibern des Volkes und seinen Aufsehern: 5.7 Ihr sollt dem Volk nicht mehr wie bisher Haecksel zur Anfertigung der Ziegel liefern! Sie sollen selbst hingehen und sich Haecksel sammeln! 5.8 Aber ihr sollt ihnen die[selbe] Anzahl Ziegel auferlegen, die sie bisher angefertigt haben; ihr sollt nichts daran kuerzen! Denn sie sind faul; darum schreien sie: Wir wollen hinziehen, wir wollen unserm Gott opfern! 5.9 Die Arbeit soll schwer auf den Maennern lasten, damit sie daran zu schaffen haben und nicht auf truegerische Reden achten. 5.10 Da gingen die Antreiber des Volkes und seine Aufseher hinaus, redeten zum Volk und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Haecksel [mehr]. 5.11 Geht selbst hin, holt euch Haecksel, wo ihr es findet; doch von eurer Arbeit wird nichts gekuerzt. 5.12 Darauf zerstreute sich das Volk im ganzen Land Aegypten, um Strohstoppeln fuer Haecksel zu sammeln. 5.13 Und die Antreiber draengten sie und sagten: Vollendet eure Arbeiten, die Tagesleistung an ihrem Tag wie [frueher], als [noch] Haecksel da war! 5.14 Dazu wurden die Aufseher der Soehne Israel, die die Antreiber des Pharao ueber sie gesetzt hatten, geschlagen, indem man sagte: Warum habt ihr weder gestern noch heute euer Mass an Ziegeln erfuellt wie bisher? 5.15 Da gingen die Aufseher der Soehne Israel hinein und schrieen zum Pharao: Warum verfaehrst du so mit deinen Knechten? 5.16 Haecksel wird deinen Knechten nicht gegeben, und [doch] sagt man zu uns: Stellt Ziegel her! Und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk wird schuldig. 5.17 Er antwortete: Faulenzer seid ihr, Faulenzer! Darum sagt ihr: Wir wollen hinziehen, wir wollen dem HERRN opfern. 5.18 Und jetzt geht, arbeitet! Haecksel wird euch nicht gegeben, aber die bestimmte Anzahl Ziegel sollt ihr abliefern! 5.19 Da sahen sich die Aufseher der Soehne Israel in einer ueblen Lage, weil man sagte: Ihr sollt nichts an euren Ziegeln kuerzen: die Tagesleistung an ihrem Tag! 5.20 Als sie nun vom Pharao herauskamen, trafen sie Mose und Aaron; die traten ihnen entgegen. 5.21 Und sie sagten zu ihnen: Der HERR sehe auf euch und halte Gericht darueber, dass ihr unseren Geruch beim Pharao und bei seinen Hofbeamten stinkend gemacht habt, indem ihr ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns umzubringen. 5.22 Da wandte sich Mose an den HERRN und sagte: Herr, warum hast du [so] uebel an diesem Volk gehandelt? Wozu hast du mich denn gesandt? 5.23 Seitdem ich naemlich zum Pharao hineingegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er an diesem Volk uebel gehandelt, aber errettet hast du dein Volk keineswegs. \6\ 6.1 Der HERR jedoch sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde. Denn durch eine starke Hand [gezwungen,] wird er sie ziehen lassen, ja, durch eine starke Hand [gezwungen,] wird er sie aus seinem Land hinausjagen. Moses erneute Berufung und weiterer Auftrag. 6.2 Und Gott redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe. 6.3 Ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmaechtige; aber mit meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 6.4 Auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Fremdlingschaft, in dem sie sich als Fremdlinge aufgehalten haben. 6.5 Und ich habe auch das Aechzen der Soehne Israel gehoert, die die Aegypter zur Arbeit zwingen, und ich habe an meinen Bund gedacht. 6.6 Darum sage zu den Soehnen Israel: Ich bin der HERR; ich werde euch herausfuehren unter den Lastarbeiten der Aegypter hinweg, euch aus ihrer Arbeit erretten und euch erloesen mit ausgestrecktem Arm und durch grosse Gerichte. 6.7 Und ich will euch mir zum Volk annehmen und will euer Gott sein. Und ihr sollt erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der euch herausfuehrt unter den Lastarbeiten der Aegypter hinweg. 6.8 Dann werde ich euch in das Land bringen, um dessentwillen ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, dass ich es Abraham, Isaak und Jakob geben will, und ich werde es euch zum Besitz geben, ich, der HERR. 6.9 Mose nun redete so zu den Soehnen Israel. Aber aus Verzagtheit und wegen [ihrer] schweren Arbeit hoerten sie nicht auf Mose. 6.10 Da redete der HERR zu Mose und sprach: 6.11 Geh hinein, sage dem Pharao, dem Koenig von Aegypten, er soll die Soehne Israel aus seinem Land ziehen lassen! 6.12 Mose aber redete vor dem HERRN und sagte: Siehe, die Soehne Israel haben nicht auf mich gehoert, wie sollte da der Pharao mich anhoeren, zumal ich unbeschnittene Lippen habe! 6.13 Aber der HERR redete zu Mose und zu Aaron und beauftragte sie [als Gesandte] an die Soehne Israel und an den Pharao, den Koenig von Aegypten, die Soehne Israel aus dem Land Aegypten hinauszufuehren. Stammbaum Moses und Aarons. 6.14 Dies sind die Haeupter ihrer Vaterhaeuser: Die Soehne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das sind die Sippen Rubens. 6.15 Und die Soehne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Sippen Simeons. V. 16-25: 1Chr 5,27-30; 6,1-15. 6.16 Und dies sind die Namen der Soehne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari; und die Lebensjahre Levis [betrugen] 137 Jahre. 6.17 Die Soehne Gerschons waren: Libni und Schimi nach ihren Sippen. 6.18 Und die Soehne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiel; und die Lebensjahre Kehats [betrugen] 133 Jahre. 6.19 Und die Soehne Meraris: Machli und Muschi; das sind die Sippen Levis nach ihrer Geschlechterfolge. 6.20 Und Amram nahm sich Jochebed, die Schwester seines Vaters, zur Frau; die gebar ihm Aaron und Mose; und die Lebensjahre Amrams [betrugen] 137 Jahre. 6.21 Die Soehne Jizhars aber waren Korach, Nefeg und Sichri, 6.22 und die Soehne Usiels Mischael, Elizafan und Sitri. 6.23 Aaron aber nahm sich Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. 6.24 Und die Soehne Korachs waren Assir, Elkana und Abiasaf; das sind die Sippen der Korachiter. 6.25 Eleasar aber, der Sohn Aarons, nahm sich eine von den Toechtern Putiels zur Frau; die gebar ihm Pinhas; dies sind die Familienhaeupter der Leviten nach ihren Sippen. 6.26 Dieser Aaron und dieser Mose sind es, zu denen der HERR gesprochen hat: Fuehrt die Soehne Israel aus dem Land Aegypten hinaus nach ihren Heerscharen [geordnet]! 6.27 Diese sind es, die zum Pharao, dem Koenig von Aegypten, redeten, um die Soehne Israel aus Aegypten hinauszufuehren: das sind Mose und Aaron. Beglaubigungszeichen vor Pharao. 6.28 Und es geschah an dem Tag, an dem der HERR zu Mose im Land Aegypten redete, 6.29 dass der HERR zu Mose redete und sprach: Ich bin der HERR. Rede zum Pharao, dem Koenig von Aegypten, alles, was ich zu dir rede! 6.30 Mose aber sagte vor dem HERRN: Siehe, ich habe unbeschnittene Lippen, wie sollte der Pharao auf mich hoeren? \7\ 7.1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich fuer den Pharao zum Gott eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. 7.2 Du sollst alles reden, was ich dir befehlen werde, und dein Bruder Aaron soll zum Pharao reden, dass er die Soehne Israel aus seinem Land ziehen lassen soll. 7.3 Ich aber will das Herz des Pharao verhaerten und meine Zeichen und Wunder im Land Aegypten zahlreich machen. 7.4 Und der Pharao wird nicht auf euch hoeren. Dann werde ich meine Hand an Aegypten legen und meine Heerscharen, mein Volk, die Soehne Israel, durch grosse Gerichte aus dem Land Aegypten herausfuehren. 7.5 Und die Aegypter sollen erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich meine Hand ueber Aegypten ausstrecke und die Soehne Israel aus ihrer Mitte herausfuehre. 7.6 Da handelten Mose und Aaron, wie ihnen der HERR befohlen hatte, so handelten sie. 7.7 Mose aber war 80 Jahre alt und Aaron 83 Jahre, als sie zum Pharao redeten. 7.8 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: 7.9 Wenn der Pharao zu euch reden und sagen wird: Weist euch durch ein Wunder aus! - dann sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor dem Pharao hin! - er wird zu einer Schlange werden. 7.10 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao hinein und machten es so, wie der HERR geboten hatte: Aaron warf seinen Stab vor dem Pharao und vor seinen Hofbeamten hin, und er wurde zur Schlange. 7.11 Da rief auch der Pharao die Weisen und Zauberer; und auch sie, die Wahrsagepriester Aegyptens, machten es ebenso mit ihren Zauberkuensten, 7.12 sie warfen jeder seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus. Aber Aarons Stab verschlang ihre Staebe. 7.13 Doch das Herz des Pharao wurde verstockt, und er hoerte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte. Erste Plage: Wasser wird zu Blut. 7.14 Und der HERR sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist verstockt. Er weigert sich, das Volk ziehen zu lassen. 7.15 Geh morgen frueh zum Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen -, tritt ihm entgegen am Ufer des Nil, nimm den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, in deine Hand 7.16 und sage zu ihm: Der HERR, der Gott der Hebraeer, hat mich zu dir gesandt und gesagt: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wueste dienen! Aber siehe, du hast bisher nicht gehoert. 7.17 [Darum,] so spricht der HERR: Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin: Siehe, ich will mit dem Stab, der in meiner Hand ist, auf das Wasser im Nil schlagen, und es wird sich in Blut verwandeln. 7.18 Dann werden die Fische im Nil sterben, und der Nil wird stinken, so dass es die Aegypter ekeln wird, Wasser aus dem Nil zu trinken. 7.19 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus ueber die Gewaesser Aegyptens, ueber seine Fluesse, Nilarme, Suempfe und all seine Wasserstellen, so dass sie zu Blut werden! Und im ganzen Land Aegypten wird Blut sein, selbst in [Gefaessen aus] Holz und Stein. 7.20 Da taten Mose und Aaron, wie der HERR geboten hatte; und er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und vor den Augen seiner Hofbeamten [auf] das Wasser im Nil. Da wurde alles Wasser, das im Nil war, in Blut verwandelt. 7.21 Die Fische im Nil starben, und der Nil wurde stinkend, und die Aegypter konnten das Wasser aus dem Nil nicht trinken; und das Blut war im ganzen Land Aegypten. 7.22 Aber die Wahrsagepriester Aegyptens machten es ebenso mit ihren Zauberkuensten. Da blieb das Herz des Pharao verstockt, und er hoerte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte. 7.23 Da wandte sich der Pharao um, ging in sein Haus und nahm auch dies nicht zu Herzen. 7.24 Alle Aegypter aber gruben in der Umgebung des Nil nach Wasser zum Trinken, denn vom Wasser des Nil konnten sie nicht trinken. 7.25 Und es wurden sieben Tage erfuellt, nachdem der HERR den Nil geschlagen hatte. Zweite Plage: Froesche. 7.26 Darauf sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein und sage zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 7.27 Wenn du dich aber weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Froeschen schlagen. 7.28 Und der Nil wird von Froeschen wimmeln, und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen, in dein Schlafzimmer und auf dein Bett, in die Haeuser deiner Hofbeamten und unter dein Volk, in deine Backoefen und in deine Backtroege. 7.29 Und die Froesche werden heraufkommen ueber dich, ueber dein Volk und ueber all deine Hofbeamten. \8\ 8.1 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stab aus ueber die Fluesse, die Nilarme und die Suempfe, und lass die Froesche ueber das Land Aegypten heraufkommen! 8.2 Da streckte Aaron seine Hand aus ueber die Gewaesser in Aegypten, und die Froesche kamen herauf und bedeckten das Land Aegypten. 8.3 Aber die Wahrsagepriester machten es ebenso mit ihren Zauberkuensten und liessen die Froesche ueber das Land Aegypten heraufkommen. 8.4 Da rief der Pharao Mose und Aaron [zu sich] und sagte: Betet zum HERRN, dass er die Froesche von mir und meinem Volk wegschafft! Dann will ich das Volk ziehen lassen, und sie moegen dem HERRN opfern. 8.5 Und Mose sagte zum Pharao: Verfuege ueber mich, auf wann ich fuer dich, fuer deine Hofbeamten und fuer dein Volk beten soll zur Ausrottung der Froesche von dir und aus deinen Haeusern, [so dass] sie nur im Nil uebrigbleiben! 8.6 Er antwortete: Auf morgen. Da sagte er: Nach deinem Wort [soll es geschehen], damit du erkennst, dass niemand ist wie der HERR, unser Gott. 8.7 Und die Froesche werden von dir, aus deinen Haeusern, von deinen Hofbeamten und von deinem Volk weichen; nur im Nil sollen sie uebrigbleiben. 8.8 Nachdem nun Mose und Aaron vom Pharao hinausgegangen waren, schrie Mose zum HERRN wegen der Froesche, die er ueber den Pharao gebracht hatte. 8.9 Und der HERR tat nach dem Wort des Mose, und die Froesche starben weg aus den Haeusern, aus den Gehoeften und von den Feldern. 8.10 Und man schuettete sie haufenweise zusammen, so dass das Land [davon] stank. 8.11 Als aber der Pharao sah, dass die [versprochene] Erleichterung eingetreten war, da verstockte er sein Herz, und er hoerte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte. Dritte Plage: Muecken. 8.12 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub [auf] der Erde! Dann wird er im ganzen Land Aegypten zu Muecken werden. 8.13 Sie machten es so: Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub [auf] der Erde. Da kamen die Muecken ueber die Menschen und ueber das Vieh; aller Staub der Erde wurde zu Muecken im ganzen Land Aegypten. 8.14 Die Wahrsagepriester aber machten es ebenso mit ihren Zauberkuensten, um die Muecken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Muecken kamen ueber die Menschen und ueber das Vieh. 8.15 Da sagten die Wahrsagepriester zum Pharao: Das ist der Finger Gottes! Aber das Herz des Pharao blieb verstockt, und er hoerte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte. Vierte Plage: Stechfliegen. 8.16 Und der HERR sprach zu Mose: Mach dich morgen frueh auf, tritt vor den Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen - und sage zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 8.17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen laesst, siehe, so werde ich die Stechfliegen ziehen lassen ueber dich, deine Hofbeamten, dein Volk und deine Haeuser. Und die Haeuser der Aegypter werden voll von Stechfliegen sein, ja sogar der Erdboden, auf dem sie [stehen]. 8.18 Ich werde aber an jenem Tag das Land Goschen, in dem sich mein Volk aufhaelt, besonders behandeln, so dass dort keine Stechfliegen sein werden, damit du erkennst, dass ich, der HERR, mitten im Land bin. 8.19 Und ich werde einen Unterschied setzen zwischen meinem Volk und deinem Volk; morgen wird dieses Zeichen geschehen. 8.20 Und der HERR machte es so: Es kamen Stechfliegen in Menge in das Haus des Pharao und in die Haeuser seiner Hofbeamten und ins ganze Land Aegypten. [So] wurde das Land von den Stechfliegen verheert. 8.21 Da rief der Pharao Mose und Aaron und sagte: Geht hin und opfert eurem Gott [hier] im Land! 8.22 Mose erwiderte: Es ist nicht statthaft, es zu tun; denn wir wuerden dem HERRN, unserem Gott, opfern, was den Aegyptern ein Greuel ist. Siehe, wenn wir vor den Augen der Aegypter opferten, was ihnen ein Greuel ist, wuerden sie uns dann nicht steinigen? 8.23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wueste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, opfern, wie er uns befiehlt. 8.24 Da sagte der Pharao: Ich will euch ziehen lassen, damit ihr dem HERRN, eurem Gott, in der Wueste opfert. Nur entfernt euch nicht zu weit! Betet fuer mich! 8.25 Mose antwortete: Siehe, wenn ich von dir hinausgegangen bin, will ich zum HERRN beten, und morgen werden die Stechfliegen vom Pharao, von seinen Hofbeamten und von seinem Volk weichen. Nur moege der Pharao [uns] nicht noch einmal taeuschen, so dass er das Volk nicht ziehen laesst, damit es dem HERRN opfert! 8.26 Darauf ging Mose vom Pharao hinaus und betete zum HERRN. 8.27 Und der HERR tat nach dem Wort des Mose und schaffte die Stechfliegen weg vom Pharao, von seinen Hofbeamten und von seinem Volk. Nicht eine blieb uebrig. 8.28 Aber der Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und liess das Volk nicht ziehen. Fuenfte Plage: Viehpest. \9\ 9.1 Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebraeer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 9.2 Denn wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie noch [laenger] festhaeltst, 9.3 siehe, [dann] wird die Hand des HERRN ueber dein Vieh kommen, das auf dem Feld ist, ueber die Pferde, ueber die Esel, ueber die Kamele, ueber die Rinder und ueber die Schafe - eine sehr schwere Pest. 9.4 Aber der HERR wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Aegypter, so dass von allem, was den Soehnen Israel gehoert, nicht ein Stueck sterben wird. 9.5 Auch setzte der HERR eine bestimmte Zeit fest, indem er sprach: Morgen wird der HERR dies im Lande tun. 9.6 Und der HERR tat es am Tag darauf, da starb alles Vieh der Aegypter, aber von dem Vieh der Soehne Israel starb kein einziges [Stueck]. 9.7 Und der Pharao sandte hin, und siehe, von dem Vieh Israels war auch nicht ein [Stueck] gestorben. Aber das Herz des Pharao blieb verstockt, und er liess das Volk nicht ziehen. Sechste Plage: Geschwuere. 9.8 Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Nehmt euch beide Haende voll Ofenruss, und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao gegen den Himmel streuen. 9.9 Dann wird er ueber dem ganzen Land Aegypten zu Staub werden, und es werden daraus an den Menschen und am Vieh im ganzen Land Aegypten Geschwuere entstehen, die in Blasen aufbrechen. 9.10 Und sie nahmen den Ofenruss und traten vor den Pharao, und Mose streute ihn gegen den Himmel; so wurde er zu Geschwueren von Blasen, die an den Menschen und am Vieh aufbrachen. 9.11 Die Wahrsagepriester aber konnten wegen der Geschwuere nicht vor Mose treten; denn die Geschwuere waren an den Wahrsagepriestern wie an allen Aegyptern. 9.12 Doch der HERR verstockte das Herz des Pharao, und er hoerte nicht auf sie, wie der HERR zu Mose geredet hatte. Siebte Plage: Hagel. 9.13 Da sprach der HERR zu Mose: Mach dich frueh am Morgen auf, tritt vor den Pharao und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebraeer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 9.14 Denn diesmal will ich all meine Plagen in dein Herz, unter deine Hofbeamten und unter dein Volk senden, damit du erkennst, dass niemand auf der ganzen Erde mir gleich ist. 9.15 Denn [schon] jetzt haette ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen koennen, so dass du von der Erde ausgetilgt worden waerst. 9.16 Aber eben deshalb habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen, und damit man auf der ganzen Erde meinen Namen verkuendigt. 9.17 [Doch] du verhaeltst dich noch immer hochmuetig gegen mein Volk, dass du sie nicht ziehen laesst. 9.18 Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, wie es in Aegypten noch keinen gegeben hat vom Tag seiner Gruendung an bis jetzt. 9.19 Und nun sende hin und bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was du auf dem Feld hast! Alle Menschen und Tiere, die sich auf dem Feld befinden und nicht ins Haus gebracht werden, auf die wird der Hagel fallen, und sie werden sterben. 9.20 Wer [nun] unter den Dienern des Pharao das Wort des HERRN fuerchtete, der liess seine Knechte und sein Vieh in die Haeuser fluechten. 9.21 Wer aber das Wort des HERRN nicht zu Herzen nahm, der liess seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld. 9.22 Und der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus, dann wird im ganzen Land Aegypten Hagel fallen auf die Menschen und auf die Tiere und auf alles Gewaechs des Feldes im Land Aegypten! 9.23 Da streckte Mose seinen Stab gegen den Himmel aus, und der HERR sandte Donner und Hagel; und Feuer fuhr zur Erde nieder. So liess der HERR Hagel auf das Land Aegypten regnen. 9.24 Und mit dem Hagel kam Feuer, das mitten im Hagel hin und her zuckte; [und der Hagel] war sehr schwer, wie es im ganzen Land Aegypten [noch] keinen gegeben hat, seitdem [dieses Land] eine Nation geworden ist. 9.25 Und der Hagel schlug im ganzen Land Aegypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh; auch alles Gewaechs des Feldes zerschlug der Hagel, und alle Baeume des Feldes zerbrach er. 9.26 Nur im Land Goschen, wo die Soehne Israel waren, fiel kein Hagel. 9.27 Da sandte der Pharao hin, liess Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal habe ich gesuendigt. Der HERR ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen. 9.28 Betet zum HERRN, dass es [nun] genug sei mit dem Donner Gottes und dem Hagel! Dann will ich euch ziehen lassen, und ihr braucht nicht laenger zu bleiben. 9.29 Da sagte Mose zu ihm: Sobald ich zur Stadt hinausgehe, will ich meine Haende zum HERRN ausbreiten: der Donner wird aufhoeren, und der Hagel wird nicht mehr fallen, damit du erkennst, dass die Erde dem HERRN gehoert. 9.30 Du aber und deine Hofbeamten - [das] habe ich erkannt, dass ihr euch [immer] noch nicht vor Gott, dem HERRN fuerchtet. 9.31 Der Flachs und die Gerste zwar waren zerschlagen; denn die Gerste [stand in] Aehren und der Flachs in Bluete. 9.32 Aber der Weizen und das Korn waren nicht zerschlagen, weil sie spaeter reif werden. 9.33 So ging nun Mose vom Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Haende zum HERRN aus; da hoerte der Donner und der Hagel auf, und der Regen ergoss sich nicht mehr auf die Erde. 9.34 Als aber der Pharao sah, dass der Regen, der Hagel und der Donner aufgehoert hatten, da suendigte er weiter und verstockte sein Herz, er und seine Hofbeamten. 9.35 So blieb das Herz des Pharao verstockt, und er liess die Soehne Israel nicht ziehen, wie der HERR durch Mose geredet hatte. Achte Plage: Heuschrecken. \10\ 10.1Danach sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Hofbeamten verstockt, um diese meine Zeichen mitten unter ihnen zu tun, 10.2 und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder erzaehlst, wie ich den Aegyptern mitgespielt habe, und meine Zeichen, die ich unter ihnen getan habe. So werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. 10.3 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao hinein und sagten zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebraeer: Bis wann willst du dich [noch] weigern, dich vor mir zu demuetigen? Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 10.4 Denn wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, dann will ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet bringen. 10.5 Die werden den Boden des Landes bedecken, so dass man das Land nicht mehr sehen kann. Und sie werden den Rest fressen, was gerettet [und] euch vom Hagel uebriggelassen worden ist; auch werden sie alle Baeume fressen, die euch auf dem Feld wachsen. 10.6 Und sie werden deine Haeuser fuellen und die Haeuser all deiner Hofbeamten und die Haeuser aller Aegypter, wie es deine Vaeter und die Vaeter deiner Vaeter nicht gesehen haben seit dem Tag, an dem sie auf dem Land [sesshaft] wurden, bis auf den heutigen Tag. Darauf wandte er sich um und ging vom Pharao hinaus. 10.7 Da sagten die Hofbeamten des Pharao zu ihm: Wie lange [noch] soll uns dieser [Mann] zur Falle sein? Lass die Leute ziehen, damit sie dem HERRN, ihrem Gott, dienen! Erkennst du [denn] noch nicht, dass Aegypten verloren ist? 10.8 Darauf wurden Mose und Aaron wieder zum Pharao gebracht, und er sagte zu ihnen: Zieht hin, dient dem HERRN, eurem Gott! Wer alles soll denn mitgehen? 10.9 Mose antwortete: Mit unsern Jungen und mit unsern Alten wollen wir gehen, mit unsern Soehnen und mit unsern Toechtern, mit unsern Schafen und mit unsern Rindern wollen wir gehen; denn wir haben ein Fest des HERRN [zu feiern]. 10.10 Er aber sagte zu ihnen: So [gewiss] moege der HERR mit euch sein, wie ich euch mit euren Kindern ziehen lasse! Seht [doch selbst], dass ihr Boeses vorhabt! 10.11 So nicht! Zieht doch hin, ihr Maenner, und dient dem HERRN! Denn das ist es, was ihr begehrt. Und man jagte sie vom Pharao hinaus. 10.12 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand aus ueber das Land Aegypten wegen der Heuschrecken, damit sie ueber das Land Aegypten heraufkommen und alles Gewaechs des Landes fressen, alles, was der Hagel uebriggelassen hat! 10.13 Und Mose streckte seinen Stab ueber das Land Aegypten aus; da trieb der HERR jenen ganzen Tag und die ganze Nacht einen Ostwind ins Land; [und] als es Morgen geworden war, hatte der Ostwind die Heuschrecken herbeigetragen. 10.14 So kamen die Heuschrecken ueber das ganze Land Aegypten herauf und liessen sich im ganzen Gebiet Aegyptens in gewaltiger Menge nieder. Vor ihnen hat es keinen solchen Heuschreck[enschwarm] wie diesen gegeben, und nach ihnen wird es keinen solchen mehr geben. 10.15 Und sie bedeckten die Oberflaeche des ganzen Landes, so dass es finster im Land wurde; und sie frassen alles Gewaechs des Landes und alle Fruechte der Baeume, die der Hagel uebriggelassen hatte. So blieb im ganzen Land Aegypten an den Baeumen und Gewaechsen des Feldes nichts Gruenes uebrig. 10.16 Da rief der Pharao schnell Mose und Aaron herbei und sagte: Ich habe gesuendigt gegen den HERRN, euren Gott, und gegen euch! 10.17 Und nun vergib doch meine Suende nur [noch] diesmal und betet zum HERRN, eurem Gott, dass er nur diesen Tod von mir wegnimmt! 10.18 Darauf ging er von dem Pharao hinaus und betete zum HERRN. 10.19 Und der HERR verwandelte [den Ostwind in] einen sehr starken Westwind; der hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer. Es blieb nicht eine Heuschrecke uebrig in dem ganzen Gebiet Aegyptens. 10.20 Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, und er liess die Soehne Israel nicht ziehen. Neunte Plage: Finsternis. 10.21 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus! Dann wird eine [solche] Finsternis ueber das Land Aegypten kommen, dass man die Finsternis greifen kann. 10.22 Und Mose streckte seine Hand gegen den Himmel aus: Da entstand im ganzen Land Aegypten eine dichte Finsternis drei Tage [lang]. 10.23 Man konnte einander nicht sehen, und niemand stand von seinem Platz auf drei Tage lang; aber alle Soehne Israel hatten Licht in ihren Wohnsitzen. - 10.24 Da rief der Pharao Mose herbei und sagte: Zieht hin, dient dem HERRN! Nur eure Schafe und Rinder sollen zurueckbleiben; auch eure Kinder moegen mit euch ziehen! 10.25 Mose aber sagte: Gaebest du selber in unsere Haende Schlachtopfer und Brandopfer, damit wir [sie] dem HERRN, unserem Gott, zubereiten - 10.26 unser Vieh zieht dennoch mit uns, nicht eine Klaue darf zurueckbleiben; denn davon werden wir nehmen, um dem HERRN, unserm Gott, zu dienen. Wir wissen ja nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dorthin kommen. 10.27 Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, so dass er nicht bereit war, sie ziehen zu lassen. 10.28 Und der Pharao sagte zu ihm: Geh weg von mir! Huete dich, mir nochmals unter die Augen zu treten! Denn an dem Tag, an dem du mir [wieder] unter die Augen trittst, musst du sterben. 10.29 Darauf sagte Mose: Du hast recht geredet, ich werde dir nicht mehr unter die Augen treten. Androhung der zehnten Plage. V. 1-8: Kap. 12,29-39. \11\ 11.1 Und der HERR sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich ueber den Pharao und ueber Aegypten bringen; danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Wenn er euch endgueltig ziehen laesst, wird er euch sogar voellig von hier fortjagen. 11.2 Rede doch zu den Ohren des Volkes: Jeder soll sich von seinem Nachbarn und jede von ihrer Nachbarin silberne Schmuckstuecke und goldene Schmuckstuecke erbitten. 11.3 Und der HERR gab dem Volk Gunst in den Augen der Aegypter. Der Mann Mose war sogar sehr angesehen im Land Aegypten, in den Augen der Hofbeamten des Pharao und in den Augen des Volkes. 11.4 Mose nun sagte [zum Pharao]: So spricht der HERR: Um Mitternacht will ich ausgehen [und] mitten durch Aegypten [schreiten]. 11.5 Dann wird alle Erstgeburt im Land Aegypten sterben, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Sklavin hinter der Handmuehle, sowie alle Erstgeburt des Viehs. 11.6 Da wird es ein grosses Jammergeschrei im ganzen Land Aegypten geben, wie es [noch] keines gegeben hat und es [auch] keines mehr geben wird. 11.7 Aber gegen keinen von den Soehnen Israel wird [auch nur] ein Hund seine Zunge spitzen, vom Menschen bis zum Vieh, damit ihr erkennt, dass der HERR einen Unterschied macht zwischen den Aegyptern und den Israeliten. 11.8 Dann werden diese deine Hofbeamten alle zu mir herabkommen, sich vor mir niederbeugen und sagen: Zieh aus, du und das ganze Volk, das in deinem Gefolge ist! Und danach werde ich ausziehen. - Und er ging in gluehendem Zorn vom Pharao hinaus. 11.9 Der HERR hatte naemlich zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hoeren, damit meine Wunder im Land Aegypten zahlreich werden. 11.10 Und Mose und Aaron haben alle diese Wunder vor dem Pharao getan. Aber der HERR hatte das Herz des Pharao verstockt, so dass er die Soehne Israel nicht aus seinem Land ziehen liess. Passah und Fest der ungesaeuerten Brote. \12\ 12.1 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron im Land Aegypten: 12.2 Dieser Monat soll fuer euch der Anfangsmonat sein, er sei euch der erste von den Monaten des Jahres! 12.3 Redet zur ganzen Gemeinde Israel und sagt: Am zehnten dieses Monats, da nehmt euch ein jeder ein Lamm fuer ein Vaterhaus, [je] ein Lamm fuer das Haus! 12.4 Wenn aber das Haus fuer ein Lamm nicht zahlreich genug ist, dann nehme er es mit seinem Nachbarn, der seinem Haus am naechsten [wohnt], nach der Zahl der Seelen; nach dem Mass dessen, was jeder isst, sollt ihr ihn auf das Lamm anrechnen. 12.5 Ein Lamm ohne Fehler, ein maennliches, einjaehriges, soll es fuer euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. 12.6 Und ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Dann soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel zwischen den zwei Abenden schlachten. 12.7 Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Tuerpfosten und die Oberschwelle streichen an den Haeusern, in denen sie es essen. 12.8 Das Fleisch aber sollen sie [noch] in derselben Nacht essen, am Feuer gebraten, und [dazu] ungesaeuertes Brot; mit bitteren Kraeutern sollen sie es essen. 12.9 Ihr duerft nichts davon roh oder etwa im Wasser gekocht essen, sondern am Feuer gebraten [sollt ihr es essen]: seinen Kopf samt seinen Unterschenkeln und Eingeweiden. 12.10 Und ihr duerft nichts davon bis zum Morgen uebriglassen! Was aber davon bis zum Morgen uebrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. 12.11 So aber sollt ihr es essen: eure Lenden geguertet, eure Schuhe an euren Fuessen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Ein Passah fuer den HERRN ist es. 12.12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Aegypten gehen und alle Erstgeburt im Land Aegypten erschlagen vom Menschen bis zum Vieh. Auch an allen Goettern Aegyptens werde ich ein Strafgericht vollstrecken, ich, der HERR. 12.13 Aber das Blut soll fuer euch zum Zeichen an den Haeusern werden, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich an euch voruebergehen: so wird keine Plage, die Verderben bringt, unter euch sein, wenn ich das Land Aegypten schlage. 12.14 Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest fuer den HERRN. Als ewige Satzung fuer [all] eure Generationen sollt ihr ihn feiern. V. 15-20: Kap. 13,3-10; 23,15; 34,18; 3Mo 23,6-8; 4Mo 28,17-25; 5Mo 16,3.4.8. 12.15 Sieben Tage sollt ihr ungesaeuertes Brot essen; ja, [gleich] am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Haeusern wegtun; denn jeder, der Gesaeuertes isst, diese Seele soll aus Israel ausgerottet werden - [das gilt] vom ersten Tag bis zum siebten Tag. 12.16 Und am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten und [ebenso] am siebten Tag eine heilige Versammlung. An diesen [Tagen] darf keinerlei Arbeit getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein darf von euch zubereitet werden. 12.17 So haltet denn [das Fest] der ungesaeuerten Brote! Denn an eben diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Aegypten herausgefuehrt. Darum sollt ihr diesen Tag halten als ewige Ordnung fuer all eure Generationen. 12.18 Im ersten [Monat], am 14. Tag des Monats, am Abend, sollt ihr ungesaeuertes Brot essen bis zum 21. Tag des Monats, am Abend. 12.19 Sieben Tage darf kein Sauerteig in euren Haeusern gefunden werden; denn jeder, der Gesaeuertes isst, diese Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei ein Fremder oder Einheimischer des Landes. 12.20 Nichts Gesaeuertes duerft ihr essen; in all euren Wohnsitzen sollt ihr ungesaeuertes Brot essen! 12.21 Und Mose berief alle Aeltesten Israels und sagte zu ihnen: Macht euch daran und nehmt euch nach [der Groesse] eurer Sippen Schafe und schlachtet das Passah. 12.22 Dann nehmt ein Bueschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und streicht [etwas] von dem Blut, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Tuerpfosten. Ihr aber - von euch darf bis zum Morgen keiner zur Tuer seines Hauses hinausgehen. 12.23 Und der HERR wird durch [das Land] gehen, um die Aegypter zu schlagen. Sieht er [dann] das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Tuerpfosten, wird der HERR an der Tuer voruebergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Haeuser zu kommen, [euch] zu schlagen. 12.24 Darum sollt ihr dieses Wort ewig halten als Ordnung fuer dich und deine Kinder. 12.25 Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, dann sollt ihr diesen Dienst ausueben. 12.26 Und es soll geschehen, wenn euch eure Kinder fragen: Was bedeutet dieser Dienst fuer euch?, 12.27 dann sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer fuer den HERRN, der an den Haeusern der Soehne Israel in Aegypten vorueberging, als er die Aegypter schlug, unsere Haeuser aber rettete. Da warf sich das Volk nieder und betete an. 12.28 Und die Soehne Israel gingen hin und machten es, wie der HERR Mose und Aaron geboten hatte, so machten sie es. Zehnte Plage: Tod der Erstgeburt. V. 29-39: Kap. 11,1-8. 12.29 Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der HERR alle Erstgeburt im Land Aegypten vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sass, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch alle Erstgeburt des Viehs. 12.30 Da stand der Pharao nachts auf, er und alle seine Hofbeamten und alle Aegypter, und es entstand ein grosses Jammergeschrei in Aegypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. 12.31 Und er rief Mose und Aaron nachts herbei und sagte: Macht euch auf, zieht weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Soehne Israel, und geht hin, dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt! 12.32 Auch eure Schafe und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt, und geht hin und segnet auch mich! 12.33 Und die Aegypter bedraengten das Volk, um sie [moeglichst] schnell aus dem Land schicken zu koennen, denn sie sagten [sich]: Wir alle sind [sonst] des Todes! Israels Auszug aus Aegypten - Ordnung des Passah. 12.34 Das Volk nun hob seinen Teig auf, ehe er gesaeuert war; ihre Backschuesseln [trugen sie], in ihre Kleidung gewickelt, auf ihren Schultern. 12.35 Und die Soehne Israel hatten nach dem Wort des Mose getan und sich von den Aegyptern silberne Schmuckstuecke und goldene Schmuckstuecke und Kleidung erbeten. 12.36 Dazu hatte der HERR dem Volk in den Augen der Aegypter Gunst gegeben, so dass sie auf ihre Bitte eingegangen waren. So pluenderten sie die Aegypter aus. 12.37 Nun brachen die Soehne Israel auf [und zogen] von Ramses nach Sukkot, etwa 600 000 Mann zu Fuss, die Maenner ohne die Kinder. 12.38 Es zog aber auch viel Mischvolk mit ihnen hinauf, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh. 12.39 Und sie backten den Teig, den sie aus Aegypten gebracht hatten, zu ungesaeuerten Brotfladen; denn er war nicht gesaeuert, weil sie aus Aegypten weggetrieben worden waren und nicht [laenger] hatten warten koennen; so hatten sie sich auch keine Wegzehrung bereitet. 12.40 Die Zeit des Aufenthaltes der Soehne Israel aber, die sie in Aegypten zugebracht hatten, betrug 430 Jahre. 12.41 Und es geschah am Ende der 430 Jahre, ja, es geschah an eben diesem Tag, dass alle Heerscharen des HERRN aus dem Land Aegypten auszogen. 12.42 Eine Nacht des Wachens war dies fuer den HERRN, damit er sie aus dem Land Aegypten herausfuehren konnte; das ist diese dem HERRN [geweihte] Nacht, ein Wachen fuer alle Soehne Israel in all ihren Generationen. 12.43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung des Passah: Kein Fremder soll davon essen. 12.44 Jeder um Geld gekaufte Sklave eines Mannes aber - wenn du ihn beschneidest, dann darf er davon essen. 12.45 Ein Beisasse oder Lohnarbeiter darf nicht davon essen. 12.46 In einem Haus soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleisch aus dem Haus hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen. 12.47 Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern. 12.48 Wenn sich aber ein Fremdling bei dir aufhaelt und dem HERRN das Passah feiern will, so soll [bei] ihm alles Maennliche beschnitten werden, und dann komme er herbei, um es zu feiern; und er soll wie ein Einheimischer des Landes gelten. Es darf jedoch kein Unbeschnittener davon essen. 12.49 Ein Gesetz soll gelten fuer den Einheimischen und fuer den Fremdling, der sich mitten unter euch aufhaelt. 12.50 Darauf machten es alle Soehne Israel, wie der HERR Mose und Aaron geboten hatte; so machten sie es. 12.51 Und es geschah an eben diesem Tag, da fuehrte der HERR die Soehne Israel, nach ihren Heerscharen [geordnet], aus dem Land Aegypten heraus. Fest der ungesaeuerten Brote - Heiligung der Erstgeburt. \13\ 13.1 Danach redete der HERR zu Mose und sprach: 13.2 Heilige mir alle Erstgeburt! Alles bei den Soehnen Israel, was zuerst den Mutterschoss durchbricht unter den Menschen und unter dem Vieh, mir gehoert es. V. 3-10: Kap. 12,15-20. 13.3 Und Mose sagte zum Volk: Gedenkt dieses Tages, an dem ihr aus Aegypten gezogen seid, aus dem Sklavenhaus! Denn mit starker Hand hat euch der HERR von dort herausgefuehrt. Darum soll kein gesaeuertes [Brot] gegessen werden. 13.4 Heute zieht ihr aus im Monat Abib. 13.5 Und es soll geschehen, wenn der HERR dich in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hewiter und Jebusiter bringt, das dir zu geben er deinen Vaetern geschworen hat, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst, dann sollst du diesen Dienst in diesem Monat ausueben. 13.6 Sieben Tage sollst du ungesaeuertes Brot essen, und am siebten Tag ist ein Fest fuer den HERRN. 13.7 Waehrend der sieben Tage soll man ungesaeuertes Brot essen, und kein gesaeuertes [Brot] soll bei dir gesehen werden, noch soll Sauerteig in all deinen Grenzen bei dir gesehen werden. 13.8 Und du sollst [dies] deinem Sohn an jenem Tag so erklaeren: Es geschieht um deswillen, was der HERR fuer mich getan hat, als ich aus Aegypten zog. 13.9 Und es sei dir ein Zeichen auf deiner Hand und ein Gedenkzeichen zwischen deinen Augen, damit das Gesetz des HERRN in deinem Mund sei; denn mit starker Hand hat dich der HERR aus Aegypten herausgefuehrt. 13.10 So sollst du denn diese Ordnung zu ihrer bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr halten. 13.11 Und es soll geschehen, wenn dich der HERR in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vaetern geschworen hat, und es dir gibt, 13.12 dann sollst du dem HERRN alles darbringen, was zuerst den Mutterschoss durchbricht. Auch jeder erste Wurf des Viehs, der dir zuteil wird, gehoert, soweit er maennlich ist, dem HERRN. 13.13 Jede Erstgeburt vom Esel aber sollst du mit einem Lamm ausloesen! Wenn du sie jedoch nicht ausloesen willst, dann brich ihr das Genick! Auch alle menschliche Erstgeburt unter deinen Soehnen sollst du ausloesen. 13.14 Und es soll geschehen, wenn dich kuenftig dein Sohn fragt: Was [bedeutet] das?, dann sollst du zu ihm sagen: Mit starker Hand hat uns der HERR aus Aegypten herausgefuehrt, aus dem Sklavenhaus. 13.15 Denn es geschah, als der Pharao sich hartnaeckig weigerte, uns ziehen zu lassen, da brachte der HERR alle Erstgeburt im Land Aegypten um, vom Erstgeborenen des Menschen bis zum Erstgeborenen des Viehs. Darum opfere ich dem HERRN alles, was zuerst den Mutterschoss durchbricht, soweit es maennlich ist; aber jeden Erstgeborenen meiner Soehne loese ich aus. 13.16 Das sei dir ein Zeichen auf deiner Hand und ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, denn mit starker Hand hat uns der HERR aus Aegypten herausgefuehrt. Israels Zug zum Schilfmeer - Wolken- und Feuersaeule. 13.17 Und es geschah, als der Pharao das Volk ziehen liess, fuehrte Gott sie nicht den Weg durch das Land der Philister, obwohl er der naechste war. Denn Gott sagte: Damit es das Volk nicht gereut, wenn sie Kampf [vor sich] sehen, und sie nicht nach Aegypten zurueckkehren. 13.18 Daher liess Gott das Volk einen Umweg machen, den Wuestenweg zum Schilfmeer. Und die Soehne Israel zogen kampfgeruestet aus dem Land Aegypten herauf. 13.19 Mose aber nahm die Gebeine Josephs mit sich. Denn dieser hatte die Soehne Israel ausdruecklich schwoeren lassen: Gott wird euch gewiss heimsuchen. Fuehrt dann meine Gebeine mit euch von hier hinauf! 13.20 Und sie brachen auf von Sukkot und lagerten sich in Etam, am Rande der Wueste. 13.21 Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensaeule, um sie auf dem Weg zu fuehren, und bei Nacht in einer Feuersaeule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern koennten. 13.22 Weder wich die Wolkensaeule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersaeule bei Nacht. Israels Zug durch das Schilfmeer - Untergang der Aegypter. \14\ 14.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 14.2 Befiehl den Soehnen Israel, sich zu wenden und vor Pi-Hachirot zu lagern, zwischen Migdol und dem Meer. Vor Baal-Zefon, diesem gegenueber, sollt ihr euch am Meer lagern! 14.3 Der Pharao aber wird von den Soehnen Israel denken: Sie irren ziellos im Land umher, die Wueste hat sie eingeschlossen. 14.4 Dann will ich das Herz des Pharao verstocken, so dass er ihnen nachjagt. Darauf will ich mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen, und die Aegypter sollen erkennen, dass ich der HERR bin. Und sie machten es so. 14.5 Als nun dem Koenig von Aegypten berichtet wurde, dass das Volk geflohen sei, wandte sich das Herz des Pharao und seiner Hofbeamten gegen das Volk, und sie sagten: Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen lassen! 14.6 So liess er denn seine Streitwagen anspannen und nahm sein Kriegsvolk mit sich. 14.7 Er nahm sechshundert auserlesene Streitwagen und alle [uebrigen] Streitwagen Aegyptens und Wagenkaempfer auf ihnen allen. 14.8 Und der HERR verstockte das Herz des Pharao, des Koenigs von Aegypten, so dass er den Soehnen Israel nachjagte, waehrend die Soehne Israel mit erhobener Hand auszogen. 14.9 So jagten ihnen denn die Aegypter nach, alle Pferde und Streitwagen des Pharao, auch seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten, bei Pi-Hachirot, vor Baal-Zefon. 14.10 Als nun der Pharao sich naeherte, erhoben die Soehne Israel ihre Augen, und siehe, die Aegypter zogen hinter ihnen her. Da fuerchteten sich die Soehne Israel sehr und schrieen zum HERRN. 14.11 Und sie sagten zu Mose: Hast du uns etwa deshalb weggefuehrt, damit wir in der Wueste sterben, weil es in Aegypten keine Graeber gab? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Aegypten herausgefuehrt hast? 14.12 Ist dies nicht das Wort, das wir [schon] in Aegypten zu dir geredet haben: Lass ab von uns, wir wollen den Aegyptern dienen! Es waere naemlich besser fuer uns, den Aegyptern zu dienen, als in der Wueste zu sterben. 14.13 Mose aber antwortete dem Volk: Fuerchtet euch nicht! Steht und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bringen wird! Denn die Aegypter, die ihr heute seht, die werdet ihr weiterhin in Ewigkeit nicht mehr sehen. 14.14 Der HERR wird fuer euch kaempfen, ihr aber werdet still sein. 14.15 Und der HERR sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Befiehl den Soehnen Israel, dass sie aufbrechen! 14.16 Du aber erhebe deinen Stab und strecke deine Hand ueber das Meer aus und spalte es, damit die Soehne Israel auf trockenem Land mitten in das Meer hineingehen! 14.17 Ich jedoch, siehe, ich will das Herz der Aegypter verstocken, so dass sie hinter ihnen herkommen. Und ich will mich verherrlichen am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Streitwagen und Reitern. 14.18 Dann sollen die Aegypter erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mich am Pharao, an seinen Wagen und Maennern verherrlicht habe. 14.19 Und der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensaeule vor ihnen brach auf und stellte sich hinter sie. 14.20 So kam sie zwischen das Heer der Aegypter und das Heer Israels, und sie wurde [dort] Gewoelk und Finsternis und erleuchtete [hier] die Nacht, so kam jenes [Heer] diesem die ganze Nacht nicht naeher. 14.21 Und Mose streckte seine Hand ueber das Meer aus, und der HERR liess das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurueckweichen und machte [so] das Meer zum trockenen Land, und die Wasser teilten sich. 14.22 Dann gingen die Soehne Israel auf trockenem Land mitten in das Meer hinein, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. 14.23 Die Aegypter aber jagten ihnen nach und kamen hinter ihnen her, alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter, mitten ins Meer hinein. 14.24 Und es geschah: In [der Zeit] der Morgenwache, da schaute der HERR in der Feuer- und Wolkensaeule auf das Heer der Aegypter herab und brachte das Heer der Aegypter in Verwirrung. 14.25 Dann stiess er die Raeder von ihren Wagen ab und liess sie nur muehsam vorankommen. Da sagten die Aegypter: Lasst uns vor Israel fliehen, denn der HERR kaempft fuer sie gegen die Aegypter! 14.26 Der HERR aber sprach zu Mose: Strecke deine Hand ueber das Meer aus, damit die Wasser auf die Aegypter, auf ihre Wagen und ueber ihre Reiter zurueckkehren! 14.27 Da streckte Mose seine Hand ueber das Meer aus, und das Meer kehrte beim Anbruch des Morgens zu seiner Stroemung zurueck. Und die Aegypter flohen ihm entgegen. Der HERR aber trieb die Aegypter mitten ins Meer. 14.28 So kehrten die Wasser zurueck und bedeckten die Wagen und Reiter der ganzen Heeresmacht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgekommen waren; es blieb auch nicht einer von ihnen uebrig. 14.29 Die Soehne Israel aber waren auf trockenem Land mitten durch das Meer gegangen, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken gewesen. 14.30 So rettete der HERR an jenem Tag Israel aus der Hand der Aegypter, und Israel sah die Aegypter tot am Ufer des Meeres [liegen]. 14.31 Als nun Israel die grosse Macht sah, die der HERR an den Aegyptern ausgeuebt hatte, da fuerchtete das Volk den HERRN, und sie glaubten an den HERRN und an seinen Knecht Mose. Moses und Israels Lied der Rettung. \15\ 15.1 Damals sangen Mose und die Soehne Israel dem HERRN dieses Lied. Sie sagten: Singen will ich dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Ross und Reiter warf er ins Meer. 15.2 Meine Staerke und mein Loblied ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden. Er ist mein Gott, und ich will ihn preisen, der Gott meines Vaters, und ich will ihn erheben. 15.3 Der HERR ist ein Kriegsheld, Jahwe sein Name. 15.4 Die Wagen des Pharao und seine Streitmacht warf er ins Meer, die Auslese seiner Wagenkaempfer versank im Schilfmeer. 15.5 Die Fluten bedeckten sie, sie fuhren in [die] Tiefen wie ein Stein. 15.6 Deine Rechte, o HERR, ist herrlich in Kraft; deine Rechte, o HERR, zerschmettert den Feind. 15.7 Und in der Fuelle deiner Hoheit wirfst du nieder, die sich gegen dich erheben. Du laesst los deine Zornesglut: sie verzehrt sie wie Strohstoppeln. 15.8 Beim Schnauben deiner Nase tuermten sich die Wasser, die Stroemungen standen wie ein Damm, die Fluten gerannen im Herzen des Meeres. 15.9 Es sprach der Feind: Ich jage nach, ich hole ein, verteile Beute; es saettige sich an ihnen meine Gier, ich zuecke mein Schwert, meine Hand tilgt sie aus. 15.10 Du bliesest mit deinem Atem - das Meer bedeckte sie; sie versanken wie Blei in gewaltigen Wassern. 15.11 Wer ist dir gleich unter den Goettern, o HERR! Wer ist dir gleich, [so] herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhmestaten, Wunder tuend! 15.12 Du strecktest aus deine Rechte - die Erde verschlang sie. 15.13 In deiner Gnade hast du geleitet das Volk, das du erloest, hast es durch deine Staerke gefuehrt zu deiner heiligen Wohnung. 15.14 Es hoerten's die Voelker, sie bebten; Angst ergriff Philistaeas Bewohner. 15.15 Da wurden bestuerzt die Fuersten Edoms; die Gewaltigen Moabs, Zittern ergriff sie; es verzagten alle Bewohner Kanaans. 15.16 Es ueberfiel sie Schrecken und Furcht; vor der Groesse deines Arms wurden sie stumm wie ein Stein, waehrend hindurchzog dein Volk, o HERR, waehrend hindurchzog das Volk, das du erworben. 15.17 Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Staette, die du, o HERR, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Haende bereitet haben. 15.18 Der HERR ist Koenig auf immer und ewig! 15.19 Denn als die Pferde des Pharao mit seinen Wagen und mit seinen Reitern ins Meer gezogen waren, hat der HERR die Wasser des Meeres ueber sie zurueckkehren lassen; aber die Soehne Israel sind auf trockenem Land mitten durchs Meer gegangen. 15.20 Und die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigentaenzen. 15.1 Und Mirjam sang ihnen zu: 15.21 Singt dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Ross und seinen Wagen warf er ins Meer! Israel in Mara und Elim. 15.22 Und Mose liess Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen hinaus in die Wueste Schur und wanderten drei Tage in der Wueste und fanden kein Wasser. 15.23 Da kamen sie nach Mara, aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter. Darum gab man [dem Ort] den Namen Mara. 15.24 Und das Volk murrte gegen Mose: Was sollen wir trinken? 15.25 Da schrie er zum HERRN, und der HERR zeigte ihm ein Stueck Holz; das warf er ins Wasser, und das Wasser wurde suess. Dort legte er Ordnung und Recht fuer es fest, und dort pruefte er es, 15.26 und er sprach: Wenn du willig auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hoerst und tust, was in seinen Augen recht ist, seinen Geboten gehorchst und all seine Ordnungen haeltst, dann werde ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Aegyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, der dich heilt. 27 Dann kamen sie nach Elim, und dort waren zwoelf Wasserquellen und siebzig Palmbaeume; und sie lagerten sich dort am Wasser. Wachteln und Manna. \16\ 16.1 Und sie brachen von Elim auf, und die ganze Gemeinde der Soehne Israel kam in die Wueste Sin, die zwischen Elim und Sinai [liegt], am fuenfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus dem Land Aegypten. 16.2 Da murrte die ganze Gemeinde der Soehne Israel gegen Mose und Aaron in der Wueste. 16.3 Und die Soehne Israel sagten zu ihnen: Waeren wir doch durch die Hand des HERRN im Land Aegypten gestorben, als wir bei den Fleischtoepfen sassen, als wir Brot assen bis zur Saettigung! Denn ihr habt uns in diese Wueste herausgefuehrt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen. 16.4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Dann soll das Volk hinausgehen und den Tagesbedarf taeglich sammeln, damit ich es pruefe, ob es nach meinem Gesetz leben will oder nicht. 16.5 Am sechsten Tag aber, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, wird es geschehen, dass es das Doppelte von dem sein wird, was sie tagtaeglich sammeln. 16.6 Und Mose und Aaron sagten zu allen Soehnen Israel: Am Abend werdet ihr erkennen, dass euch der HERR aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat, 16.7 und am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit des HERRN sehen, der euer Murren gegen den HERRN gehoert hat. Denn was sind wir, dass ihr gegen uns murrt? 16.8 Und Mose sagte: Dadurch [werdet ihr es erkennen], dass euch der HERR am Abend Fleisch zu essen geben wird und am Morgen Brot bis zur Saettigung, weil der HERR euer Murren gehoert hat, mit dem ihr gegen ihn murrt. Denn was sind wir? Nicht gegen uns [richtet sich] euer Murren, sondern gegen den HERRN. 16.9 Und Mose sagte zu Aaron: Befiehl der ganzen Gemeinde der Soehne Israel: Tretet vor den HERRN, denn er hat euer Murren gehoert! 16.10 Da geschah es, als Aaron zur ganzen Gemeinde der Soehne Israel redete und sie sich zur Wueste hinwandten, siehe, da erschien die Herrlichkeit des HERRN in der Wolke. 16.11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 16.12 Ich habe das Murren der Soehne Israel gehoert. Rede zu ihnen und sprich: Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden! So werdet ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott bin. 16.13 Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen war eine Schicht von Tau rings um das Lager. 16.14 Und als die Tauschicht aufgestiegen war, siehe, [da lag] auf der Flaeche der Wueste etwas Feines, Koerniges, fein, wie der Reif auf der Erde. 16.15 Das sahen die Soehne Israel, und sie sagten einer zum andern: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sagte zu ihnen: Dies ist das Brot, das euch der HERR zur Nahrung gegeben hat. 16.16 Dies ist das Wort, das der HERR geboten hat: Sammelt davon, jeder nach dem Mass seines Essens! Einen Gomer je Kopf sollt ihr nehmen, nach der Zahl eurer Seelen, jeder fuer die, die in seinem Zelt sind! 16.17 Und die Soehne Israel machten es so und sammelten, der [eine] viel, der [andere] wenig. 16.18 Als sie aber mit dem Gomer massen, da hatte der, der viel gesammelt hatte, keinen Ueberschuss, und wer wenig gesammelt hatte, der hatte keinen Mangel. Jeder hatte gesammelt nach dem Mass seines Essens. 16.19 Und Mose sagte zu ihnen: Niemand lasse [etwas] davon uebrig bis zum Morgen! 16.20 Aber sie hoerten nicht auf Mose, sondern einige liessen [etwas] davon bis zum Morgen uebrig; da verfaulte es [durch] Wuermer und stank. Da wurde Mose zornig ueber sie. 16.21 Und sie sammelten es Morgen fuer Morgen, jeder nach dem Mass seines Essens. Wenn aber die Sonne heiss wurde, dann zerschmolz es. 16.22 Und es geschah am sechsten Tag, da sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Gomer fuer jeden einzelnen. Da kamen alle Fuersten der Gemeinde und berichteten es Mose. V. 23-30: Kap. 20,8-11. 16.23 Er sagte nun zu ihnen: Dies ist es, was der HERR geredet hat: Morgen ist eine Sabbatfeier, ein heiliger Sabbat fuer den HERRN. Was ihr backen wollt, backt, und was ihr kochen wollt, kocht! Alles aber, was uebrigbleibt, legt fuer euch zurueck zur Aufbewahrung bis zum [naechsten] Morgen! 16.24 Da legten sie es zurueck bis zum [naechsten] Morgen, wie Mose geboten hatte, und es wurde nicht stinkend, und es kam kein Wurm hinein. 16.25 Mose sagte: Esst es heute, denn heute ist ein Sabbat fuer den HERRN! Heute werdet ihr auf dem Feld nichts finden. 16.26 Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist Sabbat, da gibt es nichts. 16.27 Aber am siebten Tag geschah es, dass [dennoch] einige vom Volk hinausgingen, um zu sammeln, doch sie fanden nichts. 16.28 Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange habt ihr euch [nun schon] geweigert, meine Gebote und Gesetze zu halten! 16.29 Seht, weil euch der HERR den Sabbat gegeben hat, darum gibt er euch am sechsten Tag Brot fuer zwei Tage. So bleibe [nun] jeder von euch daheim, niemand verlasse am siebten Tag seinen [Lager]platz! 16.30 So ruhte denn das Volk am siebten Tag. 16.31 Und das Haus Israel gab ihm den Namen Man, und es war weiss wie Koriandersamen und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig. 16.32 Mose nun sagte: Das ist es, was der HERR geboten hat: Ein Gomer voll davon sei zur Aufbewahrung fuer eure [kuenftigen] Generationen, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wueste zu essen gegeben habe, als ich euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hatte. 16.33 Und Mose sagte zu Aaron: Nimm einen Behaelter und tu Man hinein, einen Gomer voll, und stelle ihn hin vor den HERRN zur Aufbewahrung fuer eure [kuenftigen] Generationen! 16.34 Wie der HERR dem Mose geboten hatte, so stellte ihn Aaron vor das Zeugnis zur Aufbewahrung. - 16.35 Und die Soehne Israel assen das Man vierzig Jahre, bis sie in bewohntes Land kamen; sie assen das Man, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen. 16.36 Der Gomer aber ist ein Zehntel vom Efa. Wasser aus dem Felsen. \17\ 17.1 Und die ganze Gemeinde der Soehne Israel brach nach ihrer Aufbruchsordnung aus der Wueste Sin auf nach dem Befehl des HERRN, und sie lagerten sich in Refidim. Aber da war kein Wasser zum Trinken fuer das Volk. 17.2 Da geriet das Volk mit Mose in Streit, und sie sagten: Gib uns Wasser, damit wir [zu] trinken [haben]! Mose aber erwiderte ihnen: Was streitet ihr mit mir? Was prueft ihr den HERRN? 17.3 Als nun das Volk dort nach Wasser duerstete, murrte das Volk gegen Mose und sagte: Wozu hast du uns ueberhaupt aus Aegypten heraufgefuehrt? Um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? 17.4 Da schrie Mose zum HERRN und sagte: Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, so steinigen sie mich. 17.5 Und der HERR antwortete Mose: Geh dem Volk voran und nimm einige von den Aeltesten Israels mit dir. Auch deinen Stab, mit dem du [auf] den Nil geschlagen hast, nimm in deine Hand und geh hin! 17.7 Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorstroemen, so dass das Volk [zu] trinken [hat]. Und Mose machte es so vor den Augen der Aeltesten Israels. 17.7 Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Soehne Israel, und weil sie den HERRN geprueft hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht? Kampf gegen Amalek. 17.8 Danach kam Amalek und kaempfte in Refidim gegen Israel. 17.9 Und Mose sagte zu Josua: Waehle uns Maenner aus und zieh aus, kaempfe gegen Amalek! Morgen will ich mich auf den Gipfel des Huegels stellen mit dem Stab Gottes in meiner Hand. 17.10 Da tat Josua, wie Mose ihm gesagt hatte, um gegen Amalek zu kaempfen. Und Mose, Aaron und Hur stiegen auf den Gipfel des Huegels. 17.11 Und es geschah, wenn Mose seine Hand erhob, dann hatte Israel die Oberhand, wenn er aber seine Hand sinken liess, dann hatte Amalek die Oberhand. 17.12 Da jedoch Moses Haende schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf. Dann stuetzten Aaron und Hur seine Haende, der eine auf dieser, der andere auf jener [Seite]. So blieben seine Haende fest, bis die Sonne unterging. 17.13 Und Josua besiegte Amalek und sein [Kriegs]volk mit der Schaerfe des Schwertes. 17.14 Danach sprach der HERR zu Mose: Schreib dies zum Gedaechtnis in ein Buch und lege in die Ohren Josuas, dass ich die Erinnerung an Amalek vollstaendig unter dem Himmel ausloeschen werde! 17.15 Und Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: `Der HERR ist mein Feldzeichen_, 17.16 indem er sagte: Fuerwahr, die Hand ist am Thron Jahs: Krieg hat der HERR mit Amalek von Generation zu Generation! Jitros Besuch bei Mose. \18\ 18.1 Jitro aber, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hatte alles gehoert, was Gott an Mose und an seinem Volk Israel getan hatte, dass der HERR Israel aus Aegypten herausgefuehrt hatte. 18.2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora, die Frau des Mose [mit sich], nachdem dieser sie zurueckgeschickt hatte, 18.3 mit ihren beiden Soehnen. Der eine von ihnen hiess Gerschom, weil er gesagt hatte: Ein Fremder bin ich geworden im fremden Land. 18.4 Der andere aber hiess Elieser, denn [er hatte gesagt]: Der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich vom Schwert des Pharao errettet. 18.5 So kam Jitro, der Schwiegervater des Mose, mit dessen Soehnen und dessen Frau zu Mose in die Wueste, wo er am Berg Gottes lagerte. 18.6 Und er liess dem Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir, und deine Frau und ihre beiden Soehne mit ihr. 18.7 Da ging Mose hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich und kuesste ihn, und sie fragten einer den andern nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt. 18.8 Und Mose erzaehlte seinem Schwiegervater alles, was der HERR am Pharao und an den Aegyptern um Israels willen getan hatte, all die Muehsal, die ihnen auf dem Weg begegnet war, und dass der HERR sie errettet hatte. 18.9 Da freute sich Jitro ueber all das Gute, das der HERR an Israel getan hatte, dass er es aus der Hand der Aegypter errettet hatte. 18.10 Und Jitro sagte: Gepriesen sei der HERR, der euch errettet hat aus der Hand der Aegypter und aus der Hand des Pharao, der das Volk errettet hat unter der Hand der Aegypter hinweg! 18.11 Nun habe ich erkannt, dass der HERR groesser ist als alle Goetter; denn worin sie vermessen handelten, [das kam] ueber sie. 18.12 Darauf nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, ein Brandopfer und Schlachtopfer fuer Gott. Und Aaron und alle Aeltesten Israels kamen, um mit Moses Schwiegervater vor Gott ein Mahl zu halten. Einsetzung von Richtern. 18.13 Und es geschah am Tag darauf, da setzte Mose sich nieder, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand bei Mose vom Morgen bis zum Abend. 18.14 Als aber der Schwiegervater des Mose alles sah, was er mit dem Volk tat, sagte er: Was ist das, das du mit dem Volk tust? Warum sitzt du allein da, waehrend alles Volk vom Morgen bis zum Abend bei dir steht? 18.15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Weil das Volk zu mir kommt, um Gott zu befragen. 18.16 Wenn sie eine [Rechts]sache haben, dann kommt es zu mir, und ich richte zwischen dem einen und dem andern und gebe [ihnen] die Ordnungen Gottes und seine Weisungen bekannt. 18.17 Da sagte Moses Schwiegervater zu ihm: Die Sache ist nicht gut, die du tust. 18.18 Du reibst dich auf, sowohl du als auch dieses Volk, das bei dir ist. Die Aufgabe ist zu schwer fuer dich, du kannst sie nicht allein bewaeltigen. 18.19 Hoere nun auf meine Stimme, ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein: Vertritt du das Volk vor Gott, und bringe du die Sachen vor Gott. 18.20 Belehre sie ueber die Ordnungen und Weisungen und zeige ihnen den Weg, den sie gehen, und das Werk, das sie tun sollen. 18.21 Du aber suche [dir] aus dem ganzen Volk tuechtige, gottesfuerchtige Maenner aus, zuverlaessige Maenner, die ungerechten Gewinn hassen, und setze sie ueber sie: Oberste von Tausend, Oberste von Hundert, Oberste von Fuenfzig und Oberste von Zehn, 18.22 damit sie dem Volk jederzeit Recht sprechen! Und es soll geschehen, dass sie jede grosse Sache vor dich bringen, jede kleine Sache aber selbst richten. [Auf diese Weise] entlaste dich, und sie moegen [es] mit dir tragen! 18.23 Wenn du dies tust und Gott es dir gebietet, dann wirst du bestehen koennen, und auch dieses ganze Volk wird in Frieden an seinen Ort kommen. 18.24 Und Mose hoerte auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesagt hatte. 18.25 So waehlte Mose denn aus ganz Israel tuechtige Maenner aus und machte sie zu Oberhaeuptern ueber das Volk: Oberste von Tausend, Oberste von Hundert, Oberste von Fuenfzig und Oberste von Zehn. 18.26 Diese sprachen dem Volk jederzeit Recht: [jede] schwierige Sache brachten sie vor Mose, jede kleine Sache aber richteten sie selbst. 18.27 Darauf liess Mose seinen Schwiegervater ziehen, und [dieser] ging [wieder] in sein Land. Israel am Sinai - Vorbereitung auf die Gesetzgebung. \19\ 19.1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Soehne Israel aus dem Land Aegypten, an eben diesem Tag kamen sie in die Wueste Sinai. 19.2 Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wueste Sinai und lagerten sich in der Wueste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenueber. 19.3 Mose aber stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berg aus zu: So sollst du zum Haus Jakob sagen und den Soehnen Israel mitteilen: 19.4 Ihr habt gesehen, was ich den Aegyptern angetan und [wie] ich euch auf Adlerfluegeln getragen und euch zu mir gebracht habe. 19.5 Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hoeren und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Voelkern mein Eigentum sein; denn mir gehoert die ganze Erde. 19.6 Und ihr sollt mir ein Koenigreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Soehnen Israel reden sollst. 19.7 Darauf ging Mose hin, rief die Aeltesten des Volkes [zusammen] und legte ihnen all diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. 19.8 Da antwortete das ganze Volk gemeinsam und sagte: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun! Und Mose brachte dem HERRN die Worte des Volkes zurueck. 19.9 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich werde im Dunkel des Gewoelks zu dir kommen, damit es das Volk hoert, wenn ich mit dir rede, und auch dir ewig glaubt. Und Mose teilte dem HERRN die Worte des Volkes mit. 19.10 Und der HERR sprach zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen! Und sie sollen ihre Kleider waschen, 19.11 damit sie fuer den dritten Tag bereit sind; denn am dritten Tag wird der HERR vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. 19.12 Darum zieh eine Grenze rings um das Volk und sage: Huetet euch, auf den Berg zu steigen oder [auch nur] sein Ende zu beruehren! Jeder, der den Berg beruehrt, muss getoetet werden. 19.13 Keine Hand darf ihn beruehren, denn [sonst] muss er gesteinigt oder erschossen werden; ob Tier oder Mensch, er darf nicht am Leben bleiben. [Erst] wenn das Widderhorn anhaltend ertoent, sollen sie zum Berg hinaufsteigen. 19.14 Darauf stieg Mose vom Berg zu dem Volk hinab; und er heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider. 19.15 Dann sagte er zum Volk: Haltet euch fuer den dritten Tag bereit! Naehert euch keiner Frau! 19.16 Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da brachen Donner und Blitze los, und eine schwere Wolke [lagerte] auf dem Berg, und ein sehr starker Hoernerschall [ertoente], so dass das ganze Volk, das im Lager war, bebte. 19.17 Mose aber fuehrte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuss des Berges auf. 19.18 Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig. 19.19 Und der Hoernerschall wurde immer staerker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer [lauten] Stimme. 19.20 Und der HERR stieg auf den Berg Sinai herab, auf den Gipfel des Berges, und der HERR rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf. 19.21 Und der HERR sprach zu Mose: Steig hinab, warne das Volk, dass sie nicht zum HERRN durchbrechen, um zu schauen; sonst muessten viele von ihnen fallen. 19.22 Ja, auch die Priester, die zum HERRN herantreten, sollen sich heiligen, damit der HERR nicht in sie einbricht. 19.23 Mose aber sagte zum HERRN: Das Volk wird den Berg Sinai nicht ersteigen koennen, denn du hast uns ja gewarnt und gesagt: Zieh eine Grenze um den Berg und erklaere ihn fuer heilig! 19.24 Da sprach der HERR zu ihm: Geh, steig hinab, und komm [dann wieder] herauf, du und Aaron mit dir! Aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum HERRN hinaufzusteigen, damit er nicht in sie einbricht. 19.25 Da stieg Mose zum Volk hinab und sagte es ihnen. Die zehn Gebote. V. 1-17: 5Mo 5,4-21 \20\ 20.1 Und Gott redete alle diese Worte und sprach: 20.2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus herausgefuehrt habe. 20.3 Du sollst keine andern Goetter haben neben mir. - 20.4 Du sollst dir kein Goetterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 20.5 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersuechtiger Gott, der die Schuld der Vaeter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten [Generation] von denen, die mich hassen, 20.6 der aber Gnade erweist an Tausenden [von Generationen] von denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - 20.7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen, denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. V. 8-11: Kap. 16,23-30; 31,12-17; 35,1-3; 3Mo 23,3; Jer 17,21.22; Hes 20,20. 20.8 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. 20.9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, 20.10 aber der siebte Tag ist Sabbat fuer den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt]. 20.11 Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. V. 12-17: Mt 19,18.19; Roem 13,9. 20.12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange waehren in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. - 20.13 Du sollst nicht toeten. - 20.14 Du sollst nicht ehebrechen. - 20.15 Du sollst nicht stehlen. - 20.16 Du sollst gegen deinen Naechsten nicht als falscher Zeuge aussagen. - 20.17 Du sollst nicht das Haus deines Naechsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Naechsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Naechsten [gehoert]. 20.18 Und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hoernerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk [das] wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen 20.19 und sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hoeren! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben. 20.20 Da sagte Mose zum Volk: Fuerchtet euch nicht! Denn [nur] um euch zu pruefen, ist Gott gekommen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht suendigt. 20.21 So blieb denn das Volk von ferne stehen. Mose aber naeherte sich dem Dunkel, wo Gott war. Vorschrift fuer den Altar. 20.22 Da sprach der HERR zu Mose: So sollst du zu den Soehnen Israel sprechen: Ihr habt selbst gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe. 20.23 Ihr sollt neben mir keine Goetter aus Silber machen, auch Goetter aus Gold sollt ihr euch nicht machen. 20.24 Einen Altar aus Erde sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer und Heilsopfer, deine Schafe und deine Rinder darbringen. An jedem Ort, wo ich meines Namens werde gedenken lassen, werde ich zu dir kommen und dich segnen. 20.25 Wenn du mir aber einen Altar aus Steinen machst, dann darfst du sie nicht als behauene [Steine] aufbauen, denn du haettest deinen Meissel darueber geschwungen und ihn entweiht. 20.26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Bloesse an ihm aufgedeckt wird. Verordnungen zum Schutz der Sklaven. 5Mo 15,12-18. \21\ 21.1 Und dies sind die Rechtsbestimmungen, die du ihnen vorlegen sollst: 21.2 Wenn du einen hebraeischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre dienen, im siebten aber soll er umsonst frei ausziehen. 21.3 Falls er allein gekommen ist, soll er [auch] allein ausziehen. Falls er Ehemann einer Frau war, soll seine Frau mit ihm ausziehen. 21.4 Falls ihm sein Herr eine Frau gegeben und sie ihm Soehne oder Toechter geboren hat, sollen die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn gehoeren, und er soll allein ausziehen. 21.5 Falls aber der Sklave sagt: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht als Freier ausziehen!, 21.6 so soll ihn sein Herr vor Gott bringen und ihn an die Tuer oder an den Tuerpfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann soll er ihm fuer ewig dienen. 21.7 Wenn jedoch jemand seine Tochter als Sklavin verkauft, soll sie nicht ausziehen, wie die Sklaven ausziehen. 21.8 Falls sie ihrem Herrn missfaellt, der sie fuer sich vorgesehen hatte, lasse er sie loskaufen: er soll nicht Macht haben, sie an einen Auslaender zu verkaufen, indem er sie treulos entlaesst. 21.9 Und falls er sie seinem Sohn bestimmt, soll er nach dem Toechterrecht an ihr handeln. 21.101 Falls er sich [noch] eine andere nimmt, soll er ihre Nahrung, ihre Kleidung und den ehelichen Verkehr mit ihr nicht verkuerzen. 21.11 Falls er aber diese drei Dinge nicht an ihr tut, soll sie umsonst ausziehen, ohne Geld. Verordnungen zum Schutz von Leib und Leben. 21.12 Wer einen Menschen [so] schlaegt, dass er stirbt, muss getoetet werden. 21.13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat es seiner Hand widerfahren lassen, dann werde ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen soll. 21.14 Doch wenn jemand an seinem Naechsten vermessen handelt, indem er ihn hinterlistig umbringt - von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, damit er stirbt. 21.15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlaegt, muss getoetet werden. 21.16 Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass er in seiner Gewalt gefunden wird, [der] muss getoetet werden. 21.17 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, muss getoetet werden. 21.18 Wenn Maenner [miteinander] streiten und einer den andern mit einem Stein oder mit einer Hacke schlaegt, so dass er [zwar] nicht stirbt, aber bettlaegerig wird: 21.19 falls er aufsteht und draussen an seinem Stab umhergeht, soll der Schlaeger straffrei bleiben. Nur muss er ihn fuer [die Zeit] seines Daheimsitzens entschaedigen und fuer seine voellige Heilung sorgen. 21.20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock schlaegt, so dass er ihm unter der Hand stirbt, muss er geraecht werden. 21.21 Nur falls er einen Tag oder zwei Tage [am Leben] bleibt, soll er nicht geraecht werden, denn er ist sein Geld. 21.22 Wenn Maenner sich raufen und [dabei] eine schwangere Frau stossen, so dass ihr die Leibesfrucht abgeht, aber kein [weiterer] Schaden entsteht, so muss dem Schuldigen eine Geldbusse auferlegt werden, je nachdem, [wieviel] ihm der Eheherr der Frau auferlegt, und er soll nach dem Ermessen von Schiedsrichtern geben. 21.23 Falls aber ein [weiterer] Schaden entsteht, so sollst du geben Leben um Leben, 21.24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, 21.25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme. 21.26 Wenn jemand in das Auge seines Sklaven oder in das Auge seiner Sklavin schlaegt und es zerstoert, soll er ihn [zur Entschaedigung] fuer sein Auge als Freien entlassen. 21.27 Auch falls er den Zahn seines Sklaven oder den Zahn seiner Sklavin ausschlaegt, soll er ihn [zur Entschaedigung] fuer seinen Zahn als Freien entlassen. 21.28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stoesst, so dass sie sterben, dann muss das Rind gesteinigt werden, und sein Fleisch darf nicht gegessen werden; aber der Besitzer des Rindes soll straffrei bleiben. 21.29 Falls jedoch das Rind schon vorher stoessig war, und sein Besitzer ist gewarnt worden, hat es aber nicht verwahrt: falls es [dann] einen Mann oder eine Frau toetet, soll das Rind gesteinigt und auch sein Besitzer getoetet werden. 21.30 Falls ihm aber ein Suehngeld auferlegt wird, so soll er als Loesegeld fuer sein Leben alles geben, was ihm auferlegt wird. 21.31 [Auch] falls es einen Sohn oder eine Tochter stoesst, soll mit ihm nach dieser Rechtsordnung verfahren werden. 21.32 Falls das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin stoesst, soll sein Besitzer ihrem Herrn dreissig Schekel Silber geben, das Rind aber soll gesteinigt werden. Verordnungen ueber Ersatzleistungen nach Schaedigung anderer. 21.33 Wenn jemand eine Zisterne oeffnet oder wenn jemand eine Zisterne graebt und sie nicht zudeckt, und es faellt ein Rind oder ein Esel hinein, 21.34 dann soll es der Besitzer der Zisterne erstatten: Geld soll er seinem Besitzer zahlen, aber das tote [Tier] soll ihm gehoeren. 21.35 Wenn jemandes Rind das Rind seines Naechsten stoesst, so dass es stirbt, dann sollen sie das lebende Rind verkaufen und den Erloes teilen, und auch das tote sollen sie teilen. 21.36 War es aber bekannt, dass das Rind [schon] vorher stoessig war, und sein Besitzer hat es nicht verwahrt, so muss er ein Rind fuer das [andere] Rind erstatten, das tote aber soll ihm gehoeren. 21.37 Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fuenf Rinder erstatten fuer das [eine] Rind und vier Schafe fuer das [eine] Schaf. \22\ 22.1 - Falls der Dieb beim Einbruch ertappt und geschlagen wird, so dass er stirbt, so ist es ihm keine Blutschuld. 22.2 Falls aber die Sonne ueber ihm aufgegangen ist, ist es ihm Blutschuld. Er muss zurueckerstatten. Falls er nichts hat, soll er fuer den [Wert des] von ihm Gestohlenen verkauft werden. 22.3 Falls das Gestohlene lebend in seiner Hand gefunden wird, es sei ein Rind oder ein Esel oder ein Schaf, so soll er das Doppelte erstatten. 22.4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abweiden laesst und seinem Vieh [dabei] freien Lauf laesst, so dass es auf dem Feld eines anderen weidet, dann soll er vom Besten seines Feldes und vom Besten seines Weinbergs erstatten. 22.5 Wenn Feuer ausbricht und Dorngestruepp erreicht, so dass ein Garbenhaufen oder das stehende Getreide oder das Feld verzehrt wird, so muss der zurueckerstatten, der den Brand angezuendet hat. V. 6-14: 3Mo 5,20-24. 22.6 Wenn jemand seinem Naechsten Geld oder Gegenstaende in Verwahrung gibt und es wird aus dem Haus dieses Mannes gestohlen - falls der Dieb gefunden wird, soll er das Doppelte erstatten. 22.7 Falls jedoch der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor Gott treten, [damit man erfaehrt], ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Naechsten ausgestreckt hat. 22.8 Bei jedem Fall von Veruntreuung an Rind, Esel, Schaf oder Kleidung, bei allem Verlorenen, von dem er sagt: Das ist es!, soll die Sache der beiden vor Gott kommen. Wen Gott schuldig erklaert, der soll seinem Naechsten das Doppelte erstatten. 22.9 Wenn jemand seinem Naechsten einen Esel oder ein Rind oder ein Schaf oder irgend ein Tier in Verwahrung gibt und es stirbt oder bricht sich [einen Knochen] oder wird weggefuehrt [und] niemand sieht es, 22.10 dann soll ein Schwur beim HERRN zwischen ihnen beiden sein, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Naechsten ausgestreckt hat. Dann soll sein Besitzer es annehmen, und jener braucht nichts zu erstatten. 22.11 Falls es ihm jedoch wirklich gestohlen worden ist, soll er es seinem Besitzer erstatten. 22.12 Falls es [aber] zerrissen worden ist, soll er es als Beweis herbeibringen; er braucht das Zerrissene nicht zu erstatten. 22.13 Wenn jemand von seinem Naechsten [ein Stueck Vieh] leiht und es bricht sich [einen Knochen] oder stirbt - falls sein Besitzer nicht dabei war, muss er es erstatten; 22.14 falls sein Besitzer dabei war, braucht er es nicht zu erstatten. Falls es gemietet war, geht es auf den Mietpreis. 22.15 Wenn jemand eine Jungfrau betoert, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, muss er sie sich gegen das Heiratsgeld zur Frau erwerben. 22.16 Falls sich ihr Vater hartnaeckig weigert, sie ihm zu geben, soll er Geld abwiegen nach dem Heiratsgeld fuer Jungfrauen. Todeswuerdige Vergehen. 22.17 Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen. - 22.18 Jeder, der bei einem Tier liegt, muss getoetet werden. - 22.19 Wer den Goettern opfert, ausser dem HERRN allein, soll mit dem Bann belegt werden. Aufforderung zum Schutz der Schwachen. 22.20 Den Fremden sollst du weder unterdruecken noch bedraengen, denn Fremde seid ihr im Land Aegypten gewesen. 22.21 Keine Witwe oder Waise duerft ihr bedruecken. 22.22 Falls du sie in irgendeiner Weise bedrueckst, dann werde ich, wenn sie wirklich zu mir schreien [muss], ihr Geschrei gewiss erhoeren, 22.23 und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, so dass eure Frauen Witwen und eure Kinder Waisen werden. - 22.24 Falls du [einem aus] meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst, dann sei gegen ihn nicht wie ein Glaeubiger; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen. - 22.25 Falls du wirklich den Mantel deines Naechsten zum Pfand nimmst, sollst du ihm diesen zurueckgeben, ehe die Sonne untergeht; 22.26 denn er ist seine einzige Decke, seine Umhuellung fuer seine Haut. Worin soll er [sonst] liegen? Wenn er dann zu mir schreit, wird es geschehen, dass ich ihn erhoeren werde, denn ich bin gnaedig. - Pflichten gegen Gott. 22.27 Gott sollst du nicht laestern, und einem Fuersten in deinem Volk sollst du nicht fluchen. 22.28 Mit der Fuelle deines Getreides und dem Ausfluss deiner Kelter sollst du nicht zoegern. - Den Erstgeborenen unter deinen Soehnen sollst du mir geben. 22.29 Ebenso sollst du es mit deinem Rind [und] deinen Schafen halten; sieben Tage mag es bei seiner Mutter bleiben, am achten Tag sollst du es mir geben. - 22.30 Heilige Menschen sollt ihr mir sein: so duerft ihr Fleisch, das auf dem Feld zerrissen worden ist, nicht essen; den Hunden sollt ihr es vorwerfen. Aufforderung zum gerechten Verhalten und zur Naechstenliebe. \23\ 23.1 Du sollst kein falsches Geruecht aufnehmen. Du sollst deine Hand nicht dem Schuldigen reichen, um als falscher Zeuge aufzutreten. 23.2 Du sollst der Menge nicht folgen zum Boesen. Und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich nach der Mehrheit richtest und so [das Recht] beugst. 23.3 Auch den Geringen sollst du in seinem Rechtsstreit nicht beguenstigen. - 23.4 Wenn du das Rind deines Feindes oder seinen Esel umherirrend antriffst, sollst du sie ihm auf jeden Fall zurueckbringen. 23.5 Wenn du den Esel deines Hassers unter seiner Last zusammengebrochen siehst, dann lass ihn nicht ohne Beistand; du sollst ihn mit ihm zusammen aufrichten. - 23.6 Du sollst das Recht eines Armen deines Volkes in seinem Rechtsstreit nicht beugen. 23.7 Von einer betruegerischen Angelegenheit halte dich fern. Und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht umbringen, denn ich werde dem Schuldigen nicht recht geben. 23.8 Ein Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Sache der Gerechten. 23.9 Und den Fremden sollst du nicht bedruecken. Ihr wisst ja selbst, wie es dem Fremden zumute ist, denn Fremde seid ihr im Land Aegypten gewesen. Bestimmungen fuer Sabbatjahre, Sabbat und Opfer an den Jahresfesten. 23.10 Sechs Jahre sollst du dein Land besaeen und seinen Ertrag einsammeln. 23.11 Aber im siebten sollst du es brachliegen lassen und nicht bestellen, damit die Armen deines Volkes davon essen. Und was sie uebriglassen, moegen die Tiere des Feldes fressen. Ebenso sollst du es mit deinem Weinberg [und] mit deinem Oelbaum[garten] halten. 23.12 Sechs Tage sollst du deine Arbeiten verrichten. Aber am siebten Tag sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Magd und der Fremde Atem schoepfen. 23.13 Habt acht auf euch in allem, was ich euch gesagt habe! Den Namen anderer Goetter aber duerft ihr nicht bekennen; er soll in deinem Mund nicht gehoert werden. V. 14-19: Kap. 34,18-26; 5Mo 16,1-17. 23.14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern. 23.15 Das Fest der ungesaeuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesaeuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit im Monat Abib, denn in diesem bist du aus Aegypten gezogen. Und man soll nicht mit leeren Haenden vor meinem Angesicht erscheinen. 23.16 Ferner das Fest der Ernte, der Erstlinge [vom Ertrag] deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Feld saeen wirst; und das Fest des Einsammelns am Ende des Jahres, wenn du deinen Arbeitsertrag vom Feld einsammelst. 23.17 Dreimal im Jahr soll alles unter euch, was maennlich ist, vor dem Angesicht des Herrn HERRN erscheinen. 23.18 Du darfst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesaeuertem darbringen; und das Fett meines Festopfers soll nicht ueber Nacht bleiben bis zum naechsten Morgen. 23.19 Das Erste von den Erstlingen deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Boeckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen. Gebot zur Ausrottung der Kanaaniter - Verheissungen fuer Gehorsam. 23.20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich auf dem Weg bewahrt und dich an den Ort bringt, den ich [fuer dich] bereitet habe. 23.21 Huete dich vor ihm, hoere auf seine Stimme und widersetze dich ihm nicht! Denn er wird euer Vergehen nicht vergeben, denn mein Name ist in ihm. 23.22 Doch wenn du willig auf seine Stimme hoerst und alles tust, was ich sage, dann werde ich Feind deiner Feinde sein und deine Bedraenger bedraengen. 23.23 Denn mein Engel wird vor dir hergehen und wird dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern; und ich werde sie austilgen. 23.24 Du sollst dich vor ihren Goettern nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen, und du sollst nicht nach ihren Taten tun, sondern du sollst sie ganz und gar niederreissen und ihre Gedenksteine voellig zertruemmern. 23.25 Und ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, dienen: so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde [alle] Krankheit aus deiner Mitte entfernen. 23.26 Keine [Frau] in deinem Land wird eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein; die Zahl deiner Tage werde ich erfuellen. 23.27 Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und alle Voelker, zu denen du kommst, in Verwirrung bringen, und ich werde dir den Ruecken all deiner Feinde zukehren. 23.28 Auch werde ich Angst vor dir hersenden, damit sie die Hewiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir vertreibt. 23.29 Nicht in einem Jahr werde ich sie vor dir vertreiben, damit das Land nicht eine Oede wird und die wilden Tiere zu deinem Schaden ueberhandnehmen. 23.30 Nach und nach werde ich sie vor dir vertreiben, bis du so fruchtbar geworden bist, dass du das Land in Besitz nehmen kannst. 23.31 Und ich werde deine Grenze festsetzen: [sie soll reichen] vom Schilfmeer bis an das Meer der Philister und von der Wueste bis an den Strom, denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, so dass du sie vor dir vertreiben wirst. 23.32 Du sollst mit ihnen und mit ihren Goettern keinen Bund schliessen. 23.33 Sie sollen nicht in deinem Land wohnen bleiben, damit sie dich nicht zur Suende gegen mich verfuehren; denn [dann] wuerdest du ihren Goettern dienen, und es wuerde dir zu einer Falle sein. Bundesschliessung am Sinai. \24\ 24.1 Und [der HERR] sprach zu Mose: Steig zum HERRN herauf, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Aeltesten Israels, und betet an von ferne! 24.2 Aber Mose allein soll zum HERRN herantreten, sie aber duerfen nicht herantreten, und das Volk soll nicht mit ihm heraufsteigen. 24.3 Darauf kam Mose und erzaehlte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsbestimmungen. Und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sagte: Alle Worte, die der HERR geredet hat, wollen wir tun. 24.4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN auf. Am [naechsten] Morgen aber machte er sich frueh auf und errichtete einen Altar unten am Berg und zwoelf Denksteine nach den zwoelf Staemmen Israels. 24.5 Dann sandte er junge Maenner aus den Soehnen Israel hin; die brachten Brandopfer dar und schlachteten Jungstiere als Heilsopfer fuer den HERRN. 24.6 Und Mose nahm die Haelfte des Blutes und tat es in Schalen, die [andere] Haelfte des Blutes aber sprengte er an den Altar. 24.7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und sie sagten: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun und gehorchen. 24.8 Darauf nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Siehe, das Blut des Bundes, den der HERR auf all diese Worte mit euch geschlossen hat! Priester und Aelteste auf dem Sinai vor Gott. 24.9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Aeltesten Israels hinauf, 24.10 und sie sahen den Gott Israels. Und unter seinen Fuessen war es wie Arbeit in Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. 24.11 Gegen die Edlen der Soehne Israel aber streckte er seine Hand nicht aus, sondern sie schauten Gott und assen und tranken. Mose auf dem Berg zum Empfang der Gesetzestafeln. 24.12 Und der HERR sprach zu Mose: Steig zu mir herauf auf den Berg und sei dort, damit ich dir die steinernen Tafeln, das Gesetz und das Gebot gebe, das ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen! 24.13 Da machte Mose sich mit seinem Diener Josua auf, und Mose stieg auf den Berg Gottes. 24.14 Zu den Aeltesten aber sagte er: Wartet hier auf uns, bis wir zu euch zurueckkehren! Siehe, Aaron und Hur sind ja bei euch: wer eine Rechtssache hat, trete zu ihnen! 24.15 Als nun Mose auf den Berg stieg, bedeckte die Wolke den Berg. 24.16 Und die Herrlichkeit des HERRN liess sich auf den Berg Sinai nieder, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebten Tag rief er Mose aus der Mitte der Wolke [zu sich]. 24.17 Das Aussehen der Herrlichkeit des HERRN aber war vor den Augen der Soehne Israel wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges. 24.18 Mose jedoch ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg; und Mose war vierzig Tage und vierzig Naechte auf dem Berg. Heiligtum: Freiwillige Gaben. Kap. 35,4-29. \25\ 25.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 25.2 Rede zu den Soehnen Israel [und sage ihnen], sie sollen ein Hebopfer fuer mich nehmen! Von jedem, dessen Herz ihn antreibt, sollt ihr mein Hebopfer nehmen. 25.3 Dies aber ist das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber und Bronze, 25.4 violetter und roter Purpur, Karmesinstoff, Byssus und Ziegenhaar, 25.5 rotgefaerbte Widderfelle, Haeute von Delphinen und Akazienholz; 25.6 Oel fuer den Leuchter, Balsamoele fuer das Salboel und fuer das wohlriechende Raeucherwerk; 25.7 Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Einsetzen fuer das Ephod und die Brusttasche. 25.8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne. 25.9 Nach allem, was ich dir zeige, [naemlich] dem Urbild der Wohnung und dem Urbild all ihrer Geraete, danach sollt ihr es machen. Heiligtum: Bundeslade mit Deckplatte. Kap. 37,1-9. 25.10 So sollen sie nun eine Lade aus Akazienholz machen: zweieinhalb Ellen sei ihre Laenge, anderthalb Ellen ihre Breite und anderthalb Ellen ihre Hoehe. 25.11 Die sollst du mit reinem Gold ueberziehen - von innen und aussen sollst du sie ueberziehen - und auf ihr ringsum eine goldene Kante anbringen. 25.12 Giesse fuer sie auch vier goldene Ringe und befestige sie an ihren vier Fuessen, und zwar zwei Ringe an ihrer einen Laengsseite und zwei Ringe an ihrer anderen Laengsseite! 25.13 Und du sollst Stangen aus Akazienholz anfertigen und sie mit Gold ueberziehen. 25.14 Diese Stangen stecke in die Ringe an den Seiten der Lade, damit man die Lade mit ihnen tragen kann! 25.15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben, sie duerfen nicht von ihr entfernt werden. 25.16 In die Lade aber lege das Zeugnis, das ich dir geben werde. 25.17 Dann sollst du eine Deckplatte aus reinem Gold herstellen: zweieinhalb Ellen sei ihre Laenge und anderthalb Ellen ihre Breite. 25.18 Und mache zwei goldene Cherubim; in getriebener Arbeit sollst du sie machen an den beiden Enden der Deckplatte, 25.19 und zwar sollst du einen Cherub am Ende hier und einen Cherub am Ende dort machen. Aus [einem Stueck mit] der Deckplatte sollt ihr die Cherubim machen an ihren beiden Enden. 25.20 Und die Cherubim sollen die Fluegel nach oben ausbreiten, die Deckplatte mit ihren Fluegeln ueberdeckend, waehrend ihre Gesichter einander zugewandt sind. Der Deckplatte sollen die Gesichter der Cherubim zu[gewandt] sein. 25.21 Lege die Deckplatte oben auf die Lade! In die Lade aber sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. 25.22 Und dort werde ich mich dir zu erkennen geben und von der Deckplatte herab, zwischen den beiden Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden, was ich dir fuer die Soehne Israel auftragen werde. Heiligtum: Schaubrottisch. Kap. 37,10-16. 25.23 Und du sollst einen Tisch aus Akazienholz machen: zwei Ellen sei seine Laenge, eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Hoehe. 25.24 Den ueberzieh mit reinem Gold und bringe an ihm ringsum eine goldene Kante an! 25.25 Mache [an] ihm ringsum eine Leiste von einer Handbreit und bringe an seiner Leiste ringsum eine goldene Kante an! 25.26 Mache fuer ihn auch vier goldene Ringe und befestige die Ringe an den vier Seiten seiner vier Fuesse! 25.27 Dicht an der Leiste sollen die Ringe sein als Oesen fuer die Stangen, damit man den Tisch tragen kann. 25.28 Die Stangen aber sollst du aus Akazienholz machen und sie mit Gold ueberziehen, und der Tisch soll daran getragen werden. 25.29 Fertige auch seine Schuesseln, seine Schalen, seine Kannen und seine Opferschalen an, mit denen man [Trankopfer] ausgiesst! Aus reinem Gold sollst du sie herstellen. 25.30 Auf den Tisch aber sollst du bestaendig vor mein Angesicht Schaubrote legen. Heiligtum: Leuchter. Kap. 37,17-24; 4Mo 8,1-4. 25.31 Und du sollst einen Leuchter aus reinem Gold machen. In getriebener Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Fussgestell und seine Schaftroehre. Seine Kelche, Knaeufe und Blueten sollen aus [einem Stueck mit] ihm sein. 25.32 Sechs Arme sollen von seinen [beiden] Seiten ausgehen: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner andern Seite. 25.33 Drei Kelche in der Form von Mandelblueten seien an dem einen Arm, [aus] Knauf und Bluete [bestehend], und drei Kelche in der Form von Mandelblueten am naechsten Arm, [aus] Knauf und Bluete [bestehend]; so sei es an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 25.34 Am Leuchter aber sollen vier Kelche sein in der Form von Mandelblueten, [aus] seinen Knaeufen und Blueten [bestehend]; 25.35 und zwar ein Knauf unter den [ersten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen, ein Knauf unter den [naechsten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen und [wieder] ein Knauf unter den [dritten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen; [so sei es] an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 25.36 Ihre Knaeufe und Arme sollen aus [einem Stueck mit] ihm sein. Der ganze [Leuchter] sei eine getriebene Arbeit, aus reinem Gold. 25.37 Und fertige seine sieben Lampen an, und man soll seine Lampen daraufsetzen, so dass [jede] auf die ihm gegenueberliegende Seite leuchtet. 25.38 Auch ihre Dochtscheren und Feuerbecken [sollst] du aus reinem Gold [herstellen]. 25.39 Aus einem Talent reinen Goldes soll man ihn machen mit all diesen Geraeten. 25.40 Und sieh zu, dass du [alles] nach ihrem Urbild machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist! Heiligtum: Zeltdecken zur Wohnung. V. 1-30: Kap. 36,8-34. \26\ 26.1 Die Wohnung aber sollst du aus zehn Zeltdecken machen. Aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff sollst du sie machen, mit Cherubim, als Kunststickerarbeit. 26.2 Die Laenge einer Zeltdecke sei 28 Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Mass fuer alle Zeltdecken. 26.3 Fuenf Zeltdecken sollen miteinander verbunden sein und [auch die uebrigen] fuenf Zeltdecken sollen miteinander verbunden sein. 26.4 Am Saum der einen Zeltdecke, am Ende der [einen] Verbindungsstelle, bringe Schleifen aus violettem Purpur an! Und ebenso sollst du es machen an dem Saum der aeussersten Zeltdecke an der andern Verbindungsstelle: 26.5 fuenfzig Schleifen sollst du an der einen Zeltdecke anbringen, und fuenfzig Schleifen sollst du am Ende der Zeltdecke anbringen, die sich an der andern Verbindungsstelle befindet; die Schleifen [sollen] einander gegenueber[stehen]. 26.6 Stelle fuenfzig goldene Haken her und verbinde die Zeltdecken durch die Haken miteinander, so dass die Wohnung ein [Ganzes] wird! 26.7 Und du sollst Zeltdecken aus Ziegenhaar machen als Zeltdach ueber der Wohnung; elf solcher Zeltdecken sollst du machen. 26.8 Die Laenge einer Zeltdecke sei dreissig Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Mass fuer die elf Zeltdecken. 26.9 Verbinde fuenf Zeltdecken fuer sich und [ebenso] die [uebrigen] sechs Zeltdecken fuer sich, und die sechste Zeltdecke an der Vorderseite des Zeltes lege doppelt! 26.10 Bringe auch fuenfzig Schleifen am Saum der einen Zeltdecke an, der aeussersten, an der [einen] Verbindungsstelle, und fuenfzig Schleifen am Saum der [aeussersten] Zeltdecke der anderen Verbindungsstelle! 26.11 Dann stelle fuenfzig bronzene Haken her, fuehre die Haken in die Schleifen ein und fuege das Zeltdach zusammen, so dass es ein [Ganzes] wird! 26.12 Das Ueberhaengende aber, das an den Decken des Zeltes uebrig ist, die halbe Zeltdecke, die uebrig ist, soll ueber der Rueckseite der Wohnung haengen. 26.13 Und von dem, was an der Laenge der Decken des Zeltes uebrig ist, sollen die Ellen auf der einen und die Ellen auf der anderen [Seite] an beiden Seiten der Wohnung ueberhaengen, um sie zu bedecken. 26.14 Und fertige fuer das Zelt eine Decke aus rotgefaerbten Widderfellen an und oben darueber eine Decke aus Haeuten von Delphinen! Heiligtum: Bretter und Riegel. 26.15 Die Bretter fuer die Wohnung sollst du aus Akazienholz herstellen - aufrechtstehend; 26.16 zehn Ellen sei die Laenge eines Brettes und anderthalb Ellen die Breite eines Brettes; 26.17 ein Brett soll zwei Zapfen haben, einer dem andern gegenueber eingefuegt: so sollst du es an allen Brettern der Wohnung machen. 26.18 Und zwar sollst du an Brettern fuer die Wohnung zwanzig Bretter fuer die Suedseite machen, nach Sueden zu, 26.19 und unter den zwanzig Brettern vierzig silberne Fussgestelle anbringen: zwei Fussgestelle unter einem Brett fuer seine zwei Zapfen und [wieder] zwei Fussgestelle unter einem Brett fuer seine zwei Zapfen. 26.20 Auch fuer die andere Laengsseite der Wohnung, fuer die Nordseite, [sollst du] zwanzig Bretter 26.21 und ihre vierzig silbernen Fussgestelle [anfertigen]: zwei Fussgestelle unter einem Brett und [wieder] zwei Fussgestelle unter einem Brett. 26.22 Fuer die Rueckseite der Wohnung aber, nach Westen zu, sollst du sechs Bretter machen. 26.23 Stelle auch zwei Bretter fuer die Ecken der Wohnung an der Rueckseite her! 26.24 Sie sollen von unten herauf doppelt und an ihrem Oberteil ganz beieinander sein [bis] zu einem Ring; so soll es mit ihnen beiden sein, fuer die beiden Ecken sollen sie sein. 26.25 Es sollen also acht Bretter sein und ihre silbernen Fussgestelle, sechzehn Fussgestelle: zwei Fussgestelle [seien] unter einem Brett und [wieder] zwei Fussgestelle unter einem Brett. 26.26 Und fertige Riegel aus Akazienholz an: fuenf fuer die Bretter der einen Laengsseite der Wohnung, 26.27 fuenf Riegel fuer die Bretter der anderen Laengsseite der Wohnung und fuenf Riegel fuer die Bretter der Seite der Wohnung, [die] die Rueckseite [bildet], nach Westen zu! 26.28 Und der mittlere Riegel in der Mitte der Bretter soll von einem Ende zum andern durchlaufen. 26.29 Die Bretter aber sollst du mit Gold ueberziehen. Und ihre Ringe, die Oesen fuer die Riegel, sollst du aus Gold machen, auch die Riegel ueberziehe mit Gold! 26.30 So errichte denn die Wohnung nach ihrem Bauplan, wie er dir auf dem Berg gezeigt worden ist! Heiligtum: Vorhaenge. Kap. 36,35-38. 26.31 Und du sollst einen Vorhang anfertigen aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff und gezwirntem Byssus; in Kunststickerarbeit soll man ihn machen, mit Cherubim. 26.32 Den haenge an vier Saeulen aus Akazienholz auf, die mit Gold ueberzogen sind - [auch] ihre Naegel [sollen] aus Gold [sein] - [und die] auf vier silbernen Fussgestellen [stehen]. 26.33 Und zwar sollst du den Vorhang unter den Haken anbringen. Und bringe dorthin, auf die Innenseite [hinter] dem Vorhang, die Lade des Zeugnisses! So soll der Vorhang fuer euch das Heilige und das Allerheiligste [voneinander] scheiden. 26.34 Und die Deckplatte sollst du auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten legen. 26.35 Den Tisch aber stelle ausserhalb des Vorhangs und den Leuchter dem Tisch gegenueber an die Seite der Wohnung, [die] nach Sueden zu [liegt]; und den Tisch sollst du an die Nordseite stellen. 26.36 Dann mache fuer den Eingang des Zeltes einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit. 26.37 Fuer diesen Vorhang stelle fuenf Saeulen aus Akazienholz her und ueberzieh sie mit Gold - [auch] ihre Naegel sollen aus Gold sein - und giesse fuer sie fuenf bronzene Fussgestelle! Heiligtum: Brandopferaltar. Kap. 38,1-7. \27\ 27.1 Den Altar sollst du aus Akazienholz machen, fuenf Ellen lang und fuenf Ellen breit - viereckig soll der Altar sein - und drei Ellen hoch. 27.2 Seine Hoerner mache an seinen vier Ecken - seine Hoerner sollen aus [einem Stueck mit] ihm sein - und ueberziehe ihn mit Bronze! 27.3 Fertige auch seine Toepfe an, [die man braucht], um ihn von der Fettasche zu reinigen, und seine Schaufeln, seine Sprengschalen, seine Fleischgabeln und seine Feuerbecken! Fuer all seine Geraete sollst du Bronze verwenden. 27.4 Und mache fuer ihn ein bronzenes Gitter wie ein Netz, befestige an dem Netz[gitter] vier bronzene Ringe an seinen vier Ecken 27.5 und setze es unter die Einfassung des Altars, von unten her, dass das Netz bis zur halben Hoehe des Altars reicht! 27.6 Mache auch Stangen fuer den Altar, Stangen aus Akazienholz, und ueberzieh sie mit Bronze! 27.7 Diese seine Stangen sollen in die Ringe gesteckt werden, so dass die Stangen an beiden Seiten des Altars sind, wenn man ihn traegt. 27.8 Aus Brettern sollst du ihn anfertigen - [innen] hohl. Wie es dir auf dem Berg gezeigt worden ist, so soll man ihn machen. Heiligtum: Vorhof. Kap. 38,9-20. 27.9 Und du sollst den Vorhof der Wohnung machen: an der Suedseite, nach Sueden zu, fuer den Vorhof Behaenge aus gezwirntem Byssus, auf der einen Seite hundert Ellen lang. 27.10 Seine zwanzig Saeulen und ihre zwanzig Fussgestelle [mache] aus Bronze, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber! 27.11 Und ebenso sollen an der Nordseite der Laenge nach Behaenge sein, hundert [Ellen] lang; seine zwanzig Saeulen und ihre zwanzig Fussgestelle aus Bronze, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber. 27.12 Und die Breite des Vorhofs an der Westseite [soll] an Behaengen fuenfzig Ellen [betragen], mit ihren zehn Saeulen und ihren zehn Fussgestellen. 27.13 Auch die Breite des Vorhofs an der oestlichen, dem Sonnenaufgang zugekehrten Seite, [soll] fuenfzig Ellen [betragen]: 27.14 fuenfzehn Ellen Behaenge seien auf der einen Seite mit ihren drei Saeulen und ihren drei Fussgestellen, 27.15 und [auch] auf der anderen Seite fuenfzehn [Ellen] Behaenge, ihre drei Saeulen und ihre drei Fuesse. 27.16 Das Tor des Vorhofs aber soll einen Vorhang von zwanzig Ellen haben, aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit, ihre vier Saeulen und ihre vier Fuesse. 27.17 Alle Saeulen des Vorhofs ringsum [sollen] mit silbernen Bindestaeben versehen [sein], ihre Naegel [seien aus] Silber und ihre Fussgestelle [aus] Bronze. 27.18 Die Laenge des Vorhofs [betrage] hundert Ellen, die Breite fuenfzig gegen fuenfzig und die Hoehe fuenf Ellen: [alle Behaenge seien aus] gezwirntem Byssus, ihre Fussgestelle aber [aus] Bronze. 27.19 Alle Geraete der Wohnung fuer den ganzen Dienst in ihr, auch all ihre Pfloecke und alle Pfloecke des Vorhofs sollen [aus] Bronze sein. Heiligtum: Oel fuer den Leuchter. 3Mo 24,2-4. 27.20 Du nun gebiete den Soehnen Israel, dass sie dir reines Oel aus zerstossenen Oliven fuer den Leuchter bringen, damit man bestaendig eine Lampe daraufsetzen kann! 27.21 Im Zelt der Begegnung, ausserhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis ist, sollen Aaron und seine Soehne sie herrichten, [damit sie] vom Abend bis zum Morgen vor dem HERRN [brennt]. [Das ist] bei den Soehnen Israel eine ewige Ordnung fuer [all] ihre Generationen. Heiligtum: Aaron und seine Soehne - Ihre Kleidung. V. 1-4: 3Mo 8,1-13. \28\ 28.1 Du aber lass deinen Bruder Aaron und seine Soehne mit ihm aus der Mitte der Soehne Israel zu dir herantreten, damit er mir den Priesterdienst ausuebt, Aaron [und mit ihm] Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Soehne Aarons. 28.2 Und fertige heilige Kleider fuer deinen Bruder Aaron an, [ihm] zur Ehre und zum Schmuck! 28.3 Du sollst zu allen reden, die ein verstaendiges Herz haben, das ich mit dem Geist der Weisheit erfuellt habe, [und ihnen sagen,] dass sie die Kleider Aarons machen sollen, um ihn zu heiligen, damit er mir den Priesterdienst ausuebt. 28.4 Dies aber sind die Kleider, die sie anfertigen sollen: eine Brusttasche und ein Ephod und ein Oberkleid, einen Leibrock aus gewirktem [Stoff], einen Kopfbund und einen Guertel. Diese heiligen Kleider sollen sie fuer deinen Bruder Aaron und fuer seine Soehne anfertigen, damit er mir den Priesterdienst ausuebt. V. 5-14: Kap. 39,1-7. 28.5 Und [dazu] sollen sie das Gold, den violetten und roten Purpur, den Karmesinstoff und den Byssus nehmen. 28.6 So sollen sie nun das Ephod aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Kunststickerarbeit machen. 28.7 Es soll an seinen beiden Raendern zwei zusammenfuegbare Schulterstuecke haben, und man fuege es [mit ihnen] zusammen. 28.8 Und der Gurt, mit dem es angelegt wird, der [sich] oben [befindet], soll von gleicher Arbeit [und] aus [einem Stueck] mit ihm sein: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. 28.9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Soehne Israel darauf eingravieren: 28.10 sechs ihrer Namen auf dem einen Stein und die sechs uebrigen Namen auf dem andern Stein nach der Reihenfolge ihrer Geburt. 28.11 In Steinschneidearbeit, als Siegelgravur sollst du die beiden Steine stechen nach den Namen der Soehne Israel. Mit goldenen Einfassungen umgeben sollst du sie anfertigen. 28.12 Dann setze die beiden Steine [oben] auf die Schulterstuecke des Ephods, als Steine des Gedenkens fuer die Soehne Israel! Und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor dem HERRN zum Gedenken. 28.13 Weiter stelle goldene Einfassungen 28.14 und zwei Ketten aus reinem Gold her! Als Schnuere sollst du sie herstellen, in Seilerarbeit, und die seil[foermigen] Ketten an den Einfassungen befestigen. V. 15-30: Kap. 39,8-21. 28.15 Und mache die Brusttasche fuer den Rechtsspruch in Kunststickerarbeit! Wie die Arbeit des Ephods sollst du sie anfertigen: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus sollst du sie machen. 28.16 Viereckig soll sie sein, doppelt gelegt, eine Spanne ihre Laenge und eine Spanne ihre Breite. 28.17 Und besetze sie mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen: eine Reihe Karneol, Topas und Smaragd, die erste Reihe; 28.18 die zweite Reihe: Rubin, Saphir und Jaspis; 28.19 und die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst; 28.20 und die vierte Reihe: Tuerkis und Onyx und Nephrit! Mit Gold sollen sie eingefasst sein in ihren Einsetzungen. 28.21 Die Steine sollen also den Namen der Soehne Israel entsprechen, zwoelf [an der Zahl], entsprechend ihren Namen; in Siegelgravur sollen sie [hergestellt] werden, jeder seinem Namen entsprechend fuer die zwoelf Staemme. 28.22 Mache an der Brusttasche gedrehte Ketten in Seilerarbeit, aus reinem Gold; 28.23 und zwar sollst du an der Brusttasche zwei goldene Ringe anbringen, indem du die beiden Ringe an den beiden [oberen] Enden der Brusttasche befestigst 28.24 und die zwei goldenen Schnuere an den beiden Ringen an den Enden der Brusttasche befestigst. 28.25 Die beiden [anderen] Enden der zwei Schnuere aber sollst du an den beiden Einfassungen befestigen und sie [so] an den Schulterstuecken des Ephods befestigen, an seiner Vorderseite. 28.26 Und stelle zwei [andere] goldene Ringe her und befestige sie an den beiden [unteren] Enden der Brusttasche, an ihrem Rand, der dem Ephod zugekehrt ist, auf der Innenseite! 28.27 Dann mache [noch] zwei goldene Ringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstuecken des Ephods, an seiner Vorderseite, dicht an seiner Zusammenfuegung [mit den Schulterstuecken] oberhalb des Gurtes vom Ephod. 28.28 Und man soll die Brusttasche von ihren Ringen aus mit einer Schnur von violettem Purpur an den Ringen des Ephods festbinden, damit sie ueber dem Gurt des Ephods sitzt und die Brusttasche sich nicht von [der Stelle] ueber dem Ephod verschiebt. 28.29 So soll Aaron an der Brusttasche fuer den Rechtsspruch die Namen der Soehne Israel auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, um sie bestaendig vor dem HERRN in Erinnerung zu bringen. 28.30 In die Brusttasche fuer den Rechtsspruch aber lege die Urim und die Tummim, damit sie auf dem Herzen Aarons sind, wenn er vor den HERRN hineingeht! So soll Aaron den Rechtsspruch fuer die Soehne Israel bestaendig vor dem HERRN auf seinem Herzen tragen. V. 31-35: Kap. 39,22-26. 28.31 Mache das Oberkleid des Ephods ganz aus violettem Purpur! 28.32 Seine Kopfoeffnung soll in seiner Mitte sein, [und] einen Rand in Weberarbeit soll es ringsum an seiner Oeffnung haben. Wie die Oeffnung eines Lederpanzers soll sie fuer ihn sein, damit es nicht einreisst. 28.33 An seinem [unteren] Saum sollst du Granataepfel aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff anbringen, ringsum an seinem Saum, und zwischen ihnen ringsum goldene Gloeckchen: 28.34 [erst] ein goldenes Gloeckchen, dann einen Granatapfel [und wieder] ein goldenes Gloeckchen und einen Granatapfel ringsum an dem Saum des Oberkleides. 28.35 Und Aaron soll es anhaben, um [darin] den Dienst zu verrichten, und der Klang soll gehoert werden, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor den HERRN, und wenn er herausgeht, damit er nicht stirbt. V. 36-43: Kap. 39,27-31; 1Chr 23,13. 28.36 Und stelle aus reinem Gold ein [blumenfoermiges] Stirnblatt her und graviere darauf mit Siegelgravur ein: Heiligkeit dem HERRN! 28.37 Das haenge an eine Schnur aus violettem Purpur, so dass es sich am Kopfbund befindet! An der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. 28.38 So sei es auf der Stirn Aarons, damit Aaron die Schuld der heiligen Dinge trage, die die Soehne Israel heiligen werden, bei allen Gaben ihrer heiligen Dinge. Und es soll bestaendig an seiner Stirn sein zum Gefallen fuer sie vor dem HERRN. 28.39 Den Leibrock aber webe aus Byssus, gemustert, und mache einen Kopfbund aus Byssus! Dazu sollst du einen Guertel in Buntwirkerarbeit anfertigen. 28.40 Auch den Soehnen Aarons sollst du Leibroecke machen und Guertel fuer sie anfertigen, und hohe Turbane sollst du ihnen machen zur Ehre und zum Schmuck. 28.41 Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Soehne mit ihm. Dann sollst du sie salben und ihnen die Haende fuellen und sie heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausueben. 28.42 Ferner mache ihnen leinene Beinkleider, um das Fleisch der Bloesse zu bedecken! Von den Hueften bis zu den Oberschenkeln sollen sie reichen. 28.43 Und Aaron und seine Soehne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Begegnung hineingehen oder wenn sie an den Altar herantreten, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, damit sie nicht eine Schuld auf sich laden und sterben. [Das ist] eine ewige Ordnung fuer ihn und fuer seine Nachkommenschaft nach ihm. Heiligtum: Weihe Aarons und seiner Soehne und des Altars. 3Mo 8. \29\ 29.1 Und dies ist es, was du mit ihnen tun sollst, sie zu heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausueben: Nimm einen Jungstier, ein Rind und zwei Widder ohne Fehler, 29.2 dazu ungesaeuertes Brot und ungesaeuerte, mit Oel gemengte Kuchen sowie ungesaeuerte, mit Oel bestrichene Fladen; aus Weizengriess sollst du sie machen. 29.3 Dann lege sie in einen Korb und bringe sie in dem Korb dar, und den Jungstier und die zwei Widder! 29.4 Aaron und seine Soehne aber sollst du an den Eingang des Zeltes der Begegnung herantreten lassen und sie mit Wasser waschen. 29.5 Darauf sollst du die Kleider nehmen und Aaron bekleiden mit dem Leibrock, dem Oberkleid des Ephods, dem Ephod und der Brusttasche und ihm den Gurt des Ephods umbinden. 29.6 Dann setze ihm den Kopfbund auf sein Haupt und befestige das heilige Diadem am Kopfbund, 29.7 nimm das Salboel, giesse es auf sein Haupt und salbe ihn! 29.8 Auch seine Soehne sollst du herantreten lassen und sie mit Leibroecken bekleiden. 29.9 Dann umguerte sie mit dem Guertel, Aaron und seine Soehne, und binde ihnen die hohen Turbane um! So soll ihnen das Priesteramt zu einer ewigen Ordnung sein. Und du sollst Aaron und seinen Soehnen die Haende fuellen. 29.10 Auch sollst du den Jungstier vor das Zelt der Begegnung heranfuehren, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Jungstiers legen. 29.11 Dann schlachte den Jungstier vor dem HERRN, am Eingang des Zeltes der Begegnung, 29.12 nimm von dem Blut des Jungstiers und tu es mit deinem Finger an die Hoerner des Altars, und alles [uebrige] Blut sollst du an den Fuss des Altars giessen! 29.13 Und nimm alles Fett, das die Eingeweide bedeckt, dazu den Lappen ueber der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und lass [dies alles] auf dem Altar als Rauch aufsteigen! 29.14 Das Fleisch des Jungstiers aber samt seiner Haut und dem Inhalt seines Magens sollst du ausserhalb des Lagers verbrennen: ein Suendopfer ist es. 29.15 [Danach] nimm den einen Widder, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Widders legen, 29.16 dann sollst du den Widder schlachten und sein Blut nehmen und es ringsum an den Altar sprengen. 29.17 Und du sollst den Widder in seine Stuecke zerlegen, seine Eingeweide und seine Unterschenkel waschen und sie auf seine Stuecke und auf seinen Kopf legen. 29.18 Den ganzen Widder aber sollst du auf dem Altar als Rauch aufsteigen lassen: ein Brandopfer fuer den HERRN ist es, ein wohlgefaelliger Geruch. Ein Feueropfer ist es fuer den HERRN. 29.19 Und nimm den zweiten Widder, und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende auf den Kopf des Widders legen! 29.20 Dann sollst du den Widder schlachten und von seinem Blut [etwas] nehmen und es auf das rechte Ohrlaeppchen Aarons und auf das rechte Ohrlaeppchen seiner Soehne tun, auch auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die grosse Zehe ihres rechten Fusses. Das [uebrige] Blut aber sollst du ringsum an den Altar sprengen. 29.21 Und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist, und von dem Salboel und sprenge es auf Aaron und auf seine Kleider, und auf seine Soehne und auf die Kleider seiner Soehne mit ihm! So werden er und seine Kleider und seine Soehne und die Kleider seiner Soehne mit ihm geheiligt. 29.22 Dann nimm von dem Widder das Fett, den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, dazu den Leberlappen, die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, sowie die rechte Keule - denn ein Widder der Einsetzung ist es -, 29.23 ferner ein [fladenfoermiges] Rundbrot, einen Oelbrotkuchen und einen Fladen aus dem Korb der ungesaeuerten Brote, der vor dem HERRN [steht], 29.24 und lege das alles auf die Haende Aarons und auf die Haende seiner Soehne und schwinge es als Schwingopfer vor dem HERRN! 29.25 Dann nimm es von ihren Haenden und lass es auf dem Altar ueber dem Brandopfer als Rauch aufsteigen zum wohlgefaelligen Geruch vor dem HERRN! Ein Feueropfer ist es fuer den HERRN. 29.26 Und nimm die Brust von dem Einsetzungswidder, der fuer Aaron ist, und schwinge sie als Schwingopfer vor dem HERRN! Sie soll dein Anteil sein. 29.27 Und heilige die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers, die geschwungen und die abgehoben worden ist, von dem Einsetzungswidder, von dem, was fuer Aaron, und von dem, was fuer seine Soehne ist! 29.28 Und es soll Aaron und seinen Soehnen zukommen als eine ewige Ordnung bei den Soehnen Israel, denn es ist ein Hebopfer, und ein Hebopfer soll es sein bei den Soehnen Israel, ihr Hebopfer von ihren Heilsopfern: fuer den HERRN. 29.29 Die heiligen Kleider Aarons sollen nach ihm seinen Soehnen zuteil werden, damit man sie darin salbe und darin weihe. 29.30 Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Soehnen an seiner Statt Priester wird, wer in das Zelt der Begegnung hineingeht, um im Heiligtum zu dienen. 29.31 Du sollst den Einsetzungswidder nehmen und sein Fleisch an heiliger Staette kochen. 29.32 Dann sollen Aaron und seine Soehne das Fleisch des Widders und das Brot, das im Korb ist, am Eingang des Zeltes der Begegnung essen. 29.33 Sie sollen die [Stuecke] essen, mit denen die Suehnung vollzogen wurde, um ihnen die Haende zu fuellen, um sie dadurch zu heiligen. Ein Fremder darf aber nicht davon essen, denn sie sind heilig. 29.34 Wenn aber von dem Fleisch des Einsetzungsopfers und von dem Brot etwas bis zum [naechsten] Morgen uebrigbleibt, dann sollst du das Uebriggebliebene mit Feuer verbrennen; es darf nicht gegessen werden, denn es ist heilig. 29.35 So sollst du mit Aaron und seinen Soehnen verfahren, nach allem, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst du sie weihen. 29.36 Auch sollst du taeglich einen Jungstier zur Suehnung als Suendopfer darbringen und den Altar entsuendigen, indem du Suehnung an ihm vollziehst, und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen. 29.37 Sieben Tage sollst du Suehnung am Altar vollziehen und ihn [dadurch] heiligen. So wird der Altar hochheilig sein: alles, was den Altar beruehrt, ist geheiligt. Heiligtum: Taegliche Opfer. V. 38-42: 4Mo 28,3-8. 29.38 Und dies ist es, was du auf dem Altar darbringen sollst: taeglich zwei einjaehrige Laemmer als regelmaessiges [Brandopfer]. 29.39 Das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen, und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen, 29.40 dazu ein Zehntel mit einem viertel Hin Oel aus zerstossenen [Oliven] gemengt, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein zu dem einen Lamm. 29.41 Das andere Lamm aber sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen - wie bei dem Morgen-Speisopfer und bei seinem Trankopfer sollst du es dabei halten - zum wohlgefaelligen Geruch, ein Feueropfer fuer den HERRN, 29.42 als ein regelmaessiges Brandopfer fuer [all] eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor dem HERRN, wo ich euch begegnen werde, um dort zu dir zu reden. 29.43 Und ich werde dort den Soehnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. 29.44 So werde ich das Zelt der Begegnung und den Altar heiligen. Und Aaron und seine Soehne werde ich heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausueben. 29.45 Und ich werde mitten unter den Soehnen Israel wohnen und ihr Gott sein. 29.46 Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe, um mitten unter ihnen zu wohnen, ich, der HERR, ihr Gott. Heiligtum: Raeucheraltar. Kap. 37,25-28. \30\ 30.1 Ferner sollst du einen Altar anfertigen zum Raeuchern des Raeucherwerks, aus Akazienholz sollst du ihn machen: 30.2 eine Elle seine Laenge und eine Elle seine Breite - viereckig soll er sein - und zwei Ellen seine Hoehe; seine Hoerner sollen aus [einem Stueck mit] ihm sein. 30.3 Und ueberzieh ihn mit reinem Gold, seine Platte und seine Waende ringsum sowie seine Hoerner, und bringe an ihm ringsum eine goldene Kante an! 30.4 Und bringe an ihm unter seiner Kante zwei goldene Ringe an! An seine beiden Seiten sollst du sie anbringen, an seine beiden Waende. Die sollen als Behaelter fuer die Stangen dienen, damit man ihn daran tragen kann. 30.5 Und stelle die Stangen aus Akazienholz her und ueberzieh sie mit Gold! 30.6 Und stelle ihn vor dem Vorhang auf, der an der Lade des Zeugnisses ist, vor der Deckplatte, die ueber dem Zeugnis [liegt], wo ich dir begegnen werde. 30.7 Und Aaron soll wohlriechendes Raeucherwerk als Rauch aufsteigen lassen. Morgen fuer Morgen, wenn er die Lampen zurichtet, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. 30.8 [Auch] wenn Aaron die Lampen zwischen den zwei Abenden aufsetzt, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. [Dies sei] ein regelmaessiges Raeucheropfer vor dem HERRN fuer [all] eure Generationen. 30.9 Ihr duerft kein fremdes Raeucherwerk auf ihm darbringen, auch kein Brandopfer oder Speisopfer; auch Trankopfer duerft ihr nicht auf ihm ausgiessen. 30.10 Und Aaron soll einmal im Jahr an seinen Hoernern Suehnung vollziehen mit dem Blut des Suendopfers der Versoehnung; einmal im Jahr soll er Suehnung an ihm vollziehen, fuer [all] eure Generationen: Hochheilig ist er dem HERRN. Heiligtum: Abgabe bei der Musterung. 30.11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30.12 Wenn du die Gesamtzahl der Soehne Israel aufnimmst nach ihren Gemusterten, dann sollen sie bei ihrer Musterung ein jeder dem HERRN ein Loesegeld fuer sein Leben geben, damit bei ihrer Musterung keine Plage ueber sie kommt. 30.13 Dies sollen sie geben: jeder, der zu den Gemusterten hinuebergeht, einen halben Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, zwanzig Gera der Schekel, einen halben Schekel als Hebopfer fuer den HERRN. 30.414 Jeder, der zu den Gemusterten hinuebergeht, von zwanzig Jahren an und darueber, soll das Hebopfer fuer den HERRN geben. 30.15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Geringe nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr das Hebopfer des HERRN gebt, um fuer euer Leben Suehnung zu erwirken. 30.16 Und du sollst das Suehngeld von seiten der Soehne Israel nehmen und es fuer die Arbeit des Zeltes der Begegnung geben. So soll es den Soehnen Israel zur Erinnerung vor dem HERRN dienen, um Suehnung fuer euer Leben zu erwirken. Heiligtum: Waschbecken. Kap. 38,8. 30.17 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30.18 Stelle ein bronzenes Becken und sein bronzenes Gestell her zum Waschen! Das stelle zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar, tu Wasser hinein, 30.19 und Aaron und seine Soehne sollen ihre Haende und ihre Fuesse darin waschen! 30.20 Wenn sie in das Zelt der Begegnung hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Oder wenn sie an den Altar herantreten zum Dienst, um fuer den HERRN ein Feueropfer als Rauch aufsteigen zu lassen, 30.21 dann sollen sie ihre Haende und ihre Fuesse waschen, damit sie nicht sterben. Und das soll fuer sie eine ewige Ordnung sein, fuer ihn und seine Nachkommen, fuer [all] ihre Generationen. Heiligtum: Salboel und Raeucherwerk. Kap. 37,29. 30.22 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30.23 Du nun, nimm dir Balsamoele bester [Art], 500 [Schekel] von selbst ausgeflossene Myrrhe und die Haelfte davon, 250 [Schekel], wohlriechenden Zimt, ferner 250 [Schekel] Wuerzrohr 30.24 und 500 [Schekel] Zimtblueten, nach dem Schekel des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenoel 30.25 und mache daraus ein Oel der heiligen Salbung, eine Mischung von Gewuerzsalbe, ein Werk des Salbenmischers; es soll ein Oel fuer die heilige Salbung sein. 30.26 Und du sollst damit das Zelt der Begegnung und die Lade des Zeugnisses salben, 30.27 auch den Tisch und all seine Geraete, den Leuchter und seine Geraete und den Raeucheraltar, 30.28 sowie den Brandopferaltar samt all seinen Geraeten, das Becken und sein Gestell. 30.29 So sollst du diese [Dinge] heiligen, und sie sollen hochheilig sein: alles, was sie beruehrt, ist geheiligt. 30.30 Auch Aaron und seine Soehne sollst du salben und sie [dadurch] heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausueben. 30.31 Zu den Soehnen Israel sollst du so reden: Ein Oel der heiligen Salbung soll dies fuer mich sein, fuer [all] eure Generationen. 30.32 Auf den Leib eines Menschen darf man es nicht giessen, und ihr duerft nichts herstellen, was ihm in seiner Zusammensetzung gleich ist: heilig ist es, heilig soll es euch sein. 30.33 Wer [sonst] eine Mischung wie diese herstellt oder [etwas] davon auf einen Fremden streicht, der soll aus seinen Voelkern ausgerottet werden. 30.34 Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir wohlriechende Stoffe: Staktetropfen, Raeucherklaue, wohlriechendes Galbanum und reinen Weihrauch - zu gleichen Teilen soll es sein - 30.35 und mache Raeucherwerk daraus, eine wuerzige Mischung, ein Werk des Salbenmischers, gesalzen, rein, heilig. 30.36 Dann zerstosse [etwas] davon zu Pulver und lege [etwas] davon vor das Zeugnis in das Zelt der Begegnung, wo ich dir begegnen werde; als Hochheiliges soll es euch gelten. 30.37 [Was] aber das Raeucherwerk, das du machen sollst, [angeht] - in seiner Zusammensetzung duerft ihr keins fuer euch herstellen; als etwas Heiliges fuer den HERRN soll es dir gelten. 30.38 Wer [etwas] derartiges macht, um daran zu riechen, der soll aus seinen Voelkern ausgerottet werden. Heiligtum: Berufung der Werkmeister Bezalel und Oholiab. Kap. 35,10-19.30-35. \31\ 31.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31.2 Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn des Uri, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, 31.3 und habe ihn mit dem Geist Gottes erfuellt, mit Weisheit, Verstand und Koennen und fuer jedes Kunsthandwerk, 31.4 Plaene zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. 31.5 Auch mit [der Fertigkeit zum] Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei [habe ich ihn begabt], damit er in jedem [Hand]werk arbeiten kann. 31.6 Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan, [als Mitarbeiter] gegeben. Dazu habe ich jedem, der ein weises Herz hat, Weisheit ins Herz gelegt, damit sie alles machen, was ich dir geboten habe: V. 7-11: Kap. 39,32-43; 40,3-30. 31.7 das Zelt der Begegnung, die Lade des Zeugnisses, die Deckplatte darauf und alle Geraete des Zeltes; 31.8 dazu den Tisch und all seine Geraete, den Leuchter aus reinem [Gold] und all seine Geraete und den Raeucheraltar; 31.9 den Brandopferaltar und all seine Geraete, das Becken und sein Gestell; 31.10 auch die gewirkten Kleider und die heiligen Kleider fuer den Priester Aaron und die Kleider seiner Soehne zur Ausuebung des Priesterdienstes 31.11 und das Salboel und das wohlriechende Raeucherwerk fuer das Heiligtum. Nach allem, was ich dir geboten habe, sollen sie es machen. Sabbatgebot und Gesetzestafeln. V. 12-17: Kap. 20,8-11. 31.12 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31.13 Du aber, rede zu den Soehnen Israel und sage [ihnen]: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch fuer [all] eure Generationen, damit man erkenne, dass ich, der HERR, es bin, der euch heiligt. 31.14 Haltet also den Sabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entweiht, muss getoetet werden, ja, jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, eine solche Seele soll aus der Mitte seiner Voelker ausgerottet werden. 31.15 Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber am siebten Tag ist Sabbat, [ein Tag] voelliger Ruhe, heilig dem HERRN. Jeder, der am Tag des Sabbats eine Arbeit verrichtet, muss getoetet werden. 31.16 So sollen denn die Soehne Israel den Sabbat halten, um den Sabbat in [all] ihren Generationen zu feiern, als ewigen Bund. 31.17 Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Soehnen Israel fuer ewig. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, am siebten Tag aber hat er geruht und Atem geschoepft. 31.18 Und als er auf dem Berg Sinai mit Mose zu Ende geredet hatte, gab er ihm die zwei Tafeln des Zeugnisses, steinerne Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes. Goldenes Kalb - Moses Fuerbitte - Bestrafung des Volkes. 5Mo 9. \32\ 32.1 Als nun das Volk sah, dass Mose saeumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Goetter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 32.2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reisst die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen, eurer Soehne und eurer Toechter sind und bringt sie zu mir! 32.3 So riss sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren [hingen], und sie brachten sie zu Aaron. 32.4 Der nahm [alles] aus ihrer Hand, formte es mit einem Meissel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten: Das sind deine Goetter, Israel, die dich aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt haben. 32.5 Als Aaron [das] sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest fuer den HERRN ist morgen! 32.6 So standen sie am folgenden Tag frueh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen. 32.7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hast, hat schaendlich gehandelt. 32.8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Goetter, Israel, die dich aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt haben! 32.9 Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. 32.10 Und nun lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer grossen Nation machen. 32.11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit grosser Kraft und starker Hand aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hast? 32.12 Wozu sollen die Aegypter sagen: In boeser Absicht hat er sie herausgefuehrt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Flaeche des Erdbodens zu vertilgen? Lass ab von der Glut deines Zornes und lass dich das Unheil gereuen, [das du] ueber dein Volk [bringen willst]! 32.13 Denke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und denen du gesagt hast: Ich will eure Nachkommen [so] zahlreich machen wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, von dem ich gesagt habe: `ich werde [es] euren Nachkommen geben', das werden sie fuer ewig in Besitz nehmen. 32.14 Da gereute den HERRN das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun. 32.15 Und Mose wandte sich um und stieg vom Berg hinab, die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden Seiten; vorn und hinten waren sie beschrieben. 32.16 Diese Tafeln waren Gottes Werk, und die Schrift, sie war Gottes Schrift, auf den Tafeln eingegraben. 32.17 Als nun Josua die Stimme des Volkes bei seinem Laermen hoerte, sagte er zu Mose: Kriegslaerm ist im Lager! 32.18 Der aber antwortete: Es ist kein Schall von Siegesgeschrei und kein Schall vom Geschrei bei einer Niederlage; den Schall von Gesang hoere ich. 32.19 Und es geschah, als Mose sich dem Lager naeherte und das Kalb und die Reigentaenze sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Haenden und zerschmetterte sie unten am Berg. 32.20 Dann nahm er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zermalmte es, bis [es] feiner [Staub] war, streute es auf die Oberflaeche des Wassers und gab es den Soehnen Israel zu trinken. 32.21 Und Mose sagte zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, dass du eine [so] grosse Suende ueber es gebracht hast? 32.22 Aaron aber sagte: Der Zorn meines Herrn entbrenne nicht. Du selbst kennst das Volk, dass es boese ist. 32.23 Sie haben naemlich zu mir gesagt: Mach uns Goetter, die vor uns hergehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 32.24 Da fragte ich sie: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ist [daraus] hervorgegangen. 32.25 Als nun Mose sah, dass das Volk zuchtlos war, denn Aaron hatte es zuchtlos werden lassen zur Schadenfreude ihrer Gegner, 32.26 da trat Mose in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer fuer den HERRN ist! Daraufhin versammelten sich bei ihm alle Soehne Levis. 32.27 Und er sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder lege sein Schwert an die Huefte! Geht im Lager hin und zurueck, von Tor zu Tor, und erschlagt jeder seinen Bruder und seinen Freund und seinen Verwandten! 32.28 Die Soehne Levis nun handelten nach dem Wort des Mose; und es fielen vom Volk an jenem Tage etwa dreitausend Mann. 32.29 Darauf sagte Mose: Weiht euch heute fuer den HERRN - denn jeder [von euch ist] gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder [gewesen] - um heute Segen auf euch zu bringen! 32.30 Und es geschah am folgenden Tag, da sagte Mose zum Volk: Ihr habt eine grosse Suende begangen. Doch jetzt will ich zum HERRN hinaufsteigen, vielleicht kann ich Suehnung fuer eure Suende erwirken. 32.31 Darauf kehrte Mose zum HERRN zurueck und sagte: Ach, dieses Volk hat eine grosse Suende begangen: sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. 32.32 Und nun, wenn du doch ihre Suende vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so loesche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus. 32.33 Der HERR aber sprach zu Mose: Wer gegen mich gesuendigt hat, den loesche ich aus meinem Buch aus. 32.34 Und nun gehe hin, fuehre das Volk an [den Ort], den ich dir genannt habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Suende an ihnen heimsuchen. 32.35 Und der HERR schlug das Volk [mit Unheil] dafuer, dass sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron gemacht hatte. Trauer des Volkes - Zelt ausserhalb des Lagers - Moses Verhandlung mit Gott und sein Begehren, die Herrlichkeit Gottes zu sehen. \33\ 33.1 Und der HERR redete zu Mose: Geh, ziehe von hier hinauf, du und das Volk, das du aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich es geben! 33.2 - Und ich werde einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben -, 33.3 in ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. Denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen - du bist naemlich ein halsstarriges Volk -, damit ich dich nicht auf dem Wege vernichte. 33.4 Als das Volk diese boese Rede hoerte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. 33.5 Denn der HERR hatte zu Mose gesagt: Sprich zu den Soehnen Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Zoege ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so wuerde ich dich vernichten. Und nun lege deinen Schmuck von dir ab, und ich werde wissen, was ich dir tun soll. 33.6 Da entledigten sich die Soehne Israel ihres Schmuckes, vom Berg Horeb an. 33.7 Mose nun nahm [jeweils] das Zelt und schlug es sich ausserhalb des Lagers auf, fern vom Lager fuer sich, und nannte es: Zelt der Begegnung. Und es geschah, jeder, der den HERRN suchte, ging zum Zelt der Begegnung ausserhalb des Lagers hinaus. 33.8 Es geschah auch, sooft Mose zum Zelt hinausging, dann standen alle Leute auf, und sie traten jeder an den Eingang seines Zeltes und sahen Mose nach, bis er in das Zelt hineinkam. 33.9 Und es geschah [jedesmal], wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensaeule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und [der HERR] redete mit Mose. 33.10 Und das ganze Volk sah die Wolkensaeule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes. 33.11 Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; dann kehrte er ins Lager zurueck. Sein Diener Josua aber, der Sohn des Nun, ein junger Mann, wich nicht aus dem Innern des Zeltes. 33.12 Mose nun sagte zum HERRN: Siehe, du sagst zu mir: Fuehre dieses Volk hinauf! aber du hast mich nicht erkennen lassen, wen du mit mir senden willst, wo du [doch selbst] gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, ja, du hast Gunst gefunden in meinen Augen. 33.13 Und nun, wenn ich also Gunst gefunden habe in deinen Augen, [dann] lass mich doch deine Wege erkennen, so dass ich dich erkenne, damit ich Gunst finde in deinen Augen, und bedenke, dass diese Nation dein Volk ist! 33.14 Er antwortete: Mein Angesicht wird [mit]gehen und dich zur Ruhe bringen. 33.15 Er aber sagte zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht [mit]geht, dann fuehre uns nicht von hier hinauf! 33.16 Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehst und wir, ich und dein Volk, [dadurch] vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet werden? 33.17 Der HERR antwortete Mose: Auch diesen Wunsch, den du [jetzt] ausgesprochen hast, werde ich erfuellen; denn du hast Gunst gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. 33.18 Er aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! 33.19 Er antwortete: Ich werde all meine Guete an deinem Angesicht voruebergehen lassen und den Namen HERR vor dir ausrufen: Ich werde gnaedig sein, wem ich gnaedig bin, und mich erbarmen, ueber wen ich mich erbarme. 33.20 Dann sprach er: Du kannst [es] nicht [ertragen], mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben. 33.21 Weiter sagte der HERR: Siehe, [hier] ist ein Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen. 33.22 Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorueberzieht, dann werde ich dich in die Felsenhoehle stellen und meine Hand schuetzend ueber dich halten, bis ich voruebergegangen bin. 33.23 Dann werde ich meine Hand wegnehmen, und du wirst mich von hinten sehen; aber mein Angesicht darf nicht gesehen werden. Neue Gesetzestafeln - Gotteserscheinung - Erneuerung des Bundes - Moses glaenzendes Gesicht. \34\ 34.1 Darauf sprach der HERR zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten zurecht! Dann werde ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast. 34.2 Und halte dich fuer den Morgen bereit und steige am Morgen auf den Berg Sinai und stehe dort vor mir auf dem Gipfel des Berges! 34.3 Es soll aber niemand mit dir hinaufsteigen, und es darf ueberhaupt niemand auf dem ganzen Berg gesehen werden; sogar Schafe und Rinder duerfen nicht in Richtung auf diesen Berg hin weiden. 34.4 So hieb er denn zwei steinerne Tafeln wie die ersten zurecht. Und Mose stand frueh am Morgen auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. 34.5 Da stieg der HERR in der Wolke herab, und er trat dort neben ihn und rief den Namen des HERRN aus. 34.6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorueber und rief: Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnaedig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, 34.7 der Gnade bewahrt an Tausenden [von Generationen], der Schuld, Vergehen und Suende vergibt, aber keineswegs ungestraft laesst, [sondern] die Schuld der Vaeter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, an der dritten und vierten [Generation]. 34.8 Da warf sich Mose eilends zur Erde nieder, betete an 34.9 und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen, Herr, so moege doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Suende und nimm uns als Erbe an! 34.10 Er antwortete: Siehe, ich schliesse einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie [bisher] nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen. Und das ganze Volk, in dessen Mitte du [lebst], soll das Tun des HERRN sehen; denn furchtbar ist, was ich mit dir tun werde. 34.11 Beobachte genau, was ich dir heute gebiete! Siehe, ich will vor dir die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben. 34.12 Huete dich, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommen wirst, einen Bund zu schliessen, damit sie nicht zur Falle werden in deiner Mitte! 34.13 Vielmehr sollt ihr ihre Altaere niederreissen, ihre Gedenksteine zertruemmern und ihre Ascherim ausrotten. 34.14 Denn du darfst dich vor keinem andern Gott anbetend niederwerfen; denn der HERR, dessen Name `Eifersuechtig' ist, ist ein eifersuechtiger Gott. 34.15 Dass du [ja] keinen Bund mit den Bewohnern des Landes schliesst! [Denn] dann koennte man dich einladen, und du koenntest, wenn sie ihren Goettern nachhuren und ihren Goettern opfern, von ihren Schlachtopfern essen. 34.16 Und du koenntest von ihren Toechtern fuer deine Soehne [Frauen] nehmen, und [wenn dann] ihre Toechter ihren Goettern nachhuren, koennten sie deine Soehne dazu verfuehren, ihren Goettern nachzuhuren. 34.17 Gegossene Goetter sollst du dir nicht machen. V. 18-26: Kap. 23,14-19. 34.18 Das Fest der ungesaeuerten Brote sollst du halten; sieben Tage sollst du ungesaeuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Aegypten ausgezogen. - 34.19 Alles, was zuerst den Mutterschoss durchbricht, gehoert mir; auch all dein maennliches Vieh, die Erstgeburt von Rind und Schaf. 34.20 Die Erstgeburt vom Esel aber sollst du mit einem Schaf ausloesen. Wenn du sie jedoch nicht ausloesen willst, dann brich ihr das Genick! Alle Erstgeburt deiner Soehne sollst du ausloesen. Und man soll nicht mit leeren Haenden vor meinem Angesicht erscheinen. 34.21 Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tag sollst du ruhen; [auch] in der Zeit des Pfluegens und in der Ernte sollst du ruhen. 34.22 Auch das Wochenfest [, das Fest] der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern, ferner das Fest des Einsammelns und die Wende des Jahres. 34.23 Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was maennlich ist, vor dem Angesicht des Herrn HERRN, des Gottes Israels, erscheinen. 34.24 Denn ich werde die Nationen vor dir austreiben und deine Grenze erweitern. Und niemand wird dein Land begehren, wenn du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Angesicht des HERRN, deines Gottes, zu erscheinen. 34.25 Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesaeuertem darbringen, und das Schlachtopfer des Passahfestes darf nicht ueber Nacht bleiben bis zum [naechsten] Morgen. 34.26 Das Erste der Erstlinge deines Landes sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Boeckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen. 34.27 Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf! Denn nach diesen Worten schliesse ich mit dir und mit Israel einen Bund. 34.28 Und Mose blieb vierzig Tage und vierzig Naechte dort beim HERRN. Brot ass er nicht, und Wasser trank er nicht. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte. 34.29 Es geschah aber, als Mose vom Berg Sinai herabstieg - und die beiden Tafeln des Zeugnisses waren in Moses Hand, als er vom Berg herabstieg -, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichtes strahlend geworden war, als er mit ihm geredet hatte. 34.30 Und Aaron und alle Soehne Israel sahen Mose an, und siehe, die Haut seines Gesichtes strahlte; und sie fuerchteten sich, zu ihm heranzutreten. 34.31 Mose jedoch rief ihnen zu, und Aaron und alle Fuersten in der Gemeinde wandten sich ihm zu, und Mose redete zu ihnen. 34.32 Danach aber traten alle Soehne Israel heran, und er gebot ihnen alles, was der HERR auf dem Berg Sinai zu ihm geredet hatte. 34.33 Als nun Mose aufgehoert hatte, mit ihnen zu reden, legte er eine Decke auf sein Gesicht. 34.34 Sooft aber Mose vor den HERRN hineinging, um mit ihm zu reden, legte er die Decke ab, bis er hinausging. Dann ging er hinaus, um zu den Soehnen Israel zu reden, was ihm aufgetragen war. 34.35 Da sahen die Soehne Israel Moses Gesicht, dass die Haut von Moses Gesicht strahlte. Dann legte Mose die Decke wieder auf sein Gesicht, bis er hineinging, um mit ihm zu reden. Sabbatgebot. Kap. 20,8-11. \35\ 35.1 Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Soehne Israel und sagte zu ihnen: Dies sind die Worte, die der HERR zu tun geboten hat: 35.2 Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber den siebten Tag sollt ihr heilig halten, [er sei euch] ein ganz feierlicher Sabbat fuer den HERRN. Jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, muss getoetet werden. 35.3 Ihr duerft am Sabbattag in all euren Wohnsitzen kein Feuer anzuenden. Heiligtum: Freiwillige Gaben. V. 4-29: Kap. 25,1-9; V. 10-19: Kap. 31,6-11; 39,32-43; 40,3-30. 35.4 Weiter sagte Mose zur ganzen Gemeinde der Soehne Israel: Dies ist es, was der HERR geboten hat: 35.5 Nehmt aus eurem Besitz ein Hebopfer fuer den HERRN! Jeder, dessen Herz willig ist, soll es herbeibringen, das Hebopfer fuer den HERRN: Gold, Silber und Bronze, 35.6 violetten und roten Purpur, Karmesinstoff, Byssus und Ziegenhaar, 35.7 rotgefaerbte Widderfelle, Haeute von Delphinen und Akazienholz; 35.8 Oel fuer den Leuchter, Balsamoele fuer das Salboel und fuer das wohlriechende Raeucherwerk; 35.9 und Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Besatz fuer das Ephod und die Brusttasche. 35.10 Und alle, die ein weises Herz haben unter euch, sollen kommen und alles machen, was der HERR geboten hat: 35.11 die Wohnung, ihr Zeltdach und ihre Decke, ihre Haken, Bretter, Riegel, Saeulen und Fussgestelle; 35.12 die Lade und ihre Spangen, die Deckplatte und den verhuellenden Vorhang; 35.13 den Tisch mit seinen Stangen und all seinen Geraeten und die Schaubrote; 35.14 ferner den Leuchter zur Beleuchtung mit seinen Geraeten und Lampen, dazu das Oel fuer die Beleuchtung; 35.15 auch den Raeucheraltar mit seinen Stangen, das Salboel und das wohlriechende Raeucherwerk; und den Eingangs-Vorhang fuer den Eingang der Wohnung; 35.16 den Brandopferaltar und das bronzene Gitter an ihm, seine Stangen und all seine Geraete; das Becken und sein Gestell; 35.17 die Behaenge des Vorhofs, seine Saeulen und Fussgestelle und den Vorhang fuer das Tor des Vorhofs; 35.18 die Pfloecke der Wohnung und die Pfloecke des Vorhofs mit ihren Seilen; 35.19 die gewirkten Kleider fuer den Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider fuer den Priester Aaron und die Kleider seiner Soehne zur Ausuebung des Priesterdienstes. 35.20 Darauf ging die ganze Gemeinde der Soehne Israel von Mose fort. 35.21 Dann kamen sie, jeder, den sein Herz willig machte. Und jeder, dessen Geist ihn antrieb, brachte das Hebopfer des HERRN zur Arbeit am Zelt der Begegnung und fuer den ganzen Dienst darin und fuer die heiligen Kleider. 35.22 So kamen die Maenner mit den Frauen: jeder, dessen Herz willig war, brachte Spangen, Ohrringe, Siegelringe und Halsketten, allerlei goldene [Schmuck]sachen; ja, jeder, der dem HERRN ein Schwingopfer an Gold darbrachte. 35.23 Und jeder, bei dem sich violetter und roter Purpur vorfand, auch etwa Karmesinstoff oder Byssus, Ziegenhaar, rotgefaerbte Widderfelle oder Haeute von Delphinen, brachte es herbei. 35.24 Jeder, der ein Hebopfer an Silber oder Bronze entrichten wollte, brachte das Hebopfer des HERRN herbei; und jeder, bei dem sich Akazienholz fuer irgendeine Arbeit am Bau [des Heiligtums] vorfand, brachte es. 35.25 Ferner spann jede Frau, die ein weises Herz hatte, mit ihren Haenden und brachte das Gesponnene: den violetten und roten Purpur, den Karmesinstoff und den Byssus. 35.26 Alle Frauen, die ihr Herz mit Weisheit dazu trieb, spannen das Ziegenhaar. 35.27 Die Fuersten aber brachten Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Einsetzen fuer das Ephod und fuer die Brusttasche, 35.28 ferner das Balsamoel und das Oel fuer den Leuchter, fuer das Salboel und fuer das wohlriechende Raeucherwerk. 35.29 Die Soehne Israel, alle Maenner und Frauen, deren Herz sie antrieb, zu dem ganzen Werk beizutragen, das zu tun der HERR durch Mose geboten hatte, brachten dem HERRN eine freiwillige Gabe. Heiligtum: Einfuehrung der Werkmeister Bezalel und Oholiab. Kap. 31,1-6. 35.30 Darauf sagte Mose zu den Soehnen Israel: Seht, der HERR hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, mit Namen berufen 35.31 und ihn mit dem Geist Gottes erfuellt, mit Kunstfertigkeit, Verstand und Koennen und fuer jedes Kunsthandwerk, 35.32 und zwar Plaene zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. 35.33 Auch im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei [hat er ihn begabt], damit er in jedem kuenstlerischen Werk arbeiten kann. 35.34 Dazu hat er ihm [die Gabe] zu unterweisen ins Herz gelegt, ihm und Oholiab, dem Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan. 35.35 Er hat sie mit Weisheit des Herzens erfuellt, damit sie jeden Plan eines Kunsthandwerkers oder Kunststickers oder Buntwirkers ausfuehren koennen, mit violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und Byssus, und [die] des Webers; [die Arbeit] derer, die allerlei Arbeiten ausfuehren und Plaene ersinnen. Heiligtum: Freigebigkeit des Volkes. \36\ 36.1 Und Bezalel und Oholiab und alle Maenner mit einem weisen Herzen, denen der HERR Weisheit und Verstand eingegeben hatte, damit sie die ganze Arbeit zum Bau des Heiligtums ausfuehren koennten, machten es ganz so, wie der HERR geboten hatte. 36.2 So rief Mose Bezalel und Oholiab und jeden Mann mit einem weisen Herzen herbei, dem Gott Weisheit ins Herz gelegt hatte, jeden, den sein Herz willig machte, ans Werk zu gehen, um es auszufuehren. 36.3 Und sie nahmen von Mose das ganze Hebopfer entgegen, das die Soehne Israel fuer die Arbeit am Bau des Heiligtums gebracht hatten, um ihn auszufuehren. Diese aber brachten ihm immer noch freiwillige Gaben, Morgen fuer Morgen. 36.4 Da kamen alle weisen Maenner, die alle Arbeit des Heiligtums ausfuehrten, Mann fuer Mann von ihrer Arbeit, 36.5 und sagten zu Mose: Das Volk bringt viel, mehr als genug zur Verwendung fuer die Arbeit, deren Ausfuehrung der HERR geboten hat. 36.6 Da gab Mose Befehl, und man liess im Lager den Ruf ergehen: Niemand soll mehr eine Arbeit fuer das Hebopfer des Heiligtums anfertigen, und so hoerte das Volk auf, [noch mehr] zu bringen. 36.7 Und alle Spenden reichten ihnen aus, um die Arbeit zu tun, so dass [noch etwas] uebrigblieb. Heiligtum: Bau des Heiligtums. Kap. 26,1-30. 36.8 Und alle, die ein weises Herz hatten unter denen, die die Arbeit ausfuehrten, machten die Wohnung aus zehn Zeltdecken. Aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff, machte er sie, mit Cherubim, als Kunststickerarbeit. 36.9 Die Laenge einer Zeltdecke betrug 28 Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Mass fuer alle Zeltdecken. 36.10 Er verband fuenf Zeltdecken miteinander, und [auch die uebrigen] fuenf Zeltdecken verband er miteinander. 36.11 Am Saum der einen Zeltdecke am Ende der [einen] Verbindungsstelle brachte er Schleifen aus violettem Purpur an. Ebenso machte er es am Saum der aeussersten Zeltdecke an der andern Verbindungsstelle: 36.12 fuenfzig Schleifen brachte er an der einen Zeltdecke an, und fuenfzig Schleifen brachte er am Ende der Zeltdecke an, die sich an der andern Verbindungsstelle befand, [so dass] die Schleifen einander gegenueber[standen]. 36.13 Dann stellte er fuenfzig goldene Haken her und verband die Zeltdecken durch die Haken miteinander, so dass die Wohnung ein [Ganzes] wurde. 36.14 Und er machte Zeltdecken aus Ziegenhaar als ein Zeltdach ueber der Wohnung; elf solcher Zeltdecken machte er. 36.15 Die Laenge einer Zeltdecke [betrug] dreissig Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Mass fuer die elf Zeltdecken. 36.16 Dann verband er fuenf Zeltdecken fuer sich und [ebenso] die [uebrigen] sechs Zeltdecken fuer sich. 36.17 Und er brachte fuenfzig Schleifen am Saum der aeussersten Zeltdecke an, an der [einen] Verbindungsstelle, und [ebenso] brachte er fuenfzig Schleifen am Saum der [aeussersten] Zeltdecke der anderen Verbindungsstelle an. 36.18 Dann stellte er fuenfzig bronzene Haken her, um das Zeltdach zusammenzufuegen, damit es ein [Ganzes] wurde. 36.19 Er fertigte fuer das Zelt eine Decke aus rotgefaerbten Widderfellen an und oben darueber eine Decke aus Delphinhaeuten. 36.20 Die Bretter fuer die Wohnung stellte er aus Akazienholz her, aufrechtstehend: 36.21 zehn Ellen war die Laenge eines Brettes und anderthalb Ellen die Breite eines Brettes. 36.22 Ein Brett hatte zwei Zapfen, einer dem andern gegenueber eingefuegt: so machte er es an allen Brettern der Wohnung. 36.23 Und zwar machte er an Brettern fuer die Wohnung zwanzig Bretter fuer die Suedseite, nach Sueden zu, 36.24 und brachte unter den zwanzig Brettern vierzig silberne Fussgestelle an: zwei Fussgestelle unter einem Brett fuer seine zwei Zapfen, und [wieder] zwei Fussgestelle unter einem Brett fuer seine zwei Zapfen. 36.25 Auch fuer die andere Laengsseite der Wohnung, fuer die Nordseite, machte er zwanzig Bretter 36.26 und ihre vierzig silbernen Fussgestelle: zwei Fussgestelle unter einem Brett und [wieder] zwei Fussgestelle unter einem Brett. 36.27 Fuer die Rueckseite der Wohnung aber, nach Westen zu, machte er sechs Bretter. 36.28 Und zwei Bretter stellte er fuer die Ecken der Wohnung an der Rueckseite her; 36.29 die waren von unten herauf doppelt und an ihrem Oberteil ganz beieinander [bis] zu einem Ring. So machte er es mit ihnen beiden fuer die beiden Winkel. 36.30 Es waren acht Bretter und ihre silbernen Fussgestelle: sechzehn Fussgestelle, je zwei Fussgestelle unter einem Brett. 36.31 Und er fertigte Riegel aus Akazienholz an: fuenf fuer die Bretter der einen Laengsseite der Wohnung 36.32 und fuenf Riegel fuer die Bretter der anderen Laengsseite der Wohnung und fuenf Riegel fuer die Bretter der Wohnung an der Rueckseite nach Westen zu. 36.33 Und er machte den mittleren Riegel in der Mitte der Bretter so, dass er von einem Ende zum andern durchlief. 36.34 Die Bretter aber ueberzog er mit Gold. Und ihre Ringe, die Oesen fuer die Riegel, machte er aus Gold, auch die Riegel ueberzog er mit Gold. V. 35-38: Kap. 26,31-37. 36.35 Und er fertigte den Vorhang an aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. In Kunststickerarbeit machte er ihn, mit Cherubim. 36.36 Dann machte er fuer ihn vier Saeulen aus Akazienholz und ueberzog sie mit Gold - [auch] ihre Naegel waren aus Gold - und er goss fuer sie vier silberne Fussgestelle. 36.37 Und er machte fuer den Eingang des Zeltes einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit 36.38 und seine fuenf Saeulen und ihre Naegel. Dann ueberzog er ihre Koepfe und ihre Bindestaebe mit Gold; ihre fuenf Fussgestelle aber waren aus Bronze. Heiligtum: Geraete des Heiligtums. V. 1-9: Kap. 25,10-22. \37\ 37.1 Und Bezalel machte die Lade aus Akazienholz: zweieinhalb Ellen war ihre Laenge, anderthalb Ellen ihre Breite und anderthalb Ellen ihre Hoehe. 37.2 Dann ueberzog er sie von innen und aussen mit reinem Gold und brachte an ihr ringsum eine goldene Kante an. 37.3 Und er goss fuer sie vier goldene Ringe [und befestigte sie] an ihren vier Fuessen, zwei Ringe an ihrer einen Laengsseite und zwei Ringe an ihrer andern Laengsseite. 37.4 Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und ueberzog sie mit Gold. 37.5 Diese Stangen steckte er in die Ringe an den Seiten der Lade, damit man die Lade tragen konnte. 37.6 Dann stellte er eine Deckplatte aus reinem Gold her: zweieinhalb Ellen war ihre Laenge und anderthalb Ellen ihre Breite. 37.7 Und er machte zwei goldene Cherubim; in getriebener Arbeit machte er sie, an beiden Enden der Deckplatte, 37.8 den einen Cherub am Ende hier und einen Cherub am Ende drueben; aus [einem Stueck mit] der Deckplatte machte er die Cherubim an ihren beiden Enden. 37.9 Und die Cherubim breiteten die Fluegel nach oben aus, die Deckplatte mit ihren Fluegeln ueberdeckend, und ihre Gesichter waren einander zugewandt. V. 10-16: Kap. 25,23-30. 37.10 Und er machte den Tisch aus Akazienholz: zwei Ellen war seine Laenge, eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Hoehe. 37.11 Den ueberzog er mit reinem Gold, und er brachte an ihm ringsum eine goldene Kante an: 37.12 er machte [an] ihm ringsum eine Leiste von einer Handbreit und brachte an seiner Leiste ringsum eine goldene Kante an. 37.13 Er machte fuer ihn auch vier goldene Ringe und befestigte die Ringe an den vier Seiten seiner vier Beine. 37.14 Dicht an der Leiste waren die Ringe als Oesen fuer die Stangen, damit man den Tisch tragen konnte. 37.15 Die Stangen aber machte er aus Akazienholz und ueberzog sie mit Gold, damit man den Tisch tragen konnte. 37.16 Dann fertigte er die Geraete an, die auf dem Tisch [stehen sollten]: seine Schuesseln, Schalen und Opferschalen und die Kannen, mit denen man [Trankopfer] ausgiesst - [alles] aus reinem Gold. V. 17-24: Kap. 25,31-40. 37.17 Und er machte den Leuchter aus reinem Gold. In getriebener Arbeit machte er den Leuchter, sein Fussgestell und seine Schaftroehre; seine Kelche, Knaeufe und Blueten waren aus [einem Stueck mit] ihm. 37.18 Sechs Arme gingen von seinen [beiden] Seiten aus: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner andern Seite. 37.19 Drei Kelche in der Form von Mandelblueten waren an dem einen Arm, [aus] Knauf und Bluete [bestehend], und drei Kelche in der Form von Mandelblueten an dem naechsten Arm, [aus] Knauf und Bluete [bestehend]; so war es an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen. 37.20 Am Leuchter aber waren vier Kelche in der Form von Mandelblueten, [aus] seinen Knaeufen und Blueten [bestehend], 37.21 und zwar ein Knauf unter den ersten zwei von ihm [ausgehenden] Armen, ein Knauf unter den [naechsten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen und [wieder] ein Knauf unter den [dritten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen; [so war es] an den sechs Armen, die von ihm ausgingen. 37.22 Ihre Knaeufe und Arme waren aus [einem Stueck mit] ihm. Der ganze [Leuchter] war eine getriebene Arbeit aus reinem Gold. 37.23 Auch seine sieben Lampen, seine Dochtscheren und Feuerbecken stellte er aus reinem Gold her. 37.24 Aus einem Talent reinen Goldes machte er ihn und all seine Geraete. V. 25-29: Kap. 30,1-10.22-38. 37.25 Weiter machte er den Raeucheraltar aus Akazienholz: eine Elle seine Laenge und eine Elle seine Breite, viereckig, und zwei Ellen seine Hoehe; seine Hoerner waren aus [einem Stueck mit] ihm. 37.26 Dann ueberzog er ihn mit reinem Gold, seine Platte und seine Waende ringsum sowie seine Hoerner, und er brachte an ihm ringsum eine goldene Kante an. 37.27 Und er brachte an ihm unter seiner Kante zwei goldene Ringe an, an seinen beiden Seiten, an seinen beiden Waenden als Oesen fuer die Stangen, damit man ihn daran tragen konnte. 37.28 Auch die Stangen machte er aus Akazienholz und ueberzog sie mit Gold. 37.29 Ausserdem machte er das heilige Salboel und das reine, wohlriechende Raeucherwerk, [beides] ein Werk des Salbenmischers. Heiligtum: Vorhof und Geraete. Kap. 27,1-8; 30,17-21. \38\ 38.1 Und er machte den Brandopferaltar aus Akazienholz: fuenf Ellen seine Laenge und fuenf Ellen seine Breite, viereckig, und drei Ellen seine Hoehe. 38.2 Und er machte seine Hoerner an seinen vier Ecken - seine Hoerner waren aus [einem Stueck mit] ihm - und er ueberzog ihn mit Bronze. 38.3 Und er fertigte alle Geraete des Altars an: die Toepfe, Schaufeln und Sprengschalen, die Fleischgabeln und Feuerbecken; all seine Geraete machte er aus Bronze. 38.4 Und er machte fuer den Altar ein bronzenes Gitter wie ein Netz unter seiner Einfassung, von unten her, bis zu seiner halben Hoehe. 38.5 Und er goss vier Ringe [und befestigte sie] an den vier Ecken des bronzenen Gitters als Oesen fuer die Stangen. 38.6 Dann machte er die Stangen aus Akazienholz, ueberzog sie mit Bronze 38.7 und steckte die Stangen in die Ringe an die Seiten des Altars, damit man ihn daran tragen konnte; aus Brettern fertigte er ihn an, [innen] hohl. 38.8 Ausserdem machte er das Becken aus Bronze und [ebenso] sein Gestell aus Bronze, aus den Spiegeln der diensttuenden Frauen, die am Eingang des Zeltes der Begegnung Dienst taten. V. 9-20: Kap. 27,9-19. 38.9 Und er machte den Vorhof: an der Suedseite, nach Sueden zu, die Behaenge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen [lang]. 38.10 Ihre zwanzig Saeulen und ihre zwanzig Fussgestelle [machte er] aus Bronze, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber. 38.11 Auch an der Nordseite [brachte er] hundert Ellen [Behaenge an]; ihre zwanzig Saeulen und ihre zwanzig Fussgestelle aus Bronze, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber. 38.12 An der Westseite aber [machte er] fuenfzig Ellen Behaenge; ihre zehn Saeulen und ihre zehn Fussgestelle, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber. 38.13 Und an der oestlichen, dem Sonnenaufgang zugekehrten Seite fuenfzig Ellen: 38.14 fuenfzehn Ellen Behaenge auf der einen Seite, ihre drei Saeulen und ihre drei Fussgestelle, 38.15 und auf der andern Seite - diesseits und jenseits vom Tor des Vorhofs - fuenfzehn Ellen Behaenge, ihre drei Saeulen und ihre drei Fussgestelle. 38.16 Alle Behaenge des Vorhofs ringsum waren aus gezwirntem Byssus, 38.17 die Fussgestelle der Saeulen aus Bronze, die Naegel der Saeulen und ihre Bindestaebe aus Silber und der Ueberzug ihrer Koepfe aus Silber. Und die Saeulen des Vorhofs waren alle mit silbernen Bindestaeben versehen. 38.18 Den Vorhang fuer das Tor des Vorhofs aber [machte er] in Buntwirkerarbeit, aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, und zwar zwanzig Ellen lang und fuenf Ellen hoch, entsprechend der Breite [einer Stoffbahn] gerade wie die Behaenge des Vorhofs. 38.19 Ihre vier Saeulen und ihre vier Fussgestelle waren aus Bronze, ihre Naegel aus Silber und der Ueberzug ihrer Koepfe und ihre Bindestaebe aus Silber. 38.20 Aber alle Pfloecke fuer die Wohnung und den Vorhof ringsum waren aus Bronze. Heiligtum: Berechnung des Goldes, Silbers und der Bronze des Heiligtums. 38.21 Dies ist die Kostenberechnung fuer die Wohnung, die Wohnung des Zeugnisses, die auf Moses Befehl als Dienst der Leviten unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron, vorgenommen wurde - 38.22 Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, machte alles, was der HERR dem Mose geboten hatte, 38.23 und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, ein Kunsthandwerker und Kunststicker und Buntwirker in violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und Byssus -: 38.24 Alles Gold, das zur Arbeit am ganzen Bau des Heiligtums verwendet wurde, das Gold des Schwingopfers, betrug 29 Talente und 730 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums. 38.25 Und das Silber von den Gemusterten der Gemeinde betrug 100 Talente und 1 775 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums: 38.26 ein Beka je Kopf, ein halber Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, von jedem, der zu den Gemusterten hinueberging, von zwanzig Jahren an und darueber, von 603 550 [Mann]. 38.27 Die 100 Talente Silber waren zum Giessen der Fussgestelle des Heiligtums und der Fussgestelle des Vorhangs: 100 Fussgestelle auf 100 Talente, ein Talent auf ein Fussgestell. 38.28 Aus den 1 775 [Schekeln] aber machte er Naegel fuer die Saeulen, ueberzog ihre Koepfe und verband sie [mit Staeben). 38.29 Die Bronze des Schwingopfers betrug 70 Talente und 2 400 Schekel. 38.30 Und er machte daraus die Fussgestelle vom Eingang des Zeltes der Begegnung, den bronzenen Altar und sein bronzenes Gitter und alle Geraete des Altars, 38.31 die Fussgestelle des Vorhofs ringsum und die Fussgestelle am Tor des Vorhofs sowie alle Pfloecke der Wohnung und alle Pfloecke des Vorhofs ringsum. Heiligtum: Kleidung der Priester. V. 1-7: Kap. 28,5-14. \39\ 39.1 Aus dem violetten und dem roten Purpur aber und [aus] dem Karmesinstoff machten sie die gewirkten Kleider fuer den Dienst im Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider fuer Aaron, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 39.2 Und zwar machte man das Ephod aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus: 39.3 sie haemmerten die Goldbleche zurecht, und man zerschnitt sie zu Faeden, um [sie] in den violetten und roten Purpur, in den Karmesinstoff und den Byssus hineinzuarbeiten, in Kunststickerarbeit. 39.4 Sie machten zusammenfuegbare Schulterstuecke daran: an seinen beiden Raendern wurde es [mit ihnen] zusammengefuegt. 39.5 Und der Gurt, mit dem es angelegt wurde, der sich oben darueber befand, war von gleicher Arbeit aus [einem Stueck mit] ihm: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 39.6 Und sie machten die Onyxsteine, umgeben mit goldenen Einfassungen, graviert in Siegelgravur, entsprechend den Namen der Soehne Israels. 39.7 Dann setzte man sie [oben] auf die Schulterstuecke des Ephods, als Steine des Gedenkens fuer die Soehne Israel - wie der HERR dem Mose geboten hatte. V. 8-21: Kap. 28,15-30. 39.8 Man machte die Brusttasche in Kunststickerarbeit wie die Arbeit des Ephods: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. 39.9 Sie war viereckig; doppelt gelegt machten sie die Brusttasche, eine Spanne ihre Laenge und eine Spanne ihre Breite, doppelt gelegt. 39.10 Dann besetzten sie sie mit vier Reihen von Steinen: eine Reihe mit Karneol, Topas und Smaragd, die erste Reihe; 39.11 die zweite Reihe: Rubin, Saphir und Jaspis; 39.12 und die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst; 39.13 und die vierte Reihe: Tuerkis, Onyx und Nephrit; [sie waren] mit goldenen Einfassungen umgeben in ihren Einsetzungen. 39.14 Die Steine waren entsprechend den Namen der Soehne Israels - zwoelf [an der Zahl], entsprechend ihren Namen; in Siegelgravur [waren sie hergestellt], jeder nach seinem Namen fuer die zwoelf Staemme. 39.15 Und sie machten an die Brusttasche gedrehte Ketten in Seilerarbeit aus reinem Gold; 39.16 und zwar fertigten sie zwei goldene Einfassungen und zwei goldene Ringe an und befestigten die beiden Ringe an den beiden [oberen] Enden der Brusttasche; 39.17 und die zwei goldenen Schnuere befestigten sie an den beiden Ringen an den Enden der Brusttasche. 39.18 Die beiden [anderen] Enden der zwei Schnuere aber befestigten sie an den beiden Einfassungen und befestigten sie [so] an den Schulterstuecken des Ephods, an seiner Vorderseite. 39.19 Und sie stellten zwei [andere] goldene Ringe her und befestigten sie an den beiden [unteren] Enden der Brusttasche, an ihrem Rand, der dem Ephod zugekehrt war, auf der Innenseite. 39.20 Dann machten sie noch zwei goldene Ringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstuecken des Ephods, an seiner Vorderseite, dicht an seiner Zusammenfuegung [mit den Schulterstuecken] oberhalb des Gurtes des Ephods. 39.21 Und sie banden die Brusttasche von ihren Ringen mit einer Schnur aus violettem Purpur an den Ringen des Ephods fest, damit es ueber dem Gurt des Ephods sass und sich die Brusttasche nicht von [der Stelle] ueber dem Ephod verschob - wie der HERR dem Mose geboten hatte. V. 22-26: Kap. 28,31-35. 39.22 Und man machte das Oberkleid des Ephods in Weberarbeit, ganz aus violettem Purpur. 39.23 Und die Oeffnung des Oberkleides war in seiner Mitte wie die Oeffnung eines Lederpanzers. Ringsum an seiner Oeffnung hatte es einen Rand, damit es nicht einriss. 39.24 Am [unteren] Saum des Oberkleides aber brachten sie Granataepfel aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff an, gezwirnt. 39.25 Dann machten sie Gloeckchen aus reinem Gold und setzten die Gloeckchen zwischen die Granataepfel ringsum an den Saum des Oberkleides zwischen die Granataepfel: 39.26 [erst] ein Gloeckchen, dann einen Granatapfel [und wieder] ein Gloeckchen und einen Granatapfel, ringsum an den Saum des Oberkleides, um [darin] den Dienst zu verrichten - wie der HERR dem Mose geboten hatte. V. 27-31: Kap. 28,36-43. 39.27 Weiter machten sie die Leibroecke fuer Aaron und fuer seine Soehne aus Byssus, in Weberarbeit, 39.28 und den Kopfbund aus Byssus und die turbanartigen Kopfbedeckungen aus Byssus, und die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus 39.29 und den Guertel aus gezwirntem Byssus, aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff, in Buntwirkerarbeit - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 39.30 Schliesslich machten sie das [blumenfoermige] Stirnblatt, das heilige Diadem, aus reinem Gold und schrieben darauf mit Siegelgravurschrift: Heiligkeit dem HERRN! 39.31 Und sie befestigten daran eine Schnur aus violettem Purpur, um sie von oben ueber den Kopfbund zu legen - wie der HERR dem Mose geboten hatte. Heiligtum: Fertigstellung des Heiligtums. Kap. 31,7-11; 35,10-19; 40,3-30; V. 33-36: Kap. 25,10-30. 39.32 So wurde die ganze Arbeit der Wohnung des Zeltes der Begegnung vollendet: die Soehne Israel machten es ganz so, wie der HERR dem Mose geboten hatte, so machten sie es. 39.33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose: das Zelt und all seine Geraete, seine Haken, Bretter, Riegel, Saeulen und Fussgestelle; 39.34 dazu die Decke aus rotgefaerbten Widderfellen, die Decke aus Delphinhaeuten und den verhuellenden Vorhang; 39.35 die Lade des Zeugnisses und ihre Stangen und die Deckplatte; 39.36 den Tisch mit all seinen Geraeten und die Schaubrote; 39.37 den Leuchter aus reinem [Gold] mit seinen Lampen, die Lampenreihe, und all seine Geraete sowie das Oel fuer die Beleuchtung; 39.38 und den goldenen Altar, das Salboel und das wohlriechende Raeucherwerk; ferner den Vorhang fuer den Eingang des Zeltes; 39.39 den bronzenen Altar, sein bronzenes Gitter, seine Stangen und all seine Geraete; das Becken und sein Gestell; 39.40 die Behaenge des Vorhofs, seine Saeulen und Fussgestelle; dazu den Vorhang fuer das Tor des Vorhofs, seine Seile und seine Pfloecke; und alle Geraete fuer den Dienst an der Wohnung, dem Zelt der Begegnung; 39.41 die gewirkten Kleider fuer den Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider fuer den Priester Aaron, und die Kleider seiner Soehne zur Ausuebung des Priesterdienstes. 39.42 Genau wie der HERR dem Mose geboten hatte, so hatten die Soehne Israel die ganze Arbeit gemacht. 39.43 Und Mose sah [sich] das ganze Werk [an] - und siehe, sie hatten es ausgefuehrt; wie der HERR geboten hatte, so hatten sie es ausgefuehrt. Da segnete Mose sie. Heiligtum: Aufrichtung und Einweihung des Heiligtums. V. 1-33: Kap. 31,7-11; 35,10-19; 39,32-43; V. 1-16: V. 17-33. \40\ 40.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 40.2 Am Tag des ersten Monats, am ersten des Monats, sollst du die Wohnung des Zeltes der Begegnung aufrichten. 40.3 Und du sollst die Lade des Zeugnisses hineinstellen und die Lade mit dem Vorhang verdecken. 40.4 Dann bringe den Tisch hinein und richte zu, was auf ihm zuzurichten ist! Auch den Leuchter bringe hinein und setze seine Lampen auf! 40.5 Ferner stelle den goldenen Altar fuer [das] Raeucherwerk vor die Lade des Zeugnisses, und haenge den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf! 40.6 Den Brandopferaltar aber stelle vor den Eingang der Wohnung des Zeltes der Begegnung! 40.7 Dann stelle das Becken zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar und tu Wasser hinein! 40.8 Richte ringsum den Vorhof auf! Auch den Vorhang des Tors zum Vorhof haenge auf! 40.9 Darauf nimm das Salboel und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige [dadurch] sie und all ihre Geraete, damit sie heilig wird! 40.10 Salbe auch den Brandopferaltar und all seine Geraete und heilige [dadurch] den Altar, damit der Altar hochheilig wird! 40.11 Salbe das Becken und sein Gestell und heilige es [dadurch]! 40.12 Dann lass Aaron und seine Soehne an den Eingang des Zeltes der Begegnung herantreten und wasche sie mit Wasser! 40.13 Und bekleide Aaron mit den heiligen Kleidern, salbe ihn und heilige ihn [dadurch], damit er mir den Priesterdienst ausuebt! 40.14 Auch seine Soehne sollst du herantreten lassen und sie mit [den] Leibroecken bekleiden. 40.15 Und du sollst sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir den Priesterdienst ausueben. Das soll geschehen, damit ihnen ihre Salbung zu einem ewigen Priesteramt sei, in [all] ihren Generationen. 40.16 Und Mose handelte ganz, wie ihm der HERR geboten hatte; so handelte er. V. 17-33: V. 1-16. 40.17 Und es geschah im ersten Monat im zweiten Jahr, am ersten des Monats, da wurde die Wohnung aufgerichtet: 40.18 Mose richtete die Wohnung auf, indem er ihre Fussgestelle setzte, ihre Bretter hinstellte, ihre Riegel einsetzte und ihre Saeulen aufrichtete. 40.19 Auch spannte er das Zelt[dach] ueber der Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darueber - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.20 Dann nahm er das Zeugnis und legte es in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und legte die Deckplatte oben auf die Lade. 40.21 Und er brachte die Lade in die Wohnung, haengte den verhuellenden Vorhang auf und verdeckte so die Lade des Zeugnisses - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.22 Weiter setzte er den Tisch in das Zelt der Begegnung an die Nordseite der Wohnung, ausserhalb des [inneren] Vorhangs, 40.23 und schichtete darauf die Brote uebereinander vor dem HERRN - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.24 Dann stellte er den Leuchter in das Zelt der Begegnung dem Tisch gegenueber, an die Suedseite der Wohnung, 40.25 und setzte vor dem HERRN die Lampen auf - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.26 Er stellte den goldenen Altar in das Zelt der Begegnung, vor den [inneren] Vorhang, 40.27 und liess darauf wohlriechendes Raeucherwerk als Rauch aufsteigen - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.28 Und er haengte den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf, 40.29 und den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnung des Zeltes der Begegnung, und er opferte darauf das Brandopfer und das Speisopfer - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.30 Dann stellte er das Becken zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar und tat Wasser zum Waschen hinein, 40.31 damit sich Mose und Aaron und dessen Soehne darin ihre Haende und ihre Fuesse wuschen. 40.32 Sooft sie in das Zelt der Begegnung hineingingen, und sooft sie an den Altar herantraten, wuschen sie sich - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40.33 Und er richtete den Vorhof auf, rings um die Wohnung und um den Altar, und haengte den Vorhang des Tores zum Vorhof auf. So vollendete Mose das Werk. 40.34 Da bedeckte die Wolke das Zelt der Begegnung, und die Herrlichkeit des HERRN erfuellte die Wohnung. 40.35 Und Mose konnte nicht in das Zelt der Begegnung hineingehen; denn die Wolke hatte sich darauf niedergelassen, und die Herrlichkeit des HERRN erfuellte die Wohnung. 40.36 Sooft sich die Wolke von der Wohnung erhob, brachen die Soehne Israel auf, auf all ihren Wanderungen. 40.37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, dann brachen sie nicht auf bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 40.38 Denn die Wolke des HERRN war bei Tag auf der Wohnung, und bei Nacht war ein Feuer in der Wolke vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie auf der Wanderung waren. Das dritte Buch Mose (Levitikus). Brandopfer. \1\ 1.1 Und der HERR rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelt der Begegnung: 1.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem HERRN eine Opfergabe darbringen will, sollt ihr vom Vieh, von den Rindern und Schafen, eure Opfergabe darbringen. 1.3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer von den Rindern ist, soll er sie darbringen, ein maennliches [Tier] ohne Fehler. Am Eingang des Zeltes der Begegnung soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen fuer ihn vor dem HERRN. 1.4 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefaellig angenommen werden fuer ihn, um Suehnung fuer ihn zu erwirken. 1.5 Und er soll das junge Rind schlachten vor dem HERRN. Und die Soehne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsherum an den Altar sprengen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung [steht]. 1.6 Und er soll dem Brandopfer die Haut abziehen und es in seine Stuecke zerlegen. 1.7 Und die Soehne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar legen und Holz auf dem Feuer zurichten. 1.8 Und die Soehne Aarons, die Priester, sollen die Stuecke, den Kopf und das Fett auf dem Holz zurichten, ueber dem Feuer, das auf dem Altar ist. 1.9 Und seine Eingeweide und seine Unterschenkel soll er mit Wasser waschen. Und der Priester soll das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: ein Brandopfer [ist es], ein Feueropfer als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 1.10 Und wenn seine Opfergabe vom Kleinvieh ist, von den Schafen oder von den Ziegen, als Brandopfer, soll er sie darbringen als ein maennliches [Tier] ohne Fehler. 1.11 Und er soll es schlachten an der Nordseite des Altars, vor dem HERRN; und die Soehne Aarons, die Priester, sollen sein Blut ringsherum an den Altar sprengen. 1.12 Und er soll es in seine Stuecke zerlegen mit seinem Kopf und seinem Fett. Und der Priester soll sie auf dem Holz zurichten, ueber dem Feuer, das auf dem Altar ist. 1.13 Und die Eingeweide und die Unterschenkel soll er mit Wasser waschen; und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 1.14 Und wenn seine Opfergabe fuer den HERRN ein Brandopfer von den Voegeln ist, dann soll er von den Turteltauben oder von den jungen Tauben seine Opfergabe darbringen. 1.15 Und der Priester bringe sie zum Altar und kneife ihr den Kopf ab und lasse sie auf dem Altar in Rauch aufgehen, und ihr Blut soll an die Wand des Altars ausgedrueckt werden. 1.16 Und er trenne ihren Kropf mit seinem Inhalt ab und werfe ihn neben den Altar nach Osten, an den Ort der Fettasche. 1.17 Und er soll sie an den Fluegeln einreissen, er soll sie nicht zertrennen. Und der Priester soll sie auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, auf dem Holz, das ueber dem Feuer ist: ein Brandopfer ist es, ein Feueropfer als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. Speisopfer. \2\ 2.1 Und wenn jemand die Opfergabe eines Speisopfers dem HERRN darbringen will, soll seine Opfergabe Weizengriess sein; und er soll Oel darauf giessen und Weihrauch darauf legen. 2.2 Und er soll es zu den Soehnen Aarons, den Priestern, bringen. Er nehme davon seine Hand voll, von seinem Weizengriess und von seinem Oel samt all seinem Weihrauch, und der Priester lasse die Askara davon auf dem Altar in Rauch aufgehen: ein Feueropfer ist es als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 2.3 Aber das uebrige vom Speisopfer soll fuer Aaron und fuer seine Soehne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN. 2.4 Und wenn du als Opfergabe eines Speisopfers ein Ofengebaeck darbringen willst, soll es Weizengriess sein, ungesaeuerte Kuchen, mit Oel gemengt, und ungesaeuerte Fladen, mit Oel gesalbt. 2.5 Und wenn deine Opfergabe ein Speisopfer in der Pfanne ist, soll es Weizengriess sein, mit Oel gemengt, ungesaeuert. 2.6 Du sollst es in Stuecke zerbrechen und Oel darauf giessen: ein Speisopfer ist es. 2.7 Und wenn deine Opfergabe ein Speisopfer im Topf ist, soll es von Weizengriess mit Oel gemacht werden. 2.8 Und du sollst das Speisopfer, das von diesen Dingen gemacht wird, dem HERRN bringen. Man soll es dem Priester ueberreichen, und er soll es an den Altar tragen. 2.9 Und der Priester hebe vom Speisopfer dessen Askara ab und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen: ein Feueropfer [ist es] als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 2.10 Das uebrige vom Speisopfer aber soll fuer Aaron und fuer seine Soehne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN. 2.11 Alles Speisopfer, das ihr dem HERRN darbringt, darf nicht aus Gesaeuertem gemacht werden; denn von allem Sauerteig und allem Honig sollt ihr fuer den HERRN nichts als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen. 2.12 Was die Opfergabe der Erstlinge betrifft, sollt ihr sie dem HERRN darbringen; aber auf den Altar sollen sie nicht kommen als wohlgefaelliger Geruch. 2.13 Alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen und sollst das Salz des Bundes deines Gottes auf deinem Speisopfer nicht fehlen lassen; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen. 2.14 Und wenn du dem HERRN ein Speisopfer von den ersten Fruechten darbringen willst, sollst du Aehren, am Feuer geroestet, Graupen von Jungkorn, darbringen als Speisopfer von deinen ersten Fruechten. 2.15 Und du sollst Oel darauf tun und Weihrauch darauf legen: ein Speisopfer ist es. 2.16 Und der Priester soll die Askara davon in Rauch aufgehen lassen, von seinen Graupen und von seinem Oel, mit all seinem Weihrauch: ein Feueropfer [ist es] fuer den HERRN. Heilsopfer. \3\ 3.1 Und wenn seine Opfergabe ein Heilsopfer ist: wenn er sie von den Rindern darbringt, es sei ein maennliches oder ein weibliches [Tier], soll er sie ohne Fehler vor dem HERRN darbringen. 3.2 Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es am Eingang des Zeltes der Begegnung schlachten; und die Soehne Aarons, die Priester, sollen das Blut ringsherum an den Altar sprengen. 3.3 Und von dem Heilsopfer soll er dem HERRN ein Feueropfer darbringen: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, 3.4 die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen [und] das an den Lenden ist, und den Lappen ueber der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen. 3.5 Und die Soehne Aarons sollen es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, auf dem Brandopfer, das auf dem Holz ueber dem Feuer ist: ein Feueropfer [ist es] als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 3.6 Und wenn seine Opfergabe vom Kleinvieh ist, fuer den HERRN als Heilsopfer, ein maennliches oder ein weibliches [Tier], soll er sie ohne Fehler darbringen. 3.7 Wenn er ein Schaf darbringt als seine Opfergabe, dann soll er es vor den HERRN herbeibringen; 3.8 und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es vor dem Zelt der Begegnung schlachten; und die Soehne Aarons sollen sein Blut ringsherum an den Altar sprengen. 3.9 Und vom Heilsopfer soll er sein Fett als Feueropfer dem HERRN darbringen: den ganzen Fettschwanz - dicht beim Schwanzwirbel soll er ihn abtrennen - und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, 3.10 die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen [und] das an den Lenden ist, und den Lappen ueber der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen. 3.11 Und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: eine Speise des Feueropfers fuer den HERRN [ist es]. - 3.12 Und wenn seine Opfergabe eine Ziege ist, dann soll er sie vor den HERRN herbeibringen; 3.13 und er soll seine Hand auf ihren Kopf legen und sie vor dem Zelt der Begegnung schlachten; und die Soehne Aarons sollen ihr Blut ringsherum an den Altar sprengen. 3.14 Und er soll davon seine Opfergabe als Feueropfer dem HERRN darbringen: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, 3.15 und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen [und] das an den Lenden ist, und den Lappen ueber der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen. 3.16 Und der Priester soll sie auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: eine Speise des Feueropfers [ist es] als wohlgefaelliger Geruch. Alles Fett gehoert dem HERRN. 3.17 Eine ewige Ordnung bei euren Generationen in allen euren Wohnsitzen: Keinerlei Fett und keinerlei Blut duerft ihr essen! Suendopfer fuer unwissend begangene Suenden. \4\ 4.1 Und der HERR redete zu Mose: 4.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage: Wenn jemand aus Versehen suendigt gegen [irgend etwas], was der HERR zu tun verboten hat, und irgendeines von ihnen tut, - 4.3 wenn der gesalbte Priester suendigt zur Schuld des Volkes, dann soll er fuer seine Suende, die er begangen hat, dem HERRN einen Jungstier ohne Fehler als Suendopfer darbringen! 4.4 Und er soll den Stier an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN bringen und seine Hand auf den Kopf des Stieres legen und den Stier vor dem HERRN schlachten. 4.5 Und der gesalbte Priester nehme von dem Blut des Stieres und bringe es in das Zelt der Begegnung; 4.6 und der Priester tauche seinen Finger in das Blut und sprenge von dem Blut siebenmal vor den HERRN gegen den Vorhang des Heiligtums hin. 4.7 Und der Priester tue [etwas] von dem Blut an die Hoerner des Altars des wohlriechenden Raeucherwerks, der im Zelt der Begegnung vor dem HERRN [steht]. Alles Blut des Stieres aber soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung [steht]. 4.8 Und alles Fett vom Stier des Suendopfers soll er von ihm abheben: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, 4.9 und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen [und] das an den Lenden ist, und den Lappen ueber der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen, 4.10 ebenso wie es vom Stier des Heilsopfers abgehoben wird; und der Priester soll es auf dem Brandopferaltar in Rauch aufgehen lassen. 4.11 Aber die Haut des Stieres und all sein Fleisch samt seinem Kopf und seinen Unterschenkeln und seinen Eingeweiden und seinem Mageninhalt: 4.12 den ganzen Stier soll er hinausbringen, nach draussen vor das Lager, an einen reinen Ort, an den Schutthaufen der Fettasche und soll ihn auf Holzscheiten mit Feuer verbrennen. Auf dem Schutthaufen der Fettasche soll er verbrannt werden. 4.13 Und wenn die ganze Gemeinde Israel aus Versehen suendigt, und die Sache ist verborgen vor den Augen der Versammlung, und sie tun irgend etwas von alledem, was der HERR zu tun verboten hat, und werden schuldig, 4.14 wird dann die Suende erkannt, mit der sie sich dagegen versuendigt haben, dann soll die Versammlung einen Jungstier als Suendopfer darbringen, und sie sollen ihn vor das Zelt der Begegnung bringen. 4.15 Und die Aeltesten der Gemeinde sollen vor dem HERRN ihre Haende auf den Kopf des Stieres legen, und man soll den Stier vor dem HERRN schlachten. 4.16 Und der gesalbte Priester bringe [etwas] von dem Blut des Stieres in das Zelt der Begegnung, 4.17 und der Priester tauche seinen Finger in das Blut und sprenge vor dem HERRN siebenmal gegen den Vorhang hin. 4.18 Und von dem Blut tue er [etwas] an die Hoerner des Altars, der vor dem HERRN, also im Zelt der Begegnung, [steht]. Alles Blut soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung [steht]. 4.19 All sein Fett aber soll er von ihm abheben und auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. 4.20 Und er soll mit dem Stier tun, wie er mit dem Stier des Suendopfers getan hat; ebenso soll er damit tun. Und so erwirke der Priester Suehnung fuer sie, und es wird ihnen vergeben werden. 4.21 Und er soll den Stier hinausbringen, nach draussen vor das Lager, und ihn verbrennen, ebenso wie er den ersten Stier verbrannt hat: ein Suendopfer der Versammlung ist es. 4.22 Wenn ein Fuerst suendigt und tut aus Versehen [irgend etwas] von alledem, was der HERR, sein Gott, zu tun verboten hat, und wird schuldig, 4.23 und seine Suende, mit der er gesuendigt hat, wird ihm zu Bewusstsein gebracht, dann soll er seine Opfergabe bringen, einen Ziegenbock, ein Maennchen ohne Fehler. 4.24 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Ziegenbockes legen und ihn schlachten an dem Ort, wo man das Brandopfer vor dem HERRN schlachtet: ein Suendopfer ist es. 4.25 Und der Priester nehme mit seinen Fingern [etwas] von dem Blut des Suendopfers und tue es an die Hoerner des Brandopferaltars; und sein Blut soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen. 4.26 All sein Fett aber soll er auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, wie das Fett des Heilsopfers. Und so erwirke der Priester Suehnung fuer ihn wegen seiner Suende, und es wird ihm vergeben werden. 4.27 Und wenn jemand vom Volk des Landes aus Versehen suendigt, indem er eines von dem tut, was der HERR zu tun verboten hat, und schuldig wird, 4.28 und seine Suende, die er begangen hat, wird ihm zu Bewusstsein gebracht, dann soll er seine Opfergabe bringen, eine weibliche Ziege ohne Fehler, fuer seine Suende, die er begangen hat. 4.29 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Suendopfers legen und das Suendopfer am Ort des Brandopfers schlachten. 4.30 Und der Priester nehme mit seinem Finger [etwas] von seinem Blut und tue es an die Hoerner des Brandopferaltars. All sein Blut aber soll er an den Fuss des Altars giessen. 4.31 Und all sein Fett soll er abtrennen, ebenso wie das Fett vom Heilsopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN. So erwirke der Priester Suehnung fuer ihn, und es wird ihm vergeben werden. - 4.32 Und wenn er ein Schaf bringt als seine Opfergabe zum Suendopfer, dann bringe er ein weibliches [Tier] ohne Fehler. 4.33 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Suendopfers legen und es als Suendopfer schlachten an dem Ort, wo man das Brandopfer schlachtet. 4.34 Und der Priester nehme mit seinem Finger [etwas] vom Blut des Suendopfers und tue es an die Hoerner des Brandopferaltars. All sein Blut aber soll er an den Fuss des Altars giessen. 4.35 Und all sein Fett soll er abtrennen, ebenso wie das Fett des Schafes vom Heilsopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, auf den Feueropfern des HERRN. So erwirke der Priester Suehnung fuer ihn wegen seiner Suende, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. Gesetze vom Suendopfer. \5\ 5.1 Und wenn jemand suendigt, dass er die Stimme der Verfluchung hoert, und er war Zeuge, sei es, dass er es gesehen oder gekannt hat, - wenn er es nicht meldet, dann soll er seine Schuld tragen; 5.2 oder wenn jemand irgend etwas Unreines anruehrt, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres oder das Aas eines unreinen Viehs oder das Aas eines unreinen kriechenden Tieres, - ist es ihm auch verborgen, dann ist er [doch] unrein und schuldig. 5.3 Oder wenn er die Unreinheit eines Menschen anruehrt, was seine Unreinheit auch sei, durch die er unrein wird, und es ist ihm verborgen, - erkennt er es, dann ist er schuldig. 5.4 Oder wenn jemand schwoert, indem er unbesonnen mit den Lippen redet, Boeses oder Gutes zu tun, nach allem was ein Mensch mit einem Schwur unbesonnen reden mag, und es ist ihm verborgen, - erkennt er es, dann ist er schuldig in einem von diesen. 5.5 Und es soll geschehen, wenn er in einem von diesen [Dingen] schuldig wird, dann bekenne er, worin er gesuendigt hat; 5.6 und er bringe dem HERRN sein Schuldopfer fuer seine Suende, die er begangen hat: ein weibliches [Tier] vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, zum Suendopfer. So soll der Priester wegen seiner Suende Suehnung fuer ihn erwirken. 5.7 Und wenn seine Hand das [zum Kauf] eines Schafes Ausreichende nicht aufbringen kann, so bringe er fuer das, worin er gesuendigt hat, dem HERRN sein Schuldopfer: zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben: eine zum Suendopfer und eine zum Brandopfer. 5.8 Und er soll sie zum Priester bringen; und dieser bringe die zum Suendopfer zuerst dar und kneife ihr den Kopf dicht beim Genick ab. Er soll ihn aber nicht [voellig] abtrennen. 5.9 Und er sprenge [etwas] von dem Blut des Suendopfers an die Wand des Altars, das uebrige von dem Blut aber soll an den Fuss des Altars ausgedrueckt werden: ein Suendopfer ist es. 5.10 Und die andere soll er als Brandopfer opfern, nach der Vorschrift. So erwirke der Priester Suehnung fuer ihn wegen seiner Suende, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. 5.11 Wenn aber seine Hand zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringen kann, dann bringe er, der gesuendigt hat, als seine Opfergabe ein zehntel Efa Weizengriess zum Suendopfer. Er soll kein Oel darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, denn ein Suendopfer ist es. 5.12 Und er soll es zum Priester bringen; und der Priester nehme davon seine Hand voll, die Askara davon, und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen, auf den Feueropfern des HERRN: ein Suendopfer ist es. 5.13 So erwirke der Priester Suehnung fuer ihn wegen seiner Suende, die er begangen hat in einem von diesen [Dingen], und es wird ihm vergeben werden. Das Suendopfer aber soll dem Priester gehoeren wie das Speisopfer. Schuldopfer. 5.14 Und der HERR redete zu Mose: 5.15 Wenn jemand Untreue begeht und aus Versehen an den heiligen Dingen des HERRN suendigt, dann soll er dem HERRN sein Schuldopfer bringen: einen Widder ohne Fehler vom Kleinvieh, nach deiner Schaetzung an Schekeln Silber, nach dem Schekel des Heiligtums, zum Schuldopfer. 5.16 Und worin er an dem Heiligen gesuendigt hat, soll er erstatten und ein Fuenftel davon noch hinzufuegen und es dem Priester geben. Und der Priester soll Suehnung fuer ihn erwirken mit dem Widder des Schuldopfers, und es wird ihm vergeben werden. 5.17 Und wenn jemand suendigt und irgend etwas von all dem tut, was der HERR zu tun verboten hat, - hat er es auch nicht erkannt, dann ist er [doch] schuldig und soll seine Schuld tragen. 5.18 Er soll nach deiner Schaetzung einen Widder ohne Fehler, vom Kleinvieh, zum Priester bringen fuer das Schuldopfer. Und der Priester soll fuer ihn Suehnung erwirken wegen seines Versehens, das er begangen hat, ohne es zu erkennen; und es wird ihm vergeben werden. 5.19 Ein Schuldopfer ist es; er ist auf jeden Fall am HERRN schuldig geworden. V. 20-24: 2Mo 22,6-14. 5.20 Und der HERR redete zu Mose: 5.21 Wenn jemand suendigt und Untreue gegen den HERRN begeht, dass er seinem Naechsten ein anvertrautes Gut ableugnet oder ein Darlehn oder etwas Geraubtes, oder er hat von seinem Naechsten etwas erpresst, 5.22 oder er hat Verlorenes gefunden und leugnet es ab, und er schwoert falsch oder irgend etwas von allem, was ein Mensch tun mag, sich darin zu versuendigen: 5.23 dann soll es geschehen, wenn er gesuendigt hat und schuldig geworden ist, dass er zurueckerstatte das Geraubte, das er geraubt, oder das Erpresste, das er erpresst hat, oder das Anvertraute, das ihm anvertraut worden ist, oder das Verlorene, das er gefunden hat, 5.24 oder [etwas] von all dem, worueber er falsch geschworen hat; und er soll es erstatten nach seiner [vollen] Summe und ein Fuenftel davon noch hinzufuegen. Wem es gehoert, dem soll er es geben am Tag seines Schuldopfers. 5.25 Und dem HERRN soll er sein Schuldopfer bringen: einen Widder ohne Fehler vom Kleinvieh, nach deiner Schaetzung, als Schuldopfer zum Priester. 5.26 Und der Priester soll Suehnung fuer ihn erwirken vor dem HERRN, und es wird ihm vergeben werden wegen irgend etwas von allem, was er getan hat, darin schuldig zu werden. Gesetz vom Brandopfer und Speisopfer. \6\ 6.1 Und der HERR redete zu Mose: 6.2 Befiehl Aaron und seinen Soehnen und sage: Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Dieses, das Brandopfer, soll auf seiner Feuerstelle sein, auf dem Altar, die ganze Nacht bis zum Morgen; und das Feuer des Altars soll auf ihm in Brand gehalten werden. 6.3 Und der Priester soll sein leinenes Gewand anziehen und soll seine leinenen Beinkleider anziehen ueber sein Fleisch; und er soll die Fettasche abheben, zu der das Feuer das Brandopfer auf dem Altar verzehrt hat, und soll sie neben den Altar schuetten. 6.4 Und er soll seine Kleider ausziehen und andere Kleider anlegen und die Fettasche hinaustragen nach draussen vor das Lager an einen reinen Ort. 6.5 Und das Feuer auf dem Altar soll auf ihm in Brand gehalten werden, es soll nicht erloeschen; und der Priester soll Holz auf ihm anzuenden, Morgen fuer Morgen, und das Brandopfer auf ihm zurichten und die Fettstuecke der Heilsopfer auf ihm in Rauch aufgehen lassen. 6.6 Ein bestaendiges Feuer soll auf dem Altar in Brand gehalten werden, es soll nicht erloeschen. 6.7 Und dies ist das Gesetz des Speisopfers: Die Soehne Aarons sollen es vor dem HERRN darbringen, am Altar. 6.8 Und er soll davon seine Hand voll nehmen, vom Weizengriess des Speisopfers und von seinem Oel, und allen Weihrauch, der auf dem Speisopfer ist, und es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: [Es ist] ein wohlgefaelliger Geruch, seine Askara fuer den HERRN. 6.9 Das uebrige davon aber sollen Aaron und seine Soehne essen. Ungesaeuert soll es gegessen werden an heiliger Staette. Im Vorhof des Zeltes der Begegnung sollen sie es essen. 6.10 Es soll nicht gesaeuert gebacken werden; als ihren Anteil habe ich es ihnen gegeben von meinen Feueropfern: hochheilig ist es, wie das Suendopfer und wie das Schuldopfer. 6.11 Alles Maennliche unter den Soehnen Aarons soll es essen: Eine ewige Ordnung von den Feueropfern des HERRN fuer eure Generationen [ist es]. Alles, was sie anruehrt, wird geheiligt sein. Einweihungsopfer der Priester. 6.12 Und der HERR redete zu Mose: 6.13 Dies ist die Opfergabe Aarons und seiner Soehne, die sie dem HERRN darbringen sollen an dem Tag, an dem er gesalbt wird: Ein zehntel Efa Weizengriess als regelmaessiges Speisopfer, die Haelfte davon am Morgen und die Haelfte davon am Abend. 6.14 Es soll in der Pfanne mit Oel bereitet werden, [mit Oel] eingeruehrt, sollst du es bringen. Gebaeck als Speisopferbrocken sollst du darbringen als einen wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN. 6.15 Und der Priester, der unter seinen Soehnen an seiner Statt gesalbt wird, soll es opfern: Eine ewige Ordnung: es soll fuer den HERRN ganz in Rauch aufgehen. 6.16 Und jedes Speisopfer des Priesters soll ein Ganzopfer sein; es darf nicht gegessen werden. Gesetz des Suendopfers. 6.17 Und der Herr redete zu Mose: 6.18 Rede zu Aaron und zu seinen Soehnen: Dies ist das Gesetz des Suendopfers. An dem Ort, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll das Suendopfer vor dem HERRN geschlachtet werden: hochheilig ist es. 6.19 Der Priester, der es als Suendopfer opfert, soll es essen. An heiliger Staette soll es gegessen werden, im Vorhof des Zeltes der Begegnung. 6.20 Alles, was sein Fleisch anruehrt, wird geheiligt sein. Wenn von seinem Blut [etwas] auf ein Kleid spritzt - das, worauf es spritzt, sollst du waschen an heiliger Staette. 6.21 Das irdene Gefaess aber, in dem es gekocht wird, soll zerbrochen werden, und wenn es in einem bronzenen Gefaess gekocht wird, dann soll dieses gescheuert und mit Wasser gespuelt werden. 6.22 Alles Maennliche unter den Priestern soll es essen: hochheilig ist es. 6.23 Aber alles Suendopfer, von dessen Blut [etwas] in das Zelt der Begegnung gebracht wird, um im Heiligtum Suehnung zu erwirken, soll nicht gegessen werden. Es soll mit Feuer verbrannt werden. Naehere Bestimmungen ueber das Schuldopfer. \7\ 7.1 Und dies ist das Gesetz des Schuldopfers; hochheilig ist es. 7.2 An dem Ort, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man das Schuldopfer schlachten. Der Priester soll sein Blut ringsherum an den Altar sprengen. 7.3 Und all sein Fett davon soll er darbringen, den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, 7.4 und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen und das an den Lenden ist, und den Lappen ueber der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen. 7.5 Und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als ein Feueropfer fuer den HERRN: ein Schuldopfer ist es. 7.6 Alles Maennliche unter den Priestern soll es essen; an heiliger Staette soll es gegessen werden: hochheilig ist es. 7.7 Wie das Suendopfer, so das Schuldopfer: ein Gesetz soll fuer sie sein. Der Priester, der damit Suehnung erwirkt, ihm soll es gehoeren. - 7.8 Und der Priester, der jemandes Brandopfer darbringt: ihm, dem Priester, soll die Haut des Brandopfers gehoeren, das er dargebracht hat. 7.9 Und alles Speisopfer, das im Ofen gebacken, und alles, was im Topf oder in der Pfanne bereitet wird: dem Priester, der es darbringt, ihm soll es gehoeren. 7.10 Und alles Speisopfer, das mit Oel gemengt oder trocken ist, soll allen Soehnen Aarons gehoeren, dem einen wie dem anderen. Gesetz des Heilsopfers. 7.11 Und dies ist das Gesetz des Heilsopfers, das man dem HERRN darbringt: 7.12 Wenn man es zum Dank darbringt, so bringe man zu dem Dankopfer hinzu ungesaeuerte Kuchen dar, mit Oel gemengt, und ungesaeuerte Fladen, mit Oel gesalbt, und Weizengriess, [mit Oel] eingeruehrt, Kuchen, gemengt mit Oel. 7.13 Ausser den Kuchen soll man gesaeuertes [Brot] als seine Gabe darbringen zu seinem Dank-Heilsopfer. 7.14 Und man soll [je] eines davon, von der ganzen Gabe, dem HERRN als Hebopfer darbringen; dem Priester, der das Blut des Heilsopfers sprengt, ihm soll es gehoeren. 7.15 Und das Fleisch seines Dank-Heilsopfers soll am Tag seiner Darbringung gegessen werden; er soll nichts davon liegen lassen bis zum Morgen. 7.16 Und wenn das Schlachtopfer seiner Opfergabe ein Geluebde oder eine freiwillige Gabe ist, soll es an dem Tag, an dem er sein Schlachtopfer darbringt, gegessen werden; und am naechsten Tag soll dann gegessen werden, was davon uebrigbleibt. 7.17 Was aber vom Fleisch des Schlachtopfers am dritten Tag uebrigbleibt, soll mit Feuer verbrannt werden. 7.18 Und wenn vom Fleisch seines Heilsopfers am dritten Tag noch irgend etwas gegessen wird, dann wird es nicht [mehr] als wohlgefaellig betrachtet werden; wer es dargebracht hat, dem wird es nicht angerechnet werden: Unreines wird es sein; und die Person, die davon isst, wird ihre Suendenschuld tragen. 7.19 Und das Fleisch, das mit irgend etwas Unreinem in Beruehrung kommt, soll nicht gegessen werden; mit Feuer soll es verbrannt werden. Und [was] das Fleisch [betrifft], jeder Reine darf das Fleisch essen; 7.20 aber die Person, die Fleisch von dem Heilsopfer isst, das dem HERRN gehoert, und ihre Unreinheit ist an ihr, diese Person soll aus ihren Volksgenossen ausgerottet werden. 7.21 Und wenn eine Person irgend etwas Unreines anruehrt, die Unreinheit eines Menschen oder ein unreines Vieh oder irgend etwas unreines Abscheuliches, und sie isst vom Fleisch des Heilsopfers, das dem HERRN gehoert: diese Person soll aus ihren Volksgenossen ausgerottet werden. Verbot des Essens von Fett und Blut. 7.22 Und der HERR redete zu Mose: 7.23 Rede zu den Soehnen Israel: Alles Fett von Stier und Schaf und Ziege duerft ihr nicht essen. 7.24 Und das Fett von Aas und das Fett von Zerrissenem kann verwendet werden zu allerlei Werk; aber ihr duerft es auf keinen Fall essen. 7.25 Denn jeder, der Fett vom Vieh isst, von dem man dem HERRN ein Feueropfer darbringt, - die Person, die es isst, soll aus ihren Volksgenossen ausgerottet werden. 7.26 Ihr sollt kein Blut essen in allen euren Wohnsitzen, es sei von den Voegeln oder vom Vieh. 7.27 Jede Person, die irgendwelches Blut isst, diese Person soll aus ihren Volksgenossen ausgerottet werden. Priesteranteil am Opfer. 7.28 Und der HERR redete zu Mose: 7.29 Rede zu den Soehnen Israel und sage: Wer dem HERRN sein Heilsopfer darbringt, soll von seinem Heilsopfer seine Opfergabe dem HERRN bringen. 7.30 Seine Haende sollen die Feueropfer des HERRN bringen; das Fett, zusammen mit der Brust soll er es bringen: die Brust, um sie als Schwingopfer vor dem HERRN zu schwingen. 7.31 Und der Priester soll das Fett auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, und die Brust soll Aaron und seinen Soehnen gehoeren. 7.32 Die rechte Keule sollt ihr als Hebopfer von euren Heilsopfern dem Priester geben. 7.33 Wer von den Soehnen Aarons das Blut des Heilsopfers und das Fett darbringt, dem soll die rechte Keule zum Anteil werden. 7.34 Denn die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers habe ich von den Soehnen Israel genommen, von ihren Heilsopfern, und habe sie dem Priester Aaron und seinen Soehnen gegeben als eine ewige Ordnung von seiten der Soehne Israel. - 7.35 Das ist das Salbungsteil Aarons und das Salbungsteil seiner Soehne von den Feueropfern des HERRN, an dem Tag, als man sie herantreten liess, fuer den HERRN den Priesterdienst auszuueben, 7.36 das der HERR geboten hat, ihnen von seiten der Soehne Israel zu geben, an dem Tag, als man sie salbte: eine ewige Ordnung bei ihren Generationen. 7.37 Das ist das Gesetz fuer das Brandopfer, das Speisopfer und das Suendopfer und das Schuldopfer und das Einweihungsopfer und das Heilsopfer, 7.38 das der HERR dem Mose auf dem Berg Sinai geboten hat, an dem Tag, als er den Soehnen Israel gebot, ihre Opfergaben dem HERRN darzubringen, in der Wueste Sinai. Weihe Aarons und seiner Soehne. V. 1-13: 2Mo 28,1-4; V. 1-36: 2Mo 29. \8\ 8.1 Und der HERR redete zu Mose: 8.2 Nimm Aaron und seine Soehne mit ihm und die Kleider und das Salboel und den Jungstier des Suendopfers und die zwei Widder und den Korb der ungesaeuerten Brote 8.3 und versammle die ganze Gemeinde am Eingang des Zeltes der Begegnung. 8.4 Und Mose tat, wie der HERR ihm geboten hatte. Und die Gemeinde versammelte sich am Eingang des Zeltes der Begegnung. 8.5 Und Mose sprach zu der Gemeinde: Dies ist es, was der HERR zu tun geboten hat. 8.6 Und Mose liess Aaron und seine Soehne herantreten und wusch sie mit Wasser. 8.7 Und er legte ihm den Leibrock an und umguertete ihn mit dem Guertel; und er bekleidete ihn mit dem Oberkleid und legte ihm das Ephod an und umguertete ihn mit dem Gurt des Ephods und band es ihm damit fest. 8.8 Und er legte ihm die Brusttasche an und legte in die Brusttasche die Urim und die Tummim; 8.9 und er setzte den Kopfbund auf sein Haupt und setzte an den Kopfbund, an seine Vorderseite, das [blumenfoermige] Stirnblatt aus Gold, das heilige Diadem: ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. 8.10 Und Mose nahm das Salboel und salbte die Wohnung und alles, was darin war, und heiligte sie. 8.11 Und er sprengte davon siebenmal auf den Altar, und er salbte den Altar und alle seine Geraete und das Becken und sein Gestell, um sie zu heiligen. 8.12 Und er goss von dem Salboel auf den Kopf Aarons und salbte ihn, um ihn zu heiligen. 8.13 Und Mose liess die Soehne Aarons herantreten und bekleidete sie mit den Leibroecken und umguertete sie mit einem Guertel und band ihnen die Turbane um: ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. 8.14 Und er brachte den Jungstier des Suendopfers herzu; und Aaron und seine Soehne legten ihre Haende auf den Kopf des jungen Suendopferstiers. 8.15 Und er schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat [etwas davon] mit seinem Finger ringsherum an die Hoerner des Altars und entsuendigte [so] den Altar. Und das Blut goss er an den Fuss des Altars und heiligte ihn, indem er Suehnung fuer ihn erwirkte. 8.16 Und er nahm das ganze Fett, das an den Eingeweiden ist, und den Lappen der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett, und Mose liess es auf dem Altar in Rauch aufgehen. 8.17 Und den Jungstier und seine Haut und sein Fleisch und seinen Mageninhalt verbrannte er mit Feuer ausserhalb des Lagers: ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. - 8.18 Und er brachte den Widder des Brandopfers herbei; und Aaron und seine Soehne legten ihre Haende auf den Kopf des Widders. 8.19 Und er schlachtete ihn, und Mose sprengte das [uebrige] Blut ringsherum an den Altar. 8.20 Den Widder aber zerlegte er in seine Stuecke. Und Mose liess den Kopf und die Stuecke und das Fett in Rauch aufgehen. 8.21 Die Eingeweide und die Unterschenkel aber wusch er mit Wasser. Und Mose liess den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen: ein Brandopfer war es zum wohlgefaelligen Geruch, ein Feueropfer fuer den HERRN war es: ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. - 8.22 Und er brachte den zweiten Widder, den Widder der Einweihung, herbei; und Aaron und seine Soehne legten ihre Haende auf den Kopf des Widders. 8.23 Und er schlachtete ihn, und Mose nahm [etwas] von seinem Blut und tat es auf das rechte Ohrlaeppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. 8.24 Und er liess die Soehne Aarons herantreten, und Mose tat [etwas] von dem Blut auf ihr rechtes Ohrlaeppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die grosse Zehe ihres rechten Fusses; und Mose sprengte das [uebrige] Blut ringsherum an den Altar. 8.25 Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, und den Lappen der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett und die rechte Keule; 8.26 und er nahm aus dem Korb der ungesaeuerten Brote, der vor dem HERRN war, einen ungesaeuerten Kuchen und einen Kuchen mit Oel bestrichenen Brotes und einen Fladen und legte es auf die Fettstuecke und auf die rechte Keule; 8.27 und er legte das alles auf die Haende Aarons und auf die Haende seiner Soehne und schwang es als Schwingopfer vor dem HERRN. 8.28 Und Mose nahm es von ihren Haenden weg und liess es auf dem Altar in Rauch aufgehen, auf dem Brandopfer: ein Einweihungsopfer zum wohlgefaelligen Geruch, ein Feueropfer war es fuer den HERRN. 8.29 Und Mose nahm die Brust und schwang sie als Schwingopfer vor dem HERRN; von dem Einweihungswidder wurde sie fuer Mose zum Anteil: ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. 8.30 Und Mose nahm von dem Salboel und von dem Blut, das auf dem Altar war, und sprengte es auf Aaron, auf seine Kleider sowie auf seine Soehne und auf die Kleider seiner Soehne mit ihm; und er heiligte Aaron, seine Kleider und seine Soehne und die Kleider seiner Soehne mit ihm. 8.31 Und Mose sagte zu Aaron und zu seinen Soehnen: Kocht das Fleisch am Eingang des Zeltes der Begegnung! Ihr sollt es dort essen und das Brot, das im Korb des Einweihungsopfers ist, ganz wie ich geboten habe: Aaron und seine Soehne sollen es essen. 8.32 Und den Rest von dem Fleisch und von dem Brot sollt ihr mit Feuer verbrennen. 8.33 Und vom Eingang des Zeltes der Begegnung sollt ihr sieben Tage lang nicht weggehen bis zu dem Tag, an dem die Tage eures Einweihungsopfers erfuellt sind; denn sieben Tage sollen euch die Haende gefuellt werden. 8.34 So wie man an diesem Tag tat, hat der HERR zu tun geboten, um Suehnung fuer euch zu erwirken. 8.35 Sieben Tage lang sollt ihr Tag und Nacht am Eingang des Zeltes der Begegnung bleiben und sollt fuer den Dienst des HERRN sorgen, damit ihr nicht sterbt; denn so ist mir geboten worden. 8.36 Und Aaron und seine Soehne taten alles, was der HERR durch Mose geboten hatte. Diensteinfuehrung Aarons und seiner Soehne. \9\ 9.1 Und es geschah am achten Tag, da rief Mose Aaron und seine Soehne und die Aeltesten Israels, 9.2 und er sagte zu Aaron: Nimm dir ein junges Kalb zum Suendopfer und einen Widder zum Brandopfer, ohne Fehler und bringe [sie] dar vor dem HERRN! 9.3 Und zu den Soehnen Israel sollst du reden: Nehmt einen Ziegenbock fuer das Suendopfer und ein Kalb und ein Lamm, einjaehrige, ohne Fehler, fuer das Brandopfer, 9.4 und einen Stier und einen Widder fuer das Heilsopfer, um sie vor dem HERRN zu opfern, und ein Speisopfer, mit Oel gemengt, denn heute wird der HERR euch erscheinen. 9.5 Und sie brachten das, was Mose geboten hatte, vor das Zelt der Begegnung, und die ganze Gemeinde trat heran und stand vor dem HERRN. 9.6 Und Mose sagte: Dies ist es, was der HERR geboten hat, dass ihr es tun sollt; und die Herrlichkeit des HERRN wird euch erscheinen. 9.7 Und Mose sagte zu Aaron: Tritt an den Altar und opfere dein Suendopfer und dein Brandopfer und erwirke Suehnung fuer dich und fuer das Volk! Opfere die Opfergabe des Volkes und tue Suehnung fuer sie, ganz wie der HERR geboten hat! 9.8 Und Aaron trat an den Altar und schlachtete das Kalb des Suendopfers, das fuer ihn war. 9.9 Und die Soehne Aarons brachten ihm das Blut, und er tauchte seinen Finger in das Blut und gab [etwas] davon an die Hoerner des Altars, und er goss das Blut an den Fuss des Altars. 9.10 Und das Fett und die Nieren und den Lappen der Leber vom Suendopfer liess er auf dem Altar in Rauch aufgehen, ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. 9.11 Und das Fleisch und die Haut verbrannte er mit Feuer ausserhalb des Lagers. 9.12 Und er schlachtete das Brandopfer; und die Soehne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es ringsherum an den Altar. 9.13 Und das Brandopfer reichten sie ihm in seinen Stuecken und den Kopf, und er liess es auf dem Altar in Rauch aufgehen. 9.14 Und er wusch die Eingeweide und die Unterschenkel und liess sie auf dem Brandopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen. 9.15 Dann brachte er herzu die Opfergabe des Volkes, nahm den Ziegenbock des Suendopfers, der fuer das Volk war, und schlachtete ihn und opferte ihn als Suendopfer wie das erste Mal. 9.16 Und er brachte das Brandopfer herzu und opferte es nach der Vorschrift. 9.17 Und er brachte das Speisopfer herzu und fuellte seine Hand davon und liess es auf dem Altar in Rauch aufgehen ausser dem Morgen-Brandopfer. 9.18 Und er schlachtete den Stier und den Widder, das Heilsopfer, das fuer das Volk war. Und die Soehne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es an den Altar ringsherum, - 9.19 und die Fettstuecke von dem Stier und von dem Widder den Fettschwanz und was [die Eingeweide] bedeckt und die Nieren und den Lappen der Leber. 9.20 Und sie legten die Fettstuecke auf die Bruststuecke, und er liess die Fettstuecke auf dem Altar in Rauch aufgehen. 9.21 Und die Bruststuecke und die rechte Keule schwang Aaron als Schwingopfer vor dem HERRN, ganz wie Mose geboten hatte. 9.22 Und Aaron erhob seine Haende zum Volk hin und segnete sie. Und er stieg herab nach der Opferung des Suendopfers und des Brandopfers und des Heilsopfers. 9.23 Und Mose und Aaron gingen hinein in das Zelt der Begegnung. Und als sie herauskamen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN dem ganzen Volk. 9.24 Und Feuer ging vom HERRN aus und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und die Fettstuecke. Als das ganze Volk es sah, da jauchzten sie und fielen auf ihr Gesicht. Nadabs und Abihus eigenmaechtiges Opfer und Tod - Gebote fuer die Priester. \10\ 10.1 Und die Soehne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Raeucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Raeucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer vor dem HERRN dar, das er ihnen nicht geboten hatte. 10.2 Da ging Feuer vom HERRN aus und verzehrte sie. Und sie starben vor dem HERRN. 10.3 Und Mose sagte zu Aaron: Dies ist es, was der HERR geredet hat: Bei denen, die mir nahen, will ich geheiligt, und vor dem ganzen Volk will ich verherrlicht werden. Und Aaron schwieg. 10.4 Und Mose rief Mischael und Elizafan, die Soehne von Aarons Onkel Usiel, und sagte zu ihnen: Tretet herbei, tragt eure Brueder weg vom Heiligtum hinaus vor das Lager! 10.5 Und sie traten herbei und trugen sie in ihren Leibroecken hinaus vor das Lager, ganz wie Mose geredet hatte. - 10.6 Und Mose sagte zu Aaron und zu seinen Soehnen Eleasar und Itamar: Euer Haupthaar sollt ihr nicht frei haengen lassen und eure Kleider nicht zerreissen, damit ihr nicht sterbt und er nicht ueber die ganze Gemeinde zornig wird. Aber eure Brueder, das ganze Haus Israel, sollen diesen Brand beweinen, den der HERR angerichtet hat. 10.7 Vom Eingang des Zeltes der Begegnung sollt ihr nicht weggehen, damit ihr nicht sterbt; denn das Oel der Salbung des HERRN ist auf euch. Und sie taten nach dem Wort des Mose. 10.8 Und der HERR redete zu Aaron: 10.9 Wein und berauschendes Getraenk sollst du nicht trinken, du und deine Soehne mit dir, wenn ihr in das Zelt der Begegnung hineingeht, damit ihr nicht sterbt - eine ewige Ordnung fuer eure Generationen - 10.10 und damit ihr unterscheidet zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und zwischen dem Reinen und dem Unreinen 10.11 und damit ihr die Soehne Israel all die Ordnungen, die der HERR durch Mose zu euch geredet hat, lehrt. 10.12 Und Mose redete zu Aaron und zu seinen uebriggebliebenen Soehnen Eleasar und zu Itamar: Nehmt das Speisopfer, das von den Feueropfern des HERRN uebrigbleibt, und esst es ungesaeuert neben dem Altar; denn hochheilig ist es. 10.13 Und ihr sollt es an heiliger Staette essen, denn es ist deine Gebuehr und die Gebuehr deiner Soehne von den Feueropfern des HERRN; denn so ist mir geboten worden. 10.14 Und die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers sollt ihr an reiner Staette essen, du und deine Soehne und deine Toechter mit dir; denn als deine Gebuehr und die Gebuehr deiner Soehne sind sie gegeben von den Heilsopfern der Soehne Israel. 10.15 Die Keule des Hebopfers und die Brust des Schwingopfers sollen sie mit den Feueropfern der Fettstuecke bringen, um sie als Schwingopfer vor dem HERRN zu schwingen. Und das soll dir und deinen Soehnen mit dir zu einer ewigen Gebuehr sein, ganz wie der HERR geboten hat. 10.16 Und Mose suchte eifrig den Ziegenbock des Suendopfers, und siehe, er war verbrannt. Da wurde er zornig ueber die uebriggebliebenen Soehne Aarons Eleasar und Itamar und sagte: 10.17 Warum habt ihr das Suendopfer nicht an heiliger Staette gegessen? Es ist doch hochheilig! Und er hat es euch gegeben, die Schuld der Gemeinde zu tragen, um vor dem HERRN Suehnung fuer sie zu erwirken. 10.18 Siehe, sein Blut ist nicht in das Innere des Heiligtums gebracht worden; ihr haettet es auf jeden Fall im Heiligtum essen sollen, ganz wie ich geboten habe. 10.19 Und Aaron redete zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Suendopfer und ihr Brandopfer vor dem HERRN dargebracht, und solches ist mir begegnet! Haette ich heute das Suendopfer gegessen, waere es in den Augen des HERRN gut gewesen? 10.20 Und Mose hoerte es, und es war gut in seinen Augen. Reine und unreine Tiere 5Mo 14,4-19 \11\ 11.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach zu ihnen: 11.2 Redet zu den Soehnen Israel: Dies sind die Tiere, die ihr von allen Tieren, die auf der Erde sind, essen duerft! 11.3 Alles, was gespaltene Hufe hat, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, [und was] wiederkaeut [unter den Tieren], das duerft ihr essen. 11.4 Nur diese von den wiederkaeuenden und von denen, die gespaltene Hufe haben, duerft ihr nicht essen: das Kamel, denn es kaeut wieder, aber gespaltene Hufe hat es nicht: unrein soll es euch sein; 11.5 den Klippdachs, denn er kaeut wieder, aber er hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll er euch sein; 11.6 den Hasen, denn er kaeut wieder, aber er hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll er euch sein; 11.7 das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, aber es kaeut nicht wieder: unrein soll es euch sein. 11.8 Von ihrem Fleisch duerft ihr nicht essen und ihr Aas nicht beruehren; unrein sollen sie euch sein. 11.9 Dieses duerft ihr essen von allem, was im Wasser ist: alles, was Flossen und Schuppen hat im Wasser, in den Meeren und in den Fluessen, das duerft ihr essen. 11.10 Aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat in den Meeren und in den Fluessen von allem Gewimmel des Wassers und von jedem Lebewesen, das im Wasser ist, sie sollen euch etwas Abscheuliches sein. 11.11 Ja, etwas Abscheuliches sollen sie euch sein: von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr verabscheuen. 11.12 Alles im Wasser, was nicht Flossen und Schuppen hat, soll euch etwas Abscheuliches sein. 11.13 Und diese von den Voegeln sollt ihr verabscheuen: - sie sollen nicht gegessen werden, etwas Abscheuliches sind sie: den Adler und den Laemmergeier und den Moenchsgeier 11.14 und die Gabelweihe und die Koenigsweihe nach ihrer Art, 11.15 alle Raben nach ihrer Art 11.16 und die Strausshenne und den Falken und die Seemoewe und den Habicht nach seiner Art 11.17 und den Steinkauz und die Fischeule und den Ibis 11.18 und die Schleiereule und den Wuestenkauz und den Aasgeier 11.19 und den Storch und den Fischreiher nach seiner Art und den Wiedehopf und die Fledermaus. 11.20 Alles gefluegelte Kleingetier, das auf Vieren geht, soll euch etwas Abscheuliches sein. 11.21 Nur dieses duerft ihr essen von allem gefluegelten Kleingetier, das auf Vieren geht: was Unterschenkel hat oberhalb seiner Fuesse, um damit auf der Erde zu huepfen. 11.22 Diese duerft ihr von ihnen essen: den Arbe nach seiner Art und den Solam nach seiner Art und den Hargol nach seiner Art und den Hagab nach seiner Art. 11.23 Aber alles gefluegelte Kleingetier, das vier Fuesse hat, soll euch etwas Abscheuliches sein. 11.24 Und durch diese werdet ihr euch unrein machen. Jeder, der ihr Aas beruehrt, wird unrein sein bis zum Abend, 11.25 und jeder, der von ihrem Aas [etwas] traegt, soll seine Kleider waschen und wird bis zum Abend unrein sein. 11.26 Fuer jedes Tier, das gespaltene Hufe, aber nicht wirklich aufgespaltene Hufe hat und nicht wiederkaeut [gilt]: Unrein sollen sie euch sein; jeder, der sie beruehrt, wird unrein sein. 11.27 Und alles, was auf seinen Tatzen geht unter allem Getier, das auf Vieren geht, sie sollen euch unrein sein; jeder, der ihr Aas beruehrt, wird unrein sein bis zum Abend. 11.28 Und wer ihr Aas traegt, soll seine Kleider waschen und wird bis zum Abend unrein sein. Unrein sollen sie euch sein. 11.29 Und diese sollen euch unrein sein unter dem Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: der Maulwurf und die Springmaus und die Eidechse nach ihrer Art 11.30 und die Anaka und der Koach und die Letaah und der Chomet und das Chamaeleon. 11.31 Diese sollen euch unrein sein unter allem Kleingetier. Jeder, der sie beruehrt, wenn sie tot sind, wird bis zum Abend unrein sein. 11.32 Und alles, worauf eines von ihnen faellt, wenn sie tot sind, wird unrein sein: jedes Holzgeraet oder ein Kleid oder Fell oder Sack, jedes Geraet, womit eine Arbeit verrichtet wird, es soll ins Wasser getan werden und wird bis zum Abend unrein sein; dann wird es rein sein. 11.33 Und jedes irdene Gefaess, in das eines von ihnen hineinfaellt: alles, was darin ist, wird unrein sein, und das Gefaess sollt ihr zerbrechen. 11.34 Von aller Speise, die gegessen wird, auf die [solches] Wasser kommt, [gilt]: Sie wird unrein sein. Und alles Getraenk, das getrunken wird, wird unrein sein in jedem [solchen] Gefaess. 11.35 Und alles, worauf [etwas] von ihrem Aas faellt, wird unrein sein. Ofen und Herd sollen niedergerissen werden, unrein sind sie, unrein sollen sie euch sein. 11.36 Doch Quelle und Zisterne, Wasserbehaelter werden rein sein. Wer aber das Aas darin beruehrt, wird unrein sein. 11.37 Und wenn von ihrem Aas [etwas] auf irgendwelche Saat faellt, die gesaet wird, ist sie rein. 11.38 Wenn aber Wasser auf den Samen getan wurde, und es faellt von ihrem Aas [etwas] auf ihn, soll er euch unrein sein. 11.39 Und wenn eins von dem Vieh stirbt, das euch zur Nahrung dient: wer sein Aas beruehrt, wird bis zum Abend unrein sein. 11.40 Und wer von seinem Aas isst, soll seine Kleider waschen und wird bis zum Abend unrein sein. Und wer dessen Aas traegt, soll seine Kleider waschen und wird bis zum Abend unrein sein. 11.41 Und alles Kleingetier, das auf der Erde wimmelt, ist etwas Abscheuliches, es soll nicht gegessen werden. 11.42 Alles, was auf dem Bauch kriecht, und alles, was auf Vieren geht, bis zu allem Vielfuessigen von allem Kleingetier, das auf der Erde wimmelt: ihr sollt sie nicht essen; denn etwas Abscheuliches sind sie. 11.43 Macht euch selbst nicht zu etwas Abscheulichem durch all das wimmelnde Kleingetier und macht euch nicht unrein durch sie, so dass ihr dadurch unrein wuerdet! 11.44 Denn ich bin der HERR, euer Gott. So heiligt euch und seid heilig, denn ich bin heilig! Und ihr sollt euch selbst nicht unrein machen durch all das Kleingetier, das sich auf der Erde regt. 11.45 Denn ich bin der HERR, der euch aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat, um euer Gott zu sein: so sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig! 11.46 Das ist das Gesetz [betreffs] des Viehs und der Voegel und [betreffs] jedes Lebewesens, das sich im Wasser regt, und von jedem Wesen, das auf der Erde wimmelt; 11.47 um zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen und zwischen dem Getier, das gegessen wird, und dem Getier, das nicht gegessen werden soll. Verordnungen fuer Woechnerinnen. \12\ 12.1 Und der HERR redete zu Mose: 12.2 Rede zu den Soehnen Israel: Wenn eine Frau empfaengt und ein maennliches Kind gebiert, so wird sie sieben Tage [lang] unrein sein; wie in den Tagen der Unreinheit ihres Unwohlseins wird sie unrein sein. 12.3 Und am achten Tag soll das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten werden. 12.4 Und sie soll 33 Tage im Blut der Reinigung [daheim] bleiben. Nichts Heiliges soll sie anruehren, und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis die Tage ihrer Reinigung erfuellt sind. 12.5 Und wenn sie ein weibliches Kind gebiert, so wird sie zwei Wochen unrein sein wie bei ihrer Unreinheit. Und 66 Tage soll sie wegen des Blutes der Reinigung daheimbleiben. 12.6 Und wenn die Tage ihrer Reinigung fuer einen Sohn oder eine Tochter erfuellt sind, soll sie ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer bringen und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Suendopfer, zum Priester an den Eingang des Zeltes der Begegnung. 12.7 Und er soll es vor dem HERRN darbringen und Suehnung fuer sie erwirken, und sie wird rein sein vom Fluss ihres Blutes. Das ist das Gesetz der Gebaerenden bei einem maennlichen oder bei einem weiblichen Kind. 12.8 Und wenn ihre Hand das zu einem Schaf Ausreichende nicht findet, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer und eine zum Suendopfer. Und der Priester soll Suehnung fuer sie erwirken, und sie wird rein sein. Gesetz vom Aussatz an Menschen. \13\ 13.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron: 13.2 Wenn ein Mensch in der Haut seines Fleisches eine Erhoehung oder einen Schorf oder einen Flecken bekommt, und es wird in der Haut seines Fleisches zu einem Aussatzmal, dann soll er zum Priester Aaron gebracht werden oder zu einem von seinen Soehnen, den Priestern. 13.3 Und besieht der Priester das Mal in der Haut des Fleisches, und das Haar in dem Mal hat sich in weiss verwandelt, und das Mal erscheint tiefer als die Haut seines Fleisches, [dann] ist es das Mal des Aussatzes. Und sieht es der Priester, dann soll er ihn fuer unrein erklaeren. 13.4 Und wenn der Flecken in der Haut seines Fleisches weiss ist und er nicht tiefer erscheint als die Haut, und sein Haar hat sich nicht in weiss verwandelt, dann soll der Priester [den, der] das Mal [hat], [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.5 Und besieht es der Priester am siebten Tag, und siehe, das Mal ist in seinen Augen stehengeblieben, das Mal hat in der Haut nicht um sich gegriffen, dann soll der Priester ihn zum zweiten Mal [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.6 Und besieht es der Priester am siebten Tag zum zweiten Mal, und siehe, das Mal ist blass geworden, und das Mal hat nicht um sich gegriffen in der Haut, dann soll der Priester ihn fuer rein erklaeren: es ist Schorf. Er soll seine Kleider waschen und ist rein. 13.7 Wenn aber der Schorf in der Haut weiter um sich greift, nachdem er sich dem Priester zu seiner Reinigung gezeigt hat, dann soll er sich dem Priester zum zweiten Mal zeigen. 13.8 Und besieht [ihn] der Priester, und siehe, der Schorf hat in der Haut um sich gegriffen, dann soll der Priester ihn fuer unrein erklaeren: Aussatz ist es. 13.9 Wenn ein Aussatzmal an einem Menschen entsteht, dann soll er zum Priester gebracht werden. 13.10 Und besieht [ihn] der Priester, und siehe, es ist eine weisse Erhoehung in der Haut, und sie hat das Haar in weiss verwandelt, und eine Bildung von [wildem] Fleisch ist in der Erhoehung, 13.11 [dann] ist es ein alter Aussatz in der Haut seines Fleisches, und der Priester soll ihn fuer unrein erklaeren; er soll ihn nicht einschliessen, denn er ist unrein. 13.12 Wenn aber der Aussatz in der Haut kraeftig ausbricht und der Aussatz die ganze Haut dessen, der das Mal hat, bedeckt, von seinem Kopf bis zu seinen Fuessen, wohin auch die Augen des Priesters sehen, 13.13 und der Priester besieht [ihn], und siehe, der Aussatz hat sein ganzes Fleisch bedeckt, dann soll er [den, der] das Mal [hat], fuer rein erklaeren; hat es sich ganz in weiss verwandelt, ist er rein. 13.14 An dem Tag aber, da [wildes] Fleisch an ihm gesehen wird, wird er unrein sein. 13.15 Und sieht der Priester das [wilde] Fleisch, dann soll er ihn fuer unrein erklaeren; das rohe Fleisch ist unrein: Aussatz ist es. 13.16 Wenn aber das [wilde] Fleisch wieder zurueckgeht und in weiss verwandelt wird, dann soll er zum Priester kommen. 13.17 Und besieht ihn der Priester, und siehe, das Mal ist in weiss verwandelt, dann soll der Priester [den, der] das Mal [hat], fuer rein erklaeren: rein ist er. 13.18 Und wenn [im] Fleisch, in dessen Haut, ein Geschwuer entsteht und [wieder] heilt, 13.19 und es entsteht an der Stelle des Geschwuers eine weisse Erhoehung oder ein weiss-roetlicher Fleck, dann soll er sich dem Priester zeigen. 13.20 Und besieht [ihn] der Priester, und siehe, der Fleck erscheint niedriger als die Haut, und sein Haar hat sich in weiss verwandelt, dann soll der Priester ihn fuer unrein erklaeren: das Mal des Aussatzes ist es. Er ist in dem Geschwuer ausgebrochen. 13.21 Wenn der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weisses Haar darin, und der Fleck ist nicht niedriger als die Haut und ist blass, dann soll der Priester ihn [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.22 Wenn er aber in der Haut weiter um sich greift, dann soll der Priester ihn fuer unrein erklaeren: ein Mal ist es. 13.23 Und wenn der Fleck an seiner Stelle stehenbleibt, [wenn er] nicht um sich gegriffen hat, dann ist es die Narbe des Geschwuers. Der Priester soll ihn fuer rein erklaeren. 13.24 Oder wenn [im] Fleisch, in dessen Haut, eine [Brand]wunde entsteht, und die Bildung der Wunde wird ein weiss-roetlicher oder weisser Fleck, 13.25 und der Priester besieht ihn, und siehe, das Haar im Fleck ist in weiss verwandelt, und er erscheint tiefer als die Haut, [dann] ist es Aussatz; er ist in der [Brand]wunde ausgebrochen. Der Priester soll ihn fuer unrein erklaeren: das Mal des Aussatzes ist es. 13.26 Und wenn der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weisses Haar in dem Fleck, und er ist nicht niedriger als die Haut und ist blass, dann soll der Priester ihn [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.27 Und der Priester soll ihn am siebten Tag besehen. Wenn er in der Haut weiter um sich greift, dann soll der Priester ihn fuer unrein erklaeren: das Mal des Aussatzes ist es. 13.28 Und wenn der Fleck an seiner Stelle stehenbleibt, [wenn er] in der Haut nicht um sich gegriffen hat und blass ist, ist es die Erhoehung der [Brand]wunde. Der Priester soll ihn fuer rein erklaeren, denn es ist die Narbe der [Brand]wunde. 13.29 Und wenn ein Mann oder eine Frau ein Mal am Kopf oder am Bart bekommt, 13.30 und der Priester besieht das Mal, und siehe, sie erscheint tiefer als die Haut, und goldglaenzendes, duennes Haar ist darin, dann soll der Priester ihn fuer unrein erklaeren: Kraetze ist es, Aussatz des Kopfes oder des Bartes. 13.31 Und wenn der Priester das Mal der Kraetze besieht, und siehe, es erscheint nicht tiefer als die Haut, und es ist kein schwarzes Haar darin, dann soll der Priester [den, der] das Mal der Kraetze [hat], [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.32 Und besieht der Priester das Mal am siebten Tag, und siehe, die Kraetze hat nicht um sich gegriffen, und es ist kein goldglaenzendes Haar darin, und die Kraetze erscheint nicht tiefer als die Haut, 13.33 dann soll er sich scheren; aber den Schorf soll er nicht scheren. Und der Priester schliesse [den, der] die Kraetze [hat], zum zweiten Mal [fuer] sieben Tage ein. 13.34 Und besieht der Priester die Kraetze am siebten Tag, und siehe, die Kraetze hat in der Haut nicht um sich gegriffen, und sie erscheint nicht tiefer als die Haut, dann soll der Priester ihn fuer rein erklaeren. Er soll seine Kleider waschen, und er ist rein. 13.35 Wenn aber nach seiner Reinigung die Kraetze in der Haut weiter um sich greift, 13.36 und der Priester besieht ihn, und siehe, die Kraetze hat in der Haut um sich gegriffen, dann soll der Priester nicht nach dem goldglaenzenden Haar forschen: unrein ist er. 13.37 Wenn aber in seinen Augen die Kraetze stehengeblieben ist, und es ist schwarzes Haar darin gewachsen, dann ist die Kraetze geheilt: rein ist er. Der Priester soll ihn fuer rein erklaeren. 13.38 Und wenn ein Mann oder eine Frau in der Haut ihres Fleisches Flecken bekommt, weisse Flecken, 13.39 und der Priester besieht sie, und siehe, in der Haut ihres Fleisches sind blasse, weisse Flecken, dann ist es ein [gutartiger] Ausschlag, der in der Haut ausgebrochen ist: rein ist er. 13.40 Und wenn bei jemandem sein Kopf kahl wird, ist er ein Glatzkopf: rein ist er. 13.41 Und wenn sein Kopf an seiner Vorderseite kahl wird, ist er stirnglatzig: rein ist er. 13.42 Und wenn an der kahlen Stelle [hinten] oder an der Stirnglatze ein weiss-roetliches Mal ist, dann ist es Aussatz, der an seiner kahlen Stelle [hinten] oder an seiner Stirnglatze ausgebrochen ist. 13.43 Und besieht ihn der Priester, und siehe, die Erhoehung des Mals ist weiss-roetlich an seiner kahlen Stelle [hinten] oder an seiner Stirnglatze gleich dem Aussehen des Aussatzes in der Haut des Fleisches, 13.44 [dann] ist er ein aussaetziger Mann: unrein ist er. Der Priester soll ihn fuer ganz und gar unrein erklaeren; sein Mal ist an seinem Kopf. 13.45 Und der Aussaetzige, an dem das Mal ist, - seine Kleider sollen zerrissen und sein Kopfhaar soll frei haengen gelassen werden, und er soll seinen Bart verhuellen und ausrufen: Unrein, unrein! 13.46 All die Tage, die das Mal an ihm ist, soll er unrein sein; unrein ist er: allein soll er wohnen, ausserhalb des Lagers soll seine Wohnung sein. Gesetz vom Aussatz an Kleidern. 13.47 Und wenn an einem Kleid ein Aussatzmal entsteht, an einem Kleid aus Wolle oder an einem Kleid aus Leinen 13.48 oder an einem Gewebe oder an Gewirktem aus Leinen oder aus Wolle oder an einem Fell oder an irgend einem Fellwerk, 13.49 und das Mal ist gruenlich oder roetlich am Kleid oder am Fell oder am Gewebe oder am Gewirkten oder an irgendeinem Geraet aus Fell, [dann] ist es das Mal des Aussatzes. Man soll es den Priester besehen lassen. 13.50 Und der Priester besehe das Mal und schliesse [das, woran] das Mal [ist, fuer] sieben Tage ein. 13.51 Und sieht er das Mal am siebten Tag, dass das Mal um sich gegriffen hat am Kleid oder am Gewebe oder am Gewirkten oder am Fell, nach allem, wozu das Fell verarbeitet wird, [dann] ist das Mal ein boesartiger Aussatz: unrein ist es. 13.52 Und man soll das Kleid oder das Gewebe oder das Gewirkte aus Wolle oder aus Leinen oder jedes Geraet aus Fell, woran das Mal ist, verbrennen; denn ein boesartiger Aussatz ist es: mit Feuer soll es verbrannt werden. 13.53 Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Mal hat nicht um sich gegriffen am Kleid oder am Gewebe oder am Gewirkten oder an irgendeinem Geraet aus Fell, 13.54 dann soll der Priester gebieten, dass man das waescht, woran das Mal ist; und er soll es zum zweiten Mal [fuer] sieben Tage einschliessen. 13.55 Und besieht der Priester das Mal nach dem Waschen, und siehe, das Mal hat sein Aussehen nicht geaendert, und das Mal hat nicht um sich gegriffen, [dann] ist es unrein. Mit Feuer sollst du es verbrennen: es ist eine Vertiefung auf seiner kahlen Stelle [hinten] oder auf der kahlen Stelle [vorne]. 13.56 Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Mal ist blass geworden nach dem Waschen, dann soll er es abreissen vom Kleid oder vom Fell oder vom Gewebe oder vom Gewirkten. 13.57 Und wenn es sich noch zeigen wird am Kleid oder am Gewebe oder am Gewirkten, oder an irgendeinem Geraet aus Fell, [dann] ist es ein ausbrechender [Aussatz]: mit Feuer sollst du verbrennen, woran das Mal ist. 13.58 Und das Kleid oder das Gewebe oder das Gewirkte oder irgendein Geraet aus Fell, das du waeschst, so dass das Mal daraus weicht: es soll zum zweiten Mal gewaschen werden. Dann ist es rein. 13.59 Das ist das Gesetz [betreffs] des Aussatzmals an einem Kleid aus Wolle oder aus Leinen, oder an einem Gewebe oder an einem Gewirkten oder an irgendeinem Geraet aus Fell, es fuer rein oder fuer unrein zu erklaeren. Reinigungsopfer und Gebraeuche fuer Aussaetzige. \14\ 14.1 Und der HERR redete zu Mose: 14.2 Dies soll das Gesetz des Aussaetzigen sein am Tag seiner Reinigung: Er soll zum Priester gebracht werden, 14.3 und der Priester soll nach draussen vor das Lager gehen. Und besieht ihn der Priester, und siehe, das Mal des Aussatzes ist an dem Aussaetzigen geheilt, 14.4 dann soll der Priester gebieten, dass man fuer den, der zu reinigen ist, zwei lebende, reine Voegel nehme und Zedernholz, Karmesin und Ysop. 14.5 Und der Priester soll gebieten, dass man den einen Vogel ueber lebendigem Wasser in ein irdenes Gefaess hinein schlachte. 14.6 Den lebenden Vogel soll er nehmen, ihn und das Zedernholz, den Karmesin und den Ysop, und dieses und den lebenden Vogel in das Blut des Vogels tauchen, der ueber dem lebendigen Wasser geschlachtet worden ist. 14.7 Und er soll [davon etwas] auf den, der vom Aussatz zu reinigen ist, siebenmal sprengen und ihn fuer rein erklaeren. Und den lebenden Vogel soll er ins freie Feld fliegen lassen. 14.8 Und der zu reinigen ist, soll seine Kleider waschen und all sein Haar scheren und sich im Wasser baden. Dann ist er rein. Und danach darf er ins Lager kommen, aber er soll sieben Tage ausserhalb seines Zeltes bleiben. 14.9 Und es soll geschehen, am siebten Tag soll er all sein Haar scheren, sein Haupt und seinen Bart und seine Augenbrauen; ja, all sein Haar soll er scheren und seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden: dann ist er rein. 14.10 Und am achten Tag soll er zwei Schaflaemmer ohne Fehler nehmen und ein weibliches Schaflamm, einjaehrig, ohne Fehler, drei Zehntel Weizengriess, mit Oel gemengt, zum Speisopfer, und ein Log Oel. 14.11 Und der reinigende Priester soll den Mann, der zu reinigen ist, zusammen mit diesen Dingen an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN stellen. 14.12 Und der Priester nehme das eine Lamm und bringe es als Schuldopfer dar mit dem Log Oel und schwinge sie als Schwingopfer vor dem HERRN. 14.13 Und er schlachte das Lamm an der Stelle, wo man das Suendopfer und das Brandopfer schlachtet, an heiliger Staette; denn wie das Suendopfer so gehoert das Schuldopfer dem Priester: hochheilig ist es. 14.14 Und der Priester nehme [etwas] von dem Blut des Schuldopfers, und der Priester tue es auf das rechte Ohrlaeppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. 14.15 Und der Priester nehme [etwas] von dem Log Oel und giesse es in seine linke Hand. 14.16 Und der Priester tauche seinen rechten Finger in das Oel, das in seiner linken Hand ist, und versprenge [etwas] von dem Oel mit seinem Finger siebenmal vor dem HERRN. 14.17 Und vom Rest des Oeles, das in seiner Hand ist, soll der Priester [etwas] auf das rechte Ohrlaeppchen dessen tun, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses, auf das Blut des Schuldopfers. 14.18 Und das restliche Oel, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf den Kopf dessen tun, der zu reinigen ist. Und der Priester soll Suehnung fuer ihn erwirken vor dem HERRN. 14.19 Und der Priester soll das Suendopfer opfern und fuer den Suehnung erwirken, der von seiner Unreinheit zu reinigen ist. Danach soll er das Brandopfer schlachten. 14.20 Und der Priester soll das Brandopfer und das Speisopfer auf dem Altar opfern. Und so erwirke der Priester Suehnung fuer ihn: dann ist er rein. 14.21 Wenn er aber gering ist und seine Hand es nicht aufbringen kann, dann soll er ein Lamm als Schuldopfer nehmen fuer das Schwingopfer, um Suehnung fuer ihn zu erwirken, und fuer das Speisopfer ein Zehntel Weizengriess, mit Oel gemengt, und ein Log Oel 14.22 und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die seine Hand aufbringen kann: eine soll ein Suendopfer und die andere ein Brandopfer sein. 14.23 Und er soll sie am achten Tag seiner Reinigung zum Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN. 14.24 Und der Priester nehme das Lamm des Schuldopfers und das Log Oel, und der Priester schwinge sie als Schwingopfer vor dem HERRN. 14.25 Und er schlachte das Lamm des Schuldopfers! Und der Priester nehme [etwas] von dem Blut des Schuldopfers und tue es auf das rechte Ohrlaeppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. 14.26 Und der Priester giesse [etwas] von dem Oel in seine linke Hand; 14.27 und der Priester sprenge vor dem HERRN siebenmal mit seinem rechten Finger [etwas] von dem Oel, das in seiner linken Hand ist. 14.28 Und der Priester tue [etwas] von dem Oel, das in seiner Hand ist, auf das rechte Ohrlaeppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses, auf die Stelle des Blutes des Schuldopfers. 14.29 Und das uebrige Oel, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf den Kopf dessen tun, der zu reinigen ist, um Suehnung fuer ihn zu erwirken vor dem HERRN. 14.30 Und er soll die eine von den Turteltauben oder von den jungen Tauben opfern, von dem, was seine Hand aufbringen kann, - 14.31 das, was seine Hand aufbringen kann: die eine als Suendopfer und die andere als Brandopfer, mit dem Speisopfer. So erwirke der Priester Suehnung vor dem HERRN fuer den, der zu reinigen ist. 14.32 Das ist das Gesetz fuer den, an dem das Mal des Aussatzes ist, dessen Hand bei seiner Reinigung nicht aufbringen kann[, was vorgeschrieben ist]. Reinigung vom Aussatz an Haeusern. 14.33 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron: 14.34 Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, das ich euch zum Eigentum gebe, und ich im Land eures Eigentums ein Aussatzmal an ein Haus setze, 14.35 dann soll der, dem das Haus gehoert, kommen und es dem Priester melden und sagen: Es sieht mir aus wie ein Mal am Haus. 14.36 Und der Priester soll gebieten, dass man das Haus ausraeumt, ehe der Priester hineingeht, das Mal zu besehen, damit nicht alles, was im Haus ist, unrein wird. Danach soll der Priester hineingehen, das Haus zu besehen. 14.37 Und besieht er das Mal, und siehe, das Mal ist an den Waenden des Hauses, gruenliche oder roetliche Vertiefungen, und sie erscheinen tiefer als die Wand, 14.38 dann soll der Priester aus dem Haus hinaus an den Eingang des Hauses gehen und das Haus [fuer] sieben Tage verschliessen. 14.39 Und der Priester soll am siebten Tag wiederkommen. Und besieht er es, und siehe, das Mal hat an den Waenden des Hauses um sich gegriffen, 14.40 dann soll der Priester gebieten, dass man die Steine, an denen das Mal ist, herausreisst und sie hinauswirft nach draussen vor die Stadt an einen unreinen Ort. 14.41 Das Haus aber soll man inwendig ringsum abkratzen und den Lehm, den man abgekratzt hat, hinausschuetten nach draussen vor die Stadt an einen unreinen Ort. 14.42 Und man soll andere Steine nehmen und sie an die Stelle der [herausgerissenen] Steine bringen, und man soll anderen Lehm nehmen und das Haus [damit] verputzen. 14.43 Wenn aber nach dem Ausreissen der Steine, nach dem Abkratzen des Hauses und nach dem Verputzen das Mal zurueckkehrt und am Haus ausbricht, 14.44 dann soll der Priester kommen. Und besieht er es, und siehe, das Mal hat am Haus um sich gegriffen, [dann] ist es ein boesartiger Aussatz am Haus: unrein ist es. 14.45 Man soll das Haus niederreissen, seine Steine und sein Holz und allen Lehm des Hauses, und es hinausbringen nach draussen vor die Stadt an einen unreinen Ort. 14.46 Und wer in das Haus, solange es verschlossen ist, hineingeht, wird bis zum Abend unrein sein. 14.47 Wer in dem Haus schlaeft, soll seine Kleider waschen, und wer in dem Haus isst, soll seine Kleider waschen. 14.48 Wenn aber der Priester wieder hineingeht und es besieht, und siehe, das Mal hat nach dem Verputzen des Hauses nicht um sich gegriffen am Haus, dann soll der Priester das Haus fuer rein erklaeren; denn das Mal ist geheilt. 14.49 Und er soll, um das Haus zu entsuendigen, zwei Voegel nehmen und Zedernholz und Karmesin und Ysop; 14.50 und er schlachte den einen Vogel ueber lebendigem Wasser in ein irdenes Gefaess hinein. 14.51 Und er nehme das Zedernholz und den Ysop und den Karmesin und den lebenden Vogel und tauche sie in das Blut des geschlachteten Vogels und in das lebendige Wasser und besprenge [damit] das Haus siebenmal. 14.52 Und er entsuendige das Haus mit dem Blut des Vogels, mit dem lebendigen Wasser und mit dem lebenden Vogel, mit dem Zedernholz, mit dem Ysop und mit dem Karmesin. 14.53 Den lebenden Vogel aber soll er nach draussen vor die Stadt ins freie Feld fliegen lassen. So erwirke er Suehnung fuer das Haus: dann wird es rein sein. 14.54 Das ist das Gesetz fuer das ganze Mal des Aussatzes und fuer die Kraetze 14.55 und fuer den Aussatz des Kleides und des Hauses 14.56 und fuer die Erhoehung und fuer den Schorf und fuer den Fleck, 14.57 um zu belehren, wann fuer unrein und wann fuer rein zu erklaeren ist: das ist das Gesetz des Aussatzes. Gesetz ueber die Unreinigkeit bei Maennern und Frauen. \15\ 15.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron: 15.2 Redet zu den Soehnen Israel und sagt zu ihnen: Wenn irgend ein Mann an seinem Fleisch an Fluss leidet, ist er unrein durch seinen Schleimfluss. 15.3 Und dies wird seine Unreinheit bei seinem Schleimfluss sein: Laesst sein Fleisch seinen Schleimfluss triefen oder haelt sein Fleisch seinen Schleimfluss zurueck, ist das seine Unreinheit. 15.4 Jedes Lager, worauf der an Ausfluss Leidende liegt, wird unrein sein, und jedes Geraet, worauf er sitzt, wird unrein sein. 15.5 Und wer sein Lager beruehrt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.6 Und wer sich auf das Geraet setzt, worauf der an Ausfluss Leidende zu sitzen pflegt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.7 Und wer das Fleisch des an Ausfluss Leidenden beruehrt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.8 Und wenn der an Ausfluss Leidende auf einen Reinen speit, dann soll dieser seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.9 Jeder Sattelsitz, auf dem der an Ausfluss Leidende reitet, wird unrein sein. 15.10 Und jeder, der irgend etwas beruehrt, was er unter sich hat, wird bis zum Abend unrein sein. Und wer es traegt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.11 Und jeder, den der an Ausfluss Leidende beruehrt, - er hat aber seine Haende nicht im Wasser abgespuelt -, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.12 Und das irdene Gefaess, das der an Ausfluss Leidende beruehrt, soll zerbrochen werden; jedes hoelzerne Gefaess aber soll im Wasser gespuelt werden. 15.13 Und wenn der an Ausfluss Leidende von seinem Schleimfluss rein wird, dann soll er fuer seine Reinigung sieben Tage fuer sich zaehlen. Und er soll seine Kleider waschen und sein Fleisch in lebendigem Wasser baden, dann wird er rein sein. 15.14 Und am achten Tag soll er sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN kommen und sie dem Priester geben. 15.15 Und der Priester soll sie opfern, eine als Suendopfer und die andere als Brandopfer. So erwirke der Priester vor dem HERRN Suehnung fuer ihn wegen seines Schleimflusses. 15.16 Und wenn einem Mann der Samenerguss entgeht, dann soll er sein ganzes Fleisch im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.17 Und jedes Kleid und jedes Fell, worauf der Samenerguss kommt, soll im Wasser gewaschen werden, und es wird bis zum Abend unrein sein. 15.18 Und eine Frau, bei der ein Mann liegt mit Samenerguss, - sie sollen sich im Wasser baden und werden bis zum Abend unrein sein. 15.19 Und wenn eine Frau an Fluss leidet [und] ihr Fluss an ihrem Fleisch Blut ist, soll sie sieben Tage in ihrer Absonderung sein. Und jeder, der sie anruehrt, wird bis zum Abend unrein sein. 15.20 Alles, worauf sie in ihrer Absonderung liegt, wird unrein sein, und alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein. 15.21 Und jeder, der ihr Lager beruehrt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.22 Und jeder, der irgendein Geraet beruehrt, worauf sie zu sitzen pflegt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.23 Und wenn etwas auf dem Lager oder auf dem Geraet ist, worauf sie zu sitzen pflegt, - wenn er es beruehrt, wird er bis zum Abend unrein sein. 15.24 Und wenn etwa ein Mann neben ihr liegt, und ihre Unreinheit kommt auf ihn, dann wird er sieben Tage unrein sein. Jedes Lager, worauf er liegt, wird unrein sein. 15.25 Und wenn eine Frau ihren Blutfluss viele Tage ausser der Zeit ihrer Absonderung hat oder wenn sie den Fluss ueber ihre Absonderung hinaus hat, soll sie all die Tage des Flusses ihrer Unreinheit sein wie in den Tagen ihrer Absonderung: unrein ist sie. 15.26 Jedes Lager, worauf sie alle Tage ihres Flusses liegt, soll ihr sein wie das Lager ihrer Absonderung, und jedes Geraet, worauf sie sitzt, wird unrein sein nach der Unreinheit ihrer Absonderung. 15.27 Und jeder, der es beruehrt, wird unrein sein, und er soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. 15.28 Und wenn sie rein geworden ist von ihrem Fluss, dann soll sie sich sieben Tage zaehlen, danach wird sie rein sein. 15.29 Und am achten Tag soll sie sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie an den Eingang des Zeltes der Begegnung zum Priester bringen. 15.30 Und der Priester soll die eine als Suendopfer und die andere als Brandopfer opfern. So erwirke der Priester Suehnung fuer sie vor dem HERRN wegen des Flusses ihrer Unreinheit. 15.31 Und ihr sollt die Soehne Israel warnen vor ihrer Unreinheit, damit sie nicht in ihrer Unreinheit sterben, indem sie meine Wohnung, die in ihrer Mitte ist, unrein machen. 15.32 Das ist das Gesetz [betreffs] dessen, der an Ausfluss leidet, und dessen, dem der Samenerguss entgeht, so dass er durch ihn unrein wird, 15.33 und [betreffs der], die krank ist in ihrer Absonderung, und dessen, der seinen Schleimfluss hat, es sei Mann oder Frau, und fuer den Mann, der neben einer Unreinen liegt. Der Versoehnungstag. \16\ 16.1 Und der HERR redete zu Mose nach dem Tod der beiden Soehne Aarons, als sie vor den HERRN traten und starben. 16.2 Und der HERR sprach zu Mose: Rede zu deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum hineingeht innerhalb des Vorhangs, vor die Deckplatte, die auf der Lade ist, damit er nicht stirbt. Denn ich erscheine in der Wolke ueber der Deckplatte. 16.3 Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum hineingehen: mit einem Jungstier fuer das Suendopfer und einem Widder fuer das Brandopfer. 16.4 Er soll einen heiligen Leibrock aus Leinen anziehen, und leinene Beinkleider sollen auf seinem Fleisch sein, und mit einem leinenen Guertel soll er sich umguerten und einen Kopfbund aus Leinen sich umbinden: das sind heilige Kleider. Er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie [dann] anziehen. 16.5 Und von der Gemeinde der Soehne Israel soll er zwei Ziegenboecke nehmen fuer das Suendopfer und einen Widder fuer das Brandopfer. 16.6 Und Aaron soll den Jungstier des Suendopfers, der fuer ihn ist, herbeibringen und Suehnung erwirken fuer sich und fuer sein Haus. 16.7 Und er soll die zwei Ziegenboecke nehmen und sie an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN stellen. 16.8 Und Aaron soll Lose werfen ueber die zwei Ziegenboecke, ein Los fuer den HERRN und ein Los fuer Asasel. 16.9 Und Aaron soll den Ziegenbock herzubringen, auf den das Los fuer den HERRN gefallen ist, und ihn als Suendopfer opfern. 16.10 Und der Ziegenbock, auf den das Los fuer Asasel gefallen ist, soll lebendig vor den HERRN gestellt werden, um fuer ihn Suehnung zu erwirken, um ihn fuer Asasel in die Wueste fortzuschicken. 16.11 Und Aaron bringe den Jungstier des Suendopfers, der fuer ihn ist, herbei und tue Suehnung fuer sich und fuer sein Haus und schlachte den Jungstier des Suendopfers, der fuer ihn ist. 16.12 Und er nehme eine Pfanne voll Feuerkohlen von dem Altar vor dem HERRN und seine beiden Haende voll von wohlriechendem, kleingestossenem Raeucherwerk und bringe es [in den Raum] innerhalb des Vorhangs. 16.13 Und er lege das Raeucherwerk auf das Feuer vor den HERRN, damit die Wolke des Raeucherwerks die Deckplatte, die auf dem Zeugnis ist, bedeckt und er nicht stirbt. 16.14 Und er nehme [etwas] von dem Blut des Jungstiers und sprenge [es] mit seinem Finger auf die Vorderseite der Deckplatte nach Osten zu, und vor die Deckplatte soll er siebenmal [etwas] von dem Blut mit seinem Finger sprengen. 16.15 Und er schlachte den Ziegenbock des Suendopfers, der fuer das Volk ist, und bringe sein Blut [in den Raum] innerhalb des Vorhangs und tue mit seinem Blut ebenso, wie er mit dem Blut des Jungstiers getan hat, und sprenge es auf die Deckplatte und vor die Deckplatte. 16.16 Und er erwirke Suehnung fuer das Heiligtum wegen der Unreinheiten der Soehne Israel und wegen ihrer Vergehen, nach allen ihren Suenden. Und ebenso soll er fuer das Zelt der Begegnung tun, das sich bei ihnen befindet mitten in ihren Unreinheiten. 16.17 Und kein Mensch soll in dem Zelt der Begegnung sein, wenn er hineingeht, um Suehnung im Heiligtum zu erwirken, bis er herauskommt. So erwirke er Suehnung fuer sich und fuer sein Haus und fuer die ganze Versammlung Israels. 16.18 Und er soll hinausgehen zu dem Altar, der vor dem HERRN ist, und fuer ihn Suehnung erwirken. Und er nehme [etwas] von dem Blut des Jungstiers und von dem Blut des Ziegenbocks und tue es ringsherum an die Hoerner des Altars. 16.19 Und er sprenge [etwas] von dem Blut siebenmal mit seinem Finger an ihn und reinige ihn und heilige ihn von den Unreinheiten der Soehne Israel. 16.20 Und hat er die Suehnung des Heiligtums und des Zeltes der Begegnung und des Altars vollendet, dann soll er den lebenden Ziegenbock herbeibringen. 16.21 Und Aaron lege seine beiden Haende auf den Kopf des lebenden Ziegenbocks und bekenne auf ihn alle Schuld der Soehne Israel und all ihre Vergehen nach allen ihren Suenden. Und er lege sie auf den Kopf des Ziegenbocks und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wueste, 16.22 damit der Ziegenbock all ihre Schuld auf sich traegt in ein oedes Land; und er schicke den Ziegenbock in die Wueste. 16.23 Und Aaron soll in das Zelt der Begegnung hineingehen und die Kleider aus Leinen ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum hineinging, und soll sie dort niederlegen. 16.24 Und er soll an heiliger Staette sein Fleisch im Wasser baden und seine Kleider anziehen. Und er soll herauskommen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und [so] fuer sich und fuer das Volk Suehnung erwirken. 16.25 Und das Fett des Suendopfers soll er auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. 16.26 Und wer den Ziegenbock fuer Asasel fortschickt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden. Danach darf er ins Lager kommen. 16.27 Und den Jungstier des Suendopfers und den Ziegenbock des Suendopfers, deren Blut hineingebracht worden ist, um im Heiligtum Suehnung zu erwirken, soll man hinausbringen nach draussen vor das Lager und ihre Haeute und ihr Fleisch und ihren Mageninhalt mit Feuer verbrennen. 16.28 Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; danach darf er ins Lager kommen. 16.29 Und dies soll euch zu einer ewigen Ordnung sein: Im siebten Monat, am Zehnten des Monats, sollt ihr euch selbst demuetigen und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und der Fremde, der in eurer Mitte als Fremder wohnt. 16.30 Denn an diesem Tag wird man fuer euch Suehnung erwirken, um euch zu reinigen: von all euren Suenden werdet ihr rein sein vor dem HERRN. 16.31 Ein Sabbat voelliger Ruhe soll er euch sein, und ihr sollt euch selbst demuetigen - eine ewige Ordnung. 16.32 Und der Priester soll Suehnung erwirken, den man salben wird und dem man die Hand fuellt, damit er den Priesterdienst an seines Vaters Statt ausuebt. Er soll die Kleider aus Leinen anziehen, die heiligen Kleider, 16.33 und er soll Suehnung erwirken fuer das heilige Heiligtum und fuer das Zelt der Begegnung. Und fuer den Altar soll er Suehnung erwirken, und fuer die Priester und fuer das ganze Volk der Gemeinde soll er Suehnung erwirken. 16.34 Das soll euch zu einer ewigen Ordnung sein, fuer die Soehne Israel einmal im Jahr Suehnung zu tun wegen all ihrer Suenden. Und er tat [es], ganz wie der HERR dem Mose geboten hatte. Ort zum Opfern - Verbot des Essens von Blut und Aas. \17\ 17.1 Und der HERR redete zu Mose: 17.2 Rede zu Aaron und zu seinen Soehnen und zu allen Soehnen Israel und sage zu ihnen: Dies ist die Sache, die der HERR geboten hat: 17.3 Jedermann aus dem Haus Israel, der einen Stier oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager schlachtet oder der ausserhalb des Lagers schlachtet 17.4 und es nicht an den Eingang des Zeltes der Begegnung gebracht hat, um [es] dem HERRN als Opfergabe darzubringen vor der Wohnung des HERRN, diesem Mann soll [es] als Blut zugerechnet werden: Blut hat er vergossen; und dieser Mann soll aus der Mitte seines Volkes ausgerottet werden. 17.5 [Dies wird angeordnet], damit die Soehne Israel ihre Schlachtopfer hineinbringen, die sie jetzt auf freiem Feld schlachten, und zwar sie hineinbringen fuer den HERRN an den Eingang des Zeltes der Begegnung zum Priester und sie als Heilsopfer dem HERRN schlachten. 17.6 Und der Priester soll das Blut an den Altar des HERRN vor dem Eingang des Zeltes der Begegnung sprengen und das Fett in Rauch aufgehen lassen als wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN. 17.7 Und sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer den Bocksdaemonen schlachten, denen sie nachhuren. Das soll ihnen eine ewige Ordnung sein fuer ihre Generationen. 17.8 Und du sollst zu ihnen sagen: Jedermann aus dem Haus Israel und von den Fremden, die in ihrer Mitte als Fremde wohnen, der ein Brandopfer oder Schlachtopfer opfert 17.9 und es nicht an den Eingang des Zeltes der Begegnung bringt, um es dem HERRN zu opfern, dieser Mann soll aus seinen Voelkern ausgerottet werden. 17.10 Und jedermann aus dem Haus Israel und von den Fremden, die in ihrer Mitte als Fremde wohnen, der irgendwelches Blut isst, - gegen die Seele, die das Blut isst, werde ich mein Angesicht richten und sie aus der Mitte ihres Volkes ausrotten. 17.11 Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich selbst habe es euch auf den Altar gegeben, Suehnung fuer eure Seelen zu erwirken. Denn das Blut ist es, das Suehnung tut durch die Seele [in ihm]. 17.12 Darum habe ich zu den Soehnen Israel gesagt: Keine Seele von euch soll Blut essen; auch der Fremde, der in eurer Mitte als Fremder wohnt, soll nicht Blut essen. 17.13 Und jedermann von den Soehnen Israel und von den Fremden, die in eurer Mitte als Fremde wohnen, der ein Wild oder einen Vogel erjagt, die gegessen werden duerfen, soll ihr Blut ausfliessen lassen und es mit Erde bedecken. 17.14 Denn [was] die Seele alles Fleisches [betrifft]: sein Blut, das ist seine Seele, - und ich habe zu den Soehnen Israel gesagt: Das Blut irgendwelches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isst, soll ausgerottet werden. - 17.15 Jeder, der ein Aas oder Zerrissenes isst, er sei Einheimischer oder Fremder, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein; dann wird er rein sein. 17.16 Und wenn er sie nicht waescht und sein Fleisch nicht badet, so wird er seine Schuld tragen. Verordnungen fuer Ehe und Keuschheit. \18\ 18.1 Und der HERR redete zu Mose: 18.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Ich bin der HERR, euer Gott. 18.3 Nach der Weise des Landes Aegypten, in dem ihr gewohnt habt, sollt ihr nicht tun; und nach der Weise des Landes Kanaan, wohin ich euch bringe, sollt ihr nicht tun; und in ihren Ordnungen sollt ihr nicht leben. 18.4 Meine Rechtsbestimmungen sollt ihr tun, und meine Ordnungen sollt ihr halten, um in ihnen zu leben. Ich bin der HERR, euer Gott. 18.5 Und meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen sollt ihr halten. Durch sie wird der Mensch, der sie tut, Leben haben. Ich bin der HERR. V. 6-30: Kap. 20,11-23. 18.6 Niemand von euch soll sich irgendeinem seiner Blutsverwandten naehern, um die Bloesse aufzudecken. Ich bin der HERR. 18.7 Die Bloesse deines Vaters und die Bloesse deiner Mutter sollst du nicht aufdecken; sie ist deine Mutter, du sollst ihre Bloesse nicht aufdecken. 18.8 Die Bloesse der Frau deines Vaters sollst du nicht aufdecken; es ist die Bloesse deines Vaters. 18.9 Die Bloesse deiner Schwester, der Tochter deines Vaters oder der Tochter deiner Mutter, im Haus geboren oder draussen geboren - ihre Bloesse sollst du nicht aufdecken. 18.10 Die Bloesse der Tochter deines Sohnes oder der Tochter deiner Tochter - ihre Bloesse sollst du nicht aufdecken, denn es ist deine Bloesse. 18.11 Die Bloesse der Tochter der Frau deines Vaters, von deinem Vater gezeugt - sie ist deine Schwester, ihre Bloesse sollst du nicht aufdecken. 18.12 Die Bloesse der Schwester deines Vaters sollst du nicht aufdecken; sie ist die Blutsverwandte deines Vaters. 18.13 Die Bloesse der Schwester deiner Mutter sollst du nicht aufdecken, denn sie ist die Blutsverwandte deiner Mutter. 18.14 Die Bloesse des Bruders deines Vaters sollst du nicht aufdecken: seiner Frau sollst du dich nicht naehern, sie ist deine Tante. 18.15 Die Bloesse deiner Schwiegertochter sollst du nicht aufdecken; sie ist die Frau deines Sohnes, ihre Bloesse sollst du nicht aufdecken. 18.16 Die Bloesse der Frau deines Bruders sollst du nicht aufdecken; es ist die Bloesse deines Bruders. 18.17 Die Bloesse einer Frau und ihrer Tochter sollst du nicht aufdecken; die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter sollst du nicht nehmen, um ihre Bloesse aufzudecken; sie sind deine Blutsverwandten: es ist eine Schandtat. 18.18 Und du sollst nicht eine Frau zu ihrer Schwester nehmen, [sie] eifersuechtig zu machen, indem du ihre Bloesse neben ihr aufdeckst bei ihrem Leben. - 18.19 Und einer Frau in der Absonderung ihrer Unreinheit sollst du nicht nahen, um ihre Bloesse aufzudecken. 18.20 Und bei der Frau deines Naechsten sollst du nicht zur Begattung liegen, dass du durch sie unrein wirst. - 18.21 Und von deinen Nachkommen sollst du nicht [einen] hingeben, um sie dem Moloch durch [das Feuer] gehen zu lassen. Und du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht entweihen. Ich bin der HERR. - 18.22 Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt: ein Greuel ist es. 18.23 Und bei keinem Vieh sollst du liegen, so dass du dich an ihm unrein machst. Und eine Frau soll sich nicht vor ein Vieh hinstellen, damit es sie begattet: es ist eine schaendliche Befleckung. 18.24 Macht euch nicht unrein durch all dieses! Denn durch all dieses haben die Nationen sich unrein gemacht, die ich vor euch vertreibe. 18.25 Und das Land wurde unrein gemacht, und ich suchte seine Schuld an ihm heim, und das Land spie seine Bewohner aus. 18.26 Ihr aber, ihr sollt meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen halten, und ihr sollt nichts tun von all diesen Greueln, der Einheimische und der Fremde, der in eurer Mitte als Fremder wohnt - 18.27 denn all diese Greuel haben die Menschen des Landes getan, die vor euch [da] waren, und das Land ist unrein gemacht worden -, 18.28 damit das Land euch nicht ausspeit, wenn ihr es unrein macht, ebenso wie es die Nation ausgespieen hat, die vor euch [da] war: 18.29 denn jeder, der etwas von all diesen Greueln tut, - die Seelen, die es tun, sollen ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. 18.30 Und ihr sollt meine Vorschriften halten, damit ihr keine der greulichen Braeuche uebt, die vor euch geuebt worden sind. Ihr sollt euch nicht durch sie unrein machen. Ich bin der HERR, euer Gott. Vom Umgang mit Gott und dem Naechsten. \19\ 19.1 Und der HERR redete zu Mose: 19.2 Rede zu der ganzen Gemeinde der Soehne Israel und sage zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich, der HERR, euer Gott, bin heilig. 19.3 Ihr sollt jeder seine Mutter und seinen Vater fuerchten; und meine Sabbate sollt ihr halten. Ich bin der HERR, euer Gott. - 19.4 Ihr sollt euch nicht zu den Goetzen wenden, und gegossene Goetter sollt ihr euch nicht machen. Ich bin der HERR, euer Gott. 19.5 Und wenn ihr ein Heilsopfer dem HERRN opfert, sollt ihr es zum Wohlgefallen fuer euch opfern. 19.6 An dem Tag, an dem ihr es opfert, und am naechsten Tag soll es gegessen werden. Was aber bis zum dritten Tag uebrigbleibt, soll mit Feuer verbrannt werden. 19.7 Und wenn es irgend am dritten Tag gegessen wird, ist es Unreines; es wird nicht als wohlgefaellig betrachtet werden. 19.8 Wer es isst, wird seine Schuld tragen, denn das Heilige des HERRN hat er entweiht; und diese Person soll ausgerottet werden aus ihren Voelkern. 19.9 Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, darfst du den Rand deines Feldes nicht vollstaendig abernten und darfst keine Nachlese deiner Ernte halten. 19.10 Und in deinem Weinberg sollst du nicht nachlesen, und die abgefallenen Beeren deines Weinbergs sollst du nicht auflesen; fuer den Elenden und fuer den Fremden sollst du sie lassen. Ich bin der HERR, euer Gott. 19.11 Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht luegen und nicht betruegerisch handeln einer gegen den anderen. 19.12 Und ihr sollt bei meinem Namen nicht falsch schwoeren, dass du den Namen deines Gottes entweihen wuerdest. Ich bin der HERR. - 19.13 Du sollst deinen Naechsten nicht unterdruecken und sollst [ihn] nicht berauben; der Lohn des Tageloehners darf ueber Nacht bis zum Morgen nicht bei dir bleiben. 19.14 Du sollst einem Tauben nicht fluchen und vor einen Blinden kein Hindernis legen, und du sollst dich fuerchten vor deinem Gott. Ich bin der HERR. - 19.15 Ihr sollt im Gericht nicht Unrecht tun; du sollst die Person des Geringen nicht bevorzugen und die Person des Grossen nicht ehren; in Gerechtigkeit sollst du deinen Naechsten richten. 19.16 Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Volksgenossen umhergehen. Du sollst nicht gegen das Blut deines Naechsten auftreten. Ich bin der HERR. - 19.17 Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen. Du sollst deinen Naechsten ernstlich zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld traegst. 19.18 Du sollst dich nicht raechen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen und sollst deinen Naechsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR. 19.19 Meine Ordnungen sollt ihr halten. Dein Vieh von zweierlei [Art] sollst du sich nicht begatten lassen; dein Feld sollst du nicht mit zweierlei [Samen] besaeen, und ein Kleid, aus zweierlei Stoff gewebt, soll nicht auf dich kommen. 19.20 Und wenn ein Mann bei einer Frau zur Begattung liegt, und sie ist eine Sklavin, einem Mann verlobt, und sie ist keineswegs losgekauft, noch ist ihr die Freiheit geschenkt, dann besteht Schadenersatzpflicht. Sie sollen nicht getoetet werden, denn sie ist nicht frei gewesen. 19.21 Und er soll dem HERRN sein Schuldopfer an den Eingang des Zeltes der Begegnung bringen, einen Widder als Schuldopfer. 19.22 Und der Priester soll fuer ihn mit dem Widder des Schuldopfers vor dem HERRN Suehnung erwirken fuer seine Suende, die er begangen hat; und in bezug auf seine Suende, die er begangen hat, wird ihm vergeben werden. 19.23 Und wenn ihr in das Land kommt und allerlei Baeume zur Speise pflanzt, dann sollt ihr ihre Fruechte als ihre Vorhaut unbeschnitten lassen. Drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten, sie duerfen nicht gegessen werden. 19.24 Im vierten Jahr sollen all ihre Fruechte dem HERRN eine heilige Festgabe sein. 19.25 Und im fuenften Jahr sollt ihr ihre Fruechte essen, damit ihr Ertrag euch [den Gewinn] vermehrt. Ich bin der HERR, euer Gott. 19.26 Ihr sollt [Fleisch] nicht [zusammen] mit Blut essen. Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben. 19.27 Ihr sollt nicht den Rand eures Haupthaares rund scheren, und den Rand deines Bartes sollst du nicht verderben. 19.28 Und einen Einschnitt wegen eines Toten sollt ihr an eurem Fleisch nicht machen; und geaetzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich bin der HERR. 19.29 Du sollst deine Tochter nicht entweihen, sie zur Hurerei anzuhalten, dass das Land nicht Hurerei treibt und das Land voll Schandtaten wird. 19.30 Meine Sabbate sollt ihr halten, und mein Heiligtum sollt ihr fuerchten. Ich bin der HERR. 19.31 Ihr sollt euch nicht zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wenden; ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen unrein zu machen. Ich bin der HERR, euer Gott. 19.32 Vor grauem Haar sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fuerchten vor deinem Gott. Ich bin der HERR. 19.33 Und wenn ein Fremder bei dir - in eurem Land - als Fremder wohnt, sollt ihr ihn nicht unterdruecken. 19.34 Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Aegypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott. 19.35 Ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht, im Laengenmass, im Gewicht und im Hohlmass. 19.36 Gerechte Waage, gerechte Gewichtsteine, gerechtes Efa und gerechtes Hin sollt ihr haben. Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe. 19.37 Und so sollt ihr all meine Ordnungen und all meine Rechtsbestimmungen halten und sie tun. Ich bin der HERR. Gegen Goetzendienst und Unzucht. \20\ 20.1 Und der HERR redete zu Mose: 20.2 Du sollst zu den Soehnen Israel sagen: Jedermann von den Soehnen Israel und von den Fremden, die in Israel als Fremde wohnen, der [eins] von seinen Kindern dem Moloch gibt, muss getoetet werden; das Volk des Landes soll ihn steinigen. 20.3 Und ich werde mein Angesicht gegen diesen Mann richten und ihn aus der Mitte seines Volkes ausrotten, weil er [eins] von seinen Kindern dem Moloch gegeben hat, mein Heiligtum unrein zu machen und meinen heiligen Namen zu entweihen. 20.4 Und wenn das Volk des Landes seine Augen irgend verhuellt vor diesem Mann, wenn er von seinen Kindern [eins] dem Moloch gibt, so dass es ihn nicht toetet, 20.5 so werde ich mein Angesicht gegen diesen Mann richten und gegen seine Sippe und werde ihn und alle, die ihm nachhuren, um dem Moloch nachzuhuren, ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. 20.6 Und die Person, die sich zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wendet, um ihnen nachzuhuren, gegen diese Person werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. - 20.7 So sollt ihr euch heiligen und sollt heilig sein, denn ich bin der HERR, euer Gott, 20.8 und sollt meine Ordnungen einhalten und sie tun. Ich bin der HERR, der euch heiligt. 20.9 Wenn irgend jemand seinem Vater oder seiner Mutter flucht, muss er getoetet werden; er hat seinem Vater oder seiner Mutter geflucht, ihr Blut ist auf ihm. 20.10 Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn ein Mann Ehebruch treibt mit der Frau seines Naechsten, muessen der Ehebrecher und die Ehebrecherin getoetet werden. V. 11-23: Kap. 18,6-30. 20.11 Und wenn ein Mann bei der Frau seines Vaters liegt: er hat die Bloesse seines Vaters aufgedeckt, beide muessen getoetet werden, ihr Blut ist auf ihnen. 20.212 Und wenn ein Mann bei seiner Schwiegertochter liegt, muessen beide getoetet werden. Sie haben eine schaendliche Befleckung veruebt, ihr Blut ist auf ihnen. 20.13 Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, [dann] haben beide einen Greuel veruebt. Sie muessen getoetet werden, ihr Blut ist auf ihnen. 20.14 Und wenn ein Mann eine Frau nimmt und ihre Mutter, das ist eine Schandtat; man soll ihn und sie mit Feuer verbrennen, damit keine Schandtat in eurer Mitte sei. 20.15 Und wenn ein Mann bei einem Vieh liegt, soll er unbedingt getoetet werden, und das Vieh sollt ihr umbringen. 20.16 Und wenn eine Frau sich irgendeinem Vieh naehert, damit es sie begatte, dann sollst du die Frau und das Vieh umbringen. Sie muessen getoetet werden, ihr Blut ist auf ihnen. 20.17 Und wenn ein Mann seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und er sieht ihre Bloesse, und sie sieht seine Bloesse: das ist eine Schande, und sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Kinder ihres Volkes. Er hat die Bloesse seiner Schwester aufgedeckt, er soll seine Schuld tragen. 20.18 Und wenn ein Mann bei einer kranken Frau liegt und ihre Bloesse aufdeckt, so hat er ihre Quelle enthuellt, und sie hat die Quelle ihres Blutes aufgedeckt. Sie sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. 20.19 Und die Bloesse der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters sollst du nicht aufdecken; denn wer das tut, hat seine Blutsverwandte entbloesst: sie sollen ihre Schuld tragen. 20.20 Und wenn ein Mann bei der Frau seines Onkels liegt, hat er die Bloesse seines Onkels aufgedeckt. Sie sollen ihre Suende tragen, kinderlos sollen sie sterben. 20.21 Und wenn ein Mann die Frau seines Bruders nimmt: das ist eine Befleckung. Er hat die Bloesse seines Bruders aufgedeckt, sie sollen kinderlos sein. 20.22 Und ihr sollt all meine Ordnungen und all meine Rechtsbestimmungen halten und sie tun, damit euch das Land nicht ausspeit, in das ich euch bringe, darin zu wohnen. 20.23 Und ihr sollt nicht in den Ordnungen der Nation leben, die ich vor euch vertreibe; denn alle diese Dinge haben sie getan, und sie sind mir zum Ekel geworden. 20.24 Und ich habe zu euch gesagt: Ihr sollt ihr Land besitzen, und ich werde es euch zum Besitz geben, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch von den Voelkern ausgesondert habe. 20.25 Und ihr sollt unterscheiden zwischen dem reinen Vieh und dem unreinen, zwischen den unreinen Voegeln und den reinen, und sollt euch selbst nicht zu etwas Abscheulichem machen durch das Vieh und durch die Voegel und durch alles, was sich auf dem Erdboden regt, das ich euch als unrein ausgesondert habe. 20.26 Und ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig, ich, der HERR. Und ich habe euch von den Voelkern ausgesondert, um mein zu sein. 20.27 Und wenn in einem Mann oder einer Frau ein Totengeist oder Wahrsagergeist ist, sie muessen getoetet werden. Man soll sie steinigen; ihr Blut ist auf ihnen. Anforderungen an die Priester. \21\ 21.1 Und der HERR sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Soehnen Aarons, und sage zu ihnen: Keiner von ihnen darf sich an einer Leiche unrein machen unter seinen Volksgenossen: 21.2 ausser an seiner Blutsverwandtschaft, die ihm nahesteht: an seiner Mutter und an seinem Vater, seinem Sohn, seiner Tochter und seinem Bruder 21.3 und an seiner Schwester, der Jungfrau, die ihm nahesteht, die noch keinem Mann [zu eigen] geworden ist: wegen dieser darf er sich unrein machen. 21.4 Er darf sich nicht unrein machen als Herr unter seinen Volksgenossen, sich zu entweihen. 21.5 Sie sollen keine Glatze auf ihrem Kopf scheren, und den Rand ihres Bartes sollen sie nicht abscheren, und an ihrem Fleische sollen sie keine Einschnitte machen. 21.6 Sie sollen ihrem Gott heilig sein, und den Namen ihres Gottes sollen sie nicht entweihen, denn die Feueropfer des HERRN, das Brot ihres Gottes, bringen sie dar; und sie sollen heilig sein. 21.7 Eine Hure und eine Entehrte sollen sie nicht [zur Frau] nehmen, und eine von ihrem Mann verstossene Frau sollen sie nicht nehmen; denn heilig ist er seinem Gott. 21.8 Und du sollst ihn fuer heilig achten, denn das Brot deines Gottes bringt er dar. Er soll dir heilig sein; denn heilig bin ich, der HERR, der euch heiligt. 21.9 Und wenn die Tochter eines Priesters sich durch Hurerei entweiht, so entweiht sie ihren Vater: sie soll mit Feuer verbrannt werden. - 21.10 Und der Hohepriester unter seinen Bruedern, auf dessen Kopf das Salboel gegossen worden und der geweiht ist, um die [heiligen] Kleider anzulegen, soll seinen Kopf nicht ungepflegt lassen und soll seine Kleider nicht zerreissen. 21.11 Und er soll zu keiner Leiche kommen; um seines Vaters und um seiner Mutter willen soll er sich nicht unrein machen. 21.12 Und aus dem Heiligtum soll er nicht hinausgehen und nicht [so] das Heiligtum seines Gottes entweihen; denn die Weihe des Salboels seines Gottes ist auf ihm. Ich bin der HERR. 21.13 Und er soll eine Frau in ihrer Jungfrauschaft nehmen. 21.14 Eine Witwe und eine Verstossene und eine Entehrte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen; sondern eine Jungfrau aus seinen Volksgenossen soll er zur Frau nehmen. 21.15 Und er soll seinen Samen nicht entweihen unter seinen Volksgenossen; denn ich bin der HERR, der ihn heiligt. 21.16 Und der HERR redete zu Mose: 21.17 Rede zu Aaron: Jemand von deinen Nachkommen bei ihren Generationen, an dem ein Makel ist, darf nicht herannahen, um das Brot seines Gottes darzubringen; 21.18 denn jedermann, an dem ein Makel ist, darf nicht herannahen, [sei es] ein blinder Mann oder ein lahmer oder einer mit gespaltener Nase oder der ein Glied zu lang hat, 21.19 oder ein Mann, der einen Bruch am Fuss oder einen Bruch an der Hand hat, 21.20 oder ein Buckliger oder ein Zwerg oder der einen [weissen] Flecken in seinem Auge hat oder der die Kraetze oder Flechte oder der zerdrueckte Hoden hat. 21.21 Jedermann von den Nachkommen des Priesters Aaron, der einen Makel hat, soll nicht herantreten, die Feueropfer des HERRN darzubringen. Ein Makel ist an ihm, er soll nicht herzutreten, das Brot seines Gottes darzubringen. 21.22 Das Brot seines Gottes von dem Hochheiligen und von dem Heiligen mag er essen. 21.23 Nur zum Vorhang soll er nicht kommen, und an den Altar soll er nicht herantreten, denn ein Makel ist an ihm, dass er nicht meine Heiligtuemer entweiht; denn ich bin der HERR, der sie heiligt. 21.24 Und so redete Mose zu Aaron und zu seinen Soehnen und zu allen Soehnen Israel. Verordnungen ueber das Essen der Opfer. \22\ 22.1 Und der HERR redete zu Mose: 22.2 Rede zu Aaron und zu seinen Soehnen, dass sie sich enthalten von den heiligen Dingen der Soehne Israel, die sie mir heiligen, und meinen heiligen Namen nicht entweihen. Ich bin der HERR. 22.3 Sage zu ihnen: Wer irgend von all euren Nachkommen, bei euren Generationen, sich den heiligen Dingen naehert, die die Soehne Israel dem HERRN heiligen, und seine Unreinheit ist an ihm, diese Person soll ausgerottet werden vor meinem Angesicht hinweg. Ich bin der HERR. 22.4 Jedermann von den Nachkommen Aarons, der aussaetzig ist oder an Schleimfluss leidet, soll nicht von den heiligen Dingen essen, bis er rein ist. Und wer irgendeinen beruehrt, der durch eine Leiche unrein gemacht ist, oder jemanden, dem der Samenerguss entgeht, 22.5 oder wer irgend ein kriechendes Tier beruehrt, das fuer ihn unrein ist, oder einen Menschen, der fuer ihn unrein ist, durch jegliche Unreinheit, die er hat: 22.6 einer, der solches beruehrt, der wird bis zum Abend unrein sein. Er darf nicht von den heiligen Dingen essen, sondern soll sein Fleisch im Wasser baden; 22.7 und ist die Sonne untergegangen, dann ist er rein. Danach darf er von den heiligen Dingen essen, denn es ist sein Brot. 22.8 Aas und Zerrissenes darf er nicht essen, dass er sich dadurch unrein macht. Ich bin der HERR. 22.9 Und sie sollen meine Vorschriften beachten, damit sie nicht deswegen Suende auf sich laden und dadurch sterben, weil sie es entweihen. Ich bin der HERR, der sie heiligt. 22.10 Und kein Fremder darf Heiliges essen. Der Beisasse und der Tageloehner eines Priesters duerfen nicht Heiliges essen. 22.11 Wenn aber ein Priester eine Person mit seinem Geld als Eigentum erwirbt, [dann] darf diese davon essen; und seine Hausgeborenen, [auch] sie duerfen von seinem Brot essen. 22.12 Und wenn die Tochter eines Priesters [die Frau] eines fremden Mannes wird, darf sie nicht von dem Hebopfer der heiligen Dinge essen. 22.13 Wenn aber die Tochter eines Priesters Witwe oder verstossen wird und keine Kinder hat und in das Haus ihres Vaters zurueckkehrt wie in ihrer Jugend, [dann] darf sie vom Brot ihres Vaters essen. Aber kein Fremder darf davon essen. 22.14 Und wenn jemand aus Versehen Heiliges isst, dann soll er ein Fuenftel davon hinzufuegen und dem Priester das Heilige erstatten. 22.15 Und man darf die heiligen Dinge der Soehne Israel nicht entweihen, die sie dem HERRN abheben, 22.16 und ihnen so die Suende einer Schuld aufladen, wenn sie ihre heiligen Dinge essen; denn ich bin der HERR, der sie heiligt. 22.17 Und der HERR redete zu Mose: 22.18 Rede zu Aaron und zu seinen Soehnen und zu allen Soehnen Israel und sage zu ihnen: Jedermann vom Haus Israel und von den Fremden in Israel, der seine Opfergabe darbringt, nach all ihren Geluebden und nach all ihren freiwilligen Gaben, die sie dem HERRN als Brandopfer darbringen, - 22.19 zum Wohlgefallen fuer euch soll es sein, ohne Fehler, maennlich, von den Rindern, von den Schafen oder von den Ziegen. 22.20 Alles, woran ein Makel ist, duerft ihr nicht darbringen, denn es wird nicht zum Wohlgefallen fuer euch sein. 22.21 Und wenn jemand dem HERRN ein Heilsopfer darbringt, um ein Geluebde zu erfuellen oder als freiwillige Gabe, vom Rind- oder vom Kleinvieh: ohne Fehler soll es sein, zum Wohlgefallen; keinerlei Makel darf an ihm sein. 22.22 Ein blindes oder verletztes oder verstuemmeltes Tier oder [eines], das eine Warze oder die Kraetze oder die Flechte hat, diese duerft ihr dem HERRN nicht darbringen, und [ihr] sollt dem HERRN keine Feueropfer davon auf den Altar geben. 22.23 Und einen Stier oder ein Schaf mit einem zu langen Glied oder abgehauenen Schwanz, das magst du als freiwillige Gabe opfern; aber zu einem Geluebde wird es nicht als wohlgefaellig betrachtet werden. 22.24 Und dem die Hoden zerquetscht oder zerstossen oder ausgerissen oder ausgeschnitten sind, duerft ihr dem HERRN nicht darbringen; und in eurem Land sollt ihr [so etwas] nicht tun. 22.25 Und aus der Hand eines Auslaenders duerft ihr nichts von diesen [Tieren kaufen und davon] die Speise eures Gottes darbringen; denn ihr Schaden ist an ihnen, ein Makel ist an ihnen. Sie werden nicht als wohlgefaellig fuer euch betrachtet werden. 22.26 Und der HERR redete zu Mose: 22.27 Wenn ein Stier oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird, dann soll es sieben Tage unter seiner Mutter sein. Und vom achten Tag an und weiterhin wird es als wohlgefaellig betrachtet werden zur Opfergabe eines Feueropfers fuer den HERRN. - 22.28 Und ein Rind oder ein Schaf, es selbst und sein Junges duerft ihr nicht an einem Tag schlachten. - 22.29 Und wenn ihr dem HERRN ein Dankopfer schlachtet, sollt ihr es zum Wohlgefallen fuer euch schlachten: 22.30 An demselben Tag soll es gegessen werden. Ihr sollt nichts davon bis zum [naechsten] Morgen uebriglassen. Ich bin der HERR. 22.31 Und ihr sollt meine Gebote halten und sie tun. Ich bin der HERR. 22.32 Und ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich geheiligt werde in der Mitte der Soehne Israel. Ich bin der HERR, der euch heiligt, 22.33 der euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der HERR. Feste des HERRN. \23\ 23.1Und der HERR redete zu Mose: 23.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Die Feste des HERRN, die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt, meine Feste sind diese: 23.3 Sechs Tage soll man Arbeit tun; aber am siebten Tag ist ein ganz feierlicher Sabbat, eine heilige Versammlung. Keinerlei Arbeit duerft ihr tun; es ist ein Sabbat fuer den HERRN in all euren Wohnsitzen. 23.4 Dies sind die Feste des HERRN, heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer bestimmten Zeit: 23.5 Im ersten Monat, am Vierzehnten des Monats, zwischen den zwei Abenden, ist Passah dem HERRN. 23.6 Am fuenfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesaeuerten Brote dem HERRN; sieben Tage sollt ihr ungesaeuertes Brot essen. 23.7 Am ersten Tag soll fuer euch eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun. 23.8 Und ihr sollt dem HERRN sieben Tage [lang] ein Feueropfer darbringen. Am siebten Tag ist eine heilige Versammlung, keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun. 23.9 Und der HERR redete zu Mose: 23.10 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, dann sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zum Priester bringen. 23.11 Und er soll die Garbe vor dem HERRN schwingen zum Wohlgefallen fuer euch; am andern Tag nach dem Sabbat soll der Priester sie schwingen. 23.12 Und ihr sollt an dem Tag, an dem ihr die Garbe schwingt, ein einjaehriges Lamm ohne Fehler zum Brandopfer fuer den HERRN opfern; 23.13 und sein Speisopfer: zwei Zehntel Weizengriess, mit Oel gemengt, ein Feueropfer fuer den HERRN, ein wohlgefaelliger Geruch; und sein Trankopfer: ein viertel Hin Wein. 23.14 Und Brot und geroestete Koerner und Jungkorn duerft ihr nicht essen bis zu eben diesem Tag, bis ihr die Opfergabe eures Gottes gebracht habt: eine ewige Ordnung fuer eure Generationen in all euren Wohnsitzen. 23.15 Und ihr sollt fuer euch zaehlen von dem Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, an dem ihr die Garbe fuers Schwingopfer gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. 23.16 Bis zum andern Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr fuenfzig Tage zaehlen. Dann sollt ihr dem HERRN ein neues Speisopfer darbringen. 23.17 Aus euren Wohnungen sollt ihr Brot fuers Schwingopfer bringen, zwei von zwei Zehnteln Weizengriess sollen es sein, gesaeuert sollen sie gebacken werden, als Erstlinge fuer den HERRN. 23.18 Und ihr sollt zu dem Brot hinzu sieben einjaehrige Laemmer ohne Fehler darbringen und einen Jungstier und zwei Widder, sie sollen ein Brandopfer fuer den HERRN sein, dazu ihr Speisopfer und ihre Trankopfer: ein Feueropfer als wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 23.19 Und ihr sollt einen Ziegenbock zum Suendopfer opfern und zwei einjaehrige Laemmer zum Heilsopfer. 23.20 Und der Priester soll sie schwingen mit dem Erstlingsbrot als Schwingopfer vor dem HERRN, mit den zwei Laemmern; sie sollen dem HERRN heilig sein fuer den Priester. 23.21 Und ihr sollt an eben diesem Tag einen Ruf ergehen lassen - eine heilige Versammlung soll euch sein. Keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun: eine ewige Ordnung in all euren Wohnsitzen fuer eure Generationen. - 23.22 Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, darfst du den Rand deines Feldes nicht vollstaendig abernten, und du sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; fuer den Elenden und fuer den Fremden sollst du sie lassen. Ich bin der HERR, euer Gott. V. 23-25: 4Mo 29,1-6. 23.23 Und der HERR redete zu Mose: 23.24 Rede zu den Soehnen Israel: Im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch Ruhe sein, eine Erinnerung durch Laerm[blasen], eine heilige Versammlung. 23.25 Keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun, und ihr sollt dem HERRN ein Feueropfer darbringen. V. 26-32: 4Mo 29,7-11. 23.26 Und der HERR redete zu Mose: 23.27 Doch am Zehnten dieses siebten Monats, da ist der Versoehnungstag. Eine heilige Versammlung soll [er] fuer euch sein, und ihr sollt euch selbst demuetigen und sollt dem HERRN ein Feueropfer darbringen. 23.28 Und keinerlei Arbeit duerft ihr tun an eben diesem Tag; denn es ist der Versoehnungstag, um Suehnung fuer euch zu erwirken vor dem HERRN, eurem Gott. 23.29 Denn jede Person, die sich nicht demuetigt an eben diesem Tag, die soll ausgerottet werden aus ihren Voelkern. 23.30 Und jede Person, die irgendeine Arbeit tut an eben diesem Tag, eben diese Person werde ich umkommen lassen aus der Mitte ihres Volkes. 23.31 Keinerlei Arbeit duerft ihr tun: eine ewige Ordnung fuer eure Generationen in all euren Wohnsitzen. 23.32 Ein ganz feierlicher Sabbat soll er fuer euch sein, und ihr sollt euch selbst demuetigen. Am Neunten des Monats, am Abend, vom Abend bis zum Abend, sollt ihr euren Sabbat feiern. V. 33-43: 4Mo 29,12-38. 23.33 Und der HERR redete zu Mose: 23.34 Rede zu den Soehnen Israel: Am fuenfzehnten Tag dieses siebten Monats ist das Fest der Laubhuetten sieben Tage fuer den HERRN. 23.35 Am ersten Tag soll eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun. 23.36 Sieben Tage sollt ihr dem HERRN ein Feueropfer darbringen. Am achten Tag soll fuer euch eine heilige Versammlung sein, und ihr sollt dem HERRN ein Feueropfer darbringen: es ist eine Festversammlung, keinerlei Dienstarbeit duerft ihr tun. 23.37 Das sind die Feste des HERRN, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen, um dem HERRN Feueropfer darzubringen: Brandopfer und Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer, die Gebuehr des Tages an seinem Tag: 23.38 ausser den Sabbaten des HERRN und ausser euren Gaben und ausser all euren Geluebden und ausser all euren freiwilligen Gaben, die ihr dem HERRN gebt. 23.39 Doch am fuenfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingesammelt habt, sollt ihr sieben Tage das Fest des HERRN feiern. Am ersten Tag soll Ruhe sein, und am achten Tag soll Ruhe sein. 23.40 Und ihr sollt euch am ersten Tag praechtige Baumfruechte nehmen, Palmwedel und Zweige von dichtbelaubten Baeumen und von Bachpappeln und sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, sieben Tage freuen. 23.41 Und ihr sollt es sieben Tage im Jahr als Fest fuer den HERRN feiern: eine ewige Ordnung fuer eure Generationen; im siebten Monat sollt ihr es feiern. 23.42 In Laubhuetten sollt ihr wohnen sieben Tage. Alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhuetten wohnen, 23.43 damit eure Generationen wissen, dass ich die Soehne Israel in Laubhuetten habe wohnen lassen, als ich sie aus dem Land Aegypten herausfuehrte. Ich bin der HERR, euer Gott. - 23.44 Und Mose sagte den Soehnen Israel die Feste des HERRN. \24\ 24.1 Verordnungen ueber die Leuchter und Schaubrote. Und der HERR redete zu Mose: 24.2 Befiehl den Soehnen Israel, dass sie dir reines Oel aus zerstossenen Oliven bringen fuer die Leuchter, damit man bestaendig eine Lampe darauf setzen kann. 24.3 Ausserhalb des Vorhangs des Zeugnisses, im Zelt der Begegnung, soll Aaron sie bestaendig herrichten, vom Abend bis zum Morgen, vor dem HERRN: eine ewige Ordnung fuer eure Generationen. 24.4 Auf dem reinen Lampenstaender soll er die Lampen bestaendig vor dem HERRN zurichten. 24.5 Und du sollst Weizengriess nehmen und daraus zwoelf Kuchen backen: von zwei zehntel [Efa] soll ein Kuchen sein. 24.6 Und du sollst sie in zwei Schichten legen, sechs in jede Schicht, auf den reinen Tisch vor dem HERRN. 24.7 Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll dem Brot als Askara dienen, ein Feueropfer dem HERRN. 24.8 Sabbattag fuer Sabbattag soll er es regelmaessig vor dem HERRN zurichten: ein ewiger Bund bei den Soehnen Israel. 24.9 Und es soll Aaron und seinen Soehnen gehoeren, und sie sollen es an heiliger Staette essen; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN soll es ihm gehoeren: eine ewige Ordnung. 24.10 Gesetz ueber Gotteslaesterung, Totschlag und Koerperverletzung. Und der Sohn einer israelitischen Frau - er war aber der Sohn eines aegyptischen Mannes - ging unter die Soehne Israel aus. Und der Sohn der Israelitin und ein israelitischer Mann rauften sich im Lager. 24.11 Und der Sohn der israelitischen Frau laesterte den Namen [des HERRN] und verfluchte [ihn]. Da brachten sie ihn zu Mose. Der Name seiner Mutter aber war Schelomit, die Tochter des Dibri, vom Stamm Dan. 24.12 Und sie legten ihn in Gewahrsam, damit ihnen nach dem Mund des HERRN Bescheid gegeben wuerde. 24.13 Und der HERR redete zu Mose: 24.14 Fuehre den Flucher nach draussen vor das Lager! Und alle, die es gehoert haben, sollen ihre Haende auf seinen Kopf legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. 24.15 Und zu den Soehnen Israel sollst du reden: Wenn irgend jemand seinen Gott verflucht, dann soll er seine Suende tragen. 24.16 Und wer den Namen des HERRN laestert, muss getoetet werden, die ganze Gemeinde muss ihn steinigen; wie der Fremde, so der Einheimische: wenn er den Namen laestert, soll er getoetet werden. 24.17 Wenn jemand irgendeinen Menschen totschlaegt, muss er getoetet werden. 24.18 Wer ein [Stueck] Vieh totschlaegt, soll er es erstatten: Leben um Leben. 24.19 Wenn jemand seinem Naechsten einen Schaden zufuegt: wie er getan hat, so soll ihm getan werden: 24.20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen einen Schaden zufuegt, so soll ihm zugefuegt werden. 24.21 Wer ein [Stueck] Vieh totschlaegt, soll es erstatten; wer aber einen Menschen totschlaegt, soll getoetet werden. 24.22 Ein Recht sollt ihr haben: wie der Fremde, so soll der Einheimische sein; denn ich bin der HERR, euer Gott. - 24.23 Und Mose redete zu den Soehnen Israel, und sie fuehrten den Flucher vor das Lager hinaus und steinigten ihn; und die Soehne Israel taten, wie der HERR dem Mose befohlen hatte. Sabbat- und Jobeljahr. \25\ 25.1 Und der HERR redete auf dem Berg Sinai zu Mose: 25.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, dann soll das Land dem HERRN einen Sabbat feiern. 25.3 Sechs Jahre sollst du dein Feld besaeen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag des Landes einsammeln. 25.4 Aber im siebten Jahr soll ein ganz feierlicher Sabbat fuer das Land sein; ein Sabbat dem HERRN. Dein Feld sollst du nicht besaeen und deinen Weinberg nicht beschneiden, 25.5 den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht einernten, und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstocks sollst du nicht abschneiden. Ein Jahr der Sabbatfeier soll es fuer das Land sein. 25.6 Und der Sabbat[ertrag] des Landes soll euch zur Speise dienen, dir und deinem Knecht und deiner Magd und deinem Tageloehner und deinem Beisassen, die sich bei dir aufhalten. 25.7 Auch deinem Vieh und den wilden Tieren, die in deinem Land sind, soll all sein Ertrag zur Speise dienen. 25.8 Und du sollst dir sieben Sabbatjahre zaehlen, siebenmal sieben Jahre, so dass die Tage von sieben Sabbatjahren dir 49 Jahre ausmachen. 25.9 Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, ein Laermhorn erschallen lassen; an dem Versoehnungstag sollt ihr ein Horn durch euer ganzes Land erschallen lassen. 25.10 Und ihr sollt das Jahr des fuenfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freilassung fuer all seine Bewohner ausrufen. Ein Jobel[jahr] soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zu seiner Sippe zurueckkehren. 25.11 Ein Jobel[jahr] soll dieses, das Jahr des fuenfzigsten Jahres, fuer euch sein. Ihr duerft nicht saeen und seinen Nachwuchs nicht ernten und seine unbeschnittenen Weinstoecke nicht abernten; 25.12 denn ein Jobel[jahr] ist es: es soll euch heilig sein. Vom Feld weg sollt ihr seinen Ertrag essen. 25.13 In diesem Jahr des Jobels sollt ihr jeder wieder zu seinem Eigentum kommen. 25.14 Und wenn ihr etwas verkauft - [sei es] ein Verkauf an deinen Naechsten oder ein Kaufen aus der Hand deines Naechsten -, dann sollt ihr euch gegenseitig nicht uebervorteilen. 25.15 Nach der Zahl der Jahre seit dem Jobel[jahr] sollst du von deinem Naechsten kaufen, nach der Zahl der Erntejahre soll er dir verkaufen. 25.16 Nach dem Verhaeltnis der groesseren Zahl von Jahren sollst du ihm den Kaufpreis vergroessern, und nach dem Verhaeltnis der geringeren Zahl von Jahren sollst du ihm den Kaufpreis verringern; denn eine Zahl von Ernten verkauft er dir. 25.17 Und so soll keiner von euch seinen Naechsten uebervorteilen. Und du sollst dich fuerchten vor deinem Gott; denn ich bin der HERR, euer Gott. 25.18 So fuehrt meine Ordnungen aus und haltet meine Rechtsbestimmungen und tut sie, dann werdet ihr in eurem Land sicher wohnen! 25.19 Und das Land wird seine Frucht geben, und ihr werdet essen bis zur Saettigung und sicher in ihm wohnen. 25.20 Und wenn ihr sagt: Was sollen wir im siebten Jahr essen? - siehe, wir saeen nicht, und unsern Ertrag sammeln wir nicht ein -: 25.21 Ich werde im sechsten Jahr meinen Segen fuer euch aufbieten, dass es den Ertrag fuer drei Jahre bringt. 25.22 Und wenn ihr im achten Jahr saet, werdet ihr [noch] vom Ertrag [des sechsten Jahres] essen. Bis ins neunte Jahr, bis sein Ertrag einkommt, werdet ihr altes [Getreide] essen. 25.23 Und das Land soll nicht endgueltig verkauft werden, denn mir gehoert das Land; denn Fremde und Beisassen seid ihr bei mir. 25.24 Und im ganzen Land eures Eigentums sollt ihr fuer das Land Loskauf gestatten. 25.25 Wenn dein Bruder verarmt und [etwas] von seinem Eigentum verkauft, dann soll als sein Loeser sein naechster Verwandter kommen und das Verkaufte seines Bruders einloesen. 25.26 Wenn aber jemand keinen Loeser hat, und seine Hand bringt auf und findet, was zu seinem Loskauf ausreicht, 25.27 dann soll er die Jahre seines Verkaufs berechnen und das, was darueber hinausgeht, dem Mann zurueckzahlen, an den er verkauft hat, und so wieder zu seinem Eigentum kommen. 25.28 Und wenn seine Hand das Ausreichende nicht gefunden hat, um ihm zurueckzuzahlen, dann soll das von ihm Verkaufte in der Hand dessen, der es kauft, bleiben bis zum Jobeljahr; und im Jobel[jahr] soll es frei ausgehen, und er soll wieder zu seinem Eigentum kommen. 25.29 Und wenn jemand ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt verkauft, soll sein Loesungsrecht bestehen bis zum Ende des Jahres seines Verkaufs; eine bestimmte Zeit soll sein Loesungsrecht bestehen. 25.30 Wenn es aber nicht geloest wird, bis ihm ein ganzes Jahr voll ist, dann soll das Haus, das in der ummauerten Stadt ist, endgueltig dem, der es kaufte, verbleiben fuer seine Generationen; es soll im Jobel[jahr] nicht frei ausgehen. 25.31 Aber die Haeuser der Doerfer, die keine Mauer ringsum haben, sollen zum Feld des Landes gerechnet werden. Es soll Loesungsrecht fuer ein solches [Haus] bestehen, und im Jobel[jahr] wird es frei ausgehen. 25.32 Und was die Staedte der Leviten, die Haeuser der Staedte ihres Eigentums betrifft, so soll es ein ewiges Loesungsrecht fuer die Leviten geben, 25.33 und zwar so: [Einer] von den Leviten mag es einloesen, oder das vom Haus und der Stadt seines Besitzers Verkaufte mag im Jobel[jahr] frei ausgehen. Denn die Haeuser der Levitenstaedte sind ihr Eigentum unter den Soehnen Israel. 25.34 Aber das Feld des Weideplatzes ihrer Staedte darf nicht verkauft werden, denn es gehoert ihnen als ewiges Eigentum. 25.35 Und wenn dein Bruder verarmt und seine Hand neben dir wankend wird, dann sollst du ihn unterstuetzen [wie] den Fremden und Beisassen, damit er neben dir leben kann. 25.36 Du sollst nicht Zins und Aufschlag von ihm nehmen und sollst dich fuerchten vor deinem Gott, damit dein Bruder neben dir lebt. 25.37 Dein Geld sollst du ihm nicht gegen Zins geben, und deine Nahrungsmittel sollst du nicht gegen Aufschlag geben. 25.38 Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe, um euch das Land Kanaan zu geben, um euer Gott zu sein. 25.39 Und wenn dein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, sollst du ihn nicht Sklavendienst tun lassen. 25.40 Wie ein Tageloehner, wie ein Beisasse soll er bei dir sein; bis zum Jobeljahr soll er bei dir dienen. 25.41 Dann soll er frei von dir ausgehen, er und seine Kinder mit ihm, und zu seiner Sippe zurueckkehren und wieder zum Eigentum seiner Vaeter kommen. 25.42 Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe. Sie sollen nicht verkauft werden, wie man Sklaven verkauft. 25.43 Du sollst nicht mit Gewalt ueber ihn herrschen und sollst dich fuerchten vor deinem Gott. 25.44 Was aber deinen Knecht und deine Magd betrifft, die du haben wirst: von den Nationen, die rings um euch her [leben], von ihnen moegt ihr Knecht und Magd kaufen. 25.45 Und auch von den Kindern der Beisassen, die als Fremde bei euch wohnen, von ihnen moegt ihr kaufen und von ihrer Sippe, die bei euch ist, die sie in eurem Land gezeugt haben; und sie moegen euch zum Eigentum sein, 25.46 und ihr moegt sie euren Soehnen nach euch vererben, um sie als Eigentum zu besitzen. Diese moegt ihr fuer ewig dienen lassen. Aber ueber eure Brueder, die Soehne Israel, sollt ihr nicht einer ueber den andern mit Gewalt herrschen. 25.47 Wenn aber die Hand eines Fremden oder eines Beisassen neben dir etwas erreicht und [wenn] dein Bruder neben ihm verarmt und sich dem Fremden verkauft, dem Beisassen neben dir oder einem Abkoemmling aus der Sippe des Fremden, 25.48 dann soll, nachdem er sich verkauft hat, Loesungsrecht fuer ihn bestehen. Einer von seinen Bruedern soll ihn einloesen. 25.49 Entweder sein Onkel oder der Sohn seines Onkels soll ihn einloesen, oder einer von seinen naechsten Blutsverwandten aus seiner Sippe soll ihn einloesen; oder kann seine Hand [es wieder] aufbringen, dann soll er sich selbst einloesen. 25.50 Und er soll mit seinem Kaeufer von dem Jahr an rechnen, in dem er sich ihm verkauft hat, bis zum Jobeljahr. Und der Preis, um den er sich verkauft hat, soll der Zahl der Jahre entsprechen; nach den Tagen eines Tageloehners soll er bei ihm sein. 25.51 Wenn es noch viele Jahre sind, soll er nach ihrem Verhaeltnis seinen Loskauf von seinem Kaufgeld zurueckzahlen. 25.52 Und wenn wenig uebrig ist an den Jahren bis zum Jobeljahr, dann soll er es ihm berechnen: nach dem Verhaeltnis seiner Jahre soll er seinen Loskauf zurueckzahlen. 25.53 Wie ein Tageloehner soll er Jahr fuer Jahr bei ihm sein. Er darf vor deinen Augen nicht mit Gewalt ueber ihn herrschen. 25.54 Und wenn er nicht in dieser Weise eingeloest wird, dann soll er im Jobeljahr frei ausgehen, er und seine Kinder mit ihm. 25.55 Denn mir gehoeren die Soehne Israel als Knechte. Meine Knechte sind sie, die ich aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe. Ich bin der HERR, euer Gott. Segen und Fluch. \26\ 26.1 Ihr sollt euch keine Goetzen machen, und ein Goetterbild und einen Gedenkstein sollt ihr euch nicht aufrichten, und keinen Stein mit Bildwerk sollt ihr in eurem Land hinstellen, um euch davor anbetend niederzuwerfen; denn ich bin der HERR, euer Gott. 26.2 Meine Sabbate sollt ihr halten, und mein Heiligtum sollt ihr fuerchten. Ich bin der HERR. V. 3-13: 5Mo 28,1-14. 26.3 Wenn ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Gebote haltet und sie tut, 26.4 dann werde ich euch die Regen[guesse] geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Baeume des Feldes werden ihre Frucht geben. 26.5 Und die Dreschzeit wird bei euch bis zur Weinlese reichen, und die Weinlese wird bis zur Saatzeit reichen. Und ihr werdet euer Brot essen bis zur Saettigung und werdet sicher in eurem Land wohnen. 26.6 Und ich werde Frieden im Land geben, dass ihr euch niederlegt und es niemand gibt, der [euch] aufschreckt. Und ich werde die boesen Tiere aus dem Land austilgen, und das Schwert wird nicht durch euer Land gehen. 26.7 Und ihr werdet euren Feinden nachjagen, und sie werden vor euch durchs Schwert fallen. 26.8 Fuenf von euch werden hundert nachjagen, und hundert von euch werden zehntausend nachjagen, und eure Feinde werden vor euch durchs Schwert fallen. 26.9 Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechterhalten. 26.10 Und ihr werdet das altgewordene alte [Getreide noch zu] essen [haben] und das alte vor dem neuen wegraeumen muessen. 26.11 Und ich werde meine Wohnung in eure Mitte setzen, und meine Seele wird euch nicht verabscheuen. 26.12 Und ich werde in eurer Mitte leben und werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein. 26.13 Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe, damit ihr nicht ihre Knechte sein solltet. Und ich habe die Stangen eures Joches zerbrochen und euch aufrecht gehen lassen. V. 14-39: 5Mo 28,15-68. 26.14 Wenn ihr mir aber nicht gehorcht und nicht all diese Gebote tut 26.15 und wenn ihr meine Ordnungen verwerft und eure Seele meine Rechtsbestimmungen verabscheut, so dass ihr nicht alle meine Gebote tut und dass ihr meinen Bund brecht, 26.16 dann werde ich meinerseits euch dieses tun: Ich werde Entsetzen ueber euch verhaengen, Schwindsucht und Fieberglut, die die Augen erloeschen und die Seele verschmachten lassen. Und ihr werdet vergeblich euren Samen saeen, denn eure Feinde werden ihn verzehren. 26.17 Und ich werde mein Angesicht gegen euch richten, dass ihr vor euren Feinden geschlagen werdet. Und eure Hasser werden ueber euch herrschen, und ihr werdet fliehen, obwohl niemand euch nachjagt. 26.18 Und wenn ihr mir daraufhin nicht gehorcht, dann werde ich fortfahren, euch zu zuechtigen, [und zwar] siebenmal wegen eurer Suenden. 26.19 Und ich werde euren starken Hochmut brechen und werde euren Himmel wie Eisen machen und eure Erde wie Bronze. 26.20 Und eure Kraft wird sich umsonst verbrauchen, und euer Land wird seinen Ertrag nicht geben, und die Baeume des Landes werden ihre Frucht nicht geben. 26.21 Wenn ihr euch aber mir entgegenstellt und mir nicht gehorchen wollt, dann werde ich euch weiter schlagen, [und zwar] siebenfach nach euren Suenden. 26.22 Und ich werde die Tiere des Feldes unter euch senden, dass sie euch kinderlos machen und euer Vieh ausrotten und euch [an Zahl] verringern, und eure Wege sollen oede werden. 26.23 Und wenn ihr euch dadurch nicht von mir zurechtweisen lasst und euch mir entgegenstellt, 26.24 dann werde ich meinerseits mich euch entgegenstellen, und ich meinerseits werde euch schlagen, [und zwar] siebenfach wegen eurer Suenden. 26.25 Und ich werde das Schwert ueber euch bringen, das die Rache des Bundes vollzieht. Und zieht ihr euch in eure Staedte zurueck, dann werde ich die Pest in eure Mitte senden, und ihr werdet in die Hand des Feindes gegeben werden. 26.26 Wenn ich euch den Stab des Brotes zerbreche, werden zehn Frauen euer Brot in einem Ofen backen, und sie werden euch das Brot zurueckgeben nach dem Gewicht; und ihr werdet essen und nicht satt werden. 26.27 Und wenn ihr bei alldem mir nicht gehorcht und euch mir entgegenstellt, 26.28 dann werde ich mich euch im Grimm entgegenstellen, und ich meinerseits werde euch zuechtigen wegen eurer Suenden, [und zwar] siebenfach. 26.29 Und ihr werdet das Fleisch eurer Soehne essen, und das Fleisch eurer Toechter werdet ihr essen. 26.30 Und ich werde eure Hoehen austilgen und eure Raeucheraltaere ausrotten, und ich werde eure Leichen auf die Leichen eurer Goetzen werfen, und meine Seele wird euch verabscheuen. 26.31 Und ich werde eure Staedte zur Truemmerstaette machen und eure Heiligtuemer oede machen, und ich werde euren wohlgefaelligen Geruch nicht riechen. 26.32 Und ich werde das Land oede machen, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darueber entsetzen sollen. 26.33 Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert hinter euch herziehen. Euer Land wird eine Oede und eure Staedte werden eine Truemmerstaette sein. 26.34 Dann endlich wird das Land seine Sabbate ersetzt bekommen, all die Tage seiner Veroedung, waehrend ihr im Land eurer Feinde seid. Dann endlich wird das Land ruhen und seine Sabbate ersetzt bekommen. 26.35 All die Tage seiner Veroedung wird es ruhen, was es nicht an euren Sabbaten geruht hat, als ihr darin wohntet. 26.36 Und die Uebriggebliebenen von euch - in ihr Herz werde ich Verzagtheit bringen in den Laendern ihrer Feinde: und das Rauschen eines verwehten Blattes wird sie verfolgen, und sie werden fliehen, wie man vor dem Schwert flieht, und fallen, obwohl niemand sie verfolgt. 26.37 Und sie werden einer ueber den andern hinstuerzen wie vor dem Schwert, obwohl niemand sie verfolgt; und ihr werdet vor euren Feinden nicht standhalten koennen. 26.38 Ihr werdet umkommen unter den Nationen, und das Land eurer Feinde wird euch fressen. 26.39 Und die Uebriggebliebenen von euch werden in den Laendern eurer Feinde vergehen in ihrer Schuld und auch in der Schuld ihrer Vaeter mit ihnen vergehen. 26.40 Und sie werden ihre Schuld bekennen und die Schuld ihrer Vaeter, die in ihrer Untreue [liegt], mit der sie an mir treulos gehandelt haben, und besonders darin, dass sie sich mir entgegengestellt haben. 26.41 Ich meinerseits werde mich ihnen entgegenstellen und sie in das Land ihrer Feinde bringen, ob sich endlich ihr unbeschnittenes Herz demuetigt und sie endlich ihre Schuld bezahlen. 26.42 Dann werde ich an meinen Bund mit Jakob denken. Und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham werde ich denken, und an das Land werde ich denken. 26.43 Denn das Land muss von ihnen verlassen sein, damit es in seiner Veroedung ohne sie seine Sabbate ersetzt bekommt, und sie selbst werden ihre Schuld bezahlen, darum, ja deshalb, weil sie meine Rechtsbestimmungen verworfen haben und ihre Seele meine Ordnungen verabscheut hat. 26.44 Aber selbst auch dann, wenn sie in dem Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verwerfen und sie nicht verabscheuen, ein Ende mit ihnen zu machen, meinen Bund mit ihnen ungueltig zu machen; denn ich bin der HERR, ihr Gott. 26.45 Und ich werde [zum Guten] fuer sie an meinen Bund mit den Vorfahren denken, die ich aus dem Land Aegypten vor den Augen der Nationen herausgefuehrt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin der HERR. 26.46 Das sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen und die Gesetze, die der HERR zwischen sich und den Soehnen Israel auf dem Berg Sinai durch Mose gegeben hat. Gesetz ueber Geluebde und Zehnten. \27\ 27.1 Und der HERR redete zu Mose: 27.2 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn jemand ein [besonderes] Geluebde leistet, dann sollen die Personen fuer den HERRN nach [folgender] Schaetzung [berechnet werden]: 27.3 Wenn deine Schaetzung einen Mann von zwanzig Jahren bis zu sechzig Jahren betrifft, dann sei deine Schaetzung fuenfzig Schekel Silber, nach dem Schekel des Heiligtums. 27.4 Und wenn es eine Frau ist, dann sei die Schaetzung dreissig Schekel. 27.5 Und wenn es von fuenf Jahren bis zu zwanzig Jahren ist, dann sei deine Schaetzung einer maennlichen [Person] zwanzig Schekel und einer weiblichen zehn Schekel. 27.6 Und wenn es von einem Monat bis zu fuenf Jahren ist, dann sei die Schaetzung einer maennlichen [Person] fuenf Schekel Silber und die Schaetzung einer weiblichen drei Schekel Silber. 27.7 Und wenn es von sechzig Jahren und darueber ist, dann sei die Schaetzung, wenn es eine maennliche [Person] ist, fuenfzehn Schekel und fuer eine weibliche zehn Schekel. 27.8 Und wenn der, der das Geluebde getan hat, zu arm ist fuer die Schaetzung, dann soll man ihn vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schaetzen; nach dem Verhaeltnis dessen, was die Hand des Gelobenden aufbringen kann, soll der Priester ihn schaetzen. 27.9 Und wenn es Vieh ist, von dem man dem HERRN eine Opfergabe darbringt, dann soll alles, was man dem HERRN davon gibt, heilig sein. 27.10 Man soll es nicht auswechseln und nicht vertauschen, ein gutes gegen ein schlechtes oder ein schlechtes gegen ein gutes. Und wenn man dennoch Vieh gegen Vieh vertauscht, dann soll es selbst [heilig] bleiben, das eingetauschte aber wird heilig werden. 27.11 Wenn es aber irgendein unreines Vieh ist, von dem man dem HERRN keine Opfergabe darbringt, dann soll man das Vieh vor den Priester stellen, 27.12 und der Priester soll es schaetzen, ob es gut oder schlecht ist; nach der Schaetzung des Priesters, so soll es sein. 27.13 Wenn man es aber unbedingt [wieder] einloesen will, dann soll man zu der Schaetzung ein Fuenftel hinzufuegen. 27.14 Und wenn jemand sein Haus als etwas Heiliges fuer den HERRN heiligt, dann soll es der Priester schaetzen, ob es gut oder schlecht ist. Wie der Priester es schaetzt, so soll es feststehen. 27.15 Und wenn der Heiligende sein Haus einloesen will, dann soll er das Fuenftel des Geldes der Schaetzung darueber hinaus hinzufuegen, und es soll ihm gehoeren. 27.16 Und wenn jemand vom Feld seines Eigentums dem HERRN [etwas] heiligt, dann soll die Schaetzung nach dem Verhaeltnis seiner Aussaat sein: ein Homer Gerste Aussaat fuer fuenfzig Schekel Silber. 27.17 Wenn er vom Jobeljahr an sein Feld heiligt, soll es gemaess der Schaetzung feststehen. 27.18 Wenn er aber nach dem Jobel[jahr] sein Feld heiligt, dann soll der Priester ihm das Geld berechnen nach dem Verhaeltnis der Jahre, die bis zum Jobeljahr uebrig sind; das soll [dann] von der Schaetzung abgezogen werden. 27.19 Wenn aber der Heiligende das Feld unbedingt [wieder] einloesen will, dann soll er das Fuenftel des Geldes deiner Schaetzung darueber hinaus hinzufuegen, und es soll ihm verbleiben. 27.20 Wenn er aber das Feld [bis zum Jobeljahr] nicht einloest oder wenn er das Feld an einen andern Mann verkauft, kann es nicht wieder eingeloest werden. 27.21 Und das Feld soll, wenn es im Jobeljahr frei ausgeht, fuer den HERRN heilig sein wie ein gebanntes Feld. Es soll dem Priester als Eigentum gehoeren. 27.22 Und wenn er ein von ihm gekauftes Feld, das nicht zum Feld seines Eigentums gehoert, dem HERRN heiligt, 27.23 dann soll ihm der Priester den Betrag der Schaetzung berechnen bis zum Jobeljahr. Er soll die Schaetzung am gleichen Tag als etwas fuer den HERRN Heiliges entrichten. 27.24 Im Jobeljahr soll das Feld wieder an den kommen, von dem er es gekauft hatte, an den, dem das Land als sein Eigentum gehoerte. 27.25 Und alle Schaetzung soll nach dem Schekel des Heiligtums geschehen; zwanzig Gera soll der Schekel sein. 27.26 Nur das Erstgeborene unter dem Vieh, das als Erstgeburt dem HERRN gehoert, das soll kein Mensch heiligen; sei es ein Rind oder ein Schaf, es gehoert dem HERRN. 27.27 Wenn es aber vom unreinen Vieh ist, dann soll man es ausloesen nach der Schaetzung und sein Fuenftel darueber hinzufuegen. Und wenn es nicht ausgeloest wird, dann soll es verkauft werden nach der Schaetzung. - 27.28 Jedoch alles Gebannte, das jemand fuer den HERRN mit dem Bann belegt, von allem, was ihm gehoert, von Mensch oder Vieh oder vom Feld seines Eigentums, [das] darf nicht verkauft und nicht eingeloest werden. Alles Gebannte ist dem HERRN hochheilig. 27.29 Alles Gebannte, das an Menschen mit dem Bann belegt wird, darf nicht ausgeloest werden: es muss getoetet werden. 27.30 Und der ganze Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Baeume, gehoert dem HERRN; es ist dem HERRN heilig. 27.31 Wenn aber jemand von seinem Zehnten [irgend etwas] einloesen will, dann soll er sein Fuenftel hinzufuegen. 27.32 Und der ganze Zehnte von Rindern und Schafen, von allem, was unter dem Stab vorueberzieht, das Zehnte soll fuer den HERRN heilig sein. 27.33 Man soll nicht untersuchen, ob es gut oder schlecht ist, und darf es nicht vertauschen. Wenn man es dennoch irgend vertauscht, wird es selbst [heilig] bleiben, das Eingetauschte aber wird heilig werden; es darf nicht eingeloest werden. 27.34 Das sind die Gebote, die der HERR dem Mose auf dem Berg Sinai an die Soehne Israel aufgetragen hat. Das vierte Buch Mose (Numeri). Zaehlung der kampffaehigen Maenner. \1\ 1.1 Und der HERR redete zu Mose in der Wueste Sinai im Zelt der Begegnung am ersten [Tag] des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Aegypten, und sprach: 1.2 Nehmt die Summe der ganzen Gemeinde der Soehne Israel auf nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, alles Maennliche nach ihren Koepfen! 1.3 Von zwanzig Jahren an und darueber, jeden, der mit dem Heer auszieht in Israel, die sollt ihr mustern nach ihren Heere[sverbaende]n, du und Aaron! 1.4 Und je ein Mann fuer [jeden] Stamm soll bei euch sein, ein Mann, der das Haupt von seinem Vaterhaus ist. V. 5-15: Kap. 2,3-29; 7,12-78; 10,14-27; 1Mo 35,23-26; 1Chr 27,16-22. 1.5 Und dies sind die Namen der Maenner, die euch beistehen sollen: fuer Ruben: Elizur, der Sohn Schedeurs; 1.6 fuer Simeon: Schelumiel, der Sohn Zurischaddais; 1.7 fuer Juda: Nachschon, der Sohn Amminadabs; 1.8 fuer Issaschar: Netanel, der Sohn Zuars; 1.9 fuer Sebulon: Eliab, der Sohn Helons; 1.10 fuer die Soehne Josephs: fuer Ephraim: Elischama, der Sohn Ammihuds; fuer Manasse: Gamliel, der Sohn Pedazurs; 1.11 fuer Benjamin: Abidan, der Sohn des Gidoni; 1.12 fuer Dan: Ahieser, der Sohn Ammischaddais; 1.13 fuer Asser: Pagiel, der Sohn Ochrans; 1.14 fuer Gad: Eljasaf, der Sohn Deguels; 1.15 fuer Naftali: Ahira, der Sohn Enans. 1.16 Das sind die Berufenen der Gemeinde, die Fuersten der Staemme ihrer Vaeter; sie waren die Haeupter der Tausendschaften Israels. 1.17 Und Mose und Aaron nahmen diese mit Namen bezeichneten Maenner, 1.18 und sie versammelten die ganze Gemeinde am ersten [Tag] des zweiten Monats. Und sie liessen sich in die Geburtsverzeichnisse eintragen nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, nach ihrer Kopfzahl, 1.19 wie der HERR dem Mose geboten hatte. Und so musterte er sie in der Wueste Sinai. V. 20-42: Kap. 26,5-57; 1Mo 35,23-26. 1.20 Da waren die Soehne Rubens, des Erstgeborenen Israels: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, nach ihrer Kopfzahl, alles Maennliche von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.21 ihre Gemusterten vom Stamm Ruben waren 46 500. 1.22 Von den Soehnen Simeons: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, seine Gemusterten nach der Zahl der Namen, nach ihrer Kopfzahl, alles Maennliche von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.23 ihre 1.24 Gemusterten vom Stamm Simeon waren 59 300. Von den Soehnen Gads: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.25 ihre Gemusterten vom Stamm Gad waren 45 650. 1.26 Von den Soehnen Judas: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.27 ihre Gemusterten vom Stamm Juda waren 74 600. 1.28 Von den Soehnen Issaschars: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.29 ihre Gemusterten vom Stamm Issaschar waren 54 400. 1.30 Von den Soehnen Sebulons: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.31 ihre Gemusterten vom Stamm Sebulon waren 57 400. 1.32 Von den Soehnen Josephs: Von den Soehnen Ephraims: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.33 ihre Gemusterten vom Stamm Ephraim waren 40 500. 1.34 Von den Soehnen Manasses: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.35 ihre Gemusterten vom Stamm Manasse waren 32 200. 1.36 Von den Soehnen Benjamins: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.37 ihre Gemusterten vom Stamm Benjamin waren 35 400. 1.38 Von den Soehnen Dans: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.39 ihre Gemusterten vom Stamm Dan waren 62 700. 1.40 Von den Soehnen Assers: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.41 ihre Gemusterten vom Stamm Asser waren 41 500. 1.42 Die Soehne Naftalis: ihre Geschlechterfolge nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren an und darueber, jeder, der mit dem Heer auszog; 1.43 ihre Gemusterten vom Stamm Naftali waren 53 400. 1.44 Das sind die Gemusterten, die Mose musterte [zusammen mit] Aaron und den Fuersten Israels, den zwoelf Maennern, je ein Mann fuer sein Vaterhaus. 1.45 Und es waren alle Gemusterten der Soehne Israel nach ihren Vaterhaeusern von zwanzig Jahren an und darueber - jeder, der mit dem Heer auszog in Israel -, 1.46 es waren all die Gemusterten 603 550. 1.47 Die aber Leviten waren nach dem Stamm ihrer Vaeter, wurden nicht unter ihnen gemustert. Aussonderung der Leviten. 1.48 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 1.49 Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern und ihre Summe nicht aufnehmen unter den Soehnen Israel, 1.50 sondern setze du die Leviten [als Aufseher] ein ueber die Wohnung des Zeugnisses und ueber all ihr Geraet und ueber alles, was zu ihr gehoert! Sie sollen die Wohnung und all ihr Geraet tragen, und sie sollen sie bedienen und sich rings um die Wohnung herum lagern. 1.51 Und wenn die Wohnung aufbricht, sollen die Leviten sie abbauen; und wenn die Wohnung sich lagert, sollen die Leviten sie aufrichten. Der Fremde aber, der sich [ihr] naehert, soll getoetet werden. 1.52 Und die Soehne Israel sollen sich lagern - jeder an seinem Lager[platz] und jeder bei seinem Feldzeichen - nach ihren Heere[sverbaende]n. 1.53 Die Leviten aber sollen rings um die Wohnung des Zeugnisses herum lagern, damit nicht ein Zorn ueber die Gemeinde der Soehne Israel komme; und die Leviten sollen den Dienst an der Wohnung des Zeugnisses versehen. 1.54 Und die Soehne Israel taten nach allem, was der HERR dem Mose befohlen hatte; so taten sie [es]. Lagerordnung. \2\ 2.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach: 2.2 Die Soehne Israel sollen [so] lagern: jeder bei seiner Abteilung, bei den Zeichen ihrer Vaterhaeuser; rings um das Zelt der Begegnung her, [jeweils] gegenueber sollen sie lagern. V. 3-29: Kap. 1,5-15; 1Mo 35,23-26. 2.3 Und zwar die nach Osten, nach [Sonnen]aufgang hin Lagernden, [das ist] die Abteilung des Lagers Juda, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]: und der Fuerst der Soehne Judas, Nachschon, der Sohn Amminadabs, 2.4 und sein Heer und ihre Gemusterten, 74 600. 2.5 Und die neben ihm Lagernden, [das ist] der Stamm Issaschar und der Fuerst der Soehne Issaschars, Netanel, der Sohn Zuars, 2.6 und sein Heer und dessen Gemusterte, 54 400. 2.7 Der Stamm Sebulon und der Fuerst der Soehne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons, 2.8 und sein Heer und dessen Gemusterte, 57 400. 2.9 Alle Gemusterten vom Lager Juda: 186 400, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]; sie sollen zuerst aufbrechen. 2.10 Die Abteilung des Lagers Ruben gegen Sueden hin, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]; und der Fuerst der Soehne Rubens, Elizur, der Sohn Schedeurs, 2.11 und sein Heer und dessen Gemusterte, 46 500. 2.12 Und die neben ihm Lagernden, [das ist] der Stamm Simeon und der Fuerst der Soehne Simeons, Schelumiel, der Sohn Zurischaddais, 2.13 und sein Heer und ihre Gemusterten, 59 300. 2.14 Und der Stamm Gad und der Fuerst der Soehne Gads, Eljasaf, der Sohn Deguels, 2.15 und sein Heer und ihre Gemusterten, 45 650. 2.16 Alle Gemusterten vom Lager Ruben: 151 450, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]; und sie sollen als zweite aufbrechen. 2.17 Und dann soll das Zelt der Begegnung aufbrechen, das Lager der Leviten in der Mitte der [andern] Lager; wie sie lagern, so sollen sie aufbrechen, jeder an seiner Stelle, nach ihren Abteilungen. 2.18 Die Abteilung des Lagers Ephraim, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet], nach Westen hin; und der Fuerst der Soehne Ephraims, Elischama, der Sohn Ammihuds, 2.19 und sein Heer und ihre Gemusterten, 40 500. 2.20 Und neben ihm der Stamm Manasse und der Fuerst der Soehne Manasses, Gamliel, der Sohn Pedazurs, 2.21 und sein Heer und ihre Gemusterten, 32 200. 2.22 Und der Stamm Benjamin und der Fuerst der Soehne Benjamins, Abidan, der Sohn des Gidoni, 2.23 und sein Heer und ihre Gemusterten, 35 400. 2.24 Alle Gemusterten vom Lager Ephraim: 108 100, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]; und sie sollen als dritte aufbrechen. 2.25 Die Abteilung des Lagers Dan nach Norden hin, nach ihren Heeresverbaenden [geordnet]: und der Fuerst der Soehne Dans, Ahieser, der Sohn Ammischaddais, 2.26 und sein Heer und ihre Gemusterten, 62 700. 2.27 Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Asser und der Fuerst der Soehne Assers, Pagiel, der Sohn Ochrans, 2.28 und sein Heer und ihre Gemusterten, 41 500. 2.29 Und der Stamm Naftali und der Fuerst der Soehne Naftalis, Ahira, der Sohn Enans, 2.30 und sein Heer und ihre Gemusterten, 53 400. 2.31 Alle Gemusterten vom Lager Dan: 157 600; sie sollen zuletzt aufbrechen nach ihren Abteilungen. 2.32 Das sind die Gemusterten der Soehne Israel nach ihren Vaterhaeusern. Alle Gemusterten der Lager, nach ihren Heeresverbaenden, waren 603 550. 2.33 Aber die Leviten wurden nicht unter den Soehnen Israel gemustert, ganz wie der HERR dem Mose befohlen hatte. 2.34 Und die Soehne Israel taten nach allem, was der HERR dem Mose geboten hatte: so lagerten sie sich nach ihren Abteilungen, und so brachen sie auf, jeder nach seinen Sippen, bei seinem Vaterhaus. Zaehlung der Leviten. \3\ 3.1 Und das ist die Geschlechterfolge Aarons und Moses an dem Tag, da der HERR auf dem Berg Sinai mit Mose redete. 3.2 Und das sind die Namen der Soehne Aarons: der Erstgeborene Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar. 3.3 Das sind die Namen der Soehne Aarons, der gesalbten Priester, die geweiht worden waren, um den Priesterdienst auszuueben. 3.4 Und Nadab und Abihu starben vor dem HERRN, als sie in der Wueste Sinai fremdes Feuer vor dem HERRN darbrachten; und sie hatten keine Soehne. Und Eleasar und Itamar uebten den Priesterdienst vor ihrem Vater Aaron aus. 3.5 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 3.6 Lass den Stamm Levi herannahen und stelle ihn vor den Priester Aaron, dass sie ihm dienen! 3.7 Und sie sollen den Dienst fuer ihn und den Dienst fuer die ganze Gemeinde versehen vor dem Zelt der Begegnung, um die Arbeit [an] der Wohnung zu verrichten; 3.8 und sie sollen alle Geraete des Zeltes der Begegnung in Ordnung halten und den Dienst der Soehne Israel [versehen], um die Arbeit an der Wohnung zu verrichten. 3.9 Und du sollst die Leviten dem Aaron und seinen Soehnen geben; zu eigen sind sie ihm gegeben von den Soehnen Israel. 3.10 Und Aaron und seine Soehne sollst du beauftragen, dass sie ihr Priesteramt versehen. Der Fremde aber, der sich [ihr] naehert, soll getoetet werden. 3.11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 3.12 Und ich, siehe, ich habe die Leviten mitten aus den Soehnen Israel genommen anstelle aller Erstgeburt, die zuerst den Mutterschoss durchbricht unter den Soehnen Israel; und die Leviten sollen mir gehoeren. 3.13 Denn mein ist alle Erstgeburt: an dem Tag, da ich alle Erstgeburt im Land Aegypten schlug, habe ich alle Erstgeburt in Israel fuer mich geheiligt vom Menschen bis zum Vieh. Mir sollen sie gehoeren, mir, dem HERRN. V. 14-39: vgl. 1Chr 6,1-48. 3.14 Und der HERR redete zu Mose in der Wueste Sinai und sprach: 3.15 Mustere die Soehne Levis nach ihren Vaterhaeusern, nach ihren Sippen; alles Maennliche von einem Monat an und darueber sollst du mustern! 3.16 Und Mose musterte sie nach dem Befehl des HERRN, wie ihm geboten worden war. V. 17-39: Kap. 26,57-62. 3.17 Und dies waren die Soehne Levis nach ihren Namen: Gerschon und Kehat und Merari. 3.18 Und dies sind die Namen der Soehne Gerschons nach ihren Sippen: Libni und Schimi. 3.19 Und die Soehne Kehats nach ihren Sippen: Amram und Jizhar, Hebron und Usiel. 3.20 Und die Soehne Meraris nach ihren Sippen: Machli und Muschi. Das sind die Sippen Levis nach ihren Vaterhaeusern. 3.21 Von Gerschon: die Sippe der Libniter und die Sippe der Schimiter; das sind die Sippen der Gerschoniter. 3.22 Ihre Gemusterten nach der Zahl aller Maennlichen von einem Monat an und darueber, ihre Gemusterten: 7 500. 3.23 Die Sippen der Gerschoniter lagerten hinter der Wohnung nach Westen hin. 3.24 Und der Fuerst des Vaterhauses der Gerschoniter war Eljasaf, der Sohn Laels. 3.25 Und der Dienst der Soehne Gerschons am Zelt der Begegnung war: die Wohnung und das Zelt, seine Decke und der Vorhang vom Eingang des Zeltes der Begegnung 3.26 und die Behaenge des Vorhofs und der Vorhang vom Eingang des Vorhofs, der rings um die Wohnung her und um den Altar her ist, und seine Seile fuer alle Arbeit daran. 3.27 Und von Kehat: die Sippe der Amramiter und die Sippe der Jizhariter und die Sippe der Hebroniter und die Sippe der Usieliter; das sind die Sippen der Kehatiter. 3.28 Nach der Zahl aller Maennlichen von einem Monat an und darueber, 8 600, die den Dienst am Heiligtum versahen. 3.29 Die Sippen der Soehne Kehats lagerten an der Seite der Wohnung nach Sueden hin. 3.30 Und der Fuerst des Vaterhauses der Sippen der Kehatiter war Elizafan, der Sohn Usiels. 3.31 Und ihr Dienst war: die Lade und der Tisch und der Leuchter und die Altaere und die Geraete des Heiligtums, mit denen man den Dienst verrichtet, und der Vorhang und alle [dazugehoerige] Arbeit. 3.32 Und der oberste der Fuersten Levis war der Priester Eleasar, der Sohn Aarons; er war Aufseher ueber die, den Dienst am Heiligtum versahen. 3.33 Von Merari: die Sippe der Machliter und die Sippe der Muschiter; das sind die Sippen Meraris. 3.34 Und ihre Gemusterten nach der Zahl aller Maennlichen von einem Monat an und darueber: 6 200. 3.35 Und der Fuerst des Vaterhauses der Sippen Meraris war Zuriel, der Sohn Abihajils. Sie lagerten an der Seite der Wohnung nach Norden hin. 3.36 Und der Dienst der Soehne Meraris war: die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Saeulen und ihre Fussgestelle und all ihre Geraete und alle Arbeit daran 3.37 und die Saeulen des Vorhofs ringsum und deren Fussgestelle und ihre Pfloecke und ihre Seile. 3.38 Und die vor der Wohnung nach Osten hin vor dem Zelt der Begegnung gegen [Sonnen-]aufgang zu Lagernden waren Mose und Aaron und seine Soehne, die den Dienst am Heiligtum versahen, [alles], was den Soehnen Israel aufgetragen war. - Der Fremde aber, der sich [ihr] naehert, soll getoetet werden. 3.39 Alle gemusterten Leviten, die Mose und Aaron nach dem Befehl des HERRN nach ihren Sippen musterten, alles Maennliche von einem Monat an und darueber, war 22 000. 3.40 Und der HERR sprach zu Mose: Mustere alle maennlichen Erstgeborenen der Soehne Israel von einem Monat an und darueber, und nimm die Zahl ihrer Namen auf! 3.41 Und du sollst die Leviten fuer mich, den HERRN, nehmen anstelle aller Erstgeborenen unter den Soehnen Israel und das Vieh der Leviten anstelle alles Erstgeborenen unter dem Vieh der Soehne Israel. 3.42 Und Mose musterte, wie der HERR es ihm geboten hatte, alle Erstgeborenen unter den Soehnen Israel. 3.43 Und alle maennlichen Erstgeborenen nach der Zahl der Namen, von einem Monat an und darueber, nach ihren Gemusterten, waren 22 273. 3.44 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 3.45 Nimm die Leviten anstelle aller Erstgeborenen unter den Soehnen Israel und das Vieh der Leviten anstelle ihres Viehes; und die Leviten sollen mir gehoeren, mir, dem HERRN! 3.46 Und was den Loskauf der 273 betrifft: die von den Erstgeborenen der Soehne Israel ueberzaehlig sind ueber die [Zahl der] Leviten [hinaus], 3.47 da sollst du je fuenf Schekel fuer den Kopf nehmen; nach dem Schekel des Heiligtums sollst du sie nehmen, den Schekel zu zwanzig Gera. 3.48 Und das Geld sollst du als Loskauf der Ueberzaehligen unter ihnen an Aaron und seine Soehne geben. 3.49 Und Mose nahm das Geld des Loskaufs von denen, die ueberzaehlig waren ueber die durch die Leviten Losgekauften [hinaus]; 3.50 von den Erstgeborenen der Soehne Israel nahm er das Geld, 1 365 [Schekel] nach dem Schekel des Heiligtums. 3.51 Und Mose gab das Geld des Loskaufs Aaron und seinen Soehnen nach dem Befehl des HERRN, wie der HERR dem Mose geboten hatte. Dienst der Leviten beim Aufbruch des Lagers. \4\ 4.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach: 4.2 Nimm die Summe der Soehne Kehats aus der Mitte der Soehne Levis auf, nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, 4.3 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren, alle,4 die in den Dienst treten, um die Arbeit am Zelt der Begegnung zu verrichten! 4.4 Das ist der Dienst der Soehne Kehats am Zelt der Begegnung: das Hochheilige. 4.5 Und Aaron und seine Soehne sollen beim Aufbruch des Lagers hineingehen und den verhuellenden Vorhang abnehmen und die Lade des Zeugnisses damit bedecken; 4.6 und sie sollen eine Decke aus Delphinhaut darueber legen und ein Tuch ganz aus violettem Purpur oben darueber breiten und ihre Stangen daran anbringen. 4.7 Und ueber den Tisch der Schaubrote sollen sie ein Tuch aus violettem Purpur breiten und darauf die Schuesseln und Schalen und Opferschalen stellen und die Kannen zum Trankopfer; und das staendige Brot soll auf ihm sein; 4.8 und darueber sollen sie ein Tuch aus Karmesin breiten und es mit einer Decke aus Delphinhaut bedecken; und sie sollen seine Stangen daran anbringen. 4.9 Und sie sollen ein Tuch aus violettem Purpur nehmen und den Leuchter des Lichts bedecken und seine Lampen und seine Dochtscheren und seine Feuerbecken und alle seine Oelgefaesse, womit man den Dienst an ihm verrichtet; 4.10 und sie sollen ihn und alle seine Geraete in eine Decke aus Delphinhaut tun und [alles] auf die Trage legen. 4.11 Und ueber den goldenen Altar sollen sie ein Tuch aus violettem Purpur breiten und ihn mit einer Decke aus Delphinhaut bedecken und seine Stangen daran anbringen. 4.12 Und sie sollen alle Geraete des Dienstes nehmen, womit man den Dienst im Heiligtum verrichtet, und sie in ein Tuch aus violettem Purpur legen und sie mit einer Decke aus Delphinhaut bedecken und auf die Trage legen. 4.13 Und sie sollen den Altar von der Fettasche reinigen und ein Tuch aus rotem Purpur ueber ihn breiten 4.14 und auf ihn alle seine Geraete legen, mit denen man den Dienst auf ihm verrichtet: die Feuerbecken und die Fleischgabeln und die Schaufeln und die Sprengschalen, alle Geraete des Altars; und sie sollen eine Decke aus Delphinhaut darueber breiten und seine Stangen daran anbringen. 4.15 Und wenn Aaron und seine Soehne beim Aufbruch des Lagers das Zudecken des Heiligtums und aller Geraete des Heiligtums beendet haben, dann sollen danach die Soehne Kehats kommen, um es zu tragen, damit sie das Heilige nicht beruehren und sterben. Das ist es, was die Soehne Kehats vom Zelt der Begegnung zu tragen haben. 4.16 Und der Priester Eleasar, der Sohn Aarons, hat die Aufsicht ueber das Oel fuer das Licht und [ueber] das wohlriechende Raeucherwerk und das staendige Speisopfer und das Salboel, die Aufsicht ueber die ganze Wohnung und alles, was darin ist, ueber das Heiligtum und ueber seine Geraete. 4.17 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach: 4.18 Ihr sollt den Stamm der Sippen der Kehatiter nicht umkommen lassen aus der Mitte der Leviten; 4.19 sondern das sollt ihr mit ihnen tun, damit sie leben und nicht sterben, wenn sie dem Allerheiligsten nahen: Aaron und seine Soehne sollen hineingehen und sie, jeden einzeln, an seine Arbeit und an seine Traglast stellen; 4.20 aber sie sollen nicht hineingehen, dass sie [auch nur] einen Augenblick das Heilige sehen und sterben. 4.21 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 4.22 Nimm auch die Summe der Soehne Gerschon auf, nach ihren Vaterhaeusern, nach ihren Sippen! 4.23 Von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, die in den Dienst treten, um die Arbeit am Zelt der Begegnung zu verrichten. 4.24 Dies ist die Arbeit der Sippen der Gerschoniter beim Arbeiten und beim Tragen: 4.25 Sie sollen tragen die Zeltdecken der Wohnung und das Zelt der Begegnung, seine Decke und die Decke aus Delphinhaut, die oben darueber ist, und den Vorhang vom Eingang des Zeltes der Begegnung 4.26 und die Vorhaenge des Vorhofs und den Vorhang vom Eingang des Tores des Vorhofs, der rings um die Wohnung und um den Altar herum ist, und ihre Seile und alle Geraete, [die zu] ihrer Arbeit [gehoeren]; und alles, was an ihnen zu tun ist, sollen sie ausfuehren. 4.27 Nach dem Befehl Aarons und seiner Soehne soll alle Arbeit der Soehne der Gerschoniter geschehen hinsichtlich all ihrer Traglast und all ihrer Arbeit; und ihr sollt ihnen den Dienst fuer alles das uebertragen, was sie zu tragen haben. 4.28 Das ist die Arbeit der Sippen der Soehne der Gerschoniter am Zelt der Begegnung; und ihr Dienst soll geschehen unter der Hand des Priesters Itamar, des Sohnes Aarons. 4.29 Die Soehne Meraris: nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern sollst du sie mustern; 4.30 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, die in den Dienst treten, um die Arbeit am Zelt der Begegnung zu verrichten. 4.31 Und das ist der Dienst, den sie beim Tragen zu tun haben bei all ihrer Arbeit am Zelt der Begegnung: die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Saeulen und ihre Fussgestelle 4.32 und die Saeulen des Vorhofs ringsum und ihre Fussgestelle und ihre Pfloecke und ihre Seile mit allen ihren Geraeten und mit all der Arbeit daran. Und mit Namen sollt ihr [ihnen] die Geraete zuweisen fuer den Dienst, den sie beim Tragen zu tun haben. 4.33 Das ist die Arbeit der Sippen der Soehne Meraris nach all ihrer Arbeit am Zelt der Begegnung unter der Hand des Priesters Itamar, des Sohnes Aarons. 4.34 Und Mose und Aaron und die Fuersten der Gemeinde musterten die Soehne der Kehatiter nach ihren Sippen und nach ihren Vaterhaeusern, 4.35 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren, alle, die in den Dienst traten zur Arbeit am Zelt der Begegnung. 4.36 Und ihre Gemusterten, nach ihren Sippen, waren 2 750. 4.37 Das sind die Gemusterten der Sippen der Kehatiter, alle, die am Zelt der Begegnung dienten, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl des HERRN [,den er] durch Mose [gegeben hatte]. 4.38 Und die Gemusterten der Soehne Gerschons, nach ihren Sippen und nach ihren Vaterhaeusern, 4.39 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren, alle, die in den Dienst traten zur Arbeit am Zelt der Begegnung: 4.40 ihre Gemusterten, nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, waren 2 630. 4.41 Das sind die Gemusterten der Sippen der Soehne Gerschons, alle, die am Zelt der Begegnung arbeiteten, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl des HERRN. 4.42 Und die Gemusterten der Sippen der Soehne Meraris, nach ihren Sippen, nach ihren Vaterhaeusern, 4.43 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren, alle, die in den Dienst traten zur Arbeit am Zelt der Begegnung: 4.44 ihre Gemusterten, nach ihren Sippen, waren 3 200. 4.45 Das sind die Gemusterten der Sippen der Soehne Meraris, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl des HERRN, [den er] durch Mose [gegeben hatte]. 4.46 Alle Gemusterten, die Mose und Aaron und die Fuersten Israels musterten, die Leviten, nach ihren Sippen und nach ihren Vaterhaeusern, 4.47 von dreissig Jahren an und darueber bis zu fuenfzig Jahren, alle, die antraten, um die Arbeit der Betreuung und die Arbeit des Tragens am Zelt der Begegnung zu verrichten: 4.48 ihre Gemusterten waren 8 580. 4.49 Nach dem Befehl des HERRN musterte man sie durch Mose, jeden einzelnen zu seiner Arbeit und zu seiner Traglast; und sie wurden von ihm gemustert, wie der HERR dem Mose befohlen hatte. Verfahren bei Unreinheit, Veruntreuung und bei Verdacht auf Ehebruch. \5\ 5.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 5.2 Befiehl den Soehnen Israel, dass sie alle Aussaetzigen und alle, die an einem Ausfluss leiden, und alle durch eine Leiche Verunreinigten aus dem Lager hinausschicken! 5.3 Sowohl Mann als auch Frau sollt ihr hinausschicken, vor das Lager sollt ihr sie hinausschicken, damit sie nicht ihr Lager unrein machen, in deren Mitte ich wohne. 5.4 Und die Soehne Israel taten so und schickten sie vor das Lager hinaus; wie der HERR zu Mose geredet hatte, so taten die Soehne Israel. 5.5 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 5.6 Rede zu den Soehnen Israel: Wenn ein Mann oder eine Frau irgendeine von all den Suenden der Menschen tun, so dass sie eine Untreue gegen den HERRN begehen, und dieser Mensch schuldig wird, 5.7 dann sollen sie ihre Suende bekennen, die sie getan haben; und der Schuldige soll seine Schuld erstatten nach ihrer vollen Summe und soll [noch] ein Fuenftel davon hinzufuegen und es dem geben, an dem er schuldig geworden ist. 5.8 Und wenn der [andere] Mann keinen Loeser hat, dem die Schuld erstattet werden kann, dann gehoert der erstattete Schuldbetrag dem HERRN zugunsten des Priesters, ebenso wie der Widder der Versoehnung, womit der Priester Suehnung fuer ihn erwirkt. - 5.9 Und jedes Hebopfer von allen heiligen Gaben der Soehne Israel, die sie dem Priester darbringen, soll ihm gehoeren. 5.10 Ihm sollen eines jeden heilige Gaben gehoeren; was jemand dem Priester gibt, soll diesem gehoeren. 5.11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 5.12 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn die Frau irgendeines Mannes auf Abwege geraet und Untreue gegen ihn begeht, 5.13 und ein [anderer] Mann liegt bei ihr zur Begattung, und es bleibt verborgen vor den Augen ihres Mannes, und sie hat sich im Verborgenen unrein gemacht, und es ist kein Zeuge gegen sie da, und sie ist nicht ertappt worden; 5.14 und der Geist der Eifersucht kommt ueber ihn, und er wird eifersuechtig auf seine Frau, und sie hat sich [wirklich] unrein gemacht; oder [aber] der Geist der Eifersucht kommt ueber ihn, und er wird eifersuechtig auf seine Frau, und sie hat sich nicht unrein gemacht: 5.15 dann soll der Mann seine Frau zum Priester bringen und [als] ihre Opfergabe ihretwegen ein zehntel Efa Gerstenmehl darbringen; er soll kein Oel darauf giessen und keinen Weihrauch darauf legen; denn es ist ein Speisopfer der Eifersucht, ein Speisopfer des Schuldbekenntnisses, das Schuld in Erinnerung bringt. 5.16 Und der Priester soll sie herantreten lassen und sie vor den HERRN stellen. 5.17 Und der Priester nehme heiliges Wasser in einem Tongefaess; und der Priester nehme von dem Staub, der auf dem Fussboden der Wohnung ist und tue ihn in das Wasser. 5.18 Und der Priester stelle die Frau vor den HERRN und lasse das Haupthaar der Frau herabhaengen und lege auf ihre Haende das Speisopfer des Schuldbekenntnisses; es ist ein Speisopfer der Eifersucht; und das fluchbringende Wasser der Bitterkeit soll in der Hand des Priesters sein. 5.19 Und der Priester soll sie beschwoeren und zu der Frau sprechen: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat und wenn du, die du unter deinem Mann bist, nicht auf Abwege geraten bist in Unreinigkeit, dann bleibe unversehrt von diesem fluchbringenden Wasser der Bitterkeit! 5.20 Wenn du aber, die du unter deinem Mann bist, auf Abwege geraten bist und dich unrein gemacht hast und ein Mann bei dir gelegen hat ausser deinem [eigenen] Mann - 5.21 und [so] soll der Priester die Frau beschwoeren mit dem Schwur der Verfluchung; und der Priester soll zu der Frau sprechen -: dann mache der HERR dich zur Verfluchung und zum Schwur inmitten deines Volkes, indem der HERR deine Huefte schwinden und deinen Bauch anschwellen laesst, 5.22 und es komme dieses fluchbringende Wasser in deine Eingeweide, um den Bauch anschwellen und die Huefte schwinden zu lassen! Und die Frau soll sagen: Amen, Amen! 5.23 Und der Priester soll diese Verfluchungen in ein Buch schreiben und sie in das Wasser der Bitterkeit [hinein] abwischen; 5.24 und er soll die Frau das fluchbringende Wasser der Bitterkeit trinken lassen, damit das fluchbringende Wasser zur Bitterkeit in sie komme. 5.25 Und der Priester nehme aus der Hand der Frau das Speisopfer der Eifersucht und schwinge das Speisopfer vor dem HERRN und bringe es zum Altar; 5.26 und der Priester nehme eine Handvoll von dem Speisopfer als dessen Askara und raeuchere es auf dem Altar; und danach soll er die Frau das Wasser trinken lassen. 5.27 Und wenn er sie das Wasser hat trinken lassen, dann wird es geschehen, wenn sie sich unrein gemacht und Untreue begangen hat gegen ihren Mann, dass das fluchbringende Wasser zur Bitterkeit in sie kommen wird, und ihr Bauch wird anschwellen und ihre Huefte schwinden; und die Frau wird zum Fluch werden inmitten ihres Volkes. 5.28 Wenn aber die Frau sich nicht unrein gemacht hat und rein ist, dann wird sie unversehrt bleiben und Samen empfangen. 5.29 Das ist das Gesetz der Eifersucht: Wenn eine Frau, die unter ihrem Mann ist, auf Abwege geraet und sich unrein macht 5.30 oder wenn ueber einen Mann der Geist der Eifersucht kommt und er eifersuechtig wird auf seine Frau, dann soll er die Frau vor den HERRN stellen, und der Priester soll [mit] ihr tun nach diesem ganzen Gesetz. 5.31 Und der Mann wird frei sein von Schuld; eine solche Frau aber soll ihre Schuld tragen. Gesetz des Abgesonderten. \6\ 6.1 Und der HERR redete zu Mose: 6.2 Rede zu den Soehnen Israel und sprich zu ihnen: Wenn [jemand,] ein Mann oder eine Frau, etwas Besonderes tut, indem er das Geluebde eines Nasiraeers gelobt, um fuer den HERRN geweiht zu sein, 6.3 dann soll er sich des Weins und des Rauschtranks enthalten: Essig von Wein und Essig von Rauschtrank soll er nicht trinken; und keinerlei Traubensaft soll er trinken, und [auch] Trauben, frische oder getrocknete, soll er nicht essen. 6.4 Alle Tage seiner Weihe soll er von allem, was vom Weinstock bereitet wird, von den Kernen bis zu den Schalen, nicht essen. 6.5 Alle Tage des Geluebdes seiner Weihe soll kein Schermesser ueber sein Haupt kommen. Bis die Tage erfuellt sind, die er sich fuer den HERRN geweiht hat, soll er heilig sein; er soll das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen. 6.6 Alle Tage, die er sich fuer den HERRN geweiht hat, soll er sich keiner Leiche naehern. 6.7 Wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter, wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, [auch] ihretwegen soll er sich nicht unrein machen, wenn sie sterben; denn die Weihe seines Gottes ist auf seinem Haupt. 6.8 Alle Tage seiner Weihe ist er dem HERRN heilig. 6.9 Und wenn jemand unversehens [und] ploetzlich neben ihm stirbt und er das Haupt seiner Weihe unrein macht, dann soll er sein Haupt an dem Tag seiner Reinigung scheren; am siebten Tag soll er es scheren. 6.10 Und am achten Tag soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zum Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Begegnung. 6.11 Und der Priester soll die eine als Suendopfer und die andere als Brandopfer opfern und Suehnung fuer ihn erwirken, weil er sich an einer Leiche versuendigt hat; und [der Priester] soll sein Haupt an diesem Tag [wieder] heiligen. 6.12 Und er soll die Tage seiner Weihe [nochmals] fuer den HERRN weihen und ein einjaehriges Lamm als Schuldopfer darbringen; die vorigen Tage aber sind verfallen, weil seine Weihe unrein gemacht worden ist. 6.13 Und dies ist das Gesetz des Nasiraeers: An dem Tag, an dem die Tage seiner Weihe erfuellt sind, soll man ihn an den Eingang des Zeltes der Begegnung bringen. 6.14 Und er soll dem HERRN seine Gabe darbringen: ein einjaehriges Lamm ohne Fehler als Brandopfer und ein einjaehriges weibliches Lamm ohne Fehler als Suendopfer und einen Widder ohne Fehler als Heilsopfer 6.15 und einen Korb mit ungesaeuerten Broten: Weizengriess-Kuchen, gemengt mit Oel, und ungesaeuerte Fladen, bestrichen mit Oel, und das dazugehoerende Speisopfer und die dazugehoerenden Trankopfer. 6.16 Und der Priester soll sie vor dem HERRN darbringen und sein Suendopfer und sein Brandopfer opfern. 6.17 Und den Widder soll er als Heilsopfer dem HERRN opfern samt dem Korb mit ungesaeuerten Broten; und der Priester soll sein Speisopfer und sein Trankopfer opfern. 6.18 Und der Nasiraeer soll an dem Eingang des Zeltes der Begegnung sein geweihtes Haupt scheren und das Haar seines geweihten Hauptes nehmen und es auf das Feuer legen, das unter dem Heilsopfer ist. 6.19 Und der Priester nehme die gekochte Vorderkeule von dem Widder und einen ungesaeuerten Kuchen und einen ungesaeuerten Fladen aus dem Korb und lege sie auf die Haende des Nasiraeers, nachdem er [das Zeichen] seiner Weihe abgeschoren hat. 6.20 Und der Priester schwinge sie als Schwingopfer vor dem HERRN; es ist dem Priester heilig samt der Brust des Schwingopfers und samt dem Schenkel des Hebopfers. Und danach kann der Nasiraeer Wein trinken. 6.21 Das ist das Gesetz des Nasiraeers, der aufgrund seiner Weihe dem HERRN seine Gabe gelobt, abgesehen von dem, was seine Hand [sonst noch] aufbringen kann. Gemaess seinem Geluebde, das er abgelegt hat, soll er tun, nach dem Gesetz seiner Weihe. Der priesterliche Segen. 6.22 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 6.23 Rede zu Aaron und zu seinen Soehnen und sprich: So sollt ihr die Soehne Israel segnen! Sprecht zu ihnen: 6.24 Der HERR segne dich und behuete dich! 6.25 Der HERR lasse sein Angesicht ueber dir leuchten und sei dir gnaedig! 6.26 Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden! 6.27 Und so sollen sie meinen Namen auf die Soehne Israel legen, und ich werde sie segnen. Gaben der Stammesfuersten fuer das Heiligtum. \7\ 7.1 Und es geschah an dem Tag, da Mose das Aufrichten der Wohnung vollendet und sie gesalbt und mit allen ihren Geraeten geheiligt hatte sowie den Altar und alle seine Geraete und er sie gesalbt und geheiligt hatte, 7.2 brachten die Fuersten Israels, die Haeupter ihrer Vaterhaeuser, sie, die Fuersten der Staemme, die Fuehrer der Gemusterten, 7.3 sie brachten ihre Gabe vor den HERRN: sechs Planwagen und zwoelf Rinder, einen Wagen fuer zwei Fuersten und ein Rind fuer einen; und sie brachten sie vor die Wohnung. 7.4 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 7.5 Nimm sie von ihnen an, und sie sollen zur Verwendung bei der Arbeit an dem Zelt der Begegnung sein, und gib sie den Leviten, jedem entsprechend seiner Arbeit! 7.6 Und Mose nahm die Wagen und die Rinder und gab sie den Leviten. 7.7 Zwei Wagen und vier Rinder gab er den Soehnen Gerschon, entsprechend ihrer Arbeit; 7.8 und vier Wagen und acht Rinder gab er den Soehnen Meraris, entsprechend ihrer Arbeit unter der Hand des Priesters Itamar, des Sohnes Aarons. 7.9 Aber den Soehnen Kehats gab er nichts; denn ihnen oblag die Arbeit am Heiligtum: auf der Schulter trugen sie [es]. 7.10 Und die Fuersten brachten die Einweihungsgabe des Altars an dem Tag, da er gesalbt wurde; und die Fuersten brachten ihre Gabe vor den Altar. 7.11 Und der HERR sprach zu Mose: Sie sollen taeglich - jeweils ein Fuerst - ihre Gabe zur Einweihung des Altars bringen. V. 12-78: Kap. 1,5-15; 1Mo 35,23-26. 7.12 Und es geschah, der, der am ersten Tag seine Gabe brachte, war Nachschon, der Sohn Amminadabs, vom Stamm Juda. 7.13 Und seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.14 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.15 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.16 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.17 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs. 7.18 Am zweiten Tag brachte Netanel, der Sohn Zuars, der Fuerst von Issaschar, [seine Gabe]; 7.19 er brachte seine Gabe: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.20 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.21 einen Jungstier, einen Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.22 einen Ziegenbock zum Suendopfer; 7.23 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Netanels, des Sohnes Zuars. 7.24 Am dritten Tag der Fuerst der Soehne Sebulon, Eliab, der Sohn Helons. 7.25 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.26 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.27 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.28 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.29 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Eliabs, des Sohnes Helons. 7.30 Am vierten Tag der Fuerst der Soehne Ruben, Elizur, der Sohn Schedeurs. 7.31 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.32 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.33 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.34 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.35 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Opfergabe Elizurs, des Sohnes Schedeurs. 7.36 Am fuenften Tag der Fuerst der Soehne Simeon, Schelumiel, der Sohn Zurischaddais. 7.37 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.38 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.39 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.40 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.41 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Schelumiels, des Sohnes Zurischaddais. 7.42 Am sechsten Tag der Fuerst der Soehne Gad, Eljasaf, der Sohn Deguels. 7.43 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.44 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.45 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.46 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.47 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Eljasafs, des Sohnes Deguels. 7.48 Am siebten Tag der Fuerst der Soehne Ephraim, Elischama, der Sohn Ammihuds. 7.49 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.50 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.51 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.52 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.53 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Elischamas, des Sohnes Ammihuds. 7.54 Am achten Tag der Fuerst der Soehne Manasse, Gamliel, der Sohn Pedazurs. 7.55 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.56 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.57 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.58 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.59 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Gamliels, des Sohnes Pedazurs. 7.60 Am neunten Tag der Fuerst der Soehne Benjamin, Abidan, der Sohn des Gidoni. 7.61 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.62 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.63 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.64 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.65 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Abidans, des Sohnes des Gidoni. 7.66 Am zehnten Tag der Fuerst der Soehne Dan, Ahieser, der Sohn Ammischaddais. 7.67 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.68 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.69 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.70 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.71 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Ahiesers, des Sohnes Ammischaddais. 7.72 Am elften Tag der Fuerst der Soehne Asser, Pagiel, der Sohn Ochrans. 7.73 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.74 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.75 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.76 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.77 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Pagiels, des Sohnes Ochrans. 7.78 Am zwoelften Tag der Fuerst der Soehne Naftali, Ahira, der Sohn Enans. 7.79 Seine Gabe war: eine silberne Schuessel, 130 [Schekel] ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Schekel nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums, beide voller Weizengriess, gemengt mit Oel, zum Speisopfer; 7.80 eine Schale, zehn [Schekel] Gold, voller Raeucherwerk; 7.81 ein Jungstier, ein Widder, ein einjaehriges Lamm zum Brandopfer; 7.82 ein Ziegenbock zum Suendopfer; 7.83 und zum Heilsopfer zwei Rinder, fuenf Widder, fuenf Boecke, fuenf einjaehrige Laemmer. Das war die Gabe Ahiras, des Sohnes Enans. 7.84 Das war die Einweihungsgabe des Altars von den Fuersten Israels an dem Tag, da er gesalbt wurde: zwoelf silberne Schuesseln, zwoelf silberne Sprengschalen, zwoelf goldene Schalen; 7.85 130 [Schekel wog] eine silberne Schuessel und siebzig eine Sprengschale, alles Silber der Gefaesse war 2 400 [Schekel] nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums; 7.86 zwoelf goldene Schalen voller Raeucherwerk, je zehn [Schekel] eine Schale nach dem Schekel[gewicht] des Heiligtums: alles Gold der Schalen war 120 [Schekel]. 7.87 Alle Rinder zum Brandopfer waren [zusammen] zwoelf Stiere; [dazu] zwoelf Widder, zwoelf einjaehrige Laemmer, samt ihrem Speisopfer; und zwoelf Ziegenboecke zum Suendopfer. 7.88 Und alle Rinder zum Heilsopfer waren [zusammen] 24 Stiere; [dazu] sechzig Widder, sechzig Boecke, sechzig einjaehrige Laemmer. Das war die Einweihungsgabe des Altars, nachdem er gesalbt worden war. 7.89 Und wenn Mose in das Zelt der Begegnung hineinging, um mit ihm zu reden, dann hoerte er die Stimme zu ihm reden von der Deckplatte herab, die auf der Lade des Zeugnisses war, zwischen den beiden Cherubim hervor; und er redete zu ihm. Gesetz ueber den Leuchter im Heiligtum und ueber die Weihe der Leviten. V. 1-4: 2Mo 25,31-40. \8\ 8.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 8.2 Rede zu Aaron und sage zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzt, dann sollen die sieben Lampen [den Raum] vor dem Leuchter erhellen. 8.3 Und Aaron machte es so: er setzte dessen Lampen auf, [so dass sie] [den Raum] vor dem Leuchter [erhellten], wie der HERR dem Mose befohlen hatte. 8.4 Und das war die Machart des Leuchters: getriebene Arbeit in Gold; von seinem Fuss bis zu seinen Blueten, alles war getriebene Arbeit; nach der Gestalt, die der HERR dem Mose gezeigt, so hatte man den Leuchter gemacht. 8.5 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 8.6 Nimm die Leviten aus der Mitte der Soehne Israel und reinige sie! 8.7 Und so sollst du mit ihnen tun, um sie zu reinigen: sprenge Entsuendigungswasser auf sie, und sie sollen das Schermesser ueber ihren ganzen Koerper gehen lassen und ihre Kleider waschen und sich reinigen. 8.8 Und sie sollen einen jungen Stier nehmen und das dazugehoerige Speisopfer: Weizengriess, gemengt mit Oel; und einen andern Jungstier sollst du zum Suendopfer nehmen. 8.9 Und du sollst die Leviten vor das Zelt der Begegnung hinzutreten lassen und die ganze Gemeinde der Soehne Israel versammeln. 8.10 Und du sollst die Leviten vor den HERRN hintreten lassen, und die Soehne Israel sollen ihre Haende auf die Leviten legen. 8.11 Und Aaron soll die Leviten als Schwingopfer von den Soehnen Israel vor dem HERRN darbringen, damit sie zum Verrichten des Dienstes fuer den HERRN da sind. 8.12 Und die Leviten sollen ihre Haende auf den Kopf der Stiere legen; und den einen sollst du als Suendopfer und den anderen als Brandopfer dem HERRN opfern, um fuer die Leviten Suehnung zu erwirken. 8.13 Und so sollst du die Leviten vor Aaron und vor seine Soehne stellen und sie dem HERRN als Schwingopfer darbringen. 8.14 Und du sollst die Leviten aus der Mitte der Soehne Israel aussondern, damit die Leviten mir gehoeren. 8.15 Und danach sollen die Leviten kommen, um das Zelt der Begegnung zu bedienen. So sollst du sie reinigen und sie als Schwingopfer darbringen. 8.16 Denn sie sind mir ganz zu eigen gegeben aus der Mitte der Soehne Israel, als Ersatz fuer alles, was den Mutterschoss durchbricht, [fuer] jeden Erstgeborenen aus den Soehnen Israel habe ich sie fuer mich genommen. 8.17 Denn mir [gehoert] alles Erstgeborene unter den Soehnen Israel an Menschen und an Vieh. An dem Tag, da ich alle Erstgeburt im Land Aegypten schlug, habe ich sie fuer mich geheiligt. 8.18 Und ich habe die Leviten genommen als Ersatz fuer alle Erstgeborenen unter den Soehnen Israel; 8.19 und ich habe die Leviten dem Aaron und seinen Soehnen als Gabe aus der Mitte der Soehne Israel gegeben, den Dienst der Soehne Israel am Zelt der Begegnung auszuueben und fuer die Soehne Israel Suehnung zu erwirken, damit unter den Soehnen Israel keine Plage dadurch entsteht, dass die Soehne Israel sich dem Heiligtum naehern. 8.20 Und Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Soehne Israel machten es so mit den Leviten; nach allem, was der HERR dem Mose wegen der Leviten geboten hatte, so machten es die Soehne Israel mit ihnen. 8.21 Und die Leviten entsuendigten sich und wuschen ihre Kleider; und Aaron brachte sie als Schwingopfer vor dem HERRN dar; und Aaron erwirkte Suehnung fuer sie zu ihrer Reinigung. 8.22 Danach kamen die Leviten, um ihren Dienst am Zelt der Begegnung auszuueben vor Aaron und vor seinen Soehnen. Ganz wie der HERR dem Mose hinsichtlich der Leviten geboten hatte, so machten sie es mit ihnen. 8.23 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 8.24 Das ist es, was fuer die Leviten [gilt]: Von 25 Jahren an und darueber soll er eintreten, um die Arbeit zu tun im Dienst am Zelt der Begegnung. 8.25 Aber von fuenfzig Jahren an soll er aus der Arbeit des Dienstes austreten und nicht laenger dienen; 8.26 er mag seinen Bruedern bei der Wahrnehmung der Aufgaben am Zelt der Begegnung helfen, aber Arbeit soll er nicht [mehr] tun. So sollst du es mit den Leviten in ihren Aufgaben machen. Passah und Nachpassah. \9\ 9.1 Und der HERR redete zu Mose in der Wueste Sinai, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Aegypten, im ersten Monat, und sprach: 9.2 Die Soehne Israel sollen das Passah feiern zu seiner festgesetzten Zeit; 9.3 am vierzehnten Tag in diesem Monat, zwischen den zwei Abenden, sollt ihr es feiern zu seiner festgesetzten Zeit; nach allen seinen Ordnungen und nach allen seinen Vorschriften sollt ihr es feiern. 9.4 Und Mose redete zu den Soehnen Israel, dass sie das Passah feiern sollten. 9.5 Und sie feierten das Passah im ersten [Monat] am vierzehnten Tag des Monats, zwischen den zwei Abenden, in der Wueste Sinai; nach allem, was der HERR dem Mose befohlen hatte, so machten es die Soehne Israel. 9.6 Aber es waren Maenner da, die unrein waren wegen der Leiche eines Menschen und an jenem Tag das Passah nicht feiern konnten; und sie traten an jenem Tag vor Mose und vor Aaron. 9.7 Und diese Maenner sagten zu ihm: Wir sind unrein wegen der Leiche eines Menschen. Warum soll es uns verwehrt sein, die Opfergabe des HERRN nicht zur festgesetzten Zeit inmitten der Soehne Israel darzubringen? 9.8 Und Mose sagte zu ihnen: Bleibt stehen, und ich will hoeren, was der HERR euretwegen gebietet. - 9.9 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 9.10 Rede zu den Soehnen Israel: Wenn irgend jemand bei euch oder bei euren [kuenftigen] Generationen unrein ist wegen einer Leiche, oder er ist auf einer weiten Reise und will [trotzdem] dem HERRN Passah feiern: 9.11 im zweiten Monat, am vierzehnten Tag, zwischen den zwei Abenden, sollen sie es feiern; mit ungesaeuertem Brot und bitteren Kraeutern sollen sie es essen; 9.12 sie sollen nichts davon uebriglassen bis zum Morgen und sollen kein Bein an ihm zerbrechen; nach allen Ordnungen des Passah sollen sie es feiern. 9.13 Der Mann aber, der rein ist und nicht auf einer Reise und es unterlaesst, das Passah zu feiern, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihren Voelkern; denn er hat die Opfergabe des HERRN nicht zur festgesetzten Zeit dargebracht; dieser Mann soll seine Suende tragen. 9.14 Und wenn ein Fremder bei euch wohnt und dem HERRN Passah feiern will, soll er es feiern nach der Ordnung des Passah und nach seiner Vorschrift. Ein [und dieselbe] Ordnung soll fuer euch sein, sowohl fuer den Fremden als auch fuer den Einheimischen des Landes. Wolken- und Feuersaeule. 9.15 Und an dem Tag, als die Wohnung aufgestellt wurde, bedeckte die Wolke die Wohnung des Zeltes des Zeugnisses; und am Abend war sie ueber der Wohnung wie das Aussehen eines Feuers bis zum Morgen. 9.16 So war es staendig: die Wolke bedeckte sie, und des Nachts [war es wie] das Aussehen eines Feuers. 9.17 Und sooft die Wolke sich von dem Zelt erhob, brachen danach die Soehne Israel auf; und an dem Ort, wo die Wolke sich niederliess, dort lagerten die Soehne Israel. 9.18 Nach dem Befehl des HERRN brachen die Soehne Israel auf, und nach dem Befehl des HERRN lagerten sie; alle Tage, waehrend die Wolke auf der Wohnung ruhte, lagerten sie. 9.19 Und wenn die Wolke viele Tage auf der Wohnung stehen blieb, verrichteten die Soehne Israel den Dienst des HERRN und brachen nicht auf. 9.20 Und es kam vor, dass die Wolke [nur] wenige Tage auf der Wohnung war - nach dem Befehl des HERRN lagerten sie sich, und nach dem Befehl des HERRN brachen sie [auch] auf. 9.21 Und es kam vor, dass die Wolke [nur] vom Abend bis zum [naechsten] Morgen da war und die Wolke sich am Morgen erhob, dann brachen sie auf. Oder einen Tag und eine Nacht - erhob sich die Wolke, so brachen sie auf. 9.22 Oder [dauerte es] zwei Tage oder einen Monat oder eine laengere Zeit - wenn die Wolke auf der Wohnung verweilte, indem sie darauf ruhte, dann lagerten die Soehne Israel und brachen nicht auf; und wenn sie sich [dann] erhob, brachen sie auf. 9.23 Nach dem Befehl des HERRN lagerten sie, und nach dem Befehl des HERRN brachen sie auf; sie verrichteten den Dienst des HERRN nach dem Befehl des HERRN durch Mose. Silberne Trompeten. \10\ 10.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 10.2 Mache dir zwei Trompeten aus Silber! In getriebener Arbeit sollst du sie machen; und sie sollen dir zur Berufung der Gemeinde und zum Aufbruch der Lager dienen. 10.3 Blaest man sie [beide], dann soll sich die ganze Gemeinde zu dir versammeln am Eingang des Zeltes der Begegnung. 10.4 Und wenn man [nur] eine blaest, dann sollen sich die Fuersten zu dir versammeln, die Haeupter der Tausendschaften Israels. 10.5 Und blast ihr das Laermsignal, dann sollen die Lager aufbrechen, die nach Osten hin lagern; 10.6 und blast ihr das Laermsignal zum zweiten Mal, dann sollen die Lager aufbrechen, die nach Sueden hin lagern: zu ihrem Aufbruch sollen sie das Laermsignal blasen. 10.7 Aber um die Versammlung zu versammeln, sollt ihr [nur] blasen, aber kein Laermsignal geben. 10.8 Die Soehne Aarons, die Priester, sollen in die Hoerner stossen. Das soll fuer euch zur ewigen Ordnung sein bei euren Generationen. 10.9 Und wenn ihr in eurem Land in den Kampf zieht gegen den Bedraenger, der euch bedraengt, dann sollt ihr mit den Trompeten das Laermsignal geben; und es wird an euch gedacht werden vor dem HERRN, eurem Gott, und ihr werdet gerettet werden vor euren Feinden. 10.10 Und an euren Freudentagen und an euren Festen und an euren Neumonden sollt ihr in die Trompeten blasen bei euren Brandopfern und bei euren Heilsopfern; und sie sollen euch bei eurem Gott in Erinnerung bringen. Ich bin der HERR, euer Gott. Aufbruch vom Sinai. 10.11 Und es geschah im zweiten Jahr, im zweiten Monat, am zwanzigsten [Tag] des Monats, da erhob sich die Wolke von der Wohnung des Zeugnisses. 10.12 Und die Soehne Israel brachen auf nach ihrer Aufbruchsordnung aus der Wueste Sinai; und die Wolke liess sich nieder in der Wueste Paran. 10.13 So brachen sie zum ersten Mal auf nach dem Befehl des HERRN durch Mose. V. 14-27: Kap. 1,5-15; 1Mo 35,23-26. 10.14 Und die Abteilung des Lagers der Soehne Juda brach zuerst auf nach ihren Heeresverbaenden; und ueber seinen Heeresverbaenden war Nachschon, der Sohn Amminadabs. 10.15 Und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Issaschar war Netanel, der Sohn Zuars; 10.16 und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Sebulon war Eliab, der Sohn Helons. 10.17 Und die Wohnung wurde abgebaut, und es brachen auf die Soehne Gerschon und die Soehne Merari, die die Wohnung trugen. 10.18 Und die Abteilung des Lagers Ruben brach auf nach seinen Heeresverbaenden; und ueber seinem Heeresverband war Elizur, der Sohn Schedeurs. 10.19 Und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Simeon war Schelumiel, der Sohn Zurischaddais; 10.20 und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Gad war Eljasaf, der Sohn Deguels. 10.21 Und die Kehatiter brachen auf, die das Heiligtum trugen; und man richtete die Wohnung auf, bis sie [an]kamen. 10.22 Und die Abteilung des Lagers der Soehne Ephraim brach auf nach ihren Heeresverbaenden; und ueber seinem Heeresverband war Elischama, der Sohn Ammihuds. 10.23 Und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Manasse war Gamliel, der Sohn Pedazurs; 10.24 und ueber den Heeresverbaenden des Stammes der Soehne Benjamin war Abidan, der Sohn des Gidoni. 10.25 Und die Abteilung des Lagers der Soehne Dan, das die Nachhut aller Lager bildete, brach auf nach ihren Heeresverbaenden; und ueber seinem Heeresverband war Ahieser, der Sohn Ammischaddais. 10.26 Und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Asser war Pagiel, der Sohn Ochrans; 10.27 und ueber dem Heeresverband des Stammes der Soehne Naftali war Ahira, der Sohn Enans. - 10.28 Das war die Aufbruchsordnung der Soehne Israel nach ihren Heeresverbaenden; und so brachen sie auf. 10.29 Und Mose sagte zu Hobab, dem Sohn Reguels, des Midianiters, des Schwiegervaters Moses: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem der HERR gesagt hat: `Ich will ihn euch geben'. Komm mit uns! Dann werden wir dir Gutes tun; denn der HERR hat Gutes ueber Israel geredet. 10.30 Doch er sagte zu ihm: Ich will nicht mitkommen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft will ich gehen. 10.31 Er aber sagte: Verlass uns doch nicht! Denn du weisst doch, wo wir in der Wueste lagern koennen; und du sollst unser Auge sein. 10.32 Und es soll geschehen, wenn du mit uns kommst und jenes Gute geschieht, das der HERR an uns tun will, dann werden wir dir auch Gutes tun. 10.33 Und sie brachen auf von dem Berg des HERRN, drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes des HERRN zog drei Tagereisen vor ihnen her, um ihnen einen Ruheplatz auszusuchen; 10.34 und die Wolke des HERRN war ueber ihnen am Tag, wenn sie aus dem Lager zogen. 10.35 Und es geschah, wenn die Lade aufbrach, sagte Mose: Steh auf, HERR, dass deine Feinde sich zerstreuen und deine Hasser vor dir fliehen! 10.36 Und wenn sie ruhte, sagte er: Kehre zurueck, HERR, zu der grossen Menge der Tausendschaften Israels! Murren und Bestrafung des Volkes - Siebzig Aelteste als Beistand fuer Mose - Fleisch fuer das luesterne Volk. \11\ 11.1 Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es boese in den Ohren des HERRN. Und als der HERR es hoerte, da ergluehte sein Zorn, und ein Feuer des HERRN brannte unter ihnen und frass am Rand des Lagers. 11.2 Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer. 11.3 Und man gab diesem Ort den Namen Tabera, weil ein Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. 11.4 Und das hergelaufene [Volk], das in ihrer Mitte war, gierte voller Begierde, und auch die Soehne Israel weinten wieder und sagten: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? 11.5 Wir denken an die Fische, die wir in Aegypten umsonst assen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch; 11.6 und nun ist unsere Kehle vertrocknet; gar nichts ist da, nur auf das Manna [sehen] unsere Augen. 11.7 Das Manna aber war wie Koriandersamen und sein Aussehen wie das Aussehen des Bdelliumharzes. 11.8 Das Volk lief umher, und sie sammelten [es] und mahlten es mit Handmuehlen oder zerstiessen es in Moersern; und sie kochten es in Toepfen, auch machten sie Brotfladen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Oelkuchen. 11.9 Und wenn nachts der Tau auf das Lager herabfiel, dann fiel [auch] das Manna darauf herab. 11.10 Und als Mose das Volk, alle seine Sippen, jeden am Eingang seines Zeltes, weinen hoerte und der Zorn des HERRN heftig entbrannte, da war es boese in den Augen des Mose. 11.11 Und Mose sagte zu dem HERRN: Warum hast du an deinem Knecht [so] schlecht gehandelt, und warum habe ich nicht in deinen Augen Gunst gefunden, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? 11.12 Bin ich etwa mit diesem ganzen Volk schwanger gewesen, oder habe etwa ich es geboren, dass du zu mir sagst: `Trage es an deiner Brust, wie der Waerter den Saeugling traegt', in das Land, das du ihren Vaetern zugeschworen hast? 11.13 Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie weinen vor mir und sagen: `Gib uns Fleisch, damit wir essen!' 11.14 Ich allein kann dieses ganze Volk nicht tragen, denn es ist mir zu schwer. 11.15 Und wenn du so mit mir tust, dann bringe mich doch um, wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, damit ich mein Unglueck nicht [mehr] ansehen [muss]! 11.16 Und der HERR sprach zu Mose: Versammle mir siebzig Maenner aus den Aeltesten Israels, von denen du erkannt hast, dass sie Aelteste des Volkes und seine Aufseher sind, und fuehre sie zu dem Zelt der Begegnung, dass sie sich dort mit dir [zusammen] aufstellen! 11.17 Und ich werde herabkommen und dort mit dir reden, und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, damit sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht [mehr] allein tragen musst. 11.18 Und zu dem Volk sollst du sagen: Heiligt euch fuer morgen! Dann werdet ihr Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: `Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Denn in Aegypten ging es uns gut.' Der HERR wird euch Fleisch geben, und ihr werdet essen. 11.19 Nicht [nur] einen Tag sollt ihr essen, und nicht [nur] zwei Tage und nicht [nur] fuenf Tage und nicht [nur] zehn Tage und nicht [nur] zwanzig Tage, 11.020 sondern einen ganzen Monat, bis es euch zur Nase herauskommt und es euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen und vor ihm geweint und gesagt habt: `Warum nur sind wir aus Aegypten ausgezogen?' 11.21 Und Mose sagte: 600 000 [Mann] Fussvolk [zaehlt] das Volk, in dessen Mitte ich bin, und da sagst du: `Fleisch will ich ihnen geben, dass sie einen ganzen Monat [davon] essen!' 11.22 Koennen [so viele] Schafe und Rinder fuer sie geschlachtet werden, dass es fuer sie ausreicht? Oder sollen alle Fische des Meeres fuer sie eingesammelt werden, dass es fuer sie ausreicht? 11.23 Und der HERR sprach zu Mose: Ist die Hand des HERRN [zu] kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort fuer dich eintrifft oder nicht. 11.24 Da ging Mose hinaus und redete zum Volk die Worte des HERRN; und er versammelte siebzig Maenner aus den Aeltesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt auf. 11.25 Und der HERR kam in der Wolke herab und redete zu ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Maenner, die Aeltesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie; [spaeter] aber nicht mehr. 11.26 Und zwei Maenner blieben im Lager zurueck, der Name des einen war Eldad und der Name des andern Medad; und auch auf sie kam der Geist - sie waren naemlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen -, und sie weissagten im Lager. 11.27 Da lief ein junger Mann hin und berichtete es Mose und sagte: Eldad und Medad weissagen im Lager. 11.28 Und Josua, der Sohn des Nun, der [schon] von seiner Jugend an der Diener des Mose gewesen war, antwortete: Mein Herr, Mose, halte sie zurueck! 11.29 Aber Mose sagte zu ihm: Eiferst du fuer mich? Moegen doch alle im Volk des HERRN Propheten sein, dass der HERR seinen Geist auf sie lege! 11.30 Und Mose zog sich in das Lager zurueck, er und die Aeltesten Israels. 11.31 Und ein Wind ging von dem HERRN aus und trieb Wachteln vom Meer herbei und warf sie auf das Lager [herab], eine Tagereise weit in der einen Richtung und eine Tagereise weit in der andern Richtung, rings um das Lager und zwei Ellen hoch [lagen sie] auf dem Erdboden. 11.32 Und das Volk machte sich auf diesen ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln ein; wer wenig sammelte, hatte zehn Homer gesammelt; und sie breiteten sie sich [zum Doerren] aus rings um das Lager her. 11.33 Das Fleisch war noch zwischen ihren Zaehnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und der HERR schlug das Volk mit einer sehr grossen Plage. 11.34 Und man gab diesem Ort den Namen Kibrot-Hattaawa, weil man dort das Volk begrub, das gierig gewesen war. 11.35 Von Kibrot-Hattaawa brach das Volk auf nach Hazerot; und sie waren in Hazerot. Auflehnung Aarons und Mirjams gegen Mose. \12\ 12.1 Und Mirjam und Aaron redeten gegen Mose wegen der kuschitischen Frau, die er genommen hatte; denn er hatte eine kuschitische Frau genommen. 12.2 Und sie sagten: Hat der HERR nur etwa mit Mose geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet? Und der HERR hoerte es. 12.3 Der Mann Mose aber war sehr demuetig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren. 12.4 Da sprach der HERR ploetzlich zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Geht hinaus, ihr drei, zum Zelt der Begegnung! Und sie gingen hinaus, die drei. 12.5 Und der HERR kam in einer Wolkensaeule herab und stand im Eingang des Zeltes; und er rief Aaron und Mirjam, und die beiden traten hinaus. 12.6 Und er sprach: Hoert doch meine Worte! Wenn ein Prophet des HERRN unter euch ist, dem will ich mich in einem Gesicht zu erkennen geben, im Traum will ich mit ihm reden. 12.7 So steht [es] nicht [mit] meinem Knecht Mose. Er ist treu in meinem ganzen Haus; 12.8 mit ihm rede ich von Mund zu Mund, im Sehen und nicht in Raetselworten, und die Gestalt des HERRN schaut er. Warum habt ihr euch nicht gefuerchtet, gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden? 12.9 Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen sie, und er ging weg. 12.10 Und die Wolke wich vom Zelt, und siehe, Mirjam war aussaetzig wie Schnee; und Aaron wandte sich zu Mirjam um, und siehe, sie war aussaetzig. 12.11 Da sagte Aaron zu Mose: Ach, mein Herr, lege doch nicht die Suende auf uns, durch die wir toericht gehandelt und uns versuendigt haben! 12.12 Lass [Mirjam] doch nicht sein wie ein Totgeborenes, dessen Fleisch, wenn es aus seiner Mutter Leib hervorkommt, zur 1.Haelfte verwest ist! 12.13 Und Mose schrie zu dem HERRN und sagte: O Gott, ach, heile sie doch! 12.14 Und der HERR sprach zu Mose: Haette ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt, muesste sie sich nicht sieben Tage lang schaemen? Sie soll sieben Tage ausserhalb des Lagers eingeschlossen werden, danach soll sie wieder aufgenommen werden. 12.15 So wurde Mirjam sieben Tage ausserhalb des Lagers eingeschlossen; und das Volk brach nicht auf, bis Mirjam wieder aufgenommen worden war. 12.16 Danach aber brach das Volk von Hazerot auf; und sie lagerten in der Wueste Paran. Aussendung und Rueckkehr der Kundschafter. Kap. 13; 14: 5Mo 1,19-46. \13\ 13.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 13.2 Sende dir Maenner aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Soehnen Israel gebe! Je einen Mann fuer den Stamm seiner Vaeter sollt ihr aussenden, jeder ein Fuerst unter ihnen. 13.3 Und Mose sandte sie aus der Wueste Paran nach dem Befehl des HERRN, alle Maenner, die Haeupter der Soehne Israel waren. V. 4-15: Kap. 34,19-28; 1Mo 35,23-26. 13.4 Und das sind ihre Namen: fuer den Stamm Ruben: Schammua, der Sohn Sakkurs; 13.5 fuer den Stamm Simeon: Schafat, der Sohn Horis; 13.6 fuer den Stamm Juda: Kaleb, der Sohn Jefunnes; 13.7 fuer den Stamm Issaschar: Jigal, der Sohn Josephs; 13.8 fuer den Stamm Ephraim: Hoschea, der Sohn Nuns; 13.9 fuer den Stamm Benjamin: Palti, der Sohn Rafus; 13.10 fuer den Stamm Sebulon: Gaddiel, der Sohn Sodis; 13.11 fuer den Stamm Joseph, [und zwar] fuer den Stamm Manasse: Gaddi, der Sohn Susis; 13.12 fuer den Stamm Dan: Ammiel, der Sohn Gemallis; 13.13 fuer den Stamm Asser: Setur, der Sohn Michaels; 13.14 fuer den Stamm Naftali: Nachbi, der Sohn Wofsis; 13.15 fuer den Stamm Gad: Geuel, der Sohn Machis. 13.16 Das sind die Namen der Maenner, die Mose aussandte, um das Land auszukundschaften. Und Mose nannte Hoschea, den Sohn des Nun, Josua. 13.17 Und Mose sandte sie, das Land Kanaan auszukundschaften, und sagte zu ihnen: Zieht hier hinauf an der Suedseite, und steigt auf das Gebirge, 13.18 und seht das Land an, wie es [beschaffen] ist; und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach, ob es gering oder zahlreich ist; 13.19 und wie das Land ist, in dem es wohnt, ob es gut oder schlecht ist; und wie die Staedte sind, in denen es wohnt, ob [es] in Lagern oder in Festungen [wohnt]; 13.20 und wie das Land ist, ob es fett oder mager ist, ob Baeume darin sind oder nicht. Und seid mutig und nehmt [etwas] von der Frucht des Landes! Die Tage aber waren die Tage der ersten Trauben. 13.21 Und sie zogen hinauf und kundschafteten das Land aus, von der Wueste Zin bis Rehob, [von wo] man nach Hamat geht. 13.22 Und sie zogen an der Suedseite hinauf und kamen bis Hebron, und dort waren Ahiman, Scheschai und Talmai, die Soehne Enaks. Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Aegypten erbaut worden. 13.23 Und sie kamen bis in das Tal Eschkol und schnitten dort eine Weinranke mit [nur] einer Traube ab und trugen sie zu zweit an einer Stange, auch Granataepfel und Feigen. 13.24 Diesen Ort nannte man Tal Eschkol wegen der Traube, die die Soehne Israel dort abgeschnitten hatten. 13.25 Und sie kehrten am Ende von vierzig Tagen von der Erkundung des Landes zurueck. 13.26 Und sie gingen hin und kamen zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Soehne Israel in die Wueste Paran nach Kadesch; und sie erstatteten ihnen und der ganzen Gemeinde Bericht und zeigten ihnen die Frucht des Landes. 13.27 Und sie erzaehlten ihm und sagten: Wir sind in das Land gekommen, wohin du uns gesandt hast; und wirklich, es fliesst von Milch und Honig ueber, und das ist seine Frucht. 13.28 Allerdings ist das Volk stark, das in dem Land wohnt, und die Staedte [sind] befestigt [und] sehr gross; und auch die Soehne Enaks haben wir dort gesehen. 13.29 Amalek wohnt im Lande des Suedens, und die Hetiter und die Jebusiter und die Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan. 13.30 Und Kaleb beschwichtigte das Volk, [das] gegenueber Mose [murrte], und sagte: Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss bezwingen! 13.31 Aber die Maenner, die mit ihm hinaufgezogen waren, sagten: Wir koennen nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist staerker als wir. 13.32 Und sie brachten unter den Soehnen Israel ein boeses Geruecht ueber das Land auf, das sie ausgekundschaftet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist ein Land, das seine Bewohner frisst; und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs; 13.33 auch haben wir dort die Riesen gesehen, die Soehne Enaks von den Riesen; und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen. Aufruhr und Strafe fuer das Volk. Kap. 13; 14: 5Mo 1,19-46. \14\ 14.1 Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht. 14.2 Und alle Soehne Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Waeren wir doch im Land Aegypten gestorben, oder waeren wir doch in dieser Wueste gestorben! 14.3 Wozu bringt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Waere es nicht besser fuer uns, nach Aegypten zurueckzukehren? 14.4 Und sie sagten einer zum andern: Lasst uns ein Haupt [ueber uns] setzen und nach Aegypten zurueckkehren! 14.5 Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Soehne Israel. 14.6 Und Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider 14.7 und sagten zu der ganzen Gemeinde der Soehne Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. 14.8 Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 14.9 Nur empoert euch nicht gegen den HERRN! Und fuerchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fuerchtet sie nicht! 14.10 Und die ganze Gemeinde sagte, dass man sie steinigen solle. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN an dem Zelt der Begegnung allen Soehnen Israel. 14.11 Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? 14.12 Ich will es mit der Pest schlagen und es austilgen; und ich will dich zu einer Nation machen, groesser und staerker als sie. 14.13 Und Mose sagte zu dem HERRN: Dann werden es die Aegypter hoeren. Denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte heraufgefuehrt; 14.14 und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen. Sie haben gehoert, dass du, HERR, in der Mitte dieses Volkes bist, dass du, HERR, Auge in Auge dich sehen laesst und dass deine Wolke ueber ihnen steht und du in einer Wolkensaeule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersaeule bei Nacht. 14.15 Und wenn du dieses Volk wie einen Mann toetest, werden die Nationen, die die Kunde von dir gehoert haben, sagen: 14.16 Weil der HERR dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wueste hingeschlachtet. 14.17 Und nun moege sich doch die Macht des Herrn gross erweisen, so wie du geredet hast, als du sprachst: 14.18 `Der HERR ist langsam zum Zorn und gross an Gnade, der Schuld und [Treu]bruch vergibt, aber keineswegs ungestraft laesst, der die Schuld der Vaeter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten [Generation].' 14.19 Vergib doch die Schuld dieses Volkes nach der Groesse deiner Gnade und so, wie du diesem Volk vergeben hast von Aegypten an bis hierher! 14.20 Und der HERR sprach: Ich habe vergeben nach deinem Wort. 14.21 Jedoch, so wahr ich lebe und von der Herrlichkeit des HERRN die ganze Erde erfuellt werden wird: 14.22 alle die Maenner, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Aegypten und in der Wueste getan habe, und mich nun zehnmal geprueft und nicht gehoert haben auf meine Stimme, 14.23 werden das Land nicht sehen, das ich ihren Vaetern zugeschworen habe! Alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen. 14.24 Aber meinen Knecht Kaleb - weil ein anderer Geist in ihm war und er mir voellig nachgefolgt ist -, ihn werde ich in das Land bringen, in das er hineingegangen ist; und seine Nachkommen sollen es besitzen. 14.25 Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Ebene. Morgen wendet euch und brecht auf zur Wueste in der Richtung zum Schilfmeer! 14.26 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach: 14.27 Wie lange [soll es] mit dieser boesen Gemeinde [weitergehen], dass sie gegen mich murrt? Das Murren der Soehne Israel, womit sie gegen mich murren, habe ich gehoert. 14.28 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR, wenn ich es nicht so mit euch machen werde, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt! 14.29 In dieser Wueste sollen eure Leichen fallen, ja, alle eure Gemusterten nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren an und darueber, die ihr gegen mich gemurrt habt. 14.30 Niemals sollt ihr in das Land kommen, in dem euch wohnen zu lassen ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, ausser Kaleb, dem Sohn des Jefunne, und Josua, dem Sohn des Nun! 14.31 Und eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie werden zur Beute werden, sie will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennenlernen, das ihr verworfen habt. 14.32 Ihr aber, eure Leichen sollen in dieser Wueste fallen! 14.33 Und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wueste Hirten sein und eure Hurereien tragen, bis eure Leiber in der Wueste umkommen. 14.34 Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag fuer ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Suenden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn ich mich abwende! 14.35 Ich, der HERR, habe es geredet. Wenn ich das nicht tun werde an dieser ganzen boesen Gemeinde, die sich gegen mich zusammengerottet hat! In dieser Wueste sollen sie umkommen, und dort sollen sie sterben! 14.36 Und die Maenner, die Mose ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die zurueckkehrten und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten, indem sie ein boeses Gerede ueber das Land aufbrachten, 14.37 diese Maenner, die ein boeses Gerede ueber das Land aufgebracht hatten, starben durch eine Plage vor dem HERRN. 14.38 Aber Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, blieben am Leben von jenen Maennern, die ausgezogen waren, um das Land auszukundschaften. 14.39 Und als Mose diese Worte zu allen Soehnen Israel redete, trauerte das Volk sehr. 14.40 Und sie machten sich am [naechsten] Morgen frueh auf, um auf die Hoehe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: Hier sind wir und wollen an den Ort hinaufziehen, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesuendigt. 14.41 Aber Mose sagte: Warum denn uebertretet ihr den Befehl des HERRN [schon wieder]? Es wird [euch] nicht gelingen. 14.42 Zieht nicht hinauf - denn der HERR ist nicht in eurer Mitte -, damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! 14.43 Denn die Amalekiter und die Kanaaniter stehen euch dort gegenueber, und ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr euch von der Nachfolge des HERRN abgewandt habt, wird der HERR nicht mit euch sein. 14.44 Doch sie waren so vermessen, auf die Hoehe des Gebirges hinaufzuziehen; aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers. 14.45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herab und schlugen und versprengten sie bis nach Horma. Verordnungen fuer Opfer im Land Kanaan. \15\ 15.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 15.2 Rede zu den Soehnen Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnsitze kommt, das ich euch geben werde, 15.3 und ihr dem HERRN ein Feueropfer opfert, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer, um ein Geluebde zu erfuellen oder als freiwillige Gabe oder an euren Festen, um dem HERRN einen wohlgefaelligen Geruch zu bereiten von Rindern oder Schafen: 15.4 dann soll der, der dem HERRN seine Gabe darbringt, als Speisopfer darbringen ein Zehntel Weizengriess, gemengt mit einem viertel Hin Oel; 15.5 und als Trankopfer sollst du ein viertel Hin Wein opfern zu dem Brandopfer oder zu dem Schlachtopfer, bei jedem Schaf. 15.6 Oder bei einem Widder sollst du als Speisopfer zwei Zehntel Weizengriess opfern, gemengt mit einem drittel Hin Oel; 15.7 und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen: ein wohlgefaelliger Geruch fuer den HERRN. 15.8 Und wenn du ein junges Rind als Brandopfer oder als Schlachtopfer opferst, um ein Geluebde zu erfuellen, oder als Heilsopfer fuer den HERRN, 15.9 dann soll man zu dem jungen Rind als Speisopfer drei Zehntel Weizengriess darbringen, gemengt mit einem halben Hin Oel; 15.10 und als Trankopfer sollst du ein halbes Hin Wein darbringen: ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch fuer den HERRN. 15.11 So soll es gemacht werden bei jedem Rind oder bei jedem Widder oder bei jedem Schaf oder bei jeder Ziege; 15.12 nach der Zahl, die ihr opfert, sollt ihr so bei einem jeden machen nach ihrer Zahl. 15.13 Jeder Einheimische soll das so tun, wenn er ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch dem HERRN darbringt. 15.14 Und wenn ein Fremder bei euch wohnt oder wer in eurer Mitte ist bei euren [kuenftigen] Generationen und er opfert dem HERRN ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch, dann soll er es ebenso tun, wie ihr es tut. 15.15 In der Versammlung soll ein [und dieselbe] Ordnung [gelten] fuer euch und fuer den Fremden, der [bei euch] wohnt, eine ewige Ordnung fuer eure Generationen: wie ihr, so soll der Fremde sein vor dem HERRN. 15.16 Ein [und dasselbe] Gesetz und ein [und dasselbe] Recht soll fuer euch [gelten] und fuer den Fremden, der bei euch wohnt. 15.17 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 15.18 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch bringen werde, 15.19 dann soll es geschehen, wenn ihr von dem Brot des Landes esst, dann sollt ihr dem HERRN ein Hebopfer abheben: 15.20 als Erstling eures Schrotmehls sollt ihr einen Kuchen als Hebopfer abheben; wie das Hebopfer der Tenne, so sollt ihr dieses abheben. 15.21 Von dem Erstling eures Schrotmehls sollt ihr dem HERRN ein Hebopfer geben in [allen] euren [kuenftigen] Generationen. 15.22 Und wenn ihr aus Versehen suendigt und nicht alle diese Gebote tut, die der HERR zu Mose geredet hat, 15.23 alles, was der HERR fuer euch durch Mose aufgetragen hat von dem Tag an, als der HERR Gebote gab, und weiterhin fuer eure Generationen, 15.24 dann soll es geschehen, wenn es vor den Augen der Gemeinde verborgen, aus Versehen geschehen ist, dann soll die ganze Gemeinde einen Jungstier als Brandopfer opfern zum wohlgefaelligen Geruch dem HERRN, samt seinem Speisopfer und seinem Trankopfer, nach der Vorschrift, und einen Ziegenbock als Suendopfer. 15.25 Und der Priester soll Suehnung erwirken fuer die ganze Gemeinde der Soehne Israel, und es wird ihnen vergeben werden; denn es war ein Versehen, und sie haben ihre Opfergabe, ein Feueropfer fuer den HERRN, und ihr Suendopfer vor den HERRN gebracht wegen ihrer Suende aus Versehen. 15.26 Und es wird der ganzen Gemeinde der Soehne Israel vergeben werden und dem Fremden, der in ihrer Mitte wohnt; denn dem ganzen Volk [geschah es] aus Versehen. 15.27 Und wenn eine einzelne Person aus Versehen suendigt, dann soll sie eine einjaehrige Ziege als Suendopfer darbringen. 15.28 Und der Priester soll Suehnung erwirken fuer die Person, die sich versehentlich vergangen hat durch eine Suende aus Versehen vor dem HERRN, um Suehnung fuer sie zu erwirken; und es wird ihr vergeben werden. 15.29 Fuer den Einheimischen unter den Soehnen Israel und fuer den Fremden, der in ihrer Mitte wohnt, sollt ihr ein [und dasselbe] Gesetz haben fuer den, der aus Versehen etwas tut. 15.30 Aber die Person, die mit erhobener Hand handelt, von den Einheimischen und von den Fremden, die laestert den HERRN; und diese Person soll ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes, 15.31 denn das Wort des HERRN hat sie verachtet und sein Gebot aufgehoben; diese Person soll unbedingt ausgerottet werden: ihre Schuld ist auf ihr. Strafe fuer Entweihung des Sabbats. 15.32 Und als die Soehne Israel in der Wueste waren, da fanden sie einen Mann, der am Sabbattag Holz auflas. 15.33 Und die ihn gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde. 15.34 Und sie legten ihn in Gewahrsam, denn es war nicht genau bestimmt, was mit ihm getan werden sollte. 15.35 Da sprach der HERR zu Mose: Der Mann soll unbedingt getoetet werden; die ganze Gemeinde soll ihn ausserhalb des Lagers steinigen. 15.36 Da fuehrte ihn die ganze Gemeinde vor das Lager hinaus, und sie steinigten ihn, dass er starb, so wie der HERR dem Mose geboten hatte. 15.37 Und der HERR sprach zu Mose: 15.38 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen, dass sie sich eine Quaste an den Zipfeln ihrer Oberkleider machen sollen fuer [alle] ihre [kuenftigen] Generationen und dass sie an die Quaste des Zipfels eine Schnur aus violettem Purpur setzen sollen. 15.39 Und das soll euch zur [Merk]quaste werden, und ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote des HERRN denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen, deren Geluesten ihr nachhurt, 15.40 damit ihr an alle meine Gebote denkt und sie tut und heilig seid eurem Gott. 15.41 Ich bin der HERR, euer Gott, der ich euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt habe, um euer Gott zu sein; ich bin der HERR, euer Gott. Aufruhr und Tod Korachs und seiner Anhaenger. \16\ 16.1 Und Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, unternahm es und [mit ihm] Datan und Abiram, die Soehne Eliabs, und On, der Sohn Pelets, die Soehne Rubens, 16.2 und sie erhoben sich gegen Mose mit 250 Maennern von den Soehnen Israel, Fuersten der Gemeinde, Berufene der Zusammenkunft, namhafte Maenner. 16.3 Und sie versammelten sich gegen Mose und gegen Aaron und sagten zu ihnen: Genug mit euch! Denn die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig, und der HERR ist in ihrer Mitte. Warum erhebt ihr euch ueber die Versammlung des HERRN? 16.4 Als Mose das hoerte, fiel er auf sein Angesicht. 16.5 Und er redete zu Korach und zu seiner ganzen Rotte und sagte: Morgen wird der HERR erkennen lassen, wer ihm gehoert, wer der Heilige ist, dass er ihn zu sich nahen lasse; und wen er erwaehlt, den wird er zu sich nahen lassen. 16.6 Tut dies: Nehmt euch Feuerbecken, Korach und seine ganze Rotte, 16.7 und tut morgen Feuer hinein und legt Raeucherwerk darauf vor dem HERRN! Und es soll geschehen, der Mann, den der HERR erwaehlen wird, der sei der Heilige. Genug mit euch, ihr Soehne Levis! 16.8 Und Mose sprach zu Korach: Hoert doch, ihr Soehne Levis! 16.9 Ist es euch zu wenig, dass der Gott Israels euch aus der Gemeinde Israel ausgesondert hat, um euch zu sich nahen zu lassen, damit ihr den Dienst [an] der Wohnung des HERRN ausuebt und vor der Gemeinde steht, um ihr zu dienen, 16.10 dass er dich und alle deine Brueder, die Soehne Levis, mit dir hat herzunahen lassen? Und ihr trachtet auch [noch] nach dem Priesteramt! 16.11 Darum seid ihr es, die sich zusammenrotten, du und deine ganze Rotte, gegen den HERRN! Denn Aaron, was ist er, dass ihr gegen ihn murrt? 16.12 Und Mose sandte hin, um Datan und Abiram, die Soehne Eliabs, zu rufen. Aber sie sagten: Wir kommen nicht hinauf! 16.13 Ist es zu wenig, dass du uns aus einem Land, das von Milch und Honig ueberfliesst, heraufgefuehrt hast, um uns in der Wueste sterben zu lassen? Willst du dich auch noch zum Herrscher ueber uns aufwerfen? 16.14 Du hast uns keineswegs in ein Land gebracht, das von Milch und Honig ueberfliesst, noch uns Aecker und Weinberge als Erbteil gegeben! Willst du diesen Leuten [etwa] die Augen ausstechen? Wir kommen nicht hinauf! 16.15 Da wurde Mose sehr zornig und sprach zu dem HERRN: Wende dich nicht zu ihrer Opfergabe! Nicht einen [einzigen] Esel habe ich von ihnen genommen und keinem einzigen unter ihnen ein Leid getan. 16.16 Und Mose sagte zu Korach: Du und deine ganze Rotte, ihr sollt morgen vor dem HERRN erscheinen, du und sie und Aaron! 16.17 Und nehmt jeder sein Feuerbecken und legt Raeucherwerk darauf, und bringt jeder sein Feuerbecken dar vor dem HERRN, 250 Feuerbecken, du und Aaron, jeder sein Feuerbecken! 16.18 Und sie nahmen jeder sein Feuerbecken und taten Feuer darauf und legten Raeucherwerk darauf; und sie traten hin an den Eingang des Zeltes der Begegnung, auch Mose und Aaron. 16.19 Und Korach versammelte gegen sie die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Begegnung. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN vor der ganzen Gemeinde. 16.20 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach: 16.21 Sondert euch ab aus der Mitte dieser Gemeinde, ich will sie in einem Augenblick vernichten! 16.22 Und sie fielen auf ihr Angesicht und sagten: Gott, du Gott des Lebensgeistes allen Fleisches! Ein einziger Mann suendigt, und du willst der ganzen Gemeinde zuernen? 16.23 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 16.24 Rede zur Gemeinde und sprich: Entfernt euch ringsum von der Wohnung Korachs, Datans und Abirams! 16.25 Da stand Mose auf und ging zu Datan und Abiram, und ihm nach gingen die Aeltesten Israels. 16.26 Und er redete zu der Gemeinde und sprach: Weicht doch von den Zelten dieser gottlosen Maenner, und ruehrt nichts an, was ihnen gehoert, damit ihr nicht weggerafft werdet in allen ihren Suenden! 16.27 Und sie entfernten sich ringsum von der Wohnung Korachs, Datans und Abirams. Und Datan und Abiram traten heraus und standen am Eingang ihrer Zelte mit ihren Frauen und ihren Soehnen und ihren kleinen Kindern. 16.28 Und Mose sagte: Daran sollt ihr erkennen, dass der HERR mich gesandt hat, um alle diese Taten zu tun, dass ich [also] nicht aus meinem Herzen gehandelt habe: 16.29 Wenn diese sterben, wie alle Menschen sterben, und mit der Heimsuchung aller Menschen heimgesucht werden, dann hat der HERR mich nicht gesandt; 16.30 wenn aber der HERR ein Neues schafft und der Erdboden seinen Mund oeffnet und sie verschlingt mit allem, was ihnen angehoert, und sie lebendig in den Scheol hinabfahren, dann werdet ihr erkennen, dass diese Maenner den HERRN verachtet haben. - 16.31 Und es geschah, als er alle diese Worte ausgeredet hatte, da spaltete sich der Erdboden, der unter ihnen war, 16.32 und die Erde oeffnete ihren Mund und verschlang sie und ihre Familien und alle Menschen, die Korach angehoerten, und [ihren] ganzen Besitz. 16.33 Und sie fuhren, sie und alles, was ihnen gehoerte, lebendig in den Scheol hinab; und die Erde bedeckte sie, und sie wurden mitten aus der Versammlung weggerafft. 16.34 Und ganz Israel, das um sie herum war, floh bei ihrem Geschrei; denn sie sagten: Dass uns die Erde nicht verschlinge! 16.35 Und Feuer ging aus von dem HERRN und frass die 250 Maenner, die das Raeucherwerk dargebracht hatten. \17\ 17.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 17.2 Sage zu Eleasar, dem Sohn Aarons, dem Priester, dass er die Feuerbecken aus der Brandstaette heraushebe - und streue das Feuer hinweg -, denn sie sind heilig! 17.3 Die Feuerbecken dieser [Maenner], die durch ihre Suenden ihr Leben verloren haben, man mache daraus breitgehaemmerte Bleche zum Ueberzug fuer den Altar! Denn sie haben sie vor dem HERRN dargebracht, und so sind sie heilig; und sie sollen den Soehnen Israel zum Zeichen sein. 17.4 Und der Priester Eleasar nahm die bronzenen Feuerbecken, die die Verbrannten herbeigebracht hatten, und man haemmerte sie breit zum Ueberzug fuer den Altar 17.5 - als eine Erinnerung fuer die Soehne Israel, damit kein Fremder, der nicht von den Nachkommen Aarons ist, herzunaht, um Raeucherwerk vor dem HERRN in Rauch aufgehen zu lassen, und es ihm nicht ergeht wie Korach und seiner Rotte -, wie der HERR durch Mose zu ihm geredet hatte. 17.6 Und die ganze Gemeinde der Soehne Israel murrte am andern Morgen gegen Mose und gegen Aaron und sagte: Ihr habt das Volk des HERRN getoetet! 17.7 Und es geschah, als die Gemeinde sich gegen Mose und gegen Aaron versammelte, da wandten sie sich zum Zelt der Begegnung, und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit des HERRN erschien. 17.8 Da kamen Mose und Aaron vor das Zelt der Begegnung. 17.9 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 17.10 Entfernt euch aus der Mitte dieser Gemeinde, und ich will sie vernichten in einem Augenblick! Da fielen sie auf ihr Angesicht. 17.11 Und Mose sagte zu Aaron: Nimm das Feuerbecken und tu Feuer vom Altar darauf und lege Raeucherwerk auf, und bringe es schnell zur Gemeinde und erwirke Suehnung fuer sie! Denn der Zorn ist von dem HERRN ausgegangen, die Plage hat begonnen. 17.12 Und Aaron nahm [das Feuerbecken], wie Mose gesagt hatte, und lief mitten in die Versammlung hinein, und siehe, die Plage hatte unter dem Volk begonnen; und er legte das Raeucherwerk auf und erwirkte Suehnung fuer das Volk. 17.13 Und er stand zwischen den Toten und den Lebenden. Da wurde der Plage gewehrt. 17.14 Und [die Zahl] derer, die an der Plage starben, betrug 14 700 ausser denen, die Korachs wegen gestorben waren. 17.15 Und Aaron kam wieder zu Mose an den Eingang des Zeltes der Begegnung, als der Plage gewehrt war. Der Stab Aarons. 17.16 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 17.17 Rede zu den Soehnen Israel und nimm von ihnen je einen Stab fuer ein Vaterhaus von allen ihren Fuersten, nach ihren Vaterhaeusern, [zusammen] zwoelf Staebe! Du sollst den Namen eines jeden auf seinen Stab schreiben. 17.18 Und den Namen Aaron sollst du auf den Stab Levis schreiben; denn [nur je] ein Stab ist fuer jedes Haupt ihrer Vaterhaeuser da. 17.19 Und du sollst sie in das Zelt der Begegnung vor das Zeugnis niederlegen, wo ich euch begegne. 17.20 Und es wird geschehen: der Mann, den ich erwaehlen werde, dessen Stab wird sprossen; und so werde ich vor mir das Murren der Soehne Israel zum Schweigen bringen, mit dem sie gegen euch murren. 17.21 Und Mose redete zu den Soehnen Israel, und alle ihre Fuersten gaben ihm je einen Stab fuer einen Fuersten, nach ihren Vaterhaeusern, zwoelf Staebe; und der Stab Aarons war unter ihren Staeben. 17.22 Und Mose legte die Staebe vor dem HERRN nieder in das Zelt des Zeugnisses. 17.23 Und es geschah am anderen Morgen, als Mose in das Zelt des Zeugnisses hineinging, siehe, da hatte der Stab Aarons vom Haus Levi gesprosst: er hatte Knospen hervorgebracht und Blueten getrieben und Mandeln reifen lassen. 17.24 Und Mose brachte alle Staebe von [der Stelle] vor dem HERRN zu allen Soehnen Israel hinaus. Und sie sahen sie und nahmen jeder seinen Stab. 17.25 Und der HERR sprach zu Mose: Bring den Stab Aarons vor das Zeugnis zurueck, um ihn als ein Zeichen fuer die Widerspenstigen aufzubewahren, damit du ihrem Murren vor mir ein Ende machst und sie nicht sterben! 17.26 Und Mose tat das. Wie der HERR ihm geboten hatte, so tat er es. 17.27 Und die Soehne Israel sagten zu Mose: Siehe, wir vergehen, wir kommen um, wir alle kommen um. 17.28 Jeder, der irgend der Wohnung des HERRN naht, der stirbt. Sollen wir denn ganz und gar vergehen? Dienst und Unterhalt der Priester und Leviten. \18\ 18.1 Und der HERR sprach zu Aaron: Du und deine Soehne und das Haus deines Vaters mit dir, ihr sollt die Schuld am Heiligtum tragen; und du und deine Soehne mit dir, ihr sollt die Schuld in eurem Priesteramt tragen. 18.2 Und auch deine Brueder, den Stamm Levi, den Stamm deines Vaters, lass mit dir herzunahen, dass sie sich dir anschliessen und dir dienen; du aber und deine Soehne mit dir, [ihr sollt] vor dem Zelt des Zeugnisses sein. 18.3 Und sie sollen deinen Dienst verrichten und den Dienst am ganzen Zelt; nur den Geraeten des Heiligtums und dem Altar sollen sie nicht nahen, damit sie nicht sterben, sowohl sie als auch ihr. 18.4 Und sie sollen sich dir anschliessen und den Dienst am Zelt der Begegnung verrichten nach aller Arbeit fuer das Zelt; aber kein Fremder soll euch nahen. 18.5 Und ihr sollt den Dienst am Heiligtum und den Dienst am Altar verrichten, damit kein Zorn mehr ueber die Soehne Israel kommt. 18.6 Und ich, siehe, ich habe eure Brueder, die Leviten, aus der Mitte der Soehne Israel herausgenommen; euch als Geschenk sind sie dem HERRN gegeben, die Arbeit fuer das Zelt der Begegnung zu verrichten. 18.7 Du aber und deine Soehne mit dir, ihr sollt euer Priesteramt versehen in allem, was den Altar betrifft, und innerhalb des Vorhangs und so die Arbeit tun; als eine geschenkte Aufgabe gebe ich euch das Priesteramt. Der Fremde aber, der sich naehert, soll getoetet werden. 18.8 Und der HERR redete zu Aaron: Und ich, siehe, ich habe dir den Dienst meiner Hebopfer gegeben. Von allen heiligen Gaben der Soehne Israel habe ich sie dir und deinen Soehnen gegeben als Anteil, als eine ewige Ordnung. 18.9 Dies soll dir gehoeren von dem Hochheiligen, [alles,] was nicht verbrannt wird: alle ihre Gaben an allen ihren Speisopfern und an allen ihren Suendopfern und an allen ihren Schuldopfern, die sie mir darbringen, als ein Hochheiliges soll es dir und deinen Soehnen gehoeren. 18.10 An einem hochheiligen [Ort] sollst du es essen, jede maennliche [Person] darf es essen; es soll dir heilig sein. 18.11 Und dies soll dir gehoeren: die Hebopfer ihrer Gaben an allen Schwingopfern der Soehne Israel; dir und deinen Soehnen und deinen Toechtern bei dir habe ich sie gegeben als eine ewige Ordnung; jeder Reine in deinem Hause darf es essen. 18.12 Alles Beste vom Oel und alles Beste vom Most und Getreide, ihre Erstlinge, die sie dem HERRN geben, dir habe ich sie gegeben. 18.13 Die ersten Fruechte von allem, was in ihrem Land [waechst,] die sie dem HERRN bringen, sollen dir gehoeren; jeder Reine in deinem Hause darf davon essen. 18.14 Alles Gebannte in Israel soll dir gehoeren. 18.15 Alles, was [zuerst] den Mutterschoss durchbricht, von allem Fleisch, das sie dem HERRN darbringen an Menschen und an Vieh, soll dir gehoeren; nur sollst du unbedingt den Erstgeborenen vom Menschen ausloesen, und [auch] das Erstgeborene vom unreinen Vieh sollst du ausloesen. 18.16 Und die zu Loesenden unter ihnen sollst du [im Alter] von einem Monat ausloesen, nach deiner Einschaetzung mit fuenf Schekel Silber nach dem Schekel des Heiligtums, der zwanzig Gera betraegt. 18.17 Aber das Erstgeborene vom Rind oder das Erstgeborene von den Schafen oder das Erstgeborene von den Ziegen sollst du nicht ausloesen; sie sind heilig. Ihr Blut sollst du an den Altar sprengen, und ihr Fett sollst du als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen zum wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN. 18.18 Und ihr Fleisch soll dir gehoeren; wie die Brust des Schwingopfers und die rechte Keule soll es dir gehoeren. 18.19 Alle Hebopfer der heiligen Gaben, die die Soehne Israel dem HERRN abheben, habe ich dir gegeben und deinen Soehnen und deinen Toechtern mit dir, als eine ewige Ordnung; es ist ein ewiger Salzbund vor dem HERRN fuer dich und fuer deine Nachkommen mit dir. 18.20 Und der HERR sprach zu Aaron: In ihrem Land sollst du nichts erben und sollst keinen Anteil in ihrer Mitte haben; ich bin dein Anteil und dein Erbe inmitten der Soehne Israel. 18.21 Und siehe, den Soehnen Levi habe ich den gesamten Zehnten in Israel zum Erbteil gegeben fuer ihre Arbeit, die sie verrichten, die Arbeit fuer das Zelt der Begegnung. 18.22 Und die Soehne Israel sollen nicht mehr dem Zelt der Begegnung nahen, sonst laden sie Suende auf sich und muessen sterben; 18.23 die Leviten sollen vielmehr die Arbeit am Zelt der Begegnung verrichten, und sie allein sollen ihre Schuld tragen: eine ewige Ordnung fuer [alle] eure Generationen. Aber inmitten der Soehne Israel sollen sie kein Erbteil besitzen; 18.24 denn den Zehnten der Soehne Israel, den sie dem HERRN als Hebopfer abheben, habe ich den Leviten zum Erbteil gegeben; darum habe ich von ihnen gesagt, dass sie inmitten der Soehne Israel kein Erbteil besitzen sollen. 18.25 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 18.26 Und zu den Leviten sollst du reden und zu ihnen sagen: Wenn ihr von den Soehnen Israel den Zehnten nehmt, den ich euch von ihnen als euer Erbteil gegeben habe, dann sollt ihr davon ein Hebopfer fuer den HERRN abheben, den Zehnten von dem Zehnten. 18.27 Und euer Hebopfer wird euch angerechnet werden wie das Getreide von der Tenne und wie die Fuelle von der Kelterkufe. 18.28 So sollt auch ihr ein Hebopfer fuer den HERRN abheben von allen euren Zehnten, das ihr von den Soehnen Israel nehmt, und davon das Hebopfer fuer den HERRN Aaron, dem Priester, geben. 18.29 Von allem euch Gegebenen sollt ihr alle Hebopfer des HERRN abheben, von allem Besten davon als heilige [Gabe]. 18.30 Und du sollst zu ihnen sagen: Wenn ihr das Beste davon abhebt, dann soll es den Leviten angerechnet werden wie der Ertrag der Tenne und wie der Ertrag der Kelterkufe. 18.31 Und ihr duerft ihn essen an jedem Ort, ihr und euer Haus; denn das ist euer Lohn fuer eure Arbeit am Zelt der Begegnung. 18.32 Und ihr werdet deshalb keine Suende auf euch laden, wenn ihr das Beste davon abhebt, und werdet die heiligen Gaben der Soehne Israel nicht entweihen und nicht sterben. Verordnungen fuer das Opfer der roten Kuh und das Reinigungswasser. \19\ 19.1 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron und sprach: 19.2 Dies ist die Ordnung des Gesetzes, das der HERR geboten hat, indem er sprach: Rede zu den Soehnen Israel, dass sie dir eine rote junge Kuh bringen, ohne Fehler, an der kein Makel ist, auf die [noch] kein Joch gekommen ist; 19.3 und ihr sollt sie dem Priester Eleasar uebergeben, und er soll sie vor das Lager hinausfuehren, und man soll sie vor ihm schlachten. 19.4 Und der Priester Eleasar nehme [etwas] von ihrem Blut mit seinem Finger und sprenge von ihrem Blut siebenmal gegen die Vorderseite des Zeltes der Begegnung hin. 19.5 Und man soll die junge Kuh vor seinen Augen verbrennen: ihre Haut und ihr Fleisch und ihr Blut samt ihrem Mageninhalt soll man verbrennen. 19.6 Und der Priester soll Zedernholz und Ysop und Karmesin nehmen und es mitten in den Brand der jungen Kuh werfen. 19.7 Und der Priester soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden, und danach soll er in das Lager [zurueck]gehen; und der Priester wird unrein sein bis zum Abend. 19.8 Und der sie verbrennt, soll seine Kleider mit Wasser waschen und sein Fleisch im Wasser baden, und er wird unrein sein bis zum Abend. 19.9 Und ein reiner Mann soll die Asche der jungen Kuh einsammeln und sie ausserhalb des Lagers an einen reinen Ort schuetten, und sie soll fuer die Gemeinde der Soehne Israel aufbewahrt werden fuer das Wasser der Reinigung; es ist eine Entsuendigung. 19.10 Und der die Asche der jungen Kuh eingesammelt hat, soll seine Kleider waschen, und er wird unrein sein bis zum Abend. Und es soll den Soehnen Israel und dem Fremden, der in ihrer Mitte weilt, zur ewigen Ordnung sein. 19.11 Wer einen Toten beruehrt, die Leiche irgendeines Menschen, der wird sieben Tage unrein sein. 19.12 Dieser soll sich am dritten Tag damit entsuendigen, und am siebten Tag wird er rein sein; und wenn er sich nicht entsuendigt am dritten Tag, dann wird er am siebten Tag nicht rein sein. 19.13 Jeder, der einen Toten beruehrt, die Leiche eines Menschen, der gestorben ist, und sich nicht entsuendigt, hat die Wohnung des HERRN unrein gemacht; und diese Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Weil das Wasser der Reinigung nicht auf ihn gesprengt wurde, ist er unrein; seine Unreinheit ist noch an ihm. 19.14 Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt: Jeder, der in das Zelt geht, und jeder, der in dem Zelt ist, wird sieben Tage unrein sein. 19.15 Und jedes offene Gefaess, auf dem kein festgebundener Deckel ist, wird unrein sein. - 19.16 Und jeder, der auf freiem Feld einen mit dem Schwert Erschlagenen oder einen Verstorbenen oder die Knochen eines Menschen oder ein Grab beruehrt, wird sieben Tage unrein sein. 19.17 Und man soll fuer den Unreinen [etwas] von dem Staub des zur Entsuendigung Verbrannten nehmen und lebendiges Wasser darauf in ein Gefaess geben; 19.18 und ein reiner Mann soll ein Ysop[bueschel] nehmen und es in das Wasser eintauchen und soll [etwas] auf das Zelt sprengen und auf alle Gefaesse und auf die Personen, die dort sind, und auf den, der die Knochen oder den Erschlagenen oder den Verstorbenen oder das Grab beruehrt hat. 19.19 Und zwar soll der Reine den Unreinen am dritten Tag und am siebten Tag besprengen und ihn am siebten Tag entsuendigen; und er soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und am Abend wird er rein sein. - 19.20 Und wenn jemand unrein wird und sich nicht entsuendigt, dann soll diese Seele ausgerottet werden aus der Mitte der Versammlung; denn er hat das Heiligtum des HERRN unrein gemacht: das Wasser der Reinigung ist nicht auf ihn gesprengt worden, er ist unrein. 19.21 Das soll ihnen zur ewigen Ordnung sein. Und wer das Wasser der Reinigung sprengt, soll seine Kleider waschen; und wer das Wasser der Reinigung beruehrt, wird unrein sein bis zum Abend. 19.22 Und alles, was der Unreine beruehrt, wird unrein sein; und wer ihn beruehrt, wird unrein sein bis zum Abend. Mirjams Tod - Wasser aus dem Felsen - Moses und Aarons Vergehen. \20\ 20.1 Und die Soehne Israel, die ganze Gemeinde, kamen in die Wueste Zin im ersten Monat; und das Volk blieb in Kadesch; und Mirjam starb dort und wurde dort begraben. 20.2 Und es war kein Wasser da fuer die Gemeinde; da versammelten sie sich gegen Mose und gegen Aaron. 20.3 Und das Volk haderte mit Mose, und sie sagten: Waeren wir doch umgekommen, als unsere Brueder vor dem HERRN umkamen! 20.4 Und warum habt ihr die Versammlung des HERRN in diese Wueste gebracht, damit wir in ihr sterben, wir und unser Vieh? 20.5 Und warum habt ihr uns aus Aegypten heraufgefuehrt, um uns an diesen boesen Ort zu bringen? Es ist nicht ein Ort fuer Saat und fuer Feigenbaeume und Weinstoecke und Granatbaeume, auch ist kein Wasser da zum Trinken. 20.6 Und Mose und Aaron gingen von der Versammlung fort zum Eingang des Zeltes der Begegnung und fielen auf ihr Angesicht nieder; und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen. 20.7 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 20.8 Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zu dem Felsen! Dann wird er sein Wasser geben; und du wirst ihnen Wasser aus dem Felsen hervorbringen und die Gemeinde traenken und ihr Vieh. 20.9 Und Mose nahm den Stab [von dem Ort] vor dem HERRN, wie er ihm geboten hatte. 20.10 Und Mose und Aaron versammelten die Versammlung vor dem Felsen; und er sagte zu ihnen: Hoert doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir fuer euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? 20.11 Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stab zweimal; da kam viel Wasser heraus, und die Gemeinde trank und ihr Vieh. 20.12 Da sprach der HERR zu Mose und zu Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Soehne Israel zu heiligen, darum sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe. 20.13 Das ist das Wasser von Meriba, wo die Soehne Israel mit dem HERRN haderten und er sich an ihnen heilig erwies. Edomiter stellen sich gegen den Durchzug Israels. 20.14 Und Mose sandte Boten von Kadesch aus an den Koenig von Edom: So spricht dein Bruder Israel: Du kennst all die Muehsal, die uns betroffen hat: 20.15 Unsere Vaeter zogen nach Aegypten hinab, und wir haben eine lange Zeit in Aegypten gewohnt; und die Aegypter behandelten uns und unsere Vaeter schlecht. 20.16 Da schrieen wir zu dem HERRN, und er hat unsere Stimme gehoert und einen Engel gesandt und uns aus Aegypten herausgefuehrt; und siehe, wir sind in Kadesch, einer Stadt am Rand deines Gebiets. 20.17 Lass uns doch durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht durch die Aecker und durch die Weinberge ziehen und wollen kein Wasser aus den Brunnen trinken; auf der Strasse des Koenigs wollen wir gehen [und] nicht abbiegen zur Rechten oder zur Linken, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind. 20.18 Aber Edom sagte zu ihm: Du darfst nicht bei mir durchziehen, sonst ziehe ich dir mit dem Schwert entgegen. 20.19 Und die Soehne Israel sagten zu ihm: Auf der Landstrasse wollen wir hinaufziehen; und wenn wir von deinem Wasser trinken, ich und mein Vieh, dann will ich den Preis dafuer bezahlen. Nur will ich zu Fuss hindurchziehen, weiter nichts. 20.20 Und er sagte: Du darfst nicht hindurchziehen! Und Edom zog aus, ihm entgegen, mit zahlreichem Volk und mit starker Hand. 20.21 Und so weigerte sich Edom, Israel zu gestatten, durch sein Gebiet zu ziehen; und Israel bog ab. Aarons Tod. 20.22 Und sie brachen auf von Kadesch; und die Soehne Israel, die ganze Gemeinde, kamen an den Berg Hor. 20.23 Und der HERR redete zu Mose und zu Aaron am Berge Hor, an der Grenze des Landes Edom, und sprach: 20.24 Aaron soll zu seinen Voelkern versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Soehnen Israel gegeben habe, weil ihr gegen meinen Befehl widerspenstig gewesen seid bei dem Wasser von Meriba. 20.25 Nimm Aaron und seinen Sohn Eleasar und lass sie hinaufsteigen auf den Berg Hor; 20.26 und ziehe Aaron seine Kleider aus und lege sie seinem Sohn Eleasar an! Und Aaron soll [zu seinen Vaetern] versammelt werden und dort sterben. 20.27 Und Mose tat, wie es der HERR befohlen hatte. Sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde. 20.28 Und Mose zog dem Aaron seine Kleider aus und legte sie seinem Sohn Eleasar an. Und Aaron starb dort auf dem Gipfel des Berges. Und Mose und Eleasar stiegen von dem Berg herab. 20.29 Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron verschieden war, beweinte das ganze Haus Israel den Aaron dreissig Tage lang. Sieg ueber die Kanaaniter von Atarim. \21\ 21.1 Und der Kanaaniter, der Koenig von Arad, der im Suedland wohnte, hoerte, dass Israel den Weg nach Atarim kam, und er kaempfte gegen Israel und fuehrte Gefangene von ihm weg. 21.2 Da legte Israel dem HERRN gegenueber ein Geluebde ab und sagte: Wenn du dieses Volk wirklich in meine Hand gibst, dann werde ich seine Staedte mit dem Bann belegen. 21.3 Und der HERR hoerte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter [in seine Hand]; und es belegte sie und ihre Staedte mit dem Bann. Und man gab dem Ort den Namen Horma. Bestrafung des murrenden Volkes und Rettung durch die eherne Schlange. 21.4 Und sie brachen auf vom Berg Hor, auf dem Weg zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Weg; 21.5 und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Wozu habt ihr uns aus Aegypten heraufgefuehrt? Damit wir in der Wueste sterben? Denn es ist kein Brot und kein Wasser da, und unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung. 21.6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk, und sie bissen das Volk; und es starb viel Volk aus Israel. 21.7 Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesuendigt, dass wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete fuer das Volk. 21.8 Und der HERR sprach zu Mose: Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben. 21.9 Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben. Siege ueber den Amoriterkoenig Sihon und ueber Og, den Koenig von Basan. 21.10 Und die Soehne Israel brachen auf und lagerten sich in Obot. 21.11 Und sie brachen auf von Obot und lagerten sich in Ije-Abarim in der Wueste, die vor Moab gegen Osten ist. 21.212 Von dort brachen sie auf und lagerten sich am Bach Sered. 21.13 Von dort brachen sie auf und lagerten sich auf der andern Seite des Arnon, der in der Wueste ist, der aus dem Gebiet der Amoriter hervorkommt. Denn der Arnon ist die Grenze von Moab, zwischen Moab und den Amoritern. 21.14 Darum heisst es in dem Buch der Kaempfe des HERRN: Das Waheb in Sufa und die Baeche des Arnon; 21.15 und der Abfluss der Baeche, der sich erstreckt nach dem Wohnsitz von Ar und sich anlehnt an das Gebiet von Moab. 21.16 Und von dort [zogen sie] nach Beer; das ist der Brunnen, von dem der HERR zu Mose sprach: Versammle das Volk! Und ich will ihnen Wasser geben. 21.17 Damals sang Israel dieses Lied: Steige herauf, Brunnen! Singt ihm zu! 21.18 Brunnen, den Oberste gegraben, den die Edlen des Volkes gehoehlt haben mit dem Zepter, mit ihren Staeben! Und aus der Wueste [zogen sie] nach Mattana; 21.19 und von Mattana nach Nahaliel; und von Nahaliel nach Bamot; 21.20 und von Bamot in das Tal, das im Gebiet von Moab ist, bei dem Gipfel des Pisga, der hinunterblickt ueber die Flaeche der Wildnis. V. 21-35: Jos 12,1-6. 21.21 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem Koenig der Amoriter, und liess [ihm] sagen: 21.22 Lass mich durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht auf die Aecker und in die Weinberge abbiegen, wir wollen kein Wasser aus den Brunnen trinken; auf der Strasse des Koenigs wollen wir gehen, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind. 21.23 Aber Sihon gestattete Israel nicht, durch sein Gebiet zu ziehen; und Sihon sammelte all sein [Kriegs]volk und zog aus Israel entgegen in die Wueste und kam nach Jahaz und kaempfte gegen Israel. 21.24 Und Israel schlug ihn mit der Schaerfe des Schwertes und nahm sein Land in Besitz vom Arnon bis an den Jabbok, bis zu den Soehnen Ammon; denn die Grenze der Soehne Ammon war fest. 21.25 Und Israel nahm alle diese Staedte ein, und Israel wohnte in allen Staedten der Amoriter, in Heschbon und in allen seinen Tochterstaedten. 21.26 Denn Heschbon war die Stadt Sihons, des Koenigs der Amoriter; und dieser hatte gegen den frueheren Koenig von Moab gekaempft und hatte sein ganzes Land bis an den Arnon aus seiner Hand weggenommen. 21.27 Daher sagen die Spruchdichter: Kommt nach Heschbon! Aufgebaut und befestigt werde die Stadt Sihons! 21.28 Denn Feuer ging aus von Heschbon, eine Flamme von der Stadt Sihons; es frass Ar in Moab, die Herren der Hoehen des Arnon. 21.29 Wehe dir, Moab! Du bist verloren, Volk des Kemosch! Er hat seine Soehne zu Fluechtlingen gemacht und seine Toechter in die Gefangenschaft Sihons gefuehrt, des Koenigs der Amoriter. 21.30 Da haben wir auf sie geschossen; Heschbon ist verloren bis Dibon; da haben wir veroedet bis Nofach, das bei Medeba liegt. 21.31 Und Israel wohnte im Land der Amoriter. 21.32 Und Mose sandte [Maenner] aus, um Jaser zu erkunden; und sie nahmen seine Tochterstaedte ein, und er trieb die Amoriter aus, die dort waren. 21.33 Und sie wandten sich und zogen hinauf auf dem Weg nach Basan; und Og, der Koenig von Basan, zog aus ihnen entgegen, er und all sein [Kriegs]volk, zum Kampf nach Edrei. 21.34 Und der HERR sprach zu Mose: Fuerchte ihn nicht! Denn in deine Hand habe ich ihn gegeben und sein ganzes Volk und sein Land. Und tu ihm, wie du Sihon, dem Koenig der Amoriter, getan hast, der zu Heschbon wohnte. 21.35 Und sie schlugen ihn und seine Soehne und sein ganzes [Kriegs]volk, bis ihm kein Entkommener uebrigblieb; und sie nahmen sein Land in Besitz. Balaks Auftrag an Bileam. \22\ 22.1 Und die Soehne Israel brachen auf und lagerten sich in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordan bei Jericho. 22.2 Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte. 22.3 Und Moab fuerchtete sich sehr vor dem Volk, weil es [so] gross war, und es graute Moab vor den Soehnen Israel. 22.4 Und Moab sagte zu den Aeltesten von Midian: Jetzt wird dieser Haufe unser ganzes [Land] ringsum abfressen, wie das Rind das Gruene des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit Koenig von Moab. 22.5 Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom [liegt], in das Land der Soehne von Ammo, um ihn zu rufen. Und er liess ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Aegypten ausgezogen; siehe, es bedeckt die Flaeche des Landes, und es liegt mir gegenueber. 22.6 Und nun komm doch, verfluche mir dieses Volk! Denn es ist staerker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich habe erkannt: wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. 22.7 Und die Aeltesten von Moab und die Aeltesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. 22.8 Und er sagte zu ihnen: Uebernachtet hier diese Nacht! Und ich werde euch Antwort bringen, wie der HERR zu mir reden wird. Und die Obersten von Moab blieben bei Bileam. 22.9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Maenner bei dir? 22.10 Und Bileam sagte zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der Koenig von Moab, hat [sie] zu mir gesandt: 22.11 `Siehe, das Volk, das aus Aegypten ausgezogen ist, bedeckt die Flaeche des Landes. Komm jetzt, verfluche es mir! Vielleicht bin ich [dann] imstande, gegen es zu kaempfen und es zu vertreiben.' 22.12 Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet. 22.13 Und Bileam stand am [naechsten] Morgen auf und sagte zu den Obersten von Balak: Geht [wieder] in euer Land! Denn der HERR hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen. 22.14 Und die Obersten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sagten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen. 22.15 Da sandte Balak noch einmal Oberste, mehr und angesehenere als jene. 22.16 Und sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen! 22.17 Denn sehr hoch will ich dich belohnen, und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun. So komm doch, verfluche mir dieses Volk! 22.18 Und Bileam antwortete und sagte zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gaebe, koennte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, uebertreten, um [etwas] Kleines oder Grosses zu tun. 22.19 Und nun bleibt doch auch ihr hier diese Nacht, und ich werde erkennen, was der HERR weiter mit mir reden wird. 22.20 Da kam Gott nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Maenner gekommen sind, um dich zu rufen, mache dich auf, geh mit ihnen! Aber nur das, was ich dir sagen werde, darfst du tun! Bileams Weg zu Balak. 22.21 Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Obersten von Moab. 22.22 Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging. Und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm entgegenzutreten. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener waren bei ihm. 22.23 Und die Eselin sah den Engel des HERRN mit seinem gezueckten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Feld [weiter]; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. 22.24 Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen; eine Mauer war auf der einen und eine Mauer auf der andern Seite. 22.25 Und die Eselin sah den Engel des HERRN und drueckte sich an die Wand und drueckte den Fuss Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal. 22.26 Da ging der Engel des HERRN noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war, um auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken. 22.27 Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich hin unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock. 22.28 Da oeffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun [schon] dreimal geschlagen hast? 22.29 Bileam sagte zu der Eselin: Weil du Spott mit mir getrieben hast. Haette ich doch ein Schwert in meiner Hand! Gewiss haette ich dich jetzt erschlagen! 22.30 Und die Eselin sagte zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis zum heutigen Tag? War es je meine Gewohnheit, dir so etwas zu tun? Und er sagte: Nein. 22.31 Da enthuellte der HERR die Augen Bileams, und er sah den Engel des HERRN mit seinem gezueckten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. 22.32 Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun [schon] dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgegangen, um [dir] entgegenzutreten, denn der Weg stuerzt [dich ins Verderben] vor mir. 22.33 Und die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun [schon] dreimal. Wenn sie nicht vor mir ausgewichen waere, dann haette ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen. 22.34 Und Bileam sagte zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesuendigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegentratest; und nun, wenn es boese ist in deinen Augen, dann will ich umkehren. 22.35 Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Maennern! Aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden! Und Bileam zog mit den Obersten des Balak. 22.36 Und als Balak hoerte, dass Bileam gekommen sei, ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs, an der Grenze des Arnon, der an der aeussersten Grenze [fliesst]. 22.37 Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fuerwahr, kann ich dich nicht belohnen? 22.38 Und Bileam sagte zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Ob ich [aber] jetzt wirklich irgend etwas reden kann? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden. 22.39 Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Huzot. 22.40 Und Balak opferte Rinder und Schafe und schickte [davon] an Bileam und an die Obersten, die bei ihm waren. 22.41 Und es geschah am [naechsten] Morgen, da nahm Balak den Bileam und fuehrte ihn hinauf auf die Hoehen des Baal, und er sah von dort aus den aeussersten [Teil] des Volkes [Israel]. Bileams Segen: Erster und zweiter Spruch. \23\ 23.1 Und Bileam sagte zu Balak: Baue mir hier sieben Altaere, und stelle mir hier sieben Stiere bereit und sieben Widder! 23.2 Und Balak tat es, wie Bileam gesagt hatte; und Balak und Bileam opferten einen Jungstier und einen Widder auf jedem Altar. 23.3 Und Bileam sagte zu Balak: Stelle dich neben dein Brandopfer! Ich aber will hingehen; vielleicht wird der HERR mir entgegenkommen, und was er mich sehen lassen wird, das werde ich dir berichten. Und er ging hin auf eine kahle Hoehe. 23.4 Und Gott kam dem Bileam entgegen; und der sagte zu ihm: Die sieben Altaere habe ich hergerichtet und auf jedem Altar einen Jungstier und einen Widder geopfert. 23.5 Und der HERR legte ein Wort in den Mund Bileams und sprach: Kehre zu Balak zurueck, und so sollst du reden! 23.6 Und er kehrte zu ihm zurueck; und siehe, er stand neben seinem Brandopfer, er und alle Obersten von Moab. 23.7 Da begann er seinen Spruch und sprach: Aus Aram hat Balak mich hergefuehrt, von den Bergen des Ostens der Koenig von Moab: Komm, verfluche mir Jakob! Ja, komm und verwuensche Israel! 23.8 Wie soll ich verfluchen, wen Gott nicht verflucht, und wie verwuenschen, wen der HERR nicht verwuenscht hat? 23.9 Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich es, und von den Hoehen herab schaue ich es; siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und sich nicht zu den Nationen rechnet. 23.10 Wer koennte zaehlen den Staub Jakobs und der Zahl nach den vierten Teil Israels? Meine Seele sterbe den Tod der Aufrichtigen, und mein Ende sei gleich dem ihren! 23.11 Da sagte Balak zu Bileam: Was hast du mir da angetan! Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich holen lassen, und siehe, du hast sie sogar noch gesegnet! 23.12 Und er antwortete und sagte: Muss ich nicht darauf achten, das zu reden, was der HERR in meinen Mund legt? 23.13 Und Balak sagte zu ihm: Komm doch mit mir an eine andere Stelle, von wo aus du es sehen kannst! Nur den aeussersten [Teil] von ihm wirst du sehen, und du wirst es nicht ganz sehen. Und verfluche es mir von dort aus! 23.14 Und er nahm ihn mit zu dem Feld der Spaeher, auf den Gipfel des Pisga; und er baute sieben Altaere und opferte einen Jungstier und einen Widder auf jedem Altar. 23.15 Und er sagte zu Balak: Stelle dich hier neben dein Brandopfer, und ich, ich will dort [dem HERRN] begegnen. 23.16 Und der HERR kam dem Bileam entgegen und legte ein Wort in seinen Mund und sprach: Kehre zu Balak zurueck, und so sollst du reden! 23.17 Und er kam zu ihm, und siehe, er stand neben seinem Brandopfer und die Obersten von Moab bei ihm. Und Balak sagte zu ihm: Was hat der HERR geredet? 23.18 Da begann er seinen Spruch und sprach: Stehe auf, Balak, und hoere! Horche auf mich, Sohn des Zippor! 23.19 Nicht ein Mensch ist Gott, dass er luege, noch der Sohn eines Menschen, dass er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun und geredet haben und es nicht aufrechthalten? 23.20 Siehe, zu segnen habe ich empfangen; er hat gesegnet, und ich kann's nicht wenden. 23.21 Er erblickt kein Unrecht in Jakob und sieht kein Verderben in Israel; der HERR, sein Gott, ist mit ihm, und Koenigsjubel ist in ihm. 23.22 Gott ist es, der es gefuehrt. Es hat [Kraft] wie die Hoerner des Bueffels. 23.23 Denn es gibt keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei gegen Israel. Jetzt wird zu Jakob und zu Israel gesagt: Was hat Gott gewirkt! 23.24 Siehe, ein Volk: wie eine Loewin steht es auf, und wie ein Loewe erhebt es sich. Es legt sich nicht nieder, bis es die Beute verzehrt und das Blut der Erschlagenen getrunken hat! 23.25 Da sagte Balak zu Bileam: Willst du schon nicht verfluchen, dann sollst du auch nicht segnen. 23.26 Und Bileam antwortete und sagte zu Balak: Habe ich nicht zu dir geredet und gesagt: Alles, was der HERR reden wird, das werde ich tun? 23.27 Und Balak sagte zu Bileam: Komm doch, ich will dich an eine andere Stelle mitnehmen! Vielleicht wird es in den Augen Gottes recht sein, dass du es mir von dort aus verfluchst. 23.28 Und Balak nahm den Bileam mit auf den Gipfel des Peor, der hinunterblickt ueber die Flaeche der Wildnis. 23.29 Und Bileam sagte zu Balak: Baue mir hier sieben Altaere, und stelle mir hier sieben Jungstiere und sieben Widder bereit! 23.30 Und Balak tat, wie Bileam gesagt hatte; und er opferte einen Jungstier und einen Widder auf jedem Altar. Bileams Segen: Dritter und vierter Spruch. \24\ 24.1 Und als Bileam sah, dass es gut war in den Augen des HERRN, Israel zu segnen, ging er nicht, wie die anderen Male auf Wahrsagerei aus, sondern richtete sein Gesicht zur Wueste hin. 24.2 Und Bileam erhob seine Augen und sah Israel, gelagert nach seinen Staemmen; und der Geist Gottes kam ueber ihn. 24.3 Und er begann seinen Spruch und sprach: Es spricht Bileam, der Sohn Beors, und es spricht der Mann mit geoeffnetem Auge. 24.4 Es spricht, der die Worte Gottes hoert, der ein Gesicht des Allmaechtigen sieht, der niederfaellt mit enthuellten Augen: 24.5 Wie schoen sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! 24.6 Wie Taeler breiten sie sich aus, wie Gaerten am Strom, wie Aloebaeume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern an den Wassern. 24.7 Wasser rinnt aus seinen Eimern, und seine Saat steht in reichlichen Wassern; und sein Koenig wird hoeher werden als Agag, und sein Koenigreich wird erhaben sein. 24.8 Gott hat ihn aus Aegypten herausgefuehrt. Er hat [Kraft] wie die Hoerner des Bueffels. Er wird die Nationen, seine Gegner, fressen und ihre Gebeine zermalmen, mit seinen Pfeilen sie durchbohren. 24.9 Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Loewe und wie eine Loewin. Wer will ihn aufstoeren? Die dich segnen, sind gesegnet, und die dich verfluchen, sind verflucht! 24.10 Da entbrannte der Zorn Balaks gegen Bileam, und er schlug seine Haende zusammen; und Balak sagte zu Bileam: Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich gerufen, und siehe, du hast sie sogar gesegnet, jetzt [bereits] dreimal! 24.11 Und nun fliehe an deinen Ort! Ich hatte gesagt, ich wolle dich hoch belohnen, siehe, der HERR hat dir den Lohn verwehrt. 24.12 Und Bileam sagte zu Balak: Habe ich nicht schon zu deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, geredet und gesagt: 24.13 Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gaebe, so waere ich nicht imstande, den Befehl des HERRN zu uebertreten, um aus meinem eigenen Herzen [etwas] zu tun, Gutes oder Boeses; [nur] was der HERR reden wird, das werde ich reden? 24.14 Und nun siehe, ich gehe zu meinem Volk. Komm, ich will dir verkuenden, was dieses Volk deinem Volk antun wird am Ende der Tage. 24.15 Und er begann seinen Spruch und sprach: Es spricht Bileam, der Sohn Beors, und es spricht der Mann mit geoeffnetem Auge. 24.16 Es spricht, der die Worte Gottes hoert, der die Erkenntnis des Hoechsten besitzt, der ein Gesicht des Allmaechtigen sieht, der da liegt mit enthuellten Augen: 24.17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlaegt die Schlaefen Moabs und zerschmettert alle Soehne Sets. 24.18 Und Edom wird sein Besitz, und Seir wird sein Besitz, seine Feinde; und Israel wird Maechtiges tun. 24.19 Und einer aus Jakob wird herrschen, und er wird den Ueberrest aus der Stadt verloren gehen lassen. 24.20 Und er sah Amalek und begann seinen Spruch und sprach: Die erste der Nationen war Amalek, aber sein Ende [fuehrt] zum Untergang. 24.21 Und er sah die Keniter und begann seinen Spruch und sprach: 24.22 Fest ist dein Wohnsitz, und auf den Felsen gesetzt ist dein Nest; 24.1 jedoch ist Kain der Verwuestung verfallen. Wie lange noch! Dann fuehrt Assur dich gefangen weg. 24.23 Und er begann seinen Spruch und sprach: Wehe! Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das eintreten laesst? 24.24 Und Schiffe [kommen] von der Kueste von Kittim und demuetigen Assur und demuetigen Eber, aber auch das [fuehrt] zum Untergang. - 25 Und Bileam machte sich auf, ging weg und kehrte an seinen Ort zurueck; und auch Balak ging seines Weges. Goetzendienst und Bestrafung des Volkes - Eintreten des Pinhas fuer Gott. \25\ 25.1 Und Israel blieb in Schittim. Und das Volk fing an Unzucht zu treiben mit den Toechtern Moabs; 25.2 und diese luden das Volk zu den Opfern ihrer Goetter ein, und das Volk ass und warf sich nieder vor ihren Goettern. 25.3 Und Israel haengte sich an den Baal-Peor. Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel. 25.4 Und der HERR sprach zu Mose: Nimm alle Haeupter des Volkes und haenge sie dem HERRN auf vor der Sonne, damit die Glut des Zornes des HERRN sich von Israel abwende. 25.5 Und Mose sagte zu den Richtern Israels: Erschlagt [sie], jeder seine Leute, die sich an den Baal-Peor gehaengt haben! 25.6 Und siehe, ein Mann von den Soehnen Israel kam und brachte eine Midianiterin zu seinen Bruedern vor den Augen Moses und vor den Augen der ganzen Gemeinde der Soehne Israel, als diese am Eingang des Zeltes der Begegnung weinten. 25.7 Und als der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, das sah, stand er aus der Mitte der Gemeinde auf und nahm einen Speer in seine Hand; 25.8 und er ging dem israelitischen Mann nach in das Innere [des Zeltes] und durchbohrte die beiden, den israelitischen Mann und die Frau, durch ihren Unterleib. Da wurde die Plage von den Soehnen Israel zurueckgehalten. 25.9 Und die [Zahl der] an der Plage Gestorbenen war 24 000. 25.10 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 25.11 Der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, hat meinen Zorn von den Soehnen Israel abgewendet, indem er in meinem Eifer mitten unter ihnen geeifert hat. So habe ich die Soehne Israel in meinem Eifer nicht vernichtet. 25.12 Darum sprich: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens. 25.13 Und ihm und seinen Nachkommen nach ihm wird ein Bund ewigen Priestertums zuteil werden, weil er fuer seinen Gott geeifert und fuer die Soehne Israel Suehnung erwirkt hat. - 25.14 Und der Name des getoeteten israelitischen Mannes, der mit der Midianiterin getoetet wurde, war Simri, Sohn des Salu, der Fuerst eines Vaterhauses der Simeoniter; 25.15 und der Name der getoeteten midianitischen Frau war Kosbi, Tochter des Zur; er war Stammhaupt eines Vaterhauses unter den Midianitern. 25.16 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 25.17 Bedraengt die Midianiter und schlagt sie! 25.18 Denn sie haben euch bedraengt durch ihre List, womit sie euch ueberlistet haben in der Sache des Peor und in der Sache der Kosbi, der Tochter eines Fuersten von Midian, ihrer Schwester, die am Tag der Plage wegen des Peor erschlagen wurde. Zaehlung der Maenner wegen Verteilung des Landes Kanaan. \26\ 26.1 Und es geschah nach der Plage, da sprach der HERR zu Mose und zu Eleasar, dem Sohn des Aaron, dem Priester: 26.2 Nehmt die Summe der ganzen Gemeinde der Soehne Israel auf, von zwanzig Jahren an und darueber, nach ihren Vaterhaeusern, jeden, der mit dem Heer auszieht in Israel! 26.3 Und Mose und der Priester Eleasar redeten zu ihnen in den Ebenen von Moab, am Jordan [bei] Jericho, und sagten: 26.4 Von zwanzig Jahren an und darueber - so wie der HERR dem Mose geboten hatte. Und die Soehne Israel, die aus dem Land Aegypten ausgezogen waren, [sind folgende]: V. 5-7: 1Chr 5,1-10; V. 5-57: Kap. 1,20-42; 1Mo 35,23-26. 26.5 Ruben, der Erstgeborene Israels; die Soehne Rubens: von Henoch die Sippe der Henochiter; von Pallu die Sippe der Palluiter; 26.6 von Hezron die Sippe der Hezroniter; von Karmi die Sippe der Karmiter. 26.7 Das sind die Sippen der Rubeniter; und ihre Gemusterten waren 43 730. 26.8 Und die Soehne Pallus: Eliab. 26.9 Und die Soehne Eliabs: Nemuel und Datan und Abiram; das sind Datan und Abiram, die Berufenen der Gemeinde, die gegen Mose und gegen Aaron stritten in der Rotte Korach, als sie gegen den HERRN stritten. 26.10 Und die Erde oeffnete ihren Mund und verschlang sie und Korach, als die Rotte starb, indem das Feuer die 250 Maenner verzehrte und sie zu einem Zeichen wurden. 26.11 Aber die Soehne des Korach starben nicht. V. 12-14: 1Chr 4,24-43. 26.12 Die Soehne Simeons nach ihren Sippen: von Jemuel die Sippe der Jemueliter; von Jamin die Sippe der Jaminiter; von Jachin die Sippe der Jachiniter; 26.13 von Serach die Sippe der Serachiter; von Schaul die Sippe der Schauliter. 26.14 Das sind die Sippen der Simeoniter: 22 200. V. 15-17: 1Chr 5,11-17. 26.15 Die Soehne Gads nach ihren Sippen: von Zifjon die Sippe der Zifjoniter; von Haggi die Sippe der Haggiter; von Schuni die Sippe der Schuniter; 26.16 von Osni die Sippe der Osniter; von Eri die Sippe der Eriter; 26.17 von Arod die Sippe der Aroditer; von Areli die Sippe der Areliter. 26.18 Das sind die Sippen der Soehne Gads nach ihren Gemusterten, 40 500. V. 19-22: 1Chr 4,1-23. 26.19 Die Soehne Judas: Er und Onan; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. 26.20 Und die Soehne Judas nach ihren Sippen waren: von Schela die Sippe der Schelaniter; von Perez die Sippe der Pereziter; von Serach die Sippe der Serachiter. 26.21 Und die Soehne des Perez waren: von Hezron die Sippe der Hezroniter; von Hamul die Sippe der Hamuliter. 26.22 Das sind die Sippen Judas nach ihren Gemusterten: 76 500. V. 23-25: 1Chr 7,1-5. 26.23 Die Soehne Issaschars nach ihren Sippen: von Tola die Sippe der Tolaiter; von Puwa die Sippe der Puwaniter; 26.24 von Jaschub die Sippe der Jaschubiter; von Schimron die Sippe der Schimroniter. 26.25 Das sind die Sippen Issaschars nach ihren Gemusterten: 64 300. 26.26 Die Soehne Sebulons nach ihren Sippen: von Sered die Sippe der Serediter; von Elon die Sippe der Eloniter; von Jachleel die Sippe der Jachleeliter. 26.27 Das sind die Sippen der Sebuloniter nach ihren Gemusterten: 60 500. V. 28-37: 1Chr 7,14-29; 5,23.24. 26.28 Die Soehne Josephs nach ihren Sippen: Manasse und Ephraim. 26.29 Die Soehne Manasses: von Machir die Sippe der Machiriter; und Machir zeugte Gilead; von Gilead [kommt] die Sippe der Gileaditer. 26.30 Das sind die Soehne Gileads: [von] Ieser die Sippe der Ieseriter; von Helek die Sippe der Helekiter; 26.31 und [von] Asriel die Sippe der Asrieliter; und [von] Sichem die Sippe der Sichemiter; 26.32 und [von] Schemida die Sippe der Schemidaiter; und [von] Hefer die Sippe der Heferiter. - 26.33 Und Zelofhad, der Sohn Hefers, hatte keine Soehne, sondern [nur] Toechter; und die Namen der Toechter Zelofhads waren: Machla und Noa, Hogla, Milka und Tirza. - 26.34 Das sind die Sippen Manasses: und ihre Gemusterten waren 52 700. 26.35 Das sind die Soehne Ephraims nach ihren Sippen: von Schutelach die Sippe der Schutelachiter; von Becher die Sippe der Becheriter; von Tahan die Sippe der Tahaniter. 26.36 Und das sind die Soehne Schutelachs: von Eran die Sippe der Eraniter. 26.37 Das sind die Sippen der Soehne Ephraims nach ihren Gemusterten: 32 500. Das sind die Soehne Josephs nach ihren Sippen. V. 38-41: 1Chr 7,6-12; 8,1-28. 26.38 Die Soehne Benjamins nach ihren Sippen: von Bela die Sippe der Belaiter; von Aschbel die Sippe der Aschbeliter; von Ahiram die Sippe der Ahiramiter; 26.39 von Schufam die Sippe der Schufamiter; von Hufam die Sippe der Hufamiter. 26.40 Und die Soehne Belas waren: Ard und Naaman; [von Ard] die Sippe der Arditer, von Naaman die Sippe der Naamaniter. 26.41 Das sind die Soehne Benjamins nach ihren Sippen; und ihre Gemusterten waren 45 600. 26.42 Das sind die Soehne Dans nach ihren Sippen: von Schuham die Sippe der Schuhamiter; 26.43 das sind die Sippen Dans nach ihren Sippen. Alle Sippen der Schuhamiter nach ihren Gemusterten: 64 400. V. 44-47: 1Chr 7,30-40. 26.44 Die Soehne Assers nach ihren Sippen: von Jimna die Sippe der Jimnaiter; von Jischwi die Sippe der Jischwiter; von Beria die Sippe der Beriiter. 26.45 Von den Soehnen Berias: von Heber die Sippe der Heberiter; von Malkiel die Sippe der Malkieliter. 26.46 Und der Name der Tochter Assers war Serach. 26.47 Das sind die Sippen der Soehne Assers nach ihren Gemusterten: 53 400. V. 48-50: 1Chr 7,13. 26.48 Die Soehne Naftalis nach ihren Sippen: von Jachzeel die Sippe der Jachzeeliter; von Guni die Sippe der Guniter; 26.49 von Jezer die Sippe der Jezeriter; von Schillem die Sippe der Schillemiter. 26.50 Das sind die Sippen Naftalis nach ihren Sippen; und ihre Gemusterten waren 45 400. 26.51 Das sind die Gemusterten der Soehne Israel: 601 730. 26.52 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 26.53 An diese soll das Land nach der Zahl der Namen als Erbteil verteilt werden. 26.54 Dem, der gross ist [an Zahl], sollst du sein Erbteil gross bemessen, und dem, der klein ist [an Zahl], sollst du sein Erbteil klein bemessen. 26.55 Jedoch soll das Land durchs Los verteilt werden; nach den Namen der Staemme ihrer Vaeter sollen sie erben; 26.56 nach Massgabe des Loses soll [jedem Stamm] sein Erbteil ausgeteilt werden zwischen dem, der gross ist [an Zahl], und dem, der klein ist [an Zahl]. V. 57-62: Kap. 3,17-39; 1Chr 5,27-6,66. 26.57 Und das sind die Gemusterten Levis nach ihren Sippen: von Gerschon die Sippe der Gerschoniter; von Kehat die Sippe der Kehatiter; von Merari die Sippe der Merariter. 26.58 Das sind die Sippen Levis: die Sippe der Libniter, die Sippe der Hebroniter, die Sippe der Machliter, die Sippe der Muschiter, die Sippe der Korachiter. Und Kehat zeugte Amram. 26.59 Und der Name der Frau des Amram war Jochebed, eine Tochter Levis, die sie dem Levi in Aegypten gebar. Und sie gebar dem Amram Aaron und Mose und ihre Schwester Mirjam. 26.60 Und dem Aaron wurden geboren Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar. 26.61 Und Nadab und Abihu starben, als sie fremdes Feuer vor dem HERRN darbrachten. 26.62 Und ihre Gemusterten, alles Maennliche von einem Monat an und darueber, waren 23 000; denn sie wurden nicht unter den Soehnen Israel gemustert, weil ihnen kein Erbteil unter den Soehnen Israel gegeben wurde. 26.63 Das sind die durch Mose und den Priester Eleasar Gemusterten, die die Soehne Israel in den Ebenen von Moab, am Jordan [bei] Jericho, musterten. 26.64 Und unter diesen war kein Mann von denen, die von Mose und dem Priester Aaron gemustert worden waren, die die Soehne Israel in der Wueste Sinai gemustert hatten. 26.65 Denn der HERR hatte von denen gesagt: Sie muessen in der Wueste sterben! Und kein Mann von ihnen war uebriggeblieben ausser Kaleb, dem Sohn des Jefunne, und Josua, dem Sohn des Nun. Gesetz fuer Erbtoechter. \27\ 27.1 Und es traten heran die Toechter des Zelofhad, des Sohnes Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, von den Sippen Manasses, des Sohnes Josephs. Und dies waren die Namen seiner Toechter: Machla, Noa und Hogla und Milka und Tirza. 27.2 Und sie traten vor Mose und vor den Priester Eleasar und vor die Fuersten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Begegnung und sagten: 27.3 Unser Vater ist in der Wueste gestorben; er war aber nicht inmitten der Rotte derer, die sich in der Rotte Korachs gegen den HERRN zusammenrotteten, sondern er ist in seiner [eigenen] Suende gestorben; aber er hatte keine Soehne. 27.4 Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Sippe, weil er keinen Sohn hat? Gib uns einen Grundbesitz inmitten der Brueder unseres Vaters! 27.5 Und Mose brachte ihre Rechtssache vor den HERRN. 27.6 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 27.7 Die Toechter Zelofhads reden recht. Du musst ihnen in der Tat einen Erbbesitz inmitten der Brueder ihres Vaters geben, und du sollst das Erbteil ihres Vaters auf sie uebergehen lassen! 27.8 Und zu den Soehnen Israel sollst du folgendes reden: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat, dann sollt ihr sein Erbteil auf seine Tochter uebergehen lassen. 27.9 Und wenn er keine Tochter hat, dann sollt ihr sein Erbteil seinen Bruedern geben. 27.10 Und wenn er keine Brueder hat, dann sollt ihr sein Erbteil den Bruedern seines Vaters geben. 27.11 Und wenn sein Vater keine Brueder hat, dann sollt ihr sein Erbteil seinem Blutsverwandten geben, der ihm aus seiner Sippe am naechsten steht, damit der es erbe. Und das soll fuer die Soehne Israel zu einer Rechtsordnung werden, wie der HERR dem Mose geboten hat. Josuas Einsetzung als Nachfolger Moses. 27.12 Und der HERR sprach zu Mose: Steige auf das Gebirge Abarim dort und sieh das Land, das ich den Soehnen Israel gegeben habe! 27.13 Und wenn du es gesehen hast, dann wirst auch du zu deinen Voelkern versammelt werden, wie dein Bruder Aaron versammelt worden ist, 27.14 weil ihr euch in der Wueste Zin, beim Streit der Gemeinde, meinem Befehl widersetzt habt, mich durch das Wasser vor ihren Augen als heilig zu erweisen - das ist das Haderwasser von Kadesch in der Wueste Zin -. 27.15 Und Mose redete zu dem HERRN und sprach: 27.16 Der HERR, der Gott des Lebensgeistes allen Fleisches, setze einen Mann ueber die Gemeinde ein, 27.17 der vor ihnen her [zum Kampf] auszieht und vor ihnen her [ins Lager] einzieht und der sie ausfuehrt und sie einfuehrt, damit die Gemeinde des HERRN nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben! 27.18 Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir Josua, den Sohn des Nun, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hand auf ihn! 27.19 Und stelle ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde, und beauftrage ihn vor ihren Augen, 27.20 und lege von deiner Wuerde [einen Teil] auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Soehne Israel ihm gehorche! 27.21 Und er soll vor den Priester Eleasar treten, und der soll fuer ihn das Urteil der Urim vor dem HERRN befragen. Auf dessen Befehl sollen sie ausziehen, und auf dessen Befehl sollen sie einziehen, er und alle Soehne Israel mit ihm, ja, die ganze Gemeinde. 27.22 Und Mose tat es, wie der HERR ihm geboten hatte, und nahm Josua und stellte ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde. 27.23 Und er legte seine Haende auf ihn und beauftragte ihn, wie der HERR durch Mose geredet hatte. Taegliche Opfer, Opfer am Sabbat, Neumond, Passah und am Fest der Erstlinge. \28\ 28.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 28.2 Befiehl den Soehnen Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt darauf acht haben, mir meine Opfergabe, meine Speise, in Form der mir [zukommenden] Feueropfer zu ihrer festgesetzten Zeit darzubringen, mir zum wohlgefaelligen Geruch! 28.3 Und sage zu ihnen: Das ist das Feueropfer, das ihr dem HERRN darbringen sollt: zwei einjaehrige Laemmer ohne Fehler, taeglich als regelmaessiges Brandopfer. 28.4 Das eine Lamm sollst du am Morgen bereiten, und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden bereiten; 28.5 und zum Speisopfer ein zehntel Efa Weizengriess, gemengt mit einem viertel Hin gestossenen Oeles 28.6 - ein regelmaessiges Brandopfer, das am Berge Sinai eingesetzt wurde, zum wohlgefaelligen Geruch, ein Feueropfer fuer den HERRN -; 28.7 und das dazugehoerige Trankopfer, ein viertel Hin fuer je ein Lamm; im Heiligtum sollst du als Trankopfer Rauschtrank fuer den HERRN spenden. 28.8 Und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden bereiten; wie das Morgen-Speisopfer und das dazugehoerige Trankopfer sollst du es bereiten, ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch fuer den HERRN. 28.9 Und am Sabbattag zwei einjaehrige Laemmer ohne Fehler und als Speisopfer zwei Zehntel Weizengriess, gemengt mit Oel, und das dazugehoerige Trankopfer. 28.10 [Es ist] das Brandopfer des Sabbats an jedem Sabbat, [zusaetzlich] zum regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 28.11 Und am Anfang eurer Monate sollt ihr dem HERRN ein Brandopfer darbringen: zwei Jungstiere und einen Widder, sieben einjaehrige Laemmer ohne Fehler; 28.12 und zu jedem Stier drei Zehntel Weizengriess, gemengt mit Oel, als Speisopfer; und zu dem einen Widder zwei Zehntel Weizengriess, gemengt mit Oel, als Speisopfer; 28.13 und zu jedem Lamm je ein Zehntel Weizengriess, gemengt mit Oel, als Speisopfer. [Es ist] ein Brandopfer, ein wohlgefaelliger Geruch, ein Feueropfer fuer den HERRN. 28.14 Und die dazugehoerigen Trankopfer: ein halbes Hin Wein soll zum Stier gehoeren und ein drittel Hin zum Widder und ein viertel Hin zum Lamm. Das ist das Brandopfer zum Neumond in jedem Monat nach den Monaten des Jahres. 28.15 Und ein Ziegenbock zum Suendopfer fuer den HERRN soll [zusaetzlich] zum regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer bereitet werden. 28.16 Und im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, ist Passah fuer den HERRN. 28.17 Und am fuenfzehnten Tag dieses Monats ist ein Fest; sieben Tage sollen ungesaeuerte Brote gegessen werden. 28.18 Am ersten Tag soll eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. 28.19 Und ihr sollt ein Feueropfer darbringen, ein Brandopfer fuer den HERRN: zwei Jungstiere und einen Widder und sieben einjaehrige Laemmer; ohne Fehler sollen sie euch sein; 28.20 und das dazugehoerige Speisopfer, Weizengriess, gemengt mit Oel: drei Zehntel sollt ihr opfern zum Stier und zwei Zehntel zum Widder; 28.21 je ein Zehntel sollst du bereiten zu jedem Lamm von den sieben Laemmern; 28.22 und einen Ziegenbock als Suendopfer, um Suehnung fuer euch zu erwirken. 28.23 Ausser dem Morgen-Brandopfer, das zum regelmaessigen Brandopfer gehoert, sollt ihr das bereiten. 28.24 Solche [Opfer] sollt ihr sieben Tage lang taeglich bereiten als Speise, als Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch fuer den HERRN; [zusaetzlich] zum regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer soll es bereitet werden. 28.25 Und am siebten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. 28.26 Und am Tag der Erstlinge, wenn ihr dem HERRN ein neues Speisopfer darbringt, an eurem Wochenfest, sollt ihr eine heilige Versammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. 28.27 Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen zum wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN: zwei Jungstiere, einen Widder, sieben einjaehrige Laemmer; 28.28 und das dazugehoerige Speisopfer, Weizengriess, gemengt mit Oel: drei Zehntel zu jedem Stier, zwei Zehntel zu jedem Widder, 28.29 je ein Zehntel zu jedem Lamm von den sieben Laemmern; 28.30 [und] einen Ziegenbock, um Suehnung fuer euch zu erwirken. 28.31 Ausser dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer sollt ihr sie bereiten - ohne Fehler sollen sie euch sein - mit den dazugehoerigen Trankopfern. Opfer am Fest des Hornblasens, am Versoehnungstag und am Laubhuettenfest. V. 1-6: 3Mo 23,23-25. \29\ 29.1 Und im siebten Monat, am Ersten des Monats, sollt ihr eine heilige Versammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun; ein Tag des [Horn]blasens soll es fuer euch sein. 29.2 Und ihr sollt ein Brandopfer bereiten zum wohlgefaelligen Geruch fuer den HERRN: einen Jungstier, einen Widder, sieben einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.3 und das dazugehoerige Speisopfer, Weizengriess, gemengt mit Oel; drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zum Widder 29.4 und ein Zehntel zu jedem Lamm von den sieben Laemmern; 29.5 und einen Ziegenbock als Suendopfer, um Suehnung fuer euch zu erwirken; 29.6 ausser dem Brandopfer zum Neumond und dem dazugehoerigen Speisopfer und dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und den dazugehoerigen Trankopfern, nach ihrer Vorschrift, zum wohlgefaelligen Geruch, ein Feueropfer fuer den HERRN. V. 7-11: 3Mo 16,29-32; 23,26-32. 29.7 Und am Zehnten dieses siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung halten, und ihr sollt euch demuetigen; keinerlei Arbeit sollt ihr tun. 29.8 Und ihr sollt dem HERRN ein Brandopfer darbringen als einen wohlgefaelligen Geruch: einen Jungstier, einen Widder, sieben einjaehrige Laemmer; ohne Fehler sollen sie euch sein; 29.9 und das dazugehoerige Speisopfer, Weizengriess, gemengt mit Oel: drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zu jedem Widder, 29.10 je ein Zehntel zu jedem Lamm von den sieben Laemmern; 29.11 [und] einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem Suendopfer der Versoehnung und dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und den dazugehoerigen Trankopfern. V. 12-38: 3Mo 23,33-43. 29.12 Und am fuenfzehnten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun, und ihr sollt dem HERRN ein Fest sieben Tage lang feiern. 29.13 Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch fuer den HERRN: dreizehn Jungstiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer; ohne Fehler sollen sie sein; 29.14 und das dazugehoerige Speisopfer, Weizengriess, gemengt mit Oel: drei Zehntel zu jedem Stier von den dreizehn Stieren, zwei Zehntel zu jedem Widder von den zwei Widdern 29.15 und je ein Zehntel zu jedem Lamm von den vierzehn Laemmern; 29.16 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer, dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.17 Und am zweiten Tag zwoelf Jungstiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.18 und das dazugehoerige Speisopfer und das dazugehoerige Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.19 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und den dazugehoerigen Trankopfern. 29.20 Und am dritten Tag elf Stiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.21 und das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.22 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.23 Und am vierten Tag zehn Stiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.24 das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.25 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer, dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.26 Und am fuenften Tag neun Stiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.27 und das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.28 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.29 Und am sechsten Tag acht Stiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.30 und das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer, zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.31 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer, dem dazugehoerigen Speisopfer und den dazugehoerigen Trankopfern. 29.32 Und am siebten Tag sieben Stiere, zwei Widder, vierzehn einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.33 und das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer zu den Stieren, zu den Widdern und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach ihrer Vorschrift; 29.34 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer, dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.35 Am achten Tag sollt ihr eine Festversammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. 29.36 Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer von wohlgefaelligem Geruch fuer den HERRN: einen Stier, einen Widder, sieben einjaehrige Laemmer, ohne Fehler; 29.37 das dazugehoerige Speisopfer und die dazugehoerigen Trankopfer, zu dem Stier, zu dem Widder und zu den Laemmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; 29.38 und einen Ziegenbock als Suendopfer; ausser dem regelmaessigen Brandopfer und dem dazugehoerigen Speisopfer und dem dazugehoerigen Trankopfer. 29.39 Das sollt ihr bei euren Festtagen dem HERRN opfern, ausser euren Geluebden und euren freiwilligen Gaben an Brandopfern und an Speisopfern und an Trankopfern und an Heilsopfern. Verordnungen ueber Geluebde. \30\ 30.1 Und Mose sprach zu den Soehnen Israel nach allem, was der HERR dem Mose geboten hatte. 30.2 Und Mose redete zu den Haeuptern der Staemme der Soehne Israel und sagte: Das ist es, was der HERR geboten hat: 30.3 Wenn ein Mann dem HERRN ein Geluebde ablegt oder einen Eid schwoert, ein Enthaltungsgeluebde auf seine Seele zu nehmen, dann soll er sein Wort nicht brechen: nach allem, was aus seinem Mund hervorgegangen ist, soll er tun. 30.4 Und wenn eine Frau dem HERRN ein Geluebde ablegt oder ein Enthaltungsgeluebde auf sich nimmt im Haus ihres Vaters, in ihrer Jugend, 30.5 und ihr Vater hoert ihr Geluebde oder ihr Enthaltungsgeluebde, das sie auf ihre Seele genommen hat, und ihr Vater schweigt ihr gegenueber, dann sollen alle ihre Geluebde gelten, und jedes Enthaltungsgeluebde, das sie auf ihre Seele genommen hat, soll gelten. 30.6 Wenn aber ihr Vater ihr gewehrt hat an dem Tag, als er es hoerte, so sollen alle ihre Geluebde und alle ihre Enthaltungsgeluebde, die sie auf ihre Seele genommen hat, nicht gelten; und der HERR wird ihr vergeben, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. 30.7 Und wenn sie etwa [die Frau] eines Mannes wird und ihre Geluebde auf ihr sind oder ein unbedachter Ausspruch ihrer Lippen, mit dem sie ihre Seele gebunden hat, 30.8 und ihr Mann hoert es und schweigt ihr gegenueber an dem Tag, da er es hoert: dann sollen ihre Geluebde gelten, und ihre Enthaltungsgeluebde, die sie auf ihre Seele genommen hat, sollen gelten. 30.9 Wenn aber ihr Mann an dem Tag, da er es hoert, ihr wehrt, dann hebt er ihr Geluebde auf, das auf ihr ist, und den unbedachten Ausspruch ihrer Lippen, wozu sie ihre Seele gebunden hat; und der HERR wird ihr vergeben. 30.10 Aber das Geluebde einer Witwe und einer Verstossenen, alles, womit sie ihre Seele gebunden hat, soll fuer sie gelten. 30.11 Und wenn eine Frau im Haus ihres Mannes ein Geluebde abgelegt oder durch einen Eid ein Enthaltungsgeluebde auf ihre Seele genommen hat, 30.12 und ihr Mann hat es gehoert und ihr gegenueber geschwiegen, er hat ihr nicht gewehrt: dann sollen alle ihre Geluebde gelten, und jedes Enthaltungsgeluebde, das sie auf ihre Seele genommen hat, soll gelten. 30.13 Wenn aber ihr Mann diese [Geluebde] ausdruecklich aufgehoben hat an dem Tag, als er sie hoerte, dann soll alles, was ueber ihre Lippen gegangen ist an Geluebden und an Enthaltungsgeluebden ihrer Seele, nicht gelten; ihr Mann hat sie aufgehoben, und der HERR wird ihr vergeben. 30.14 Jedes Geluebde und jeder Eid eines Enthaltungsgeluebdes, sich selbst zu demuetigen: ihr Mann kann es bestaetigen, und ihr Mann kann es aufheben. 30.15 Und wenn ihr Mann von Tag zu Tag ihr gegenueber voellig schweigt, dann bestaetigt er alle ihre Geluebde oder alle ihre Enthaltungsgeluebde, die auf ihr sind; er hat sie bestaetigt, denn er hat ihr gegenueber geschwiegen an dem Tag, als er davon hoerte. 30.16 Wenn er sie aber ausdruecklich aufhebt, nachdem er davon gehoert hat, dann wird er ihre Schuld tragen. 30.17 Das sind die Ordnungen, die der HERR dem Mose geboten hat, zwischen einem Mann und seiner Frau, zwischen einem Vater und seiner Tochter in ihrer Jugend im Haus ihres Vaters. Bestrafung der Midianiter. \31\ 31.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31.2 Nimm Rache fuer die Soehne Israel an den Midianitern! Danach sollst du zu deinen Voelkern versammelt werden. 31.3 Und Mose redete zum Volk: Ruestet von euch Maenner zum Heer[esdienst] aus, dass sie gegen Midian ziehen, um die Rache des HERRN an Midian auszufuehren! 31.4 Je tausend von [jedem] Stamm, von allen Staemmen Israels, sollt ihr zum Heer[esdienst] aussenden. 31.5 Und es wurden von den Tausendschaften Israels tausend von jedem Stamm ausgehoben: zwoelftausend zum Heer[esdienst] Geruestete. 31.6 Und Mose sandte sie, tausend von jedem Stamm, zum Heer[esdienst] aus, sie und Pinhas, den Sohn des Priesters Eleasar, zum Heer[esdienst]; und die heiligen Geraete, die Trompeten zum Laermblasen, [waren] in seiner Hand. 31.7 Und sie kaempften gegen Midian, so wie der HERR dem Mose geboten hatte, und brachten alles Maennliche um. 31.8 Und sie brachten die Koenige von Midian um, [zusaetzlich] zu den von ihnen Erschlagenen: Ewi und Rekem und Zur und Hur und Reba, fuenf Koenige von Midian; und auch Bileam, den Sohn Beors, brachten sie mit dem Schwert um. 31.9 Und die Soehne Israel fuehrten die Frauen der Midianiter und ihre Kinder gefangen weg und erbeuteten all ihr Vieh und alle ihre Herden und all ihren Reichtum; 31.10 und alle ihre Staedte an ihren Wohnsitzen und alle ihre Zeltdoerfer verbrannten sie mit Feuer. 31.11 Und sie nahmen alle Beute und alles Geraubte an Menschen und an Vieh 31.12 und brachten die Gefangenen und das Geraubte und die Beute zu Mose und zu dem Priester Eleasar und zu der Gemeinde der Soehne Israel ins Lager, in die Ebenen von Moab, die am Jordan von Jericho sind. 31.13 Und Mose und der Priester Eleasar und alle Fuersten der Gemeinde gingen ihnen entgegen ausserhalb des Lagers. 31.14 Und Mose wurde zornig ueber die Befehlshaber des Heeres, die Obersten ueber die Tausendschaften und die Obersten ueber die Hundertschaften, die von dem Kriegszug kamen; 31.15 und Mose sagte zu ihnen: Habt ihr alle Frauen am Leben gelassen? 31.16 Siehe, sie sind ja auf den Rat Bileams den Soehnen Israel ein Anlass geworden, in der Sache mit dem Peor eine Untreue gegen den HERRN zu begehen, so dass die Plage ueber die Gemeinde des HERRN kam. 31.17 So bringt nun alles Maennliche unter den Kindern um, und bringt alle Frauen um, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben! 31.18 Aber alle Kinder, alle Maedchen, die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst fuer euch am Leben! 31.19 Ihr aber lagert sieben Tage ausserhalb des Lagers! Jeder, der einen Menschen umgebracht, und jeder, der einen Erschlagenen beruehrt hat: ihr sollt euch entsuendigen am dritten Tag und am siebten Tag, ihr und eure Gefangenen. 31.20 Und alle Kleider und alles Zeug aus Leder und alle Arbeit aus Ziegenhaar und alles Geraet aus Holz sollt ihr entsuendigen. 31.21 Und der Priester Eleasar sprach zu den Kriegsleuten, die in den Kampf gezogen waren: Das ist die Ordnung des Gesetzes, das der HERR dem Mose geboten hat: 31.22 Nur das Gold und das Silber, die Bronze, das Eisen, das Zinn und das Blei, 31.23 alles was Feuer vertraegt, sollt ihr durchs Feuer gehen lassen, und es wird rein sein; jedoch soll es mit dem Wasser der Reinigung entsuendigt werden; und alles, was Feuer nicht vertraegt, sollt ihr durchs Wasser gehen lassen. 31.24 Und am siebten Tag sollt ihr eure Kleider waschen, und ihr werdet rein sein; und danach koennt ihr [wieder] ins Lager kommen. 31.25 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31.26 Nimm die Summe der weggefuehrten Beute auf, an Menschen und an Vieh, du und der Priester Eleasar und die Familienoberhaeupter der Gemeinde! 31.27 Und teile die Beute je zur Haelfte zwischen denen, die den Krieg gefuehrt haben, die ins Feld gezogen sind, und der ganzen Gemeinde! 31.28 Und erhebe von den Kriegsleuten, die ins Feld gezogen sind, eine Abgabe fuer den HERRN: je eine Seele von fuenfhundert, von den Menschen und von den Rindern und von den Eseln und von den Schafen. 31.29 Von ihrer Haelfte sollt ihr sie nehmen, und du sollst sie dem Priester Eleasar geben als eine Opfergabe fuer den HERRN. 31.30 Und von der Haelfte der Soehne Israel sollst du je eins nehmen, von fuenfzig herausgegriffen, von den Menschen, von den Rindern, von den Eseln und von den Schafen, von allem Vieh; und du sollst es den Leviten geben, die den Dienst an der Wohnung des HERRN versehen. 31.31 Und Mose und der Priester Eleasar taten, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 31.32 Und das Erbeutete, der Rest von der Beute, die das Kriegsvolk gemacht hatte, war: 675 000 Schafe 31.33 und 72 000 Rinder 31.34 und 61 000 Esel; 31.35 Menschen aber - an Frauen, die den Beischlaf eines Mannes [noch] nicht gekannt hatten - insgesamt 32 000 Seelen. 31.36 Die Haelfte, der Anteil derer, die zum Heer[esdienst] ausgezogen waren, die Zahl der Schafe war also: 337 500 Stueck, 31.37 und die Abgabe von den Schafen fuer den HERRN war 675 [Stueck]; 31.38 und [die Zahl] der Rinder 36 000 und die Abgabe davon fuer den HERRN 72; 31.39 und [die Zahl] der Esel 30 500 und die Abgabe davon fuer den HERRN 61; 31.40 und die [Zahl der] Menschen [war] 16 000 und die Abgabe davon fuer den HERRN 32 Seelen. 31.41 Und Mose uebergab die Abgabe als Opfergabe fuer den HERRN dem Priester Eleasar, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 31.42 Und von der Haelfte der Soehne Israel, die Mose von den zum Heer[esdienst] ausgezogenen Maennern abgeteilt hatte 31.43 - die fuer die Gemeinde [bestimmte] Haelfte war naemlich: 337 500 [Stueck] Schafe 31.44 und 36 000 Rinder 31.45 und 30 500 Esel 31.46 und 16 000 Menschen -, 31.47 und von der den Soehnen Israel [gehoerenden] Haelfte nahm Mose das Herausgegriffene, je eins von fuenfzig, von den Menschen und von dem Vieh, und uebergab sie den Leviten - die den Dienst an der Wohnung des HERRN versahen -, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 31.48 Und es traten zu Mose die Befehlshaber ueber die Tausendschaften des Heeres, die Obersten ueber die Tausendschaften und die Obersten ueber die Hundertschaften, 31.49 und sagten zu Mose: Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute aufgenommen, die unter unserem Befehl waren, und es fehlt von uns nicht ein Mann. 31.50 Und so bringen wir eine Opfergabe fuer den HERRN dar - jeder, was er gefunden hat an goldenem Schmuck: Armspangen und Handspangen, Siegelringe, Ohrringe und Spangen -, um fuer unsere Seelen Suehnung zu erwirken vor dem HERRN. 31.51 Und Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold von ihnen, allerlei kunstvoll gearbeitete Gegenstaende. 31.52 Und alles Gold der Opfergabe, das sie fuer den HERRN abhoben, war 16 750 Schekel von den Obersten ueber die Tausendschaften und von den Obersten ueber die Hundertschaften 31.53 - die Kriegsleute [aber] hatten jeder [auch noch] fuer sich gepluendert -. 31.54 Und Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold von den Obersten ueber die Tausendschaften und ueber die Hundertschaften und brachten es in das Zelt der Begegnung als ein Gedaechtnis fuer die Soehne Israel vor dem HERRN. Verteilung des Ostjordanlandes an Ruben, Gad und den halben Stamm Manasse. \32\ 32.1 Und die Soehne Ruben und die Soehne Gad hatten viel Vieh, sehr zahlreich; und sie sahen das Land Jaser und das Land Gilead, und siehe, die Gegend war eine Gegend fuer Vieh. 32.2 Und die Soehne Gad und die Soehne Ruben kamen und sprachen zu Mose und zu dem Priester Eleasar und zu den Fuersten der Gemeinde und sagten: 32.3 Atarot und Dibon und Jaser und Nimra und Heschbon und Elale und Sibma und Nebo und Beon, 32.4 das Land, das der HERR vor der Gemeinde Israel geschlagen hat, ist ein Land fuer Vieh, und deine Knechte haben Vieh. 32.5 Und sie sagten: Wenn wir Gunst in deinen Augen gefunden haben, dann moege dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden! Lass uns nicht ueber den Jordan ziehen! 32.6 Und Mose sagte zu den Soehnen Gad und zu den Soehnen Ruben: Sollen eure Brueder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier bleiben? 32.7 Und warum wollt ihr das Herz der Soehne Israel davon abhalten, in das Land hinueberzuziehen, das der HERR ihnen gegeben hat? 32.8 So haben eure Vaeter getan, als ich sie von Kadesch-Barnea aussandte, das Land anzusehen: 32.9 sie zogen hinauf bis zum Tal Eschkol und sahen das Land an; und sie hielten das Herz der Soehne Israel ab, so dass sie nicht in das Land hineinzogen, das der HERR ihnen gegeben hatte. 32.10 Und der Zorn des HERRN entbrannte an jenem Tag, und er schwor und sprach: 32.11 Wenn die Maenner, die aus Aegypten hinaufgezogen sind, von zwanzig Jahren an und darueber das Land sehen werden, das ich Abraham und Isaak und Jakob zugeschworen habe! Denn sie sind mir nicht treu gefolgt, 32.12 ausgenommen Kaleb, der Sohn des Jefunne, der Kenasiter, und Josua, der Sohn des Nun; denn sie sind dem HERRN treu nachgefolgt. 32.13 Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen Israel, und er liess sie vierzig Jahre lang in der Wueste umherirren, bis die ganze Generation aufgerieben war, die getan hatte, was boese in den Augen des HERRN war. 32.14 Und siehe, ihr seid an die Stelle eurer Vaeter getreten, eine Brut von suendigen Maennern, um die Glut des Zornes des HERRN gegen Israel noch zu vermehren. 32.15 Wenn ihr euch von ihm abwendet, dann wird er es noch laenger in der Wueste [bleiben] lassen, und ihr werdet dieses ganze Volk zugrunde richten. 32.16 Und sie traten zu ihm und sagten: Schafhuerden wollen wir hier bauen fuer unsere Herden und Staedte fuer unsere Kinder. 32.17 Wir selbst aber wollen uns eilends ruesten [und] vor den Soehnen Israel her[ziehen], bis wir sie an ihren Ort gebracht haben; und [nur] unsere Kinder sollen in den befestigten Staedten bleiben wegen der Bewohner des Landes. 32.18 Wir wollen nicht in unsere Haeuser zurueckkehren, bis jeder von den Soehnen Israel sein Erbteil empfangen hat. 32.19 Denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseits des Jordan und darueber hinaus, denn unser Erbteil ist uns diesseits des Jordan nach Osten hin zuteilgeworden. 32.20 Da sagte Mose zu ihnen: Wenn ihr das tut, wenn ihr euch vor dem HERRN zum Kampf ruestet 32.21 und alle unter euch, die geruestet sind, vor dem HERRN ueber den Jordan ziehen, bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat 32.22 und das Land vor dem HERRN unterworfen ist, und ihr danach zurueckkehrt, dann sollt ihr schuldlos sein gegenueber dem HERRN und gegenueber Israel; und dieses Land soll euch als Eigentum gehoeren vor dem HERRN. 32.23 Wenn ihr aber nicht so handelt, siehe, dann habt ihr gegen den HERRN gesuendigt; und ihr sollt erkennen, dass eure Suende euch finden wird. 32.24 Baut euch Staedte fuer eure Kinder und Huerden fuer eure Schafe, und tut, was aus eurem Munde hervorgegangen ist! 32.25 Und die Soehne Gad und die Soehne Ruben sagten zu Mose: Deine Knechte werden tun, wie mein Herr es befiehlt. 32.26 Unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Herden und all unser Vieh sollen dort in den Staedten Gileads sein. 32.27 Deine Knechte aber, alle zum Heer[esdienst] Geruesteten, werden vor dem HERRN hinueberziehen in den Kampf, wie mein Herr redet. 32.28 Und Mose befahl ihrethalben dem Priester Eleasar und Josua, dem Sohn des Nun, und den Familienoberhaeuptern der Staemme der Soehne Israel; 32.29 und Mose sagte zu ihnen: Wenn die Soehne Gad und die Soehne Ruben, alle zum Kampf Geruesteten, mit euch vor dem HERRN ueber den Jordan ziehen und das Land vor euch unterworfen sein wird, dann sollt ihr ihnen das Land Gilead zum Eigentum geben. 32.30 Wenn sie aber nicht geruestet mit euch hinueberziehen, dann sollen sie sich unter euch ansaessig machen im Land Kanaan. 32.31 Und die Soehne Gad und die Soehne Ruben antworteten und sagten: Wie der HERR zu deinen Knechten geredet hat, so wollen wir es machen. 32.32 Wir wollen geruestet vor dem HERRN in das Land Kanaan hinueberziehen, und unser Erbbesitz soll uns diesseits des Jordan [erhalten bleiben]. V. 33-42: 5Mo 3,12-17; Jos 13,8-33. 32.33 Und Mose gab ihnen, den Soehnen Gad und den Soehnen Ruben und der Haelfte des Stammes Manasse, des Sohnes des Joseph, das Koenigreich des Sihon, des Koenigs der Amoriter, und das Koenigreich des Og, des Koenigs von Basan, das Land samt seinen Staedten mit ihren [Stadt]gebieten, die Staedte des Landes ringsum. 32.34 Und die Soehne Gad bauten Dibon und Atarot und Aroer 32.35 und Atrot-Schofan und Jaser und Jogboha 32.36 und Bet-Nimra und Bet-Haram, feste Staedte und Schafhuerden. 32.37 Und die Soehne Ruben bauten Heschbon und Elale und Kirjatajim 32.38 und Nebo und Baal-Meon, deren Namen geaendert wurden, und Sibma; und sie benannten die Staedte, die sie bauten, mit anderen Namen. 32.39 Und die Soehne Machirs, des Sohnes Manasses, zogen nach Gilead und nahmen es ein; und sie vertrieben die Amoriter, die darin [wohnten]. 32.40 Und Mose gab Gilead dem Machir, dem Sohn Manasses; und er wohnte darin. 32.41 Und Jair, der Sohn Manasses, zog hin und nahm ihre Zeltdoerfer ein und nannte sie `Zeltdoerfer Jairs'. 32.42 Und Nobach zog hin und nahm Kenat und seine Tochterstaedte ein und nannte es Nobach nach seinem Namen. Lagerplaetze Israels waehrend der vierzig Jahre in der Wueste. \33\ 33.1 Dies sind die Lagerplaetze der Soehne Israel, die aus dem Land Aegypten ausgezogen sind, nach ihren Heer[esverbaend]en [geordnet], unter der Hand des Mose und des Aaron. 33.2 Und Mose schrieb ihre Aufbruchsorte auf nach ihren Lagerplaetzen nach dem Befehl des HERRN; und das sind ihre Lagerplaetze nach ihren Aufbruchsorten: 33.3 Sie brachen auf von Ramses im ersten Monat, am fuenfzehnten Tag des ersten Monats. Am zweiten Tag nach dem Passah zogen die Soehne Israel aus mit erhobener Hand vor den Augen aller Aegypter, 33.4 waehrend die Aegypter die begruben, die der HERR unter ihnen geschlagen hatte, alle Erstgeborenen; und der HERR hatte an ihren Goettern Gericht geuebt. 33.5 Und die Soehne Israel brachen auf von Ramses und lagerten in Sukkot. 33.6 Und sie brachen auf von Sukkot und lagerten in Etam, das am Rand der Wueste [liegt]. 33.7 Und sie brachen auf von Etam und wandten sich nach Pi-Hahirot, das Baal-Zefon gegenueber [liegt], und lagerten vor Migdol. 33.8 Und sie brachen auf von Pi-Hahirot und zogen mitten durchs Meer in die Wueste, und sie zogen drei Tagereisen in der Wueste Etam und lagerten in Mara. 33.9 Und sie brachen auf von Mara und kamen nach Elim; und in Elim waren zwoelf Wasserquellen und siebzig Palmbaeume; und sie lagerten dort. 33.10 Und sie brachen auf von Elim und lagerten am Schilfmeer. 33.11 Und sie brachen auf vom Schilfmeer und lagerten in der Wueste Sin. 33.12 Und sie brachen auf aus der Wueste Sin und lagerten in Dofka. 33.13 Und sie brachen auf von Dofka und lagerten in Alusch. 33.14 Und sie brachen auf von Alusch und lagerten in Refidim; und das Volk hatte dort kein Wasser zu trinken. 33.15 Und sie brachen auf von Refidim und lagerten in der Wueste Sinai. 33.16 Und sie brachen auf aus der Wueste Sinai und lagerten in Kibrot-Hattaawa. 33.17 Und sie brachen auf von Kibrot-Hattaawa und lagerten in Hazerot. 33.18 Und sie brachen auf von Hazerot und lagerten in Ritma. 33.19 Und sie brachen auf von Ritma und lagerten in Rimmon-Perez. 33.20 Und sie brachen auf von Rimmon-Perez und lagerten in Libna. 33.21 Und sie brachen auf von Libna und lagerten in Rissa. 33.22 Und sie brachen auf von Rissa und lagerten in Kehelata. 33.23 Und sie brachen auf von Kehelata und lagerten am Berg Schefer. 33.24 Und sie brachen auf vom Berg Schefer und lagerten in Harada. 33.25 Und sie brachen auf von Harada und lagerten in Makhelot. 33.26 Und sie brachen auf von Makhelot und lagerten in Tahat. 33.27 Und sie brachen auf von Tahat und lagerten in Tarach. 33.28 Und sie brachen auf von Tarach und lagerten in Mitka. 33.29 Und sie brachen auf von Mitka und lagerten in Haschmona. 33.30 Und sie brachen auf von Haschmona und lagerten in Moserot. 33.31 Und sie brachen auf von Moserot und lagerten in Bene-Jaakan. 33.32 Und sie brachen auf von Bene-Jaakan und lagerten in Hor-Gidgad. 33.33 Und sie brachen auf von Hor-Gidgad und lagerten in Jotbata. 33.34 Und sie brachen auf von Jotbata und lagerten in Abrona. 33.35 Und sie brachen auf von Abrona und lagerten in Ezjon-Geber. 33.36 Und sie brachen auf von Ezjon-Geber und lagerten in der Wueste Zin, das ist Kadesch. 33.37 Und sie brachen auf von Kadesch und lagerten am Berg Hor, am Rand des Landes Edom. 33.38 Und der Priester Aaron stieg auf den Berg Hor nach dem Befehl des HERRN; und er starb dort im vierzigsten Jahr nach dem Auszug der Soehne Israel aus dem Land Aegypten, im fuenften Monat, am Ersten des Monats. 33.39 Und Aaron war 123 Jahre alt, als er auf dem Berg Hor starb. 33.40 Und die Kanaaniter, der Koenig von Arad, der im Sueden wohnte im Land Kanaan, hoerte von dem Kommen der Soehne Israel. 33.41 Und sie brachen auf vom Berg Hor und lagerten in Zalmona. 33.42 Und sie brachen auf von Zalmona und lagerten in Punon. 33.43 Und sie brachen auf von Punon und lagerten in Obot. 33.44 Und sie brachen auf von Obot und lagerten in Ije-Abarim, im Gebiet von Moab. 33.45 Und sie brachen auf von Ijim und lagerten in Dibon-Gad. 33.46 Und sie brachen auf von Dibon-Gad und lagerten in Almon-Diblatajim. 33.47 Und sie brachen auf von Almon-Diblatajim und lagerten im Gebirge Abarim oestlich von Nebo. 33.48 Und sie brachen auf vom Gebirge Abarim und lagerten in den Steppen von Moab, am Jordan [gegenueber] von Jericho. 33.49 Und sie lagerten am Jordan von Bet-Jeschimot bis Abel-Schittim in den Steppen von Moab. 33.50 Und der HERR redete zu Mose in den Steppen von Moab, am Jordan [gegenueber] von Jericho, und sprach: 33.51 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr ueber den Jordan in das Land Kanaan zieht, 33.52 dann sollt ihr alle Bewohner des Landes vor euch her vertreiben und all ihre Goetzenbilder zugrunde richten; und alle ihre gegossenen Bilder sollt ihr zugrunde richten, und alle ihre Hoehen sollt ihr austilgen. 33.53 Und ihr sollt das Land in Besitz nehmen und darin wohnen, denn euch habe ich das Land gegeben, es zu besitzen. 33.54 Und ihr sollt das Land durchs Los als Erbteil empfangen nach euren Sippen: Dem, der gross ist [an Zahl], sollt ihr sein Erbteil gross bemessen, und dem, der klein ist [an Zahl], sollt ihr sein Erbteil klein bemessen; wohin das Los fuer einen faellt, das soll ihm gehoeren; nach den Staemmen eurer Vaeter sollt ihr [es] unter euch [als Erbteil] verteilen. 33.55 Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, dann werden die, die ihr von ihnen uebriglasst, zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten werden, und sie werden euch bedraengen in dem Land, in dem ihr wohnt. 33.56 Und es wird geschehen: wie ich gedachte, ihnen zu tun, so werde ich euch tun. Grenzen und Aufteilung des Landes Kanaan. V. 1-12: Hes 47,13-20. \34\ 34.1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 34.2 Befiehl den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, dann ist dies das Land, das euch als Erbteil zufallen soll: das Land Kanaan nach seinen Grenzen. V. 3-5: Jos 15,1-4. 34.3 Und die Suedseite soll fuer euch sein von der Wueste Zin an, an Edom entlang, und die Suedgrenze soll fuer euch sein vom Ende des Salzmeers gegen Osten. 34.4 Und die Grenze soll sich fuer euch suedlich von der Anhoehe Akrabbim wenden und nach Zin hinuebergehen, und ihr Auslaeufer sei suedlich von Kadesch-Barnea; und sie soll nach Hazar-Addar hin laufen und nach Azmon hinuebergehen; 34.5 und die Grenze soll sich von Azmon nach dem Bach Aegyptens wenden, und ihr Auslaeufer soll zum Meer hin sein. 34.6 Und die Westgrenze: sie soll fuer euch das grosse Meer und das [Kuesten]gebiet sein; das soll fuer euch die Westgrenze sein. 34.7 Und das soll fuer euch die Nordgrenze sein: Vom grossen Meer aus sollt ihr euch eine Linie ziehen [bis zum] Berg Hor; 34.8 vom Berge Hor sollt ihr eine Linie ziehen bis man nach Hamat kommt, und der Auslaeufer der Grenze sei nach Zedad hin; 34.9 und die Grenze soll nach Sifron hin verlaufen, und ihr Auslaeufer sei bei Hazar-Enan. Das soll fuer euch die Nordgrenze sein. 34.10 Und als Ostgrenze sollt ihr euch eine Linie ziehen von Hazar-Enan nach Schefam. 34.11 Und die Grenze soll von Schefam nach Ribla oestlich von Ajin hinabgehen; und [weiter] soll die Grenze hinuntergehen und an die Seite des Sees Kinneret gegen Osten stossen; 34.12 und die Grenze soll an den Jordan hinabgehen, und ihr Auslaeufer sei am Salzmeer. Das soll euer Land sein mit seinen Grenzen ringsum. 34.13 Und Mose befahl den Soehnen Israel und sprach: Das ist das Land, das ihr durchs Los als Erbteil empfangen sollt, das der HERR den neun Staemmen und dem halben Stamm zu geben befohlen hat. 34.14 Denn der Stamm der Soehne der Rubeniter nach ihren Vaterhaeusern und der Stamm der Soehne der Gaditer nach ihren Vaterhaeusern und die Haelfte des Stammes Manasse, die haben ihr Erbteil empfangen. 34.15 Die zwei Staemme und der halbe Stamm haben ihr Erbteil empfangen diesseits des Jordan von Jericho gegen Osten, gegen [Sonnen]aufgang. 34.16 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 34.17 Das sind die Namen der Maenner, die euch das Land als Erbe austeilen sollen: der Priester Eleasar und Josua, der Sohn des Nun. 34.18 Und je einen Fuersten von einem Stamm sollt ihr nehmen, um das Land als Erbe auszuteilen. V. 19-28: Kap. 13,4-15; 1Mo 35,23-26. 34.19 Und das sind die Namen der Maenner: fuer den Stamm Juda: Kaleb, der Sohn des Jefunne; 34.20 und fuer den Stamm der Soehne Simeon: Schemuel, der Sohn des Ammihud; 34.21 fuer den Stamm Benjamin: Elidad, der Sohn des Kislon; 34.22 und fuer den Stamm der Soehne Dan ein Fuerst: Bukki, der Sohn des Jogli; 34.23 fuer die Soehne Josephs: fuer den Stamm der Soehne Manasse ein Fuerst: Hanniel, der Sohn des Efod; 34.24 und fuer den Stamm der Soehne Ephraim ein Fuerst: Kemuel, der Sohn des Schiftan; 34.25 und fuer den Stamm der Soehne Sebulon ein Fuerst: Elizafan, der Sohn des Parnach; 34.26 und fuer den Stamm der Soehne Issaschar ein Fuerst: Paltiel, der Sohn des Asan; 34.27 und fuer den Stamm der Soehne Asser ein Fuerst: Ahihud, der Sohn des Schelomi; 34.28 und fuer den Stamm der Soehne Naftali ein Fuerst: Pedahel, der Sohn des Ammihud. 34.29 Diese sind es, denen der HERR befahl, den Soehnen Israel ihr Erbe im Land Kanaan auszuteilen. Staedte der Leviten und Zufluchtsstaedte. V. 1-8: Jos 21,1-8. \35\ 35.1 Und der HERR redete zu Mose in den Ebenen von Moab am Jordan von Jericho und sprach: 35.2 Befiehl den Soehnen Israel, dass sie von ihrem Erbbesitz den Leviten Staedte zum Wohnen geben! Und zu den Staedten sollt ihr Weideland rings um sie her den Leviten geben. 35.3 Und die Staedte sollen ihnen zum Wohnen dienen, und deren Weideflaechen sollen fuer ihr Vieh und fuer ihren Besitz und fuer alle ihre Tiere sein. 35.4 Und die Weideflaechen der Staedte, die ihr den Leviten geben sollt, sollen von der Stadtmauer nach aussen hin tausend Ellen betragen ringsum; 35.5 und ihr sollt ausserhalb der Stadt auf der Ostseite zweitausend Ellen abmessen und auf der Suedseite zweitausend Ellen und auf der Westseite zweitausend Ellen und auf der Nordseite zweitausend Ellen; die Stadt selbst aber soll in der Mitte sein; das sollen die Weideflaechen ihrer Staedte sein. 35.6 Und die Staedte, die ihr den Leviten geben sollt: sechs Zufluchtstaedte sollen es sein, die ihr [ihnen] geben sollt, damit dorthin fliehen kann, wer einen Totschlag begangen hat. Und zu diesen hinzu sollt ihr [noch] 42 Staedte geben. 35.7 Alle die Staedte, die ihr den Leviten geben sollt, sie und ihre Weideflaechen, [sollen] 48 Staedte [sein]. 35.8 Und was die Staedte betrifft, die ihr von dem Eigentum der Soehne Israel hergeben sollt: von dem [Stamm], der viel hat, sollt ihr viel nehmen, und von dem, der wenig hat, sollt ihr wenig nehmen; jeder [Stamm] soll entsprechend dem Erbteil, das er erben wird, [einige] von seinen Staedten den Leviten geben. V. 9-29: 5Mo 19,1-13; Jos 20,1-9. 35.9 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 35.10 Rede zu den Soehnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr ueber den Jordan in das Land Kanaan zieht, 35.11 sollt ihr euch Staedte bestimmen: Zufluchtstaedte sollen sie fuer euch sein, dass dorthin ein Totschlaeger fliehe, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. 35.12 Und die Staedte sollen euch als Zuflucht vor dem Raecher dienen, damit der Totschlaeger nicht sterbe, bis er angesichts der Gemeinde vor Gericht gestanden hat. 35.13 Und die Staedte, die ihr hergeben sollt, sollen sechs Zufluchtstaedte fuer euch sein. 35.14 Drei Staedte sollt ihr diesseits des Jordan geben, und drei Staedte sollt ihr im Land Kanaan geben; Zufluchtstaedte sollen sie sein. 35.15 Fuer die Soehne Israel und den Fremden und den Beisassen in ihrer Mitte sollen diese sechs Staedte als Zuflucht dienen, damit dorthin jeder fliehen kann, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. 35.16 Wenn er ihn aber mit einem eisernen Geraet geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Moerder; der Moerder soll unbedingt getoetet werden. 35.17 Und wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand, durch den man sterben kann, geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Moerder; der Moerder soll unbedingt getoetet werden. 35.18 Oder wenn er ihn mit einem hoelzernen Geraet [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Moerder; der Moerder soll unbedingt getoetet werden. 35.19 Der Blutraecher, der soll den Moerder toeten; wenn er ihn trifft, soll er ihn toeten. 35.20 Und wenn er ihn aus Hass gestossen oder in boeser Absicht [etwas] gegen ihn geworfen hat, so dass er gestorben ist, 35.21 oder ihn aus Feindschaft mit seiner Hand geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann soll der Schlaeger unbedingt getoetet werden; er ist ein Moerder; der Blutraecher soll den Moerder toeten, wenn er ihn trifft. 35.22 Wenn er ihn aber unversehens, nicht aus Feindschaft gestossen oder ohne boese Absicht irgendein Geraet auf ihn geworfen hat 35.23 oder, ohne es zu sehen, irgendeinen Stein, durch den man sterben kann, auf ihn hat fallen lassen, so dass er gestorben ist - er war ihm aber nicht feind und suchte seinen Schaden nicht -, 35.24 dann soll die Gemeinde zwischen dem Schlaeger und dem Blutraecher nach diesen Rechtsbestimmungen richten: 35.25 und die Gemeinde soll den Totschlaeger aus der Hand des Blutraechers retten, und die Gemeinde soll ihn in seine Zufluchtstadt zurueckbringen, in die er geflohen ist; und er soll in ihr bleiben bis zum Tod des Hohenpriesters, den man mit dem heiligen Oel gesalbt hat. 35.26 Wenn aber der Totschlaeger ueber die Grenze seiner Zufluchtstadt, in die er geflohen ist, jemals hinausgeht, 35.27 und der Blutraecher findet ihn ausserhalb der Grenze seiner Zufluchtstadt, und der Blutraecher toetet den Totschlaeger, dann hat er keine Blutschuld. 35.28 Denn der [Totschlaeger] soll in seiner Zufluchtstadt bleiben bis zum Tod des Hohenpriesters; und nach dem Tod des Hohenpriesters darf der Totschlaeger in das Land seines Eigentums zurueckkehren. 35.29 Und das soll euch zu einer Rechtsordnung sein bei euren Generationen in allen euren Wohnsitzen. 35.30 Fuer jeden, der einen Menschen erschlaegt, [gilt]: auf die Aussage von Zeugen soll man den Moerder toeten; aber ein einzelner Zeuge kann nicht gegen einen Menschen aussagen, dass er sterben muss. 35.31 Und ihr sollt kein Suehnegeld annehmen fuer das Leben eines Moerders, der schuldig ist zu sterben, sondern er soll unbedingt getoetet werden. 35.32 Auch sollt ihr kein Suehnegeld annehmen fuer den in seine Zufluchtstadt Geflohenen, so dass er vor dem Tod des Priesters zurueckkehren koennte, um im Land zu wohnen. 35.33 Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in dem ihr seid; denn das Blut, das entweiht das Land; und dem Land kann fuer das Blut, das in ihm vergossen worden ist, keine Suehnung erwirkt werden ausser durch das Blut dessen, der es vergossen hat. 35.34 Und du sollst das Land nicht unrein machen, in dem ihr wohnt, in dessen Mitte ich wohne; denn ich, der HERR, wohne inmitten der Soehne Israel. Gesetz fuer Erbtoechter. \36\ 36.1 Und es traten herzu die Familienoberhaeupter von der Sippe der Soehne des Gilead, des Sohnes des Machir, des Sohnes des Manasse, aus den Sippen der Soehne Josephs; und sie redeten vor Mose und vor den Fuersten, den Haeuptern der Vaeter der Soehne Israel, 36.2 und sagten: Der HERR hat meinem Herrn befohlen, den Soehnen Israel das Land durchs Los als Erbteil zu geben; und meinem Herrn ist von dem HERRN befohlen worden, das Erbteil Zelofhads, unseres Bruders, seinen Toechtern zu geben. 36.3 Werden sie nun einem von den Soehnen der [anderen] Staemme der Soehne Israel als Frauen [zuteil], dann wird ihr Erbteil dem Erbteil unserer Vaeter entzogen und zu dem Erbteil des Stammes hinzugefuegt werden, dem sie [dann] angehoeren werden; und dem Los unseres Erbteils wird es entzogen werden. 36.4 Und [auch] wenn das Jobel[jahr] der Soehne Israel kommt, wird ihr Erbteil zu dem Erbteil des Stammes hinzugefuegt werden, dem sie [dann] angehoeren werden; und ihr Erbteil wird dem Erbteil des Stammes unserer Vaeter entzogen werden. 36.5 Da befahl Mose den Soehnen Israel nach der Anweisung des HERRN und sagte: Der Stamm der Soehne Joseph redet recht. 36.6 Dies ist das Wort, das der HERR betreffs der Toechter Zelofhads geboten hat, indem er sprach: Sie moegen dem, der in ihren Augen gut ist, als Frauen zuteil werden; nur sollen sie [einem aus] der Sippe des Stammes ihres Vaters als Frauen zuteil werden, 36.7 damit nicht ein Erbteil der Soehne Israel von Stamm zu Stamm uebergehe; denn die Soehne Israel sollen jeder am Erbteil des Stammes seiner Vaeter festhalten. 36.8 Und jede Tochter, die ein Erbteil aus den Staemmen der Soehne Israel besitzt, soll einem aus der Sippe des Stammes ihres Vaters als Frau zuteil werden, damit die Soehne Israel [ihr Erbteil], jeder das Erbteil seiner Vaeter, besitzen 36.9 und nicht ein Erbteil von einem Stamm auf einen anderen Stamm uebergehe. Denn die Staemme der Soehne Israel sollen jeder an seinem Erbteil festhalten. 36.10 So wie der HERR dem Mose geboten hatte, so machten es die Toechter Zelofhads. 36.11 Und Machla, Tirza und Hogla und Milka und Noa, die Toechter Zelofhads, wurden den Soehnen ihrer Onkel als Frauen zuteil. 36.12 [Maennern] aus den Sippen der Soehne Manasse, des Sohnes des Joseph, wurden sie als Frauen zuteil. Und so verblieb ihr Erbteil bei dem Stamm der Sippen ihres Vaters. 36.13 Das sind die Gebote und die Rechtsbestimmungen, die der HERR in den Ebenen von Moab am Jordan von Jericho den Soehnen Israel durch Mose geboten hat.  Das fuenfte Buch Mose (Deuteronomium). Weg Israels vom Sinai bis Kadesch. \1\ 1.1 Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat jenseits des Jordan, in der Wueste, in der Ebene, Suf gegenueber, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. 1.2 Elf Tage sind es vom Horeb, auf dem Weg zum Gebirge Seir, bis Kadesch-Barnea. 1.3 Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am Ersten des Monats, da redete Mose zu den Soehnen Israel nach allem, was ihm der HERR fuer sie geboten hatte, 1.4 nachdem er Sihon, den Koenig der Amoriter, der in Heschbon wohnte, geschlagen hatte und Og, den Koenig von Basan, der in Aschtarot [und] in Edrei wohnte. 1.5 Jenseits des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: 1.6 Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange genug seid ihr an diesem Berg geblieben. 1.7 Wendet euch, brecht auf und zieht zum Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarn in der Ebene, auf dem Gebirge, in der Niederung und im Sueden und an der Kueste des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis an den grossen Strom, den Euphratstrom! 1.8 Siehe, ich habe das Land vor euch dahingegeben. Geht hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren Vaetern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, [es] ihnen und ihren Nachkommen nach ihnen zu geben! 1.9 Und in jener Zeit sprach ich zu euch: Ich allein kann euch nicht tragen. 1.10 Der HERR, euer Gott, hat euch zahlreich werden lassen, und siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge. 1.11 Der HERR, der Gott eurer Vaeter, fuege zu euch [noch] tausendmal [so viel], wie ihr seid, hinzu und segne euch, wie er zu euch geredet hat! 1.12 Wie koennte ich allein eure Buerde und eure Last und euren Rechtsstreit tragen? 1.13 Bringt weise und verstaendige und anerkannte Maenner fuer eure Staemme, dass ich sie als Oberhaeupter ueber euch einsetze! 1.14 Und ihr antwortetet mir und sagtet: Gut ist die Sache, die zu tun du angekuendigt hast. 1.15 Und ich nahm die Oberhaeupter eurer Staemme, weise und anerkannte Maenner, und setzte sie als Oberhaeupter ueber euch ein, als Oberste ueber Tausend und Oberste ueber Hundert und Oberste ueber Fuenfzig und Oberste ueber Zehn und als Verwalter fuer eure Staemme. 1.16 Und ich gebot euren Richtern in jener Zeit: Hoert [die Streitsachen] zwischen euren Bruedern und richtet gerecht zwischen einem Mann und seinem Bruder und dem Fremden bei ihm! 1.17 Ihr sollt im Gericht nicht die Person ansehen; den Kleinen wie den Grossen sollt ihr hoeren. Ihr sollt euch vor niemandem fuerchten, denn das Gericht ist Gottes Sache. Die Sache aber, die zu schwer fuer euch ist, bringt vor mich, dass ich sie hoere! 1.18 So gebot ich euch in jener Zeit all die Dinge, die ihr tun solltet. V. 19-46: 4Mo 13; 14. 1.19 Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze grosse und schreckliche Wueste, die ihr gesehen habt auf dem Weg zum Gebirge der Amoriter, wie der HERR, unser Gott es uns geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. 1.20 Und ich sagte zu euch: Ihr seid bis zu dem Gebirge der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 1.21 Siehe, der HERR, dein Gott, hat das Land vor dir dahingegeben. Zieh hinauf, nimm in Besitz, wie der HERR, der Gott deiner Vaeter, zu dir geredet hat! Fuerchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! 1.22 Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: Lasst uns Maenner vor uns hersenden, dass sie das Land fuer uns erkunden und uns Bericht erstatten ueber den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und ueber die Staedte, zu denen wir kommen sollen! 1.23 Und die Sache war gut in meinen Augen. Und ich nahm zwoelf Maenner von euch, je einen Mann fuer den Stamm. 1.24 Und sie wandten sich und zogen ins Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tal Eschkol und kundschafteten es aus. 1.25 Und sie nahmen von den Fruechten des Landes in ihre Hand und brachten [sie] zu uns herab. Und sie erstatteten uns Bericht und sagten: Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 1.26 Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes. 1.27 Und ihr murrtet in euren Zelten und sagtet: Weil der HERR uns hasst, hat er uns aus dem Land Aegypten herausgefuehrt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten. 1.28 Wohin ziehen wir? Unsere Brueder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, groesser und hoehergewachsen als wir, Staedte, gross und bis an den Himmel befestigt, und sogar Enakitersoehne haben wir dort gesehen! 1.29 Da sagte ich zu euch: Erschreckt nicht und fuerchtet euch nicht vor ihnen! 1.30 Der HERR, euer Gott, der vor euch herzieht, er wird fuer euch kaempfen nach allem, was er in Aegypten vor euren Augen fuer euch getan hat, 1.31 und in der Wueste, wo du gesehen hast, dass der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn traegt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen seid, bis ihr an diesen Ort kamt. 1.32 Aber trotzdem hatte niemand von euch Vertrauen in den HERRN, euren Gott, 1.33 der auf dem Weg vor euch herzog, um euch einen Ort auszusuchen, damit ihr euch lagern konntet: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Weg sehen konntet, auf dem ihr zoget, und bei Tag in der Wolke. 1.34 Der HERR aber hatte den Laerm eurer Reden gehoert. Da wurde er zornig und schwor: 1.35 Wenn irgend jemand unter diesen Maennern, [von] dieser boesen Generation, das gute Land sehen wird, das ich euren Vaetern zu geben geschworen habe! 1.36 Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und ihm und seinen Soehnen werde ich das Land geben, das er betreten hat, dafuer, dass er ganz und gar hinter dem HERRN [stand]. - 1.37 Auch gegen mich wurde der HERR zornig euretwegen und sprach: Auch du sollst nicht dort hineinkommen! 1.38 Josua, der Sohn des Nun, der vor dir steht, er soll dorthin kommen! Ihn staerke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen! - 1.39 Und eure [kleinen] Kinder, von denen ihr sagtet: `Sie werden zur Beute werden!', und eure Soehne, die heute weder Gutes noch Boeses kennen, sie sollen dorthin kommen, und ihnen werde ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. 1.40 Ihr aber, wendet euch und brecht auf zur Wueste, auf dem Weg zum Schilfmeer! 1.41 Da antwortetet ihr und sagtet zu mir: Wir haben gegen den HERRN gesuendigt! Wir wollen hinaufziehen und kaempfen nach allem, was der HERR, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr guertetet ein jeder seine Waffen um und hieltet es fuer ein Leichtes, ins Gebirge hinaufzuziehen. 1.42 Da sprach der HERR zu mir: Sprich zu ihnen: Zieht nicht hinauf und kaempft nicht, denn ich bin nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! 1.43 So redete ich zu euch, aber ihr hoertet nicht. Und ihr wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN und handeltet vermessen und zogt in das Gebirge hinauf. 1.44 Da zogen die Amoriter aus, die auf jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und jagten euch nach, wie es die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis nach Horma. 1.45 Und ihr kehrtet zurueck und weintet vor dem HERRN. Aber der HERR hoerte nicht auf eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. - 1.46 Und ihr bliebet in Kadesch viele Tage, eben die Zeit, die ihr [dort] bliebet. Weg Israels durch die Wueste - Sieg ueber Sihon. \2\ 2.1 Und wir wandten uns und brachen auf zur Wueste, auf dem Weg zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir geredet hatte. Und wir umzogen das Gebirge Seir viele Tage [lang]. 2.2 Und der HERR redete zu mir und sprach: 2.3 Lange genug habt ihr dieses Gebirge umzogen. Wendet euch nach Norden! 2.4 Und gebiete dem Volk und sage: Ihr werdet nun das Gebiet eurer Brueder, der Soehne Esau, durchziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor euch fuerchten. Aber huetet euch wohl! 2.5 Lasst euch nicht in Streit mit ihnen ein, denn ich werde euch von ihrem Land auch nicht die Breite einer Fusssohle geben! Denn das Gebirge Seir habe ich dem Esau zum Besitz gegeben. 2.6 Nahrung sollt ihr fuer Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu essen habt, und auch Wasser sollt ihr fuer Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu trinken habt. 2.7 Denn der HERR, dein Gott, hat dich in allem Tun deiner Hand gesegnet. Er gab acht auf deine Wanderung durch diese grosse Wueste: diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. 2.8 Und wir zogen von unseren Bruedern, den Soehnen Esau, die in Seir wohnen, weiter [weg] von der Arabastrasse, von Elat und von Ezjon-Geber und wandten uns und zogen auf dem Weg zur Wueste Moabs. 2.9 Da sprach der HERR zu mir: Befehde Moab nicht und lass dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein, denn ich werde dir von seinem Land keinen Besitz geben! Denn Ar habe ich den Soehnen Lot zum Besitz gegeben. - 2.10 Frueher wohnten die Emiter darin, ein grosses und zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter. 2.11 Auch sie werden fuer Riesen gehalten wie die Enakiter; die Moabiter aber nennen sie Emiter. 2.12 Und in Seir wohnten frueher die Horiter. Aber die Soehne Esau verdraengten sie und vernichteten sie vor sich her und wohnten an ihrer Stelle, so wie Israel es mit dem Land seines Besitzes getan hat, das der HERR ihnen gegeben hat. - 2.13 Nun macht euch auf und zieht ueber den Bach Sered! Und wir zogen ueber den Bach Sered. 2.14 Die Tage aber, die wir von Kadesch-Barnea wanderten, bis wir ueber den Bach Sered zogen, [betrugen] 38 Jahre, bis die Generation der kriegstuechtigen Maenner aus dem Lager vollstaendig [aufgerieben war], so wie der HERR ihnen geschworen hatte. 2.15 Und zwar war die Hand des HERRN gegen sie, um sie aus dem Lager vollstaendig auszutilgen. 2.16 Und es geschah, als die kriegstuechtigen Maenner aus der Mitte des Volkes vollstaendig weggestorben waren, 2.17 da redete der HERR zu mir und sprach: 2.18 Du wirst heute das Gebiet von Moab, von Ar, durchziehen 2.19 und dich den Soehnen Ammon naehern, [bis du ihrer Grenze] gegenueber[stehst]. Du sollst sie nicht befehden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen, denn ich werde dir von dem Land der Soehne Ammon keinen Besitz geben! Denn ich habe es den Soehnen Lot zum Besitz gegeben. - 2.20 Auch dieses wird fuer ein Land der Riesen gehalten. Riesen wohnten frueher darin, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter: 2.21 ein grosses und zahlreiches und hochgewachsenes Volk, wie die Enakiter. Und der HERR vernichtete sie vor ihnen, und sie verdraengten sie und wohnten an ihrer Stelle, 2.22 so wie er [es] fuer die Soehne Esau getan hat, die in Seir wohnen, vor denen er die Horiter vernichtete, so dass sie sie verdraengten und an ihrer Stelle wohnten bis auf diesen Tag. 2.23 Und [was] die Awiter [betrifft], die in Doerfern bis Gaza hin wohnten: die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgezogen waren, haben sie vernichtet und wohnten an ihrer Stelle. - 2.24 Macht euch auf, brecht auf und zieht ueber den Fluss Arnon! Siehe, ich habe den Amoriter Sihon, den Koenig von Heschbon, und sein Land in deine Hand gegeben. Fang an, nimm [es] in Besitz und lass dich in einen Krieg mit ihm ein! 2.25 An diesem Tag will ich anfangen, Schrecken und Furcht vor dir auf die Voelker unter dem ganzen Himmel zu legen: Wenn sie die Nachricht von dir hoeren, werden sie vor dir zittern und beben. 2.26 Da sandte ich Boten aus der Wueste Kedemot an Sihon, den Koenig von Heschbon, mit Worten des Friedens und liess [ihm] sagen: 2.27 Ich moechte durch dein Land ziehen auf der Strasse! [Nur] auf der Strasse will ich gehen, ich will weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 2.28 Nahrung sollst du mir fuer Geld verkaufen, dass ich esse, und Wasser sollst du mir fuer Geld geben, dass ich trinke. Ich will nur hindurchziehen mit meinen Fuessen - 2.29 wie mir die Soehne Esau getan haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen -, bis ich ueber den Jordan hinueberziehe in das Land, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 2.30 Aber Sihon, der Koenig von Heschbon, wollte uns nicht bei sich durchziehen lassen. Denn der HERR, dein Gott, hatte seinen Geist verhaertet und sein Herz verstockt, damit er ihn in deine Hand gaebe, so wie es heute ist. 2.31 Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon und sein Land vor dir dahinzugeben. Fang an, nimm es in Besitz, damit dir sein Land gehoert! V. 32-37: Kap. 3,1-10; Jos 12,1-6. 2.32 Und Sihon zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Jahza, er und all sein Volk. 2.33 Aber der HERR, unser Gott, gab ihn vor uns dahin; und wir schlugen ihn und seine Soehne und all sein Volk. 2.34 In jener Zeit nahmen wir alle seine Staedte ein, und wir vollstreckten den Bann an jeder Stadt, an Maennern, Frauen und Kindern; wir liessen keinen uebrig, der entkam. 2.35 Nur das Vieh erbeuteten wir fuer uns und die Beute der Staedte, die wir einnahmen. 2.36 Von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und von der Stadt, die im Flusstal [liegt], bis Gilead gab es keine Stadt, die uns zu stark gewesen waere: alles gab der HERR, unser Gott, vor uns dahin. 2.37 Nur dem Land der Soehne Ammon, dem ganzen Gebiet am Fluss Jabbok, hast du dich nicht genaehert, noch den Staedten des Gebirges, nach allem, was der HERR, unser Gott, geboten hatte. Sieg ueber Og von Basan. V. 1-10: Kap. 2,32-37; V. 1-17: Jos 12,1-6. \3\ 3.1 Und wir wandten uns und zogen den Weg nach Basan hinauf. Und Og, der Koenig von Basan, zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Edrei, er und all sein Volk. 3.2 Und der HERR sprach zu mir: Fuerchte ihn nicht, denn in deine Hand habe ich ihn und all sein Volk und sein Land gegeben! Und tu [mit] ihm, wie du [mit] Sihon, dem Koenig der Amoriter, getan hast, der in Heschbon wohnte! 3.3 Und der HERR, unser Gott, gab auch Og, den Koenig von Basan, und all sein Volk in unsere Hand. Und wir schlugen ihn, bis ihm keiner uebrigblieb, der entkam. 3.4 Und alle seine Staedte nahmen wir in jener Zeit ein. Es gab keine Stadt, die wir ihnen nicht nahmen: sechzig Staedte, den ganzen Landstrich Argob, das Koenigreich des Og in Basan; 3.5 alle diese Staedte waren befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln; abgesehen von den sehr vielen offenen Landstaedten. 3.6 Und wir vollstreckten den Bann an ihnen, wie wir es bei Sihon, dem Koenig von Heschbon, getan hatten. Wir vollstreckten an ihrer ganzen Bevoelkerung den Bann: an Maennern, Frauen und Kindern. 3.7 Aber alles Vieh und die Beute der Staedte erbeuteten wir fuer uns. V. 8-17: 4Mo 32,33-42; Jos 13,8-33. 3.8 So nahmen wir in jener Zeit aus der Hand der beiden Koenige der Amoriter das Land, das jenseits des Jordan ist, vom Fluss Arnon bis an den Berg Hermon 3.9 - die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir -: 3.10 alle Staedte der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis nach Salcha und Edrei, den Staedten im Koenigreich des Og in Basan. 3.11 Denn nur Og, der Koenig von Basan, war von dem Rest der Riesen [noch] uebriggeblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett aus Eisen, ist es nicht in Rabba, [der Hauptstadt] der Soehne Ammon? Seine Laenge [betraegt] neun Ellen und seine Breite vier Ellen, nach der Elle eines Mannes. Verteilung des Ostjordanlandes. 3.12 Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz. [Das Land] von Aroer an, das am Fluss Arnon [liegt], und die Haelfte des Gebirges Gilead und seine Staedte gab ich den Rubenitern und den Gaditern. 3.13 Und den Rest von Gilead und das ganze Basan, das Koenigreich des Og, gab ich dem halben Stamm Manasse, den ganzen Landstrich Argob. Dieses ganze Basan wird das Land der Riesen genannt. 3.14 Jair, der Sohn Manasses, nahm den ganzen Landstrich Argob bis zur Grenze der Geschuriter und der Maachatiter und nannte sie, [die Ortschaften von] Basan, nach seinem Namen: Zeltdoerfer Jairs; [so heissen sie] bis auf diesen Tag. 3.15 Und dem Machir gab ich Gilead. 3.16 Und den Rubenitern und den Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis zum Fluss Arnon, und zwar bis zur Mitte des Flusstales als Grenze und bis zum Fluss Jabbok, der Grenze der Soehne Ammon, 3.17 und die Ebene mit dem Jordan als Grenze, von Kinneret bis zum Meer der Ebene, dem Salzmeer, unterhalb der Abhaenge des Pisga nach Osten zu. 3.18 Und ich gebot euch zu jener Zeit und sagte: Der HERR, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es in Besitz zu nehmen. Geruestet sollt ihr vor euren Bruedern, den Soehnen Israel, hinueberziehen, alle Kriegstuechtigen. 3.19 Nur eure Frauen und eure Kinder und euer Vieh - ich weiss, dass ihr viel Vieh habt - sollen in euren Staedten bleiben, die ich euch gegeben habe, 3.20 bis der HERR euren Bruedern Ruhe verschafft wie euch und auch sie das Land in Besitz nehmen, das der HERR, euer Gott, ihnen jenseits des Jordan gibt. Dann sollt ihr zurueckkehren, jeder zu seinem Besitz, den ich euch gegeben habe. 3.21 Und dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Koenigen getan hat. So wird der HERR allen Koenigreichen tun, zu denen du hinueberziehst. 3.22 Fuerchtet sie nicht! Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der fuer euch kaempft. Mose soll nicht nach Kanaan kommen. 3.23 Und ich flehte zu jener Zeit zum HERRN um Erbarmen: 3.24 Herr, HERR, du hast begonnen, deinen Knecht deine Groesse und deine starke Hand sehen zu lassen. Denn wo im Himmel und auf Erden ist ein Gott, der [so etwas] wie deine Werke und wie deine Machttaten tun koennte? 3.25 Ich moechte doch [auch] hinueberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan [liegt], dieses gute Bergland und den Libanon. 3.26 Aber der HERR war euretwegen ueber mich erzuernt und hoerte nicht auf mich. Und der HERR sprach zu mir: Lass es genug sein! Rede mir nicht mehr weiter von dieser Sache! 3.27 Steige auf den Gipfel des Pisga und erhebe deine Augen nach Westen und nach Norden, nach Sueden und nach Osten und sieh mit deinen Augen! Denn du wirst nicht ueber diesen Jordan gehen. 3.28 Und beauftrage Josua, staerke ihn und festige ihn! Denn er soll vor diesem Volk hinueberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe austeilen. - 3.29 Und wir blieben im Tal, Bet-Peor gegenueber. Aufforderung zum Gehorsam - Warnung vor Goetzendienst. \4\ 4.1 Und nun, Israel, hoere auf die Ordnungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR, der Gott eurer Vaeter, euch gibt! 4.2 Ihr sollt nichts hinzufuegen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete! 4.3 Eure Augen haben gesehen, was der HERR wegen des Baal-Peor getan hat. Denn jeden, der dem Baal-Peor nachgelaufen ist, den hat der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte vernichtet. 4.4 Ihr aber, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, ihr seid heute alle am Leben. 4.5 Siehe, ich habe euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie der HERR, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr danach handelt mitten in dem Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen. 4.6 So bewahrt und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und eure Einsicht in den Augen der Voelker, die all diese Ordnungen hoeren. Und sie werden sagen: Ein wahrhaft weises und verstaendiges Volk ist diese grosse Nation! 4.7 Denn wo gibt es eine grosse Nation, die Goetter haette, die ihr [so] nahe waeren wie der HERR, unser Gott, in allem, [worin] wir zu ihm rufen? 4.8 Und wo gibt es eine grosse Nation, die [so] gerechte Ordnungen und Rechtsbestimmungen haette wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? 4.9 Nur huete dich und huete deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund: 4.10 An dem Tag, an dem du vor dem HERRN, deinem Gott, am Horeb standest, als der HERR zu mir sprach: `Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hoeren lasse, die sie lernen sollen, um mich zu fuerchten all die Tage, solange sie auf dem Erdboden leben und die sie ihre Kinder lehren sollen!', 4.11 da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg. Der Berg aber brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels, [und da war] Finsternis, Gewoelk und Dunkel. 4.12 Und der HERR redete zu euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme der Worte hoertet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme [war zu hoeren]. 4.13 Und er verkuendigte euch seinen Bund, den zu halten er euch gebot: die zehn Worte. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. 4.14 Und mir gebot der HERR zu jener Zeit, euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu lehren, damit ihr sie hieltet in dem Land, in das ihr hinueberzieht, um es in Besitz zu nehmen. 4.15 So huetet eure Seelen sehr - denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen an dem Tag, als der HERR am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch redete -, 4.16 dass ihr nicht zu [eurem] Verderben handelt und euch ein Goetterbild macht in Gestalt irgendeines Goetzenbildes, das Abbild eines maennlichen oder eines weiblichen [Wesens], 4.17 das Abbild irgendeines Tieres, das [es] auf der Erde [gibt], das Abbild irgendeines gefluegelten Vogels, der am Himmel fliegt, 4.18 das Abbild von irgend etwas, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines Fisches, der im Wasser unter der Erde ist, 4.19 und dass du deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich verleiten laesst und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst, die doch der HERR, dein Gott, allen Voelkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat! 4.20 Euch aber hat der HERR genommen und euch herausgefuehrt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Aegypten, damit ihr das Volk seines Erbteils waeret, so wie [es] heute [ist]. 4.21 Und der HERR war euretwegen ueber mich erzuernt, und er schwor, dass ich nicht ueber den Jordan gehen und nicht in das gute Land kommen sollte, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt. 4.22 Denn ich sterbe in diesem Land, ich gehe nicht ueber den Jordan. Ihr aber werdet hinueberziehen und dieses gute Land in Besitz nehmen. 4.23 Huetet euch, dass ihr ja nicht den Bund des HERRN, eures Gottes, vergesst, den er mit euch geschlossen hat, und euch ein Goetterbild macht in der Gestalt von irgend etwas, das der HERR, dein Gott, dir verboten hat. 4.24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersuechtiger Gott! 4.25 Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Lande alteingesessen seid und ihr zu [eurem] Verderben handelt und euch ein Goetterbild macht in der Gestalt irgendeines [Lebewesens] und tut, was boese ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, ihn zu reizen, 4.26 so rufe ich heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf, dass ihr mit Sicherheit schnell weggerafft werdet aus dem Land, in das ihr ueber den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Ihr werdet eure Tage darin nicht verlaengern, sondern voellig vernichtet werden. 4.27 Und der HERR wird euch unter die Voelker zerstreuen, und ihr werdet uebrigbleiben, ein geringes Haeuflein unter den Nationen, wohin der HERR euch fuehren wird. 4.28 Dort werdet ihr Goettern dienen, dem Werk von Menschenhaenden, aus Holz und Stein, die nicht sehen und nicht hoeren, nicht essen und nicht riechen koennen. 4.29 Dann werdet ihr von dort aus den HERRN, deinen Gott, suchen. Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. 4.30 Wenn du in Not bist und wenn alle diese Dinge dich getroffen haben am Ende der Tage, wirst du zum HERRN, deinem Gott, umkehren und auf seine Stimme hoeren. 4.31 Denn ein barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott. Er wird dich nicht aufgeben und dich nicht vernichten und wird den Bund deiner Vaeter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat. 4.32 Denn frage doch nach den frueheren Tagen, die vor dir gewesen sind, von dem Tag an, als Gott den Menschen auf der Erde geschaffen hat, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des Himmels, ob [je] eine solch grosse Sache geschehen oder ob dergleichen gehoert worden sei. 4.33 Hat [je] ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden hoeren, wie du sie gehoert hast, und ist am Leben geblieben? - 4.34 Oder hat [je] ein Gott versucht hinzugehen, um sich eine Nation mitten aus einer [anderen] Nation zu holen durch Pruefungen, durch Zeichen und durch Wunder und durch Krieg und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und durch grosse Schreckenstaten nach allem, was der HERR, euer Gott, in Aegypten vor deinen Augen fuer euch getan hat? 4.35 Du hast es zu sehen bekommen, damit du erkennst, dass der HERR der [alleinige] Gott ist. Ausser ihm gibt es sonst keinen. 4.36 Vom Himmel her hat er dich seine Stimme hoeren lassen, um dich zu unterweisen. Und auf der Erde hat er dich sein grosses Feuer sehen lassen, und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehoert. 4.37 Und weil er deine Vaeter geliebt und ihre Nachkommen nach ihnen erwaehlt hat, hat er dich mit seinem Angesicht, mit seiner grossen Kraft aus Aegypten herausgefuehrt, 4.38 um Nationen vor dir zu vertreiben, groesser und staerker als du, um dich herzubringen [und] dir ihr Land als Erbteil zu geben, so wie [es] heute [ist]. 4.39 So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, dass der HERR der [alleinige] Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst! 4.40 Und halte seine Ordnungen und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht und damit du deine Tage verlaengerst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir fuer immer gibt. Zufluchtsstaedte im Ostjordanland. 4.41 Damals sonderte Mose drei Staedte aus jenseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang, 4.420 damit ein Totschlaeger dahin fliehen kann, der seinen Naechsten unabsichtlich erschlagen hat und ihn nicht schon vorher hasste - dass er in eine von diesen Staedten fliehen und am Leben bleiben kann: 4.43 Bezer in der Wueste, im Land der Ebene, fuer die Rubeniter und Ramot in Gilead fuer die Gaditer und Golan in Basan fuer die Manassiter. Einleitung zum Gesetz. V. 46-49: Jos 12,1-6. 4.44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den Soehnen Israel vorlegte. 4.45 Dies sind die Zeugnisse, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die Mose zu den Soehnen Israel redete, als sie aus Aegypten zogen, 4.46 jenseits des Jordan im Tal, Bet-Peor gegenueber, im Land des Sihon, des Koenigs der Amoriter, der in Heschbon wohnte, den Mose und die Soehne Israel geschlagen haben, als sie aus Aegypten zogen. 4.47 Und sie nahmen sein Land in Besitz und das Land des Og, des Koenigs von Basan, [das Land] der beiden Koenige der Amoriter, die jenseits des Jordan [wohnten, gegen] Sonnenaufgang, 4.48 von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, 4.49 und die ganze Ebene jenseits des Jordan, nach Osten zu und bis an das Meer der Ebene unterhalb der Abhaenge des Pisga. Die zehn Gebote. \5\ 5.1 Und Mose rief ganz Israel herbei und sprach zu ihnen: Hoere, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu tun! 5.2 Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. 5.3 Nicht mit unsern Vaetern hat der HERR diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind. 5.4 Von Angesicht zu Angesicht hat der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet - 5.5 ich stand zwischen dem HERRN und euch zu jener Zeit, um euch das Wort des HERRN zu verkuenden; denn ihr fuerchtetet euch vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg -, indem er sprach: V. 6-21: 2Mo 20,1-17. 5.6 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus herausgefuehrt habe. 5.7 Du sollst keine anderen Goetter haben neben mir . - 5.8 Du sollst dir kein Goetterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 5.9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersuechtiger Gott, der die Schuld der Vaeter heimsucht an den Kindern und an der dritten und vierten [Generation] von denen, die mich hassen, 5.10 der aber Gnade erweist auf Tausende hin denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - 5.11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen. Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. - 5.12 Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott, es dir geboten hat! 5.13 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun; 5.14 aber der siebte Tag ist Sabbat fuer den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt], damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. 5.15 Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Aegypten und dass der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgefuehrt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. - 5.16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat, damit deine Tage lange waehren und damit es dir gutgeht in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! - 5.17 Du sollst nicht toeten. - 5.18 Und du sollst nicht ehebrechen. - 5.19 Und du sollst nicht stehlen. - 5.20 Und du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Naechsten ablegen . - 5.21 Und du sollst die Frau deines Naechsten nicht begehren. Und du sollst dich nicht geluesten lassen nach dem Haus deines Naechsten [noch] nach seinem Feld, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd, [noch] nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem, was dein Naechster hat. 5.22 Diese Worte redete der HERR auf dem Berg zu eurer ganzen Versammlung mitten aus dem Feuer, dem Gewoelk und dem Dunkel mit gewaltiger Stimme und fuegte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. 5.23 Mose als Mittler zwischen Gott und Israel Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hoertet, waehrend der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir heran, alle Oberhaeupter eurer Staemme und eure Aeltesten, 5.24 und sagtet: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Groesse sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehoert. An diesem Tag haben wir gesehen, dass Gott mit dem Menschen reden kann und der am Leben bleibt. 5.25 Und nun, wozu sollen wir sterben? Denn dieses grosse Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des HERRN, unseres Gottes, noch weiter hoeren, dann werden wir sterben. 5.26 Denn wer ist unter allen Sterblichen, der die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer haette reden hoeren wie wir und waere am Leben geblieben? 5.27 Tritt du hinzu und hoere alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird. Und du, du sollst alles zu uns reden, was der HERR, unser Gott, zu dir reden wird, und wir wollen es hoeren und tun. 5.28 Und der HERR hoerte die Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet. Da sprach der HERR zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehoert, die sie zu dir geredet haben. Sie haben recht geredet mit allem, was sie gesagt haben. 5.29 Moege doch diese ihre Gesinnung bleiben, mich allezeit zu fuerchten und alle meine Gebote zu halten, damit es ihnen und ihren Kindern ewig gutgeht! 5.30 Geh, sage zu ihnen: Kehrt in eure Zelte zurueck! 5.31 Du aber bleibe hier bei mir stehen! Und ich will all die Gebote und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu dir reden, die du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen gebe, es in Besitz zu nehmen. - 5.32 Achtet nun darauf, zu tun, wie der HERR, euer Gott, [es] euch geboten hat! Weicht nicht [davon] ab zur Rechten noch zur Linken! 5.33 Auf dem ganzen Weg, den der HERR, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr lebt und es euch gutgeht und ihr eure Tage verlaengert in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet. Aufforderung zur Verehrung des einen Gottes. \6\ 6.1 Und dies ist das Gebot, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der HERR, euer Gott, geboten hat, euch zu ehren, damit ihr sie tut in dem Land, in das ihr hinueberzieht, um es in Besitz zu nehmen, 6.2 damit du den HERRN, deinen Gott, fuerchtest alle Tage deines Lebens, um alle seine Ordnungen und seine Gebote zu bewahren, die ich dir gebiete - du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn -, und damit deine Tage lange waehren. 6.3 Hoere nun, Israel, und achte darauf, [sie] zu tun, damit es dir gutgeht und ihr sehr zahlreich werdet - wie der HERR, der Gott deiner Vaeter, zu dir geredet hat - in einem Land, das von Milch und Honig ueberfliesst! 6.4 Hoere, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein! 6.5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. 6.6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. 6.7 Und du sollst sie deinen Kindern einschaerfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst. 6.8 Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 6.9 und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben. 6.10 Und es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vaetern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, dir zu geben: grosse und gute Staedte, die du nicht gebaut hast, 6.11 und Haeuser voll von allem Guten, die du nicht gefuellt hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivenbaeume, die du nicht gepflanzt hast, und [wenn] du dann essen und satt werden wirst, 6.12 so huete dich, dass du den HERRN ja nicht vergisst, der dich herausgefuehrt hat aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus. 6.13 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fuerchten und ihm dienen, und bei seinem Namen sollst du schwoeren. 6.14 Ihr sollt nicht anderen Goettern, von den Goettern der Voelker, die rings um euch her sind, nachlaufen - 6.15 denn als ein eifersuechtiger Gott ist der HERR, dein Gott, in deiner Mitte -, damit nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich vom Erdboden weg vernichtet. 6.16 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht pruefen, wie ihr ihn zu Massa geprueft habt. 6.17 Halten, ja, halten sollt ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und seine Ordnungen, die er dir geboten hat. 6.18 Und du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen des HERRN, damit es dir gutgeht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst, das der HERR deinen Vaetern zugeschworen hat, 6.19 um alle deine Feinde vor dir hinauszustossen, so wie der HERR geredet hat. 6.20 Wenn dein Sohn dich kuenftig fragt: Was [bedeuten] die Zeugnisse und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der HERR, unser Gott, euch geboten hat?, 6.21 dann sollst du deinem Sohn sagen: Sklaven waren wir beim Pharao in Aegypten. Der HERR aber hat uns mit starker Hand aus Aegypten herausgefuehrt, 6.22 und der HERR tat vor unseren Augen grosse und unheilvolle Zeichen und Wunder an Aegypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Haus. 6.23 Uns aber fuehrte er von dort heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, das er unsern Vaetern zugeschworen hat. 6.24 Und der HERR hat uns geboten, alle diese Ordnungen zu tun, den HERRN, unsern Gott, zu fuerchten, damit es uns gutgeht alle Tage und er uns am Leben erhaelt, so wie [es] heute [ist]. 6.25 Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem HERRN, unserm Gott, zu tun, so wie er [es] uns befohlen hat. Gebot der Ausrottung der Kanaaniter und ihres Goetzendienstes. \7\ 7.1 Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du [jetzt] hineinkommst, um es in Besitz zu nehmen, und [wenn er dann] viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hetiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Perisiter und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, groesser und staerker als du, 7.2 und [wenn] der HERR, dein Gott, sie vor dir dahingibt, und du sie schlaegst, [dann] sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schliessen noch ihnen gnaedig sein. 7.3 Und du sollst dich nicht mit ihnen verschwaegern. Deine Tochter darfst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter darfst du nicht fuer deinen Sohn nehmen. 7.4 Denn er wuerde deinen Sohn von mir abwenden, dass er andern Goettern dient, und der Zorn des HERRN wuerde gegen euch entbrennen, und er wuerde dich schnell vernichten. 7.5 Sondern so sollt ihr an ihnen tun: Ihre Altaere sollt ihr niederreissen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim umhauen und ihre Goetterbilder mit Feuer verbrennen. 7.6 Denn du bist dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein Gott, erwaehlt, dass du ihm als Eigentumsvolk gehoerst aus allen Voelkern, die auf dem Erdboden sind. 7.7 Nicht weil ihr mehr waeret als alle Voelker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwaehlt - ihr seid ja das geringste unter allen Voelkern -, 7.8 sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vaetern geschworen, hat der HERR euch mit starker Hand herausgefuehrt und dich erloest aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao, des Koenigs von Aegypten. 7.9 So erkenne denn, dass der HERR, dein Gott, der Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Guete bis auf tausend Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten, 7.10 und der denen, die ihn hassen, ins Angesicht vergilt, um sie umkommen zu lassen. Nicht zoegert er gegenueber dem, der ihn hasst, ins Angesicht vergilt er ihm! 7.11 So sollst du das Gebot und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen halten, die zu tun ich dir heute befehle. 7.12 Und es wird geschehen: dafuer dass ihr diesen Rechtsbestimmungen gehorcht, sie bewahrt und sie tut, wird der HERR, dein Gott, dir den Bund und die Guete bewahren, die er deinen Vaetern geschworen hat. 7.13 Und er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, deinen Most und dein Oel, den Wurf deiner Rinder und den Zuwachs deiner Schafe, in dem Land, das er deinen Vaetern geschworen hat, dir zu geben. 7.14 Gesegnet wirst du sein vor allen Voelkern. Kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare wird bei dir sein noch bei deinem Vieh. 7.15 Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden. Und keine der boesen Seuchen Aegyptens, die du kennst, wird er auf dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen. 7.16 Und du wirst alle Voelker verzehren, die der HERR, dein Gott, dir preisgibt. Du sollst ihretwegen nicht betruebt sein, und du sollst ihren Goettern nicht dienen; denn das waere ein Fallstrick fuer dich. 7.17 Wenn du in deinem Herzen sagst: Diese Nationen sind groesser als ich; wie koennte ich sie vertreiben? -, 7.18 fuerchte dich nicht vor ihnen! Denk doch daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Aegyptern angetan hat, 7.19 an die grossen Pruefungen, die deine Augen gesehen, und an die Zeichen und die Wunder und die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich herausgefuehrt hat! Ebenso wird der HERR, dein Gott, an all den Voelkern tun, vor denen du dich fuerchtest. 7.20 Und auch die Hornissen wird der HERR, dein Gott, gegen sie senden, bis [alle], die uebriggeblieben sind und die sich vor dir versteckt haben, umgekommen sind. 7.21 Erschrick nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein grosser und furchtbarer Gott. 7.22 Und der HERR, dein Gott, wird diese Nationen nach und nach vor dir hinaustreiben. Du wirst sie nicht schnell vernichten koennen, damit sich das Wild des Feldes nicht gegen dich vermehrt. 7.23 Und der HERR, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und sie in grosse Bestuerzung versetzen, bis sie vernichtet sind. 7.24 Und er wird ihre Koenige in deine Hand geben, und du wirst ihre Namen ausrotten unter dem Himmel. Kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vernichtet hast. 7.25 Die Bilder ihrer Goetter sollt ihr mit Feuer verbrennen. Du sollst nicht das Silber und das Gold[, das] an ihnen [ist,] begehren und es dir nehmen, damit du dadurch nicht verstrickt wirst; denn ein Greuel fuer den HERRN, deinen Gott, ist es. 7.26 Und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, damit du nicht gleich ihm dem Bann verfaellst. Du sollst es als abscheulich verabscheuen und es fuer einen greulichen Greuel halten, denn Gebanntes ist es. Ermahnung zur Dankbarkeit. \8\ 8.1 Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, es zu tun, damit ihr lebt und zahlreich werdet und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR euren Vaetern zugeschworen hat. 8.2 Und du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wueste hat wandern lassen, um dich zu demuetigen, um dich zu pruefen [und] um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten wuerdest oder nicht. 8.3 Und er demuetigte dich und liess dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Vaeter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch. 8.4 Deine Kleidung an dir ist nicht verschlissen, und dein Fuss ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre. 8.5 So erkenne in deinem Herzen, dass der HERR, dein Gott, dich erzieht wie ein Mann seinen Sohn erzieht! 8.6 Halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen gehst und ihn fuerchtest. 8.7 Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbaechen, Quellen und Gewaessern, die in der Ebene und im Gebirge entspringen; 8.8 ein Land des Weizens und der Gerste, der Weinstoecke, Feigenbaeume und Granatbaeume; ein Land mit oelreichen Olivenbaeumen und Honig; 8.9 ein Land, in dem du nicht in Armut [dein] Brot essen wirst, in dem es dir an nichts fehlen wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst. 8.10 Und du wirst essen und satt werden, und du sollst den HERRN, deinen Gott, fuer das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. 8.11 Huete dich, dass du den HERRN, deinen Gott, nicht vergisst, indem du seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, nicht haeltst! - 8.12 dass nicht, wenn du isst und satt wirst und schoene Haeuser baust und bewohnst 8.13 und deine Rinder und deine Schafe sich vermehren und dein Silber und Gold sich mehren und alles, was du hast, sich mehrt, 8.14 [dass dann nicht] dein Herz sich erhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst, der dich aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus, herausfuehrte; 8.15 der dich wandern liess in der grossen und schrecklichen Wueste, [wo] feurige Schlangen und Skorpione sind, in dem duerren Land, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; 8.16 der dich in der Wueste mit Man speiste, das deine Vaeter nicht kannten, um dich zu demuetigen und um dich zu pruefen, damit er dir am Ende wohltue 8.17 und du [dann nicht] in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Staerke meiner Hand hat mir dieses Vermoegen verschafft! 8.18 Sondern du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, dass er es ist, der dir Kraft gibt, Vermoegen zu schaffen; - damit er seinen Bund aufrechterhaelt, den er deinen Vaetern geschworen hat, so wie [es] heute [ist]. 8.19 Und es wird geschehen, wenn du je den HERRN, deinen Gott, vergisst und andern Goettern nachlaeufst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst, [so] bezeuge ich heute gegen euch, dass ihr ganz gewiss umkommen werdet. 8.20 Wie die Nationen, die der HERR vor euch hat umkommen lassen, so werdet ihr umkommen, dafuer dass ihr auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht hoert. Warnung vor Ueberheblichkeit - Goldenes Kalb. 2Mo 32,1-35. \9\ 9.1 Hoere, Israel! Du gehst heute ueber den Jordan, um hineinzuziehen, [das Land von] Nationen in Besitz zu nehmen, [die] groesser und staerker [sind] als du, Staedte, gross und bis an den Himmel befestigt, 9.2 ein grosses und hochgewachsenes Volk, die Soehne der Enakiter, die du kennst und von denen du gehoert hast: Wer kann vor den Soehnen Enak bestehen? 9.3 So erkenne denn heute, dass der HERR, dein Gott, es ist, der vor dir her hinuebergeht als ein verzehrendes Feuer. Er selbst wird sie vernichten und er selbst wird sie vor dir demuetigen. Und du wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der HERR zu dir geredet hat. 9.4 Wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir hinausstoesst, sprich nicht in deinem Herzen: Wegen meiner Gerechtigkeit hat der HERR mich [hierher]gebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen. Denn wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen wird der HERR sie vor dir vertreiben. 9.5 Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott, sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhaelt, das der HERR deinen Vaetern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. 9.6 So erkenne denn, dass nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen! Denn ein halsstarriges Volk bist du. 9.7 Denke daran, vergiss nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, in der Wueste erzuernt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land Aegypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamt, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen. 9.8 Und am Horeb erzuerntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte ueber euch, so dass er euch vernichten wollte. 9.9 Als ich auf den Berg gestiegen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, da blieb ich vierzig Tage und vierzig Naechte auf dem Berg - Brot ass ich nicht, und Wasser trank ich nicht -, 9.10 und der HERR gab mir die beiden steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes. Auf ihnen standen all die Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet hatte am Tag der Versammlung. 9.11 Und es geschah am Ende der vierzig Tage und vierzig Naechte, da gab mir der HERR die beiden steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. 9.12 Und der HERR sprach zu mir: Mache dich auf, steig schnell von hier hinab! Denn dein Volk, das du aus Aegypten herausgefuehrt hast, hat sich versuendigt. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. 9.13 Und der HERR sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es. 9.14 Lass mich, dass ich sie vernichte und ihren Namen unter dem Himmel ausloesche! Dich aber will ich zu einer Nation machen, staerker und groesser als sie. 9.15 Da wandte ich mich und stieg vom Berg herab, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Haenden, der Berg aber brannte mit Feuer. 9.16 Und ich sah, und siehe, ihr hattet gegen den HERRN, euren Gott, gesuendigt. Ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr wart schnell von dem Weg abgewichen, den der HERR euch geboten hatte. 9.17 Da fasste ich die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Haenden und zerbrach sie vor euren Augen. 9.18 Und ich warf mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal vierzig Tage und vierzig Naechte - Brot ass ich nicht, und Wasser trank ich nicht - wegen all eurer Suenden, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN boese war, ihn zu reizen. 9.19 Denn ich fuerchtete mich vor dem Zorn und dem Grimm, mit dem der HERR ueber euch erzuernt war, so dass er euch vernichten wollte. Und der HERR erhoerte mich auch dieses Mal. 9.20 Auch ueber Aaron zuernte der HERR sehr, so dass er ihn vernichten wollte. Und ich bat zu jener Zeit auch fuer Aaron. 9.21 Euer Suendenwerk aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb, nahm ich, verbrannte es mit Feuer und zerstiess es, indem ich es voellig zermalmte, bis es zu feinem Staub wurde. Und ich warf seinen Staub in den Bach, der vom Berg herabfliesst. - 9.22 Auch bei Tabera und bei Massa und bei Kibrot-Hattaawa erzuerntet ihr den HERRN. - 9.23 Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe! - da wart ihr widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. 9.24 Widerspenstige seid ihr gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne. 9.25 Und ich warf mich vor dem HERRN nieder die vierzig Tage und die vierzig Naechte, die ich dalag. Denn der HERR hatte gesagt, dass er euch vernichten wollte. 9.26 Und ich betete zum HERRN und sprach: Herr, HERR! Vernichte nicht dein Volk und dein Erbteil, das du durch deine Groesse erloest, das du mit starker Hand aus Aegypten herausgefuehrt hast! 9.27 Denke an deine Knechte, Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die Verstocktheit dieses Volkes und an seine Gottlosigkeit und an seine Suende, 9.28 damit das Land, aus dem du uns herausgefuehrt hast, nicht sagt: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte, und weil er sie hasste, hat er sie herausgefuehrt, um sie in der Wueste sterben zu lassen! 9.29 Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgefuehrt hast mit deiner grossen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm. Zweite Gesetzestafeln - Aarons Tod - Aussonderung der Leviten - Moses Fuerbitte. \10\ 10.1 In jener Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten und steige zu mir auf den Berg herauf! Und mache dir eine Lade aus Holz! 10.2 Und ich werde auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und du sollst sie in die Lade legen. 10.3 Und ich machte eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten. Und ich stieg auf den Berg, die zwei Tafeln in meiner Hand. 10.4 Und er schrieb auf die Tafeln, [ebenso] wie die erste Schrift [war], die zehn Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch geredet hatte am Tag der Versammlung. Und der HERR gab sie mir. 10.5 Und ich wandte mich und stieg vom Berg herab. Und ich legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und dort blieben sie, wie der HERR mir geboten hatte. 10.6 Und die Soehne Israel brachen auf von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron, und dort wurde er begraben. Und an seiner Stelle uebte sein Sohn, Eleasar, den Priesterdienst aus. 10.7 Von dort brachen sie auf nach Gudgoda und von Gudgoda nach Jotbata, einem Land mit Wasserbaechen. 10.8 In jener Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi dazu aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen, vor dem HERRN zu stehen, um seinen Dienst zu verrichten und in seinem Namen zu segnen, bis auf diesen Tag. 10.9 Darum bekam Levi weder Anteil noch ein Erbe mit seinen Bruedern. Der HERR selbst ist sein Erbteil, so wie der HERR, dein Gott, ihm zugesagt hat. 10.10 Ich aber stand auf dem Berg wie die vorigen Tage, vierzig Tage und vierzig Naechte, und der HERR erhoerte mich auch dieses Mal. Der HERR wollte dich nicht vernichten. 10.11 Und der HERR sprach zu mir: Geh hin, stelle dich zum Aufbruch vor das Volk, damit sie hineinziehen und das Land in Besitz nehmen, von dem ich ihren Vaetern geschworen habe, [es] ihnen zu geben! Gottes Forderung an Israel und Erinnerung an Taten Gottes. 10.12 Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fuerchten, auf allen seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, 10.13 indem du die Gebote des HERRN und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, haeltst, dir zum Guten? 10.14 Siehe, dem HERRN, deinem Gott, [gehoeren] die Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist. 10.15 [Doch] nur deinen Vaetern hat der HERR sich zugeneigt, sie zu lieben. Und er hat ihre Nachkommen nach ihnen, [naemlich] euch, aus allen Voelkern erwaehlt, so wie [es] heute [ist]. 10.16 So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhaertet euren Nacken nicht mehr! 10.17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Goetter und der Herr der Herren, der grosse, maechtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt, 10.18 der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so dass er ihm Brot und Kleidung gibt. 10.19 Auch ihr sollt den Fremden lieben; denn Fremde seid ihr im Land Aegypten gewesen. 10.20 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fuerchten, ihm sollst du dienen und ihm anhaengen, und bei seinem Namen sollst du schwoeren. 10.21 Er ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der jene grossen und furchtgebietenden Taten an dir erwiesen hat, die deine Augen gesehen haben. 10.22 Mit siebzig Seelen zogen deine Vaeter nach Aegypten hinab; doch jetzt hat der HERR, dein Gott, dich an Menge gemacht wie die Sterne des Himmels. \11\ 11.1 So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und sollst alle Tage seine Vorschriften halten und seine Ordnungen, seine Rechtsbestimmungen und seine Gebote. 11.2 Und erkennt heute - denn nicht mit euren Kindern [rede ich], die die Zucht des HERRN, eures Gottes, nicht erfahren und nicht gesehen haben - seine Groesse, seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm 11.3 und seine Zeichen und seine Taten, die er mitten in Aegypten getan hat an Pharao, dem Koenig von Aegypten, und an seinem ganzen Land; 11.4 und was er getan hat an der Heeresmacht Aegyptens, an seinen Pferden und seinen Wagen, ueber die er die Wasser des Schilfmeeres hinfluten liess, als sie euch nachjagten, und die der HERR [so] umkommen liess bis auf diesen Tag; 11.5 und was er euch in der Wueste getan hat, bis ihr an diesen Ort kamt; 11.6 und was er an Datan und Abiram getan hat, den Soehnen des Eliab, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund aufriss und sie mitten in ganz Israel verschlang samt ihren Familien und ihren Zelten und allem Bestand, der in ihrem Gefolge war. - 11.7 Sondern eure [eigenen] Augen haben das ganze grosse Werk des HERRN gesehen, das er getan hat. Segen und Fluch. 11.8 So haltet das ganze Gebot, das ich dir heute befehle, damit ihr stark seid und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, in das ihr hinueberzieht, um es in Besitz zu nehmen, 11.9 und damit ihr eure Tage verlaengert in dem Land, von dem der HERR euren Vaetern geschworen hat, [es] ihnen und ihren Nachkommen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 11.10 Denn das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Aegypten, von wo ihr ausgezogen seid, wo du deine Saat saetest und mit deinem Fuss waessertest wie einen Gemuesegarten, 11.11 sondern das Land, in das ihr hinueberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Taelern - vom Regen des Himmels trinkt es Wasser -, 11.12 ein Land, auf das der HERR, dein Gott, achthat. Bestaendig sind die Augen des HERRN, deines Gottes, darauf [gerichtet] vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres. 11.13 Und es wird geschehen, wenn ihr genau auf meine Gebote hoert, die ich euch heute gebiete, den HERRN, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, 11.14 dann gebe ich den Regen eures Landes zu seiner Zeit, den Fruehregen und den Spaetregen, damit du dein Getreide und deinen Most und dein Oel einsammelst. 11.15 Und ich werde fuer dein Vieh Kraut auf dem Feld geben, und du wirst essen und satt werden. 11.16 Huetet euch, dass euer Herz sich ja nicht betoeren laesst und ihr abweicht und andern Goettern dient und euch vor ihnen niederwerft 11.17 und der Zorn des HERRN gegen euch entbrennt und er den Himmel verschliesst, dass es keinen Regen gibt und der Erdboden seinen Ertrag nicht bringt und ihr bald aus dem guten Land weggerafft werdet, das der HERR euch gibt. 11.18 Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen und sie als Zeichen auf eure Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen euren Augen sein. 11.19 Und ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. 11.20 Und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben, 11.21 damit eure Tage und die Tage eurer Kinder zahlreich werden in dem Land, von dem der HERR euren Vaetern geschworen hat, [es] ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels ueber der Erde. 11.22 Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch zu tun gebiete, treu haltet, indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt, auf all seinen Wegen geht und ihm anhaengt, 11.23 dann wird der HERR alle diese Nationen vor euch vertreiben; und ihr werdet Nationen vertreiben, groesser und staerker als ihr. 11.24 Jeder Ort, auf den eure Fusssohle treten wird, wird euch gehoeren: von der Wueste und dem Libanon und vom Strom, dem Strom Euphrat an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein. 11.25 Kein Mensch wird vor euch bestehen. Schrecken vor euch und Furcht vor euch wird der HERR, euer Gott, auf das ganze Land legen, das ihr betreten werdet, wie er zu euch geredet hat. 11.26 Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: 11.27 den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebiete, 11.28 und den Fluch, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern Goettern nachzulaufen, die ihr nicht kennt. 11.29 Und es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du den Segen auf dem Berg Garizim erteilen und den Fluch auf dem Berg Ebal. 11.30 Sind sie nicht jenseits des Jordan, hinter dem Weg gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenueber, bei den Terebinthen More? 11.31 Denn ihr geht ueber den Jordan, um hineinzuziehen, das Land in Besitz zu nehmen, das der HERR, euer Gott, euch gibt; und ihr werdet es in Besitz nehmen und darin wohnen. 11.32 Und so achtet darauf, all die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu tun, die ich euch heute vorlege! Ort und Art des Gottesdienstes in Kanaan. \12\ 12.1 Dies sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Vaeter, dir gegeben hat, es in Besitz zu nehmen, all die Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt: 12.2 Ihr sollt all die Staetten vollstaendig ausrotten, wo die Nationen, die ihr vertreiben werdet, ihren Goettern gedient haben auf den hohen Bergen, auf den Huegeln und unter jedem gruenen Baum. 12.3 Und ihr sollt ihre Altaere niederreissen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Goetter umhauen. Und ihr sollt ihren Namen von jener Staette ausrotten. 12.4 Den HERRN, euren Gott, duerft ihr so nicht verehren. 12.5 Sondern ihr sollt die Staette aufsuchen, die der HERR, euer Gott, aus all euren Staemmen erwaehlen wird, um seinen Namen dort niederzulegen, dass er [dort] wohne, und dahin sollst du kommen. 12.6 Und dahin sollt ihr eure Brandopfer bringen und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und eure Geluebde und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburten eurer Rinder und Schafe. 12.7 Und dort sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, essen und euch freuen, ihr und eure Familien, an allem, was eure Hand erworben hat, worin der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat. 12.8 Ihr duerft es nicht [mehr] so machen nach allem, wie wir [es] heute hier tun, [dass] jeder all [das tut, was] in seinen Augen recht ist. 12.9 Denn ihr seid bis jetzt noch nicht zu der Ruhe und zu dem Erbteil gekommen, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 12.10 Seid ihr aber ueber den Jordan gezogen und wohnt in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch erben laesst und hat er euch Ruhe verschafft vor all euren Feinden ringsum, dass ihr sicher wohnt, 12.11 dann soll es geschehen: die Staette, die der HERR, euer Gott, erwaehlen wird, seinen Namen dort wohnen zu lassen, dahin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und all das Auserlesene eurer Geluebde, die ihr dem HERRN geloben werdet. 12.12 Und ihr sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, freuen, ihr und eure Soehne und eure Toechter und eure Sklaven und eure Sklavinnen und der Levit, der in euren Toren [wohnt], denn er hat weder Anteil noch Erbe mit euch. 12.13 Huete dich, dass du ja nicht deine Brandopfer an jeder Staette opferst, die du siehst! 12.14 Sondern an der Staette, die der HERR in einem deiner Staemme erwaehlen wird, dort sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete. 12.15 Doch magst du ganz nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen in all deinen Toren nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Der Unreine und der Reine moegen es essen, wie [man] die Gazelle und wie [man] den Hirsch [isst] . 12.16 Nur das Blut duerft ihr nicht essen, auf die Erde sollt ihr es giessen wie Wasser. - 12.17 In deinen Toren darfst du nicht essen den Zehnten deines Getreides und deines Mostes und deines Oeles noch die Erstgeburten deiner Rinder und deiner Schafe, noch irgend etwas von deinen Geluebden, die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand. 12.18 Sondern vor dem HERRN, deinem Gott, an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren [wohnt]. Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen an allem, was deine Hand erworben hat. 12.19 Huete dich, dass du den Leviten ja nicht [im Stich] laesst all deine Tage [, die du] in deinem Land [lebst]! 12.20 Wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so wie er zu dir geredet hat, und du sagst: `Ich will Fleisch essen !', weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du nach Herzenslust Fleisch essen. 12.21 Wenn die Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, um seinen Namen dort niederzulegen, zu weit entfernt von dir ist, so magst du schlachten von deinen Rindern und von deinen Schafen, die der HERR dir gegeben hat, so wie ich dir geboten habe, und magst nach Herzenslust in deinen Toren essen. 12.22 Gerade wie die Gazelle und der Hirsch gegessen werden, so magst du es essen; der Unreine und der Reine moegen es gleichermassen essen. 12.23 Nur halte fest [daran], kein Blut zu essen! Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen, 12.24 du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es giessen wie Wasser. 12.25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gutgeht, weil du tust, was in den Augen des HERRN recht ist. 12.26 Jedoch deine heiligen Gaben, die dir [aufgetragen] sind, und deine Geluebde sollst du nehmen und zu der Staette kommen, die der HERR erwaehlen wird. 12.27 Und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst du auf dem Altar des HERRN, deines Gottes, zurichten. Und das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des HERRN, deines Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. 12.28 Hab acht und hoere auf all diese Worte, die ich dir gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir fuer ewig gutgeht, weil du tust, was gut und recht ist in den Augen des HERRN, deines Gottes! 12.29 Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrottet, zu denen du kommst, um sie vor dir zu vertreiben, und du vertreibst sie und wohnst in ihrem Land, 12.30 so huete dich, dass du dich ja nicht verfuehren laesst, [es] ihnen nach[zutun], nachdem sie vor dir vernichtet sind, und dass du nicht nach ihren Goettern fragst, indem du sagst: Wie dienten diese Nationen ihren Goettern? Auch ich will es so tun! 12.31 Dem HERRN, deinem Gott, sollst du so [etwas] nicht antun. Denn alles, [was] dem HERRN ein Greuel [ist], was er hasst, haben sie fuer ihre Goetter getan; denn sogar ihre Soehne und ihre Toechter haben sie fuer ihre Goetter im Feuer verbrannt. Strafe fuer falsche Propheten und Goetzendiener. \13\ 13.41 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufuegen und nichts von ihm wegnehmen. 13.2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der Traeume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, 13.3 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem er sagte: `Lass uns anderen Goettern - die du nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen dienen!', 13.4 dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hoeren oder auf den, der die Traeume hat. Denn der HERR, euer Gott, prueft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. 13.5 Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt ihr fuerchten. Seine Gebote sollt ihr halten und seiner Stimme gehorchen; ihm sollt ihr dienen und ihm anhaengen. 13.6 Und jener Prophet oder der, der die Traeume hat, soll getoetet werden. Denn er hat Abfall vom HERRN, eurem Gott, gepredigt, der euch aus dem Land Aegypten herausgefuehrt und dich erloest hat aus dem Sklavenhaus -, um dich abzubringen von dem Weg, auf dem zu gehen der HERR, dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. 13.7 Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder dein Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verfuehrt, indem er sagt: Lass uns gehen und anderen Goettern dienen! - die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Vaeter, 13.8 von den Goettern der Voelker, die rings um euch her sind, nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 13.9 dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und du sollst seinetwegen nicht betruebt sein, nicht auf ihn hoeren und nicht schonen noch Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn decken; 13.10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen. Deine Hand soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu toeten, und danach die Hand des ganzen Volkes. 13.11 Und du sollst ihn steinigen, dass er stirbt. Denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott, abzubringen, der dich herausgefuehrt hat aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus. 13.12 Und ganz Israel soll es hoeren, dass sie sich fuerchten und in deiner Mitte nicht laenger [so etwas] wie diese boese Sache tun. 13.13 Wenn du von einer deiner Staedte, die der HERR, dein Gott, dir gibt, dort zu wohnen, hoerst: 13.14 Es sind Maenner, ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie sagten: Lasst uns gehen und anderen Goettern dienen - die ihr nicht gekannt habt -, 13.15 dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Greuel in deiner Mitte veruebt worden, 13.16 dann sollst du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schaerfe des Schwertes erschlagen. Du sollst an ihnen und an allem, was in ihr ist, den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schaerfe des Schwertes. 13.17 Und alle Beute in ihr sollst du mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle Beute in ihr dem HERRN, deinem Gott, als Ganzopfer mit Feuer verbrennen. Ewig soll sie ein Schutthaufen sein, sie soll nie mehr aufgebaut werden. 13.18 Und nichts von dem Gebannten soll an deiner Hand haften bleiben, damit der HERR sich von der Glut seines Zornes abwende und dir Barmherzigkeit erweise und sich ueber dich erbarme und dich mehre, wie er [es] deinen Vaetern geschworen hat, 13.19 wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu bewahren, die ich dir heute gebiete, dass du tust, was recht ist in den Augen des HERRN, deines Gottes. Verbot heidnischer Trauerbraeuche - Reine und unreine Tiere. \14\ 14.1 Ihr seid Kinder fuer den HERRN, euren Gott. Ihr duerft euch nicht wegen eines Toten Schnittwunden beibringen und euch nicht zwischen euren Augen kahlscheren. 14.2 Denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott. Und dich hat der HERR erwaehlt, ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Voelkern, die auf dem Erdboden sind. 14.3 Du sollst keinerlei Greuel essen. V. 4-19: 3Mo 11. 14.4 Das sind die Tiere, die ihr essen duerft: Rind, Schaf und Ziege, 14.5 Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf. 14.6 Und jedes Tier, das gespaltene Hufe hat, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, [und] das wiederkaeut unter den Tieren, das duerft ihr essen. 14.7 Nur diese duerft ihr nicht essen von den wiederkaeuenden und von denen, die mit gespaltenen, [und zwar] aufgespaltenen, Hufen versehen sind: das Kamel und den Hasen und den Klippdachs; denn sie kaeuen wieder, aber sie haben keine gespaltenen Hufe: unrein sollen sie fuer euch sein; 14.8 und das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, aber es kaeut nicht wieder: unrein soll es fuer euch sein. Von ihrem Fleisch duerft ihr nicht essen, und ihr Aas duerft ihr nicht beruehren. 14.9 Dieses duerft ihr essen von allem, was im Wasser ist: alles, was Flossen und Schuppen hat, duerft ihr essen; 14.10 aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat, duerft ihr nicht essen: unrein soll es fuer euch sein. 14.11 Alle reinen Voegel duerft ihr essen. 14.12 Aber diese [sind es], von denen ihr nicht essen duerft: der Adler und der Laemmergeier und der Moenchsgeier 14.13 und die Gabelweihe und die Koenigsweihe und der Geier nach seiner Art 14.14 und alle Raben nach ihrer Art 14.15 und die Strausshenne und der Falke und die Seemoewe und der Habicht nach seiner Art, 14.16 der Steinkauz und der Ibis und die Schleiereule 14.17 und der Wuestenkauz und der Aasgeier und die Fischeule 14.18 und der Storch und der Fischreiher nach seiner Art und der Wiedehopf und die Fledermaus. 14.19 Und alles gefluegelte Kleingetier soll fuer euch unrein sein; es darf nicht gegessen werden. 14.20 Alle reinen Voegel duerft ihr essen. 14.21 Ihr duerft keinerlei Aas essen. Dem Fremden, der in deinen Toren [wohnt], magst du es geben, dass er es isst, oder du magst es einem Auslaender verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott. - Du sollst ein Boeckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen. Der Zehnte. 14.22 Du sollst gewissenhaft allen Ertrag deiner Saat verzehnten, was auf dem Feld waechst, Jahr fuer Jahr, 14.23 und sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an der Staette, die er erwaehlen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, [naemlich] den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Oeles und die Erstgeborenen deiner Rinder und deiner Schafe, damit du lernst, den HERRN, deinen Gott, alle Tage zu fuerchten. 14.24 Wenn aber der Weg zu weit fuer dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil die Staette fuer dich zu fern ist, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, um seinen Namen dort hinzulegen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet: 14.25 dann sollst du es fuer Geld geben. Und dann binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an die Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird! 14.26 Und gib das Geld fuer alles, was deine Seele begehrt, fuer Rinder und Schafe, fuer Wein und Rauschtrank und fuer alles, was deine Seele wuenscht! Und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus! 14.27 Und den Leviten, der in deinen Toren [wohnt], den sollst du nicht verlassen; denn er hat keinen Anteil noch Erbe mit dir. 14.28 Am Ende von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und ihn in deinen Toren niederlegen. 14.29 Und der Levit - denn er hat keinen Anteil noch Erbe mit dir - und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren [wohnen], sollen kommen und essen und sich saettigen, damit der HERR, dein Gott, dich in allem Werk deiner Hand, das du tust, segnet. Das Erlassjahr. \15\ 15.1 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schulderlass halten. 15.2 Das aber ist die Sache mit dem Schulderlass: Jeder Glaeubiger soll das Darlehen seiner Hand, das er seinem Naechsten geliehen hat, erlassen. Er soll seinen Naechsten und seinen Bruder nicht draengen; denn man hat fuer den HERRN einen Schulderlass ausgerufen. 15.3 Den Auslaender magst du draengen. Was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen, 15.4 damit nur ja kein Armer unter dir ist. Denn der HERR wird dich reichlich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, 15.5 wenn du nur der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, darauf zu achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle. 15.6 Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir geredet hat. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du aber wirst dir nichts leihen. Und du wirst ueber viele Nationen herrschen, ueber dich aber werden sie nicht herrschen. 15.7 Wenn es einen Armen bei dir geben wird, irgendeinen deiner Brueder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du dein Herz nicht verhaerten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschliessen. 15.8 Sondern du sollst ihm deine Hand weit oeffnen und ihm willig ausleihen, was fuer den Mangel ausreicht, den er hat. 15.9 Huete dich, dass in deinem Herzen nicht der boshafte Gedanke entsteht: Das siebte Jahr, das Erlassjahr, ist nahe! - und dass dein Auge [dann] boese auf deinen Bruder, den Armen [sieht] und du ihm nichts gibst. Er aber wuerde ueber dich zum HERRN schreien, und Suende waere an dir! 15.10 Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht boese sein, wenn du ihm gibst. Denn wegen dieser Sache wird der HERR, dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem Geschaeft deiner Hand. 15.11 Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden. Darum befehle ich dir: Deinem Bruder, deinem Elenden und deinem Armen in deinem Land, sollst du deine Hand weit oeffnen. Freilassung gekaufter Sklaven. 2Mo 21,1-11. 15.12 Wenn dein Bruder, ein Hebraeer oder eine Hebraeerin, sich dir verkauft, dann soll er dir sechs Jahre dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn von dir als Freien entlassen. 15.13 Und wenn du ihn als Freien von dir entlaesst, sollst du ihn nicht mit leeren Haenden entlassen: 15.14 du sollst ihm reichlich aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe. [Von allem], womit der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat, sollst du ihm geben. 15.15 Und du sollst daran denken, dass [auch] du im Land Aegypten Sklave warst und dass der HERR, dein Gott, dich erloest hat; darum befehle ich dir heute diese Sache. 15.16 Und es soll geschehen, wenn er zu dir sagt: Ich will nicht von dir weggehen - weil er dich und dein Haus liebt, weil es ihm bei dir gutgeht -, 15.17 dann sollst du einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr in die Tuer stechen, und er wird fuer immer dein Sklave sein; und auch deine Sklavin sollst du so behandeln. 15.18 Es soll nicht schwer sein in deinen Augen, wenn du ihn als Freien von dir entlaesst. Denn das Doppelte des Lohnes eines Tageloehners hat er dir sechs Jahre lang erarbeitet. Und der HERR, dein Gott, wird dich segnen in allem, was du tust. Heiligung der Erstgeburt vom Vieh. 15.19 Alles maennliche Erstgeborene, das unter deinen Rindern und unter deinen Schafen geboren wird, sollst du dem HERRN, deinem Gott, heiligen. Du sollst mit dem Erstgeborenen deines Rindes nicht arbeiten, und du sollst das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren: 15.20 vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du es essen, du und dein Haus, Jahr fuer Jahr, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird. 15.21 Wenn aber ein Makel an ihm ist, [dass es] lahm oder blind [ist], irgendein schlimmer Makel, darfst du es dem HERRN, deinem Gott, nicht opfern. 15.22 In deinen Toren magst du es essen, der Unreine und der Reine gleichermassen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 15.23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es giessen wie Wasser. Verordnungen ueber das Passah, das Fest der Wochen und das Fest der Laubhuetten. 2Mo 23,14-19. \16\ 16.1 Beachte den Monat Abib und feiere Passah dem HERRN, deinem Gott!Denn im Monat Abib hat der HERR, dein Gott, dich nachts aus Aegypten herausgefuehrt. 16.2 Und du sollst fuer den HERRN, deinen Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 16.3 Du sollst kein Gesaeuertes dazu essen. Sieben Tage sollst du ungesaeuerte Brote dazu essen, Brot des Elends - denn in Hast bist du aus dem Land Aegypten ausgezogen -, damit du an den Tag deines Auszugs aus dem Land Aegypten denkst alle Tage deines Lebens. 16.4 Und sieben Tage [lang] soll kein Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. Und von dem Fleisch, das du am ersten Tag abends schlachtest, soll nichts ueber Nacht bleiben bis zum Morgen. - 16.5 Du kannst das Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der HERR, dein Gott, dir gibt. 16.6 Sondern an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, sollst du das Passah schlachten am Abend, beim Untergang der Sonne, zur Zeit deines Auszugs aus Aegypten. 16.7 Und du sollst es braten und essen an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird. Und am [naechsten] Morgen sollst du dich wenden und zu deinen Zelten gehen. 16.8 Sechs Tage sollst du ungesaeuerte Brote essen. Am siebten Tag aber ist eine Festversammlung fuer den HERRN, deinen Gott; du sollst keine Arbeit tun. 16.9 Sieben Wochen sollst du dir abzaehlen. Von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat [zu legen], sollst du anfangen, sieben Wochen zu zaehlen. 16.10 Dann sollst du das Fest der Wochen fuer den HERRN, deinen Gott, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie der HERR, dein Gott, dich segnen wird. 16.11 Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren [wohnt], und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte [wohnen], an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 16.12 Und du sollst daran denken, dass du Sklave in Aegypten warst, und sollst diese Ordnungen bewahren und tun. 16.13 Das Fest der Laubhuetten sollst du sieben Tage [lang] feiern, wenn du [den Ertrag] von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe einsammelst. 16.14 Und du sollst dich an deinem Fest freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren [wohnen]. 16.15 Sieben Tage sollst du fuer den HERRN, deinen Gott, das Fest feiern an der Staette, die der HERR erwaehlen wird. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Tun deiner Haende, und du sollst wirklich froehlich sein. 16.16 Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was maennlich ist, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Staette, die er erwaehlen wird: am Fest der ungesaeuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhuetten. Und man soll nicht mit leeren Haenden vor dem HERRN erscheinen: 16.17 jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Rechtspflege - Strafe wegen Goetzendienstes. 16.18 Richter und Aufseher sollst du dir einsetzen in allen deinen Toren, die der HERR, dein Gott, dir nach deinen Staemmen gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. 16.19 Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache der Gerechten. 16.20 Der Gerechtigkeit [und nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, damit du lebst und das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 16.21 Du sollst dir keine Aschera pflanzen, irgendein Holz neben dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machen wirst. 16.22 Und du sollst dir keine Gedenksteine aufrichten, die der HERR, dein Gott, hasst. \17\ 17.1 Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, an dem ein Makel ist, irgend etwas Schlimmes; denn ein Greuel ist das fuer den HERRN, deinen Gott. 17.2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der HERR, dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine Frau -, der das tut, was boese ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, indem er seinen Bund uebertritt, 17.3 so dass er geht und anderen Goettern dient und sich vor ihnen niederwirft, und zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer des Himmels, was ich nicht befohlen habe, 17.4 und es wird dir berichtet und du hoerst es, dann sollst du [es] genau untersuchen; und siehe, [wenn es sich herausstellt]: es ist Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Greuel ist in Israel veruebt worden, 17.5 dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die diese boese Sache getan haben, zu deinen Toren hinausfuehren, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen, dass sie sterben. 17.6 Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getoetet werden, wer sterben soll. Er darf nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getoetet werden. 17.7 Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu toeten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. 17.8 Wenn [von den] Streitsachen in deinen Toren eine [Rechts]sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtsanspruch und Rechtsanspruch, zwischen Koerperverletzung und Koerperverletzung fuer dich zu schwierig ist zum Urteil, dann sollst du dich aufmachen und an die Staette hinaufziehen, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird. 17.9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den Urteilsspruch verkuenden. 17.10 Und du sollst dem Spruch gemaess handeln, den sie dir verkuenden werden von jener Staette aus, die der HERR erwaehlen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu handeln, was sie dich lehren werden. 17.11 Dem Gesetz gemaess, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkuenden werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 17.12 Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, dass er nicht auf den Priester hoert, der dasteht, um dort den Dienst des HERRN, deines Gottes, zu verrichten, oder auf den Richter: dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Boese aus Israel wegschaffen. 17.13 Und das ganze Volk soll es hoeren. Und sie sollen sich fuerchten und nicht mehr vermessen handeln. Gesetz wegen des Koenigs. 17.14 Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und es in Besitz genommen hast und darin wohnst und sagst: `Ich will einen Koenig ueber mich setzen, wie alle Nationen, die rings um mich her sind!', 17.15 dann sollst du nur den Koenig ueber dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwaehlen wird. Aus der Mitte deiner Brueder sollst du einen Koenig ueber dich setzen. Du sollst nicht einen Auslaender ueber dich setzen, der nicht dein Bruder ist. 17.16 Nur soll er sich nicht viele Pferde anschaffen, und [er] soll das Volk nicht nach Aegypten zurueckfuehren, um sich noch mehr Pferde anzuschaffen, denn der HERR hat euch gesagt: Ihr sollt nie wieder auf diesem Weg zurueckkehren. 17.17 Und er soll sich nicht viele Frauen anschaffen, damit sein Herz sich nicht [von Gott] abwendet. Auch Silber und Gold soll er sich nicht uebermaessig anschaffen. 17.18 Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Koenigreiches sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus [dem Buch, das] den Priestern, den Leviten, vor[liegt]. 17.19 Und sie soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, damit er den HERRN, seinen Gott, fuerchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese Ordnungen zu bewahren, sie zu tun, 17.20 damit sein Herz sich nicht ueber seine Brueder erhebt und er von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner Koenigsherrschaft verlaengert, er und seine Soehne, in der Mitte Israels. Versorgung der Priester. \18\ 18.1 Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, sollen keinen Anteil noch ein Erbe mit Israel haben. Die Feueropfer des HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. 18.2 Aber ein Erbteil inmitten seiner Brueder soll er nicht haben. Der HERR ist sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. - 18.3 Das aber ist der Rechtsanspruch der Priester an das Volk, an die, die ein Schlachtopfer opfern, es sei Rind oder Schaf. Man soll dem Priester die Vorderkeule geben und die Kinnbacken und den Magen. 18.4 Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines Oeles, und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben. 18.5 Denn ihn hat der HERR, dein Gott, aus allen deinen Staemmen erwaehlt, damit er dastehe, um den Dienst im Namen des HERRN zu verrichten, er und seine Soehne, alle Tage. - 18.6 Und wenn der Levit aus einem deiner Tore kommen wird, aus ganz Israel, wo er sich als Fremder aufhaelt, dann mag er nach Herzenslust an die Staette kommen, die der HERR erwaehlen wird, 18.7 und im Namen des HERRN, seines Gottes, den Dienst verrichten wie alle seine Brueder, die Leviten, die dort vor dem HERRN stehen. 18.8 Zu gleichen Teilen sollen sie [davon] essen; [davon] ausgenommen ist, was er aufgrund von Familien[besitz] verkauft hat. Warnung vor Zauberei und Wahrsagerei. 18.9 Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Greueln dieser Nationen gleichzutun. 18.10 Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen laesst, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwoerer oder Magier 18.11 oder Bannsprecher oder Totenbeschwoerer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. 18.12 Denn ein Greuel fuer den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut. Und um dieser Greuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus. 18.13 Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten. 18.14 Denn diese Nationen, die du austreiben wirst, hoeren auf Zauberer und auf Wahrsager. Du aber - so etwas hat der HERR, dein Gott, dir nicht gestattet! Ankuendigung des rechten Propheten. 18.15 Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Bruedern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hoeren 18.16 nach allem, was du vom HERRN, deinem Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sagtest: Ich moechte die Stimme des HERRN, meines Gottes, nicht laenger hoeren, und dieses grosse Feuer moechte ich nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! 18.17 Da sprach der HERR zu mir: Sie haben recht getan [mit dem], was sie geredet haben. 18.18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brueder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. 18.19 Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hoert, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern. - 18.20 Doch der Prophet, der sich vermessen sollte, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht befohlen habe zu reden, oder der im Namen anderer Goetter reden wird: dieser Prophet muss sterben. 18.21 Und wenn du in deinem Herzen sagst: `Wie sollen wir das Wort erkennen, das nicht der HERR geredet hat?', 18.22 wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fuerchten. Zufluchtsstaedte - Keine Grenzverletzung. V. 1-13: 4Mo 35,9-29; Jos 20,1-9. \19\ 19.1 Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrotten wird, deren Land der HERR, dein Gott, dir gibt, und du sie vertreibst und in ihren Staedten und in ihren Haeusern wohnst, 19.2 dann sollst du dir drei Staedte aussondern mitten in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. 19.3 Du sollst dir den Weg [dahin] instandhalten und das Gebiet deines Landes, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil geben wird, in drei Teile teilen. Und es soll [dazu] geschehen, dass jeder Totschlaeger dahin fliehen [kann]. 19.4 Das aber ist die Sache mit dem Totschlaeger, der dahin flieht, damit er am Leben bleibt: Wer seinen Naechsten unabsichtlich erschlaegt und ihn nicht schon vorher hasste 19.5 - [etwa] wer mit seinem Naechsten in den Wald geht, um Holz zu schlagen, und seine Hand holt mit der Axt aus, um das Holz abzuhauen, und das Eisen faehrt vom Stiel und trifft seinen Naechsten, dass er stirbt -, der soll in eine dieser Staedte fliehen, damit er am Leben bleibt, 19.6 damit nicht der Blutraecher wutentbrannt dem Totschlaeger nachjagt und ihn einholt, weil der Weg zu lang ist, und ihn totschlaegt, obwohl ihn kein Todesurteil [traf], weil er ihn nicht schon vorher hasste. 19.7 Darum befehle ich dir: Drei Staedte sollst du dir aussondern. - 19.8 Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er deinen Vaetern geschworen hat, und dir das ganze Land gibt, das er deinen Vaetern zu geben zugesagt hat - 19.9 wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und alle Tage auf seinen Wegen gehst -, dann sollst du dir noch drei Staedte zu diesen dreien hinzufuegen, 19.10 damit nicht unschuldiges Blut vergossen wird mitten in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir ist. - 19.11 Wenn aber ein Mann seinen Naechsten hasst und ihm auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlaegt, so dass er stirbt, und er flieht in eine dieser Staedte: 19.12 dann sollen die Aeltesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort holen und ihn der Hand des Blutraechers uebergeben, dass er sterbe. 19.13 Du sollst seinetwegen nicht betruebt sein, sondern du sollst unschuldig [vergossenes] Blut aus Israel wegschaffen, damit es dir gutgeht. 19.14 Du sollst nicht die Grenze deines Naechsten verruecken, die die Vorfahren gezogen haben in deinem Erbteil, das du erben wirst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. Zeugen vor Gericht. 19.15 Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemanden auftreten wegen irgendeiner Ungerechtigkeit oder wegen irgendeiner Suende, wegen irgendeiner Verfehlung, die er begeht. [Nur] auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine Sache gueltig sein. - 19.16 Wenn ein falscher Zeuge gegen jemanden auftritt, um ihn des Ungehorsams zu beschuldigen, 19.17 dann sollen die beiden Maenner, die den Rechtsstreit fuehren, vor den HERRN treten, vor die Priester und die Richter, die in jenen Tagen dasein werden. 19.18 Und die Richter sollen [die Sache] genau untersuchen. Und siehe, ist der Zeuge ein Luegenzeuge, hat er gegen seinen Bruder Luege bezeugt, 19.19 dann sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. 19.20 Und die uebrigen sollen es hoeren und sich fuerchten und nicht mehr laenger eine solche boese Sache in deiner Mitte begehen. 19.21 Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss! Kriegsgesetze. \20\ 20.1 Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und siehst Pferde und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fuerchten. Denn der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat, ist mit dir. 20.2 Und es soll geschehen, wenn ihr zum Kampf heranrueckt, dann soll der Priester herantreten und zum Volk reden 20.3 und zu ihnen sagen: Hoere, Israel! Ihr rueckt heute zum Kampf gegen eure Feinde heran. Euer Herz verzage nicht, fuerchtet euch nicht und aengstigt euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! 20.4 Denn der HERR, euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um fuer euch mit euren Feinden zu kaempfen, um euch zu retten. 20.5 Und die Aufseher sollen zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurueck, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann es einweihe. 20.6 Und wer ist der Mann, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nicht genutzt hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurueck, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann ihn nutze. 20.7 Und wer ist der Mann, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht [zu sich] genommen hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurueck, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann sie nehme. 20.8 Und die Aufseher sollen weiter zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der sich fuerchtet und ein verzagtes Herz hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurueck, damit nicht das Herz seiner Brueder verzagt werde wie sein Herz. 20.9 Und es soll geschehen, wenn die Aufseher aufgehoert haben, zum Volk zu reden, dann sollen sie Heeroberste an die Spitze des Volkes stellen. 20.10 Wenn du dich einer Stadt naeherst, um gegen sie zu kaempfen, dann sollst du ihr [zunaechst] Frieden anbieten. 20.11 Und es soll geschehen, wenn sie dir friedlich antwortet und dir oeffnet, dann soll alles Volk, das sich darin befindet, dir zur Zwangsarbeit [unterworfen werden] und dir dienen. 20.12 Und wenn sie mit dir nicht Frieden schliesst, sondern Krieg mit dir fuehrt, dann sollst du sie belagern. 20.13 Und gibt der HERR, dein Gott, sie in deine Hand, dann sollst du all ihre Maennlichen mit der Schaerfe des Schwertes erschlagen. 20.14 Doch die Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, all ihre Beute, sollst du fuer dich rauben. Und du sollst [von der] Beute deiner Feinde essen, die der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. 20.15 So sollst du mit allen Staedten tun, die weit von dir entfernt sind, die nicht von den Staedten dieser Nationen hier sind. 20.16 Jedoch von den Staedten dieser Voelker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat. 20.17 Sondern du sollst an ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat, 20.18 damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu tun, die sie ihren Goettern getan haben, und ihr so gegen den HERRN, euren Gott, suendigt. 20.19 Wenn du eine Stadt viele Tage belagerst, um gegen sie zu kaempfen und sie einzunehmen, sollst du ihre Baeume nicht vernichten, indem du die Axt gegen sie schwingst. Denn du kannst von ihnen essen; du sollst sie nicht abhauen. Ist etwa der Baum des Feldes ein Mensch, dass er von dir mitbelagert werden sollte? 20.20 Nur die Baeume, von denen du weisst, dass sie Baeume sind, von denen man nicht isst, die darfst du vernichten und umhauen. Und du kannst Belagerung[sgeraet davon] bauen gegen die Stadt, die Krieg mit dir fuehrt, bis sie gefallen ist. Totschlag durch unbekannten Taeter. \21\ 21.1 Wenn in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen, ein Erschlagener auf dem Feld liegend gefunden wird, ohne dass es bekannt ist, wer ihn erschlagen hat, 21.2 dann sollen deine Aeltesten und deine Richter hinausgehen und [die Strecke] zu den Staedten hin abmessen, die im Umkreis des Erschlagenen [liegen]. 21.3 Und es soll geschehen: Die Stadt, die dem Erschlagenen am naechsten [liegt] - die Aeltesten jener Stadt sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht gearbeitet worden ist, die noch nicht am Joch gezogen hat. 21.4 Und die Aeltesten jener Stadt sollen das Kalb zu einem immer fliessenden Bach hinabfuehren, wo nicht gearbeitet und nicht gesaet wird, und sollen dem Kalb dort im Bach das Genick brechen. 21.5 Dann sollen die Priester, die Soehne Levis, herantreten. Denn sie hat der HERR, dein Gott, erwaehlt, seinen Dienst zu verrichten und im Namen des HERRN zu segnen; und nach ihrem Ausspruch soll man bei jedem Rechsstreit und bei jeder Gewalttat verfahren. 21.6 Und alle Aeltesten jener Stadt, die dem Erschlagenen am naechsten sind, sollen ueber dem Kalb, dem das Genick im Bach gebrochen wurde, ihre Haende waschen 21.7 und sollen bezeugen und sagen: Unsere Haende haben dieses Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen. 21.8 Vergib, HERR, deinem Volk Israel, das du erloest hast, und lege nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel! So wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. 21.9 Und du, du sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn du sollst tun, was in den Augen des HERRN recht ist. 21.10 Anweisung zur Behandlung weiblicher Gefangener Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und der HERR, dein Gott, sie in deine Hand gibt und du ihre Gefangenen wegfuehrst 21.11 und du unter den Gefangenen eine Frau, schoen von Gestalt, siehst und haengst an ihr und nimmst [sie] dir zur Frau, 21.12 dann sollst du sie in das Innere deines Hauses bringen. Und sie soll ihr Haupt scheren und ihre Naegel beschneiden 21.13 und die Kleidung ihrer Gefangenschaft von sich ablegen und in deinem Haus bleiben und ihren Vater und ihre Mutter einen vollen Monat lang beweinen. Danach magst du zu ihr eingehen und sie heiraten, so dass sie dir zur Frau wird. 21.14 Und es soll geschehen, wenn du kein Gefallen [mehr] an ihr hast, dann sollst du sie nach ihrem Wunsch entlassen. Aber du darfst sie keineswegs fuer Geld verkaufen; du sollst sie nicht als Sklavin behandeln, weil du sie geschwaecht hast. Anweisungen zum Erstgeburtsrecht und ueber die Bestrafung ungehorsamer Soehne. 21.15 Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine geliebte und eine gehasste, und sie gebaeren ihm Soehne, die geliebte und die gehasste, und der erstgeborene Sohn ist von der gehassten: 21.16 dann soll es geschehen an dem Tag, an dem er seine Soehne erben laesst, was ihm gehoert, dass er nicht den Sohn der geliebten zum Erstgeborenen machen kann gegen den Sohn der gehassten, [der doch] der Erstgeborene [ist]. 21.17 Vielmehr soll er den Erstgeborenen, den Sohn der gehassten, anerkennen, dass er ihm zwei Teile von allem gibt, was sich bei ihm findet. Denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gehoert das Recht der Erstgeburt. 21.18 Wenn ein Mann einen stoerrischen und widerspenstigen Sohn hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner Mutter nicht hoert, und sie zuechtigen ihn, er aber hoert [weiterhin] nicht auf sie, 21.19 dann sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausfuehren zu den Aeltesten seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. 21.20 Und sie sollen zu den Aeltesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist stoerrisch und widerspenstig, er hoert nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und Saeufer! 21.21 Dann sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, dass er stirbt; so sollst du das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hoeren und sich fuerchten. Anweisung zur Behandlung Gehenkter. 21.22 Und wenn bei einem Mann eine Suende geschieht, [auf die] das Todesurteil [steht], und er wird getoetet und du haengst ihn an ein Holz, 21.23 dann darf seine Leiche nicht ueber Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes. So sollst du dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt. Achtung des Eigentums anderer - Anweisungen zum Schutz von Mensch und Tier. \22\ 22.1 Nicht darfst du zusehen, wie das Rind deines Bruders oder sein Schaf umherirrt und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder unbedingt zurueckbringen. 22.2 Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir [wohnt] oder du ihn nicht kennst, dann sollst du es in dein Haus aufnehmen, und es soll bei dir sein, bis dein Bruder es sucht. Dann gib es ihm zurueck! 22.3 Und ebenso sollst du es mit seinem Esel machen, ebenso sollst du es mit seinem Gewand machen, und ebenso sollst du es mit allem Verlorenen deines Bruders machen, das ihm verloren geht und das du findest; du kannst dich nicht entziehen. 22.4 Du darfst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und dich ihnen entziehen; du sollst [sie] unbedingt mit ihm aufrichten. 22.5 Maennerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der dieses tut, ist ein Greuel fuer den HERRN, deinen Gott. 22.6 Wenn sich zufaellig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg findet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, dann darfst du die Mutter auf den Jungen nicht nehmen. 22.7 Du sollst die Mutter unbedingt fliegen lassen, die Jungen aber magst du dir nehmen, damit es dir gutgeht und du deine Tage verlaengerst. 22.8 Wenn du ein neues Haus baust, dann sollst du ein Gelaender um dein Dach machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus bringst, wenn irgend jemand von ihm herabfaellt. 22.9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei [Samen] besaeen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfaellt, der Same, den du gesaet hast, und der Ertrag des Weinberges. - 22.10 Du sollst nicht mit einem Rind und einem Esel zusammen pfluegen. - 22.11 Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff anziehen, Wolle und Leinen zusammen. 22.12 Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deines Oberkleides, mit dem du dich kleidest. Schutz der Frau vor Verleumdung und Vergewaltigung. 22.13 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er hasst sie 22.14 und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, und bringt sie in schlechten Ruf und sagt: Diese Frau habe ich genommen und mich ihr genaht und habe [die Zeichen der] Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden! -, 22.15 dann sollen der Vater der jungen Frau und ihre Mutter die [Zeichen der] Jungfrauschaft der jungen Frau nehmen und zu den Aeltesten der Stadt ins Tor hinausbringen. 22.16 Dann soll der Vater der jungen Frau zu den Aeltesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, und er hasst sie. 22.17 Und siehe, er legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er sagt: Ich habe an deiner Tochter die [Zeichen der] Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies [hier] sind nun die [Zeichen der] Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor den Aeltesten der Stadt ausbreiten. 22.18 Und die Aeltesten jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn zuechtigen. 22.19 Und sie sollen ihm eine Geldbusse von hundert [Schekel] Silber auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat. Und sie soll [weiterhin] seine Frau sein; er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. - 22.20 Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist, die [Zeichen der] Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht gefunden worden, 22.21 dann sollen sie die junge Frau hinausfuehren an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Maenner ihrer Stadt sollen sie steinigen, dass sie stirbt, weil sie eine Schandtat in Israel veruebt hat, zu huren im Haus ihres Vaters. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. 22.22 Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehoert, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Boese aus Israel wegschaffen. 22.23 Wenn ein Maedchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist, und es trifft sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr, 22.24 dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausfuehren und sie steinigen, dass sie sterben: das Maedchen deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrieen hat, und den Mann deshalb, weil er die Frau seines Naechsten geschwaecht hat. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. - 22.25 Wenn aber der Mann das verlobte Maedchen auf dem Feld trifft, und der Mann ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. 22.26 Aber dem Maedchen sollst du nichts tun, das Maedchen hat keine Suende [begangen] [zum] Tode. Diese Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt gegen seinen Naechsten und ihn totschlaegt. 22.27 Denn er hat sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Maedchen schrie, aber niemand war da, der es rettete. 22.28 Wenn ein Mann ein Maedchen trifft, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden [dabei] angetroffen: 22.29 dann soll der Mann, der bei ihr lag, dem Vater des Maedchens fuenfzig [Schekel] Silber geben, und es soll seine Frau werden, weil er sie geschwaecht hat; er kann sie nicht entlassen all seine Tage. \23\ 23.1 Ein Mann darf nicht die Frau seines Vaters nehmen und darf die Decke seines Vaters nicht aufdecken. Zugehoerigkeit zur Gemeinde des HERRN. 23.2 Einer, dem die Hoden zerstossen sind oder die Harnroehre abgeschnitten ist, darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen. 23.3 Ein Bastard darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihm soll nicht in die Versammlung des HERRN kommen. - 23.4 Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihnen darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen, fuer ewig; 23.5 deshalb, weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Weg, als ihr aus Aegypten zogt, und weil er Bileam, den Sohn des Beor, aus Petor in Mesopotamien, gegen dich gedungen hat, dich zu verfluchen. 23.6 Aber der HERR, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hoeren, und der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen um; denn der HERR, dein Gott, hatte dich lieb. 23.7 Du sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage, fuer ewig. 23.8 Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder. Den Aegypter sollst du nicht verabscheuen, denn du bist ein Fremder in seinem Land gewesen. 23.9 Kinder, die ihnen geboren werden, duerfen von ihnen in der dritten Generation in die Versammlung des HERRN kommen. Reinerhaltung des Kriegslagers. 23.10 Wenn du gegen deine Feinde ins Kriegslager ausziehst, dann sollst du dich vor allem Boesen hueten: 23.11 Wenn ein Mann unter dir ist, der durch einen Zufall der Nacht nicht rein ist, dann soll er nach draussen vor das Lager hinausgehen. Er darf nicht ins Lager hineinkommen. 23.12 Und es soll geschehen, beim Anbruch des Abends soll er sich im Wasser baden, und beim Untergang der Sonne darf er [wieder] ins Lager kommen. 23.13 Und du sollst einen Platz ausserhalb des Lagers haben, dahin kannst du [fuer deine Notdurft] hinausgehen. 23.14 Und du sollst eine Schaufel bei deinem Geraet haben. Und es soll geschehen, wenn du dich draussen hinsetzt, so sollst du [ein Loch] damit graben und deine Ausscheidung wieder zudecken. 23.15 Denn der HERR, dein Gott, lebt mitten in deinem Lager, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Und dein Lager soll heilig sein, dass er nichts Anstoessiges unter dir sieht und sich von dir abwendet. Vorschriften ueber Sklaven, Huren, Zinsen, Geluebde und Fremdeigentum. 23.16 Einen Sklaven, der sich vor seinem Herrn zu dir rettet, sollst du seinem Herrn nicht ausliefern. 23.17 Bei dir soll er wohnen, in deiner Mitte, an dem Ort, den er in einem deiner Tore erwaehlen wird, wo es ihn gut duenkt: du sollst ihn nicht unterdruecken. 23.18 Eine Geweihte soll es unter den Toechtern Israel nicht geben, und [auch] einen Geweihten soll es nicht unter den Soehnen Israel geben. 23.19 Du sollst keinen Hurenlohn und [kein] Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen fuer irgendein Geluebde; denn auch diese beiden sind ein Greuel fuer den HERRN, deinen Gott. 23.20 Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins fuer Geld, Zins fuer Speise, Zins fuer irgendeine Sache, die man gegen Zins ausleiht. 23.21 Dem Fremden magst du Zins auferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Geschaeft deiner Hand in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 23.22 Wenn du fuer den HERRN, deinen Gott, ein Geluebde ablegst, sollst du nicht zoegern, es zu erfuellen. Denn der HERR, dein Gott, wird es unbedingt von dir fordern, und Suende wuerde an dir sein. 23.23 Wenn du es aber unterlaesst, [etwas] zu geloben, wird keine Suende an dir sein. 23.24 Was ueber deine Lippen gegangen ist, sollst du halten und ausfuehren, wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund geredet hast. 23.25 Wenn du in den Weinberg deines Naechsten kommst, dann magst du Trauben essen nach Herzenslust, [bis] du satt bist; in dein Gefaess aber darfst du nichts tun. 23.26 Wenn du in das Getreide[feld] deines Naechsten kommst, dann darfst du Aehren mit deiner Hand abpfluecken; aber die Sichel sollst du nicht ueber das Getreide deines Naechsten schwingen. Vorschriften ueber den Scheidebrief - Kriegsdienst der Jungverheirateten. \24\ 24.1 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstoessiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat, 24.2 und sie ist aus seinem Haus gezogen und ist hingegangen und [die Frau] eines anderen Mannes geworden, 24.3 [wenn dann] auch der andere Mann sie gehasst und ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, 24.4 [dann] kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, dass sie seine Frau sei, nachdem sie unrein gemacht worden ist. Denn ein Greuel ist das vor dem HERRN. Und du sollst das Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, nicht zur Suende verfuehren. 24.5 Wenn ein Mann erst kurz verheiratet ist, soll er nicht mit dem Heer ausziehen, und es soll ihm keinerlei Verpflichtung auferlegt werden. Er soll ein Jahr lang frei sein fuer sein Haus und seine Frau, die er genommen hat, erfreuen. Verordnungen zum Schutz der Schwachen. 24.6 Man soll nicht Handmuehle und Muehlstein pfaenden; denn [damit] pfaendet man das Leben. 24.7 Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen Bruedern, [einen] von den Soehnen Israel, geraubt hat und ihn als Sklaven behandelt und verkauft hat, dann soll dieser Dieb sterben. Und du sollst das Boese aus deiner Mitte wegschaffen. 24.8 Bei der Plage des Aussatzes huete dich, dass du sehr darauf achtest und alles tust, was euch die Priester, die Leviten, lehren werden. Ihr sollt darauf achten, zu tun, wie ich ihnen befohlen habe. 24.9 Denk daran, was der HERR, dein Gott, an Mirjam getan hat auf dem Weg, als ihr aus Aegypten zogt! 24.10 Wenn du deinem Naechsten irgendein Darlehen leihst, dann sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand zu erheben. 24.11 Draussen sollst du stehenbleiben, und der Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach draussen hinausbringen. 24.12 Und wenn er ein beduerftiger Mann ist, sollst du dich nicht mit seinem Pfand schlafen legen. 24.13 Du sollst ihm das Pfand unbedingt beim Untergang der Sonne zurueckgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und dich segne; und es wird fuer dich als Gerechtigkeit gelten vor dem HERRN, deinem Gott. 24.14 Du sollst den beduerftigen und armen Lohnarbeiter nicht unterdruecken, [sei er einer] von deinen Bruedern oder von deinen Fremden, die in deinem Land, in deinen Toren [wohnen]. 24.15 Am selben Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darueber untergehen - denn er ist beduerftig und verlangt sehnsuechtig danach -, damit er nicht ueber dich zum HERRN schreit und Suende an dir ist. 24.16 Nicht sollen Vaeter um der Soehne willen getoetet werden und Soehne sollen nicht um der Vaeter willen getoetet werden; sie sollen jeder fuer seine [eigene] Suende getoetet werden. 24.17 Du sollst das Recht eines Fremden [und] einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfaenden. 24.18 Und du sollst daran denken, dass du Sklave in Aegypten warst und dass der HERR, dein Gott, dich von dort erloest hat; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen. 24.19 Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Fuer den Fremden, fuer die Waise und fuer die Witwe soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Tun deiner Haende. 24.20 Wenn du deine Oliven abschlaegst, sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: fuer den Fremden, fuer die Waise und fuer die Witwe soll es sein. 24.21 Wenn du in deinem Weinberg Lese haeltst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten. Fuer den Fremden, fuer die Waise und fuer die Witwe soll es sein. 24.22 Und du sollst daran denken, dass du Sklave warst im Land Aegypten; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen. Pruegelstrafe. \25\ 25.1 Wenn ein Rechtsstreit zwischen Maennern entsteht und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, dann soll man den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. 25.2 Und es soll geschehen, wenn der Schuldige Schlaege verdient hat, dann soll der Richter ihn hinlegen und ihm in seiner Gegenwart nach [der festgesetzten] Zahl Schlaege geben [lassen], seiner Schuld entsprechend. 25.3 Vierzig [Schlaege] darf er ihm geben [lassen] - nicht mehr -, damit nicht, wenn er fortfaehrt, ihn ueber diese hinaus mit vielen Schlaegen zu schlagen, dein Bruder in deinen Augen entehrt wird. 25.4 Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. Schwagerehe. 25.5 Wenn Brueder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht auswaerts einem fremden Mann angehoeren. Ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe vollziehen. 25.6 Und es soll geschehen: der Erstgeborene, den sie [dann] gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterfuehren, damit dessen Name aus Israel nicht ausgeloescht wird. 25.7 Wenn aber der Mann keine Lust hat, seine Schwaegerin zu nehmen, dann soll seine Schwaegerin ins Tor hinaufgehen zu den Aeltesten und soll sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder den Namen in Israel aufrechtzuerhalten; er will die Schwagerehe mit mir nicht eingehen. 25.8 Und die Aeltesten seiner Stadt sollen ihn rufen und mit ihm reden. Doch stellt er sich dann hin und sagt: Ich habe keine Lust, sie zu nehmen, 25.9 dann soll seine Schwaegerin vor den Augen der Aeltesten zu ihm hintreten und ihm den Schuh von seinem Fuss abziehen und ihm ins Gesicht spucken. Und sie soll antworten und sagen: So soll dem Mann geschehen, der das Haus seines Bruders nicht bauen will! 25.10 Und sein Name soll in Israel heissen `Haus des Barfuessers'. Warnung vor unzuechtigem Verhalten und falschen Gewichten. 25.11 Wenn Maenner miteinander raufen, ein Mann und sein Bruder, und die Frau des einen eilt herbei, um ihren Mann aus der Hand dessen, der ihn schlaegt, zu retten, und sie streckt ihre Hand aus und greift an seine Geschlechtsteile: 25.12 dann sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst nicht schonen. 25.13 Du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel haben, einen grossen und einen kleinen. 25.14 Du sollst nicht zweierlei Efa in deinem Haus haben, ein grosses und ein kleines. 25.15 Vollen und gerechten Gewichtstein sollst du haben, und volles und gerechtes Efa sollst du haben, damit deine Tage lange waehren in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 25.16 Denn ein Greuel fuer den HERRN, deinen Gott, ist jeder, der dieses tut, jeder, der unrecht tut. Gebot der Ausrottung der Amalekiter. 25.17 Denk daran, was Amalek dir getan hat auf dem Weg, als ihr aus Aegypten zogt, 25.18 wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachzuegler schlug, alle Schwachen hinter dir, als du erschoepft und muede warst, und dass er Gott nicht fuerchtete. 25.19 Und wenn der HERR, dein Gott, dir Ruhe verschafft hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, dann sollst du die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel ausloeschen. Vergiss es nicht! Verordnungen ueber Erstlingsfruechte und Zehnten. \26\ 26.1 Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und du hast es in Besitz genommen und wohnst darin, 26.2 dann sollst du von den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an die Staette gehen, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 26.3 Und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen da ist, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute dem HERRN, deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben der HERR unseren Vaetern geschworen hat. 26.4 Und der Priester soll den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar des HERRN, deines Gottes, niedersetzen. 26.5 Du aber sollst vor dem HERRN, deinem Gott, anheben und sprechen: Ein umherirrender Aramaeer war mein Vater; und er zog nach Aegypten hinab und hielt sich dort als Fremder auf, als ein geringes Haeuflein. Doch er wurde dort zu einer grossen, starken und zahlreichen Nation. 26.6 Und die Aegypter misshandelten uns, unterdrueckten uns und legten uns harte Arbeit auf. 26.7 Da schrieen wir zu dem HERRN, dem Gott unserer Vaeter, und der HERR hoerte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Muehsal und unsere Bedraengnis. 26.8 Und der HERR fuehrte uns aus Aegypten heraus mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit grossem Schrecken und mit Zeichen und Wundern . 26.9 Und er brachte uns an diese Staette und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 26.10 Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der Frucht des Landes gebracht, das du, HERR, mir gegeben hast. - Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und anbeten vor dem HERRN, deinem Gott. 26.11 Und du sollst dich an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremde, der in deiner Mitte [wohnt]. 26.12 Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages im dritten Jahr, dem Jahr des Zehnten, vollstaendig entrichtet hast und ihn dem Leviten, dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben hast, damit sie in deinen Toren essen und sich saettigen, 26.13 dann sollst du vor dem HERRN, deinem Gott, sprechen: Ich habe das Geheiligte aus dem Haus weggeschafft und habe es auch dem Leviten und dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben nach all deinem Gebot, das du mir befohlen hast; ich habe deine Gebote nicht uebertreten noch vergessen. 26.14 Ich habe nichts [davon] gegessen in meiner Trauer und habe nichts [davon] in [meiner] Unreinheit weggeschafft und habe nichts [davon] fuer einen Toten gegeben. Ich habe der Stimme des HERRN, meines Gottes, gehorcht, ich habe getan nach allem, was du mir geboten hast. 26.15 Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben, wie du es unseren Vaetern geschworen hast, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst! Pflichten und Rechte Israels. 26.16 Am heutigen Tag befiehlt dir der HERR, dein Gott, diese Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu tun. So bewahre und tue sie mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele! 26.17 Du hast heute den HERRN sagen lassen, dass er dein Gott sein will und dass du auf seinen Wegen gehen und seine Ordnungen und seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen bewahren und seiner Stimme gehorchen willst. 26.18 Und der HERR hat dich heute sagen lassen, dass du ihm ein Eigentumsvolk sein willst, wie er zu dir geredet hat, und dass du alle seine Gebote bewahren willst 26.19 und dass er dich als hoechste ueber alle Nationen stellen will, die er gemacht hat, zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck und dass du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk sein willst, wie er geredet hat. Gedenkaltar in Kanaan - Flueche vom Berg Ebal. \27\ 27.1 Und Mose und die Aeltesten von Israel befahlen dem Volk: Bewahrt das ganze Gebot, das ich euch heute befehle! 27.2 Und es soll geschehen, an dem Tag, an dem ihr ueber den Jordan in das Land hinueberzieht, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du dir grosse Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen. 27.3 Und du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf sie schreiben, wenn du hinuebergezogen bist, damit du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst, wie der HERR, der Gott deiner Vaeter, zu dir geredet hat. 27.4 Und es soll geschehen, wenn ihr ueber den Jordan gezogen seid, sollt ihr diese Steine, ueber die ich euch heute Befehl gebe, auf dem Berg Ebal aufrichten; und du sollst sie mit Kalk bestreichen. 27.5 Und dort sollst du dem HERRN, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du sollst kein Eisen ueber ihnen schwingen, 27.6 aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des HERRN, deines Gottes, bauen. Und du sollst dem HERRN, deinem Gott, Brandopfer darauf opfern, 27.7 und du sollst Heilsopfer opfern und dort essen und dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen. - 27.8 Und auf die Steine sollst du alle Worte dieses Gesetzes deutlich [und] sorgfaeltig schreiben. 27.9 Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu ganz Israel und sagten: Sei still und hoere, Israel! Am heutigen Tag bist du dem HERRN, deinem Gott, zum Volk geworden. 27.10 So gehorche der Stimme des HERRN, deines Gottes, und tue seine Gebote und seine Ordnungen, die ich dir heute befehle. V. 12-14: 1Mo 35,23-26. 27.11 Und Mose befahl dem Volk an jenem Tag und sagte: 27.12 Wenn ihr ueber den Jordan gezogen seid, sollen diese auf dem Berg Garizim stehen, um das Volk zu segnen: Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin. 27.13 Und diese sollen auf dem Berg Ebal stehen zum Verfluchen: Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naftali. 27.14 Und die Leviten sollen anfangen und zu allen Maennern von Israel mit erhobener Stimme sprechen: 27.15 Verflucht sei der Mann, der ein Goetterbild oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel fuer den HERRN, ein Werk von Kuenstlerhaenden, und es im Verborgenen aufstellt! Und das ganze Volk antworte und sage: Amen! 27.16 Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.17 Verflucht sei, wer die Grenze seines Naechsten verrueckt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.18 Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irrefuehrt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.19 Verflucht sei, wer das Recht des Fremden, der Waise und der Witwe beugt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.20 Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt, denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.21 Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier liegt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.22 Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.23 Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.24 Verflucht sei, wer seinen Naechsten im Verborgenen erschlaegt! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.25 Verflucht sei, wer ein Bestechungsgeschenk nimmt, um jemanden zu erschlagen, unschuldiges Blut [zu vergiessen]! Und das ganze Volk sage: Amen! 27.26 Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhaelt, sie zu tun! Und das ganze Volk sage: Amen! Segen und Fluch. V. 1-14: 3Mo 26,3-13. \28\ 28.1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, dass du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR, dein Gott, dich als hoechste ueber alle Nationen der Erde stellen. 28.2 Und alle diese Segnungen werden ueber dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst. 28.3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Feld. 28.4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 28.5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. 28.6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. 28.7 Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. 28.8 Der HERR wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschaeft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 28.9 Der HERR wird dich zu einem heiligen Volk fuer sich erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, haeltst und auf seinen Wegen gehst. 28.10 Und alle Voelker der Erde werden sehen, dass der Name des HERRN ueber dir ausgerufen ist, und sie werden sich vor dir fuerchten. 28.11 Und der HERR wird dir Ueberfluss geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Ackerlandes, zur Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der HERR deinen Vaetern geschworen hat. 28.12 Der HERR wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst [dir] nichts leihen. 28.13 Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst nur immer aufwaertssteigen und nicht hinuntersinken, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, die zu bewahren und zu tun ich dir heute befehle, 28.14 und von all den Worten, die ich euch heute befehle, weder zur Rechten noch zur Linken abweichst, um anderen Goettern nachzulaufen, ihnen zu dienen. V. 15-68: 3Mo 26,14-39. 28.15 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorchst, [so] dass du [nicht] darauf achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich dir heute gebiete, dann werden all diese Flueche ueber dich kommen und dich erreichen. 28.16 Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld. 28.17 Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. 28.18 Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 28.19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. - 28.20 Der HERR wird den Fluch, die Bestuerzung und die Verwuenschung gegen dich senden in allem Geschaeft deiner Hand, das du tust, bis du vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit deiner Taten, mit denen du mich verlassen hast. 28.21 Der HERR wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich ausgerottet hat aus dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 28.22 Der HERR wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit Fieberglut und mit Hitze und mit Entzuendung und mit Duerre und mit Getreidebrand und mit Vergilben [des Korns], und sie werden dich verfolgen, bis du umgekommen bist. 28.23 Und dein Himmel, der ueber deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen. 28.24 Der HERR wird den Regen deines Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich herabkommen, bis du umgekommen bist. 28.25 Der HERR wird dich geschlagen vor deinen Feinden dahingeben. Auf einem Weg wirst du gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und du wirst zum Schreckbild fuer alle Koenigreiche der Erde werden. 28.26 Und deine Leiche wird allen Voegeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frass werden, und niemand wird sie wegscheuchen. 28.27 Der HERR wird dich schlagen mit den Geschwueren Aegyptens und mit Beulen und mit Kraetze und mit Grind, dass du nicht [mehr] geheilt werden kannst. 28.28 Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Geistesverwirrung. 28.29 Und du wirst am Mittag umhertappen, wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst keinen Erfolg haben auf deinen Wegen. Und du wirst alle Tage nur unterdrueckt und beraubt sein, und niemand wird helfen. 28.30 Eine Frau wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sie beschlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht nutzen. 28.31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet, und du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Gesicht geraubt und nicht zu dir zurueckkehren. Deine Schafe werden deinen Feinden gegeben, und du wirst niemanden haben, der hilft. 28.32 Deine Soehne und deine Toechter werden einem anderen Volk gegeben, und deine Augen werden es sehen und werden nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber du wirst machtlos sein. 28.33 Die Frucht deines Ackers und all dein Erworbenes wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur unterdrueckt und zerschlagen sein alle Tage. 28.34 Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick [dessen], was deine Augen erblicken [muessen]. 28.35 Der HERR wird dich schlagen mit boesen Geschwueren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner Fusssohle bis zu deinem Scheitel, dass du nicht [mehr] geheilt werden kannst. 28.36 Der HERR wird dich und deinen Koenig, den du ueber dich setzen wirst, zu einer Nation wegfuehren, die du nicht gekannt hast, du und deine Vaeter. Und du wirst dort anderen Goettern, [Goettern aus] Holz und Stein, dienen. 28.37 Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Voelkern, wohin der HERR dich wegtreiben wird. 28.38 Viel Samen wirst du aufs Feld hinausbringen, aber wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen. 28.39 Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten; aber Wein wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn abfressen. 28.40 Oelbaeume wirst du in deinem ganzen Gebiet haben; aber mit Oel wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven fallen ab. 28.41 Soehne und Toechter wirst du zeugen; aber sie werden dir nicht gehoeren, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen. 28.42 Alle deine Baeume und die Frucht deines Ackerlandes wird die Grille in Besitz nehmen. 28.43 Der Fremde, der in deiner Mitte [wohnt], wird hoeher und hoeher ueber dich emporsteigen, und du, du wirst tiefer und tiefer hinabsinken. 28.44 Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen [koennen]; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz. 28.45 Und alle diese Flueche werden ueber dich kommen und dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat. 28.46 Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder sein an dir und an deinen Nachkommen fuer ewig. 28.47 Dafuer dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit froehlichem Herzen gedient hast wegen des Ueberflusses an allem, 28.48 wirst du deinen Feinden, die der HERR gegen dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Bloesse und in Mangel an allem. Und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vernichtet hat. 28.49 Der HERR wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation ueber dich bringen. Wie der Adler fliegt, [so kommt sie], eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst, 28.50 eine Nation mit hartem Gesicht, die fuer den Alten keine Ruecksicht kennt und fuer den Jungen keine Gnade, 28.51 und [die] die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes verzehren wird, bis du vernichtet bist, die dir weder Getreide, Most oder Oel [noch] den Wurf deiner Rinder oder die Zucht deiner Schafe uebriglassen wird, bis sie dich zugrunde gerichtet hat. 28.52 Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. 28.53 Dann wirst du die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Soehne und deiner Toechter, die der HERR, dein Gott, dir gegeben hat in der Belagerung und Bedraengnis, mit der dich dein Feind bedraengen wird. 28.54 Der weichlichste und am meisten verzaertelte Mann bei dir, dessen Auge wird missguenstig auf seinen Bruder blicken und auf die Frau an seinem Busen und auf seine uebriggebliebenen Kinder, die er uebrigbehalten hat. 28.55 Keinem von ihnen gibt er [etwas] vom Fleisch seiner Kinder, das er isst, weil ihm nichts uebriggeblieben ist in der Belagerung und Bedraengnis, mit der dein Feind dich bedraengen wird in all deinen Toren. 28.56 Die Weichlichste bei dir und die Verzaerteltste, die vor Verzaertelung und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fusssohle auf die Erde zu setzen, deren Auge wird missguenstig auf den Mann an ihrem Busen blicken und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter 28.57 wegen ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert. Denn sie wird sie aus Mangel an allem im geheimen aufessen in der Belagerung und Bedraengnis, mit der dein Feind dich bedraengen wird in deinen Toren. - 28.58 Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, dass du diesen herrlichen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott, fuerchtest, 28.59 dann wird der HERR deine Plagen und die Plagen deiner Nachkommen aussergewoehnlich machen: grosse und andauernde Plagen und boese und andauernde Krankheiten. 28.60 Und er wird alle Seuchen Aegyptens gegen dich wenden, vor denen du dich fuerchtest, und sie werden an dir haften [bleiben]. 28.61 Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben sind, - der HERR wird sie ueber dich kommen lassen, bis du vernichtet bist. 28.62 Als ein geringes Haeuflein werdet ihr uebrigbleiben, statt dass ihr wie die Sterne des Himmels an Menge geworden waert, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast. - 28.63 Und es wird geschehen: wie der HERR sich ueber euch freute, euch Gutes zu tun und euch zahlreich werden zu lassen, so wird der HERR sich ueber euch freuen, euch zugrunde zu richten und euch zu vernichten. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 28.64 Und der HERR wird dich unter alle Voelker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Und du wirst dort andern Goettern dienen, die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Vaeter - [Goettern aus] Holz und Stein. 28.65 Und unter jenen Nationen wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fusssohle wird keinen Rastplatz finden. Und der HERR wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erloeschende Augen und eine verzagende Seele. 28.66 Und dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag fuerchten und deines Lebens nicht sicher sein. 28.67 Am Morgen wirst du sagen: Waere es doch Abend! und am Abend wirst du sagen: Waere es doch Morgen! - wegen des Zitterns deines Herzens, mit dem du zitterst, und wegen des Anblicks [dessen], was deine Augen erblicken [muessen]. 28.68 Und der HERR wird dich auf Schiffen nach Aegypten zurueckkehren lassen, auf dem Weg, von dem ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr werdet euch dort euren Feinden als Sklaven und als Sklavinnen zum Kauf anbieten, aber es wird kein Kaeufer da sein. 28.69 Das sind die Worte des Bundes, von dem der HERR dem Mose befohlen hatte, er solle [ihn] mit den Soehnen Israel im Land Moab schliessen neben dem Bund, den er am Horeb mit ihnen geschlossen hatte. Bund Gottes mit Israel im Land Moab - Mahnung zur Gesetzestreue. \29\ 29.1 Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Aegypten getan hat an dem Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Land: 29.2 die grossen Pruefungen, die deine Augen gesehen haben, jene grossen Zeichen und Wunder. 29.3 Aber der HERR hat euch bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu erkennen noch Augen zu sehen, noch Ohren zu hoeren. 29.4 Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wueste gefuehrt: eure Kleider sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuss ist nicht zerschlissen. 29.5 Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr erkenntet, dass ich der HERR, euer Gott, bin. 29.6 Und als ihr an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der Koenig von Heschbon, und Og, der Koenig von Basan, uns zum Kampf entgegen, und wir schlugen sie. 29.7 Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter zum Erbteil. 29.8 So bewahrt denn die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut! 29.9 Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure Haeupter, eure Staemme, eure Aeltesten und eure Aufseher, alle Maenner von Israel, 29.10 eure Kinder, eure Frauen und dein Fremder, der mitten in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschoepfer, 29.11 damit du in den Bund des HERRN, deines Gottes, eintrittst und in seine Fluchbestimmung, den der HERR, dein Gott, heute mit dir schliesst, 29.12 damit er dich heute zu seinem Volk erhebt und er dein Gott ist, wie er zu dir geredet und wie er deinen Vaetern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. 29.13 Doch nicht mit euch allein schliesse ich diesen Bund mit dieser Fluchbestimmung, 29.14 sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem HERRN, unserm Gott, steht, als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist. 29.15 Denn ihr wisst ja, wie wir im Land Aegypten gewohnt haben und wie wir mitten durch die Nationen gezogen sind, durch die ihr gezogen seid. 29.16 Da habt ihr ihre Scheusale gesehen und ihre Goetzen aus Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind. 29.17 Dass es bei euch nur ja nicht einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt, dessen Herz sich heute von dem HERRN, unserm Gott, abwendet, um hinzugehen, den Goettern jener Nationen zu dienen! Dass es ja nicht eine Wurzel unter euch gibt, die Gift und Wermut als Frucht bringt, 29.18 - und es geschieht, wenn er die Worte dieses Eidschwures hoert, dass er sich in seinem Herzen segnet und sagt: Ich werde Frieden haben, [auch] wenn ich in der Verstocktheit meines Herzens lebe! - so dass das bewaesserte mit dem durstigen [Land] hinweggerafft wird. 29.19 Nicht wird der HERR ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn des HERRN und sein Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch, der in diesem Buch aufgeschrieben ist, wird auf ihm liegen, und der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel ausloeschen. 29.20 Und der HERR wird ihn aus allen Staemmen Israels zum Unheil aussondern, nach all den Fluechen des Bundes, der in diesem Buch des Gesetzes geschrieben ist. 29.21 Und die kuenftige Generation, eure Kinder, die nach euch aufstehen werden, und der Auslaender, der aus fernem Land kommt, werden sagen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, mit denen der HERR es geschlagen hat - 29.22 Schwefel und Salz, eine Brandstaette ist sein ganzes Land; es wird nicht besaet und laesst nichts sprossen, und keinerlei Kraut kommt darin auf wie [nach der] Umkehrung von Sodom und Gomorra, [von] Adma und Zebojim, die der HERR umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm -, V. 23-27: Jer 9,11-15. 29.23 und alle Nationen werden sagen: Warum hat der HERR diesem Land so etwas getan? Weshalb diese grosse Zornglut? 29.24 Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, des Gottes ihrer Vaeter, verlassen haben, den er mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus dem Land Aegypten herausfuehrte, 29.25 und [weil sie] hingingen und andern Goettern dienten und sich vor ihnen niederwarfen, [vor] Goettern, die sie nicht kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte, 29.26 da entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land, so dass er den ganzen Fluch ueber es gebracht hat, der in diesem Buch aufgeschrieben ist. 29.27 Und der HERR hat sie herausgerissen aus ihrem Land im Zorn und im Grimm und in grossem Unwillen und hat sie in ein anderes Land geworfen, wie [es] an diesem Tag [der Fall ist]. - 29.28 Das Verborgene [steht bei] dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare [gilt] uns und unsern Kindern fuer ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun. Trost und Mahnung - Wahl zwischen Leben und Tod. \30\ 30.1 Und es wird geschehen, wenn all diese Worte ueber dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der HERR, dein Gott, dich verstossen hat, 30.2 und du umkehrst zum HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, 30.3 dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich ueber dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Voelkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. 30.4 Wenn deine Verstossenen am Ende des Himmels waeren, [selbst] von dort wird der HERR, dein Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen. 30.5 Und der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine Vaeter in Besitz genommen haben, und du wirst es in Besitz nehmen. Und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher werden lassen als deine Vaeter. 30.6 Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dass du am Leben bleibst. 30.7 Und der HERR, dein Gott, wird all diese Flueche auf deine Feinde und auf deine Hasser legen, die dir nachgejagt sind. 30.8 Du aber, du wirst umkehren und der Stimme des HERRN gehorchen und wirst all seine Gebote tun, die ich dir heute befehle. 30.9 Und der HERR, dein Gott, wird dir Ueberfluss geben bei allem Tun deiner Hand, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackerlandes, [fuer dich] zum Guten. Denn der HERR wird sich wieder ueber dich freuen zum Guten, wie er sich ueber deine Vaeter gefreut hat, 30.10 wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst, um seine Gebote und seine Ordnungen zu halten, die in diesem Buch des Gesetzes aufgeschrieben sind, wenn du zum HERRN, deinem Gott, umkehrst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. 30.11 Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar fuer dich und ist [dir] nicht [zu] fern. 30.12 Es ist nicht im Himmel, dass du sagen muesstest: Wer wird fuer uns in den Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hoeren lassen, dass wir es tun? 30.13 Und es ist nicht jenseits des Meeres, dass du sagen muesstest: Wer wird fuer uns auf die andere Seite des Meeres hinueberfahren und es uns holen und es uns hoeren lassen, dass wir es tun? 30.14 Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun. 30.15 Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Boese, 30.16 indem ich dir heute gebiete, den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen zu bewahren, damit du lebst und zahlreich wirst und der HERR, dein Gott, dich segnet in dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 30.17 Wenn aber dein Herz sich abwendet und du nicht gehorchst und du dich verfuehren laesst und dich vor andern Goettern niederwirfst und ihnen dienst, 30.18 dann kuendige ich euch heute an, dass ihr ganz gewiss umkommen werdet. Ihr werdet [eure] Tage nicht verlaengern in dem Land, in das du ueber den Jordan ziehst, um hineinzukommen, es in Besitz zu nehmen. 30.19 Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So waehle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, 30.20 indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhaengst! Denn das ist dein Leben und die Dauer deiner Tage, dass du in dem Land wohnst, das der HERR deinen Vaetern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben. Josuas Einsetzung zum Nachfolger Moses. \31\ 31.1 Und Mose ging hin und redete diese Worte zu ganz Israel. 31.2 Und er sprach zu ihnen: 120 Jahre bin ich heute alt, ich kann nicht mehr aus- und eingehen; und der HERR hat zu mir gesagt: Du sollst nicht ueber diesen Jordan gehen. 31.3 Der HERR, dein Gott, er zieht vor dir her hinueber; er selbst wird diese Nationen vor dir vernichten, dass du sie vertreiben kannst. Josua, er zieht vor dir her hinueber, wie der HERR geredet hat. 31.4 Und der HERR wird an ihnen handeln, wie er an Sihon und an Og, den Koenigen der Amoriter, und an ihrem Land gehandelt hat, die er vernichtet hat. 31.5 Und wenn der HERR sie vor euch dahingibt, dann sollt ihr an ihnen handeln nach dem ganzen Gebot, das ich euch geboten habe. 31.6 Seid stark und mutig, fuerchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. 31.7 Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen von ganz Israel: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst mit diesem Volk in das Land kommen, das der HERR ihren Vaetern geschworen hat, ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe austeilen. 31.8 Der HERR, er ist es, der vor dir herzieht; er selbst wird mit dir sein; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Fuerchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! Gesetzeslesung alle sieben Jahre. 31.9 Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und gab es den Priestern, den Soehnen Levis, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, und allen Aeltesten von Israel. 31.10 Und Mose befahl ihnen und sagte: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahres, am Fest der Laubhuetten, 31.11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem HERRN, deinem Gott, an der Staette zu erscheinen, die er erwaehlen wird, sollst du dieses Gesetz vor ganz Israel ausrufen lassen, vor ihren Ohren. 31.12 Versammle das Volk, die Maenner und die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren [wohnt], damit sie hoeren und damit sie lernen und den HERRN, euren Gott, fuerchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! 31.13 Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhoeren, damit sie den HERRN, euren Gott, fuerchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr ueber den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Gottes Befehl zum Schreiben des Liedes Moses. 31.14 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Tage sind herangekommen, dass du sterben wirst. Rufe Josua, und findet euch im Zelt der Begegnung ein, dass ich ihm Befehl erteile! Da gingen Mose und Josua hin und fanden sich im Zelt der Begegnung ein. 31.15 Und der HERR erschien im Zelt, in der Wolkensaeule; und die Wolkensaeule stand ueber dem Eingang des Zeltes. 31.16 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vaetern legen. Und dieses Volk wird sich aufmachen und den fremden Goettern des Landes, in das es kommt, in seiner Mitte nachhuren. Und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit ihnen geschlossen habe. 31.17 Da wird mein Zorn an jenem Tag gegen es entbrennen, und ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen. Und es wird zum Frass werden, und viele Uebel und Noete werden es treffen. Und es wird an jenem Tag sagen: Haben diese Uebel mich nicht deshalb getroffen, weil mein Gott nicht [mehr] in meiner Mitte ist? 31.18 Ich aber, ich werde an jenem Tag mein Angesicht voellig verbergen wegen all des Boesen, das es getan, weil es sich andern Goettern zugewandt hat. 31.19 Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die Soehne Israel! Lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir zum Zeugen gegen die Soehne Israel wird! 31.20 Denn ich werde es in das Land bringen, das von Milch und Honig ueberfliesst, das ich seinen Vaetern zugeschworen habe, und es wird essen und satt und fett werden. Und es wird sich andern Goettern zuwenden, und sie werden ihnen dienen und mich verwerfen, und meinen Bund wird es brechen. 31.21 Und es wird geschehen, wenn viele Uebel und Noete es treffen, dann wird dieses Lied als Zeuge vor ihm aussagen; denn es wird nicht vergessen werden im Mund seiner Nachkommen. Denn ich kenne sein Sinnen, mit dem es [schon] heute umgeht, [noch] bevor ich es in das Land bringe, das ich [seinen Vaetern] zugeschworen habe. 31.22 Und Mose schrieb dieses Lied an jenem Tag auf, und er lehrte es die Soehne Israel. 31.23 Und er befahl Josua, dem Sohn des Nun, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst die Soehne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe. Und ich will mit dir sein. Aufbewahrung des Gesetzbuches. 31.1 Und es geschah, als Mose [damit] fertig war, die Worte dieses Gesetzes vollstaendig in ein Buch zu schreiben, 31.25 da befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des HERRN trugen: 31.26 Nehmt dieses Buch des Gesetzes und legt es neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, dass es dort zum Zeugen gegen dich wird! 31.27 Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute [schon], waehrend ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod! Aufforderung zum Hoeren des Liedes Moses. 31.28 Versammelt zu mir alle Aeltesten eurer Staemme und eure Aufseher, dass ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den Himmel und die Erde gegen sie als Zeugen aufrufe! 31.29 Denn ich habe erkannt, dass ihr nach meinem Tod ganz und gar zu [eurem] Verderben handeln und von dem Weg abweichen werdet, den ich euch befohlen habe. Dann wird euch das Unheil treffen am Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was boese ist in den Augen des HERRN, ihn zu reizen durch das Werk eurer Haende. 31.30 Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes zu Ende: Das Lied des Mose. \32\ 32.1Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde hoere die Worte meines Mundes! 32.2 Wie Regen traeufle meine Lehre, wie Tau riesele meine Rede, wie Regenschauer auf frisches Gruen und wie Regenguesse auf [welkes] Kraut! 32.3 Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm Gott! 32.4 Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er! 32.5 Es versuendigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation - nicht seine Kinder [sind sie, sondern] ihr [eigener] Schandfleck -. 32.6 Wollt ihr so dem HERRN vergelten, toerichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet. 32.7 Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir kundtun, deine Aeltesten, sie werden es dir sagen! 32.8 Als der Hoechste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder [voneinander] schied, da legte er fest die Grenzen der Voelker nach der Zahl der Soehne Israel. 32.9 Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Mass seines Erbteils. 32.10 Er fand ihn im Land der Wueste und in der Oede, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behuetete ihn wie seinen Augapfel. 32.11 Wie der Adler sein Nest aufstoert, ueber seinen Jungen schwebt, seine Fluegel ausbreitet, sie aufnimmt, sie traegt auf seinen Schwingen, 32.12 [so] leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. 32.13 Er liess ihn einherfahren auf den Hoehen der Erde, und er ass die Fruechte des Feldes. Er liess ihn Honig saugen aus dem Felsen und Oel aus dem Felsenkiesel, 32.14 Rahm der Kuehe und Milch der Schafe samt dem Fett der Laemmer, Widder aus Basan und Boecke samt dem Nierenfett des Weizens und Blut der Traube trankest du, feurigen Wein. 32.15 Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung. 32.16 Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde [Goetter], durch Greuel kraenkten sie ihn. 32.17 Sie opferten den Daemonen, die nicht Gott sind, Goettern, die sie nicht kannten, neuen, die [erst] vor kurzem aufgekommen waren, die eure Vaeter nicht verehrten. 32.18 Den Felsen, der dich gezeugt, taeuschtest du und vergassest den Gott, der dich geboren. 32.19 Und der HERR sah es und verwarf [sie] aus Unwillen ueber seine Soehne und seine Toechter. 32.20 Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation [voller] Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist. 32.21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, haben mich gekraenkt durch ihre Nichtigkeiten; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine toerichte Nation will ich sie kraenken. 32.22 Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzuendet die Grundfesten der Berge. 32.23 Ich will Unheil ueber sie haeufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen. 32.24 Sie sind vor Hunger entkraeftet und aufgezehrt von Fieberglut und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden. 32.25 Draussen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen der Schrecken: den Juengling wie die Jungfrau, den Saeugling mit dem greisen Mann. 32.26 Ich haette [gern] gesagt: Ich will sie zerschlagen, der Erinnerung an sie unter den Menschen ein Ende machen! 32.27 Wenn ich die Kraenkung durch den Feind nicht fuerchtete, dass ihre Gegner es falsch darstellten, dass sie sagten: Unsere Hand war erhaben! - und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt! 32.28 Denn sie sind eine Nation, die [allen] Rat verloren hat; keine Einsicht ist bei ihnen. 32.29 Wenn sie weise waeren, wuerden sie das verstehen, wuerde ihr Ende bedenken. 32.30 Wie koennte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn nicht [deshalb], weil ihr Fels sie verkauft und der HERR sie preisgegeben hat? 32.31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere Feinde selbst geurteilt! 32.32 Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Terrassen[gaerten] Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie. 32.33 Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift. 32.34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Schatzkammern? 32.35 Mein ist die Rache und die Vergeltung fuer die Zeit, da ihr Fuss wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei. 32.36 Denn der HERR wird sein Volk richten, und ueber seine Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, dass geschwunden die Kraft und der Sklave und der Freie dahin sind. 32.37 Und er wird sagen: Wo sind [nun] ihre Goetter, der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten? 32.38 Die das Fett ihrer Schlachtopfer assen, den Wein ihrer Trankopfer tranken, die sollen [doch] aufstehen und euch helfen, sie sollen [doch] ein Schirm ueber euch sein! 32.39 Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich toete und ich mache lebendig, ich zerschlage und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet! 32.40 Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe! 32.41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschaerft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurueck und vergelte es meinen Hassern. 32.42 Meine Pfeile lass ich trunken werden von Blut, und mein Schwert frisst Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fuersten des Feindes. 32.43 Lasst jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er raecht das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurueck, und sein Land, sein Volk entsuehnt er. Moses letzte Mahnung. 32.44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Hosea, der Sohn des Nun. 32.45 Und als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte, 32.46 da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! 32.47 Denn nicht ein leeres Wort ist es fuer euch, sondern es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlaengern in dem Land, in das ihr ueber den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Moses Vorbereitung auf den Tod. 32.48 Und an eben diesem Tag redete der HERR zu Mose und sprach: 32.49 Steige auf das Gebirge Abarim hier, [auf] den Berg Nebo, der im Land Moab [liegt], der Jericho gegenueber ist, und sieh das Land Kanaan, das ich den Soehnen Israel zum Eigentum gebe! 32.50 Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du steigst, und wirst zu deinen Voelkern versammelt werden, ebenso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Voelkern versammelt wurde, 32.51 weil ihr treulos gegen mich gehandelt habt mitten unter den Soehnen Israel am Wasser von Meriba-Kadesch in der Wueste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt mitten unter den Soehnen Israel. 32.52 Denn von der gegenueberliegenden Seite sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Soehnen Israel gebe. Moses Segen ueber die zwoelf Staemme. \33\ 33.1 Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Soehne Israel vor seinem Tod segnete. 33.2 Er sprach: Der HERR kam vom Sinai und leuchtete ihnen auf von Seir. Er strahlte hervor vom Berg Paran und kam von heiligen Myriaden. Zu seiner Rechten war feuriges Gesetz fuer sie. 33.3 Ja, er liebt sein Volk! All seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie folgen deinen Fuessen, jeder empfaengt von deinen Worten. 33.4 Ein Gesetz hat uns Mose geboten, einen Besitz der Versammlung Jakobs. 33.5 Und er wurde Koenig in Jeschurun, als sich die Haeupter des Volkes versammelten, die Staemme Israels insgesamt. - V. 6-25: 1Mo 35,23-26; vgl. 1Mo 49,3-27. 33.6 Ruben lebe und sterbe nicht, so dass seine Maenner wenige wuerden! 33.7 Und dies fuer Juda: Und er sprach: Hoere, HERR, die Stimme Judas und bring ihn zu seinem Volk! Seine Haende seien maechtig fuer ihn, und sei [ihm] Helfer vor seinen Gegnern! 33.8 Und fuer Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim sind fuer den Mann, der dir treu ist, den du versucht hast bei Massa, mit dem du gestritten hast bei dem Wasser von Meriba, 33.9 der von seinem Vater und von seiner Mutter sagte: `Ich habe ihn nicht gesehen!', und der seine Brueder nicht kannte und von seinen Soehnen nichts wusste. Denn sie haben dein Wort beachtet, und deinen Bund bewahren sie. 33.10 Sie lehren Jakob deine Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Raeucherwerk vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. 33.11 Segne, HERR, seine Kraft, und das Werk seiner Haende lass dir gefallen! Zerschmettere die Hueften derer, die sich gegen ihn erheben, und seiner Hasser, dass sie nicht mehr aufstehen! 33.12 Fuer Benjamin sprach er: Der Liebling des HERRN! In Sicherheit wohnt er bei ihm. Er beschirmt ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Berghaengen wohnt er. 33.13 Und fuer Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein Land! Vom Koestlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut, die drunten lagert, 33.14 und vom Koestlichsten der Ertraege der Sonne und vom Koestlichsten der Fruechte der Monate 33.15 und vom Besten der uralten Berge und vom Koestlichsten der ewigen Huegel 33.16 und vom Koestlichsten der Erde und ihrer Fuelle und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Bruedern! 33.17 Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier; und Hoerner des Bueffels sind seine Hoerner. Mit ihnen stoesst er die Voelker nieder, [alle] miteinander [bis an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims, das die Tausende Manasses. 33.18 Und fuer Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, ueber deinen Auszug und du, Issaschar, ueber deine Zelte! 33.19 Sie rufen Voelker zum Berg. Dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit; denn den Ueberfluss der Meere saugen sie und die verborgenen Schaetze des Sandes. 33.20 Und fuer Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum schafft! Wie eine Loewin lagert er und zerreisst den Arm und sogar den Scheitel. 33.21 Und er ersah sich einen Erstlingsanteil; denn dort war der Anteil eines Anfuehrers aufbewahrt. Und er zog an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Gerichte mit Israel. 33.22 Und fuer Dan sprach er: Dan ist ein junger Loewe; er springt aus Basan hervor. 33.23 Und fuer Naftali sprach er: Naftali, gesaettigt mit Huld und voller Segen des HERRN! Westen und Sueden nimmt er in Besitz! 33.24 Und fuer Asser sprach er: Mehr als die [andern] Soehne sei Asser gesegnet! Er sei der Liebling seiner Brueder, er tauche in Oel seinen Fuss! 33.25 Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie deine Tage so deine Kraft! 33.26 Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln einherfaehrt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. 33.27 Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter [dir] sind ewige Arme. Und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vernichte! 33.28 Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs, in einem Land von Korn und Most; auch sein Himmel traeufelt Tau. 33.29 Gluecklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch den HERRN, [der] der Schild deiner Hilfe und der das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine Feinde, du aber, du wirst einherschreiten ueber ihre Hoehen. Moses Tod. \34\ 34.1 Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenueber[liegt]. Und der HERR liess ihn das ganze Land sehen: das [Land] Gilead bis nach Dan 34.2 und das ganze [Land] Naftali, das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meer 34.3 und den Sueden und den Umkreis [des Jordan], die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis [hin nach] Zoar. 34.4 Und der HERR sprach zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen lassen, aber du sollst nicht nach dort hinuebergehen. 34.5 Und Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem Wort des HERRN. 34.6 Und er begrub ihn im Tal, im Land Moab, Bet-Peor gegenueber; und niemand kennt sein Grab bis auf diesen Tag. 34.7 Mose aber war 120 Jahre alt, als er starb. Sein Auge war nicht truebe geworden und seine Frische nicht geschwunden. 34.8 Und die Soehne Israel beweinten Mose in den Ebenen Moabs dreissig Tage lang; dann waren die Tage des Weinens der Trauer um Mose zu Ende. 34.9 Josua aber, der Sohn des Nun, war erfuellt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Haende auf ihn gelegt. Und die Soehne Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 34.10 Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der HERR gekannt haette von Angesicht zu Angesicht, 34.11 mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der HERR ihn gesandt hatte, [sie] im Land Aegypten, am Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Land zu tun, 34.12 und mit all der starken Macht und mit all dem Grossen und Furchtbaren, das Mose vor den Augen von ganz Israel getan hat. Das Buch Josua. Zuspruch Gottes an Josua. \1\ 1.1 Und es geschah nach dem Tod des Mose, des Knechtes des HERRN, da sprach der HERR zu Josua, dem Sohn des Nun, dem Diener des Mose: 1.2 Mein Knecht Mose ist gestorben. So mache dich nun auf und gehe ueber diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Soehnen Israel, gebe! 1.3 Jeden Ort, auf den eure Fusssohle treten wird - euch habe ich ihn gegeben, wie ich zu Mose geredet habe. 1.4 Von der Wueste und diesem Libanon an bis zum grossen Strom, dem Strom Euphrat, das ganze Land der Hetiter, und bis zum grossen Meer gegen Sonnenuntergang, [das] soll euer Gebiet sein. 1.5 Es soll niemand vor dir standhalten [koennen], alle Tage deines Lebens. Wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. 1.6 Sei stark und mutig! Denn du, du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, das ihnen zu geben ich ihren Vaetern geschworen habe. 1.7 Nur sei recht stark und mutig, dass du darauf achtest, nach dem ganzen Gesetz zu handeln, das mein Knecht Mose dir geboten hat! Weiche nicht davon ab, [weder] zur Rechten noch zur Linken, damit du [ueberall] Erfolg hast, wo immer du gehst! 1.8 Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darueber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben. 1.9 Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fuerchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst. Vorbereitungen fuer die Durchschreitung des Jordan. 1.10 Da befahl Josua den Aufsehern des Volkes: 1.11 Geht mitten durch das Lager und befehlt dem Volk und sprecht: Versorgt euch mit Wegzehrung, denn in noch drei Tagen werdet ihr ueber diesen Jordan ziehen, um hineinzugehen, das Land einzunehmen, das der HERR, euer Gott, euch gibt, es zu besitzen! 1.12 Und zu den Rubenitern und den Gaditern und zum halben Stamm Manasse sagte Josua: 1.13 Denkt an das Wort, das Mose, der Knecht des HERRN, euch geboten hat, indem er sagte: Der HERR, euer Gott, schafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land! 1.14 Eure Frauen, eure Kinder und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch diesseits des Jordan gegeben hat. Ihr aber, all [ihr] tuechtigen Krieger, sollt geruestet vor euren Bruedern hinueberziehen und ihnen helfen, 1.15 bis der HERR euren Bruedern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land in Besitz nehmen, das der HERR, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in euer eigenes Land zurueckkehren und es besitzen, das Mose, der Knecht des HERRN, euch gegeben hat, diesseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang. 1.16 Und sie antworteten Josua: Alles, was du uns geboten hast, werden wir tun, und wohin immer du uns sendest, werden wir hingehen. 1.17 Ganz wie wir Mose gehorcht haben, so werden wir dir gehorchen. Nur moege der HERR, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist! 1.18 Jeder, der sich deinem Befehl widersetzt und nicht auf deine Worte hoert in allem, was du uns befiehlst, soll getoetet werden. Nur sei stark und mutig! Sendung zweier Kundschafter nach Jericho. \2\ 2.1 Und Josua, der Sohn des Nun, sandte von Schittim heimlich zwei Maenner als Kundschafter aus und sagte: Geht, seht [euch] das Land an und Jericho! Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Hure; ihr Name war Rahab. Und sie legten sich dort schlafen. 2.2 Das wurde jedoch dem Koenig von Jericho berichtet: Siehe, in dieser Nacht sind Maenner von den Soehnen Israel hierhergekommen, um das Land zu erkunden. 2.3 Da schickte der Koenig von Jericho zu Rahab und liess [ihr] sagen: Gib die Maenner heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind! Denn um das ganze Land zu erkunden, sind sie gekommen. 2.4 Die Frau aber nahm die beiden Maenner und versteckte sie. Und sie sagte: Ja, die Maenner sind zu mir gekommen, aber ich habe nicht erkannt, woher sie waren. 2.5 Als nun das Tor bei [Einbruch] der Dunkelheit geschlossen werden sollte, da gingen die Maenner [wieder] hinaus; ich habe nicht erkannt, wohin die Maenner gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie einholen! - 2.6 Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgefuehrt und unter den Flachsstengeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. 2.7 Da jagten ihnen die Maenner nach, auf dem Weg zum Jordan, bis zu den Furten. Und man schloss das Tor, sobald die, die ihnen nachjagten, draussen waren. 2.8 Aber bevor sie sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf 2.9 und sagte zu den Maennern: Ich habe erkannt, dass der HERR euch das Land gegeben hat und dass der Schrecken vor euch auf uns gefallen ist, so dass alle Bewohner des Landes vor euch mutlos geworden sind. 2.10 Denn wir haben gehoert, dass der HERR die Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Aegypten zogt, und was ihr den beiden Koenigen der Amoriter getan habt, die jenseits des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, an denen ihr den Bann vollstreckt habt. 2.11 Als wir es hoerten, da zerschmolz unser Herz, und in keinem blieb noch Mut euch gegenueber. Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. 2.12 So schwoert mir nun beim HERRN, weil ich Gnade an euch erwiesen habe, dass auch ihr an meines Vaters Haus Gnade erweisen werdet! Und gebt mir ein zuverlaessiges Zeichen, 2.13 dass ihr meinen Vater und meine Mutter und meine Brueder und meine Schwestern samt allem, was zu ihnen gehoert, am Leben lassen und unsere Seelen vom Tod erretten werdet! 2.14 Da sagten die Maenner zu ihr: Unsere Seele soll an eurer Statt sterben, wenn ihr diese unsere Sache nicht verratet. Und es soll geschehen, wenn der HERR uns das Land gibt, dann werden wir Gnade und Treue an dir erweisen. 2.15 Da liess sie sie an einem Seil durch das Fenster hinunter; denn ihr Haus befand sich an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Stadtmauer. 2.16 Und sie sagte zu ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger nicht auf euch stossen, und verbergt euch dort drei Tage, bis die Verfolger zurueckgekehrt sind! Danach geht eures Weges! 2.17 Da sagten die Maenner zu ihr: Von diesem deinem Eid, den du uns hast schwoeren lassen, werden wir [unter folgenden Bedingungen] frei sein: 2.18 Siehe, wenn wir in das Land kommen, musst du diese rote Schnur in das Fenster binden, durch das du uns heruntergelassen hast, und musst deinen Vater, deine Mutter, deine Brueder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln. 2.19 Und es soll geschehen, wer auch immer aus der Tuer deines Hauses nach draussen gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupt, und wir werden [von diesem Eid] frei sein. Jeder aber, der bei dir im Haus sein wird, dessen Blut sei auf unserm Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird. 2.20 Auch wenn du diese unsere Sache verraetst, so werden wir von deinem Eid frei sein, den du uns hast schwoeren lassen. 2.21 Da sagte sie: Wie ihr sagt, so sei es! Und sie entliess sie, und sie gingen weg. Sie aber band die rote Schnur ins Fenster. 2.22 Und sie gingen weg und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage dort, bis die Verfolger zurueckgekehrt waren. Die Verfolger aber hatten den ganzen Weg abgesucht und [sie] nicht gefunden. 2.23 Die beiden Maenner kehrten nun um, stiegen von dem Gebirge herab, gingen hinueber und kamen zu Josua, dem Sohn des Nun; und sie erzaehlten ihm alles, was ihnen begegnet war. 2.24 Und sie sagten zu Josua: Der HERR hat das ganze Land in unsere Hand gegeben; auch sind alle Bewohner des Landes vor uns mutlos geworden. Zug durch den Jordan. \3\ 3.1 Da machte sich Josua des Morgens frueh auf, und sie brachen auf von Schittim und kamen an den Jordan, er und alle Soehne Israel; dort rasteten sie, bevor sie hinueberzogen. 3.2 Und es geschah nach Ablauf von drei Tagen, da gingen die Aufseher durch das Lager, 3.3 und sie befahlen dem Volk: Sobald ihr die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, seht, wenn die Priester, die Leviten, sie aufheben, dann sollt ihr von eurem Ort aufbrechen und ihr nachfolgen. 3.4 Doch soll zwischen euch und ihr ein Abstand von etwa zweitausend Ellen sein. Ihr duerft euch ihr nicht naehern. Nur dann werdet ihr den Weg erkennen, den ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg bisher noch nicht gegangen. 3.5 Und Josua sagte zu dem Volk: Heiligt euch! Denn morgen wird der HERR in eurer Mitte Wunder tun. 3.6 Und Josua sagte zu den Priestern: Hebt die Bundeslade auf und zieht vor dem Volk hinueber! Da hoben sie die Bundeslade auf und zogen vor dem Volk her. 3.7 Und der HERR sprach zu Josua: Heute will ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel gross zu machen, damit sie erkennen: Genauso wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein. 3.8 Du aber befiehl den Priestern, die die Bundeslade tragen: Wenn ihr an das Ufer des Jordan kommt, so bleibt im Jordan stehen! 3.9 Und Josua sagte zu den Soehnen Israel: Tretet heran und hoert die Worte des HERRN, eures Gottes! 3.10 Und Josua sagte [weiter]: Daran sollt ihr erkennen, dass der lebendige Gott in eurer Mitte ist und dass er die Kanaaniter, Hetiter, Hewiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter ganz bestimmt vor euch vertreiben wird. 3.11 Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers der ganzen Erde zieht vor euch her in den Jordan. 3.12 Nun denn, nehmt euch zwoelf Maenner aus den Staemmen Israels, je einen Mann fuer [jeden] Stamm! 3.13 Und es wird geschehen, sobald die Fusssohlen der Priester, die die Lade des HERRN, des Herrn der ganzen Erde, tragen, im Wasser des Jordan stillstehen, wird das Wasser des Jordan, das von oben herabfliessende Wasser, abgeschnitten werden, und es wird stehenbleiben [wie] ein Damm. 3.14 Und es geschah, als das Volk aus seinen Zelten aufbrach, um ueber den Jordan zu ziehen - wobei die Priester, die die Bundeslade trugen, vor dem Volk [herzogen] - 3.15 und als die Traeger der Lade an den Jordan kamen und die Fuesse der Priester, die die Lade trugen, in das Wasser am Ufer tauchten - der Jordan aber fuehrt in der ganzen Erntezeit Hochwasser -, 3.16 da blieb das von oben herabfliessende Wasser stehen. Es richtete sich auf [wie] ein Damm, sehr fern, bei der Stadt Adam, die bei Zaretan [liegt]. Und das [Wasser], das zum Meer der Steppe, dem Salzmeer, hinabfloss, verlief sich voellig. So zog das Volk hindurch, gegenueber von Jericho. 3.17 Und die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, standen festen Fusses auf dem Trockenen mitten im Jordan. Und ganz Israel zog auf dem Trockenen hinueber, bis die ganze Nation vollstaendig den Jordan ueberquert hatte. Aufrichtung der zwoelf Gedenksteine. \4\ 4.1 Und es geschah, als die ganze Nation vollstaendig durch den Jordan gezogen war, da sprach der HERR zu Josua: 4.2 Nehmt euch aus dem Volk zwoelf Maenner, einen Mann fuer [jeden] Stamm, 4.3 und gebietet ihnen folgendes: Hebt euch hier mitten im Jordan von der Stelle, wo die Fuesse der Priester auf festem Boden standen, zwoelf Steine auf, bringt sie mit euch hinueber und legt sie in dem Nachtlager nieder, wo ihr diese Nacht verbringen werdet! 4.4 Da rief Josua die zwoelf Maenner, die er aus den Soehnen Israel eingesetzt hatte, je einen Mann fuer [jeden] Stamm. 4.5 Und Josua sagte zu ihnen: Geht hinueber vor der Lade des HERRN, eures Gottes, mitten in den Jordan, und hebt euch jeder einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Staemme der Soehne Israel, 4.6 damit dies ein Zeichen in eurer Mitte sei! Wenn eure Kinder kuenftig fragen: Was [bedeuten] euch diese Steine? - 4.7 dann sollt ihr ihnen sagen: Das Wasser des Jordan wurde vor der Lade des Bundes des HERRN abgeschnitten! Bei ihrem Durchzug durch den Jordan wurde das Wasser des Jordan abgeschnitten! Und diese Steine sollen den Soehnen Israel fuer alle Zeiten zur Erinnerung dienen. 4.8 Da taten die Soehne Israel, wie Josua geboten hatte, hoben zwoelf Steine auf aus der Mitte des Jordan, wie der HERR zu Josua geredet hatte, nach der Zahl der Staemme der Soehne Israel, brachten sie mit sich in das Nachtlager hinueber und legten sie dort nieder. 4.9 Zwoelf Steine aber richtete Josua mitten im Jordan auf, an der Stelle, wo die Fuesse der Priester, die die Bundeslade trugen, gestanden hatten. Dort sind sie noch bis zum heutigen Tag. 4.10 Und die Priester, die Traeger der Lade, blieben mitten im Jordan stehen, bis die ganze Sache ausgefuehrt war, die der HERR dem Josua geboten hatte dem Volk zu sagen; genauso wie Mose dem Josua befohlen hatte. Und das Volk eilte und zog hinueber. 4.11 Und es geschah, als das ganze Volk vollstaendig hinuebergezogen war, da zogen [auch] die Lade des HERRN und die Priester hinueber vor den Augen des Volkes. 4.12 Und die Soehne Ruben und die Soehne Gad und der halbe Stamm Manasse zogen geruestet vor den Soehnen Israel her, wie Mose zu ihnen gesagt hatte. 4.13 Etwa 40 000 zum Krieg Geruestete zogen vor dem HERRN her zum Kampf in die Steppen von Jericho. 4.14 An jenem Tag machte der HERR den Josua gross in den Augen von ganz Israel. Und sie fuerchteten ihn, wie sie Mose gefuerchtet hatten, alle Tage seines Lebens. 4.15 Und der HERR sprach zu Josua: 4.16 Befiehl den Priestern, die die Lade des Zeugnisses tragen, dass sie aus dem Jordan heraufsteigen! 4.17 Da befahl Josua den Priestern: Steigt aus dem Jordan herauf! 4.18 Und es geschah, als die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, aus der Mitte des Jordan heraufstiegen, als die Fusssohlen der Priester kaum das Trockene beruehrt hatten, da kehrte das Wasser des Jordan an seinen Platz zurueck, und es floss wie frueher ueber alle seine Ufer. 4.19 Und das Volk stieg aus dem Jordan herauf am zehnten [Tag] des ersten Monats; und sie lagerten sich in Gilgal, an der Ostgrenze von Jericho. 4.20 Jene zwoelf Steine aber, die sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Josua in Gilgal auf. 4.21 Und er sagte zu den Soehnen Israel: Wenn eure Soehne kuenftig ihre Vaeter fragen werden: Was bedeuten diese Steine? - 4.22 [dann] sollt ihr es euren Soehnen [so] erklaeren: Trockenen Fusses hat Israel diesen Jordan durchquert. 4.23 Denn der HERR, euer Gott, hat das Wasser des Jordan vor euch vertrocknen lassen, bis ihr hinuebergezogen wart, wie der HERR, euer Gott, es mit dem Schilfmeer tat, das er vor uns vertrocknen liess, bis wir hindurchgezogen waren, 4.24 damit alle Voelker der Erde erkennen sollen, wie stark die Hand des HERRN ist, damit ihr den HERRN, euren Gott, allezeit fuerchtet. Furcht der Kanaaniter - Beschneidung Israels in Gilgal. \5\ 5.1 Und es geschah, als alle Koenige der Amoriter, die jenseits des Jordan im Westen, und alle Koenige der Kanaaniter, die am Meer wohnten, hoerten, dass der HERR das Wasser des Jordan vor den Soehnen Israel hatte vertrocknen lassen, bis wir hinuebergezogen waren, da zerschmolz ihr Herz, und es war kein Mut mehr in ihnen vor den Soehnen Israel. 5.2 In jener Zeit sprach der HERR zu Josua: Mache dir steinerne Messer und wiederhole die Beschneidung an den Soehnen Israel! 5.3 Da machte sich Josua steinerne Messer und beschnitt die Soehne Israel am Huegel Aralot. 5.4 Und dies ist der Grund, warum Josua [sie] beschnitt:Alles Volk maennlichen Geschlechts, das aus Aegypten gezogen war, alle Kriegsleute waren unterwegs in der Wueste gestorben bei ihrem Auszug aus Aegypten. 5.5 Denn das ganze Volk, das auszog, war beschnitten gewesen; aber das ganze Volk, das in der Wueste unterwegs bei ihrem Auszug aus Aegypten geboren worden war, hatte man nicht beschnitten. 5.6 Denn die Soehne Israel wanderten vierzig Jahre in der Wueste, bis die ganze Nation umgekommen war - die Kriegsleute, die aus Aegypten ausgezogen waren -, weil sie nicht auf die Stimme des HERRN gehoert hatten [und] weil der HERR ihnen geschworen hatte, sie das Land nicht sehen zu lassen, das der HERR ihren Vaetern geschworen hatte, uns zu geben, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 5.7 Und ihre Soehne hatte er statt ihrer aufkommen lassen. Diese [nun] beschnitt Josua; denn sie waren unbeschnitten, weil man sie unterwegs nicht beschnitten hatte. 5.8 Und es geschah, als die ganze Nation vollstaendig beschnitten war, da blieben sie an ihrem Ort im Lager, bis sie genesen waren. 5.9 Und der HERR sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Aegyptens von euch abgewaelzt. Daher nennt man diesen Ort Gilgal bis zum heutigen Tag. Passah - Erscheinung des HERRN vor Jericho. 5.10 Und die Soehne Israel lagerten in Gilgal. Und sie feierten das Passah am vierzehnten Tag des Monats, am Abend, in den Steppen von Jericho. 5.11 Und sie assen von dem Ertrag des Landes am Tag nach dem Passah, ungesaeuertes Brot und geroestete Koerner, an eben diesem Tag. 5.12 Das Man aber hoerte auf am folgenden Tag, als sie von dem Ertrag des Landes assen, und es gab fuer die Soehne Israel [kuenftig] kein Man mehr. Und sie assen von der Ernte des Landes Kanaan in jenem Jahr. 5.13 Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenueber, und sein Schwert war gezueckt in seiner Hand. Josua ging auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehoerst du zu uns oder zu unseren Feinden? 5.14 Da erwiderte er: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN; [gerade] jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Gesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht? 5.15 Da sprach der Oberste des Heeres des HERRN zu Josua: Zieh deine Schuhe von deinen Fuessen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es. Einnahme und Zerstoerung Jerichos. \6\ 6.1 Und Jericho hatte [seine Tore] geschlossen und blieb verschlossen vor den Soehnen Israel. Niemand ging heraus, und niemand ging hinein. 6.2 Da sprach der HERR zu Josua: Siehe, ich habe Jericho, seinen Koenig [und seine] tuechtigen Krieger in deine Hand gegeben. 6.3 So zieht nun um die Stadt: alle Kriegsleute, einmal rings um die Stadt herum! So sollst du es sechs Tage lang machen. 6.4 Und sieben Priester sollen sieben Widderhoerner vor der Lade hertragen. Aber am siebten Tag sollt ihr siebenmal um die Stadt herumziehen, und die Priester sollen [dabei] in die Hoerner stossen. 6.5 Und es soll geschehen, wenn man das Widderhorn anhaltend blaest und ihr den Schall des Horns hoert, [dann] soll das ganze Volk ein grosses Kriegsgeschrei erheben. Die Mauer der Stadt wird dann in sich zusammenstuerzen, und das Volk soll hinaufsteigen, jeder gerade vor sich hin. 6.6 Und Josua, der Sohn des Nun, rief die Priester und sagte zu ihnen: Hebt die Bundeslade auf! Und sieben Priester sollen sieben Widderhoerner vor der Lade des HERRN hertragen. 6.7 Zum Volk sagte er: Macht euch auf und zieht um die Stadt! Die Geruesteten aber sollen vor der Lade des HERRN hergehen. 6.8 Und es geschah, als Josua zum Volk geredet hatte, da machten sich die sieben Priester auf, die die sieben Widderhoerner vor dem HERRN hertrugen, und stiessen in die Hoerner. Und die Lade des Bundes des HERRN folgte ihnen. 6.9 Die Geruesteten zogen vor den Priestern her, die in die Hoerner stiessen, und die Nachhut des Zuges folgte der Lade, wobei man immerfort in die Hoerner stiess. 6.10 Dem Volk aber hatte Josua befohlen: Ihr sollt kein Kriegsgeschrei erheben und eure Stimme nicht hoeren lassen. Kein Wort soll aus eurem Mund kommen bis zu dem Tag, an dem ich zu euch sagen werde: Erhebt das Kriegsgeschrei! Dann sollt ihr das Kriegsgeschrei erheben. 6.11 So zog die Lade des HERRN um die Stadt, einmal rings um sie her; und sie kamen [wieder] ins Lager und uebernachteten im Lager. 6.12 Und frueh am Morgen machte sich Josua auf, und die Priester trugen die Lade des HERRN. 6.13 Und die sieben Priester, die die sieben Widderhoerner vor der Lade des HERRN hertrugen, stiessen im Gehen immerfort in die Hoerner: Die Geruesteten zogen vor ihnen her, waehrend die Nachhut des Zuges hinter der Lade des HERRN folgte, wobei man immerfort in die Hoerner stiess. 6.14 So zogen sie [auch] am zweiten Tag [nur] einmal um die Stadt. Dann kehrten sie zum Lager zurueck. So taten sie es sechs Tage lang. 6.15 Und es geschah am siebten Tag, da machten sie sich frueh auf, beim Aufgang der Morgenroete, und zogen in derselben Weise siebenmal um die Stadt; nur an diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt. 6.16 Und es geschah beim siebten Mal, da stiessen die Priester in die Hoerner und Josua sagte zum Volk: Erhebt das Kriegsgeschrei! Denn der HERR hat euch die Stadt gegeben. 6.17 Und die Stadt selbst und alles, was darin ist, soll dem Bann des HERRN verfallen sein. Nur die Hure Rahab soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Haus sind, weil sie die Boten versteckte, die wir ausgesandt hatten. 6.18 Ihr jedoch sollt euch vor dem Gebannten hueten, damit ihr nicht [an anderen] den Bann vollstreckt, [selbst] aber [etwas] von dem Gebannten nehmt und das Lager Israels zum Bann macht und es ins Unglueck bringt. 6.19 Alles Silber und Gold sowie die bronzenen und eisernen Geraete sollen dem HERRN heilig sein: in den Schatz des HERRN soll es kommen. 6.20 Da erhob das Volk das Kriegsgeschrei, und sie stiessen in die Hoerner. Und es geschah, als das Volk den Schall der Hoerner hoerte, da erhob das Volk ein grosses Kriegsgeschrei. Da stuerzte die Mauer in sich zusammen, und das Volk stieg in die Stadt hinein, ein jeder gerade vor sich hin, und sie nahmen die Stadt ein. 6.21 Und sie vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, an Mann und Frau, an Alt und Jung, an Rind, Schaf und Esel, mit der Schaerfe des Schwertes. - 6.22 Zu den beiden Maennern, die das Land ausgekundschaftet hatten, sagte Josua: Geht in das Haus der Hure und fuehrt die Frau sowie alles, was zu ihr gehoert, von dort heraus, wie ihr es ihr geschworen habt! 6.23 Da gingen die jungen Maenner, die Kundschafter, hinein und fuehrten Rahab und ihren Vater und ihre Mutter und ihre Brueder und alles, was zu ihr gehoerte, hinaus: alle ihre Verwandten fuehrten sie hinaus; sie brachten sie ausserhalb des Lagers Israels unter. - 6.24 Die Stadt aber und alles, was darin war, verbrannten sie mit Feuer. Das Silber jedoch und das Gold und die bronzenen und eisernen Geraete legten sie in den Schatz des Hauses des HERRN. - 6.25 So liess Josua die Hure Rahab und das Haus ihres Vaters sowie alles, was zu ihr gehoerte, am Leben. Und sie wohnte mitten in Israel bis zum heutigen Tag, weil sie die Boten versteckte, die Josua gesandt hatte, um Jericho auszukundschaften. 6.26 So liess Josua damals schwoeren: Verflucht vor dem HERRN sei der Mann, der sich aufmachen und diese Stadt Jericho [wieder] aufbauen wird! Mit seinem Erstgeborenen wird er ihren Grund legen, und mit seinem Juengsten ihre Tore einsetzen. - 6.27 Und der HERR war mit Josua, und die Kunde von ihm verbreitete sich durch das ganze Land. Achans Diebstahl und Bestrafung. \7\ 7.1 Doch die Soehne Israel uebten Untreue an dem Gebannten. Und Achan, der Sohn des Karmi, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm [etwas] von dem Gebannten. Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen die Soehne Israel. - 7.2 Und Josua schickte Maenner von Jericho nach Ai, das bei Bet-Awen, oestlich von Bethel [liegt], und sagte zu ihnen: Geht hinauf und kundschaftet das Land aus! Und die Maenner gingen hinauf und kundschafteten Ai aus. 7.3 Als sie zu Josua zurueckkamen, sagten sie zu ihm: Es muss nicht das ganze Volk hinaufziehen. Etwa zweitausend oder dreitausend Mann moegen hinaufziehen und Ai schlagen. Bemuehe nicht das ganze Volk dorthin, denn sie sind [nur] wenige! 7.4 Da zogen von dem Volk etwa dreitausend Mann hinauf; aber sie flohen vor den Maennern von Ai. 7.5 Und die Maenner von Ai erschlugen von ihnen etwa 36 Mann und jagten ihnen nach vom Tor bis nach Schebarim und schlugen sie am Abhang. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser. 7.6 Und Josua zerriss seine Kleider und fiel auf sein Gesicht zur Erde, vor der Lade des HERRN, bis zum Abend, er und die Aeltesten von Israel, und sie warfen Staub auf ihr Haupt. 7.7 Und Josua sagte: Ach, Herr, HERR! Wozu hast du denn dieses Volk ueber den Jordan gefuehrt, um uns [doch] in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten? O haetten wir uns doch entschlossen, jenseits des Jordan zu bleiben! 7.8 Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Ruecken gekehrt hat? 7.9 Die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes werden es hoeren! Und sie werden uns umbringen und unsern Namen von der Erde ausrotten! Was wirst du [dann] fuer deinen grossen Namen tun? 7.10 Da sprach der HERR zu Josua: Steh auf! Warum liegst du denn auf deinem Gesicht? 7.11 Israel hat sich versuendigt, sie haben meinen Bund uebertreten, den ich ihnen geboten habe. Und sie haben sogar von dem Gebannten genommen und haben es gestohlen und haben es verheimlicht und es zu ihren Geraeten gelegt! 7.12 Die Soehne Israel werden vor ihren Feinden nicht [mehr] bestehen koennen. Den Ruecken werden sie ihren Feinden zuwenden [muessen], denn sie sind zum Bann geworden. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte ausrottet. 7.13 Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch fuer morgen! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Gebanntes ist in deiner Mitte, Israel. Du wirst vor deinen Feinden nicht bestehen koennen, bis ihr das Gebannte aus eurer Mitte weggetan habt. 7.14 Darum sollt ihr am [kommenden] Morgen nach euren Staemmen herantreten. Und es soll geschehen: der Stamm, den der HERR treffen wird, soll herantreten nach den Sippen; und die Sippe, die der HERR treffen wird, soll herantreten nach den Haeusern; und das Haus, das der HERR treffen wird, soll herantreten nach den Maennern. 7.15 Und es soll geschehen: wer mit dem Gebannten angetroffen wird, soll mit Feuer verbrannt werden, er selbst und alles, was zu ihm gehoert; denn er hat den Bund des HERRN uebertreten und eine Schandtat in Israel begangen. 7.16 Josua machte sich frueh am Morgen auf und liess Israel herantreten nach seinen Staemmen; da wurde der Stamm Juda getroffen. 7.17 Dann liess er die Sippen von Juda herantreten; und es traf die Sippe der Serachiter. Und er liess die Sippe der Serachiter herantreten nach den Maennern; da wurde Sabdi getroffen. 7.18 Und er liess sein Haus herantreten nach den Maennern; da wurde Achan getroffen, der Sohn des Karmi, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda. 7.19 Da sagte Josua zu Achan: Mein Sohn, gib doch dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und gib ihm das Lob und teile mir mit, was du getan hast! Verschweige nichts vor mir! 7.20 Da antwortete Achan dem Josua und sagte: Es ist wahr, ich habe gegen den HERRN, den Gott Israels, gesuendigt, das und das habe ich getan: 7.21 Ich sah unter der Beute einen schoenen Mantel aus Babylonien sowie zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, sein Gewicht fuenfzig Schekel. Ich bekam Lust danach, und ich nahm es, und siehe, es ist im Innern meines Zeltes im Boden verscharrt und das Silber darunter. 7.22 Da schickte Josua Boten hin, und sie liefen zum Zelt; und siehe, es war in seinem Zelt verscharrt und das Silber darunter. 7.23 Sie nahmen es aus dem Innern des Zeltes und brachten es zu Josua und zu allen Soehnen Israel, und sie schuetteten es vor dem HERRN hin. 7.24 Da nahm Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn des Serach, sowie das Silber, den Mantel und den Goldbarren und seine Soehne, seine Toechter, seine Rinder, seine Esel und seine Schafe, sein Zelt und alles, was zu ihm gehoerte, und sie brachten sie hinauf ins Tal Achor. 7.25 Und Josua sagte: Wie du uns ins Unglueck gebracht hast, so wird der HERR dich heute ins Unglueck bringen! Und ganz Israel steinigte ihn, und sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen. 7.26 Und sie errichteten einen grossen Steinhaufen ueber ihm, der bis zum heutigen Tag [noch da ist]. Da wandte sich der HERR von seinem gluehenden Zorn ab. Darum nannte man diesen Ort Tal Achor bis zum heutigen Tag. Eroberung von Ai - Altarbau und Gesetzeslesung. \8\ 8.1 Und der HERR sprach zu Josua: Fuerchte dich nicht und erschrick nicht! Nimm das ganze Kriegsvolk mit dir und mache dich auf, zieh hinauf nach Ai! Siehe, ich habe den Koenig von Ai sowie sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. 8.2 Du sollst mit Ai und seinem Koenig das tun, was du mit Jericho und seinem Koenig getan hast. Jedoch seine Beute und sein Vieh duerft ihr unter euch aufteilen. Lege du der Stadt einen Hinterhalt von der Rueckseite her! 8.3 Da machte sich Josua mit dem ganzen Kriegsvolk auf, um nach Ai hinaufzuziehen. Und Josua waehlte 30 000 Mann, tuechtige Krieger, aus und sandte sie bei Nacht aus. 8.4 Er befahl ihnen: Seht, ihr sollt euch in den Hinterhalt legen, hinter der Stadt! Entfernt euch nicht zu sehr von der Stadt, sondern seid alle bereit! 8.5 Ich aber und das ganze Volk, das bei mir ist, wir wollen nahe an die Stadt heranruecken. Und es soll geschehen, wenn sie herauskommen, uns entgegen, wie beim ersten Mal, so wollen wir vor ihnen fliehen. 8.6 Sie werden uns nachsetzen, bis wir sie von der Stadt abgeschnitten haben. Denn sie werden [sich] sagen: Sie fliehen vor uns wie beim ersten Mal! Wenn wir dann vor ihnen fliehen werden, 8.7 dann sollt ihr euch aus dem Hinterhalt aufmachen und die Stadt einnehmen. Der HERR, euer Gott, wird sie in eure Hand geben. 8.8 Und es soll geschehen, wenn ihr die Stadt eingenommen habt, dann sollt ihr sie in Brand stecken; nach dem Wort des HERRN sollt ihr [es] tun. Seht, ich habe es euch befohlen. - 8.9 Da schickte Josua sie los, und sie begaben sich in den Hinterhalt und blieben zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. Josua aber verbrachte jene Nacht mitten unter dem Volk. 8.10 Und Josua machte sich des Morgens frueh auf und musterte das Volk. Dann zog er mit den Aeltesten Israels vor dem Volk her nach Ai hinauf. 8.11 Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf und rueckte heran, und sie kamen vor die Stadt. Sie lagerten sich noerdlich von Ai, so dass das Tal zwischen ihnen und Ai war. 8.12 Er hatte aber etwa fuenftausend Mann genommen und sie als Hinterhalt zwischen Bethel und Ai gelegt, westlich von der Stadt. 8.13 Und so stellten sie das Volk auf, das ganze Lager, das noerdlich von der Stadt war, und sein Ende westlich von der Stadt. Und Josua zog in dieser Nacht mitten in die Talebene. 8.14 Und es geschah, als der Koenig von Ai es sah, da rueckten die Maenner der Stadt in aller Fruehe eilends aus, Israel entgegen zum Kampf, er und sein ganzes Volk, zur Begegnung vor der Steppe. Er hatte aber nicht erkannt, dass ihm im Ruecken der Stadt ein Hinterhalt [gelegt war]. 8.15 Josua und ganz Israel liessen sich nun von ihnen schlagen und flohen zur Wueste hin. 8.16 Da wurde das ganze Volk, das in der Stadt war, zusammengerufen, um ihnen nachzujagen. Und sie jagten Josua nach und wurden von der Stadt abgeschnitten. 8.17 Da blieb kein Mann in Ai und Bethel zurueck, der nicht hinter Israel her ausgezogen waere. Und sie liessen die Stadt offenstehen und jagten Israel nach. 8.18 Da sprach der HERR zu Josua: Strecke das Krummschwert, das in deiner Hand ist, gegen Ai aus; denn in deine Hand will ich es geben. Josua streckte das Krummschwert, das in seiner Hand war, gegen die Stadt aus. 8.19 Da kam der Hinterhalt eilends aus seiner Stellung, und sie liefen, als er seine Hand ausstreckte. Und sie kamen zur Stadt, nahmen sie ein, und sie eilten und steckten sie in Brand. 8.20 Und die Maenner von Ai wandten sich um und sahen, und siehe, der Rauch von der Stadt stieg zum Himmel auf. Da war in ihnen keine Kraft mehr zu fliehen, weder hierhin noch dorthin. Und das Volk, das [bisher] zur Wueste geflohen war, wandte sich [nun] um gegen den Verfolger. 8.21 Denn als Josua und ganz Israel sahen, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte und dass der Rauch der Stadt aufstieg, da kehrten sie um und schlugen die Maenner von Ai. 8.22 Jene aber zogen aus der Stadt ihnen entgegen, so dass sie mitten zwischen Israel waren, die einen [kamen] von hier und die andern von dort. Und sie erschlugen sie, bis [von] ihnen kein Entronnener oder Entkommener mehr uebrigblieb. 8.23 Den Koenig von Ai hingegen ergriffen sie lebendig und brachten ihn zu Josua. 8.24 Und es geschah, als Israel alle Bewohner von Ai auf dem Feld, in der Wueste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, umgebracht hatte und sie alle durch die Schaerfe des Schwertes gefallen waren, bis sie aufgerieben waren, da kehrte ganz Israel um nach Ai, und sie schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes. 8.25 [Die Zahl] aller Maenner und Frauen, die an diesem Tag fielen, war zwoelftausend, alle Leute von Ai. 8.26 Josua aber zog seine Hand, die er mit dem Krummschwert ausgestreckt hatte, nicht zurueck, bis er an allen Bewohnern von Ai den Bann vollstreckt hatte. 8.27 Nur das Vieh und die Beute dieser Stadt erbeutete Israel fuer sich, nach dem Wort des HERRN, das er dem Josua befohlen hatte. 8.28 Und Josua brannte Ai nieder und machte es zu einem ewigen Huegel der Oede, bis zum heutigen Tag. 8.29 Und den Koenig von Ai liess er an einen Baum haengen bis zum Abend. Und bei Sonnenuntergang befahl Josua, dass sie seine Leiche vom Baum herunternaehmen. Und sie warfen sie an den Eingang des Stadttores und errichteten ueber ihr einen grossen Steinhaufen, [der] bis zum heutigen Tag [da ist]. 8.30 Damals baute Josua dem HERRN, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berg Ebal, 8.31 wie Mose, der Knecht des HERRN, den Soehnen Israel geboten hatte, wie im Buch des Gesetzes des Mose geschrieben steht, einen Altar von unbehauenen Steinen, ueber denen man kein Eisen geschwungen hatte. Und sie brachten darauf dem HERRN Brandopfer dar und schlachteten Heilsopfer. 8.32 Und er schrieb dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes des Mose, die er vor den Soehnen Israel geschrieben hatte. 8.33 Und ganz Israel sowie seine Aeltesten und Aufseher und seine Richter standen an dieser und an jener [Seite] der Lade, den Priestern, den Leviten gegenueber, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, der Fremde wie der Einheimische, die eine Haelfte gegen den Berg Garizim hin und die andere Haelfte gegen den Berg Ebal hin, wie Mose, der Knecht des HERRN, vormals geboten hatte, das Volk Israel zu segnen. 8.34 Danach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, ganz wie es im Buch des Gesetzes geschrieben steht. 8.35 Es war kein Wort von allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht der ganzen Versammlung Israels vorgelesen haette, ebenso den Frauen, den Kindern und dem Fremden, der in ihrer Mitte lebte. List der Gibeoniter und ihre Rettung. \9\ 9.1 Und es geschah, als alle Koenige [es] hoerten, die jenseits des Jordan waren, auf dem Gebirge und in der Niederung und an der ganzen Kueste des grossen Meeres in Richtung zum Libanon hin, [naemlich] die Hetiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: 9.2 da versammelten sie sich allesamt, um einmuetig gegen Josua und gegen Israel zu kaempfen. 9.3 Die Bewohner von Gibeon aber hatten gehoert, was Josua an Jericho und an Ai getan hatte. 9.4 Da handelten auch sie mit List und gingen und verstellten sich als Boten. Sie nahmen abgenutzte Saecke fuer ihre Esel und abgenutzte, zerrissene und geflickte Weinschlaeuche 9.5 sowie abgenutzte, geflickte Schuhe an ihre Fuesse und zogen abgenutzte Kleidung an. Und das gesamte Brot ihrer Wegzehrung war vertrocknet [und] zu Brotkrumen geworden. 9.6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Maennern von Israel: Aus einem fernen Land kommen wir. Nun denn, schliesst mit uns einen Bund! 9.7 Da sagten die Maenner von Israel zu den Hewitern: Vielleicht wohnst du in meiner Mitte, und wie koennte ich [da] mit dir einen Bund schliessen? 9.8 Sie sagten zu Josua: Deine Knechte sind wir! Und Josua sagte zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr? 9.9 Und sie sagten zu ihm: Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen, um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen. Denn wir haben die Kunde von ihm vernommen, alles, was er in Aegypten tat, 9.10 und alles, was er den beiden Koenigen der Amoriter tat, die jenseits des Jordan waren, Sihon, dem Koenig von Heschbon, und Og, dem Koenig von Basan, der zu Aschtarot [wohnte]. 9.11 Da sagten unsere Aeltesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt Wegzehrung mit auf den Weg und geht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Eure Knechte sind wir; nun denn, schliesst mit uns einen Bund! 9.12 Da ist unser Brot. [Noch] warm haben wir es zur Wegzehrung aus unsern Haeusern mitgenommen am Tag, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; und nun siehe, es ist vertrocknet und zu Brotkrumen geworden. 9.13 Und diese Weinschlaeuche, die neu waren, als wir sie fuellten, siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt von dem sehr langen Weg. - 9.14 Da nahmen die Maenner von ihrer Wegzehrung. Den Mund des HERRN aber befragten sie nicht. 9.15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen; und die Fuersten der Gemeinde schworen ihnen. 9.16 Und es geschah nach Ablauf von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen geschlossen hatten, da hoerten sie, dass jene aus ihrer Naehe waren und mitten unter ihnen wohnten. 9.17 Da brachen die Soehne Israel auf und kamen zu ihren Staedten am dritten Tag; ihre Staedte aber waren Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. 9.18 Und die Soehne Israel schlugen sie nicht, weil die Fuersten der Gemeinde ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen hatten. Da murrte die ganze Gemeinde ueber die Fuersten. 9.19 Und alle Fuersten sagten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen, und nun koennen wir sie nicht antasten. 9.20 Das wollen wir ihnen tun und sie am Leben lassen, damit nicht ein Zorn ueber uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben. 9.21 Und die Fuersten sagten zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. Und sie wurden Holzhauer und Wasserschoepfer fuer die ganze Gemeinde, wie die Fuersten ihnen zugesagt hatten. 9.22 Und Josua rief sie und redete zu ihnen: Warum habt ihr uns getaeuscht und gesagt: `Sehr weit sind wir von euch weg', da ihr doch mitten unter uns wohnt? 9.23 Und nun, verflucht seid ihr! Ihr sollt nicht aufhoeren, Knechte zu sein, sowohl Holzhauer als auch Wasserschoepfer fuer das Haus meines Gottes! 9.24 Sie antworteten Josua und sagten: Weil deinen Knechten zuverlaessig berichtet wurde, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch auszurotten, darum fuerchteten wir sehr um unser Leben, [als wir] von euch [hoerten], und haben das getan. 9.25 Und nun siehe, wir sind in deiner Hand. Wie es gut und wie es recht ist in deinen Augen, uns zu tun, [so] mach [es mit uns]! 9.26 Und er machte es so mit ihnen und rettete sie aus der Hand der Soehne Israel; und sie brachten sie nicht um. 9.27 So machte Josua sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschoepfern fuer die Gemeinde und fuer den Altar des HERRN, bis zum heutigen Tag, an dem Ort, den er erwaehlen wuerde. Eroberung des Suedteils von Kanaan. \10\ 10.1 Und es geschah, als Adoni-Zedek, der Koenig von Jerusalem, hoerte, dass Josua Ai eingenommen und an ihm den Bann vollstreckt habe, dass er es mit Ai und seinem Koenig ebenso gemacht habe, wie er es mit Jericho und seinem Koenig gemacht hatte, und dass die Bewohner von Gibeon Frieden mit Israel gemacht haetten und in ihrer Mitte seien: 10.2 da fuerchteten sie sich sehr. Denn Gibeon war eine grosse Stadt, wie eine der Koenigsstaedte, ja, es war groesser als Ai, und alle seine Maenner waren Krieger. 10.3 Und Adoni-Zedek, der Koenig von Jerusalem, sandte zu Hoham, dem Koenig von Hebron, und zu Piram, dem Koenig von Jarmut, und zu Jafia, dem Koenig von Lachisch, und zu Debir, dem Koenig von Eglon, und liess [ihnen] sagen: 10.4 Kommt zu mir herauf und helft mir, dass wir Gibeon schlagen! Denn es hat mit Josua und mit den Soehnen Israel Frieden gemacht. 10.5 Da sammelten sich die fuenf Koenige der Amoriter und zogen hinauf: der Koenig von Jerusalem, der Koenig von Hebron, der Koenig von Jarmut, der Koenig von Lachisch, der Koenig von Eglon, sie und alle ihre Heerlager; und sie belagerten Gibeon und kaempften gegen die Stadt. 10.6 Da sandten die Maenner von Gibeon zu Josua ins Lager nach Gilgal und liessen sagen: Zieh deine Haende nicht ab von deinen Knechten! Komm eilends zu uns herauf und rette uns und hilf uns! Denn gegen uns haben sich versammelt alle Koenige der Amoriter, die im Gebirge wohnen. 10.7 Da zog Josua von Gilgal hinauf, er und alles Kriegsvolk mit ihm und alle tuechtigen Krieger. 10.8 Und der HERR sprach zu Josua: Fuerchte dich nicht vor ihnen! Denn in deine Hand habe ich sie gegeben; kein Mann von ihnen wird vor dir standhalten. 10.9 Und Josua kam ploetzlich ueber sie. Die ganze Nacht war er von Gilgal hinaufgezogen. 10.10 Der HERR aber verwirrte sie vor Israel. Und er fuegte ihnen bei Gibeon eine schwere Niederlage zu und jagte ihnen nach auf dem Weg zur Hoehe von Bet-Horon und schlug sie bis Aseka und bis Makkeda. 10.11 Und es geschah, als sie vor Israel flohen - sie waren [gerade] am Abhang von Bet-Horon -, da warf der HERR grosse Steine vom Himmel auf sie herab, bis Aseka, so dass sie umkamen. Es waren mehr, die durch die Hagelsteine umkamen, als [die, welche] die Soehne Israel mit dem Schwert umbrachten. 10.12 Damals redete Josua zum HERRN, [und zwar] an dem Tag, als der HERR die Amoriter vor den Soehnen Israel dahingab, und sagte vor den Augen Israels: Sonne, stehe still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! 10.13 Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis das Volk sich an seinen Feinden geraecht hatte. Ist das nicht geschrieben im Buch Jaschar? Die Sonne blieb stehen mitten am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen, ungefaehr einen ganzen Tag lang. 10.14 Und es war kein Tag wie dieser, weder vorher noch danach, dass der HERR [so] auf die Stimme eines Menschen gehoert haette; denn der HERR kaempfte fuer Israel. 10.15 Dann kehrte Josua, und ganz Israel mit ihm, ins Lager nach Gilgal zurueck. 10.16 Jene fuenf Koenige aber flohen und versteckten sich in der Hoehle zu Makkeda. 10.17 Da wurde dem Josua mitgeteilt: Die fuenf Koenige sind gefunden worden, versteckt in der Hoehle zu Makkeda. 10.18 Und Josua sagte: Waelzt grosse Steine an den Eingang der Hoehle und stellt Maenner an ihr auf, um sie zu bewachen! 10.19 Ihr aber, steht nicht still, [sondern] jagt euren Feinden nach und schlagt ihre Nachhut! Lasst sie nicht in ihre Staedte kommen! Denn der HERR, euer Gott, hat sie in eure Hand gegeben. 10.20 Und es geschah, als Josua und die Soehne Israel ihnen endgueltig eine sehr schwere Niederlage zugefuegt hatten, bis sie voellig aufgerieben waren - die Entronnenen von ihnen aber entkamen in die befestigten Staedte -, 10.21 da kehrte das ganze Volk im Frieden zu Josua zurueck, in das Lager nach Makkeda; niemand spitzte seine Zunge gegen die Soehne Israel. 10.22 Und Josua sprach: Oeffnet den Eingang der Hoehle und bringt diese fuenf Koenige aus der Hoehle zu mir heraus! 10.23 Sie taten es und brachten diese fuenf Koenige aus der Hoehle zu ihm heraus: den Koenig von Jerusalem, den Koenig von Hebron, den Koenig von Jarmut, den Koenig von Lachisch, den Koenig von Eglon. 10.24 Und es geschah, als sie diese Koenige zu Josua herausgebracht hatten, da rief Josua alle Maenner von Israel [zusammen] und sagte zu den Anfuehrern der Kriegsleute, die mit ihm zogen: Tretet heran, setzt eure Fuesse auf die Nacken dieser Koenige! Da traten sie heran und setzten ihre Fuesse auf ihre Nacken. 10.25 Und Josua sagte zu ihnen: Fuerchtet euch nicht und erschreckt nicht, seid stark und mutig! Denn genauso wird der HERR mit allen euren Feinden verfahren, gegen die ihr kaempft. 10.26 Danach erschlug Josua sie. Er toetete sie und haengte sie an fuenf Baeumen auf; und sie blieben an den Baeumen aufgehaengt bis zum Abend. 10.27 Und es geschah zur Zeit des Sonnenuntergangs, da gab Josua Befehl, und man nahm sie von den Baeumen herab und warf sie in die Hoehle, wo sie sich versteckt [gehalten] hatten. Und man legte grosse Steine vor den Eingang der Hoehle, [die noch] bis zum heutigen Tag [da sind]. 10.28 Und Josua nahm an demselben Tag Makkeda ein und schlug es mit der Schaerfe des Schwertes. Und an seinem Koenig, an der Stadt und an allem Leben, das in ihr war, vollstreckte er den Bann: er liess keinen Entronnenen uebrig. Und er machte es mit dem Koenig von Makkeda, wie er es mit dem Koenig von Jericho gemacht hatte. - 10.29 Dann zog Josua und ganz Israel mit ihm von Makkeda nach Libna und kaempfte gegen Libna. 10.30 Und der HERR gab auch dies in die Hand Israels mitsamt seinem Koenig. Und er schlug es mit der Schaerfe des Schwertes und alles Leben, das darin war: er liess keinen Entronnenen darin uebrig. Und er tat seinem Koenig, wie er dem Koenig von Jericho getan hatte. - 10.31 Dann zog Josua und ganz Israel mit ihm von Libna nach Lachisch; und er belagerte es und kaempfte gegen es. 10.32 Und der HERR gab Lachisch in die Hand Israels. Und er nahm es am zweiten Tag ein und schlug es mit der Schaerfe des Schwertes und alles Leben, das darin war, genauso, wie er Libna getan hatte. 10.33 Damals zog Horam, der Koenig von Geser, herauf, um Lachisch zu helfen. Aber Josua schlug ihn und sein Volk, so dass keiner entrinnen konnte. - 10.34 Dann zog Josua und ganz Israel mit ihm von Lachisch nach Eglon; und sie belagerten es und kaempften gegen es. 10.35 Und sie nahmen es an demselben Tag ein und schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes. Und an allem Leben, das darin war, vollstreckte er den Bann an demselben Tag, genauso, wie er es mit Lachisch gemacht hatte. - 10.36 Dann zog Josua und ganz Israel mit ihm von Eglon nach Hebron hinauf, und sie kaempften gegen es. 10.37 Und sie nahmen es ein und schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes mitsamt seinem Koenig und allen seinen Staedten und allem Leben, das darin war: er liess keinen Entronnenen uebrig, genauso, wie er es mit Eglon gemacht hatte: er vollstreckte den Bann an ihm und an allem Leben, das darin war. - 10.38 Dann wandte sich Josua und ganz Israel mit ihm nach Debir und kaempfte gegen es. 10.39 Und er nahm es ein mitsamt seinem Koenig und allen seinen Staedten. Und sie schlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes und vollstreckten an allem Leben, das darin war, den Bann: er liess keinen Entronnenen uebrig. Wie er es mit Hebron gemacht und wie er es mit Libna und seinem Koenig gemacht hatte, ebenso machte er es [auch] mit Debir und seinem Koenig. 10.40 So schlug Josua das ganze Land, das Gebirge, das Suedland, die Niederung, die Berghaenge und all ihre Koenige: er liess keinen Entronnenen uebrig. An allem Lebenden vollstreckte er den Bann, wie der HERR, der Gott Israels, geboten hatte. 10.41 Und Josua schlug sie von Kadesch-Barnea bis Gaza und das ganze Land Goschen bis Gibeon. 10.42 Und alle diese Koenige sowie ihr Land nahm Josua auf einmal. Denn der HERR, der Gott Israels, kaempfte fuer Israel. 10.43 Dann kehrte Josua und ganz Israel mit ihm ins Lager nach Gilgal zurueck. Siege im Norden Kanaans und Eroberung des uebrigen Landes. \11\ 11.1 Und es geschah, als Jabin, der Koenig von Hazor, es hoerte, sandte er zu Jobab, dem Koenig von Madon, und zum Koenig von Schimron und zum Koenig von Achschaf 11.2 und zu den Koenigen, die im Norden im Gebirge und in der Steppe suedlich von Kinneret und in der Niederung und im Huegelland von Dor im Westen waren, 11.3 zu den Kanaanitern im Osten und im Westen, zu den Amoritern, den Hetitern, den Perisitern und den Jebusitern auf dem Gebirge und zu den Hewitern am Fuss des Hermon im Land Mizpa. 11.4 Und sie zogen aus, sie und ihr ganzes Heerlager mit ihnen, ein Volk, [so] zahlreich wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge, sowie sehr viele Pferde und Wagen. 11.5 All diese Koenige trafen zusammen. Sie kamen und lagerten miteinander am Wasser Merom, um gegen Israel zu kaempfen. 11.6 Da sprach der HERR zu Josua: Fuerchte dich nicht vor ihnen! Denn morgen um diese Zeit werde ich sie alle vor Israel zu Erschlagenen machen. Ihre Pferde sollst du laehmen und ihre Wagen mit Feuer verbrennen. 11.7 Und Josua und alles Kriegsvolk mit ihm kam ploetzlich ueber sie am Wasser Merom, und sie ueberfielen sie. 11.8 Und der HERR gab sie in die Hand Israels, und sie schlugen sie und jagten ihnen nach bis Sidon, der grossen [Stadt], und bis Misrefot-Majim und bis in die Talebene von Mizpe im Osten. Und sie schlugen sie, so dass ihnen kein Entronnener uebrigblieb. 11.9 Josua machte es mit ihnen, wie der HERR ihm gesagt hatte: ihre Pferde laehmte er, und ihre Wagen verbrannte er mit Feuer. 11.10 In jener Zeit kehrte Josua um und nahm Hazor ein, und seinen Koenig erschlug er mit dem Schwert. Denn Hazor war damals die Hauptstadt all dieser Koenigreiche. 11.11 Und sie schlugen alles Leben, das darin war, mit der Schaerfe des Schwertes, indem sie den Bann [an ihnen] vollstreckten: nichts Lebendes blieb uebrig. Hazor aber verbrannte er mit Feuer. 11.12 Alle Staedte dieser Koenige mit all ihren Koenigen nahm Josua ein und schlug sie mit der Schaerfe des Schwertes. Er vollstreckte den Bann an ihnen, wie Mose, der Knecht des HERRN, befohlen hatte. 11.13 Nur all die Staedte, die auf Huegeln standen, verbrannte Israel nicht, ausgenommen Hazor allein, [das] verbrannte Josua. 11.14 Die ganze Beute dieser Staedte sowie das Vieh pluenderten die Soehne Israel fuer sich. Doch alle Menschen schlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes, bis sie sie vernichtet hatten: sie liessen nichts Lebendes uebrig. 11.15 Wie der HERR seinem Knecht Mose befohlen hatte, so befahl Mose Josua, und so machte es Josua. Er unterliess nichts von allem, das der HERR dem Mose befohlen hatte. 11.16 So nahm Josua dieses ganze Land, das Gebirge, den ganzen Sueden, das ganze Land Goschen, die Niederung und die Steppe, das Gebirge Israel und seine Niederung, 11.17 von dem kahlen Gebirge, das gegen Seir ansteigt, bis Baal-Gad in der Talebene des Libanon, am Fusse des Berges Hermon. Und alle ihre Koenige nahm er gefangen, erschlug sie und toetete sie. 11.18 Lange Zeit fuehrte Josua mit all diesen Koenigen Krieg. 11.19 Es gab keine Stadt, die sich den Soehnen Israel friedlich ergab, ausser den Hewitern, die in Gibeon wohnten, alles [andere] nahmen sie im Kampf ein. 11.20 Denn vom HERRN kam es, dass sie ihr Herz verstockten, [so dass es] zum Krieg mit Israel [kam], damit an ihnen der Bann vollstreckt wuerde, ohne dass ihnen Gnade widerfuehre, sondern dass sie vernichtet wuerden, wie der HERR dem Mose befohlen hatte. 11.21 Zu jener Zeit kam Josua und rottete die Enakiter aus von dem Gebirge, von Hebron, von Debir, von Anab und von dem ganzen Gebirge Juda und von dem ganzen Gebirge Israel: mitsamt ihren Staedten vollstreckte Josua an ihnen den Bann. 11.22 Es blieben keine Enakiter im Land der Soehne Israel uebrig. Nur in Gaza, in Gat und in Aschdod blieben sie uebrig. 11.23 Und so nahm Josua das ganze Land [ein], ganz wie der HERR zu Mose geredet hatte. Und Josua gab es Israel zum Erbteil, nach ihren Abteilungen, entsprechend ihren Staemmen. Und das Land hatte Ruhe vom Krieg. Liste der besiegten Koenige. V. 1-6: 4Mo 21,21-35; 5Mo 2,32-37; 3,1-7; 4,46-49. \12\ 12.1 Dies sind die Koenige des Landes, die die Soehne Israel schlugen und deren Land sie in Besitz nahmen jenseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang, vom Fluss Arnon bis zum Berg Hermon, und die ganze Steppe nach Osten zu: 12.2 Sihon, der Koenig der Amoriter, der in Heschbon wohnte, er herrschte [ueber das Gebiet] von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und zwar von der Mitte des Flusstales an, und ueber das halbe Gilead bis an den Fluss Jabbok, die Grenze der Soehne Ammon, 12.3 und ueber die Steppe bis an den See Kinneret im Osten, und bis ans Meer der Steppe, das Salzmeer, im Osten, nach Bet-Jeschimot hin und im Sueden an den Fuss der Abhaenge des Pisga. 12.4 Und das Gebiet des Koenigs Og von Basan, von dem Rest der Refaiter, der in Aschtarot und in Edrei wohnte. 12.5 Und er herrschte ueber das Hermongebirge, ueber Salcha und ueber ganz Basan bis an die Grenze der Geschuriter und der Maachatiter und [ueber] halb Gilead [bis an] die Grenze Sihons, des Koenigs von Heschbon. 12.6 Mose, der Knecht des HERRN, und die Soehne Israel schlugen sie. Und Mose, der Knecht des HERRN, gab es als Besitz den Rubenitern, den Gaditern und dem halben Stamm Manasse. 12.7 Dies sind die Koenige des Landes, die Josua und die Soehne Israel schlugen diesseits des Jordan, im Westen, von Baal-Gad an in der Talebene des Libanon bis an das kahle Gebirge, das nach Seir hin ansteigt. - Und Josua gab es den Staemmen Israels zum Besitz nach ihren Abteilungen, 12.8 im Gebirge, in der Niederung, in der Steppe, an den Abhaengen, in der Wueste und im Sueden - die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: 12.9 der Koenig von Jericho: einer; der Koenig von Ai, das neben Bethel [liegt]: einer; 12.10 der Koenig von Jerusalem: einer; der Koenig von Hebron: einer; 12.11 der Koenig von Jarmut: einer; der Koenig von Lachisch: einer; 12.12 der Koenig von Eglon: einer; der Koenig von Geser: einer; 12.13 der Koenig von Debir: einer; der Koenig von Geder: einer; 12.14 der Koenig von Horma: einer; der Koenig von Arad: einer; 12.15 der Koenig von Libna: einer; der Koenig von Adullam: einer; 12.16 der Koenig von Makkeda: einer; der Koenig von Bethel: einer; 12.17 der Koenig von Tappuach: einer; der Koenig von Hefer: einer; 12.18 der Koenig von Afek: einer; der Koenig von Saron: einer; 12.19 der Koenig von Madon: einer; der Koenig von Hazor: einer; 12.20 der Koenig von Schimron-Meron: einer; der Koenig von Achschaf: einer; 12.21 der Koenig von Taanach: einer; der Koenig von Megiddo: einer; 12.22 der Koenig von Kedesch: einer; der Koenig von Jokneam am Karmel: einer; 12.23 der Koenig von Dor im Huegelland von Dor: einer; der Koenig von Gojim zu Gilgal: einer; 12.24 der Koenig von Tirza: einer. Alle Koenige [zusammen] waren 31. Noch nicht eingenommenes Land. \13\ 13.1 Als [nun] Josua alt und hochbetagt war, da sprach der HERR zu ihm: Du bist alt geworden und bist hochbetagt, und sehr viel Land ist [noch] uebrig, das in Besitz genommen werden muss. 13.2 Dies ist das Land, das [noch] uebrig ist: alle Bezirke der Philister und ganz Geschur; 13.3 vom Schihor an, der vor Aegypten [fliesst], bis zur Grenze von Ekron im Norden - es wird zum Gebiet der Kanaaniter gerechnet - die fuenf Fuersten der Philister: der Gaziter, der Aschdoditer, der Aschkeloniter, der Gatiter, der Ekroniter und die Awiter; 13.4 im Sueden das ganze Land der Kanaaniter und Meara, das den Sidoniern gehoert, bis Afek, bis an die Grenze der Amoriter; 13.5 und das Land der Gebaliter und der ganze Libanon gegen Sonnenaufgang, von Baal-Gad, am Fuss des Hermongebirges, bis man nach Hamat kommt; 13.6 alle Bewohner des Gebirges, vom Libanon an bis Misrefot-Majim, alle Sidonier. Ich selbst werde sie vor den Soehnen Israel vertreiben. Nur verlose [das Land] fuer Israel als Erbteil, wie ich dir befohlen habe! 13.7 Und nun verteile dieses Land als Erbteil unter die neun Staemme und den halben Stamm Manasse! Ostjordanland fuer Ruben, Gad und den halben Stamm Manasse. 4Mo 32,33-42; 5Mo 3,8-17. 13.8 Mit ihm haben die Rubeniter und die Gaditer ihr Erbteil empfangen, das Mose ihnen gegeben hat jenseits des Jordan im Osten, wie Mose, der Knecht des HERRN, es ihnen gab: 13.9 von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und von der Stadt, die mitten im Flusstal [liegt], und die ganze Ebene [von] Medeba bis Dibon 13.10 und alle Staedte Sihons, des Koenigs der Amoriter, der Koenig zu Heschbon war, bis zur Grenze der Soehne Ammon, 13.11 und Gilead und das Gebiet der Geschuriter und der Maachatiter und das ganze Hermongebirge und ganz Basan bis nach Salcha, 13.12 das ganze Reich des Og in Basan, der Koenig zu Aschtarot und zu Edrei war. Er war von dem Rest der Refaiter uebriggeblieben; Mose aber hatte sie geschlagen und vertrieben. 13.13 Aber die Soehne Israel vertrieben die Geschuriter und die Maachatiter nicht. Und so blieben Geschur und Maacha mitten in Israel wohnen bis zum heutigen Tag. 13.14 Nur dem Stamm Levi gab er kein Erbteil. Die Feueropfer des HERRN, des Gottes Israels, sind sein Erbteil, wie er ihm gesagt hatte. 13.15 Und Mose gab dem Stamm der Soehne Ruben [seinen Anteil] nach ihren Sippen. 13.16 Es wurde ihnen das Gebiet [zuteil]: von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und von der Stadt, die mitten im Flusstal [liegt], und die ganze Ebene bei Medeba, 13.17 Heschbon und all seine Staedte, die in der Ebene sind: Dibon, Bamot-Baal, Bet-Baal-Meon, 13.18 Jahaz, Kedemot, Mefaat, 13.19 Kirjatajim, Sibma, Zeret-Schahar auf dem Berg der Talebene, 13.20 Bet-Peor, die Abhaenge des Pisga, Bet-Jeschimot 13.21 und alle Staedte der Ebene sowie das ganze Reich Sihons, des Koenigs der Amoriter, der Koenig zu Heschbon war, den Mose schlug, ihn und die Fuersten von Midian: Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die Fuersten Sihons, die das Land bewohnten. 13.22 Und Bileam, den Sohn des Beor, den Wahrsager, brachten die Soehne Israel mit dem Schwert um, ausser den von ihnen Getoeteten. 13.23 Die Grenze der Soehne Ruben war der Jordan und das angrenzende Gebiet. Das ist das Erbteil der Soehne Ruben, nach ihren Sippen, die Staedte und ihre Doerfer. 13.24 Und Mose gab dem Stamm Gad, den Soehnen Gad, [ihren Anteil], nach ihren Sippen. 13.25 Und es wurde ihnen das Gebiet [zuteil]: Jaser und alle Staedte Gileads und das halbe Land der Soehne Ammon bis nach Aroer, das Rabba gegenueber[liegt]; 13.26 und von Heschbon bis Ramat-Mizpe und Betonim, und von Mahanajim bis an die Grenze von Debir; 13.27 und in der Talebene: Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon, der Rest des Reiches Sihons, des Koenigs von Heschbon, der Jordan und das angrenzende [Gebiet] bis an das Ende des Sees Kinneret, jenseits des Jordan nach Osten zu. 13.28 Das ist das Erbteil der Soehne Gad nach ihren Sippen, die Staedte und ihre Doerfer. 13.29 Und Mose gab dem halben Stamm Manasse [seinen Anteil]. Und dem halben Stamm der Soehne Manasse wurde nach ihren Sippen [folgendes zuteil]. 13.30 Ihr Gebiet war: von Mahanajim an ganz Basan, das ganze Reich des Og, des Koenigs von Basan, und alle Zeltdoerfer Jairs, die in Basan [liegen], sechzig Staedte. 13.31 Und das halbe Gilead und Aschtarot und Edrei, die Staedte des Reiches des Og in Basan, [wurden] den Soehnen des Machir, des Sohnes Manasses, [zuteil], der Haelfte der Soehne Machir, nach ihren Sippen. 13.32 Das ist es, was Mose in den Steppen Moabs als Erbe ausgeteilt hat, jenseits des Jordan [bei] Jericho, nach Osten zu. 13.33 Aber dem Stamm Levi gab Mose kein Erbteil. Der HERR, der Gott Israels, er ist ihr Erbteil, wie er ihnen zugesagt hat. Vorbereitungen zur Auslosung des Westjordanlandes. \14\ 14.1 Und dies ist es, was die Soehne Israel als Erbe im Land Kanaan erhielten, was ihnen der Priester Eleasar und Josua, der Sohn des Nun, und die [Familien]oberhaeupter der Soehne Israel als Erbe austeilten, 14.2 durch das Los ihres Erbteils, wie der HERR durch Mose geboten hatte betreffs der neun Staemme und des halben Stammes. 14.3 Denn das Erbteil der zwei Staemme und des halben Stammes hatte Mose jenseits des Jordan gegeben. Den Leviten aber hatte er kein Erbteil in ihrer Mitte gegeben. 14.4 Denn die Soehne Joseph bildeten zwei Staemme, Manasse und Ephraim. Und man gab den Leviten kein Teil im Land, ausser den Staedten zum Wohnen und deren Weideplaetzen fuer ihr Vieh und fuer ihre Habe. 14.5 Wie der HERR dem Mose geboten hatte, so taten die Soehne Israel, und sie verteilten das Land. Erbteil des Kaleb. 14.6 Da traten die Soehne Juda vor Josua in Gilgal, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, der Kenisiter, sagte zu ihm: Du kennst das Wort, das der HERR zu Mose, dem Mann Gottes, meinet- und deinetwegen in Kadesch-Barnea geredet hat. 14.7 Vierzig Jahre war ich alt, als Mose, der Knecht des HERRN, mich von Kadesch-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften; und ich brachte ihm Antwort, wie es in meinem Herzen war. 14.8 Meine Brueder aber, die mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt; ich aber bin dem HERRN, meinem Gott, treu nachgefolgt. 14.9 Da schwor Mose an demselben Tag: Wenn nicht das Land, auf das dein Fuss getreten ist, dir und deinen Soehnen fuer ewig zum Erbteil wird! Denn du bist dem HERRN, meinem Gott, treu nachgefolgt. 14.10 Und nun siehe, der HERR hat mich am Leben erhalten, wie er geredet hat. Es sind [nun] 45 Jahre, seitdem der HERR dieses Wort zu Mose geredet hat, als Israel in der Wueste umherzog; und nun siehe, ich bin heute 85 Jahre alt. 14.11 Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte. Wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt, sowohl zum Kampf als auch um aus- und einzuziehen. 14.12 Und nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat! Denn du hast an jenem Tag gehoert, dass die Enakiter dort sind und grosse, feste Staedte. Vielleicht ist der HERR mit mir, dass ich sie vertreibe, wie der HERR geredet hat. 14.13 Da segnete ihn Josua und gab dem Kaleb, dem Sohn des Jefunne, Hebron zum Erbteil. 14.14 Daher wurde Hebron dem Kaleb, dem Sohn des Jefunne, dem Kenisiter, zum Erbteil bis zum heutigen Tag, weil er dem HERRN, dem Gott Israels, treu nachgefolgt war. 14.15 Der Name Hebrons war aber vorher Kirjat-Arba; er war der groesste Mann unter den Enakitern gewesen. - Und das Land hatte Ruhe vom Krieg. Erbteil des Stammes Juda. V. 1-4: 4Mo 34,3-5. \15\ 15.1 Und das Los fiel fuer den Stamm der Soehne Juda nach ihren Sippen zur Grenze Edoms hin, der Wueste Zin, auf das Suedland zu, im aeussersten Sueden. 15.2 Und ihre Suedgrenze verlief vom Ende des Salzmeeres, von der [Meeres]zunge an, die sich nach Sueden wendet, 15.3 und sie lief bis suedlich vom Anstieg Akrabbim und ging hinueber nach Zin und stieg [dann] suedlich von Kadesch-Barnea hinauf und ging hinueber nach Hezron, und sie stieg hinauf nach Addar und wandte sich nach Karka. 15.4 [Dann] ging sie hinueber nach Azmon und lief aus am Bach Aegyptens, und die Grenze endete am Meer. Das soll eure Suedgrenze sein. V. 5-9: Kap. 18,15-20. 15.5 Und die Grenze nach Osten war das Salzmeer bis an das Ende des Jordan. - Und die Grenze an der Nordseite war von der Meereszunge an, vom Ende des Jordan. 15.6 Und die Grenze stieg hinauf nach Bet-Hogla und ging hinueber noerdlich von Bet-Araba; und die Grenze stieg hinauf zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens. 15.7 Die Grenze stieg dann vom Tal Achor hinauf nach Debir, und sie wandte sich noerdlich nach Gilgal, welches dem Anstieg von Adummim gegenueber[liegt], der suedlich vom Bach ist. Und die Grenze ging hinueber zum Wasser En-Schemesch und sie endete bei En-Rogel. 15.8 Und die Grenze stieg das Tal Ben-Hinnom hinauf, suedlich zum Berghang der Jebusiter, das ist Jerusalem. Und die Grenze stieg an bis zum Gipfel des Berges, der [sich] vor dem Tal Hinnom nach Westen zu [erhebt], der am Ende der Refaim-Talebene nach Norden zu [liegt]. 15.9 Dann zog sich die Grenze vom Gipfel des Berges herum in Richtung auf die Quelle Me-Neftoach und lief zu den Staedten des Gebirges Efron hin. Die Grenze zog sich [dann] herum nach Baala, das ist Kirjat-Jearim. 15.10 Und von Baala wandte sich die Grenze nach Westen zum Gebirge Seir und ging hinueber zum Nordabhang des Berges Jearim, das ist Kesalon, und sie stieg hinunter nach Bet-Schemesch und ging hinueber nach Timna; 15.11 dann lief die Grenze [weiter] zum Nordabhang von Ekron. Und die Grenze zog sich herum nach Schikkaron und ging hinueber zum Berg Baala, und sie lief aus bei Jabneel; und [somit] endete die Grenze am Meer. - 15.12 Und die Westgrenze war das grosse Meer und die Kueste. Das war die Grenze der Soehne Juda ringsum nach ihren Sippen. V. 13-19: Ri 1,10-15. 15.13 Und dem Kaleb, dem Sohn des Jefunne, gab er ein Teil inmitten der Soehne Juda nach dem Befehl des HERRN an Josua: die Stadt des Arba, des Vaters Enaks, das ist Hebron. 15.14 Und Kaleb vertrieb von dort die drei Soehne Enaks, Scheschai und Ahiman und Talmai, Kinder Enaks. 15.15 Und von dort zog er hinauf gegen die Bewohner von Debir; der Name von Debir war aber frueher Kirjat-Sefer. 15.16 Und Kaleb sagte: Wer Kirjat-Sefer schlaegt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau. 15.17 Da nahm es Otniel ein, der Sohn des Kenas, der Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau. 15.18 Und es geschah, als sie herbeikam, da trieb sie ihn an, von ihrem Vater ein Feld zu fordern. Und sie sprang vom Esel herab. Da sagte Kaleb zu ihr: Was hast du? 15.19 Sie sagte: Gib mir einen Segen! Denn ein [duerres] Suedland hast du mir gegeben. So gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen Quellen und die unteren Quellen. 15.20 Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Juda nach ihren Sippen. V. 21-62: Kap. 19,1-9; Neh 11,25-30; V. 26-31: 1Chr 4,28-30. 15.21 Und die Staedte am Rand des Stammes der Soehne Juda, zur Grenze von Edom im Sueden hin, waren: Kabzeel, Eder, Jagur, 15.22 Kina, Dimona, Adada, 15.23 Kedesch, Hazor, Jitnan, 15.24 Sif, Telem, Bealot, 15.25 Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron, das ist Hazor, 15.26 Amam, Schema, Molada, 15.27 Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet, 15.28 Hazar-Schual, Beerscheba, Bisjotja, 15.29 Baala, Ijjim, Ezem, 15.30 Eltolad, Kesil, Horma, 15.31 Ziklag, Madmanna, Sansanna, 15.32 Lebaot, Schilhim, Ajin und Rimmon. Alle Staedte sind 29 [an der Zahl] und [dazu noch] ihre Doerfer. - 15.33 In der Niederung: Eschtaol, Zora, Aschna, 15.34 Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enam, 15.35 Jarmut und Adullam, Socho und Aseka, 15.36 Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim: vierzehn Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.37 Zenan, Hadascha, Migdal-Gad, 15.38 Dilan, Mizpe, Jokteel, 15.39 Lachisch, Bozkat, Eglon, 15.40 Kabbon, Lachmas, Kitlisch, 15.41 Gederot, Bet-Dagon, Naama und Makkeda: sechzehn Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.42 Libna, Eter, Aschan, 15.43 Jiftach, Aschna, Nezib, 15.44 Keila, Achsib und Marescha: neun Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer; 15.45 Ekron und seine Tochterstaedte und seine Doerfer; 15.46 von Ekron an und westwaerts alle, die seitlich von Aschdod [liegen], und [dazu noch] ihre Doerfer; 15.47 Aschdod, seine Tochterstaedte und seine Doerfer; Gaza, seine Tochterstaedte und seine Doerfer, bis zum Bach Aegyptens und dem grossen Meer und der Kueste. 15.48 Und im Gebirge: Schamir, Jattir, Socho, 15.49 Danna, Kirjat-Sanna, das ist Debir, 15.50 Anab, Eschtemo, Anim, 15.51 Goschen, Holon und Gilo: elf Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.52 Arab, Duma, Eschan, 15.53 Janum, Bet-Tappuach, Afeka, 15.54 Humta, Kirjat-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.55 Maon, Karmel, Sif, Jutta, 15.56 Jesreel, Jokdeam, Sanoach, 15.57 Kajiin, Gibea und Timna: zehn Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.58 Halhul, Bet-Zur, Gedor, 15.59 Maarat, Bet-Anot und Eltekon: sechs Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.60 Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, und Rabba: zwei Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. - 15.61 In der Wueste: Bet-Araba, Middin, Sechacha, 15.62 Nibschan und die Salzstadt und En-Gedi: sechs Staedte und [dazu noch] ihre Doerfer. 15.63 Aber die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, - die Soehne Juda konnten sie nicht vertreiben. Und die Jebusiter wohnen [zusammen] mit den Soehnen Juda in Jerusalem bis zum heutigen Tag. Erbteil des Stammes Ephraim. \16\ 16.1 Und das Los kam heraus fuer die Soehne Joseph vom Jordan bei Jericho an, dem Wasser von Jericho im Osten: die Wueste, die von Jericho aus zum Gebirge von Bethel hinaufsteigt. 16.2 Und [die Grenze] ging aus von Bethel nach Lus und ging hinueber zum Gebiet der Arkiter, nach Atarot, 16.3 und stieg westwaerts hinunter zum Gebiet der Jafletiter bis an das Gebiet vom unteren Bet-Horon und bis Geser; und sie endete am Meer. 16.4 So erhielten die Soehne Joseph, Manasse und Ephraim ihr Erbteil. 16.5 Es war aber [dies] die Grenze der Soehne Ephraim nach ihren Sippen: Die Grenze ihres Erbteils im Osten war Atarot-Addar bis Ober-Bet-Horon. 16.6 Und die Grenze lief zum Meer hin, Michmetat im Norden. Und die Grenze wandte sich nach Osten nach Taanat-Silo und ging daran vorbei ostwaerts nach Janoach. 16.7 Dann stieg sie von Janoha hinab nach Atarot und Naara und stiess an Jericho und lief am Jordan aus. 16.8 Von Tappuach ging die Grenze westwaerts zum Bach Kana, und sie endete am Meer. Das ist das Erbteil des Stammes der Soehne Ephraim nach ihren Sippen. 16.9 Und die ausgesonderten Staedte gehoerten den Soehnen Ephraim mitten im Erbteil der Soehne Manasse: alle Staedte und ihre Doerfer. - 16.10 Aber sie trieben die Kanaaniter nicht aus, die in Geser wohnten. Und die Kanaaniter blieben inmitten von Ephraim wohnen bis zum heutigen Tag, und sie wurden zu fronpflichtigen Knechten. Erbteil des halben Stammes Manasse. \17\ 17.14 Und das Los fiel fuer den Stamm Manasse - denn er war Josephs Erstgeborener -, [und zwar] fuer Machir, den Erstgeborenen Manasses, den Vater Gileads. Denn der war ein Kriegsmann, und es wurden ihm Gilead und Basan [zuteil]. 17.2 Und es fiel fuer die uebrigen Soehne Manasses nach ihren Sippen: fuer die Soehne des Abieser, fuer die Soehne des Helek und fuer die Soehne des Asriel, fuer die Soehne des Sichem, fuer die Soehne des Hefer und fuer die Soehne des Schemida; das waren die Soehne Manasses, des Sohnes Josephs, die maennlichen [Nachkommen] nach ihren Sippen. 17.3 Und Zelofhad, der Sohn Hefers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Soehne, sondern nur Toechter. Und dies sind die Namen seiner Toechter: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza. 17.4 Und sie traten hinzu vor den Priester Eleasar und vor Josua, den Sohn des Nun, und vor die Fuersten und sagten: Der HERR hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Bruedern zu geben. Da gab er ihnen nach dem Befehl des HERRN ein Erbteil unter den Bruedern ihres Vaters. 17.5 So fielen dem Manasse zehn Anteile zu, ausser dem Land Gilead und Basan, das jenseits des Jordan [liegt]. 17.6 Denn die Toechter Manasses erhielten ein Erbteil unter seinen Soehnen. Das Land Gilead aber wurde den uebrigen Soehnen Manasses [zuteil]. 17.7 Die Grenze Manasses war von Asser nach Michmetat, das gegenueber von Sichem [liegt]. Und die Grenze ging [dann] nach rechts zu den Bewohnern von En-Tappuach hin. 17.8 Dem Manasse gehoerte das Land Tappuach; aber Tappuach [selbst] an der Grenze Manasses gehoerte den Soehnen Ephraim. 17.9 Und die Grenze stieg hinab zum Bach Kana, [und zwar] auf der Suedseite des Baches. Diese Staedte gehoerten Ephraim inmitten der Staedte Manasses. Und das Gebiet Manasses war noerdlich vom Bach und endete am Meer. 17.10 Nach Sueden zu [gehoerte es] Ephraim und nach Norden zu Manasse. Das Meer war seine Grenze. Und an Asser stiessen sie im Norden, an Issaschar [dagegen] im Osten. 17.11 Und dem Manasse gehoerte in Issaschar und in Asser: Bet-Schean und seine Tochterstaedte, Jibleam und seine Tochterstaedte, die Bewohner von Dor und seine Tochterstaedte, die Bewohner von En-Dor und seine Tochterstaedte, die Bewohner von Taanach und seine Tochterstaedte und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstaedte: das Dreihuegelgebiet. - 17.12 Aber die Soehne Manasse konnten diese Staedte nicht in Besitz nehmen; so gelang es den Kanaanitern, in diesem Land wohnen zu bleiben. 17.13 Und es geschah, als die Soehne Israel staerker wurden, machten sie die Kanaaniter zu Zwangsarbeitern; aber sie vertrieben sie keineswegs. 17.14 Und die Soehne Joseph redeten zu Josua: Warum hast du mir als Erbteil [nur] ein Los und einen Anteil gegeben? Ich bin doch ein zahlreiches Volk, weil der HERR mich so [reich] gesegnet hat! 17.15 Da sagte Josua zu ihnen: Wenn du ein zahlreiches Volk bist, steige in den Wald hinauf und rode fuer dich dort im Land der Perisiter und der Refaiter, weil dir das Gebirge Ephraim zu eng ist! 17.16 Die Soehne Joseph aber sagten: Das Gebirge reicht fuer uns nicht aus, und bei allen Kanaanitern, die im Flachland wohnen, sind eiserne Wagen: bei denen in Bet-Schean und seinen Tochterstaedten und bei denen im Tal Jesreel. 17.17 Da sagte Josua zum Haus Joseph, zu Ephraim und zu Manasse: Du bist ein zahlreiches Volk und hast eine grosse Kraft. Du sollst nicht [nur] ein Los haben, 17.18 sondern ein Gebirge soll dir [zuteil] werden. Es ist ja ein Wald, den kannst du roden, und [auch] seine Auslaeufer sollen dir gehoeren. Denn du wirst die Kanaaniter vertreiben, auch wenn sie eiserne Wagen haben, - auch wenn sie stark sind. Das Heiligtum in Silo - Weitere Vorbereitungen zur Auslosung des Landes. \18\ 18.1 Und die ganze Gemeinde der Soehne Israel versammelte sich in Silo, und sie schlugen dort das Zelt der Begegnung auf; und das Land war vor ihnen unterjocht. 18.2 Es blieben aber unter den Soehnen Israel sieben Staemme uebrig, die ihr Erbteil noch nicht [unter sich] verteilt hatten. 18.3 Da sagte Josua zu den Soehnen Israel: Wie lange [noch] seid ihr [zu] nachlaessig, um hinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, das der HERR, der Gott eurer Vaeter, euch gegeben hat? 18.4 Nehmt euch drei Maenner fuer [je] einen Stamm, die ich [dann] aussenden werde! Und sie sollen sich aufmachen, das Land durchwandern und es aufschreiben entsprechend ihrem Erbteil und [dann] zu mir kommen. 18.5 Sie sollen es unter sich in sieben Teile aufteilen. Juda soll auf seinem Gebiet bleiben gegen Sueden, und das Haus Joseph bleibt auf seinem Gebiet im Norden. 18.6 Ihr aber sollt das Land zu sieben Teilen aufschreiben und mir [das Verzeichnis] hierherbringen. Ich werde euch dann das Los werfen hier vor dem HERRN, unserem Gott. 18.7 Denn die Leviten haben keinen Anteil in eurer Mitte, sondern das Priestertum des HERRN ist ihr Erbteil. Gad und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben jenseits des Jordan, im Osten, ihr Erbteil empfangen, das Mose, der Knecht des HERRN, ihnen gegeben hat. 18.8 Und die Maenner machten sich auf und gingen hin. Und Josua befahl denen, die hingingen, um das Land aufzuschreiben: Geht hin, durchwandert das Land und schreibt es auf, und kommt wieder zu mir! Und hier werde ich euch das Los werfen vor dem HERRN, [hier] in Silo. 18.9 Da gingen die Maenner und durchzogen das Land und schrieben es nach Staedten zu sieben Teilen in einem Buch auf. Dann kamen sie [zurueck] zu Josua ins Lager nach Silo. 18.10 Da warf ihnen Josua das Los in Silo vor dem HERRN. Dort verteilte Josua das Land an die Soehne Israel entsprechend ihren Volksgruppen. Erbteil des Stammes Benjamin. 18.11 Und es kam herauf das Los des Stammes der Soehne Benjamin nach ihren Sippen. Das Gebiet ihres Loses erstreckte sich zwischen den Soehnen Juda und den Soehnen Joseph. 18.12 Ihre Grenze auf der Nordseite fing am Jordan an. Und die Grenze stieg im Norden den Abhang von Jericho hinauf und stieg auf das Gebirge im Westen und endete in der Wueste bei Bet-Awen. 18.13 Und von dort ging die Grenze hinueber nach Lus, zum Suedabhang von Lus, das ist Bethel. Und die Grenze fiel ab nach Atarot-Addar, bei dem Berg, der suedlich von dem unteren Bet-Horon [liegt]. - 18.14 Dann zog sich die Grenze herum und wandte sich zur Westseite, suedlich von dem Berg, der vor Bet-Horon nach Sueden hin [liegt], und endete in Kirjat-Baal, das ist Kirjat-Jearim, eine Stadt der Soehne Juda; das war die Westseite. V. 15-20: Kap. 15,5-9. 18.15 Und die Suedseite [begann] am Ende von Kirjat-Jearim. Und die Grenze lief nach Westen hin, und sie lief zur Quelle Me-Neftoach. 18.16 Und die Grenze lief hinab zum Fuss des Berges, der vor dem Tal Ben-Hinnom in der Talebene der Rafaiter nach Norden zu [liegt]. Und sie lief das Tal Hinnom hinab zum Suedabhang der Jebusiter, und sie fiel ab nach En-Rogel hin, 18.17 und sie zog sich herum nach Norden zu, lief nach En-Schemesch und lief nach Gelilot hin, das dem Anstieg Adummim gegenueber[liegt]. Und sie lief hinab zum Stein Bohans, des Sohnes Rubens, hin 18.18 und ging hinueber zum Berghang, der der Steppe im Norden gegenueber[liegt], und lief hinab zur Steppe. 18.19 Und die Grenze ging hinueber zum Nordabhang von Bet-Hogla, und die Grenze endete bei der Nordzunge des Salzmeeres, am Suedende des Jordan. Das war die Suedgrenze. - 18.20 Und der Jordan begrenzte es an der Ostseite. Das war das Erbteil der Soehne Benjamin nach seinen Grenzen ringsum, nach ihren Sippen. 18.21 Die Staedte des Stammes der Soehne Benjamin nach ihren Sippen waren: Jericho, Bet-Hogla und Emek-Keziz, 18.22 Bet-Araba, Zemarajim und Bethel, 18.23 Awim, Para und Ofra, 18.24 Kefar-Ammoni, Ofni und Geba: zwoelf Staedte und ihre Doerfer; 18.25 Gibeon, Rama und Beerot, 18.26 Mizpe, Kefira und Moza, 18.27 Rekem, Jirpeel und Tarala, 18.28 Zela, Elef, und die Jebusiter, das ist Jerusalem, Gibea, Kirjat: vierzehn Staedte und ihre Doerfer. Das war das Erbteil der Kinder Benjamin nach ihren Sippen. Erbteil des Stammes Simeon. V. 1-9: Kap. 15,21-62; V. 2-8: 1Chr 4,28-33. \19\ Und das zweite Los kam heraus fuer Simeon, fuer den Stamm der Soehne Simeon nach ihren Sippen. Und ihr Erbteil war mitten in dem Erbteil der Soehne Juda. 19.2 Und es wurde ihnen zum Erbteil: Beerscheba, Scheba und Molada, 19.3 Hazar-Schual, Baala und Ezem, 19.4 Eltolad, Betul und Horma, 19.5 Ziklag, Bet-Markabot und Hazar-Susa, 19.6 Bet-Lebaot und Scharuhen: dreizehn Staedte und ihre Doerfer; 19.7 Ajin, Rimmon, Eter und Aschan: vier Staedte und ihre Doerfer; 19.8 und alle Doerfer, die rings um diese Staedte [liegen], bis Baalat-Beer, [das ist] Sued-Ramat. Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Simeon nach ihren Sippen. 19.9 Aus dem Anteil der Soehne Juda war das Erbteil der Soehne Simeon [genommen]; denn das Teil der Soehne Juda war zu gross fuer sie. Und so erhielten die Soehne Simeon ihr Erbteil mitten in deren Erbteil. Erbteil des Stammes Sebulon. 19.10 Und das dritte Los kam heraus fuer die Soehne Sebulon nach ihren Sippen. Und die Grenze ihres Erbteils war bis Sarid. 19.11 Und ihre Grenze stieg westwaerts hinauf, und zwar nach Marala, und stiess an Dabbeschet und stiess an den Bach, der vor Jokneam [fliesst]. 19.12 Und sie wandte sich von Sarid ostwaerts gegen Sonnenaufgang zum Gebiet von Kislot-Tabor und verlief nach Daberat hin und stieg hinauf nach Jafia. 19.13 Von dort ging sie nach Osten hinueber gegen [Sonnen]aufgang nach Gat-Hefer, nach Et-Kazin und lief nach Rimmon, das sich nach Nea hin erstreckt. 19.14 Und die Grenze zog sich darum herum noerdlich nach Hannaton und endete im Tal Jiftach-El; . . . 19.15 und Kattat, Nahalal, Schimron, Jidala und Bethlehem: zwoelf Staedte und ihre Doerfer. 19.16 Das war das Erbteil der Soehne Sebulon nach ihren Sippen, diese Staedte und ihre Doerfer. Erbteil des Stammes Issaschar. 19.17 Fuer Issaschar kam das vierte Los heraus, fuer die Soehne Issaschar nach ihren Sippen. 19.18 Und ihr Gebiet war: nach Jesreel hin Kesullot und Schunem, 19.19 Hafarajim, Schion und Anaharat, 19.20 Rabbit, Kischjon und Ebez, 19.21 Remet, En-Gannim, En-Hadda und Bet-Pazzez. 19.22 Und die Grenze stiess an Tabor, Schahazajim, Bet-Schemesch, und ihre Grenze endete am Jordan: sechzehn Staedte und ihre Doerfer. 19.23 Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Issaschar nach ihren Sippen, die Staedte und ihre Doerfer. Erbteil des Stammes Asser. 19.24 Und das fuenfte Los kam heraus fuer den Stamm der Soehne Asser nach ihren Sippen. 19.25 Ihre Grenze war: Helkat, Hali, Beten und Achschaf, 19.26 Alammelech, Amad und Mischal. Sie stiess an den Karmel im Westen und an den Schihor-Libnat, 19.27 und sie kehrte um gegen Sonnenaufgang nach Bet-Dagon und stiess an Sebulon und an das Tal Jiftach-El im Norden, [dann an] Bet-Emek und Negiel, und sie lief links weiter nach Kabul, 19.28 Ebron und Rehob, Hammon und Kana bis nach Sidon, der grossen [Stadt]. 19.29 Und die Grenze kehrte um nach Rama und bis zur befestigten Stadt Tyrus. Und die Grenze kehrte um nach Hosa, und sie endete am Meer von Hebel nach Achsib; . . . 19.30 und Umma, Afek und Rehob: 22 Staedte und ihre Doerfer. 19.31 Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Asser nach ihren Sippen, diese Staedte und ihre Doerfer. Erbteil des Stammes Naftali. 19.32 Fuer die Soehne Naftali kam das sechste Los heraus, fuer die Soehne Naftali nach ihren Sippen. 19.33 Und ihre Grenze war von Helef, von der Terebinthe bei Zaanannim, und Adami-Nekeb und Jabneel bis Lakkum, und sie endete am Jordan. 19.34 Und die Grenze wandte sich nach Westen in Richtung Asnot-Tabor und lief von dort nach Hukkok. Sie stiess im Sueden an Sebulon, waehrend sie im Westen an Asser stiess und an Juda am Jordan gegen Sonnenaufgang. 19.35 Befestigte Staedte waren: Ziddim, Zer und Hammat, Rakkat und Kinneret, 19.36 Adama, Rama und Hazor, 19.37 Kedesch, Edrei und En-Hazor, 19.38 Jiron und Migdal-El, Horem, Bet-Anat und Bet-Schemesch: neunzehn Staedte und ihre Doerfer. 19.39 Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Naftali nach ihren Sippen, die Staedte und ihre Doerfer. Erbteil des Stammes Dan. 19.40 Fuer den Stamm der Soehne Dan nach ihren Sippen kam das siebte Los heraus. 19.41 Und das Gebiet ihres Erbteils war: Zora, Eschtaol und Ir-Schemesch, 19.42 Schaalbim und Ajalon und Jitla, 19.43 Elon, Timna und Ekron, 19.44 Elteke, Gibbeton und Baalat, 19.45 Jehud, Bene-Berak und Gat-Rimmon, 19.46 Me-Jarkon und Rakkon mit dem Gebiet gegenueber Jafo. 19.47 Und das Gebiet der Soehne Dan ging ihnen [verloren]. Und die Soehne Dan zogen hinauf und kaempften gegen Leschem; und sie nahmen es ein und schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes, nahmen es in Besitz und wohnten darin. Und sie nannten Leschem Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan. 19.48 Das war das Erbteil des Stammes der Soehne Dan nach ihren Sippen, diese Staedte und ihre Doerfer. Erbteil des Josua. 19.49 Als sie die Verteilung des Landes nach seinen [einzelnen] Gebieten vollendet hatten, gaben die Soehne Israel Josua, dem Sohn des Nun, ein Erbteil in ihrer Mitte. 19.50 Nach dem Befehl des HERRN gaben sie ihm die Stadt, die er forderte, Timnat-Serach im Gebirge Ephraim. Und er baute die Stadt und wohnte darin. 19.51 Das sind die Erbteile, die der Priester Eleasar und Josua, der Sohn des Nun, und die Familienoberhaeupter der Staemme der Soehne Israel durch das Los austeilten in Silo vor dem HERRN, an dem Eingang des Zeltes der Begegnung. Und so vollendeten sie die Verteilung des Landes. Verordnung ueber Zufluchtsstaedte. 4Mo 35,9-29; 5Mo 19,1-13. \20\ 20.1 Und der HERR redete zu Josua: 20.2 Rede zu den Soehnen Israel: Bestimmt fuer euch die Zufluchtsstaedte, von denen ich durch Mose zu euch geredet habe, 20.3 damit dorthin ein Totschlaeger fliehen [kann], der jemanden aus Versehen, unabsichtlich, erschlagen hat! Sie sollen euch als Zuflucht vor dem Blutraecher dienen. 20.4 Und er soll in eine von diesen Staedten fliehen und am Eingang des Stadttores stehen und vor den Ohren der Aeltesten jener Stadt seine Sache vorbringen. Und sie sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm einen Ort geben, damit er bei ihnen wohnt. 20.5 Und wenn der Blutraecher ihm nachjagt, dann sollen sie den Totschlaeger nicht in seine Hand ausliefern; denn er hat seinen Naechsten unabsichtlich erschlagen und hat ihn vorher nicht gehasst. 20.6 Und er soll in jener Stadt wohnen, bis er vor der Gemeinde vor Gericht gestanden hat, bis zum Tod des Hohenpriesters, der in jenen Tagen sein wird. Dann mag der Totschlaeger zurueckkehren und in seine Stadt und in sein Haus gehen, in die Stadt, aus der er geflohen ist. - 20.7 Und sie heiligten Kedesch in Galilaea auf dem Gebirge Naftali, und Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und Kirjat-Arba, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda. 20.8 Und jenseits des Jordan, oestlich von Jericho, bestimmten sie Bezer in der Wueste, in der Ebene, aus dem Stamm Ruben, und Ramot in Gilead, aus dem Stamm Gad, und Golan in Basan, aus dem Stamm Manasse. 20.9 Das waren die bestimmten Staedte fuer alle Soehne Israel und fuer den Fremden, der in ihrer Mitte weilte, dass dorthin jeder fliehen konnte, der jemanden aus Versehen erschlagen hatte, damit er nicht durch die Hand des Blutraechers starb, bevor er vor der Gemeinde gestanden hatte. Staedte fuer die Leviten. V. 1-8: 4Mo 35,1-8. \21\ 21.1 Da traten die Familienoberhaeupter der Leviten zum Priester Eleasar und zu Josua, dem Sohn des Nun, und zu den Familienoberhaeuptern der Staemme der Soehne Israel 21.2 und sagten zu ihnen in Silo, im Land Kanaan: Der HERR hat durch Mose geboten, uns Staedte zum Wohnen zu geben sowie deren Weideplaetze fuer unser Vieh. 21.3 Da gaben die Soehne Israel den Leviten von ihrem Erbteil nach dem Befehl des HERRN diese Staedte und ihre Weideplaetze: 21.4 Und das Los kam heraus fuer die Sippen der Kehatiter. Und die Soehne des Priesters Aaron von den Leviten erhielten vom Stamm Juda und vom Stamm der Simeoniter und vom Stamm Benjamin durch das Los dreizehn Staedte; 21.5 und die uebrigen Soehne Kehats von den Sippen des Stammes Ephraim und vom Stamm Dan und vom halben Stamm Manasse durch das Los zehn Staedte. 21.6 Und die Soehne des Gerschon [erhielten] von den Sippen des Stammes Issaschar und vom Stamm Asser und vom Stamm Naftali und vom halben Stamm Manasse in Basan durch das Los dreizehn Staedte; 21.7 die Soehne des Merari nach ihren Sippen vom Stamm Ruben und vom Stamm Gad und vom Stamm Sebulon zwoelf Staedte. 21.8 So gaben die Soehne Israel den Leviten diese Staedte und ihre Weideplaetze durch das Los, wie der HERR durch Mose geboten hatte. V. 9-19: 1Chr 6,39-45. 21.9 Und sie gaben vom Stamm der Soehne Juda und vom Stamm der Soehne Simeon folgende Staedte, die man mit Namen nannte. 21.10 Und sie wurden den Soehnen Aarons von den Sippen der Kehatiter aus den Soehnen Levi, [zuteil], denn fuer sie war das erste Los. 21.11 Und sie gaben ihnen die Stadt des Arba, des Vaters des Enak, das ist Hebron, im Gebirge Juda, und ihre Weideplaetze rings um sie her. 21.12 Aber das Feld der Stadt und ihre Doerfer gaben sie Kaleb, dem Sohn des Jefunne, als sein Eigentum. 21.13 Den Soehnen des Priesters Aaron gaben sie die Zufluchtsstadt fuer den Totschlaeger: Hebron und seine Weideplaetze, sowie Libna und seine Weideplaetze, 21.14 Jattir und seine Weideplaetze, Eschtemoa und seine Weideplaetze, 21.15 Holon und seine Weideplaetze, Debir und seine Weideplaetze, 21.16 Ajin und seine Weideplaetze, Jutta und seine Weideplaetze, Bet-Schemesch und seine Weideplaetze: neun Staedte von diesen beiden Staemmen. 21.17 Und vom Stamm Benjamin: Gibeon und seine Weideplaetze, Geba und seine Weideplaetze, 21.18 Anatot und seine Weideplaetze, Almon und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.19 Alle Staedte der Soehne Aarons, der Priester: dreizehn Staedte und ihre Weideplaetze. V. 20-40: 1Chr 6,51-66. 21.20 Und was die Sippen der Soehne des Kehat, der Leviten, [und zwar] die uebrigen von den Soehnen des Kehat, betrifft, so waren die Staedte ihres Loses vom Stamm Ephraim. 21.21 Und sie gaben ihnen die Zufluchtsstadt fuer den Totschlaeger: Sichem und seine Weideplaetze auf dem Gebirge Ephraim, Geser und seine Weideplaetze, 21.22 Kibzajim und seine Weideplaetze, Bet-Horon und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.23 Und vom Stamm Dan: Elteke und seine Weideplaetze, Gibbeton und seine Weideplaetze, 21.24 Ajalon und seine Weideplaetze, Gat-Rimmon und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.25 Und von der Haelfte des Stammes Manasse: Taanach und seine Weideplaetze, Gat-Rimmon und seine Weideplaetze: zwei Staedte. 21.26 Alle Staedte [waren] zehn und ihre Weideplaetze fuer die Sippen der uebrigen Soehne des Kehat. 21.27 Und den Soehnen Gerschon aus den Sippen der Leviten [gaben sie] vom halben Stamm Manasse die Zufluchtsstadt fuer den Totschlaeger: Golan in Basan und seine Weideplaetze sowie Beeschtera und seine Weideplaetze: zwei Staedte. 21.28 Und vom Stamm Issaschar: Kirschjon und seine Weideplaetze, Daberat und seine Weideplaetze, 21.29 Jarmut und seine Weideplaetze, En-Gannim und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.30 Und vom Stamm Asser: Mischal und seine Weideplaetze, Abdon und seine Weideplaetze, 21.31 Helkat und seine Weideplaetze und Rehob und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.32 Und vom Stamm Naftali die Zufluchtsstadt fuer den Totschlaeger: Kedesch in Galilaea und seine Weideplaetze und Hammot-Dor und seine Weideplaetze und Kartan und seine Weideplaetze: drei Staedte. 21.33 Alle Staedte der Gerschoniter nach ihren Sippen: dreizehn Staedte und ihre Weideplaetze. 21.34 Und den Sippen der Soehne des Merari, den uebrigen Leviten, [gaben sie] vom Stamm Sebulon: Jokneam und seine Weideplaetze, Karta und seine Weideplaetze, 21.35 Dimna und seine Weideplaetze, Nahalal und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.36 Und vom Stamm Ruben: Bezer und seine Weideplaetze und Jahaz und seine Weideplaetze, 21.37 Kedemot und seine Weideplaetze, Mefaat und seine Weideplaetze: vier Staedte. 21.38 Und vom Stamm Gad die Zufluchtsstadt fuer den Totschlaeger: Ramot in Gilead und seine Weideplaetze und Mahanajim und seine Weideplaetze, 21.39 Heschbon und seine Weideplaetze, Jaser und seine Weideplaetze; alle Staedte [waren] vier. 21.40 Alle [diese] Staedte [gehoerten] den Soehnen Meraris nach ihren Sippen, den uebrigen von den Sippen der Leviten, so dass ihr Los zwoelf Staedte umfasste. 21.41 Alle Staedte der Leviten inmitten des Eigentums der Soehne Israel: 48 Staedte und ihre Weideplaetze. 21.42 Diese Staedte hatten, Stadt fuer Stadt, ihre Weideplaetze rings um sich her: so war es bei allen diesen Staedten. 21.43 So gab der HERR Israel das ganze Land, das er ihren Vaetern zu geben geschworen hatte. Und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. 21.44 Und der HERR verschaffte ihnen Ruhe ringsumher, ganz wie er es ihren Vaetern geschworen hatte. Und keiner von allen ihren Feinden hielt vor ihnen stand; alle ihre Feinde gab der HERR in ihre Hand. 21.45 Es fiel kein Wort dahin von all den guten Worten, die der HERR zum Haus Israel geredet hatte. Alles traf ein. Heimkehr der Maenner der Staemme im Ostjordanland - Ihr Altar am Jordan. \22\ 22.1 Damals rief Josua die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse [zusammen], 22.2 und er sprach zu ihnen: Ihr habt alles gehalten, was Mose, der Knecht des HERRN, euch geboten hat, und habt meiner Stimme gehorcht in allem, was ich euch befohlen habe. 22.3 Ihr habt eure Brueder nicht verlassen diese lange Zeit bis zum heutigen Tag und habt das Gebot des HERRN, eures Gottes, treu gehalten. 22.4 Nun aber hat der HERR, euer Gott, euren Bruedern Ruhe verschafft, wie er zu ihnen geredet hatte. Nun denn, kehrt um und geht wieder zu euren Zelten, in das Land eures Eigentums, das Mose, der Knecht des HERRN, euch jenseits des Jordan gegeben hat! 22.5 Nur achtet genau darauf, das Gebot und das Gesetz zu tun, das Mose, der Knecht des HERRN, euch befohlen hat: den HERRN, euren Gott, zu lieben und auf allen seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote zu halten und ihm anzuhaengen und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele! 22.6 Und Josua segnete sie und entliess sie; und sie gingen zu ihren Zelten. 22.7 Dem halben Stamm Manasse hatte Mose in Basan [ein Erbteil] gegeben; aber seiner [anderen] Haelfte gab Josua [ein Erbteil] bei ihren Bruedern jenseits des Jordan, nach Westen zu. Und als Josua sie in ihre Zelte entliess, segnete er sie 22.8 und sagte zu ihnen: Kehrt zu euren Zelten zurueck mit grossem Reichtum und mit sehr viel Vieh, mit Silber und mit Gold und mit Bronze und mit Eisen und mit Kleidern in grosser Menge! Teilt die Beute eurer Feinde mit euren Bruedern! 22.9 Da kehrten die Soehne Ruben und die Soehne Gad und der halbe Stamm Manasse zurueck und zogen fort von den Soehnen Israel, von Silo, das im Land Kanaan [liegt], um ins Land Gilead, in das Land ihres Eigentums zu ziehen, in dem sie sich ansaessig gemacht hatten auf Befehl des HERRN durch Mose. 22.10 Und als sie in die Bezirke des Jordan kamen, die [noch] im Land Kanaan [liegen], da bauten die Soehne Ruben und die Soehne Gad und der halbe Stamm Manasse dort einen Altar am Jordan, einen Altar, gross von Aussehen. 22.11 Sorge Israels um die Treue der oestlichen Staemme zum HERRN Und die Soehne Israel hoerten sagen: Siehe, die Soehne Ruben und die Soehne Gad und der halbe Stamm Manasse haben den Altar gebaut vor das Land Kanaan in den Bezirken des Jordan nach der Seite der Soehne Israel. 22.12 Und als die Soehne Israel es hoerten, versammelte sich die ganze Gemeinde der Soehne Israel nach Silo, um gegen sie zum Krieg hinaufzuziehen. 22.13 Und die Soehne Israel sandten zu den Soehnen Ruben und zu den Soehnen Gad und zu dem halben Stamm Manasse, ins Land Gilead, Pinhas, den Sohn des Priesters Eleasar, 22.14 und zehn Fuersten mit ihm, je einen Fuerst fuer ein Vaterhaus von allen Staemmen Israels. Und jeder von ihnen war das Haupt seines Vaterhauses in den Tausendschaften Israels. 22.15 Und sie kamen zu den Soehnen Ruben und zu den Soehnen Gad und zu dem halben Stamm Manasse ins Land Gilead und redeten mit ihnen: 22.16 So spricht die ganze Gemeinde des HERRN: Was ist das fuer eine Untreue, die ihr gegen den Gott Israels geuebt habt, dass ihr euch heute abwendet von dem HERRN, indem ihr euch einen Altar baut, um euch heute gegen den HERRN aufzulehnen? 22.17 Haben wir noch nicht genug an der Suende mit Peor, von der wir uns bis zum heutigen Tag [noch] nicht gereinigt haben -, worauf doch die Plage ueber die Gemeinde des HERRN kam? 22.18 Und ihr, ihr wendet euch heute vom HERRN ab! Und es wird geschehen, wenn ihr euch heute gegen den HERRN auflehnt, dann wird er morgen ueber die ganze Gemeinde Isaels zuernen. 22.19 Jedoch wenn das Land, das euch gehoert, unrein ist, dann kommt herueber in das Land, das dem HERRN gehoert, wo die Wohnung des HERRN steht, und macht euch unter uns ansaessig! Aber gegen den HERRN duerft ihr euch nicht auflehnen, und [auch] gegen uns duerft ihr euch nicht auflehnen, indem ihr euch einen Altar baut neben dem Altar des HERRN, unseres Gottes. 22.20 Hat nicht Achan, der Sohn Serachs, Untreue an dem Gebannten geuebt? Und ueber die ganze Gemeinde Israels erging der Zorn; und er kam nicht als einziger wegen seiner Schuld um. 22.21 Und die Soehne Ruben und die Soehne Gad und der halbe Stamm Manasse antworteten und redeten zu den Haeuptern der Tausendschaften Israels: 22.22 Der Gott der Goetter, der HERR, der Gott der Goetter, der HERR, er weiss es, und Israel soll es wissen: Wenn [das] in Auflehnung oder in Untreue gegen den HERRN [geschehen ist], [dann] sollst du uns heute nicht retten. 22.23 [Und wenn es so ist], dass wir uns einen Altar gebaut haben, um uns vom HERRN abzuwenden, und wenn [es geschehen ist], um Brandopfer und Speisopfer darauf zu opfern, und wenn [es geschehen ist], um Heilsopfer darauf darzubringen, dann moege uns der HERR zur Rechenschaft ziehen! 22.24 Vielmehr taten wir dies aus Besorgnis, aus einem [bestimmten] Grund, als wir [uns] sagten: Kuenftig werden eure Soehne zu unseren Soehnen sagen: Was habt ihr mit dem HERRN, dem Gott Israels, zu tun? 22.25 Der HERR hat ja eine Grenze zwischen uns und euch gesetzt, ihr Soehne Ruben und ihr Soehne Gad, naemlich den Jordan. Ihr habt keinen Anteil am HERRN! So koennten eure Soehne unsere Soehne [davon] abbringen, den HERRN zu fuerchten. 22.26 Darum sagten wir: Wir wollen uns daran machen, den Altar zu bauen, nicht fuer Brandopfer und nicht fuer Schlachtopfer, 22.27 sondern ein Zeuge soll er sein zwischen uns und euch und zwischen unseren Geschlechtern nach uns, damit wir den Dienst des HERRN vor ihm verrichten mit unseren Brandopfern und mit unseren Schlachtopfern und mit unseren Heilsopfern und damit nicht eure Soehne kuenftig zu unseren Soehnen sagen: Ihr habt keinen Anteil am HERRN! 22.28 Und wir sagten [uns]: Geschieht es, dass sie kuenftig zu uns oder zu unseren Geschlechtern [in dieser Weise] sprechen, dann werden wir antworten: Seht die Nachbildung des Altars des HERRN, die unsere Vaeter gemacht haben, [und zwar] nicht fuer Brandopfer und nicht fuer Schlachtopfer, sondern ein Zeuge [soll sie sein] zwischen uns und euch! 22.29 Fern von uns sei es, uns gegen den HERRN aufzulehnen und uns heute vom HERRN abzuwenden, indem wir einen Altar bauen fuer Brandopfer, fuer Speisopfer und fuer Schlachtopfer neben dem Altar des HERRN, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung [steht]! 22.30 Und als der Priester Pinhas und die Fuersten der Gemeinde und die Haeupter der Tausendschaften Israels, die bei ihm waren, die Worte hoerten, die die Soehne Ruben und die Soehne Gad und die Soehne Manasse redeten, war es gut in ihren Augen. 22.31 Und Pinhas, der Sohn des Priesters Eleasar, sagte zu den Soehnen Ruben und zu den Soehnen Gad und zu den Soehnen Manasse: Heute erkennen wir, dass der HERR in unserer Mitte ist, weil ihr diese Untreue am HERRN nicht geuebt habt. Nun habt ihr die Soehne Israel vor der Hand des HERRN errettet. 22.32 Da kehrten Pinhas, der Sohn des Priesters Eleasar, und die Fuersten zurueck von den Soehnen Ruben und von den Soehnen Gad, aus dem Land Gilead ins Land Kanaan, zu den Soehnen Israel und brachten ihnen Antwort. 22.33 Und die Sache war gut in den Augen der Soehne Israel. Und die Soehne Israel dankten Gott und sprachen nicht mehr davon, gegen sie hinaufzuziehen zum Krieg, um das Land zu vernichten, in dem die Soehne Ruben und die Soehne Gad wohnten. 22.34 Und die Soehne Ruben und die Soehne Gad nannten den Altar [`Zeuge', indem sie sagten]: Denn Zeuge ist er zwischen uns, dass der HERR Gott ist. Josuas Mahnrede. \23\ 23.1 Und es geschah nach vielen Tagen, nachdem der HERR Israel Ruhe verschafft hatte vor allen seinen Feinden ringsumher und Josua alt geworden und hochbetagt war, 23.2 da rief Josua ganz Israel zusammen, seine Aeltesten und seine Haeupter und seine Richter und seine Aufseher und sagte zu ihnen: Ich bin alt geworden, [und] ich bin hochbetagt. 23.3 Und ihr, ihr habt alles gesehen, was der HERR, euer Gott, allen diesen Nationen euretwegen getan hat. Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der fuer euch gekaempft hat. 23.4 Seht, ich habe euch diese uebrigen Nationen durchs Los als Erbteil zugeteilt nach euren Staemmen, vom Jordan an, sowie alle Nationen, die ich ausgerottet habe, bis an das grosse Meer gegen Sonnenuntergang. 23.5 Und der HERR, euer Gott, er selbst wird sie vor euch ausstossen und sie vor euch vertreiben. Und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, wie der HERR, euer Gott, zu euch geredet hat. 23.6 So haltet denn ganz fest daran, alles zu befolgen und zu tun, was in dem Buch des Gesetzes Moses geschrieben ist, dass ihr nicht davon abweicht, weder zur Rechten noch zur Linken, 23.7 damit ihr nicht in diesen Nationen aufgeht, [in] denen, die bei euch uebriggeblieben sind! Den Namen ihrer Goetter sollt ihr nicht nennen! Ihr sollt nicht [bei ihnen] schwoeren! Ihr sollt ihnen nicht dienen, und ihr sollt sie nicht anbeten! 23.8 Sondern dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr anhaengen, so wie ihr es getan habt bis zum heutigen Tag! 23.9 Und der HERR hat grosse und starke Nationen vor euch vertrieben. Ihr aber - niemand hat vor euch standgehalten bis zum heutigen Tag: 23.10 Ein Mann von euch jagt tausend. Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der fuer euch kaempft, wie er zu euch geredet hat. 23.11 So achtet um eures Lebens willen genau darauf, den HERRN, euren Gott, zu lieben! 23.12 Denn wenn ihr euch abwendet und euch an den Rest dieser Nationen haengt, an die, die bei euch uebriggeblieben sind, und euch mit ihnen verschwaegert und in ihnen aufgeht und sie in euch, 23.13 dann sollt ihr mit Sicherheit wissen, dass der HERR, euer Gott, nicht fortfahren wird, diese Nationen vor euch zu vertreiben. Und sie werden euch [dann] zum Fangnetz und zur Falle werden, zur Geissel in euren Flanken und zu Stacheln in euren Augen, bis ihr aus diesem guten Land weggerafft werdet, das der HERR, euer Gott, euch gegeben hat. 23.14 Und siehe, ich gehe heute den Weg der ganzen Erde. Und ihr wisst mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, dass [auch] nicht ein Wort hingefallen ist von all den guten Worten, die der HERR, euer Gott, ueber euch geredet hat: alle sind sie eingetroffen fuer euch; kein einziges Wort davon ist hingefallen. 23.15 Aber es wird geschehen: wie jedes gute Wort ueber euch gekommen ist, das der HERR, euer Gott, zu euch geredet hat, ebenso wird der HERR jedes boese Wort ueber euch kommen lassen, bis er euch aus diesem guten Land ausgerottet haben wird, das der HERR, euer Gott, euch gegeben hat. 23.16 Wenn ihr den Bund des HERRN, eures Gottes, den er euch geboten hat, uebertretet und hingeht und andern Goettern dient und sie anbetet, dann wird der Zorn des HERRN ueber euch entbrennen, und ihr werdet schnell weggerafft aus dem guten Land, das er euch gegeben hat. Erneuerung des Bundes - Tod von Josua und Eleasar. \24\ 24.1 Und Josua versammelte alle Staemme Israels nach Sichem und berief die Aeltesten Israels, seine Haeupter, seine Richter und seine Aufseher. Und sie traten vor Gott. 24.2 Und Josua sprach zu dem ganzen Volk: So spricht der HERR, der Gott Israels: Jenseits des Stroms haben eure Vaeter vorzeiten gewohnt, [und zwar] Terach, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten andern Goettern. 24.3 Und ich nahm euren Vater Abraham von jenseits des Stroms und liess ihn im ganzen Land Kanaan umherziehen, und ich mehrte seine Nachkommen und gab ihm Isaak. 24.4 Und dem Isaak gab ich Jakob und Esau, und dem Esau gab ich das Gebirge Seir, es zu besitzen. Jakob aber und seine Soehne zogen nach Aegypten hinab. 24.5 Und ich sandte Mose und Aaron und schlug Aegypten, so wie ich es unter ihnen getan habe; und danach fuehrte ich euch heraus. 24.6 Und ich fuehrte eure Vaeter aus Aegypten, und ihr kamt ans Meer. Aegypten aber jagte euren Vaetern mit Wagen und mit Reitern bis ans Schilfmeer nach. 24.7 Da schrieen sie zum HERRN, und er setzte Finsternis zwischen euch und die Aegypter und liess das Meer ueber sie kommen, und es bedeckte sie. Und eure Augen haben gesehen, was ich an Aegypten getan habe. Dann wohntet ihr eine lange Zeit in der Wueste. 24.8 Und ich brachte euch in das Land der Amoriter, die jenseits des Jordan wohnten, und sie kaempften gegen euch. Und ich gab sie in eure Hand, und ihr nahmt ihr Land ein, und ich rottete sie vor euch aus. 24.9 Da erhob sich Balak, der Sohn des Zippor, der Koenig von Moab, und kaempfte gegen Israel. Und er sandte hin und liess Bileam, den Sohn des Beor, rufen, euch zu verfluchen. 24.10 Aber ich wollte nicht auf Bileam hoeren, und er musste euch segnen. Und ich errettete euch aus seiner Hand. 24.11 Ihr habt den Jordan ueberschritten und seid nach Jericho gekommen. Aber die Buerger von Jericho, die Amoriter, die Perisiter, die Kanaaniter, die Hetiter, die Girgaschiter, die Hewiter und die Jebusiter kaempften gegen euch, und ich gab sie in eure Hand. 24.12 Und ich schickte Entsetzen vor euch her, und es vertrieb sie vor euch, die beiden Koenige der Amoriter; [es geschah] nicht durch dein Schwert und nicht durch deinen Bogen. 24.13 Und ich gab euch ein Land, um das du dich nicht gemueht hattest, und Staedte, die ihr nicht gebaut hattet und in denen ihr [nun doch] wohnt. Von Weinbergen und Oelbaeumen, die ihr nicht gepflanzt habt, esst ihr. - 24.14 So fuerchtet nun den HERRN und dient ihm in Aufrichtigkeit und Treue! Und tut die Goetter weg, denen eure Vaeter jenseits des Stroms und in Aegypten gedient haben, und dient dem HERRN! 24.15 Ist es aber uebel in euren Augen, dem HERRN zu dienen, dann erwaehlt euch heute, wem ihr dienen wollt: entweder den Goettern, denen eure Vaeter gedient haben, als sie [noch] jenseits des Stroms waren, oder den Goettern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt! Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen! 24.16 Da antwortete das Volk und sagte: Fern von uns sei es, den HERRN zu verlassen, um anderen Goettern zu dienen! 24.17 Denn der HERR, unser Gott, er ist es, der uns und unsere Vaeter aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus, heraufgefuehrt hat und der vor unseren Augen diese grossen Zeichen getan und uns behuetet hat auf dem ganzen Weg, den wir gingen, und unter all den Voelkern, deren Mitte wir durchzogen. 24.18 Und der HERR hat alle Voelker und die Amoriter, die Bewohner des Landes, vor uns vertrieben. Auch wir wollen dem HERRN dienen, denn er ist unser Gott! 24.19 Da sagte Josua zum Volk: Ihr koennt dem HERRN nicht dienen. Denn er ist ein heiliger Gott, er ist ein eifersuechtiger Gott. Er wird euer Vergehen und eure Suenden nicht vergeben. 24.20 Verlasst ihr den HERRN und dient fremden Goettern, dann wird er sich wenden und euch Boeses antun und euch vernichten, nachdem er euch Gutes getan hat. 24.21 Und das Volk antwortete Josua: Nein, sondern dem HERRN wollen wir dienen! 24.22 Da sagte Josua zum Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr selbst euch den HERRN erwaehlt habt, um ihm zu dienen. Und sie sprachen: Wir sind Zeugen! 24.23 So tut nun die fremden Goetter weg, die unter euch sind, und neigt euer Herz zum HERRN, dem Gott Israels! 24.24 Und das Volk sagte zu Josua: Dem HERRN, unserem Gott, wollen wir dienen, und auf seine Stimme wollen wir hoeren! 24.25 Und Josua schloss einen Bund fuer das Volk an diesem Tag und setzte ihm Ordnung und Recht in Sichem fest. 24.26 Und Josua schrieb diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes. Und er nahm einen grossen Stein und richtete ihn dort auf unter der Terebinthe, die bei dem Heiligtum des HERRN steht. 24.27 Und Josua sagte zum ganzen Volk: Siehe, dieser Stein soll Zeuge gegen uns sein; denn er hat alle Worte des HERRN gehoert, die er mit uns geredet hat. Und er soll Zeuge gegen euch sein, damit ihr euren Gott nicht verleugnet. 24.28 Und Josua entliess das Volk, jeden in sein Erbteil. 24.29 Und es geschah nach diesen Dingen, dass Josua, der Sohn des Nun, der Knecht des HERRN, im Alter von hundertzehn Jahren starb. 24.30 Und man begrub ihn im Gebiet seines Erbteils in Timnat-Serach, das im Gebirge Ephraim [liegt], noerdlich vom Berg Gaasch. 24.31 Und Israel diente dem HERRN alle Tage Josuas und alle Tage der Aeltesten, die Josua ueberlebten und die das ganze Werk des HERRN kannten, das er fuer Israel getan hatte. 24.32 Und die Gebeine Josephs, die die Soehne Israel aus Aegypten heraufgebracht hatten, begruben sie in Sichem auf dem Feldstueck, das Jakob von den Soehnen Hemors, des Vaters von Sichem, fuer hundert Kesita gekauft hatte; und es wurde den Soehnen Joseph zum Erbteil. 24.33 Und Eleasar, der Sohn Aarons, starb. Und sie begruben ihn auf dem Huegel seines Sohnes Pinhas, der ihm auf dem Gebirge Ephraim gegeben worden war. Das Buch der Richter. Judas Krieg gegen die Kanaaniter. \1\ 1.1 Und es geschah nach dem Tod Josuas, da befragten die Soehne Israel den HERRN und sagten: Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter hinaufziehen, um gegen sie zu kaempfen? 1.2 Und der HERR sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben. 1.3 Und Juda sagte zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in mein Los, dass wir [gemeinsam] gegen die Kanaaniter kaempfen, dann will auch ich mit dir in dein Los ziehen! Da zog Simeon mit ihm. 1.4 Und Juda zog hinauf, und der HERR gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Hand; und sie schlugen sie bei Besek, zehntausend Mann. 1.5 Und sie fanden den Adoni-Besek in Besek und kaempften gegen ihn. Und sie schlugen die Kanaaniter und die Perisiter. 1.6 Und Adoni-Besek floh. Sie aber jagten ihm nach, packten ihn und hieben ihm die Daumen seiner Haende und [die grossen Zehen] seiner Fuesse ab. 1.7 Da sagte Adoni-Besek: Siebzig Koenige, denen die Daumen ihrer Haende und [die grossen Zehen] ihrer Fuesse abgehauen waren, lasen [Reste] auf unter meinem Tisch. So wie ich getan habe, so hat Gott mir vergolten. Und sie brachten ihn nach Jerusalem, dort starb er. 1.8 Und die Soehne Juda kaempften um Jerusalem und nahmen es ein und schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes, und die Stadt steckten sie in Brand. 1.9 Danach zogen die Soehne Juda hinab, um gegen die Kanaaniter zu kaempfen, die das Gebirge und das Suedland und die Niederung bewohnten. 1.10 Und Juda ging gegen die Kanaaniter vor, die in Hebron wohnten; der Name Hebrons war aber frueher Kirjat-Arba; und sie schlugen Scheschai und Ahiman und Talmai. 1.11 Und von dort ging er gegen die Bewohner von Debir vor; der Name von Debir war aber frueher Kirjat-Sefer. V. 12-15: Jos 15,16-19. 1.12 Und Kaleb sagte: Wer Kirjat-Sefer schlaegt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau. 1.13 Da nahm es Otniel ein, der Sohn des Kenas, der Bruder Kalebs - juenger als er -; und er gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau. 1.14 Und es geschah, als sie herbeikam, da trieb sie ihn an, von ihrem Vater das Feld zu fordern. Und sie sprang vom Esel herab. Da sagte Kaleb zu ihr: Was hast du? 1.15 Und sie sagte zu ihm: Gib mir einen Segen! Denn ein [duerres] Suedland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab ihr Kaleb die oberen Quellen und die unteren Quellen. 1.16 Und die Soehne des Keniters, des Schwiegervaters des Mose, waren mit den Soehnen Juda aus der Palmenstadt heraufgezogen in die Wueste Juda, die im Sueden von Arad [liegt]; und sie gingen hin und wohnten bei dem Volk. 1.17 Und Juda zog mit seinem Bruder Simeon hin, und sie schlugen die Kanaaniter, die Zefat bewohnten. Und sie vollstreckten an ihnen den Bann und gaben der Stadt den Namen Horma. 1.18 Doch nahm Juda Gaza und sein Gebiet nicht in Besitz, ebenso Aschkelon und sein Gebiet und Ekron und sein Gebiet. 1.19 Und der HERR war mit Juda, und er nahm das Gebirge in Besitz. Aber die Bewohner der Ebene waren nicht zu vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten. 1.20 Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose geredet hatte; und er vertrieb daraus die drei Soehne Enaks. Reste der Kanaaniter im Land Israel. 1.21 Aber die Soehne Benjamin vertrieben nicht die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem. So blieben die Jebusiter bei den Soehnen Benjamin in Jerusalem wohnen bis auf diesen Tag. 1.22 Und das Haus Joseph, auch sie zogen nach Bethel hinauf, und der HERR war mit ihnen. 1.23 Und das Haus Joseph liess Bethel auskundschaften; der Name der Stadt aber war frueher Lus. 1.24 Und die Wachen sahen einen Mann aus der Stadt herauskommen, und sie sagten zu ihm: Zeig uns doch den Zugang zur Stadt, dann werden wir dir Gnade erweisen! 1.25 Da zeigte er ihnen den Zugang zur Stadt. Und sie schlugen die Stadt mit der Schaerfe des Schwertes, aber den Mann und seine ganze Sippe liessen sie gehen. 1.26 Und der Mann zog in das Land der Hetiter. [Dort] baute er eine Stadt und gab ihr den Namen Lus. Das ist ihr Name bis auf diesen Tag. 1.27 Aber Manasse vertrieb nicht Bet-Schean und seine Tochterstaedte, und Taanach und seine Tochterstaedte, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstaedte, und die Bewohner von Jibleam und seine Tochterstaedte, und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstaedte. Und die Kanaaniter vermochten in diesem Land zu bleiben. 1.28 Und es geschah, als Israel stark geworden war, da stellte es die Kanaaniter an die Zwangsarbeit, doch vertreiben konnte es sie nicht. - 1.29 Und Ephraim vertrieb nicht die Kanaaniter, die in Geser wohnten. So blieben die Kanaaniter in seiner Mitte in Geser wohnen. - 1.30 Sebulon vertrieb nicht die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol; so blieben die Kanaaniter in seiner Mitte wohnen und wurden zur Zwangsarbeit [herangezogen]. - 1.31 Asser vertrieb nicht die Bewohner von Akko und die Bewohner von Sidon und Achlab und Achsib und Helba und Afek und Rehob, 1.32 sondern die Asseriter wohnten mitten unter den Kanaanitern, den Bewohnern des Landes, denn sie hatten sie nicht vertrieben. 1.33 Naftali vertrieb nicht die Bewohner von Bet-Schemesch und die Bewohner von Bet-Anat, sondern er wohnte mitten unter den Kanaanitern, den Bewohnern des Landes; aber die Bewohner von Bet-Schemesch und von Bet-Anat wurden zur Zwangsarbeit fuer ihn [herangezogen]. 1.34 Und die Amoriter draengten die Soehne Dan ins Gebirge, denn sie gaben [ihnen] nicht [die Moeglichkeit], in die Ebene herabzukommen. 1.35 Und die Amoriter vermochten im Gebirge Heres wohnen zu bleiben, in Ajalon und in Schaalbim; aber die Hand des Hauses Joseph wurde [auf ihnen] schwer, und sie wurden zur Zwangsarbeit [herangezogen]. 1.36 Das Gebiet aber der Amoriter war vom Anstieg Akrabbim, vom Felsen an, und weiter hinauf. Strafpredigt des Engels des HERRN. \2\ 2.1 Und der Engel des HERRN kam von Gilgal herauf nach Bochim; und er sprach: Ich habe euch aus Aegypten heraufgefuehrt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vaetern zugeschworen habe. Und ich sagte: Ich werde meinen Bund mit euch nicht brechen in Ewigkeit; 2.2 und ihr, ihr sollt keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes schliessen, ihre Altaere sollt ihr niederreissen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Was habt ihr da getan! 2.3 So habe ich auch gesagt: Ich werde sie nicht vor euch vertreiben! Sie werden euch zu [Geisseln fuer eure] Seiten werden, und ihre Goetter werden euch zur Falle werden. 2.4 Und es geschah, als der Engel des HERRN diese Worte zu allen Soehnen Israel geredet hatte, da erhob das Volk seine Stimme und weinte. 2.5 Und sie gaben jenem Ort den Namen Bochim. Und sie opferten dort dem HERRN. Untreue Israels nach dem Tod Josuas - Immer wiederkehrende Folge von Abfall und Strafe, Busse und Rettung. 2.6 Und Josua entliess das Volk, und die Soehne Israel gingen hin, jeder in sein Erbteil, um das Land in Besitz zu nehmen. 2.7 Und das Volk diente dem HERRN alle Tage Josuas und alle Tage der Aeltesten, die nach Josua noch laenger lebten, die das ganze grosse Werk des HERRN gesehen hatten, das er fuer Israel getan hatte. 2.8 Dann starb Josua, der Sohn des Nun, der Knecht des HERRN, 110 Jahre alt. 2.9 Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils, in Timnat-Heres auf dem Gebirge Ephraim, noerdlich vom Berg Gaasch. 2.10 Und auch jene ganze Generation wurde zu ihren Vaetern versammelt. Und eine andere Generation kam nach ihnen auf, die den HERRN nicht kannte und auch nicht das Werk, das er fuer Israel getan hatte. 2.11 Da taten die Soehne Israel, was boese war in den Augen des HERRN, und dienten den Baalim. 2.12 Und sie verliessen den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, der sie aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hatte, und liefen anderen Goettern nach, von den Goettern der Voelker, die rings um sie her [lebten], und sie warfen sich vor ihnen nieder und reizten den HERRN zum Zorn. 2.13 So verliessen sie den HERRN und dienten dem Baal und den Astarot. 2.14 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er gab sie in die Hand von Pluenderern, die sie auspluenderten. Und er verkaufte sie in die Hand ihrer Feinde ringsum, so dass sie vor ihren Feinden nicht mehr standhalten konnten. 2.15 Ueberall, wohin sie auszogen, war die Hand des HERRN gegen sie zum Boesen, ganz wie der HERR geredet und wie der HERR ihnen geschworen hatte; so waren sie sehr bedraengt. 2.16 Da liess der HERR Richter aufstehen, die retteten sie aus der Hand ihrer Pluenderer. 2.17 Aber auch auf ihre Richter hoerten sie nicht, sondern hurten anderen Goettern nach und warfen sich vor ihnen nieder. Sie wichen schnell ab von dem Weg, den ihre Vaeter, um den Geboten des HERRN zu gehorchen, gegangen waren; sie handelten nicht so. 2.18 Und wenn der HERR ihnen Richter erstehen liess, war der HERR mit dem Richter, und er rettete sie aus der Hand ihrer Feinde alle Tage des Richters. Denn der HERR hatte Mitleid wegen ihres Aechzens ueber die, die sie quaelten und sie bedraengten. 2.19 Und es geschah, sobald der Richter gestorben war, kehrten sie um und trieben es schlimmer als ihre Vaeter darin, anderen Goettern nachzulaufen, ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen. Sie liessen nichts fallen von ihren Taten und von ihrem halsstarrigen Wandel. 2.20 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er sprach: Weil diese Nation meinen Bund uebertreten hat, den ich ihren Vaetern geboten habe, und sie meiner Stimme nicht gehorcht haben, 2.21 so werde auch ich nicht laenger irgendeinen vor ihnen vertreiben aus den Nationen, die Josua uebriggelassen hat, als er starb, 2.22 damit ich Israel durch sie pruefe, ob sie den Weg des HERRN bewahren werden, darauf zu gehen, wie ihre Vaeter [ihn] bewahrt haben, oder nicht. 2.23 So liess der HERR diese Nationen bleiben, ohne sie schnell zu vertreiben, und gab sie nicht in die Hand Josuas. Reste der Kanaaniter im Land Israels. \3\ 3.1 Das sind die Nationen, die der HERR bleiben liess, um durch sie Israel zu pruefen, alle [jene], die all die Kriege um Kanaan nicht kannten - 3.2 nur damit er die Generationen der Soehne Israel erkenne, indem er sie den Krieg lehrte, [und zwar] nur die [Kriege] von damals, die sie nicht kannten -: 3.3 die fuenf Fuersten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hewiter, die das Gebirge Libanon bewohnten, vom Berg Baal-Hermon an, bis man nach Hamat kommt. 3.4 Und sie dienten dazu, Israel durch sie zu pruefen, damit man erkenne, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vaetern durch Mose geboten hatte. 3.5 Und die Soehne Israel wohnten mitten unter den Kanaanitern, den Hetitern und den Amoritern und den Perisitern und den Hewitern und den Jebusitern. 3.6 Und sie nahmen sich deren Toechter als Frauen und gaben ihre Toechter deren Soehnen und dienten ihren Goettern. Richter Otniel, Ehud und Schamgar. 3.7 Und die Soehne Israel taten, was boese war in den Augen des HERRN, und vergassen den HERRN, ihren Gott, und sie dienten den Baalim und den Ascherim. 3.8 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan-Rischatajims, des Koenigs von Mesopotamien; und die Soehne Israel dienten dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre. 3.9 Und die Soehne Israel schrieen zu dem HERRN um Hilfe. Da liess der HERR den Soehnen Israel einen Retter erstehen, der rettete sie: Otniel, den Sohn des Kenas, den Bruder Kalebs, der juenger war als er. 3.10 Und der Geist des HERRN kam ueber ihn, und er richtete Israel. Und er zog aus zum Kampf, und der HERR gab Kuschan-Rischatajim, den Koenig von Aram, in seine Hand, und seine Hand wurde stark ueber Kuschan-Rischatajim. 3.11 Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe. Und Otniel, der Sohn des Kenas, starb. 3.12 Und die Soehne Israel taten weiter, was boese war in den Augen des HERRN. Da machte der HERR Eglon, den Koenig von Moab, stark gegen Israel, weil sie taten, was boese war in den Augen des HERRN. 3.13 Und er sammelte die Soehne Ammon und Amalek um sich, zog hin und schlug Israel, und sie nahmen die Palmenstadt in Besitz. 3.14 Und die Soehne Israel dienten Eglon, dem Koenig von Moab, achtzehn Jahre. 3.15 Da schrieen die Soehne Israel zu dem HERRN um Hilfe, und der HERR liess ihnen einen Retter erstehen: Ehud, den Sohn des Gera, einen Benjaminiter, einen Mann, der Linkshaender war. Und die Soehne Israel sandten durch seine Hand [ihren] Tribut an Eglon, den Koenig von Moab. 3.16 Und Ehud machte sich ein Schwert, das zwei Schneiden hatte, eine Elle seine Laenge; das guertete er unter seinem Gewand an seine rechte Huefte. 3.17 Und er ueberreichte Eglon, dem Koenig von Moab, den Tribut. Eglon war aber ein sehr fetter Mann. 3.18 Und es geschah, als er mit der Ueberreichung des Tributs fertig war, da entliess er das Volk, das den Tribut getragen hatte. 3.19 Er selbst aber kehrte bei den Goetterbildern, die bei Gilgal sind, um und sagte: Ein geheimes Wort habe ich an dich, o Koenig! Und er sprach: Still! Da gingen alle, die bei ihm standen, von ihm hinaus. 3.20 Und Ehud kam zu ihm herein, als er gerade in dem kuehlen Obergemach sass, das fuer ihn allein [bestimmt] war. Und Ehud sagte: Ein Wort Gottes habe ich an dich! Und er stand auf vom Sitz. 3.21 Da streckte Ehud seine linke Hand aus und nahm das Schwert von seiner rechten Huefte und stiess es ihm in den Bauch. 3.22 Und es drang sogar der Griff hinein nach der Klinge, und das Fett schloss sich um die Klinge, denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch heraus; und es fuhr hinaus zwischen den Beinen. 3.23 Und Ehud ging in die Vorhalle hinaus, aber die Tuer des Obergemachs hatte er hinter sich verschlossen und verriegelt. 3.24 Als er hinausgegangen war, kamen seine Knechte und sahen, und siehe, die Tuer des Obergemachs war verriegelt. Da sagten sie: Er bedeckt gewiss nur seine Fuesse in der kuehlen Kammer. 3.25 Und sie warteten uebermaessig lange, aber siehe, er oeffnete die Tuer des Obergemachs nicht. Da nahmen sie den Schluessel und schlossen auf, und siehe, ihr Herr lag tot am Boden. - 3.26 Ehud aber war entkommen, waehrend sie zoegerten: er war ueber die Goetterbilder hinausgelangt und entkam nach Seira. 3.27 Und es geschah, sobald er [heim]gekommen war, stiess er ins Horn auf dem Gebirge Ephraim, und die Soehne Israel zogen mit ihm vom Gebirge hinab und er ihnen voran. 3.28 Und er sagte zu ihnen: Jagt mir nach, denn der HERR hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben! So zogen sie hinab, ihm nach, und nahmen den Moabitern die Furten des Jordan und liessen niemanden hinuebergehen. 3.29 Und sie schlugen Moab in dieser Zeit, an die zehntausend Mann, alles kraeftige und kriegstuechtige Maenner; nicht einer entkam. 3.30 So musste sich Moab an jenem Tag unter die Hand Israels beugen. Und das Land hatte achtzig Jahre Ruhe. 3.31 Und nach ihm war Schamgar, der Sohn Anats; und er schlug die Philister, sechshundert Mann, mit einem Viehtreiberstock. Und auch er rettete Israel. Sieg Deboras und Baraks. \4\ 4.1 Und die Soehne Israel taten weiter, was boese war in den Augen des HERRN, nachdem Ehud gestorben war. 4.2 Da verkaufte sie der HERR in die Hand Jabins, des Koenigs von Kanaan, der in Hazor Koenig war. Sein Heeroberster war Sisera, der wohnte in Haroschet-Gojim. 4.3 Da schrieen die Soehne Israel zu dem HERRN; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen, und er quaelte die Soehne Israel mit Gewalt zwanzig Jahre. V. 4-16: Kap. 5,1-23. 4.4 Und Debora, eine Prophetin, die Frau des Lappidot, war Richterin in Israel zu jener Zeit. 4.5 Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme, zwischen Rama und Bethel, im Gebirge Ephraim. Und die Soehne Israel gingen zu ihr hinauf zum Gericht. 4.6 Und sie sandte hin und liess Barak, den Sohn Abinoams, aus Kedesch [in] Naftali rufen. Und sie sagte zu ihm: Hat der HERR, der Gott Israels, nicht geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm mit dir zehntausend Mann von den Soehnen Naftali und von den Soehnen Sebulon? 4.7 Ich aber ziehe Sisera, den Heerobersten Jabins, zu dir heran an den Bach Kischon mit seinen Wagen und seiner Menge, und ich gebe ihn in deine Hand! 4.8 Da sagte Barak zu ihr: Wenn du mit mir gehst, gehe ich; wenn du aber nicht mit mir gehst, gehe ich nicht. 4.9 Da sagte sie: Ich will gerne mit dir gehen - nur dass [dann] die Ehre nicht dir [zufaellt] auf dem Weg, den du gehst, denn in die Hand einer Frau wird der HERR den Sisera verkaufen. Und Debora machte sich auf und ging mit Barak nach Kedesch. 4.10 Und Barak rief Sebulon und Naftali nach Kedesch zusammen. Und zehntausend Mann zogen in seinem Gefolge hinauf; auch Debora zog mit ihm hinauf. 4.11 Heber aber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern getrennt, [von] den Soehnen Hobabs, des Schwiegervaters des Mose. Und er hatte sein Zelt aufgeschlagen bis zur Terebinthe in Zaanannim, das bei Kedesch [liegt]. 4.12 Und man berichtete dem Sisera, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor hinaufgezogen sei. 4.13 Da rief Sisera alle seine Wagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm war, von Haroschet-Gojim an den Bach Kischon. 4.14 Debora aber sagte zu Barak: Mach dich auf! Denn dies ist der Tag, da der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR [selbst] vor dir her ausgezogen? Und Barak stieg vom Berg Tabor hinab und zehntausend Mann ihm nach. 4.15 Und der HERR brachte Sisera und alle [seine] Wagen und das ganze Heerlager in Verwirrung durch die Schaerfe des Schwertes vor Barak. Und Sisera stieg vom Wagen herab und floh zu Fuss. 4.16 Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet-Gojim. So fiel das ganze Heer Siseras durch die Schaerfe des Schwertes; kein einziger blieb uebrig. V. 17-24: Kap. 5,24-31. 4.17 Sisera aber floh zu Fuss zum Zelt Jaels, der Frau Hebers, des Keniters; denn es war Friede zwischen Jabin, dem Koenig von Hazor, und dem Haus Hebers, des Keniters. 4.18 Da ging Jael hinaus, dem Sisera entgegen. Und sie sagte zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein zu mir, fuerchte dich nicht! So kehrte er zu ihr ein in das Zelt, und sie bedeckte ihn mit einer Decke. 4.19 Und er sagte zu ihr: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken, denn ich bin durstig! Da oeffnete sie den Milchschlauch, gab ihm zu trinken und deckte ihn [wieder] zu. 4.20 Und er sagte zu ihr: Stell dich an den Eingang des Zeltes! Und es sei [so]: Wenn jemand kommt und dich fragt und sagt: Ist jemand hier? - dann sage: Niemand! 4.21 Jael aber, die Frau Hebers, ergriff einen Zeltpflock und nahm den Hammer in ihre Hand, und sie ging leise zu ihm herein und schlug den Pflock durch seine Schlaefe, dass er in die Erde drang - er war naemlich in tiefen Schlaf gefallen -; da wurde er ohnmaechtig und starb. 4.22 Und siehe, als Barak Sisera nachjagte, da ging Jael hinaus, ihm entgegen, und sagte zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst! Und er ging zu ihr hinein, und siehe, Sisera lag tot da, den Pflock in seiner Schlaefe. 4.23 So demuetigte Gott an jenem Tag Jabin, den Koenig von Kanaan, vor den Soehnen Israel. 4.24 Und die Hand der Soehne Israel legte sich immer haerter auf Jabin, den Koenig von Kanaan, bis sie Jabin, den Koenig von Kanaan, vernichtet hatten. Siegeslied Deboras und Baraks. V. 1-23: Kap. 4,4-16. \5\ 5.1 Debora und Barak, der Sohn Abinoams, sangen an jenem Tag folgendes [Lied]: 5.2 Weil Fuehrer fuehrten in Israel, weil freiwillig sich stellte das Volk, dankt dem HERRN! 5.3 Hoert, ihr Koenige! Horcht auf, ihr Fuersten! Ich will dem HERRN, ich will [ihm] singen, will spielen dem HERRN, dem Gott Israels! 5.4 HERR, als du auszogst von Seir, als du einherschrittest vom Gebiet Edoms, bebte die Erde, auch die Himmel trieften, ja, die Wolken trieften von Wasser. 5.5 Die Berge erbebten vor dem HERRN, dem vom Sinai, vor dem HERRN, dem Gott Israels. 5.6 In den Tagen Schamgars, des Sohnes Anats, in den Tagen Jaels ruhten die Pfade; und die auf [festen] Strassen zogen, mussten gewundene Pfade gehen. 5.7 Es ruhten die Landbewohner; sie ruhten in Israel, bis ich, Debora, aufstand, bis ich aufstand, eine Mutter in Israel. 5.8 Man erwaehlte neue Goetter; da war Kampf an den Toren! Wurden wohl Schild und Lanze gesehen unter 40 000 in Israel? 5.9 Mein Herz gehoert den Gebietern Israels, denen, die sich freiwillig stellten im Volk. Dankt dem HERRN! 5.10 Die ihr reitet auf weissen Eselinnen, die ihr sitzt auf Teppichen und die ihr geht auf dem Weg, singt! 5.11 Lauter als die Wasserverteiler zwischen den Traenkrinnen sollen sie dort besingen die Heilstaten des HERRN, die Heilstaten an seinen Landbewohnern in Israel. Da zog das Volk des HERRN hinab zu den Toren. 5.12 Wach auf, wach auf, Debora! Wach auf, wach auf, sing ein Lied! Mache dich auf, Barak, und fuehre gefangen deine Gefangenen, Sohn Abinoams! 5.13 Da zog, was entronnen war, herab zu den Edlen des Volkes. HERR, ziehe herab zu mir mit den Helden! 5.14 Von Ephraim, dessen Wurzeln sind wie [die von] Amalek, [zogen sie herab]. Hinter dir her [Ephraim, zog auch] Benjamin unter deinen Kriegsscharen. Von Machir zogen herab die Gebieter und von Sebulon [alle], die den Fuehrerstab halten. 5.15 Und die Obersten in Issaschar waren mit Debora. Und [wie] Issaschar so Barak - in seinem Gefolge mitgerissen ins Tal. An den Baechen Rubens waren grossartige Beratungen des Herzens. 5.16 Warum bliebst du zwischen den Huerden, das Floetenspiel bei den Herden zu hoeren? An den Baechen Rubens waren grossartige Beratungen des Herzens. 5.17 Gilead blieb untaetig jenseits des Jordan. Und Dan, warum diente er auf fremden Schiffen? Asser sass an der Kueste der Meere, und an seinen Buchten blieb er untaetig. 5.18 [Aber] Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naftali, auf den Hoehen des Gefildes. 5.19 Koenige kamen, sie kaempften; ja da kaempften die Koenige Kanaans in Taanach an den Wassern Megiddos. Beute an Silber holten sie nicht. 5.20 Vom Himmel her kaempften die Sterne, von ihren Bahnen aus kaempften sie mit Sisera. 5.21 Der Bach Kischon riss sie hinweg, der Bach der Urzeit, der Bach Kischon. Tritt auf, meine Seele, mit Kraft! 5.22 Ja, da stampften die Hufe der Pferde vom Rennen, vom Rennen ihrer Hengste. 5.23 Verfluchet Meros! sprach der Engel des HERRN. Verfluchet, ja, verfluchet seine Bewohner! Denn sie sind dem HERRN nicht zu Hilfe gekommen, dem HERRN zu Hilfe unter den Helden. V. 24-31: Kap. 4,17-24. 5.24 Gesegnet vor [allen] Frauen sei Jael, die Frau Hebers, des Keniters, vor [allen] Frauen im Zelt sei sie gesegnet! 5.25 Wasser verlangte er, Milch gab sie; in einer kostbaren Schale reichte sie Rahm. 5.26 Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock, und ihre Rechte nach dem Arbeitshammer. Und sie schlug Sisera [mit dem Hammer], zerschmetterte sein Haupt, sie zerschlug und durchbohrte seine Schlaefe. 5.27 Zwischen ihren Fuessen kruemmte er sich, fiel, lag da; zwischen ihren Fuessen kruemmte er sich, fiel; da, wo er sich kruemmte, fiel er - vernichtet. 5.28 Durchs Fenster schaute und jammerte Siseras Mutter - durchs Gitter: Warum zoegert sein Wagen zu kommen? Warum saeumen die Tritte seiner Gespanne? 5.29 Die Klugen unter ihren Edelfrauen erwidern ihr, auch selbst beantwortet sie sich ihre Reden: 5.30 Finden sie nicht, teilen sie nicht Beute? Ein Maedchen, zwei Maedchen auf den Kopf eines Mannes? Beute an bunten Gewaendern fuer Sisera, Beute an bunten Gewaendern; ein farbiges Tuch, bunt, zwei farbige Tuecher als Beute fuer meinen Hals. - 5.31 So sollen umkommen alle deine Feinde, HERR! Aber die, die ihn lieben, [sollen sein], wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft! - Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe. Gideons Berufung zum Kampf gegen die Midianiter. \6\ 6.1 Und die Soehne Israel taten, was boese war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre. 6.2 Und die Hand Midians wurde stark ueber Israel. Vor Midian machten sich die Soehne Israel die Felsenloecher, die in den Bergen sind, und die Hoehlen und die Bergfesten. 6.3 Und es geschah, wenn Israel gesaet hatte, dann zog Midian herauf und Amalek und die Soehne des Ostens, die zogen herauf gegen sie. 6.4 Und sie lagerten sich gegen sie und verheerten den Ertrag des Landes bis dahin, wo man nach Gaza kommt. Und sie liessen keine Lebensmittel in Israel uebrig, weder Schafe noch Rinder, noch Esel. 6.5 Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten und kamen so massenhaft wie Heuschrecken; zahllos waren sie und ihre Kamele. Und sie kamen ins Land, um es zu verheeren. 6.6 So verarmte Israel sehr wegen Midian. Und die Soehne Israel schrieen zu dem HERRN um Hilfe. 6.7 Und es geschah, als die Soehne Israel wegen Midian zu dem HERRN um Hilfe schrieen, 6.8 da sandte der HERR einen Propheten zu den Soehnen Israel. Dieser sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Aegypten heraufkommen lassen und habe euch herausgefuehrt aus dem Sklavenhaus. 6.9 Und ich habe euch aus der Hand der Aegypter gerettet und aus der Hand all eurer Unterdruecker. Und ich habe sie vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben. 6.10 Und ich sprach zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott: Ihr sollt nicht die Goetter der Amoriter fuerchten, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. 6.11 Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe, die bei Ofra war, die Joasch, dem Abiesriter gehoerte. Und sein Sohn Gideon schlug gerade Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. 6.12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held! 6.13 Gideon aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns denn das alles getroffen? Und wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Vaeter erzaehlt haben, wenn sie sagten: Hat der HERR uns nicht aus Aegypten heraufkommen lassen? Jetzt aber hat uns der HERR verworfen und uns in die Hand Midians gegeben. 6.14 Da wandte sich der HERR ihm zu und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt? 6.15 Er aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Juengste im Haus meines Vaters. 6.16 Da sprach der HERR zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen einzelnen Mann. 6.17 Da sagte er zu ihm: Wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. 6.18 Weiche doch nicht von hier, bis ich zu dir [zurueck]komme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze! Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. 6.19 Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenboeckchen zu und ungesaeuerte Brote aus einem Efa Mehl. Das Fleisch tat er in einen Korb, und die Bruehe tat er in einen Topf. Und er brachte es zu ihm hinaus unter die Terebinthe und legte [es] vor. 6.20 Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesaeuerten Brote und lege es hin auf diesen Felsen da! Die Bruehe aber giesse aus! Und er machte es so. 6.21 Da streckte der Engel des HERRN das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und beruehrte das Fleisch und die ungesaeuerten Brote. Da stieg Feuer aus dem Felsen auf und verzehrte das Fleisch und die ungesaeuerten Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. 6.22 Da sah Gideon, dass es der Engel des HERRN gewesen war, und Gideon sagte: Wehe, Herr, HERR! Wahrhaftig, habe ich doch den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! 6.23 Da sprach der HERR zu ihm: Friede sei mit dir! Fuerchte dich nicht, du wirst nicht sterben. 6.24 Und Gideon baute dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: Jahwe-Schalom. Bis zu diesem Tag [steht] er noch in Ofra [,der Stadt] der Abiesriter. 6.25 Und es geschah in jener Nacht, da sprach der HERR zu ihm: Nimm einen Jungstier von den Rindern, die deinem Vater gehoeren, und zwar den zweiten Stier, den siebenjaehrigen! Und reisse den Altar des Baal, der deinem Vater gehoert, nieder und die Aschera, die dabei [steht], haue um! 6.26 Und baue dem HERRN, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Bergfeste in der [rechten] Weise! Und nimm den zweiten Stier und opfere [ihn] als Brandopfer mit dem Holz der Aschera, die du umhauen sollst! 6.27 Da nahm Gideon zehn Maenner von seinen Knechten und tat, wie der HERR zu ihm geredet hatte. Und es geschah, da er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Maennern der Stadt fuerchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht. 6.28 Und als die Maenner der Stadt morgens frueh aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal umgerissen, und die Aschera, die dabei[gestanden hatte], war umgehauen, und der zweite Stier war als Brandopfer auf dem [neu] erbauten Altar geopfert. 6.29 Da sagten sie einer zum anderen: Wer hat das getan? Und sie forschten und fragten nach, und man sagte: Gideon, der Sohn des Joasch, hat das getan. 6.30 Da sagten die Maenner der Stadt zu Joasch: Fuehre deinen Sohn heraus! Er muss sterben, weil er den Altar des Baal umgerissen und weil er die Aschera, die dabei[stand], umgehauen hat! 6.31 Joasch aber sagte zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr fuer den Baal Anklage erheben, oder wollt ihr ihn retten? Wer fuer ihn Anklage erhebt, soll getoetet werden bis zum Morgen. Wenn er ein Gott ist, soll er fuer sich selbst Anklage erheben, weil man seinen Altar umgerissen hat. 6.32 Und man nannte ihn an selbigem Tag Jerub-Baal, das heisst: Baal moege gegen ihn Anklage erheben, weil er seinen Altar umgerissen hat. 6.33 Und ganz Midian und Amalek und die Soehne des Ostens versammelten sich miteinander, und sie zogen herueber und lagerten sich im Tal Jesreel. 6.34 Aber der Geist des HERRN umkleidete Gideon. Und er stiess ins Horn, und die Abiesriter wurden zusammengerufen, ihm nach. 6.35 Und er sandte Boten durch den ganzen [Stamm] Manasse, und auch er wurde zusammengerufen, ihm nach. Und er sandte Boten durch Asser und durch Sebulon und durch Naftali. Und sie zogen herauf, ihnen entgegen. 6.36 Und Gideon sagte zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast, - 6.37 siehe, ich lege [frisch] geschorene Wolle auf die Tenne. Wenn Tau auf der Wolle allein sein wird und auf dem ganzen Boden Trockenheit, dann werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand retten wirst, wie du geredet hast. 6.38 Und es geschah so. Und er stand am anderen Morgen frueh auf, und er drueckte die Wolle aus und presste Tau aus der Wolle, eine [ganze] Schale voll Wasser. 6.39 Und Gideon sagte zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich! Und ich will nur noch diesmal reden. Lass es mich doch nur noch diesmal mit der Wolle versuchen: Moege doch Trockenheit sein auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden sei Tau! 6.40 Und Gott machte es so in jener Nacht: es war Trockenheit auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden war Tau. Gideons Sieg ueber die Midianiter. \7\ 7.1 Und Jerub-Baal, das ist Gideon, und alles Volk, das bei ihm war, machten sich frueh auf und lagerten sich an der Quelle Harod: Das Heerlager Midians aber war noerdlich von ihm, am Huegel More, im Tal. 7.2 Und der HERR sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in ihre Hand geben koennte. Israel soll sich nicht gegen mich ruehmen koennen und sagen: Meine Hand hat mich gerettet! 7.3 Und nun rufe doch vor den Ohren des Volkes aus: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurueck vom Gebirge Gilead! Da kehrten von dem Volk 22 000 [Mann] um, und 10 000 blieben uebrig. 7.4 Und der HERR sprach zu Gideon: Noch [immer] ist das Volk zu zahlreich. Fuehre sie ans Wasser hinab, ich will sie dir dort laeutern! Und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde: Dieser soll mit dir gehen! - der soll mit dir gehen. Und jeder, von dem ich dir sagen werde: Dieser soll nicht mit dir gehen! - der soll nicht gehen. 7.5 Da fuehrte er das Volk ans Wasser hinab. Und der HERR sprach zu Gideon: Jeden, der mit seiner Zunge vom Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert fuer sich; und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlaesst, um zu trinken! 7.6 Und die Zahl derer, die leckten, [indem sie das Wasser] mit ihrer Hand an ihren Mund [brachten], betrug dreihundert Mann; und der ganze Rest des Volkes hatte sich auf seine Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken. 7.7 Da sprach der HERR zu Gideon: Mit den dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Das ganze [uebrige] Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort. 7.8 Und sie nahmen die Wegzehrung des [uebrigen] Volkes an sich und deren Hoerner. So entliess er alle Maenner von Israel, jeden in seine Zelte; aber die dreihundert Mann behielt er da. Das Heerlager Midians war aber unter ihm im Tal. 7.9 Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der HERR zu ihm: Mach dich auf, geh in das Heerlager hinab, denn ich habe es in deine Hand gegeben! 7.10 Und wenn du dich fuerchtest hinabzugehen, dann geh du mit deinem Burschen Pura zum Heerlager hinab! 7.11 Da wirst du hoeren, was sie reden. Und danach werden deine Haende stark werden, so dass du in das Heerlager hinabgehen kannst. Da ging er hinab, er und sein Bursche Pura, [bis] in unmittelbare Naehe der Geruesteten, die im Heerlager waren. 7.12 Und Midian und Amalek und alle Soehne des Ostens waren in das Tal eingefallen wie die Heuschrecken an Menge. Zahllos waren ihre Kamele, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge. 7.13 Und als Gideon ankam, siehe, da erzaehlte ein Mann seinem Gefaehrten gerade einen Traum und sagte: Siehe, ich habe einen Traum gehabt. Und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Heerlager Midians. Und es kam bis zum Zelt und schlug es nieder, dass es umfiel, und kehrte es um, [das Unterste] zu oberst, und das Zelt lag da. 7.14 Da antwortete sein Gefaehrte und sagte: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Mannes von Israel! Gott hat Midian und das ganze Heerlager in seine Hand gegeben! 7.15 Und es geschah, als Gideon die Erzaehlung des Traumes und seine Deutung hoerte, da betete er an. Und er kehrte ins Heerlager Israels zurueck und sagte: Macht euch auf! Denn der HERR hat das Heerlager Midians in eure Hand gegeben. 7.16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Hoerner in die Hand und leere Kruege, und in den Kruegen waren Fackeln. 7.17 Und er sagte zu ihnen: Seht es mir ab und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann soll es geschehen, dass ihr es ebenso macht, wie ich es mache! 7.18 Und stosse ich ins Horn, ich und alle, die bei mir sind, dann sollt auch ihr ins Horn stossen rings um das ganze Heerlager und sollt rufen: Fuer den HERRN und fuer Gideon! 7.19 Und Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an den Rand des Heerlagers, beim Beginn der mittleren Nachtwache; man hatte eben die Wachen aufgestellt. Und sie stiessen in die Hoerner und zerschmetterten die Kruege, die sie in der Hand hatten. 7.20 Da stiessen [auch] die drei Abteilungen in die Hoerner und zerbrachen die Kruege. Und sie ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten Hand die Hoerner zum Blasen und riefen: Schwert fuer den HERRN und fuer Gideon! 7.21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Heerlager. Da lief das ganze Heerlager [durcheinander], und sie schrieen laut und flohen. 7.22 Waehrend nun die dreihundert [Mann] in die Hoerner stiessen, da richtete der HERR das Schwert des einen gegen den andern, und zwar im ganzen Heerlager. Und das Heerlager floh bis Bet-Schitta, nach Zereda hin, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat. 7.23 Und es wurden die Maenner Israels zusammengerufen aus Naftali, aus Asser und aus ganz Manasse, und sie jagten Midian nach. 7.24 Und Gideon sandte Boten in das ganze Gebirge Ephraim und [liess] sagen: Kommt herab, Midian entgegen! Und nehmt ihnen die Wasser[stellen] bis Bet-Bara und den Jordan! Da wurden alle Maenner Ephraims zusammengerufen, und sie nahmen [ihnen] die Wasser[stellen] bis Bet-Bara und den Jordan. 7.25 Und sie nahmen zwei Oberste von Midian, Oreb und Seeb, gefangen. Und sie erschlugen Oreb an dem Felsen Oreb, und Seeb erschlugen sie bei der Kelter Seeb; und sie jagten Midian nach. Und die Koepfe Orebs und Seebs brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordan. Verfolgung der Midianiter. \8\ 8.1 Die Maenner von Ephraim aber sagten zu ihm: Was ist das fuer eine Sache, die du uns da angetan hast, dass du uns nicht gerufen hast, als du hingingst, um mit Midian zu kaempfen! Und sie machten ihm heftige Vorwuerfe. 8.2 Er sagte zu ihnen: Was habe ich denn geleistet im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 8.3 In eure Hand hat Gott die Obersten von Midian, Oreb und Seeb, gegeben. Und was habe ich tun koennen im Vergleich zu euch? Da liess ihr Zorn von ihm ab, als er dieses Wort redete. 8.4 Und Gideon kam an den Jordan. Er ging hinueber, er und die dreihundert Mann, die bei ihm waren, erschoepft von der Verfolgung. 8.5 Und er sagte zu den Maennern von Sukkot: Gebt doch dem [Kriegs]volk, das in meinem Gefolge ist, Brot, denn sie sind erschoepft! Und ich jage den Koenigen von Midian, Sebach und Zalmunna, nach. 8.6 Aber die Obersten von Sukkot sagten: Ist etwa die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollten? 8.7 Da sagte Gideon: Fuerwahr, wenn der HERR Sebach und Zalmunna in meine Hand gegeben hat, werde ich euer Fleisch dreschen mit Dorngestruepp der Wueste und mit Stechdisteln! 8.8 Und er zog von dort [weiter] nach Pnuel hinauf und redete zu denen ebenso. Aber die Maenner von Pnuel antworteten ihm, wie die Maenner von Sukkot geantwortet hatten. 8.9 Da sagte er auch zu den Maennern von Pnuel: Wenn ich in Frieden zurueckkomme, werde ich diesen Turm niederreissen! 8.10 Sebach und Zalmunna waren aber in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa 15 000 [Mann], alle, die uebriggeblieben waren vom ganzen Heerlager der Soehne des Ostens. 120 000 Mann aber, die das Schwert zogen, waren gefallen. 8.11 Und Gideon zog die Beduinenstrasse hinauf, oestlich von Nobach und Jogboha. Und er schlug das Heerlager, waehrend das Heerlager sorglos war. 8.12 Und Sebach und Zalmunna flohen, er aber jagte ihnen nach und fing die beiden Koenige von Midian, Sebach und Zalmunna. Und das ganze Heerlager setzte er in Schrecken. 8.13 Dann kehrte Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurueck, von der Anhoehe von Heres herab. 8.14 Und er fing einen Jungen von den Maennern von Sukkot und fragte ihn aus. Da schrieb der ihm die Obersten von Sukkot und seine Aeltesten auf, 77 Mann. 8.15 Und er kam zu den Maennern von Sukkot und sagte: Seht hier Sebach und Zalmunna, mit denen ihr mich verhoehnt habt, als ihr sagtet: Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas etwa schon in deiner Hand, dass wir deinen Maennern, die ermattet sind, Brot geben sollten? 8.16 Und er nahm die Aeltesten der Stadt und Dorngestruepp der Wueste und Stechdisteln, und er zuechtigte damit die Maenner von Sukkot. 8.17 Und den Turm von Pnuel riss er nieder und erschlug die Maenner der Stadt. 8.18 Und er sagte zu Sebach und zu Zalmunna: Wie [sahen] die Maenner [aus], die ihr auf dem Tabor erschlagen habt? Sie sagten: Ganz wie du, so waren sie, jeder gleich einem Koenigssohn. 8.19 Da sagte er: Meine Brueder, die Soehne meiner Mutter, waren sie. So wahr der HERR lebt, haettet ihr sie am Leben gelassen, wuerde ich euch nicht erschlagen! 8.20 Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Steh auf, erschlag sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; denn er fuerchtete sich, weil er noch ein Junge war. 8.21 Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh du auf und stoss uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna. Und er nahm die Halbmonde, die an den Haelsen ihrer Kamele [hingen]. Ablehnung der Koenigswuerde durch Gideon, aber Verleitung zum Goetzendienst. 8.22 Und die Maenner von Israel sagten zu Gideon: Herrsche ueber uns, sowohl du als auch dein Sohn und deines Sohnes Sohn! Denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet. 8.23 Gideon aber sagte zu ihnen: Nicht ich will ueber euch herrschen, auch mein Sohn soll nicht ueber euch herrschen. Der HERR soll ueber euch herrschen. 8.24 Und Gideon sagte zu ihnen: Eine Bitte will ich von euch erbitten: Gebt mir jeder einen Ring von seiner Beute! (Denn sie hatten goldene Ringe, weil sie Ismaeliter waren). 8.25 Sie sagten: Gern wollen wir [sie dir] geben. Und sie breiteten ein Obergewand aus und warfen darauf jeder einen Ring von seiner Beute. 8.26 Und das Gewicht der goldenen Ringe, die er erbeten hatte, betrug 1 700 [Schekel] Gold, abgesehen von den Halbmonden und den Ohrgehaengen und den Purpurkleidern, die die Koenige von Midian getragen hatten, und abgesehen von den Halsketten, die an den Haelsen ihrer Kamele [gehangen hatten]. 8.27 Und Gideon machte daraus ein Ephod und stellte es in seiner Stadt auf, in Ofra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Das wurde Gideon und seinem Haus zur Falle. Gideons Nachkommen und Tod. 8.28 So musste sich Midian vor den Soehnen Israel beugen und konnte sein Haupt nicht mehr erheben. Und das Land hatte in den Tagen Gideons vierzig Jahre Ruhe. 8.29 Und Jerub-Baal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Haus. 8.30 Und Gideon hatte siebzig Soehne, die [alle] aus seiner Lende hervorgegangen waren; denn er hatte viele Frauen. 8.31 Und seine Nebenfrau, die in Sichem [wohnte], auch sie gebar ihm einen Sohn; und er gab ihm den Namen Abimelech. 8.32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in gutem Alter. Und er wurde im Grab seines Vaters Joasch begraben, in Ofra, [der Stadt] der Abiesriter. 8.33 Und es geschah, sobald Gideon gestorben war, da wandten sich die Soehne Israel [wieder] ab und hurten den Baalim nach und machten sich den Baal-Berit zum Gott. 8.34 Und die Soehne Israel dachten nicht mehr an den HERRN, ihren Gott, der sie der Hand all ihrer Feinde ringsum entrissen hatte. 8.35 Und sie erwiesen dem Haus Jerub-Baal-Gideons keine Guete, wie es all dem Guten, das er an Israel getan hatte, entsprochen haette. Abimelechs Brudermord und Koenigtum. \9\ 9.1 Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Bruedern seiner Mutter. Und er redete zu ihnen und zur ganzen Sippe vom Haus des Vaters seiner Mutter und sagte: 9.2 Redet doch vor den Ohren aller Buerger von Sichem: Was ist besser fuer euch: dass siebzig Maenner ueber euch herrschen, alle Soehne Jerub-Baals, oder dass [nur] ein Mann ueber euch herrscht? Und bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin! 9.3 Da redeten die Brueder seiner Mutter ueber ihn vor den Ohren aller Buerger von Sichem all diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu, denn sie sagten [sich]: Er ist unser Bruder. 9.4 Und sie gaben ihm siebzig [Schekel] Silber aus dem Haus des Baal-Berit. Und Abimelech kaufte sich damit ehrlose und leichtfertige Maenner; die folgten ihm nach. 9.5 Und er kam in das Haus seines Vates, nach Ofra, und erschlug seine Brueder, die Soehne Jerub-Baals, siebzig Mann auf einem Stein. Es blieb aber Jotam uebrig, der juengste Sohn Jerub-Baals, denn er hatte sich versteckt. 9.6 Und alle Buerger von Sichem und die ganze Bewohnerschaft des Millo versammelten sich und gingen hin und machten Abimelech zum Koenig bei der Denkmals-Terebinthe, die in Sichem [steht]. Jotams Fabel und Rede gegen Abimelech. 9.7 Und man berichtete es Jotam. Da ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, und er erhob seine Stimme, rief und sagte zu ihnen: Hoert auf mich, Buerger von Sichem, dann wird Gott auf euch hoeren! 9.8 Einst gingen die Baeume hin, einen Koenig ueber sich zu salben. Und sie sagten zum Olivenbaum: Sei Koenig ueber uns! 9.9 Da sagte ihnen der Olivenbaum: Sollte ich meine Fettigkeit aufgeben, die Goetter und Menschen an mir in Ehren halten, und sollte ich hingehen, um ueber den Baeumen zu schweben? 9.10 Und die Baeume sagten zum Feigenbaum: Komm du, sei Koenig ueber uns! 9.11 Da sagte ihnen der Feigenbaum: Sollte ich meine Suessigkeit aufgeben und meine gute Frucht, und sollte ich hingehen, um ueber den Baeumen zu schweben? 9.12 Und die Baeume sagten zum Weinstock: Komm du, sei Koenig ueber uns! 9.13 Da sagte ihnen der Weinstock: Sollte ich meinen Most aufgeben, der Goetter und Menschen erfreut, und sollte ich hingehen, um ueber den Baeumen zu schweben? 9.14 Und alle Baeume sagten zum Dornstrauch: Komm du, sei Koenig ueber uns! 9.15 Da sagte der Dornstrauch zu den Baeumen: Wollt ihr in Wahrheit mich zum Koenig ueber euch salben, so kommt, sucht Zuflucht in meinem Schatten! Wenn aber nicht, so gehe Feuer aus vom Dornstrauch, das fresse die Zedern des Libanon! - 9.16 Und nun, wenn ihr in Wahrheit und Aufrichtigkeit gehandelt habt, als ihr Abimelech zum Koenig gemacht habt, und wenn ihr Gutes getan habt an Jerub-Baal und an seinem Haus und wenn ihr ihm getan habt nach dem Tun seiner Haende - 9.17 denn mein Vater hat fuer euch gekaempft und sein Leben eingesetzt und euch der Hand Midians entrissen; 9.18 ihr aber habt euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine Soehne erschlagen, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum Koenig gemacht ueber die Buerger von Sichem, weil er euer Bruder ist -, 9.19 wenn ihr also an diesem Tag in Wahrheit und Aufrichtigkeit an Jerub-Baal und an seinem Haus gehandelt habt, dann habt eure Freude an Abimelech, und auch er soll seine Freude an euch haben! 9.20 Wenn aber nicht, so gehe Feuer von Abimelech aus und fresse die Buerger von Sichem und die Bewohnerschaft des Millo! Und es gehe Feuer aus von den Buergern von Sichem und von der Bewohnerschaft des Millo und fresse Abimelech! 9.21 Und Jotam floh und entwich und ging nach Beer und blieb dort wohnen [aus Furcht] vor seinem Bruder Abimelech. Abimelechs Ende. 9.22 Und Abimelech herrschte ueber Israel drei Jahre. 9.23 Da sandte Gott einen boesen Geist zwischen Abimelech und die Buerger von Sichem. Und die Buerger von Sichem handelten treulos an Abimelech, 9.24 damit die Gewalttat an den siebzig Soehnen Jerub-Baals [auf ihn] zurueckkaeme und ihr Blut auf ihren Bruder Abimelech gelegt wuerde, der sie erschlagen hatte, und auf die Buerger von Sichem, die seine Haende gestaerkt hatten, seine Brueder zu erschlagen. 9.25 Und die Buerger von Sichem legten [Wegelagerer in] einen Hinterhalt gegen ihn auf den Hoehen der Berge; die beraubten jeden, der an ihnen auf dem Weg vorueberzog. Das wurde dem Abimelech berichtet. 9.26 Und Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Bruedern, und sie zogen durch Sichem. Und die Buerger von Sichem vertrauten ihm. 9.27 Und sie gingen aufs Feld hinaus und hielten Lese in ihren Weinbergen und kelterten. Und sie hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, assen und tranken und fluchten dem Abimelech. 9.28 Und Gaal, der Sohn Ebeds, sagte: Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir [ihm] dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals und Sebul sein Statthalter? Dient [lieber] den Maennern Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten gerade wir ihm dienen? 9.29 Haette ich nur dieses Volk unter meiner Hand, so wollte ich Abimelech [schon] beseitigen, und ich wuerde zu Abimelech sagen: Vermehre [doch] dein Heer und zieh aus! 9.30 Als nun Sebul, der Oberste der Stadt, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hoerte, da entbrannte sein Zorn. 9.31 Und er sandte Boten zu Abimelech mit List und [liess ihm] sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brueder sind nach Sichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt gegen dich auf. 9.32 Und nun, mache dich in der Nacht auf, du und das [Kriegs]volk, das bei dir ist, und lege dich auf dem Feld in einen Hinterhalt! 9.33 Und es geschehe am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, dann mache dich frueh auf und ueberfalle die Stadt! Siehe, wenn er und das [Kriegs]volk, das bei ihm ist, gegen dich herausziehen, dann tu ihm, wie deine Hand es finden wird! 9.34 Da machten sich Abimelech und das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm war, in der Nacht auf und legten sich in vier Abteilungen gegen Sichem in einen Hinterhalt. 9.35 Und Gaal, der Sohn Ebeds, ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttores. Da machten sich Abimelech und das [Kriegs]volk, das bei ihm war, aus dem Hinterhalt auf. 9.36 Als nun Gaal das [Kriegs]volk sah, sagte er zu Sebul: Siehe, [Kriegs]volk kommt von den Hoehen der Berge herab. Sebul aber sagte zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du als Maenner an. 9.37 Doch Gaal beharrte darauf und sagte: Sieh doch, [Kriegs]volk kommt von der Hoehe des Landes herab, und eine Abteilung kommt aus der Richtung von Elon-Meonenim. 9.38 Da sagte Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, mit dem du sagtest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das [Kriegs]volk, das du verachtet hast? Zieh doch jetzt aus und kaempfe mit ihm! 9.39 Da zog Gaal hinaus, vor den Buergern von Sichem her, und kaempfte mit Abimelech. 9.40 Und Abimelech jagte ihn, so dass er vor ihm floh. Und viele fielen [und lagen] erschlagen bis an den Eingang des Tores. 9.41 Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brueder, so dass sie nicht mehr in Sichem blieben. 9.42 Und es geschah am andern Tag, da ging das Volk aufs Feld hinaus. Das berichtete man Abimelech. 9.43 Da nahm er das [Kriegs]volk und teilte es in drei Abteilungen und legte sich auf dem Feld in einen Hinterhalt. Und er sah, und siehe, das Volk kam aus der Stadt heraus. Da erhob er sich gegen sie und schlug sie. 9.44 Und Abimelech und die Abteilungen, die bei ihm waren, brachen hervor und stellten sich an den Eingang des Stadttores. Die beiden [anderen] Abteilungen aber fielen ueber alle her, die auf dem Feld waren, und erschlugen sie. 9.45 Und Abimelech kaempfte jenen ganzen Tag gegen die Stadt. Und er nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, erschlug er. Und er riss die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz. 9.46 Als das alle Buerger von Migdal-Sichem hoerten, gingen sie in das Kellergewoelbe des Hauses des Gottes Berit. 9.47 Und es wurde dem Abimelech berichtet, dass alle Buerger von Migdal-Sichem sich versammelt haetten. 9.48 Da stieg Abimelech auf den Berg Zalmon, er und das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm war. Und Abimelech nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum ab, hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter. Und er sagte zu dem Volk, das bei ihm war: Was ihr mich habt tun sehen, schnell, macht es wie ich! 9.49 Da hieb auch das ganze Volk, jeder seinen Ast ab, und sie folgten Abimelech, legten [alles] auf das Kellergewoelbe und steckten das Kellergewoelbe ueber ihnen in Brand. So starben auch alle Leute von Migdal-Sichem, etwa tausend Maenner und Frauen. 9.50 Dann zog Abimelech nach Tebez und belagerte Tebez und nahm es ein. 9.51 Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, und dahin flohen alle Maenner und Frauen, alle Buerger der Stadt. Und sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turmes. 9.52 Und Abimelech kam an den Turm und kaempfte gegen ihn. Und er trat an den Eingang des Turmes, um ihn mit Feuer zu verbrennen. 9.53 Da warf eine Frau einen oberen Muehlstein auf Abimelechs Kopf und zerschmetterte ihm den Schaedel. 9.54 Da rief er schnell nach dem Burschen, seinem Waffentraeger, und sagte zu ihm: Zieh dein Schwert und toete mich, damit man nicht von mir sagt: Eine Frau hat ihn erschlagen! Und sein Bursche durchbohrte ihn, dass er starb. 9.55 Und als die Maenner von Israel sahen, dass Abimelech tot war, da gingen sie, jeder an seinen Ort. 9.56 So liess Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater veruebt hatte, indem er seine siebzig Brueder erschlug, [auf ihn] zurueckkommen. 9.57 Und die ganze Bosheit der Maenner von Sichem liess Gott auf ihren Kopf zurueckkommen. So kam ueber sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerub-Baals. Richter Tola und Jair. vgl. Kap. 12,8-15. \10\ 10.1 Und nach Abimelech stand auf, um Israel zu retten, Tola, der Sohn des Puwa, des Sohnes des Dodo, ein Mann aus Issaschar. Er wohnte in Schamir im Gebirge Ephraim. 10.2 Und er richtete Israel 23 Jahre. Und er starb und wurde in Schamir begraben. 10.3 Und nach ihm stand Jair auf, der Gileaditer. Er richtete Israel 22 Jahre. 10.4 Und er hatte dreissig Soehne, die auf dreissig Eseln ritten, und sie hatten dreissig Staedte. Diese nennt man die Zeltdoerfer Jairs bis auf diesen Tag; sie [liegen] im Land Gilead. 10.5 Und Jair starb und wurde in Kamon begraben. Bedrueckung Israels durch die Ammoniter. 10.6 Und die Soehne Israel taten weiter, was boese war in den Augen des HERRN, und sie dienten den Baalim und den Astarot und den Goettern Arams und den Goettern Sidons und den Goettern Moabs und den Goettern der Soehne Ammon und den Goettern der Philister. Und sie verliessen den HERRN und dienten ihm nicht. 10.7 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er verkaufte sie in die Hand der Philister und in die Hand der Soehne Ammon. 10.8 Und sie zerschmetterten und zerschlugen die Soehne Israel in jenem Jahr, [und zwar] achtzehn Jahre [lang] alle Soehne Israel, die jenseits des Jordan waren im Land der Amoriter, das in Gilead ist. 10.9 Und die Soehne Ammon zogen ueber den Jordan, um auch gegen Juda und gegen Benjamin und gegen das Haus Ephraim zu kaempfen. So war Israel in grosser Bedraengnis. 10.10 Da schrieen die Soehne Israel zu dem HERRN um Hilfe und sagten: Wir haben gegen dich gesuendigt, weil wir unseren Gott verlassen und den Baalim gedient haben. 10.11 Und der HERR sprach zu den Soehnen Israel: Ist es nicht so? Von den Aegyptern und von den Amoritern, von den Soehnen Ammon und von den Philistern, 10.12 und als die Sidonier und Amalekiter und Maoniter euch quaelten und als ihr da zu mir schrieet, da habe ich euch aus ihrer Hand gerettet. 10.13 Ihr aber, ihr habt mich verlassen und habt andern Goettern gedient. Darum werde ich nicht fortfahren, euch zu retten. 10.14 Geht hin und schreit zu den Goettern um Hilfe, die ihr erwaehlt habt! Sollen sie euch doch retten zur Zeit eurer Not! 10.15 Da sagten die Soehne Israel zu dem HERRN: Wir haben gesuendigt. Tu du uns nach allem, was gut ist in deinen Augen! Nur errette uns doch am heutigen Tag! 10.16 Und sie entfernten die fremden Goetter aus ihrer Mitte und dienten dem HERRN. Da wurde seine Seele ungeduldig ueber das Elend Israels. 10.17 Und die Soehne Ammon wurden zusammengerufen und lagerten in Gilead. Und die Soehne Israel versammelten sich und lagerten in Mizpa. 10.18 Da sagte das Volk, [naemlich] die Obersten von Gilead, einer zum andern: Wer ist der Mann, der anfaengt, mit den Soehnen Ammon zu kaempfen? Er soll das Oberhaupt aller Bewohner Gileads werden. Jeftahs Berufung. \11\ 11.1 Und Jeftah, der Gileaditer, war ein tapferer Held. Er war aber der Sohn einer Hure, und Gilead hatte Jeftah gezeugt. 11.2 Aber [auch] Gileads Ehefrau hatte ihm Soehne geboren. Als nun die Soehne der Frau gross geworden waren, vertrieben sie Jeftah und sagten zu ihm: Du erbst nicht mit dem Haus unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer anderen Frau. 11.3 So war Jeftah vor seinen Bruedern geflohen und hatte sich im Land Tob niedergelassen. Und es sammelten sich bei Jeftah ehrlose Leute, die zogen mit ihm aus. 11.4 Und es geschah nach einiger Zeit, da kaempften die Soehne Ammon mit Israel. 11.5 Und es geschah, als die Soehne Ammon mit Israel kaempften, da gingen die Aeltesten von Gilead hin, um Jeftah aus dem Land Tob zu holen. 11.6 Und sie sagten zu Jeftah: Komm und sei unser Anfuehrer, damit wir gegen die Soehne Ammon kaempfen koennen! 11.7 Da sagte Jeftah zu den Aeltesten von Gilead: Seid ihr es nicht gewesen, die mich gehasst und mich aus dem Haus meines Vaters vertrieben haben? Und warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedraengnis seid? 11.8 Und die Aeltesten von Gilead sagten zu Jeftah: Darum sind wir jetzt zu dir zurueckgekehrt, damit du mit uns ziehst und gegen die Soehne Ammon kaempfst. Du sollst unser Oberhaupt werden fuer alle Bewohner Gileads. 11.9 Da sagte Jeftah zu den Aeltesten von Gilead: Wenn ihr mich zurueckholt zum Kampf gegen die Soehne Ammon und der HERR sie vor mir dahingibt, werde ich [dann] wirklich euer Oberhaupt sein? 11.10 Und die Aeltesten von Gilead sagten zu Jeftah: Der HERR sei Zeuge zwischen uns: Wenn wir nicht so tun, wie du geredet hast! 11.11 Da ging Jeftah mit den Aeltesten von Gilead mit, und das Volk setzte ihn als Oberhaupt und als Anfuehrer ueber sich. Und Jeftah redete alle seine Worte vor dem HERRN in Mizpa. Jeftahs Verhandlung mit den Ammonitern. 11.12 Und Jeftah sandte Boten an den Koenig der Soehne Ammon und [liess ihm] sagen: Was habe ich mit dir [zu tun], dass du gegen mich gekommen bist, um gegen mein Land Krieg zu fuehren? 11.13 Und der Koenig der Soehne Ammon sagte zu den Boten Jeftahs: Weil Israel, als es aus Aegypten heraufzog, mein Land genommen hat, vom Arnon bis an den Jabbok und bis an den Jordan. Und nun gib die Laender in Frieden zurueck! 11.14 Da sandte Jeftah noch einmal Boten an den Koenig der Soehne Ammon 11.15 und liess ihm sagen: So spricht Jeftah: Israel hat nicht das Land Moabs und das Land der Soehne Ammon genommen. 11.16 Sondern als sie aus Aegypten heraufzogen, da wanderte Israel durch die Wueste bis zum Schilfmeer, und es kam nach Kadesch. 11.17 Und Israel sandte Boten an den Koenig von Edom und [liess ihm] sagen: Lass mich doch durch dein Land ziehen! Aber der Koenig von Edom hoerte nicht [darauf]. Und auch an den Koenig von Moab sandte es; aber [auch der] wollte nicht. So blieb Israel in Kadesch. 11.18 Und es wanderte durch die Wueste und umging das Land Edom und das Land Moab und kam von Sonnenaufgang her zum Land Moab. Und sie lagerten jenseits des Arnon und kamen nicht in das Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze Moabs. V. 19-22: 4Mo 21,21-25. 11.19 Und Israel sandte Boten an Sihon, den Koenig der Amoriter, den Koenig von Heschbon, und Israel liess ihm sagen: Lass uns doch durch dein Land ziehen bis an meinen Ort! 11.20 Aber Sihon traute Israel nicht, dass es [nur] durch sein Gebiet hindurchziehen wolle. Und Sihon versammelte sein ganzes [Kriegs]volk, und sie lagerten sich in Jahaz; und er kaempfte gegen Israel. 11.21 Da gab der HERR, der Gott Israels, den Sihon und sein ganzes [Kriegs]volk in die Hand Israels, und sie schlugen sie. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter, die jenes Land bewohnten, in Besitz: 11.22 Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter in Besitz, vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wueste bis an den Jordan. 11.23 Und nun: Der HERR, der Gott Israels, hat die Amoriter vor seinem Volk Israel vertrieben, da willst du uns [wieder] daraus verdraengen? 11.24 Ist es nicht [so]: Wen Kemosch, dein Gott, [vor] dir vertreibt, dessen Land nimmst du in Besitz. Und wen immer der HERR, unser Gott, vor uns her vertreibt, dessen Land nehmen wir in Besitz. 11.25 Und nun, bist du wirklich besser als Balak, der Sohn Zippors, der Koenig von Moab? Hat er sich etwa in einen Rechtsstreit mit Israel eingelassen oder jemals mit ihnen einen Krieg angefangen? 11.26 Waehrend Israel in Heschbon wohnte und in seinen Tochterstaedten und in Aroer und in seinen Tochterstaedten und in all den Staedten, die laengs des Arnon [liegen], dreihundert Jahre lang - warum habt ihr [sie uns] denn nicht in jener Zeit entrissen? 11.27 Nicht ich habe gegen dich gesuendigt, sondern du tust mir Boeses an, indem du gegen mich Krieg fuehrst. Es richte der HERR, der Richter, heute zwischen den Soehnen Israel und den Soehnen Ammon! Jeftahs Geluebde und Sieg. 11.28 Aber der Koenig der Soehne Ammon hoerte nicht auf Jeftahs Worte, die er zu ihm gesandt hatte. 11.29 Da kam der Geist des HERRN ueber Jeftah. Und er zog durch Gilead und Manasse und zog nach Mizpa in Gilead, und von Mizpa in Gilead zog er weiter zu den Soehnen Ammon. 11.30 Und Jeftah gelobte dem HERRN ein Geluebde und sagte: Wenn du die Soehne Ammon wirklich in meine Hand gibst, 11.31 dann soll der - wer es auch sei -, der aus der Tuer meines Hauses herauskommt mir entgegen, wenn ich in Frieden von den Soehnen Ammon zurueckkehre, der soll dem HERRN gehoeren; ich will ihn als Brandopfer opfern! 11.32 So zog Jeftah zu den Soehnen Ammon hinueber, um gegen sie zu kaempfen. Und der HERR gab sie in seine Hand. 11.33 Und er schlug sie von Aroer an bis dahin, wo man nach Minnit kommt, zwanzig Staedte, und bis nach Abel-Keramim - eine sehr grosse Niederlage [fuer die Soehne Ammon]. So mussten sich die Soehne Ammon vor den Soehnen Israel beugen. 11.34 Und Jeftah kam nach Mizpa zu seinem Haus. Und siehe, da trat seine Tochter heraus ihm entgegen, mit Tamburinen und in Reigentaenzen. Nur sie hatte er, als einzige; ausser ihr hatte er weder Sohn noch Tochter. 11.35 Und es geschah, als er sie sah, da zerriss er seine Kleider und sagte: Wehe, meine Tochter! Tief beugst du mich nieder. Du, du bist unter denen, die mich in Truebsal bringen! Ich selber habe meinen Mund gegen den HERRN aufgerissen und kann nicht mehr zurueck! 11.36 Da sagte sie zu ihm: Mein Vater, hast du deinen Mund gegen den HERRN aufgerissen, so tu mir, wie es aus deinem Mund hervorgegangen ist, nachdem der HERR dir Rache verschafft hat an deinen Feinden, den Soehnen Ammon! 11.37 Und sie sagte [weiter] zu ihrem Vater: Es moege dies mir gewaehrt werden: Lass mir zwei Monate, dass ich hingehe und hinabsteige ueber die Berge und meine Jungfrauschaft beweine, ich und meine Freundinnen! 11.38 Er sagte: Geh hin! Und er entliess sie fuer zwei Monate. So ging sie hin, sie und ihre Freundinnen, und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. 11.39 Und es geschah am Ende von zwei Monaten, da kehrte sie zu ihrem Vater zurueck. Und er vollzog an ihr sein Geluebde, das er gelobt hatte. Sie hatte aber keinen Mann erkannt. Und es wurde zur Ordnung in Israel: 11.40 Von Jahr zu Jahr gehen die Toechter Israel hin, um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, zu besingen, vier Tage im Jahr. Jeftahs Sieg ueber die Ephraimiter. \12\ 12.1 Und die Maenner von Ephraim wurden zusammengerufen und zogen hinueber nach Norden. Und sie sagten zu Jeftah: Warum bist du hinuebergezogen, um gegen die Soehne Ammon zu kaempfen, und hast uns nicht gerufen, mit dir zu gehen? Wir werden dein Haus ueber dir mit Feuer verbrennen! 12.2 Da sagte Jeftah zu ihnen: Ich habe einen heftigen Streit ausgefochten, ich und mein Volk, mit den Soehnen Ammon. Ich habe euch zu Hilfe gerufen, aber ihr habt mich nicht aus ihrer Hand gerettet. 12.3 Und als ich sah, dass du als Retter nicht da warst, legte ich mein Leben in meine [eigene] Hand und zog hin gegen die Soehne Ammon. Und der HERR gab sie in meine Hand. Was seid ihr denn an diesem Tag gegen mich heraufgezogen, um gegen mich zu kaempfen? 12.4 Und Jeftah versammelte alle Maenner von Gilead und kaempfte mit Ephraim. Und die Maenner von Gilead schlugen Ephraim; denn die hatten gesagt: Fluechtlinge von Ephraim seid ihr! Gilead [liegt doch] mitten in Ephraim, mitten in Manasse! 12.5 Und Gilead nahm Ephraim die Furten des Jordan. Und es geschah, wenn ephraimitische Fluechtlinge sagten: Lass mich hinuebergehen! - dann sagten die Maenner von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimiter? Und sagte er: Nein! - 12.6 so sprachen sie zu ihm: Sag mal: Schibbolet! Und sagte er: Sibbolet! - und brachte es nicht fertig, richtig zu sprechen, dann packten sie ihn und schlachteten ihn an den Furten des Jordan. So fielen in jener Zeit von Ephraim 42 000 [Mann]. 12.7 Und Jeftah richtete Israel sechs Jahre. Und Jeftah, der Gileaditer, starb und wurde in einer der Staedte Gileads begraben. Richter Ibzan, Elon und Abdon. vgl. Kap. 10,1-5. 12.8 Und nach ihm richtete Israel Ibzan von Bethlehem. 12.9 Und er hatte dreissig Soehne. Dreissig Toechter entliess er nach auswaerts, und dreissig Toechter holte er von auswaerts fuer seine Soehne herein. Und er richtete Israel sieben Jahre. 12.10 Und Ibzan starb und wurde in Bethlehem begraben. 12.11 Und nach ihm richtete Israel Elon, der Sebuloniter. Er richtete Israel zehn Jahre. 12.12 Und Elon, der Sebuloniter, starb und wurde in Ajalon im Land Sebulon begraben. 12.13 Und nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Piratoniter. 12.14 Und er hatte vierzig Soehne und dreissig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Und er richtete Israel acht Jahre. 12.15 Und Abdon, der Sohn Hillels, der Piratoniter, starb und wurde in Piraton begraben, im Land Ephraim, auf dem Amalekiterberg. Simsons Geburt. \13\ 13.1 Und die Soehne Israel taten weiter, was boese war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR vierzig Jahre in die Hand der Philister. 13.2 Da war nun ein Mann aus Zora, von einer Sippe der Daniter, sein Name war Manoach. Seine Frau aber war unfruchtbar und gebar nicht. 13.3 Und der Engel des HERRN erschien der Frau und sprach zu ihr: Sieh doch, du bist unfruchtbar und gebierst nicht; aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebaeren. 13.4 Und nun, huete dich doch und trinke weder Wein noch Rauschtrank und iss ja nichts Unreines! 13.5 Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebaeren. Ein Schermesser soll nicht auf sein Haupt kommen, denn ein Nasiraeer Gottes soll der Junge sein von Mutterleib an. Er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten. 13.6 Und die Frau kam und sprach zu ihrem Mann und sagte: Ein Mann Gottes ist zu mir gekommen, und sein Aussehen war wie das Aussehen des Engels Gottes, sehr furchtbar. Ich habe ihn aber nicht gefragt, woher er sei, und seinen Namen hat er mir nicht genannt. 13.7 Und er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebaeren. Und nun, trinke weder Wein noch Rauschtrank und iss nichts Unreines; denn ein Nasiraeer Gottes soll der Junge sein vom Mutterleib an bis zum Tag seines Todes. 13.8 Da betete Manoach zu dem HERRN und sagte: Bitte, Herr, der Mann Gottes, den du gesandt hast, moege doch noch einmal zu uns kommen und uns lehren, was wir tun sollen mit dem Jungen, der geboren werden soll. 13.9 Und Gott hoerte auf die Stimme Manoachs. Und der Engel Gottes kam noch einmal zu der Frau, als sie gerade auf dem Feld sass und Manoach, ihr Mann, nicht bei ihr war. 13.10 Da beeilte sich die Frau, lief, berichtete es ihrem Mann und sagte zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der an jenem Tag zu mir gekommen ist! 13.11 Da machte sich Manoach auf und folgte seiner Frau. Und er kam zu dem Mann und sagte zu ihm: Bist du der Mann, der zu der Frau geredet hat? Er sagte: Ich bin es. 13.12 Und Manoach sagte: Nun, [wenn] dein Wort eintrifft, was soll die [Lebens]weise des Jungen und sein Tun sein? 13.13 Da sprach der Engel des HERRN zu Manoach: Vor allem, was ich der Frau gesagt habe, soll sie sich hueten. 13.14 Von allem, was vom Weinstock kommt, soll sie nicht essen, und Wein und Rauschtrank soll sie nicht trinken, und sie soll nichts Unreines essen. Alles, was ich ihr geboten habe, soll sie beachten. 13.15 Und Manoach sagte zu dem Engel des HERRN: Wir haetten dich gern zurueckgehalten und dir ein Ziegenboeckchen zubereitet. 13.16 Doch der Engel des HERRN sprach zu Manoach: Wenn du mich auch aufhieltest, ich wuerde nicht von deinem Brot essen. Willst du aber ein Brandopfer zubereiten, opfere es dem HERRN! Manoach hatte naemlich nicht erkannt, dass es der Engel des HERRN war. 13.17 Da sagte Manoach zum Engel des HERRN: Wie ist dein Name? Wenn dein Wort eintrifft, moechten wir dich ehren. 13.18 Doch der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Er ist zu wunderbar! 13.19 Da nahm Manoach das Ziegenboeckchen und das Speisopfer und opferte es dem HERRN auf dem Felsen. Er aber vollbrachte Wunderbares, und Manoach und seine Frau sahen zu. 13.20 Es geschah naemlich, als die Flamme vom Altar zum Himmel emporstieg, da fuhr der Engel des HERRN in der Flamme des Altars hinauf. Manoach aber und seine Frau sahen zu und fielen auf ihr Gesicht zur Erde. 13.21 Der Engel des HERRN aber erschien Manoach und seiner Frau danach nicht mehr. Da [erst] erkannte Manoach, dass es der Engel des HERRN war. 13.22 Und Manoach sagte zu seiner Frau: Ganz sicher muessen wir [jetzt] sterben, denn wir haben Gott gesehen! 13.23 Aber seine Frau sagte zu ihm: Wenn es dem HERRN gefallen haette, uns zu toeten, so haette er aus unserer Hand nicht Brandopfer und Speisopfer angenommen, und er haette uns nicht dies alles sehen lassen und uns jetzt nicht so etwas hoeren lassen. 13.24 Und die Frau gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Simson. Und der Junge wuchs heran, und der HERR segnete ihn. 13.25 Und der Geist des HERRN fing an, ihn zu treiben in Machaneh-Dan zwischen Zora und Eschtaol. Simsons Kampf mit dem Loewen, seine Hochzeit und Ueberlistung durch die Philister. \14\ 14.1 Und Simson ging nach Timna hinab. Und er sah in Timna eine Frau von den Toechtern der Philister. 14.2 Und er ging [wieder] hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter und sagte: Ich habe in Timna eine Frau von den Toechtern der Philister gesehen. Und nun nehmt sie mir [doch] zur Frau! 14.3 Da sagte sein Vater zu ihm und [auch] seine Mutter: Gibt es unter den Toechtern deiner Brueder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du hingehst, eine Frau zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Simson aber sagte zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist in meinen Augen die richtige! 14.4 Sein Vater und seine Mutter erkannten aber nicht, dass es von dem HERRN war; denn er suchte einen Anlass bei den Philistern. In jener Zeit herrschten naemlich die Philister ueber Israel. 14.5 Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna hinab. Als sie nun an die Weinberge von Timna kamen, siehe, da [sprang] ein Jungloewe bruellend ihm entgegen. 14.6 Da kam der Geist des HERRN ueber ihn. Und er zerriss ihn, wie man ein Boeckchen zerreisst; und er hatte gar nichts in seiner Hand. Aber seinem Vater und seiner Mutter erzaehlte er nicht, was er getan hatte. 14.7 Und er ging hinab und redete zu der Frau, und sie war die richtige in den Augen Simsons. 14.8 Und nach einiger Zeit kehrte er zurueck, um sie zu nehmen. Und er bog [vom Weg] ab, um nach dem Kadaver des Loewen zu sehen, und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Koerper des Loewen und Honig. 14.9 Den loeste er heraus, [nahm ihn] in seine Haende und ging weiter, wobei er im Gehen ass. Und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, und sie assen. Aber er erzaehlte ihnen nicht, dass er den Honig aus dem Koerper des Loewen herausgeloest hatte. 14.10 Und sein Vater ging zu der Frau hinab, und Simson veranstaltete dort ein Festmahl; denn so pflegten es die jungen Maenner zu tun. 14.11 Und es geschah, als sie ihn sahen, da nahmen sie dreissig [Braut]begleiter; die waren bei ihm. 14.12 Da sagte Simson zu ihnen: Ich will euch einmal ein Raetsel aufgeben. Wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Festmahles richtig loest und es herausfindet, dann werde ich euch dreissig Hemden und dreissig Festkleider geben. 14.13 Wenn ihr es mir aber nicht loesen koennt, dann muesst ihr mir dreissig Hemden und dreissig Festkleider geben. Da sagten sie zu ihm: Gib dein Raetsel auf, wir wollen hoeren! 14.14 Und er sagte zu ihnen: Aus dem Fresser kam Frass, und aus dem Starken kam Suesses. Sie aber konnten das Raetsel nicht loesen drei Tage lang. 14.15 Und es geschah am vierten Tag, da sagten sie zu Simsons Frau: Betoere deinen Mann, dass er uns das Raetsel loest, sonst verbrennen wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer! Habt ihr uns eingeladen, um uns [aus unserm Besitz] zu vertreiben? Ist es nicht so? 14.16 Da weinte Simsons Frau bei ihm und sagte: Du hasst mich nur und liebst mich nicht. Den Soehnen meines Volkes hast du das Raetsel aufgegeben, aber mir hast du es nicht erzaehlt. Er aber sagte zu ihr: Siehe, meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht erzaehlt, da sollte ich es dir erzaehlen? 14.17 Doch sie weinte bei ihm die sieben Tage, an denen sie das Festmahl hielten. Und es geschah am siebten Tag, da erzaehlte er ihr [die Loesung des Raetsels], weil sie ihn draengte, und sie erzaehlte das Raetsel den Soehnen ihres Volkes. 14.18 Da sagten die Maenner der Stadt zu ihm am siebten Tag, bevor die Sonne unterging: Was ist suesser als Honig, und was ist staerker als der Loewe? Er sagte zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepfluegt haettet, dann haettet ihr mein Raetsel nicht herausgefunden. 14.19 Und der Geist des HERRN kam ueber ihn. Und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreissig Mann von ihnen und zog ihnen die Ausruestung aus und gab die Festkleider denen, die das Raetsel geloest hatten. Und sein Zorn entbrannte, so dass er ins Haus seines Vaters hinaufging. 14.20 Simsons Frau aber wurde einem seiner [Braut]begleiter gegeben, der ihm als Brautfuehrer gedient hatte. Simsons Rache: Brand des Getreides. \15\ 15.1 Und es geschah nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, da suchte Simson seine Frau mit einem Ziegenboeckchen auf, und er sagte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer hineingehen. Aber ihr Vater gestattete ihm nicht hineinzugehen. 15.2 Und ihr Vater sagte: Ich habe fest angenommen, dass du sie nur noch hassen wuerdest, da habe ich sie deinem [Braut]begleiter gegeben. Ist nicht ihre juengere Schwester schoener als sie? Sie soll dir an ihrer Stelle gehoeren. 15.3 Da sagte Simson zu ihnen: Diesmal bin ich ohne Schuld an den Philistern, wenn ich ihnen Uebles tue. 15.4 Und Simson ging hin und fing dreihundert Fuechse. Und er nahm Fackeln und kehrte Schwanz zu Schwanz und befestigte eine Fackel zwischen je zwei Schwaenzen in der Mitte. 15.5 Dann zuendete er die Fackeln mit Feuer an, liess [die Fuechse] los in das stehende Getreide der Philister und steckte [alles] in Brand vom Garbenhaufen bis zum stehenden Getreide, ja, bis zum Weinberg [und] Olivenbaum. 15.6 Da sagten die Philister: Wer hat das getan? Und man sagte: Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil er ihm seine Frau weggenommen und sie seinem [Braut]begleiter gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. 15.7 Und Simson sagte zu ihnen: Wenn ihr es so macht - erst wenn ich mich an euch geraecht habe, [erst] danach will ich aufhoeren! 15.8 Und er schlug sie gruendlich zusammen - ein gewaltiger Schlag. Und er ging hinab und blieb in der Felsspalte von Etam. Simson erschlaegt tausend Philister. 15.9 Und die Philister zogen herauf und lagerten in Juda und breiteten sich in Lehi aus. 15.10 Da sagten die Maenner von Juda: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie sagten: Um Simson zu binden, sind wir heraufgezogen, um ihm zu tun, wie er uns getan hat. 15.11 Da zogen dreitausend Mann von Juda zur Felsspalte von Etam hinab und sagten zu Simson: Weisst du nicht, dass die Philister ueber uns herrschen? Was hast du uns da angetan? Er sagte zu ihnen: Wie sie mir getan, so habe ich ihnen getan. 15.12 Da sagten sie zu ihm: Um dich zu binden, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister auszuliefern. Simson sagte zu ihnen: Schwoert mir, dass nicht ihr selber ueber mich herfallen werdet! 15.13 Und sie sagten zu ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und dich in ihre Hand ausliefern, aber toeten wollen wir dich nicht. So banden sie ihn mit zwei neuen Stricken und fuehrten ihn vom Felsen herauf. 15.14 Als er nach Lehi kam, da jauchzten ihm die Philister entgegen. Aber der Geist des HERRN kam ueber ihn, da wurden die Stricke, die an seinen Armen waren, wie Flachsfaeden, die vom Feuer versengt sind, und seine Fesseln schmolzen von seinen Haenden weg. 15.15 Und er fand einen frischen Eselskinnbacken, und er streckte seine Hand aus, nahm ihn und erschlug damit tausend Mann. 15.16 Und Simson sprach: Mit dem Eselskinnbacken [schlug ich] einen Haufen, zwei Haufen! Mit dem Eselskinnbacken erschlug ich tausend Mann! 15.17 Und es geschah, als er ausgeredet hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand. Und man nannte jenen Ort Ramat-Lehi. 15.18 Und er hatte grossen Durst. Da rief er zu dem HERRN und sagte: Du hast durch die Hand deines Knechtes diese grosse Rettung gegeben, nun aber muss ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen! 15.19 Da spaltete Gott die Hoehlung, die bei Lehi ist, so dass Wasser aus ihr hervorkam. Und er trank, und sein Geist kehrte zurueck, und er lebte [wieder] auf. Daher gab man ihr den Namen: Quelle des Rufenden; die ist bei Lehi bis auf diesen Tag. 15.20 Und er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre. Simson zu Gaza. \16\ 16.1 Und Simson ging nach Gaza. Dort sah er eine Hure und ging zu ihr hinein. 16.2 [Das berichtete man] den Gazitern und sagte: Simson ist hierhergekommen. Da umstellten sie ihn und lauerten ihm die ganze Nacht im Stadttor auf. Und sie verhielten sich die ganze Nacht still und sagten: Bis der Morgen hell wird, dann wollen wir ihn erschlagen. 16.3 Und Simson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf und packte die Fluegel des Stadttores und die beiden Pfosten und riss sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern. Und er trug sie auf den Gipfel des Berges, der nach Hebron zu [liegt]. Simson bei Delila - Sein Fall. 16.4 Und es geschah danach, da gewann er eine Frau im Tal Sorek lieb, ihr Name war Delila. 16.5 Da gingen die Fuersten der Philister zu ihr hinauf und sagten zu ihr: Betoere ihn und sieh, wodurch seine Kraft so gross ist und wodurch wir ihn ueberwaeltigen koennen, dass wir ihn binden, um ihn zu bezwingen! Wir wollen dir jeder 1 100 [Schekel] Silber geben. 16.6 Da sagte Delila zu Simson: Vertrau mir doch an, wodurch deine Kraft so gross ist und womit man dich binden muss, um dich zu bezwingen! 16.7 Und Simson sagte zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen bindet, die nicht ausgetrocknet sind, dann werde ich schwach werden und wie ein anderer Mensch sein. 16.8 Da brachten die Fuersten der Philister sieben frische Sehnen, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf. Und sie band ihn damit, 16.9 waehrend die Lauernden bei ihr in der Kammer sassen. Und sie sagte zu ihm: Philister ueber dir, Simson! Da zerriss er die Sehnen, wie ein Faden aus Werg zerreisst, wenn es Feuer riecht. So wurde seine Kraft nicht erkannt. 16.10 Da sagte Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getaeuscht und Luegen zu mir geredet. Vertrau mir doch jetzt, womit man dich binden muss! 16.11 Er sagte zu ihr: Wenn man mich ganz fest mit neuen Stricken, mit denen keine Arbeit getan worden ist, bindet, dann werde ich schwach werden und wie ein anderer Mensch sein. 16.12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit. Dann sagte sie zu ihm, waehrend [wieder] die Lauernden in der Kammer sassen: Philister ueber dir, Simson! Da riss er sie von seinen Armen wie einen Faden. 16.13 Da sagte Delila zu Simson: Bisher hast du mich getaeuscht und Luegen zu mir geredet. Vertrau mir [doch endlich], womit man dich binden muss! Er sagte zu ihr: Wenn du die sieben Haarflechten meines Kopfes mit den Kettfaeden [am Webstuhl] verwebtest. 16.14 Und sie machte sie mit dem Pflock fest und sagte zu ihm: Philister ueber dir, Simson! Da wachte er aus seinem Schlaf auf und riss den Webepflock und die Kettfaeden heraus. 16.15 Da sagte sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich habe dich lieb! - wo doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich jetzt getaeuscht und mir nicht anvertraut, wodurch deine Kraft so gross ist. 16.16 Und es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten bedraengte und ihn plagte, da wurde seine Seele es zum Sterben leid, 16.17 und er vertraute ihr sein ganzes Herz an und sagte zu ihr: Nie ist ein Schermesser auf mein Haupt gekommen, denn ein Nasiraeer Gottes bin ich von Mutterleib an. Wenn ich geschoren werde, dann weicht meine Kraft von mir, und ich werde schwach wie jeder [andere] Mensch sein. 16.18 Und als Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz anvertraut hatte, sandte sie hin und rief die Fuersten der Philister und [liess ihnen] sagen: Diesmal kommt herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz anvertraut! Da kamen die Fuersten der Philister zu ihr herauf, und in ihrer Hand brachten sie das Geld mit. 16.19 Und sie liess ihn auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie den Mann und liess die sieben Haarflechten seines Hauptes abscheren. So begann sie, ihn zu bezwingen, und seine Kraft wich von ihm. 16.20 Und sie sagte: Philister ueber dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlaf und sagte [sich]: Ich werde davonkommen, wie es Mal fuer Mal [gelang], und werde mich freischuetteln. Er wusste aber nicht, dass der HERR von ihm gewichen war. 16.21 Und die Philister packten ihn und stachen ihm die Augen aus. Und sie fuehrten ihn nach Gaza hinab und banden ihn mit ehernen Fesseln, und er musste im Gefaengnis die Muehle drehen. 16.22 Aber das Haar seines Hauptes begann [wieder] zu wachsen, nachdem es geschoren worden war. Simsons Rache und Tod. 16.23 Und die Fuersten der Philister versammelten sich zu einem Freudenfest, um ihrem Gott Dagon ein grosses Schlachtopfer darzubringen. Denn sie sagten: Unser Gott hat Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben. 16.24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott. Denn sie sagten: Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, den, der unser Land verheerte, und den, der unsere Erschlagenen zahlreich machte. 16.25 Und es geschah, als ihr Herz froehlich war, sagten sie: Ruft Simson herbei, er soll fuer uns Spaesse machen! Und sie riefen Simson aus dem Gefaengnis, und er musste vor ihnen Spaesse machen. Und sie stellten ihn zwischen die Saeulen. 16.26 Und Simson sagte zu dem Jungen, der ihn an der Hand hielt: Lass mich, dass ich die Saeulen betaste, auf denen das Haus ruht. Ich will mich an sie lehnen. 16.27 Das Haus war aber voll von Maennern und Frauen, und alle Fuersten der Philister waren [ebenfalls] dort. Und auf dem Dach waren an die dreitausend Maenner und Frauen, die zusahen, wie Simson Spaesse machen musste. 16.28 Da rief Simson zu dem HERRN und sagte: Herr, HERR! Denke doch an mich und staerke mich doch nur diesmal [noch], o Gott, damit ich Rache nehmen kann an den Philistern - eine Rache [nur] fuer meine beiden Augen! 16.29 Dann umfasste Simson die beiden Mittelsaeulen, auf denen das Haus ruhte, stemmte sich gegen sie - [gegen] die eine mit seiner Rechten und [gegen] die andere mit seiner Linken. 16.30 Und Simson sagte: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Und er beugte sich mit [aller] Kraft. Da fiel das Haus auf die Fuersten und auf alles Volk, das darin war. So waren die Toten, die er mit seinem Tod toetete, zahlreicher als die, die er in seinem Leben getoetet hatte. 16.31 Und seine Brueder und das ganze Haus seines Vaters kamen herab und hoben ihn auf. Und sie brachten [ihn] hinauf und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. Michas Bilderdienst. \17\ 17.1 Und es war ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name war Micha. 17.2 Der sagte zu seiner Mutter: Die 1 100 Silberstuecke, die dir genommen worden sind und derentwegen du einen Fluch ausgestossen und ihn auch vor meinen Ohren ausgesprochen hast, - siehe, das Silber ist bei mir. Ich selbst habe es genommen. Da sagte seine Mutter: Sei gesegnet dem HERRN, mein Sohn! 17.3 Und er gab die 1 100 Silberstuecke seiner Mutter zurueck. Und seine Mutter sagte: Hiermit erklaere ich nun das Silber als heilig fuer den HERRN! Fuer meinen Sohn [gehe es] aus meiner Hand, damit man ein Schnitzbild und ein Gussbild [davon] mache! Und jetzt gebe ich es dir zurueck. 17.4 Aber er gab das Silber seiner Mutter zurueck. Und seine Mutter nahm zweihundert Silberstuecke und gab sie dem Goldschmied, und der machte davon ein Schnitzbild und ein Gussbild; das war nun in Michas Haus. 17.5 So hatte der Mann Micha ein Gotteshaus. Und er machte ein Ephod und Teraphim und weihte einen von seinen Soehnen; der wurde sein Priester. 17.6 In jenen Tagen war kein Koenig in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen. 17.7 Nun war da ein junger Mann aus Bethlehem [in] Juda, aus einer Sippe [in] Juda; der war ein Levit, und er wohnte als Fremder dort. 17.8 Und der Mann zog aus der Stadt, aus Bethlehem [in] Juda fort, um als Fremder zu wohnen, wo er es [gerade] traefe. Und indem er seinen Weg zog, kam er ins Gebirge Ephraim zum Haus Michas. 17.9 Und Micha sagte zu ihm: Woher kommst du? Er sagte zu ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem [in] Juda. Ich bin auf der Wanderschaft, um als Fremder zu wohnen, wo ich es [gerade] treffen werde. 17.10 Da sagte Micha zu ihm: Bleibe bei mir und werde mir zum Vater und zum Priester! Und ich will dir jaehrlich zehn Silberstuecke geben und Ausruestung an Kleidern und deinen Lebensunterhalt. Da ging der Levit [zu ihm hinein]. 17.11 Und der Levit entschloss sich, bei dem Mann zu bleiben. Und fuer den wurde der junge Mann wie einer seiner Soehne. 17.12 Und Micha weihte den Leviten. Und der junge Mann wurde sein Priester und war [fuer immer] im Haus Michas. 17.13 Und Micha sagte: Jetzt weiss ich, dass der HERR mir Gutes tun wird, denn ich habe den Leviten zum Priester. Raub des Heiligtums Michas und Eroberung von Lajisch durch den Stamm Dan. \18\ 18.1 In jenen Tagen gab es keinen Koenig in Israel. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbteil zum Wohnen; denn bis zu jenem Tag war ihm mitten unter den Staemmen Israels nichts als Erbteil zugefallen. 18.2 Und die Soehne Dan sandten fuenf Maenner aus ihrer Sippe, aus ihrer Gesamtheit, tapfere Maenner aus Zora und aus Eschtaol, um das Land auszukundschaften und es zu erforschen. Und sie sagten zu ihnen: Geht hin, erforscht das Land! Und sie kamen in das Gebirge Ephraim zum Haus Michas und uebernachteten dort. 18.3 Als sie beim Haus Michas waren, erkannten sie die Mundart des jungen Mannes, des Leviten. Und sie bogen dahin ab und sagten zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht? Und was tust du hier? Und was hast du hier? 18.4 Und er sagte zu ihnen: So und so hat Micha mir getan. Und er hat mich in Lohn genommen, und ich bin sein Priester geworden. 18.5 Da sagten sie zu ihm: Befrage doch Gott, damit wir erkennen, ob unser Weg, auf dem wir gehen, zum Ziel fuehrt! 18.6 Da sagte der Priester zu ihnen: Geht in Frieden! Vor dem HERRN [liegt] euer Weg, auf dem ihr geht. 18.7 Und die fuenf Maenner gingen hin und kamen nach Lajisch. Und sie sahen das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnen, nach Art der Sidonier, ruhig und arglos. Und es gab keinen, der einem irgend etwas zuleide tat im Land, [oder] der [fremdes] Vermoegen in Besitz genommen haette. Und sie waren [weit] entfernt von den Sidoniern und hatten mit den Aramaeern nichts zu tun. - 18.8 Und sie kamen [zurueck] zu ihren Bruedern nach Zora und Eschtaol. Und ihre Brueder sagten zu ihnen: Was [bringt] ihr? 18.9 Sie sagten: Macht euch auf und lasst uns gegen sie hinaufziehen! Denn wir haben uns das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr bleibt [noch] untaetig? Seid nicht traege zu gehen, um hinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen! 18.10 Wenn ihr hinkommt, werdet ihr zu einem arglosen Volk kommen, und das Land ist geraeumig nach [allen] Seiten hin. Ja, Gott hat es in eure Hand gegeben, einen Ort, wo es keinen Mangel gibt an irgend etwas, was auf Erden ist. 18.11 Da brachen sechshundert Mann von dort auf, von der Sippe der Daniter, aus Zora und aus Eschtaol, umguertet mit Waffen. 18.12 Und sie zogen hinauf und lagerten zu Kirjat-Jearim in Juda. Daher hat man diesen Ort Machaneh-Dan genannt bis auf diesen Tag; siehe, er [liegt] hinter Kirjat-Jearim. 18.13 Und von dort zogen sie weiter ins Gebirge Ephraim und kamen zum Haus Michas. 18.14 Da begannen die fuenf Maenner, die gegangen waren, das Land Lajisch auszukundschaften, und sagten zu ihren Bruedern: Wisst ihr, dass in diesen Haeusern Ephod und Teraphim und ein Schnitzbild und ein Gussbild sind? Und nun erkennt, was ihr zu tun habt! 18.15 Da bogen sie dahin ab und traten in das Haus des jungen Mannes, des Leviten, ein, in das Haus Michas, und fragten ihn nach seinem Wohlergehen. 18.16 Die sechshundert mit ihren Waffen umguerteten Maenner aber, die von den Soehnen Dan waren, blieben am Eingang des Tores stehen. 18.17 [Nur] die fuenf Maenner, die gegangen waren, das Land auszukundschaften, stiegen hinauf, gingen dort hinein [und] nahmen das Schnitzbild und das Ephod und die Teraphim und das Gussbild. Und der Priester und die sechshundert Mann, die mit Waffen umguertet waren, standen am Eingang des Tores. 18.18 Als jene nun in Michas Haus gingen und das Schnitzbild, das Ephod und die Teraphim und das Gussbild wegnahmen, da sagte der Priester zu ihnen: Was tut ihr da? 18.19 Sie sagten zu ihm: Schweig! Lege deine Hand auf deinen Mund und geh mit uns und sei fuer uns Vater und Priester! Ist es besser fuer dich, Priester zu sein fuer das Haus eines einzelnen Mannes oder Priester zu sein fuer einen Stamm und fuer eine Sippe in Israel? 18.20 Da wurde das Herz des Priesters froh, und er nahm das Ephod und die Teraphim und das Schnitzbild und ging mitten unter das Volk. 18.21 Und sie wandten sich und gingen [weiter] und stellten die Kinder und das Vieh und die wertvollen Dinge an ihre Spitze. 18.22 Sie hatten sich [schon ein Stueck weit] von Michas Haus entfernt, da wurden die Maenner zusammengerufen, die in den Haeusern [wohnten], die beim Haus Michas [standen], und sie holten die Soehne Dan ein. 18.23 Und sie riefen die Soehne Dan an; und diese wandten ihr Gesicht um und sagten zu Micha: Was ist dir, dass du dich hast rufen lassen? 18.24 Er sagte: Meine Goetter, die ich gemacht hatte, habt ihr [mir] weggenommen und den Priester dazu, und seid weggezogen! Was [bleibt] mir da noch? Und wie koennt ihr denn zu mir sagen: Was ist dir? 18.25 Aber die Soehne Dan sagten zu ihm: Lass deine Stimme bei uns nicht [mehr] hoeren, damit nicht Maenner mit erbittertem Mut ueber euch herfallen und du dein Leben verwirkst und das Leben deines Hauses! 18.26 Und die Soehne Dan zogen ihres Weges. Und als Micha sah, dass sie staerker waren als er, wandte er sich und kehrte in sein Haus zurueck. 18.27 Jene aber nahmen mit, was Micha gemacht hatte, dazu den Priester, den er besass. Und sie kamen ueber Lajisch, ueber ein ruhiges und argloses Volk, und schlugen es mit der Schaerfe des Schwertes; und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. 18.28 Und kein Retter war da; denn die Stadt war [weit] entfernt von Sidon, und sie hatten mit den Aramaeern nichts zu tun. Sie [lag] in der Ebene, die zu Bet-Rehob gehoert. Und sie bauten die Stadt [wieder] auf und wohnten in ihr. 18.29 Und sie gaben der Stadt den Namen Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren worden war; frueher dagegen war Lajisch der Name der Stadt. - 18.30 Und die Soehne Dan richteten sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, er und seine Soehne waren Priester fuer den Stamm der Daniter bis zum Tag der Wegfuehrung [der Bevoelkerung] des Landes. 18.31 Und sie stellten sich das Schnitzbild Michas auf, das er gemacht hatte, all die Tage, in denen das Haus Gottes in Silo war. Greueltat der Benjaminiter von Gibea. \19\ 19.1 Und es geschah in jenen Tagen - einen Koenig gab es [damals] nicht in Israel - es geschah also, dass ein levitischer Mann am aeussersten Ende des Gebirges Ephraim als Fremder wohnte, der nahm sich eine Nebenfrau aus Bethlehem [in] Juda. 19.2 Und seine Nebenfrau war wuetend auf ihn und lief weg von ihm ins Haus ihres Vaters nach Bethlehem [in] Juda und war dort eine Zeitlang, [naemlich] vier Monate. 19.3 Da machte sich ihr Mann auf und ging ihr nach, um zu ihrem Herzen zu reden [und] sie zurueckzubringen. Und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Sie aber fuehrte ihn in das Haus ihres Vaters. Und als der Vater der jungen Frau ihn sah, kam er ihm freudig entgegen. 19.4 Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn zurueck, und er blieb drei Tage bei ihm. Und sie assen und tranken und uebernachteten dort. 19.5 Und es geschah am vierten Tag, da machten sie sich frueh am Morgen auf, und er erhob sich, um fortzugehen. Da sagte der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Staerke dein Herz mit einem Bissen Brot, und danach koennt ihr gehen! 19.6 So blieben sie denn, assen beide miteinander und tranken. Und der Vater der jungen Frau sagte zu dem Mann: Tu [mir] doch den Gefallen und bleib ueber Nacht und lass dein Herz froehlich sein! 19.7 Doch der Mann erhob sich, um fortzugehen. Da drang sein Schwiegervater in ihn, so dass er wieder dort uebernachtete. 19.8 Und am fuenften Tag machte er sich frueh am Morgen auf, um fortzugehen. Da sagte der Vater der jungen Frau: Staerke doch dein Herz und verweilt, bis der Tag sich neigt! So assen sie beide [miteinander]. 19.9 Dann erhob sich der Mann, um fortzugehen, er und seine Nebenfrau und sein Knecht. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sagte zu ihm: Sieh doch, der Tag nimmt ab, es will Abend werden. Uebernachtet doch! Siehe, der Tag sinkt, uebernachte hier und lass dein Herz froehlich sein! Morgen frueh koennt ihr euch dann auf euren Weg machen, und du magst zu deinem Zelt gehen. 19.10 Aber der Mann wollte nicht uebernachten, sondern erhob sich und zog fort. Und er kam bis gegenueber von Jebus, das ist Jerusalem, und bei ihm war das Paar gesattelter Esel, und seine Nebenfrau war bei ihm. 19.11 Sie waren bei Jebus, und der Tag war sehr gesunken, da sagte der Knecht zu seinem Herrn: Komm doch und lass uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und darin uebernachten! 19.12 Sein Herr aber sagte zu ihm: Wir wollen nicht in einer Stadt von Fremden einkehren, die nicht von den Soehnen Israel sind, sondern wir wollen nach Gibea hinuebergehen. 19.13 Und er sagte zu seinem Knecht: Komm, wir wollen uns einem der Orte naehern und in Gibea oder in Rama uebernachten! 19.14 So zogen sie vorueber und gingen weiter, aber die Sonne ging ihnen unter nahe bei Gibea, das zu Benjamin gehoert. 19.15 Und sie wandten sich dorthin, dass sie hineinkaemen, um in Gibea zu uebernachten. Und er kam hinein und liess sich auf dem Platz der Stadt nieder, da es niemanden gab, der sie zum Uebernachten ins Haus aufgenommen haette. 19.16 Und siehe, ein alter Mann kam von seiner Arbeit, [spaet] abends vom Feld. Der Mann war vom Gebirge Ephraim und wohnte als Fremder in Gibea. Die Maenner des Ortes aber waren Benjaminiter. 19.17 Als der nun seine Augen erhob, sah er den Wandersmann auf dem Platz der Stadt, und der alte Mann sagte: Wohin gehst du? Und woher kommst du? 19.18 Und er sagte zu ihm: Wir reisen von Bethlehem [in] Juda an das aeusserste Ende des Gebirges Ephraim. Von dort bin ich her, und ich war nach Bethlehem [in] Juda gegangen, und ich gehe [nun] in mein Haus [zurueck], aber es gibt keinen, der mich in [sein] Haus aufnimmt. 19.19 Und wir haben sowohl Stroh als auch Futter fuer unsere Esel, und auch Brot und Wein habe ich fuer mich und fuer deine Magd und fuer den Diener, der bei deinen Knechten ist, [wir haben] keinen Mangel an irgend etwas. 19.20 Da sagte der alte Mann: Friede [sei mit] dir! Doch, wenn es dir an etwas fehlt, lass mich fuer dich sorgen. Doch auf dem Platz uebernachte nicht! 19.21 So fuehrte er ihn in sein Haus und mischte [Futter] fuer die Esel. Und sie wuschen ihre Fuesse und assen und tranken. 19.22 Als sie nun ihr Herz guter Dinge sein liessen, siehe, da umringten die Maenner der Stadt, ruchlose Maenner, das Haus, trommelten gegen die Tuer und sagten zu dem alten Mann, dem Herrn des Hauses: Fuehre den Mann, der in dein Haus gekommen ist, heraus, wir wollen ihn erkennen! 19.23 Da ging der Mann, der Herr des Hauses, zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: Nicht doch, meine Brueder, tut doch nichts Uebles! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, duerft ihr solch eine Schandtat nicht begehen! 19.24 Siehe, meine Tochter, die [noch] Jungfrau [ist] und seine Nebenfrau, sie will ich [euch] herausbringen. Ihnen tut Gewalt an und macht mit ihnen, was gut ist in euren Augen. Aber an diesem Mann duerft ihr so eine schwere Schandtat nicht begehen! 19.25 Aber die Maenner wollten nicht auf ihn hoeren. Da ergriff der Mann seine Nebenfrau und fuehrte sie zu ihnen hinaus auf die Strasse. Und sie erkannten sie und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht hindurch bis an den Morgen. Und sie liessen sie gehen, als die Morgenroete aufging. 19.26 Und die Frau kam beim Anbruch des Morgens und fiel nieder am Eingang des Hauses des Mannes, wo ihr Herr war, [und lag dort], bis es hell wurde. 19.27 Und ihr Herr stand am Morgen auf, oeffnete die Tuer des Hauses und trat hinaus, um seines Weges zu gehen. Siehe, da lag die Frau, seine Nebenfrau, am Eingang des Hauses, ihre Haende auf der Schwelle. 19.28 Da sagte er zu ihr: Steh auf und lass uns gehen! Aber niemand antwortete. Da nahm er sie auf den Esel, und der Mann machte sich auf und zog an seinen Ort. 19.29 Und als er in sein Haus gekommen war, nahm er das Messer, ergriff seine Nebenfrau und zerlegte sie, Glied fuer Glied, in zwoelf Stuecke und schickte sie ins ganze Gebiet Israels. 19.30 Und es geschah, jeder, der es sah, sagte: [So etwas] wie das hier ist nicht geschehen, noch wurde es gesehen seit dem Tag, da die Soehne Israel aus dem Land Aegypten heraufgezogen sind, bis zu diesem Tag. Richtet euer Herz darauf, beratet und redet! Krieg der uebrigen Staemme gegen Benjamin. \20\ 20.1 Und alle Soehne Israel zogen aus, und die Gemeinde - von Dan bis Beerscheba, dazu das Land Gilead - versammelte sich wie ein Mann vor dem HERRN nach Mizpa. 20.2 Und die Oberhaeupter des ganzen Volkes traten zusammen, alle Staemme Israels, zur Versammlung des Volkes Gottes: 400 000 Mann zu Fuss, die das Schwert zogen. 20.3 Und die Soehne Benjamin hoerten, dass die Soehne Israel nach Mizpa hinaufgezogen waren. Und die Soehne Israel sagten: Redet [doch]! Wie ist diese Uebeltat geschehen? 20.4 Da antwortete der levitische Mann, der Mann der ermordeten Frau und sagte: Ich war nach Gibea gekommen, das zu Benjamin gehoert, ich und meine Nebenfrau, um [dort] zu uebernachten. 20.5 Da erhoben sich die Buerger von Gibea gegen mich und umringten meinetwegen nachts das Haus. Mich gedachten sie umzubringen, und meiner Nebenfrau taten sie Gewalt an, so dass sie starb. 20.6 Da ergriff ich meine Nebenfrau, zerlegte sie in [Stuecke] und schickte sie in das ganze Gebiet des Erbteils Israels; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat begangen in Israel. 20.7 Siehe, nun seid ihr alle zusammen, Soehne Israel: So bildet euch hier eine Meinung und [schafft] Rat! 20.8 Da stand das ganze Volk auf wie ein Mann und sagte: Wir wollen nicht gehen, jeder in sein Zelt, und nicht [vom Weg] abbiegen, jeder in sein Haus; 20.9 sondern dies ist die Sache, die wir jetzt an Gibea tun wollen: [Wir kommen] ueber es nach dem Los! 20.10 Wir nehmen [je] zehn Maenner von hundert aus allen Staemmen Israels und hundert von tausend und tausend von zehntausend, dass sie Wegzehrung fuer das Volk holen, um bei ihrer Ankunft an Gibea-Benjamin der ganzen Schandtat entsprechend zu handeln, die es in Israel begangen hat. 20.11 Und alle Maenner von Israel versammelten sich gegen die Stadt, wie ein Mann verbuendet. 20.12 Und die Staemme Israels sandten Maenner in den ganzen Stamm Benjamin und [liessen] sagen: Was ist das fuer eine Untat, die unter euch geschehen ist! 20.13 So gebt jetzt die Maenner heraus, die Soehne der Ruchlosigkeit, die in Gibea sind, dass wir sie toeten und das Boese aus Israel wegschaffen! Aber die Soehne Benjamin wollten nicht auf die Stimme ihrer Brueder, der Soehne Israel, hoeren. 20.14 Und die Soehne Benjamin versammelten sich aus den Staedten nach Gibea, um zum Kampf mit den Soehnen Israel auszuziehen. 20.15 Und an jenem Tag wurden die Soehne Benjamin aus den Staedten gemustert: 26 000 Mann, die das Schwert zogen, abgesehen von den Bewohnern von Gibea; [auch] sie wurden gemustert: 700 auserlesene Maenner. 20.16 Unter diesem ganzen [Kriegs]volk waren 700 auserlesene Maenner, die Linkshaender waren. Diese alle schleuderten mit dem Stein aufs Haar [genau] und verfehlten [ihr Ziel] nie. 20.17 Und die Maenner von Israel wurden gemustert, abgesehen von Benjamin: 400 000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren Kriegsmaenner. 20.18 Und sie machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott. Und die Soehne Israel sagten: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf mit den Soehnen Benjamin? Und der HERR sprach: Juda zuerst! 20.19 Und die Soehne Israel machten sich am Morgen auf und lagerten sich gegen Gibea. 20.20 Und die Maenner von Israel zogen aus zum Kampf mit Benjamin, und die Maenner von Israel ordneten sich zur Schlacht gegen sie, zu Gibea. 20.21 Und die Soehne Benjamin zogen aus Gibea heraus, und sie streckten unter Israel an jenem Tag 22 000 Mann zu Boden. 20.22 Aber das [Kriegs]volk fasste [neuen] Mut, die Maenner von Israel, und sie ordneten sich nochmals zur Schlacht an der Stelle, wo sie sich am ersten Tag geordnet hatten. 20.23 Die Soehne Israel waren naemlich hinaufgezogen und hatten vor dem HERRN geweint bis zum Abend. Und sie hatten den HERRN befragt: Soll ich nochmals ausruecken zum Kampf mit den Soehnen meines Bruders Benjamin? Und der HERR hatte gesagt: Zieht gegen ihn hinauf! 20.24 Und die Soehne Israel naeherten sich den Soehnen Benjamin am zweiten Tag. 20.25 Und [auch] Benjamin zog am zweiten Tag aus Gibea heraus, ihnen entgegen, und sie streckten unter den Soehnen Israel nochmals 18 000 Mann zu Boden; diese alle zogen das Schwert. 20.26 Da zogen alle Soehne Israel und das ganze [Kriegs]volk hinauf und kamen nach Bethel. Und sie weinten und sassen dort vor dem HERRN und fasteten an jenem Tag bis zum Abend; und sie opferten Brandopfer und Heilsopfer vor dem HERRN. 20.27 Und die Soehne Israel befragten den HERRN - denn die Lade des Bundes Gottes war in jenen Tagen dort, 20.29 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor ihr in jenen Tagen - und sie sagten: Soll ich noch einmal zum Kampf mit den Soehnen meines Bruders Benjamin ausziehen, oder soll ich aufhoeren? Da sprach der HERR: Zieht hinauf, denn morgen werde ich ihn in deine Hand geben! 20.29 Und Israel legte [Leute in den] Hinterhalt ringsum gegen Gibea. 20.30 Und die Soehne Israel zogen am dritten Tag hinauf gegen die Soehne Benjamin und ordneten sich [zum Kampf] gegen Gibea wie die vorigen Male. 20.31 Und [auch] die Soehne Benjamin zogen heraus, dem [Kriegs]volk entgegen, wurden von der Stadt abgeschnitten und fingen an, einige vom [Kriegs]volk zu erschlagen wie die vorigen Male - auf den Strassen, von denen die eine nach Bethel hinaufsteigt und die andere nach Gibea - im [offenen] Feld etwa dreissig Mann von Israel. 20.32 Da sagten die Soehne Benjamin: Sie sind vor uns geschlagen wie beim ersten [Mal]. Die Soehne Israel aber sagten: Lasst uns fliehen und sie von der Stadt abziehen zu den Strassen hin! 20.33 Da machten sich alle Maenner von Israel von ihrer Stelle auf und ordneten sich [neu] bei Baal-Tamar, waehrend der Hinterhalt Israels aus seiner Stellung hervorbrach, aus der Lichtung von Geba. 20.34 Und es kamen gegenueber von Gibea zehntausend auserlesene Maenner aus ganz Israel heran, und der Kampf war schwer. Jene aber erkannten nicht, dass das Unglueck sie erreicht hatte. 20.35 Und der HERR schlug Benjamin vor Israel, und die Soehne Israel streckten unter Benjamin an jenem Tag 25 100 Mann nieder; diese alle zogen das Schwert. 20.36 Da mussten die Soehne Benjamin sehen, dass sie geschlagen waren. Und die Maenner von Israel gaben Benjamin Raum, weil sie sich auf den Hinterhalt verliessen, den sie auf Gibea zu gelegt hatten. 20.37 Und der Hinterhalt eilte herbei und ueberfiel Gibea. Und der Hinterhalt zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schaerfe des Schwertes. 20.38 Die Maenner von Israel hatten aber eine Verabredung mit dem Hinterhalt, eine dicke Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen zu lassen. 20.39 Als nun die Maenner von Israel im Kampf kehrtmachten und Benjamin angefangen hatte, unter den Maennern von Israel einige zu erschlagen, etwa dreissig Mann, so dass sie sagten: Sie sind ja vollstaendig vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf! - 20.40 da begann die Wolke aus der Stadt aufzusteigen als Rauchsaeule. Und als Benjamin sich umwandte, siehe, da ging die ganze Stadt [in Flammen] auf zum Himmel. 20.41 Da machten die Maenner von Israel [wieder] kehrt. Die Maenner von Benjamin aber waren bestuerzt, denn sie sahen, dass das Unglueck sie erreicht hatte. 20.42 Und sie wandten sich [zur Flucht] vor den Maennern von Israel auf den Weg zur Wueste; aber die Schlacht holte sie ein. Und die, die aus den Staedten [kamen], streckten sie in ihrer Mitte nieder. 20.43 Sie umzingelten Benjamin, jagten ihm nach [ohne] Rast [und] holten es gegenueber von Gibea ein, gegen Sonnenaufgang. 20.44 So fielen von Benjamin 18 000 Mann; diese alle waren tapfere Maenner. 20.45 Da wandten sie sich und flohen in die Wueste zum Felsen Rimmon. Aber die Israeliten hielten unter ihnen auf den Strassen eine Nachlese von fuenftausend Mann und setzten ihnen nach bis Gidom und erschlugen von ihnen [nochmals] zweitausend Mann. 20.46 Und es war [die Zahl] aller Gefallenen Benjamins an jenem Tag 25 000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren tapfere Maenner. 20.47 Sechshundert Mann aber wandten sich und flohen in die Wueste zum Felsen Rimmon hin; und sie blieben am Felsen Rimmon vier Monate. - 20.48 Und die Maenner von Israel kehrten zu den Soehnen Benjamin zurueck und schlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes, [alles] in der Stadt, [von den] Maennern bis zum Vieh, bis zu allem, was sich vorfand. Auch alle die Staedte, die sich vorfanden, steckten sie in Brand. Rettung des Restes von Benjamin. \21\ 21.1 Die Maenner von Israel aber hatten in Mizpa geschworen: Niemand von uns darf seine Tochter [einem aus] Benjamin zur Frau geben! 21.2 Und das Volk kam nach Bethel, und sie sassen dort bis zum Abend vor Gott. Und sie erhoben ihre Stimme und brachen in ein grosses Weinen aus. 21.3 Und sie sagten: HERR, du Gott Israels, wozu ist dies in Israel geschehen, dass heute ein [ganzer] Stamm aus Israel fehlt? 21.4 Und es geschah am andern Tag, da machte sich das Volk frueh auf, und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Heilsopfer. 21.5 Und die Soehne Israel sprachen: Wer ist es, der von allen Staemmen Israels nicht in die Versammlung zu dem HERRN heraufgekommen ist? Denn gegen den, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufkaeme, war der grosse Schwur ergangen, der besagte: Getoetet, getoetet soll er werden! 21.6 Und die Soehne Israel hatten Mitleid mit ihrem Bruder Benjamin und sie sagten: Heute ist ein [ganzer] Stamm von Israel abgehauen worden! 21.7 Was sollen wir fuer sie, die Uebriggebliebenen, tun, [um ihnen] zu Frauen [zu verhelfen]? Wir selbst haben ja bei dem HERRN geschworen, ihnen keine von unseren Toechtern zur Frau zu geben. 21.8 Und sie sagten: Wer ist der eine von den Staemmen Israels, der nicht zu dem HERRN nach Mizpa heraufgekommen ist? Und siehe, da war niemand von Jabesch [in] Gilead ins Lager, in die Versammlung, gekommen. 21.9 Da wurde das Volk gemustert, und siehe, dort war niemand von den Bewohnern von Jabesch [in] Gilead. 21.10 Da sandte die Gemeinde zwoelftausend Mann von den tapferen Maennern dorthin, und sie befahlen ihnen: Geht hin und schlagt die Bewohner von Jabesch [in] Gilead mit der Schaerfe des Schwertes, samt den Frauen und Kindern! 21.11 Und das ist es, was ihr tun sollt: An jedem Mann sowie an jeder Frau, die das Beilager eines Mannes gekannt hat, sollt ihr den Bann vollstrecken! 21.12 Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabesch [in] Gilead vierhundert Maedchen, Jungfrauen, von denen keine einen Mann im Beilager erkannt hatte; die brachten sie ins Lager nach Silo, das im Land Kanaan [liegt]. 21.13 Und die ganze Gemeinde sandte hin und redete zu den Soehnen Benjamin, die am Felsen Rimmon waren, und rief ihnen zu: Friede! 21.14 So kehrte Benjamin in jener Zeit zurueck. Und sie gaben ihnen die Frauen, die sie hatten leben lassen von den Frauen von Jabesch [in] Gilead; aber die reichten so nicht aus fuer sie. 21.15 Und das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, weil der HERR einen Riss gemacht hatte in den Staemmen Israels. 21.16 Und die Aeltesten der Gemeinde sagten: Was sollen wir fuer die Uebriggebliebenen tun, [um ihnen] zu Frauen [zu verhelfen]? Denn die Frau ist aus Benjamin ausgerottet. 21.14 Und sie sagten: Der Besitz der Entkommenen [muss] Benjamin [bleiben], damit nicht ein Stamm aus Israel ausgeloescht wird. 21.18 Wir aber, wir koennen ihnen keine Frauen von unseren Toechtern geben; denn die Soehne Israel haben geschworen: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt! 21.19 Und sie sagten: Siehe, [da ist doch] ein Fest des HERRN von Jahr zu Jahr in Silo, das noerdlich von Bethel [liegt], gegen Sonnenaufgang von der Strasse, die von Bethel nach Sichem hinauffuehrt, und suedlich von Lebona. 21.20 Und sie befahlen den Soehnen Benjamin: Geht hin und legt euch in den Weinbergen auf die Lauer! 21.21 Und wenn ihr [dann] seht, siehe, die Toechter von Silo ziehen heraus, um im Reigentanz zu tanzen, dann kommt hervor aus den Weinbergen und fangt euch unter den Toechtern von Silo jeder seine Frau und zieht [wieder] hin ins Land Benjamin! 21.22 Und es soll geschehen, wenn ihre Vaeter oder ihre Brueder kommen, um uns Vorwuerfe zu machen, wollen wir zu ihnen sagen: Seid barmherzig mit ihnen! [Sie haben zu uns gesagt:[ Keiner von uns hat im Krieg [gegen Jabesch] seine Frau bekommen. - Ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben, dass ihr jetzt schuldig waeret. 21.23 Da machten es die Soehne Benjamin so und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tanzenden, die sie raubten. Und sie zogen fort und kehrten in ihr Erbteil zurueck. Und sie bauten die Staedte [wieder] auf und wohnten in ihnen. 21.24 Und die Soehne Israel gingen davon in jener Zeit, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. So zogen sie von dort weg, jeder in sein Erbteil. 21.25 In jenen Tagen war kein Koenig in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen. Das Buch Rut. Ruts Weg nach Bethlehem. \1\ 1.1 Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten, da entstand eine Hungersnot im Land. Und ein Mann von Bethlehem-Juda ging hin, um sich im Gebiet von Moab als Fremder aufzuhalten, er und seine Frau und seine beiden Soehne. 1.2 Und der Name des Mannes war Elimelech und der Name seiner Frau Noomi und die Namen seiner beiden Soehne Machlon und Kiljon, Efratiter aus Bethlehem-Juda. Und sie kamen im Gebiet von Moab an und blieben dort. 1.3 Da starb Elimelech, der Mann Noomis; und sie blieb zurueck mit ihren beiden Soehnen. 1.4 Die nahmen sich moabitische Frauen; der Name der einen war Orpa und der Name der anderen Rut. Und sie wohnten dort etwa zehn Jahre. 1.5 Da starben auch diese beiden, Machlon und Kiljon; und die Frau blieb zurueck ohne ihre beiden Soehne und ohne ihren Mann. 1.6 Und sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertoechter, und kehrte aus dem Gebiet von Moab zurueck. Denn sie hatte im Gebiet von Moab gehoert, dass der HERR sein Volk heimgesucht habe, um ihnen Brot zu geben. 1.7 So zog sie weg von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertoechter mit ihr. Als sie nun des Weges zogen, um in das Land Juda zurueckzukehren, 1.8 sagte Noomi zu ihren beiden Schwiegertoechtern: Geht, kehrt um, jede in das Haus ihrer Mutter! Der HERR erweise euch Gnade, so wie ihr sie den Verstorbenen und mir erwiesen habt! 1.9 Der HERR gebe es euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in dem Haus ihres Mannes! Und sie kuesste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten 1.10 und sagten zu ihr: [Nein], sondern wir wollen mit dir zu deinem Volk zurueckkehren! 1.11 Doch Noomi sagte: Kehrt nur um, meine Toechter! Wozu wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Soehne in meinem Leib, dass sie eure Maenner werden koennten? 1.12 Kehrt um, meine Toechter, geht! Ich bin ja zu alt, um eines Mannes [Frau] zu werden. Selbst wenn ich spraeche: Ich habe [noch] Hoffnung! - wenn ich gar diese Nacht eines Mannes [Frau] werden wuerde und sogar Soehne gebaeren sollte, 1.13 wolltet ihr deshalb warten, bis sie gross wuerden? Wolltet ihr euch deshalb abgeschlossen halten, ohne eines Mannes [Frau] zu werden? Nicht doch, meine Toechter! Denn das bittere [Leid], das mir [geschah], ist zu schwer fuer euch. Ist doch die Hand des HERRN gegen mich ausgegangen. 1.14 Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch [mehr]. Und Orpa kuesste ihre Schwiegermutter, Rut aber haengte sich an sie. 1.15 Da sagte sie: Siehe, deine Schwaegerin ist zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurueckgekehrt. Kehre [auch du] um, deiner Schwaegerin nach! 1.16 Aber Rut sagte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, von dir weg umzukehren! Denn wohin du gehst, [dahin] will [auch] ich gehen, und wo du bleibst, da bleibe [auch] ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 1.17 Wo du stirbst, [da] will [auch] ich sterben, und dort will ich begraben werden. So soll mir der HERR tun und so hinzufuegen - [nur] der Tod soll mich und dich scheiden. 1.18 Als sie nun sah, dass Rut fest darauf bestand, mit ihr zu gehen, da liess sie ab, ihr zuzureden. 1.19 So gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie in Bethlehem ankamen, da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und die Frauen sagten: Ist das Noomi? 1.20 Sie aber sagte zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, nennt mich Mara! Denn der Allmaechtige hat mir sehr bitteres [Leid] zugefuegt. 1.21 Voll bin ich gegangen, und leer hat mich der HERR zurueckkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi, da der HERR gegen mich ausgesagt und der Allmaechtige mir Boeses getan hat? 1.22 So kehrte Noomi zurueck und mit ihr die Moabiterin Rut, ihre Schwiegertochter, die aus dem Gebiet von Moab heimgekehrt war. Sie kamen nach Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte. Rut als Aehrenleserin auf dem Feld des Boas. \2\ 2.1 Und Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen angesehenen Mann, aus der Sippe Elimelechs; dessen Name war Boas. 2.2 Und Rut, die Moabiterin, sagte zu Noomi: Ich moechte gern aufs Feld gehen und etwas von den Aehren mit auflesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gunst finden werde. Sie sagte zu ihr: Geh hin, meine Tochter! 2.3 Da ging sie hin, kam und las auf dem Feld hinter den Schnittern her auf. Und sie traf zufaellig das Feldstueck des Boas, der aus der Sippe Elimelechs war. 2.4 Und siehe, Boas kam von Bethlehem und sagte zu den Schnittern: Der HERR sei mit euch! Und sie sagten zu ihm: Der HERR segne dich! 2.5 Und Boas sagte zu seinem Knecht, der ueber die Schnitter eingesetzt war: Wem gehoert dieses Maedchen da? 2.6 Und der Knecht, der ueber die Schnitter eingesetzt war, antwortete und sagte: Es ist ein moabitisches Maedchen, das mit Noomi aus dem Gebiet von Moab zurueckgekehrt ist. 2.7 Sie hat gesagt: Ich moechte gern mit auflesen und hinter den Schnittern her etwas von den Aehren aufsammeln. So ist sie gekommen und dageblieben. Vom Morgen an bis jetzt hat sie sich im Haus nur wenig ausgeruht. 2.8 Und Boas sagte zu Rut: Hoere mir zu, meine Tochter! Geh nicht zum Auflesen auf ein anderes Feld, geh auch nicht von hier fort, sondern halte dich da zu meinen Maegden! 2.9 [Richte] deine Augen auf das Feld, wo man schneidet, und geh hinter den Sammlerinnen her! Habe ich nicht den Knechten befohlen, dich nicht anzutasten? Und hast du Durst, dann geh zu den Gefaessen und trink von dem, was die Knechte schoepfen. 2.10 Da fiel sie auf ihr Gesicht und warf sich zur Erde nieder und sagte zu ihm: Warum habe ich Gunst gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, wo ich doch eine Fremde bin? 2.11 Da antwortete Boas und sagte zu ihr: Es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, dass du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das du frueher nicht kanntest. 2.12 Der HERR vergelte dir dein Tun, und dein Lohn moege ein voller sein von dem HERRN, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um unter seinen Fluegeln Zuflucht zu suchen! 2.13 Da sagte sie: Moege ich [weiterhin] Gunst finden in deinen Augen, mein Herr! Denn du hast mich getroestet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und ich, ich bin nicht [einmal] wie eine deiner Maegde. 2.14 Und zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Tritt hierher und iss von dem Brot und tunke deinen Bissen in den Essig! Da setzte sie sich neben die Schnitter, er aber reichte ihr geroestete Koerner, und sie ass und wurde satt und liess [sogar etwas] uebrig. 2.15 Als sie nun aufstand, um aufzulesen, befahl Boas seinen Knechten: Auch zwischen den Garben darf sie auflesen, und ihr sollt ihr nichts zuleide tun. 2.16 Vielmehr sollt ihr sogar aus den Buendeln [Aehren] fuer sie herausziehen und liegen lassen, damit sie sie auflesen kann, und ihr sollt sie nicht bedrohen. 2.17 So las sie auf dem Feld auf bis zum Abend. Und als sie ausschlug, was sie aufgelesen hatte, da war es etwa ein Efa Gerste. 2.18 Und sie hob es auf und kam in die Stadt, und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte. Und sie zog heraus, was sie uebriggelassen, nachdem sie sich gesaettigt hatte, und gab es ihr. 2.19 Da sagte ihre Schwiegermutter zu ihr: Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich beachtet hat! Und sie berichtete ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte: Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas. 2.20 Da sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er von dem HERRN, der seine Gnade nicht entzogen hat, weder den Lebenden noch den Toten! Und Noomi sagte zu ihr: Der Mann ist uns nahe verwandt, er ist einer von unsern Loesern. 2.21 Und die Moabiterin Rut sagte: Schliesslich hat er noch zu mir gesagt: Du sollst dich zu meinen Knechten halten, bis sie meine ganze Ernte beendet haben. 2.22 Da sagte Noomi zu Rut, ihrer Schwiegertochter: Es ist gut, meine Tochter, dass du mit seinen Maegden hinausziehst; so kann man dich auf einem andern Feld nicht belaestigen. 2.23 So hielt sie sich denn zu den Maegden des Boas, um [Aehren] aufzulesen, bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendet waren. Dann blieb sie zu Hause bei ihrer Schwiegermutter. Rut auf der Tenne des Boas. \3\ 3.1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sagte zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht einen Ruheplatz suchen, damit es dir gut geht? 3.2 Und nun, ist nicht Boas, mit dessen Maegden du zusammen warst, unser Verwandter? Siehe, heute abend worfelt er auf der Tenne die Gerste. 3.3 So bade und salbe dich und leg deine [besten] Kleider an und geh zur Tenne hinab! Lass dich von dem Mann [aber] nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken. 3.4 Und es soll geschehen, wenn er sich hinlegt, dann merke dir die Stelle, wo er sich hinlegt, und geh hin und decke sein Fussende auf und lege dich hin. Er wird dir dann mitteilen, was du tun sollst. 3.5 Und sie sagte zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun. 3.6 Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr befohlen hatte. 3.7 Als Boas nun gegessen und getrunken hatte und sein Herz froehlich wurde, da kam er, um sich am Ende des Getreidehaufens hinzulegen. Da kam sie leise, deckte sein Fussende auf und legte sich hin. 3.8 Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich vor, siehe, da lag eine Frau an seinem Fussende. 3.9 Und er sagte: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Rut, deine Magd. So breite den Saum deines Gewandes ueber deine Magd aus, denn du bist Loeser! 3.10 Da sagte er: Gesegnet seist du von dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue schoener erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Maennern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen. 3.11 Und nun, meine Tochter, fuerchte dich nicht! Alles, was du sagst, werde ich fuer dich tun, erkennt doch alles Volk im Tor, dass du eine tuechtige Frau bist. 3.12 Und nun, es ist wirklich so, dass ich Loeser bin, doch gibt es da auch [noch] einen Loeser, der naeher [mit dir] verwandt ist als ich. 3.13 Bleib heute nacht hier! Und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich loesen will, gut, so mag er loesen. Wenn er aber keine Lust hat, dich zu loesen, dann loese ich dich, so wahr der HERR lebt! Bleib liegen bis zum Morgen! 3.14 Da blieb sie an seinem Fussende liegen bis zum Morgen. Doch bevor einer den anderen erkennen konnte, stand sie auf, denn er sagte [sich]: Es soll nicht bekannt werden, dass eine Frau auf die Tenne gekommen ist! 3.15 Und er sagte: Gib das Umschlagtuch her, das du um hast, und halte es auf! Und sie hielt es auf, und er mass sechs [Mass] Gerste ab und lud es ihr auf. Dann ging er in die Stadt. 3.16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sagte: Wie steht es mit dir, meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte, 3.17 und sagte: Diese sechs [Mass] Gerste gab er mir, denn er sagte zu mir: Du sollst nicht mit leeren Haenden zu deiner Schwiegermutter kommen. 3.18 Da sagte sie: Bleib [zu Hause], meine Tochter, bis du erkennst, wie die Sache ausfaellt! Denn der Mann wird nicht ruhen, es sei denn, er habe die Sache heute zu Ende gefuehrt. Boas Heirat mit Rut - Geburt Obeds, Davids Grossvater. \4\ 4.1 Boas aber war zum Tor hinaufgegangen und hatte sich dort hingesetzt. Und siehe, der Loeser kam vorbei, von dem Boas geredet hatte. Da sagte er: Komm herueber, setze dich hierher, du Soundso! Und er kam herueber und setzte sich. 4.2 Und Boas nahm zehn Maenner von den Aeltesten der Stadt und sagte: Setzt euch hierher! Und sie setzten sich. 4.3 Und er sagte zu dem Loeser: Das Feldstueck, das unserem Bruder Elimelech gehoerte, will Noomi, die aus dem Gebiet von Moab zurueckgekehrt ist, verkaufen. 4.4 Da habe ich nun gedacht, ich will es deinem Ohr eroeffnen und vorschlagen: Erwirb es im Beisein derer, die [hier] sitzen, und im Beisein der Aeltesten meines Volkes! Wenn du es loesen willst, loese! Wenn du es aber nicht loesen willst, dann teile es mir mit, damit ich es erkenne! Denn ausser dir ist niemand zum Loesen da, und ich [komme erst] nach dir. Er sagte: Ich will es loesen. 4.5 Da sagte Boas: An dem Tag, da du das Feld aus der Hand Noomis erwirbst, hast du auch die Moabiterin Rut, die Frau des Verstorbenen, erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil [neu] erstehen zu lassen. 4.6 Da sagte der Loeser: Dann kann ich es fuer mich nicht loesen, sonst richte ich mein eigenes Erbteil zugrunde. Uebernimm du fuer dich meine Loesungspflicht, denn ich kann [wirklich] nicht loesen! 4.7 Frueher nun [galt] in Israel fuer ein Loskaufverfahren oder fuer ein Tauschgeschaeft, wenn man irgendeine Sache bestaetigen wollte, dies: Der eine zog seinen Schuh aus und uebergab ihn dem anderen; und das [galt] als Bezeugung in Israel. 4.8 Als nun der Loeser zu Boas sagte: Erwirb es dir! - zog er seinen Schuh aus. 4.9 Da sagte Boas zu den Aeltesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen dafuer, dass ich aus der Hand Noomis hiermit alles erworben habe, was dem Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehoert hat. 4.10 Somit habe ich mir auch Machlons Frau, Rut, die Moabiterin, als Frau erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil [neu] erstehen zu lassen, damit nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet wird aus dem Kreis seiner Brueder und aus dem Tor seines [Heimat]ortes. Ihr seid heute Zeugen! 4.11 Und alles Volk, das im Tor war, und die Aeltesten sagten: [Wir sind] Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und wie Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben! Und gewinne du Vermoegen in Efrata, und dein Name werde geruehmt in Bethlehem! 4.12 Und von den Nachkommen, die der HERR dir von dieser jungen Frau geben wird, soll dein Haus wie das Haus des Perez werden, den Tamar dem Juda geboren hat! 4.13 So nahm Boas die Rut, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Und der HERR schenkte ihr Schwangerschaft, und sie gebar einen Sohn. 4.14 Da sagten die Frauen zu Noomi: Gepriesen sei der HERR, der es dir heute nicht an einem Loeser hat fehlen lassen! Sein Name werde geruehmt in Israel! 4.15 Und er wird dir ein Erquicker der Seele sein und ein Versorger deines Alters! Denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir mehr wert ist als sieben Soehne. 4.16 Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoss und wurde seine Amme. 4.17 Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, indem sie sagten: Ein Sohn ist der Noomi geboren! Und sie gaben ihm den Namen Obed. Der ist der Vater Isais, des Vaters Davids. Stammbaum Davids. 1Chr 2,4-15; Mt 1,3-6; Lk 3,32-34. 4.18 Und dies ist die Geschlechterfolge des Perez: Perez zeugte Hezron, 4.19 und Hezron zeugte Ram, und Ram zeugte Amminadab, 4.20 und Amminadab zeugte Nachschon, und Nachschon zeugte Salmon, 4.21 und Salmon zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, 4.22 und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David.  Das erste Buch Samuel. Samuels Eltern, Geburt und Weihe. \1\ 1.1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, ein Sohn des Jeroham, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter. 1.2 Und er hatte zwei Frauen: der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna; Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. 1.3 Und dieser Mann ging Jahr fuer Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm in Silo zu opfern. Dort aber waren die beiden Soehne Elis, Hofni und Pinhas, Priester des HERRN. 1.4 Und es geschah [immer] an dem Tag, wenn Elkana opferte, dann gab er seiner Frau Peninna und all ihren Soehnen und Toechtern [die ihnen zukommenden] Anteile; 1.5 aber Hanna gab er den doppelten Anteil. Denn Hanna hatte er lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen. 1.6 Und ihre Widersacherin reizte sie mit vielen Kraenkungen, um sie zu demuetigen, weil der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. 1.7 So geschah es Jahr fuer Jahr, immer, wenn sie zum Haus des HERRN hinaufzog, reizte jene sie. Dann weinte sie und ass nicht. 1.8 Aber Elkana, ihr Mann, sagte zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betruebt? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Soehne? 1.9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Der Priester Eli aber sass auf einem Stuhl am Tuerpfosten des Tempels des HERRN. 1.10 Und sie war in ihrer Seele verbittert, und sie betete zum HERRN und weinte sehr. 1.11 Und sie legte ein Geluebde ab und sprach: HERR der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen maennlichen Nachkommen geben wirst, so will ich ihn dem HERRN alle Tage seines Lebens geben. Und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. 1.12 Und es geschah, als sie lange vor dem HERRN betete, achtete Eli auf ihren Mund. 1.13 Hanna aber redete in ihrem Herzen. Nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme hoerte man nicht. Da meinte Eli, sie sei betrunken, 1.14 und Eli sagte zu ihr: Wie lange willst du dich wie eine Betrunkene benehmen? Mach, dass du deinen Rausch los wirst! 1.15 Aber Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr! Ich bin [nichts anderes als] eine betruebte Frau. Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschuettet. 1.16 Halte deine Magd nicht fuer eine verkommene Frau! Denn aus meinem grossen Kummer und Herzeleid habe ich so lange geredet. 1.17 Eli antwortete und sagte: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels wird dir deine Bitte erfuellen, die du von ihm erbeten hast. 1.18 Sie sagte: Lass deine Magd Gunst finden vor deinen Augen! Und die Frau ging ihres Weges und ass und hatte nicht mehr ein [so trauriges] Gesicht. 1.19 Und sie machten sich am [naechsten] Morgen frueh auf und beteten an vor dem HERRN. Und sie kehrten zurueck und kamen in ihr Haus nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau; und der HERR dachte an sie. 1.20 Und Hanna wurde schwanger. Und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn. Und sie gab ihm den Namen Samuel: Denn vom HERRN habe ich ihn erbeten. 1.21 Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus [wieder] hinauf, um dem HERRN das jaehrliche Schlachtopfer zu opfern und sein Geluebde [zu erfuellen]. 1.22 Aber Hanna ging nicht mit hinauf; sondern sie sagte zu ihrem Mann: Wenn der Junge entwoehnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem HERRN erscheint und dort fuer immer bleibt. 1.23 Und ihr Mann Elkana sagte zu ihr: Tu, was gut ist in deinen Augen! Bleibe, bis du ihn entwoehnt hast! Nur moege der HERR sein Wort aufrechthalten! So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwoehnt hatte. 1.24 Und als sie ihn entwoehnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf nach Silo - dazu drei Stiere und ein Efa Mehl und einen Schlauch Wein - und brachte ihn in das Haus des HERRN. Der Junge aber war noch jung. 1.25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Jungen zu Eli. 1.26 Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum HERRN zu beten. 1.27 Um diesen Jungen habe ich gebetet, und der HERR hat mir meine Bitte erfuellt, die ich von ihm erbeten habe. 1.28 So habe auch ich ihn dem HERRN wiedergegeben. All die Tage, die er lebt, soll er dem HERRN gehoeren. Und sie beteten dort den HERRN an. Lobpreis der Hanna. V. 1-10: vgl. Lk 1,46-55. \2\ 2.1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz frohlockt in dem HERRN, mein Horn ist erhoeht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan gegen meine Feinde, denn ich freue mich ueber deine Hilfe. 2.2 Keiner ist so heilig wie der HERR, denn ausser dir ist keiner. Und kein Fels ist wie unser Gott. 2.3 Haeuft nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor! Denn der HERR ist ein Gott des Wissens, und von ihm werden die Taten gewogen. 2.4 Der Bogen der Helden ist zerbrochen, und die Stuerzenden haben sich mit Kraft umguertet. 2.5 Die satt waren, muessen um Brot dienen, und die Hunger litten, brauchen es nicht mehr. Sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. 2.6 Der HERR toetet und macht lebendig; er fuehrt in den Scheol hinab und wieder herauf. 2.7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhoeht. 2.8 Er hebt den Geringen aus dem Staub empor, aus dem Schmutz erhoeht er den Armen, um ihn unter die Edlen zu setzen; und den Thron der Ehre laesst er sie erben. Denn dem HERRN gehoeren die Saeulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt. 2.9 Die Fuesse seiner Frommen behuetet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis; denn niemand ist stark durch [eigene] Kraft. 2.10 Die mit dem HERRN rechten, werden niedergeschlagen werden, im Himmel wird er ueber ihnen donnern. Der HERR wird richten die Enden der Erde. Er wird seinem Koenig Macht verleihen und erhoehen das Horn seines Gesalbten. 2.11 Und Elkana ging nach Rama in sein Haus. Der Junge aber diente dem HERRN vor dem Priester Eli. Die Soehne des Eli - Gerichtsdrohung gegen Eli und sein Haus. 2.12 Und die Soehne Elis waren ruchlose Maenner, sie hatten den HERRN nicht erkannt. 2.13 Und die Priester hatten dem Volk gegenueber die Gewohnheit: Wenn jemand ein Schlachtopfer darbrachte, kam der Diener des Priesters, waehrend das Fleisch [noch] kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand 2.14 und stiess in den Tiegel oder in den Kessel oder in die Pfanne oder in den Topf. Alles, was er mit der Gabel herauszog, nahm der Priester damit weg. So taten sie in Silo allen Israeliten, die dorthin kamen. 2.15 Sogar ehe man das Fett als Rauch aufsteigen liess, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem Mann, der opferte: Gib Fleisch her zum Braten fuer den Priester! Denn er will von dir kein gekochtes Fleisch annehmen, sondern rohes. 2.16 Wenn dann der Mann zu ihm sagte: Lass zuerst das Fett als Rauch aufsteigen, dann nimm dir, ganz wie es deine Seele begehrt! - so antwortete er: Nein, sondern jetzt sollst du es [mir] geben! Wenn nicht, so nehme ich es mit Gewalt! 2.17 Und die Suende der jungen Maenner war sehr gross vor dem HERRN; denn die Maenner verachteten die Opfergabe des HERRN. 2.18 Und Samuel diente vor dem HERRN, ein junger Mann, umguertet mit einem leinenen Ephod. 2.19 Und seine Mutter machte ihm ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr fuer Jahr hinauf, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jaehrliche Schlachtopfer darzubringen. 2.20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sagte: Der HERR gebe dir Nachkommen von dieser Frau anstelle des Erbetenen, das sie vom HERRN erbeten hat! Und sie gingen nach Hause zurueck. 2.21 Und der HERR suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar noch drei Soehne und zwei Toechter. Und der Junge Samuel wuchs auf beim HERRN. 2.22 Und Eli war sehr alt geworden. Und er hoerte alles, was seine Soehne ganz Israel antaten und dass sie bei den Frauen lagen, die am Eingang des Zeltes der Begegnung Dienst taten. 2.23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dergleichen Dinge? Denn ich hoere diese eure boesen Taten von dem ganzen Volk. 2.24 Nicht doch, meine Soehne! Denn das ist kein gutes Geruecht, von dem ich im Volk des HERRN reden hoere. 2.25 Wenn jemand gegen einen Menschen suendigt, so entscheidet Gott ueber ihn; wenn aber jemand gegen den HERRN suendigt, wer wird [dann] fuer ihn eintreten? Aber sie hoerten nicht auf die Stimme ihres Vaters, denn der HERR war entschlossen, sie zu toeten. 2.26 Der Junge Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen. 2.27 Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich nicht dem Hause deines Vaters deutlich geoffenbart, als sie in Aegypten im Haus des Pharao waren? 2.28 Und ich habe ihn aus allen Staemmen Israels mir zum Priester erwaehlt, um auf meinem Altar zu opfern, um Raeucherwerk als Rauch aufsteigen zu lassen, um das Ephod vor mir zu tragen. Und ich gab dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Soehne Israel. 2.29 Warum tretet ihr mit Fuessen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich fuer [meine] Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Soehne mehr als mich, dass ihr euch maestet von den Erstlingen aller Opfergaben meines Volkes Israel. 2.30 Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen ewig vor mir einhergehen! - aber nun spricht der HERR: Das sei fern von mir! Denn die mich ehren, werde [auch] ich ehren, und die mich verachten, sollen [wieder] verachtet werden. 2.31 Siehe, Tage kommen, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, dass es keinen Greis [mehr] in deinem Haus geben wird. 2.32 Und du wirst [deinen] Feind im Heiligtum sehen, bei allem, was der HERR Gutes tun wird an Israel. Und es wird keinen Greis mehr in deinem Haus geben alle Tage. 2.33 Doch nicht jeden werde ich dir von meinem Altar ausrotten, um deine Augen erloeschen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll im [besten] Mannesalter sterben. 2.34 Und das soll dir das Zeichen sein, das ueber deine beiden Soehne Hofni und Pinhas kommen wird: An einem Tag sollen beide sterben. 2.35 Ich aber werde mir einen Priester erwecken, der bestaendig ist; der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefaellt. Und ich werde ihm ein Haus bauen, das bestaendig ist, und er wird vor meinem Gesalbten alle Tage einhergehen. 2.36 Und es soll geschehen, dass jeder, der von deinem Haus [noch] uebrigbleibt, kommen wird, um sich vor ihm niederzuwerfen fuer eine kleine Silbermuenze und ein Stueck Brot, und wird sagen: Gib mir doch Anteil an einem der Priesterdienste, dass ich einen Bissen Brot zu essen habe! Samuels Berufung zum Propheten. \3\ 3.1 Und der Junge Samuel diente dem HERRN vor Eli. Und das Wort des HERRN war selten in jenen Tagen; ein Gesicht war nicht haeufig. 3.2 Und es geschah in jener Zeit, dass Eli an seinem Ort lag - seine Augen aber hatten angefangen, schwach zu werden, so dass er nicht [mehr] sehen konnte -, 3.3 und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war, 3.4 da rief der HERR den Samuel. Und er antwortete: Hier bin ich! 3.5 Und er lief zu Eli und sagte: Hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sagte: Ich habe nicht gerufen. Leg dich wieder schlafen! Und er ging hin und legte sich schlafen. 3.6 Und der HERR rief noch einmal: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen. Und er antwortete: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn. Leg dich wieder hin! 3.7 Samuel aber hatte den HERRN noch nicht erkannt, und das Wort des HERRN war ihm noch nicht offenbart worden. 3.8 Und der HERR rief wieder, zum dritten Mal. Und er stand auf, ging zu Eli und sagte: Hier bin ich! Denn du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Jungen rief. 3.9 Und Eli sagte zu Samuel: Geh hin, leg dich schlafen! Und so soll es sein, wenn er dich ruft, antworte: Rede, HERR, denn dein Knecht hoert! Und Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. 3.10 Und der HERR kam und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Knecht hoert! 3.11 Da sprach der HERR zu Samuel: Siehe, ich will etwas tun in Israel, dass jedem, der es hoert, beide Ohren gellen sollen. 3.12 An jenem Tage werde ich ueber Eli alles kommen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe: ich will es anfangen und vollenden. 3.13 Denn ich habe ihm mitgeteilt, dass ich sein Haus fuer ewig richten will um der Schuld willen, denn er hat erkannt, dass seine Soehne sich den Fluch zuzogen, aber er hat ihnen nicht gewehrt. 3.14 Und darum habe ich dem Haus Elis geschworen: Wenn jemals die Schuld des Hauses Elis gesuehnt werden soll durch Schlachtopfer oder durch Speisopfer, ewig! 3.15 Und Samuel lag bis zum Morgen. Dann machte er die Tueren des Hauses des HERRN auf. Und Samuel fuerchtete sich, Eli das Gesicht mitzuteilen. 3.16 Da rief Eli Samuel und sagte: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich! 3.17 Und er fragte: Was ist das fuer ein Wort, das er dir gesagt hat? Verschweige mir ja nichts! So tue dir Gott und so fuege er hinzu, wenn du mir etwas verschweigst von allen Worten, die er dir gesagt hat! 3.18 Da teilte ihm Samuel all die Worte mit und verschwieg ihm nichts. Und [Eli] sagte: Er ist der HERR; er tue, was in seinen Augen gut ist! 3.19 Und Samuel wuchs heran. Und der HERR war mit ihm und liess keins von allen seinen Worten auf die Erde fallen. 3.20 Und ganz Israel, von Dan bis Beerscheba, erkannte, dass Samuel zum Propheten des HERRN bestellt worden war. 3.21 Und der HERR fuhr fort, in Silo zu erscheinen; denn der HERR offenbarte sich dem Samuel in Silo durch das Wort des HERRN. \4\ 4.1 Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Israels Niederlage durch die Philister - Verlust der Bundeslade -Tod des Eli und seiner Soehne. Und Israel zog aus, den Philistern entgegen zum Kampf: Und sie lagerten sich bei Eben-Eser, und die Philister lagerten zu Afek. 4.2 Und die Philister stellten sich Israel gegenueber auf. Und der Kampf breitete sich aus, und Israel wurde von den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in den Schlachtreihen auf dem Feld etwa viertausend Mann. 4.3 Und als das Volk ins Lager zurueckkam, sagten die Aeltesten von Israel: Warum hat uns der HERR heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns von Silo die Lade des Bundes des HERRN zu uns holen, dass er in unsere Mitte komme und uns aus der Hand unserer Feinde rette! 4.4 Da sandte das Volk nach Silo. Und man brachte von dort die Lade des Bundes des HERRN der Heerscharen, der ueber den Cherubim thront. Und die beiden Soehne Elis, Hofni und Pinhas, waren dort bei der Bundeslade Gottes. 4.5 Und es geschah, als die Lade des Bundes des HERRN ins Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit gewaltigem Jauchzen, dass die Erde erdroehnte. 4.6 Und die Philister hoerten das laute Jauchzen und riefen: Was ist das fuer ein gewaltiges Jauchzen im Lager der Hebraeer? Und sie erkannten, dass die Lade des HERRN ins Lager gekommen war. 4.7 Da fuerchteten sich die Philister und sagten: Gott ist ins Lager gekommen! Und sie sagten: Wehe uns! Denn solches ist bisher noch nie geschehen. 4.8 Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieses maechtigen Gottes erretten? Das sind die Goetter, die die Aegypter mit allerlei Plagen in der Wueste schlugen. 4.9 Seid tapfer und seid Maenner, ihr Philister, damit ihr nicht den Hebraeern dienen muesst, wie sie euch gedient haben! Seid Maenner und kaempft! 4.10 Da kaempften die Philister, und Israel wurde geschlagen, so dass sie flohen, jeder in sein Zelt. Und die Niederlage war sehr gross, und es fielen von Israel 30 000 Mann zu Fuss. 4.11 Und die Lade Gottes wurde weggenommen, und die beiden Soehne Elis, Hofni und Pinhas, kamen um. 4.12 Da lief ein Mann von Benjamin vom Schlachtfeld und kam [noch] an demselben Tag nach Silo. Seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Kopf. 4.13 Und als er ankam, siehe, da sass Eli auf einem Stuhl und gab acht nach der Strasse hin. Denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Und als der Mann ankam, um es in der Stadt zu berichten, da schrie die ganze Stadt um Hilfe. 4.14 Als aber Eli das laute Schreien hoerte, sagte er: Was ist das fuer ein grosser Laerm? Und der Mann kam eilends und berichtete es Eli. 4.15 Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr geworden, so dass er nicht [mehr] sehen konnte. 4.16 Da sagte der Mann zu Eli: Ich bin der, der von dem Schlachtfeld gekommen ist, und bin heute vom Schlachtfeld geflohen. Und [Eli] sagte: Wie ist es gegangen, mein Sohn? 4.17 Und der Bote antwortete und sagte: Israel ist vor den Philistern geflohen. Auch hat es eine grosse Niederlage im Volk gegeben, und auch deine beiden Soehne, Hofni und Pinhas, sind tot, und die Lade Gottes ist weggenommen worden. 4.18 Und es geschah, als er die Lade Gottes erwaehnte, fiel [Eli] ruecklings vom Stuhl an der Tuer und brach das Genick und starb; denn alt war der Mann und schwer. Er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet. 4.19 Und seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger und sollte [bald] gebaeren. Und als sie die Nachricht hoerte, dass die Lade Gottes weggenommen worden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, kauerte sie sich nieder und gebar, denn ihre Wehen ueberfielen sie. 4.20 Und als sie im Sterben lag, sagten die Frauen, die um sie her standen: Fuerchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm es nicht [mehr] zu Herzen. 4.21 Und sie nannte den Jungen Ikabod, um damit auszudruecken: die Herrlichkeit ist von Israel gewichen! - weil die Lade Gottes weggenommen war und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. 4.22 Darum sagte sie: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist weggenommen! Die Bundeslade bei den Philistern. \5\ 5.1 Als die Philister die Lade Gottes weggenommen hatten, brachten sie sie von Eben-Eser nach Aschdod. 5.2 Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon auf. 5.3 Und als die Aschdoditer am naechsten Tag frueh aufstanden [und in das Haus Dagons kamen], siehe, da lag Dagon auf seinem Gesicht auf der Erde vor der Lade des HERRN. Und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort. 5.4 Und als sie sich am Morgen des naechsten Tages frueh aufmachten, siehe, da lag Dagon [wieder] auf seinem Gesicht auf der Erde vor der Lade des HERRN; und zwar [lagen] der Kopf Dagons und seine beiden Haende abgehauen auf der Schwelle, nur der [Rumpf] Dagons war von ihm uebriggeblieben. 5.5 Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf den heutigen Tag. 5.6 Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Aschdoditern. Und er brachte Verderben ueber sie, und er schlug sie mit [boesen] Beulen, Aschdod und sein Gebiet. 5.7 Und als die Leute von Aschdod sahen, dass es so zuging, sagten sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben! Denn seine Hand liegt hart auf uns und auf unserem Gott Dagon. 5.8 Und sie sandten hin und versammelten alle Fuersten der Philister zu sich und sagten: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Und sie antworteten: Lasst die Lade des Gottes Israels nach Gat bringen! Und sie brachten die Lade des Gottes Israels dorthin. 5.9 Und es geschah, nachdem sie sie dorthin gebracht hatten, da kam die Hand des HERRN ueber die Stadt, [und es entstand] eine sehr grosse Bestuerzung. Denn er schlug die Leute [in] der Stadt, klein und gross, so dass Beulen an ihnen ausbrachen. 5.10 Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam, schrieen die Ekroniter um Hilfe und sagten: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir hergebracht, um mich und mein Volk zu toeten! 5.11 Da sandten sie hin und versammelten alle Fuersten der Philister und sagten: Sendet die Lade des Gottes Israels fort, damit sie an ihren Ort zurueckkehrt und mich und mein Volk nicht toetet! Denn es war ein toedlicher Schrecken ueber die ganze Stadt gekommen. Die Hand Gottes lag sehr schwer auf ihr. 5.12 Und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen. Und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor. Rueckkehr der Bundeslade. \6\ 6.1 Und die Lade des HERRN war sieben Monate im Gebiet der Philister. 6.2 Und die Philister beriefen die Priester und Wahrsager und sagten: Was sollen wir mit der Lade des HERRN machen? Lasst uns erkennen, wie wir sie an ihren Ort senden sollen! 6.3 Und sie antworteten: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurueckschicken [wollt], so sollt ihr sie nicht leer zurueckschicken, sondern ihr muesst ihm auf jeden Fall eine Suehnegabe entrichten. Dann werdet ihr genesen, und ihr werdet erkennen, warum seine Hand nicht von euch weicht. 6.4 Und sie sagten: Was ist die Suehnegabe, die wir ihm entrichten sollen? Und sie antworteten: Nach der Zahl der Fuersten der Philister fuenf goldene Beulen und fuenf goldene Springmaeuse! Denn es ist ein [und dieselbe] Plage ueber euch allen und euren Fuersten gewesen. 6.5 Und macht Abbilder von euren Beulen und Abbilder von euren Springmaeusen, die das Land zugrunde gerichtet haben, und gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht laesst er seine Hand leichter werden ueber euch und ueber eurem Gott und ueber eurem Land. 6.6 Warum wollt ihr euer Herz verstocken, wie die Aegypter und der Pharao ihr Herz verstockt haben? Liessen sie sie nicht ziehen, als der HERR ihnen mitgespielt hatte, und sie zogen weg? 6.7 So macht einen neuen Wagen und nehmt zwei saeugende Kuehe, auf die [noch] kein Joch gekommen ist! Und spannt die Kuehe an den Wagen und bringt ihre Kaelber von ihnen weg nach Hause zurueck! 6.8 Und nehmt die Lade des HERRN und stellt sie auf den Wagen! Und die goldenen Gegenstaende, die ihr ihm als Suehnegabe entrichtet, tut in ein Kaestchen an ihre Seite und sendet sie hin und lasst sie gehen! 6.9 Und seht zu! Wenn sie den Weg hinauf in ihr Land, nach Bet-Schemesch zu geht, so hat er uns dieses grosse Uebel getan; wenn aber nicht, so erkennen wir, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat: ein Zufall ist es fuer uns gewesen. 6.10 Und die Maenner machten [es] so und nahmen zwei saeugende Kuehe und spannten sie an einen Wagen, und ihre Kaelber sperrten sie zu Hause ein. 6.11 Und sie stellten die Lade des HERRN auf den Wagen und das Kaestchen mit den goldenen Springmaeusen und den Abbildern ihrer Beulen. 6.12 Und die Kuehe gingen geradeaus auf dem Weg nach Bet-Schemesch. Sie gingen immer auf derselben Strasse und bruellten immerfort und wichen weder zur Rechten noch zur Linken. Und die Fuersten der Philister gingen hinter ihnen her bis zum Gebiet von Bet-Schemesch. 6.13 Und die von Bet-Schemesch ernteten [gerade] den Weizen in der Niederung. Und als sie ihre Augen erhoben und die Lade sahen, freuten sie sich, [sie] zu sehen. 6.14 Und der Wagen kam auf das Feld Joschuas, des Bet-Schemiters, und stand dort still. Und dort [lag] ein grosser Stein. Und sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kuehe dem HERRN zum Brandopfer. 6.15 Und die Leviten nahmen die Lade des HERRN herab und das Kaestchen, das daneben [stand], in dem die goldenen Gegenstaende waren, und stellten sie auf den grossen Stein. Und die Maenner von Bet-Schemesch opferten dem HERRN am selben Tag Brandopfer und schlachteten Schlachtopfer. 6.16 Und die fuenf Fuersten der Philister sahen zu und kehrten an dem selben Tag nach Ekron zurueck. 6.17 Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister dem HERRN als Suehnegabe entrichteten: Fuer Aschdod eine, fuer Gaza eine, fuer Aschkelon eine, fuer Gat eine und fuer Ekron eine; 6.18 und die goldenen Springmaeuse nach der Zahl aller Staedte der Philister unter den fuenf Fuersten, von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf. Und Zeuge ist der grosse [Stein] Abel, auf den sie die Lade des HERRN stellten, [der] bis zum heutigen Tag im Feld Joschuas, des Bet-Schemiters [liegt]. 6.19 Und er schlug die Leute von Bet-Schemesch, weil sie sich die Lade des HERRN angeschaut hatten, und schlug im Volk siebzig Mann. Da trauerte das Volk, weil der HERR das Volk so schwer geschlagen hatte. 6.20 Und die Leute von Bet-Schemesch sagten: Wer vermag vor dem HERRN, diesem heiligen Gott, zu bestehen? Und zu wem soll er von uns hinaufziehen? 6.21 Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und sagten: Die Philister haben die Lade des HERRN zurueckgebracht. Kommt herab, holt sie zu euch hinauf! \7\ 7.1 Und die Maenner von Kirjat-Jearim kamen und holten die Lade des HERRN hinauf, und sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Huegel. Und sie heiligten seinen Sohn Eleasar, ueber der Lade des HERRN zu wachen. Israels Busse und Sieg ueber die Philister - Samuel als Richter. 7.2 Und es geschah, dass von dem Tag an, da die Lade in Kirjat-Jearim blieb, eine lange Zeit verging; es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israel wehklagte hinter dem HERRN her. 7.3 Da sprach Samuel zu dem ganzen Haus Israel: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu dem HERRN umkehren wollt, dann tut die fremden Goetter und die Astarot aus eurer Mitte weg! Und richtet euer Herz auf den HERRN und dient ihm allein! So wird er euch aus der Hand der Philister erretten. 7.4 Und die Soehne Israel taten die Baalim und die Astarot weg und dienten dem HERRN allein. 7.5 Und Samuel sagte: Versammelt ganz Israel in Mizpa! Und ich will den HERRN fuer euch bitten. 7.6 Und sie versammelten sich in Mizpa, schoepften Wasser und gossen es aus vor dem HERRN. [Sie] fasteten an demselben Tag und sagten dort: Wir haben gegen den HERRN gesuendigt! Und Samuel richtete die Soehne Israel in Mizpa. - 7.7 Als aber die Philister hoerten, dass die Soehne Israel sich in Mizpa versammelt hatten, zogen die Fuersten der Philister gegen Israel hinauf. Und die Soehne Israel hoerten es und fuerchteten sich vor den Philistern. 7.8 Und die Soehne Israel sagten zu Samuel: Lass nicht ab, fuer uns zu dem HERRN, unserm Gott, um Hilfe zu schreien, dass er uns aus der Hand der Philister errettet! 7.9 Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer fuer den HERRN. Und Samuel schrie zu dem HERRN um Hilfe fuer Israel, und der HERR erhoerte ihn. 7.10 Es geschah naemlich, waehrend Samuel [noch] das Brandopfer opferte, rueckten die Philister heran zum Kampf gegen Israel. Aber der HERR donnerte mit starkem Donner an demselben Tag ueber den Philistern und schreckte sie, und sie wurden vor Israel geschlagen. 7.11 Und die Maenner von Israel zogen von Mizpa aus und jagten den Philistern nach und schlugen sie bis unterhalb Bet-Kar. 7.12 Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen, und er gab ihm den Namen Eben-Eser und sagte: Bis hierher hat uns der HERR geholfen. 7.13 So wurden die Philister gedemuetigt und kamen nicht mehr in das Gebiet Israels. Und die Hand des HERRN war gegen die Philister alle Tage Samuels. 7.14 Und die Staedte, die die Philister Israel abgenommen hatten, kamen wieder an Israel, von Ekron bis Gat. Auch ihr Gebiet errettete Israel aus der Hand der Philister. Und es wurde Friede zwischen Israel und den Amoritern. 7.15 Und Samuel richtete Israel alle Tage seines Lebens. 7.16 Und er zog Jahr fuer Jahr umher und kam nach Bethel, Gilgal und Mizpa und richtete Israel an all diesen Orten. 7.17 Dann kehrte er nach Rama zurueck, denn dort war sein Haus, und dort richtete er Israel. Auch baute er dort dem HERRN einen Altar. Israels Begehren nach einem Koenig. \8\ 8.1 Und es geschah, als Samuel alt geworden war, da setzte er seine Soehne als Richter ueber Israel ein. 8.2 Der Name seines erstgeborenen Sohnes war Joel und der Name seines zweiten Abija; sie waren Richter in Beerscheba. 8.3 Aber seine Soehne wandelten nicht in seinen Wegen und sie suchten ihren Vorteil und nahmen Bestechungsgeschenke und beugten das Recht. 8.4 Da versammelten sich alle Aeltesten von Israel und kamen zu Samuel nach Rama. 8.5 Und sie sagten zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Soehne wandeln nicht in deinen Wegen. Nun setze [doch] einen Koenig ueber uns, damit er ueber uns Richter sei, wie [es bei] allen Nationen [ist]! 8.6 Und das Wort war uebel in den Augen Samuels, dass sie sagten: Gib uns einen Koenig, damit er Richter ueber uns sei! Und Samuel betete zum HERRN. 8.7 Der HERR aber sprach zu Samuel: Hoere auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht Koenig ueber sie sein soll. 8.8 Entsprechend all den Taten, die sie [immer] getan haben von dem Tage an, da ich sie aus Aegypten gefuehrt habe bis zum heutigen Tag, dass sie mich verlassen und andern Goettern gedient haben, so machen sie es auch mit dir. 8.9 Und nun hoere auf ihre Stimme! Doch warne sie mit allem Ernst und mach ihnen das Recht des Koenigs bekannt, der ueber sie herrschen wird! 8.10 Und Samuel sagte dem Volk, das einen Koenig von ihm begehrte, alle Worte des HERRN. 8.11 Und er sagte: Dies wird das Recht des Koenigs sein, der ueber euch regieren wird: Eure Soehne wird er nehmen, um sie fuer seinen Wagen und seine Gespanne einzusetzen, damit sie vor seinem Wagen herlaufen, 8.12 und um [sie] sich zu Obersten ueber Tausend und zu Obersten ueber Fuenfzig zu bestellen, damit sie seine Aecker pfluegen und seine Ernte einbringen und damit sie seine Kriegsgeraete und seine Wagengeraete anfertigen. 8.13 Und eure Toechter wird er zum Salbenmischen, zum Kochen und Backen nehmen. 8.14 Und eure besten Felder, Weinberge und Olivengaerten, die wird er nehmen und sie seinen Knechten geben. 8.15 Und von euren Kornfeldern und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und ihn seinen Kaemmerern und Beamten geben. 8.16 Und eure Knechte und eure Maegde und eure besten jungen Maenner und eure Esel wird er nehmen und sie in seinen Dienst stellen. 8.17 Von euren Schafen wird er den Zehnten nehmen, und ihr, ihr muesst seine Knechte sein. 8.18 Wenn ihr an jenem Tage wegen eures Koenigs um Hilfe schreien werdet, den ihr euch erwaehlt habt, dann wird euch der HERR an jenem Tag nicht antworten. 8.19 Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hoeren. Und sie sagten: Nein, sondern ein Koenig soll ueber uns sein, 8.20 damit auch wir sind wie alle Nationen, und dass unser Koenig uns richtet und vor uns her auszieht und unsere Kriege fuehrt. 8.21 Und Samuel hoerte all die Worte des Volkes und sagte sie vor den Ohren des HERRN. 8.22 Und der HERR sprach zu Samuel: Hoere auf ihre Stimme und setze einen Koenig ueber sie ein! Da sagte Samuel zu den Maennern von Israel: Geht hin, jeder in seine Stadt! Sauls Salbung zum Koenig. \9\ 9.1 Und es war ein Mann von Benjamin, sein Name war Kisch, ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes des Afiach, des Sohnes eines Benjaminiters, ein angesehener Mann. 9.2 Und er hatte einen Sohn, sein Name war Saul, jung und stattlich, und niemand von den Soehnen Israel war schoener als er. Er war einen Kopf groesser als alles Volk. 9.3 Und die Eselinnen des Kisch, des Vaters Sauls, waren verlorengegangen. Und Kisch sagte zu seinem Sohn Saul: Nimm doch einen von den Knechten mit dir und mach dich auf, geh hin und suche die Eselinnen! 9.4 Und er zog durch das Gebirge Ephraim und zog durch das Land Schalischa, und [sie fanden sie] nicht. Und sie durchzogen das Land Schaalim, aber sie waren nicht da. Und er zog durch das Land Benjamin, und [sie fanden sie] nicht. 9.5 Als sie aber in das Land Zuf kamen, sagte Saul zu seinem Knecht, der bei ihm war: Komm, lass uns [wieder] umkehren, damit nicht etwa mein Vater von den Eselinnen ablaesst und sich um uns Sorgen macht! 9.6 Der aber sagte zu ihm: Siehe doch, ein Mann Gottes ist in dieser Stadt. Der Mann ist sehr angesehen. Alles was er sagt, trifft sicher ein. Lass uns dahin gehen, vielleicht gibt er uns Auskunft ueber unsern Weg, den wir gehen [sollten]! 9.7 Saul aber sagte zu seinem Knecht: Siehe, wenn wir hingehen, was wollen wir dem Mann bringen? Denn das Brot in unsern Beuteln ist verbraucht, und wir haben kein Geschenk, um es dem Mann Gottes zu bringen. Was haben wir? 9.8 Und der Knecht antwortete Saul noch einmal und sagte: Siehe, ich habe noch einen silbernen Viertel-Schekel bei mir; den will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns ueber unsern Weg Auskunft gibt. 9.9 Vorzeiten sagte man in Israel, wenn man ging, Gott zu befragen: Kommt und lasst uns zum Seher gehen! Denn den man heute Prophet nennt, nannte man frueher Seher. 9.10 Da sagte Saul zu seinem Knecht: Dein Wort ist gut. Komm, lass uns gehen! Und sie gingen in die Stadt, wo der Mann Gottes war. 9.11 Als sie eben die Anhoehe zu der Stadt hinaufstiegen, trafen sie Maedchen, die herauskamen, um Wasser zu schoepfen. Und sie sagten zu ihnen: Ist der Seher hier? 9.12 Sie antworteten ihnen und sagten: Ja, siehe, er ist [schon] vor dir [da]. Eile jetzt, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Opferfest auf der Hoehe begeht! 9.13 Sowie ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn finden, bevor er zur Hoehe hinaufgeht, um zu essen. Denn das Volk wird nicht essen, bis er gekommen ist; denn er segnet das Schlachtopfer, danach essen die Geladenen. So geht hinauf, denn gerade heute werdet ihr ihn finden! 9.14 Da gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Hoehe hinaufzugehen. 9.15 Der HERR aber hatte dem Samuel das Ohr geoeffnet, einen Tag bevor Saul kam, und gesagt: 9.16 Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, den sollst du zum Fuersten ueber mein Volk Israel salben! Der wird mein Volk aus der Hand der Philister erretten. Denn ich habe [die Not] meines Volkes angesehen, und sein Geschrei ist vor mich gekommen. 9.17 Als nun Samuel Saul sah, teilte ihm der HERR mit: Siehe, da ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er ueber mein Volk herrschen soll. 9.18 Da trat Saul im Tor auf Samuel zu und sagte: Zeig mir doch, wo [hier] das Haus des Sehers ist. 9.19 Samuel antwortete Saul und sagte: Ich bin der Seher. Geh vor mir auf die Hoehe hinauf, denn ihr sollt heute mit mir essen, und morgen frueh werde ich dich ziehen lassen! Und alles, was du auf dem Herzen hast, werde ich dir kundtun. 9.20 Und was die Eselinnen betrifft, die dir heute vor drei Tagen verlorengegangen sind, so brauchst du dir um sie keine Sorgen zu machen, denn sie sind gefunden. Und wem gehoert alles Kostbare Israels? Nicht dir und dem ganzen Haus deines Vaters? 9.21 Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter und aus einem der kleinsten Staemme Israels, und ist meine Sippe nicht die geringste unter allen Sippen des Stammes Benjamin? Warum sprichst du solche Worte zu mir? 9.22 Und Samuel nahm Saul und seinen Knecht und fuehrte sie in die Halle. Und er gab ihnen einen Platz obenan unter den Geladenen; und das waren etwa dreissig Mann. 9.23 Und Samuel sagte zu dem Koch: Gib den Anteil her, den ich dir gegeben habe und von dem ich dir gesagt habe: Lege ihn bei dir zurueck! 9.24 Da trug der Koch die Keule auf und was daran war und legte es Saul vor. Und er sagte: Siehe, hier ist das Uebriggebliebene! Leg dir vor und iss! Denn fuer diese Stunde ist es fuer dich aufbewahrt worden, als ich sagte: Ich habe das Volk geladen. So ass Saul mit Samuel an diesem Tag. 9.25 Und sie gingen von der Hoehe in die Stadt hinab; und er redete mit Saul auf dem Dach. 9.26 Und sie standen frueh auf. Und es geschah, als die Morgenroete aufging, rief Samuel dem Saul auf dem Dach zu: Steh auf, dass ich dich geleite! Und Saul stand auf, und die beiden, er und Samuel, gingen auf die Gasse hinaus. 9.27 Als sie an das Ende der Stadt hinabkamen, sagte Samuel zu Saul: Sag dem Knecht, dass er uns vorausgehe! [Und er ging voraus]. Du aber steh jetzt still! Ich will dich das Wort Gottes hoeren lassen. \10\ 10.1 Und Samuel nahm den Krug mit Oel und goss es auf sein Haupt, und er kuesste ihn und sagte: So hat der HERR dich nun zum Fuersten ueber sein Erbteil gesalbt! Zeichen des goettlichen Auftrags fuer Saul. 10.2 Wenn du heute von mir weggehst, wirst du zwei Maenner treffen beim Grab Rahels, an der Grenze von Benjamin, bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgezogen bist. Und siehe, dein Vater hat die Sache mit den Eselinnen aufgegeben. Er macht sich um euch Sorgen und sagt: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? 10.3 Und wenn du von dort weitergehst und du zur Terebinthe Tabor kommst, werden dich dort drei Maenner treffen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen. Einer traegt drei Boeckchen und einer drei Brote, und einer traegt einen Schlauch mit Wein. 10.4 Und sie werden dich nach deinem Wohlergehen fragen und dir zwei Brote geben, und du sollst sie von ihrer Hand annehmen. 10.5 Danach wirst du zu dem Huegel Gottes kommen, wo Wachtposten der Philister sind. Und wenn du dort in die Stadt kommst, wirst du einer Schar von Propheten begegnen, die von der Hoehe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Floete und Zither, und sie werden weissagen. 10.6 Und der Geist des HERRN wird ueber dich kommen, und du wirst mit ihnen weissagen und wirst in einen anderen Menschen umgewandelt werden. 10.7 Und es soll geschehen, wenn bei dir diese Zeichen eintreffen, so tu, was deine Hand finden wird! Denn Gott ist mit dir. 10.8 Und geh vor mir nach Gilgal hinab! Und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir zu erkennen gebe, was du tun sollst. 10.9 Und es geschah, als er sich umwandte, um von Samuel wegzugehen, da gab ihm Gott ein anderes Herz. Und alle diese Zeichen trafen an demselben Tag ein. 10.10 Als sie dorthin an den Huegel kamen, siehe, da kam ihm eine Schar von Propheten entgegen. Und der Geist Gottes kam ueber ihn, dass er in ihrer Mitte weissagte. 10.11 Und es geschah, als alle, die ihn von frueher her kannten, sahen, und siehe, er weissagte mit den Propheten, da sagten die Leute zueinander: Was ist denn mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten? 10.12 Und einer von dort antwortete und sagte: Wer ist denn ihr Vater? Daher ist es zum Sprichwort geworden: Ist Saul auch unter den Propheten? 10.13 Und als er aufgehoert hatte zu weissagen, kam er auf die Hoehe. 10.14 Und Sauls Onkel sagte zu ihm und zu seinem Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nirgends waren, gingen wir zu Samuel. 10.15 Da sagte der Onkel Sauls: Teile mir doch mit, was Samuel zu euch gesagt hat! 10.16 Saul antwortete seinem Onkel: Er teilte uns als ganz gewiss mit, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber die Sache mit dem Koenigtum, wovon Samuel geredet hatte, teilte er ihm nicht mit. Sauls Wahl zum Koenig. 10.17 Und Samuel rief das Volk zusammen zum HERRN nach Mizpa. 10.18 Und er sprach zu den Soehnen Israel: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Aegypten heraufgefuehrt und euch aus der Hand Aegyptens errettet und aus der Hand aller Koenigreiche, die euch bedraengten. 10.19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus allen euren Noeten und euren Bedraengnissen errettet hat, und habt zu ihm gesagt: Einen Koenig sollst du ueber uns setzen! Nun denn, stellt euch auf vor dem HERRN nach euren Staemmen und nach euren Tausendschaften! 10.20 Und Samuel liess alle Staemme Israels herantreten. Da wurde der Stamm Benjamin [durchs Los] getroffen. 10.21 Und er liess den Stamm Benjamin nach seinen Sippen herantreten. Da wurde die Sippe Matri getroffen; da wurde Saul, der Sohn des Kisch, getroffen. Und sie suchten ihn, aber er wurde nicht gefunden. 10.22 Und sie befragten noch einmal den HERRN: Ist der Mann schon hierhergekommen? Aber der HERR antwortete: Siehe, er hat sich bei dem Tross versteckt. 10.23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er sich mitten unter das Volk stellte, da war er einen Kopf groesser als alles Volk. 10.24 Und Samuel sagte zu dem ganzen Volk: Da seht ihr, wen der HERR erwaehlt hat! Denn keiner ist ihm gleich im ganzen Volk. Da jauchzte das ganze Volk, und sie riefen: Es lebe der Koenig! 10.25 Und Samuel sagte dem Volk das Recht des Koenigtums und schrieb es in ein Buch und legte es vor den HERRN nieder. Und Samuel entliess das ganze Volk, jeden in sein Haus. 10.26 Auch Saul ging in sein Haus nach Gibea. Und mit ihm zogen die vom Heer, deren Herz Gott geruehrt hatte. 10.27 Aber einige ruchlose Leute sagten: Wie soll der uns retten? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hoerte er es nicht. Sauls Sieg ueber die Ammoniter. \11\ 11.1 Und Nahasch, der Ammoniter, zog herauf und belagerte Jabesch in Gilead. Und alle Maenner von Jabesch sagten zu Nahasch: Schliesse einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienstbar sein! 11.2 Aber Nahasch, der Ammoniter, antwortete ihnen: Unter der Bedingung will ich einen Bund mit euch schliessen, dass ich euch allen das rechte Auge aussteche und damit Schmach ueber ganz Israel bringe. 11.3 Da sagten die Aeltesten von Jabesch zu ihm: Lass uns sieben Tage [Zeit], damit wir Boten in das ganze Gebiet Israels senden! Und wenn [dann] niemand da ist, der uns rettet, so wollen wir zu dir hinausgehen. 11.4 Da kamen die Boten nach Gibea-Saul und sagten diese Worte vor den Ohren des Volkes. Und das ganze Volk erhob seine Stimme und weinte. 11.5 Und siehe, da kam Saul vom Feld hinter den Rindern her. Und Saul fragte: Was ist mit dem Volk, dass sie weinen? Und sie berichteten ihm die Worte der Maenner von Jabesch. 11.6 Da geriet der Geist Gottes ueber Saul, als er diese Worte hoerte, und sein Zorn entbrannte sehr. 11.7 Und er nahm ein Gespann Rinder und zerstueckelte sie und sandte davon durch Boten in das ganze Gebiet Israels und liess sagen: Wer nicht hinter Saul und hinter Samuel auszieht, dessen Rindern wird es ebenso ergehen! Da fiel der Schrecken des HERRN auf das Volk, und sie zogen aus wie ein Mann. 11.8 Und er musterte sie bei Besek; und die von den Soehnen Israel waren 300 000 und die Maenner von Juda 30 000. 11.9 Und er sagte zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Maennern von Jabesch in Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne beginnt, heiss zu scheinen, soll euch Hilfe zuteil werden. Und die Boten kamen [zurueck] und berichteten das den Maennern von Jabesch, und sie freuten sich. 11.10 Und die Maenner von Jabesch sagten: Morgen wollen wir zu euch hinausgehen, dann koennt ihr uns alles tun, was gut ist in euren Augen. 11.11 Und es geschah am naechsten Tag, da stellte Saul das Volk in drei Heerhaufen auf. Und sie kamen mitten in das Lager um die Zeit der Morgenwache und schlugen Ammon bis der Tag heiss wurde. Und was uebrigblieb wurde zerstreut, so dass von ihnen nicht zwei beieinander blieben. 11.12 Da sprach das Volk zu Samuel: Wer ist es, der gesagt hat: Sollte Saul Koenig ueber uns sein? Gebt die Maenner her, dass wir sie toeten! 11.13 Aber Saul sagte: Niemand soll an diesem Tag getoetet werden, denn heute hat der HERR Rettung gegeben in Israel! 11.14 Und Samuel sagte zum Volk: Kommt und lasst uns nach Gilgal gehen und dort das Koenigtum erneuern! 11.15 Und das ganze Volk zog nach Gilgal, und sie machten dort Saul zum Koenig, vor dem HERRN in Gilgal. Und sie schlachteten dort Heilsopfer vor dem HERRN. Und Saul und alle Maenner von Israel freuten sich dort sehr. Ende des oeffentlichen Dienstes Samuels. \12\ 12.1 Und Samuel sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe auf eure Stimme gehoert in allem, was ihr zu mir gesagt habt, und habe einen Koenig ueber euch gesetzt. 12.2 Und nun siehe, der Koenig zieht vor euch her. Ich aber bin alt und grau geworden, und meine Soehne, siehe, sie sind bei euch. Und ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag. 12.3 Hier bin ich, zeugt gegen mich vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten! Wessen Rind habe ich genommen, oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich uebervorteilt? Wem habe ich Gewalt angetan? Aus wessen Hand habe ich Bestechungsgeld genommen, um [damit] meine Augen zu verhuellen? So will ich es euch zurueckgeben. 12.4 Sie aber antworteten: Du hast uns nicht uebervorteilt und uns keine Gewalt angetan und hast von niemandem irgend etwas angenommen. 12.5 Und er sagte zu ihnen: Der HERR ist Zeuge euch gegenueber, und ebenso ist sein Gesalbter heute Zeuge, dass ihr nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sagten: Er ist Zeuge! 12.6 Und Samuel sprach zu dem Volk: Der HERR ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Vaeter aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat! 12.7 Und nun tretet her, dass ich vor dem HERRN mit euch vor Gericht trete ueber alle Wohltaten des HERRN, die er an euch und an euren Vaetern erwiesen hat! 12.8 Als Jakob nach Aegypten gekommen war, schrieen eure Vaeter zu dem HERRN um Hilfe. Und der HERR sandte Mose und Aaron, und sie fuehrten eure Vaeter aus Aegypten heraus und liessen sie in dieser Gegend wohnen. 12.9 Aber sie vergassen den HERRN, ihren Gott. Und er verkaufte sie in die Hand Siseras, des Heerobersten von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Koenigs von Moab, und sie kaempften gegen sie. 12.10 Da schrieen sie um Hilfe zu dem HERRN und sagten: Wir haben gesuendigt, dass wir den HERRN verlassen und den Baalim und Astarot gedient haben. Nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, dann wollen wir dir dienen! 12.11 Da sandte der HERR Jerubbaal, Bedan, Jeftah und Samuel und errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, so dass ihr sicher wohnen konntet. 12.12 Als ihr aber saht, dass Nahasch, der Koenig der Soehne Ammon, gegen euch zog, sagtet ihr zu mir: Nein, sondern ein Koenig soll ueber uns herrschen! - obwohl doch der HERR, euer Gott, euer Koenig ist. 12.13 Und nun siehe, da ist der Koenig, den ihr erwaehlt und den ihr erbeten habt; denn siehe, der HERR hat einen Koenig ueber euch gesetzt. 12.14 Wenn ihr den HERRN fuerchtet und ihm dient, auf seine Stimme hoert und dem Mund des HERRN nicht widerspenstig seid und wenn ihr und der Koenig, der ueber euch regiert, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt, [so wird der Herr mit euch sein]! 12.15 Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des HERRN hoert und dem Mund des HERRN widerspenstig seid, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Vaeter. 12.16 So tretet jetzt herzu und seht, was der HERR Grosses vor euren Augen tun wird! 12.17 Ist jetzt nicht die Weizenernte? Ich will den HERRN anrufen, dass er Donner und Regen sendet. Und ihr sollt erkennen und sehen, dass das Boese, das ihr [darin] begangen habt, euch einen Koenig zu erbitten, gross ist in den Augen des HERRN. 12.18 Und Samuel rief zu dem HERRN, und der HERR sandte an jenem Tag Donner und Regen. Da fuerchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel sehr. 12.19 Und das ganze Volk sagte zu Samuel: Bitte den HERRN, deinen Gott, fuer deine Knechte, dass wir nicht sterben! Denn zu all unsern Suenden haben wir das Boese begangen, einen Koenig fuer uns zu erbitten. 12.20 Samuel aber sagte zum Volk: Fuerchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Boese begangen, doch hoert nicht auf, dem HERRN nachzufolgen, und dient dem HERRN mit eurem ganzen Herzen! 12.21 Und weicht nicht ab und folgt nicht den nichtigen [Goetzen] nach, die nichts nuetzen und nicht erretten koennen, weil sie nichtig sind! 12.22 Denn der HERR wird sein Volk um seines grossen Namens willen nicht verlassen. Denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. 12.23 Auch was mich betrifft - fern sei es von mir, dass ich mich an dem HERRN versuendigen und aufhoeren sollte, fuer euch zu bitten; sondern ich will euch den guten und richtigen Weg lehren. 12.24 Fuerchtet nur den HERRN und dient ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen! Denn seht, wie grosse Dinge er an euch getan hat! 12.25 Wenn ihr aber dennoch boese handelt, so werdet ihr und euer Koenig weggerafft werden. Krieg gegen die Philister - Sauls voreiliges Opfern - Waffenmangel in Israel. \13\ 13.1 Saul war . . . Jahre alt, als er Koenig wurde; und er regierte zwei Jahre ueber Israel. 13.2 Und Saul erwaehlte sich aus Israel dreitausend Mann: zweitausend waren bei Saul zu Michmas und auf dem Gebirge von Bethel, und tausend waren bei Jonatan in Gibea in Benjamin. Den Rest des Volkes aber entliess er, einen jeden in sein Zelt. 13.3 Und Jonatan schlug den Wachtposten der Philister, der in Gibea war, und die Philister hoerten es. Und Saul liess im ganzen Land ins Horn stossen und sprach: Die Hebraeer sollen es hoeren! 13.4 Und ganz Israel hoerte es und sagte: Saul hat den Wachtposten der Philister geschlagen, und auch Israel hat sich bei den Philistern stinkend gemacht. Da wurde das Volk hinter Saul her nach Gilgal zusammengerufen. 13.5 Auch die Philister sammelten sich zum Kampf mit Israel: 30 003 Wagen und sechstausend Gespanne und [Fuss]volk soviel wie der Sand am Ufer des Meeres. Und sie zogen herauf und lagerten sich bei Michmas, oestlich von Bet-Awen. 13.6 Als aber die Maenner von Israel sahen, dass sie in Not waren, weil das [Kriegs]volk bedraengt wurde, da versteckte sich das Volk in Hoehlen und Dornstraeuchern, in Felsen, in Gewoelben und in Zisternen. 13.7 Auch gingen Hebraeer ueber den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber war noch in Gilgal, und das ganze Volk, das ihm folgte, war voll Angst. 13.8 Und er wartete sieben Tage bis zu der von Samuel bestimmten Zeit; aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das Volk [fing an], von dort oben auseinanderzulaufen. 13.9 Da sagte Saul: Bringt mir das Brandopfer und die Heilsopfer her! Und er opferte das Brandopfer. 13.10 Und es geschah, als er [eben] fertig war, das Brandopfer zu opfern, siehe, da kam Samuel. Und Saul ging hinaus, ihm entgegen, um ihm den Segensgruss zu entbieten. 13.11 Und Samuel sprach: Was hast du getan! Saul antwortete: Weil ich sah, dass das Volk von mir auseinanderlief, und du kamst nicht zur bestimmten Zeit, waehrend die Philister sich [schon] bei Michmas versammelt hatten, 13.12 da dachte ich: Jetzt werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht des HERRN noch nicht gesucht. Da wagte ich es und opferte das Brandopfer. 13.13 Und Samuel sprach zu Saul: Du hast toericht gehandelt! Du hast das Gebot des HERRN, deines Gottes, nicht gehalten, das er dir geboten hat. Denn gerade jetzt haette der HERR dein Koenigtum ueber Israel fuer immer bestaetigt; 13.14 nun aber wird dein Koenigtum nicht bestehen. Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der HERR hat ihn zum Fuersten ueber sein Volk bestellt; denn du hast nicht gehalten, was der HERR dir geboten hatte. 13.15 Und Samuel machte sich auf und ging von Gilgal hinauf nach Gibea in Benjamin. Und Saul musterte das Volk, das sich bei ihm befand, etwa sechshundert Mann. 13.16 Und Saul und sein Sohn Jonatan und das Volk, das sich bei ihm befand, lagen bei Gibea in Benjamin; die Philister aber hatten sich bei Michmas gelagert. 13.17 Da zog der Vernichtungstrupp aus dem Lager der Philister in drei Abteilungen aus: eine Abteilung wandte sich in Richtung auf Ofra, nach dem Land Schual hin, 13.18 und eine Abteilung wandte sich in Richtung auf Bet-Horon, und eine Abteilung wandte sich in Richtung auf das Gebiet, das auf das Tal Zeboim nach der Wueste hin hinausschaut. 13.19 Und es war kein Schmied im ganzen Land Israel zu finden. Denn die Philister dachten: [Wir wollen] nicht, dass die Hebraeer sich Schwert oder Speer machen! 13.20 Und ganz Israel musste zu den Philistern hinabziehen, jeder um seine Pflugschar oder seinen Spaten, sein Beil oder seine Sichel zu schaerfen. - 13.21 Das Schaerfen geschah fuer einen Zweidrittelschekel bei den Pflugscharen und bei den Spaten, bei der Gabel und bei den Beilen und um die [Rinder]stacheln geradezurichten. - 13.22 Und es geschah am Tag des Kampfes, dass weder Schwert noch Speer in der Hand des ganzen Volkes gefunden wurde, das mit Saul und mit Jonatan war; nur bei Saul und seinem Sohn Jonatan fanden sie sich vor. 13.23 Und ein Posten der Philister zog aus, auf den Pass von Michmas zu. Glaubenstat des Jonatan. \14\ 14.1 Und es geschah eines Tages, dass Jonatan, der Sohn Sauls, zu dem Waffentraeger sagte: Komm, lass uns hinuebergehen zu dem Posten der Philister, der dort drueben ist! Seinem Vater aber teilte er es nicht mit. 14.2 Und Saul sass am Rand von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Migron [steht]; und das Kriegsvolk bei ihm war etwa sechshundert Mann. 14.3 Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Elis, des Priesters des HERRN in Silo, trug das Ephod. Und das Volk hatte nicht erkannt, dass Jonatan weggegangen war. 14.4 Es waren aber zwischen den Paessen, durch die Jonatan zu dem Posten der Philister hinueberzugehen suchte, eine Felszacke auf der einen Seite und eine Felszacke auf der anderen Seite: der Name der einen war Bozez und der Name der anderen Senne. 14.5 Die eine Zacke [bildete] eine Saeule im Norden gegenueber Michmas und die andere im Sueden gegenueber Geba. 14.6 Und Jonatan sprach zu dem Waffentraeger, der seine Waffen trug: Komm, lass uns hinuebergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der HERR etwas fuer uns tun, denn fuer den HERRN gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu helfen. 14.7 Und sein Waffentraeger antwortete ihm: Tu alles, was du vorhast! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir in allem, was du vorhast. 14.8 Und Jonatan sagte: Siehe, wir wollen zu den Maennern hinuebergehen und uns ihnen zeigen. 14.9 Wenn sie dann zu uns sagen: Halt, bis wir zu euch gelangt sind! - so wollen wir stehenbleiben, wo wir sind, und nicht zu ihnen hinaufgehen. 14.10 Wenn sie aber so sprechen: Kommt zu uns herauf! - so wollen wir hinaufsteigen, denn der HERR hat sie in unsere Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein. 14.11 Und beide zeigten sich dem Posten der Philister. Da sprachen die Philister: Sieh an, Hebraeer kommen aus den Loechern hervor, in denen sie sich versteckt haben! 14.12 Und die Maenner der Wache riefen Jonatan und seinem Waffentraeger zu und sagten: Kommt zu uns herauf, so wollen wir es euch schon lehren! Da sagte Jonatan zu seinem Waffentraeger: Steig hinauf, mir nach! Denn der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben. 14.13 Und Jonatan stieg auf Haenden und Fuessen hinauf und sein Waffentraeger ihm nach. Und sie fielen vor Jonatan [zu Boden], und sein Waffentraeger hinter ihm toetete sie. 14.14 So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffentraeger taten, an die zwanzig Mann, [sie fielen] etwa auf einer halben Furchen[laenge] eines Joches Acker. 14.15 Und es entstand ein Schrecken im Lager, auf dem Feld und unter dem ganzen [Kriegs]volk. Auch der Posten und die Schar, die das Land verwuesten sollte, erschraken. Und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes. Sauls Sieg ueber die Philister. 14.16 Und die Waechter Sauls zu Gibea Benjamin sahen, und siehe, ein laermendes Getuemmel, das immer hin und her wogte. 14.17 Und Saul sagte zu dem Volk, das bei ihm war: Lasst doch antreten und seht, wer von uns weggegangen ist! Und sie liessen antreten, siehe, da fehlten Jonatan und sein Waffentraeger. 14.18 Da sagte Saul zu Ahija: Bring die Lade Gottes herbei! Denn die Lade Gottes war an jenem Tag unter den Soehnen Israel. 14.19 Und es geschah, waehrend Saul noch zu dem Priester redete, nahm das Getuemmel im Lager der Philister immer mehr zu; und Saul sagte zu dem Priester: Zieh deine Hand zurueck! 14.20 Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelten sich und kamen zum Kampf. Und siehe, da war das Schwert des einen gegen den andern - eine sehr grosse Verwirrung. 14.21 Und die Hebraeer waren bei den Philistern wie schon frueher; [die nun,] die mit ihnen ins Feldlager hinaufgezogen waren, auch sie wandten sich, um mit Israel zu sein, das bei Saul und Jonatan war. 14.22 Als aber alle Maenner von Israel, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, hoerten, dass die Philister flohen, setzten auch sie ihnen nach im Kampf. 14.23 So rettete der HERR Israel an demselben Tag. Und der Kampf zog sich bis ueber Bet-Awen hinaus. Sauls unbesonnener Schwur und dessen Folgen. 14.24 Als die Maenner von Israel an jenem Tag ins Gedraenge kamen, beschwor Saul das Volk und sagte: Verflucht sei jeder, der vor dem Abend etwas isst, bis ich mich an meinen Feinden geraecht habe! Und das ganze Volk kostete keine Speise. 14.25 Und das ganze Land war in die [Zeit der] Honigernte gekommen, und es gab Honig auf der Flaeche des Feldes. 14.26 Und als das Volk zu den Waben kam, siehe, da floss der Honig; aber niemand brachte [etwas davon] mit seiner Hand in seinen Mund, denn das Volk fuerchtete den Schwur. 14.27 Jonatan aber hatte nicht gehoert, dass sein Vater das Volk mit einem Schwur belegt hatte. Und er streckte die Spitze seines Stabes aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte sie in die Honigwabe und fuehrte seine Hand wieder zu seinem Mund, und seine Augen wurden [wieder] hell. 14.28 Einer von dem Volk aber fing an und sagte: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei jeder, der heute etwas essen wird! Und so ist das Volk matt geworden. 14.29 Da antwortete Jonatan: Mein Vater bringt das Land ins Unglueck. Seht doch, wie meine Augen hell geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe. 14.30 Wieviel mehr, wenn das Volk heute tuechtig von der Beute seiner Feinde gegessen haette, die es gefunden hat! Denn jetzt ist die Niederlage unter den Philistern nicht gross! 14.31 Und sie schlugen die Philister an jenem Tag von Michmas bis nach Ajalon. Und das Volk war sehr matt geworden. 14.32 Und das Volk fiel ueber die Beute her, und sie nahmen Schafe, Rinder und Kaelber und schlachteten sie einfach auf der Erde; und das Volk ass [das Fleisch] ueber dem Blut. 14.33 Und man berichtete es Saul und sagte: Siehe, das Volk versuendigt sich an dem HERRN, denn es isst [das Fleisch] ueber dem Blut. Und er rief: Ihr habt treulos gehandelt! Waelzt sofort einen grossen Stein her zu mir! 14.34 Und Saul sagte [weiter]: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen: Jeder soll sein Rind und sein Schaf zu mir bringen und es hier schlachten und essen, damit ihr euch nicht am HERRN versuendigt, indem ihr ueber dem Blut esst! Und in jener Nacht brachte das ganze Volk jeder eigenhaendig sein Rind; und sie schlachteten es dort. 14.35 Und Saul baute dem HERRN einen Altar. Das war der erste Altar, den er dem HERRN baute. 14.36 Und Saul sagte: Lasst uns noch in der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und unter ihnen pluendern, bis der Morgen hell wird, und niemand von ihnen uebriglassen! Sie antworteten: Tu alles, was in deinen Augen gut ist! Und der Priester sagte: [Erst] lasst uns hier Gott nahen! 14.37 Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Willst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an diesem Tag. 14.38 Da sagte Saul: Tretet hierher, alle Anfuehrer des Volkes, und erkennt und seht, wodurch heute diese Verschuldung geschehen ist! 14.39 Denn so wahr der HERR lebt, der Israel errettet hat, selbst wenn sie bei meinem Sohn Jonatan waere, soll er bestimmt sterben! Aber niemand aus dem ganzen Volk antwortete ihm. 14.40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr sollt auf der einen Seite [stehen], und ich und mein Sohn Jonatan wollen auf der anderen Seite sein. Und das Volk antwortete Saul: Tu, was in deinen Augen gut ist! 14.41 Und Saul sprach zu dem HERRN, dem Gott Israels: Gib rechten Entscheid! Da wurden Jonatan und Saul getroffen, aber das Volk ging frei aus. 14.42 Und Saul sagte: Werft das Los ueber mich und meinen Sohn Jonatan! Da wurde Jonatan getroffen. 14.43 Da sprach Saul zu Jonatan: Bekenne mir, was du getan hast! Und Jonatan bekannte ihm und sagte: Mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte, habe ich nur ein wenig Honig gekostet. Siehe, ich muss sterben! 14.44 Und Saul sprach: So tue [mir] Gott und so fuege er hinzu, ja, du musst sterben, Jonatan! 14.45 Aber das Volk sagte zu Saul: Sollte Jonatan sterben, der diese grosse Rettungstat in Israel vollbracht hat? Das sei ferne! So wahr der HERR lebt! Wenn von den Haaren seines Hauptes [eins] auf die Erde faellt! Hat er doch mit Gott den Sieg errungen an diesem Tage. So loeste das Volk Jonatan aus, so dass er nicht sterben musste. 14.46 Und Saul liess von der Verfolgung der Philister ab und zog hinauf, und die Philister kehrten an ihren Wohnort zurueck. 14.47 Als Saul das Koenigtum ueber Israel erlangt hatte, kaempfte er ringsum gegen all seine Feinde, gegen Moab, gegen die Soehne Ammon und gegen Edom, gegen die Koenige von Zoba und gegen die Philister; und ueberall, wohin er sich wandte, war er siegreich. 14.48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug Amalek und errettete Israel aus der Hand seines Pluenderers. 14.49 Die Soehne Sauls waren: Jonatan, Jischwi und Malkischua. Und die Namen seiner beiden Toechter waren: der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der juengeren Michal. 14.50 Der Name der Frau Sauls war Ahinoam, eine Tochter des Ahimaaz. Der Name seines Heerobersten war Abner, ein Sohn Ners, des Onkels Sauls; 14.51 denn Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Soehne Abiels. 14.52 Und der Krieg gegen die Philister war schwer alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen tapferen und kampffaehigen Mann sah, stellte er ihn in seinen Dienst. Sieg Sauls ueber Amalek, sein Ungehorsam und seine Verwerfung. \15\ 15.1 Samuel sagte zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, um dich zum Koenig ueber sein Volk, ueber Israel, zu salben. So hoere nun auf die Stimme der Worte des HERRN! 15.2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan, wie es sich ihm in den Weg gestellt hat, als [Israel] aus Aegypten heraufzog. 15.3 Nun zieh hin und schlage Amalek! Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, [sondern] toete Mann und Frau, Kind und Saeugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel! 15.4 Da rief Saul das Volk auf und musterte sie in Telem, 200 000 Mann zu Fuss und 10 000 Maenner aus Juda. 15.5 Und Saul kam bis zur Stadt der Amalekiter und legte einen Hinterhalt in das Tal. 15.6 Und Saul liess den Kenitern sagen: Geht, weicht, zieht weg von den Amalekitern, dass ich dich nicht mit ihnen wegraffe! Denn du, du hast allen Soehnen Israel Gnade erwiesen, als sie aus Aegypten heraufzogen. Da zogen die Keniter fort von Amalek. 15.7 Und Saul schlug die Amalekiter von Hawila bis nach Schur, das vor Aegypten liegt. 15.8 Und er ergriff Agag, den Koenig der Amalekiter, lebend. Und an dem ganzen Volk vollstreckte er den Bann mit der Schaerfe des Schwertes. 15.9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und die [Tiere] vom zweiten Wurf und die Laemmer und alles, was wertvoll war, daran wollten sie nicht den Bann vollstrecken. Alles Vieh aber, das verachtet und schwaechlich war, daran vollstreckten sie den Bann. 15.10 Da geschah das Wort des HERRN zu Samuel: 15.11 Es reut mich, dass ich Saul zum Koenig gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und hat meine Worte nicht ausgefuehrt. Da entbrannte dem Samuel [der Zorn], und er schrie zu dem HERRN die ganze Nacht. 15.12 Und am fruehen Morgen machte Samuel sich auf, um Saul zu begegnen. Da wurde Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen. Und siehe, er hat sich ein Siegeszeichen errichtet, und er hat sich gewandt und ist weitergegangen und nach Gilgal hinabgekommen. 15.13 Als Samuel zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du von dem HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfuellt. 15.14 Und Samuel antwortete: Was ist denn das fuer ein Bloeken von Schafen, das zu meinen Ohren kommt, und ein Bruellen von Rindern, das ich hoere? 15.15 Saul sagte: Von den Amalekitern hat man sie gebracht, denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um [sie] dem HERRN, deinem Gott, zu opfern; an den uebrigen haben wir den Bann vollstreckt. 15.16 Da sprach Samuel zu Saul: Halt ein, damit ich dir verkuende, was der HERR diese Nacht zu mir geredet hat! Und er sagte zu ihm: Rede! 15.17 Und Samuel sprach: Wurdest du nicht, als du gering in deinen Augen warst, das Oberhaupt der Staemme Israels? Und der HERR salbte dich zum Koenig ueber Israel. 15.18 Und der HERR sandte dich auf den Weg und sagte: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Frevlern, an Amalek und kaempfe mit ihnen, bis du sie vernichtet hast! 15.19 Warum hast du denn der Stimme des HERRN nicht gehorcht und bist ueber die Beute hergefallen und hast getan, was in den Augen des HERRN boese ist? 15.20 Und Saul antwortete Samuel: Ich habe der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den der HERR mich gesandt hat. Ich habe Agag, den Koenig von Amalek, hergebracht und an Amalek den Bann vollstreckt. 15.21 Aber das Volk hat von der Beute genommen: Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um [es] dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern. 15.22 Samuel aber sprach: Hat der HERR [so viel] Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. 15.23 Denn Widerspenstigkeit ist eine Suende [wie] Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgoetterei und Goetzendienst. Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr Koenig sein sollst. 15.24 Saul sagte zu Samuel: Ich habe gesuendigt, dass ich den Befehl des HERRN und deine Worte uebertreten habe; denn ich fuerchtete das Volk und hoerte auf seine Stimme. 15.25 Und nun, vergib mir doch meine Suende und kehre mit mir um, dass ich den HERRN anbete! 15.26 Aber Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um. Denn du hast das Wort des HERRN verworfen, und der HERR hat dich verworfen, dass du nicht mehr Koenig ueber Israel sein sollst. 15.27 Als Samuel sich umwandte, um wegzugehen, da ergriff Saul ihn beim Zipfel seines Oberkleides, so dass er abriss. 15.28 Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat heute das Koenigtum Israels von dir abgerissen und es einem anderen gegeben, der besser ist als du. 15.29 Auch luegt der nicht, der Israels Ruhm ist, und es gereut ihn nicht. Denn nicht ein Mensch ist er, dass ihn [etwas] gereuen koennte. 15.30 Und er sprach: Ich habe gesuendigt! Aber ehre mich doch vor den Aeltesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den HERRN, deinen Gott, anbete! 15.31 Und Samuel kehrte um [und folgte] Saul nach, und Saul betete den HERRN an. 15.32 Und Samuel sprach: Bringt Agag, den Koenig von Amalek, zu mir her! Und Agag kam widerstrebend zu ihm. Und Agag sagte: Fuerwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen! 15.33 Aber Samuel sagte: Wie dein Schwert Frauen kinderlos gemacht hat, so sei [auch] deine Mutter kinderlos unter den Frauen! Und Samuel hieb Agag in Stuecke vor dem HERRN in Gilgal. 15.34 Und Samuel ging nach Rama. Saul aber zog in sein Haus hinauf nach Gibea-Saul. 15.35 Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes. Denn Samuel trauerte um Saul, da es den HERRN reute, dass er Saul zum Koenig ueber Israel gemacht hatte. Davids Salbung zum Koenig. \16\ 16.1 Und der HERR sprach zu Samuel: Wie lange willst du um Saul trauern, den ich doch verworfen habe, dass er nicht mehr Koenig ueber Israel sei? Fuelle dein Horn mit Oel und geh hin! Ich will dich zu dem Bethlehemiter Isai senden; denn ich habe mir unter seinen Soehnen einen zum Koenig ausersehen. 16.2 Und Samuel antwortete: Wie kann ich hingehen? Wenn Saul es hoert, so wird er mich umbringen. Der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sage: Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern! 16.3 Und lade Isai zum Schlachtopfer, und ich werde dir zu erkennen geben, was du tun sollst! Und du sollst mir den salben, den ich dir nennen werde. 16.4 Und Samuel tat, was der HERR [ihm] gesagt hatte, und kam nach Bethlehem. Da kamen die Aeltesten der Stadt ihm aufgeregt entgegen und sagten: Bedeutet dein Kommen Friede? 16.5 Und er sprach: Ja, Friede! Ich bin gekommen, um dem HERRN ein Opfer zu bringen. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Soehne und lud sie zum Schlachtopfer. 16.6 Und es geschah, als sie kamen, sah er den Eliab und meinte: Gewiss, da steht sein Gesalbter vor dem HERRN! 16.7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und auf seinen hohen Wuchs! Denn ich habe ihn verworfen. Denn [der HERR sieht] nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz. 16.8 Da rief Isai den Abinadab und liess ihn vor Samuel voruebergehen. Aber er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwaehlt. 16.9 Dann liess Isai Schamma voruebergehen. Er aber sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwaehlt. 16.10 Und Isai liess seine sieben Soehne vor Samuel voruebergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat keinen von ihnen erwaehlt. 16.11 Und Samuel fragte Isai: Sind das die jungen Leute alle? Er antwortete: Der Juengste ist noch uebrig, siehe, er weidet die Schafe. Und Samuel sagte zu Isai: Sende hin und lass ihn holen! Denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist. 16.12 Da sandte er hin und liess ihn holen. Und er war roetlich und hatte schoene Augen und ein gutes Aussehen. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn! Denn der ist es! 16.13 Da nahm Samuel das Oelhorn und salbte ihn mitten unter seinen Bruedern. Und der Geist des HERRN geriet ueber David von diesem Tag an und darueber hinaus. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. David bei Saul. 16.14 Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein boeser Geist vom HERRN aengstigte ihn. 16.15 Und die Knechte Sauls sagten zu ihm: Sieh, ein boeser Geist von Gott aengstigt dich. 16.16 Unser Herr befehle seinen Knechten, die vor ihm stehen, dass sie einen Mann suchen, der die Zither zu spielen weiss. Und es wird geschehen, wenn der boese Geist von Gott ueber dich kommt, so wird er mit seiner Hand spielen, und es wird besser mit dir werden. 16.17 Und Saul sagte zu seinen Knechten: Seht euch nach einem Mann fuer mich um, der gut spielen kann, und bringt ihn zu mir! 16.18 Und einer von den jungen Maennern antwortete: Siehe, ich habe einen Sohn des Bethlehemiters Isai gesehen, der [die Zither] zu spielen weiss, ein tapferer Mann, tuechtig zum Kampf und des Wortes maechtig, von guter Gestalt, und der HERR ist mit ihm. 16.19 Da sandte Saul Boten zu Isai und liess ihm sagen: Sende deinen Sohn David zu mir, der bei den Schafen ist! 16.20 Da nahm Isai einen Esel und belud ihn mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenboeckchen und sandte es Saul durch seinen Sohn David. 16.21 So kam David zu Saul und diente ihm. Und [Saul] gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffentraeger. 16.22 Und Saul sandte zu Isai und liess ihm sagen: Lass doch David in meinen Dienst treten, denn er hat Gunst gefunden in meinen Augen! 16.23 Und es geschah, wenn der Geist von Gott ueber Saul kam, nahm David die Zither und spielte [darauf] mit seiner Hand. Und Saul fand Erleichterung, und es ging ihm besser, und der boese Geist wich von ihm. Davids Sieg ueber Goliat. \17\ 17.1 Und die Philister sammelten ihre Heere zum Kampf und versammelten sich zu Socho in Juda und lagerten sich bei Efes-Dammim, zwischen Socho und Aseka. 17.2 Und Saul und die Maenner von Israel versammelten und lagerten sich im Terebinthental, und sie stellten sich den Philistern gegenueber in Schlachtordnung auf. 17.3 Und die Philister standen an einem Berg jenseits, und Israel stand an einem Berg diesseits, so dass das Tal zwischen ihnen war. 17.4 Und ein Vorkaempfer trat aus den Lagern der Philister heraus, sein Name war Goliat, aus Gat; seine Groesse war sechs Ellen und eine Spanne. 17.5 Und er hatte einen bronzenen Helm auf seinem Kopf und war mit einem Schuppenpanzer bekleidet. Das Gewicht des Panzers betrug 5 000 Schekel Bronze. 17.6 Und er hatte bronzene Schienen an seinen Beinen und ein bronzenes Krummschwert auf seiner Schulter. 17.7 Und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres [wog] sechshundert Schekel Eisen. Und der Schildtraeger ging vor ihm her. 17.8 Und er stellte sich hin, rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Wozu zieht ihr aus, um euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr die Knechte Sauls? Bestimmt einen Mann von euch, dass er zu mir herabkommt! 17.9 Wenn er mit mir zu kaempfen vermag und mich erschlaegt, dann wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihn aber ueberwinde und ihn erschlage, dann sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen. 17.10 Und der Philister sagte: Ich verhoehne heute die Schlachtreihen Israels! Gebt mir einen Mann, dass wir miteinander kaempfen! 17.11 Und Saul und ganz Israel hoerten diese Worte des Philisters, und sie waren niedergeschlagen und fuerchteten sich sehr. 17.12 David nun war der Sohn jenes Ephratiters von Bethlehem in Juda, mit Namen Isai, der acht Soehne hatte. Und der Mann war in den Tagen Sauls schon zu alt, um unter den Maennern [mit]zukommen. 17.13 Die drei aeltesten Soehne Isais aber waren mit Saul in den Krieg gezogen. Die Namen seiner drei Soehne, die in den Krieg zogen, waren: Eliab, der Erstgeborene, und der zweite Abinadab und der dritte Schamma. 17.14 Und David war der juengste, und die drei aeltesten waren Saul gefolgt. 17.15 David aber ging ab und zu von Saul weg, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu weiden. - 17.16 Und der Philister trat morgens und abends heraus und stellte sich hin, vierzig Tage lang. - 17.17 Isai aber sagte zu seinem Sohn David: Nimm doch fuer deine Brueder dieses Efa geroestete Koerner und diese zehn Brote und bring sie schnell in das Lager zu deinen Bruedern! 17.18 Und diese zehn Stuecke Weichkaese bring dem Obersten ueber Tausend und erkundige dich, ob es deinen Bruedern gutgeht, und bring ein Pfand von ihnen mit! 17.19 Saul und sie und alle Maenner von Israel stehen im Terebinthental im Kampf mit den Philistern. - 17.20 Da machte sich David des Morgens frueh auf und ueberliess die Schafe einem Hueter. Er nahm und ging hin, wie Isai ihm geboten hatte, und kam zum Lagerplatz. Als das Heer aber in die Schlachtreihe ausrueckte, erhoben sie das Kampfgeschrei. 17.21 Und Israel und die Philister stellten sich auf, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. 17.22 David liess sein Gepaeck, das er trug, bei der Wache des Trosses und lief in die Schlachtreihe. Und er kam und fragte seine Brueder nach ihrem Wohlergehen. 17.23 Waehrend er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkaempfer herauf, mit Namen Goliat, der Philister von Gat, aus den Schlachtreihen der Philister und redete dieselben Worte; und David hoerte es. 17.24 Als aber alle Maenner von Israel den Mann sahen, flohen sie vor ihm und fuerchteten sich sehr. 17.25 Und die Maenner von Israel sagten: Habt ihr diesen Mann gesehen, wie er heraufkommt? Denn er kommt nur herauf, um Israel zu verhoehnen. Und es soll geschehen, wer immer ihn erschlaegt, den will der Koenig sehr reich belohnen. Und er will ihm seine Tochter geben und will das Haus seines Vaters [von Abgaben] freimachen in Israel. 17.26 Da sagte David zu den Maennern, die bei ihm standen: Was soll mit dem Mann geschehen, der diesen Philister da erschlaegt und die Schande von Israel abwendet? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister da, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhoehnt? 17.27 Und das Volk antwortete ihm wie vorher: So [und so] soll dem Mann geschehen, der ihn erschlaegt. 17.28 Und Eliab, sein aeltester Bruder, hoerte zu, als er mit den Maennern redete. Und der Zorn Eliabs entbrannte ueber David, und er sagte: Warum bist du ueberhaupt hergekommen? Und wem hast du jene paar Schafe in der Wueste ueberlassen? Ich erkenne deine Vermessenheit wohl und die Bosheit deines Herzens; denn du bist [ja nur] hergekommen, um dem Kampf zuzusehen. 17.29 Und David antwortete: Was habe ich denn getan? Ist es nicht der Muehe wert? 17.30 Und er wandte sich von ihm ab, einem andern zu, und wiederholte die Frage; und das Volk gab ihm dieselbe Antwort wie vorher. 17.31 Und die Worte, die David geredet hatte, wurden bekannt. Und man meldete sie Saul; und der liess ihn holen. 17.32 Und David sagte zu Saul: Niemand lasse seinetwegen den Mut sinken! Dein Knecht will hingehen und mit diesem Philister kaempfen. 17.33 Aber Saul sagte zu David: Du kannst nicht zu diesem Philister gehen, um mit ihm zu kaempfen. Denn du bist ein junger Mann, er aber ist ein Kriegsmann von seiner Jugend auf. 17.34 Da sagte David zu Saul: Dein Knecht weidete die Schafe fuer seinen Vater. Wenn dann ein Loewe oder ein Baer kam und ein Schaf von der Herde wegtrug, 17.35 so lief ich ihm nach und schlug auf ihn ein und entriss es seinem Rachen. Erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn bei seinem Bart, schlug ihn und toetete ihn. 17.36 So hat dein Knecht den Loewen und den Baeren erschlagen. Und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie einem von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhoehnt hat! 17.37 Und David fuhr fort: Der HERR, der mich aus den Klauen des Loewen und aus den Klauen des Baeren errettet hat, der wird mich auch aus der Hand dieses Philisters erretten. Und Saul sagte zu David: Geh hin, der HERR sei mit dir! 17.38 Und Saul legte David seine Ruestung an und setzte einen bronzenen Helm auf sein Haupt und zog ihm einen Schuppenpanzer an. 17.39 Und David guertete Sauls Schwert ueber seine Ruestung und wollte damit gehen, denn er hatte es [noch] nie versucht. Da sagte David zu Saul: Ich kann nicht damit gehen, denn ich habe es nie versucht. Und David legte sie wieder ab. 17.40 Und er nahm seinen Stab in seine Hand und waehlte fuenf glatte Steine aus dem Bach und tat sie in die Hirtentasche, die ihm als Schleudertasche [diente], und [nahm] seine Schleuder in seine Hand und ging dem Philister entgegen. 17.41 Und der Philister ging und kam David immer naeher, und der Mann, der den Schild trug, [ging] vor ihm her. 17.42 Als aber der Philister hinschaute und David sah, verachtete er ihn, weil er noch jung war, und er war roetlich und schoen von Aussehen. 17.43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stoecken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Goettern. 17.44 Der Philister sagte zu David: Komm her zu mir, dass ich dein Fleisch den Voegeln des Himmels und den Tieren des Feldes gebe! 17.45 Und David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhoehnt hast. 17.46 Heute wird der HERR dich in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Und die Leichen des Heeres der Philister werde ich heute noch den Voegeln des Himmels und den wilden Tieren der Erde geben. Und die ganze Erde soll erkennen, dass Israel einen Gott hat. 17.47 Und diese ganze Versammlung soll erkennen, dass der HERR nicht durch Schwert oder Speer errettet. Denn des HERRN ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben! 17.48 Und es geschah, als der Philister sich aufmachte und naeher an David herankam, da lief David eilends von der Schlachtreihe aus dem Philister entgegen. 17.49 Und David griff mit seiner Hand in die Tasche und nahm einen Stein heraus, und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn. Und der Stein drang ihm in die Stirn ein, und er fiel auf sein Gesicht zur Erde. 17.50 So ueberwand David mit der Schleuder und mit dem Stein den Philister, und er traf den Philister und toetete ihn. David aber hatte kein Schwert in der Hand. 17.51 Und David lief und trat zu dem Philister und nahm dessen Schwert, zog es aus seiner Scheide und toetete ihn [vollends] und hieb ihm den Kopf damit ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr staerkster Mann tot war, flohen sie. 17.52 Und die Maenner von Israel und Juda machten sich auf und erhoben das Kriegsgeschrei und jagten den Philistern nach bis nach Gat und bis an die Tore von Ekron. Und die Erschlagenen der Philister fielen auf dem Weg von Schaarajim bis Gat und Ekron. 17.53 Und die Soehne Israel kehrten von der Verfolgung der Philister zurueck und pluenderten deren Lager. 17.54 Und David nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt. 17.55 Als aber Saul sah, wie David dem Philister entgegenging, sagte er zu Abner, dem Heerobersten: Wessen Sohn ist doch dieser junge Mann, Abner? Und Abner antwortete: So wahr du lebst, Koenig, ich weiss es nicht! 17.56 Und der Koenig befahl: Frage, wessen Sohn der junge Mann ist! 17.57 Als David zurueckkehrte, nachdem er den Philister erschlagen hatte, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und er hatte den Kopf des Philisters in seiner Hand. 17.58 Und Saul fragte ihn: Wessen Sohn bist du, junger Mann? David antwortete: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters. Davids Freundschaft mit Jonatan - Sauls Eifersucht auf David. \18\ 18.1 Und es geschah, als er aufgehoert hatte, mit Saul zu reden, verband sich die Seele Jonatans mit der Seele Davids; und Jonatan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. 18.2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und liess ihn nicht [wieder] in das Haus seines Vaters zurueckkehren. 18.3 Und Jonatan und David schlossen einen Bund, weil er ihn liebhatte wie seine eigene Seele. 18.4 Und Jonatan zog das Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es David, und seinen Waffenrock und sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Guertel. 18.5 Und David zog [in den Kampf]. Und wohin immer Saul ihn sandte, hatte er Erfolg. Und Saul setzte ihn ueber die Kriegsleute. Und er war beliebt bei dem ganzen Volk und auch bei den Knechten Sauls. 18.6 Und es geschah, als sie heimkamen, als David vom Sieg ueber den Philister zurueckkehrte, zogen die Frauen aus allen Staedten Israels zu Gesang und Reigen dem Koenig Saul entgegen mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln. 18.7 Und die Frauen tanzten, sangen und riefen: Saul hat seine Tausende erschlagen und David seine Zehntausende. 18.8 Da ergrimmte Saul sehr. Und diese Sache war in seinen Augen boese, und er sagte: Sie haben David Zehntausende gegeben, und mir haben sie [nur] die Tausende gegeben; es [fehlt] ihm nur noch das Koenigtum. 18.9 Und Saul sah neidisch auf David von jenem Tag an und hinfort. 18.10 Und es geschah am folgenden Tag, dass ein boeser Geist von Gott ueber Saul kam, und er geriet im Innern des Hauses in Raserei. David aber spielte [die Zither] mit seiner Hand, wie [er] taeglich [zu tun pflegte], und Saul hatte einen Speer in seiner Hand. 18.11 Und Saul warf den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spiessen! Aber David wich ihm zweimal aus. 18.12 Und Saul fuerchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm. Aber von Saul war er gewichen. 18.13 Und Saul entfernte [David] aus seiner Umgebung und setzte ihn zum Obersten ueber Tausend; und er zog aus und ein vor dem [Kriegs]volk her. 18.14 Und David hatte Erfolg auf allen seinen Wegen, und der HERR war mit ihm. 18.15 Und als Saul sah, dass [David] so grossen Erfolg hatte, scheute er sich vor ihm. 18.16 Aber ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her. 18.17 Und Saul sagte zu David: Siehe, meine aelteste Tochter Merab will ich dir zur Frau geben. Sei mir nur ein tapferer Mann und fuehre die Kriege des HERRN! Saul aber dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister soll gegen ihn sein. 18.18 Und David antwortete Saul: Wer bin ich, und was ist meine Familie und die Sippe meines Vaters in Israel, dass ich des Koenigs Schwiegersohn werden soll? 18.19 Und es geschah zu der Zeit, als Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriel, dem Meholatiter, gegeben. 18.20 Aber Michal, die Tochter Sauls, liebte David. Das berichtete man Saul, und es war ihm recht. 18.21 Und Saul sagte: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zur Falle wird und die Hand der Philister gegen ihn ist. Und Saul sagte zu David: Zum zweiten Mal sollst du heute mein Schwiegersohn werden. 18.22 Und Saul befahl seinen Knechten: Redet im geheimen zu David und sagt: Siehe, der Koenig hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte haben dich lieb. So werde nun des Koenigs Schwiegersohn! 18.23 Und die Knechte Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sagte: Ist es ein Geringes in euren Augen, des Koenigs Schwiegersohn zu werden? Ich bin nur ein armer und geringer Mann. 18.24 Und die Knechte Sauls berichteten es ihm und sagten: So hat David geredet. 18.25 Da sagte Saul: So sollt ihr zu David sagen: Der Koenig fordert keine andere Heiratsgabe als hundert Vorhaeute der Philister, um an den Feinden des Koenigs Vergeltung zu ueben. Saul aber gedachte, David durch die Hand der Philister zu Fall zu bringen. 18.26 Und seine Knechte berichteten David diese Worte, und es war in den Augen Davids recht, des Koenigs Schwiegersohn zu werden. Und noch waren die Tage nicht vollendet, 18.27 da machte sich David auf und zog hin, er und seine Maenner, und erschlug zweihundert Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhaeute, und man lieferte sie dem Koenig vollzaehlig ab, damit er des Koenigs Schwiegersohn werde. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. 18.28 Und Saul sah und erkannte, dass der HERR mit David war, dass Michal, die Tochter Sauls, ihn liebte. 18.29 Da fuerchtete Saul sich noch mehr vor David. Und Saul wurde fuer immer Davids Feind. 18.30 Die Obersten der Philister zogen aus. Und es geschah, sooft sie auszogen, hatte David mehr Erfolg als alle Knechte Sauls. Und sein Name wurde sehr beruehmt. Sauls Hass auf David - Jonatans Eintreten fuer David. \19\ 19.1 Saul nun redete mit seinem Sohn Jonatan und mit all seinen Knechten, dass er David toeten wolle. Jonatan aber, der Sohn Sauls, hatte grossen Gefallen an David. 19.2 Und Jonatan berichtete es David und sagte: Mein Vater Saul sucht dich zu toeten. Nun huete dich doch morgen und bleibe im Versteck sitzen und verbirg dich! 19.3 Ich aber will hinausgehen und mich auf dem Feld neben meinen Vater stellen, wo du bist, und ich will mit meinem Vater ueber dich reden und sehen, wie es steht, und es dir berichten. 19.4 Und Jonatan redete mit seinem Vater Saul Gutes von David und sagte zu ihm: Der Koenig versuendige sich nicht an seinem Knecht, an David! Denn er hat sich nicht an dir versuendigt, und seine Taten sind dir sehr nuetzlich. 19.5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der HERR hat ganz Israel einen grossen Sieg verschafft. Du hast es gesehen und dich [darueber] gefreut. Warum willst du dich an unschuldigem Blut versuendigen, dass du David ohne Ursache toetest? 19.6 Und Saul hoerte auf die Stimme Jonatans, und Saul schwor: So wahr der HERR lebt, wenn er getoetet wird! 19.7 Da rief Jonatan David, und Jonatan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonatan brachte David zu Saul, und er diente ihm wie frueher. Erneuter Mordversuch Sauls an David - Davids Flucht zu Samuel. 19.8 Und es kam wieder zum Krieg. David zog aus und kaempfte gegen die Philister und brachte ihnen eine grosse Niederlage bei, so dass sie vor ihm flohen. 19.9 Und ein boeser Geist von dem HERRN kam ueber Saul, als er in seinem Haus sass, seinen Speer in seiner Hand. David aber spielte [auf der Zither]. 19.10 Und Saul suchte David mit dem Speer an die Wand zu spiessen. Aber er wich aus vor Saul, so dass er den Speer in die Wand stiess. Und David floh und entrann in jener Nacht. 19.11 Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn [dann] am Morgen zu toeten. Aber seine Frau Michal teilte es David mit: Wenn du nicht in dieser Nacht dein Leben rettest, dann wirst du morgen umgebracht werden. 19.12 Und Michal liess David durchs Fenster hinab. Und er eilte fort, floh und entrann. 19.13 Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn aufs Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaar an sein Kopfende und bedeckte ihn mit einem Tuch. 19.14 Und Saul sandte Boten, um David zu holen. Und sie sagte: Er ist krank. 19.15 Da sandte Saul noch einmal Boten, nach David zu sehen, und sagte: Bringt ihn im Bett zu mir herauf, damit ich ihn toete! 19.16 Und die Boten kamen, und siehe, der Teraphim [lag] im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar an seinem Kopfende. 19.17 Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entfliehen lassen, dass er entrinnen konnte? Und Michal antwortete Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen, sonst toete ich dich! 19.18 David aber war geflohen und hatte sich gerettet. Und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er mit Samuel, und sie wohnten in Najot. 19.19 Und es wurde Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot in Rama. 19.20 Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie aber die Schar der Propheten, die weissagten, sahen und Samuel dabeistehen, wie er sie leitete, kam der Geist Gottes ueber die Boten Sauls, und auch sie weissagten. 19.21 Und man berichtete es Saul, und er sandte andere Boten, und auch die weissagten. Und Saul sandte zum dritten Mal Boten, und auch sie weissagten. 19.22 Da ging auch er nach Rama und kam an die grosse Zisterne, die in Sechu ist. Und er fragte: Wo sind Samuel und David? Man antwortete [ihm]: Siehe, in Najot in Rama. 19.23 Und er ging von dort nach Najot in Rama. Und auch ueber ihn kam der Geist Gottes, und er ging daher und weissagte, bis er in Najot in Rama ankam. 19.24 Und auch er zog seine Oberkleider aus, und auch er weissagte vor Samuel, und er fiel hin [und lag] nackt [da] den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten? David und Jonatan - Sauls bleibende Mordabsichten - Davids endgueltige Flucht. \20\ 20.1 Und David floh von Najot in Rama. Und er kam und sagte vor Jonatan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld, und was ist mein Vergehen gegen deinen Vater, dass er mir nach dem Leben trachtet? 20.2 Und er antwortete ihm: Das sei ferne! Du sollst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut nichts, weder Grosses noch Kleines, ohne dass er mir etwas davon sagt. Warum sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Es ist nicht so. 20.3 David aber schwor dazu und sprach: Dein Vater hat wohl erkannt, dass ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, darum denkt er: Jonatan soll das nicht erkennen, damit er nicht bekuemmert ist. Jedoch, so wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod! 20.4 Und Jonatan sagte zu David: Was du begehrst, das will ich fuer dich tun. 20.5 Und David entgegnete Jonatan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem Koenig zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge bis zum Abend des dritten Tages! 20.6 Wenn dein Vater mich dann vermissen sollte, so sage: David hat es sich dringend von mir erbeten, nach Bethlehem, seiner Stadt, laufen [zu duerfen]; denn dort ist das Jahresopfer fuer die ganze Familie. 20.7 Wenn er dann sagt: `Es ist recht', so steht es gut um deinen Knecht. Ergrimmt er aber, so erkenne, dass Boeses bei ihm beschlossen ist. 20.8 Erweise denn nun Gnade an deinem Knecht, denn du hast mich mit dir in den Bund des HERRN treten lassen! Wenn aber eine Schuld bei mir vorliegt, so toete du mich! Denn warum willst du mich zu deinem Vater bringen? 20.9 Jonatan antwortete: Das sei fern von dir! Denn wenn ich sicher erkannt habe, dass es bei meinem Vater beschlossen ist, Boeses ueber dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten? 20.10 Und David sagte zu Jonatan: Wer soll es mir berichten, wenn dein Vater dir eine harte Antwort gibt? 20.11 Jonatan sagte zu David: Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen! Und sie gingen beide hinaus aufs Feld. 20.12 Und Jonatan sagte zu David: Der HERR, der Gott Israels, [ist Zeuge], dass ich meinen Vater morgen [oder] uebermorgen um diese Zeit ausforsche. Und siehe, [steht es] gut um David, und ich sende dann nicht zu dir und enthuelle es deinem Ohr, 20.13 dann tue der HERR dem Jonatan [das an] und fuege so hinzu! Wenn es aber meinem Vater gefaellt, Boeses ueber dich [zu bringen], dann werde ich es deinem Ohr enthuellen und dich ziehen lassen, dass du in Frieden weggehen kannst. Und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! 20.14 Und nicht nur solange ich noch lebe, und nicht nur an mir erweise die Gnade des HERRN, dass ich nicht sterbe, 20.15 sondern auch meinem Haus entziehe niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids Mann fuer Mann vom Erdboden vertilgen wird! 20.16 Da schloss Jonatan mit dem Haus Davids [einen Bund] [und sprach]: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! 20.17 Und Jonatan liess nun auch David bei seiner Liebe zu ihm schwoeren. Denn er liebte ihn, wie er seine [eigene] Seele liebte. 20.18 Und Jonatan sagte zu ihm: Morgen ist Neumond. Da wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt. 20.19 Am dritten Tag aber steig schnell herunter! Du aber komm an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und setz dich neben den Steinhaufen! 20.20 Ich aber werde drei Pfeile nach seiner Seite abschiessen, als ob ich nach einem Ziel schiessen wuerde. 20.21 Und siehe, ich werde den Jungen hinschicken: Geh hin, such die Pfeile! Wenn ich ausdruecklich zu dem Jungen sage: Siehe, die Pfeile sind von dir herwaerts, hole sie! - so komm! Denn es steht gut um dich, und es besteht keine Gefahr, so wahr der HERR lebt. 20.22 Wenn ich aber so zu dem jungen Mann sage: Siehe, die Pfeile sind von dir hinwaerts! - so geh! Denn der HERR schickt dich weg. 20.23 Das Wort aber, das wir miteinander geredet haben, ich und du, siehe, der HERR ist [Zeuge] zwischen mir und dir auf ewig. 20.24 Und David verbarg sich auf dem Feld. Und als es Neumond wurde, setzte sich der Koenig zu Tisch, um zu essen. 20.25 Und der Koenig setzte sich auf seinen Platz wie vorher, auf den Platz an der Wand. Als nun Jonatan sich erhob, sass [nur noch] Abner an der Seite Sauls. Der Platz Davids blieb leer. 20.26 Saul aber sagte nichts an diesem Tag, denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren. Er ist nicht rein, gewiss, er ist nicht rein. 20.27 Und es geschah am anderen Tag des Neumonds, dem zweiten, als der Platz Davids wieder leer blieb, da sagte Saul zu seinem Sohn Jonatan: Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen? 20.28 Jonatan antwortete Saul: David hat es sich dringend von mir erbeten, nach Bethlehem [gehen zu duerfen], 20.29 und sagte: Lass mich doch gehen! Denn wir haben ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten. Und nun, wenn ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, so lass mich doch gehen, dass ich meine Brueder sehe! Darum ist er nicht an den Tisch des Koenigs gekommen. 20.30 Da entbrannte der Zorn Sauls ueber Jonatan, und er sagte zu ihm: Du Sohn einer entarteten [Mutter]! Ich habe wohl erkannt, dass du den Sohn Isais erkoren hast, dir und deiner Mutter, die dich geboren hat, zur Schande. 20.31 Denn all die Tage, die der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch deine Koenigsherrschaft Bestand haben. Und nun schicke hin und lass ihn zu mir bringen, denn er ist ein Kind des Todes! 20.32 Und Jonatan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? 20.33 Da schleuderte Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Und Jonatan erkannte, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu toeten. 20.34 Jonatan stand vom Tisch in gluehendem Zorn auf und ass am zweiten Tag des Neumonds keine Speise. Denn er war bekuemmert um David, weil sein Vater ihn beschimpft hatte. 20.35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonatan aufs Feld hinaus, an den Ort, den er mit David verabredet hatte; und ein kleiner Junge war mit ihm. 20.36 Und er sagte zu seinem Jungen: Lauf und such die Pfeile, die ich abschiesse! Waehrend der Junge hinlief, schoss er den Pfeil ueber ihn hinaus. 20.37 Und als der Junge an die Stelle kam, wohin Jonatan den Pfeil abgeschossen hatte, rief Jonatan dem Jungen nach und sprach: Liegt der Pfeil nicht noch jenseits von dir? 20.38 Und Jonatan rief hinter dem Jungen her: Schnell, eile und bleib nicht stehen! Und der Junge Jonatans hob den Pfeil auf und brachte [ihn] zu seinem Herrn. 20.39 Der Junge aber wusste von nichts; nur Jonatan und David wussten um die Sache. 20.40 Und Jonatan gab dem Jungen, den er bei sich hatte, seine Waffen und sagte zu ihm: Geh, bring sie in die Stadt! 20.41 Als der Junge weggegangen war, stand David hinter dem Steinhaufen auf und fiel auf sein Gesicht zur Erde und beugte sich dreimal nieder. Und sie kuessten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten. 20.42 Und Jonatan sagte zu David: Geh hin in Frieden! Was wir beide im Namen des HERRN geschworen haben, [dafuer] wird der HERR zwischen mir und dir und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen auf ewig [Zeuge] sein. \21\ 21.1 Und David machte sich auf und ging weg. Jonatan aber ging [zurueck] in die Stadt. Hilfe fuer David bei den Priestern von Nob. 21.2 Und David kam nach Nob, zum Prister Ahimelech. Und Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und sagte zu ihm: Warum kommst du allein, und niemand ist bei dir? 21.3 Und David antwortete dem Priester Ahimelech: Der Koenig hat mir eine Sache geboten und sagte zu mir: Niemand soll irgend etwas von der Sache wissen, in der ich dich sende und die ich dir geboten habe. Die Leute aber habe ich an den und den Ort beschieden. 21.4 Und nun, was hast du zur Hand? Gib [mir] fuenf Brote in meine Hand oder was sich [sonst] vorfindet! 21.5 Und der Priester antwortete David und sagte: Ich habe kein gewoehnliches Brot zur Hand, sondern nur heiliges Brot ist da. Wenn sich nur die Leute der Frau enthalten haben! 21.6 David antwortete dem Priester und sagte zu ihm: Ja, denn eine Frau ist uns seit gestern und vorgestern, als ich auszog, versagt [gewesen]. Und die Leiber der Leute sind heilig. War das [noch] ein gewoehnliches Unternehmen, wieviel mehr werden sie heute an ihrem Leib heilig sein! 21.7 Da gab ihm der Priester von dem heiligen Brot. Denn dort war kein anderes Brot als nur das Schaubrot, das vor dem HERRN nur weggenommen wird, wenn frisches Brot hingelegt wird an dem Tag, da man es wegnimmt. 21.8 - Es war aber dort an jenem Tag ein Mann von den Knechten Sauls, eingeschlossen vor dem HERRN, mit Namen Doeg, der Edomiter; er war Aufseher ueber die Hirten Sauls. - 21.9 Und David sagte zu Ahimelech: Ist nicht hier unter deiner Hand ein Speer oder ein Schwert? Denn ich habe mein Schwert und meine Waffen nicht mit mir genommen, weil die Sache des Koenigs dringend war. 21.10 Und der Priester sagte: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, es ist in ein Oberkleid gewickelt hinter dem Ephod. Wenn du dir das nehmen willst, so nimm es! Denn ausser diesem ist kein anderes da. Und David erwiderte: Seinesgleichen gibt es nicht. Gib es mir! Davids Flucht nach Gat und nach Juda. 21.11 Und David machte sich auf und floh an diesem Tag vor Saul und kam zu Achisch, dem Koenig von Gat. 21.12 Und die Knechte des Achisch sagten zu ihm: Ist das nicht David, der Koenig des Landes? Haben sie nicht von ihm bei Reigentaenzen gesungen: Saul hat seine Tausende erschlagen, David aber seine Zehntausende? 21.13 David nahm sich diese Worte zu Herzen und fuerchtete sich sehr vor Achisch, dem Koenig von Gat. 21.14 Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und tobte unter ihren Haenden, und er kritzelte an die Fluegel des Tores und liess seinen Speichel in seinen Bart fliessen. 21.15 Da sagte Achisch zu seinen Knechten: Siehe, ihr seht, dass der Mann wahnsinnig ist. Warum bringt ihr ihn zu mir? 21.16 Fehlt es mir an Wahnsinnigen, dass ihr diesen hergebracht habt, bei mir zu toben? Sollte der in mein Haus kommen? \22\ 22.1 Und David ging von dort weg und entkam in die Hoehle Adullam. Und als seine Brueder und das ganze Haus seines Vaters das hoerten, kamen sie zu ihm dorthin herab. 22.2 Und es sammelten sich um ihn lauter Bedraengte und solche, die verschuldet waren, und andere mit erbittertem Gemuet. Und er wurde ihr Anfuehrer. Und es waren bei ihm etwa vierhundert Mann. 22.3 Und David ging von da nach Mizpe in Moab und sagte zum Koenig von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich erkannt habe, was Gott mit mir tun wird! 22.4 Und er brachte sie vor den Koenig von Moab, und sie wohnten bei ihm, solange David auf der Bergfeste war. 22.5 Und der Prophet Gad sagte zu David: Bleib nicht auf der Bergfeste! Geh hin und begib dich in das Land Juda! Und David ging weg und kam nach Jaar-Heret. Sauls Rache an den Priestern von Nob. 22.6 Und Saul hoerte, dass David und die Maenner, die bei ihm waren, entdeckt worden seien. Saul aber sass in Gibea unter der Tamariske auf der Hoehe, seinen Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm. 22.7 Da sagte Saul zu seinen Knechten, die um ihn standen: Hoert doch, ihr Benjaminiter! Wird der Sohn Isais euch allen auch Felder und Weinberge geben, euch alle zu Anfuehrern ueber Tausend und zu Anfuehrern ueber Hundert machen, 22.8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt? Und da ist keiner, der es meinem Ohr eroeffnet, dass mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais geschlossen hat, und keiner ist unter euch, der sich um mich graemt und es meinem Ohr eroeffnet haette, dass mein Sohn meinen Knecht als Verraeter gegen mich aufgewiegelt hat, wie es heute [offenkundig] ist! 22.9 Da antwortete der Edomiter Doeg, der bei den Knechten Sauls stand, und sagte: Ich sah den Sohn Isais, wie er nach Nob kam zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs. 22.10 Der befragte den HERRN fuer ihn und gab ihm Verpflegung, und das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm auch. 22.11 Da sandte der Koenig hin und liess den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, rufen sowie das ganze Haus seines Vaters, [alle] Priester in Nob. Und sie kamen alle zum Koenig. 22.12 Und Saul sagte: Hoere doch, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, mein Herr! 22.13 Und Saul sagte zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott fuer ihn befragt hast, damit er als Verraeter an mir auftreten kann, wie es heute [offenkundig] ist? 22.14 Ahimelech antwortete dem Koenig und sprach: Wer unter all deinen Knechten ist wie David: treu, Schwiegersohn des Koenigs, dazu Anfuehrer deiner Leibwache und geehrt in deinem Haus? 22.15 Habe ich erst heute angefangen, Gott fuer ihn zu befragen? Das sei fern von mir! Der Koenig lege solches seinem Knecht nicht zur Last, [auch nicht] dem ganzen Haus meines Vaters! Denn dein Knecht hat von alldem nichts gewusst, weder Kleines noch Grosses. 22.16 Aber der Koenig sagte: Sterben musst du, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters! 22.17 Und der Koenig sagte zu den Leibwaechtern, die um ihn standen: Tretet her und toetet die Priester des HERRN, weil auch ihre Hand mit David ist und weil sie wussten, dass er auf der Flucht war und es mir nicht zu Ohren gebracht haben. Aber die Knechte des Koenigs wollten ihre Hand nicht an die Priester des HERRN legen, um sie niederzumachen. 22.18 Da sprach der Koenig zu Doeg: Tritt du heran und mache die Priester nieder! Und Doeg, der Edomiter, trat heran und er machte die Priester nieder, und er toetete an diesem Tag 85 Mann, die das leinene Ephod trugen. 22.19 Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schaerfe des Schwertes, Mann und Frau, Kind und Saeugling, Rind und Esel und Schafe, mit der Schaerfe des Schwertes. 22.20 Und es entkam ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, mit Namen Abjatar, und floh zu David. 22.21 Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des HERRN umgebracht habe! 22.22 Da sagte David zu Abjatar: Ich wusste [schon] an jenem Tag, weil der Edomiter Doeg dort war, dass er es Saul sicher berichten wuerde. Ich bin schuldig am Tod aller aus dem Haus deines Vaters. 22.23 Bleibe bei mir, fuerchte dich nicht! Denn wer nach meinem Leben trachtet, trachtet auch nach deinem. Bei mir bist du in Sicherheit. David rettet Keila - Seine Flucht in die Wueste Sif - Letzte Begegnung mit Jonatan. \23\ 23.1 Und man berichtete David: Siehe, die Philister kaempfen gegen Keila und pluendern die Tennen. 23.2 Da befragte David den HERRN und sagte: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Und der HERR sprach zu David: Zieh hin und schlage die Philister und rette Keila! 23.3 Aber die Maenner Davids sagten zu ihm: Siehe, wir fuerchten uns [schon] hier in Juda, und wie sollten wir gar nach Keila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen? 23.4 Da befragte David wieder den HERRN, und der HERR antwortete ihm und sprach: Mach dich auf und zieh nach Keila hinab! Denn ich will die Philister in deine Hand geben. 23.5 Und David zog mit seinen Maennern nach Keila und kaempfte gegen die Philister und trieb ihr Vieh weg und brachte ihnen eine grosse Niederlage bei. Und so rettete David die Bewohner von Keila. - 23.6 Es geschah aber, als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keila floh, kam er hinab mit einem Ephod in seiner Hand. 23.7 Und es wurde Saul berichtet, dass David nach Keila gekommen sei. Da dachte Saul: Gott hat ihn verworfen [und] in meine Hand [gegeben]. Denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln gekommen ist. 23.8 Und Saul rief alles Volk zum Kampf auf, um nach Keila hinabzuziehen, damit sie David und seine Maenner belagerten. 23.9 Und als David erkannte, dass Saul Boeses gegen ihn schmiedete, da sagte er zu dem Priester Abjatar: Bring das Ephod her! 23.10 Und David sprach: HERR, Gott Israels! Dein Knecht hat als gewiss gehoert, dass Saul danach trachtet, nach Keila zu kommen, um die Stadt um meinetwillen zu verderben. 23.11 Werden die Buerger von Keila mich in seine Hand ausliefern? Wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehoert hat? HERR, Gott Israels, lass es doch deinen Knecht wissen! Und der HERR sprach: Er wird herabkommen. 23.12 Und David fragte [weiter]: Werden die Buerger von Keila mich und meine Maenner in die Hand Sauls ausliefern? Der HERR sprach: Sie werden [dich] ausliefern. 23.13 Da machten David und seine Maenner sich auf, etwa sechshundert Mann, und sie zogen aus Keila fort und streiften umher, von einem Ort zum anderen. Und es wurde Saul berichtet, dass David aus Keila entkommen sei. Da liess er davon ab, [gegen ihn] auszuziehen. 23.14 Und David blieb in der Wueste auf den Bergfesten, und er blieb im Gebirge in der Wueste Sif. Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. 23.15 Und David sah, dass Saul ausgezogen war, um ihm nach dem Leben zu trachten. Und David war in Horescha in der Wueste Sif. 23.16 Da machte sich Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha und staerkte seine Hand in Gott. 23.17 Und er sagte zu ihm: Fuerchte dich nicht! Denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden. Du wirst Koenig ueber Israel werden, und ich werde der Zweite nach dir sein. Und auch mein Vater Saul hat erkannt, [dass] es so [ist]. 23.18 Und beide schlossen einen Bund vor dem HERRN. David blieb in Horescha, Jonatan aber kehrte nach Hause zurueck. Erneute Verfolgung Davids durch Saul - Davids Flucht in die Wueste Maon. 23.19 Aber die Sifiter zogen zu Saul nach Gibea hinauf und sagten: Haelt David sich nicht bei uns auf den Bergfesten verborgen, in Horescha, auf dem Huegel Hachila, der suedlich von Jeschimon [liegt]? 23.20 Und nun, o Koenig, wenn du geneigt bist herabzukommen, so komm herab! Und an uns ist es, ihn in die Hand des Koenigs auszuliefern. 23.21 Und Saul entgegnete: Gesegnet seid ihr vom HERRN, dass ihr Mitleid mit mir gehabt habt! 23.22 Geht hin, vergewissert euch noch mehr und erkundet und passt [genau] auf, an welchem Ort sein Fuss [weilt] und wer ihn dort gesehen hat! Denn man hat mir gesagt, dass er sehr listig ist. 23.23 Und beobachtet und erkundet alle Schlupfwinkel, in denen er sich versteckt haelt, und kommt mit sicherer Kunde wieder zu mir zurueck! So werde ich mit euch gehen. Und es soll geschehen, wenn er im Land ist, dann will ich ihn aufspueren unter allen Tausendschaften Judas! 23.24 Und sie machten sich auf und gingen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Maenner waren in der Wueste Maon, in der Steppe, suedlich von Jeschimon. 23.25 Saul und seine Maenner zogen hin, um ihn zu suchen. Und man berichtete es David, und er ging zum Felsen hinab und blieb in der Wueste Maon. Als Saul das hoerte, jagte er David nach in die Wueste Maon. 23.26 Saul ging auf der einen Seite des Berges, David aber und seine Maenner auf der anderen Seite des Berges. Und es geschah, als David sich beeilte, Saul zu entkommen, waehrend Saul und seine Maenner [gerade] David und seine Maenner umringen wollten, um sie zu fangen, 23.27 kam ein Bote zu Saul und sagte: Eile und komm! Denn die Philister sind ins Land eingefallen. 23.28 Da kehrte Saul um von der Verfolgung Davids und zog den Philistern entgegen. Daher nennt man jenen Ort: Sela-Machlekot. Davids Grossmut gegenueber Saul in der Hoehle En-Gedi. \24\ 24.1 Und David zog von dort hinauf und blieb auf den Bergfesten von En-Gedi. 24.2 Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurueckgekehrt war, berichtete man ihm: Siehe, David ist in der Wueste En-Gedi. 24.3 Und Saul nahm dreitausend auserlesene Maenner aus ganz Israel und zog hin, um David und seine Maenner in Richtung auf die Steinbockfelsen zu suchen. 24.4 Und er kam zu den Schafhuerden am Weg, wo eine Hoehle war, und Saul ging hinein, um seine Fuesse zu bedecken. David aber und seine Maenner sassen hinten in der Hoehle. 24.5 Da sagten die Maenner Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich werde deinen Feind in deine Hand geben, damit du mit ihm tun kannst, wie es gut ist in deinen Augen. Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von dem Oberkleid Sauls ab. 24.6 Aber danach geschah es, da schlug dem David das Herz, weil er den Zipfel [vom Oberkleid] Sauls abgeschnitten hatte. 24.7 Und er sagte zu seinen Maennern: Das sei vor dem HERRN fern von mir, dass ich so etwas an meinem Herrn, dem Gesalbten des HERRN, tun sollte, meine Hand an ihn zu legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN! 24.8 Und David wehrte seinen Maennern mit [diesen] Worten und erlaubte ihnen nicht, sich an Saul zu vergreifen. Und Saul stand auf, [trat] aus der Hoehle heraus und zog seines Weges. 24.9 Danach machte David sich auf, ging aus der Hoehle hinaus und rief hinter Saul her: Mein Herr und Koenig! Und Saul sah sich um, und David neigte sein Gesicht zur Erde und warf sich nieder. 24.10 Da sagte David zu Saul: Warum hoerst du auf die Worte von Menschen, die sagen: Siehe, David sucht dein Unglueck? 24.11 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, dass der HERR dich heute in meine Hand gegeben hat in der Hoehle. Und man draengte [mich], dich umzubringen. Aber ich habe dich verschont und dachte: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN! 24.12 Sieh, mein Vater, ja, sieh den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand! Denn dass ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht umgebracht habe, daran erkenne und sieh, dass meine Hand rein ist von Bosheit und Aufruhr! Ich habe mich nicht an dir versuendigt. Du aber stellst meinem Leben nach, um es [mir] zu nehmen. 24.13 Der HERR richte zwischen mir und dir, und moege der HERR mich an dir raechen! Aber meine Hand soll nicht gegen dich sein. 24.14 Wie das alte Sprichwort sagt: Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit; aber meine Hand soll nicht gegen dich sein. 24.15 Hinter wem zieht der Koenig von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh! 24.16 So sei denn der HERR Richter und richte zwischen mir und dir! Er sehe darein und fuehre meine Rechtssache und verschaffe mir Recht gegen dich! 24.17 Und es geschah, als David diese Worte an Saul beendet hatte, sagte Saul: Ist das [nicht] deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte. 24.18 Dann sagte er zu David: Du bist gerechter als ich. Denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Boeses erwiesen. 24.19 Du hast heute bewiesen, wie du Gutes an mir getan hast, als der HERR mich in deine Hand ausgeliefert hatte und du mich nicht umgebracht hast. 24.20 Denn wenn jemand seinen Feind findet, laesst er ihn dann im Guten seinen Weg gehen? So moege der HERR dir Gutes vergelten fuer das, was du heute an mir getan hast! 24.21 Und nun siehe, ich habe erkannt, dass du Koenig, ja, Koenig werden wirst und dass in deiner Hand das Koenigtum Israels Bestand haben wird. 24.22 So schwoere mir nun bei dem HERRN, dass du meine Nachkommen nicht ausrotten und meinen Namen nicht austilgen wirst aus dem Haus meines Vaters! 24.23 Und David schwor es Saul. Und Saul ging in sein Haus zurueck. David aber und seine Maenner stiegen auf die Bergfeste hinauf. Samuels Tod - Davids Bewahrung vor Suende durch Abigajil - Ihre Eheschliessung mit David. \25\ 25.1 Und Samuel starb. Und ganz Israel versammelte sich und hielt ihm die Totenklage, und sie begruben ihn in seiner Heimat in Rama. Und David machte sich auf und zog hinab in die Wueste Paran. 25.2 Und es war ein Mann in Maon, der seine Taetigkeit in Karmel hatte. Und der Mann war sehr vermoegend und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen; und er war gerade in Karmel, um seine Schafe zu scheren. 25.3 Und der Name des Mannes war Nabal und der Name seiner Frau Abigajil. Sie war eine Frau von klarem Verstand und von schoener Gestalt. Der Mann aber war roh und boshaft in seinem Tun, und er war ein Kalebiter. 25.4 Und David hoerte in der Wueste, dass Nabal seine Schafe schor. 25.5 Da sandte David zehn junge Maenner aus und sagte zu den jungen Maennern: Geht nach Karmel hinauf! Und wenn ihr zu Nabal kommt, fragt ihn in meinem Namen nach seinem Wohlergehen 25.6 und sagt so: Lebe lange! Friede sei mit dir und Friede mit deinem Haus und Friede mit allem, was dein ist! 25.7 Ich habe gerade gehoert, dass [du] Schafscherer bei dir [hast]. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammengewesen, wir haben ihnen nichts zuleide getan, und nicht das Geringste ist von ihnen vermisst worden all die Tage, die sie in Karmel gewesen sind. 25.8 Frag deine Leute, sie werden es dir bestaetigen! Lass die Leute in deinen Augen Gunst finden, denn wir sind an einem Festtag gekommen! Gib nun deinen Knechten und deinem Sohn David, was deine Hand findet! 25.9 Als die Maenner Davids hinkamen, redeten sie mit Nabal all diese Worte im Namen Davids und warteten dann ab. 25.10 Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sagte: Wer ist David, und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es viele Knechte, die alle ihren Herren davonlaufen, ein jeder seinem Herrn. 25.11 Und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen, mein Geschlachtetes, das ich fuer meine Scherer geschlachtet habe, und es Maennern geben, von denen ich nicht weiss, woher sie sind? 25.12 Und die Leute Davids machten sich wieder auf ihren Weg und kehrten zurueck. Und als sie ankamen, berichteten sie ihm, was alles geschehen war. 25.13 Da sagte David zu seinen Maennern: [Es] guerte sich jeder sein Schwert um! Und jeder guertete sich sein Schwert um, und auch David guertete sich sein Schwert um. Und sie zogen hinauf, hinter David her, etwa vierhundert Mann, waehrend zweihundert bei dem Tross blieben. 25.14 Aber einer von den Leuten berichtete der Abigajil, der Frau Nabals: Siehe, David hat Boten aus der Wueste gesandt, um unseren Herrn zu gruessen; aber er hat sie angeschrieen. 25.15 Und doch sind die Maenner sehr gut zu uns gewesen. Wir sind nicht belaestigt worden, und wir haben nicht das Geringste vermisst alle Tage, die wir mit ihnen umhergezogen sind, wenn wir auf dem Feld waren. 25.16 Sie sind eine Mauer um uns her gewesen bei Nacht und bei Tag, alle die Tage, die wir in ihrer Naehe waren und die Schafe weideten. 25.17 Und nun erkenne und sieh zu, was du tun kannst! Denn das Unglueck ist [gewiss] ueber unsern Herrn und ueber sein ganzes Haus beschlossen. Und er ist ein so boesartiger Mensch, dass man nicht mit ihm reden kann. 25.18 Da eilte Abigajil und nahm zweihundert Brote, zwei Schlaeuche Wein, fuenf zubereitete Schafe, fuenf Mass Roestkorn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud sie auf Esel. 25.19 Und sie sagte zu ihren Knechten: Geht vor mir her! Siehe, ich komme hinter euch her. Aber ihrem Mann Nabal sagte sie nichts davon. 25.20 Und es geschah, als sie auf dem Esel ritt und im Schutz des Berges hinabritt, siehe, da kamen David und seine Maenner ihr entgegen, so dass sie auf sie stiess. 25.21 David aber hatte gedacht: Fuerwahr, umsonst habe ich alles behuetet, was diesem [Menschen] in der Wueste gehoert, so dass nicht das Geringste vermisst wurde von allem, was er hatte. Und er hat mir Gutes mit Boesem vergolten. 25.22 So tue Gott den Feinden Davids, und so fuege er hinzu, wenn ich von allem, was ihm gehoert, bis zum Morgen einen uebriglasse, der maennlich ist! 25.23 Als Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel herab, fiel vor David auf ihr Gesicht und beugte sich zur Erde nieder. 25.24 Sie fiel ihm zu Fuessen und sagte: Auf mich allein, mein Herr, [falle] die Schuld! Lass doch deine Magd reden vor deinen Ohren und hoere die Worte deiner Magd! 25.25 Mein Herr aergere sich doch nicht ueber diesen boshaften Menschen, ueber Nabal! Denn wie sein Name so ist er: Nabal ist sein Name, und Torheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Leute meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. 25.26 Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und du selbst lebst, der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen! So sollen nun deine Feinde und [alle], die meinem Herrn uebelwollen, wie Nabal werden! 25.27 Hier nun ist das Segensgeschenk, das deine Magd meinem Herrn gebracht hat, das den Leuten gegeben werde, die im Gefolge meines Herrn ziehen. 25.28 Vergib doch deiner Magd die Anmassung! Denn sicher wird der HERR meinem Herrn ein bestaendiges Haus bauen, weil mein Herr die Kaempfe des HERRN kaempft. Und moege dein Leben lang nichts Boeses an dir gefunden werden! 25.29 Und ist ein Mensch aufgestanden, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so moege das Leben meines Herrn eingebunden sein in das Buendel der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott! Aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuderpfanne! 25.30 Und es wird geschehen, wenn der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, das er dir zugesagt hat, und dich zum Fuersten ueber Israel bestellt, 25.31 so wird dir, meinem Herrn, das kein Anstoss und [kein] Vorwurf des Herzens sein, dass du ohne Ursache Blut vergossen habest und dass mein Herr sich mit eigener Hand geholfen habe. Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so denke an deine Magd! 25.32 Und David sagte zu Abigajil: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der dich an diesem Tag mir entgegengesandt hat! 25.33 Und gepriesen sei deine Klugheit, und gepriesen seist du, dass du mich heute davon zurueckgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit meiner [eigenen] Hand zu helfen! 25.34 Aber, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich bewahrt hat, dir Boeses zu tun: wenn du mir nicht eilends entgegengekommen waerest, so waere dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht [einer], der maennlich ist, uebriggeblieben! 25.35 Und David nahm aus ihrer Hand, was sie ihm mitgebracht hatte, und sagte zu ihr: Zieh in Frieden hinauf in dein Haus! Siehe, ich habe auf deine Stimme gehoert und dein Angesicht [wieder] aufgerichtet. 25.36 Und als Abigajil zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl in seinem Haus wie das Mahl eines Koenigs zubereitet. Und sein Herz war guter Dinge, und er war ueber die Massen betrunken. Und sie berichtete ihm nichts, weder wenig noch viel, bis der Morgen hell wurde. 25.37 Und es geschah am Morgen, als der Rausch von Nabal gewichen war, berichtete ihm seine Frau alles. Da erstarb sein Herz in seiner Brust, und er wurde wie ein Stein. 25.38 Und es geschah nach ungefaehr zehn Tagen, da schlug der HERR den Nabal, so dass er starb. 25.39 Und als David hoerte, dass Nabal gestorben sei, sagte er: Gepriesen sei der HERR, der meine Schmach an Nabal geraecht und seinen Knecht von einer boesen Tat abgehalten hat! Die boese Tat Nabals hat der HERR auf seinen [eigenen] Kopf zurueckfallen lassen. Und David sandte hin und warb um Abigajil, um sie sich zur Frau zu nehmen. 25.40 Und die Knechte Davids kamen zu Abigajil nach Karmel und redeten mit ihr: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seiner Frau zu nehmen. 25.41 Da stand sie auf, beugte sich nieder, das Gesicht zur Erde, und sagte: Siehe, deine Magd ist bereit, den Knechten meines Herrn zu dienen und ihnen die Fuesse zu waschen. 25.42 Und Abigajil machte sich eilends auf und setzte sich auf einen Esel, und ihre fuenf Maegde folgten ihr. Und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau. 25.43 Und David hatte auch Ahinoam von Jesreel [zur Frau] genommen; so wurden alle beide seine Frauen. 25.44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohne des Lajisch, aus Gallim gegeben. Davids Grossmut gegenueber Saul in der Wagenburg. \26\ 26.1 Und die Sifiter kamen zu Saul nach Gibea und sagten: Haelt sich David nicht auf dem Huegel Hachila, [der] Jeschimon gegenueber[liegt], verborgen? 26.2 Da machte Saul sich auf und zog in die Wueste Sif hinab und mit ihm dreitausend auserlesene Maenner aus Israel, um David in der Wueste Sif zu suchen. 26.3 Und Saul lagerte sich auf dem Huegel Hachila, der Jeschimon gegenueber am Weg [liegt]. David aber hielt sich in der Wueste auf. Und als er merkte, dass Saul ihm in die Wueste nachgekommen war, 26.4 sandte David Kundschafter aus und erfuhr mit Gewissheit, dass Saul gekommen war. 26.5 Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul ein Lager aufgeschlagen hatte. Und David sah den Platz, wo Saul sich [zum Schlafen] niedergelegt hatte mit Abner, dem Sohn des Ner, seinem Heerobersten. Saul lag und schlief im innersten Lagerring, und das Volk lagerte sich um ihn her. 26.6 Und David hob an und sagte zu Ahimelech, dem Hetiter, und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: Wer will mit mir zu Saul ins Lager hinabgehen? Und Abischai antwortete: Ich gehe mit dir hinab. 26.7 Und David und Abischai kamen zu den Leuten in der Nacht. Und siehe, Saul lag im [innersten] Lagerring und schlief, und sein Speer war an seinem Kopfende in die Erde gesteckt. Und Abner und das Volk lagen um ihn her. 26.8 Und Abischai sagte zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand ausgeliefert. Nun lass mich ihn doch mit dem Speer an den Boden spiessen, einmal nur! Ein zweites Mal werde ich es ihm nicht antun [muessen]. 26.9 Aber David entgegnete Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer koennte seine Hand gegen den Gesalbten des HERRN ausstrecken und ungestraft bleiben? 26.10 Und David sagte [weiter]: So wahr der HERR lebt, sicher wird ihn der HERR schlagen, wenn seine Zeit kommt, dass er sterbe, oder er wird in den Krieg ziehen und umkommen! 26.11 Der HERR lasse es fern von mir sein, dass ich meine Hand an den Gesalbten des HERRN legen sollte! Und nun, nimm jetzt den Speer, der an seinem Kopfende [steckt], und den Wasserkrug und lass uns gehen! 26.12 Und David nahm den Speer und den Wasserkrug von seinem Kopfende weg, und sie gingen fort. Niemand sah es, und niemand merkte es, und niemand wachte auf. Denn sie schliefen alle, weil ein tiefer Schlaf von dem HERRN auf sie gefallen war. 26.13 Und David ging hinueber auf die andere Seite und stellte sich auf den Gipfel des Berges von ferne, [so dass] ein weiter Raum zwischen ihnen war. 26.14 Und David rief dem Kriegsvolk und Abner, dem Sohn des Ner, zu: Antwortest du nicht, Abner? Abner antwortete und fragte: Wer bist du, der du [so] zum Koenig hin schreist? 26.15 Und David sagte zu Abner: Bist du nicht ein Mann? Wer ist wie du in Israel? Warum hast du nicht deinen Herrn, den Koenig, bewacht? Denn es ist einer vom Volk eingedrungen, um den Koenig, deinen Herrn, umzubringen. 26.16 Das war nicht gut, was du getan hast! So wahr der HERR lebt, ihr seid Soehne des Todes, weil ihr nicht ueber euren Herrn, ueber den Gesalbten des HERRN gewacht habt! Und nun sieh doch nach, wo der Speer des Koenigs ist und der Wasserkrug, die an seinem Kopfende waren. 26.17 Und Saul erkannte die Stimme Davids und sagte: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? David antwortete: Es ist meine Stimme, mein Herr und Koenig. 26.18 Und er sprach [weiter]: Warum jagt denn mein Herr seinem Knecht nach? Ja, was habe ich getan, und was ist Boeses in meiner Hand? 26.19 Und nun, hoere doch mein Herr, der Koenig, auf die Worte seines Knechtes: Wenn der HERR dich gegen mich aufgebracht hat, so lasse man ihn ein Speisopfer riechen. Wenn es aber Menschensoehne sind, so seien sie verflucht vor dem HERRN, weil sie mich heute vertrieben haben und mich nicht an dem Erbteil des HERRN teilhaben lassen: Geh hin, diene andern Goettern! 26.20 So moege nun mein Blut nicht auf die Erde fliessen fern von dem Angesicht des HERRN. Denn der Koenig von Israel ist ausgezogen, einen einzelnen Floh zu suchen, wie man einem Rebhuhn nachjagt auf den Bergen. 26.21 Und Saul entgegnete: Ich habe gesuendigt! Komm zurueck, mein Sohn David! Ich will dir nicht noch laenger etwas Boeses antun, weil mein Leben heute in deinen Augen teuer gewesen ist. Siehe, ich habe toericht gehandelt und mich sehr schwer vergangen! 26.22 Und David antwortete und sagte: Siehe, hier ist der Speer des Koenigs! Es komme einer von den Leuten herueber und hole ihn! 26.23 Und der HERR wird jedem seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten. Denn der HERR hat dich heute in meine Hand gegeben, ich aber wollte meine Hand nicht an den Gesalbten des HERRN legen. 26.24 Siehe, wie dein Leben heute in meinen Augen hochgeachtet gewesen ist, so moege mein Leben hochgeachtet werden in den Augen des HERRN, und er moege mich erretten aus aller Bedraengnis. 26.25 Und Saul sagte zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David! Du wirst es sicher ausrichten und zustande bringen. Und David ging seines Weges. Saul aber kehrte an seinen Ort zurueck. David bei den Philistern und sein Aufenthalt in Ziklag. \27\ 27.1 Und David dachte in seinem Herzen: Nun werde ich doch eines Tages durch die Hand Sauls umkommen! Es gibt nichts Besseres fuer mich, als eiligst in das Land der Philister zu entrinnen. Dann wird Saul von mir ablassen, mich weiter im ganzen Gebiet Israels zu suchen. Und ich werde seiner Hand entrinnen. 27.2 So machte sich David auf und ging mit sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achisch, dem Sohn des Maoch, dem Koenig von Gat, ueber. 27.3 Und David blieb bei Achisch in Gat, er selbst und seine Maenner, jeder mit seinem Haus, David und seine beiden Frauen, Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, die Karmeliterin. 27.4 Und als Saul berichtet wurde, dass David nach Gat geflohen sei, suchte er ihn nicht mehr laenger. 27.5 Und David sagte zu Achisch: Wenn ich denn Gunst in deinen Augen gefunden habe, dann gebe man mir einen Platz in einer der Staedte auf dem Lande, damit ich dort wohne! Denn wozu soll dein Knecht bei dir in der Koenigsstadt wohnen? 27.6 Und Achisch gab ihm an diesem Tag Ziklag. Darum hat Ziklag den Koenigen von Juda gehoert bis zum heutigen Tag. 27.7 Die Zeit aber, die David im Gebiet der Philister wohnte, war ein Jahr und vier Monate. 27.8 Und David zog mit seinen Maennern hinauf, und sie fielen ein bei den Geschuritern und den Girsitern und den Amalekitern. Denn diese waren von alters her die Bewohner des Landes bis nach Schur hin und bis zum Land Aegypten. 27.9 Und sooft David das Land verwuestete, liess er weder Mann noch Frau am Leben. Und er nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider mit und kehrte wieder zurueck und kam zu Achisch. 27.10 Und wenn Achisch fragte: Wohin habt ihr heute einen Einfall gemacht? - dann antwortete David: In den Sueden von Juda! - oder: In das Suedland der Jerachmeeliter! - oder: In das Suedland der Keniter! 27.11 Und David liess weder Mann noch Frau am Leben, um sie nach Gat zu bringen, denn er dachte: Damit sie nicht gegen uns aussagen und berichten: So hat David gehandelt! Und so hielt er es die ganze Zeit, die er im Gebiet der Philister wohnte. 27.12 Und Achisch glaubte David und dachte: Er hat sich bei seinem Volk, bei Israel, ganz stinkend gemacht, darum wird er fuer immer mein Knecht sein. Saul bei der Totenbeschwoererin - Samuels Weissagung des Unheils. \28\ 28.1 Und es geschah in jenen Tagen, da versammelten die Philister ihre Heere zum Krieg, um gegen Israel in den Kampf zu ziehen. Und Achisch sagte zu David: Du erkennst sehr wohl, dass du und deine Maenner mit mir im Heer ausziehen muessen. 28.2 David entgegnete Achisch: Gut, [auch] du wirst erkennen, was dein Knecht tun wird. Und Achisch sagte zu David: Gut, ich will dich zu meinem Leibwaechter fuer die ganze Zeit machen. 28.3 Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte ihm die Totenklage gehalten und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Und Saul hatte die Totenbeschwoerer und Wahrsager aus dem Land vertrieben. 28.4 Und die Philister versammelten sich, kamen und lagerten bei Schunem. Und Saul versammelte ganz Israel, und sie lagerten auf dem [Gebirge] Gilboa. 28.5 Und als Saul das Heer der Philister sah, fuerchtete er sich, und sein Herz verzagte sehr. 28.6 Und Saul befragte den HERRN; aber der HERR antwortete ihm nicht, weder durch Traeume noch durch die Urim, noch durch Propheten. 28.7 Da sagte Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwoeren kann, damit ich zu ihr gehe und sie befrage! Und seine Knechte sagten zu ihm: Siehe, in En-Dor ist eine Frau, die Tote beschwoeren kann. 28.8 Und Saul machte sich unkenntlich, zog andere Kleider an und ging hin, er und zwei Maenner mit ihm, und sie kamen zu der Frau bei Nacht. Und [Saul] sagte: Wahrsage mir doch durch Totenbeschwoerung und bringe mir herauf, wen ich dir nennen werde! 28.9 Aber die Frau antwortete ihm: Siehe, du kennst ja das, was Saul getan hat, wie er die Totenbeschwoerer und die Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat. Und warum stellst du mir eine Falle, um mich zu toeten? 28.10 Und Saul schwor ihr bei dem HERRN: So wahr der HERR lebt, es soll dich in dieser Sache keine Schuld treffen! 28.11 Da sagte die Frau: Wen soll ich dir heraufholen? Und er erwiderte: Hole mir Samuel herauf! 28.12 Als aber die Frau Samuel sah, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul! 28.13 Und der Koenig sagte zu ihr: Fuerchte dich nicht! Nun, was siehst du? Die Frau antwortete Saul: Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen. 28.14 Er sagte zu ihr: Wie sieht er aus? Und sie antwortete: Ein alter Mann steigt herauf. Er ist in ein Oberkleid gehuellt. Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Gesicht zur Erde und fiel nieder. 28.15 Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du meine Ruhe gestoert, dass du mich heraufkommen laesst? Und Saul antwortete: Ich bin in grosser Bedraengnis! Denn die Philister kaempfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch Propheten noch durch Traeume. Da liess ich dich rufen, damit du mir zu erkennen gibst, was ich tun soll. 28.16 Und Samuel sprach: Warum fragst du mich, da doch der HERR von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 28.17 Der HERR hat dir getan, wie er durch mich geredet hat. Und der HERR hat das Koenigtum aus deiner Hand gerissen und es David, deinem Naechsten, gegeben. 28.18 Weil du der Stimme des HERRN nicht gehorcht und seinen flammenden Zorn nicht an Amalek ausgefuehrt hast, darum hat dir der HERR das heute angetan. 28.19 Und der HERR wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben. Morgen wirst du mit deinen Soehnen bei mir sein. Auch das Heerlager Israels wird der HERR in die Hand der Philister geben. 28.20 Da fiel Saul ploetzlich seiner Laenge nach zur Erde, und er geriet in grosse Furcht ueber die Worte Samuels. Auch war keine Kraft mehr in ihm, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen. 28.21 Und die Frau trat zu Saul und sah, dass er sehr bestuerzt war. Da sagte sie zu ihm: Siehe, deine Magd hat auf deine Stimme gehoert, und ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und deinen Worten gehorcht, die du mir gesagt hast. 28.22 Und nun hoere doch auch du auf die Stimme deiner Magd! Ich will dir einen Bissen Brot vorsetzen. Iss, damit du wieder zu Kraeften kommst, wenn du deinen Weg gehen musst! 28.23 Aber er weigerte sich und sagte: Ich will nicht essen. Da draengten ihn seine Knechte und auch die Frau. Und er hoerte auf ihre Stimme und stand von der Erde auf und setzte sich auf das Bett. 28.24 Und die Frau hatte ein gemaestetes Kalb im Haus. Und sie beeilte sich, es zu schlachten, und nahm Mehl, knetete es und backte daraus ungesaeuerte Brote. 28.25 Und sie setzte es Saul und seinen Knechten vor, und sie assen. Und sie machten sich auf und gingen noch in derselben Nacht fort. Misstrauen der Philister gegenueber David. \29\ 29.1 Und die Philister versammelten all ihre Heere bei Afek, Israel aber lagerte sich an der Quelle, die bei Jesreel ist. 29.2 Und die Fuersten der Philister zogen vorueber nach Hundertschaften und Tausendschaften, und David und seine Maenner zogen zuletzt mit Achisch vorueber. 29.3 Da sagten die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebraeer? Achisch antwortete den Obersten der Philister: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Koenigs von Israel, der schon seit Jahr und Tag bei mir gewesen ist. Ich habe nicht das Geringste an ihm gefunden von dem Tag an, da er abgefallen ist, bis heute. 29.4 Aber die Obersten der Philister wurden zornig ueber ihn, und die Obersten der Philister sagten zu ihm: Schick den Mann zurueck, damit er an seinen Ort zurueckkehrt, den du ihm angewiesen hast, und damit er nicht mit uns in den Kampf hinabzieht und uns nicht zum Widersacher im Kampf wird! Denn womit koennte er seinem Herrn einen besseren Gefallen tun als mit den Koepfen dieser Maenner? 29.5 Ist das nicht derselbe David, von dem sie bei den Reigentaenzen sangen: Saul hat seine Tausend erschlagen und David seine Zehntausend? 29.6 Und Archisch rief David und sagte zu ihm: So wahr der HERR lebt, ja, du bist redlich! Es waere mir lieb gewesen, wenn du mit mir im Heer ausÑ und eingezogen waerest. Denn ich habe nichts Boeses an dir gefunden von dem Tag an, da du zu mir gekommen bist, bis zum heutigen Tag; aber den Fuersten gefaellst du nicht. 29.7 Und nun kehre zurueck und geh hin in Frieden, damit du nichts tust, was den Fuersten der Philister nicht gefaellt! 29.8 Und David sagte zu Achisch: Was habe ich denn getan, und was was hast du an deinem Knecht gefunden seit der Zeit, da ich dir gedient habe, bis heute, dass ich nicht herkommen und gegen die Feinde meines Herrn, des Koenigs, kaempfen soll? 29.9 Und Achisch antwortete und sagte zu David: Ich weiss es, denn in meinen Augen bist du [so] gut wie ein Engel Gottes. Doch die Obersten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Kampf hinaufziehen! 29.10 So mach dich nun frueh am Morgen auf mit den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind! Und macht euch frueh am Morgen auf! Sobald es hell wird, zieht fort! 29.11 Und David machte sich frueh auf, er und seine Maenner, um [noch] am Morgen fortzuziehen und in das Land der Philister zurueckzukehren. Die Philister aber zogen nach Jesreel hinauf. Davids Sieg ueber die Amalekiter. \30\ 30.1 Und es geschah, als David und seine Maenner am dritten Tag nach Ziklag kamen, waren die Amalekiter in das Suedland und in Ziklag eingefallen. Und sie hatten Ziklag geschlagen und mit Feuer verbrannt. 30.2 Und sie hatten die Frauen und was [sonst] in [der Stadt] war, gefangen weggetrieben, vom Kleinsten bis zum Groessten. Sie hatten aber niemand getoetet, sondern sie weggetrieben und waren abgezogen. 30.3 David und seine Maenner kamen zur Stadt. Und siehe, sie war mit Feuer verbrannt, und ihre Frauen, Soehne und Toechter waren gefangen weggefuehrt. 30.4 Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. 30.5 Und die beiden Frauen Davids waren gefangen weggefuehrt worden, Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters. 30.6 Und David war in grosser Bedraengnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen. Denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, jeder [war erbittert] wegen seiner Soehne und seiner Toechter. Aber David staerkte sich in dem HERRN, seinem Gott. 30.7 Und David sagte zu dem Priester Abjatar, dem Sohn des Ahimelech: Bring mir doch das Ephod her! Und Abjatar brachte das Ephod zu David. 30.8 Und David befragte den HERRN: Soll ich dieser Schar nachjagen? Werde ich sie einholen? Und er sprach zu ihm: Jage ihr nach, ja, du wirst sie gewiss einholen und [die Gefangenen] ganz gewiss befreien! 30.9 Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren. Und sie kamen an den Bach Besor, wo einige zurueckblieben und haltmachten. 30.10 Und David jagte [ihnen] mit vierhundert Mann nach. Denn zweihundert Mann, die zu erschoepft waren, um ueber den Bach Besor zu gehen, blieben zurueck. 30.11 Und sie fanden einen Aegypter auf dem Feld und brachten ihn zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken. 30.12 Sie reichten ihm [auch] ein Stueck Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und als er gegessen hatte, kam er wieder zu sich, denn er hatte drei Tage und drei Naechte kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken. 30.13 Und David sagte zu ihm: Zu wem gehoerst du? Und woher bist du? Er antwortete: Ich bin ein junger Aegypter, der Knecht eines Amalekiters. Mein Herr hat mich zurueckgelassen, denn ich wurde heute vor drei Tagen krank. 30.14 Wir sind eingefallen in das Suedland der Kreter und in das [Gebiet] von Juda und in das Suedland von Kaleb und haben Ziklag mit Feuer verbrannt. 30.15 Und David sagte zu ihm: Willst du mich zu dieser Schar hinabfuehren? Und er antwortete: Schwoere mir bei Gott, dass du mich nicht toeten und mich nicht in die Hand meines Herrn ausliefern wirst! Und ich will dich zu dieser Schar hinabfuehren. 30.16 Als er ihn hinabfuehrte, siehe, da hatten sie sich ueber die ganze Gegend hin ausgebreitet. Sie assen und tranken und feierten ein Freudenfest wegen all der grossen Beute, die sie aus dem Land der Philister und aus dem Land Juda mitgenommen hatten. 30.17 Und David schlug sie von der Morgendaemmerung an bis zum Abend des folgenden Tages, so dass keiner von ihnen entrann ausser vierhundert jungen Maennern, die auf Kamele stiegen und entflohen. 30.18 Und David befreite alles, was die Amalekiter genommen hatten; auch seine beiden Frauen befreite David. 30.19 Und es fehlte ihnen nichts, vom Kleinsten bis zum Groessten, weder Soehne noch Toechter, weder Beute noch alles, was sie ihnen weggenommen hatten; alles brachte David zurueck. 30.20 Und David nahm alle Schafe und Rinder. Sie trieben sie vor dem anderen Vieh her und sagten: Dies ist die Beute Davids! 30.21 Und David kam zu den zweihundert Maennern, die zu erschoepft gewesen waren, um David zu folgen, und die man am Bach Besor zurueckgelassen hatte. Sie gingen David und dem Kriegsvolk entgegen, das bei ihm war. Und David trat zu dem Volk und fragte sie nach ihrem Wohlergehen. 30.22 Und allerlei Boese und Nichtswuerdige von den Maennern, die mit David gezogen waren, sagten: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen von der Beute, die wir [den Feinden] entrissen haben, nichts geben, sondern jeder [nehme] seine Frau und seine Kinder; die koennen sie mitnehmen und gehen. 30.23 Aber David sagte: Macht es nicht so, meine Brueder, mit dem, was der HERR uns gegeben hat! Er hat uns bewahrt und diese Schar, die ueber uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. 30.24 Und wer sollte in dieser Sache auf euch hoeren? Denn wie der Anteil dessen, der in den Kampf hinabzieht, so soll auch der Anteil dessen sein, der bei dem Tross bleibt. Miteinander sollen sie teilen. 30.25 Und so geschah es von diesem Tag an und darueber hinaus. Und [David] machte es zu Ordnung und Recht fuer Israel bis auf diesen Tag. 30.26 Und David kam nach Ziklag. Und er sandte von der Beute den Aeltesten in Juda, seinen Freunden, und liess [ihnen] sagen: Siehe, da habt ihr ein Segensgeschenk von der Beute der Feinde des HERRN; 30.27 denen in Bethel und denen in Ramot im Suedland und denen in Jattir 30.28 und denen in Aroer und denen in Sifmot und denen in Eschtemoa 30.29 und denen in Rakal und denen in den Staedten der Jerachmeeliter und denen in den Staedten der Keniter 30.30 und denen in Horma und denen in Bor-Aschan und denen in Atach 30.31 und denen in Hebron und nach allen Orten, wo David mit seinen Maennern umhergezogen war. Israels Niederlage gegen die Philister, Sauls Selbstmord und Tod seiner Soehne. 1Chr 10,1-12. \31\ 31.1 Die Philister aber kaempften gegen Israel. Und die Maenner von Israel flohen vor den Philistern, und [vom Schwert] Durchbohrte fielen auf dem Gebirge Gilboa. 31.2 Und die Philister holten Saul und seine Soehne ein. Und sie erschlugen Jonatan, Abinadab und Malkischua, die Soehne Sauls. 31.3 Und der Kampf [tobte] heftig gegen Saul, und die Bogenschuetzen erreichten ihn. Und er zitterte sehr vor den Schuetzen. 31.4 Da sagte Saul zu seinem Waffentraeger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit, damit diese Unbeschnittenen nicht kommen und mich durchbohren und ihren Mutwillen mit mir treiben! Sein Waffentraeger aber wollte nicht, denn er fuerchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stuerzte sich hinein. 31.5 Und als sein Waffentraeger sah, dass Saul tot war, stuerzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm. 31.6 So starben Saul und seine drei Soehne und sein Waffentraeger, auch alle seine Maenner zugleich an diesem Tag. 31.7 Als aber die Maenner von Israel, die jenseits der Ebene und jenseits des Jordan [wohnten], sahen, dass die Maenner von Israel geflohen und dass Saul und seine Soehne tot waren, da verliessen sie die Staedte und flohen. Und die Philister kamen und wohnten darin. 31.8 Und es geschah am folgenden Tag, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszupluendern. Und sie fanden Saul und seine drei Soehne, [wie sie] gefallen auf dem Gebirge Gilboa [lagen]. 31.9 Und sie hieben ihm den Kopf ab und nahmen ihm seine Waffen ab. Und sie sandten im Land der Philister umher, um die Freudenbotschaft in den Haeusern ihrer Goetzen und unter dem Volk zu verkuenden. 31.10 Und sie legten seine Waffen in das Haus der Astarot, und seine Leiche nagelten sie an die Mauer von Bet-Schean. 31.11 Als aber die Bewohner von Jabesch-Gilead ueber ihn hoerten [und] was die Philister Saul angetan hatten, 31.12 machten sich alle tuechtigen Maenner auf und gingen die ganze Nacht hindurch und nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Soehne von der Mauer von Bet-Schean herab. Und sie kamen nach Jabesch [zurueck] und verbrannten sie dort. 31.13 Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske in Jabesch und fasteten sieben Tage. Das zweite Buch Samuel. Davids Klage um Saul und Jonatan nach ihrem Tod. \1\ 1.1 Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht gegen Amalek zurueckgekommen war, da blieb David zwei Tage in Ziklag. 1.2 Und es geschah am dritten Tag, siehe, da kam ein Mann aus dem Heerlager von Saul her. Seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Kopf. Und als er zu David kam, fiel er zur Erde und huldigte ihm. 1.3 Und David sagte zu ihm: Woher kommst du? Er sagte zu ihm: Aus dem Heerlager Israels bin ich entkommen. 1.4 Und David sagte zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch! Und er sagte: Das Volk ist aus dem Kampf geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen, und auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot. 1.5 Da sagte David zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Wie hast du erfahren, dass Saul und sein Sohn Jonatan tot sind? 1.6 Der junge Mann, der ihm berichtete, sagte: Ich geriet zufaellig auf das Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter holten ihn ein. 1.7 Da wandte er sich um, sah mich und rief mich, und ich sagte: Hier bin ich! 1.8 Und er sagte zu mir: Wer bist du? Ich sagte zu ihm: Ich bin ein Amalekiter. 1.9 Da sagte er zu mir: Tritt doch her zu mir und gib mir den Todesstoss, denn ein Schwaecheanfall hat mich ergriffen, doch mein Leben ist noch ganz in mir! 1.10 Da trat ich zu ihm und gab ihm den Todesstoss, denn ich erkannte, dass er nach seinem Fall nicht am Leben bleiben wuerde. Und ich nahm das Diadem, das [er] auf seinem Kopf [hatte], und die Spange, die an seinem Arm war, und bringe sie hierher zu meinem Herrn. 1.11 Da fasste David seine Kleider und zerriss sie; [das taten] auch all die Maenner, die bei ihm waren. 1.12 Und sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren. 1.13 Und David sagte zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher bist du? Er sagte: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings. 1.14 Und David sagte zu ihm: Wie, hast du dich nicht gefuerchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des HERRN umzubringen? 1.15 Und David rief einen von den jungen Maennern und sagte: Tritt heran, stoss ihn nieder! Da erschlug er ihn. So starb er. 1.16 Und David sagte zu ihm: Dein Blut [komme] auf deinen Kopf! Denn dein [eigener] Mund hat gegen dich ausgesagt, als du sprachst: Ich habe den Gesalbten des HERRN getoetet. 1.17 Und David stimmte dieses Klagelied an ueber Saul und ueber Jonatan, seinen Sohn. 1.18 Und er befahl, dass man die Soehne Juda [das Lied ueber] den Bogen lehren solle. Siehe, es ist geschrieben im Buch Jaschar: 1.19 Deine Zierde, Israel, liegt erschlagen auf deinen Hoehen! wie sind die Helden gefallen! 1.20 Berichtet es nicht in Gat, verkuendet die Botschaft nicht auf den Strassen von Aschkelon, dass sich nicht freuen die Toechter der Philister, dass nicht frohlocken die Toechter der Unbeschnittenen! 1.21 Ihr Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen [falle] auf euch, ihr Berge des Todes! Denn dort wurde besudelt der Schild der Helden, der Schild Sauls nicht gesalbt mit Oel. 1.22 Ohne das Blut von Durchbohrten, ohne das Fett der Helden kam Jonatans Bogen nie zurueck, und [auch] Sauls Schwert kehrte nicht erfolglos heim. 1.23 Saul und Jonatan, die Geliebten und Holdseligen, in ihrem Leben und in ihrem Tod sind sie ungetrennt; sie waren schneller als Adler, staerker als Loewen. 1.24 Ihr Toechter Israels, weint um Saul, der euch koestlich kleidete in Karmesin, der goldenen Schmuck an eure Kleider heftete! 1.25 Wie sind die Helden gefallen mitten im Kampf! Jonatan [liegt] durchbohrt auf deinen Hoehen. 1.26 Mir ist weh um dich, mein Bruder Jonatan! Ueber alles lieb warst du mir. Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe. 1.27 Wie sind die Helden gefallen, verlorengegangen die Waffen der Schlacht! David wird Koenig ueber Juda, Isch-Boschet ueber Israel. \2\ 2.1 Und es geschah danach, da befragte David den HERRN: Soll ich in eine der Staedte Judas hinaufziehen? Und der HERR sprach zu ihm: Zieh hinauf! Und David sagte: Wohin soll ich hinaufziehen? Und er sprach: Nach Hebron! 2.2 Da zog David dort hinauf und auch seine beiden Frauen, Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters. 2.3 Auch seine Maenner, die bei ihm waren, liess David hinaufziehen, jeden mit seinem Haus; und sie liessen sich in den Staedten Hebrons nieder. 2.4 Und die Maenner von Juda kamen und salbten David dort zum Koenig ueber das Haus Juda. Und man berichtete David: Die Maenner von Jabesch [in] Gilead sind es, die Saul begraben haben. 2.5 Da sandte David Boten zu den Maennern von Jabesch [in] Gilead und liess ihnen sagen: Gesegnet sollt ihr sein von dem HERRN, dass ihr diese Guete an eurem Herrn, an Saul, erwiesen und ihn begraben habt! 2.6 So erweise nun der HERR Guete und Treue an euch! Und auch ich will euch dieses Gute vergelten, weil ihr das getan habt. 2.7 Und nun lasst eure Haende erstarken und seid tapfere Maenner! Denn Saul, euer Herr, ist tot. Auch hat mich das Haus Juda zum Koenig ueber sich gesalbt. 2.8 Abner aber, der Sohn des Ner, der Heeroberste Sauls, nahm Isch-Boschet, den Sohn Sauls, und brachte ihn hinueber nach Mahanajim. 2.9 Und er machte ihn zum Koenig ueber Gilead und ueber die Asseriter, ueber Jesreel, ueber Ephraim, ueber Benjamin und ueber ganz Israel. 2.10 Vierzig Jahre war Isch-Boschet, der Sohn Sauls, alt, als er ueber Israel Koenig wurde, und er war zwei Jahre Koenig; nur das Haus Juda stand hinter David. 2.11 Und die Zahl der Tage, die David in Hebron ueber das Haus Juda Koenig war, [betrug] sieben Jahre und sechs Monate. Streit zwischen dem Haus Davids und dem Haus Sauls - Joab und Abner. 2.12 Und Abner, der Sohn des Ner, zog aus mit den Knechten Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon. 2.13 Und Joab, der Sohn der Zeruja, und Davids Knechte zogen aus. Und sie stiessen beim Teich von Gibeon aufeinander. Und sie liessen sich [dort] nieder, die einen auf dieser Seite des Teiches und die anderen auf jener Seite des Teiches. 2.14 Da sagte Abner zu Joab: Lass doch die jungen Maenner sich aufmachen und vor uns zum Kampfspiel antreten! Und Joab sagte: Sollen sie sich aufmachen! 2.15 So machten sie sich denn auf und gingen hinueber, abgezaehlt: zwoelf fuer Benjamin und fuer Isch-Boschet, den Sohn Sauls, und zwoelf von den Knechten Davids. 2.16 Und sie ergriffen einer den andern beim Kopf, und [jeder stiess] sein Schwert dem andern in die Seite, und sie fielen miteinander. Und man nannte jenen Ort Helkat-Hazzurim; der [liegt] bei Gibeon. 2.17 Und der Kampf wurde ueberaus heftig an diesem Tag. Abner aber und die Maenner von Israel wurden vor den Knechten Davids geschlagen. 2.18 Nun waren dort die drei Soehne der Zeruja: Joab und Abischai und Asael. Asael aber war schnell auf seinen Fuessen wie eine der Gazellen, die auf dem [freien] Feld [leben]. 2.919 Und Asael jagte Abner nach und bog bei der Verfolgung Abners nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken. 2.20 Da wandte Abner sich um und sagte: Bist du es, Asael? Und er sagte: Ich bin es. 2.21 Da sagte Abner zu ihm: Bieg ab [vom Weg] zu deiner Rechten oder zu deiner Linken und greif dir einen von den jungen Maennern und nimm dir seine Ruestung! Aber Asael wollte nicht von ihm weichen. 2.22 Da sagte Abner noch einmal zu Asael: Weiche von mir! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? Wie koennte ich mein Gesicht zu deinem Bruder Joab erheben? 2.23 Aber er weigerte sich zu weichen. Da stiess ihn Abner mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, so dass der Speer hinten herausdrang; und er fiel dort und starb an eben dieser Stelle. Und es geschah, jeder, der an die Stelle kam, wo Asael gefallen und gestorben war, der blieb stehen. 2.24 Joab und Abischai aber jagten Abner nach. Die Sonne ging gerade unter, als sie zum Huegel Amma kamen, der vor Giach [liegt] auf dem Weg zur Steppe von Gibeon. 2.25 Und die Soehne Benjamin sammelten sich hinter Abner, bildeten einen [geschlossenen] Haufen und stellten sich auf den Gipfel eines alleinstehenden Huegels. 2.26 Und Abner rief Joab zu und sagte: Soll [denn] das Schwert immerfort fressen? Weisst du nicht, dass zuletzt Erbitterung entstehen wird? Wie lange willst du dem Volk nicht sagen, dass es von der Verfolgung seiner Brueder umkehren soll? 2.27 Da sagte Joab: So wahr Gott lebt, wenn du nicht geredet haettest, dann haette sich [schon] heute morgen das Volk zurueckgezogen, jeder von seinem Bruder! 2.28 Darauf stiess Joab ins Horn, und das ganze Volk machte halt. Sie jagten Israel nicht laenger nach und kaempften nicht mehr weiter. 2.29 Und Abner und seine Maenner zogen jene ganze Nacht durch die [Jordan]ebene und setzten ueber den Jordan und durchzogen das ganze Bitron und kamen nach Mahanajim. 2.30 Joab aber kehrte von der Verfolgung Abners zurueck und sammelte das ganze Volk. Da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann vermisst und Asael. 2.31 Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und unter den Maennern Abners [viele] erschlagen; 360 Mann waren tot. 2.32 Und sie hoben Asael auf und begruben ihn im Grab seines Vaters in Bethlehem. Und Joab und seine Maenner gingen die ganze Nacht, und es wurde hell, [als sie] in Hebron [ankamen]. Davids Frauen. \3\ 3.1 Und der Kampf waehrte lange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids. David aber wurde immer staerker, waehrend das Haus Sauls immer schwaecher wurde. 3.2 Und es wurden David in Hebron Soehne geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin, 3.3 und sein zweiter Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal, und der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Koenigs von Geschur, 3.4 und der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, und der fuenfte Schefatja, der Sohn der Abital, 3.5 und der sechste Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David in Hebron geboren. Abner tritt auf Davids Seite - Joabs Mord an Abner - Davids Klage um Abner. 3.6 Und es geschah, solange zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids Krieg war, stand Abner dem Haus Sauls mutig bei. 3.7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, ihr Name war Rizpa, eine Tochter des Ajja. Und Isch-Boschet sagte zu Abner: Warum bist du zu der Nebenfrau meines Vaters eingegangen? 3.8 Da wurde Abner sehr zornig ueber die Worte Isch-Boschets und sagte: Bin ich ein Hundskopf, der zu Juda haelt? [Bis] heute erweise ich Guete am Haus deines Vaters Saul, an seinen Bruedern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids geraten lassen, und jetzt ziehst du mich wegen des Vergehens mit der Frau zur Rechenschaft? 3.9 So moege Gott Abner tun und so ihm hinzufuegen! Ja, wie der HERR dem David geschworen hat, so werde ich ihm tun: 3.10 das Koenigtum vom Haus Sauls wegnehmen und den Thron Davids aufrichten ueber Israel und ueber Juda, von Dan bis Beerscheba! 3.11 Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fuerchtete. 3.12 Und Abner sandte Boten fuer sich zu David und liess [ihm] sagen: Wem gehoert das Land? Und weiter: Schliess deinen Bund mit mir! Siehe, meine Hand wird mit dir sein, um dir ganz Israel zuzuwenden. 3.13 Und David sagte: Gut, ich will einen Bund mit dir schliessen. Nur eine Sache fordere ich von dir, naemlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst [mir] vorher Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu sehen. 3.14 Und David sandte Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und liess [ihm] sagen: Gib mir Michal, meine Frau, die ich mir verlobt habe fuer hundert Vorhaeute der Philister! 3.15 Da sandte Isch-Boschet hin und liess sie von ihrem Mann wegholen, von Paltiel, dem Sohn des Lajisch. 3.16 Und ihr Mann ging mit ihr, und laut weinend ging er hinter ihr her bis Bahurim. Da sagte Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um. 3.17 Und Abner hatte eine Unterredung mit den Aeltesten Israels gehabt und gesagt: Frueher schon habt ihr David zum Koenig ueber euch verlangt. 3.18 So handelt jetzt! Denn der HERR hat zu David geredet: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel retten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde. 3.19 So redete Abner auch zu den Ohren Benjamins. Dann ging Abner auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin. 3.20 Als nun Abner zu David nach Hebron kam und mit ihm zwanzig Maenner, bereitete David Abner und den Maennern, die bei ihm waren, ein Mahl. 3.21 Und Abner sagte zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem Koenig, versammeln, damit sie einen Bund mit dir schliessen und du ueber alles Koenig bist, was deine Seele begehrt. Und David entliess Abner, und er ging hin in Frieden. 3.22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Abner war aber nicht [mehr] bei David in Hebron. Denn er hatte ihn entlassen, und er war in Frieden weggegangen. 3.23 Als nun Joab und das ganze Heer, das bei ihm war, ankamen, da berichtete man Joab: Abner, der Sohn des Ner, ist zum Koenig gekommen. Und der hat ihn entlassen, und er ist in Frieden weggegangen. 3.24 Da kam Joab zum Koenig und sagte: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum denn hast du ihn entlassen, so dass er ungehindert weggegangen ist? 3.25 Du kennst [doch] Abner, den Sohn des Ner, dass er gekommen ist, um dich zu beschwatzen und um dein Gehen und dein Kommen zu erfahren und alles zu erfahren, was du tust. 3.26 Und Joab ging von David hinaus und sandte Abner Boten nach. Die holten ihn zurueck von der Zisterne Sira. David aber wusste nichts [davon]. 3.27 Als nun Abner nach Hebron zurueckkam, fuehrte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden. Dort stach er ihn in den Bauch, so dass er starb - um des Blutes seines Bruders Asael willen. 3.28 Als David nachher davon hoerte, sagte er: Schuldlos bin ich und mein Koenigtum vor dem HERRN auf ewig an dem Blut Abners, des Sohnes Ners! 3.29 Es wende sich gegen das Haupt Joabs und gegen das ganze Haus seines Vaters! Und nie soll im Haus Joabs der fehlen, der an Ausfluss leidet und der Aussatz hat, der, der nach der Kruecke fasst, und der, der durchs Schwert faellt, und der, dem es an Brot fehlt! - 3.30 So haben Joab und sein Bruder Abischai Abner erschlagen, weil er ihren Bruder Asael bei Gibeon im Kampf getoetet hatte. 3.31 Und David sagte zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm war: Zerreisst eure Kleider und guertet euch mit Sacktuch und haltet Totenklage vor Abner her! Und der Koenig David ging hinter der Bahre her. 3.32 Und sie begruben Abner in Hebron. Und der Koenig erhob seine Stimme und weinte an Abners Grab, und das ganze Volk weinte. 3.33 Und der Koenig stimmte ein Klagelied ueber Abner an und sprach: 3.34 Musste, wie ein Gottloser stirbt, Abner sterben? 3.1 Deine Haende waren nicht gebunden, und deine Fuesse nicht in bronzene Fesseln gelegt. Wie man vor Verbrechern faellt, so bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr ueber ihn. 3.35 Und alles Volk kam, um David Brot zu reichen, waehrend es noch Tag war. Aber David schwor und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufuegen, wenn ich vor [dem] Untergang der Sonne Brot oder [sonst] irgend etwas geniesse! 3.367 Und alles Volk nahm es wahr. Und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der Koenig tat, in den Augen des ganzen Volkes gut war. 3.37 Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an diesem Tag, dass es nicht vom Koenig [ausgegangen] war, Abner, den Sohn des Ner, zu toeten. 3.38 Und der Koenig sagte zu seinen Knechten: Erkennt ihr nicht, dass an diesem Tag ein Oberster und Grosser in Israel gefallen ist? 39 Ich aber bin, obwohl zum Koenig gesalbt, heute [noch] schwach, waehrend diese Maenner, die Soehne der Zeruja, haerter sind als ich. Der HERR vergelte dem, der das Boese tut, nach seiner Bosheit! Ermordung Isch-Boschets - Bestrafung der Moerder durch David. \4\ 4.1 Und als der Sohn Sauls hoerte, dass Abner in Hebron gestorben war, da wurden seine Haende schlaff, und ganz Israel war bestuerzt. 4.2 Nun hatte der Sohn Sauls zwei Maenner als Oberste der Streitscharen, der Name des einen war Baana und der Name des anderen Rechab, Soehne Rimmons, des Beerotiters, von den Soehnen Benjamin. Denn auch Beerot wird zu Benjamin gerechnet. 4.3 Die Beerotiter aber waren nach Gittajim geflohen und sind dort als Fremde wohnen geblieben bis auf diesen Tag. 4.4 Und Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen an beiden Fuessen gelaehmten Sohn. Er war fuenf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonatan aus Jesreel kam; da hatte ihn seine Amme aufgenommen und war geflohen. Und es geschah, als sie hastig floh, dass er hinfiel und gelaehmt wurde. Und sein Name war Mefi-Boschet. 4.5 Und die Soehne Rimmons, des Beerotiters, Rechab und Baana, gingen hin und kamen bei der Hitze des Tages in das Haus Isch-Boschets; der hatte sich zur Mittagsruhe hingelegt. 4.6 Und die [beiden] kamen bis ins Innere des Hauses, als wollten sie Weizen holen, und stachen ihn in den Bauch. Und Rechab und sein Bruder Baana entkamen. 4.7 Sie waren [naemlich] ins Haus gekommen, waehrend er in seinem Schlafgemach auf seinem Bett lag; da schlugen sie ihn tot und hieben ihm den Kopf ab. Und sie nahmen seinen Kopf und gingen den Weg durch die [Jordan]ebene die ganze Nacht hindurch. 4.8 Und sie brachten Isch-Boschets Kopf zu David nach Hebron und sagten zum Koenig: Siehe da, der Kopf Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete! So hat der HERR meinem Herrn, dem Koenig, an diesem Tag Rache verschafft an Saul und seinen Nachkommen. 4.9 Da antwortete David dem Rechab und seinem Bruder Baana, den Soehnen Rimmons, des Beerotiters, und sagte zu ihnen: So wahr der HERR lebt, der meine Seele aus jeder Not errettet hat, 4.10 den, der mir berichtete: Siehe, Saul ist tot! - und der in seinen Augen ein guter Bote war, den ergriff ich und brachte ihn um in Ziklag, dem ich doch [Lohn fuer] gute Botschaft haette geben sollen. 4.11 Wieviel mehr, da gottlose Maenner einen gerechten Mann in seinem Haus auf seinem Lager umgebracht haben, sollte ich jetzt nicht sein Blut von eurer Hand fordern und euch ausrotten von der Erde? 4.12 Und David gab seinen Dienern Befehl, und sie erschlugen sie und hieben ihnen die Haende und die Fuesse ab und haengten sie am Teich von Hebron auf. Isch-Boschets Kopf aber nahmen sie und begruben ihn im Grab Abners zu Hebron. David wird Koenig ueber ganz Israel - Davids Haus, seine Frauen und Soehne in Jerusalem. V. 1-5: 1Chr 11,1-3; 12,24-41. \5\ 5.1 Und alle Staemme Israels kamen zu David nach Hebron. Und sie sagten: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. 5.2 Schon frueher, als Saul Koenig ueber uns war, bist du es gewesen, der Israel [ins Feld] hinausfuehrte und wieder [heim]brachte. Und der HERR hat zu dir gesprochen: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fuerst sein ueber Israel! 5.3 Und alle Aeltesten Israels kamen zum Koenig nach Hebron, und der Koenig David schloss vor dem HERRN einen Bund mit ihnen in Hebron. Und sie salbten David zum Koenig ueber Israel. 5.4Dreissig Jahre war David alt, als er Koenig wurde; vierzig Jahre lang war er Koenig. 5.5 In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate Koenig ueber Juda, und in Jerusalem war er 33 Jahre Koenig ueber ganz Israel und Juda. V. 6-10: 1Chr 11,4-9. 5.6 Und der Koenig zog mit seinen Maennern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Und sie sagten zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben. Sie wollten damit sagen: David wird nicht hier hereinkommen. 5.7 Aber David nahm die Bergfeste Zion ein, das ist die Stadt Davids. 5.8 Und [zwar] sagte David an jenem Tag: Wer die Jebusiter schlaegt und in den Wasserschacht gelangt und die Lahmen und Blinden [erschlaegt], die der Seele Davids verhasst sind . . .! Daher sagt man: Ein Blinder und ein Lahmer duerfen nicht ins Haus kommen. 5.9 Und David wohnte in der Bergfeste und nannte sie Stadt Davids. Und David baute ringsum vom Millo an nach innen zu. - 5.10 Und David wurde immer maechtiger, und der HERR, der Gott der Heerscharen, war mit ihm. V. 11-16: 1Chr 14,1-7. 5.11 Und Hiram, der Koenig von Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernholz und Zimmerleute und Mauerleute; die bauten David ein Haus. 5.12 Und David erkannte, dass der HERR ihn als Koenig ueber Israel eingesetzt und dass er sein Koenigtum um seines Volkes Israel willen erhoeht hatte. 5.13 Und David nahm noch Nebenfrauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war; und es wurden David noch mehr Soehne und Toechter geboren. V. 14-16: 1Chr 3,5-9. 5.14 Und dies sind die Namen derer, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schammua und Schobab und Nathan und Salomo 5.15 und Jibhar und Elischua und Nefeg und Jafia 5.16 und Elischama und Eljada und Elifelet. Davids Siege ueber die Philister. 1Chr 14,8-17. 5.17 Und als die Philister hoerten, dass man David zum Koenig ueber Israel gesalbt hatte, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hoerte es und zog in die Bergfeste hinab. 5.18 Und die Philister kamen und breiteten sich in der Ebene Refaim aus. 5.19 Da befragte David den HERRN: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Und der HERR sprach zu David: Zieh hinauf! Denn ich werde die Philister gewiss in deine Hand geben. 5.20 Da kam David nach Baal-Perazim und David schlug sie dort. Und er sagte: Durchbrochen hat der HERR meine Feinde vor mir, wie ein Wasserdurchbruch. Daher gab er jenem Ort den Namen Baal-Perazim. 5.21 Und sie liessen dort ihre Goetzen [zurueck], und David und seine Maenner nahmen sie mit. 5.22 Und die Philister zogen noch einmal herauf und breiteten sich in der Ebene Refaim aus. 5.23 Und David befragte den HERRN; der aber sprach: Du sollst nicht hinaufziehen! Wende dich [und fall] ihnen in den Ruecken, dass du von der Seite der Bakabaeume an sie herankommst! 5.24 Und sobald du das Geraeusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabaeume hoerst, dann beeile dich! Denn dann ist der HERR vor dir ausgezogen, um das Heerlager der Philister zu schlagen. 5.25 Da machte David es so, wie der HERR ihm geboten hatte. Und er schlug die Philister von Gibeon an, bis man nach Geser kommt. Einholung der Bundeslade nach Jerusalem. V. 1-11: 1Chr 13. \6\ 6.1 Und David versammelte wieder alle Auserlesenen in Israel, 30 000 [Mann]. 6.2 Und David machte sich auf und zog hin mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, nach Baala [in] Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, ueber die der Name [des HERRN], der Name des HERRN der Heerscharen, der ueber den Cherubim thront, ausgerufen worden ist. 6.3 Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen. So brachte man sie aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Huegel [war]. Usa aber und Achjo, die Soehne Abinadabs, fuehrten den neuen Wagen. 6.4 Und sie trugen sie aus dem Haus Abinadabs weg, das auf dem Huegel [war; Usa ging] neben der Lade Gottes, waehrend Achjo vor der Lade herging. 6.5 Und David und das ganze Haus Israel tanzten vor dem HERRN mit allerlei [Instrumenten aus] Wacholderhoelzern, mit Zithern und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Rasseln und mit Zimbeln. 6.6 Und als sie zur Tenne Nachons kamen, da streckte Usa [seine Hand] nach der Lade Gottes aus und fasste sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen. 6.7 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Usa, und Gott schlug ihn dort wegen der Unehrerbietigkeit. Und er starb dort bei der Lade Gottes. 6.8 Und es wurde David heiss [vor Schrecken] darueber, dass der HERR den Usa so weggerissen hatte. Und man nannte diesen Ort Perez-Usa; [so heisst er] bis auf diesen Tag. 6.9 Und David fuerchtete sich an diesem Tag vor dem HERRN und sagte: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? 6.10 Und David wollte die Lade des HERRN nicht zu sich in die Stadt Davids bringen lassen. Und David liess sie beiseite schaffen [in das] Haus Obed-Edoms, des Gatiters. 6.11 So blieb die Lade des HERRN drei Monate im Haus Obed-Edoms, des Gatiters. Und der HERR segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus. V. 12-23: 1Chr 15; 16. 6.12 Und dem Koenig David wurde berichtet: Der HERR hat das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm [gehoert], gesegnet um der Lade Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes mit Freuden aus dem Haus Obed-Edoms in die Stadt Davids herauf. 6.13 Und es geschah, wenn die Traeger der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte er einen Stier und ein Mastkalb. 6.14 Und David tanzte mit aller Kraft vor dem HERRN, und David war mit einem leinenen Ephod geguertet. 6.15 So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des HERRN hinauf mit Jauchzen und mit Hoernerschall. 6.16 Und es geschah, als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, schaute Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Als sie nun den Koenig David vor dem HERRN huepfen und tanzen sah, da verachtete sie ihn in ihrem Herzen. V. 17-19: 1Chr 16,1-3. 6.17 Und sie brachten die Lade des HERRN hinein und stellten sie an ihre Stelle in die Mitte des Zeltes, das David fuer sie aufgeschlagen hatte. Und David brachte Brandopfer und Heilsopfer vor dem HERRN dar. 6.18 Und als David die Darbringung der Brandopfer und der Heilsopfer beendet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN der Heerscharen. 6.19 Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Mann bis zur Frau, an jeden einen Brotkuchen, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging fort, jeder in sein Haus. 6.20 Und als David zurueckkehrte, um seinem Haus den Segensgruss zu bringen, ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David entgegen, und sagte: Wie ehrenwert hat sich heute der Koenig von Israel gezeigt, als er sich heute vor den Augen der Maegde seiner Knechte entbloesst hat, wie sich sonst nur einer der ehrlosen Leute entbloesst! 6.21 Da sagte David zu Michal: Vor dem HERRN, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Haus erwaehlt hat, um mich zum Fuersten ueber das Volk des HERRN, ueber Israel, zu bestellen, ja, vor dem HERRN will ich tanzen. 6.22 Und ich will noch geringer werden als diesmal und will niedrig werden in meinen Augen; aber bei den Maegden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich in Ehren stehen. 6.23 Michal aber, die Tochter Sauls, bekam kein Kind bis zum Tag ihres Todes. Verheissung des HERRN fuer David und sein Koenigtum. V. 1-16: 1Chr 17,1-14; 22,7-10; 28,2-7. \7\ 7.1 Und es geschah, als der Koenig in seinem Haus wohnte, und der HERR ihm ringsumher Ruhe verschafft hatte vor all seinen Feinden, 7.2 da sagte der Koenig zum Propheten Nathan: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedern, waehrend die Lade Gottes in dem Zelt wohnt. 7.3 Und Nathan sagte zum Koenig: Geh hin, tu alles, was du im Herzen hast, denn der HERR ist mit dir! 7.4 Und es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort des HERRN zu Nathan: 7.5 Geh hin und sage zu meinem Knecht, zu David: So spricht der HERR: Du willst mir ein Haus bauen als Wohnung fuer mich? 7.6 Wahrhaftig, nie habe ich in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Soehne Israel aus Aegypten heraufgefuehrt habe, bis zum heutigen Tag; sondern ich bin umhergezogen in Zelt und Wohnung. 7.7 In der ganzen [Zeit], die ich unter allen Soehnen Israel umhergezogen bin, habe ich [da jemals] zu einem der Staemme Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut? 7.8 Und nun, so sollst du zu meinem Knecht, zu David, sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich selbst habe dich von der Weide genommen, hinter der Schafherde weg, dass du Fuerst sein solltest ueber mein Volk, ueber Israel. 7.9 Und ich bin mit dir gewesen ueberall, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Und ich mache dir einen grossen Namen gleich dem Namen der Grossen, die auf Erden sind. 7.10 Und ich setze fuer mein Volk, fuer Israel, einen Ort fest und pflanze es ein, dass es an seiner Staette [sicher] wohnt und nicht mehr in Unruhe geraet und die Soehne der Ruchlosigkeit es nicht mehr unterdruecken wie frueher, 7.11 und [zwar] seit dem Tag, da ich Richter ueber mein Volk Israel bestellt habe. Und ich verschaffe dir Ruhe vor all deinen Feinden. So verkuendigt dir [nun] der HERR, dass der HERR dir ein Haus machen wird. 7.12 Wenn deine Tage erfuellt sind und du dich zu deinen Vaetern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Koenigtum festigen. 7.13 Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Koenigtums festigen fuer ewig. 7.14 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlaegen der Menschenkinder zuechtigen. 7.15 Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul habe weichen lassen, den ich vor dir weggetan habe. 7.16 Dein Haus aber und dein Koenigtum sollen vor dir Bestand haben fuer ewig, dein Thron soll feststehen fuer ewig. V. 17-29: 1Chr 17,15-27. 7.17 Nach all diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, so redete Nathan zu David. 7.18 Da ging der Koenig David hinein und setzte sich vor dem HERRN nieder und sagte: Wer bin ich, Herr, HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast? 7.19 Und das war noch zu gering in deinen Augen, Herr, HERR! Und du hast sogar ueber das Haus deines Knechtes auf ferne [Zukunft] hin geredet, und dies als Weisung fuer Menschen, Herr, HERR. 7.20 Doch was soll David noch weiter zu dir reden? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, HERR! 7.21 Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Grosse getan, um es deinen Knecht erkennen zu lassen. 7.22 Darum bist du gross, Herr, HERR! Ja, niemand ist dir gleich, und es gibt keinen Gott ausser dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehoert haben. 7.23 Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, [fuer] die Gott hingegangen ist, [sie] sich zum Volk zu erloesen und um sich einen Namen zu machen und an ihnen Grosses zu erweisen und furchtgebietende Taten an deinem Land, [indem du] vor deinem Volk, das du dir aus Aegypten erloest hast, Nationen und ihre Goetter [vertriebst]. 7.24 Und du hast dir dein Volk Israel fest gegruendet, [dass es] ewig dir zum Volk sei; und du, HERR, bist ihr Gott geworden. 7.25 Und nun, HERR [und] Gott, das Wort, das du ueber deinen Knecht und ueber sein Haus geredet hast, halte ewig aufrecht, und tu, wie du geredet hast! 7.26 Dann wird dein Name ewig gross sein, indem man sagt: Der HERR der Heerscharen ist Gott ueber Israel! Und das Haus deines Knechtes David wird vor dir feststehen. 7.27 Denn du, HERR der Heerscharen, Gott Israels, hast das Ohr deines Knechtes geoeffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen! - darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, dieses Gebet zu dir zu beten. 7.28 Und nun, Herr, HERR, du bist es, der da Gott ist, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knecht geredet. 7.29 So lass es dir nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, dass es ewig vor dir sei! Denn du, Herr, HERR, hast geredet, und mit deinem Segen wird das Haus deines Knechtes gesegnet sein fuer ewig! Davids Kriege - Seine Beamten. V. 1-14: 1Chr 18,1-13. \8\ 8.1 Und es geschah danach, da schlug David die Philister und demuetigte sie. Und David nahm die Zuegel der Herrschaft aus der Hand der Philister. 8.2 Er schlug auch die Moabiter und mass sie mit der Messschnur ab, wobei er sie sich auf die Erde legen liess. Und er mass zwei Schnurlaengen ab, um zu toeten, und eine volle Schnurlaenge, um am Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten mussten. 8.3 David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, den Koenig von Zoba, als er hinzog, um seine Macht am Strom [Euphrat] wiederherzustellen. 8.4 Und David nahm von ihm 1 700 Berittene und 20 000 Mann Fussvolk gefangen. Und David laehmte alle Wagen[pferde], aber 100 Wagen[pferde] von ihm liess er uebrig. 8.5 Da kamen die Aramaeer von Damaskus, um Hadad-Eser, dem Koenig von Zoba, zu helfen. David aber schlug unter den Aramaeern 22 000 Mann. 8.6 Und David setzte in Aram-Damaskus Voegte ein, und die Aramaeer wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten mussten. So half der HERR dem David ueberall, wohin er zog. 8.7 Und David nahm die goldenen Schilde, die den Knechten Hadad-Esers gehoerten, und brachte sie nach Jerusalem. 8.8 Und aus Betach und aus Berotai, den Staedten Hadad-Esers, nahm der Koenig David sehr viel Bronze. 8.9 Und als Toi, der Koenig von Hamat, hoerte, dass David die ganze Heeresmacht Hadad-Esers geschlagen hatte, 8.10 sandte Toi seinen Sohn Joram zum Koenig David, um ihn nach [seinem] Wohlergehen zu fragen und ihm Glueck zu wuenschen, weil er gegen Hadad-Eser gekaempft und ihn geschlagen hatte - denn Hadad-Eser war Tois Kriegsgegner gewesen -, und in seiner Hand waren silberne Geraete und goldene Geraete und bronzene Geraete. 8.11 Auch diese heiligte der Koenig David dem HERRN, samt dem Silber und Gold, das er von all den Nationen heiligte, die er unterworfen hatte: 8.12 von Aram, von Moab und von den Soehnen Ammon, von den Philistern und von Amalek und von dem Pluendergut Hadad-Esers, des Sohnes Rehobs, des Koenigs von Zoba. 8.13 Und David machte [sich] einen Namen: Als er von seiner Schlacht gegen Edom im Salztal zurueckkam, da waren 18 000 [Mann gefallen]. 8.14 Und er setzte in Edom Voegte ein, in ganz Edom setzte er Voegte ein. Und alle Edomiter wurden David zu Knechten. So half der HERR dem David ueberall, wohin er zog. V. 15-18: Kap. 20,23-26; 1Chr 18,14-17; vgl. 1Koe 4,1-6. 8.15 Und David war Koenig ueber ganz Israel. Und David uebte Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volk. 8.16 Und Joab, der Sohn der Zeruja, war ueber das Heer [gesetzt]. Und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Berater. 8.17 Und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Und Seraja war Schreiber. 8.18 Und Benaja, der Sohn Jojadas, war ueber die Kreter und Pleter [gesetzt]. Und die Soehne Davids sind Priester gewesen. Davids Grossmut gegen Mefi-Boschet, den Sohn Jonatans. \9\ 9.1 Und David sagte: Gibt es vielleicht noch jemand, der vom Haus Sauls uebriggeblieben ist, damit ich Gnade an ihm erweise um Jonatans willen? 9.2 Es war aber ein Knecht vom Haus Sauls, sein Name war Ziba, den rief man zu David. Und der Koenig sagte zu ihm: Bist du Ziba? Er sagte: [Ja], dein Knecht. 9.3 Und der Koenig sagte: Ist niemand mehr da vom Haus Sauls, damit ich Gottes Gnade an ihm erweise? Da sagte Ziba zum Koenig: Es ist noch ein Sohn Jonatans da, der an beiden Fuessen gelaehmt ist. 9.4 Und der Koenig sagte zu ihm: Wo ist er? Ziba sagte zum Koenig: Siehe, er ist im Haus Machirs, des Sohnes Ammiels, in Lo-Dabar. 9.5 Da sandte der Koenig David hin und liess ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiels, aus Lo-Dabar holen. 9.6 Da kam Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David und fiel auf sein Angesicht und warf sich nieder. Und David sagte: Mefi-Boschet! Er sagte: Siehe, dein Knecht. 9.7 Und David sagte zu ihm: Fuerchte dich nicht! Denn ich will nur Gnade an dir erweisen um deines Vaters Jonatan willen, und ich will dir alle Felder deines Vaters Saul zurueckgeben; du aber sollst staendig an meinem Tisch das Brot essen. 9.8 Da warf er sich nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin? 9.9 Und der Koenig rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehoert hat, habe ich dem Sohn deines Herrn gegeben. 9.10 Und du sollst fuer ihn das Land bearbeiten, du und deine Soehne und deine Knechte, und [die Ernte] einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen hat. Mefi-Boschet [selbst] aber, der Sohn deines Herrn, soll staendig das Brot an meinem Tisch essen. Und Ziba hatte fuenfzehn Soehne und zwanzig Knechte. 9.11 Da sagte Ziba zum Koenig: Nach allem, was mein Herr, der Koenig, seinem Knecht befiehlt, so wird dein Knecht tun. Und Mefi-Boschet, [sagte der Koenig], wird an meinem Tisch essen wie einer von den Koenigssoehnen. 9.12 Und Mefi-Boschet hatte einen kleinen Sohn, dessen Name war Micha. Und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Mefi-Boschets Knechte. 9.13 So wohnte Mefi-Boschet in Jerusalem, denn er ass bestaendig am Tisch des Koenigs. Er war aber gelaehmt an beiden Fuessen. Kriege gegen die Ammoniter und Aramaeer. 1Chr 19. \10\ 10.1 Und es geschah danach, da starb der Koenig der Soehne Ammon, und sein Sohn Hanun wurde an seiner Stelle Koenig. 10.2 Und David sagte: Ich will Gnade erweisen an Hanun, dem Sohn des Nahasch, so wie sein Vater Gnade an mir erwiesen hat. So sandte David hin, um ihn durch seine Knechte wegen seines Vaters zu troesten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Soehne Ammon. 10.3 Da sagten die Obersten der Soehne Ammon zu Hanun, ihrem Herrn: Will David in deinen Augen [wirklich] deinen Vater ehren, wenn er Troester zu dir gesandt hat? Hat nicht David seine Knechte zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und sie auszukundschaften und sie umzukehren? 10.4 Da nahm Hanun die Knechte Davids und liess ihnen die Haelfte des Bartes abscheren und ihre Kleider zur Haelfte abschneiden bis an ihr Gesaess; und er schickte sie weg. 10.5 Als man [das] David berichtete, sandte er ihnen [Boten] entgegen, denn die Maenner waren sehr geschaendet. Und der Koenig liess [ihnen] sagen: Bleibt in Jericho, bis euer Bart gewachsen ist, dann kommt zurueck! 10.6 Als nun die Soehne Ammon sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten die Soehne Ammon hin und warben die Aramaeer von Bet-Rehob und die Aramaeer von Zoba, 20 000 Mann zu Fuss, und den Koenig von Maacha, 1 000 Mann, und die Maenner von Tob, 12 000 Mann. 10.7 Als David [davon] hoerte, sandte er Joab aus und das ganze Heer, die Helden. 10.8 Und die Soehne Ammon zogen aus und ordneten sich am Eingang des Tores zur Schlacht. Aber die Aramaeer von Zoba und Rehob und die Maenner von Tob und Maacha standen gesondert auf dem [freien] Feld. 10.9 Und als Joab sah, dass die Kampffront von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da waehlte er von allen Auserlesenen Israels [einen Teil] aus und ordnete sich [mit ihnen zur Schlacht] gegen Aram. 10.10 Den Rest des [Kriegs]volkes aber uebergab er der Hand seines Bruders Abischai; und der ordnete [sie zur Schlacht] gegen die Soehne Ammon. 10.11 Und er sagte: Wenn Aram staerker ist als ich, dann sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Soehne Ammon staerker sind als du, dann will ich kommen, um dir zu helfen. 10.12 Sei stark und lass uns stark sein fuer unser Volk und fuer die Staedte unseres Gottes! Der HERR aber moege tun, was gut ist in seinen Augen. 10.13 Da rueckten Joab und das Volk, das bei ihm war, zum Kampf gegen die Aramaeer vor; und sie flohen vor ihm. 10.14 Als aber die Soehne Ammon sahen, dass Aram floh, da flohen auch sie vor Abischai und zogen [sich] in die Stadt [zurueck]. Da wandte sich Joab von den Soehnen Ammon ab und kam nach Jerusalem. 10.15 Als nun Aram sah, dass es vor Israel geschlagen war, sammelten sie sich alle [wieder]. 10.16 Und Hadad-Eser sandte hin und liess die Aramaeer, die jenseits des Stromes Euphrat waren, [zum Kampf] ausziehen. Und sie kamen nach Helam, und Schobach, der Heeroberste Hadad-Esers, [ging] vor ihnen her. 10.17 Das wurde David berichtet. Da versammelte er ganz Israel und ging ueber den Jordan und kam nach Helam. Und die Aramaeer ordneten sich [zur Schlacht] gegen David und kaempften mit ihm. 10.18 Aram aber floh vor Israel, und David erschlug von Aram 700 Wagen[kaempfer] und 40 000 Reiter. Auch seinen Heerobersten Schobach erschlug er; und der starb dort. 10.19 Als nun all die Koenige, die Hadad-Esers Knechte waren, sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, schlossen sie Frieden mit Israel und dienten ihnen. Und die Aramaeer fuerchteten sich, den Soehnen Ammon noch [einmal] zu helfen. Davids Ehebruch und Blutschuld. \11\ 11.1 Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, zur Zeit, wenn die Koenige [ins Feld] ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel aus. Und sie verheerten [das Land der] Soehne Ammon und belagerten Rabba. David aber blieb in Jerusalem. 11.2 Und es geschah zur Abendzeit, dass David von seinem Lager aufstand und sich auf dem Dach des Koenigshauses erging. Da sah er vom Dach aus eine Frau baden. Die Frau aber war von sehr schoenem Aussehen. 11.3 Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau. Und man sagte: Ist das nicht Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters? 11.4 Da sandte David Boten hin und liess sie holen. Und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr. Sie hatte sich aber [gerade] gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurueck. 11.5 Und die Frau wurde schwanger. Und sie sandte hin und berichtete es David und sagte: Ich bin schwanger. 11.6 Da sandte David zu Joab: Schick mir Uria, den Hetiter! Und Joab schickte Uria zu David. 11.7 Und Uria kam zu ihm, und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und nach der Kriegslage. 11.8 Und David sagte zu Uria: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Fuesse! Und als Uria aus dem Haus des Koenigs ging, kam ein Geschenk des Koenigs hinter ihm her. 11.9 Uria aber legte sich am Eingang des Koenigshauses nieder bei allen Knechten seines Herrn und ging nicht in sein Haus hinab. 11.10 Und man berichtete es David: Uria ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Da sagte David zu Uria: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? 11.11 Uria aber sagte zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Zelten, und mein Herr [selbst], Joab, und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld, und da sollte ich in mein Haus hineingehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich das tue! 11.12 Da sagte David zu Uria: Bleib auch heute [noch] hier! Morgen werde ich dich dann entlassen. So blieb Uria an diesem Tag und am folgenden in Jerusalem. 11.13 Und David lud ihn ein, und er ass und trank vor ihm, und er machte ihn betrunken. Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager bei den Knechten seines Herrn hinzulegen; aber in sein Haus ging er nicht hinab. 11.14 Und es geschah am [naechsten] Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria. 11.15 Und er schrieb in dem Brief folgendes: Stellt Uria dahin, wo die Kampffront am haertesten ist, und zieht euch hinter ihm zurueck, dass er getroffen wird und stirbt! 11.16 Und es geschah, als Joab die Stadt [staendig] beobachtete, setzte er Uria an der Stelle ein, von der er erkannt hatte, dass dort kriegstuechtige Maenner waren. 11.17 Als nun die Maenner der Stadt auszogen und gegen Joab kaempften, fielen [einige] vom Volk, von den Knechten Davids; dabei starb auch Uria, der Hetiter. 11.18 Da sandte Joab hin und berichtete David alle Ereignisse des Kampfes. 11.19 Und er befahl dem Boten und sagte: Wenn du damit fertig bist, alle Ereignisse des Kampfes dem Koenig zu melden, 11.20 und wenn dann der Zorn des Koenigs aufsteigt und er zu dir sagt: Warum seid ihr so nah an die Stadt herangerueckt, um zu kaempfen? Habt ihr nicht erkannt, dass sie von der Mauer herab schiessen wuerden? 11.21 Wer hat [denn] Abimelech, den Sohn Jerubbeschets, erschlagen? Warf nicht eine Frau den oberen Muehlstein von der Mauer auf ihn herab, dass er in Tebez starb? Wozu seid ihr so nah an die Mauer herangerueckt? - dann sollst du sagen: Auch dein Knecht Uria, der Hetiter, ist tot. 11.22 Und der Bote ging hin. Und er kam und berichtete David alles, was Joab ihm aufgetragen hatte. 11.23 Und der Bote sagte zu David: Da die Maenner uns ueberlegen waren, zogen sie gegen uns aufs [freie] Feld heraus; wir aber blieben an ihnen bis zum Eingang des Tores. 11.24 Da schossen die Schuetzen von der Mauer herab auf deine Knechte, und es starben [einige] von den Knechten des Koenigs; und auch dein Knecht Uria, der Hetiter, ist tot. 11.25 Da sagte David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Lass diese Sache nicht so schlimm sein in deinen Augen! Denn das Schwert frisst bald so, bald so. Fuehre deinen Kampf gegen die Stadt entschlossen fort und reisse sie nieder! So ermutige ihn! 11.26 Und als Urias Frau hoerte, dass Uria, ihr Mann, tot war, hielt sie die Totenklage um ihren Gatten. 11.27 Als aber die Trauer[zeit] vorueber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus auf. Und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. In den Augen des HERRN aber war die Sache boese, die David getan hatte. Nathans Strafrede und Davids Busse. \12\ 12.1 Und der HERR sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm und sagte zu ihm: Zwei Maenner waren in einer Stadt, der eine reich und der andere arm. 12.2 Der Reiche hatte Schafe und Rinder in grosser Menge. 12.3 Der Arme hatte aber nichts als nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte. Und er ernaehrte es, und es wurde gross bei ihm, zugleich mit seinen Kindern. Von seinem Bissen ass es, aus seinem Becher trank es, und in seinem Schoss schlief es. Es war ihm wie eine Tochter. 12.4 Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann; dem aber tat es leid, [ein Tier] von seinen Schafen und von seinen Rindern zu nehmen, um es fuer den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Da nahm er das Lamm des armen Mannes und richtete es fuer den Mann zu, der zu ihm gekommen war. 12.5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sagte zu Nathan: So wahr der HERR lebt, der Mann, der das getan hat, ist ein Kind des Todes. 12.6 Das Lamm aber soll er vierfach erstatten, dafuer dass er diese Sache getan hat, und weil es ihm [um den Armen] nicht leid getan hat. 12.7 Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum Koenig ueber Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet, 12.8 und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn in deinen Schoss und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so haette ich dir noch dies und das hinzugefuegt. 12.9 Warum hast du das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was boese ist in seinen Augen? Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Soehne Ammon. 12.10 Nun denn, so soll das Schwert von deinem Haus auf ewig nicht weichen, dafuer dass du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, damit sie deine Frau sei. 12.11 So spricht der HERR: Siehe, ich lasse aus deinem eigenen Haus Unglueck ueber dich erstehen und nehme deine Frauen vor deinen Augen weg und gebe sie deinem Naechsten, dass er bei deinen Frauen liegt vor den Augen dieser Sonne! 12.12 Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dies tun vor ganz Israel und vor der Sonne! 12.13 Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesuendigt. Und Nathan sagte zu David: So hat auch der HERR deine Suende hinweggetan, du wirst nicht sterben. 12.14 Nur weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlass zur Laesterung gegeben hast, muss auch der Sohn, der dir geboren ist, sterben. 12.15 Und Nathan ging in sein Haus [zurueck]. Davids Bestrafung - Geburt Salomos. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank. 12.16 Und David suchte Gott um des Jungen willen. Und David fastete lange. Und wenn er hineinkam, lag er die Nacht ueber auf der Erde. 12.17 Und die Aeltesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde aufzurichten. Aber er wollte nicht und ass kein Brot mit ihnen. 12.18 Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fuerchteten sich, ihm zu berichten, dass das Kind tot sei, denn sie sagten [sich]: Siehe, als das Kind [noch] am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat nicht auf unsere Stimme gehoert: Wie koennten wir [jetzt] zu ihm sagen: Das Kind ist tot? Er wuerde Unheil anrichten. 12.19 Und David sah, dass seine Knechte miteinander fluesterten. Da merkte David, dass das Kind tot war. Und David sagte zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sagten: [Es ist] tot. 12.20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und wechselte seine Kleider und ging ins Haus des HERRN und warf sich [vor ihm] nieder. Dann kam er in sein Haus [zurueck] und verlangte [zu essen], und man setzte ihm Brot vor, und er ass. 12.21 Da sagten seine Knechte zu ihm: Was ist das fuer eine Sache, die du tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen gefastet und geweint, sobald aber das Kind gestorben war, bist du aufgestanden und hast gegessen! 12.22 Da sagte er: Als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich [mir] sagte: Wer weiss, [vielleicht] wird der HERR mir gnaedig sein, und das Kind bleibt am Leben. 12.23 Jetzt aber, da es tot ist, wozu sollte ich denn fasten? Kann ich es [etwa] noch zurueckbringen? Ich gehe [einmal] zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurueckkehren. 12.24 Und David troestete seine Frau Batseba. Und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo. Und der HERR liebte ihn. 12.25 Und er sandte durch den Propheten Nathan hin; und der gab ihm den Namen Jedidja um des HERRN willen. Davids Sieg ueber die Ammoniter. 1Chr 20,1-3. 12.26 Und Joab kaempfte gegen [die Stadt] Rabba der Soehne Ammon und nahm die Koenigsstadt ein. 12.27 Und Joab sandte Boten zu David und liess [ihm] sagen: Ich habe gegen Rabba gekaempft und auch die Wasserstadt eingenommen. 12.28 Und nun sammle den Rest des [Kriegs]volkes und belagere die Stadt und nimm sie ein, damit nicht ich es bin, der die Stadt einnimmt, und [nicht] mein Name ueber ihr ausgerufen wird! 12.29 Da sammelte David alles [Kriegs]volk und zog nach Rabba, und er kaempfte gegen es und nahm es ein. 12.30 Und er nahm ihrem Koenig die Krone von seinem Haupt. Ihr Gewicht war ein Talent Gold, und ein kostbarer Stein [war an ihr]. Und sie kam auf das Haupt Davids. Und das Pluendergut der Stadt brachte er in grosser Menge hinaus. 12.31 Das Volk aber, das darin war, fuehrte er heraus und stellte es an die Steinsaege, an die eisernen Pickel und an die eisernen Beile und liess sie als Sklaven an den Ziegelformen arbeiten. Und so machte er es mit allen Staedten der Soehne Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurueck. Amnons Schandtat. \13\ 13.1 Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schoene Schwester, ihr Name war Tamar. Und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie. 13.2 Und es war dem Amnon wehe um seiner Schwester Tamar willen, bis dass er sich krank fuehlte. Denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmoeglich, ihr irgend etwas anzutun. 13.3 Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn des Schimea, des Bruders Davids. Jonadab aber war ein sehr kluger Mann. 13.4 Der sagte zu ihm: Warum bist du Morgen fuer Morgen so elend, Koenigssohn? Willst du es mir nicht mitteilen? Amnon sagte zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom. 13.5 Da sagte Jonadab zu ihm: Leg dich auf dein Lager und stell dich krank! Und kommt dein Vater, um nach dir zu sehen, dann sag zu ihm: Es soll doch meine Schwester Tamar kommen und mir Krankenkost bringen! Sie sollte vor meinen Augen die Krankenkost zubereiten, damit ich es sehen kann. Dann wuerde ich aus ihrer Hand essen. 13.6 Und Amnon legte sich hin und stellte sich krank. Und als der Koenig kam, um nach ihm zu sehen, sagte Amnon zum Koenig: Es soll doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen zubereiten, damit ich aus ihrer Hand Krankenkost esse! 13.7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und liess [ihr] sagen: Geh doch ins Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm Krankenkost! 13.8 Und Tamar ging ins Haus ihres Bruders Amnon, waehrend er [im Bett] lag, und sie nahm den Teig und knetete ihn und bereitete Kuchen vor seinen Augen zu und backte die Kuchen. 13.9 Und sie nahm die Pfanne und schuettete [sie] vor ihm aus. Er aber weigerte sich zu essen. Und Amnon sagte: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus. 13.10 Da sagte Amnon zu Tamar: Bring die Krankenkost in die innere Kammer, damit ich aus deiner Hand esse! Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in die innere Kammer. 13.11 Als sie ihm aber [etwas] zu essen hinreichte, packte er sie und sagte zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester! 13.12 Sie aber sagte zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Tu mir keine Gewalt an, denn so handelt man nicht in Israel! Tu [doch] diese Schandtat nicht! 13.13 Und ich, wohin sollte ich meine Schmach tragen? Du aber, du wuerdest sein wie einer der Schaendlichen in Israel. Und nun rede doch zum Koenig, denn er wird mich dir nicht vorenthalten! 13.14 Er aber wollte nicht auf ihre Stimme hoeren. Und er ueberwaeltigte sie und tat ihr Gewalt an und lag bei ihr. 13.15 [Dann] aber hasste Amnon sie mit sehr grossem Hass. Ja, der Hass, mit dem er sie hasste, war groesser als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Und Amnon sagte zu ihr: Steh auf, geh weg! 13.16 Sie aber sagte zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Denn dieses Unrecht ist [noch] groesser als das andere, das du mir angetan hast, wenn du mich [jetzt] wegjagst. Aber er wollte nicht auf sie hoeren. 13.17 Und er rief seinen Burschen, seinen Diener, und sagte: Jagt die da weg, fort von mir, nach draussen, und verriegele die Tuer hinter ihr! 13.18 Sie trug aber einen bunten Leibrock. Denn mit solchen Gewaendern kleideten sich die Toechter des Koenigs, die [noch] Jungfrauen [waren]. Und sein Diener brachte sie hinaus und verriegelte die Tuer hinter ihr. 13.19 Da nahm Tamar Asche, [streute sie] auf ihren Kopf und zerriss den bunten Leibrock, den sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihren Kopf und lief schreiend davon. Absaloms Rache und Flucht. 13.20 Und ihr Bruder Absalom sagte zu ihr: War dein Bruder Amnon mit dir [zusammen]? Nun denn, meine Schwester, schweig still! Er ist dein Bruder. Nimm dir diese Sache nicht so zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Haus ihres Bruders Absalom. 13.21 Als der Koenig David alle diese Dinge hoerte, wurde er sehr zornig. 13.22 Absalom aber redete mit Amnon weder Boeses noch Gutes. Denn Absalom hasste Amnon deshalb, weil er seiner Schwester Tamar Gewalt angetan hatte. 13.23 Und es geschah nach einer Zeit von zwei Jahren, da hatte Absalom Schafscherer in Baal-Hazor, das bei Ephraim [liegt], und Absalom lud alle Soehne des Koenigs ein. 13.24 Und Absalom kam zum Koenig und sagte: Sieh doch, dein Knecht hat die Schafscherer! Der Koenig und seine Knechte moegen doch mit deinem Knecht gehen! 13.25 Aber der Koenig sagte zu Absalom: Nein, mein Sohn! Wir koennen doch nicht alle zusammen hingehen. Wir wollen dir nicht zur Last fallen. Und er draengte ihn; aber er wollte nicht gehen, sondern segnete ihn [zum Abschied]. 13.26 Da sagte Absalom: Wenn nicht, dann mag doch [wenigstens] mein Bruder Amnon mit uns gehen! Der Koenig sagte zu ihm: Wozu soll er mit dir gehen? 13.27 Absalom aber draengte ihn. Da schickte er Amnon und alle [anderen] Soehne des Koenigs mit ihm. 13.28 Und Absalom befahl seinen Dienern: Seht doch zu, wenn Amnons Herz vom Wein froehlich wird und ich zu euch sage: Erschlagt Amnon! - dann toetet ihn! Fuerchtet euch nicht! Ist es nicht so, dass ich es euch befohlen habe? Seid stark und zeigt euch als tapfere Maenner! 13.29 Und die Diener Absaloms machten [es] mit Amnon so, wie Absalom es befohlen hatte. Da sprangen alle Soehne des Koenigs auf, und sie stiegen jeder auf sein Maultier und flohen. 13.30 Und es geschah, waehrend sie [noch] auf dem Weg waren, kam das Geruecht zu David: Absalom hat alle Soehne des Koenigs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist uebriggeblieben. 13.31 Da stand der Koenig auf und zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte standen mit zerrissenen Kleidern [um ihn herum]. 13.32 Da ergriff Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, das Wort und sagte: Mein Herr glaube nicht, dass man all die jungen Maenner, die Soehne des Koenigs, getoetet hat, sondern Amnon allein ist tot. Denn auf Absaloms Mund lag [das] als [finsterer] Entschluss von dem Tag an, da er seiner Schwester Tamar Gewalt angetan hatte. 13.33 Und nun nehme mein Herr, der Koenig, die Sache nicht so zu Herzen, dass er glaube, alle Soehne des Koenigs seien tot, sondern Amnon allein ist tot! 13.34 Und Absalom floh. Als nun der Diener, der [Turm]waechter, seine Augen erhob und sah, siehe, da kam viel Volk vom Weg hinter ihm, von der Seite des Berges. 13.35 Da sagte Jonadab zum Koenig: Siehe, die Soehne des Koenigs kommen! Wie dein Knecht gesagt hat, so ist es geschehen. 13.36 Und es geschah, als er zu Ende geredet hatte, siehe, da kamen die Soehne des Koenigs und erhoben ihre Stimme und weinten. Und auch der Koenig und all seine Knechte brachen in ein sehr grosses Weinen aus. 13.37 Absalom aber war geflohen und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds, dem Koenig von Geschur. Und David trauerte um seinen Sohn alle Tage. 13.38 Absalom aber war geflohen und nach Geschur gegangen. Dort blieb er drei Jahre. 13.39 [Seine Flucht] hielt den Koenig David davon ab, gegen Absalom auszuziehen; vielmehr troestete er sich ueber Amnon, dass er tot war. Absaloms Rueckkehr und Begnadigung. \14\ 14.1 Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, erkannte, dass das Herz des Koenigs auf Absalom [gerichtet] war, 14.2 da sandte Joab nach Tekoa und liess von dort eine kluge Frau holen und sagte zu ihr: Stell dich doch wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Oel und benimm dich wie eine Frau, die schon viele Tage ueber einen Toten trauert! 14.3 Geh dann zum Koenig hinein und rede zu ihm nach folgendem Wort! Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. 14.4 Und die Frau aus Tekoa kam zum Koenig. Und sie fiel auf ihr Gesicht zur Erde und warf sich nieder und sagte: Hilf, o Koenig! 14.5 Und der Koenig sprach zu ihr: Was [fehlt] dir? Da sagte sie: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben. 14.6 Und deine Magd hatte zwei Soehne, und sie rauften sich beide auf dem Feld, und da kein Retter zwischen ihnen war, schlug der eine den andern nieder und toetete ihn. 14.7 Und siehe, die ganze Sippe ist gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn toeten fuer die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, dass wir [so] auch den Erben ausrotten! Und so wollen sie meine Kohle ausloeschen, die mir uebriggeblieben ist, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen auf der Flaeche des Erdbodens zu lassen. 14.8 Da sagte der Koenig zu der Frau: Geh in dein Haus! Ich selbst werde deinetwegen Befehl geben. 14.9 Und die Frau aus Tekoa sagte zum Koenig: Auf mir, mein Herr und Koenig, und auf dem Haus meines Vaters [wird nun] die Schuld [liegen]; der Koenig aber und sein Thron werden schuldlos sein! 14.10 Da sagte der Koenig: Wer gegen dich redet, den bring zu mir! Er soll dich kuenftig nicht mehr antasten. 14.11 Sie aber sagte: Der Koenig gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit der Blutraecher nicht noch mehr Verderben anrichtet und man meinen Sohn nicht ausrottet! Und er sagte: So wahr der HERR lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes [eines] auf die Erde faellt! 14.12 Und die Frau sagte: Lass doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem Koenig, reden! Er sagte: Rede! 14.13 Da sagte die Frau: Und warum beabsichtigst du so etwas gegen das Volk Gottes? Denn da der Koenig dieses Wort geredet hat, ist er einem Schuldbeladenen gleich, indem der Koenig den von ihm Verstossenen nicht zurueckkehren laesst. 14.14 Denn sterben muessen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschuettet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstossene nicht [auch] von ihm weg verstossen bleibt. 14.15 Nun denn, dass ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem Koenig, meinem Herrn, zu reden, [geschah], weil das Volk mich in Furcht versetzt hat. Da sagte [sich] deine Magd: Ich will doch zum Koenig reden, vielleicht wird der Koenig das Wort seiner Sklavin tun. 14.16 Denn der Koenig wird [darauf] hoeren, um seine Sklavin aus der Faust des Mannes zu erretten, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbteil Gottes ausrotten will. 14.17 Und deine Magd sagte [sich]: Das Wort meines Herrn, des Koenigs, moege doch zur Beruhigung [fuer mich] sein. Denn wie der Engel Gottes, so ist mein Herr, der Koenig, um das Gute und das Boese anzuhoeren. Und der HERR, dein Gott, sei mit dir! 14.18 Da antwortete der Koenig und sagte zu der Frau: Verschweige mir doch ja nichts [von dem], wonach ich dich [jetzt] frage! Die Frau sagte: Mein Herr, der Koenig, moege doch reden! 14.19 Der Koenig sagte: Ist in alledem die Hand Joabs mit dir? Da antwortete die Frau und sagte: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und Koenig, wenn jemand nach rechts oder nach links ausweichen kann vor allem, was mein Herr, der Koenig redet! Ja, dein Knecht Joab, er hat mir Befehl gegeben, und er hat deiner Magd all diese Worte in den Mund gelegt. 14.20 Um der Sache ein anderes Gesicht zu geben, hat dein Knecht Joab dieses Wort ausgemacht. Aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit des Engels Gottes, dass er alles erkennt, was auf Erden [geschieht]. 14.21 Und der Koenig sagte zu Joab: Siehe doch, ich tue diese [deine] Sache. So geh nun hin, lass den Jungen, den Absalom, zurueckkehren! 14.22 Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und warf sich nieder und segnete den Koenig. Und Joab sagte: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, mein Herr und Koenig, da der Koenig das Wort seines Knechtes getan hat. 14.23 Und Joab machte sich auf und ging nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem zurueck. 14.24 Aber der Koenig sagte: Er soll sich zu seinem Haus wenden, mein Angesicht soll er nicht sehen. Da wandte sich Absalom zu seinem Haus, und das Angesicht des Koenigs sah er nicht. 14.25 In ganz Israel aber gab es keinen Mann so schoen wie Absalom [und] so sehr zu ruehmen. Von seiner Fusssohle bis zu seinem Scheitel war kein Makel an ihm. 14.26 Und wenn er sein Haupt scheren liess - es geschah naemlich am Ende jedes Jahres, dass er es scheren liess, denn es war ihm zu schwer, so liess er es scheren -, dann wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach koeniglichem Gewicht. 14.27 Und dem Absalom wurden drei Soehne geboren und eine Tochter, ihr Name war Tamar. Sie war eine Frau von schoenem Aussehen. 14.28 Und Absalom wohnte in Jerusalem zwei volle Jahre und hatte das Angesicht des Koenigs [noch] nicht gesehen. 14.29 Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zum Koenig zu schicken, aber er wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte noch ein zweites Mal, aber er wollte [wieder] nicht kommen. 14.30 Da sagte er zu seinen Knechten: Seht, das Feld Joabs ist an meiner Seite. Er hat dort Gerste. Geht hin und steckt es in Brand! Und die Knechte Absaloms steckten das Feld in Brand. 14.31 Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus und sagte zu ihm: Warum haben deine Knechte das Feld, das mir gehoert, in Brand gesteckt? 14.32 Und Absalom sagte zu Joab: Siehe, ich hatte zu dir geschickt und [dir] sagen lassen: Komm her, ich will dich zum Koenig schicken, um [ihm] zu sagen: Wozu bin ich von Geschur hergekommen? Besser waere es fuer mich, ich waere noch dort. Jetzt aber will ich das Angesicht des Koenigs sehen. Und wenn es an mir eine Schuld gibt, dann soll er mich toeten. 14.33 Da begab sich Joab zum Koenig und berichtete es ihm. Und er rief Absalom. Der kam zum Koenig und warf sich vor ihm nieder [und fiel] auf sein Angesicht zur Erde [nieder] vor dem Koenig, und der Koenig kuesste Absalom. Absaloms Aufstand gegen David. \15\ 15.1 Und es geschah danach, da schaffte sich Absalom Wagen und Pferde an und fuenfzig Mann, die vor ihm herliefen. 15.2 Und Fruehmorgens machte Absalom sich auf und stellte sich an den Rand des Weges zum Tor. Und es geschah: Jeden Mann, der einen Rechtsstreit hatte und zum Koenig kam, um eine Rechtsentscheidung [zu suchen], den rief Absalom an und sagte: Aus welcher Stadt bist du? Und sagte der: Dein Knecht ist aus einem der Staemme Israels! - 15.3 dann sagte Absalom zu ihm: Siehe, deine Anliegen sind gut und recht; aber du hast beim Koenig niemanden, der [dich] anhoert. 15.4 Dann sagte Absalom [weiter]: Wuerde man mich doch als Richter im Land einsetzen! Bei mir wuerde jedermann Eingang finden, der einen Rechtsstreit hat und Rechtsentscheidung [sucht]; ich wuerde ihn gerecht sprechen! 15.5 Und es geschah, wenn jemand sich ihm naeherte, um sich vor ihm niederzuwerfen, dann streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und kuesste ihn. 15.6 Und Absalom handelte auf diese Weise an allen Israeliten, die zum Koenig kamen, um eine Rechtsentscheidung [zu suchen]. So stahl Absalom das Herz der Maenner von Israel. 15.7 Und es geschah am Ende der vierzig Jahre, da sagte Absalom zum Koenig: Lass mich doch hingehen und in Hebron mein Geluebde erfuellen, das ich dem HERRN gelobt habe. 15.8 Denn als ich in Geschur in Aram wohnte, tat dein Knecht ein Geluebde und sagte: Wenn der HERR mich wirklich nach Jerusalem zurueckbringt, dann will ich dem HERRN dienen! 15.9 Da sagte der Koenig zu ihm: Geh hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron. 15.10 Und Absalom sandte Geheimboten in alle Staemme Israels und liess sagen: Sobald ihr den Schall des Horns hoert, sollt ihr rufen: Absalom ist Koenig in Hebron! 15.11 Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem. Sie waren eingeladen worden und gingen in ihrer Arglosigkeit mit; und sie hatten nichts von der ganzen Sache erkannt. 15.12 Auch sandte Absalom [hin und liess] den Giloniter Ahitofel [kommen], den Ratgeber Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, als er [bereits] die Opfer schlachtete. So wurde die Verschwoerung stark, und das Volk bei Absalom wurde laufend zahlreicher. Davids Flucht aus Jerusalem. 15.13 Und ein Bote kam zu David und sagte: Das Herz der Maenner von Israel steht hinter Absalom. 15.14 Da sagte David zu all seinen Knechten, die bei ihm in Jerusalem waren: Macht euch auf und lasst uns fliehen! Denn [sonst] gibt es fuer uns kein Entkommen vor Absalom. Beeilt euch wegzukommen, damit er nicht eilends kommt und uns [noch] einholt und das Unheil ueber uns bringt und die Stadt mit der Schaerfe des Schwertes schlaegt! 15.15 Da sagten die Knechte des Koenigs zum Koenig: Ganz wie mein Herr, der Koenig, entscheidet - siehe, [wir sind] deine Knechte! 15.16 So zog denn der Koenig hinaus und sein ganzes Haus in seinem Gefolge. Und der Koenig liess zehn Nebenfrauen zurueck, das Haus zu hueten. 15.17 Als nun der Koenig hinausgezogen war und alles Volk in seinem Gefolge, machten sie halt beim letzten Haus. 15.18 Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite vorueber, und zwar alle Kreter und alle Pleter und alle Gatiter, sechshundert Mann, die aus Gat in seinem Gefolge gekommen waren, zogen vor dem Koenig vorueber. 15.19 Da sagte der Koenig zu dem Gatiter Ittai: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehr um und bleib bei dem Koenig, denn du bist ein Fremder, ja, du musstest sogar aus deinem Heimatort in die Verbannung gehen. 15.20 Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich aufjagen, mit uns zu gehen? Ich aber muss gehen, wohin ich eben gehe. Kehr um und fuehre deine Brueder zurueck! Guete und Treue seien mit dir! 15.21 Aber Ittai antwortete dem Koenig und sagte: So wahr der HERR lebt und mein Herr, der Koenig, lebt, wahrlich, an dem Ort, wo mein Herr, der Koenig, sein wird, sei es zum Tod, sei es zum Leben, nur dort wird dein Knecht sein! 15.22 Da sagte David zu Ittai: Komm und zieh vorueber! Und Ittai, der Gatiter, zog vorueber mit allen seinen Maennern und dem ganzen Tross, der bei ihm war. 15.23 Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, waehrend das ganze [Kriegs]volk vorueberging. Dann ging der Koenig ueber den Bach Kidron, und das ganze [Kriegs]volk zog hinueber auf dem Weg zur Wueste hin. 15.24 Und siehe, auch Zadok [war da] und mit ihm alle Leviten; die trugen die Lade des Bundes Gottes. Und sie stellten die Lade Gottes hin, und Abjatar brachte [Brandopfer] dar, bis das ganze [Kriegs]volk aus der Stadt vollstaendig hinuebergezogen war. 15.25 Und der Koenig sagte zu Zadok: Bring die Lade Gottes in die Stadt zurueck! Wenn ich Gunst finde in den Augen des HERRN, dann wird er mich zurueckbringen und mich ihn und seine Staette [wieder]sehen lassen. 15.26 Wenn er aber so spricht: Ich habe kein Gefallen an dir - hier bin ich, er mag mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen! 15.27 Und der Koenig sagte zum Priester Zadok: Siehst du [das ein]? Kehre in Frieden in die Stadt zurueck und dein Sohn Ahimaaz und Jonatan, der Sohn Abjatars, eure beiden Soehne, mit euch. 15.28 Seht, ich will an den Uebergaengen in der Wueste warten, bis ein Wort von euch kommt, mir Nachricht zu geben. 15.29 So brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes nach Jerusalem zurueck, und sie blieben dort. 15.30 David aber ging die Anhoehe der Olivenbaeume hinauf und weinte im Gehen; und sein Haupt war verhuellt, und er ging barfuss. Und alles Volk, das bei ihm war, sie hatten jeder sein Haupt verhuellt und gingen unter staendigem Weinen hinauf. 15.31 Und man berichtete David: Ahitofel ist unter den Verschwoerern bei Absalom. Da sagte David: Mach doch, HERR, den Rat Ahitofels zur Torheit! 15.32 Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war, wo man sich vor Gott niederwirft, siehe, da [kam] ihm der Arkiter Huschai entgegen mit zerrissenem Leibrock und Erde auf seinem Kopf. 15.33 Und David sagte zu ihm: Wenn du mit mir weiterziehst, dann wirst du mir zur Last werden. 15.34 Wenn du aber in die Stadt zurueckkehrst und zu Absalom sagst: Dein Knecht, o Koenig, will ich sein; frueher war ich der Knecht deines Vaters, jetzt aber will ich dein Knecht sein! - dann kannst du mir den Rat Ahitofels zunichte machen. 15.35 Und sind dort nicht die Priester Zadok und Abjatar bei dir? Und es soll geschehen, alles, was du aus dem Haus des Koenigs hoerst, sollst du den Priestern Zadok und Abjatar mitteilen. 15.36 Siehe, ihre beiden Soehne sind dort bei ihnen, Ahimaaz, [der Sohn] des Zadok, und Jonatan, [der Sohn] des Abjatar. So sendet mir durch sie alles, was ihr hoert! 15.37 Da begab sich Huschai, der Freund Davids, in die Stadt. Absalom aber zog [gerade] in Jerusalem ein. Verleumdung des Mefi-Boschet durch Ziba - Davids Verfluchung durch Schimi. \16\ 16.1 Und als David von dem Gipfel ein wenig weitergegangen war, siehe, da [kam] Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert [Fruechte vom] Sommerobst und ein Schlauch Wein. 16.2 Und der Koenig sagte zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sagte: Die Esel sind fuer das Haus des Koenigs zum Reiten und das Brot und das Sommerobst zum Essen fuer die Burschen und der Wein zum Trinken fuer den, der in der Wueste muede wird. 16.3 Und der Koenig sagte: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sagte zum Koenig: Siehe, er ist in Jerusalem geblieben, denn er sagte: Heute wird mir das Haus Israel das Koenigtum meines Vaters zurueckgeben! 16.4 Da sagte der Koenig zu Ziba: Siehe, dein sei alles, was Mefi-Boschet gehoert! Ziba sagte: Ich beuge mich nieder. Moege ich Gunst finden in deinen Augen, mein Herr und Koenig! 16.5 Und als der Koenig David nach Bahurim kam, siehe, da kam von dort ein Mann von der Sippe des Hauses Saul heraus, sein Name war Schimi, der Sohn des Gera. Er kam unter staendigem Fluchen heraus 16.6 und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Koenigs David, obwohl alles [Kriegs]volk und alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken [gingen]. 16.7 Und so schrie Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du Blutmensch, du Ruchloser! 16.8 Der HERR hat die ganze Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du Koenig geworden bist, auf dich zurueckgebracht, und der HERR hat das Koenigtum in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben! Siehe, jetzt bist du in deinem Unglueck, denn ein Blutmensch bist du! 16.9 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum Koenig: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem Koenig, fluchen [duerfen]? Lass mich doch hinuebergehen und ihm den Kopf abhauen! 16.10 Aber der Koenig sagte: Was habe ich mit euch [zu tun], ihr Soehne der Zeruja? Ja, soll er [doch] fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat: Fluche David! - wer darf dann sagen: Warum tust du das? 16.11 Und David sagte zu Abischai und zu all seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der aus meinem Leib hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben; wieviel mehr jetzt dieser Benjaminiter! Lasst ihn, mag er fluchen! Denn der HERR hat es ihm [gewiss] gesagt. 16.12 Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen, und der HERR wird mir Gutes zuwenden anstelle seines Fluchs an diesem Tag. 16.13 Und David und seine Maenner gingen ihres Weges, waehrend Schimi an der Seite des Berges neben ihm herging, im Gehen fluchte, mit Steinen [nach ihm] warf, [immer] neben ihm her, und [ihn] mit Erde bewarf. 16.14 Und der Koenig und alles Volk, das bei ihm war, kamen erschoepft [am Wasser] an. Dort erholte er sich wieder. Ahitofel und Huschai als Ratgeber Absaloms. 16.15 Absalom aber und alles Volk, die Maenner von Israel, kamen nach Jerusalem und Ahitofel war bei ihm. 16.16 Und es geschah, als Huschai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da sagte Huschai zu Absalom: Es lebe der Koenig! Es lebe der Koenig! 16.17 Und Absalom sagte zu Huschai: Das ist also deine Liebe zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen? 16.18 Und Huschai sagte zu Absalom: Nein, sondern wen der HERR erwaehlt hat und dieses Volk und alle Maenner von Israel, dem will ich angehoeren, und bei ihm will ich bleiben. 16.19 Und zum andern, wem sollte ich dienen? [Etwa] nicht vor seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich [auch] vor dir sein. 16.20 Und Absalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir tun sollen! 16.21 Und Ahitofel sagte zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er zurueckgelassen hat, das Haus zu hueten! Wenn dann ganz Israel hoert, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, werden die Haende all derer, die mit dir sind, stark werden. 16.22 Da schlug man fuer Absalom das Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging ein zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. 16.23 Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so [viel galt] jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom. Ahitofels Rat wird verworfen, der Rat Huschais angenommen - Amasa, der Feldhauptmann Absaloms. \17\ 17.1 Und Ahitofel sagte zu Absalom: Lass mich doch zwoelftausend Mann auswaehlen und mich aufmachen und [noch] diese Nacht David nachjagen! 17.2 Und ich werde ueber ihn kommen, so lange er [noch] muede ist und schlaffe Haende hat, und ihn in Schrecken versetzen. Dann wird das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm ist, fliehen, und ich werde den Koenig allein erschlagen. 17.3 So werde ich das ganze Volk zu dir zurueckbringen. [Soviel] wie die Rueckkehr der Gesamtheit [bedeutet] der Mann, den du suchst: Das ganze Volk wird Frieden haben. 17.4 Und das Wort war recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller Aeltesten von Israel. 17.5 Und Absalom sagte: Ruf doch auch Huschai, den Arkiter, damit wir hoeren, was auch er zu sagen hat! 17.6 Da kam Huschai zu Absalom. Und Absalom sagte zu ihm: Solch ein Wort hat Ahitofel geredet. Sollen wir sein Wort ausfuehren? Wenn nicht, dann rede du! 17.7 Da sagte Huschai zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahitofel diesmal gegeben hat. 17.8 Und Huschai sagte [weiter]: Du kennst ja selbst deinen Vater und seine Maenner: Helden sind sie und [voll] erbitterten Mutes wie eine Baerin auf dem Feld, der man die Jungen geraubt hat. Und dein Vater ist ein Kriegsmann; er wird das Volk nicht uebernachten lassen. 17.9 Siehe, er hat sich jetzt in irgendeinem Loch oder sonst an einem Ort versteckt. Und es wird geschehen, wenn zu Anfang [einige] von ihnen fallen, so wird jeder, der es hoert, sagen: Das Volk, das Absalom nachfolgt, hat eine Niederlage erlitten! 17.10 Dann wuerde jeder - mag er auch ein tapferer Mann sein, dessen Herz wie ein Loewenherz ist - ganz sicher verzagen. Denn ganz Israel hat erkannt, dass dein Vater ein Held ist und die, die bei ihm sind, tapfere Maenner. 17.11 Vielmehr rate ich: Ganz Israel soll sich zu dir versammeln, von Dan bis Beerscheba, so zahlreich wie der Sand, der am Meer ist, und du selber musst mit in den Kampf ziehen. 17.12 Kommen wir dann zu ihm an einen der Orte, wo immer er sich auch befinden mag, so werden wir uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den Erdboden faellt. Dann wird von ihm und von all den Maennern, die bei ihm sind, auch nicht einer uebrigbleiben. 17.13 Und wenn er sich in eine Stadt zurueckzieht, dann soll ganz Israel Seile an jene Stadt heranschaffen, und wir schleppen sie ins Flusstal, bis dort auch nicht ein Steinchen [von ihr] mehr gefunden wird. 17.14 Da sagten Absalom und alle Maenner von Israel: Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahitofels. Der HERR aber hatte es [so] angeordnet, um den guten Rat Ahitofels zunichte zu machen, damit der HERR das Unheil ueber Absalom braechte. 17.15 Und Huschai sagte zu den Priestern Zadok und Abjatar: So und so hat Ahitofel dem Absalom und den Aeltesten von Israel geraten, und so und so habe ich selbst geraten. 17.16 So sendet nun eilends hin und berichtet David und sagt: Uebernachte nicht diese Nacht bei den Uebergaengen in der Wueste, sondern geh auf jeden Fall hinueber, damit nicht der Koenig und das ganze [Kriegs]volk, das bei ihm ist, verschlungen wird! 17.17 Jonatan aber und Ahimaaz standen bei En-Rogel. Und als die Magd hinging und ihnen berichtete, da gingen sie ihrerseits hin und berichteten dem Koenig David. Denn sie durften sich nicht sehen lassen [und vermieden es darum], in die Stadt zu kommen. 17.18 Ein junger Mann aber sah sie und berichtete es Absalom. Da gingen die beiden eilends fort und kamen in das Haus eines Mannes in Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hof, dort stiegen sie hinein. 17.19 Da nahm die Frau eine Decke und breitete sie ueber die Brunnenoeffnung und streute Getreidekoerner darueber aus, so dass man nichts erkennen konnte. 17.20 Und die Knechte Absaloms kamen zu der Frau ins Haus und sagten: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Da sagte die Frau zu ihnen: Sie sind von hier zum Wasser weitergegangen. Da suchten sie [dort], aber sie fanden sie nicht und kehrten nach Jerusalem zurueck. 17.21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, stiegen die beiden aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem Koenig David. Und sie sagten zu David: Macht euch auf und geht eilends ueber das Wasser, denn so hat Ahitofel gegen euch geraten! 17.22 Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm war, und sie gingen ueber den Jordan. Bis der Morgen hell wurde, fehlte auch nicht einer, der nicht ueber den Jordan gegangen waere. 17.23 Als aber Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgefuehrt worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und ging in sein Haus, in seine Stadt; und er bestellte sein Haus und erhaengte sich. Und er starb und wurde im Grab seines Vaters begraben. 17.24 Und David kam nach Mahanajim. Absalom aber ging ueber den Jordan, er und alle Maenner von Israel mit ihm. 17.25 Und Absalom hatte Amasa an Joabs Stelle ueber das Heer eingesetzt. Amasa war aber der Sohn eines Mannes, dessen Name Jitra [war], des Israeliten, der zu Abigal eingegangen war, der Tochter des Nahasch, einer Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. 17.26 Und Israel und Absalom lagerten sich im Land Gilead. Unterstuetzung fuer David in Mahanajim. 17.27 Und es geschah, als David nach Mahanajim gekommen war, da [kamen] Schobi, der Sohn des Nahasch, aus Rabba, [der Stadt] der Soehne Ammon, und Machir, der Sohn Ammiels, aus Lo-Dabar, und Barsillai, der Gileaditer, aus Roglim. 17.28 Betten und Becken und Toepfergefaesse, Weizen und Gerste und Mehl, geroestete Koerner und Bohnen und Linsen und Geroestetes 17.29 und Honig und Rahm und Schafe und Kuhkaese brachten sie zu David und zu dem [Kriegs]volk, das bei ihm war, zum Essen. Denn sie sagten [sich]: Das Volk ist hungrig und erschoepft und durstig in der Wueste. Davids Vorbereitung auf den Entscheidungskampf. \18\ 18.1 Und David musterte das [Kriegs]volk, das bei ihm war, und setzte ueber sie Oberste ueber Tausend und Oberste ueber Hundert ein. 18.2 Und David sandte das Volk aus: ein Drittel unter Joab, ein Drittel unter Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der Koenig sagte zu dem [Kriegs]volk: Auch ich will mit euch ausziehen! 18.3 Das [Kriegs]volk aber sagte: Du sollst nicht [mit] ausziehen. Denn wenn wir fliehen muessen, werden sie sich um uns keine Muehe machen. Selbst wenn die Haelfte von uns stirbt, werden sie sich um uns keine Muehe machen. Denn du bist wie zehntausend von uns. Darum ist es jetzt besser, wenn du uns von der Stadt aus zur Hilfe wirst. 18.4 Da sagte der Koenig zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und der Koenig stellte sich an die Seite des Tores, und das ganze [Kriegs]volk zog aus [zu] je hundert und je tausend. 18.5 Und der Koenig befahl Joab und Abischai und Ittai: Geht mir schonend um mit dem Jungen, mit Absalom! Und das ganze [Kriegs]volk hoerte es, als der Koenig allen Obersten wegen Absalom Befehl gab. Absaloms Niederlage und Tod. 18.6 Und das [Kriegs]volk zog aus ins Feld, Israel entgegen; und der Kampf entspann sich im Wald Ephraim. 18.7 Dort wurde das [Kriegs]volk Israels vor den Knechten Davids geschlagen, und die Niederlage war dort gross an jenem Tag: 20 000 [Mann]. 18.8 Und der Kampf breitete sich dort aus ueber das ganze Land. Und der Wald frass mehr vom Volk, als das Schwert gefressen hatte an jenem Tag. 18.9 Und Absalom geriet vor die Knechte Davids. Absalom ritt aber auf einem Maultier. Und das Maultier kam unter die verschlungenen Zweige einer grossen Terebinthe. Da verfing sich sein Kopf in der Terebinthe, und er schwebte zwischen Himmel und Erde. Das Maultier aber, das unter ihm war, lief weiter. 18.10 Das sah ein Mann und meldete Joab folgendes: Siehe, ich habe Absalom an einer Terebinthe haengen sehen. 18.11 Da sagte Joab zu dem Mann, der ihm [das] meldete: Wie, du hast ihn gesehen? Und warum hast du ihn dort nicht [sofort] zu Boden geschlagen? Und an mir waere es, dir zehn [Schekel] Silber und einen Guertel zu geben. 18.12 Aber der Mann sagte zu Joab: Auch wenn ich tausend [Schekel] Silber auf meinen Haenden woege, wuerde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Koenigs ausstrecken. Denn vor unseren Ohren hat der Koenig dir und Abischai und Ittai befohlen: Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit dem Jungen, mit Absalom! 18.13 Oder haette ich heimtueckisch gegen sein Leben gehandelt - und es bleibt ja keine Sache vor dem Koenig verborgen -, dann wuerdest du dich heraushalten. 18.14 Da sagte Joab: Ich will nicht so viel Zeit verlieren vor dir. Und er nahm drei Staebe in seine Hand und stiess sie Absalom ins Herz, waehrend er mitten im Geaest der Terebinthe noch lebendig [hing]. 18.15 Dann stellten sich zehn Burschen, Waffentraeger Joabs, ringsum auf, erschlugen Absalom und toeteten ihn. 18.16 Und Joab stiess ins Horn, da kehrte das [Kriegs]volk von der Verfolgung Israels zurueck; denn Joab wollte das [Kriegs]volk schonen. 18.17 Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in die grosse Grube im Wald und errichteten ueber ihm einen sehr grossen Steinhaufen. Ganz Israel aber floh, jeder in sein Zelt. 18.18 Absalom aber hatte es unternommen und hatte [noch] zu seinen Lebzeiten einen Gedenkstein fuer sich aufgerichtet, der im Koenigstal ist. Denn er sagte: Ich habe keinen Sohn, meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte den Gedenkstein nach seinem Namen genannt. Und man nennt ihn das Denkmal Absaloms bis auf diesen Tag. Die Botschaft an David vom Tod Absaloms. 18.19 Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte: Ich will doch hinlaufen und dem Koenig die Freudenbotschaft bringen, dass der HERR ihm Recht verschafft hat vor der Gewalt seiner Feinde. 18.20 Aber Joab sagte zu ihm: Am heutigen Tag bist du nicht der Mann fuer eine Freudenbotschaft, du kannst an einem andern Tag Freudenbotschaft bringen. An diesem Tag aber sollst du keine Freudenbotschaft bringen, da ja der Sohn des Koenigs tot ist. 18.21 Und Joab sagte zu dem Kuschiten: Geh hin, melde dem Koenig, was du gesehen hast! Da warf sich der Kuschit vor Joab nieder und lief hin. 18.22 Aber Ahimaaz, der Sohn Zadoks, fing noch [einmal] an und sagte zu Joab: Komme, was [will], auch ich will laufen, hinter dem Kuschiten her! Joab sagte: Wozu willst du denn laufen, mein Sohn, da sich fuer dich keine Freudenbotschaft [mehr] findet? 18.23 [Er aber antwortete]: Komme, was [will], ich laufe. Da sagte er zu ihm: Lauf! Und Ahimaaz lief den Weg durch die Ebene des Jordan und ueberholte den Kuschiten. 18.24 Und David sass zwischen den beiden Toren. Und der Waechter ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin. Und er erhob seine Augen und sah: und siehe, ein Mann, der allein lief. 18.25 Und der Waechter rief [hinunter] und meldete es dem Koenig. Der Koenig sagte: Wenn er allein ist, so ist eine Freudenbotschaft in seinem Mund. Und als er staendig naeher und naeher kam, 18.26 sah der Waechter einen anderen Mann laufen. Und der Waechter rief ins Tor hinein und sagte: Siehe, [noch] ein Mann, der allein laeuft! Der Koenig sagte: Auch der ist ein Bote. 18.27 Da sagte der Waechter: [Soviel] ich sehe, gleicht der Lauf des ersten dem Lauf des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Da sagte der Koenig: Das ist ein guter Mann, er kommt, um eine gute Botschaft [zu melden]. 18.28 Und Ahimaaz rief und sagte zum Koenig: Friede! Und er warf sich vor dem Koenig auf sein Gesicht zur Erde nieder. Und er sagte: Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der die Maenner, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den Koenig, erhoben haben, [in deine Hand] ausgeliefert hat! 18.29 Der Koenig sagte: Der Junge, mein Absalom, ist [doch hoffentlich] unversehrt! Ahimaaz sagte: Ich sah das grosse Getuemmel, als Joab den Knecht des Koenigs und deinen Knecht fortschickte, aber ich konnte nicht erkennen, was [es war]. 18.30 Da sagte der Koenig: Tritt zur Seite, stell dich hierher! Und er trat zur Seite und blieb stehen. 18.31 Und siehe, da kam der Kuschit, und der Kuschit sagte: Mein Herr, der Koenig, lasse sich Freudenbotschaft bringen! Denn der HERR hat dir heute Recht verschafft vor der Gewalt aller, die sich gegen dich erhoben haben. 18.32 Der Koenig sagte zu dem Kuschiten: Ist der Junge, mein Absalom, unversehrt? Der Kuschit sagte: Wie dem Jungen, so moege es den Feinden meines Herrn, des Koenigs, ergehen und allen, die sich gegen dich zum Boesen erhoben haben! Davids Trauer um Absalom - Joabs Vorwuerfe gegen David. \19\ 19.1 Da schrak der Koenig zusammen, und er stieg hinauf ins Obergemach des Tor[gebaeudes] und weinte. Und so rief er im Gehen: Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Waere ich doch an deiner Stelle gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! 19.2 Und es wurde Joab berichtet: Siehe, der Koenig weint und trauert um Absalom. 19.3 So wurde der Sieg an diesem Tag zur Trauer fuer das ganze [Kriegs]volk, denn das Volk hatte an jenem Tag gehoert: Der Koenig graemt sich wegen seines Sohnes. 19.4 Da stahl sich das [Kriegs]volk an jenem Tag davon, um in die Stadt zu kommen, wie sich [Kriegs]volk davonstiehlt, das sich schaemt, weil es im Kampf geflohen ist. 19.5 Und der Koenig hatte sein Gesicht verhuellt, und der Koenig schrie mit lauter Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! 19.6 Da ging Joab zum Koenig ins Haus hinein und sagte: Du hast heute das Gesicht all deiner Knechte schamrot gemacht, die heute dein Leben gerettet haben und das Leben deiner Soehne und deiner Toechter und das Leben deiner Frauen und das Leben deiner Nebenfrauen, 19.7 indem du liebst, die dich hassen, und hasst, die dich lieben. Denn du hast heute bekundet, dass dir Oberste und Knechte nichts sind. Ja, heute erkenne ich: Wenn Absalom am Leben waere, wir heute aber tot, das waere dann recht gewesen in deinen Augen! 19.8 Nun aber mache dich auf, geh hinaus und rede zum Herzen deiner Knechte! Denn bei dem HERRN schwoere ich [dir]: Wenn du nicht hinausgehst, dann wird diese Nacht nicht ein Mann bei dir bleiben! Und das waere schlimmer fuer dich als all das Schlimme, das ueber dich gekommen ist von deiner Jugend an bis jetzt. 19.9 Da erhob sich der Koenig und setzte sich ins Tor. Und man berichtete dem ganzen [Kriegs]volk: Siehe, der Koenig sitzt im Tor! Da kam das ganze [Kriegs]volk vor den Koenig. Davids Rueckkehr. Israel aber war geflohen, jeder zu seinen Zelten. 19.10 Und das ganze Volk stritt sich in allen Staemmen Israels und sagte: Der Koenig hat uns aus der Hand unserer Feinde befreit, und er hat uns gerettet aus der Hand der Philister. Und jetzt ist er vor Absalom aus dem Land geflohen. 19.11 Absalom aber, den wir ueber uns gesalbt hatten, ist im Kampf gestorben. Und nun, warum schweigt ihr, [anstatt] den Koenig wieder zurueckzuholen? 19.12 Und der Koenig David sandte zu den Priestern Zadok und Abjatar und liess [ihnen] sagen: Redet zu den Aeltesten von Juda: Warum wollt ihr die letzten sein, den Koenig in sein Haus zurueckzuholen, wo [doch] das Wort von ganz Israel [bereits] zum Koenig in sein Haus gekommen ist? 19.13 Meine Brueder seid ihr, ihr seid mein Gebein und mein Fleisch! Und warum wollt ihr die letzten sein, den Koenig zurueckzuholen? 19.14 Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch? So soll mir Gott tun und so hinzufuegen, wenn du nicht alle Tage Heeroberster vor mir sein sollst an Joabs Stelle! 19.15 Und er neigte das Herz aller Maenner von Juda wie das eines Mannes. Und sie sandten zum Koenig: Kehre zurueck, du und alle deine Knechte! 19.16 Und der Koenig kehrte zurueck und kam bis an den Jordan. Und Juda kam nach Gilgal, dem Koenig entgegen, um den Koenig ueber den Jordan zu fuehren. Begnadigung des Schimi durch David. 19.17 Da eilte Schimi, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der von Bahurim war, und kam mit den Maennern von Juda herab dem Koenig David entgegen: 19.18 Und tausend Mann aus Benjamin waren bei ihm, und Ziba, der Diener des Hauses Sauls, und seine fuenfzehn Soehne und seine zwanzig Knechte mit ihm. Und sie waren, bevor der Koenig [kam], durch den Jordan gewatet 19.19 und versahen den Dienst, das Haus des Koenigs hinueberzugeleiten und zu tun, was gut war in seinen Augen. Und Schimi, der Sohn des Gera, fiel vor dem Koenig nieder, als der den Jordan ueberschreiten wollte. 19.20 Und er sagte zum Koenig: Mein Herr wolle mir die Schuld nicht anrechnen, und du wollest nicht [laenger] daran denken, was dein Knecht verkehrt gemacht hat an dem Tag, als mein Herr, der Koenig, aus Jerusalem auszog, dass der Koenig es zu Herzen naehme! 19.21 Denn dein Knecht hat erkannt: Ich habe gesuendigt. Aber siehe, ich bin heute gekommen, als erster vom ganzen Haus Joseph, um hinabzuziehen, meinem Herrn, dem Koenig, entgegen. 19.22 Da antwortete Abischai, der Sohn der Zeruja, und sagte: Sollte nicht Schimi dafuer getoetet werden, dass er dem Gesalbten des HERRN geflucht hat? 19.23 David aber sagte: Was habe ich mit euch [zu tun], ihr Soehne der Zeruja, dass ihr mir heute zu Widersachern werden wollt? Sollte heute ein Mann in Israel getoetet werden? Weiss ich denn nicht, dass ich heute Koenig bin ueber Israel? 19.24 Und der Koenig sagte zu Schimi: Du sollst nicht sterben! Und der Koenig schwor ihm. Davids Begegnung mit Mefi-Boschet. 19.25 Und Mefi-Boschet, der Sohn Sauls, kam herab, dem Koenig entgegen. Und er hatte seine Fuesse nicht gepflegt und seinen Bart nicht gepflegt und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tag an, als der Koenig weggegangen war, bis zu dem Tag, an dem er in Frieden [zurueck]kommen wuerde. 19.26 Und es geschah, als [er von] Jerusalem dem Koenig entgegenkam, da sagte der Koenig zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mefi-Boschet? 19.27 Er sagte: Mein Herr und Koenig, mein Knecht hat mich betrogen! Denn dein Knecht hatte gesagt: Ich will mir den Esel satteln lassen und darauf reiten und mit dem Koenig ziehen! - denn dein Knecht ist lahm. 19.28 Er aber ist als Verleumder gegen deinen Knecht zu meinem Herrn, dem Koenig, gelaufen. Doch mein Herr, der Koenig, ist wie der Engel Gottes. So tu, was gut ist in deinen Augen! 19.29 Denn das ganze Haus meines Vaters - das waren nichts als Maenner des Todes vor meinem Herrn, dem Koenig. Du aber hast deinen Knecht unter die gesetzt, die an deinem Tisch essen. Was fuer ein Recht habe ich da noch und [welchen Anspruch], noch zum Koenig zu schreien? 19.30 Da sagte der Koenig zu ihm: Wozu redest du noch von deinen Angelegenheiten? Ich sage: Du und Ziba, ihr sollt das Feld teilen! 19.31 Mefi-Boschet sagte zum Koenig: Er mag auch das Ganze nehmen, nachdem mein Herr, der Koenig, in Frieden in sein Haus gekommen ist! Davids Begegnung mit Barsillai. 19.32 Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Roglim herab und ging mit dem Koenig ueber den Jordan, um ihn am Jordan entlang zu geleiten. 19.33 Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren. Er war es, der den Koenig versorgt hatte, als der sich in Mahanajim aufgehalten hatte, denn er war ein sehr reicher Mann. 19.34 Und der Koenig sagte zu Barsillai: Du, geh mit mir hinueber, ich will dich bei mir in Jerusalem versorgen! 19.35 Doch Barsillai sagte zum Koenig: Wie [viel sind noch] die Tage meiner Lebensjahre, dass ich mit dem Koenig nach Jerusalem hinaufziehen sollte? 19.36 Achtzig Jahre bin ich heute alt. Kann ich [da noch] zwischen Gutem und Boesem unterscheiden? Oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? Oder kann ich noch auf die Stimme der Saenger und der Saengerinnen hoeren? Wozu sollte dein Knecht meinem Herrn, dem Koenig, noch zur Last fallen? 19.37 Kurz nur kann dein Knecht mit dem Koenig ueber den Jordan gehen. Und warum will der Koenig mir diese [grosse] Vergeltung erweisen? 19.38 Lass doch deinen Knecht zurueckkehren, dass ich in meiner Stadt sterbe, beim Grab meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, hier ist dein Knecht Kimham! Der mag mit meinem Herrn, dem Koenig, hinuebergehen. Und tu ihm, was gut ist in deinen Augen! 19.39 Da sagte der Koenig: Kimham soll mit mir hinuebergehen, und ich will ihm tun, was gut ist in deinen Augen. Und alles, was du von mir begehrst, will ich fuer dich tun! 19.40 Und alles Volk ging ueber den Jordan, und [auch] der Koenig ging hinueber. Und der Koenig kuesste Barsillai und segnete ihn; und der kehrte an seinen [Heimat]ort zurueck. 19.41 Und der Koenig ging weiter nach Gilgal, und Kimham ging mit ihm hinueber. Und das ganze Volk von Juda und auch die Haelfte des Volkes von Israel fuehrte den Koenig hinueber. Eifersucht von Juda und Israel auf David. 19.42 Und siehe, alle Maenner von Israel kamen zum Koenig und sagten zum Koenig: Warum haben unsere Brueder, die Maenner von Juda, dich gestohlen und den Koenig und sein Haus und alle Maenner Davids mit ihm ueber den Jordan gefuehrt? 19.43 Da antworteten alle Maenner von Juda den Maennern von Israel: Weil der Koenig mir naehersteht! Warum bist du denn ueber diese Sache erzuernt? Haben wir vom Koenig etwa irgend etwas aufgegessen, oder hat er uns irgendein Geschenk gemacht? 19.44 Aber die Maenner von Israel antworteten den Maennern von Juda und sagten: Ich habe zehn Anteile am Koenig, und auch an David habe ich mehr [Anrecht] als du. Warum hast du mich verachtet? Ist nicht auch mein Wort das erste gewesen, meinen Koenig zurueckzuholen? Aber das Wort der Maenner von Juda war haerter als das Wort der Maenner von Israel. Aufruhr des Scheba - Joabs Mord an Amasa - Schebas Tod. \20\ 20.1 Nun war dort zufaellig ein ruchloser Mann; sein Name war Scheba, der Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Der stiess ins Horn und rief: Wir haben keinen Anteil an David! Wir haben kein Erbteil an Isais Sohn! Jeder zu seinen Zelten, Israel! 20.2 Da zogen alle Maenner von Israel von David weg [und folgten] Scheba nach, dem Sohn des Bichri. Die Maenner von Juda aber hingen ihrem Koenig an, vom Jordan bis Jerusalem. 20.3 Und David kam in sein Haus, nach Jerusalem. Und der Koenig nahm die zehn Nebenfrauen, die er zurueckgelassen hatte, das Haus zu hueten, und gab sie in Gewahrsam. Und er versorgte sie, ging aber nicht zu ihnen ein. Und sie waren eingeschlossen bis zum Tag ihres Todes - eine Witwenschaft zu Lebzeiten [des Mannes]. 20.4 Und der Koenig sagte zu Amasa: Ruft mir die Maenner von Juda zusammen - drei Tage, dann stehst du hier! 20.5 Und Amasa ging hin, Juda zusammenzurufen. Aber er versaeumte die bestimmte Zeit, die er ihm bestimmt hatte. 20.6 Da sagte David zu Abischai: Jetzt wird Scheba, der Sohn des Bichri, fuer uns schlimmer sein als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, damit er nicht befestigte Staedte fuer sich gewinnt und uns unser Auge ausreisst! 20.7 Da zogen die Maenner Joabs aus, ihm nach, und die Kreter und die Pleter und alle Helden. Und sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, dem Sohn des Bichri, nachzujagen. 20.8 Als sie bei dem grossen Stein waren, der bei Gibeon ist, war Amasa vor ihnen angekommen. Und Joab war mit seinem Waffenrock als seinem Gewand geguertet, und darueber war der Gurt mit dem Schwert, das an seiner Huefte befestigt war [und] in seiner Scheide [steckte]; trat diese hervor, fiel es heraus. 20.9 Und Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? Und Joab fasste mit der rechten Hand Amasas Bart, um ihn zu kuessen. 20.10 Amasa hatte aber nicht auf das Schwert geachtet, das Joab in der [anderen] Hand hatte. Und er stach ihn damit in den Bauch, so dass er seine Eingeweide zur Erde schuettete; und er gab ihm keinen zweiten [Stich mehr]. So starb er. Dann jagten Joab und sein Bruder Abischai Scheba, dem Sohn Bichris, [weiter] nach. 20.11 Und ein Mann von den Burschen Joabs blieb bei Amasa stehen und sagte: Wer an Joab Gefallen hat und wer fuer David ist, [folge] Joab nach! 20.12 Amasa aber waelzte sich in [seinem] Blut mitten auf der Strasse. Und als der Mann sah, dass alles Volk stehenblieb, schaffte er Amasa von der Strasse weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstueck ueber ihn, weil jeder, der [vorbei]kam, nach ihm sah und stehenblieb. 20.13 Als er [ihn] von der Strasse weggeschafft hatte, zog jedermann vorueber, Joab nach, um Scheba, dem Sohn Bichris, nachzujagen. 20.14 Der aber zog durch alle Staemme Israels bis Abel und Bet-Maacha, und alle Bichriter versammelten sich und folgten ihm ebenfalls nach. 20.15 Und sie kamen und belagerten ihn in Abel-Bet-Maacha, und sie schuetteten einen Wall gegen die Stadt auf, so dass er an die Vormauer stiess. Und das ganze [Kriegs]volk, das bei Joab war, unterwuehlte die [Haupt]mauer, um sie zum Einsturz zu bringen. 20.16 Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hoert her, hoert her! Sagt doch zu Joab: Tritt hier heran, ich will mit dir reden! 20.17 Und er trat zu ihr heran. Und die Frau sagte: Bist du Joab? Er sagte: Ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Hoere die Worte deiner Magd! Und er sagte: Ich hoere. 20.18 Da sagte sie folgendes: Frueher pflegte man zu sagen: Man frage nur in Abel, und so ist man am Ziel! 20.19 Ich bin von den Friedsamen, den Getreuen Israels. Du [aber] trachtest danach, eine Stadt und Mutter in Israel zu toeten. Warum willst du das Erbteil des HERRN verschlingen? 20.20 Da antwortete Joab und sagte: Fern, fern sei es von mir, dass ich verschlingen und dass ich vernichten will! So ist die Sache nicht! 20.21 Vielmehr hat ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name ist Scheba, der Sohn des Bichri, seine Hand gegen den Koenig, gegen David, erhoben. Ihn allein gebt heraus, und ich ziehe von der Stadt ab! Da sagte die Frau zu Joab: Siehe, sein Kopf wird dir ueber die Mauer zugeworfen. 20.22 Und die Frau ging zum ganzen Volk [und beredete es] mit ihrer Klugheit. Da hieben sie Scheba, dem Sohn des Bichri, den Kopf ab und warfen [ihn] zu Joab [hinaus]. Der stiess ins Horn, und sie zerstreuten sich von der Stadt weg, jeder zu seinen Zelten. Joab aber kehrte zum Koenig nach Jerusalem zurueck. Davids Beamte. Kap. 8,16-18; vgl. 1Koe 4,1-6. 20.23 Und Joab war ueber das ganze Heer [eingesetzt, ueber] Israel, und Benaja, der Sohn Jojadas, ueber die Kreter und ueber die Pleter, 20.24 und Adoram ueber die Zwangsarbeit. Und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Berater, 20.25 und Scheja war Schreiber, und Zadok und Abjatar waren Priester, 20.26 und auch Ira, der Jairiter, war Priester Davids. Suehnung einer Schuld Sauls. \21\ 21.1 Und es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre [lang], Jahr fuer Jahr. Und David suchte das Angesicht des HERRN. Und der HERR sprach: Wegen Saul und wegen des Hauses der Blutschuld, weil er die Gibeoniter getoetet hat! 21.2 Da rief der Koenig die Gibeoniter herbei und redete zu ihnen. - Die Gibeoniter aber, sie waren nicht von den Soehnen Israel, sondern vom Rest der Amoriter. Und die Soehne Israel hatten ihnen geschworen, [sie zu verschonen]. Saul aber hatte versucht, sie zu erschlagen in seinem Eifer fuer die Soehne Israel und Juda. - 21.3 David also sagte zu den Gibeonitern: Was soll ich fuer euch tun? Und womit soll ich Suehne tun, damit ihr das Erbteil des HERRN segnet? 21.4 Und die Gibeoniter sagten zu ihm: Wir haben kein [Verlangen nach] Silber und Gold von Saul und von seinem Haus, und wir haben kein [Recht], jemanden in Israel zu toeten. Und er sagte: Was wollt ihr denn, dass ich fuer euch tun soll? 21.5 Da sagten sie zum Koenig: Der Mann, der uns vernichtet hat und der gegen uns plante, dass wir ausgerottet werden sollten, so dass wir nicht mehr haetten bestehen koennen im ganzen Gebiet Israels - 21.6 man gebe uns sieben Maenner von seinen Soehnen, dass wir sie dem HERRN aufhaengen bei [dem] Gibea Sauls, des Erwaehlten des HERRN. Und der Koenig sagte: Ich will sie [euch] geben. 21.7 Aber der Koenig hatte Mitleid mit Mefi-Boschet, dem Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, wegen des Schwures bei dem HERRN, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonatan, dem Sohn Sauls. 21.8 Und der Koenig nahm die beiden Soehne Rizpas, der Tochter des Ajja, die sie dem Saul geboren hatte, Armoni und Mefi-Boschet, und die fuenf Soehne Merabs, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohn des Barsillai, des Meholatiters, 21.9 und er gab sie in die Hand der Gibeoniter. Die haengten sie auf dem Berg vor dem HERRN auf. So fielen die sieben auf einmal, und sie wurden in den ersten Tagen der Ernte, am Anfang der Gerstenernte, getoetet. 21.10 Da nahm Rizpa, die Tochter des Ajja, das Sackgewand und breitete es fuer sich auf dem Felsen aus vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser sich vom Himmel ueber die Toten ergoss. Und sie liess nicht zu, dass bei Tag die Voegel des Himmels sich auf ihnen niederliessen und bei Nacht die Tiere des Feldes. 21.11 Und es wurde David berichtet, was Rizpa, die Tochter des Ajja, die Nebenfrau Sauls, getan hatte. 21.12 Da ging David hin und holte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den Buergern von Jabesch [in] Gilead, die sie von dem [Markt]platz in Bet-Schean gestohlen hatten, wo die Philister sie an dem Tag aufgehaengt hatten, als die Philister Saul am Gilboa schlugen. 21.13 Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von dort herauf. Dann sammelte man die Gebeine der Gehaengten 21.14 und begrub [sie] mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan im Land Benjamin in Zela im Grab seines Vaters Kisch. Und man tat alles, was der Koenig befohlen hatte. Und danach liess Gott sich fuer das Land erbitten. Siege ueber die Philister. 1Chr 20,4-8. 21.15 Wieder einmal hatten die Philister Krieg mit Israel. Und David zog hinab und seine Knechte mit ihm, und sie kaempften mit den Philistern. Und David war ermuedet. 21.16 Und Jischbi in Nob, der zu den Soehnen des Rafa [gehoerte], - das Gewicht seiner Lanzenspitze war dreihundert Schekel Bronze, und er war mit einem neuen [Schwert] geguertet - der sagte, er wolle David erschlagen. 21.17 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, kam ihm zu Hilfe, schlug den Philister und toetete ihn. Damals schworen die Maenner Davids ihm und sagten: Du sollst nicht mehr mit uns in den Kampf ausziehen, damit du die Leuchte Israels nicht ausloeschst! 21.18 Und es geschah danach, da kam es wieder zum Kampf mit den Philistern bei Gob. Damals erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der zu den Soehnen des Rafa [gehoerte]. 21.19 Und wieder kam es bei Gob zum Kampf mit den Philistern. Und Elhanan, der Sohn des Jaare-Oregim, der Bethlehemiter, erschlug Goliath, den Gatiter; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum. 21.20 Und wieder kam es zum Kampf bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Haenden und sechs Zehen an seinen Fuessen, 24 an der Zahl; und auch er war dem Rafa geboren worden. 21.21 Und er verhoehnte Israel; da erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, des Bruders Davids. 21.22 Diese vier wurden dem Rafa in Gat geboren; und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Davids Dankpsalm. Ps 18. \22\ 22.1 Und David redete zu dem HERRN die Worte dieses Liedes an dem Tag, als der HERR ihn aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte. 22.2 Und er sprach: 22.1 Der HERR ist mir mein Fels und meine Burg und mein Erretter. 22.3 Mein Gott ist mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste und meine Zuflucht. Mein Retter, vor Gewalttat rettest du mich! 22.4 Gelobt! rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden gerettet. 22.5 Denn mich umfingen die Wogen des Todes, Baeche des Verderbens erschreckten mich. 22.6 Fesseln des Scheols umgaben mich, Fallen des Todes ueberwaeltigten mich. 22.7 In meiner Bedraengnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Und er hoerte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei [drang] an seine Ohren. 22.8 Da wankte und bebte die Erde; die Grundfesten des Himmels erzitterten und wankten, denn er war [von Zorn] entbrannt. 22.9 Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer frass aus seinem Mund, gluehende Kohlen brannten aus ihm. 22.10 Er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Fuessen. 22.11 Er fuhr auf einem Cherub und flog daher, so schwebte er auf den Fluegeln des Windes. 22.12 Und er machte Finsternis rings um sich her zur Huette, das Sieb der [Himmels]wasser, dichtes Gewoelk. 22.13 Aus dem Glanz vor ihm brannten feurige Kohlen. 22.14 Der HERR donnerte vom Himmel her, und der Hoechste liess seine Stimme erschallen. 22.15 Und er schoss Pfeile und zerstreute sie, [schoss seinen] Blitz und verwirrte sie. 22.16 Da wurden sichtbar die Betten des Meeres, die Fundamente der Welt wurden aufgedeckt durch das Schelten des HERRN, vor dem Schnauben des Hauchs seiner Nase. 22.17 Er griff aus der Hoehe, erfasste mich, zog mich heraus aus grossen Wassern. 22.18 Er rettete mich vor meinem starken Feind, vor meinen Hassern, denn sie waren maechtiger als ich. 22.19 Sie ueberwaeltigten mich am Tag meines Ungluecks, aber der HERR wurde mir eine Stuetze. 22.20 Und er fuehrte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte. 22.21 Der HERR handelte an mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Haende vergalt er mir. 22.22 Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin Gott nicht gottlos abgewichen. 22.23 Denn alle seine Rechtsbestimmungen waren vor mir, und seine Ordnungen - ich bin nicht davon abgewichen. 22.24 Auch war ich vollkommen ihm gegenueber und huetete mich vor meiner Schuld. 22.25 So vergalt der HERR mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit vor seinen Augen. 22.26 Gegen den Gnaedigen verhaeltst du dich gnaedig, gegen den vollkommenen Mann vollkommen. 22.27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, gegen den Verkehrten aber verdreht. 22.28 Und das demuetige Volk rettest du; aber deine Augen sind gegen die Hochmuetigen, du erniedrigst [sie]. 22.29 Ja, du bist meine Leuchte, HERR; und der HERR erhellt meine Finsternis. 22.30 Denn mit dir kann ich auf Raubzug gehen, mit meinem Gott kann ich eine Mauer ueberspringen. 22.31 Gott - sein Weg ist vollkommen; des HERRN Wort ist lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. 22.32 Denn wer ist Gott ausser dem HERRN? Und wer ist ein Fels ausser unserem Gott? 22.33 Gott ist meine starke Festung und vollkommen macht er meinen Weg. 22.34 Er macht meine Fuesse den Hirschen gleich und stellt mich hin auf meine Hoehen. 22.35 Er lehrt meine Haende das Kaempfen, und meine Arme spannen den ehernen Bogen. 22.36 Und du gabst mir den Schild deines Heils, und dein Zuspruch machte mich gross. 22.37 Du schafftest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knoechel haben nicht gewankt. 22.38 Meinen Feinden jagte ich nach und vernichtete sie; und ich kehrte nicht um, bis ich sie aufgerieben hatte. 22.39 Und ich rieb sie auf und zerschmetterte sie, dass sie nicht [mehr] aufstanden; und sie fielen unter meine Fuesse. 22.40 Und du umguertetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest unter mich, die gegen mich aufstanden. 22.41 Du hast bewirkt, dass meine Feinde mir den Ruecken zeigen muessen; meine Hasser, ich habe sie vernichtet. 22.42 Sie blickten umher - aber da war kein Retter - zum HERRN, doch er antwortete ihnen nicht. 22.43 Und ich zermalmte sie wie Staub der Erde; wie Strassenkot zertrat, zerstampfte ich sie. 22.44 Und du hast mich errettet aus den Streitigkeiten meines Volkes; du hast mich als Haupt der Nationen bewahrt; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. 22.45 Die Soehne der Fremde schmeichelten mir; sowie [ihr] Ohr hoerte, gehorchten sie mir. 22.46 Die Soehne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Festungen. 22.47 Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels! Erhoben werde Gott, der Fels meines Heils, 22.48 der Gott, der mir Rache gab und mir die Voelker unterwarf 22.49 und der mich herausholte von meinen Feinden weg! Und du erhoehtest mich ueber die, die gegen mich aufstanden; von dem Mann der Gewalttaten hast du mich befreit. 22.50 Darum will ich dich preisen, HERR, unter den Nationen und will spielen deinem Namen, 22.51 der seinem Koenig grosse Rettung schenkt und Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen ewig. Davids letzte Worte. \23\ 23.1 Und dies sind die letzten Worte Davids: Ausspruch Davids, des Sohnes Isais, Ausspruch des Mannes, der hochgestellt ist, des Gesalbten des Gottes Jakobs und des Lieblings in den Gesaengen Israels: 23.2 Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge. 23.3 Es hat gesprochen der Gott Israels, der Fels Israels hat zu mir geredet: Wer gerecht herrscht ueber die Menschen, wer in der Furcht Gottes herrscht, 23.4 [der ist] wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken; von ihrem Glanz nach dem Regen [sprosst] das Gruen aus der Erde. 23.5 Ja, [ist] nicht so mein Haus bei Gott? Hat er mir doch einen ewigen Bund gesetzt, in allem geordnet und bewahrt! Denn all mein Heil und all mein Wohlgefallen, laesst er es denn nicht spriessen? 23.6 Aber die Verruchten sind allesamt wie Dorngestruepp, das verweht wird; denn mit der Hand fasst man es nicht an. 23.7 Und der Mann, der es anfassen will, wappnet sich mit Eisen und Speerschaft; und mit Feuer wird es gruendlich verbrannt an [seiner] Staette. - Davids Helden. 1Chr 11,10-47; 27,1-15. 23.8 Das sind die Namen der Helden, die David hatte: Joscheb-Baschebet, der Tachkemoniter, das Haupt der `Drei'; er schwang seinen Speer ueber achthundert [Mann], die er auf einmal erschlagen hatte. 23.9 Und nach ihm [kommt] Eleasar, der Sohn Dodos, des Sohnes des Ahoach, unter den drei Helden bei David. Als sie unter den Philistern, die sich dort zum Kampf versammelt hatten, [einige] herausforderten und als die Maenner von Israel sich zurueckzogen, 23.10 da machte er sich auf und schlug auf die Philister ein, bis seine Hand muede wurde und seine Hand am Schwert kleben blieb. So schaffte der HERR an jenem Tag eine grosse Rettung. Das [Kriegs]volk aber kehrte um, [wieder] hinter ihm her, nur um zu pluendern. 23.11 Und nach ihm [kommt] Schamma, der Sohn des Age, der Harariter. Und die Philister sammelten sich zu einer Truppe. Nun war dort ein Ackerstueck voller Linsen. Das [Kriegs]volk aber floh vor den Philistern. 23.12 Da stellte er sich mitten auf das Stueck und entriss es [ihnen] und schlug die Philister. So schaffte der HERR eine grosse Rettung. 23.13 Und drei von den dreissig Helden gingen hinab und kamen zur Erntezeit zu David, in die Hoehle Adullam. Und die Truppe der Philister lagerte in der Ebene Refaim. 23.14 David war aber damals in der Bergfeste, und ein Posten der Philister war damals in Bethlehem. 23.15 Und David verspuerte ein Verlangen und sagte: Wer gibt mir Wasser zu trinken aus der Zisterne von Bethlehem, die im Tor ist? 23.16 Da drangen die drei Helden in das Heerlager der Philister ein und schoepften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die im Tor ist, und nahmen [es mit] und brachten es David. Aber er wollte es nicht trinken, sondern goss es als Trankopfer fuer den HERRN aus. 23.17 Und er sagte: Fern sei es von mir vor dem HERRN, dass ich das tue! [Ist es nicht] das Blut der Maenner, die um ihr Leben hingegangen sind? Und er wollte es nicht trinken. Das haben die drei Helden getan. 23.18 Und Abischai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, er war das Oberhaupt der Dreissig. Und er schwang seinen Speer ueber dreihundert Erschlagenen. Er hatte einen Namen unter den Dreissig. 23.19 War es nicht so, dass er mehr geehrt wurde als die Dreissig, so dass er ihr Oberster wurde? Aber an die Drei reichte er nicht heran. 23.20 Und Benaja, der Sohn Jojadas, war ein tapferer Mann, gross an Taten, aus Kabzeel. Der erschlug die beiden Kriegshelden von Moab. Und er stieg hinab und erschlug den Loewen in der Zisterne an einem Schneetag. 23.21 Und er war es, der einen aegyptischen Mann erschlug, einen Mann von [schrecklichem] Aussehen. Und der Aegypter hatte einen Speer in der Hand. Er aber ging mit einem Stock zu ihm hinab, riss dem Aegypter den Speer aus der Hand und brachte ihn mit dessen eigenem Speer um. 23.22 Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter den dreissig Helden. 23.23 Mehr als die Dreissig wurde er geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. Und David setzte ihn ueber seine Leibwache. 23.24 Asael, der Bruder Joabs, war unter den Dreissig; [ebenso] Elhanan, der Sohn Dodos, aus Bethlehem; 23.25 Schamma, der Haroditer; Elika, der Haroditer; 23.26 Helez, der Peletiter; Ira, der Sohn des Ikkesch aus Tekoa; 23.27 Abieser, der Anatotiter; Mebunnai, der Huschatiter; 23.28 Zalmon, der Ahoachiter; Mahrai, der Netofatiter; 23.29 Heled, der Sohn Baanas, der Netofatiter; Ittai, der Sohn Ribais, aus [dem] Gibea der Soehne Benjamin; 23.30 Benaja, der Piratoniter; Hiddai, aus Nahale-Gaasch; 23.31 Abialbon, der Arbatiter; Asmawet, der Bahurimiter; 23.32 Eljachba, der Schaalboniter; [von den] Soehnen des Jaschen: Jonatan; 23.33 Schamma, der Harariter; Ahiam, der Sohn Scharars, der Arariter; 23.34 Elifelet, der Sohn Ahasbais, des Sohnes des Maachatiters; Eliam, der Sohn Ahitofels, der Giloniter; 23.35 Hezro, der Karmeliter; Paarai, der Arabiter; 23.36 Jigal, der Sohn Nathans, aus Zoba; Bani, der Gaditer; 23.37 Zelek, der Ammoniter; Nachrai, der Beerotiter, der Waffentraeger Joabs, des Sohnes der Zeruja; 23.38 Ira, der Jitriter; Gareb, der Jitriter; 23.39 Uria, der Hetiter: im ganzen 37. Davids Volkszaehlung und deren Folgen. V. 1-9: 1Chr 21,1-6; 27,23.24. \24\ 24.1 Und wieder entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel. Und er reizte David gegen sie auf zu sagen: Geh hin, zaehle Israel und Juda! 24.2 Da sagte der Koenig zu Joab, dem Heerobersten, der bei ihm war: Zieh doch umher in allen Staemmen Israels, von Dan bis Beerscheba! Ihr sollt das [Kriegs]volk mustern, damit ich die Zahl des Volkes kenne! 24.3 Joab aber sagte zum Koenig: Der HERR, dein Gott, mag zu dem Volk, so viele sie auch sein moegen, [noch] hundertmal [mehr] hinzufuegen, waehrend die Augen meines Herrn, des Koenigs, es sehen! Aber mein Herr [und] Koenig! Warum [denn] hat er Gefallen an einer solchen Sache? 24.4 Doch das Wort des Koenigs blieb fest gegen Joab und gegen die Obersten des Heeres. So zogen Joab und die Obersten des Heeres vor dem Koenig aus, um das Volk Israel zu mustern. 24.5 Und sie gingen ueber den Jordan und begannen bei Aroer, bei der Stadt, die mitten im Flusstal [liegt, und gingen weiter] auf Gad zu und nach Jaser hin. 24.6 Und sie kamen nach Gilead und in das Land der Hetiter nach Kadesch, und sie kamen nach Dan-Jaan und in die Umgebung von Sidon, 24.7 und sie kamen zu der befestigten Stadt Tyrus und zu allen Staedten der Hiwiter und der Kanaaniter, und sie zogen hinaus in den Sueden von Juda nach Beerscheba. 24.8 Und sie zogen im ganzen Land umher und kamen am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem [zurueck]. 24.9 Und Joab gab dem Koenig das Ergebnis der Musterung an. Und zwar gab es in Israel 800 000 Wehrfaehige, die das Schwert zogen, und die Maenner von Juda waren 500 000 Mann. V. 10-25: 1Chr 21,7-30. 24.10 Aber nachdem David das Volk gezaehlt hatte, schlug ihm das Herz. Und David sagte zum HERRN: Ich habe sehr gesuendigt mit dem, was ich getan habe. Und nun, HERR, lass doch die Schuld deines Knechtes voruebergehen, denn ich habe sehr toericht gehandelt! 24.11 Und als David am Morgen aufstand, da geschah das Wort des HERRN zu dem Propheten Gad, dem Seher Davids, wie folgt: 24.12 Geh hin und rede zu David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor! Waehle dir eins davon, dass ich es dir tue! 24.13 Und Gad kam zu David und teilte ihm [das] mit und sagte zu ihm: Sollen dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen Bedraengern fliehen, waehrend sie dir nachjagen? Oder soll drei Tage lang Pest in deinem Land sein? Nun ueberlege und sieh zu, was fuer eine Antwort ich dem zurueckbringen soll, der mich gesandt hat. 24.14 Und David sagte zu Gad: Mir ist sehr angst! Lass uns doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind gross! Aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! 24.15 Da gab der HERR die Pest in Israel, vom Morgen an bis zu der bestimmten Zeit. Und es starben von dem Volk, von Dan bis Beerscheba, 70 000 Mann. 24.16 Und als der Engel seine Hand [ueber] Jerusalem ausstreckte, um es zu vernichten, da hatte der HERR Mitleid wegen des Unheils, und er sprach zu dem Engel, der unter dem Volk vernichtete: Genug! Ziehe jetzt deine Hand ab! Der Engel des HERRN war aber gerade bei der Tenne Araunas, des Jebusiters. 24.17 Und als David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zu dem HERRN und sagte: Siehe, ich habe gesuendigt, und ich habe verkehrt gehandelt! Aber diese Schafe, was haben sie getan? Lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein! 24.18 Und Gad kam zu David an jenem Tag und sagte zu ihm: Geh hinauf, errichte dem HERRN einen Altar auf der Tenne des Jebusiters Arauna. 24.19 Da ging David hinauf nach dem Wort Gads, ganz wie der HERR geboten hatte. 24.20 Und Arauna blickte hinaus und sah den Koenig und seine Knechte zu sich herueberkommen. Da ging Arauna hinaus und warf sich vor dem Koenig nieder, mit seinem Gesicht zur Erde. 24.21 Und Arauna sagte: Weshalb kommt mein Herr, der Koenig, zu seinem Knecht? David sagte: Um die Tenne von dir zu kaufen, um [auf ihr] dem HERRN einen Altar zu bauen, damit die Plage vom Volk abgewehrt wird! 24.22 Da sagte Arauna zu David: Mein Herr, der Koenig, nehme und opfere, was gut ist in seinen Augen! Siehe, [da] sind die Rinder zum Brandopfer und die Dreschschlitten und die Geschirre der Rinder zum [Brenn]holz. 24.23 Das alles, o Koenig, gibt Arauna dem Koenig. Und Arauna sagte [weiter] zum Koenig: Der HERR, dein Gott, nehme dich wohlgefaellig an! 24.24 Aber der Koenig sagte zu Arauna: Nein, sondern kaufen will ich es von dir fuer den Kaufpreis. Ich will dem HERRN, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern. So kaufte David die Tenne und die Rinder fuer fuenfzig Schekel Silber. 24.25 Und David baute dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Heilsopfer. Da liess der HERR sich fuer das Land erbitten, und die Plage wurde von Israel abgewehrt. Das erste Buch der Koenige. Adonijas Versuch, Koenig zu werden. \1\ 1.1 Und der Koenig David war alt, hochbetagt. Man bedeckte ihn mit Kleidern, aber es wurde ihm nicht warm. 1.2 Da sagten seine Diener zu ihm: Man suche meinem Herrn, dem Koenig, ein Maedchen, eine Jungfrau, dass sie vor dem Koenig [dienend] stehe und seine Pflegerin sei! Wenn sie [dann] in deinem Schoss liegt, wird meinem Herrn, dem Koenig, warm werden. 1.3 Und man suchte ein schoenes Maedchen im ganzen Gebiet Israels; und man fand Abischag, die Schunemiterin, und brachte sie zum Koenig. 1.4 Das Maedchen aber war ueberaus schoen, und sie wurde Pflegerin des Koenigs und bediente ihn; aber der Koenig erkannte sie nicht. 1.5 Adonija aber, der Sohn der Haggit, ueberhob sich und sagte: Ich bin es, der Koenig wird! Und er schaffte sich Wagen und Reiter an und fuenfzig Mann, die vor ihm herliefen. 1.6 Sein Vater aber hatte ihn, solange er lebte, nie gekraenkt, dass er gesagt haette: Warum handelst du so? Und auch war er sehr schoen von Gestalt; und seine Mutter hatte ihn nach Absalom geboren. 1.7 Und er hatte seine Verabredungen mit Joab, dem Sohn der Zeruja, [getroffen] und mit dem Priester Abjatar; und sie standen mit ihrer Hilfe hinter Adonija. 1.8 Aber der Priester Zadok und Benaja, der Sohn Jojadas, und der Prophet Nathan und Schimi und Rei und die Helden, die David hatte, waren nicht mit Adonija. 1.9 Und Adonija schlachtete Schafe und Rinder und Mastvieh bei dem Stein Sohelet, der neben En-Rogel ist; und er lud alle seine Brueder, die Soehne des Koenigs, ein und alle Maenner von Juda, die im Dienst des Koenigs standen. 1.10 Den Propheten Nathan aber und Benaja und die Helden und seinen Bruder Salomo lud er nicht ein. Salomos Salbung zum Koenig. 1.11 Da sagte Nathan zu Batseba, der Mutter Salomos: Hast du nicht gehoert, dass Adonija, der Sohn der Haggit, Koenig geworden ist? Und unser Herr David hat nichts [davon] erkannt. 1.12 Und nun komm, ich will dir einen Rat geben, und [so] rette dein Leben und das Leben deines Sohnes Salomo! 1.13 Auf, geh zum Koenig David hinein und sage zu ihm: `Hast nicht du selbst, mein Herr Koenig, deiner Magd geschworen und gesagt: Dein Sohn Salomo soll nach mir Koenig sein, und er soll es sein, der auf meinem Thron sitzen wird? Warum aber ist Adonija Koenig geworden?' 1.14 Siehe, waehrend du dort noch mit dem Koenig redest, werde ich nach dir hineinkommen und deine Worte bekraeftigen. 1.15 Da ging Batseba zum Koenig hinein in das Gemach; der Koenig aber war sehr alt, und Abischag, die Schunemiterin, bediente den Koenig. 1.16 Und Batseba verneigte sich und fiel vor dem Koenig nieder. Da sagte der Koenig: Was hast du? 1.17 Und sie sagte zu ihm: Mein Herr, du selbst hast ja deiner Magd bei dem HERRN, deinem Gott, geschworen: `Dein Sohn Salomo soll nach mir Koenig sein, und er soll es sein, der auf meinem Thron sitzen wird.' 1.18 Und nun siehe, Adonija ist Koenig geworden, und du, mein Herr und Koenig, hast nichts [davon] erkannt. 1.19 Und er hat Stiere und Mastvieh und Schafe in Menge geschlachtet und hat alle Soehne des Koenigs und den Priester Abjatar und den Heerobersten Joab eingeladen; aber deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen. 1.20 Auf dich aber, mein Herr und Koenig, auf dich sind die Augen von ganz Israel [gerichtet], dass du ihnen bekanntgibst, wer auf dem Thron meines Herrn, des Koenigs, nach ihm sitzen soll. 1.21 Und es wird geschehen, wenn mein Herr, der Koenig, bei seinen Vaetern liegt, dass ich und mein Sohn Salomo als Schuldige dastehen. 1.22 Und siehe, waehrend sie noch mit dem Koenig redete, kam der Prophet Nathan herein. 1.23 Und man meldete dem Koenig: Der Prophet Nathan ist da! Und er kam herein vor den Koenig und warf sich vor dem Koenig auf sein Angesicht zur Erde nieder. 1.24 Und Nathan sagte: Mein Herr und Koenig, du hast [wohl] selbst angeordnet: Adonija soll nach mir Koenig sein, und er soll es sein, der auf meinem Thron sitzen wird! 1.25 Denn er ist heute hinabgegangen, hat Stiere und Mastvieh und Schafe in Menge geschlachtet und hat alle Soehne des Koenigs und die Heerobersten und den Priester Abjatar eingeladen; und siehe, sie essen und trinken vor ihm und sagen: Es lebe der Koenig Adonija! 1.26 Mich selbst aber, deinen Knecht, und den Priester Zadok und Benaja, den Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht eingeladen. 1.27 Wenn diese Sache von meinem Herrn, dem Koenig, aus [so] geschehen ist, dann hast du deine Knechte also nicht wissen lassen, wer auf dem Thron meines Herrn, des Koenigs, nach ihm sitzen soll? 1.28 Da antwortete der Koenig David und sagte: Ruft mir Batseba! Und sie kam herein vor den Koenig und trat vor den Koenig. 1.29 Und der Koenig schwor und sprach: So wahr der HERR lebt, der meine Seele aus jeder Not errettet hat, 1.30 ja, wie ich dir [einst] bei dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen habe, indem ich sprach: Gewiss, dein Sohn Salomo soll nach mir Koenig sein, und er soll der sein, der an meiner Stelle auf meinem Thron sitzen wird, ja, so werde ich am heutigen Tag tun. 1.31 Da verneigte sich Batseba mit dem Gesicht zur Erde und warf sich vor dem Koenig nieder und sprach: Es lebe mein Herr, der Koenig David, ewig! 1.32 Darauf sagte der Koenig David: Ruft mir den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas! Und sie kamen herein vor den Koenig. 1.33 Und der Koenig sprach zu ihnen: Nehmt die Diener eures Herrn mit euch und lasst meinen Sohn Salomo auf meiner eigenen Mauleselin reiten und fuehrt ihn zum Gihon hinab! 1.34 Und der Priester Zadok und der Prophet Nathan sollen ihn dort zum Koenig ueber Israel salben. Und ihr sollt ins Horn stossen und sagen: Es lebe der Koenig Salomo! 1.35 Dann zieht [wieder] herauf hinter ihm her, und er soll hereinkommen und sich auf meinen Thron setzen. Er ist es, der an meiner Stelle Koenig sein soll. Und ihn habe ich dazu bestimmt, Fuerst ueber Israel und ueber Juda zu sein. 1.36 Da antwortete Benaja, der Sohn Jojadas, dem Koenig und sagte: Amen! So spreche der HERR, der Gott meines Herrn, des Koenigs! 1.37 So wie der HERR mit meinem Herrn, dem Koenig, gewesen ist, so moege er mit Salomo sein und seinen Thron [noch] groesser machen als den Thron meines Herrn, des Koenigs David! 1.38 So zogen der Priester Zadok und der Prophet Nathan und Benaja, der Sohn Jojadas, und die Kreter und Pleter hinab und liessen Salomo auf der Mauleselin des Koenigs David reiten und fuehrten ihn zum Gihon. 1.39 Und der Priester Zadok holte das Oelhorn aus dem Zelt und salbte Salomo; und sie stiessen ins Horn, und alles Volk sprach: Es lebe der Koenig Salomo! 1.40 Und alles Volk zog hinauf hinter ihm her; und das Volk blies auf Floeten, und sie freuten sich mit grosser Freude, so dass die Erde [fast] von ihrem Geschrei barst. Adonijas Unterwerfung. 1.41 Und Adonija hoerte es und alle die Geladenen, die bei ihm waren, als sie eben aufgehoert hatten zu essen. Und Joab hoerte den Schall des Horns und sagte: Weshalb hoert man die Stadt so laermen? 1.42 Waehrend er noch redete, siehe, da kam Jonatan, der Sohn des Priesters Abjatar. Und Adonija sagte: Komm, denn du bist ein zuverlaessiger Mann und wirst gute Botschaft bringen! 1.43 Da antwortete Jonatan und sagte zu Adonija: Nein! Unser Herr, der Koenig David, hat Salomo zum Koenig gemacht. 1.44 Und der Koenig hat den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas, und die Kreter und Pleter mit ihm gesandt, und sie haben ihn auf der Mauleselin des Koenigs reiten lassen. 1.45 Und der Priester Zadok und der Prophet Nathan haben ihn am Gihon zum Koenig gesalbt. Dann sind sie von dort mit Freuden[geschrei] heraufgezogen, und die Stadt ist in Bewegung. Das ist das Geschrei, das ihr gehoert habt. 1.46 Und ausserdem: Salomo hat sich auf den Koenigsthron gesetzt. 1.47 Und ausserdem sind die Diener des Koenigs hineingegangen, um unserem Herrn, dem Koenig David, Segenswuensche zu ueberbringen, indem sie sagten: Dein Gott mache den Namen Salomos [noch] herrlicher als deinen Namen und mache seinen Thron [noch] groesser als deinen Thron! Und der Koenig hat sich auf dem Lager anbetend geneigt. 1.48 Und ausserdem hat der Koenig so gesprochen: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der heute einen [von meinen Soehnen] eingesetzt hat, der auf meinem Thron sitzt - und meine Augen duerfen [es noch] sehen! 1.49 Da erschraken all die Geladenen, die bei Adonija waren, und standen auf und gingen weg, jeder seines Weges. 1.50 Und Adonija fuerchtete sich vor Salomo; und er machte sich auf, ging hin und ergriff die Hoerner des Altars. 1.51 Das wurde Salomo berichtet, indem man sagte: Siehe, Adonija fuerchtet den Koenig Salomo, und siehe, er haelt die Hoerner des Altars fest und sagt: Der Koenig Salomo schwoere mir heute, dass er seinen Knecht nicht mit dem Schwert toeten wird! 1.52 Und Salomo sagte: Wenn er sich als ein zuverlaessiger Mann erweist, soll von seinem Haar keines auf die Erde fallen. Wenn aber Boeses an ihm gefunden wird, dann soll er sterben. 1.53 Und der Koenig Salomo sandte hin, und man holte ihn vom Altar herunter; und er kam und warf sich vor dem Koenig Salomo nieder. Und Salomo sagte zu ihm: Geh in dein Haus! Davids letzter Wille und Tod. \2\ 2.1 Als nun die Tage Davids herannahten, dass er sterben sollte, befahl er seinem Sohn Salomo und sagte: 2.2 Ich gehe [nun] den Weg aller Welt. So sei stark und erweise dich als Mann! 2.3 Bewahre, was der HERR, dein Gott, zu bewahren geboten hat, dass du auf seinen Wegen gehst, indem du seine Ordnungen, seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen und seine Zeugnisse bewahrst, wie es im Gesetz des Mose geschrieben ist, damit du Erfolg hast in allem, was du tust, und ueberall, wohin du dich wendest; 2.4 damit der HERR sein Wort aufrecht erhaelt, das er ueber mich geredet hat, als er sprach: Wenn deine Soehne auf ihren Weg achthaben, so dass sie in Treue vor mir leben mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele, dann soll es dir nicht an einem Mann fehlen auf dem Thron Israels. 2.5 Auch hast du ja selbst erkannt, was mir Joab, der Sohn der Zeruja, angetan hat, was er den beiden Heerobersten Israels, Abner, dem Sohn Ners, und Amasa, dem Sohn Jeters, angetan hat, dass er sie ermordete und so mit Kriegsblut den Frieden belastete. So hat er Kriegsblut an seinen Guertel gebracht, der um seine Hueften war, und an seine Schuhe, die an seinen Fuessen waren. 2.6 So handle [nun] nach deiner Weisheit und lass sein graues Haar nicht in Frieden in den Scheol hinabfahren! 2.7 Aber an den Soehnen des Gileaditers Barsillai sollst du Gnade erweisen, und sie sollen unter denen sein, die an deinem Tisch essen; denn ebenso sind sie mir entgegengekommen, als ich vor deinem Bruder Absalom floh. 2.8 Und siehe, bei dir ist Schimi, der Sohn Geras, der Benjaminiter aus Bahurim; das ist der, der mich mit einem schlimmen Fluch verflucht hat am Tag, als ich nach Mahanajim ging. Aber er kam mir dann entgegen, an den Jordan herab, und ich schwor ihm bei dem HERRN und sprach: Wenn ich dich mit dem Schwert toete! 2.9 Jetzt aber lass ihn nicht ungestraft, denn du bist ein weiser Mann und wirst erkennen, was du ihm tun sollst. Lass sein graues Haar mit Blut [befleckt] in den Scheol hinabfahren! 2.10 Und David legte sich zu seinen Vaetern und wurde in der Stadt Davids begraben. 2.11 Und die Tage, die David ueber Israel Koenig war, [betrugen] vierzig Jahre. In Hebron war er sieben Jahre Koenig, und in Jerusalem war er 33 Jahre Koenig. 2.12 Und Salomo setzte sich auf den Thron seines Vaters David, und seine Koenigsherrschaft war festgegruendet. Salomos Urteil ueber Adonija, Abjatar, Joab und Schimi. 2.13 Und Adonija, der Sohn der Haggit, kam zu Batseba, der Mutter Salomos. Und sie sagte: [Bedeutet] dein Kommen Friede? Und er sagte: [Ja,] Friede. 2.142 Und er sagte: Ich habe ein Wort an dich. Und sie sagte: Rede! 2.15 Da sagte er: Du hast selbst erkannt, dass mir das Koenigtum zukam und dass ganz Israel sein Gesicht auf mich gerichtet hatte, dass ich Koenig werden sollte. Aber das Koenigtum hat sich [von mir] gewandt und ist meinem Bruder [zuteil] geworden, weil es von dem HERRN fuer ihn [bestimmt] war. 2.16 Jetzt aber moechte ich eine einzige Bitte von dir erbitten. Weise mich nicht ab! Da sagte sie zu ihm: Rede! 2.17 Und er sagte: Sprich doch zum Koenig Salomo, denn er wird dich nicht abweisen, dass er mir Abischag, die Schunemiterin, zur Frau gebe! 2.18 Darauf sagte Batseba: Gut, ich selbst will deinetwegen mit dem Koenig reden. 2.19 So ging Batseba zum Koenig Salomo hinein, um mit ihm wegen Adonija zu reden. Und der Koenig erhob sich, [kam] ihr entgegen und beugte sich vor ihr nieder. Dann setzte er sich auf seinen Thron und liess einen Thron fuer die Koeniginmutter aufstellen; und sie setzte sich zu seiner Rechten. 2.20 Dann sagte sie: [Nur] eine einzige kleine Bitte moechte ich von dir erbitten. Weise mich nicht ab! Und der Koenig sagte zu ihr: Bitte, meine Mutter, denn ich werde dich nicht abweisen. 2.21 Und sie sagte: Moege Abischag, die Schunemiterin, deinem Bruder Adonija zur Frau gegeben werden! 2.22 Da antwortete der Koenig Salomo und sagte zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abischag, die Schunemiterin, fuer Adonija? Bitte doch gleich um das Koenigtum fuer ihn, denn er ist ja mein aelterer Bruder, und zu ihm [haelt] der Priester Abjatar und Joab, der Sohn der Zeruja! 2.23 Und der Koenig Salomo schwor bei dem HERRN und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufuegen! Um [den Preis] seines Lebens hat Adonija dieses Wort geredet! 2.24 Und nun - so wahr der HERR lebt, der mich bestaetigt hat und mich auf den Thron meines Vaters David gesetzt und der mir ein Haus gemacht hat, wie er geredet hat - fuerwahr, heute [noch] soll Adonija getoetet werden! 2.25 Und der Koenig Salomo sandte hin zu Benaja, dem Sohn Jojadas, der stiess ihn nieder. So starb er. 2.26 Zum Priester Abjatar aber sagte der Koenig: Geh nach Anatot auf dein Feld, denn du bist ein Mann des Todes! Aber am heutigen Tag will ich dich nicht toeten, weil du die Lade des Herrn HERRN vor meinem Vater David getragen hast und weil du gelitten hast in allem, worin mein Vater gelitten hat. 2.27 So verstiess Salomo den Abjatar, dass er nicht mehr Priester des HERRN war, um das Wort des HERRN zu erfuellen, das er in Silo ueber das Haus Elis geredet hatte. 2.28 Und die Kunde [davon] kam zu Joab, denn Joab hatte sich Adonija zugeneigt - Absalom aber hatte er sich nicht zugeneigt -; da floh Joab ins Zelt des HERRN und ergriff die Hoerner des Altars. 2.29 Und es wurde dem Koenig Salomo berichtet: Joab ist in das Zelt des HERRN geflohen, und siehe, er [befindet sich] neben dem Altar. Da sandte Salomo Benaja, den Sohn Jojadas, mit dem Auftrag: Geh hin, stoss ihn nieder! 2.30 So ging Benaja in das Zelt des HERRN und sagte zu Joab: So spricht der Koenig: Geh hinaus! Er aber sagte: Nein, sondern hier will ich sterben. Da brachte Benaja dem Koenig Antwort und sagte: So hat Joab geredet, und so hat er mir geantwortet. 2.31 Der Koenig sagte zu ihm: Tu, wie er geredet hat, und stoss ihn nieder und begrabe ihn! Entferne so das unschuldige Blut, das Joab vergossen hat, von mir und von dem Haus meines Vaters! 2.32 Der HERR wird sein Blut auf seinen Kopf zurueckbringen, weil er zwei Maenner niedergestossen hat, die gerechter und besser waren als er, und sie mit dem Schwert ermordet hat, ohne dass mein Vater David es wusste: Abner, den Sohn des Ner, den Heerobersten Israels, und Amasa, den Sohn des Jeter, den Heerobersten Judas. 2.33 So wird ihr Blut zurueckkehren auf den Kopf Joabs und auf den Kopf seiner Nachkommen fuer ewig; aber David und seinen Nachkommen und seinem Haus und seinem Thron wird ewig Friede [zuteil] werden von dem HERRN. 2.34 So ging Benaja, der Sohn Jojadas, hinauf, stiess ihn nieder und toetete ihn; und er wurde in seinem Haus in der Wueste begraben. 2.35 Und der Koenig setzte Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner Stelle ueber das Heer; und den Priester Zadok setzte der Koenig an die Stelle Abjatars. 2.36 Und der Koenig sandte hin und liess Schimi rufen, und er sagte zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne dort und gehe nicht von dort hinaus, hierhin oder dorthin! 2.37 Und es soll geschehen, an dem Tag, an dem du hinausgehst und den Bach Kidron ueberschreitest - das sollst du genau wissen -, musst du sterben. Dein Blut wird auf deinem Kopf sein. 2.38 Und Schimi sagte zu dem Koenig: Das Wort ist gut. Ganz wie mein Herr, der Koenig, geredet hat, so wird dein Knecht tun. So wohnte Schimi eine lange Zeit in Jerusalem. 2.39 Es geschah aber am Ende von drei Jahren, da entliefen zwei Sklaven Schimis zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem Koenig von Gat. Und man berichtete dem Schimi: Siehe, deine Sklaven sind in Gat! 2.40 Da machte sich Schimi auf und sattelte seinen Esel und ging nach Gat zu Achisch, um seine Sklaven zu suchen. Und Schimi ging hin und brachte seine Sklaven aus Gat zurueck. 2.41 Es wurde aber dem Salomo berichtet, dass Schimi von Jerusalem nach Gat gegangen und [wieder] zurueckgekommen sei. 2.42 Da sandte der Koenig hin und liess Schimi rufen, und er sagte zu ihm: Habe ich dich nicht bei dem HERRN schwoeren lassen und dich gewarnt, indem ich sagte: An dem Tag, an dem du [aus Jerusalem] hinausgehst und hierhin oder dorthin gehst - das sollst du genau wissen -, musst du sterben? Und du sagtest zu mir: Das Wort ist gut, ich habe [es] gehoert. 2.43 Warum hast du den beim HERRN [geleisteten] Schwur nicht gehalten und das Gebot, das ich dir geboten hatte? 2.44 Und der Koenig sagte zu Schimi: Du selbst kennst all das Boese, dessen [auch] dein Herz sich bewusst ist, das du meinem Vater David angetan hast. So wird der HERR deine Bosheit auf deinen Kopf zurueckkommen lassen. 2.45 Aber der Koenig Salomo wird gesegnet sein, und der Thron Davids wird bis in Ewigkeit festgegruendet sein vor dem HERRN. 2.46 Und der Koenig gab Benaja, dem Sohn Jojadas, Befehl; der ging hinaus und stiess ihn nieder; so starb er. Und das Koenigtum war in der Hand Salomos fest gegruendet. Salomos Heirat - Sein Gebet um Weisheit - Gottes Verheissung. \3\ 3.1 Und Salomo wurde Schwiegersohn des Pharao, des Koenigs von Aegypten, und nahm die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er den Bau seines Hauses und des Hauses des HERRN und der Mauer rings um Jerusalem vollendet hatte. 3.2 Jedoch opferte das Volk auf den Hoehen; denn bis zu jenen Tagen war dem Namen des HERRN [noch] kein Haus gebaut worden. 3.3 Und Salomo liebte den HERRN, so dass er in den Ordnungen seines Vaters David lebte. Jedoch brachte er auf den Hoehen Schlachtopfer und Rauchopfer dar. V. 4-15: 2Chr 1,2-13. 3.4 Und der Koenig ging nach Gibeon, um dort Schlachtopfer darzubringen, denn das war `die grosse Hoehe'; tausend Brandopfer opferte Salomo auf jenem Altar. 3.5 In Gibeon erschien der HERR dem Salomo in einem Traum bei Nacht. Und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! 3.6 Und Salomo sagte: Du selbst hast ja an deinem Knecht David, meinem Vater, grosse Gnade erwiesen, weil er vor dir gelebt hat in Treue, in Gerechtigkeit und in Aufrichtigkeit des Herzens gegen dich; und du hast ihm diese grosse Gnade bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzt, wie [es] am heutigen Tag ist. 3.7 Und nun, HERR, mein Gott, du selbst hast deinen Knecht zum Koenig gemacht anstelle meines Vaters David. Ich aber bin ein kleiner Knabe, ich weiss nicht aus- noch einzugehen. 3.8 Und dein Knecht ist inmitten deines Volkes, das du erwaehlt hast, eines grossen Volkes, das wegen [seiner] Menge nicht gezaehlt noch berechnet werden kann. 3.9 So gib denn deinem Knecht ein gehorsames Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Boese. Denn wer vermag dieses dein gewaltiges Volk zu richten? 3.10 Und das Wort war gut in den Augen des HERRN, dass Salomo um diese Sache gebeten hatte. 3.11 Und Gott sprach zu ihm: Weil du um diese Sache gebeten hast und hast dir nicht viele Tage erbeten und hast dir nicht Reichtum erbeten und hast nicht um das Leben deiner Feinde gebeten, sondern hast dir Verstaendnis erbeten, um dem Recht zu gehorchen, 3.12 siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verstaendiges Herz, so dass es vor dir keinen wie dich gegeben hat und nach dir keiner wie du aufstehen wird. 3.13 Und auch das, was du nicht erbeten hast, gebe ich dir, sowohl Reichtum als auch Ehre, so dass es unter den Koenigen keinen wie dich geben wird alle deine Tage. 3.14 Und wenn du auf meinen Wegen gehst, indem du meine Ordnungen und meine Gebote bewahrst, so, wie dein Vater David [auf ihnen] gegangen ist, dann werde ich [auch] deine Tage verlaengern. 3.15 Da erwachte Salomo, und siehe, es war ein Traum gewesen. Und er ging nach Jerusalem, und er trat vor die Lade des Bundes des HERRN und opferte Brandopfer und bereitete Heilsopfer und bereitete fuer alle seine Knechte ein [Fest]mahl. Salomos weises Urteil. 3.16 Damals kamen zwei Huren zum Koenig und traten vor ihn. 3.17 Und die eine Frau sagte: Bitte, mein Herr! Ich und diese Frau wohnen in ein [und demselben] Haus; und ich habe bei ihr im Haus geboren. 3.18 Und es geschah am dritten Tag, nachdem ich geboren hatte, gebar auch diese Frau, und wir waren beieinander, kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren im Haus. 3.19 Da starb der Sohn dieser Frau eines Nachts, weil sie sich auf ihn gelegt hatte. 3.20 Sie aber stand mitten in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite weg, waehrend deine Sklavin schlief, und legte ihn an ihren Busen; ihren toten Sohn aber legte sie an meinen Busen. 3.21 Als ich nun am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Am Morgen sah ich ihn mir genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. 3.22 Da sagte die andere Frau: Nein, sondern mein Sohn ist der lebende, und dein Sohn ist der tote. Jene aber sagte: Nein, sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebende. So stritten sie vor dem Koenig. 3.23 Da sagte der Koenig: Diese sagt: Das [hier] ist mein Sohn, der lebende, dein Sohn ist der tote. Und jene sagt: Nein, sondern dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende. 3.24 Und der Koenig sprach: Holt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert vor den Koenig. 3.25 Und der Koenig sprach: Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt der einen die [eine] Haelfte und der anderen die [andere] Haelfte! 3.26 Da sagte die Frau, deren Sohn der lebende war, zum Koenig, denn ihr Innerstes wurde erregt wegen ihres Sohnes, sie sagte also: Bitte, mein Herr! Gebt ihr das lebende Kind, aber toetet es ja nicht! Jene aber sagte: Weder mir noch dir soll es gehoeren, zerschneidet [es]! 3.27 Da antwortete der Koenig und sprach: Gebt der ersten das lebende Kindchen und toetet es ja nicht! Sie ist seine Mutter. 3.28 Und ganz Israel hoerte das Urteil, das der Koenig gefaellt hatte, und sie fuerchteten sich vor dem Koenig. Denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, [rechtes] Gericht zu halten. Salomos Beamte und Dienstleute. V. 1-6: 2Sam 8,15-18; 20,23-26. \4\ 4.1 So war der Koenig Salomo Koenig ueber ganz Israel. 4.2 Und das sind die obersten [Beamten], die er hatte: Asarja, der Sohn des Zadok, war der Priester; 4.3 Elihoref und Ahia, die Soehne des Schischa, waren [Staats-]schreiber; Joschafat, der Sohn des Ahilud, war Berater; 4.4 Benaja, der Sohn des Jojada, war ueber das Heer [gesetzt]; und Zadok und Abjatar waren Priester; 4.5 Asarja, der Sohn des Nathan, war ueber die Voegte [gesetzt]; und Sabud, der Sohn Nathans, war Priester, Freund des Koenigs; 4.6 Ahischar war ueber das Haus [gesetzt], und Hadoniram, der Sohn des Abda, [war Aufseher] ueber die Zwangsarbeit. 4.7 Und Salomo hatte zwoelf Voegte ueber ganz Israel, die versorgten den Koenig und sein Haus. Einen Monat im Jahr oblag einem [von ihnen] die Versorgung. 4.8 Und das sind ihre Namen: Der Sohn des Hur im Gebirge Ephraim; 4.9 der Sohn des Deker in Makaz und in Schaalbim und Bet-Schemesch und Elon [und] Bet-Hanan; 4.10 der Sohn des Hesed in Arubbot: er hatte [dazu] Socho und das ganze Land Hefer. 4.11 Der Sohn des Abinadab hatte das ganze Huegelland von Dor; Tafat, die Tochter Salomos, war seine Frau. 4.12 Baana, der Sohn des Ahilud, [hatte] Taanach und Megiddo und ganz Bet-Schean, das neben Zaretan [liegt], unterhalb von Jesreel, von Bet-Schean bis Abel-Mehola, bis jenseits von Jokneam. 4.13 Der Sohn des Geber war in Ramot-Gilead: er hatte die Zeltdoerfer Jairs, des Sohnes Manasses, die in Gilead sind, [und] er hatte den Landstrich Argob, der in Basan ist, sechzig grosse Staedte mit Mauern und bronzenen Riegeln. 4.14 Ahinadab, der Sohn des Iddo, war in Mahanajim; 4.15 Ahimaaz in Naftali: auch er hatte eine Tochter Salomos, die Basemat, zur Frau genommen; 4.16 Baana, der Sohn des Huschai, war in Asser und Bealot; 4.17 Joschafat, der Sohn des Paruach, in Issaschar; 4.18 Schimi, der Sohn des Ela, in Benjamin; 4.19 Geber, der Sohn des Uri, im Land Gilead, dem Land Sihons, des Koenigs der Amoriter, und Ogs, des Koenigs von Basan; und [nur] einen Vogt gab es, der im Land Juda war. 4.20 Juda und Israel waren an Menge so zahlreich wie der Sand am Meer. Sie assen und tranken und waren froehlich. Salomos Macht und Weisheit. \5\ 5.1 Und Salomo war Herrscher ueber alle Koenigreiche, vom [Euphrat-]Strom an [bis zu] dem Land der Philister und bis an die Grenze Aegyptens; sie entrichteten Tribut und dienten Salomo alle Tage seines Lebens. 5.2 Und der taegliche Bedarf Salomos betrug dreissig Kor Weizengriess und sechzig Kor Mehl, 5.3 zehn fette Rinder und zwanzig Weide-Rinder und hundert Schafe ohne die Hirsche und Gazellen und Damhirsche und die gemaesteten Voegel. 5.4 Denn er herrschte ueber das ganze [Gebiet] diesseits des [Euphrat-]Stromes, von Tifsach bis Gaza, ueber alle Koenige diesseits des Stroms; und er hatte Frieden von allen Seiten ringsumher. 5.5 Und Juda und Israel wohnten in Sicherheit, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerscheba alle Tage Salomos. 5.6 Und Salomo hatte viertausend Stallplaetze fuer die Pferde seiner Streitwagen und zwoelftausend Pferde. 5.7 Und die Voegte versorgten den Koenig Salomo und alle, die zum Tisch des Koenigs Salomo Zutritt hatten, jeder in seinem Monat; sie liessen es an nichts fehlen. 5.8 Und die Gerste und das Stroh fuer die Pferde und fuer die Wagenpferde brachte man an den Ort, wo er war, jeder nach seiner Vorschrift. 5.9 Und Gott gab Salomo Weisheit und sehr grosse Einsicht und Weite des Herzens wie der Sand am Ufer des Meeres. 5.10 Die Weisheit Salomos war groesser als die Weisheit aller Soehne des Ostens und als alle Weisheit Aegyptens. 5.11 Und er war weiser als alle Menschen, als Etan, der Esrachiter, und Heman und Kalkol und Darda, die Soehne Mahols. Und sein Name war [beruehmt] unter allen Nationen ringsum. 5.12 Und er verfasste dreitausend Sprueche, und die Zahl seiner Lieder war 1 005. 5.13 Und er redete ueber die Baeume, [angefangen] von der Zeder, die auf dem Libanon [steht], bis zum Ysop, der an der Mauer herauswaechst; und er redete ueber das Vieh und ueber die Voegel und ueber das Gewuerm und ueber die Fische. 5.14 Und man kam aus allen Voelkern, um die Weisheit Salomos zu hoeren, von allen Koenigen der Erde her, die von seiner Weisheit gehoert hatten. Salomos Vertrag mit Hiram - Vorbereitungen zum Tempelbau. 2Chr 2. 5.15 Und Hiram, der Koenig von Tyrus, sandte seine Knechte zu Salomo, denn er hatte gehoert, dass man ihn zum Koenig gesalbt hatte anstelle seines Vaters; Hiram war naemlich allezeit ein Freund Davids gewesen. 5.16 Und Salomo sandte zu Hiram und liess [ihm] sagen: 5.17 Du weisst ja selbst, dass mein Vater David dem Namen des HERRN, seines Gottes, kein Haus bauen konnte wegen des Krieges, mit dem seine Feinde ihn umringten, bis der HERR sie unter die Sohlen seiner Fuesse legte. 5.18 Nun aber hat der HERR, mein Gott, mir Ruhe verschafft ringsum; kein Widersacher ist [mehr] da und kein schlimmes Geschick. 5.19 Siehe, so gedenke ich, dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen, so wie der HERR zu meinem Vater David geredet hat, als er sprach: Dein Sohn, den ich an deiner Stelle auf deinen Thron setzen werde, er soll meinem Namen das Haus bauen. 5.20 So gib [nun] den Befehl, dass man mir Zedern vom Libanon schlaegt. Meine Knechte sollen mit deinen Knechten zusammenarbeiten. Und den Lohn fuer deine Knechte will ich dir geben, ganz wie du es sagen wirst. Denn du weisst ja, dass niemand unter uns ist, der [Bau]holz zu schlagen versteht wie die Sidonier. 5.21 Und es geschah, als Hiram die Worte Salomos hoerte, da freute er sich sehr; und er sprach: Gepriesen sei heute der HERR, der David einen weisen Sohn [als Herrscher] ueber dieses grosse Volk gegeben hat. 5.22 Und Hiram sandte zu Salomo und liess [ihm sagen]: Ich habe [die Botschaft] gehoert, die du mir gesandt hast; ich werde deinen Wunsch nach Zedernholz und nach Wacholderholz ganz erfuellen. 5.23 Meine Knechte sollen es vom Libanon ans Meer hinabbringen; ich werde dann auf dem Meer Floesse daraus machen [und sie] bis an den Ort [bringen lassen], den du mir angeben wirst, und dort will ich sie auseinandernehmen lassen. Und du kannst es [dort dann] abholen lassen. Du sollst aber meinen Wunsch erfuellen, Lebensmittel fuer mein Haus zu liefern. 5.24 So lieferte Hiram dem Salomo Zedernholz und Wacholderholz ganz nach seinem Wunsch. 5.25 Salomo aber lieferte Hiram 20 000 Kor Weizen als Verpflegung fuer sein Haus und zwanzig Kor reines Oel. Das lieferte Salomo dem Hiram Jahr fuer Jahr. 5.26 Und der HERR gab Salomo Weisheit, wie er ihm zugesagt hatte. Und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie schlossen einen Bund miteinander. 5.27 Und der Koenig Salomo hob aus ganz Israel Zwangsarbeiter aus, und die [Zahl der] Zwangsarbeiter betrug 30 000 Mann. 5.28 Er schickte sie auf den Libanon, abwechselnd 10 000 [Mann] im Monat. Einen Monat waren sie auf dem Libanon, zwei Monate in ihrem Haus; und Hadoniram war [Aufseher] ueber die Zwangsarbeit. 5.29 Und Salomo hatte 70 000 Lasttraeger und 80 000 Steinhauer im Gebirge, 5.30 abgesehen von den Obersten der Voegte Salomos, die ueber die Arbeit [eingesetzt] waren, 3 300, die das Volk beaufsichtigten, das mit der Arbeit beschaeftigt war. 5.31 Und der Koenig ordnete an, dass man grosse Steine breche, wertvolle Steine, um die Grundmauern des Hauses mit Quadern zu legen. 5.32 Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams und die Gebaliter hieben sie zurecht und richteten das Holz und die Steine zum Bau des Hauses zu. Salomos Tempelbau. V. 1-38: 2Chr 3; V. 1-20: Hes 41,1-26. \6\ 6.1 Und es geschah im 480. Jahr nach dem Auszug der Soehne Israel aus dem Land Aegypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos ueber Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, da baute er das Haus fuer den HERRN. 6.2 Und das Haus, das der Koenig Salomo fuer den HERRN baute: sechzig Ellen [betrug] seine Laenge und zwanzig [Ellen] seine Breite und dreissig Ellen seine Hoehe. 6.3 Und die Vorhalle vor dem Tempelraum des Hauses: zwanzig Ellen war ihre Laenge vor der Breite des Hauses her; zehn Ellen war ihre Breite, in der Laengsrichtung des Hauses [gemessen]. 6.4 Und er machte fuer das Haus Fenster mit Rahmen und Gitterwerk. 6.5 Und er baute an der Wand des Hauses einen Anbau ringsumher, an den Waenden des Hauses rings um den Tempelraum und den Hinterraum; und er machte Seiten[stockwerke] ringsumher. 6.6 Der untere Anbau: fuenf Ellen [betrug] seine Breite; und der mittlere: sechs Ellen seine Breite; und der dritte: sieben Ellen seine Breite. Denn er hatte dem Haus ringsum nach aussen zu Absaetze gegeben, um nicht in die Waende des Hauses einzugreifen. 6.7 Und als das Haus gebaut wurde, wurde es aus Steinen erbaut, die vom Steinbruch her unbehauen waren. Hammer und Meissel [oder] irgendein [anderes] eisernes Werkzeug waren im Haus nicht zu hoeren, als es erbaut wurde. 6.8 Der Eingang zum mittleren Seiten[stockwerk] war an der rechten Seite des Hauses; und mit [Hilfe von] Wendeltreppen stieg man zum mittleren und vom mittleren zum dritten hinauf. 6.9 Und er baute das Haus und vollendete es, und er deckte das Haus mit Balken und Bohlenreihen aus Zedern. 6.10 Und er baute den Anbau am ganzen Haus - fuenf Ellen [betrug jeweils] seine Hoehe - und fasste so das Haus mit Zedernbalken ein. 6.11 Und das Wort des HERRN geschah zu Salomo, indem er sprach: 6.12 [Was] dieses Haus [betrifft], das du baust [,so sollst du wissen]: Wenn du in meinen Ordnungen lebst und meine Rechtsbestimmungen tust und alle meine Gebote bewahrst, dass du in ihnen lebst, dann werde ich dir mein Wort aufrechterhalten, das ich zu deinem Vater David geredet habe. 6.13 Und ich werde mitten unter den Soehnen Israel wohnen und werde mein Volk Israel nicht verlassen. 6.14 Und Salomo baute das Haus und vollendete es. 6.15 Und er verkleidete die Waende des Hauses innen mit Zedernbrettern; vom Fussboden des Hauses bis an die Balken der Decke belegte er sie innen mit Holz; und er belegte den Fussboden des Hauses mit Wacholderbrettern. 6.16 Und er baute [einen Abschnitt] von zwanzig Ellen von der Rueckseite des Hauses her mit Zedernbrettern vom Fussboden bis an die [Decken]balken. So baute er [diesen Abschnitt] fuer das Haus innen zum Hinterraum aus, zum Allerheiligsten. 6.17 Vierzig Ellen [lang] war das Haus, das ist der Tempelraum vor dem Hinterraum. 6.18 Und Zedernholz war innen am Haus, Schnitzwerk von Koloquinten[blaettern] und Blumengewinden. Alles war Zedernholz, kein Stein war zu sehen. 6.19 Den Hinterraum richtete er im Innersten des Hauses her, um die Lade des Bundes des HERRN dort hinzustellen. 6.20 Und der Hinterraum war zwanzig Ellen lang und zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch. Und er ueberzog ihn mit gediegenem Gold. Auch den Zedernholz-Altar ueberzog er [damit]. 6.21 Und Salomo ueberzog das Haus innen mit gediegenem Gold und zog goldene Ketten vor dem Hinterraum entlang und ueberzog ihn mit Gold. 6.22 Das ganze Haus ueberzog er mit Gold, das ganze Haus vollstaendig. Auch den ganzen Altar, der zum Hinterraum gehoerte, ueberzog er mit Gold. 6.23 Und er machte im Hinterraum zwei Cherubim aus Oelbaumholz, zehn Ellen ihre Hoehe. 6.24 Fuenf Ellen [mass] der eine Fluegel des Cherubs und fuenf Ellen der andere Fluegel des Cherubs: zehn Ellen von dem einen Ende seiner Fluegel bis zu dem andern Ende seiner Fluegel. 6.25 Zehn Ellen [mass] auch der andere Cherub: beide Cherubim hatten ein [und dasselbe] Mass und ein [und dieselbe] Gestalt. 6.26 Die Hoehe des einen Cherubs [betrug] zehn Ellen und ebenso [die] des andern Cherubs. 6.27 Und er stellte die Cherubim in die Mitte des inneren Hauses; und die Cherubim breiteten die Fluegel aus, so dass der Fluegel des einen [Cherubs] die [eine] Wand beruehrte und der Fluegel des andern Cherubs die andere Wand beruehrte; ihre Fluegel zur Mitte des Hauses hin aber beruehrten sich gegenseitig, Fluegel an Fluegel. 6.28 Und er ueberzog die Cherubim mit Gold. 6.29 Und alle Waende des Hauses ringsum schnitzte er aus mit Schnitzwerkreliefs von Cherubim und Palmen[ornamenten] und Blumengewinden im Inneren und im Aeusseren. 6.30 Und den Fussboden des Hauses ueberzog er mit Gold, im Inneren und im Aeusseren. 6.31 Und fuer den Eingang zum Hinterraum machte er Tuerfluegel aus Oelbaumholz; die Einfassung [bildete] einen fuenffach gestaffelten Tuerrahmen. 6.32 Und in die beiden Tuerfluegel aus Oelbaumholz, auf ihnen schnitzte er Schnitzwerk von Cherubim und Palmen[ornamenten] und Blumengewinden und ueberzog sie mit Gold, und auf die Cherubim und auf die Palmen[ornamente] liess er das Gold aufhaemmern. 6.33 Und ebenso machte er fuer den Eingang zum Tempelraum Tuerrahmen aus Oelbaumholz und [machte] vierfach gestaffelte Tuerrahmen 6.34 und zwei Tueren aus Wacholderholz; die beiden Tuerfluegel der einen Tuer waren [bis an die Wand] drehbar, und die beiden Tuerfluegel der anderen Tuer waren [bis an die Wand] drehbar. 6.35 Und er schnitzte Cherubim und Palmen[ornamente] und Blumengewinde ein und ueberzog sie mit Gold, das dem Eingeritzten genau angepasst war. 6.36 Und er baute den inneren Vorhof aus drei Lagen Quadern und aus einer Lage Zedernbalken. 6.37 Im vierten Jahr wurde die Grundmauer des Hauses des HERRN gelegt, im Monat Siw; 6.38 und im elften Jahr, im Monat Bul, das ist der achte Monat, war das Haus vollendet, nach all seinen Teilen und nach all seinen Erfordernissen; so hatte er sieben Jahre daran gebaut. Salomos Palaeste. \7\ 7.1 Und an seinem [eigenen] Haus baute Salomo dreizehn Jahre, und er vollendete sein ganzes Haus. 7.2 Und er baute das Libanonwaldhaus; hundert Ellen [betrug] seine Laenge, fuenfzig Ellen seine Breite und dreissig Ellen seine Hoehe; auf vier Reihen von Zedernsaeulen [stand es], und Zedernbalken [lagen] auf den Saeulen. 7.3 Und es war mit Zedernholz gedeckt oben ueber den Tragbalken, die auf den Saeulen waren, fuenfundvierzig, [jeweils] fuenfzehn in einer Reihe. 7.4 Und [Fenster]rahmen in drei Reihen, Fenster gegenueber Fenster, dreimal. 7.5 Und alle Tueren und Fenster waren viereckig [und mit einem] Rahmen [versehen] und Fenster gegenueber Fenster, dreimal. 7.6 Er machte auch die Saeulenvorhalle - fuenfzig Ellen [betrug] ihre Laenge und dreissig Ellen ihre Breite - und [noch] eine Halle vor dieser mit Saeulen und einem Aufgang vor ihnen. 7.7 Und er machte die Thronvorhalle, wo er Gericht hielt, die Gerichtsvorhalle. Sie war mit Zedernholz gedeckt, von Boden zu Boden. 7.8 Und sein Haus, in dem er wohnte, [im] anderen Hof einwaerts von der Vorhalle war von derselben Bauart. Und Salomo baute [auch] fuer die Tochter des Pharao, die er [zur Frau] genommen hatte, ein Haus wie diese Vorhalle. 7.9 Das alles war aus wertvollen Steinen, im Mass von Quadern von innen und von aussen mit der Saege gesaegt, und zwar vom Fundament bis zum Gesims und von aussen bis zum grossen Hof. 7.10 Und das Fundament [bestand] aus wertvollen Steinen, aus grossen Steinen, Steinen von zehn Ellen und Steinen von acht Ellen. 7.11 Und darueber [lagen] wertvolle Steine, Steine nach Massen von Quadern, und Zedernholz. 7.12 Und der grosse Hof ringsum [hatte] drei Lagen Quader und eine Lage Zedernbalken, und zwar dem inneren Hof des Hauses des HERRN entsprechend und entsprechend der Vorhalle des Hauses. Tempelausstattung. 7.13 Und der Koenig Salomo sandte hin und liess Hiram von Tyrus holen. 7.14 Der war der Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naftali, sein Vater aber war ein Tyrer, ein Bronzeschmied. Er war voller Weisheit und Einsicht und Kenntnis, um jegliche Arbeit in Bronze auszufuehren. Und er kam zu dem Koenig Salomo und fuehrte [ihm] alle seine Arbeit aus. V. 15-22: 2Chr 3,15-17; 4,12.13. 7.15 Und er formte die beiden Saeulen aus Bronze: achtzehn Ellen [betrug] die Hoehe der einen Saeule, und ein Faden von zwoelf Ellen umspannte sie; ihre [Wand]staerke war vier Finger[breit, und innen war sie] hohl; ebenso war die andere Saeule. 7.16 Und er machte zwei Kapitelle, aus Bronze gegossen, um sie oben auf die Saeulen zu setzen: fuenf Ellen die Hoehe des einen Kapitells und fuenf Ellen die Hoehe des anderen Kapitells. 7.17 Geflecht in Flechtwerk, Schnuere in Kettenwerk waren an den Kapitellen, die oben auf den Saeulen waren: sieben fuer das eine Kapitell und sieben fuer das andere Kapitell. 7.18 Und er machte die Granataepfel, und zwar zwei Reihen ringsherum auf dem einen Geflecht zur Bedeckung der Kapitelle, die oben auf den Saeulen waren; und ebenso machte er es fuer das andere Kapitell. 7.19 Und die Kapitelle, die oben auf den Saeulen waren, sie alle waren in Lilienarbeit, vier Ellen [hoch]. 7.20 Und Kapitelle waren auf den beiden Saeulen auch oben darueber, dicht bei der Ausbuchtung, die hinter dem Geflecht war. Und zweihundert Granataepfel waren in Reihen ringsum auf dem [einen Kapitell und ebenso auf dem] anderen Kapitell. 7.21 Und er stellte die Saeulen an der Vorhalle des Tempelraums auf. Er stellte die rechte Saeule auf und gab ihr den Namen Jachin, und er stellte die linke Saeule auf und gab ihr den Namen Boas. 7.22 Und oben auf den Saeulen war Lilienarbeit. So wurde das Werk der Saeulen vollendet. V. 23-39: 2Chr 4,2-6; vgl. 2Mo 30,17-21. 7.23 Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem [einen] Rand bis zu seinem [anderen] Rand, ringsum rund und fuenf Ellen seine Hoehe; und eine Messschnur von dreissig Ellen umspannte es ringsherum. 7.24 Unterhalb seines Randes umgaben es ringsum Koloquinten[blaetter], dreissig Ellen lang, das Meer ringsum einschliessend. In zwei Reihen waren die Koloquinten bei seinem Guss [mit]gegossen worden. 7.25 Es stand auf zwoelf Rindern: drei waren nach Norden gewandt, drei waren nach Westen gewandt, drei waren nach Sueden gewandt, und drei waren nach Osten gewandt; und das Meer [stand] oben auf ihnen, und ihre Hinterteile waren alle nach innen [gekehrt]. 7.26 Seine Dicke war eine Handbreit und sein Rand wie der Rand eines Bechers gearbeitet, als Lilienbluete; es fasste zweitausend Bat. 7.27 Und er machte die zehn Gestelle aus Bronze: vier Ellen [betrug] die Laenge eines Gestells und vier Ellen seine Breite und drei Ellen seine Hoehe. 7.28 Und dies war die Bauart der Gestelle: Sie hatten [Schluss]leisten und [ausserdem] Leisten zwischen den Sprossen; 7.29 und auf den Leisten, die zwischen den Sprossen waren, [befanden sich] Loewen, Rinder und Cherubim und auf den Sprossen ebenso; [und] oberhalb und unterhalb der Loewen und der Rinder waren Kraenze in gehaemmerter Arbeit. 7.30 Jedes Gestell hatte vier bronzene Raeder und bronzene Achsen, und seine vier Fuesse hatten Seitenstuecke; unterhalb der Kessel waren die Seitenstuecke angegossen; einem jeden gegenueber [waren] Kraenze. 7.31 Seine Oeffnung war innerhalb der Seitenstuecke und [ragte] eine Elle darueber hinaus, und ihre Oeffnung war rund, in Gestalt eines Untersatzes, eine Elle und eine halbe Elle; und auch an ihrer Oeffnung war Schnitzwerk. Und ihre Leisten waren viereckig, nicht rund. 7.32 Die vier Raeder [befanden sich] unterhalb der Leisten; und die Halter der Raeder waren am Gestell; und die Hoehe eines Rades [betrug] eine Elle und eine halbe Elle; 7.33 und die Bauart der Raeder war wie die Bauart eines Wagenrades; ihre Halter und ihre Felgen und ihre Speichen und ihre Naben, das alles war gegossen. 7.34 Und vier Seitenstuecke waren an den vier Ecken des einzelnen Gestells: Aus [einem Stueck mit] dem Gestell waren seine Seitenstuecke. 7.35 Und oben auf dem Gestell war ein [Untersatz], eine halbe Elle hoch, rund ringsherum; und oben auf dem Gestell waren seine Halter und seine Leisten aus [einem Stueck mit] ihm. 7.36 Und er gravierte auf den [Seiten]platten, [auf] seinen Haltern und auf seinen Feldern Cherubim, Loewen und Palmen ein nach der freien Flaeche eines jeden und Kraenze ringsum. 7.37 In dieser Weise machte er die zehn Gestelle: einen Guss, ein Mass, einen Zuschnitt hatten sie alle. 7.38 Und er machte zehn Kessel aus Bronze. Vierzig Bat fasste der einzelne Kessel; vier Ellen war der einzelne Kessel [weit]; je ein Kessel [kam] auf je ein Gestell von den zehn Gestellen. 7.39 Und er stellte die Gestelle auf: fuenf auf die rechte Seite des Hauses und fuenf auf die linke Seite des Hauses. Und das Meer stellte er an der rechten Seite des Hauses auf, ostwaerts, in Richtung Sueden. 7.40 Und Hiram machte die Toepfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. Und so vollendete Hiram die Arbeit an dem ganzen Werk, das er dem Koenig Salomo fuer das Haus des HERRN ausfuehrte: 7.41 zwei Saeulen und die kugelfoermigen Kapitelle, die oben auf den beiden Saeulen waren; und die beiden Geflechte, um die beiden kugelfoermigen Kapitelle, die oben auf den Saeulen waren, zu bedecken; 7.42 und die vierhundert Granataepfel fuer die beiden Geflechte: zwei Reihen Granataepfel fuer das einzelne Geflecht, um die beiden kugelfoermigen Kapitelle, die auf der Oberseite der Saeulen waren, zu bedecken; 7.43 und die zehn Gestelle und die zehn Kessel auf den Gestellen; 7.44 das eine Meer und die zwoelf Rinder unter dem Meer; 7.45 und die Toepfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. Alle diese Geraete, die Hiram dem Koenig Salomo fuer das Haus des HERRN machte, waren aus blanker Bronze. 7.46 In der Jordanebene liess der Koenig sie giessen in der Erdgiesserei zwischen Sukkot und Zaretan. 7.47 Und Salomo liess alle Geraete ungewogen wegen der sehr, sehr grossen Menge. Das Gewicht der Bronze war nicht feststellbar. 7.48 Und Salomo machte alle die Geraete, die das Haus des HERRN [braucht]: den goldenen Altar; und den goldenen Tisch, auf dem die Schaubrote [liegen]; 7.49 und die Leuchter, fuenf zur Rechten und fuenf zur Linken vor dem Hinterraum, aus gediegenem Gold; und die Blueten, die Lampen und die Dochtscheren aus Gold; 7.50 und die Becken und die Messer, die Sprengschalen, die Schalen und die Feuerbecken aus gediegenem Gold; und die Angeln an den Tuerfluegeln des inneren Hauses, des Allerheiligsten, [und] an den Tuerfluegeln des Hauses, des Tempelraums, aus Gold. 7.51 So wurde das ganze Werk, das der Koenig Salomo ausfuehrte, das Haus des HERRN, vollendet. Und Salomo brachte die heiligen Gaben seines Vaters David hinein. Das Silber und das Gold und die Geraete legte er in die Schatzkammern des Hauses des HERRN. Tempelweihe - Salomos Ansprache, Gebet und Festopfer. V. 8-11: 2Chr 5,2-14. \8\ 8.1 Damals versammelte Salomo die Aeltesten von Israel [und] alle Oberhaeupter der Staemme, die Fuersten der Geschlechter der Soehne Israel, zum Koenig Salomo nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des HERRN heraufzuholen aus der Stadt Davids, das ist Zion. 8.2 Und alle Maenner von Israel versammelten sich zum Koenig Salomo im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, am Fest. 8.3 Alle Aeltesten von Israel kamen, und die Priester trugen die Lade 8.4 und brachten die Lade des HERRN hinauf, dazu das Zelt der Begegnung und alle heiligen Geraete, die im Zelt waren; die Priester und die Leviten brachten sie hinauf. 8.5 Und der Koenig Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm eingefunden hatte [und] mit ihm vor der Lade [stand], opferten Schafe und Rinder, die vor Menge nicht berechnet und nicht gezaehlt werden konnten. 8.6 Und die Priester brachten die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz in den Hinterraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Fluegel der Cherubim; 8.7 denn die Cherubim breiteten die Fluegel aus ueber den Platz der Lade, und die Cherubim beschirmten die Lade und ihre Stangen von oben her. 8.8 Und die Stangen waren so lang, dass die Enden der Stangen [nur] vom Heiligen aus, vor dem Hinterraum, zu sehen waren; aber nach aussen waren sie nicht sichtbar. Und sie sind dort bis zum heutigen Tag. 8.9 Nichts war in der Lade als nur die beiden steinernen Tafeln, die Mose am Horeb dort hineingelegt hatte, als der HERR mit den Soehnen Israel [einen Bund] schloss, als sie aus dem Land Aegypten zogen. 8.10 Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen, da erfuellte die Wolke das Haus des HERRN; 8.11 und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hinzutreten, um den Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus des HERRN. V. 12-21: 2Chr 6,1-11. 8.12 Damals sprach Salomo: Der HERR hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen will. 8.13 Gebaut, ja gebaut habe ich ein fuerstliches Haus fuer dich, eine Staette, wo du thronen sollst fuer Ewigkeiten. 8.14 Darauf wandte der Koenig sein Angesicht und segnete die ganze Versammlung Israels, wobei die ganze Versammlung Israels dastand; 8.15 und er sagte: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der mit seinem Mund zu meinem Vater David geredet und mit seiner Hand erfuellt hat, [was er verheissen hatte,] als er sprach: 8.16 Von dem Tag an, da ich mein Volk Israel aus Aegypten herausfuehrte, habe ich aus allen Staemmen Israels keine Stadt erwaehlt, um [darin] ein Haus zu bauen, damit mein Name dort sei; aber ich habe David erwaehlt, dass er [Koenig] ueber mein Volk Israel sei. 8.17 Nun lag es meinem Vater David am Herzen, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. 8.18 Doch der HERR sprach zu meinem Vater David: Dass dir [das] am Herzen lag, meinem Namen ein Haus zu bauen, [daran] hast du gut getan, dass dir [das] am Herzen lag. 8.19 Jedoch wirst du selbst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommt, der wird meinem Namen das Haus bauen. 8.20 Und der HERR hat sein Wort aufrechterhalten, das er geredet hat. So bin ich denn an die Stelle meines Vaters David getreten und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, so wie der HERR zugesagt hat, und habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, das Haus gebaut; 8.21 und ich habe dort einen Platz fuer die Lade hergerichtet, in der der Bund des HERRN ist, den er mit unseren Vaetern geschlossen hat, als er sie aus dem Land Aegypten herausfuehrte. V. 22-61: 2Chr 6,12-42. 8.22 Und Salomo trat vor den Altar des HERRN angesichts der ganzen Versammlung Israels und breitete seine Haende zum Himmel aus. 8.23 Und er sprach: HERR, Gott Israels! Kein Gott ist dir gleich im Himmel oben und auf der Erde unten, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die vor dir leben mit ihrem ganzen Herzen; 8.24 der du deinem Knecht, meinem Vater David, gehalten hast, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfuellt, wie es am heutigen Tag ist. 8.25 Und nun, HERR, Gott Israels, halte deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast, als du sprachst: Es soll dir nicht an einem Mann fehlen vor meinem Angesicht, der auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Soehne auf ihren Weg achten, dass sie vor mir leben, wie du vor mir gelebt hast. 8.26 Und nun, Gott Israels, moegen sich doch deine Worte als zuverlaessig erweisen, die du zu deinem Knecht, meinem Vater David, geredet hast! - 8.27 Ja, sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel koennen dich nicht fassen; wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! 8.28 Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, dass du hoerst auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir betet, 8.29 dass deine Augen Nacht und Tag geoeffnet seien ueber dieses Haus hin, ueber die Staette, von der du gesagt hast: Mein Name soll dort sein, dass du hoerst auf das Gebet, das dein Knecht zu dieser Staette hin betet. 8.30 Und hoere auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie zu dieser Staette hin richten werden. Du selbst moegest es hoeren an der Staette, wo du thronst, im Himmel, ja, hoere und vergib! 8.31 Wenn jemand gegen seinen Naechsten suendigt und der einen Fluch auf ihn legt, um ihn unter einen Fluch zu stellen, und er kommt [und] spricht den Fluch aus vor deinem Altar in diesem Haus, 8.32 dann hoere du es im Himmel und handle und richte deine Knechte, indem du den Schuldigen schuldig sprichst, um seinen Weg auf sein Haupt zu bringen, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, um ihm nach seiner Gerechtigkeit zu geben! 8.33 Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie gegen dich gesuendigt haben, und sie kehren zu dir um und preisen deinen Namen und beten und flehen zu dir [um Gnade] in diesem Haus, 8.34 dann hoere du es im Himmel und vergib die Suende deines Volkes Israel; und bring sie in das Land zurueck, das du ihren Vaetern gegeben hast! 8.35 Bleibt der Himmel verschlossen, so dass es keinen Regen gibt, weil sie gegen dich gesuendigt haben, und sie beten zu dieser Staette hin und preisen deinen Namen und kehren um von ihrer Suende, weil du sie demuetigst, 8.36 dann hoere du es im Himmel und vergib die Suende deiner Knechte und deines Volkes Israel - denn du zeigst ihnen den guten Weg, auf dem sie gehen sollen - und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbteil gegeben hast! 8.37 Wenn eine Hungersnot im Land herrscht, wenn eine Pest ausbricht, wenn es Getreidebrand, Vergilben [des Getreides], Heuschrecken [oder] Hundsfliegen gibt, wenn sein Feind es im Land seiner Tore belagert, [wenn es also] irgendeine Plage, irgendeine Krankheit [gibt 8.38 und dann] irgendein Gebet, irgendein Flehen [aufsteigt], was von irgendeinem Menschen [oder] von deinem ganzen Volk Israel geschehen mag - [je nachdem], was einer als Plage seines Herzens erkennt -, und er zu diesem Haus hin seine Haende ausbreitet, 8.39 dann hoere du es im Himmel, der Staette, wo du thronst, und vergib und handle und gib jedem nach all seinen Wegen, da du sein Herz kennst - denn du, du allein kennst das Herz aller Menschenkinder -, 8.40 damit sie dich fuerchten all die Tage, die sie in dem Land leben, das du unsern Vaetern gegeben hast! 8.41 Und auch auf den Auslaender, der nicht von deinem Volk Israel ist, aber um deines Namens willen aus fernem Land kommt - 8.42 denn sie werden von deinem grossen Namen hoeren und von deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm -, wenn er nun kommt und betet zu diesem Haus hin, 8.43 [dann] hoere du es im Himmel, der Staette, wo du thronst, und handle nach allem, worum der Auslaender zu dir ruft, damit alle Voelker der Erde deinen Namen erkennen, damit sie dich fuerchten wie dein Volk Israel und damit sie erkennen, dass dein Name ausgerufen ist ueber diesem Haus, das ich gebaut habe! 8.44 Wenn dein Volk zum Krieg gegen seinen Feind auszieht auf dem Weg, den du sie sendest, und [wenn] sie [dann] zum HERRN beten in Richtung auf die Stadt, die du erwaehlt hast, und [auf] das Haus, das ich deinem Namen gebaut habe, 8.45 dann hoere im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe [ihnen] ihr Recht! 8.46 Wenn sie gegen dich suendigen - denn es gibt keinen Menschen, der nicht suendigt - und du ueber sie erzuernst und sie vor dem Feind dahingibst und ihre Bezwinger sie gefangen wegfuehren in das Land des Feindes, [in] ein fernes oder ein nahes, 8.47 und sie nehmen es sich zu Herzen in dem Land, wohin sie gefangen weggefuehrt worden sind, und kehren um und flehen zu dir im Land ihrer Bezwinger, indem sie sagen: Wir haben gesuendigt und haben uns schuldig gemacht, wir haben gottlos gehandelt; 8.48 und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangen weggefuehrt haben, und sie beten zu dir in Richtung auf ihr Land, das du ihren Vaetern gegeben hast, [auf] die Stadt, die du erwaehlt hast, und [auf] das Haus, das ich deinem Namen gebaut habe, 8.49 dann hoere im Himmel, der Staette, wo du thronst, ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe [ihnen] ihr Recht! 8.50 Und vergib deinem Volk, worin sie gegen dich gesuendigt haben, und alle ihre Vergehen, mit denen sie sich gegen dich vergangen haben; und lass sie Erbarmen finden vor ihren Bezwingern, dass die sich ueber sie erbarmen! 8.51 Denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du aus Aegypten, mitten aus dem Eisenschmelzofen, herausgefuehrt hast. 8.52 So lass deine Augen offen sein fuer das Flehen deines Knechtes und fuer das Flehen deines Volkes Israel, dass du auf sie hoerst, sooft sie zu dir rufen! 8.53 Denn du, du hast sie fuer dich zum Erbteil ausgesondert aus allen Voelkern der Erde, so wie du durch deinen Knecht Mose geredet hast, als du unsere Vaeter aus Aegypten herausfuehrtest, Herr, HERR! V. 54-66: 2Chr 7,1-10. 8.54 Und es geschah, als Salomo dieses ganze Gebet und Flehen zu dem HERRN zu Ende gebetet hatte, stand er auf von [der Stelle] vor dem Altar des HERRN, wo er auf den Knien gelegen hatte, seine Haende zum Himmel ausgebreitet. 8.55 Und er trat hin und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme und sprach: 8.56 Gepriesen sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, nach allem, was er geredet hat! Nicht ein einziges Wort ist dahingefallen von all seinen guten Worten, die er durch seinen Knecht Mose geredet hat. 8.57 Der HERR, unser Gott, sei mit uns, so wie er mit unseren Vaetern gewesen ist. Er verlasse uns nicht und verstosse uns nicht, 8.58 um so unser Herz zu ihm zu neigen, damit wir auf all seinen Wegen gehen und seine Gebote und seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen einhalten, die er unseren Vaetern geboten hat! 8.59 Moechten diese meine Worte, mit denen ich vor dem HERRN um Gnade gefleht habe, dem HERRN, unserm Gott, nahe sein, Tag und Nacht, dass er das Recht seines Knechtes und das Recht seines Volkes Israel ausfuehre - die Sache eines [jeden] Tages an ihrem Tag -, 8.60 damit alle Voelker der Erde erkennen, dass der HERR Gott ist und sonst keiner! 8.61 Und euer Herz sei ungeteilt mit dem HERRN, unserem Gott, in seinen Ordnungen zu leben und seine Gebote zu halten, wie es am heutigen Tag ist! 8.62 Und der Koenig und ganz Israel mit ihm brachten vor dem HERRN Schlachtopfer dar. 8.63 Und Salomo schlachtete als Heilsopfer, das er dem HERRN darbrachte, 22 000 Rinder und 120 000 Schafe. So weihten der Koenig und alle Soehne Israel das Haus des HERRN ein. 8.64 An jenem Tag heiligte der Koenig die Mitte des Vorhofes, der vor dem Haus des HERRN [lag]; denn dort bereitete er das Brandopfer zu und das Speisopfer und die Fettstuecke der Heilsopfer; denn der bronzene Altar, der vor dem HERRN [stand], war zu klein, um das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstuecke der Heilsopfer zu fassen. 8.65 Und Salomo veranstaltete zu jener Zeit das Fest und ganz Israel mit ihm, eine grosse Versammlung, von da, wo man nach Hamat hineinkommt, bis an den Bach Aegyptens, vor dem HERRN, unserm Gott, sieben Tage lang und [weitere] sieben Tage, [zusammen] vierzehn Tage. 8.66 Am achten Tag entliess er das Volk. Und sie segneten den Koenig und gingen zu ihren Zelten, froehlich und guten Mutes ueber all das Gute, das der HERR seinem Knecht David und seinem Volk Israel erwiesen hatte.  Gottes Antwort auf Salomos Gebet. 2Chr 7,11-22. \9\ 9.1 Und es geschah, als Salomo den Bau des Hauses des HERRN und des Hauses des Koenigs vollendet hatte, dazu alles, was Salomo gefiel, [alles,] was er auszufuehren wuenschte, 9.2 da erschien der HERR dem Salomo zum zweiten Mal, wie er ihm in Gibeon erschienen war. 9.3 Und der HERR sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet und dein Flehen gehoert, das du vor mir gefleht hast. Ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, geheiligt, um meinen Namen dort niederzulegen fuer ewig; und meine Augen und mein Herz sollen allezeit dort [gegenwaertig] sein. 9.4 Und du, wenn du vor mir lebst, ebenso wie dein Vater David gelebt hat in Lauterkeit des Herzens und in Aufrichtigkeit, indem du nach allem handelst, was ich dir geboten habe, und [wenn] du meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen einhaeltst, 9.5 dann werde ich den Thron deines Koenigtums ueber Israel festigen fuer ewig, so wie ich ueber deinen Vater David geredet habe, als ich sprach: Es soll dir nicht an einem Mann auf dem Thron Israels fehlen. 9.6 Wenn ihr euch aber von mir abwendet, ihr und eure Kinder, und meine Gebote [und] meine Ordnungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht einhaltet, sondern hingeht und anderen Goettern dient und euch vor ihnen niederwerft, 9.7 dann werde ich Israel ausrotten aus dem Land, das ich ihnen gegeben habe; und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegstossen. So wird Israel zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Voelkern werden. 9.8 Und dieses Haus wird eine Truemmerstaette werden; jeder, der an ihm voruebergeht, wird sich entsetzen und pfeifen. Und man wird sagen: Warum hat der HERR an diesem Land und an diesem Haus so gehandelt? 9.9 Dann wird man sagen: Weil sie den HERRN, ihren Gott, der ihre Vaeter aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat, verlassen und sich an andere Goetter gehalten haben und sich vor ihnen niedergeworfen und ihnen gedient haben, darum hat der HERR all dieses Unheil ueber sie gebracht. Salomos Gabe an Hiram - Salomos Zwangsarbeiter, Festungsbauten, Vorratsstaedte und Schiffahrt. 2Chr 8. 9.10 Und es geschah am Ende der zwanzig Jahre, in denen Salomo die beiden Haeuser, das Haus des HERRN und das Haus des Koenigs, gebaut hatte - 9.11 Hiram, der Koenig von Tyrus, hatte Salomo unterstuetzt mit Zedernholz, mit Wacholderholz und mit Gold ganz nach seinem Wunsch -, damals gab der Koenig Salomo dem Hiram zwanzig Staedte im Land Galilaea. 9.12 Und Hiram zog von Tyrus aus, um [sich] die Staedte anzusehen, die Salomo ihm gegeben hatte; und sie waren nicht recht in seinen Augen. 9.13 Und er sagte: Was sind das fuer Staedte, die du mir gegeben hast, mein Bruder! Und er nannte sie `Land Kabul' [,und so heissen sie] bis zum heutigen Tag. 9.14 Hiram hatte naemlich dem Koenig 120 Talente Gold gesandt. 9.15 Und dies ist die Sache [mit] den Zwangsarbeitern, die der Koenig Salomo aushob, um das Haus des HERRN zu bauen sowie sein [eigenes] Haus und den Millo und die Mauer von Jerusalem und Hazor und Megiddo und Geser - 9.16 der Pharao, der Koenig von Aegypten, war heraufgezogen und hatte Geser eingenommen und es mit Feuer verbrannt und die Kanaaniter, die in der Stadt wohnten, erschlagen und hatte es seiner Tochter, der Frau des Salomo, als Mitgift gegeben! 9.17 Und Salomo baute Geser und das untere Bet-Horon 9.18 und Baalat und Tamar in der Wueste im Land [Juda] 9.19 und alle Vorratsstaedte, die Salomo hatte, und die Wagenstaedte und die Pferdestaedte und [alles,] was Salomo sonst noch zu bauen wuenschte in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Land seiner Herrschaft -: 9.20 alles Volk, das uebriggeblieben war von den Amoritern, den Hetitern, den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, die nicht von den Soehnen Israel waren, 9.21 deren Soehne, die nach ihnen im Land uebriggeblieben waren, weil die Soehne Israel an ihnen den Bann nicht hatten vollstrecken koennen, die hob Salomo als Sklaven zur Zwangsarbeit [fuer seine Bauten] aus; [und so ist es] bis zum heutigen Tag. 9.22 Aber von den Soehnen Israel machte Salomo keine Sklaven, sondern sie waren Kriegsleute und seine Knechte und seine Obersten und seine Wagenkaempfer und Oberste ueber seine Streitwagen und seine Pferde. 9.23 Dies sind die Obersten der Voegte, die ueber die Bauarbeiten Salomos [gesetzt] waren: 550, die ueber das Volk herrschten, das mit der Arbeit beschaeftigt war. 9.24 Sobald die Tochter des Pharao aus der Stadt Davids in ihr Haus hinaufgezogen war, das er fuer sie erbaut hatte, da baute er den Millo. 9.25 Und Salomo opferte dreimal im Jahr Brandopfer und Heilsopfer auf dem Altar, den er fuer den HERRN gebaut hatte, und brachte Rauchopfer auf ihm dar, der vor dem HERRN [stand]. Und er vollendete das Haus. 9.26 Und der Koenig Salomo baute eine Flotte in Ezjon-Geber, das bei Elat am Ufer des Schilfmeeres im Land Edom [liegt]. 9.27 Und Hiram schickte auf der Flotte seine Knechte [mit], seekundige Schiffsleute [,die] mit den Knechten Salomos [fuhren]. 9.28 Und sie gelangten nach Ofir und holten von dort Gold, 420 Talente, und brachten [es] zum Koenig Salomo. Die Koenigin von Saba bei Salomo. 2Chr 9,1-12. \10\ 10.1 Und die Koenigin von Saba hoerte von Salomos Ruf [und von dem Haus, das er gebaut hatte] fuer den Namen des HERRN. Da kam sie, um ihn mit Raetsel[fragen] zu pruefen. 10.2 Und sie kam nach Jerusalem mit einem sehr zahlreichen Gefolge, mit Kamelen, die Balsamoele und Gold trugen in sehr grosser Menge und Edelsteine. Und sie kam zu Salomo und redete zu ihm alles, was in ihrem Herzen war. 10.3 Und Salomo beantwortete ihr all ihre Fragen. Nichts war vor dem Koenig verborgen, das er ihr nicht haette beantworten koennen. 10.4 Und als die Koenigin von Saba all die Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, 10.5 und die Speise [auf] seiner Tafel und die Sitzordnung seiner Knechte und die Aufwartung seiner Diener und ihre Kleidung und seine Getraenke und sein Brandopfer, das er im Haus des HERRN opferte, da geriet sie vor Staunen ausser sich 10.6 und sagte zum Koenig: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Land ueber deine Taten und ueber deine Weisheit gehoert habe! 10.7 Ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Doch siehe, nicht die Haelfte ist mir berichtet worden! Du hast an Weisheit und Guetern die Kunde uebertroffen, die ich gehoert habe. 10.8 Gluecklich sind deine Maenner, gluecklich diese deine Knechte, die staendig vor dir stehen, die deine Weisheit hoeren! 10.9 Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf den Thron Israels zu setzen! Weil der HERR Israel ewig liebt, hat er dich als Koenig eingesetzt, damit du Recht und Gerechtigkeit uebst. 10.10 Und sie gab dem Koenig 120 Talente Gold und Balsamoele in sehr grosser Menge und Edelsteine. Nie wieder kam so viel Balsamoel [ins Land] wie dieses, das die Koenigin von Saba dem Koenig Salomo gab. - 10.11 Auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ofir holte, brachte aus Ofir Almuggim-Hoelzer in sehr grosser Menge und Edelsteine. 10.12 Und der Koenig machte von den Almuggim-Hoelzern ein Gelaender fuer das Haus des HERRN und fuer das Haus des Koenigs und Zithern und Harfen fuer die Saenger. Nie [mehr] kam so [viel] Almuggim-Holz [ins Land], noch wurde [jemals wieder so viel] gesehen bis zum heutigen Tag. - 10.13 Der Koenig Salomo aber gab der Koenigin von Saba alles, was sie sich wuenschte, was sie erbeten hatte, abgesehen von dem, was er ihr [schon] gegeben hatte nach der Freigebigkeit des Koenigs Salomo. Und sie wandte sich und zog in ihr Land, sie und ihre Knechte. Salomos Reichtum. V. 14-29: 2Chr 9,13-28. 10.14 Und das Gewicht des Goldes, das bei Salomo in einem einzigen Jahr einging, [betrug] 666 Talente Gold 10.15 ausser dem, was von den Handelsleuten und dem Gewinn der Haendler und von allen Koenigen Arabiens und den Statthaltern des Landes [einging]. 10.16 Und der Koenig Salomo machte zweihundert Langschilde aus legiertem Gold - [mit] sechshundert [Schekel] Gold ueberzog er jeden Langschild - 10.17 und dreihundert Kleinschilde aus legiertem Gold, [mit] drei Minen Gold ueberzog er jeden Kleinschild. Und der Koenig gab sie in das Libanonwaldhaus. 10.18 Und der Koenig machte einen grossen Thron aus Elfenbein und ueberzog ihn mit reinem Gold. 10.19 Sechs Stufen hatte der Thron, und einen runden Kopf hatte der Thron auf seiner Rueckseite; und Armlehnen waren auf dieser und auf jener Seite am Sitzplatz, und zwei Loewen standen neben den Armlehnen; 10.20 und zwoelf Loewen standen da auf den sechs Stufen, auf dieser und auf jener Seite. Niemals ist so [etwas] gemacht worden fuer irgendwelche [anderen] Koenigreiche. 10.21 Und alle Trinkgefaesse des Koenigs Salomo waren aus Gold, und alle Geraete des Libanonwaldhauses waren aus gediegenem Gold. Silber galt in den Tagen Salomos ueberhaupt nichts. 10.221 Denn der Koenig hatte Tarsis-Schiffe auf dem Meer, [die fuhren] mit den Schiffen Hirams. Einmal in drei Jahren kamen die Tarsis-Schiffe, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pavianen. 10.23 So war der Koenig Salomo groesser als alle Koenige der Erde an Reichtum und an Weisheit. 10.24 Und die ganze Erde suchte das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hoeren, die Gott in sein Herz gegeben hatte. 10.25 Und sie brachten jeder sein Geschenk: Geraete aus Silber und Geraete aus Gold und Gewaender und Waffen und Balsamoele, Pferde und Maultiere; so geschah es Jahr fuer Jahr. V. 26-29: 2Chr 1,14-17. 10.26 Und Salomo brachte Streitwagen und Pferde zusammen, und er hatte 1 400 Streitwagen und 12 000 Pferde; und er legte sie in die Wagenstaedte und zu dem Koenig nach Jerusalem. 10.27 Und der Koenig machte das Silber in Jerusalem [an Menge] den Steinen gleich, und die Zedern machte er an Menge den Maulbeerfeigenbaeumen gleich, die in der Niederung [wachsen]. 10.28 Und die Ausfuhr der Pferde fuer Salomo [erfolgte] aus Aegypten und aus Koe. Die Aufkaeufer des Koenigs holten [sie] aus Koe gegen Bezahlung. 10.29 Bei der Ausfuhr aus Aegypten wurde ein Wagen fuer 600 [Schekel] Silber gehandelt und ein Pferd fuer 150. Und so fuehrte man [sie] fuer alle Koenige der Hetiter und fuer die Koenige von Aram durch die Aufkaeufer [wieder] aus. Salomos Vielweiberei und Goetzendienst. \11\ 11.1 Der Koenig Salomo aber liebte viele auslaendische Frauen, und zwar neben der Tochter des Pharao moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische, hetitische, 11.2 von den Nationen, von denen der HERR zu den Soehnen Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht zu ihnen eingehen, und sie sollen nicht zu euch eingehen; fuerwahr, sie wuerden euer Herz ihren Goettern zuneigen! An diesen hing Salomo mit Liebe. 11.3 Und er hatte siebenhundert vornehme Frauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen neigten sein Herz. 11.4 Und es geschah zur Zeit, als Salomo alt geworden war, da neigten seine Frauen sein Herz anderen Goettern zu. So war sein Herz nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. 11.5 Und Salomo folgte der Astarte nach, der Goettin der Sidonier, und dem Milkom, dem Scheusal der Ammoniter. 11.6 Und Salomo tat, was boese war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht so treu nach wie sein Vater David. 11.7 Damals baute Salomo eine Hoehe fuer Kemosch, das Scheusal der Moabiter, auf dem Berg, der Jerusalem gegenueber[liegt], und fuer Moloch, das Scheusal der Soehne Ammon. 11.8 Ebenso machte er [es] fuer all seine auslaendischen Frauen, die ihren Goettern Rauchopfer und Schlachtopfer darbrachten. 11.9 Da wurde der HERR zornig ueber Salomo, weil er sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war 11.10 und ihm in dieser Sache geboten hatte, nicht anderen Goettern nachzufolgen. Aber er hatte nicht beachtet, was der HERR [ihm] geboten hatte. 11.11 Da sprach der HERR zu Salomo: Weil dir dies bewusst war und du meinen Bund nicht beachtet hast und meine Ordnungen, die ich dir geboten habe, werde ich das Koenigreich ganz bestimmt von dir wegreissen und es einem Knecht von dir geben. 11.12 Doch in deinen Tagen will ich es nicht tun um deines Vaters David willen, [sondern] aus der Hand deines Sohnes werde ich es reissen. 11.13 Doch will ich nicht das ganze Koenigreich wegreissen: einen Stamm will ich deinem Sohn geben um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, das ich erwaehlt habe. Salomos Widersacher und Tod. 11.14 Und der HERR liess Salomo einen Widersacher erstehen, den Edomiter Hadad; der war vom koeniglichen Geschlecht in Edom. 11.15 Es geschah naemlich, als David Edom geschlagen hatte, als der Heeroberste Joab hinaufgezogen war, um die Erschlagenen [Israels] zu begraben, und er alles Maennliche in Edom umbrachte - 11.16 denn sechs Monate waren Joab und ganz Israel dort geblieben, bis er alles Maennliche in Edom ausgerottet hatte -, 11.17 da floh Hadad, er und [einige] edomitische Maenner von den Knechten seines Vaters mit ihm, um nach Aegypten zu [ent]kommen; Hadad aber war [damals] ein sehr junger Mann. 11.18 Und sie machten sich aus Midian auf und kamen nach Paran und nahmen Maenner aus Paran mit sich und kamen nach Aegypten zum Pharao, dem Koenig von Aegypten. Und er gab ihm ein Haus und wies ihm [sein] Brot zu und gab ihm Land. 11.19 Und Hadad fand reichlich Gunst in den Augen des Pharao, und der gab ihm die Schwester seiner Frau, die Schwester der Koenigin Tachpenes, zur Frau. 11.20 Und die Schwester der Tachpenes gebar ihm Genubat, seinen Sohn; und Tachpenes entwoehnte ihn im Haus des Pharao. Und Genubat blieb im Haus des Pharao unter den Soehnen des Pharao. 11.21 Als aber Hadad in Aegypten hoerte, dass David sich zu seinen Vaetern gelegt hatte und dass der Heeroberste Joab tot war, da sagte Hadad zum Pharao: Entlass mich, dass ich in mein Land ziehe! 11.22 Und der Pharao sagte zu ihm: Was fehlt dir bei mir? Nun aber suchst du in dein Land zu ziehen? Er jedoch sagte: Nicht doch - aber entlass mich, bitte! 11.23 Und Gott liess Salomo [noch] einen Widersacher erstehen, [naemlich] Reson, den Sohn Eljadas, der von seinem Herrn Hadad-Eser, dem Koenig von Zoba, geflohen war. 11.24 Der sammelte Maenner um sich und wurde Oberster einer Raeuberschar, als David die Aramaeer umbrachte. Und sie zogen nach Damaskus und liessen sich darin nieder, und sie herrschten in Damaskus wie Koenige. 11.25 Und er war fuer Israel ein Widersacher alle Tage Salomos, und [zwar zusaetzlich] zu dem Unheil, das Hadad [bedeutete]; und er verabscheute Israel; und er wurde Koenig ueber Aram. 11.26 Und Jerobeam, der Sohn des Nebat, ein Ephratiter von Zereda - und der Name seiner Mutter, einer Witwe, war Zerua -, ein Beamter Salomos, auch er erhob die Hand gegen den Koenig. 11.27 Und dies war der Anlass [dafuer], dass er die Hand gegen den Koenig erhob: Salomo baute den Millo [und] schloss die Luecke [in] der Stadt seines Vaters David. 11.28 Der Mann Jerobeam aber war ein vermoegender Mann; und als Salomo sah, dass der junge Mann [gute] Arbeit leistete, da bestellte er ihn zur Aufsicht ueber alle Last[arbeiter] des Hauses Joseph. 11.29 Und es geschah in jener Zeit, als Jerobeam [einmal] aus Jerusalem hinausging, da traf ihn der Prophet Ahija, der Silonit, auf dem Weg. Der hatte sich mit einem neuen Mantel bekleidet. Als sie nun beide allein auf dem [freien] Feld waren, 11.30 da fasste Ahija den neuen Mantel, den er anhatte, und zerriss ihn in zwoelf Stuecke, 11.31 und er sagte zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stuecke! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will das Koenigreich aus der Hand Salomos reissen und will dir die zehn Staemme geben. - 11.32 Aber der eine Stamm soll ihm [weiterhin] gehoeren um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, der Stadt, die ich erwaehlt habe aus allen Staemmen Israels. - 11.33 Denn sie haben mich verlassen und haben sich niedergeworfen vor Astarte, der Goettin der Sidonier, vor Kemosch, dem Gott der Moabiter, und vor Milkom, dem Gott der Soehne Ammon, und sind nicht auf meinen Wegen gegangen, dass sie getan haetten, was recht ist in meinen Augen. Und meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen [hat er nicht bewahrt] wie sein Vater David. 11.34 Doch will ich nicht aus seiner Hand das ganze Koenigreich nehmen, sondern will ihn zum Fuersten einsetzen alle Tage seines Lebens um meines Knechtes David willen, den ich erwaehlt habe, der meine Gebote und meine Ordnungen bewahrt hat. 11.35 Aber aus der Hand seines Sohnes will ich das Koenigreich nehmen und es dir geben, die zehn Staemme; 11.36 und seinem Sohn will ich einen Stamm geben, damit mein Knecht David alle Tage eine Leuchte vor mir hat in Jerusalem, der Stadt, die ich mir erwaehlt habe, um meinen Namen dort niederzulegen. 11.37 Dich aber will ich nehmen, dass du als Koenig ueber alles herrschst, was deine Seele begehrt, und du sollst Koenig ueber Israel werden. 11.38 Und es wird geschehen, wenn du auf alles, was ich dir gebiete, hoerst und auf meinen Wegen gehst und tust, was recht ist in meinen Augen, indem du meine Ordnungen und meine Gebote bewahrst, wie mein Knecht David getan hat, dann werde ich mit dir sein und dir ein bestaendiges Haus bauen, wie ich es fuer David gebaut habe. Und ich werde dir Israel geben 11.39 und werde die Nachkommenschaft Davids um dieser [Sache] willen demuetigen, doch nicht fuer immer. 11.40 Und Salomo suchte Jerobeam zu toeten. Jerobeam aber machte sich auf und floh nach Aegypten zu Schischak, dem Koenig von Aegypten; und er war in Aegypten bis zum Tod Salomos. V. 41-43: 2Chr 9,29-31. 11.41 Die uebrige Geschichte Salomos und alles, was er getan hat, und seine Weisheit, ist die nicht geschrieben in dem Buch der Geschichte Salomos? 11.42 Und die Tage, die Salomo in Jerusalem ueber ganz Israel als Koenig herrschte, [betrugen] vierzig Jahre. 11.43 Und Salomo legte sich zu seinen Vaetern und wurde in der Stadt seines Vaters David begraben. Und sein Sohn Rehabeam wurde an seiner Stelle Koenig. Rehabeams Torheit - Teilung des Reiches - Jerobeam. V. 1-24: 2Chr 10; 11,1-4. \12\ 12.1 Und Rehabeam ging nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum Koenig zu machen. 12.2 Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn des Nebat, [das] hoerte - er war aber noch in Aegypten, wohin er vor dem Koenig Salomo geflohen war -, da kehrte Jerobeam aus Aegypten zurueck. 12.3 Und sie sandten hin und liessen ihn rufen. Da kamen Jerobeam und die ganze Versammlung Israels. Und sie redeten zu Rehabeam und sagten: 12.4 Dein Vater hat unser Joch hart gemacht. Du aber erleichtere nun den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt hat! Dann wollen wir dir dienen. 12.5 Er sagte zu ihnen: Geht hin, noch drei Tage, dann kommt wieder zu mir! Und das Volk ging hin. 12.6 Und der Koenig Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er [noch] am Leben war, und sagte: Wie ratet ihr, diesem Volk Antwort zu geben? 12.7 Und sie redeten zu ihm und sagten: Wenn du heute diesem Volk zum Knecht wirst und ihnen dienst und sie erhoerst und gute Worte zu ihnen redest, dann werden sie alle Tage deine Knechte sein. 12.8 Doch er verwarf den Rat der Alten, den sie ihm geraten hatten, und beriet sich mit den Juengeren, die mit ihm gross geworden waren [und] die vor ihm standen. 12.9 Und er sagte zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volk zur Antwort geben, das zu mir geredet und gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? 12.10 Und die Juengeren, die mit ihm gross geworden waren, redeten zu ihm und sagten: So sollst du zu diesem Volk sprechen, das zu dir geredet und gesagt hat: `Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du aber erleichtere es uns' - so sollst du zu ihnen reden: Mein kleiner [Finger] ist dicker als die Hueften meines Vaters. 12.11 Nun denn, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will euer Joch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezuechtigt, ich aber will euch mit Skorpionen zuechtigen. 12.12 Und Jerobeam und das ganze Volk kamen am dritten Tag zu Rehabeam, wie der Koenig geredet hatte, als er sagte: Kommt am dritten Tag wieder zu mir! 12.13 Und der Koenig antwortete dem Volk hart und verwarf den Rat der Alten, den sie ihm geraten hatten; 12.14 und er redete zu ihnen nach dem Rat der Juengeren: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will euer Joch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezuechtigt, ich aber will euch mit Skorpionen zuechtigen. 12.15 So hoerte der Koenig nicht auf das Volk; denn es war eine Wendung von seiten des HERRN, damit er sein Wort aufrechthielt, das der HERR durch Ahija, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohn des Nebat, geredet hatte. 12.16 Und als ganz Israel sah, dass der Koenig nicht auf sie hoerte, da gab das Volk dem Koenig [zur] Antwort: Was fuer einen Anteil haben wir an David? Wir haben kein Erbteil am Sohn Isais! Zu deinen Zelten, Israel! Nun sieh nach deinem Haus, David! - Und Israel ging zu seinen Zelten. 12.17 Die Soehne Israel aber, die in den Staedten Judas wohnten, ueber sie wurde Rehabeam Koenig. 12.18 Und der Koenig Rehabeam schickte Hadoram, den [Aufseher] ueber die Zwangsarbeit, aus. Aber ganz Israel steinigte ihn, so dass er starb. Der Koenig Rehabeam aber bestieg eilends den Wagen, um nach Jerusalem zu fliehen. 12.19 So brach Israel mit dem Haus Davids bis zum heutigen Tag. 12.20 Und es geschah, als ganz Israel hoerte, dass Jerobeam zurueckgekehrt war, da sandten sie hin und liessen ihn zur Gemeinde rufen und machten ihn zum Koenig ueber ganz Israel. Niemand folgte dem Haus David ausser dem Stamm Juda allein. 12.21 Und Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, 180 000 auserlesene Krieger, um mit dem Haus Israel zu kaempfen und [so] das Koenigtum an Rehabeam, den Sohn Salomos, zurueckzubringen. 12.22 Da geschah das Wort Gottes zu Schemaja, dem Mann Gottes: 12.23 Sage zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem Koenig von Juda, und zum ganzen Haus Juda und Benjamin und zum Rest des Volkes: 12.24 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen und sollt nicht mit euren Bruedern, den Soehnen Israel, kaempfen! Kehrt um, jeder in sein Haus! Denn von mir ist diese Sache ausgegangen. Da hoerten sie auf das Wort des HERRN und wandten sich - nach dem Wort des HERRN - zur Heimkehr. 12.25 Und Jerobeam baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim aus und wohnte darin. Und von dort zog er fort und baute Pnuel aus. Jerobeams Goetzendienst. 12.26 Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Jetzt wird das Koenigtum an das Haus David zurueckkommen. 12.27 Wenn dieses Volk hinaufzieht, um im Haus des HERRN in Jerusalem Schlachtopfer zuzubereiten, dann wird sich das Herz dieses Volkes zu ihrem Herrn zurueckwenden, zu Rehabeam, dem Koenig von Juda. Mich aber werden sie erschlagen und sich zu Rehabeam, dem Koenig von Juda, zurueckwenden. 12.28 So beschloss denn der Koenig, zwei goldene Kaelber anzufertigen. Zum Volk aber sagte er: Es ist zu viel fuer euch, nach Jerusalem hinaufzugehen. Siehe da, Israel, deine Goetter, die dich aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt haben! 12.29 Und er stellte das eine in Bethel auf, und das andere gab er nach Dan. 12.30 Diese Sache aber wurde zur Suende. Und das Volk zog vor dem einen her bis nach Dan. 12.31 Auch baute er Hoehenheiligtuemer und machte Priester aus dem gesamten Volk, die nicht von den Soehnen Levi waren. 12.32 Und Jerobeam machte ein Fest im achten Monat, am fuenfzehnten Tag des Monats, wie das Fest, das in Juda [stattfand]; und er stieg [selbst] auf den Altar; so tat er es in Bethel, um den Kaelbern zu opfern, die er gemacht hatte. Und er stellte in Bethel die Hoehenpriester an, die er gemacht hatte. 12.33 Und er stieg [selbst] auf den Altar, den er in Bethel gemacht hatte, am fuenfzehnten Tag im achten Monat, in dem Monat, den er aus seinem Herzen erdacht hatte; und er veranstaltete fuer die Soehne Israel ein Fest und stieg auf den Altar, um Rauchopfer darzubringen. Weissagung gegen Jerobeam durch den Mann Gottes aus Juda - Ungehorsam und Tod des Propheten. \13\ 13.1 Und siehe, ein Mann Gottes kam aus Juda auf das Wort des HERRN hin nach Bethel, als Jerobeam auf dem Altar stand, um Rauchopfer darzubringen. 13.2 Und er rief gegen den Altar auf das Wort des HERRN hin und sagte: Altar, Altar, so spricht der HERR: Siehe, ein Sohn wird dem Haus David geboren werden, sein Name ist Josia. Der wird auf dir die Hoehenpriester schlachten, die auf dir raeuchern; und Menschengebeine wird man auf dir verbrennen! 13.3 Und er gab an jenem Tag ein Wunderzeichen und sagte: Dies ist das Wunderzeichen dafuer, dass der HERR geredet hat: Siehe, der Altar wird zerbersten, und die Fettasche, die darauf ist, wird verschuettet werden. 13.4 Und es geschah, als der Koenig das Wort des Mannes Gottes hoerte, das er gegen den Altar in Bethel ausgerufen hatte, da streckte Jerobeam vom Altar herab seine Hand aus und sagte: Packt ihn! Da verdorrte seine Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen. 13.5 Und der Altar zerbarst, und die Fettasche wurde vom Altar verschuettet nach dem Wunderzeichen, das der Mann Gottes auf das Wort des HERRN hin gegeben hatte. 13.6 Da hob der Koenig an und sagte zu dem Mann Gottes: Besaenftige doch das Angesicht des HERRN, deines Gottes, und bete fuer mich, dass ich meine Hand wieder an mich ziehen kann! Und der Mann Gottes besaenftigte das Angesicht des HERRN, und die Hand des Koenigs wurde ihm wiedergegeben und wurde wie vorher. 13.7 Und der Koenig redete zu dem Mann Gottes: Komm mit mir ins Haus und staerke dich, und ich will dir ein Geschenk geben! 13.8 Der Mann Gottes aber sagte zum Koenig: [Selbst] wenn du mir die Haelfte deines Hauses gaebest, so wuerde ich nicht mit dir hineingehen. Ich werde an diesem Ort kein Brot essen und kein Wasser trinken. 13.9 Denn so ist es mir durch das Wort des HERRN befohlen worden: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken, und du sollst nicht auf dem Weg zurueckkehren, den du hingegangen bist! 13.10 So ging er auf einem anderen Weg [fort] und kehrte nicht auf dem Weg zurueck, auf dem er nach Bethel gekommen war. 13.11 Ein alter Prophet wohnte in Bethel; und seine Soehne kamen und erzaehlten ihm alles, was der Mann Gottes an dem Tag in Bethel getan hatte; die Worte, die er zum Koenig geredet hatte, die erzaehlten sie ihrem Vater. 13.12 Da sagte ihr Vater zu ihnen: Welchen Weg ist er gegangen? Und seine Soehne zeigten ihm den Weg, den der Mann Gottes gegangen war, der aus Juda gekommen war. 13.13 Da sagte er zu seinen Soehnen: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihm den Esel, und er bestieg ihn. 13.14 Und er folgte dem Mann Gottes und fand ihn unter der Terebinthe sitzen. Und er sagte zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der aus Juda gekommen ist? Und er sagte: Ich bin es. 13.15 Da sagte er zu ihm: Komm mit mir in [mein] Haus und iss Brot! 13.16 Er aber sagte: Ich kann nicht mit dir umkehren, um mit dir hineinzugehen, und an diesem Ort werde ich kein Brot essen und kein Wasser mit dir trinken. 13.17 Denn durch das Wort des HERRN ist ein Befehl an mich [ergangen]: Du sollst dort kein Brot essen und kein Wasser trinken! Du sollst nicht wieder auf dem Weg [zurueck]gehen, auf dem du hingegangen bist! 13.18 Da sagte er zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du, und ein Engel hat zu mir geredet durch das Wort des HERRN und gesagt: Bring ihn mit dir in dein Haus zurueck, dass er Brot esse und Wasser trinke! Er belog ihn [aber]. 13.19 Da kehrte er mit ihm zurueck und ass in seinem Haus Brot und trank Wasser. 13.20 Und es geschah, waehrend sie [noch] zu Tisch sassen, da geschah das Wort des HERRN zu dem Propheten, der ihn zurueckgebracht hatte. 13.21 Und er rief dem Mann Gottes, der aus Juda gekommen war, zu: So spricht der HERR: Dafuer dass du gegen den Befehl des HERRN widerspenstig gewesen bist und das Gebot, das der HERR, dein Gott, dir geboten hat, nicht beachtet hast 13.22 und umgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an dem Ort, von dem er zu dir geredet hat: Iss kein Brot und trinke kein Wasser! - [darum] soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Vaeter kommen! 13.23 Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte man fuer ihn den Esel des Propheten, der ihn zurueckgebracht hatte. 13.24 Und er zog fort. Da fand ihn ein Loewe auf dem Weg und toetete ihn. Und seine Leiche blieb hingestreckt auf dem Weg liegen, und der Esel stand daneben, und der Loewe stand neben der Leiche. 13.25 Und siehe, da kamen Maenner vorbei und sahen die Leiche auf dem Weg hingestreckt liegen und den Loewen neben der Leiche stehen. Und sie kamen und sagten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte. 13.26 Als nun der Prophet, der ihn von dem Weg zurueckgefuehrt hatte, [das] hoerte, sagte er: Das ist der Mann Gottes, der gegen den Befehl des HERRN widerspenstig gewesen ist; [darum] hat der HERR ihn dem Loewen preisgegeben: der hat ihn zerrissen und getoetet nach dem Wort des HERRN, das er zu ihm geredet hat. 13.27 Und er redete zu seinen Soehnen und sagte: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten [ihn]. 13.28 Und er ging hin und fand seine Leiche auf dem Weg hingestreckt liegen und den Esel und den Loewen neben der Leiche stehen; der Loewe hatte die Leiche nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen. 13.29 Da hob der Prophet die Leiche des Mannes Gottes auf und legte ihn auf den Esel und brachte ihn zurueck. Und er kam in die Stadt des alten Propheten, um ihm die Totenklage zu halten und ihn zu begraben. 13.30 Und er legte seine Leiche in sein eigenes Grab; und man hielt die Totenklage ueber ihn: Ach, mein Bruder! 13.31 Und es geschah, nachdem er ihn begraben hatte, sagte er zu seinen Soehnen: Wenn ich gestorben bin, dann begrabt mich in dem Grab, in dem der Mann Gottes begraben ist! Neben seine Gebeine legt meine Gebeine! 13.32 Denn das Wort wird ganz gewiss geschehen, das er auf das Wort des HERRN hin ausgerufen hat gegen den Altar, der in Bethel ist, und gegen alle Hoehenheiligtuemer, die in den Staedten Samarias sind. 13.33 Nach dieser Begebenheit kehrte Jerobeam von seinem boesen Weg nicht um, sondern machte weiter [Leute] aus dem gesamten Volk zu Hoehenpriestern; wer Lust hatte, den weihte er, dass er ein Priester der Hoehen wurde. 13.34 Und diese Sache wurde zur Suende des Hauses Jerobeam und zum [Anlass, es] auszutilgen und zu vernichten von der Oberflaeche der Erde hinweg. Gerichtsandrohung Ahijas gegen Jerobeam und dessen Ende. \14\ 14.1 In dieser Zeit erkrankte Abija, der Sohn Jerobeams. 14.2 Und Jerobeam sagte zu seiner Frau: Mach dich doch auf und verstell dich, damit man nicht erkennt, dass du die Frau Jerobeams bist, und geh nach Silo! Siehe, dort ist der Prophet Ahija; er ist es, der ueber mich geredet hat, dass ich Koenig ueber dieses Volk sein sollte. 14.3 Und nimm zehn Brote mit dir und Gebaeck und einen Krug Honig und geh zu ihm! Er wird dir mitteilen, was dem Jungen geschehen wird. 14.4 Die Frau Jerobeams machte es so: Sie machte sich auf und ging nach Silo und kam in Ahijas Haus. Ahija aber konnte nicht [mehr] sehen, denn seine Augen waren wegen seines Alters starr geworden. 14.5 Der HERR aber hatte zu Ahija gesagt: Siehe, die Frau Jerobeams kommt herein, um ein Wort von dir zu erfragen wegen ihres Sohnes, denn er ist krank. So und so sollst du zu ihr reden. Es wird aber geschehen, wenn sie hereinkommt, wird sie sich unkenntlich gemacht haben. 14.6 Und es geschah, als Ahija das Geraeusch ihrer Fuesse hoerte, als sie zum Eingang hereinkam, da sagte er: Komm herein, Frau Jerobeams! Wozu eigentlich hast du dich unkenntlich gemacht? Ich bin mit einer harten [Botschaft] zu dir gesandt. 14.7 Geh hin, sage zu Jerobeam: So spricht der HERR, der Gott Israels: Weil ich dich mitten aus dem Volk heraus erhoben und dich zum Fuersten ueber mein Volk Israel gemacht habe 14.8 und das Koenigtum vom Haus David weggerissen und es dir gegeben habe, du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote bewahrt hat und mir nachgefolgt ist mit seinem ganzen Herzen, dass er nur tat, was recht ist in meinen Augen, 14.9 und [weil] du es [noch] schlimmer getrieben hast als alle, die vor dir gewesen sind, und hingegangen bist und dir andere Goetter und gegossene Bilder gemacht hast, um mich zum Zorn zu reizen, und mich hinter deinen Ruecken geworfen hast, 14.10 darum, siehe, ich werde Unglueck ueber das Haus Jerobeam bringen, und ich werde von Jerobeam ausrotten [alles], was maennlich ist, den Unmuendigen und den Muendigen in Israel. Und ich werde hinter dem Haus Jerobeam her ausfegen, so, wie man Kot ausfegt, bis es ganz mit ihm aus ist. 14.11 Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem Feld stirbt, den werden die Voegel des Himmels fressen; denn der HERR hat es geredet. 14.12 Und du, mach dich auf, geh in dein Haus! Wenn deine Fuesse die Stadt betreten, wird das Kind sterben. 14.13 Und ganz Israel wird ihm die Totenklage halten und ihn begraben; denn dieser allein vom [Haus] Jerobeam wird in ein Grab kommen, weil sich im Haus Jerobeam an ihm etwas Gutes in [seinem] Verhaeltnis zum HERRN, dem Gott Israels, gefunden hat. 14.14 Und der HERR wird fuer sich einen Koenig ueber Israel erstehen lassen, der das Haus Jerobeam ausrotten wird an jenem Tag. Doch wie steht es schon jetzt? 14.15 Und der HERR wird Israel schlagen, [dass es schwankt,] wie das Rohr im Wasser schwankt. Und er wird Israel ausreissen aus diesem guten Land, das er ihren Vaetern gegeben hat, und wird sie zerstreuen jenseits des Stromes, weil sie ihre Ascherim gemacht haben [und] damit den HERRN zum Zorn reizen. 14.16 Und er wird Israel dahingeben um der Suenden Jerobeams willen, die er begangen und mit denen er Israel zur Suende verfuehrt hat. 14.17 Und die Frau Jerobeams machte sich auf, ging [fort] und kam nach Tirza. Als sie die Schwelle des Hauses betrat, starb der Junge. 14.18 Und ganz Israel begrub ihn und hielt ihm die Totenklage nach dem Wort des HERRN, das er durch seinen Knecht, den Propheten Ahija, geredet hatte. 14.19 Und die uebrige Geschichte Jerobeams, wie er Krieg gefuehrt und wie er regiert hat, siehe, das ist aufgeschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel. 14.20 Und die Tage, die Jerobeam regierte, [betrugen] 22 Jahre; und er legte sich zu seinen Vaetern. Und sein Sohn Nadab wurde an seiner Stelle Koenig. Rehabeam von Juda. 2Chr 12,1-16. 14.21 Und Rehabeam, der Sohn Salomos, war Koenig in Juda. Einundvierzig Jahre war Rehabeam alt, als er Koenig wurde, und er regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der HERR aus allen Staemmen Israels erwaehlt hatte, um seinen Namen dort niederzulegen. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammoniterin. 14.22 Und Juda tat, was boese war in den Augen des HERRN. Und sie reizten ihn zur Eifersucht durch ihre Suenden, die sie begingen, mehr als alles, was ihre Vaeter getan hatten. 14.23 Und auch sie bauten sich Hoehen und Gedenksteine und Ascherim auf jedem hohen Huegel und unter jedem gruenen Baum. 14.24 Und es waren auch Tempelhurer im Land. Sie taten nach allen Greueln der Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 14.25 Und es geschah im fuenften Jahr des Koenigs Rehabeam, da zog Schischak, der Koenig von Aegypten, gegen Jerusalem herauf. 14.26 Und er nahm die Schaetze des Hauses des HERRN weg und die Schaetze des Hauses des Koenigs, das alles nahm er weg; und er nahm alle goldenen Schilde weg, die Salomo gemacht hatte. 14.27 Und der Koenig Rehabeam machte an ihrer Stelle bronzene Schilde, und er vertraute [sie] der Hand der Obersten der Leibwaechter an, die den Eingang des Hauses des Koenigs bewachten. 14.28 Und es geschah: sooft der Koenig in das Haus des HERRN hineinging, trugen die Leibwaechter die Schilde und brachten sie dann wieder in das Wachzimmer der Leibwaechter zurueck. 14.29 Und die uebrige Geschichte Rehabeams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 14.30 Und es war Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam alle [ihre] Tage. 14.31 Und Rehabeam legte sich zu seinen Vaetern, und er wurde begraben bei seinen Vaetern in der Stadt Davids. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammoniterin. Und sein Sohn Abija wurde an seiner Stelle Koenig. Abija von Juda. 2Chr 13. \15\ 15.1 Und im achtzehnten Jahr des Koenigs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abija Koenig ueber Juda. 15.2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Maacha, die Tochter Abischaloms. 15.3 Und er lebte in allen Suenden seines Vaters, die der vor ihm getan hatte; und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. 15.4 Doch um Davids willen gab ihm der HERR, sein Gott, eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn nach ihm [als Koenig] aufstehen liess und indem er Jerusalem bestehen liess, 15.5 weil David getan hatte, was recht war in den Augen des HERRN, und von allem, was er ihm geboten hatte, nicht abgewichen war alle Tage seines Lebens, ausser in der Sache mit Uria, dem Hetiter. 15.6 Und es war Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam alle Tage seines Lebens. 15.7 Und die uebrige Geschichte Abijas und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buch der Geschichte der Koenige von Juda? Und es war Krieg zwischen Abija und Jerobeam. 15.8 Und Abija legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Asa wurde an seiner Stelle Koenig. Asa von Juda. V. 9-15: 2Chr 14,1-5; 15,8-19. 15.9 Und im zwanzigsten Jahr Jerobeams, des Koenigs von Israel, wurde Asa Koenig ueber Juda. 15.10 Und er regierte 41 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Maacha, die Tochter Abischaloms. 15.11 Und Asa tat, was recht war in den Augen des HERRN, wie sein Vater David. 15.12 Und er schaffte die Tempelhurer aus dem Land und tat alle Goetzen weg, die seine Vaeter gemacht hatten. 15.13 Auch seine Mutter Maacha entfernte er aus [ihrer Stellung als] Gebieterin, weil sie der Aschera ein Schandbild gemacht hatte; und Asa rottete ihr Schandbild aus und verbrannte es im Tal Kidron. 15.14 Die Hoehen aber wichen nicht; doch war das Herz Asas ungeteilt mit dem HERRN alle seine Tage. 15.15 Und er brachte die heiligen Gaben seines Vaters und seine [eigenen] heiligen Gaben ins Haus des HERRN: Silber und Gold und Geraete. V. 16-24: 2Chr 16,1-6.11-14. 15.16 Und es war Krieg zwischen Asa und Bascha, dem Koenig von Israel, all ihre Tage. 15.17 Bascha, der Koenig von Israel, zog gegen Juda herauf und baute Rama aus, um bei Asa, dem Koenig von Juda, niemanden aus- und eingehen zu lassen. 15.18 Da nahm Asa alles Silber und Gold, das in den Schaetzen des Hauses des HERRN [noch] uebriggeblieben war, und die Schaetze des Hauses des Koenigs und gab sie in die Hand seiner Knechte; und der Koenig Asa sandte sie zu Ben-Hadad, dem Sohn des Tabrimmon, des Sohnes Hesjons, dem Koenig von Aram, der in Damaskus wohnte, und liess [ihm] sagen: 15.19 Ein Bund [sei] zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater! Siehe, ich sende dir als Geschenk Silber und Gold. Auf, mache deinen Bund mit Bascha, dem Koenig von Israel, ungueltig, dass er von mir abzieht! 15.20 Und Ben-Hadad hoerte auf den Koenig Asa, und er sandte seine Heerobersten gegen die Staedte Israels und schlug Ijon und Dan und Abel-Bet-Maacha und ganz Kinneret samt dem ganzen Land Naftali. 15.21 Und es geschah, als Bascha das hoerte, da liess er davon ab, Rama auszubauen, und blieb in Tirza. 15.22 Der Koenig Asa aber bot ganz Juda auf, keiner war frei [vom Dienst]; und sie trugen die Steine und das Bauholz von Rama weg, mit denen Bascha gebaut hatte. Und der Koenig Asa baute damit Geba [in] Benjamin und Mizpa aus. 15.23 Und die uebrige ganze Geschichte Asas und alle seine Machttaten und alles, was er getan hat, und die Staedte, die er gebaut hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? Doch zur Zeit seines Alters war er an seinen Fuessen krank. 15.24 Und Asa legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern in der Stadt seines Vaters David begraben. Und sein Sohn Joschafat wurde an seiner Stelle Koenig. Nadab von Israel. 15.25 Und Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde Koenig ueber Israel im zweiten Jahr Asas, des Koenigs von Juda; und er regierte zwei Jahre ueber Israel. 15.26 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, und ging auf dem Weg seines Vaters und [lebte] in dessen Suende, mit der er Israel zur Suende verfuehrt hatte. 15.27 Gegen ihn verschwor sich Bascha, der Sohn Ahijas, vom Haus Issaschar. Und Bascha erschlug ihn bei Gibbeton, waehrend Nadab und ganz Israel Gibbeton belagerten, das den Philistern gehoerte. 15.28 Und Bascha toetete ihn im dritten Jahr Asas, des Koenigs von Juda, und wurde an seiner Stelle Koenig. 15.29 Und es geschah, sobald er Koenig geworden war, erschlug er das ganze Haus Jerobeam; er liess von Jerobeam nichts uebrig, was Odem hatte, bis er es ausgetilgt hatte nach dem Wort des HERRN, das er durch seinen Knecht Ahija, den Siloniter, geredet hatte 15.30 wegen der Suenden Jerobeams, die er begangen und mit denen er Israel zur Suende verfuehrt hatte, durch den Zorn, zu dem er den HERRN, den Gott Israels, zum Zorn gereizt hatte. 15.31 Und die uebrige Geschichte Nadabs und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 15.32 Und es war Krieg zwischen Asa und Bascha, dem Koenig von Israel, alle ihre Tage. Bascha von Israel. 15.33 Im dritten Jahr Asas, des Koenigs von Juda, wurde Bascha, der Sohn Ahijas, Koenig ueber ganz Israel in Tirza [und regierte] 24 Jahre [lang]. 15.34 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, und ging auf dem Weg Jerobeams und in dessen Suende, mit der er Israel zur Suende verfuehrt hatte. \16\ 16.1 Und es geschah das Wort des HERRN zu Jehu, dem Sohn des Hanani, gegen Bascha: 16.2 Weil ich dich aus dem Staub erhoben und dich zum Fuersten ueber mein Volk Israel gemacht habe, du aber auf dem Weg Jerobeams gegangen bist und mein Volk Israel zur Suende verfuehrt hast, so dass sie mich durch ihre Suenden zum Zorn reizen, 16.3 siehe, so werde ich hinter Bascha und hinter seinem Haus her ausfegen lassen und werde dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats. 16.4 Wer von Bascha in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer von ihm auf [freiem] Feld stirbt, den werden die Voegel des Himmels fressen. 16.5 Und die uebrige Geschichte Baschas und [alles,] was er getan hat, und seine Machttaten, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 16.6 Und Bascha legte sich zu seinen Vaetern und wurde in Tirza begraben. Und sein Sohn Ela wurde an seiner Stelle Koenig. 16.7 Auch durch den Propheten Jehu, den Sohn des Hanani, war das Wort des HERRN gegen Bascha und gegen sein Haus ergangen, und zwar wegen all des Boesen, das er in den Augen des HERRN getan hatte, um ihn durch das Tun seiner Haende zum Zorn zu reizen, so dass er dem Haus Jerobeam gleich werden sollte, und [auch] deswegen, weil er dieses erschlagen hatte. Ela von Israel und die Verschwoerung Simris - Simris Ende 16.8 Im 26. Jahr Asas, des Koenigs von Juda, wurde Ela, der Sohn Baschas, Koenig ueber Israel in Tirza [und regierte] zwei Jahre. 16.9 Gegen ihn verschwor sich sein Knecht Simri, der Oberste ueber die Haelfte der Kriegswagen. Er aber hatte getrunken und sich berauscht in Tirza, im Haus Arzas, der ueber das Haus in Tirza [gesetzt war]. 16.10 Da kam Simri herein und erschlug ihn; er toetete ihn im 27. Jahr Asas, des Koenigs von Juda, und wurde an seiner Stelle Koenig. 16.11 Und es geschah, als er Koenig war, sobald er auf seinem Thron sass, erschlug er das ganze Haus Baschas; er liess nichts von ihm uebrig, was maennlich war, weder seine Blutsverwandten noch seine Freunde. 16.12 So tilgte Simri das ganze Haus Baschas aus nach dem Wort des HERRN, das er durch den Propheten Jehu gegen Bascha geredet hatte, 16.13 wegen all der Suenden Baschas und der Suenden seines Sohnes Ela, die sie begangen und mit denen sie Israel zur Suende verfuehrt hatten, den HERRN, den Gott Israels, durch ihre nichtigen Goetzen zum Zorn zu reizen. 16.14 Und die uebrige Geschichte Elas und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 16.15 Im 27. Jahr Asas, des Koenigs von Juda, wurde Simri [fuer] sieben Tage Koenig in Tirza, waehrend das Volk gegen Gibbeton, das den Philistern gehoerte, das Kriegslager aufgeschlagen hatte. 16.16 Und als das Volk im Kriegslager sagen hoerte: Simri hat eine Verschwoerung gemacht und hat auch den Koenig erschlagen, da machte ganz Israel den Heerobersten Omri an demselben Tag im Lager zum Koenig ueber Israel. 16.17 Und Omri zog herauf und ganz Israel mit ihm von Gibbeton, und sie belagerten Tirza. 16.18 Und es geschah, als Simri sah, dass die Stadt eingenommen war, ging er in den Palast des Koenigshauses und verbrannte das Koenigshaus ueber sich mit Feuer und starb 16.19 wegen seiner Suenden, die er begangen hatte, indem er tat, was boese war in den Augen des HERRN, indem er auf dem Weg Jerobeams und in seiner Suende lebte, die der getan hatte, um Israel zur Suende zu verfuehren. 16.20 Und die uebrige Geschichte Simris und seine Verschwoerung, die er gemacht hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? Omri von Israel 16.21 Damals teilte sich das Volk Israel in [zwei] Haelften: die eine Haelfte des Volkes folgte Tibni, dem Sohn des Ginat, um ihn zum Koenig zu machen; und die andere Haelfte folgte Omri. 16.22 Aber das Volk, das Omri folgte, war dem Volk, das Tibni, dem Sohn des Ginat, folgte, ueberlegen. Und Tibni starb, und Omri wurde Koenig. 16.23 Im 31. Jahr Asas, des Koenigs von Juda, wurde Omri Koenig ueber Israel [und regierte] zwoelf Jahre; in Tirza war er sechs Jahre Koenig. 16.24 Und er kaufte den Berg Samaria von Schemer fuer zwei Talente Silber. Und er bebaute den Berg und gab der Stadt, die er gebaut hatte, den Namen Samaria nach dem Namen Schemers, des [ehemaligen] Besitzers des Berges. 16.25 Und Omri tat, was boese war in den Augen des HERRN, und zwar schlimmer als alle, die vor ihm gewesen waren. 16.26 Und er ging auf dem ganzen Weg Jerobeams, des Sohnes Nebats, und [lebte] in dessen Suenden, mit denen er Israel zur Suende verfuehrt hatte, den HERRN, den Gott Israels, durch ihre nichtigen Goetzen zum Zorn zu reizen. 16.27 Und die uebrige Geschichte Omris, was er getan und seine Machttaten, die er vollfuehrt hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 16.28 Und Omri legte sich zu seinen Vaetern und wurde in Samaria begraben. Und sein Sohn Ahab wurde an seiner Stelle Koenig. Ahab von Israel - Sein Goetzendienst und Elias Gerichtsandrohung 16.29 Und Ahab, der Sohn Omris, wurde Koenig ueber Israel im 38. Jahr Asas, des Koenigs von Juda; und Ahab, der Sohn Omris, regierte ueber Israel in Samaria 22 Jahre. 16.30 Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was boese war in den Augen des HERRN, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren. 16.31 Und es geschah - war es zu wenig, dass er in den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, lebte? -, dass er Isebel, die Tochter Etbaals, des Koenigs der Sidonier, zur Frau nahm. Und er ging hin und diente dem Baal und warf sich vor ihm nieder. 16.32 Und er errichtete dem Baal einen Altar im Haus des Baal, das er in Samaria gebaut hatte. 16.33 Auch machte Ahab die Aschera. Und Ahab fuhr fort, den HERRN, den Gott Israels, zum Zorn zu reizen, mehr als alle Koenige von Israel, die vor ihm gewesen waren. 16.34 In seinen Tagen baute Hiel, der Betheliter, [die Stadt] Jericho [wieder] auf. Um [den Preis von] seinem Erstgeborenen, Abiram, legte er ihren Grund, und um [den Preis von] Segub, seinem Juengsten, setzte er ihre Tore ein nach dem Wort des HERRN, das er durch Josua, den Sohn des Nun, geredet hatte. \17\ 17.1 Und Elia, der Tischbiter, aus Tischbe [in] Gilead, sagte zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort! Elia am Bach Krit und in Zarpat 17.2 Und es geschah das Wort des HERRN zu ihm: 17.3 Geh von hier fort, wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der vor dem Jordan ist! 17.4 Und es soll geschehen: aus dem Bach wirst du trinken, und ich habe den Raben geboten, dich dort zu versorgen. 17.5 Da ging er und tat nach dem Wort des HERRN: er ging hin und blieb am Bach Krit, der vor dem Jordan ist. 17.6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und Brot und Fleisch am Abend, und aus dem Bach trank er. 17.7 Und es geschah nach einiger Zeit, da vertrocknete der Bach, denn es war kein Regen im Land. 17.8 Da geschah das Wort des HERRN zu ihm: 17.9 Mache dich auf, geh nach Zarpat, das zu Sidon gehoert, und bleib dort! Siehe, ich habe dort einer Witwe befohlen, dich zu versorgen. 17.10 Da machte er sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an den Eingang der Stadt kam, siehe, da war dort eine Witwe, die gerade Holz sammelte. Und er rief sie an und sagte: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefaess, dass ich trinke! 17.11 Und als sie hinging, um es zu holen, rief er ihr zu und sagte: Hole mir doch [auch noch] einen Bissen Brot in deiner Hand! 17.12 Da sagte sie: So wahr der HERR, dein Gott, lebt, wenn ich einen Vorrat habe ausser einer Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Oel im Krug! Siehe, ich sammle eben ein paar Holzstuecke auf, dann will ich hineingehen und es mir und meinem Sohn zubereiten, damit wir es essen und [dann] sterben. 17.13 Da sagte Elia zu ihr: Fuerchte dich nicht! Geh hinein, tu nach deinem Wort! Doch zuerst bereite mir davon einen kleinen Kuchen zu und bring ihn mir heraus! Dir aber und deinem Sohn magst du danach etwas zubereiten. 17.14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen und das Oel im Krug nicht abnehmen bis auf den Tag, an dem der HERR Regen geben wird auf den Erdboden. 17.15 Da ging sie hin und tat nach dem Wort Elias. Und sie ass, er und sie und ihr Haus, Tag fuer Tag. 17.16 Das Mehl im Topf ging nicht aus, und das Oel im Krug nahm nicht ab nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte. 17.17 Und es geschah nach diesen Ereignissen, da wurde der Sohn der Frau, der Hausherrin, krank. Und seine Krankheit wurde sehr heftig, so dass kein Odem mehr in ihm blieb. 17.18 Da sagte sie zu Elia: Was habe ich mit dir [zu tun], Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, um meine Schuld [vor Gott] in Erinnerung zu bringen und meinen Sohn zu toeten. 17.19 Er aber sagte zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoss und brachte ihn hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. 17.20 Und er rief zum HERRN und sprach: HERR, mein Gott, tust du nun auch der Witwe, bei der ich mich aufhalte, Boeses an, indem du ihren Sohn sterben laesst? 17.21 Und er streckte sich dreimal ueber das Kind hin und rief zum HERRN und sprach: HERR, mein Gott, lass doch das Leben dieses Kindes wieder zu ihm zurueckkehren! 17.22 Und der HERR hoerte auf die Stimme Elias, und das Leben des Kindes kehrte zu ihm zurueck, und es wurde [wieder] lebendig. 17.23 Da nahm Elia das Kind und brachte es vom Obergemach ins Haus hinab und gab es seiner Mutter; und Elia sagte: Siehe, dein Sohn lebt! 17.24 Da sagte die Frau zu Elia: Jetzt erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des HERRN in deinem Mund Wahrheit ist. Elias Begegnung mit Obadja und Ahab \18\ 18.1 Und es vergingen viele Tage, da geschah das Wort des HERRN zu Elia im dritten Jahr [der Duerre]: Geh hin, zeige dich Ahab! Ich will Regen geben auf den Erdboden. 18.2 Da ging Elia hin, um sich Ahab zu zeigen. Die Hungersnot in Samaria aber war schwer. 18.3 Und Ahab rief Obadja, der ueber das Haus [gesetzt] war - Obadja aber fuerchtete den HERRN sehr. 18.4 Es geschah naemlich, als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, da nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie, je fuenfzig Mann in einer Hoehle und versorgte sie mit Brot und Wasser -. 18.5 Und Ahab sagte zu Obadja: Geh durch das Land zu allen Wasserquellen und zu allen Baechen! Vielleicht findet sich [noch etwas] Gras, dass wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten koennen und nichts von dem Vieh umkommen lassen muessen. 18.6 Dann teilten sie das Land unter sich, um es zu durchziehen. Ahab ging fuer sich auf einem Weg, und Obadja ging fuer sich auf einem Weg. 18.7 Und als Obadja auf dem Weg war, siehe, da kam ihm Elia entgegen. Und er erkannte ihn und fiel auf sein Angesicht und sagte: Bist du es, mein Herr Elia? 18.8 Und er sagte zu ihm: Ich bin es. Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! 18.9 Er aber sagte: Worin habe ich gesuendigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, damit er mich toetet? 18.10 So wahr der HERR, dein Gott, lebt, wenn es eine Nation oder ein Koenigreich gibt, wohin mein Herr nicht gesandt hat, um dich zu suchen! Und sagten sie: Er ist nicht [hier], dann liess er das Koenigreich und die Nation schwoeren, dass man dich nicht gefunden habe. 18.11 Und nun sagst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! 18.12 Und es wird geschehen, wenn ich von dir weggehe, dann wird dich der Geist des HERRN [davon]tragen, ich weiss nicht wohin; wenn ich [dann] komme, Ahab zu berichten, und er findet dich nicht, wird er mich umbringen. Und dein Knecht fuerchtet [doch] den HERRN von meiner Jugend an. 18.13 Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert Mann versteckte, fuenfzig [hier und] fuenfzig [da], jeweils in einer Hoehle, und dass ich sie mit Brot und Wasser versorgte? 18.14 Und nun sagst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! Dann wird er mich umbringen. 18.15 Elia aber sagte: So wahr der HERR der Heerscharen lebt, vor dem ich stehe, heute werde ich mich ihm zeigen! 18.16 Da ging Obadja hin, Ahab entgegen, und berichtete es ihm. Und Ahab ging Elia entgegen. 18.17 Und es geschah, als Ahab Elia sah, da sagte Ahab zu ihm: Bist du da, der Israel ins Unglueck gebracht hat? 18.18 Er aber sagte: Nicht ich habe Israel ins Unglueck gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, indem ihr die Gebote des HERRN verlassen habt und du den Baalim nachgelaufen bist. 18.19 Und nun sende hin, versammle ganz Israel zu mir an den Berg Karmel und die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tisch Isebels essen! 18.20 Da sandte Ahab unter allen Soehnen Israel umher und versammelte die Propheten an den Berg Karmel. Elia und die Propheten des Baal auf dem Karmel 18.21 Und Elia trat zum ganzen Volk hin und sagte: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der [wahre] Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort. 18.22 Da sagte Elia zum Volk: Ich allein bin uebriggeblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten des Baal sind 450 Mann. 18.23 Man gebe uns nun zwei Jungstiere! Sie sollen sich den einen von den Jungstieren auswaehlen, ihn in Stuecke zerschneiden und aufs Holz legen, aber sie sollen kein Feuer daran legen. Und ich, ich werde den anderen Jungstier zurichten und aufs Holz legen, und [auch] ich werde kein Feuer daran legen. 18.24 Dann ruft ihr den Namen eures Gottes an, und ich, ich werde den Namen des HERRN anrufen. Und der Gott, der mit Feuer antwortet, der ist der [wahre] Gott. Da antwortete das ganze Volk und sagte: Das Wort ist gut. 18.25 Und Elia sagte zu den Propheten des Baal: Waehlt euch den einen Jungstier aus und richtet ihn zuerst zu! Denn ihr seid viele. Dann ruft den Namen eures Gottes an! Aber Feuer legt nicht daran! 18.26 So nahmen sie den Jungstier, den man ihnen ueberlassen hatte, und richteten ihn zu. Darauf riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an: Baal, antworte uns! Aber da war kein Laut, keine Antwort. Und sie huepften um den Altar, den man gemacht hatte. 18.27 Und es geschah am Mittag, da verspottete Elia sie und sagte: Ruft mit lauter Stimme, denn er ist [ja] ein Gott! Er ist sicher in Gedanken, oder er ist austreten gegangen, oder er ist auf der Reise; vielleicht schlaeft er, dann wird er aufwachen. 18.28 Da riefen sie mit lauter Stimme und ritzten sich, wie [es] bei ihnen Brauch [war], mit Messern und mit Spiessen, bis das Blut an ihnen herabfloss. 18.29 Und es geschah, als der Mittag vorueber war, da gerieten sie in Raserei bis [zur Zeit, da] man das Speisopfer opfert; aber da war kein Laut, keine Antwort, kein Aufhorchen. 18.30 Da sagte Elia zum ganzen Volk: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm hin. Dann stellte er den niedergerissenen Altar des HERRN wieder her. 18.31 Und Elia nahm zwoelf Steine nach der Zahl der Staemme der Soehne Jakobs, zu dem das Wort des HERRN geschehen war, als er gesagt hatte: Israel soll dein Name sein! 18.32 Und er baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN; und er zog rings um den Altar einen Graben so breit wie fuer zwei Mass Saat. 18.33 Dann schichtete er das Holz auf und zerschnitt den Jungstier in Stuecke und legte ihn auf das Holz. 18.34 Und er sagte: Fuellt vier Eimer mit Wasser und giesst es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und er sagte: Tut es zum zweiten Mal! Und sie taten es zum zweiten Mal. Und er sagte: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. 18.35 Da lief das Wasser rings um den Altar; und auch den Graben fuellte er mit Wasser. 18.36 Und es geschah [zur Zeit], da man das Speisopfer opfert, da trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute soll man erkennen, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich nach deinem Wort das alles getan habe. 18.37 Antworte mir, HERR, antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, der [wahre] Gott bist und dass du selbst ihr Herz wieder zurueckgewandt hast! 18.38 Da fiel Feuer vom HERRN herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf. 18.39 Als das ganze Volk das sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sagten: Der HERR, er ist Gott! Der HERR, er ist Gott! 18.40 Und Elia sagte zu ihnen: Packt die Propheten des Baal, keiner von ihnen soll entkommen! Und sie packten sie. Und Elia fuehrte sie hinab an den Bach Kischon und schlachtete sie dort. 18.41 Und Elia sagte zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink! Denn da ist ein Geraeusch vom Rauschen des Regens. 18.42 Da ging Ahab hinauf, um zu essen und zu trinken. Elia aber stieg auf den Gipfel des Karmel. Und er beugte sich zur Erde und legte sein Gesicht zwischen seine Knie. 18.43 Und er sagte zu seinem Diener: Geh doch hinauf, halte Ausschau auf das Meer hin! Und er ging hinauf und hielt Ausschau und sagte: Es ist nichts da. Und er sagte: Geh wieder hin! So siebenmal. 18.44 Und es geschah beim siebten Mal, da sagte er: Siehe, eine Wolke, [so] klein wie die Hand eines Mannes, steigt aus dem Meer herauf. Da sagte Elia: Geh hinauf, sag zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit der Regen dich nicht aufhaelt! 18.45 Und es geschah unterdessen, da wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein starker Regen. Und Ahab bestieg [den Wagen] und fuhr nach Jesreel. 18.46 Und die Hand des HERRN kam ueber Elia; und er guertete seine Hueften und lief vor Ahab her bis nach Jesreel hin. Elias Flucht vor Isebel und Begegnung mit Gott am Horeb \19\ 19.1 Und Ahab berichtete der Isebel alles, was Elia getan hatte, und den ganzen [Hergang], wie er alle Propheten mit dem Schwert umgebracht hatte. 19.2 Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und liess [ihm] sagen: So sollen mir die Goetter tun, und so sollen sie hinzufuegen! Ja, morgen um diese Zeit mache ich dein Leben dem Leben eines von ihnen gleich! 19.3 Da fuerchtete er sich; und er machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Beerscheba, das zu Juda gehoert; und er liess seinen Diener dort zurueck. 19.4 Er selbst aber ging in die Wueste eine Tagereise weit und kam und liess sich unter einem einzelnen Ginsterstrauch nieder. Da wuenschte er sich, sterben zu koennen, und sagte: Es ist genug. Nun, HERR, nimm mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Vaeter. 19.5 Dann legte er sich nieder und schlief unter dem einen Ginsterstrauch ein. Und siehe da, ein Engel ruehrte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf, iss! 19.6 Und als er aufblickte, siehe, da [lagen] neben seinem Kopf ein Brotfladen, auf heissen Steinen [gebacken], und ein Krug Wasser. Und er ass und trank und legte sich wieder hin. 19.7 Und der Engel des HERRN kehrte zurueck, [kam] zum zweiten Mal und ruehrte ihn an und sprach: Steh auf, iss! Denn der Weg ist zu weit fuer dich. 19.8 Da stand er auf und ass und trank, und er ging in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Naechte bis an den Berg Gottes, den Horeb. 19.9 Dort ging er in die Hoehle und uebernachtete da. Und siehe, das Wort des HERRN [geschah] zu ihm, und er sprach zu ihm: Was tust du hier, Elia? 19.10 Und er sagte: Ich habe sehr geeifert fuer den HERRN, den Gott der Heerscharen. Deinen Bund haben die Soehne Israel verlassen, haben deine Altaere niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht! Und ich allein bin uebriggeblieben, ich allein, und [nun] trachten sie danach, [auch] mir das Leben zu nehmen. 19.11 Da sprach er: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorueber. Da [kam] ein Wind, gross und stark, der die Berge zerriss und die Felsen zerschmetterte vor dem HERRN her; der HERR [aber] war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der HERR [aber] war nicht in dem Erdbeben. 19.12 Und nach dem Erdbeben ein Feuer, der HERR [aber] war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Wehens. 19.13 Und es geschah, als Elia das hoerte, verhuellte er sein Gesicht mit seinem Mantel, ging hinaus und stellte sich in den Eingang der Hoehle. Und siehe, eine Stimme geschah zu ihm: Was tust du hier, Elia? 19.14 Und er sagte: Ich habe sehr geeifert fuer den HERRN, den Gott der Heerscharen. Deinen Bund haben die Soehne Israel ja verlassen, haben deine Altaere niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht. Und ich bin uebriggeblieben, ich allein, und [nun] trachten sie danach, [auch] mir das Leben zu nehmen. 19.15 Da sprach der HERR zu ihm: Geh, kehre auf deinem Weg durch die Wueste zurueck [und geh] nach Damaskus! Und wenn du [dort] angekommen bist, dann salbe Hasael zum Koenig ueber Aram! 19.16 Und Jehu, den Sohn des Nimschi, sollst du zum Koenig ueber Israel salben; und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola, sollst du zum Propheten an deiner Stelle salben! 19.17 Und es soll geschehen: wer dem Schwert Hasaels entkommt, den wird Jehu toeten; und wer dem Schwert Jehus entkommt, den wird Elisa toeten. 19.18 Aber ich habe 7 000 in Israel uebriggelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht gekuesst hat. Berufung Elisas 19.19 Und er ging von dort [weg] und fand Elisa, den Sohn Schafats, der gerade mit zwoelf Gespannen vor sich her pfluegte. Er selbst aber war bei dem zwoelften. Und Elia ging zu ihm hin und warf seinen Mantel ueber ihn. 19.20 Da verliess er die Rinder und lief hinter Elia her und sagte: Lass mich doch meinen Vater und meine Mutter kuessen! Dann will ich dir nachfolgen. Er aber sagte zu ihm: Geh, kehre um! Denn was habe ich dir getan? 19.21 Da kehrte er sich von ihm ab, nahm das Gespann Rinder und schlachtete sie, und mit dem Geschirr der Rinder briet er ihr Fleisch und gab es den Leuten, und sie assen. Dann machte er sich auf und folgte Elia nach und diente ihm. Ahabs Siege ueber Aram - Bund mit dem Koenig von Aram \20\ 20.1 Und Ben-Hadad, der Koenig von Aram, versammelte seine ganze Heeresmacht: 32 Koenige waren mit ihm und Pferd und Wagen. Und er zog herauf und belagerte Samaria und kaempfte gegen es. 20.2 Und er sandte Boten zu Ahab, dem Koenig von Israel, in die Stadt 20.3 und liess ihm sagen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold gehoeren mir, und deine Frauen und deine edlen Soehne gehoeren mir. 20.4 Da antwortete der Koenig von Israel und sagte: Nach deinem Wort, mein Herr [und] Koenig: Dein bin ich mit allem, was mir gehoert. 20.5 Und die Boten kamen zurueck und sagten: So spricht Ben-Hadad: Jawohl, ich habe zu dir gesandt und gesagt: Dein Silber und dein Gold und deine Frauen und deine Soehne sollst du mir geben. 20.6 Fuerwahr, wenn ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir sende, dann werden sie dein Haus und die Haeuser deiner Knechte gruendlich durchsuchen. Und es wird geschehen, alles in deinen Augen Begehrenswerte werden sie in ihre Gewalt bringen und mitnehmen. 20.7 Da berief der Koenig von Israel alle Aeltesten des Landes und sagte: Erkennt doch und seht, dass dieser Boeses sucht! Denn er hat zu mir gesandt wegen meiner Frauen und meiner Soehne und wegen meines Silbers und meines Goldes, und ich habe ihm nichts verweigert. 20.8 Da sagten alle Aeltesten und alles Volk zu ihm: Hoere nicht [auf ihn] und willige nicht ein! 20.9 So sagte er [denn] zu den Boten Ben-Hadads: Sagt meinem Herrn, dem Koenig: Alles, weswegen du zuerst zu deinem Knecht gesandt hast, will ich tun; aber diese Sache kann ich nicht tun. Und die Boten gingen hin und brachten ihm Antwort. 20.10 Da sandte Ben-Hadad zu ihm und liess [ihm] sagen: So sollen mir die Goetter tun und so sollen sie hinzufuegen, wenn der Schutt von Samaria ausreichen sollte fuer die hohlen Haende all des [Kriegs]volkes, das in meinem Gefolge ist! 20.11 Der Koenig von Israel aber antwortete und sprach: Sagt [ihm]: Wer [das Schwert] umguertet, ruehme sich nicht wie einer, der [es wieder] ablegt! 20.12 Und es geschah, als er dieses Wort hoerte - er zechte gerade im Zeltlager, er und die Koenige -, da sagte er zu seinen Knechten: Zum Angriff! Und sie stellten sich zum Angriff auf. 20.13 Und siehe, ein Prophet trat zu Ahab, dem Koenig von Israel, und sagte: So spricht der HERR: Hast du diese ganze gewaltige Menge gesehen? Siehe, ich gebe sie heute in deine Hand, und du sollst erkennen, dass ich der HERR bin. 20.14 Da sagte Ahab: Durch wen? Und er sagte: So spricht der HERR: Durch die Leute der Provinzstatthalter. Und er sagte: Wer soll den Kampf eroeffnen? Er sagte: Du. 20.15 Da musterte er die Leute der Provinzstatthalter; es waren 232. Und nach ihnen musterte er das ganze Volk, alle Soehne Israel, 7 000 [Mann]. 20.16 Und sie zogen aus am Mittag. Ben-Hadad aber trank und berauschte sich im Zeltlager, er und die Koenige, die 32 Koenige, die ihm halfen. 20.17 Und die Leute der Provinzstatthalter zogen zuerst aus. Und Ben-Hadad sandte [Leute aus], und man berichtete ihm: Maenner aus Samaria sind ausgezogen. 20.18 Da sagte er: Wenn sie zum Frieden ausgezogen sind, greift sie lebendig, und wenn sie zum Kampf ausgezogen sind, greift sie [auch] lebendig! 20.19 Als jene aber aus der Stadt herausgezogen waren - die Leute der Provinzstatthalter und das Heer, das ihnen folgte -, 20.20 da schlugen sie jeder seinen Gegner, so dass die Aramaeer flohen; und Israel jagte ihnen nach. Ben-Hadad, der Koenig von Aram, entkam aber auf einem Pferd mit [einigen] Gespannen. 20.21 Da zog der Koenig von Israel aus und schlug die Pferde und die Kriegswagen, und er richtete unter den Aramaeern eine grosse Niederlage an. 20.22 Da trat der Prophet zum Koenig von Israel und sagte zu ihm: Wohlan, zeige dich mutig und erkenne und sieh zu, was du [jetzt] tun musst! Denn bei der Wiederkehr des Jahres wird der Koenig von Aram [erneut] gegen dich heraufziehen. 20.23 Und die Knechte des Koenigs von Aram sagten zu ihm: Ihre Goetter sind Berggoetter, darum waren sie uns ueberlegen. Lasst uns jedoch in der Ebene mit ihnen kaempfen, [dann wird es sich zeigen,] ob wir ihnen nicht ueberlegen sein werden! 20.24 Diese [eine] Sache aber musst du tun: Entferne die Koenige, jeden von seiner Stellung, und setze Statthalter an ihre Stelle! 20.25 Und du, stelle dir ein Heer auf wie das Heer, das dir verlorenging, und Pferde wie die [verlorenen] Pferde und Kriegswagen wie die [verlorenen] Kriegswagen! Dann wollen wir in der Ebene mit ihnen kaempfen [und sehen], ob wir ihnen nicht ueberlegen sein werden. Und er hoerte auf ihre Stimme und machte es so. 20.26 Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, da musterte Ben-Hadad die Aramaeer und zog hinauf nach Afek zum Kampf mit Israel. 20.27 Und die Soehne Israel wurden gemustert und [mit Vorrat] versorgt und zogen ihnen entgegen. Und die Soehne Israel lagerten sich ihnen gegenueber wie zwei kleine Herden Ziegen. Die Aramaeer aber fuellten das Land. 20.28 Da trat der Mann Gottes herzu und sprach zum Koenig von Israel und sagte: So spricht der HERR: Weil die Aramaeer gesagt haben: Der HERR ist ein Gott der Berge, aber ein Gott der Taeler ist er nicht! - darum will ich diese ganze gewaltige Menge in deine Hand geben; und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 20.29 Und sie lagerten einander gegenueber sieben Tage lang. Und es geschah am siebten Tag, da kam es zum Kampf, und die Soehne Israel schlugen die Aramaeer, 100 000 Mann zu Fuss, an einem Tag. 20.30 Und die uebrigen flohen nach Afek in die Stadt. Da fiel die Mauer auf die 27 000 Mann, die uebriggeblieben waren. Ahabs Bund mit dem Koenig der Aramaeer - Gottes Gerichtsandrohung Und Ben-Hadad floh und kam in die Stadt [und verkroch sich] von Kammer zu Kammer. 20.31 Da sagten seine Diener zu ihm: Sieh doch, wir haben gehoert, dass die Koenige des Hauses Israel gnaedige Koenige sind. Lass uns doch Sacktuch um unsere Hueften legen und Stricke um unsere Koepfe und zum Koenig von Israel hinausgehen! Vielleicht laesst er dich am Leben. 20.32 So guerteten sie Sacktuch um ihre Hueften und [legten] Stricke um ihre Koepfe und kamen zum Koenig von Israel und sagten: Dein Knecht Ben-Hadad laesst [dir] sagen: Lass mich doch am Leben! Und er sagte: Lebt er noch? Er ist mein Bruder. 20.33 Und die Maenner nahmen es als ein gutes Vorzeichen und eilten, sich es von ihm bestaetigen zu lassen, und sagten: [Ja,] Ben-Hadad ist dein Bruder. Und er sagte: Geht, holt ihn! Da ging Ben-Hadad zu ihm hinaus, und der liess ihn [zu sich] auf den Wagen steigen. 20.34 Und Ben-Hadad sagte: Die Staedte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich [dir] zurueckgeben, und du kannst dir Strassen in Damaskus anlegen, wie sie mein Vater in Samaria angelegt hat. - Und ich [,sagte der Koenig von Israel,] will dich mit diesem Bund ziehen lassen. Und er schloss einen Bund mit ihm und liess ihn ziehen. 20.35 Und ein Mann von den Prophetenjuengern sagte zu seinem Gefaehrten auf das Wort des HERRN hin: Schlag mich doch! Aber der Mann weigerte sich, ihn zu schlagen. 20.36 Da sagte er zu ihm: Dafuer, dass du nicht auf die Stimme des HERRN gehoert hast - siehe, sobald du von mir weggehst, wird dich ein Loewe schlagen. Und als er von ihm wegging, da fand ihn ein Loewe und schlug ihn. 20.37 Und er fand einen anderen Mann und sagte: Schlag mich doch! Und der Mann schlug ihn, schlug und verwundete ihn. 20.38 Da ging der Prophet hin und stellte sich an den Weg, [um] dem Koenig [zu begegnen]. Und er machte sich unkenntlich durch eine Binde ueber seinen Augen. 20.39 Und es geschah, als der Koenig vorueberging, da schrie er dem Koenig zu und sagte: Dein Knecht war ausgezogen mitten in den Kampf, und siehe, da wandte sich ein Mann herzu und brachte einen [anderen] Mann zu mir und sagte: Bewache diesen Mann! Sollte er etwa vermisst werden, dann soll dein Leben fuer sein Leben einstehen, oder du sollst ein Talent Silber darwiegen. 20.40 Und es geschah, waehrend dein Knecht da und dort zu tun hatte, da war er nicht [mehr] da. Und der Koenig von Israel sagte zu ihm: So ist dein Urteil [gesprochen], du selbst hast entschieden. 20.41 Da entfernte er schnell die Binde von seinen Augen, und der Koenig von Israel erkannte ihn, dass er [einer] von den Propheten war. 20.42 Und er sagte zu ihm: So spricht der HERR: Weil du den Mann, auf dem mein Bann lag, aus der Hand gelassen hast, soll dein Leben fuer sein Leben einstehen und dein Volk fuer sein Volk! 20.43 Da ging der Koenig von Israel [weg] in sein Haus, missmutig und wuetend, und kam nach Samaria. Ahabs Gewalttat an Nabot - Elias Strafrede und Ahabs Busse \21\ 21.1 Und es geschah nach diesen Ereignissen: Nabot, der Jesreeliter, hatte einen Weinberg, der in Jesreel war, [und zwar gleich] neben dem Palast Ahabs, des Koenigs von Samaria. 21.2 Und Ahab redete zu Nabot und sagte: Gib mir deinen Weinberg! Er soll mein Gemuesegarten werden, denn er ist nahe bei meinem Haus. Ich gebe dir dafuer einen besseren Weinberg als den [hier]. [Oder] wenn es besser ist in deinen Augen, gebe ich dir Geld als Kaufpreis fuer ihn. 21.3 Aber Nabot sagte zu Ahab: Das lasse der HERR fern von mir sein, dass ich dir das Erbe meiner Vaeter gebe! 21.4 Da ging Ahab in sein Haus, missmutig und wuetend ueber das Wort, das der Jesreeliter Nabot zu ihm geredet hatte, dass er gesagt hatte: Ich gebe dir das Erbe meiner Vaeter nicht. Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Gesicht ab und ass nichts. 21.5 Da kam seine Frau Isebel zu ihm hinein und sagte zu ihm: Warum denn ist dein Geist missmutig, und [warum] isst du nichts? 21.6 Er sagte zu ihr: Weil ich zu dem Jesreeliter Nabot geredet und ihm gesagt habe: Gib mir deinen Weinberg fuer Geld, oder wenn es dir gefaellt, will ich dir stattdessen einen [anderen] Weinberg geben! Er aber sagte: Ich gebe dir meinen Weinberg nicht. 21.7 Da sagte seine Frau Isebel zu ihm: Du, du uebst [doch] jetzt die Koenigsherrschaft ueber Israel aus. Steh auf, iss und lass dein Herz froehlich sein! Ich werde dir den Weinberg des Jesreeliters Nabot geben. 21.8 Dann schrieb sie Briefe im Namen Ahabs und siegelte sie mit seinem Siegel und sandte die Briefe an die Aeltesten und an die Vornehmen, die mit Nabot [zusammen] in seiner Stadt wohnten. 21.9 Und sie schrieb in den Briefen folgendes: Ruft ein Fasten aus und lasst Nabot obenan im Volk sitzen! 21.10 Und setzt ihm gegenueber zwei Maenner, Soehne der Bosheit, dass sie gegen ihn zeugen, indem sie sagen: Du hast Gott und den Koenig gelaestert! Dann fuehrt ihn hinaus und steinigt ihn, dass er stirbt! 21.11 Da taten die Maenner seiner Stadt, die Aeltesten und die Vornehmen, die in seiner Stadt wohnten, wie Isebel zu ihnen gesandt hatte, so, wie in den Briefen geschrieben stand, die sie ihnen gesandt hatte. 21.12 Sie riefen ein Fasten aus und liessen Nabot obenan im Volk sitzen. 21.13 Dann kamen die beiden Maenner, die Soehne der Bosheit, und setzten sich ihm gegenueber. Und die Maenner der Bosheit zeugten gegen ihn, gegen Nabot vor dem Volk, indem sie sagten: Nabot hat Gott und den Koenig gelaestert! Dann fuehrte man ihn zur Stadt hinaus und steinigte ihn, und er starb. 21.14 Und sie sandten zu Isebel und liessen [ihr] sagen: Nabot ist gesteinigt worden und ist tot. 21.15 Und es geschah, als Isebel hoerte, dass Nabot gesteinigt worden und tot war, sagte Isebel zu Ahab: Mache dich auf, nimm in Besitz den Weinberg des Jesreeliters Nabot, der sich geweigert hat, ihn dir fuer Geld zu geben! Denn Nabot lebt nicht mehr, er ist tot. 21.16 Und es geschah, als Ahab hoerte, dass Nabot tot war, da machte sich Ahab auf, um in den Weinberg des Jesreeliters Nabot hinabzugehen [und] ihn in Besitz zu nehmen. 21.17 Da geschah das Wort des HERRN zu Elia, dem Tischbiter: 21.18 Mache dich auf, geh hinab Ahab, dem Koenig von Israel, entgegen, der in Samaria [wohnt]! Siehe, er ist im Weinberg Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen. 21.19 Und rede zu ihm und sage: So spricht der HERR: Hast du gemordet und auch [fremdes Gut] in Besitz genommen? Und rede zu ihm: So spricht der HERR: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen die Hunde dein Blut, ja deines, lecken. 21.20 Und Ahab sagte zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sagte: Ich habe [dich] gefunden, weil du dich verkauft hast, um zu tun, was boese ist in den Augen des HERRN. 21.21 Siehe, ich bringe Unheil ueber dich und fege aus hinter dir her. Ich werde von Ahab ausrotten, was maennlich ist, den Unmuendigen und den Muendigen in Israel. 21.22 Und ich mache dein Haus dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, gleich und dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas, wegen des Zornes, zu dem du mich gereizt hast, und [weil] du Israel zur Suende verfuehrt hast. 21.23 Und auch ueber Isebel hat der HERR geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Vormauer von Jesreel. 21.24 Wer von Ahab in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf [freiem] Feld stirbt, den werden die Voegel des Himmels fressen. 21.25 Es hat in der Tat keinen wie Ahab gegeben, der sich [so] verkauft haette, um zu tun, was in den Augen des HERRN boese ist. Ihn hatte seine Frau Isebel verfuehrt. 21.26 Und er handelte ganz abscheulich, indem er den Goetzen nachlief, ganz wie es die Amoriter getan hatten, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 21.27 Und es geschah, als Ahab diese Worte hoerte, da zerriss er seine Kleider und legte Sacktuch um seinen Leib und fastete; und er lag im Sacktuch und ging still einher. 21.28 Da geschah das Wort des HERRN zu Elia, dem Tischbiter: 21.29 Hast du gesehen, dass Ahab sich vor mir gedemuetigt hat? Weil er sich vor mir gedemuetigt hat, will ich das Unheil nicht in seinen Tagen kommen lassen; [erst] in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil ueber sein Haus kommen lassen. Ahabs und Joschafats Kriegsabsichten - Weissagung des Micha 2Chr 18,1-27 \22\ 22.1 Und sie verhielten sich drei Jahre lang ruhig; es war kein Krieg zwischen Aaram und Israel. 22.2 Aber im dritten Jahr, da kam Joschafat, der Koenig von Juda, zum Koenig von Israel herab. 22.3 Und der Koenig von Israel sagte zu seinen Dienern: Habt ihr nicht erkannt, dass Ramot in Gilead uns gehoert? Und wir bleiben still, anstatt es der Hand des Koenigs von Aram zu entreissen. 22.4 Und er sagte zu Joschafat: Willst du mit mir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen? Da sagte Joschafat zum Koenig von Isarel: Ich bin wie du, mein Volk ist wie dein Volk, meine Pferde sind wie deine Pferde. 22.5 Und Joschafat sagte zum Koenig von Israel: Befrage doch heute das Wort des HERRN! 22.6 Da versammelte der Koenig von Israel die Propheten, etwa vierhundert Mann, und er sagte zu ihnen: Soll ich gegen Ramot in Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Sie sagten: Zieh hinauf! Und der Herr wird es in die Hand des Koenigs geben. 22.7 Aber Joschafat sagte: Ist hier kein Prophet des Herrn mehr, dass wir durch ihn [den HERRN] befragen? 22.8 Da sagte der Koenig von Israel zu Joschafat: Einen Mann gibt es noch, durch den man den HERRN befragen koennte, aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes ueber mich, sondern [nur] Boeses: [es ist] Micha, der Sohn des Jimla. Joschafat aber sagte: Der Koenig spreche nicht so! 22.9 Da rief der Koenig von Israel einen Hofbeamten und sagte: Hole schnell Micha, den Sohn des Jimla! 22.10 Und der Koenig von Israel und Joschafat, der Koenig von Juda, sassen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit koeniglichen Gewaendern, auf einem freien Platz am Toreingang von Samaria. Und alle Propheten weissagten vor ihnen. 22.11 Und Zedekia, der Sohn des Kenaana, machte sich eiserne Hoerner und sagte: So spricht der HERR: Mit denen wirst du die Aramaeer niederstossen, bis du sie vernichtet hast. 22.12 Ebenso weissagten alle Propheten, indem sie sagten: Zieh hinauf nach Ramot in Gilead und fuehre [Israel] zum Sieg! Der HERR hat es in die Hand des Koenigs gegeben. 22.13 Der Bote aber, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sagte: Sieh doch, die Worte der Propheten sind einstimmig gut fuer den Koenig. Lass doch dein Wort sein wie das Wort eines von ihnen und rede Gutes! 22.14 Micha aber sagte: So wahr der HERR lebt - nur, was der HERR mir sagen wird, das werde ich reden! 22.15 Und als er zum Koenig kam, sagte der Koenig zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot in Gilead in den Kampf ziehen, oder sollen wir es lassen? Da sagte er zu ihm: Zieh hinauf und fuehre [Israel] zum Sieg! Denn der HERR hat es in die Hand des Koenigs gegeben. 22.16 Der Koenig aber sagte zu ihm: Wievielmal muss ich dich beschwoeren, dass du im Namen des HERRN nichts zu mir redest als nur die Wahrheit? 22.17 Da sagte er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe , die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn, sie sollen in Frieden zurueckkehren, jeder in sein Haus. 22.18 Da sagte der Koenig von Israel zu Joschafat: Habe ich dir nicht gesagt, er weissagt nichts Gutes ueber mich, sondern [nur] Boeses? 22.19 Und Micha sprach: Darum hoere das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen, und das ganze Heer des Himmels stand um ihn, zu seiner Rechten und zu seiner Linken. 22.20 Und der HERR sprach: Wer will Ahab betoeren, dass er hinaufzieht und bei Ramot in Gilead faellt? Und der eine sagte dies, und der andere sagte das. 22.21 Da trat der Geist hervor und stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich will ihn betoeren. Und der HERR sprach zu ihm: Womit? 22.22 Da sagte er: Ich will ausgehen und will ein Luegengeist sein im Mund aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn betoeren und wirst es auch koennen. Geh aus und mache es so! 22.23 Und nun, siehe, der HERR hat einen Luegengeist in den Mund all dieser deiner Propheten gegeben, denn der HERR hat Unheil ueber dich geredet. 22.24 Da trat Zedekia, der Sohn des Kenaana, heran und schlug Micha auf die Backe und sprach: Auf welchem Weg ist [denn] der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden? 22.25 Micha sagte: Siehe, du wirst es an jenem Tag sehen, wenn du von Zimmer zu Zimmer fluechtest, um dich zu verstecken. 22.26 Da sagte der Koenig von Israel: Nimm Micha und fuehre ihn zurueck zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Koenigs, 22.27 und sage: So spricht der Koenig: Setzt diesen ins Gefaengnis und speist ihn mit Brot der Bedraengnis und mit Wasser der Bedraengnis, bis ich in Frieden zurueckkomme! 22.28 Micha aber sagte: Wenn du je in Frieden zurueckkehrst, [dann] hat der HERR nicht durch mich geredet! Und er sprach: Hoert es, ihr Voelker alle! Gemeinsamer Krieg Ahabs und Joschafats - Joschafats Rettung und Ahabs Tod 2Chr 18,28-34 22.29 Und der Koenig von Israel und Joschafat, der Koenig von Juda, zogen hinauf nach Ramot in Gilead. 22.30 Und der Koenig von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen. Du aber lege deine [koeniglichen] Kleider an! So verkleidete sich der Koenig von Israel und zog in den Kampf. 22.31 Der Koenig von Aram hatte aber seinen 32 Wagenfuehrern befohlen: Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Grossen kaempfen, sondern gegen den Koenig von Israel allein! 22.32 Und es geschah, als die Wagenfuehrer Joschafat sahen, da sagten sie [sich]: Das ist gewiss der Koenig von Israel! Und sie lenkten [ihre Wagen] auf ihn zu, um ihn anzugreifen. Da schrie Joschafat um Hilfe. 22.33 Und es geschah, als die Wagenfuehrer sahen, dass nicht er der Koenig von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab. 22.34 Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl und traf den Koenig von Israel zwischen die Tragbaender [des Panzers] und den Panzer. Da sagte er zu seinem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht hinaus! Denn ich bin schwer verwundet. 22.35 Und der Kampf wurde heftig an jenem Tag. Und der Koenig hielt sich angesichts der Aramaeer im Wagen [noch] aufrecht; und am Abend starb er, und das Blut der Wunde floss in das Innere des Wagens. 22.36 Beim Untergang der Sonne erging der laute Ruf durchs Lager: Jeder Mann in seine Stadt und jeder Mann in sein Land! 22.37 So starb der Koenig und kam nach Samaria. Und man begrub den Koenig in Samaria. 22.381 Und als man den Wagen am Teich von Samaria, wo die Huren sich wuschen, abspuelte, da leckten die Hunde sein Blut, und die Huren badeten [darin] nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte. 22.39 Und die uebrige Geschichte Ahabs und alles, was er getan, und das Elfenbeinhaus, das er gebaut, und alle Staedte, die er gebaut hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 22.40 Und Ahab legte sich zu seinen Vaetern. Und sein Sohn Ahasja wurde an seiner Stelle Koenig. Joschafat von Juda 2Chr 20,31-21,1 22.41 Und Joschafat, der Sohn Asas, wurde Koenig ueber Juda im vierten Jahr Ahabs, des Koenigs von Israel. 22.42 Joschafat war 35 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte 25 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Asuba, die Tochter des Schilhi. 22.43 Und er ging den ganzen Weg seines Vaters Asa; er wich nicht davon ab, indem er tat, was recht war in den Augen des HERRN. 22.44 Nur die Hoehen wichen nicht: das Volk brachte auf den Hoehen noch Schlachtopfer und Rauchopfer dar. 22.45 Und Joschafat hatte Frieden mit dem Koenig von Israel. 22.46 Und die uebrige Geschichte Joschafats und seine Machttaten, die er ausgeuebt, und wie er Krieg gefuehrt hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 22.47 Auch rottete er aus dem Land den Rest der Tempelhurer aus, der in den Tagen seines Vaters Asa uebriggeblieben war. 22.48 Und es war kein Koenig in Edom; ein Vogt [regierte als] Koenig. 22.49 Joschafat baute Tarsisschiffe, die nach Ofir fahren sollten, um Gold [zu holen]; aber man fuhr nicht, denn die Schiffe wurden bei Ezjon-Geber zertruemmert. 22.50 Damals sagte Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Joschafat: Lass meine Knechte mit deinen Knechten auf den Schiffen fahren! Aber Joschafat wollte nicht. 22.51 Und Joschafat legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern begraben in der Stadt seines Vaters David. Und sein Sohn Joram wurde an seiner Stelle Koenig. Ahasja von Israel 22.52 Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde Koenig ueber Israel in Samaria, im 17. Jahr Joschafats, des Koenigs von Juda; und er regierte zwei Jahre ueber Israel. 22.53 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN und ging auf dem Weg seines Vaters und auf dem Weg seiner Mutter und auf dem Weg Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 22.54 Und er diente dem Baal und warf sich vor ihm nieder. Und er reizte den HERRN, den Gott Israels, nach allem, was sein Vater getan hatte. Das zweite Buch der Koenige. Ahasja von Israel - Sein Goetzendienst, Elias Gerichtsandrohung, Ahasjas Tod. \1\ 1.1 Und Moab brach mit Israel, nachdem Ahab tot war. - 1.2 Und Ahasja fiel in seinem Obergemach in Samaria durch das Gitter und wurde krank. Und er sandte Boten und sagte zu ihnen: Geht hin, befragt Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde! 1.3 Da redete der Engel des HERRN zu Elia, dem Tischbiter: Mache dich auf, geh hinauf den Boten des Koenigs von Samaria entgegen und sage zu ihnen: Gibt es denn keinen Gott in Israel, dass ihr hingeht, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen? 1.4 Darum, so spricht der HERR: Von dem Bett, das du bestiegen hast, wirst du nicht herunterkommen, sondern du musst sterben! Und Elia ging hin. 1.5 Als nun die Boten zum Koenig zurueckkamen, sagte er zu ihnen: Warum seid ihr denn [schon] zurueckgekehrt? 1.6 Sie sagten zu ihm: Ein Mann kam herauf, uns entgegen, und sagte zu uns: Geht, kehrt zum Koenig zurueck, der euch gesandt hat, und redet zu ihm: So spricht der HERR: Gibt es denn keinen Gott in Israel, dass du hinsendest, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen? Darum wirst du von dem Bett, das du bestiegen hast, nicht herunterkommen, sondern du musst sterben. 1.7 Da sagte er zu ihnen: Wie war das Aussehen des Mannes, der euch entgegenkam und diese Worte zu euch redete? 1.8 Sie sagten zu ihm: Es war ein Mann, mit einem haarigen Mantel bekleidet und an seinen Hueften geguertet mit einem ledernen Schurz. Da sagte er: Das ist Elia, der Tischbiter! 1.9 Und er sandte zu ihm einen Obersten ueber fuenfzig [Mann] und seine fuenfzig [Leute]. Der ging zu ihm hinauf, und siehe, er sass auf dem Gipfel des Berges. Und er sagte zu ihm: Mann Gottes, der Koenig sagt: Komm herab! 1.10 Elia aber antwortete und redete zu dem Obersten ueber fuenfzig [Mann]: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so fahre Feuer vom Himmel herab und fresse dich und deine fuenfzig [Mann]! Da fuhr Feuer vom Himmel herab und frass ihn und seine fuenfzig [Mann]. 1.11 Und er sandte nochmals zu ihm, einen anderen Obersten ueber fuenfzig [Mann] mit seinen fuenfzig [Leuten]. Der stieg hinauf und sagte zu ihm: Mann Gottes, so spricht der Koenig: Schnell, komm herunter! 1.12 Aber Elia antwortete und redete zu ihnen: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so fahre Feuer vom Himmel herab und fresse dich und deine fuenfzig [Mann]! Da fuhr Feuer Gottes vom Himmel herab und frass ihn und seine fuenfzig [Mann]. 1.13 Und er sandte nochmals hin, einen dritten Obersten ueber fuenfzig [Mann] und seine fuenfzig [Leute]. Und der dritte Oberste ueber fuenfzig [Mann] ging hinauf und kam und beugte seine Knie vor Elia, flehte ihn an und redete zu ihm: Mann Gottes! Lass doch mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser fuenfzig [Mann], teuer sein in deinen Augen! 1.14 Siehe, Feuer ist vom Himmel herabgefahren und hat die beiden vorigen Obersten ueber fuenfzig [Mann] und ihre fuenfzig [Leute] gefressen. Nun aber lass mein Leben teuer sein in deinen Augen! 1.15 Da redete der Engel des HERRN zu Elia: Geh mit ihm hinab, fuerchte dich nicht vor ihm! Und er stand auf und ging mit ihm zum Koenig hinab. 1.16 Und er redete zu ihm: So spricht der HERR: Weil du Boten gesandt hast, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen - gibt es denn keinen Gott in Israel, um sein Wort zu befragen? -, darum wirst du von dem Bett, das du bestiegen hast, nicht herunterkommen; sondern du musst sterben! 1.17 Und er starb nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte. Und Joram wurde an seiner Stelle Koenig im zweiten Jahr Jorams, des Sohnes Joschafats, des Koenigs von Juda; denn er hatte keinen Sohn. 1.18 Und die uebrige Geschichte Ahasjas, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? Elia und Elisa - Elias Himmelfahrt. \2\ 2.1 Und es geschah, als der HERR den Elia im Sturmwind zum Himmel auffahren lassen wollte, da gingen Elia und Elisa von Gilgal fort. 2.2 Und Elia sagte zu Elisa: Bleib doch hier! Denn der HERR hat mich nach Bethel gesandt. Elisa aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und sie gingen nach Bethel hinab. 2.3 Da kamen die Soehne der Propheten, die in Bethel waren, zu Elisa heraus und sagten zu ihm: Hast du erkannt, dass der HERR heute deinen Herrn ueber deinen Kopf hin wegnehmen wird? Er sagte: Auch ich habe es erkannt. Seid still! 2.4 Und Elia sagte zu ihm: Elisa, bleib doch hier! Denn der HERR hat mich nach Jericho gesandt. Er aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und sie kamen nach Jericho. 2.5 Da traten die Soehne der Propheten, die in Jericho waren, zu Elisa und sagten zu ihm: Hast du erkannt, dass der HERR heute deinen Herrn ueber deinen Kopf hin wegnehmen wird? Er sagte: Auch ich habe es erkannt. Seid still! 2.6 Und Elia sagte zu ihm: Bleib doch hier! Denn der HERR hat mich an den Jordan gesandt. Er aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und so gingen sie beide miteinander. 2.7 Und fuenfzig Mann von den Soehnen der Propheten gingen mit und blieben abseits stehen, als die beiden an den Jordan traten. 2.8 Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte [ihn] zusammen und schlug auf das Wasser. Und es teilte sich hierhin und dorthin, und die beiden gingen hinueber auf dem Trockenen. 2.9 Und es geschah, als sie hinuebergegangen waren, da sagte Elia zu Elisa: Bitte, was ich fuer dich tun soll, bevor ich von dir weggenommen werde! Elisa sagte: Dass mir doch ein zweifacher Anteil von deinem Geist [gegeben] werde! 2.10 Da sagte er: Du hast Schweres erbeten! Wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir weggenommen werde, dann wird dir das [gegeben] werden; wenn aber nicht, dann wird es [dir] nicht [gegeben] werden. 2.11 Und es geschah, waehrend sie gingen, gingen und redeten, siehe da: ein feuriger Wagen und feurige Pferde, die sie beide voneinander trennten! Und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel. 2.12 Und Elisa sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Gespann! Dann sah er ihn nicht mehr. Da fasste er seine Kleider und zerriss sie in zwei Stuecke. 2.13 Und er hob den Mantel des Elia auf, der diesem entfallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordan. 2.14 Und er nahm den Mantel des Elia, der diesem entfallen war, und schlug auf das Wasser und sagte: Wo ist der HERR, der Gott des Elia? Auch er schlug also auf das Wasser, und es teilte sich hierhin und dorthin, und Elisa ging hinueber. 2.15 Als nun die Soehne der Propheten, die gegenueber in Jericho waren, ihn sahen, sagten sie: Der Geist des Elia ruht auf Elisa! Und sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 2.16 Und sie sagten zu ihm: Sieh doch, es sind bei deinen Knechten fuenfzig tuechtige Maenner. Lass sie doch gehen und deinen Herrn suchen, ob nicht etwa der Geist des HERRN ihn weggetragen und ihn auf einen der Berge oder in eines der Taeler geworfen hat! Er aber sagte: Sendet nicht! 2.17 Doch sie drangen in ihn, bis er nachgab und sagte: Sendet! So sandten sie denn fuenfzig Mann hin; die suchten drei Tage lang, aber sie fanden ihn nicht. 2.18 Und sie kehrten zu ihm zurueck, als er sich [noch] in Jericho aufhielt. Da sagte er zu ihnen: Hatte ich euch nicht gesagt: Geht nicht hin? Wundertaten des Elisa: Hilfe in Jericho, Gericht in Bethel. 2.19 Und die Maenner der Stadt sagten zu Elisa: Sieh doch, die Lage der Stadt ist gut, wie mein Herr sieht. Aber das Wasser ist schlecht, darum kommt es im Land zu Fehlgeburten. 2.20 Da sagte er: Bringt mir eine neue Schale und tut Salz hinein! Und sie brachten sie ihm. 2.21 Und er ging hinaus zu der Quelle des Wassers, warf das Salz hinein und sagte: So spricht der HERR: Ich habe dieses Wasser gesund gemacht. Nicht mehr soll Tod und Fehlgeburt daraus entstehen. 2.22 Und das Wasser wurde gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort, das Elisa geredet hatte. 2.23 Und er ging von dort hinauf nach Bethel. Wie er nun den Weg hinaufging, kamen kleine Jungen aus der Stadt heraus und verspotteten ihn und sagten zu ihm: Komm herauf, Kahlkopf! Komm herauf, Kahlkopf! 2.24 Er aber wandte sich um, sah sie an und verfluchte sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Baerinnen aus dem Wald und zerrissen von ihnen 42 Kinder. 2.25 Und er ging von dort [weg] zum Berg Karmel; und von da kehrte er nach Samaria zurueck. Joram von Israel - Krieg gegen die Moabiter - Hilfe durch Elisa. \3\ 3.1 Und Joram, der Sohn Ahabs, wurde Koenig ueber Israel in Samaria, im achtzehnten Jahr Joschafats, des Koenigs von Juda; und er regierte zwoelf Jahre. 3.2 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, doch nicht wie sein Vater und seine Mutter, weil er den Gedenkstein des Baal beseitigte, den sein Vater gemacht hatte. 3.3 Doch hielt er fest an den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte; er wich von ihr nicht ab. 3.4 Und Mescha, der Koenig von Moab, war Schafzuechter und lieferte dem Koenig von Israel 100 000 Laemmer und 100 000 ungeschorene Widder [als Tribut]. 3.5 Und es geschah, als Ahab gestorben war, da brach der Koenig von Moab mit dem Koenig von Israel. 3.6 Nun zog der Koenig Joram in jener Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel. 3.7 Und er ging hin und sandte zu Joschafat, dem Koenig von Juda, und liess [ihm] sagen: Der Koenig von Moab hat mit mir gebrochen. Willst du mit mir gegen Moab in den Kampf ziehen? Er sagte: Ich will hinaufziehen; ich bin wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Pferde wie deine Pferde. 3.8 Und er sagte: Welchen Weg wollen wir hinaufziehen? Er sagte: Den Weg [durch die] Wueste Edom. 3.9 So zogen der Koenig von Israel und der Koenig von Juda und der Koenig von Edom aus. Als sie nun einen Umweg von sieben Tagereisen gemacht hatten, gab es kein Wasser [mehr] fuer das Heer und fuer das Vieh, das in ihrem Gefolge war. 3.10 Da sagte der Koenig von Israel: Wehe! Der HERR hat diese drei Koenige gerufen, um sie in die Hand Moabs zu geben! 3.11 Joschafat aber sagte: Ist hier kein Prophet des HERRN, dass wir den HERRN durch ihn befragen koennen? Da antwortete einer von den Dienern des Koenigs von Israel und sagte: Elisa ist hier, der Sohn des Schafat, der Wasser ueber Elias Haende goss. 3.12 Und Joschafat sagte: Das Wort des HERRN ist bei ihm. Da gingen der Koenig von Israel und Joschafat und der Koenig von Edom zu ihm hinab. 3.13 Und Elisa sagte zum Koenig von Israel: Was habe ich mit dir [zu tun]? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Der Koenig von Israel aber sagte zu ihm: Nein! Hat doch der HERR diese drei Koenige gerufen, um sie in die Hand Moabs zu geben! 3.14 Da sagte Elisa: So wahr der HERR der Heerscharen lebt, vor dem ich stehe, fuerwahr, wenn ich nicht auf Joschafat, den Koenig von Juda, Ruecksicht naehme, so wuerde ich dich weder anblicken noch beachten! 3.15 Und nun holt mir einen Saitenspieler. Und es geschah, als der Saitenspieler spielte, da kam die Hand des HERRN ueber ihn. 3.16 Und er sagte: So spricht der HERR: Macht in diesem Tal Grube an Grube! 3.17 Denn so spricht der HERR: Ihr werdet keinen Wind sehen und keinen Regen sehen, und doch wird sich dieses Tal mit Wasser fuellen, so dass ihr trinken koennt, ihr und eure Herden und euer Vieh. 3.18 Und das ist [noch] zu gering in den Augen des HERRN, er wird auch Moab in eure Hand geben. 3.19 Und ihr werdet jede befestigte Stadt und jede auserlesene Stadt schlagen und werdet alle guten Baeume faellen und alle Wasserquellen verstopfen und jedes gute Feld mit Steinen verderben. 3.20 Und es geschah am Morgen, [zur Zeit,] da man das Speisopfer opfert, siehe, da kam Wasser aus der Richtung von Edom her, und das Land fuellte sich mit Wasser. 3.21 Und als alle Moabiter hoerten, dass die Koenige heraufgezogen waren, um gegen sie zu kaempfen, da wurden sie zusammengerufen, von jedem an, der das Schwert umguerten konnte, und darueber; und sie stellten sich an der Grenze auf. 3.22 Und als sie sich frueh am Morgen aufmachten und die Sonne ueber dem Wasser aufging, da sahen die Moabiter das Wasser gegenueber rot wie Blut. 3.23 Und sie sagten: Das ist Blut! Ganz sicher haben sich die Koenige bekaempft und sich gegenseitig erschlagen. Nun auf zur Beute, Moab! 3.24 Als sie aber zum Lager Israels kamen, da erhob sich Israel, und sie schlugen die Moabiter, dass sie vor ihnen flohen. Israel aber drang ins Land ein und schlug Moab [vernichtend]. 3.25 Und sie rissen die Staedte nieder, und auf alle guten Felder warfen sie jeder seinen Stein und fuellten sie damit an, und sie verstopften alle Wasserquellen und faellten alle guten Baeume, bis nur noch die Steinmauer von Kir-Heres standhielt. Und die Schleuderer umzingelten [die Stadt] und beschossen sie. 3.26 Als aber der Koenig von Moab sah, dass ihm der Kampf zu heftig war, nahm er 700 Mann mit sich, die das Schwert zogen, um gegen den Koenig von Edom durchzubrechen; aber es gelang ihnen nicht. 3.27 Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Stelle Koenig werden sollte, und opferte ihn als Brandopfer auf der Mauer. Da kam ein grosser Zorn ueber Israel; und sie zogen von ihm ab und kehrten in [ihr] Land zurueck. Elisa und der Oelkrug der Witwe. \4\ 4.1 Und eine Frau von den Frauen der Prophetensoehne schrie zu Elisa: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du hast [doch] selbst erkannt, dass dein Knecht den HERRN fuerchtete. Nun aber ist der Glaeubiger gekommen, um meine beiden Soehne fuer sich als Sklaven zu nehmen. 4.2 Da sagte Elisa zu ihr: Was soll ich fuer dich tun? Sag mir, was du im Haus hast! Sie sagte: Deine Magd hat gar nichts im Haus als nur einen Krug Oel. 4.3 Da sagte er: Geh hin, erbitte dir Gefaesse von draussen, von all deinen Nachbarinnen, leere Gefaesse, [aber] nicht zu wenige! 4.4 Dann geh hinein und schliess die Tuer hinter dir und hinter deinen Soehnen zu und giess in all diese Gefaesse; und was voll ist, stelle beiseite! 4.5 Und sie ging von ihm weg und schloss die Tuer hinter sich und hinter ihren Soehnen zu. Waehrend sie ihr [die Gefaesse] reichten, goss sie ein. 4.6 Und es geschah, als die Gefaesse voll waren, da sagte sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefaess! Er aber sagte zu ihr: Es ist kein Gefaess mehr da. Da kam das Oel zum Stillstand. 4.7 Und sie kam und berichtete es dem Mann Gottes, und der sagte: Geh hin, verkaufe das Oel und bezahle deine Schulden! Du aber und deine Soehne [,ihr] koennt von dem restlichen [Oel] leben. Elisa und der Sohn der Schunemiterin. 4.8 Und es geschah eines Tages, da ging Elisa nach Schunem hinueber. Dort war eine wohlhabende Frau, die noetigte ihn, [bei ihr] zu essen. Und es geschah, sooft er durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen. 4.9 Und sie sagte zu ihrem Mann: Sieh doch, ich habe erkannt, dass es ein heiliger Mann Gottes ist, der regelmaessig [hier] bei uns hindurchzieht. 4.10 Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen! Dort wollen wir ihm dann Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter hinstellen. Und es soll geschehen, wenn er zu uns kommt, kann er dort einkehren. 4.11 Und es geschah eines Tages, als er [wieder] dahin kam, kehrte er in das Obergemach ein und schlief dort. 4.12 Und er sagte zu seinem Diener Gehasi: Ruf diese Schunemiterin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn hin. 4.13 Und er sagte zu ihm: Sage doch zu ihr: Siehe, du hast dir unsertwegen alle diese Muehe gemacht. Was kann man fuer dich tun? Ist fuer dich mit dem Koenig zu reden oder mit dem Heerobersten? Sie aber sagte: Ich wohne mitten in meinem Volk. 4.14 Und er sagte: Was kann man denn [dann] fuer sie tun? Da sagte Gehasi: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. 4.15 Und er sagte: Ruf sie! Und er rief sie, und sie trat in die Tuer. 4.16 Und er sprach: Um diese Zeit uebers Jahr wirst du einen Sohn umarmen. Da sagte sie: Nicht doch, mein Herr, du Mann Gottes, beluege deine Magd nicht! 4.17 Aber die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu eben dieser Zeit uebers Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte. 4.18 Und das Kind wuchs heran. Und es geschah eines Tages, da ging es zu seinem Vater hinaus, zu den Schnittern. 4.19 Und es sagte zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Er sagte zu dem Knecht: Trag ihn zu seiner Mutter! 4.20 Der hob ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter. Und er sass auf ihren Knien bis zum Mittag, dann starb er. 4.21 Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, schloss hinter ihm zu und ging hinaus. 4.22 Und sie rief ihren Mann und sagte: Schicke mir doch einen von den Knechten und eine von den Eselinnen! Und ich will zu dem Mann Gottes eilen und [bald] zurueckkommen. 4.23 Er sagte: Warum willst du [gerade] heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat. Sie sagte: Friede [mit dir]! 4.24 Und sie sattelte die Eselin und sagte zu ihrem Diener: Treib [nur] immerfort an! Halte mich nicht beim Reiten auf, es sei denn, dass ich es dir sage! 4.25 So zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie von ferne sah, sagte er zu seinem Diener Gehasi: Siehe da, die Schunemiterin! 4.26 Nun lauf ihr doch entgegen und sage zu ihr: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann gut? Geht es dem Kind gut? Sie sagte: Gut! 4.27 Und sie kam zu dem Mann Gottes auf den Berg und umfasste seine Fuesse. Da trat Gehasi herzu, um sie wegzustossen. Aber der Mann Gottes sagte: Lass sie! Denn ihre Seele ist betruebt; und der HERR hat es mir verborgen und es mir nicht kundgetan. 4.28 Und sie sagte: Habe ich einen Sohn von meinem Herrn erbeten? Habe ich nicht gesagt: Taeusche mich nicht? 4.29 Da sagte er zu Gehasi: Guerte deine Hueften und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin! Wenn du jemandem begegnest, gruesse ihn nicht, und wenn jemand dich gruesst, antworte ihm nicht! Und lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen! 4.30 Die Mutter des Jungen aber sagte: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse! Da machte er sich auf und ging ihr nach. 4.31 Gehasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Gesicht des Jungen gelegt; aber da war kein Laut und kein Aufhorchen. Und er kehrte um, ihm entgegen, und berichtete ihm und sagte: Der Junge ist nicht aufgewacht. 4.32 Und als Elisa in das Haus kam, siehe, da war der Junge tot, auf sein Bett hingelegt. 4.33 Und er ging hinein und schloss die Tuer hinter ihnen beiden zu und betete zu dem HERRN. 4.34 Und er stieg auf [das Bett] und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf dessen Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Haende auf dessen Haende und beugte sich [so] ueber ihn. Da wurde der Leib des Kindes warm. 4.35 Dann ging er wieder im Haus einmal hierhin, einmal dorthin und stieg [wieder] hinauf und beugte sich ueber ihn. Da nieste der Junge siebenmal, und der Junge schlug seine Augen auf. 4.36 Und er rief Gehasi und sagte: Ruf diese Schunemiterin! Er rief sie, und sie kam zu ihm herein. Und er sagte: Nimm deinen Sohn! 4.37 Da kam sie und fiel ihm zu Fuessen und warf sich zur Erde nieder. Und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus. Elisa und die vergiftete Speise - Elisa und die Hungernden. 4.38 Elisa aber kehrte nach Gilgal zurueck. Es war aber Hungersnot im Land. Als nun die Soehne der Propheten vor ihm sassen, sagte er zu seinem Diener: Setze den grossen Topf auf und koche ein Gericht fuer die Soehne der Propheten! 4.39 Da ging einer auf das Feld hinaus, um Kraeuter zu sammeln; und er fand ein wildes Rankengewaechs und las davon wilde Koloquinten, sein Gewand voll. Und er kam und zerschnitt sie in den Kochtopf. Sie kannten sie naemlich nicht. 4.40 Und sie schuetteten es aus zum Essen fuer die Maenner. Aber es geschah, als sie von dem Gericht assen, da schrieen sie auf und sagten: Der Tod ist im Topf, Mann Gottes! Und sie konnten nichts essen. 4.41 Da sagte er: Holt Mehl! Das warf er in den Topf und sagte: Schuette es aus fuer die Leute, dass sie essen! Und es war nichts Schaedliches [mehr] im Topf. 4.42 Und ein Mann kam von Baal-Schalischa und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrot, zwanzig Gerstenbrote, und Jungkorn in seinem Beutel. Und er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! 4.43 Sein Diener aber sagte: Wie soll ich das hundert Mann vorsetzen? Er sagte: Gib es den Leuten, dass sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen und uebriglassen. 4.44 Und er setzte es ihnen vor; und sie assen und liessen uebrig nach dem Wort des HERRN. Elisa und die Heilung des Naaman - Gericht ueber Gehasi. \5\ 5.1 Und Naaman, der Heeroberste des Koenigs von Aram, war ein bedeutender Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn hatte der HERR Sieg fuer Aram gegeben. Der Mann war ein Kriegsheld, [aber] aussaetzig. 5.2 Und die Aramaeer waren auf Raub ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Maedchen gefangen weggefuehrt, das kam in den Dienst der Frau des Naaman. 5.3 Und sie sagte zu ihrer Herrin: Ach, waere mein Herr doch vor dem Propheten, der in Samaria [wohnt]! Dann wuerde er ihn von seinem Aussatz befreien. 5.4 Und Naaman ging und berichtete es seinem Herrn und sagte: So und so hat das Maedchen geredet, das aus dem Land Israel ist. 5.5 Da sagte der Koenig von Aram: Geh, zieh hin! Und ich will [dazu] an den Koenig von Israel einen Brief senden. Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber mit sich und sechstausend [Schekel] Gold und zehn Wechselkleider. 5.6 Und er brachte den Brief zum Koenig von Israel; und er lautete so: Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, [so wisse,] siehe, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. 5.7 Und es geschah, als der Koenig von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sagte: Bin ich Gott, [der die Macht hat,] zu toeten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Menschen von seinem Aussatz zu befreien? Ja, wahrlich, erkennt doch und seht, dass er einen Anlass [zum Streit mit] mir sucht! 5.8 Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hoerte, dass der Koenig von Israel seine Kleider zerrissen hatte, da sandte er zu dem Koenig und liess [ihm] sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn doch zu mir kommen! Und er soll erkennen, dass ein Prophet in Israel ist. 5.9 Da kam Naaman mit seinen Pferden und mit seinem Wagen und hielt am Eingang zu Elisas Haus. 5.10 Und Elisa schickte einen Boten zu ihm und liess [ihm] sagen: Geh hin und bade dich siebenmal im Jordan! So wird dir dein Fleisch wiederhergestellt werden und rein sein. 5.11 Da wurde Naaman zornig und ging [weg]. Und er sagte: Siehe, ich hatte mir gesagt: Er wird nach draussen zu mir herauskommen und hintreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und wird seine Hand ueber die Stelle schwingen und so den Aussaetzigen [vom Aussatz] befreien. 5.12 Sind nicht Abana und Parpar, die Fluesse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich um und ging im Zorn [davon]. 5.13 Da traten seine Diener herzu und redeten zu ihm und sagten: Mein Vater, haette der Prophet eine grosse Sache zu dir geredet, haettest du es nicht getan? Wieviel mehr, da er [nur] zu dir gesagt hat: Bade, und du wirst rein sein! 5.14 Da stieg er hinab und tauchte im Jordan siebenmal unter nach dem Wort des Mannes Gottes. Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 5.15 Und er kehrte zu dem Mann Gottes zurueck, er und sein ganzes Gefolge, und er kam und trat vor ihn und sagte: Siehe doch, ich habe erkannt, dass es keinen Gott auf der ganzen Erde gibt als nur in Israel. Und nun nimm doch ein Segensgeschenk von deinem Knecht! 5.16 Er aber sagte: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe, wenn ich es nehmen werde! Und er drang in ihn, es zu nehmen, doch er weigerte sich. 5.17 Da sagte Naaman: Wenn [also] nicht, dann moege man deinem Knecht doch die Traglast eines Maultiergespannes Erde geben! Denn dein Knecht wird nicht mehr anderen Goettern Brandopfer und Schlachtopfer zubereiten, sondern nur [noch] dem HERRN. 5.18 In dieser [einen] Sache wolle der HERR deinem Knecht [jedoch] vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich dort niederzubeugen, dann stuetzt er sich auf meinen Arm, und [auch] ich beuge mich nieder im Haus Rimmons. Wenn ich mich [nun dabei] niederbeuge im Haus Rimmons, dann moege doch der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben! 5.19 Und er sagte zu ihm: Gehe hin in Frieden! Als er nun von ihm weg eine Strecke Weges gegangen war, 5.20 da sagte [sich] Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramaeer Naaman geschont, dass er nicht aus seiner Hand genommen hat, was er [ihm] gebracht hatte. So wahr der HERR lebt, wenn ich nicht hinter ihm herlaufe und etwas von ihm nehme! 5.21 So jagte Gehasi Naaman nach. Als nun Naaman sah, dass jemand hinter ihm herlief, sprang er vom Wagen herab, [kam] ihm entgegen und sagte: Friede? 5.22 Er sagte: Friede! Mein Herr sendet mich und laesst sagen: Siehe, eben jetzt sind vom Gebirge Ephraim zwei junge Maenner von den Soehnen der Propheten zu mir gekommen. Gib [mir] doch ein Talent Silber und zwei Wechselkleider fuer sie! 5.23 Da sagte Naaman: Tu mir den Gefallen, nimm zwei Talente! Und er draengte ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel und [nahm] zwei Wechselkleider und gab es zwei von seinen Dienern; und sie trugen es vor ihm her. 5.24 Als er aber an den Huegel kam, nahm er es aus ihrer Hand und brachte es im Haus unter. Dann entliess er die Maenner, und sie gingen [fort]. 5.25 Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sagte Elisa zu ihm: Woher [kommst du], Gehasi? Er sagte: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen. 5.26 Da sagte er zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als ein Mann sich von seinem Wagen herab dir entgegenwandte? Ist es [denn] Zeit, Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen und Olivenbaeume und Weinberge und Schafe und Rinder und Knechte und Maegde? 5.27 So wird der Aussatz Naamans an dir haften und an deinen Nachkommen fuer ewig! Da ging er von ihm hinaus, aussaetzig wie Schnee. Elisa und das schwimmende Eisen. \6\ 6.1 Und die Soehne der Propheten sagten zu Elisa: Sieh doch, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist zu eng fuer uns. 6.2 Lass uns doch an den Jordan gehen und von dort jeder einen Balken holen und uns hier einen Ort herrichten, um dort zu wohnen! Und er sagte: Geht hin! 6.3 Und einer sagte: Tu uns den Gefallen und geh mit deinen Knechten! Und er sagte: Ich will mitgehen. 6.4 So ging er mit ihnen. Und sie kamen an den Jordan und hieben die Baeume um. 6.5 Es geschah aber, als einer einen Balken faellte, da fiel das Eisen ins Wasser. Und er schrie auf und sagte: Ach, mein Herr! Und [dabei] ist es doch geliehen! 6.6 Der Mann Gottes aber sagte: Wohin ist es gefallen? Und er zeigte ihm die Stelle. Da schnitt er ein [Stueck] Holz ab und warf es hinein und brachte das Eisen zum Schwimmen. 6.7 Und er sagte: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es. Elisa vereitelt die Kriegsabsichten der Aramaeer. 6.8 Und der Koenig von Aram fuehrte Krieg gegen Israel; und er beriet sich mit seinen Knechten und sagte: An dem und dem Ort soll mein Lager sein. 6.9 Da sandte der Mann Gottes zum Koenig von Israel und liess [ihm] sagen: Huete dich, an diesem Ort vorbeizuziehen! Denn dort kommen die Aramaeer herab. 6.10 Und der Koenig von Israel sandte hin an den Ort, den der Mann Gottes ihm gesagt und [vor dem] er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut. [Das geschah] nicht [nur] einmal und nicht [nur] zweimal. 6.11 Da wurde das Herz des Koenigs von Aram ueber diese Sache [sehr] beunruhigt, und er rief seine Knechte und sagte zu ihnen: Koennt ihr mir nicht mitteilen, wer von den Unseren zum Koenig von Israel [haelt]? 6.12 Da sagte einer von seinen Knechten: Nein, mein Herr [und] Koenig, aber der Prophet Elisa, der in Israel ist, teilt dem Koenig von Israel die Worte mit, die du in deinem Schlafzimmer redest. 6.13 Da sagte er: Geht hin und seht, wo er ist! Ich werde hinsenden und ihn holen. Und es wurde ihm berichtet: Siehe, er ist in Dotan. 6.14 Da sandte er Pferde und Kriegswagen dorthin und ein starkes Heer. Und sie kamen bei Nacht und umringten die Stadt. 6.15 Und als der Diener des Mannes Gottes frueh aufstand und hinausging, siehe, da umringte ein Heer die Stadt, und Pferde und Kriegswagen. Und sein Diener sagte zu ihm: Ach, mein Herr! Was sollen wir tun? 6.16 Er aber sagte: Fuerchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind. 6.17 Und Elisa betete und sagte: HERR, oeffne doch seine Augen, dass er sieht! Da oeffnete der HERR die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa herum. 6.18 Und sie kamen zu ihm herab. Und Elisa betete zu dem HERRN und sagte: Schlag doch diese Kriegsschar mit Blindheit! Da schlug er sie mit Blindheit nach dem Wort des Elisa. 6.19 Und Elisa sagte zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und dies nicht die Stadt. Folgt mir! Ich will euch zu dem Mann fuehren, den ihr sucht. Und er fuehrte sie nach Samaria. 6.20 Und es geschah, als sie nach Samaria gekommen waren, da sagte Elisa: HERR, oeffne die Augen dieser [Maenner], dass sie sehen! Da oeffnete der HERR ihre Augen, und sie sahen. Und siehe, [sie waren] mitten in Samaria. 6.21 Und der Koenig von Israel sagte zu Elisa, als er sie sah: Soll ich losschlagen, soll ich losschlagen, mein Vater? 6.22 Er aber sagte: Du sollst nicht schlagen! Wuerdest du [etwa] die erschlagen, die du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen genommen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken und [dann] zu ihrem Herrn ziehen! 6.23 Und er richtete ein grosses Festmahl fuer sie aus, und sie assen und tranken. Dann entliess er sie, und sie zogen zu ihrem Herrn. Und die Streifscharen Arams kamen fortan nicht mehr in das Land Israel. Hungersnot im belagerten Samaria - Weissagung Elisas - Samarias Rettung. 6.24 Und es geschah danach, da versammelte Ben-Hadad, der Koenig von Aram, sein ganzes Heer und zog herauf und belagerte Samaria. 6.25 Und es entstand eine grosse Hungersnot in Samaria; und siehe, sie belagerten es, bis ein Eselskopf fuer achtzig [Schekel] Silber und ein viertel Kab Taubenmist fuer fuenf [Schekel] Silber [gehandelt] wurden. 6.26 Und es geschah, als der Koenig von Israel auf der Mauer einherging, da schrie eine Frau ihm zu: Hilf, mein Herr und Koenig! 6.27 Er aber sagte: Hilft dir der HERR nicht, woher sollte ich dir helfen? [Etwa] von der Tenne oder von der Kelterkufe? 6.28 Und der Koenig sagte zu ihr: Was hast du? Sie sagte: Diese Frau da hat zu mir gesagt: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen! Meinen Sohn wollen wir dann morgen essen. 6.29 So kochten wir meinen Sohn und assen ihn. Als ich aber am anderen Tag zu ihr sagte: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! - da hatte sie ihren Sohn versteckt. 6.30 Und es geschah, als der Koenig die Worte der Frau hoerte, da zerriss er seine Kleider, und zwar als er [noch] auf der Mauer einherging; und das Volk sah, und siehe, [er trug] Sacktuch darunter auf seinem Leib. 6.31 Und er sagte: So soll mir Gott tun und so hinzufuegen, wenn der Kopf Elisas, des Sohnes Schafats, heute auf ihm bleibt! 6.32 Elisa aber sass in seinem Haus, und die Aeltesten sassen bei ihm. Und der Koenig sandte einen Mann vor sich her. Bevor nun der Bote zu ihm kam, sagte er zu den Aeltesten: Habt ihr gesehen, dass dieser Moerdersohn hergesandt hat, um mir den Kopf abzuschlagen? Seht zu, sobald der Bote kommt, verschliesst die Tuer und draengt ihn mit der Tuer zurueck! Ist nicht der Schall der Tritte seines Herrn hinter ihm [zu hoeren]? 6.33 Noch redete er mit ihnen, siehe, da kam der Bote zu ihm herab; und er sagte: Siehe, dieses Unglueck [kommt] von dem HERRN. Was soll ich noch [laenger] auf den HERRN warten? \7\ 7.1 Da sagte Elisa: Hoert das Wort des HERRN! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Mass Weizengriess fuer einen Schekel [verkauft werden] und zwei Mass Gerste fuer einen Schekel im Tor von Samaria. 7.2 Da antwortete der Anfuehrer, auf dessen Arm sich der Koenig stuetzte, dem Mann Gottes und sagte: Siehe, wenn der HERR Fenster am Himmel machte, koennte wohl so etwas geschehen? Er aber sagte: Siehe, du wirst es mit deinen [eigenen] Augen sehen, doch du wirst nichts davon essen! 7.3 Nun waren da vier aussaetzige Maenner am Eingang des Tores, die sagten einer zum anderen: Was sollen wir hierbleiben, bis wir sterben? 7.4 Wenn wir sagen: Lasst uns in die Stadt gehen - in der Stadt [herrscht] ja die Hungersnot -, dann werden wir dort sterben. Wenn wir aber hier bleiben, werden wir auch sterben. So kommt nun und lasst uns ins Heerlager Arams ueberlaufen! Wenn sie uns am Leben lassen, dann leben wir, und wenn sie uns toeten, dann sterben wir. 7.5 So machten sie sich in der Abenddaemmerung auf, um ins Heerlager Arams zu kommen. Und sie kamen an den Rand des Heerlagers von Aram, und siehe, da war kein Mensch. 7.6 Denn der Herr hatte das Heerlager Arams ein Getoese von Wagen und ein Getoese von Pferden hoeren lassen, das Getoese einer grossen Heeresmacht. Da hatten sie einer zum andern gesagt: Siehe, der Koenig von Israel hat die Koenige der Hetiter und die Koenige von Aegypten gegen uns angeworben, dass sie ueber uns kommen sollen. 7.7 So hatten sie sich aufgemacht und waren in der Abenddaemmerung geflohen. Sie hatten ihre Zelte und ihre Pferde und ihre Esel zurueckgelassen, das [ganze] Heerlager, so wie es war, und waren um ihr Leben geflohen. 7.8 Als nun jene Aussaetzigen an den Rand des Heerlagers kamen, gingen sie in eines der Zelte und assen und tranken. Und sie nahmen Silber und Gold und Kleider von dort mit und gingen hin und versteckten es. Dann kehrten sie zurueck und gingen in ein anderes Zelt; und sie nahmen [auch] von dort [etwas mit], gingen hin und versteckten es. 7.9 Dann sagten sie einer zum andern: Wir tun nicht recht. Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Schweigen wir aber und warten, bis der Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Und nun kommt und lasst uns hineingehen und es im Haus des Koenigs berichten! 7.10 So kamen sie und riefen die Torwache der Stadt und berichteten ihnen: Wir sind in das Heerlager Arams gekommen, und siehe, da war kein Mensch und keine Menschenstimme, sondern nur die Pferde angebunden und die Esel angebunden und die Zelte, so wie sie waren. 7.11 Da riefen [es] die Torwaechter aus, und man berichtete es drinnen im Haus des Koenigs. 7.12 Da stand der Koenig in der Nacht auf und sagte zu seinen Knechten: Ich will euch sagen, was die Aramaeer mit uns gemacht haben: Sie haben erkannt, dass wir Hunger leiden; da sind sie aus dem Lager abgezogen, um sich im Feld zu verstecken, indem sie sich sagen: Wenn sie aus der Stadt herauskommen, dann wollen wir sie lebendig greifen und in die Stadt eindringen! 7.13 Da antwortete einer von seinen Knechten und sagte: Man nehme doch fuenf von den uebriggebliebenen Pferden, die hier [noch] uebriggeblieben sind! Siehe, ihnen [wird es ja doch ergehen] wie der ganzen Menge Israels, die hier uebriggeblieben ist; siehe, ihnen [wird es ergehen] wie der ganzen Menge Israels, die am Ende ist. Schicken wir [doch] hin, und lasst uns sehen! 7.14 So nahmen sie zwei Wagen mit Pferden, und der Koenig schickte hinter dem Heerlager Arams [Maenner] her und sagte: Geht hin und seht! 7.15 Und sie zogen hinter ihnen her bis an den Jordan; und siehe, der ganze Weg war voll von Kleidern und Geraeten, die die Aramaeer auf ihrer hastigen Flucht weggeworfen hatten. Und die Boten kehrten zurueck und berichteten es dem Koenig. 7.16 Da ging das Volk hinaus und pluenderte das Heerlager Arams. Da wurde ein Mass Weizengriess fuer einen Schekel und zwei Mass Gerste fuer einen Schekel [verkauft] nach dem Wort des HERRN. 7.17 Der Koenig hatte aber den Offizier, auf dessen Arm er sich stuetzte, [zur Aufsicht] ueber das Tor bestellt. Und das Volk trat ihn im Tor nieder, so dass er starb, geradeso wie der Mann Gottes geredet hatte, der, als der Koenig zu ihm herabkam, es [voraus]gesagt hatte. 7.18 Es war ja geschehen, als der Mann Gottes zum Koenig geredet hatte: Zwei Mass Gerste werden morgen um diese Zeit fuer einen Schekel [verkauft] werden und ein Mass Weizengriess [ebenso] fuer einen Schekel im Tor von Samaria, 7.19 da hatte der Offizier dem Mann Gottes geantwortet und gesagt: Siehe, wenn der HERR auch Fenster am Himmel machte, koennte wohl so etwas geschehen? Er aber hatte gesagt: Siehe, du wirst es mit deinen [eigenen] Augen sehen, doch du wirst nichts davon essen. 7.20 So geschah es ihm nun: das Volk trat ihn im Tor nieder, so dass er starb. Elisa und die Schunemiterin. \8\ 8.1 Und Elisa hatte zu der Frau, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, gesagt: Mache dich auf und geh [fort], du und dein Haus, und bleibe als Fremde, wo du bleiben kannst! Denn der HERR hat eine Hungersnot herbeigerufen; die wird auch ins Land kommen sieben Jahre lang. 8.2 Da machte sich die Frau auf und tat nach dem Wort des Mannes Gottes: Sie ging [fort], sie und ihr Haus, und blieb als Fremde in dem Land der Philister sieben Jahre lang. 8.3 Und es geschah am Ende von sieben Jahren, da kehrte die Frau aus dem Land der Philister zurueck. Und sie ging aus, um zum Koenig wegen ihres Hauses und wegen ihres Feldes zu schreien. 8.4 Der Koenig aber redete gerade zu Gehasi, dem Diener des Mannes Gottes, und sagte: Erzaehle mir doch all die grossen Taten, die Elisa getan hat! 8.5 Und es geschah, waehrend er dem Koenig erzaehlte, dass Elisa den Toten lebendig gemacht hatte, siehe, da schrie die Frau, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, zum Koenig wegen ihres Hauses und wegen ihres Feldes. Da sagte Gehasi: Mein Herr und Koenig! Das ist die Frau, und das ist ihr Sohn, den Elisa lebendig gemacht hat. 8.6 Und der Koenig fragte die Frau, und sie erzaehlte es ihm. Da gab der Koenig ihr einen Hofbeamten mit und sagte: Erstatte alles zurueck, was ihr gehoert, sowie den ganzen Ertrag des Feldes, von dem Tag ab, an dem sie das Land verlassen hat, bis jetzt! Elisa und Hasael von Damaskus. 8.7 Und Elisa kam nach Damaskus. Ben-Hadad aber, der Koenig von Aram, war krank. Und es wurde ihm berichtet: Der Mann Gottes ist hierhergekommen. 8.8 Da sagte der Koenig zu Hasael: Nimm ein Geschenk mit dir und geh dem Mann Gottes entgegen und befrage den HERRN durch ihn und sage: Werde ich von dieser Krankheit genesen? 8.9 Und Hasael ging ihm entgegen und nahm ein Geschenk mit sich und allerlei Kostbares von Damaskus, eine Traglast fuer vierzig Kamele. Und er kam und trat vor ihn hin und sagte: Dein Sohn Ben-Hadad, der Koenig von Aram, hat mich zu dir gesandt und laesst sagen: Werde ich von dieser Krankheit genesen? 8.10 Elisa sagte zu ihm: Geh hin, sage ihm: Du wirst bestimmt genesen! Aber der HERR hat mich sehen lassen, dass er stirbt, [ja dass] er stirbt. 8.11 Dabei starrte er unbeweglich vor sich hin und war ueber die Massen entsetzt. Dann weinte der Mann Gottes. 8.12 Da sagte Hasael: Warum weint mein Herr? Er sagte: Weil ich erkannt habe, was du den Soehnen Israel Boeses antun wirst: Ihre festen Staedte wirst du in Brand stecken und ihre jungen [wehrfaehigen] Maenner mit dem Schwert erschlagen und ihre Kinder wirst du zerschmettern und ihre Schwangeren aufschlitzen. 8.13 Da sagte Hasael: Was ist dein Knecht, der Hund, dass er eine so grosse Sache tun koennte? Elisa aber sagte: Der HERR hat mich dich sehen lassen als Koenig ueber Aram. 8.14 Dann ging er von Elisa weg und kam zu seinem Herrn. Der sagte zu ihm: Was hat Elisa dir gesagt? Er sprach: Er hat mir gesagt: Du wirst bestimmt genesen. 8.151 Und es geschah am folgenden Tag, da nahm er die Decke und tauchte sie ins Wasser und breitete sie ueber sein Gesicht, so dass er starb. Und Hasael wurde an seiner Stelle Koenig. Joram von Juda. 2Chr 21; 22,1 8.16 Im fuenften Jahr des Joram, des Sohnes Ahabs, des Koenigs von Israel, als Joschafat [noch] Koenig von Juda war, wurde Joram Koenig, der Sohn Joschafats, des Koenigs von Juda. 8.17 32 Jahre war er alt, als er Koenig wurde, und er regierte acht Jahre in Jerusalem. 8.18 Und er ging auf dem Weg der Koenige von Israel, wie es das Haus Ahabs tat, denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau. Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN. 8.19 Aber der HERR wollte Juda nicht vernichten um seines Knechtes David willen, wie er ihm zugesagt hatte, dass er ihm eine Leuchte geben wolle [und] seinen Soehnen alle Tage. 8.20 In seinen Tagen fiel Edom von [der Herrschaft] unter der Hand Judas ab und setzte einen [eigenen] Koenig ueber sich. 8.21 Da zog Joram hinueber nach Zair und alle Kriegswagen mit ihm. Und es geschah, als er sich des Nachts aufmachte, da schlug er Edom, das ihn eingekreist hatte, und zwar die Obersten der Wagen. Da floh das Volk zu seinen Zelten. 8.22 Doch fiel Edom von [der Herrschaft] unter der Hand Judas ab bis auf den heutigen Tag. Damals, in jener Zeit, fiel [auch] Libna ab. 8.23 Und die uebrige Geschichte Jorams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 8.24 Und Joram legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Ahasja wurde an seiner Stelle Koenig. Ahasja von Juda. 2Chr 22,1-6. 8.25 Im zwoelften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Koenigs von Israel, wurde Ahasja Koenig, der Sohn Jorams, des Koenigs von Juda. 8.26 Ahasja war 22 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte ein Jahr in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Atalja, die Tochter Omris, des Koenigs von Israel. 8.27 Und er ging auf dem Weg des Hauses Ahabs und tat, was boese war in den Augen des HERRN, wie das Haus Ahabs; denn er war mit dem Haus Ahabs verschwaegert. 8.28 Und er zog mit Joram, dem Sohn Ahabs, in den Kampf gegen Hasael, den Koenig von Aram, bei Ramot [in] Gilead. Und die Aramaeer verwundeten Joram. 8.29 Da kehrte der Koenig Joram zurueck, um sich in Jesreel von den Wunden heilen zu lassen, die ihm die Aramaeer bei Rama geschlagen hatten, als er gegen Hasael, den Koenig von Aram, kaempfte. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der Koenig von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, weil er krank war. Jehu von Israel: Salbung zum Koenig. V. 1-29: 2Chr 22,5-9. \9\ 9.1 Und der Prophet Elisa rief einen von den Soehnen der Propheten und sagte zu ihm: Guerte deine Hueften und nimm diesen Oelkrug in deine Hand und geh nach Ramot [in] Gilead! 9.2 Und wenn du dahin gekommen bist, dann sieh dich dort nach Jehu um, dem Sohn des Joschafat, des Sohnes Nimschis; [zu dem] geh hinein und lass ihn aus der Mitte seiner Brueder aufstehen und in die innerste Kammer gehen! 9.3 Und nimm den Krug mit Oel und giess es auf sein Haupt aus und sage: So spricht der HERR: Ich habe dich [hiermit] zum Koenig ueber Israel gesalbt! Dann oeffne die Tuer und flieh und warte nicht! 9.4 Da ging der Diener, der Diener des Propheten, nach Ramot [in] Gilead. 9.5 Als er hineinkam, siehe, da sassen die Obersten des Heeres [beisammen]. Und er sagte: Ich habe ein Wort an dich, Oberster. Da sagte Jehu: An wen von uns allen? Er sagte: An dich, Oberster. 9.6 Da stand Jehu auf und ging ins Haus hinein; und der Prophetenschueler goss das Oel auf sein Haupt und sagte zu ihm: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum Koenig ueber das Volk des HERRN gesalbt, ueber Israel. 9.7 Du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, erschlagen! Und ich raeche das Blut meiner Knechte, der Propheten, und das Blut aller Knechte des HERRN [fordere ich] von der Hand Isebels. 9.8 Ja, das ganze Haus Ahabs soll umkommen. Und ich werde von Ahab [alles] ausrotten, was maennlich ist, den Unmuendigen und Muendigen in Israel. 9.9 Und ich werde das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas. 9.10 Isebel aber sollen die Hunde fressen auf dem Feld von Jesreel, und da wird niemand sein, der begraebt. Und er oeffnete die Tuer und floh. 9.11 Und Jehu kam heraus zu den Knechten seines Herrn. Und man sagte zu ihm: Ist es Friede? Warum ist dieser Rasende zu dir gekommen? Er sagte zu ihnen: Ihr kennt ja den Mann und sein Geschwaetz. 9.12 Sie aber sagten: Ausfluechte! Berichte uns doch! Da sagte er: So und so hat er zu mir geredet und hat gesagt: So spricht der HERR: Ich habe dich zum Koenig ueber Israel gesalbt! 9.13 Da nahmen sie schnell jeder sein Kleid und legten es unter ihn auf die nackten Stufen; und sie stiessen ins Horn und riefen: Jehu ist Koenig! Jehus Aufstand: Tod Jorams von Israel, Ahasjas von Juda und Isebels. 9.14 So stiftete Jehu, der Sohn Joschafats, des Sohnes Nimschis, eine Verschwoerung gegen Joram an. Joram aber hatte Wache gehalten bei Ramot [in] Gilead, er und ganz Israel, wegen Hasaels, des Koenigs von Aram. 9.15 Und der Koenig Joram war zurueckgekehrt, um sich in Jesreel von den Wunden heilen zu lassen, die ihm die Aramaeer geschlagen hatten, als er gegen Hasael, den Koenig von Aram, kaempfte. Und Jehu sagte: Wenn es euer Wille ist, soll niemand aus der Stadt entkommen, um hinzugehen, es in Jesreel zu berichten. 9.16 Und Jehu bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel, denn dort lag Joram [krank]. Und Ahasja, der Koenig von Juda, war hinabgezogen, um Joram zu besuchen. 9.17 Und der Waechter stand auf dem Turm in Jesreel und sah die Schar Jehus, wie er herankam, und sagte: Ich sehe eine Schar! Da sagte Joram: Nimm einen Reiter und sende [ihn] ihnen entgegen, und er soll sagen: Ist Friede? 9.18 Da zog der Berittene ihm entgegen und sagte: So spricht der Koenig: Ist Friede? Jehu sagte: Was kuemmert es dich, ob Friede ist? Wende um, mir nach! Und der Waechter berichtete: Der Bote ist bis zu ihnen gekommen, kehrt aber nicht zurueck. 9.19 Da sandte er einen zweiten Berittenen. Der kam zu ihnen und sagte: So spricht der Koenig: Ist es Friede? Jehu sagte: Was kuemmert es dich, ob Friede ist? Wende um, mir nach! 9.20 Und der Waechter berichtete: Er ist bis zu ihnen gekommen, kehrt aber nicht zurueck. Und das Fahren gleicht dem Fahren Jehus, des Sohnes Nimschis; denn er faehrt [wie] in Raserei. 9.21 Da sagte Joram: Spannt an! Und man spannte seinen Wagen an. Und Joram, der Koenig von Israel, und Ahasja, der Koenig von Juda, zogen aus, jeder auf seinem Wagen; sie zogen aus, Jehu entgegen, und trafen ihn auf dem Feld Nabots, des Jesreeliters. 9.22 Und es geschah, als Joram den Jehu sah, sagte er: Ist es Friede, Jehu? Er aber sagte: Was, Friede? Bei den vielen Hurereien deiner Mutter Isebel und ihren vielen Zaubereien! 9.23 Da machte Joram kehrt und floh und sagte zu Ahasja: Verrat, Ahasja! 9.24 Jehu aber nahm seinen Bogen zur Hand und traf Joram zwischen die Schulterblaetter, so dass der Pfeil ihm durchs Herz fuhr; und er brach in seinem Wagen zusammen. 9.25 Und Jehu sagte zu seinem Offizier Bidkar: Nimm ihn [und] wirf ihn auf das Feldstueck des Jesreeliters Nabot! Denn denk daran, wie ich und du zweispaennig hinter seinem Vater herfuhren und der HERR diesen Ausspruch ueber ihn tat: 9.26 `Wenn ich das Blut Nabots und das Blut seiner Soehne gestern nicht gesehen habe! spricht der HERR. Ich werde es dir vergelten auf diesem Feld, spricht der HERR.' Und nun nimm [ihn auf], wirf ihn auf das Feld nach dem Wort des HERRN! 9.27 Als Ahasja, der Koenig von Juda, das sah, floh er in Richtung Bet-Gan. Jehu aber jagte ihm nach und sagte: Auch ihn! Und man verwundete ihn auf dem Wagen beim Anstieg von Gur, das bei Jibleam [liegt]. Und er floh nach Megiddo und starb dort. 9.28 Und seine Knechte fuehrten ihn auf einem Wagen nach Jerusalem, und sie begruben ihn in seinem Grab bei seinen Vaetern in der Stadt Davids. 9.29 Und im elften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja Koenig geworden ueber Juda. 9.30 Und Jehu kam nach Jesreel. Und als Isebel es hoerte, belegte sie ihre Augen mit Schminke und schmueckte ihr Haupt und schaute zum Fenster hinaus. 9.31 Und als Jehu ins Tor kam, sagte sie: Geht es dir gut, du Simri, der seinen Herrn erschlug? 9.32 Er erhob sein Gesicht zum Fenster und sagte: Wer ist mit mir, wer? Da blickten zwei, drei Hofbeamte zu ihm hinunter. 9.33 Und er sagte: Stuerzt sie herunter! Und sie stuerzten sie hinunter. Und es spritzte von ihrem Blut an die Wand und an die Pferde, und er zertrat sie. 9.34 Darauf ging er hinein, ass und trank. Dann sagte er: Seht doch nach dieser Verfluchten und begrabt sie! Denn sie ist eine Koenigstochter. 9.35 Da gingen sie hin, um sie zu begraben. Aber sie fanden nichts von ihr als nur den Schaedel und die Fuesse und die Handteller. 9.36 Und sie kamen zurueck und berichteten es ihm. Da sagte er: Das ist das Wort des HERRN, das er durch seinen Knecht Elia, den Tischbiter, geredet hat: Auf dem Feld von Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen; 9.37 und die Leiche Isebels soll auf dem Feld von Jesreel wie der Mist auf dem Acker werden, so dass man nicht [mehr] sagen kann: Das ist Isebel.  Ausrottung des Hauses Ahabs durch Jehu. \10\ 10.1 Und Ahab hatte siebzig Soehne in Samaria. Und Jehu schrieb Briefe und sandte sie nach Samaria an die Obersten von Jesreel, an die Aeltesten und an die Erzieher [der Soehne] Ahabs, die lauteten: 10.2 Und nun, wenn dieser Brief zu euch kommt - bei euch sind ja die Soehne eures Herrn und bei euch die Kriegswagen und die Pferde und eine befestigte Stadt und Waffen -, 10.3 so seht [euch um nach dem] besten und tuechtigsten von den Soehnen eures Herrn und setzt ihn auf den Thron seines Vaters und kaempft fuer das Haus eures Herrn! 10.4 Aber sie fuerchteten sich ueber alle Massen und sagten [sich]: Siehe, die beiden Koenige konnten nicht vor ihm bestehen, wie sollten wir da bestehen koennen? 10.5 Und der, der ueber das Haus, und der, der ueber die Stadt [gesetzt] war, und die Aeltesten und die Erzieher sandten hin zu Jehu und liessen [ihm] sagen: Deine Knechte sind wir; alles, was du zu uns sagst, wollen wir tun; wir wollen niemanden zum Koenig machen. Tu, was gut ist in deinen Augen! 10.6 Da schrieb er zum zweiten Mal einen Brief an sie, der lautete: Wenn ihr mir [folgt] und auf meine Stimme hoert, dann nehmt die Haeupter der Maenner, der Soehne eures Herrn, und kommt morgen um diese Zeit zu mir nach Jesreel! Und die Koenigssoehne, siebzig Mann, [waren gerade] bei den Grossen der Stadt, die sie aufzogen. 10.7 Und es geschah, als der Brief zu ihnen kam, nahmen sie die Soehne des Koenigs und schlachteten sie, siebzig Mann, und legten ihre Koepfe in Koerbe und sandten sie zu ihm nach Jesreel. 10.8 Und der Bote kam und berichtete ihm und sagte: Man hat die Koepfe der Koenigssoehne gebracht. Da sagte er: Legt sie in zwei Haufen an den Eingang des Tores bis zum Morgen! 10.9 Und es geschah am Morgen, da ging er hinaus, trat hin und sagte zum ganzen Volk: Ihr seid gerecht! Siehe, ich habe mich gegen meinen Herrn verschworen und habe ihn umgebracht. Wer aber hat alle diese erschlagen? 10.10 Erkennt also, dass nichts zur Erde faellt von dem Wort des HERRN, das der HERR gegen das Haus Ahabs geredet hat! Der HERR hat getan, was er durch seinen Knecht Elia geredet hat. 10.11 Und Jehu erschlug alle, die vom Haus Ahabs in Jesreel uebriggeblieben waren, alle seine Grossen und seine Vertrauten und seine Priester, bis er ihm nicht einen Entkommenen uebriggelassen hatte. 10.12 Und er machte sich auf, ging hin und zog nach Samaria. Er war bei Bet-Eked-Haroim auf dem Weg, 10.13 da traf Jehu die Brueder Ahasjas, des Koenigs von Juda. Und er sagte: Wer seid ihr? Sie sagten: Wir sind die Brueder Ahasjas und ziehen hinab zur Begruessung der Soehne des Koenigs und der Soehne der Herrin. 10.14 Da sagte Jehu: Packt sie lebendig! Und sie packten sie lebendig und schlachteten sie bei der Zisterne von Bet-Eked, 42 Mann, und er liess keinen von ihnen uebrig. 10.15 Dann ging er von dort [weiter] und traf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam. Und er gruesste ihn und sagte zu ihm: Ist dein Herz aufrichtig wie mein Herz gegen dein Herz? Jonadab sagte: Es ist so. - Wenn es so ist, dann gib mir deine Hand - und er gab ihm seine Hand. Da liess er ihn zu sich auf den Wagen steigen 10.16 und sagte: Komm mit mir und sieh mein Eifern fuer den HERRN an! Und man liess ihn auf seinem Wagen mitfahren. 10.17 Und als er nach Samaria kam, erschlug er alle, die von Ahab in Samaria uebriggeblieben waren, bis er ihn ganz ausgetilgt hatte nach dem Wort des HERRN, das er zu Elia geredet hatte. Ausrottung des Baalsdienstes durch Jehu. 10.18 Und Jehu versammelte das ganze Volk und sagte zu ihnen: Ahab hat dem Baal ein wenig gedient, Jehu will ihm viel dienen. 10.19 Und nun, ruft alle Propheten des Baal, alle seine Diener und alle seine Priester zu mir! Kein Mann soll vermisst werden! Denn ich habe ein grosses Schlachtopfer fuer den Baal [vorbereitet]. Keiner, der vermisst wird, soll am Leben bleiben! Jehu handelte aber mit Hinterlist, um die Diener des Baal umzubringen. 10.20 Und Jehu sagte: Heiligt dem Baal eine Festversammlung! Und man rief sie aus. 10.21 Und Jehu sandte [Boten] in ganz Israel umher. Da kamen alle Diener des Baal; keiner blieb uebrig, der nicht gekommen waere. Und sie kamen in das Haus des Baal, und das Haus des Baal wurde voll von einem Ende bis zum andern. 10.22 Und er sagte zu dem, der ueber die Kleiderkammer [gesetzt] war: Bring [Fest]kleidung heraus fuer alle Diener des Baal! Und er brachte ihnen die Gewaender heraus. 10.23 Und Jehu und Jonadab, der Sohn Rechabs, gingen ins Haus des Baal hinein, und er sagte zu den Dienern des Baal: Sucht gruendlich nach und seht zu, dass nicht etwa einer von den Dienern des HERRN hier bei euch sei, sondern nur Diener des Baal allein! 10.24 Und sie gingen hinein, um Schlachtopfer und Brandopfer zuzubereiten. Jehu hatte sich aber draussen achtzig Mann aufgestellt und gesagt: Der Mann, der einen von den Maennern entkommen laesst, die ich in eure Haende kommen lasse, sein Leben soll fuer dessen Leben [einstehen]. 10.25 Und es geschah, sobald man mit der Zubereitung des Brandopfers fertig war, sagte Jehu zu den Leibwaechtern und zu den Offizieren: Geht hinein, erschlagt sie! Keiner darf herauskommen! Und sie schlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes. Und die Leibwaechter und die Offiziere warfen sie [hinaus]. Dann gingen sie zum Stadt[teil] des Hauses des Baal 10.26 und holten die Gedenksteine des Hauses des Baal heraus und verbrannten sie; 10.27 und sie rissen den Gedenkstein des Baal nieder; und sie rissen das Haus des Baal nieder und machten Aborte daraus; [die sind dort] bis auf den heutigen Tag. 10.28 So tilgte Jehu den Baal aus Israel aus. 10.29 Nur von den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte, von denen wich Jehu nicht ab, von den goldenen Kaelbern, die in Bethel und in Dan waren. 10.30 Und der HERR sprach zu Jehu: Weil du gut ausgefuehrt hast, was recht ist in meinen Augen, [und] am Haus Ahabs nach allem getan hast, was in meinem Herzen war, darum sollen dir Soehne der vierten [Generation] auf dem Thron Israels sitzen. 10.31 Aber Jehu achtete nicht darauf, mit seinem ganzen Herzen im Gesetz des HERRN, des Gottes Israels, zu leben. Er wich nicht von den Suenden Jerobeams, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 10.32 In jenen Tagen begann der HERR, [Teile] in Israel abzuschlagen. Und Hasael schlug sie im ganzen Gebiet Israels, 10.33 vom Jordan an nach Sonnenaufgang zu das ganze Land Gilead, die Gaditer und die Rubeniter und die Manassiter, von Aroer an, das am Fluss Arnon [liegt], sowohl Gilead als auch Basan. 10.34 Und die uebrige Geschichte Jehus und alles, was er getan hat, und alle seine Machttaten, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 10.35 Und Jehu legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in Samaria. Und sein Sohn Joahas wurde an seiner Stelle Koenig. 10.36 Die Tage aber, die Jehu ueber Israel in Samaria regierte, [betrugen] 28 Jahre. Herrschaft der Atalja in Jerusalem - Verschwoerung des Priesters Jojada gegen sie - Einsetzung des Joasch zum Koenig. V. 1-3: 2Chr 22,10-12. \11\ 11.1 Als aber Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte die ganze koenigliche Nachkommenschaft um. 11.2 Doch Joscheba, die Tochter des Koenigs Joram und Schwester des Ahasja, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn aus der Mitte der Koenigssoehne, die getoetet werden sollten, [und brachte] ihn und seine Amme in die Bettenkammer. So verbargen sie ihn vor Atalja, und er wurde nicht getoetet. 11.3 Und er hielt sich sechs Jahre [lang] bei ihr im Haus des HERRN versteckt. Atalja aber herrschte als Koenigin ueber das Land. V. 4-20: 2Chr 23. 11.4 Und im siebten Jahr sandte Jojada hin und liess die Obersten ueber Hundert von den Karern und den Leibwaechtern holen und zu sich ins Haus des HERRN kommen. Und er schloss einen Bund mit ihnen und liess sie im Haus des HERRN schwoeren und zeigte ihnen den Sohn des Koenigs. 11.5 Und er befahl ihnen: Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von euch, die ihr am Sabbat antretet, soll Wache halten im Haus des Koenigs, 11.6 und ein Drittel soll am Tor Sur [Wache halten] und ein Drittel am Tor hinter den Leibwaechtern sein. Und ihr sollt abwechselnd Wache beim Haus halten. 11.7 Die zwei Abteilungen von euch aber, alle die am Sabbat abtreten, die sollen im Haus des HERRN Wache halten beim Koenig. 11.8 Und ihr sollt den Koenig von allen Seiten umgeben, jeder mit seinen Waffen in seiner Hand; und wer in die Reihen eindringen will, soll getoetet werden; und ihr sollt bei dem Koenig sein, wenn er herauskommt und wenn er hineingeht. 11.9 Und die Obersten ueber Hundert taten nach allem, was der Priester Jojada befohlen hatte. Sie nahmen jeder seine Maenner, die am Sabbat antraten, [zusammen] mit denen, die am Sabbat abtraten, und kamen zum Priester Jojada. 11.10 Und der Priester gab den Obersten ueber Hundert die Speere und die Schilde, die dem Koenig David gehoert hatten [und] die im Haus des HERRN waren. 11.11 Und die Leibwaechter stellten sich auf, jeder mit seinen Waffen in seiner Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, zum Altar und zum Haus hin, rings um den Koenig herum. 11.12 Und er fuehrte den Sohn des Koenigs heraus und setzte ihm die Krone auf und gab ihm die Ordnung, und sie machten ihn zum Koenig und salbten ihn. Und sie klatschten in die Haende und riefen: Es lebe der Koenig! 11.13 Als aber Atalja das Geschrei der Leibwaechter und des Volkes hoerte, kam sie zum Volk ins Haus des HERRN. 11.14 Und sie sah: Siehe, da stand der Koenig auf dem [erhoehten] Standort, wie [es] Brauch [war], und die Obersten und die Trompeter [standen] beim Koenig; und alles Volk des Landes war froehlich und stiess in die Trompeten. Da zerriss Atalja ihre Kleider und rief: Verschwoerung, Verschwoerung! 11.15 Der Priester Jojada aber befahl den Obersten ueber Hundert, den Vorgesetzten des Heeres, und sagte zu ihnen: Fuehrt sie durch die Reihen hinaus, und wer ihr folgt, den toetet mit dem Schwert! Denn der Priester hatte gesagt: Sie soll nicht im Haus des HERRN getoetet werden. 11.16 Und sie legten Hand an sie, und sie ging ins Haus des Koenigs auf dem Weg, den die Pferde zum Haus des Koenigs nehmen. Dort wurde sie getoetet. 11.17 Und Jojada schloss den Bund zwischen dem HERRN und dem Koenig und dem Volk, dass sie das Volk des HERRN sein sollten, und [auch] zwischen dem Koenig und dem Volk. 11.18 Da ging das ganze Volk des Landes in das Haus des Baal und riss es nieder; seine Altaere und seine Goetzenbilder zerschlugen sie gruendlich; und Mattan, den Priester des Baal, erschlugen sie vor den Altaeren. Und der Priester stellte Wachen am Haus des HERRN auf. 11.19 Und er nahm die Obersten ueber Hundert und die Karer und die Leibwaechter und das ganze Volk des Landes, und sie fuehrten den Koenig aus dem Haus des HERRN hinab und kamen auf dem Weg durch das Tor der Leibwaechter ins Haus des Koenigs. Und er setzte sich auf den Thron der Koenige. 11.20 Und das ganze Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Ruhe. Atalja aber hatten sie im Haus des Koenigs mit dem Schwert getoetet. Joasch von Juda - Ausbesserung des Tempels. V. 1-17: 2Chr 24,1-16. \12\ 12.1 Sieben Jahre war Joasch alt, als er Koenig wurde. 12.2 Im siebten Jahr Jehus wurde Joasch Koenig, und er regierte vierzig Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beerscheba. 12.3 Und Joasch tat alle seine Tage, was recht war in den Augen des HERRN, weil der Priester Jojada ihn unterwies. 12.4 Doch die Hoehen wichen nicht; das Volk brachte auf den Hoehen noch Schlachtopfer und Rauchopfer dar. V. 5-16: vgl. Kap. 22,4-7. 12.5 Und Joasch sagte zu den Priestern: Alles Geld der heiligen Gaben, das ins Haus des HERRN gebracht wird - [sowohl] das Geld derer, die [zu den Gemusterten] hinuebergehen, [als auch] das Geld der Personen [,die vom Priester geschaetzt wurden], jeder seiner Schaetzung gemaess, [als auch] alles Geld, das jemand freiwillig dem Haus des HERRN zukommen laesst -, 12.6 sollen die Priester an sich nehmen, jeder von seinem Bekannten. Und sie selbst sollen die Risse des Hauses ausbessern, ueberall, wo ein Riss gefunden wird. 12.7 Und es geschah im 23. Jahr des Koenigs Joasch, da hatten die Priester die Risse des Hauses [noch] nicht ausgebessert. 12.8 Da rief der Koenig Joasch den Priester Jojada und die Priester und sagte zu ihnen: Warum bessert ihr die Risse des Hauses nicht aus? Jetzt aber sollt ihr kein Geld von euren Bekannten [mehr fuer euch selbst] nehmen, sondern ihr sollt es fuer die Risse des Hauses abgeben! 12.9 Und die Priester willigten ein, kein Geld [mehr] vom Volk anzunehmen und [deshalb] auch die Risse des Hauses nicht [mehr] ausbessern zu muessen. 12.10 Und der Priester Jojada nahm einen Kasten und bohrte ein Loch in seinen Deckel und stellte ihn neben den Altar, zur Rechten, wenn man in das Haus des HERRN hineingeht. Dahinein legten die Priester, die an der Schwelle wachten, alles Geld, das ins Haus des HERRN gebracht wurde. 12.11 Und es geschah, wenn sie sahen, dass viel Geld in dem Kasten war, dann kamen der Schreiber des Koenigs und der Hohepriester herauf, und sie banden es zusammen und zaehlten das Geld, das sich im Haus des HERRN vorfand. 12.12 Und sie gaben das abgezaehlte Geld in die Hand der Werkfuehrer, die ueber das Haus des HERRN eingesetzt waren; und die gaben es weiter an die Zimmerleute und an die Bauleute, die am Haus des HERRN arbeiteten, 12.13 und an die Maurer und an die Steinhauer, und um Holz und gehauene Steine zu kaufen, um die Risse des Hauses des HERRN auszubessern, und fuer alles, was zur Ausbesserung des Hauses ausgegeben werden musste. 12.14 Doch wurden fuer das Haus des HERRN keine silbernen Becken, Messer, Sprengschalen, Trompeten, keinerlei goldenes Geraet oder silbernes Geraet von dem Geld gemacht, das in das Haus des HERRN gebracht wurde; 12.15 sondern man gab es den Werkfuehrern, und sie besserten damit das Haus des HERRN aus. 12.16 Und man rechnete nicht ab mit den Maennern, in deren Hand man das Geld gab, damit sie es denen gaben, die die Arbeit taten; denn sie handelten gewissenhaft. 12.17 Das Geld von Schuldopfern und das Geld von Suendopfern wurde nicht in das Haus des HERRN gebracht; es war fuer die Priester. Auslieferung der Tempelschaetze an die Aramaeer durch Joasch - Seine Ermordung. 2Chr 24,17-27 12.18 Damals zog Hasael, der Koenig von Aram, herauf und kaempfte gegen Gat und nahm es ein. Und Hasael richtete sein Angesicht darauf, gegen Jerusalem hinaufzuziehen. 12.19 Da nahm Joasch, der Koenig von Juda, alle heiligen Gaben, die seine Vaeter Joschafat und Joram und Ahasja, die Koenige von Juda, geheiligt hatten, und seine [eigenen] heiligen Gaben und alles Gold, das sich in den Schatzkammern des Hauses des HERRN und des Hauses des Koenigs vorfand, und sandte es Hasael, dem Koenig von Aram. Da zog der von Jerusalem ab. 12.20 Und die uebrige Geschichte des Joasch und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 12.21 Und seine Knechte erhoben sich [gegen ihn], machten eine Verschwoerung und erschlugen Joasch im Haus des Millo, wo man nach Silla hinabgeht. 12.22 Und Josachar, der Sohn Schimats, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Knechte, erschlugen ihn, und er starb. Und man begrub ihn bei seinen Vaetern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Amazja wurde an seiner Stelle Koenig. Joahas von Israel. \13\ 13.1 Im 23. Jahr des Joasch, des Sohnes Ahasjas, des Koenigs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehus, Koenig ueber Israel in Samaria [und regierte] siebzehn Jahre. 13.2 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; und er folgte den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte: er wich nicht davon ab. 13.3 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er gab sie in die Hand Hasaels, des Koenigs von Aram, und in die Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, alle Tage. 13.4 Und Joahas besaenftigte das Angesicht des HERRN, und der HERR hoerte auf ihn, denn er sah die Bedraengnis Israels, dass der Koenig von Aram sie [hart] bedraengte. - 13.5 Und der HERR gab Israel einen Retter, so dass sie von der Hand Arams loskamen. Und die Soehne Israel wohnten in ihren Zelten wie frueher. 13.6 Dennoch wichen sie nicht ab von den Suenden des Hauses Jerobeams, der Israel zur Suende verfuehrt hatte: Sie lebten darin, und auch die Aschera blieb in Samaria stehen. - 13.7 Denn er hatte dem Joahas kein Kriegsvolk uebriggelassen als nur fuenfzig Pferde und zehn Kriegswagen und zehntausend Mann zu Fuss; denn der Koenig von Aram hatte sie vernichtet und sie gemacht wie Staub beim Dreschen. 13.8 Und die uebrige Geschichte des Joahas und alles, was er getan hat, und seine Machttaten, sind die nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 13.9 Und Joahas legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in Samaria. Und sein Sohn Joasch wurde an seiner Stelle Koenig. Joasch von Israel - Elisas letzte Weissagung und Tod. 13.10 Im 37. Jahr des Joasch, des Koenigs von Juda, wurde Joasch, der Sohn des Joahas, Koenig ueber Israel in Samaria [und regierte] sechzehn Jahre. 13.11 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von allen Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte: Er lebte darin. 13.12 Und die uebrige Geschichte des Joasch und alles, was er getan hat, und seine Machttaten, wie er mit Amazja, dem Koenig von Juda, Krieg gefuehrt hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 13.13 Und Joasch legte sich zu seinen Vaetern, und Jerobeam setzte sich auf seinen Thron. Joasch aber wurde in Samaria begraben bei den Koenigen von Israel. 13.14 Und Elisa erkrankte an seiner Krankheit, an der er [spaeter] starb. Und Joasch, der Koenig von Israel, kam zu ihm herab und weinte ueber seinem Gesicht und sagte: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Pferde! 13.15 Da sagte Elisa zu ihm: Hole einen Bogen und Pfeile! Und er holte ihm Bogen und Pfeile. 13.16 Und er sagte zum Koenig von Israel: Spanne den Bogen! Da spannte er [ihn]; und Elisa legte seine Haende auf die Haende des Koenigs. 13.17 Und er sagte: Oeffne das Fenster nach Osten! Und er oeffnete es! Und Elisa sagte: Schiess! Und er schoss. Da sagte er: Pfeil der Rettung von dem HERRN und Pfeil der Rettung gegen Aram! So wirst du bei Afek Aram schlagen bis zur Vernichtung. 13.18 Dann sagte er: Nimm die Pfeile! Und er nahm sie. Und er sagte zum Koenig von Israel: Schlag auf die Erde! Und er schlug dreimal und hielt inne. 13.19 Da wurde der Mann Gottes zornig ueber ihn und sagte: Zu schlagen war fuenf- oder sechsmal, dann haettest du Aram bis zur Vernichtung geschlagen. Jetzt aber wirst du Aram [nur] dreimal schlagen. 13.20 Und Elisa starb, und man begrub ihn. Und es kamen moabitische Raeuberscharen ins Land, als das Jahr anfing. 13.21 Und es geschah, als sie einen Mann begruben, siehe, da sahen sie die Raeuberschar, und sie warfen den Mann in das Grab Elisas. Als aber der Mann [da hinein]kam und die Gebeine Elisas beruehrte, da wurde er lebendig und stellte sich auf seine Fuesse. 13.22 Und Hasael, der Koenig von Aram, bedraengte Israel alle Tage des Joahas. 13.23 Aber der HERR war ihnen gnaedig, erbarmte sich ueber sie und wandte sich ihnen zu wegen seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob. Er wollte sie nicht vernichten und verstiess sie nicht von seinem Angesicht bis dahin. 13.24 Und Hasael, der Koenig von Aram, starb. Und sein Sohn Ben-Hadad wurde an seiner Stelle Koenig. 13.25 Da entriss Joasch, der Sohn des Joahas, der Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, die Staedte wieder, die dieser aus der Hand seines Vaters Joahas im Krieg genommen hatte. Dreimal schlug ihn Joasch und brachte die Staedte Israels wieder zurueck. Amazja von Juda - Sein Krieg mit Joasch von Israel - Ende des Joasch und des Amazja. 2Chr 25; 26,1.2. \14\ 14.1 Im zweiten Jahr des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Koenigs von Israel, wurde Amazja Koenig, der Sohn des Joasch, des Koenigs von Juda. 14.2 Er war 25 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte 29 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Joaddan, von Jerusalem. 14.3 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nur nicht wie sein Vater David; [aber] nach allem, was sein Vater Joasch getan hatte, tat [auch] er. 14.4 Nur die Hoehen wichen nicht; das Volk brachte auf den Hoehen noch Schlachtopfer und Rauchopfer dar. 14.5 Und es geschah, als das Koenigtum in seiner Hand gefestigt war, erschlug er seine Knechte, die den Koenig, seinen Vater, erschlagen hatten. 14.6 Aber die Soehne der Totschlaeger toetete er nicht, wie es im Buch des Gesetzes des Mose geschrieben steht, wo der HERR geboten hat: Nicht sollen Vaeter um der Soehne willen getoetet werden, und Soehne sollen nicht um der Vaeter willen getoetet werden, sondern jeder soll fuer seine [eigene] Suende getoetet werden. - 14.7 Er schlug die Edomiter im Salztal, zehntausend [Mann]; und er nahm [die Stadt] im Kampf ein und gab ihr den Namen Jokteel bis auf diesen Tag. 14.8 Damals sandte Amazja Boten zu Joasch, dem Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, dem Koenig von Israel, und liess [ihm] sagen: Auf, lass uns einander ins Angesicht sehen! 14.9 Da sandte Joasch, der Koenig von Israel, zu Amazja, dem Koenig von Juda, und liess [ihm] sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon und sprach: Gib meinem Sohn deine Tochter zur Frau! Da liefen die Tiere des Feldes, die auf dem Libanon [lebten], darueber und zertraten den Dornstrauch. 14.10 Gewiss, du hast Edom geschlagen, und [darum] erhebt sich dein Herz. Geniesse [deinen] Ruhm und bleib in deinem Haus! Wozu willst du dich denn mit dem Unglueck einlassen? Dass du faellst, du und Juda mit dir? 14.11 Aber Amazja hoerte nicht. Da zog Joasch, der Koenig von Israel, herauf; und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazja, der Koenig von Juda, bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehoert. 14.12 Und Juda wurde vor Israel geschlagen; und sie flohen, jeder in sein Zelt. 14.13 Und Joasch, der Koenig von Israel, nahm Amazja, den Koenig von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes Ahasjas, bei Bet-Schemesch gefangen. Und er kam nach Jerusalem und riss [eine Bresche] in die Mauer Jerusalems, am Tor Ephraim [anfangend,] bis an das Ecktor, vierhundert Ellen. 14.14 Und er nahm alles Gold und Silber und alle Geraete, die sich im Haus des HERRN und in den Schatzkammern des Hauses des Koenigs vorfanden, und Geiseln und kehrte nach Samaria zurueck. 14.15 Und die uebrige Geschichte des Joasch, was er getan hat und seine Machttaten und wie er mit Amazja, dem Koenig von Juda, gekaempft hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 14.16 Und Joasch legte sich zu seinen Vaetern und wurde in Samaria begraben bei den Koenigen von Israel. Und sein Sohn Jerobeam wurde an seiner Stelle Koenig. 14.17 Und Amazja, der Sohn des Joasch, der Koenig von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Koenigs von Israel, [noch] fuenfzehn Jahre. 14.18 Und die uebrige Geschichte Amazjas, ist sie nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 14.19 Und man machte in Jerusalem eine Verschwoerung gegen ihn, er aber floh nach Lachisch; da sandten sie [Maenner] hinter ihm her bis Lachisch und toeteten ihn dort. 14.20 Und sie hoben ihn auf die Pferde, und er wurde in Jerusalem bei seinen Vaetern begraben, in der Stadt Davids. 14.21 Und das ganze Volk von Juda nahm Asarja - der war sechzehn Jahre alt -, und sie machten ihn zum Koenig an Stelle seines Vaters Amazja. 14.22 Er baute Elat [wieder auf] und brachte es an Juda zurueck, nachdem der Koenig sich zu seinen Vaetern gelegt hatte. Jerobeam II. von Israel. 14.23 Im fuenfzehnten Jahr Amazjas, des Sohnes des Joasch, des Koenigs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch, des Koenigs von Israel, Koenig in Samaria und [regierte] 41 Jahre. 14.24 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von allen Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 14.25 Er stellte das Gebiet Israels wieder her, vom Zugang nach Hamat bis an das Meer der Ebene, nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona, den Sohn des Amittai, den Propheten, der von Gat-Hefer war. 14.26 Denn der HERR sah das ueberaus bittere Elend Israels, und dass dahin war der Unmuendige und dahin der Muendige und dass kein Helfer da war fuer Israel. 14.27 Der HERR hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels unter dem Himmel ausloeschen wolle. So rettete er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes des Joasch. 14.28 Und die uebrige Geschichte Jerobeams und alles, was er getan hat, und seine Machttaten, wie er Krieg gefuehrt hat und wie er Damaskus und Hamat, die Juda gehoert hatten, an Israel zurueckgebracht hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 14.29 Und Jerobeam legte sich zu seinen Vaetern, zu den Koenigen von Israel. Und sein Sohn Secharja wurde an seiner Stelle Koenig. Asarja von Juda. 2Chr 26. \15\ 15.1 Im 27. Jahr Jerobeams, des Koenigs von Israel, wurde Asarja Koenig, der Sohn Amazjas, des Koenigs von Juda. 15.2 Sechzehn Jahre war er alt, als er Koenig wurde, und er regierte 52 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jecholja, von Jerusalem. 15.3 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater Amazja getan hatte. 15.4 Doch die Hoehen wichen nicht; das Volk brachte noch auf den Hoehen Schlachtopfer und Rauchopfer dar. 15.5 Und der HERR schlug den Koenig, und er war aussaetzig bis zum Tag seines Todes; und er wohnte in einem abgesonderten Haus. Jotam aber, der Sohn des Koenigs, war ueber das Haus [des Koenigs gesetzt worden] und richtete das Volk des Landes. 15.6 Und die uebrige Geschichte Asarjas und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 15.7 Und Asarja legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn bei seinen Vaetern in der Stadt Davids. Und sein Sohn Jotam wurde an seiner Stelle Koenig. Secharja, Schallum, Menahem, Pekachja und Pekach von Israel. 15.8 Im 38. Jahr Asarjas, des Koenigs von Juda, wurde Secharja, der Sohn Jerobeams, Koenig ueber Israel in Samaria [und regierte] sechs Monate. 15.9 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, so wie seine Vaeter getan hatten; er wich nicht ab von den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 15.10 Und Schallum, der Sohn des Jabesch, verschwor sich gegen ihn und erschlug ihn vor dem Volk und toetete ihn. Und er wurde an seiner Stelle Koenig. 15.11 Und die uebrige Geschichte Secharjas, siehe, sie ist geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel. 15.12 Das ist das Wort des HERRN, das er zu Jehu geredet hatte: Soehne der vierten [Generation] sollen dir auf dem Thron Israels sitzen. 15.13 So ist es auch geschehen. Schallum, der Sohn des Jabesch, wurde Koenig im 39. Jahr Usijas, des Koenigs von Juda; und er regierte einen vollen Monat in Samaria. 15.14 Da zog Menahem, der Sohn Gadis, von Tirza herauf und kam nach Samaria; und er erschlug Schallum, den Sohn des Jabesch, in Samaria und toetete ihn. Und er wurde an seiner Stelle Koenig. 15.15 Und die uebrige Geschichte Schallums und seine Verschwoerung, die er gemacht hat, siehe, das ist geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel. 15.16 Damals schlug Menahem [die Stadt] Tifsach und alles, was darin war, und ihr Gebiet, von Tirza aus. Weil man ihm [die Tore] nicht geoeffnet hatte, schlug er [die Stadt]; alle ihre Schwangeren schlitzte er auf. 15.17 Im 39. Jahr Asarjas, des Koenigs von Juda, wurde Menahem, der Sohn Gadis, Koenig ueber Israel [und regierte] zehn Jahre in Samaria. 15.18 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte, alle seine Tage. 15.19 [Und] es kam Pul, der Koenig von Assur, gegen das Land. Und Menahem gab Pul tausend Talente Silber, damit dessen Haende mit ihm sein sollten, das Koenigtum in seiner Hand zu befestigen. 15.20 Und Menahem legte das Geld [als Steuer] auf Israel, auf alle vermoegenden Leute, um es dem Koenig von Assur zu geben: fuenfzig Schekel Silber auf jeden Mann. Da kehrte der Koenig von Assur um und blieb nicht dort im Land. 15.21 Und die uebrige Geschichte Menahems und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel? 15.22 Und Menahem legte sich zu seinen Vaetern. Und sein Sohn Pekachja wurde an seiner Stelle Koenig. 15.23 Im 50. Jahr Asarjas, des Koenigs von Juda, wurde Pekachja, der Sohn Menahems, Koenig ueber Israel in Samaria [und regierte] zwei Jahre. 15.24 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 15.25 Gegen ihn verschwor sich Pekach, der Sohn Remaljas, einer seiner Offiziere, und erschlug ihn in Samaria in dem Palast des Koenigshauses, [ausserdem] den Argob und den Arje; mit ihm waren fuenfzig Mann von den Soehnen der Gileaditer. Und er toetete ihn und wurde an seiner Stelle Koenig. 15.26 Und die uebrige Geschichte Pekachjas und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel. 15.27 Im 52. Jahr Asarjas, des Koenigs von Juda, wurde Pekach, der Sohn Remaljas, Koenig ueber Israel in Samaria [und regierte] zwanzig Jahre. 15.28 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von den Suenden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Suende verfuehrt hatte. 15.29 In den Tagen Pekachs, des Koenigs von Israel, kam Tiglat-Pileser, der Koenig von Assur, und nahm Ijon ein und Abel-Bet-Maacha und Janoach und Kedesch und Hazor und Gilead und Galilaea, das ganze Land Naftali, und fuehrte die Bewohner gefangen fort nach Assur. 15.30 Und Hoschea, der Sohn Elas, machte eine Verschwoerung gegen Pekach, den Sohn Remaljas, und erschlug ihn und toetete ihn. Und er wurde an seiner Stelle Koenig im zwanzigsten Jahr Jotams, des Sohnes Usijas. 15.31 Und die uebrige Geschichte Pekachs und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Israel. Jotam von Juda. 2Chr 27. 15.32 Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Koenigs von Israel, wurde Jotam Koenig, der Sohn Usijas, des Koenigs von Juda. 15.33 Er war 25 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. 15.34 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN; er tat nach allem, was sein Vater Usija getan hatte. 15.35 Doch die Hoehen wichen nicht: das Volk brachte auf den Hoehen noch Schlachtopfer und Rauchopfer dar. Er baute das obere Tor des Hauses des HERRN. 15.36 Und die uebrige Geschichte Jotams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 15.37 In jenen Tagen begann der HERR, Rezin, den Koenig von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas, gegen Juda zu senden. 15.38 Und Jotam legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern begraben in der Stadt seines Vaters David. 15.39 Und sein Sohn Ahas wurde an seiner Stelle Koenig. Ahas von Juda - Seine Unterwerfung unter Assur und sein Goetzendienst. 2Chr 28. \16\ 16.1 Im 17. Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Ahas Koenig, der Sohn Jotams, des Koenigs von Juda. 16.2 Zwanzig Jahre war Ahas alt, als er Koenig wurde, und er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN, seines Gottes, wie sein Vater David; 16.3 sondern er ging auf dem Weg der Koenige von Israel. Er liess sogar seinen Sohn durchs Feuer gehen nach den Greueln der Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 16.4 Und er brachte Schlachtopfer und Rauchopfer dar auf den Hoehen und auf den Huegeln und unter jedem gruenen Baum. 16.5 Damals zogen Rezin, der Koenig von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der Koenig von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Kampf; und sie belagerten Ahas, konnten aber nicht [gegen ihn] kaempfen. 16.6 In dieser Zeit brachte Rezin, der Koenig von Aram, Elat wieder an Aram und trieb die Juden aus Elat hinaus; und es kamen Edomiter nach Elat und [sie] haben sich dort niedergelassen bis auf diesen Tag. 16.7 Da sandte Ahas Boten an Tiglat-Pileser, den Koenig von Assur, und liess [ihm] sagen: Dein Knecht und dein Sohn bin ich. Komm herauf und rette mich aus der Hand des Koenigs von Aram und aus der Hand des Koenigs von Israel, die sich gegen mich erhoben haben! 16.8 Und Ahas nahm das Silber und das Gold, das sich in dem Haus des HERRN und in den Schatzkammern des Koenigshauses vorfand, und sandte es als Geschenk dem Koenig von Assur. 16.9 Da hoerte der Koenig von Assur auf ihn. Und der Koenig von Assur zog hinauf gegen Damaskus und nahm es ein und fuehrte seine Einwohner gefangen fort nach Kir; Rezin aber toetete er. 16.10 Und der Koenig Ahas zog Tiglat-Pileser, dem Koenig von Assur, entgegen, nach Damaskus. Und als er den Altar sah, der in Damaskus war, da schickte der Koenig Ahas dem Priester Uria eine Nachbildung des Altars und seine Masse seiner ganzen Ausfuehrung entsprechend. 16.11 Und der Priester Uria baute den Altar ganz nach dem, was der Koenig Ahas aus Damaskus geschickt hatte. So machte ihn der Priester Uria, bis der Koenig Ahas aus Damaskus kam. 16.12 Und als der Koenig aus Damaskus kam, da sah der Koenig den Altar; und der Koenig trat an den Altar und stieg auf ihn hinauf. 16.13 Dann liess er sein Brandopfer und sein Speisopfer als Rauch aufsteigen und goss sein Trankopfer aus und sprengte das Blut seiner Heilsopfer an den Altar. 16.14 Den bronzenen Altar aber, der vor dem HERRN [stand], den rueckte er von der Vorderseite des Hauses weg, von [der Stelle] zwischen dem [neuen] Altar und dem Haus des HERRN, und setzte ihn an die Nordseite des [neuen] Altars. 16.15 Und der Koenig Ahas befahl dem Priester Uria: Auf dem grossen Altar bringe das Morgen-Brandopfer und das Abend-Speisopfer dar sowie das Brandopfer des Koenigs samt seinem Speisopfer und das Brandopfer des ganzen Volkes des Landes samt ihren Speisopfern und ihren Trankopfern; und alles Blut der Brandopfer und alles Blut der Schlachtopfer sollst du daran sprengen! Der bronzene Altar aber soll fuer mich sein, dass ich [auf ihm] Opferschau vornehme. 16.16 Und der Priester Uria tat nach allem, was der Koenig Ahas [ihm] befohlen hatte. 16.17 Und der Koenig Ahas brach die [Schluss]leisten an den Gestellen ab und entfernte die Kessel, die darauf waren. Und er liess das Meer von den bronzenen Rindern, die darunter waren, herunternehmen und setzte [es] auf ein Steinpflaster. 16.18 Und die ueberdachte Sabbathalle, die man am Haus gebaut hatte, und den aeusseren Eingang des Koenigs veraenderte er am Haus des HERRN wegen des Koenigs von Assur. 16.19 Und die uebrige Geschichte des Ahas, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 16.20 Und Ahas legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Hiskia wurde an seiner Stelle Koenig. Hoschea, letzter Koenig von Israel - Wegfuehrung nach Assur. \17\ 17.1 Im zwoelften Jahr des Ahas, des Koenigs von Juda, wurde Hoschea, der Sohn Elas, in Samaria Koenig ueber Israel [und regierte] neun Jahre. 17.2 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, doch nicht wie die Koenige von Israel, die vor ihm gewesen waren. V. 3-23: Kap. 18,9-12. 17.3 Gegen ihn zog Salmanassar, der Koenig von Assur, herauf; und Hoschea wurde sein Knecht und entrichtete ihm Tribut. 17.4 Aber der Koenig von Assur entdeckte eine Verschwoerung bei Hoschea; denn der hatte Boten an So, den Koenig von Aegypten, gesandt und hatte dem Koenig von Assur keinen Tribut [mehr] hinaufgebracht wie [bisher] Jahr fuer Jahr. Da verhaftete ihn der Koenig von Assur und warf ihn gefesselt ins Gefaengnis. 17.5 Dann zog der Koenig von Assur durch das ganze Land und zog herauf nach Samaria und belagerte es drei Jahre lang. 17.6 Im neunten Jahr Hoscheas nahm der Koenig von Assur Samaria ein und fuehrte Israel gefangen fort nach Assur. Und er liess sie wohnen in Halach und am Habor, dem Strom von Gosan, und in den Staedten Mediens. Die Schuld Israels. 17.7 Und das geschah, weil die Soehne Israel gesuendigt hatten gegen den HERRN, ihren Gott, der sie aus dem Land Aegypten hatte heraufkommen lassen aus der Hand des Pharao, des Koenigs von Aegypten, und weil sie andere Goetter fuerchteten 17.8 und in den Ordnungen der Nationen lebten, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte, und [in den Ordnungen] der Koenige von Israel, die [diese] eingefuehrt hatten. 17.9 Und die Soehne Israel ersannen gegen den HERRN, ihren Gott, Dinge, die nicht recht waren; und sie bauten sich Hoehen in all ihren Staedten, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt. 17.10 Und sie errichteten sich Gedenksteine und Ascherim auf jedem hohen Huegel und unter jedem gruenen Baum, 17.11 und sie brachten dort auf allen Hoehen Rauchopfer dar wie die Nationen, die der HERR vor ihnen gefangen weggefuehrt hatte. Und sie taten boese Dinge, um den HERRN zum Zorn zu reizen. 17.12 Und sie dienten den Goetzen, von denen der HERR ihnen gesagt hatte: So etwas sollt ihr nicht tun! 17.13 Und der HERR hatte Israel und Juda durch alle Propheten [und] jeden Seher gewarnt und hatte gesagt: Kehrt um von euren boesen Wegen und bewahrt meine Gebote, meine Ordnungen, dem ganzen Gesetz gemaess, das ich euren Vaetern geboten und das ich euch durch meine Knechte, die Propheten, gesandt habe! 17.14 Aber sie hoerten nicht, sondern verhaerteten ihren Nacken gleich dem Nacken ihrer Vaeter, die dem HERRN, ihrem Gott, nicht geglaubt hatten. 17.15 Und sie verwarfen seine Ordnungen und seinen Bund, den er mit ihren Vaetern geschlossen, und seine Warnungen, mit denen er sie gewarnt hatte, und liefen der Nichtigkeit hinterher - und wurden [selber] nichtig - und [liefen] den Nationen nach, die rings um sie her waren, von denen der HERR ihnen geboten hatte, nicht wie sie zu tun. 17.16 Und sie verliessen alle Gebote des HERRN, ihres Gottes, und machten sich ein Gussbild, zwei Kaelber, und machten eine Aschera und warfen sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und dienten dem Baal. 17.17 Sie liessen ihre Soehne und ihre Toechter durchs Feuer gehen und trieben Wahrsagerei und Zauberei und verkauften sich, zu tun, was boese war in den Augen des HERRN, um ihn zum Zorn zu reizen. 17.18 Da wurde der HERR sehr zornig ueber Israel und schaffte sie fort von seinem Angesicht. Nichts blieb uebrig als allein der Stamm Juda. 17.19 [Aber] auch Juda beachtete nicht die Gebote des HERRN, seines Gottes, sondern sie lebten in den Ordnungen Israels, die sie [selber] eingefuehrt hatten. 17.20 Da verwarf der HERR die ganze Nachkommenschaft Israels, und er demuetigte sie und gab sie in die Hand von Pluenderern, bis er sie von seinem Angesicht verstossen hatte. 17.21 Denn er hatte Israel vom Haus Davids losgerissen, und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, zum Koenig gemacht. Jerobeam aber hatte Israel davon abgebracht, dem HERRN nachzufolgen, und hatte sie zu einer grossen Suende verfuehrt. 17.22 Und die Soehne Israel lebten in allen Suenden Jerobeams, die er getan hatte. Sie wichen nicht davon ab, 17.23 bis dass der HERR Israel von seinem Angesicht fortgeschafft hatte, so wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. So wurde Israel aus seinem Land gefangen nach Assur weggefuehrt [;und das ist so] bis auf den heutigen Tag. Entstehung des Volkes der Samariter. 17.24 Und der Koenig von Assur brachte [Leute] aus Babel und aus Kuta und aus Awa und aus Hamat und aus Sefarwajim und liess sie an Stelle der Soehne Israel in den Staedten Samarias wohnen. Und sie nahmen Samaria in Besitz und wohnten in seinen Staedten. 17.25 Und es geschah, als sie anfingen, dort zu wohnen, fuerchteten sie den HERRN nicht. Da sandte der HERR Loewen unter sie, die unter ihnen mordeten. 17.26 Und man sagte zum Koenig von Assur: Die Nationen, die du weggefuehrt und in den Staedten Samarias hast wohnen lassen, kennen nicht die Verehrung [,die] dem Gott des Landes [gebuehrt]. So hat er Loewen unter sie gesandt, und siehe, die toeten sie, weil sie die Verehrung des Gottes des Landes nicht kennen. 17.27 Da befahl der Koenig von Assur: Lasst einen der Priester, die ihr von dort gefangen weggefuehrt habt, dorthin [zurueck]gehen, dass er hingeht und dort wohnt! Und er lehre sie die Verehrung des Gottes des Landes! 17.28 Da kam einer der Priester, die man aus Samaria gefangen weggefuehrt hatte, und wohnte in Bethel und lehrte sie, wie sie den HERRN fuerchten sollten. 17.29 Doch machten sie sich - Nation fuer Nation - ihre [eigenen] Goetter und stellten sie in die Hoehenhaeuser, die die Samaritaner - Nation fuer Nation - in ihren Staedten gemacht hatten, in denen sie wohnten. 17.30 Und die Leute von Babel machten Sukkot-Benot, die Leute von Kuta machten Nergal, die Leute von Hamat machten Aschima, 17.31 die Awiter machten Nibhas und Tartak, die Sefarwiter verbrannten ihre Soehne im Feuer dem Adrammelech und dem Anammelech, den Goettern von Sefarwajim. 17.32 Doch fuerchteten sie [auch] den HERRN und machten sich aus ihrer Gesamtheit Hoehenpriester, die fuer sie in den Hoehenhaeusern opferten. 17.33 So fuerchteten sie den HERRN und dienten [zugleich] ihren Goettern entsprechend dem Brauch der Nationen, aus denen man sie gefangen weggefuehrt hatte. 17.34 Bis auf den heutigen Tag tun sie nach den frueheren Braeuchen: Sie fuerchten den HERRN nicht, und sie tun nicht nach ihren Ordnungen und nach ihren Braeuchen, [auch nicht] nach dem Gesetz und nach dem Gebot, die der HERR den Soehnen Jakobs geboten hatte, dem er den Namen Israel gab. 17.35 Und [doch] hatte der HERR mit ihnen einen Bund geschlossen und hatte ihnen geboten: Ihr sollt nicht andere Goetter fuerchten und euch nicht vor ihnen niederwerfen und sollt ihnen nicht dienen und ihnen nicht opfern, 17.36 sondern den HERRN, der euch mit grosser Kraft und mit ausgestrecktem Arm aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat, ihn sollt ihr fuerchten, und vor ihm sollt ihr euch niederwerfen und ihm opfern! 17.37 Und die Ordnungen und die Braeuche und das Gesetz und das Gebot, die er fuer euch aufgeschrieben hat, sollt ihr bewahren, [sie] alle Tage zu tun, und ihr sollt nicht andere Goetter fuerchten! 17.38 Und den Bund, den ich mit euch geschlossen habe, sollt ihr nicht vergessen und sollt nicht andere Goetter fuerchten, 17.39 sondern den HERRN, euren Gott, sollt ihr fuerchten! Er wird euch erretten aus der Hand aller eurer Feinde. 17.40 Aber sie hoerten nicht, sondern taten nach ihren frueheren Braeuchen. 17.41 So fuerchteten diese Nationen den HERRN und dienten [zugleich] ihren Goetterbildern, auch ihre Kinder und ihre Kindeskinder. Wie ihre Vaeter getan haben, so tun [auch] sie bis auf den heutigen Tag. Hiskia von Juda. 2Chr 29-31. \18\ 18.1 Und es geschah im dritten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Koenigs von Israel, da wurde Hiskia Koenig, der Sohn des Ahas, des Koenigs von Juda. 18.2 25 Jahre war er alt, als er Koenig wurde, und er regierte 29 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Abi, die Tochter Secharjas. 18.3 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater David getan hatte. 18.4 Er beseitigte die Hoehen und zertruemmerte die Gedenksteine und rottete die Aschera aus und schlug die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte, in Stuecke. Denn bis zu jenen Tagen hatten die Soehne Israel ihr Rauchopfer dargebracht, und man nannte sie Nehuschtan. 18.5 Er vertraute auf den HERRN, den Gott Israels. Und nach ihm hat es seinesgleichen nicht gegeben unter allen Koenigen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren. 18.6 Er hing dem HERRN an, er wich nicht davon ab, ihm nachzufolgen. Und er bewahrte seine Gebote, die der HERR dem Mose geboten hatte. 18.7 Und der HERR war mit ihm; in allem, wozu er auszog, hatte er Erfolg. Und er empoerte sich gegen den Koenig von Assur und diente ihm nicht [mehr]. 18.8 Er schlug die Philister bis nach Gaza und dessen Gebiet, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt. Hoschea von Israel - Wegfuehrung nach Assur. Kap. 17,3-23. 18.9 Und es geschah im vierten Jahr des Koenigs Hiskia, das war das siebte Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Koenigs von Israel, da zog Salmanassar, der Koenig von Assur, gegen Samaria herauf und belagerte es. 18.10 Und am Ende von drei Jahren nahm er es ein. Im sechsten Jahr Hiskias, das war das neunte Jahr Hoscheas, des Koenigs von Israel, wurde Samaria eingenommen. 18.11 Und der Koenig von Assur fuehrte Israel gefangen nach Assur fort und liess sie in Halach bleiben, am Habor, dem Strom Gosans, und in den Staedten Mediens, 18.12 weil sie auf die Stimme des HERRN, ihres Gottes, nicht gehoert und seinen Bund uebertreten hatten, [naemlich] alles, was Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte. Sie haben nicht gehoert und nicht [danach] getan. Belagerung Jerusalems durch Assur - Die Hohnreden des Rabschake. V. 13-16: 2Chr 32,1-8; Jes 36,1. 18.13 Im vierzehnten Jahr des Koenigs Hiskia zog Sanherib, der Koenig von Assur, herauf gegen alle befestigten Staedte Judas und nahm sie ein. 18.14 Da sandte Hiskia, der Koenig von Juda, zum Koenig von Assur nach Lachisch und liess [ihm] sagen: Ich habe unrecht getan, kehre um von mir! Was du mir auferlegst, will ich tragen. Da legte der Koenig von Assur Hiskia, dem Koenig von Juda, dreihundert Talente Silber und dreissig Talente Gold auf. 18.15 Und Hiskia gab alles Silber, das sich im Haus des HERRN und in den Schatzkammern des Koenigshauses vorfand. 18.16 In dieser Zeit brach Hiskia von den Tuerfluegeln des Tempelraums des HERRN und von den Pfosten, die Hiskia, der Koenig von Juda, ueberzogen hatte, [das Gold] ab und gab es dem Koenig von Assur. V. 17-37: 2Chr 32,9-19; Jes 36,2-22. 18.17 Aber der Koenig von Assur sandte von Lachisch aus den Tartan und den Rabsaris und den Rabschake mit einem gewaltigen Heer gegen den Koenig Hiskia nach Jerusalem. Und sie zogen herauf und kamen nach Jerusalem: sie zogen herauf und kamen und stellten sich an der Wasserleitung des oberen Teiches auf, der an der Strasse des Walkerfeldes [liegt]. 18.18 Und sie riefen nach dem Koenig. Da gingen zu ihnen hinaus der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn des Hilkija, und der Schreiber Schebna und der Berater Joach, der Sohn Asafs. 18.19 Und der Rabschake sagte zu ihnen: Sagt doch zu Hiskia: So spricht der grosse Koenig, der Koenig von Assur: Was ist das fuer ein Vertrauen, mit dem du vertraust? 18.20 Du sagst: Fuerwahr, ein blosses Wort ist [schon] Rat und Macht zum Krieg. Nun, auf wen vertraust du, dass du dich gegen mich empoert hast? 18.21 Nun, siehe, du vertraust auf diesen geknickten Rohrstab, auf Aegypten, der jedem, der sich auf ihn stuetzt, in seine Hand dringt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der Koenig von Aegypten, fuer alle, die auf ihn vertrauen. 18.22 Wenn ihr aber zu mir sagt: Auf den HERRN, unseren Gott, vertrauen wir! - ist er es nicht, dessen Hoehen und Altaere Hiskia beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem sagte: Vor diesem Altar in Jerusalem sollt ihr euch niederwerfen? - 18.23 Und nun, geh doch mit meinem Herrn, dem Koenig von Assur, eine Wette ein: Ich will dir zweitausend Pferde stellen, wenn du dir [die noetigen] Reiter dafuer aufstellen kannst! 18.24 Doch wie willst du [auch nur] einen einzigen [Provinz]statthalter zuruecktreiben, einen von den geringsten Knechten meines Herrn? Aber du vertraust auf Aegypten wegen der Wagen und Pferde! 18.25 Nun, bin ich etwa ohne den HERRN gegen diesen Ort heraufgezogen, um ihn zu verheeren? Der HERR hat zu mir gesagt: Zieh hinauf gegen dieses Land und verheere es! 18.26 Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede doch zu deinen Knechten aramaeisch! Denn wir verstehen es. Und rede nicht judaeisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist! 18.27 Doch der Rabschake sagte zu ihnen: Hat mich mein Herr [etwa nur] zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden, [und] nicht zu den Maennern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken? 18.28 Und der Rabschake trat hin und rief mit lauter Stimme auf judaeisch und redete und sprach: Hoert das Wort des grossen Koenigs, des Koenigs von Assur! 18.29 So spricht der Koenig: Hiskia taeusche euch nicht! Denn er kann euch nicht aus meiner Hand retten. 18.30 Und Hiskia vertroeste euch nicht auf den HERRN, indem er sagt: Der HERR wird uns gewiss retten; diese Stadt wird nicht in die Hand des Koenigs von Assur gegeben werden. 18.31 Hoert nicht auf Hiskia! Denn so spricht der Koenig von Assur: Macht Frieden mit mir und kommt zu mir heraus! Dann soll jeder von seinem Weinstock und jeder von seinem Feigenbaum essen und jeder das Wasser seiner Zisterne trinken, 18.32 bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen, ein Land von Olivenoel und Honig. Dann werdet ihr am Leben bleiben und nicht sterben. Aber hoert nicht auf Hiskia, wenn er euch verfuehrt, indem er sagt: Der HERR wird uns retten! 18.33 Haben etwa die Goetter der Nationen jeder sein Land aus der Hand des Koenigs von Assur gerettet? 18.34 Wo sind die Goetter von Hamat und Arpad? Wo die Goetter von Sefarwajim, von Hena und Awa? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand gerettet? 18.35 Welche sind es unter allen Goettern der Laender, die ihr Land aus meiner Hand gerettet haben, dass der HERR Jerusalem aus meiner Hand retten sollte? 18.36 Da schwieg das Volk still und antwortete ihm kein Wort; denn das war der Befehl des Koenigs: Ihr sollt ihm nicht antworten! 18.37 Und Eljakim, der Sohn des Hilkija, der Palastvorsteher, und der Schreiber Schebna und der Berater Joach, der Sohn Asafs, kamen mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und berichteten ihm die Worte des Rabschake. Die Weissagung des Jesaja - Brief des Koenigs von Assur - Hiskias Gebet und Gottes Antwort durch Jesaja - Abzug des Koenigs von Assur. 2Chr 32,20-23; Jes 37. \19\ 19.1 Und es geschah, als der Koenig Hiskia es hoerte, zerriss er seine Kleider, huellte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN. 19.2 Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher, und den Schreiber Schebna und die Aeltesten der Priester, in Sacktuch gehuellt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz. 19.3 Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedraengnis und der Zuechtigung und der Schmaehung ist dieser Tag! Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebaeren. 19.4 Vielleicht hoert der HERR, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der Koenig von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhoehnen, und bestraft [ihn] wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehoert hat. Erhebe doch ein Gebet fuer den Ueberrest, der sich [noch] findet! 19.5 So kamen die Knechte des Koenigs Hiskia zu Jesaja. 19.6 Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fuerchte dich nicht vor den Worten, die du gehoert hast, mit denen die Diener des Koenigs von Assur mich gelaestert haben! 19.7 Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Geruecht hoeren und in sein Land zurueckkehren wird; dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert faellen. 19.8 Und der Rabschake kehrte zurueck und fand den Koenig von Assur im Kampf gegen Libna; denn er hatte gehoert, dass er von Lachisch aufgebrochen war. 19.9 Der [Koenig] hatte naemlich ueber Tirhaka, den Koenig von Kusch, sagen hoeren: Siehe, er ist ausgezogen, um gegen dich zu kaempfen. Da sandte er wieder Boten zu Hiskia und liess [ihm] sagen: 19.10 So sollt ihr zu Hiskia, dem Koenig von Juda, sagen: Dein Gott taeusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Koenigs von Assur gegeben werden! 19.11 Siehe, du hast gehoert, was die Koenige von Assur allen Laendern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? 19.12 Haben die Goetter der Nationen, die meine Vaeter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Soehne Edens, die in Telassar waren? 19.13 Wo ist der Koenig von Hamat und der Koenig von Arpad und der Koenig der Stadt Sefarwajim, [von] Hena und Awa? 19.14 Da nahm Hiskia den Brief aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er ins Haus des HERRN hinauf, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. 19.15 Und Hiskia betete vor dem HERRN: HERR, Gott Israels, der du ueber den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein fuer alle Koenigreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. 19.16 Neige, HERR, dein Ohr und hoere! Tu, HERR, deine Augen auf und sieh! Ja, hoere die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhoehnen. 19.17 Es ist wahr, HERR, die Koenige von Assur haben die Nationen und ihr Land in Truemmer gelegt, 19.18 und ihre Goetter haben sie ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht Goetter, sondern ein Werk von Menschenhaenden, Holz und Stein, und sie haben sie verloren gegeben. 19.19 Und nun, HERR, unser Gott, rette uns doch aus seiner Hand, damit alle Koenigreiche der Erde erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist! 19.20 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz zu Hiskia und liess [ihm] sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du wegen Sanheribs, des Koenigs von Assur, zu mir gebetet hast, habe ich gehoert. 19.21 Dies ist das Wort, das der HERR ueber ihn geredet hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schuettelt das Haupt hinter dir her. 19.22 Wen hast du gehoehnt und gelaestert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! 19.23 Durch deine Boten hast du den Herrn verhoehnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Hoehe der Berge erstiegen, das aeusserste Ende des Libanon; und ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbaeume, und ich komme in seine fernste Herberge, in das Dickicht seines Baumbestandes. 19.24 Ich habe gegraben und fremde Wasser getrunken; und mit der Sohle meiner Fuesse trockne ich alle Stroeme Mazors aus. 19.25 Hast du nicht gehoert, dass ich lange vorher es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen, dass du befestigte Staedte verwuestest zu oeden Steinhaufen. 19.26 Und ihre Bewohner waren machtlos, sie wurden mit Schrecken erfuellt und zuschanden; sie waren [wie] Kraut des Feldes und gruenes Gras, [wie] Gras auf den Daechern, das vor dem Ostwind verdorrt. 19.27 Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich. 19.28 Wegen deines Tobens gegen mich und weil dein Uebermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurueckfuehren auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. - 19.29 Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs [der Ernte] essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Im dritten Jahr aber sollt ihr saeen und ernten und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. 19.30 Und das, was vom Haus Juda entkommen, was uebriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. 19.31 Denn von Jerusalem wird ein Ueberrest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das tun. 19.32 Darum, so spricht der HERR ueber den Koenig von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen, und er wird keinen Pfeil hineinschiessen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten und wird keinen Wall gegen sie aufschuetten. 19.33 Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurueckkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der HERR. 19.34 Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. 19.35 Und es geschah in dieser Nacht, da zog ein Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185 000 Mann. Und als man frueh am Morgen aufstand, siehe, da [fand man] sie alle, lauter Leichen. 19.36 Und Sanherib, der Koenig von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurueck; und er blieb in Ninive. 19.37 Und es geschah, als er sich im Haus seines Gottes Nisroch niederwarf, da erschlugen ihn seine Soehne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle Koenig. Hiskias Krankheit und Genesung. 2Chr 32,24; Jes 38,1-8. \20\ 20.1 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus! Denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. 20.2 Da wandte er sein Gesicht zur Wand und betete zu dem HERRN. Und er sprach: 20.3 Ach, HERR! Denke doch daran, dass ich vor deinem Angesicht in Treue und mit ungeteiltem Herzen gelebt und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. 20.4 Und es geschah - Jesaja war [noch] nicht aus der inneren Stadt hinausgegangen -, da geschah das Wort des HERRN zu ihm: 20.5 Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fuersten meines Volkes: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehoert, ich habe deine Traenen gesehen. Siehe, ich will dich heilen; am dritten Tag wirst du ins Haus des HERRN hinaufgehen. 20.6 Und ich will zu deinen Tagen fuenfzehn Jahre hinzufuegen. Und aus der Hand des Koenigs von Assur will ich dich und diese Stadt retten; und ich will diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. 20.7 Und Jesaja sagte: Bringt einen Feigenkuchen! Und sie brachten ihn und legten ihn auf das Geschwuer. Da genas er. 20.8 Und Hiskia sagte zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass der HERR mich heilen wird und dass ich am dritten Tag in das Haus des HERRN hinaufgehen werde? 20.9 Jesaja sagte: Dies wird dir das Zeichen vom HERRN sein, dass der HERR das Wort, das er geredet hat, tun wird: Soll der Schatten [an der Sonnenuhr] zehn Stufen vorwaertsgehen, oder soll er zehn Stufen zurueckgehen? 20.10 Da sagte Hiskia: Es ist dem Schatten ein leichtes, sich [an der Sonnenuhr] um zehn Stufen zu neigen; nein, sondern der Schatten soll zehn Stufen rueckwaertsgehen. 20.11 Da rief der Prophet Jesaja zu dem HERRN. Und er liess den Schatten um [so viele] Stufen [der Sonnenuhr] zurueckgehen, wie die Sonne an den Stufen [der Sonnenuhr] des Ahas hinabgegangen war, zehn Stufen zurueck. Gesandtschaft aus Babel bei Hiskia - Sein Tod. 2Chr 32,25-33; Jes 39. 20.12 In jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der Koenig von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehoert, dass Hiskia krank gewesen war. 20.13 Und Hiskia freute sich ueber sie und zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus: das Silber und Gold, die Balsamoele und das koestliche Oel und sein ganzes Vorratshaus und alles, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt haette. 20.14 Da kam der Prophet Jesaja zum Koenig Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Maenner gesagt, und woher sind sie zu dir gekommen? Da sagte Hiskia: Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babel. 20.15 Er sprach: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia sagte: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist. Es gibt nichts in meinen Schatzkammern, das ich ihnen nicht gezeigt haette. 20.16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Hoere das Wort des HERRN! 20.17 Siehe, Tage kommen, da wird alles, was in deinem Haus ist und was deine Vaeter bis zum heutigen Tag angehaeuft haben, nach Babel weggebracht werden. Nichts wird uebrigbleiben, spricht der HERR. 20.18 Und von deinen Soehnen, die von dir abstammen, die du zeugen wirst, wird man [einige] nehmen; und sie werden im Palast des Koenigs von Babel Hofbeamte sein. 20.19 Da sagte Hiskia zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast. Aber er sagte [sich]: Wenn doch nur Friede und Sicherheit in meinen Tagen bleiben! 20.20 Und die uebrige Geschichte Hiskias und all seine Machttaten und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht und das Wasser in die Stadt geleitet hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 20.21 Und Hiskia legte sich zu seinen Vaetern. Und sein Sohn Manasse wurde an seiner Stelle Koenig. Manasse von Juda - Sein Goetzendienst. 2Chr 33,1-20. \21\ 21.1 Zwoelf Jahre war Manasse alt, als er Koenig wurde, und er regierte 55 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hefzi-Bah. 21.2 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach den Greueln der Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 21.3 Und er baute die Hoehen wieder auf, die sein Vater Hiskia vernichtet hatte, und errichtete Altaere fuer den Baal und machte eine Aschera, wie [sie] Ahab, der Koenig von Israel, gemacht hatte, und er warf sich nieder vor dem ganzen Heer des Himmels und diente ihnen. 21.4 Und er baute Altaere im Haus des HERRN, von dem der HERR gesagt hatte: In Jerusalem will ich meinen Namen niederlegen. 21.5 Und er baute fuer das ganze Heer des Himmels Altaere in den beiden Vorhoefen des Hauses des HERRN. 21.6 Und er liess seinen Sohn durchs Feuer gehen, und er trieb Zauberei und Beschwoerung und liess sich mit Totengeistern und Wahrsagegeistern ein. Er tat vieles, was boese war in den Augen des HERRN, um ihn zu reizen. 21.7 Und er stellte das Goetterbild der Aschera, das er gemacht hatte, in das Haus, von dem der HERR zu David und zu seinem Sohn Salomo gesagt hatte: In diesem Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Staemmen Israels erwaehlt habe, will ich meinen Namen fuer ewig niederlegen! 21.8 Und ich will den Fuss Israels nicht mehr aus dem Land vertreiben, das ich ihren Vaetern gegeben habe, wenn sie nur darauf achten, nach allem zu tun, was ich ihnen geboten habe, und nach dem ganzen Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen geboten hat. 21.9 Aber sie hoerten nicht, und Manasse verfuehrte sie, mehr Boeses zu tun als die Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel ausgerottet hatte. 21.10 Da redete der HERR durch seine Knechte, die Propheten, und sprach: 21.11 Weil Manasse, der Koenig von Juda, diese Greuel veruebt [und] Schlimmes getan hat - mehr als alles, was die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind - und auch Juda durch seine Goetzen zur Suende verfuehrt hat, 21.12 darum, so spricht der HERR, der Gott Israels, siehe, will ich Unheil ueber Jerusalem und Juda bringen, dass jedem, der es hoert, die beiden Ohren gellen sollen. 21.13 Und ich werde ueber Jerusalem die Messschnur Samarias spannen und die Waage des Hauses Ahabs, und ich werde Jerusalem auswischen, wie man eine Schuessel auswischt: man wischt [sie] aus und dreht [sie] um auf ihre Oberseite. 21.14 Und ich werde den Ueberrest meines Erbteils verstossen und werde sie in die Hand ihrer Feinde geben, und sie werden allen ihren Feinden zum Raub und zur Pluenderung werden, 21.15 weil sie getan haben, was boese ist in meinen Augen, und mich zum Zorn gereizt haben, von dem Tag an, als ihre Vaeter aus Aegypten gezogen sind, bis auf den heutigen Tag. 21.16 Manasse vergoss auch sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit anfuellte von einem Ende bis zum andern; abgesehen von seiner Suende, mit der er Juda zur Suende verfuehrte, zu tun, was boese war in den Augen des HERRN. 21.17 Und die uebrige Geschichte Manasses und alles, was er getan, und seine Suende, die er begangen hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 21.18 Und Manasse legte sich zu seinen Vaetern und wurde begraben im Garten seines Hauses, im Garten des Usa. Und sein Sohn Amon wurde an seiner Stelle Koenig. Amon von Juda. 2Chr 33,21-25. 21.19 Zweiundzwanzig Jahre war Amon alt, als er Koenig wurde, und er regierte zwei Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Meschullemet, die Tochter des Haruz aus Jotba. 21.20 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, wie sein Vater Manasse getan hatte. 21.21 Und er ging ganz den Weg, den sein Vater gegangen war, und diente den Goetzen, denen sein Vater gedient hatte, und warf sich vor ihnen nieder. 21.22 Und er verliess den HERRN, den Gott seiner Vaeter, und ging nicht auf dem Weg des HERRN. 21.23 Und die Knechte Amons verschworen sich gegen ihn und toeteten den Koenig in seinem Haus. 21.24 Das Volk des Landes aber erschlug alle, die sich gegen den Koenig Amon verschworen hatten; und das Volk des Landes machte seinen Sohn Josia an seiner Stelle zum Koenig. 21.25 Und die uebrige Geschichte Amons, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 21.26 Und man begrub ihn in seinem Begraebnis im Garten Usas. Und sein Sohn Josia wurde an seiner Stelle Koenig. Josia von Juda: Fund des Gesetzbuches. V. 1-7: 2Chr 34,1-13. \22\ 22.1 Acht Jahre war Josia alt, als er Koenig wurde, und er regierte 31 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jedida, die Tochter Adajas aus Bozkat. 22.2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN. Er ging ganz den Weg seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. 22.3 Und es geschah im 18. Jahr des Koenigs Josia, da sandte der Koenig den Schreiber Schafan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, ins Haus des HERRN und sagte: V. 4-7: vgl. Kap. 12,5-16. 22.4 Geh hinauf zum Hohenpriester Hilkija, dass er das Geld ausschuette, das in das Haus des HERRN gebracht worden ist, das die [Priester, die] an der Schwelle wachen, vom Volk eingesammelt haben, 22.5 damit man es in die Hand der Werkfuehrer gebe, die am Haus des HERRN eingesetzt sind. Die sollen es den Werkmeistern geben, die im Haus des HERRN sind, um die Risse des Hauses auszubessern, 22.6 den Handwerkern und den Bauleuten und den Maurern, und zum Ankauf von Holz und behauenen Steinen, das Haus auszubessern. 22.7 Doch soll das Geld, das in ihre Hand gegeben wird, nicht mit ihnen abgerechnet werden, denn sie handeln gewissenhaft. V. 8-20: 2Chr 34,14-28. 22.8 Und der Hohepriester Hilkija sagte zu Schafan, dem Schreiber: Ich habe im Haus des HERRN das Buch des Gesetzes gefunden. Und Hilkija gab das Buch dem Schafan, und der las es. 22.9 Und der Schreiber Schafan kam zum Koenig und brachte dem Koenig Nachricht und sagte: Deine Knechte haben das Geld, das ich im Haus vorfand, ausgeschuettet und es in die Hand der Werkfuehrer gegeben, die am Haus des HERRN eingesetzt sind. 22.10 Und der Schreiber Schafan berichtete dem Koenig weiter: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schafan las es dem Koenig vor. 22.11 Und es geschah, als der Koenig die Worte des Buches des Gesetzes hoerte, da zerriss er seine Kleider. 22.12 Und der Koenig befahl dem Priester Hilkija und Ahikam, dem Sohn Schafans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Schafan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knecht des Koenigs, und sagte: 22.13 Geht hin, befragt den HERRN fuer mich und fuer das Volk und fuer ganz Juda wegen der Worte dieses aufgefundenen Buches! Denn gross ist der Zorn des HERRN, der sich gegen uns entzuendet hat, dafuer, dass unsere Vaeter auf die Worte dieses Buches nicht gehoert haben, nach allem zu tun, was unsertwegen aufgeschrieben ist. 22.14 Da gingen der Priester Hilkija und Ahikam und Achbor und Schafan und Asaja zu der Prophetin Hulda, der Frau des Schallum, des Sohnes Tikwas, des Sohnes des Harhas, des Hueters der Kleider; sie wohnte aber in Jerusalem im zweiten Stadtteil; und sie redeten mit ihr. 22.15 Und sie sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: 22.16 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil ueber diesen Ort bringen und ueber seine Bewohner: alle Worte des Buches, das der Koenig von Juda gelesen hat. 22.17 Weil sie mich verlassen und anderen Goettern Rauchopfer dargebracht haben, um mich zum Zorn zu reizen mit all dem Machwerk ihrer Haende, so wird mein Zorn sich gegen diesen Ort entzuenden und wird nicht erloeschen. 22.18 Zu dem Koenig von Juda aber, der euch gesandt hat, um den HERRN zu befragen, zu ihm sollt ihr so sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: [Was] die Worte, die du gehoert hast, [betrifft] - 22.19 weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor dem HERRN gedemuetigt hast, als du hoertest, was ich ueber diesen Ort und ueber seine Bewohner geredet habe, dass sie zum Entsetzen und zum Fluch werden sollen, und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, darum habe auch ich gehoert, spricht der HERR. 22.20 Darum, siehe, ich werde dich zu deinen Vaetern versammeln; und du wirst zu deinen Graebern versammelt werden in Frieden, und deine Augen sollen all das Unheil nicht ansehen, das ich ueber diesen Ort kommen lasse. Und sie brachten dem Koenig die Antwort. Josias Reformen: Bundeserneuerung, Abschaffung des Goetzendienstes, Passahfeier - Sein Tod im Krieg gegen die Aegypter. 2Chr 34,29-33. \23\ 23.1 Und der Koenig sandte hin, und man versammelte zu ihm alle Aeltesten von Juda und von Jerusalem. 23.2 Und der Koenig ging ins Haus des HERRN hinauf und alle Maenner von Juda und alle Einwohner von Jerusalem mit ihm und die Priester und die Propheten und alles Volk, vom Kleinsten bis zum Groessten. Und man las vor ihren Ohren alle Worte des Bundesbuches, das im Haus des HERRN gefunden worden war. 23.3 Und der Koenig stand auf dem [erhoehten] Standort und schloss den Bund vor dem HERRN, dem HERRN nachzufolgen und seine Gebote und seine Zeugnisse und seine Ordnungen zu bewahren mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, um die Worte dieses Bundes zu erfuellen, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. Und das ganze Volk trat in den Bund ein. 23.4 Und der Koenig befahl dem Hohenpriester Hilkija und den Priestern zweiten Ranges und den Huetern der Schwelle, aus dem Tempelraum des HERRN alle Geraete hinauszubringen, die fuer den Baal und die Aschera und das ganze Heer des Himmels gemacht worden waren. Dann verbrannte er sie ausserhalb Jerusalems in den Terrassen[gaerten] am Kidron und liess ihren Staub nach Bethel bringen. 23.5 Und er machte den Goetzenpriestern ein Ende, die die Koenige von Juda eingesetzt hatten und die auf den Hoehen, in den Staedten von Juda und in der Umgebung von Jerusalem Rauchopfer darbrachten und die, die dem Baal, der Sonne und dem Mond und dem Tierkreisbild und dem ganzen Heer des Himmels Rauchopfer darbrachten. 23.6 Und er brachte die Aschera aus dem Haus des HERRN hinaus nach draussen vor Jerusalem in das Bachtal des Kidron; und er verbrannte sie im Bachtal des Kidron und zermalmte sie zu Staub und warf ihren Staub auf die Graeber der Soehne des Volkes. 23.7 Und er riss die Haeuser der Tempelhurer nieder, die [sich] im Haus des HERRN [befanden], in denen die Frauen Gewaender fuer die Aschera webten. 23.8 Und er liess alle Priester aus den Staedten Judas kommen und machte die Hoehen unrein, wo die Priester Rauchopfer dargebracht hatten, von Geba bis Beerscheba. Und er riss die Hoehen der Daemonen nieder, die am Eingang des Tores Joschuas, des Obersten der Stadt, waren, auf der linken Seite, wenn man zum Stadttor hineinkommt. 23.9 Doch durften die Priester der Hoehen nicht auf dem Altar des HERRN in Jerusalem opfern, sondern [nur] noch vom ungesaeuerten Brot inmitten ihrer Brueder essen. 23.10 Und er machte das Tofet unrein, das im Tal Ben-Hinnoms [lag], damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter dem Moloch durchs Feuer gehen liess. 23.11 Und er schaffte die Pferde ab, die die Koenige von Juda der Sonne [zu Ehren] aufgestellt hatten am Eingang des Hauses des HERRN, bei der Zelle Netan-Melechs, des Hofbeamten, die im Parwarim war, und die Sonnenwagen verbrannte er mit Feuer. 23.12 Und die Altaere, die auf dem Dach des Obergemachs des Ahas waren, die die Koenige von Juda gemacht hatten, und die Altaere, die Manasse in den beiden Vorhoefen des Hauses des HERRN gemacht hatte, riss der Koenig nieder und zertruemmerte [sie], und er warf ihren Staub ins Bachtal des Kidron. 23.13 Und der Koenig machte die Hoehen unrein, die vor Jerusalem zur Rechten des Berges des Verderbens waren, die Salomo, der Koenig von Israel, fuer Astarte, das Scheusal der Sidonier, und Kemosch, das Scheusal Moabs, und Milkom, den Greuel der Soehne Ammon, gebaut hatte. 23.14 Und er zertruemmerte die Gedenksteine und hieb die Ascherim um und fuellte ihre Staette mit Menschenknochen. 23.15 Auch den Altar, der in Bethel war, die Hoehe, die Jerobeam, der Sohn des Nebat, gemacht hatte, der Israel zur Suende verfuehrt hatte, auch diesen Altar und die Hoehe riss er nieder; und er verbrannte die Hoehe, [und] die Aschera zermalmte er zu Staub und verbrannte [sie]. 23.16 Und als Josia sich umwandte und die Graeber sah, die dort in dem Berg waren, da sandte er hin und liess die Gebeine aus den Graebern holen, verbrannte sie auf dem Altar und machte ihn [auf diese Weise] unrein nach dem Wort des HERRN, das der Mann Gottes ausgerufen hatte, der diese Dinge [damals] ausrief. 23.17 Und er sagte: Was ist das da fuer ein Steinmal, das ich sehe? Und die Maenner der Stadt sagten zu ihm: [Es ist] das Grab des Mannes Gottes, der von Juda gekommen ist und diese Dinge, die du getan hast, ueber den Altar von Bethel ausgerufen hat. 23.18 Da sagte er: Lasst ihn liegen, niemand soll seine Gebeine bewegen! Und so retteten sie seine Gebeine zusammen mit den Gebeinen des Propheten, der aus Samaria gekommen war. 23.19 Auch alle Haeuser der Hoehen, die in den Staedten Samarias waren, die die Koenige von Israel gemacht hatten, um [den HERRN] zum Zorn zu reizen, beseitigte Josia. Er verfuhr mit ihnen genauso, wie er [es] in Bethel vollzogen hatte. 23.20 Und alle Priester der Hoehen, die dort waren, schlachtete er auf den Altaeren und verbrannte Menschenknochen darauf. Dann kehrte er nach Jerusalem zurueck. V. 21-30: 2Chr 35. 23.21 Und der Koenig befahl dem ganzen Volk: Feiert dem HERRN, eurem Gott, ein Passah, wie in diesem Buch des Bundes geschrieben steht! 23.22 Denn es war kein Passah gefeiert worden wie dieses von den Tagen der Richter an, die Israel gerichtet hatten, und alle Tage der Koenige von Israel und der Koenige von Juda, 23.23 sondern [erst] im achtzehnten Jahr des Koenigs Josia wurde dieses Passah dem HERRN in Jerusalem gefeiert. 23.24 Und auch die Totenbeschwoerer und die Wahrsager und die Teraphim und die Goetzen und alle Scheusale, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, schaffte Josia ab, um die Wortes des Gesetzes auszufuehren, die in dem Buch geschrieben standen, das der Priester Hilkija im Haus des HERRN gefunden hatte. 23.25 Vor Josia gab es keinen Koenig wie ihn, der zu dem HERRN umgekehrt waere mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft nach dem ganzen Gesetz des Mose. Und [auch] nach ihm ist seinesgleichen nicht aufgestanden. 23.26 Doch kehrte sich der HERR nicht ab von der grossen Glut seines Zornes, mit der sein Zorn gegen Juda entbrannt war, wegen all der Kraenkungen, mit denen Manasse ihn gekraenkt hatte. 23.27 So hatte der HERR gesagt: Auch Juda will ich von meinem Angesicht entfernen, wie ich Israel entfernt habe; und ich will diese Stadt verwerfen, die ich erwaehlt habe, Jerusalem, und das Haus, von dem ich gesagt habe: Mein Name soll dort sein! 23.28 Und die uebrige Geschichte Josias und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 23.29 In seinen Tagen zog der Pharao Necho, der Koenig von Aegypten, gegen den Koenig von Assur hinauf an den Strom Euphrat. Und der Koenig Josia zog ihm entgegen; aber Necho toetete ihn bei Megiddo, als er ihn sah. 23.30 Und seine Knechte fuehrten ihn auf einem Wagen tot von Megiddo fort und brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Begraebnis. Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josias, und sie salbten ihn und machten ihn zum Koenig anstelle seines Vaters. Joahas von Juda. 2Chr 36,1-4. 23.31 Dreiundzwanzig Jahre war Joahas alt, als er Koenig wurde, und er regierte drei Monate in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jirmejas aus Libna. 23.32 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach allem, was seine Vaeter getan hatten. 23.33 Und der Pharao Necho setzte ihn in Ribla im Land Hamat gefangen, so dass er nicht mehr in Jerusalem Koenig war. Und er legte dem Land eine Geldbusse von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf. 23.34 Und der Pharao Necho machte Eljakim, den Sohn Josias, zum Koenig anstelle seines Vaters Josia und aenderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er [mit sich], und er kam nach Aegypten und starb dort. 23.35 Und das Silber und das Gold aber gab Jojakim dem Pharao. Doch musste er das Land schaetzen, um das Geld nach dem Befehl des Pharao abzuliefern; vom Volk des Landes, von jedem nach seiner Schaetzung, trieb er das Silber und das Gold ein, um es dem Pharao Necho abzuliefern. Jojakim von Juda. 2Chr 36,5-8. 23.36 Fuenfundzwanzig Jahre war Jojakim alt, als er Koenig wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem, und der Name seiner Mutter war Sebuda, die Tochter Pedajas aus Ruma. 23.37 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach allem, was seine Vaeter getan hatten. \24\ 24.1 In seinen Tagen zog Nebukadnezar, der Koenig von Babel, herauf, und Jojakim war drei Jahre sein Knecht, dann wandte er sich [wieder ab] und empoerte sich gegen ihn. 24.2 Und der HERR sandte gegen ihn Streifscharen der Chaldaeer und Streifscharen Arams und Streifscharen Moabs und Streifscharen der Soehne Ammon. Er sandte sie gegen Juda, um es zugrunde zu richten nach dem Wort des HERRN, das er durch seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. 24.3 Ja, nach dem Befehl des HERRN geschah das gegen Juda, um es von seinem Angesicht zu entfernen wegen der Suenden Manasses, nach allem, was er getan hatte; 24.4 auch wegen des unschuldigen Blutes, das er vergossen hatte, so dass er Jerusalem mit unschuldigem Blut angefuellt hatte. Das wollte der HERR nicht vergeben. 24.5 Und die uebrige Geschichte Jojakims und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige von Juda? 24.6 Und Jojakim legte sich zu seinen Vaetern. Und sein Sohn Jojachin wurde an seiner Stelle Koenig. 24.7 Doch der Koenig von Aegypten zog fortan nicht mehr aus seinem Land. Denn der Koenig von Babel hatte von dem Bach Aegyptens an bis zum Strom Euphrat alles genommen, was dem Koenig von Aegypten gehoert hatte. Jojachin von Juda - Erste Eroberung Jerusalems und erste Wegfuehrung nach Babel. 2Chr 36,9.10; Jer 22,24-30. 24.8 Achtzehn Jahre war Jojachin alt, als er Koenig wurde, und er regierte drei Monate in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Nehuschta, die Tochter Elnatans aus Jerusalem. 24.9 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater getan hatte. 24.10 In jener Zeit zogen die Knechte Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, nach Jerusalem herauf, und die Stadt kam in Belagerung. 24.11 Und Nebukadnezar, der Koenig von Babel, ging [selbst] gegen die Stadt vor, waehrend seine Knechte sie belagerten. 24.12 Und Jojachin, der Koenig von Juda, ging zum Koenig von Babel hinaus, er und seine Mutter und seine Knechte und seine Obersten und seine Hofbeamten. Und der Koenig von Babel nahm ihn gefangen im achten Jahr seiner Koenigsherrschaft. 24.13 Und er brachte von dort heraus alle Schaetze des Hauses des HERRN und die Schaetze des Koenigshauses und brach [das Gold von] allen goldenen Geraeten ab, die Salomo, der Koenig von Israel, im Tempel des HERRN gemacht hatte, ganz wie der HERR geredet hatte. 24.14 Und er fuehrte ganz Jerusalem gefangen fort und alle Obersten und alle kriegstuechtigen [Maenner], zehntausend Gefangene, und alle Schmiede und Schlosser. Niemand blieb uebrig als nur das geringe Volk des Landes. 24.15 Und er fuehrte Jojachin gefangen fort nach Babel. Und die Mutter des Koenigs und die Frauen des Koenigs und seine Hofbeamten und die Buergerschaft des Landes fuehrte er als Gefangene aus Jerusalem nach Babel. 24.16 Und alle Kriegsmaenner, 7 000, und die Schmiede und die Schlosser, 1 000, alles tuechtige, kampferprobte Maenner, die brachte der Koenig von Babel als Gefangene nach Babel. 24.17 Und der Koenig von Babel machte Mattanja, Jojachins Onkel an seiner Stelle zum Koenig und aenderte seinen Namen in Zedekia. Zedekia, letzter Koenig von Juda - Belagerung Jerusalems - Flucht und Gefangennahme des Koenigs 2Chr 36,11-16; Jer 52,1-11 24.18 Einundzwanzig Jahre war Zedekia alt, als er Koenig wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jirmejas aus Libna. 24.19 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach allem, was Jojakim getan hatte. 24.20 Denn wegen des Zornes des HERRN kam es in Jerusalem und in Juda dahin, dass er sie von seinem Angesicht verwarf. Und Zedekia empoerte sich gegen den Koenig von Babel. V. 1-7: Jer 39,1-7. \25\ 25.1 Und es geschah im neunten Jahr seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, da kam Nebukadnezar, der Koenig von Babel, er und sein ganzes Heer, gegen Jerusalem und belagerte es; und sie bauten Belagerungstuerme gegen es ringsumher. 25.2 So kam die Stadt in Belagerung bis ins elfte Jahr des Koenigs Zedekia. 25.3 Am Neunten des [vierten] Monats, als der Hunger in der Stadt ueberhand genommen hatte und kein Brot [mehr] da war fuer das Volk des Landes, 25.4 da wurde die Stadt[mauer] aufgebrochen, und alle Kriegsleute [flohen] nachts auf dem Weg durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern beim Garten des Koenigs [lag] - die Chaldaeer aber waren rings um die Stadt her - und der Koenig zog den Weg zur Steppe. 25.5 Aber das Heer der Chaldaeer jagte dem Koenig nach, und sie holten ihn ein in den Steppen von Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg. 25.6 Und sie ergriffen den Koenig und fuehrten ihn hinauf zum Koenig von Babel nach Ribla; und man sprach das Urteil ueber ihn. 25.7 Und man schlachtete die Soehne Zedekias vor seinen Augen ab; und man blendete die Augen Zedekias und band ihn mit ehernen Fesseln und brachte ihn nach Babel. Zerstoerung Jerusalems und des Tempels - Zweite Wegfuehrung nach Babel. 2Chr 36,17-21; Jer 52,12-27; V. 8-12: Jer 39,8-10. 25.8 Und im fuenften Monat, am Siebten des Monats, das war das neunzehnte Jahr des Koenigs Nebukadnezar, des Koenigs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der Knecht des Koenigs von Babel, nach Jerusalem. 25.9 Und er verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Koenigs; und alle Haeuser Jerusalems und jedes grosse Haus verbrannte er mit Feuer. 25.10 Und das ganze Heer der Chaldaeer, das bei dem Obersten der Leibwache war, riss die Mauern von Jerusalem ringsum nieder. 25.11 Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Uebriggebliebenen und die Ueberlaeufer, die zum Koenig von Babel uebergelaufen waren, und den Rest der Menge fuehrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen fort. 25.12 Aber von den Geringen des Landes liess der Oberste der Leibwache [einige] zurueck als Weingaertner und als Ackerleute. 25.13 Und die bronzenen Saeulen, die am Haus des HERRN waren, und die Gestelle und das bronzene Meer, die im Haus des HERRN waren, zerschlugen die Chaldaeer und nahmen die Bronze davon mit nach Babel. 25.14 Und die Toepfe und die Schaufeln und die Messer und die Schalen und alle bronzenen Geraete, mit denen man den Dienst verrichtete, nahmen sie mit. 25.15 Auch die Feuerbecken und die Sprengschalen, was aus reinem Gold und was aus reinem Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit, 25.16 [ferner] die beiden Saeulen, das eine Meer und die Gestelle, die Salomo fuer das Haus des HERRN gemacht hatte. Die Bronze aller dieser Geraete war nicht zu wiegen. 25.17 Achtzehn Ellen war die Hoehe der einen Saeule, und ein Kapitell aus Bronze war darauf, und die Hoehe des Kapitells [betrug] drei Ellen, und Flechtwerk und Granataepfel waren an dem Kapitell ringsum, alles aus Bronze; und genauso war es an der anderen Saeule mit dem Flechtwerk. 25.18 Und der Oberste der Leibwache nahm den Oberpriester Seraja und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei, die an der Schwelle Wache hielten; 25.19 und aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der ueber die Kriegsleute eingesetzt war, und fuenf Maenner von denen, die staendig um den Koenig waren, die sich in der Stadt fanden, und den Schreiber des Heerobersten, der das Volk des Landes zum Heeresdienst aushob, und sechzig Mann vom Volk des Landes, die sich in der Stadt fanden. 25.20 Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und brachte sie zum Koenig von Babel nach Ribla. V. 21-26: Jer 40-43 25.21 Und der Koenig von Babel erschlug sie und toetete sie in Ribla im Land Hamat. - So wurde Juda aus seinem Land gefangen weggefuehrt. Statthalter Gedalja. V. 22-24: Jer 40,7-9; 41,1-7; 43,5-7. 25.22 Und [was] das Volk [betrifft], das im Land Juda uebriggeblieben war, das Nebukadnezar, der Koenig von Babel, uebriggelassen hatte, ueber sie setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans [als Statthalter] ein. 25.23 Und als alle Heerobersten, sie und ihre Maenner, hoerten, dass der Koenig von Babel Gedalja [als Statthalter] eingesetzt habe, da kamen sie zu Gedalja nach Mizpa; naemlich Ismael, der Sohn des Netanja, und Johanan, der Sohn des Kareach, und Seraja, der Sohn des Tanhumet, der Netofatiter, und Jaasanja, der Sohn des Maachatiters, sie und ihre Maenner. 25.24 Und Gedalja schwor ihnen und ihren Maennern und sagte zu ihnen: Fuerchtet euch nicht vor den Knechten der Chaldaeer! Bleibt im Land und dient dem Koenig von Babel! Dann wird es euch gutgehen. 25.25 Es geschah aber im siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, [einer] von den koeniglichen Nachkommen, und zehn Maenner mit ihm; und sie erschlugen Gedalja, so dass er starb, sowie die Juden und die Chaldaeer, die bei ihm in Mizpa waren. 25.26 Da machte sich alles Volk, vom Kleinsten bis zum Groessten, mit den Heerobersten auf, und sie kamen nach Aegypten; denn sie fuerchteten sich vor den Chaldaeern. Jojachins Begnadigung. Jer 52,31-34. 25.27 Und es geschah im 37. Jahr der Wegfuehrung Jojachins, des Koenigs von Juda, im zwoelften Monat, am 27. des Monats, da erhob Ewil-Merodach, der Koenig von Babel, in dem Jahr, als er Koenig wurde, das Haupt Jojachins, des Koenigs von Juda, [und fuehrte ihn] aus dem Gefaengnis. 25.28 Und er redete guetig mit ihm und setzte seinen Thron ueber den Thron der Koenige, die bei ihm in Babel waren. 25.29 Und Jojachin durfte seine Gefaengniskleidung ablegen. Und er ass bestaendig vor ihm alle Tage seines Lebens. 25.30 Und sein Unterhalt, ein bestaendiger Unterhalt, wurde ihm, soviel er taeglich noetig hatte, vom Koenig gegeben alle Tage seines Lebens. Das erste Buch der Chronik. Nachkommen Adams bis zu den Soehnen Isaaks. V. 1-4: 1Mo 5; Lk 3,36-38; V. 5-16: 1Mo 10,1-20. \1\ 1.1 Adam, Set, Enosch, 1.2 Kenan, Mahalalel, Jered, 1.3 Henoch, Metuschelach, Lamech, 1.4 Noah, Sem, Ham und Jafet. 1.5 Die Soehne Jafets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Meschech und Tiras. 1.6 Und die Soehne Gomers: Aschkenas und Rifat und Togarma. 1.7 Und die Soehne Jawans: Elischa und Tarsis, die Kittaer und die Rodaniter. 1.8 Die Soehne Hams: Kusch und Mizrajim, Put und Kanaan. 1.9 Und die Soehne von Kusch: Seba und Hawila und Sabta und Ragma und Sabtecha. Und die Soehne Ragmas: Saba und Dedan. 1.10 Und Kusch zeugte Nimrod; der fing an, ein Gewaltiger auf der Erde zu sein. - 1.11 Und Mizrajim zeugte die Luditer und die Anamiter und die Lehabiter und die Naftuhiter 1.12 und die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister ausgegangen sind, und die Kaftoriter. - 1.13 Und Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het 1.14 und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgaschiter 1.15 und den Hiwiter und den Arkiter und den Siniter 1.16 und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamatiter. V. 17-23: 1Mo 10,21-31; V. 17-27: 1Mo 11,10-26; Lk 3,34-36. 1.17 Die Soehne Sems: Elam und Assur und Arpachschad und Lud und Aram und Uz und Hul und Geter und Masch. 1.18 Und Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber. 1.19 Und Eber wurden zwei Soehne geboren: der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde verteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. 1.20 Und Joktan zeugte Almodad und Schelef und Hazarmawet und Jerach 1.21 und Hadoram und Usal und Dikla 1.22 und Obal und Abimael und Saba 1.23 und Ofir und Hawila und Jobab; diese alle waren Soehne Joktans. 1.24 Sem, Arpachschad, Schelach, 1.25 Eber, Peleg, Regu, 1.26 Serug, Nahor, Terach, 1.27 Abram, das ist Abraham. V. 28-31: 1Mo 25,12-18. 1.28 Die Soehne Abrahams: Isaak und Ismael. 1.29 Das ist ihre Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot, und Kedar und Adbeel und Mibsam, 1.30 Mischma und Duma, Massa, Hadad und Tema, 1.31 Jetur, Nafisch und Kedma; das sind die Soehne Ismaels. V. 32.33: 1Mo 25,1-4. 1.32 Und die Soehne der Ketura, der Nebenfrau Abrahams: sie gebar Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und die Soehne Jokschans: Saba und Dedan. 1.33 Und die Soehne Midians: Efa und Efer und Henoch und Abida und Eldaa. Diese alle waren Soehne der Ketura. - 1.34 Und Abraham zeugte Isaak. Die Soehne Isaaks: Esau und Israel. Nachkommen Esaus. V. 35-42: 1Mo 36,1-30. 1.35 Die Soehne Esaus: Elifas, Reguel und Jeusch und Jalam und Korach. 1.36 Die Soehne des Elifas: Teman und Omar, Zefo und Gatam, Kenas und Timna und Amalek. 1.37 Die Soehne Reguels: Nahat, Serach, Schamma und Misa. 1.38 Und die Soehne Seirs: Lotan und Schobal und Zibon und Ana und Dischon und Ezer und Dischan. 1.39 Und die Soehne Lotans: Hori und Hemam; und die Schwester Lotans: Timna. 1.40 Die Soehne Schobals: Alwan und Manahat und Ebal, Schefi und Onam. Und die Soehne Zibons: Aja und Ana. 1.41 Die Soehne Anas: Dischon. Und die Soehne Dischons: Hemdan und Eschban und Jitran und Keran. - 1.42 Die Soehne Ezers: Bilhan und Saawan und Akan. Die Soehne Dischans: Uz und Aran. V. 43-54: 1Mo 36,31-43. 1.43 Und das sind die Koenige, die im Land Edom regiert haben, ehe ein Koenig ueber die Soehne Israel regierte: Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 1.44 Und Bela starb; und an seiner Stelle wurde Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra Koenig. 1.45 Und Jobab starb; und an seiner Stelle wurde Huscham aus dem Land der Temaniter Koenig. 1.46 Und Huscham starb; und an seiner Stelle wurde Hadad, der Sohn Bedads, Koenig, der Midian schlug im Gebiet Moabs; und der Name seiner Stadt war Awit. 1.47 Und Hadad starb; und an seiner Stelle wurde Samla aus Masreka Koenig. 1.48 Und Samla starb; und Koenig an seiner Stelle wurde Schaul aus Rehobot am Strom. 1.49 Und Schaul starb; und an seiner Stelle wurde Baal-Hanan, der Sohn Achbors, Koenig. 1.50 Und Baal-Hanan starb; und an seiner Stelle wurde Hadad Koenig; und der Name seiner Stadt war Pagu, und der Name seiner Frau Mehetabel, die Tochter Matreds, die Tochter Me-Sahabs. 1.51 Und Hadad starb. Und Fuersten von Edom waren: Fuerst Timna, Fuerst Alwa, Fuerst Jetet, 1.52 Fuerst Oholibama, Fuerst Ela, Fuerst Pinon, 1.53 Fuerst Kenas, Fuerst Teman, Fuerst Mibzar, 1.54 Fuerst Magdiel, Fuerst Iram. Das sind [die] Fuersten von Edom. Soehne Jakobs - Nachkommen Judas. V. 1-15: Mt 1,2-6; Lk 3,31-34. \2\ 2.1 Das sind die Soehne Israels: Ruben, Simeon, Levi und Juda, Issaschar und Sebulon, 2.2 Dan, Joseph und Benjamin, Naftali, Gad und Asser. 2.3 Die Soehne Judas: Er und Onan und Schela; diese drei wurden ihm geboren von der Tochter Schuas, der Kanaaniterin. Und Er, der Erstgeborene Judas, war boese in den Augen des HERRN, und er liess ihn sterben. 2.4 Und seine Schwiegertochter Tamar gebar ihm Perez und Serach. Alle Soehne Judas waren fuenf. V. 4-16: Rt 4,18-22. 2.5 Die Soehne des Perez waren: Hezron und Hamul. 2.6 Und die Soehne Serachs: Simri und Etan und Heman und Kalkol und Darda; sie alle waren fuenf. - 2.7 Und die Soehne Karmis: Achar, der Israel ins Unglueck brachte, weil er Untreue an dem Gebannten uebte. 2.8 Und die Soehne Etans: Asarja. 2.9 Und die Soehne Hezrons, die ihm geboren wurden: Jerachmeel und Ram und Kaleb. 2.10 Und Ram zeugte Amminadab; und Amminadab zeugte Nachschon, den Fuersten der Soehne Juda. 2.11 Und Nachschon zeugte Salmon, und Salmon zeugte Boas; 2.12 und Boas zeugte Obed, und Obed zeugte Isai. 2.13 Und Isai zeugte Eliab, seinen Erstgeborenen; und Abinadab, den zweiten; und Schamma, den dritten; 2.14 Netanel, den vierten; Raddai, den fuenften; 2.15 Ozem, den sechsten; David, den siebten. 2.16 Und ihre Schwestern waren: Zeruja und Abigal. Und die Soehne der Zeruja: Abischai und Joab und Asael, drei. 2.17 Und Abigal gebar Amasa; und der Vater Amasas war Jeter, der Ismaeliter. 2.18 Und Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte [Soehne] mit seiner Frau Asuba und mit Jeriot; und das sind ihre Soehne: Jescher und Schobab und Ardon. 2.19 Und Asuba starb; und Kaleb nahm Efrata, und sie gebar ihm Hur. 2.20 Und Hur zeugte Uri, und Uri zeugte Bezalel. - 2.21 Und danach ging Hezron ein zu der Tochter Machirs, des Vaters Gileads; und er nahm sie, als er sechzig Jahre alt war, und sie gebar ihm Segub. 2.22 Und Segub zeugte Jair. Und der hatte 23 Staedte im Land Gilead; 2.23 und Geschur und Aram nahmen ihnen die Zeltdoerfer Jairs weg, dazu Kenat und seine Tochterstaedte, sechzig Staedte. Diese alle waren Soehne Machirs, des Vaters Gileads. 2.24 Und nach dem Tod Hezrons in Kaleb-Efrata, da gebar Abija, die Frau Jezrons, ihm Aschhur, den Vater Tekoas. 2.25 Und die Soehne Jerachmeels, des Erstgeborenen Hezrons, waren: Der Erstgeborene Ram und Buna und Oren und Ozem [von] Ahija. 2.26 Und Jerachmeel hatte [noch] eine andere Frau, ihr Name war Atara; sie war die Mutter Onams. 2.27 Und die Soehne Rams, des Erstgeborenen Jerachmeels, waren: Maaz und Jamin und Eker. - 2.28 Und die Soehne Onams waren: Schammai und Jada. Und die Soehne Schammais: Nadab und Abischur. 2.29 Und der Name der Frau Abischurs war Abihajil; und sie gebar ihm Achban und Molid. 2.30 Und die Soehne Nadabs: Seled und Appajim. Und Seled starb ohne Soehne. - 2.31 Und die Soehne Appajims: Jischi. Und die Soehne Jischis: Scheschan. Und die Soehne Scheschans: Achlai. - 2.32 Und die Soehne Jadas, des Bruders Schammais: Jeter und Jonatan. Und Jeter starb ohne Soehne. 2.33 Und die Soehne Jonatans: Pelet und Sasa. Das waren die Soehne Jerachmeels. - 2.34 Und Scheschan hatte keine Soehne, sondern nur Toechter. Und Scheschan hatte einen aegyptischen Knecht, sein Name war Jarha; 2.35 und Scheschan gab seinem Knecht Jarha seine Tochter zur Frau, und sie gebar ihm Attai. 2.36 Und Attai zeugte Nathan, und Nathan zeugte Sabad, 2.37 und Sabad zeugte Eflal, und Eflal zeugte Obed, 2.38 und Obed zeugte Jehu, und Jehu zeugte Asarja, 2.39 und Asarja zeugte Helez, und Helez zeugte Elasa, 2.40 und Elasa zeugte Sismai, und Sismai zeugte Schallum, 2.41 und Schallum zeugte Jekamja, und Jekamja zeugte Elischama. 2.42 Und die Soehne Kalebs, des Bruders Jerachmeels: Mescha, sein Erstgeborener - er ist der Vater Sifs -, und die Soehne Mareschas, des Vaters Hebrons. 2.43 Und die Soehne Hebrons: Korach und Tappuach und Rekem und Schema. 2.44 Und Schema zeugte Raham, den Vater Jorkoams, und Rekam zeugte Schammai. 2.45 Und der Sohn Schammais war Maon, und Maon war der Vater Bet-Zurs. - 2.46 Und Efa, die Nebenfrau Kalebs, gebar Haran und Moza und Gases. Und Haran zeugte Gases. - 2.47 Und die Soehne Jahdais: Regem und Jotam und Geschan und Pelet und Efa und Schaaf. 2.48 Maacha, die Nebenfrau Kalebs, gebar Scheber und Tirhana; 2.49 und sie gebar Schaaf, den Vater Madmannas, Schewa, den Vater Machbenas und den Vater Gibeas. Und die Tochter Kalebs war Achsa. 2.50 Das waren die Soehne Kalebs. Die Soehne Hurs, des Erstgeborenen der Efrata: Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim; 2.51 Salmon, der Vater von Bethlehem; Haref, der Vater von Bet-Gader. 2.52 Und Schobal, der Vater von Kirjat-Jearim, hatte Soehne: Haroeh [und] Hazi, den Menuchotiter; 2.53 und die Sippen von Kirjat-Jearim waren: die Jeteriter und die Putiter und die Schumatiter und die Mischraiter; von diesen sind ausgegangen die Zoratiter und die Eschtaoliter. 2.54 Die Soehne Salmons: Bethlehem und die Netofatiter, Atrot-Bet-Joab und Hazi, der Manachiter, [und] die Zoriter; 2.55 und die Sippen der Schreiber, die Jabez bewohnten: die Tiratiter, die Schimatiter, die Suchatiter. Das sind die Kiniter, die von Hammat, dem Vater des Hauses Rechab, herkommen. Nachkommen Davids. V. 1-9: 2Sam 3,2-5; 5,13-16. \3\ 3.1 Und das waren die Soehne Davids, die ihm in Hebron geboren wurden: Der erstgeborene Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin; der zweite Daniel, von Abigajil, der Karmeliterin; 3.2 der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Koenigs von Geschur; der vierte Adonija, der Sohn der Haggit; 3.3 der fuenfte Schefatja, von der Abital; der sechste Jitream, von seiner Frau Egla. 3.4 [Diese] sechs wurden ihm in Hebron geboren. Und er regierte dort sieben Jahre und sechs Monate; und 33 Jahre regierte er in Jerusalem. V. 5-9: Kap. 14,4-7. 3.5 Und diese wurden ihm in Jerusalem geboren: Schammua und Schobab und Nathan und Salomo, [diese] vier von Bat-Schua, der Tochter Ammiels; 3.6 und Jibhar und Elischama und Elifelet 3.7 und Nogah und Nefeg und Jafia 3.8 und Elischama und Eljada und Elifelet, [zusammen] neun; 3.9 alles Soehne Davids, ohne die Soehne der Nebenfrauen; und Tamar war ihre Schwester. V. 10-24: Mt 1,7-11. 3.10 Und der Sohn Salomos war Rehabeam; dessen Sohn Abija, dessen Sohn Asa, dessen Sohn Joschafat, 3.11 dessen Sohn Joram, dessen Sohn Ahasja, dessen Sohn Joasch, 3.12 dessen Sohn Amazja, dessen Sohn Asarja, dessen Sohn Jotam, 3.13 dessen Sohn Ahas, dessen Sohn Hiskia, dessen Sohn Manasse, 3.14 dessen Sohn Amon, dessen Sohn Josia. 3.15 Und die Soehne Josias: Der Erstgeborene: Johanan; der zweite: Jojakim; der dritte: Zedekia; der vierte: Schallum. 3.16 Und die Soehne Jojakims: sein Sohn Jechonja, dessen Sohn Zedekia. 3.17 Und die Soehne Jechonjas: Assir; dessen Sohn Schealtiel 3.18 und Malkiram und Pedaja und Schenazzar, Jekamja, Hoschama und Nedabja. 3.19 Und die Soehne Pedajas: Serubbabel und Schimi. Und die Soehne Serubbabels: Meschullam und Hananja; und Schelomit war ihre Schwester; 3.20 und Haschuba und Ohel und Berechja und Hasadja, Juschab-Hesed, [diese] fuenf. 3.21 Und die Soehne Hananjas: Pelatja und Jesaja; die Soehne Refajas, die Soehne Arnans, die Soehne Obadjas, die Soehne Schechanjas. 3.22 Und die Soehne Schechanjas: Schemaja. Und die Soehne Schemajas: Hattusch und Jigal und Bariach und Nearja und Schafat, [diese] sechs. 3.23 Und die Soehne Nearjas: Eljoenai und Hiskia und Asrikam, [diese] drei. 3.24 Und die Soehne Eljoenais: Hodawja und Eljaschib und Pelaja und Akkub und Johanan und Delaja und Anani, [diese] sieben. Stamm Juda. 4Mo 26,19-22. \4\ 4.1 Die Soehne Judas: Perez, Hezron und Karmi und Hur und Schobal. 4.2 Und Reaja, der Sohn Schobals, zeugte Jahat; und Jahat zeugte Ahumai und Lahad. Das sind die Sippen der Zoratiter. - 4.3 Und diese sind von dem Vater Etams: Jesreel und Jischma und Jidbasch; und der Name ihrer Schwester: Hazlelponi; 4.4 und Pnuel, der Vater Gedors; und Eser, der Vater Huschas. Das sind die Soehne Hurs, des Erstgeborenen [von] der Efrata, des Vaters, von Bethlehem. - 4.5 Und Aschhur, der Vater Tekoas, hatte zwei Frauen: Hela und Naara. 4.6 Und Naara gebar ihm Ahusam und Hefer und Temni und Ahaschtari. Das sind die Soehne der Naara. 4.7 Und die Soehne der Hela: Zeret, Jizhar und Etnan. - 4.8 Und Koz zeugte Anub und Zobeba und die Sippen Aharhels, des Sohnes Harums. 4.9 Und Jabez war angesehener als seine Brueder; und seine Mutter gab ihm den Namen Jabez, denn sie sagte: Mit Schmerzen habe ich ihn geboren. 4.10 Und Jabez rief den Gott Israels an und sagte: Dass du mich doch segnen und mein Gebiet erweitern moegest und deine Hand mit mir sei und du das Uebel [von mir] fern hieltest, dass kein Schmerz mich treffe! Und Gott liess kommen, was er erbeten hatte. 4.11 Und Kelub, der Bruder Schuhas, zeugte Mehir; der war der Vater Eschtons. 4.12 Und Eschton zeugte Bet-Rafa und Paseach und Tehinna, den Vater der Stadt Nahasch; das sind die Maenner von Recha. - 4.13 Und die Soehne des Kenas: Otniel und Seraja. Und die Soehne Otniels: Hatat und Meonotai. 4.14 Und Meonotai zeugte Ofra; und Seraja zeugte Joab, den Vater des Tals der Handwerker, denn sie waren Handwerker. - 4.15 Und die Soehne Kalebs, des Sohnes des Jefunne: Iru, Ela und Naam. Und die Soehne Elas: Kenas. - 4.16 Und die Soehne Jehallelels: Sif und Sifa, Tirja und Asarel. - 4.17 Und die Soehne Esras: Jeter und Mered und Efer und Jalon. Und Jeter zeugte Mirjam und Schammai und Jischbach, den Vater Eschtemoas. 4.18 Und seine judaeische Frau gebar Jered, den Vater Gedors, und Heber, den Vater Sochos, und Jekutiel, den Vater Sanoachs. Das sind die Soehne der Bitja, der Tochter des Pharao, die Mered [zur Frau] genommen hatte. - 4.19 Und die Soehne der Frau des Hodija, der Schwester Nahams: der Vater Keilas, Hagarmi, und Eschtemoa, der Maachatiter. - 4.20 Und die Soehne Schimons: Amnon und Rinna, Ben-Hanan und Tilon. - Und die Soehne Jischis: Sohet und Ben-Sohet. - 4.21 Die Soehne Schelas, des Sohnes Judas: Er, der Vater Lechas, und Lada, der Vater Mareschas; und die Sippen des Hauses der Byssusbearbeiter vom Hause Aschbea; 4.22 und Jokim und die Maenner von Koseba; und Joasch und Saraf, die ueber Moab herrschten; und Jaschubi-Lechem. Die Berichte sind aber alt. 4.23 Das waren die Toepfer und die Bewohner von Netaim und Gedera; sie wohnten dort bei dem Koenig in seinem Dienst. Stamm Simeon. V. 24-43: 4Mo 26,12-14. 4.24 Die Soehne Simeons: Jemuel und Jamin, Jarib, Serach, Schaul; 4.25 dessen Sohn Schallum, dessen Sohn Mibsam, dessen Sohn Mischma. 4.26 Und die Soehne Mischmas: dessen Sohn Hammuel, dessen Sohn Sakkur, dessen Sohn Schimi. 4.27 Und Schimi hatte sechzehn Soehne und sechs Toechter; aber seine Brueder hatten nicht viele Soehne, und alle ihre Sippen vermehrten sich nicht so sehr wie die Soehne Judas. V. 28-30: Jos 15,26-31; V. 28-33: Jos 19,2-8. 4.28 Und sie wohnten in Beerscheba und Molada und Hazar-Schual 4.29 und in Bilha und in Ezem und in Tolad 4.30 und in Betuel und in Horma und in Ziklag 4.31 und in Bet-Markabot und in Hazar-Susa und in Bet-Biri und in Schaarajim. Das waren ihre Staedte, bis David Koenig wurde. 4.32 Und ihre Gehoefte: Etam und Ajin, Rimmon und Tochen und Aschan: fuenf Ortschaften, 4.33 samt allen ihren Gehoeften, die rings um diese Ortschaften waren bis nach Baal hin. Das waren ihre Wohnsitze; und sie hatten ihr [eigenes] Geschlechtsregister. - 4.34 Und Meschobab und Jamlech und Joscha, der Sohn Amazjas; 4.35 und Joel und Jehu, der Sohn Joschibjas, des Sohnes Serajas, des Sohnes Asiels; 4.36 und Eljoenai und Jaakoba und Jeschohaja und Asaja und Adiel und Jesimiel und Benaja; 4.37 und Sisa, der Sohn Schifis, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedajas, des Sohnes Schimris, des Sohnes Schemajas: 4.38 diese mit Namen Angefuehrten waren Fuersten in ihren Sippen; und ihre Vaterhaeuser breiteten sich sehr aus. 4.39 Und sie zogen bis nach Gedor hin, bis an die Ostseite des Tales, um Weide fuer ihre Schafe zu suchen. 4.40 Und sie fanden fette und gute Weide und ein Land, geraeumig nach beiden Seiten hin und ruhig und still; denn die, die frueher dort gewohnt hatten, waren von Ham. 4.41 Und diese mit Namen Aufgeschriebenen kamen in den Tagen Hiskias, des Koenigs von Juda, und sie zerstoerten ihre Zelte und [erschlugen] die Meuniter, die sich dort befanden; und sie belegten sie mit dem Bann bis auf diesen Tag und wohnten an ihrer Stelle; denn dort war Weide fuer ihre Schafe. - 4.42 Und von ihnen, von den Soehnen Simeons, zogen fuenfhundert Maenner zum Gebirge Seir, Pelatja und Nearja und Refaja und Usiel, die Soehne Jischis, an ihrer Spitze; 4.43 und sie erschlugen den Ueberrest, die Entronnenen von Amalek, und haben dort gewohnt bis zum heutigen Tag. Stamm Ruben. V. 1-10: 4Mo 26,5-7. \5\ 5.1 Und die Soehne Rubens, des Erstgeborenen Israels - denn er war der Erstgeborene; weil er aber das Lager seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Soehnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben; und er wird nicht nach der Erstgeburt im Geschlechtsregister eingetragen; 5.2 denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Bruedern, und aus ihm [kommt] der Fuerst; aber das Erstgeburtsrecht wurde Joseph [zuteil] -, 5.3 die Soehne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch und Pallu, Hezron und Karmi. 5.4 Die Soehne Joels: dessen Sohn Schemaja, dessen Sohn Gog, dessen Sohn Schimi, 5.5 dessen Sohn Micha, dessen Sohn Reaja, dessen Sohn Baal, 5.6 dessen Sohn Beera, den Tiglat-Pileser, der Koenig von Assur, [gefangen] wegfuehrte; er war ein Fuerst der Rubeniter. 5.7 Und seine Brueder nach ihren Sippen, nach der Registrierung ihrer Geschlechterfolge, waren: das Haupt: Jeiel; und Secharja 5.8 und Bela, der Sohn des Asa, des Sohnes Schemas, des Sohnes Joels; dieser wohnte in Aroer und bis nach Nebo und Baal-Meon hin; 5.9 und gegen Osten wohnte er bis an die Wueste, [die sich] vom Euphratstrom her [ausdehnt]; denn ihre Herden waren zahlreich im Land Gilead. 5.10 Und in den Tagen Sauls fuehrten sie Krieg mit den Hagaritern; und diese fielen durch ihre Hand, und sie wohnten in deren Zelten auf der ganzen Ostseite von Gilead. Stamm Gad - Halbstamm Manasse - Kriege, Treulosigkeit und Bestrafung der Ostjordanstaemme. V. 11-17: 4Mo 26,15-17. 5.11 Und die Soehne Gads wohnten ihnen gegenueber im Land Basan bis nach Salcha: 5.12 Joel, das Oberhaupt; und Schafam, der zweite; und Janai und Schafat in Basan. 5.13 Und ihre Brueder nach ihren Vaterhaeusern: Michael und Meschullam und Scheba und Jorai und Jakan und Sia und Eber, [zusammen] sieben. 5.14 Das waren die Soehne Abihajils, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaroachs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jeschischais, des Sohnes Jachdos, des Sohnes des Bus. 5.15 Ahi, der Sohn Abdiels, des Sohnes Gunis, war ihr Familienoberhaupt. 5.16 Und sie wohnten in Gilead, in Basan und in deren Tochterstaedten und in allen Weideflaechen Scharons bis zu ihrem Auslaeufer. 5.17 Diese alle sind registriert worden in den Tagen Jotams, des Koenigs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Koenigs von Israel. 5.18 Die Soehne Ruben und die Gaditer und der halbe Stamm Manasse, was an tapferen Maennern da war, Maenner, die Schild und Schwert trugen und den Bogen spannten und im Kampf erfahren waren, zaehlten 44 760 [Mann], die mit dem Heer auszogen. 5.19 Und sie fuehrten Krieg mit den Hagaritern und mit Jetur und Nafisch und Nodab; 5.20 und es wurde ihnen [im Kampf] gegen sie geholfen; und die Hagariter wurden in ihre Hand gegeben samt allen, die mit ihnen waren; denn sie hatten im Kampf zu Gott um Hilfe geschrien, und er liess sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertraut hatten. 5.21 Und sie fuehrten ihr Vieh weg: 50 000 Kamele und 250 000 Schafe und 2 000 Esel und 100 000 Menschenseelen. 5.22 Denn es waren viele [vom Schwert] durchbohrt gefallen, weil der Kampf von Gott war. Und sie wohnten an deren Stelle bis zur Wegfuehrung. V. 23.24: 4Mo 26,29-34. 5.23 Und die Soehne des halben Stammes Manasse wohnten im Land von Basan bis Baal-Hermon und bis zum Senir und bis zum Berg Hermon; sie waren zahlreich. 5.24 Und dies waren ihre Familienoberhaeupter: naemlich Efer und Jischi und Eliel und Asriel und Jirmeja und Hodawja und Jachdiel, [alles] Maenner, kriegstuechtige Maenner, Maenner von Namen, Familienoberhaeupter. 5.25 Aber sie handelten treulos gegen den Gott ihrer Vaeter und hurten den Goettern der Voelker des Landes nach, die Gott vor ihnen ausgetilgt hatte. 5.26 Da erweckte der Gott Israels den Geist Puls, des Koenigs von Assur, den Geist Tilgat-Pilnesers, des Koenigs von Assur, und er fuehrte sie weg, die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse, und brachte sie nach Halach und an den Habor und nach Hara und an den Strom von Gosan bis zum heutigen Tag. Stamm Levi. V. 27-30: 2Mo 6,16-25. 5.27 Die Soehne Levis waren: Gerschon, Kehat und Merari. 5.28 Und die Soehne Kehats: Amram, Jizhar und Hebron und Usiel. V. 29-34: Kap. 6,35-38; V. 29-41: Esr 7,1-5. 5.29 Und die Soehne Amrams: Aaron und Mose; und Mirjam. Und die Soehne Aarons: Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar. 5.30 Eleasar zeugte Pinhas; Pinhas zeugte Abischua, 5.31 und Abischua zeugte Bukki, und Bukki zeugte Usi, 5.32 und Usi zeugte Serachja, und Serachja zeugte Merajot; 5.33 Merajot zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, 5.34 und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Ahimaaz, 5.35 und Ahimaaz zeugte Asarja, und Asarja zeugte Johanan, 5.36 und Johanan zeugte Asarja; der ist es, der als Priester diente in dem Haus, das Salomo in Jerusalem gebaut hatte. 5.37 Und Asarja zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, 5.38 und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Schallum, 5.39 und Schallum zeugte Hilkija, und Hilkija zeugte Asarja, 5.40 und Asarja zeugte Seraja, und Seraja zeugte Jozadak; 5.41 und Jozadak zog mit, als der HERR Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar [gefangen] wegfuehrte. V. 1-15: 2Mo 6,16-25; V. 1-48: vgl. 4Mo 3,14-39. \6\ 6.1 Die Soehne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. 6.2 Und das sind die Namen der Soehne Gerschons: Libni und Schimi. 6.3 Und die Soehne Kehats: Amram und Jizhar und Hebron und Usiel. 6.4 Die Soehne Meraris: Machli und Muschi. Und dies sind die Sippen der Leviten nach ihren [Stamm-]Vaetern: 6.5 Von Gerschon: dessen Sohn Libni, dessen Sohn Jahat, dessen Sohn Simma, 6.6 dessen Sohn Joach, dessen Sohn Iddo, dessen Sohn Serach, dessen Sohn Jeotrai. - 6.7 Die Soehne Kehats: dessen Sohn Amminadab, dessen Sohn Korach, dessen Sohn Assir, 6.8 dessen Sohn Elkana und dessen Sohn Abiasaf und dessen Sohn Assir, 6.9 dessen Sohn Tahat, dessen Sohn Uriel, dessen Sohn Usija, dessen Sohn Schaul. 6.10 Und die Soehne Elkanas: Amasai und Ahimot; 6.11 Elkana, dessen Sohn war Elkana, dessen Sohn Zofai und dessen Sohn Nahat, 6.12 dessen Sohn Eliab, dessen Sohn Jeroham, dessen Sohn Elkana. 6.13 Und die Soehne Samuels: Der Erstgeborene Joel und der zweite [Sohn] Abija. - 6.14 Die Soehne Meraris: Machli, dessen Sohn Libni, dessen Sohn Schimi, dessen Sohn Usa, 6.15 dessen Sohn Schima, dessen Sohn Haggija, dessen Sohn Asaja. V. 16-32: Kap. 15,16-21; 25,1-31. 6.16 Und diese sind es, die David zur Leitung des Gesanges im Haus des HERRN anstellte, nachdem die Lade einen Ruheplatz [gefunden hatte]. 6.17 Sie versahen den Dienst vor der Wohnung des Zeltes der Begegnung beim Gesang, bis Salomo das Haus des HERRN in Jerusalem gebaut hatte. Und sie standen nach ihrer Vorschrift ihrem Dienst vor. 6.18 Und diese sind es, die da standen, und ihre Soehne: Von den Soehnen der Kehatiter: Heman, der Saenger, der Sohn Joels, des Sohnes Schemuels, 6.19 des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Tohus, 6.20 des Sohnes Zufs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Mahats, des Sohnes Amasais, 6.21 des Sohnes Elkanas, des Sohnes Joels, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Zefanjas, 6.22 des Sohnes Tahats, des Sohnes Assirs, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs, 6.23 des Sohnes Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels. 6.24 Und sein Bruder Asaf, der zu seiner Rechten stand: Asaf, der Sohn Berechjas, des Sohnes Schimas, 6.25 des Sohnes Michaels, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Malkijas, 6.26 des Sohnes Etnis, des Sohnes Serachs, des Sohnes Adajas, 6.27 des Sohnes Etans, des Sohnes Simmas, des Sohnes Schimis, 6.28 des Sohnes Jahats, des Sohnes Gerschons, des Sohnes Levis. 6.29 Und die Soehne Merari, ihre Brueder, standen zur Linken: Etan, der Sohn Kuschis, des Sohnes Abdis, des Sohnes Malluchs, 6.30 des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Amazjas, des Sohnes Hilkijas, 6.31 des Sohnes Amzis, des Sohnes Banis, des Sohnes Schemers, 6.32 des Sohnes Machlis, des Sohnes Muschis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis. 6.33 Und ihre Brueder, die Leviten, waren fuer den gesamten Dienst [an] der Wohnung des Hauses Gottes gegeben. 6.34 Und Aaron und seine Soehne brachten auf dem Brandopferaltar und auf dem Rauchopferaltar Rauchopfer dar, [sie waren verantwortlich] fuer alle Arbeit am Allerheiligsten und [dazu], Suehnung zu erwirken fuer Israel, nach allem, was Mose, der Knecht Gottes, geboten hatte. V. 35-38: Kap. 5,29-34. 6.35 Und dies waren die Soehne Aarons: dessen Sohn Eleasar, dessen Sohn Pinhas, dessen Sohn Abischua, 6.36 dessen Sohn Bukki, dessen Sohn Usi, dessen Sohn Serachja, 6.37 dessen Sohn Merajot, dessen Sohn Amarja, dessen Sohn Ahitub, 6.38 dessen Sohn Zadok, dessen Sohn Ahimaaz. V. 39-45: Jos 21,9-19. 6.39 Und das waren ihre Wohnsitze, nach ihren Zeltdoerfern in ihrem Gebiet: Den Soehnen Aarons vom Geschlecht der Kehatiter - denn ihnen war das [erste] Los [zugefallen] -, 6.40 denen gaben sie Hebron im Land Juda und seine Weideflaechen rings um es her. 6.41 Aber das Ackerland der Stadt und ihre Gehoefte gaben sie Kaleb, dem Sohn des Jefunne. 6.42 Und sie gaben den Soehnen Aarons die Zufluchtstadt Hebron und Libna und seine Weideflaechen und Jattir und Eschtemoa und seine Weideflaechen 6.43 und Holon und seine Weideflaechen, Debir und seine Weideflaechen 6.44 und Aschan und seine Weideflaechen und Bet-Schemesch und seine Weideflaechen. 6.45 Und vom Stamm Benjamin: Geba und seine Weideflaechen und Alemet und seine Weideflaechen und Anatot und seine Weideflaechen. Alle ihre Staedte [zusammen]: dreizehn Staedte nach ihren Sippen. - 6.46 Und den Soehnen Kehats, die von dem Geschlecht des Stammes noch uebrig waren, [gaben sie] durchs Los von der Haelfte des Stammes Manasse zehn Staedte. 6.47 Und den Soehnen Gerschons, nach ihren Sippen: vom Stamm Issaschar und vom Stamm Asser und vom Stamm Naftali und vom Stamm Manasse in Basan dreizehn Staedte. 6.48 Den Soehnen Meraris, nach ihren Sippen: vom Stamm Ruben und vom Stamm Gad und vom Stamm Sebulon durchs Los zwoelf Staedte. 6.49 Und die Soehne Israel gaben den Leviten die Staedte und ihre Weideflaechen. 6.50 Und zwar gaben sie durchs Los vom Stamm der Soehne Juda und vom Stamm der Soehne Simeon und vom Stamm der Soehne Benjamin diese Staedte, die sie mit Namen nannten. V. 51-55: Jos 21,5.20-26. 6.51 Und [die uebrigen] von den Sippen der Soehne Kehats erhielten die Staedte ihres Gebietes vom Stamm Ephraim. 6.52 Und sie gaben ihnen die Zufluchtstadt Sichem und seine Weideflaechen auf dem Gebirge Ephraim und Geser und seine Weideflaechen 6.53 und Jokmeam und seine Weideflaechen und Bet-Horon und seine Weideflaechen 6.54 und Ajalon und seine Weideflaechen und Gat-Rimmon und seine Weideflaechen. 6.55 Und von der Haelfte des Stammes Manasse: Aner und seine Weideflaechen und Bileam und seine Weideflaechen - dem Geschlecht der uebrigen Soehne Kehats. V. 56-61: Jos 21,6.27-33. 6.56 Den Soehnen Gerschons: vom Geschlecht des halben Stammes Manasse: Golan in Basan und seine Weideflaechen und Aschterot und seine Weideflaechen; 6.57 und vom Stamm Issaschar: Kedesch und seine Weideflaechen und Daberat und seine Weideflaechen 6.58 und Ramot und seine Weideflaechen und Anem und seine Weideflaechen; 6.59 und vom Stamm Asser: Mischal und seine Weideflaechen und Abdon und seine Weideflaechen 6.60 und Helkat und seine Weideflaechen und Rehob und seine Weideflaechen; 6.61 und vom Stamm Naftali: Kedesch in Galilaea und seine Weideflaechen und Hammon und seine Weideflaechen und Kirjatajim und seine Weideflaechen. V. 62-66: Jos 21,7.34-40. 6.62 Den uebrigen Soehnen Merari: vom Stamm Sebulon: Rimmon und seine Weideflaechen, Tabor und seine Weideflaechen; 6.63 und vom Stamm Ruben, jenseits des Jordan [gegenueber] von Jericho, oestlich vom Jordan: Bezer in der Steppe und seine Weideflaechen und Jahaz und seine Weideflaechen 6.64 und Kedemot und seine Weideflaechen und Mefaat und seine Weideflaechen; 6.65 und vom Stamm Gad: Ramot in Gilead und seine Weideflaechen und Mahanajim und seine Weideflaechen 6.66 und Heschbon und seine Weideflaechen und Jaser und seine Weideflaechen. Staemme Issaschar, Benjamin, Naftali, Manasse, Ephraim, Asser. V. 1-5: 4Mo 26,23-25. \7\ 7.1 Und die Soehne Issaschars: Tola und Puwa, Jaschub und Schimron, [diese] vier. 7.2 Und die Soehne Tolas: Usi und Refaja und Jeriel und Jachmai und Jibsam und Schemuel, ihre Familienoberhaeupter, von Tola, kriegstuechtige Maenner, nach ihrer Geschlechterfolge; ihre Zahl war in den Tagen Davids 22 600. 7.3 Und die Soehne Usis: Jisrachja; und die Soehne Jisrachjas: Michael und Obadja und Joel, Jischija; insgesamt fuenf Oberhaeupter. 7.4 Und zu ihnen [gehoerten], nach ihrer Geschlechterfolge, nach ihren Vaterhaeusern, ein Kriegsheer von 36 000 [Mann], denn sie hatten viele Frauen und Kinder. 7.5 Und ihre Brueder, nach allen Sippen Issaschars, waren kriegstuechtige Maenner, 87 000, [ergab] ihre Registrierung insgesamt. V. 6-12: Kap. 8,1-28; 4Mo 26,38-41. 7.6 [Von] Benjamin: Bela und Becher und Jediael, [diese] drei. 7.7 Und die Soehne Belas: Ezbon und Usi und Usiel und Jerimot und Ir, [diese] fuenf, Familienoberhaeupter, kriegstuechtige Maenner; und ihre Registrierung [ergab]: 22 034. 7.8 Und die Soehne Bechers: Semira und Joasch und Elieser und Eljoenai und Omri und Jerimot und Abija und Anatot und Alemet; alle diese waren Soehne des Becher. 7.9 Und ihre Registrierung nach ihrer Geschlechterfolge, ihren Familienoberhaeuptern, kriegstuechtigen Maennern, [ergab] 20 200. 7.10 Und die Soehne Jediaels: Bilhan; und die Soehne Bilhans: Jeusch und Benjamin und Ehud und Kenaana und Setan und Tarsis und Ahischahar. 7.11 Alle diese waren Soehne Jediaels, nach den Familienoberhaeuptern, kriegstuechtige Maenner, 17 200, die [mit dem] Heer in den Krieg auszogen. - 7.12 Und Schuppim und Huppim, die Soehne des Ir. - Huschim, der Sohn Ahers. 7.13 Die Soehne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem, die Soehne der Bilha. V. 14-29: 4Mo 26,28-37. 7.14 Die Soehne Manasses: Asriel, den seine aramaeische Nebenfrau geboren hatte; sie gebar [auch] Machir, den Vater Gileads. 7.15 Und Machir nahm eine Frau fuer Huppim und fuer Schuppim; und der Name seiner Schwester war Maacha. Und der Name des zweiten [Sohnes] war Zelofhad; und Zelofhad hatte [nur] Toechter. 7.16 Und Maacha, die Frau Machirs, gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Peresch. Und der Name seines Bruders war Scheresch; und dessen Soehne: Ulam und Rekem. 7.17 Und die Soehne Ulams: Bedan. Das sind die Soehne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses. - 7.18 Und seine Schwester Molechet gebar Ischhod und Abieser und Machla. - 7.19 Und die Soehne Schemidas waren Achjan und Sichem und Likhi und Aniam. 7.20 Und die Soehne Ephraims: Schutelach und dessen Sohn Bered und dessen Sohn Tahat und dessen Sohn Elada und dessen Sohn Tahat 7.21 und dessen Sohn Sabad und dessen Sohn Schutelach und Eser und Elad. Und die Maenner von Gat, die Einheimischen des Landes, erschlugen sie; denn sie waren hinabgezogen, um [ihnen] ihre Herden wegzunehmen. 7.22 Und ihr Vater Ephraim trauerte viele Tage; und seine Brueder kamen, um ihn zu troesten. 7.23 Und er ging ein zu seiner Frau, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn; und er gab ihm den Namen Beria, weil Unheil in seinem Haus war. 7.24 Und seine Tochter war Scheera; und sie baute das untere und das obere Bet-Horon und Usen-Scheera. 7.25 Und sein Sohn war Refach und dessen Sohn Reschef und dessen Sohn Telach und dessen Sohn Tahan; 7.26 dessen Sohn Ladan, dessen Sohn Ammihud, dessen Sohn Elischama, 7.27 dessen Sohn Nun, dessen Sohn Josua. - 7.28 Und ihr Besitz und ihre Wohnsitze waren Bethel und seine Tochterstaedte, und gegen [Sonnen]aufgang Naara, und gegen [Sonnen]untergang Geser und seine Tochterstaedte, und Sichem und seine Tochterstaedte, bis nach Aja und seinen Tochterstaedten. 7.29 Und in den Haenden der Soehne Manasses waren: Bet-Schean und seine Tochterstaedte, Taanach und seine Tochterstaedte, Megiddo und seine Tochterstaedte, Dor und seine Tochterstaedte. In ihnen wohnten die Soehne Josephs, des Sohnes Israels. V. 30-40: 4Mo 26,44-47. 7.30 Die Soehne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria; und Serach war ihre Schwester. 7.31 Und die Soehne Berias: Heber und Malkiel; der war der Vater Birsajits. 7.32 Und Heber zeugte Jaflet und Schemer und Hotam und ihre Schwester Schua. 7.33 Und die Soehne Jaflets: Pasach und Bimhal und Aschwat. Das sind die Soehne Jaflets. 7.34 Und die Soehne Schemers: Ahi und Rohga und Hubba und Aram. 7.35 Und die Soehne seines Bruders Helem: Zofach und Jimna und Schelesch und Amal. 7.36 Die Soehne Zofachs: Suach und Harnefer und Schual und Beri und Jimra, 7.37 Bezer und Hod und Schamma und Schilscha und Jitran und Beera. - 7.38 Und die Soehne Jeters: Jefunne und Pispa und Ara. - 7.39 Und die Soehne Ullas: Arach und Hanniel und Rizja. 7.40 Alle diese waren Soehne Assers, Familienoberhaeupter, auserlesene, kriegstuechtige Maenner, Oberhaeupter der Fuersten. Und ihre Registrierung fuer den Heeresdienst im Krieg: ihre Zahl war 26 000 Mann. Stamm Benjamin - Familie Sauls. V. 1-28: Kap. 7,6-12; 4Mo 26,38-41. \8\ 8.1 Und Benjamin zeugte Bela, seinen Erstgeborenen, Aschbel, den Zweiten, und Achrach, den Dritten, 8.2 Noha, den Vierten, und Rafa, den Fuenften. 8.3 Und Bela hatte Soehne: Addar und Gera und Abihud 8.4 und Abischua und Naaman und Ahoach 8.5 und Gera und Schefufan und Huram. - 8.6 Und dies sind die Soehne Ehuds, diese waren die Familienoberhaeupter der Bewohner von Geba; und man fuehrte sie [gefangen] weg nach Manahat, 8.7 naemlich Naaman und Ahija und Gera; dieser fuehrte sie weg: er zeugte Usa und Ahihud. - 8.8 Und Schaharajim zeugte [Soehne] im Gebiet von Moab, nachdem er seine Frauen, Huschim und Baara, entlassen hatte; 8.9 und mit seiner Frau Hodesch zeugte er Jobab und Zibja und Mescha und Malkam 8.10 und Jeuz und Sacheja und Mirma. Das waren seine Soehne, Familienoberhaeupter. 8.11 Und von Huschim zeugte er Abitub und Elpaal. 8.12 Und die Soehne Elpaals: Eber und Mischam und Schemed; dieser baute Ono und Lod und seine Tochterstaedte. 8.13 Und Beria und Schema - diese waren die Familienoberhaeupter der Bewohner von Ajalon; sie verjagten die Bewohner von Gat - 8.14 und Achjo, Schaschak und Jeremot 8.15 und Sebadja und Arad und Eder 8.16 und Michael und Jischpa und Joha waren die Soehne Berias. 8.17 Und Sebadja und Meschullam und Hiski und Heber 8.18 und Jischmerai und Jislia und Jobab waren die Soehne Elpaals. - 8.19 Und Jakim und Sichri und Sabdi 8.20 und Elienai und Zilletai und Eliel 8.21 und Adaja und Beraja und Schimrat waren die Soehne Schimis. - 8.22 Und Jischpan und Eber und Eliel 8.23 und Abdon und Sichri und Hanan 8.24 und Hananja und Elam und Antotija 8.25 und Jifdeja und Pnuel waren die Soehne Schaschaks. - 8.26 Und Schamscherai und Scheharja und Atalja 8.27 und Jaareschja und Elia und Sichri waren die Soehne Jerohams. 8.28 Diese waren Familienoberhaeupter nach ihrer Geschlechterfolge, Oberhaeupter; diese wohnten in Jerusalem. V. 29-40: Kap. 9,35-44. 8.29 Und in Gibeon wohnten der Vater Gibeons - und der Name seiner Frau war Maacha -, 8.30 und sein erstgeborener Sohn war Abdon, und Zur und Kisch und Baal und Nadab 8.31 und Gedor und Achjo und Secher [und Miklot]; 8.32 und Miklot zeugte Schima. Und auch diese wohnten in Jerusalem bei ihren Bruedern, ihnen gegenueber. - 8.33 Und Ner zeugte Kisch; und Kisch zeugte Saul; und Saul zeugte Jonatan und Malkischua und Abinadab und Eschbaal. 8.34 Und der Sohn Jonatans war Merib-Baal; und Merib-Baal zeugte Micha. 8.35 Und die Soehne Michas waren Piton und Melech und Tachrea und Ahas. 8.36 Und Ahas zeugte Joadda; und Joadda zeugte Alemet und Asmawet und Simri; und Simri zeugte Moza; 8.37 und Moza zeugte Bina: dessen Sohn war Rafa, dessen Sohn Elasa, dessen Sohn Azel. 8.38 Und Azel hatte sechs Soehne; und dies sind ihre Namen: Asrikam, Bochru und Ismael und Schearja und Obadja und Hanan. Alle diese waren Soehne Azels. 8.39 Und die Soehne seines Bruders Eschek: Ulam, sein Erstgeborener, Jeusch, der Zweite, und Elifelet, der Dritte. 8.40 Und die Soehne Ulams waren Maenner, kriegstuechtige Maenner, die den Bogen spannten; und sie hatten viele Soehne und Enkel, 150. Alle diese sind von den Soehnen Benjamins. Bewohner Jerusalems. V. 2-9: Neh 11,1-9. \9\ 9.1 Und ganz Israel wurde registriert; und siehe, sie sind aufgeschrieben in dem Buch der Koenige von Israel. Und Juda wurde wegen seiner Untreue [gefangen] nach Babel weggefuehrt. 9.2 Und die ersten Bewohner, die auf ihrem Grundbesitz in ihren Staedten [wohnten], waren Israeliten, die Priester, die Leviten und die Tempeldiener. 9.3 Und in Jerusalem wohnten [einige] von den Soehnen Juda und von den Soehnen Benjamin und von den Soehnen Ephraim und Manasse: 9.4 Utai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omris, des Sohnes Imris, des Sohnes Banis, von den Soehnen des Perez, des Sohnes Judas; 9.5 und von den Schelanitern: Asaja, der Erstgeborene, und seine Soehne; 9.6 und von den Soehnen Serachs: Jeuel und seine Brueder, [insgesamt] 690. 9.7 Und von den Soehnen Benjamin: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Hodawjas, des Sohnes Senuas; 9.8 und Jibnija, der Sohn Jerohams; und Ela, der Sohn Usis, des Sohnes Michris; und Meschullam, der Sohn Schefatjas, des Sohnes Reguels, des Sohnes Jibnijas; 9.9 und ihre Brueder nach ihrer Geschlechterfolge, 956. Alle diese Maenner waren Familienoberhaeupter ueber ihre Vaterhaeuser. V. 10-13: Neh 11,10-14. 9.10 Und von den Priestern: Jedaja und Jojarib und Jachin; 9.11 und Asarja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, Fuerst des Hauses Gottes; 9.12 und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas; und Masai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jachseras, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers; 9.13 und ihre Brueder, Familienoberhaeupter, 1 760, tuechtige Maenner in der Arbeit des Dienstes des Hauses Gottes. V. 14-34: vgl. Kap. 25; 26; Neh 11,15-23. 9.14 Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, von den Soehnen Meraris; 9.15 und Bakbukja, Heresch und Galal und Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sichris, des Sohnes Asafs; 9.16 und Obadja, der Sohn Schemajas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns; und Berechja, der Sohn Asas, des Sohnes Elkanas, der in den Gehoeften der Netofatiter wohnte. 9.17 Und die Torhueter: Schallum und Akkub und Talmon und Ahiman; und ihr Bruder Schallum war das Oberhaupt 9.18 und [hat] bis heute [die Wache] am Koenigstor im Osten. Sie waren die Torhueter fuer die Lager der Soehne Levis. 9.19 Und Schallum, der Sohn des Kore, des Sohnes Abiasafs, des Sohnes Korachs, und seine Brueder vom Haus seines Vaters, die Korachiter, waren ueber die Arbeit des Dienstes als Waechter an den Schwellen des Zeltes [gesetzt]. Und ihre Vaeter waren [einst] ueber das Lager des HERRN als Hueter des Eingangs [eingesetzt]. 9.20 Und Pinhas, der Sohn Eleasars, war vorher Fuerst ueber sie. Der HERR war mit ihm. 9.21 Secharja, der Sohn Meschelemjas, war Torhueter am Eingang des Zeltes der Begegnung. 9.22 Sie alle, die als Torwaechter an den Schwellen ausgewaehlt waren, [zaehlten] 212 [Mann]. Ihre Registrierung [fand] in ihren Gehoeften [statt]. David und der Seher Samuel hatten sie in ihr Amt eingesetzt. 9.23 Und sie und ihre Soehne [standen] an den Toren des Hauses des HERRN, des Zelthauses, als Wachen. 9.24 Die Torhueter standen nach den vier Winden: nach Osten, nach Westen, nach Norden und nach Sueden. 9.25 Ihre Brueder in ihren Gehoeften mussten [alle] sieben Tage, von einem Zeitpunkt zum andern, mit ihnen hereinkommen. 9.26 Denn in [staendiger] Amtspflicht waren [nur] sie, die vier Obersten der Torhueter, das sind die Leviten. Und sie waren ueber die Zellen und ueber die Schaetze des Hauses Gottes [eingesetzt]. 9.27 Und sie uebernachteten rings um das Haus her; denn ihnen war die Wache uebertragen, und sie hatten den Schluessel, um Morgen fuer Morgen [zu oeffnen]. 9.28 Und einige von ihnen waren [zur Aufsicht] ueber die Geraete fuer den Dienst [eingesetzt]; denn abgezaehlt brachten sie sie hinein, und abgezaehlt brachten sie sie heraus. 9.29 Und einige von ihnen waren eingesetzt ueber die Geraete, und [zwar] ueber alle Geraete des Heiligtums und ueber den Weizengriess und den Wein und das Oel und den Weihrauch und die Balsamoele. 9.30 Und von den Soehnen der Priester mischten einige die Salbenmischung aus den Balsamoelen. 9.31 Und Mattitja von den Leviten - er war der Erstgeborene Schallums, des Korachiters - war das Pfannen-Backwerk anvertraut. 9.32 Und von den Soehnen der Kehatiter, ihren Bruedern, waren einige ueber das Schaubrot eingesetzt, um es Sabbat fuer Sabbat zuzurichten. 9.33 Und das waren die Saenger, die Familienoberhaeupter der Leviten, die, von [anderen] Diensten befreit, in den Zellen [wohnten]; denn Tag und Nacht waren sie im Dienst. 9.34 Das waren die Familienoberhaeupter der Leviten nach ihrer Geschlechterfolge, die Oberhaeupter; diese wohnten in Jerusalem. Bewohner Gibeons - Familie Sauls. Kap. 8,29-40. 9.35 Und in Gibeon wohnten der Vater Gibeons, Jeiel - und der Name seiner Frau war Maacha - 9.36 und sein erstgeborener Sohn Abdon; und Zur und Kisch und Baal und Ner und Nadab 9.37 und Gedor und Achjo und Secher und Miklot; 9.38 und Miklot zeugte Schima. Und auch diese wohnten mit ihren Bruedern in Jerusalem, ihnen gegenueber. - 9.39 Und Ner zeugte Kisch, und Kisch zeugte Saul; und Saul zeugte Jonatan und Malkischua und Abinadab und Eschbaal. 9.40 Und der Sohn Jonatans war Merib-Baal; und Merib-Baal zeugte Micha. 9.41 Und die Soehne Michas waren Piton und Melech und Tachrea. 9.42 Und Ahas zeugte Jara, und Jara zeugte Alemet und Asmawet und Simri; und Simri zeugte Moza, 9.43 und Moza zeugte Bina; und dessen Sohn war Refaja, dessen Sohn Elasa, dessen Sohn Azel. 9.44 Und Azel hatte sechs Soehne; und das sind ihre Namen: Asrikam, Bochru und Ismael und Schearja und Obadja und Hanan. Das waren die Soehne Azels. Sauls letzte Schlacht gegen die Philister und Tod. 1Sam 31. \10\ 10.1 Und die Philister kaempften gegen Israel; und die Maenner von Israel flohen vor den Philistern und [vom Schwert] Durchbohrte fielen auf dem Gebirge Gilboa. 10.2 Und die Philister setzten Saul und seinen Soehnen nach; und sie erschlugen Jonatan, Abinadab und Malkischua, die Soehne Sauls. 10.3 Und der Kampf [tobte] heftig um Saul, und die Bogenschuetzen erreichten ihn; und er zitterte vor den Schuetzen. 10.4 Da sagte Saul zu seinem Waffentraeger: Zieh dein Schwert und durchbohre mich damit, damit diese Unbeschnittenen nicht kommen und ihren Mutwillen mit mir treiben! Sein Waffentraeger aber wollte nicht, denn er fuerchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stuerzte sich hinein. 10.5 Und als sein Waffentraeger sah, dass Saul tot war, stuerzte auch er sich in das Schwert und starb. 10.6 So starben Saul und seine drei Soehne; und sein ganzes Haus starb zugleich [mit ihm]. 10.7 Als aber alle Maenner von Israel, die in der Ebene [wohnten], sahen, dass sie geflohen und Saul und seine Soehne tot waren, verliessen sie ihre Staedte und flohen. Und die Philister kamen und wohnten darin. 10.8 Und es geschah am folgenden Tag, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszupluendern; und sie fanden Saul und seine Soehne, [wie sie] gefallen auf dem Gebirge Gilboa lagen. 10.9 Und sie pluenderten ihn aus und nahmen seinen Kopf und seine Waffen; und sie sandten im Land der Philister umher, um die Freudenbotschaft ihren Goetzen und dem Volk zu verkuenden. 10.10 Und sie legten seine Waffen in das Haus ihres Gottes, und seinen Schaedel nagelten sie an das Haus Dagons. 10.11 Als aber ganz Jabesch-Gilead alles hoerte, was die Philister Saul angetan hatten, 10.12 machten sich alle tuechtigen Maenner auf und nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Soehne und brachten sie nach Jabesch; und sie begruben ihre Gebeine unter der Terebinthe bei Jabesch und fasteten sieben Tage. 10.13 So starb Saul wegen seiner Untreue, die er gegen den HERRN begangen hatte in bezug auf das Wort des HERRN, das er nicht beachtet hatte, und auch, weil er den Totengeist befragt hatte, um Rat zu suchen; 10.14 aber bei dem HERRN hatte er keinen Rat gesucht. Darum liess er ihn sterben und wandte das Koenigtum David, dem Sohn Isais, zu. Davids Salbung zum Koenig - Eroberung Jerusalems. V. 1-3: Kap. 12,24-41; V. 1-9: 2Sam 5,1-10. \11\ 11.1 Und ganz Israel versammelte sich bei David in Hebron. Und sie sagten: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. 11.2 Schon frueher, schon als Saul Koenig war, bist du es gewesen, der Israel [ins Feld] hinausfuehrte und wieder [heim]brachte. Und der HERR, dein Gott, hat zu dir gesprochen: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fuerst sein ueber mein Volk Israel! 11.3 Und alle Aeltesten Israels kamen zum Koenig nach Hebron, und David schloss vor dem HERRN einen Bund mit ihnen in Hebron. Und sie salbten David zum Koenig ueber Israel, nach dem Wort des HERRN durch Samuel. 11.4Und David und ganz Israel zogen nach Jerusalem, das ist Jebus; und dort waren die Jebusiter, die Bewohner des Landes. 11.5 Und die Bewohner von Jebus sagten zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen! Aber David nahm die Bergfeste Zion ein, das ist die Stadt Davids. 11.6 Und David sagte: Wer die Jebusiter zuerst schlaegt, soll Oberhaupt und Oberster werden. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, zuerst hinauf, und er wurde Oberhaupt. 11.7 Und David wohnte in der Bergfeste; darum nannte man sie Stadt Davids. 11.8 Und er baute die Stadt ringsum, vom Millo an rund umher. Und Joab stellte die uebrige Stadt wieder her. 11.9 Und David wurde immer maechtiger, und der HERR der Heerscharen war mit ihm. Davids Helden. Kap. 27,1-15; 2Sam 23,8-39. 11.10 Und das sind die Oberhaeupter der Helden, die David hatte, die ihm mit ganz Israel mutig beistanden in seiner Koenigsherrschaft, um ihn zum Koenig zu machen nach dem Wort des HERRN ueber Israel. 11.11 Und dies ist die Zahl der Helden, die David hatte: Joschobam, der Sohn Hachmonis, das Haupt der `Drei'; er schwang seinen Speer ueber dreihundert [Mann], die er auf einmal erschlagen hatte. 11.12 Und nach ihm [kommt] Eleasar, der Sohn des Dodo, der Ahoachiter; er war unter den drei Helden. 11.13 Er war mit David in Pas-Dammim, als die Philister dort zum Kampf versammelt waren. Da war ein Ackerstueck voller Gerste; und das Volk floh vor den Philistern. 11.14 Da stellten sie sich mitten auf das Stueck und entrissen es [ihnen] und schlugen die Philister; so schaffte der HERR eine grosse Rettung. 11.15 Und drei von den dreissig Helden gingen zu dem Felsen hinab, zu David in die Hoehle Adullam; und das Heer der Philister lagerte in der Ebene Refaim. 11.16 David war aber damals in der Bergfeste, und ein Posten der Philister war damals in Bethlehem. 11.17 Und David verspuerte ein Verlangen und sagte: Wer gibt mir Wasser zu trinken aus der Zisterne in Bethlehem, die im Tor ist? 11.18 Da drangen die Drei in das Heerlager der Philister ein und schoepften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die im Tor ist, und nahmen [es mit] und brachten es zu David. Aber David wollte es nicht trinken, sondern goss es als Trankopfer fuer den HERRN aus. 11.19 Und er sagte: Das lasse mein Gott fern von mir sein, dass ich das tue! Sollte ich das Blut dieser Maenner trinken, die um ihr Leben [hingegangen sind]? Denn um ihr Leben haben sie es [mir] gebracht. Und er wollte es nicht trinken. Das haben die drei Helden getan. 11.20 Und Abischai, der Bruder Joabs, er war das Oberhaupt der Dreissig. Und er schwang seinen Speer ueber dreihundert, die er erschlagen hatte; aber [er hatte] keinen Namen unter den Dreien. 11.21 Vor den Dreissig war er geehrt neben den Zweien, so dass er ihr Oberster wurde; aber an die [ersten] Drei reichte er nicht heran. 11.22 Benaja, der Sohn Jojadas, ein tuechtiger Mann, gross an Taten, aus Kabzeel, der erschlug die beiden Kriegshelden von Moab. Und er stieg hinab und erschlug den Loewen in der Zisterne an einem Schneetag. 11.23 Und er war es, der den aegyptischen Mann erschlug, einen Mann von fuenf Ellen Laenge. Und der Aegypter hatte einen Speer in der Hand, [der war] wie ein Weberbaum. Er aber ging mit einem Stock zu ihm hinab und riss dem Aegypter den Speer aus der Hand und brachte ihn mit dessen eigenem Speer um. 11.24 Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter den dreissig Helden. 11.25 Mehr als die Dreissig, - siehe - war er geehrt, aber an die Drei reichte er nicht heran. Und David setzte ihn ueber seine Leibwache. 11.26 Und kriegstuechtige Helden waren: Asael, der Bruder Joabs; Elhanan, der Sohn des Dodo, aus Bethlehem; 11.27 Schammot, der Haroditer; Helez, der Peletiter; 11.28 Ira, der Sohn des Ikkesch, der Tekoiter; Abieser, der Anatotiter; 11.29 Sibbechai, der Huschatiter; Ilai, der Ahoachiter; 11.30 Mahrai, der Netofatiter; Heled, der Sohn Baanas, der Netofatiter; 11.31 Ittai, der Sohn Ribais, aus Gibea der Soehne Benjamin; Benaja, der Piratoniter; 11.32 Hurai, aus Nahale-Gaasch; Abiel, der Arbatiter; 11.33 Asmawet, der Bahurimiter; Eljachba, der Schaalboniter; 11.34 [von den] Soehnen des Jaschen, der Guniter; Jonatan, der Sohn Schages, der Harariter; 11.35 Ahiam, der Sohn Sachars, der Harariter; Elifal, der Sohn des Ur; 11.36 Hefer, der Mecheratiter; Ahija, der Paloniter; 11.37 Hezro, der Karmeliter; Naarai, der Sohn Esbais; 11.38 Joel, der Bruder Nathans; Mibhar, der Sohn Hagris; 11.39 Zelek, der Ammoniter; Nachrai, der Beerotiter, der Waffentraeger Joabs, des Sohnes der Zeruja; 11.40 Ira, der Jattiriter; Gareb, der Jattiriter; 11.41 Uria, der Hetiter; Sabad, der Sohn Achlais; 11.42 Adina, der Sohn Schisas, der Rubeniter, ein Oberhaupt der Rubeniter, und dreissig [Mann] bei ihm; 11.43 Hanan, der Sohn Maachas; und Joschafat, der Mitniter; 11.44 Usija, der Aschterotiter; Schama und Jehiel, die Soehne Hotams, des Aroeriters; 11.45 Jediael, der Sohn Schimris, und Joha, sein Bruder, der Tiziter; 11.46 Eliel, der Mahawiter; und Jeribai und Joschawja, die Soehne Elnaams; und Jitma, der Moabiter; 11.47 Eliel und Obed, und Jaasiel, der Mezobaiter. Davids Anhaenger zur Zeit Sauls. \12\ 12.1 Und diese sind es, die zu David nach Ziklag kamen, als er sich noch vor Saul, dem Sohn des Kisch, verborgen hielt; auch sie waren unter den Helden, als Helfer im Kampf, 12.2 ausgeruestet mit dem Bogen und geschickt, mit der Rechten und mit der Linken Steine zu schleudern und Pfeile mit dem Bogen abzuschiessen. Von den Bruedern Sauls, aus Benjamin: 12.3 das Oberhaupt Ahieser, und Joasch, die Soehne Schemaas, des Gibeatiters; und Jesiel und Pelet, die Soehne Asmawets; und Beracha, und Jehu, der Anatotiter; 12.4 und Jischmaja, der Gibeoniter, ein Held unter den Dreissig und [Anfuehrer] ueber die Dreissig; 12.5 und Jirmeja und Jahasiel und Johanan, und Josabad, der Gederatiter; 12.6 Elusai und Jerimot und Bealja und Schemarja, und Schefatja, der Harufiter; 12.7 Elkana und Jischija und Asarel und Joeser und Joschobam, die Korachiter; 12.8 und Joela und Sebadja, die Soehne Jerohams, von Gedor. - 12.9 Und von den Gaditern gingen tapfere Helden zu David ueber, zur Bergfeste in die Wueste, Maenner des Heeres, zum Kampf mit Schild und Spiess ausgeruestet, deren Gesichter [wie] Loewengesichter waren und [die] schnell wie Gazellen auf den Bergen [waren]: 12.10 Eser, das Oberhaupt, Obadja, der zweite, Eliab, der dritte, 12.11 Mischmanna, der vierte; Jirmeja, der fuenfte, 12.12 Attai, der sechste, Eliel, der siebte, 12.13 Johanan, der achte, Elsabad, der neunte, 12.14 Jirmeja, der zehnte, Machbannai, der elfte. 12.15 Diese [Maenner] von den Soehnen Gad waren Oberhaeupter des Heeres [und zwar] jeder; der Kleinste [konnte es] mit hundert und der Groesste mit tausend [aufnehmen]. 12.16 Diese sind es, die im ersten Monat ueber den Jordan gingen, als er alle seine Ufer ueberflutet hatte, und [die] alle Taeler, gegen Osten und gegen Westen, abriegelten. 12.17 Und es kamen einige von den Soehnen Benjamin und Juda in die Bergfeste zu David. 12.18 Und David ging hinaus, ihnen entgegen, und er fing an und sagte zu ihnen: Wenn ihr zum Frieden zu mir gekommen seid, um mir zu helfen, dann wird mein Herz sich mit euch vereinigen; wenn aber, um mich an meine Gegner zu verraten, ohne dass Gewalttat in meiner Hand ist, dann soll der Gott unserer Vaeter es sehen und strafen! 12.19 Da kam der Geist ueber Amasai, das Oberhaupt der Dreissig: Dein [sind wir,] David, und zu dir, Sohn Isais [stehen wir]! Friede, Friede dir, und Friede deinen Helfern! Denn dein Gott hilft dir! Und David nahm sie auf und reihte sie unter die Oberhaeupter der Streifschar ein. 12.20 Und von Manasse liefen einige zu David ueber, als er mit den Philistern gegen Saul in den Kampf zog. Aber er half ihnen nicht; denn nach einer Beratung schickten ihn die Fuersten der Philister weg, indem sie sagten: Um [den Preis] unserer Koepfe koennte er zu seinem Herrn, zu Saul, ueberlaufen! 12.21 Als er nun nach Ziklag zog, liefen von Manasse zu ihm ueber: Adnach und Josabad und Jediael und Michael und Josabad und Elihu und Zilletai, Oberhaeupter der Tausendschaften von Manasse. 12.22 Und sie halfen David gegen die Streifschar, denn sie waren alle kriegstuechtige Maenner; und sie wurden Oberste im Heer. 12.23 Denn es kamen von Tag zu Tag [Leute] zu David, um ihm zu helfen, bis es ein grosses Heerlager wurde wie ein Heerlager Gottes. Davids Heer in Hebron. Kap. 11,1-3; 2Sam 5,1-3. 12.24 Und dies sind die Zahlen der zum Heer[esdienst] Geruesteten, die zu David nach Hebron kamen, um ihm das Koenigreich Sauls zuzuwenden nach dem Befehl des HERRN: V. 25-38: 1Mo 35,23-26. 12.25 Die Soehne Juda, die Schild und Spiess trugen, 6 800 zum Heer[esdienst] Geruestete. 12.26 Von den Soehnen Simeon: 7 100 zum Heer[esdienst] tuechtige Maenner. 12.27 Von den Soehnen Levi: 4 600; 12.28 und Jojada, der Fuerst des [Hauses] Aaron, und mit ihm 3 700; 12.29 und Zadok, ein junger kriegstuechtiger Mann, und das Haus seines Vaters: 22 Oberste. 12.30 Und von den Soehnen Benjamin, den Bruedern Sauls: 3 000. Aber der groesste Teil von ihnen hielt bis dahin [noch] treu zum Hause Sauls. 12.31 Und von den Soehnen Ephraim: 20 800 kriegstuechtige Maenner, Maenner von Namen, nach ihren Vaterhaeusern. 12.32 Und vom halben Stamm Manasse: 18 000, die mit Namen bestimmt wurden, dass sie hingingen, um David zum Koenig zu machen. 12.33 Und von den Soehnen Issaschar [solche], die die Zeiten zu beurteilen verstanden und wussten, was Israel tun musste: ihre Oberhaeupter 200, und alle ihre Brueder unter ihrem Befehl. 12.34 Von Sebulon: die, die mit dem Heer auszogen, zum Kampf geordnet, mit allen Kriegswaffen, 50 000, und zwar um sich um [David] zu scharen mit ungeteiltem Herzen. 12.35 Und von Naftali: 1 000 Oberste und mit ihnen 37 000 mit Schild und Speer. 12.36 Und von den Danitern: 28 600, zum Kampf geordnet. 12.37 Und von Asser: 40 000, die mit dem Heer auszogen, zum Kampf geordnet. 12.38 Und von jenseits des Jordan, von den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm Manasse: 120 000 mit allen Waffen eines Kriegsheeres. 12.39 Alle diese Kriegsleute in Heeresordnung kamen mit ungeteiltem Herzen nach Hebron, um David zum Koenig ueber ganz Israel zu machen. Und auch alle uebrigen in Israel waren eines Herzens, David zum Koenig zu machen. 12.40 Und sie waren dort bei David drei Tage, assen und tranken, denn ihre Brueder hatten [alles] fuer sie bereitgestellt. 12.41 Und auch die, die nahe bei ihnen [wohnten], bis nach Issaschar und Sebulon und Naftali hin, brachten Lebensmittel auf Eseln und auf Kamelen und auf Maultieren und auf Rindern: Mehlspeisen, Feigenkuchen und Rosinenkuchen und Wein und Oel und Rinder und Schafe in Menge; denn es war Freude in Israel. Misslungene Ueberfuehrung der Bundeslade nach Jerusalem. 2Sam 6,1-11. \13\ 13.1 Und David beriet sich mit den Obersten ueber Tausend und ueber Hundert, mit allen Fuersten. 13.2 Und David sagte zur ganzen Versammlung Israels: Wenn es euch gut erscheint und wenn es von dem HERRN, unserem Gott, ist, dann lasst uns ueberallhin senden zu unseren uebrigen Bruedern in allen Landen Israels und ausserdem zu den Priestern und zu den Leviten in den Staedten [und] ihren Weideflaechen, dass sie sich bei uns versammeln. 13.3 Und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns herueberholen; denn in den Tagen Sauls haben wir sie nicht aufgesucht. 13.4 Und die ganze Versammlung sagte, dass man es so tun solle. Denn die Sache war recht in den Augen des ganzen Volkes. 13.5 Und David versammelte ganz Israel, vom Schihor Aegyptens bis nach Hamat hin, um die Lade Gottes vom Kirjat-Jearim zu holen. 13.6 Und David und ganz Israel zogen hinauf nach Baala, nach Kirjat-Jearim, das zu Juda gehoert, um von dort die Lade Gottes, des HERRN, heraufzuholen, der ueber den Cherubim thront, dessen Name [dort] ausgerufen worden ist. 13.7 Und sie fuhren die Lade Gottes auf einem neuen Wagen aus dem Haus Abinadabs weg; und Usa und Achjo lenkten den Wagen. 13.8 Und David und ganz Israel tanzten vor Gott mit aller Kraft: mit Liedern und mit Zithern und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Zimbeln und mit Trompeten. 13.9 Und als sie zur Tenne des Kidon kamen, da streckte Usa seine Hand aus, um die Lade festzuhalten, denn die Rinder hatten sich losgerissen. 13.10 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Usa und er schlug ihn, weil er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte; und er starb dort vor Gott. 13.11 Und es wurde David heiss [vor Schrecken], weil der HERR den Usa so weggerissen hatte; und man nannte diesen Ort Perez-Usa bis zum heutigen Tag. 13.12 Und David fuerchtete sich vor Gott an diesem Tag und sagte: Wie kann ich die Lade Gottes zu mir bringen? 13.13 Und David liess die Lade nicht zu sich in die Stadt Davids bringen; und er liess sie beiseite schaffen in das Haus Obed-Edoms, des Gatiters. 13.14 Und die Lade Gottes blieb bei dem Haus Obed-Edoms, in seinem Haus, drei Monate. Und der HERR segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was er hatte. Davids Palastbau - Seine Soehne - Sieg ueber die Philister. V. 1-7: 2Sam 5,11-16. \14\ 14.1 Und Hiram, der Koenig von Tyrus, sandte Boten zu David, und Zedernholz und Mauerleute und Zimmerleute, damit sie ihm ein Haus bauten. 14.2 Und David erkannte, dass der HERR ihn als Koenig ueber Israel eingesetzt hatte; denn seine Koenigsherrschaft war hoch erhoeht um seines Volkes Israel willen. 14.3 Und David nahm noch mehr Frauen in Jerusalem, und David zeugte noch mehr Soehne und Toechter. V. 4-7: Kap. 3,5-9. 14.4 Und das sind die Namen derer, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schammua und Schobab, Nathan und Salomo 14.5 und Jibhar und Elischua und Elpelet 14.6 und Nogah und Nefeg und Jafia 14.7 und Elischama und Beeljada und Elifelet. V. 8-17: 2Sam 5,17-25. 14.8 Und als die Philister hoerten, dass David zum Koenig ueber ganz Israel gesalbt worden war, zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hoerte es und zog ihnen entgegen. 14.9 Und die Philister kamen und breiteten sich in der Ebene Refaim aus. 14.10 Da befragte David Gott: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Und der HERR sprach zu ihm: Zieh hinauf! Und ich werde sie in deine Hand geben. 14.11 Da zogen sie hinauf nach Baal-Perazim, und David schlug sie dort. Und David sagte: Durchbrochen hat Gott meine Feinde durch meine Hand, wie ein Wasserdurchbruch. Daher gab man jenem Ort den Namen Baal-Perazim. 14.12 Und sie liessen dort ihre Goetter [zurueck]; und David gab Befehl, und sie wurden mit Feuer verbrannt. 14.13 Und die Philister zogen noch einmal herauf und breiteten sich in der Ebene aus. 14.14 Und David befragte Gott wieder; Gott aber sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen hinter ihnen her! Umgehe sie, dass du von der Seite der Bakabaeume an sie herankommst! 14.15 Und sobald du das Geraeusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabaeume hoerst, dann sollst du zum Angriff schreiten! Denn Gott ist vor dir ausgezogen, um das Heerlager der Philister zu schlagen. 14.16 Da machte David es so, wie Gott ihm geboten hatte; und sie schlugen das Heerlager der Philister von Gibeon bis nach Geser. 14.17 Und der Name Davids ging hinaus in alle Laender, und der HERR legte Furcht vor ihm auf alle Nationen. Ueberfuehrung der Bundeslade nach Jerusalem. V. 1-29: 2Sam 6,12-23. \15\ 15.1 Und David machte sich Haeuser in der Stadt Davids, und er richtete eine Staette fuer die Lade Gottes her und schlug ein Zelt fuer sie auf. 15.2 Damals sagte David: Die Lade Gottes soll niemand tragen ausser den Leviten; denn sie hat der HERR erwaehlt, die Lade des HERRN zu tragen und seinen Dienst zu verrichten auf ewig. 15.3 Und David versammelte ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade des HERRN an ihre Staette hinaufzubringen, die er fuer sie hergerichtet hatte. 15.4 Und David versammelte die Soehne Aarons und die Leviten. 15.5 Von den Soehnen Kehat: Uriel, den Obersten, und seine Brueder, 120; 15.6 von den Soehnen Merari: Asaja, den Obersten, und seine Brueder, 220; 15.7 von den Soehnen Gerschon: Joel, den Obersten, und seine Brueder, 130; 15.8 von den Soehnen Elizafan: Schemaja, den Obersten, und seine Brueder, 200; 15.9 von den Soehnen Hebron: Eliel, den Obersten, und seine Brueder, 80; 15.10 von den Soehnen Usiel: Amminadab, den Obersten, und seine Brueder, 112. 15.11 Und David berief die Priester Zadok und Abjatar und die Leviten Uriel, Asaja und Joel, Schemaja und Eliel und Amminadab 15.12 und sagte zu ihnen: Ihr seid die Familienoberhaeupter der Leviten. Heiligt euch, ihr und eure Brueder, und bringt die Lade des HERRN, des Gottes Israels, hinauf an [die Staette, die] ich fuer sie hergerichtet habe! 15.13 Denn weil beim ersten Mal nicht ihr [es getan habt], machte der HERR, unser Gott, einen Riss unter uns, weil wir ihn nicht nach der Vorschrift gesucht haben. 15.14 Da heiligten sich die Priester und die Leviten, um die Lade des HERRN, des Gottes Israels, heraufzubringen. 15.15 Und die Soehne der Leviten trugen die Lade Gottes auf ihren Schultern, wobei die Tragstangen auf ihnen [lagen], wie Mose es geboten hatte nach dem Wort des HERRN. V. 16-21: Kap. 6,16-32; 25,1-31. 15.16 Und David befahl den Obersten der Leviten, ihre Brueder, die Saenger, zu bestellen, mit Musikinstrumenten, Harfen und Zithern und Zimbeln, damit sie laut musizierten, indem sie die Stimme erhoben mit Freude. 15.17 Und die Leviten bestellten Heman, den Sohn Joels, und von seinen Bruedern Asaf, den Sohn Berechjas; und von den Soehnen Merari, ihren Bruedern, Etan, den Sohn Kuschajas; 15.18 und mit ihnen ihre Brueder der zweiten Ordnung: Secharja und Jaasiel und Schemiramot und Jehiel und Unni, Eliab und Benaja und Maaseja und Mattitja und Elifelehu und Mikneja und Obed-Edom und Jeiel, die Torhueter. 15.19 Und zwar [bestellten sie] die Saenger Heman, Asaf und Etan mit bronzenen Zimbeln zum Musizieren; 15.20 und Secharja und Jaasiel und Schemiramot und Jehiel und Unni und Eliab und Maaseja und Benaja mit Harfen nach Alamoth; 15.21 und Mattitja und Elifelehu und Mikneja und Obed-Edom und Jeiel und Asasja mit Zithern nach Scheminith: um [den Gesang] zu leiten. 15.22 Und Kenanja war der Oberste der Leviten beim Anstimmen [des Gesanges]; er war Unterweiser beim Anstimmen, denn er verstand sich darauf. 15.23 Und Berechja und Elkana waren Torhueter bei der Lade. 15.24 Und die Priester Schebanja und Joschafat und Netanel und Amasai und Secharja und Benaja und Elieser trompeteten mit den Trompeten vor der Lade Gottes her. Und Obed-Edom und Jehija waren Torhueter bei der Lade. 15.25 Und so zogen David und die Aeltesten von Israel und die Obersten der Tausendschaften hin, um die Lade des Bundes des HERRN aus dem Hause Obed-Edoms heraufzuholen mit Freuden. 15.26 Und es geschah, als Gott den Leviten half, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, opferte man sieben Jungstiere und sieben Widder. 15.27 Und David war mit einem Oberkleid aus Byssus bekleidet, ebenso alle Leviten, die die Lade trugen, und die Saenger und Kenanja, der Oberste beim Anstimmen [des Gesangs] der Saenger; und David trug ein leinenes Ephod. 15.28 Und ganz Israel brachte die Lade des Bundes des HERRN hinauf mit Jauchzen und mit Hoernerschall und mit Trompeten und mit Zimbeln, musizierend mit Harfen und Zithern. 15.29 Und es geschah, als die Lade des Bundes des HERRN in die Stadt Davids kam, schaute Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster; und sie sah den Koenig David huepfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. V. 1-3: 2Sam 6,17-19. \16\ 16.1 Und sie brachten die Lade Gottes hinein und stellten sie in die Mitte des Zeltes, das David fuer sie aufgeschlagen hatte. Und sie brachten Brandopfer und Heilsopfer dar vor Gott. 16.2 Und als David die Darbringung der Brandopfer und der Heilsopfer beendet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN. 16.3 Und er verteilte an jeden Israeliten, vom Mann bis zur Frau an jeden, einen Laib Brot, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen. 16.4 Und er setzte einige von den Leviten als Diener vor der Lade des HERRN ein, dass sie den HERRN, den Gott Israels, ruehmen, preisen und loben sollten: 16.5 Asaf, das Oberhaupt, und als zweiten nach ihm Secharja, nach ihm [dann] Jeiel und Schemiramot und Jehiel und Mattitja und Eliab und Benaja und Obed-Edom und Jeiel mit Harfeninstrumenten und mit Zithern; und Asaf, auf Zimbeln musizierend; 16.6 und die Priester Benaja und Jahasiel, staendig mit Trompeten vor der Lades des Bundes Gottes. Davids Dankpsalm. 16.7 Damals, an jenem Tag, trug David zum ersten Mal dem Asaf und seinen Bruedern auf, den HERRN zu preisen: V. 8-22: Ps 105,1-15. 16.8 Preist den HERRN, ruft seinen Namen an, macht unter den Voelkern kund seine Taten! 16.9 Singt ihm, spielt ihm! Redet von allen seinen Wundern! 16.10 Ruehmt euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen! 16.11 Fragt nach dem HERRN und seiner Staerke, sucht sein Angesicht bestaendig! 16.12 Gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Wahrzeichen und der Urteile seines Mundes! 16.13 Ihr Nachkommen Israels, seines Knechtes, ihr Soehne Jakobs, seine Auserwaehlten! 16.14 Er ist der HERR, unser Gott; seine Urteile [ergehen] auf der ganzen Erde. 16.15 Gedenkt ewig seines Bundes - des Wortes, das er geboten hat auf tausend Generationen hin -, 16.16 den er geschlossen hat mit Abraham, und seines Eides an Isaak. 16.17 Er richtete ihn auf fuer Jakob zur Ordnung, fuer Israel zum ewigen Bund, 16.18 indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe, 16.19 als ihr noch gering wart an Zahl, nur wenige, und Fremdlinge darin. 16.20 Als sie von Nation zu Nation wanderten und von einem Reich zu einem anderen Volk, 16.21 da gestattete er keinem Menschen, sie zu bedruecken, und ihretwegen wies er Koenige zurecht: 16.22 `Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten nichts Uebles!' V. 23-33: Ps 96. 16.23 Singt dem HERRN, ganze Erde! Verkuendet von Tag zu Tag sein Heil! 16.24 Erzaehlt unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Voelkern seine Wundertaten! 16.25 Denn gross ist der HERR und sehr zu loben, furchtbar ist er ueber alle Goetter. 16.26 Denn alle Goetter der Voelker sind Goetzen, aber der HERR hat die Himmel gemacht. 16.27 Majestaet und Pracht sind vor seinem Angesicht, Kraft und Freude in seiner Staette. 16.28 Gebt dem HERRN, ihr Voelkerstaemme, gebt dem HERRN Ehre und Macht! 16.29 Gebt dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Speisopfer und kommt vor sein Angesicht! Betet den HERRN an in heiliger Pracht! 16.30 Erzittere vor ihm, ganze Erde! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. 16.31 Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! Und man sage unter den Nationen: Der HERR ist Koenig! 16.32 Es brause das Meer und seine Fuelle! Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist! 16.33 Dann werden jubeln die Baeume des Waldes vor dem HERRN; denn er kommt, die Erde zu richten! 16.34 Preist den HERRN! Denn er ist gut, denn seine Gnade [waehrt] ewig. V. 35.36: Ps 106,47.48. 16.35 Und sagt: Rette uns, Gott unserer Rettung, und sammle und befreie uns aus den Nationen, dass wir deinen heiligen Namen preisen, dass wir uns ruehmen deines Lobes! 16.36 Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sprach: Amen! und lobte den HERRN. Dienst der Leviten. 16.37 Und David liess dort, vor der Lade des Bundes des HERRN, den Asaf und seine Brueder, damit sie staendig vor der Lade Dienst taeten nach dem taeglichen Bedarf; 16.38 und Obed-Edom und seine Brueder, 68 [Mann], und [zwar] Obed-Edom, den Sohn Jedutuns, und Hosa als Torhueter. 16.39 Den Priester Zadok aber und seine Brueder, die Priester, [liess er] bei der Wohnung des HERRN auf der Hoehe, die bei Gibeon ist, 16.40 dem HERRN regelmaessig Brandopfer auf dem Brandopferaltar darzubringen, am Morgen und am Abend, und zwar nach allem, was in dem Gesetz des HERRN geschrieben steht, das er Israel geboten hat. 16.41 Und mit ihnen [liess er] Heman und Jedutun und die uebrigen Auserlesenen [da], die mit Namen bestimmt waren, den HERRN zu preisen, dass seine Gnade ewig [waehrt]; 16.42 und bei ihnen, [bei] Heman und Jedutun, waren Trompeten und Zimbeln fuer die Musizierenden und die Musikinstrumente [zur Ehre] Gottes. Und die Soehne Jedutuns waren fuer das Tor da. 16.43 Und das ganze Volk ging fort, jeder in sein Haus; und David kehrte zurueck, um seinem Haus den Segensgruss zu bringen. Verheissung Gottes fuer David und sein Koenigtum. V. 1-14: Kap. 22,7-10; 28,2-7; 2Sam 7,1-16. \17\ 17.1 Und es geschah, als David in seinem Haus wohnte, sagte David zum Propheten Nathan: Siehe, ich wohne in einem Haus aus Zedern, die Lade des Bundes des HERRN aber [wohnt] unter Zeltdecken. 17.2 Und Nathan sagte zu David: Tu alles, was du im Herzen hast! Denn Gott ist mit dir. 17.3 Und es geschah in jener Nacht, da geschah das Wort Gottes zu Nathan: 17.4 Geh hin und sage zu meinem Knecht David: So spricht der HERR: Nicht du sollst mir das Haus zur Wohnung bauen! 17.5 Wahrhaftig, nie habe ich in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich Israel heraufgefuehrt habe, bis zum heutigen Tag; sondern ich bin von Zelt zu Zelt und von Wohnung [zu Wohnung umhergezogen]. 17.6 In der ganzen [Zeit], die ich in ganz Israel umhergezogen bin, habe ich [da jemals] zu einem der Richter Israels, dem ich gebot, mein Volk zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut? 17.7 Und nun, so sollst du zu meinem Knecht, zu David, sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich selbst habe dich von der Weide genommen, hinter der Schafherde weg, dass du Fuerst sein solltest ueber mein Volk Israel. 17.8 Und ich bin mit dir gewesen ueberall, wohin du gegangen bist, und ich habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Und ich mache dir einen Namen, gleich dem Namen der Grossen, die auf Erden sind. 17.9 Und ich setze fuer mein Volk Israel einen Ort fest und pflanze es ein, dass es an seiner Staette [sicher] wohne und nicht mehr in Unruhe gerate; und die Soehne der Ruchlosigkeit sollen es nicht mehr aufreiben wie frueher, 17.10 und [zwar] seit den Tagen, da ich Richter ueber mein Volk Israel bestellt habe. Und ich werde alle deine Feinde demuetigen. So verkuendige ich dir [nun], dass der HERR dir ein Haus bauen wird. 17.11 Und es wird geschehen, wenn deine Tage erfuellt sind, so dass du zu deinen Vaetern hingehst, dann werde ich deinen Nachkommen nach dir aufstehen lassen, der von deinen Soehnen sein wird, und werde seine Koenigsherrschaft festigen. 17.12 Der wird mir ein Haus bauen; und ich werde seinen Thron festigen fuer ewig. 17.13 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Und ich will meine Gnade nicht von ihm weichen lassen, wie ich sie von dem habe weichen lassen, der vor dir war. 17.14 Und ich will ihm Bestand geben in meinem Haus und in meiner Koenigsherrschaft auf ewig; und sein Thron soll fest stehen fuer ewig. V. 15-27: 2Sam 7,17-29. 17.15 Nach all diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, so redete Nathan zu David. 17.16 Da ging der Koenig David hinein und setzte sich vor dem HERRN nieder und sagte: Wer bin ich, HERR, Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast? 17.17 Und das war noch zu gering in deinen Augen, o Gott! Und du hast sogar ueber das Haus deines Knechtes auf ferne [Zukunft] hin geredet. Und du hast mich angesehen nach der Weise eines hochgestellten Menschen, HERR, Gott! 17.18 Was soll David noch weiter zu dir [reden] von der Ehre an deinem Knecht? Du selbst hast ja deinen Knecht erkannt. 17.19 HERR, um deines Knechtes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Grosse getan, um [ihn] all diese grossen Dinge erkennen zu lassen. 17.20 HERR, niemand ist dir gleich, und es gibt keinen Gott ausser dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehoert haben. 17.21 Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation auf Erden, [fuer] die Gott hingegangen ist, [sie] sich zum Volk zu erloesen, um dir einen Namen zu machen [und] grosse und furchtgebietende Taten [zu tun], indem du vor deinem Volk, das du aus Aegypten erloest hast, Nationen vertrieben hast? 17.22 Und du hast dir dein Volk Israel zum Volk bestimmt fuer ewig; und du, HERR, bist ihr Gott geworden. 17.23 Und nun, HERR, das Wort, das du ueber deinen Knecht und ueber sein Haus geredet hast, moege sich ewig als zuverlaessig erweisen! Und tue, wie du geredet hast! 17.24 Ja, es moege sich als zuverlaessig erweisen! Und dein Name sei gross fuer ewig, dass man sage: Der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, ist Gott fuer Israel! Und das Haus deines Knechtes David moege fest stehen vor dir! 17.25 Denn du, mein Gott, hast das Ohr deines Knechtes geoeffnet [und gesagt], dass du ihm ein Haus bauen willst. Darum hat dein Knecht es gewagt, vor dir zu beten. 17.26 Und nun, HERR, du bist es, der da Gott ist, und du hast dieses Gute ueber deinen Knecht geredet. 17.27 Und nun, es hat dir gefallen, das Haus deines Knechtes zu segnen, dass es ewig vor dir sei; denn du, HERR, hast es gesegnet, und es wird gesegnet sein fuer ewig. Davids Kriege - Seine Beamten. 2Sam 8. \18\ 18.1 Und es geschah danach, da schlug David die Philister und demuetigte sie; und er nahm Gat und seine Tochterstaedte aus der Hand der Philister. 18.2 Er schlug auch die Moabiter; und die Moabiter wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten mussten. 18.3 David schlug auch Hadad-Eser, den Koenig von Zoba, bei Hamat, als er hinzog, um seine Macht am Strom Euphrat aufzurichten. 18.4 Und David nahm von ihm 1 000 Wagen und 7 000 Berittene und 20 000 Mann Fussvolk gefangen. Und David laehmte alle Wagen[pferde], aber 100 Wagen[pferde] liess er von ihm uebrig. 18.5 Da kamen die Aramaeer von Damaskus, um Hadad-Eser, dem Koenig von Zoba, zu helfen. David aber schlug unter den Aramaeern 22 000 Mann. 18.6 Und David setzte in Aram-Damaskus [Voegte] ein; und die Aramaeer wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten mussten. So half der HERR dem David ueberall, wohin er zog. 18.7 Und David nahm die goldenen Schilde, die den Knechten Hadad-Esers gehoerten, und brachte sie nach Jerusalem. 18.8 Und aus Tibhat und aus Kun, den Staedten Hadad-Esers, nahm David sehr viel Bronze; daraus machte Salomo das bronzene Meer und die Saeulen und die bronzenen Geraete. 18.9 Und als Toi, der Koenig von Hamat, hoerte, dass David die ganze Heeresmacht Hadad-Esers, des Koenigs von Zoba, geschlagen hatte, 18.10 sandte er seinen Sohn Hadoram zum Koenig David, um ihn nach seinem Wohlergehen zu fragen und ihm Glueck zu wuenschen, weil er gegen Hadad-Eser gekaempft und ihn geschlagen hatte - denn Hadad-Eser war Tois Kriegsgegner gewesen -, und [er brachte] allerlei goldene, silberne und bronzene Geraete [mit]. 18.11 Auch diese heiligte der Koenig David dem HERRN, samt dem Silber und Gold, das er von all den Nationen genommen hatte: von den Edomitern und von den Moabitern und von den Soehnen Ammon und von den Philistern und von den Amalekitern. 18.12 Und Abischai, der Sohn der Zeruja, schlug die Edomiter im Salztal, 18 000 [Mann]. 18.13 Und er setzte in Edom Voegte ein, und alle Edomiter wurden David zu Knechten. So half der HERR dem David ueberall, wohin er zog. 18.14 Und David war Koenig ueber ganz Israel. Und er uebte Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volk. 18.15 Und Joab, der Sohn der Zeruja, war ueber das Heer [gesetzt]. Und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Berater. 18.16 Und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Und Schawscha war Schreiber. 18.17 Und Benaja, der Sohn Jojadas, war ueber die Kreter und Pleter [gesetzt]. Und die Soehne Davids waren die Ersten zur Seite des Koenigs. Kriege gegen die Ammoniter und Aramaeer - Eroberung Rabbas. 2Sam 10. \19\ 19.1 Und es geschah danach, da starb Nahasch, der Koenig der Soehne Ammon; und sein Sohn wurde an seiner Stelle Koenig. 19.2 Und David sagte: Ich will Gnade erweisen an Hanun, dem Sohn des Nahasch, denn sein Vater hat Gnade an mir erwiesen. Und David sandte Boten, um ihn wegen seines Vaters zu troesten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Soehne Ammon zu Hanun, um ihn zu troesten. 19.3 Da sagten die Obersten der Soehne Ammon zu Hanun: Will David in deinen Augen [wirklich] deinen Vater ehren, wenn er Troester zu dir gesandt hat? Sind nicht seine Knechte zu dir gekommen, um das Land zu erforschen und auszukundschaften und umzukehren? 19.4 Da nahm Hanun die Knechte Davids und liess sie scheren und ihre Kleider zur Haelfte abschneiden bis ans Gesaess; und er schickte sie weg. 19.5 Und man ging und berichtete David von den Maennern. Da sandte er ihnen [Boten] entgegen, denn die Maenner waren sehr geschaendet; und der Koenig liess [ihnen] sagen: Bleibt in Jericho, bis euer Bart gewachsen ist, dann kommt zurueck! 19.6 Als nun die Soehne Ammon sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten Hanun und die Soehne Ammon tausend Talente Silber, um sich aus Mesopotamien und aus Aram-Maacha und aus Zoba [Streit-]Wagen und Reiter anzuwerben. 19.7 Und sie warben sich 32 000 [Streit-]Wagen und den Koenig von Maacha mit seinem Volk an; und die kamen und lagerten sich vor Medeba. Auch die Soehne Ammon sammelten sich aus ihren Staedten und kamen zum Kampf. 19.8 Als nun David [davon] hoerte, sandte er Joab aus und das ganze Heer, die Helden. 19.9 Und die Soehne Ammon zogen aus und ordneten sich am Eingang der Stadt zur Schlacht; und die Koenige, die gekommen waren, [standen] gesondert auf dem [freien] Feld. 19.10 Und als Joab sah, dass die Kampf-Front von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da waehlte er von allen Auserlesenen Israels [einen Teil] aus und ordnete sich [mit ihnen zur Schlacht] gegen die Aramaeer; 19.11 den Rest des [Kriegs-]Volkes aber uebergab er der Hand seines Bruders Abischai, und sie ordneten sich [zur Schlacht] gegen die Soehne Ammon. 19.12 Und er sagte: Wenn die Aramaeer staerker sind als ich, dann sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Soehne Ammon staerker sind als du, dann will ich dir helfen. 19.13 Sei stark und lass uns stark sein fuer unser Volk und fuer die Staedte unseres Gottes! Der HERR aber moege tun, was gut ist in seinen Augen. 19.14 Da rueckte Joab und das Volk, das bei ihm war, zum Kampf gegen die Aramaeer vor; und sie flohen vor ihm. 19.15 Als aber die Soehne Ammon sahen, dass Aram floh, da flohen auch sie vor seinem Bruder Abischai und zogen [sich] in die Stadt [zurueck]. Und Joab kam nach Jerusalem. 19.16 Als nun Aram sah, dass es vor Israel geschlagen war, da sandten sie Boten hin und liessen [auch] die Aramaeer, die jenseits des Stromes waren, [in den Kampf] ausziehen; und Schobach, der Heeroberste Hadad-Esers, [zog] vor ihnen her. 19.17 Das wurde David berichtet. Da versammelte er ganz Israel und ging ueber den Jordan, kam an sie heran und ordnete sich gegen sie. Und David ordnete sich zur Schlacht, den Aramaeern gegenueber. Und sie kaempften mit ihm. 19.18 Aram aber floh vor Israel, und David erschlug von Aram 7 000 Wagen[kaempfer] und 40 000 Mann Fussvolk. Auch den Heerobersten Schobach toetete er. 19.19 Als nun die Knechte Hadad-Esers sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, schlossen sie Frieden mit David und dienten ihm. Und die Aramaeer wollten den Soehnen Ammon nicht mehr helfen. V. 1-3: 2Sam 11,1; 12,26-31. \20\ 20.1 Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, zu der Zeit, wenn die Koenige [ins Feld] ausziehen, da fuehrte Joab die Heeresmacht [heran] und verheerte das Land der Soehne Ammon; und er kam und belagerte Rabba. David aber blieb in Jerusalem. Und Joab schlug Rabba und zerstoerte es. 20.2 Und David nahm ihrem Koenig die Krone vom Haupt; und er fand sie ein Goldtalent schwer, und ein Edelstein war an ihr; und sie kam auf das Haupt Davids. Und er brachte eine grosse Menge Beute aus der Stadt heraus. 20.3 Das Volk aber, das darin war, holte er heraus und stellte es an die Steinsaege, an die eisernen Pickel und an die Beile. So machte es David mit allen Staedten der Soehne Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurueck. Heldentaten der Maenner Davids. 2Sam 21,15-22. 20.4 Und es geschah danach, da entstand ein Kampf mit den Philistern bei Geser. Damals erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Sippai, einen von den Soehnen des Rafa; und sie wurden gedemuetigt. 20.5 Und wieder gab es einen Kampf mit den Philistern. Und Elhanan, der Sohn Jairs, erschlug Lachmi, den Bruder Goliats, den Gatiter; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum. 20.6 Und wieder kam es zum Kampf bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte [je] sechs Finger und Zehen, [zusammen] 24; und auch er war dem Rafa geboren worden. 20.7 Und er verhoehnte Israel; da erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schimas, des Bruders Davids. 20.8 Diese wurden dem Rafa in Gat geboren; und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Davids Volkszaehlung und deren Folgen. 2Sam 24. \21\ 21.1 Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zaehlen. 21.2 Und David sagte zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht hin, zaehlt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir [Bericht], damit ich ihre Zahl kenne! 21.3 Und Joab sagte: Der HERR moege zu seinem Volk, soviele sie sein moegen, hundertmal [mehr] hinzufuegen! Sind sie nicht alle, mein Herr und Koenig, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden? 21.4 Aber das Wort des Koenigs blieb fest gegen Joab. So zog Joab aus und zog durch ganz Israel und kam nach Jerusalem [zurueck]. 21.5 Und Joab gab David das Ergebnis der Volkszaehlung an. Und zwar gab es in ganz Israel 1 110 000 Mann, die das Schwert zogen, und in Juda 470 000 Mann, die das Schwert zogen. 21.6 Levi aber und Benjamin musterte er nicht mit ihnen; denn das Wort des Koenigs war Joab ein Greuel. 21.7 Und diese Sache war boese in den Augen Gottes, und er schlug Israel. 21.8 Da sagte David zu Gott: Ich habe sehr gesuendigt, dass ich diese Sache getan habe. Und nun lass doch die Schuld deines Knechtes voruebergehen! Denn ich habe sehr toericht gehandelt. 21.9 Und der HERR redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: 21.10 Geh hin, rede zu David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor. Waehle dir eins davon, dass ich es dir tue! 21.11 Und Gad kam zu David und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Nimm dir, 21.12 entweder drei Jahre Hungersnot oder drei Monate lang Niederlage vor deinen Bedraengern, wobei das Schwert deiner Feinde [dich] einholt, oder drei Tage das Schwert des HERRN und Pest im Land, und dass der Engel des HERRN Verderben bringt im ganzen Gebiet Israels! Und nun sieh zu, was fuer eine Antwort ich dem zurueckbringen soll, der mich gesandt hat. 21.13 Und David sagte zu Gad: Mir ist sehr angst! Lass mich doch in die Hand des HERRN fallen! Denn seine Erbarmungen sind sehr gross. Aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! 21.14 Da gab der HERR die Pest in Israel; und es fielen von Israel 70 000 Mann. 21.15 Und Gott sandte den Engel nach Jerusalem, um es zu vernichten. Und als er zu vernichten begann, sah es der HERR, und er hatte Mitleid wegen des Unheils. Und er sprach zu dem Engel, der vernichtete: Genug! Lass deine Hand jetzt sinken! Der Engel des HERRN stand aber [gerade] bei der Tenne Ornans, des Jebusiters. 21.16 Und als David seine Augen erhob, sah er den Engel des HERRN zwischen der Erde und dem Himmel stehen, sein Schwert gezueckt in seiner Hand, ausgestreckt ueber Jerusalem. Da fielen David und die Aeltesten, in Sacktuch gehuellt, auf ihr Angesicht. 21.17 Und David sagte zu Gott: Habe nicht ich befohlen, das Volk zu zaehlen? Bin ich es doch, der gesuendigt und Boeses getan hat! Aber diese Schafe, was haben sie getan? HERR, mein Gott, lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein, aber nicht gegen dein Volk mit dieser Plage! 21.18 Und der Engel des HERRN sprach zu Gad, dass er zu David sage, David solle hinaufgehen, um dem HERRN einen Altar zu errichten auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. 21.19 Da ging David hinauf auf das Wort Gads hin, das der im Namen des HERRN geredet hatte. 21.20 Und Ornan wandte sich um und sah den Engel; und seine vier Soehne bei ihm versteckten sich. Ornan aber drosch Weizen. 21.21 Und David kam zu Ornan heran; und Ornan blickte auf und sah David, und er ging aus der Tenne hinaus und warf sich vor David nieder, mit dem Gesicht zur Erde. 21.22 Und David sagte zu Ornan: Gib mir den Platz der Tenne, dass ich dem HERRN einen Altar darauf baue! Fuer den vollen Preis sollst du ihn mir geben, damit die Plage vom Volk abgewehrt wird. 21.23 Da sagte Ornan zu David: Nimm ihn dir! Mein Herr, der Koenig, tue, was gut ist in seinen Augen! Siehe, ich gebe die Rinder fuer die Brandopfer und die Dreschschlitten als [Brenn-]Holz und den Weizen zum Speisopfer; das alles gebe ich. 21.24 Aber der Koenig David sagte zu Ornan: Nein, sondern kaufen will ich es, [und zwar] fuer den vollen Preis. Denn ich will nicht, was dir gehoert, fuer den HERRN nehmen und umsonst Brandopfer opfern. 21.25 Und David gab Ornan fuer den Platz Gold im Gewicht von sechshundert Schekel. 21.26 Und David baute dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Heilsopfer. Und er rief zu dem HERRN, und der antwortete ihm mit Feuer, [das] vom Himmel auf den Altar des Brandopfers [fiel]. 21.27 Und der HERR sprach zu dem Engel, und der steckte sein Schwert wieder in seine Scheide. 21.28 Zu jener Zeit, als David sah, dass der HERR ihm auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, geantwortet hatte, [und] als er dort opferte - 21.29 die Wohnung des HERRN aber, die Mose in der Wueste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Hoehe bei Gibeon, 21.30 doch David konnte nicht hingehen [und] vor ihn [treten], um Gott zu suchen, denn er war von Schrecken erfasst vor dem Schwert des Engels des HERRN -, \22\ 22.1 da sagte David: Das hier soll das Haus Gottes, des HERRN, sein und das der Altar zum Brandopfer fuer Israel. Auftrag an Salomo, den Tempel zu bauen - Seine Einsetzung zum Koenig. V. 2-5: Kap. 29,1-5. 22.2 Und David befahl, dass man die Fremden versammeln solle, die im Land Israel waren; und er stellte sie an als Steinhauer, um Quader fuer den Bau des Hauses Gottes zu behauen. 22.3 Und David liess Eisen in Menge fuer die Naegel zu den Torfluegeln und fuer die Klammern bereitstellen; und Bronze in [einer] Menge, dass es nicht zu wiegen war; 22.4 auch Zedernholz ohne Zahl, denn die Sidonier und die Tyrer brachten Zedernholz in Menge zu David. 22.5 Und David sagte [sich]: Mein Sohn Salomo ist noch jung und zart. Das Haus aber, das dem HERRN gebaut werden soll, soll ueberaus gross werden, zum Preis und zum Ruhm in allen Laendern. So will ich denn [das Noetige] fuer ihn bereitstellen. Und so stellte David [Vorrat] in Menge bereit vor seinem Tod. V. 7-10: Kap. 17,1-14; 28,2-7; 2Sam 7,1-16. 22.6 Und er rief seinen Sohn Salomo und gebot ihm, dem HERRN, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen. 22.7 Und David sagte zu Salomo: Mein Sohn, ich selbst hatte in meinem Herzen [vor], dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen. 22.8 Aber das Wort des HERRN geschah zu mir, indem er sprach: Du hast Blut in Menge fliessen lassen und grosse Kriege gefuehrt. Du sollst meinem Namen kein Haus bauen! Denn viel Blut hast du vor mir auf die Erde fliessen lassen. 22.9 Siehe, ein Sohn wird dir geboren werden, der wird ein Mann der Ruhe sein, denn ich werde ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsum. Denn Salomo wird sein Name sein, und Frieden und Ruhe werde ich Israel geben in seinen Tagen. 22.10 Der soll meinem Namen ein Haus bauen; und er soll mir Sohn und ich will ihm Vater sein; und ich werde den Thron seiner Koenigsherrschaft ueber Israel festigen fuer ewig. - 22.11 Nun, mein Sohn, der HERR sei mit dir, dass es dir gelinge und du das Haus des HERRN, deines Gottes, bauest, wie er ueber dich geredet hat! 22.12 Auch dir wird der HERR Einsicht und Verstand geben, und er wird dich ueber Israel setzen, dass du das Gesetz des HERRN, deines Gottes, beachtest. 22.13 Dann wird es dir gelingen, wenn du darauf achtest, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu befolgen, die der HERR dem Mose fuer Israel geboten hat. Sei stark und mutig, fuerchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! 22.14 Und siehe, durch meine Bemuehung habe ich fuer das Haus des HERRN 100 000 Talente Gold und 1 000 000 Talente Silber bereitgestellt; und die Bronze und das Eisen sind nicht zu wiegen, denn es ist in [grosser] Menge vorhanden; auch Holz und Steine habe ich bereitgestellt, und du wirst noch mehr hinzufuegen. 22.15 Und Handwerker sind bei dir in Menge: Steinhauer und Arbeiter in Stein und Holz, und allerlei Sachverstaendige in jeder Arbeit. 22.16 Das Gold, das Silber und die Bronze und das Eisen sind nicht zu zaehlen. Mache dich auf und handle! Und der HERR sei mit dir! 22.17 Und David gebot allen Obersten Israels, seinem Sohn Salomo beizustehen: 22.18 Ist nicht der HERR, euer Gott, mit euch, und hat er euch nicht Ruhe verschafft ringsumher? Denn er hat die Bewohner des Landes in meine Hand gegeben, und das Land ist unterworfen vor dem HERRN und vor seinem Volk. 22.19 Richtet nun euer Herz und eure Seele darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen! Und macht euch auf und baut das Heiligtum Gottes, des HERRN, dass ihr die Lade des Bundes des HERRN und die Geraete des Heiligtums Gottes in das Haus bringt, das dem Namen des HERRN gebaut werden soll. \23\ 23.1 Und David war alt und der Tage satt; und er machte seinen Sohn Salomo zum Koenig ueber Israel. Zahl, Ordnung und Dienst der Leviten. 23.2 Und er versammelte alle Obersten Israels und die Priester und die Leviten. 23.3 Und die Leviten wurden gezaehlt von dreissig Jahren an und darueber; und ihre Zahl war, Kopf fuer Kopf, an Maennern 38 000. 23.4 [Und David sagte]: Von diesen sind 24 000 fuer die Aufsicht ueber die Arbeit am Haus des HERRN [bestimmt] und 6 000 [sollen] Aufseher und Richter [sein] 23.5 und 4 000 Torhueter und 4 000, die den HERRN loben mit den Instrumenten, die ich zum Loben gemacht habe. 23.6 Und David teilte sie in Abteilungen ein nach den Soehnen Levis, nach Gerschon, Kehat und Merari. 23.7 Von den Gerschonitern: Ladan und Schimi. 23.8 Die Soehne Ladans: das Oberhaupt, Jehiel, dann Setam und Joel, [zusammen] drei. 23.9 Die Soehne Schimis: Schelomit und Hasiel und Haran, [zusammen] drei. Diese waren die Familienoberhaeupter von Ladan. 23.10 Und die Soehne Schimis: Jahat, Sisa und Jeusch und Beria; das waren die Soehne Schimis, [zusammen] vier. 23.11 Und Jahat war das Oberhaupt und Sisa der zweite; und Jeusch und Beria hatten nicht viele Soehne, und so bildeten sie ein Vaterhaus, eine Dienstabteilung. 23.12 Die Soehne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiel, [zusammen] vier. 23.13 Die Soehne Amrams: Aaron und Mose. Und Aaron wurde ausgesondert, das Hochheilige zu heiligen, er und seine Soehne fuer ewig, vor dem HERRN Rauchopfer darzubringen, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen, fuer ewig. 23.14 Die Soehne des Mose, des Mannes Gottes, wurden dem Stamm des Levi zugerechnet. 23.15 Die Soehne Moses: Gerschom und Elieser. V. 16-23: Kap. 24,20-30. 23.16 Die Soehne Gerschoms: Schebuel, das Oberhaupt. 23.17 Und die Soehne Eliesers waren: Rehabja, das Oberhaupt; und Elieser hatte keine anderen Soehne; aber die Soehne Rehabjas waren ueberaus zahlreich. - 23.18 Die Soehne Jizhars: Schelomit, das Oberhaupt. 23.19 Die Soehne Hebrons: Jerija, das Oberhaupt, Amarja, der zweite, Jahasiel, der dritte, und Jekamam, der vierte. 23.20 Die Soehne Usiels: Micha, das Oberhaupt, und Jischija, der zweite. 23.21 Die Soehne Meraris: Machli und Muschi. Die Soehne Machlis: Eleasar und Kisch. 23.22 Und Eleasar starb, und er hatte keine Soehne, sondern [nur] Toechter; und die Soehne des Kisch, ihre Brueder, nahmen sie [zu Frauen]. 23.23 Die Soehne Muschis: Machli und Eder und Jeremot, [zusammen] drei. 23.24 Das waren die Soehne Levi nach ihren Vaterhaeusern, Familienoberhaeuptern, wie sie gemustert wurden nach der Zaehlung der Namen, Kopf fuer Kopf, die die Arbeit taten fuer den Dienst des Hauses des HERRN, von zwanzig Jahren an und darueber. 23.25 Denn David sagte: Der HERR, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe verschafft, und er wohnt in Jerusalem fuer ewig. 23.26 So haben auch die Leviten die Wohnung und alle ihre Geraete fuer ihren Dienst nicht mehr zu tragen - 23.27 denn nach den letzten Worten Davids ist das die Zaehlung der Soehne Levi von zwanzig Jahren an und darueber -, 23.28 denn ihr Platz ist an der Seite der Soehne Aaron zum Dienst am Haus des HERRN hinsichtlich der Vorhoefe und der Zellen und zur Reinigung alles Heiligen und [hinsichtlich] dessen, was im Dienst am Haus Gottes zu tun ist: 23.29 fuer die Schaubrote und fuer den Weizengriess zum Speisopfer und fuer die ungesaeuerten Fladen und fuer die Pfanne und fuer den Teig und fuer alles Hohl- und Laengenmass. 23.30 Und [ihre Aufgabe ist es], Morgen fuer Morgen anzutreten, um den HERRN zu preisen und zu loben, und ebenso am Abend, 23.31 und alle Brandopfer dem HERRN zu opfern an den Sabbaten, an den Neumonden und an den Festen, abgezaehlt nach der fuer sie geltenden Vorschrift, regelmaessig vor dem HERRN. 23.32 Und sie versahen den Dienst am Zelt der Begegnung und den Dienst am Heiligtum und den Dienst der Soehne Aaron, ihrer Brueder, bei der Bedienung des Hauses des HERRN. Abteilungen der Priester. V. 1-19: vgl. Kap. 5,27-34; 6,34-38. \24\ 24.1 Auch die Soehne Aaron hatten ihre Abteilungen: Die Soehne Aaron: Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar. 24.2 Und Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater, und sie hatten keine Soehne; und Eleasar und Itamar uebten den Priesterdienst aus. 24.3 Und David teilte sie [gemeinsam] mit Zadok von den Soehnen Eleasars und Ahimelech von den Soehnen Itamars nach ihrem Amt in ihren Dienst ein. V. 4-19: vgl. Neh 12,12-21. 24.4 Und die Soehne Eleasars wurden in der Gesamtzahl der Maenner zahlreicher befunden als die Soehne Itamars. Und sie teilten sie [so] ein: Von den Soehnen Eleasars sechzehn Haeupter fuer die Vaterhaeuser und von den Soehnen Itamars acht [Haeupter] fuer ihre Vaterhaeuser. 24.5 Und zwar teilten sie diese wie jene durch Lose ein, denn die Obersten des Heiligtums, die Obersten vor Gott, waren aus den Soehnen Eleasars und aus den Soehnen Itamars. 24.6 Und der Schreiber Schemaja, der Sohn Netanels, von Levi, schrieb sie auf in Gegenwart des Koenigs und der Obersten und des Priesters Zadok und Ahimelechs, des Sohnes Abjatars, und der Familienoberhaeupter, der Priester und der Leviten. Je ein Vaterhaus wurde ausgelost fuer Eleasar, und je eins wurde ausgelost fuer Itamar. 24.7 Und das erste Los kam heraus fuer Jojarib, fuer Jedaja das zweite, 24.8 fuer Harim das dritte, fuer Seorim das vierte, 24.9 fuer Malkija das fuenfte, fuer Mijamin das sechste, 24.10 fuer Hakkoz das siebte, fuer Abija das achte, 24.11 fuer Jeschua das neunte, fuer Schechanja das zehnte, 24.12 fuer Eljaschib das elfte, fuer Jakim das zwoelfte, 24.13 fuer Huppa das dreizehnte, fuer Jeschebab das vierzehnte, 24.14 fuer Bilga das fuenfzehnte, fuer Immer das sechzehnte, 24.15 fuer Hesir das siebzehnte, fuer Pizez das achtzehnte, 24.16 fuer Petachja das neunzehnte, fuer Jeheskel das zwanzigste, 24.17 fuer Jachin das einundzwanzigste, fuer Gamul das zweiundzwanzigste, 24.18 fuer Delaja das dreiundzwanzigste, fuer Maasja das vierundzwanzigste. 24.19 Das war ihre Amtsordnung fuer ihren Dienst, in das Haus des HERRN zu gehen nach ihrer Vorschrift [,die ihnen] durch ihren Vater Aaron [gegeben worden war], wie der HERR, der Gott Israels, ihm geboten hatte. V. 20-30: Kap. 23,16-23. 24.20 Und zu den uebrigen Soehnen Levis [gehoerten]: von den Soehnen Amrams: Schubael; von den Soehnen Schubaels: Jechdeja. - 24.21 Von Rehabja, von den Soehnen Rehabjas: das Oberhaupt, Jischija. - 24.22 Von den Jizharitern: Schelomit; von den Soehnen Schelomits: Jahat. - 24.23 Und von den Soehnen Hebrons: Jirija, [das Oberhaupt], Amarja, der zweite, Jahasiel, der dritte, Jekamam, der vierte. - 24.24 Die Soehne Usiels: Micha; von den Soehnen Michas: Schamir. 24.25 Der Bruder Michas war Jischija; von den Soehnen Jischijas: Secharja. - 24.26 Die Soehne Meraris: Machli und Muschi [und] die Soehne seines Sohnes Jaasia. 24.27 Die Soehne Meraris von seinem Sohn Jaasia: Schoham und Sakkur und Ibri; 24.28 von Machli: Eleasar, der hatte aber keine Soehne; 24.29 von Kisch die Soehne des Kisch: Jerachmeel; 24.30 und die Soehne Muschis: Machli und Eder und Jeremot. Das waren die Soehne der Leviten nach ihren Vaterhaeusern. 24.31 Und auch sie warfen Lose wie ihre Brueder, die Soehne Aarons, in Gegenwart des Koenigs David und Zadoks und Ahimelechs und der Familienoberhaeupter, der Priester und der Leviten, die Familie des Oberhauptes genauso wie [die] seines juengsten Bruders. Abteilungen der Saenger und Musiker. Kap. 6,16-32; 15,16-21; V. 2-4: V. 9-31. \25\ 25.1 Und David und die Obersten des Heeres sonderten die Soehne Asafs und Hemans und Jedutuns zum Dienst aus, die auf Zithern und auf Harfen und auf Zimbeln geisterfuellt spielten. Und ihre Zahl, [die Zahl] der Maenner, die ihren Dienst taten, war: 25.2 Von den Soehnen Asafs: Sakkur und Joseph und Netanja und Asarela, die Soehne Asafs, unter der Leitung Asafs, der nach der Anweisung des Koenigs geisterfuellt spielte. 25.3 Von Jedutun die Soehne Jedutuns: Gedalja und Zeri und Jesaja, Haschabja und Mattitja, und Schimi, [zusammen] sechs, unter der Leitung ihres Vaters Jedutun, der geisterfuellt auf der Zither spielte, um den HERRN zu preisen und zu loben. 25.4 Von Heman die Soehne Hemans: Bukkija und Mattanja, Usiel, Schubael und Jerimot, Hananja, Hanani, Eliata, Giddalti und Romamti-Eser, Joschbekascha, Malloti, Hotir, Mahasiot. 25.5 Alle diese waren Soehne Hemans, des Sehers des Koenigs nach der Zusage Gottes, seine Macht zu erhoehen; und Gott hatte dem Heman vierzehn Soehne und drei Toechter gegeben. 25.6 Alle diese [spielten] unter der Leitung ihrer Vaeter, Asaf und Jedutun und Heman, beim Gesang im Haus des HERRN auf Zimbeln, Harfen und Zithern, fuer den Dienst im Haus Gottes, nach der Anweisung des Koenigs. 25.7 Und es war ihre Zahl mit ihren Bruedern, die im Gesang fuer den HERRN geuebt waren, alles Meister, 288. V. 9-31: V. 2-4. 25.8 Und sie warfen Lose um [ihren] Dienst, der Kleine genauso wie der Grosse, der Meister mit dem Schueler. 25.9 Und das erste Los kam heraus fuer Asaf, fuer Joseph; [fuer] Gedalja das zweite: er und seine Brueder und seine Soehne waren zwoelf; 25.10 das dritte [fuer] Sakkur: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.11 das vierte fuer Zeri: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.12 das fuenfte [fuer] Netanja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.13 das sechste [fuer] Bukkija: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.14 das siebte fuer Asarela: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.15 das achte [fuer] Jesaja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.16 das neunte [fuer] Mattanja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.17 das zehnte [fuer] Schimi: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.18 das elfte [fuer] Asarel: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.19 das zwoelfte [fuer] Haschabja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.20 das dreizehnte [fuer] Schubael: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.21 das vierzehnte [fuer] Mattitja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.22 das fuenfzehnte fuer Jeremot: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.23 das sechzehnte fuer Hananja: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.24 das siebzehnte fuer Joschbekascha: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.25 das achtzehnte fuer Hanani: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.26 das neunzehnte fuer Malloti: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.27 das zwanzigste fuer Eliata: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.28 das einundzwanzigste fuer Hotir: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.29 das zweiundzwanzigste fuer Giddalti: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.30 das dreiundzwanzigste fuer Mahasiot: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf; 25.31 das vierundzwanzigste fuer Romamti-Eser: seine Soehne und seine Brueder, zwoelf. Abteilungen der Torhueter. V. 1-28: Kap. 9,14-32. \26\ 26.1 Zu den Abteilungen der Torhueter [gehoerten]: von den Korachitern: Meschelemja, der Sohn des Kore, von den Soehnen Asafs. 26.2 Und Meschelemja hatte Soehne: Secharja war der Erstgeborene, Jediael der zweite, Sebadja der dritte, Jatniel der vierte, 26.3 Elam der fuenfte, Johanan der sechste, Eljoenai der siebte. - 26.4 Und Obed-Edom hatte Soehne: Schemaja war der Erstgeborene, Josabad der zweite, Joach der dritte und Sachar der vierte und Netanel der fuenfte, 26.5 Ammiel der sechste, Issaschar der siebte, Peulletai der achte, denn Gott hatte ihn gesegnet. - 26.6 Und seinem Sohn Schemaja wurden [auch] Soehne geboren, die in dem Haus ihres Vaters herrschten, denn sie waren angesehene Maenner. 26.7 Die Soehne Schemajas: Otni und Refael und Obed, Elsabad und seine Brueder, tuechtige Maenner, Elihu und Semachja. 26.8 Alle diese von den Soehnen Obed-Edoms, sie und ihre Soehne und ihre Brueder, waren tuechtige Maenner, faehig zum Dienst, 62 von Obed-Edom. - 26.9 Und Meschelemja hatte Soehne und Brueder, tuechtige Maenner, achtzehn. - 26.10 Und Hosa, von den Soehnen Meraris, hatte Soehne: Schimri, war das Oberhaupt - obwohl er nicht der Erstgeborene war, machte sein Vater ihn doch zum Oberhaupt -, 26.11 Hilkija der zweite, Tebalja der dritte, Secharja der vierte. Alle Soehne und Brueder Hosas waren dreizehn. 26.12 Diese Abteilungen der Torhueter, die Gesamtzahl der Maenner, hatten die Aufgabe, ebenso wie ihre Brueder im Haus des HERRN zu dienen. 26.13 Und sie warfen Lose nach ihren Vaterhaeusern, ob klein, ob gross, fuer jedes Tor. 26.14 Und auf Meschelemja fiel das Los fuer den Osten. Und sie warfen Lose fuer seinen Sohn Secharja, der ein verstaendiger Ratgeber war; und sein Los fiel fuer den Norden. 26.15 Auf Obed-Edom fuer den Sueden; und seinen Soehnen [fiel] das Vorratshaus [zu]. 26.16 Auf Schuppim und auf Hosa fuer den Westen mit dem Tor Schallechet, an der aufsteigenden Strasse, Dienstabteilung neben Dienstabteilung. 26.17 Im Osten waren [taeglich] sechs Leviten, im Norden taeglich vier, im Sueden taeglich vier, und bei dem Vorratshaus je zwei; 26.18 am Parbar im Westen: vier an der Strasse, zwei am Parbar. 26.19 Das sind die Abteilungen der Torhueter von den Soehnen der Korachiter und von den Soehnen Meraris. Schatzmeister, Vorsteher und Richter. 26.20 Und die Leviten, ihre Brueder, waren ueber die Schaetze des Hauses Gottes und ueber die Schaetze an heiligen Gaben [gesetzt]. - 26.21 Die Soehne Ladans, die Soehne des Gerschoniters, die von Ladan, die Familienoberhaeupter von Ladan, dem Gerschoniter, die Jehieliter: 26.22 Die Soehne der Jehieliter, Setam und sein Bruder Joel, waren ueber die Schaetze des Hauses des HERRN [gesetzt]. - 26.23 Was die Amramiter, die Jizhariter, die Hebroniter, die Usieliter betrifft, 26.24 so war Schubael, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, Oberaufseher ueber die Schaetze. - 26.25 Und sein Bruder Elieser hatte einen Sohn, Rehabja, und dessen Sohn war Jesaja und dessen Sohn Joram und dessen Sohn Sichri und dessen Sohn Schelomit. 26.26 Dieser Schelomit und seine Brueder waren ueber alle Schaetze an heiligen Gaben [gesetzt], die der Koenig David und die Familienoberhaeupter, die Obersten ueber Tausend und ueber Hundert, und die Obersten des Heeres geweiht hatten - 26.27 von der Kriegsbeute und von dem Pluendergut hatten sie es geweiht zur Unterstuetzung des Hauses des HERRN -, 26.28 und [ueber] alles, was der Seher Samuel und Saul, der Sohn des Kisch, und Abner, der Sohn des Ner, und Joab, der Sohn der Zeruja, geweiht hatten. Alles Geweihte stand unter der Obhut Schelomits und seiner Brueder. - 26.29 Von den Jizharitern waren Kenanja und seine Soehne fuer die aeusseren Aufgaben, als Verwalter und Richter, ueber Israel [eingesetzt]. - 26.30 Von den Hebronitern waren Haschabja und seine Brueder, 1 700 tuechtige Maenner, zur Aufsicht ueber Israel diesseits des Jordan nach Westen hin in allen Aufgaben fuer den HERRN und im Dienst des Koenigs [eingesetzt]. - 26.31 Von den Hebronitern war Jirija das Oberhaupt - was die Hebroniter nach ihrer Geschlechterfolge und ihren Familien betrifft, so forschte man [unter ihnen] im vierzigsten Jahr der Koenigsherrschaft Davids, und es fanden sich unter ihnen angesehene Maenner in Jaser in Gilead -, 26.32 und seine Brueder, 2 700 tuechtige Maenner, waren Familienoberhaeupter. Und der Koenig David setzte sie ueber die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse, fuer alle Angelegenheiten Gottes und fuer die Angelegenheiten des Koenigs. Heerfuehrer, Stammesfuersten und Beamte. V. 1-15: Kap. 11,10-47; 2Sam 23,8-39. \27\ 27.1 Und [dies sind] die Soehne Israel nach ihrer Zahl, die Familienoberhaeupter und die Obersten ueber Tausend und ueber Hundert und ihre Verwalter, die dem Koenig dienten in allen Angelegenheiten der Abteilungen, die Monat fuer Monat antraten und abtraten, alle Monate des Jahres. Jede Abteilung [zaehlte] 24 000 Mann. 27.2 Ueber die erste Abteilung fuer den ersten Monat war Joschobam, der Sohn Sabdiels [eingesetzt]; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.3 Er war von den Soehnen des Perez [und war] das Oberhaupt aller Obersten des Heeres fuer den ersten Monat. 27.4 Und ueber die Abteilung des zweiten Monats war Dodai, der Ahoachiter [eingesetzt]; und von seiner Abteilung war Miklot Fuehrer; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.5 Der Oberste des dritten Heeres fuer den dritten Monat war Benaja, der Sohn des Priesters Jojada als Oberhaupt; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.6 Dieser Benaja war ein Held unter den Dreissig, und [Anfuehrer] ueber die Dreissig; und ueber seine Abteilung war sein Sohn Ammisabad [eingesetzt]. 27.7 Der vierte fuer den vierten Monat war Asael, der Bruder Joabs, und nach ihm sein Sohn Sebadja; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.8 Der fuenfte fuer den fuenften Monat war der Oberste Schamhut, der Serachiter; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.9 Der sechste fuer den sechsten Monat war Ira, der Sohn des Ikkesch, der Tekoiter; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.10 Der siebte fuer den siebten Monat war Helez, der Peletiter, von den Soehnen Ephraim; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.11 Der achte fuer den achten Monat war Sibbechai, der Huschatiter, von den Serachitern; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.12 Der neunte fuer den neunten Monat war Abieser, der Anatotiter, von den Benjaminitern; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.13 Der zehnte fuer den zehnten Monat war Mahrai, der Netofatiter, von den Serachitern; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.14 Der elfte fuer den elften Monat war Benaja, der Piratoniter, von den Soehnen Ephraim; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. 27.15 Der zwoelfte fuer den zwoelften Monat war Heldai, der Netofatiter von Otniel; und in seiner Abteilung waren 24 000 [Mann]. V. 16-22: 1Mo 35,23-26; 4Mo 1,5-16. 27.16 Und ueber die Staemme Israels [waren folgende eingesetzt]: Fuerst von den Rubenitern war Elieser, der Sohn Sichris; von den Simeonitern Schefatja, der Sohn Maachas; 27.17 von Levi Haschabja, der Sohn Kemuels; von Aaron Zadok; 27.18 von Juda Elihu, [einer] von den Bruedern Davids; von Issaschar Omri, der Sohn Michaels; 27.19 von Sebulon Jischmaja, der Sohn Obadjas; von Naftali Jeremot, der Sohn Asriels; 27.20 von den Soehnen Ephraim Hoschea, der Sohn Asasjas; von dem halben Stamm Manasse Joel, der Sohn Pedajas; 27.21 von der Haelfte des [Stammes] Manasse in Gilead Jiddo, der Sohn Secharjas; von Benjamin Jaasiel, der Sohn Abners; 27.22 von Dan Asarel, der Sohn Jerohams. Das sind die Obersten der Staemme Israels. 27.23 Und David nahm die Zahl derer von zwanzig Jahren und darunter nicht auf; denn der HERR hatte gesagt, dass er Israel mehren werde wie die Sterne des Himmels. 27.24 Joab, der Sohn der Zeruja, hatte zu zaehlen begonnen, aber er vollendete es nicht, denn es kam wegen dieser [Sache] ein Zorn ueber Israel. Und so wurde die Zahl nicht in die Aufzaehlung des Buches der Geschichte des Koenigs David aufgenommen. 27.25 Und ueber die Vorraete des Koenigs [in Jerusalem] war Asmawet, der Sohn Adiels, [eingesetzt]. Und ueber die Vorraete auf dem Feld, in den Staedten und in den Doerfern und in den Tuermen war Jonatan, der Sohn Usijas [eingesetzt]. 27.26 Und ueber die Feldarbeiter beim Ackerbau: Esri, der Sohn Kelubs. 27.27 Und ueber die Weinberge: Schimi, der Ramatiter; und ueber das, was in den Weinbergen an Weinvorraeten war: Sabdi, der Schifmiter. 27.28 Und ueber die Olivenbaeume und die Maulbeerfeigenbaeume, die in der Niederung waren: Baal-Hanan, der Gederiter; und ueber die Oelvorraete: Joas. 27.29 Und ueber die Rinder, die in [der] Scharon[ebene] weideten: Schitrai, der Scharoniter; und ueber die Rinder in den Ebenen: Schafat, der Sohn Adlais; 27.30 und ueber die Kamele: Obil, der Ismaeliter; und ueber die Eselinnen: Jechdeja, der Meronotiter; 27.31 und ueber die Schafe: Jasis, der Hagariter. Alle diese waren Verwalter des Eigentums, das der Koenig David hatte. 27.32 Und Jonatan, der Onkel Davids, war Ratgeber; er war ein einsichtiger [und] schriftkundiger Mann. Und Jehiel, der Sohn Hachmonis, war bei den Soehnen des Koenigs. 27.33 Und Ahitofel war [auch] Ratgeber des Koenigs. Und Huschai, der Arkiter, war Freund des Koenigs. 27.34 Und nach Ahitofel waren [es] Jojada, der Sohn Benajas, und Abjatar. Und Joab war Heeroberster des Koenigs. Ansprache Davids vor den Obersten des Volkes - Auftrag zum Tempelbau und Einsetzung Salomos zum Koenig. \28\ 28.1 Und David versammelte alle Obersten Israels, die Obersten der Staemme und die Obersten der Abteilungen, die dem Koenig dienten, und die Obersten ueber Tausend und die Obersten ueber Hundert und die Verwalter ueber das ganze Eigentum und den ganzen Viehbestand des Koenigs und seiner Soehne samt den Hofbeamten und den Helden und allen angesehenen Maennern nach Jerusalem. V. 2-7: Kap. 17,1-14; 22,7-10; 2Sam 7,1-16. 28.2 Und der Koenig David erhob sich, [stellte sich] auf seine Fuesse und sagte: Hoert mich, meine Brueder und mein Volk! Ich hatte [mir] in meinem Herzen [vorgenommen], ein Haus der Ruhe zu bauen fuer die Lade des Bundes des HERRN und fuer den Schemel der Fuesse unseres Gottes; und ich stellte [Material] bereit, es zu bauen. 28.3 Aber Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen! Denn du bist ein Mann der Kriege und hast Blut fliessen lassen. 28.4 Und der HERR, der Gott Israels, hat mich aus dem ganzen Haus meines Vaters erwaehlt, damit ich Koenig ueber Israel sei fuer ewig. Denn Juda hat er zum Fuersten erwaehlt und im Haus Juda das Haus meines Vaters, und unter den Soehnen meines Vaters hat er an mir Gefallen gehabt, so dass er mich zum Koenig machte ueber ganz Israel. 28.5 Und von allen meinen Soehnen - denn der HERR hat mir viele Soehne gegeben - hat er meinen Sohn Salomo erwaehlt, dass er auf dem Thron der Koenigsherrschaft des HERRN ueber Israel sitze. 28.6 Und er sprach zu mir: Dein Sohn Salomo, er soll mein Haus und meine Hoefe bauen! Denn ich habe ihn mir zum Sohn erwaehlt, und ich will ihm Vater sein. 28.7 Und ich werde seine Koenigsherrschaft bestaetigen fuer ewig, wenn er daran festhalten wird, meine Gebote und meine Rechtsbestimmungen zu tun, wie es heute [der Fall] ist. 28.8 Und nun, vor den Augen von ganz Israel, der Versammlung des HERRN, und vor den Ohren unseres Gottes: Beachtet und sucht alle Gebote des HERRN, eures Gottes, damit ihr dieses gute Land besitzt und es euren Soehnen nach euch vererbt fuer ewig. 28.9 Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und mit williger Seele! Denn der HERR erforscht alle Herzen, und alles Streben der Gedanken kennt er. Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verlaesst, wird er dich verwerfen fuer ewig. 28.10 Sieh nun, dass der HERR dich erwaehlt hat, [ihm] ein Haus zu bauen als Heiligtum! Sei stark und handle! Der Plan des Tempels. 28.11 Und David gab seinem Sohn Salomo den Plan der Vorhalle [des Tempels] und seiner Gebaeude und seiner Schatzkammern und seiner Obergemaecher und seiner Innenraeume und des Raumes der Deckplatte; 28.12 und den Plan von allem, was durch den Geist in ihm war: fuer die Hoefe des Hauses des HERRN und alle Zellen ringsum; fuer die Schatzkammern des Hauses Gottes und die Schatzkammern der heiligen Gaben; 28.13 und fuer die Abteilungen der Priester und Leviten und fuer alle Dienstarbeiten im Haus des HERRN; und fuer alle Geraete des Dienstes im Haus des HERRN; V. 14-19: 2Chr 4,7-5,1. 28.14 fuer das Gold gemaess dem Goldgewicht fuer alle Geraete jedes Dienstes; fuer alle silbernen Geraete gemaess dem Gewicht fuer alle Geraete jedes Dienstes. 28.15 Und [er gab] das Gewicht fuer die goldenen Leuchter [an] und fuer ihre goldenen Lampen gemaess dem Gewicht jedes Leuchters und seiner Lampen; und fuer die silbernen Leuchter gemaess dem Gewicht eines Leuchters und seiner Lampen, je nach der Aufgabe jedes Leuchters; 28.16 und das Goldgewicht fuer die Tische der Schaubrote, fuer jeden Tisch; und das Silber fuer die silbernen Tische; 28.17 und die Gabeln und die Sprengschalen und die Kannen aus reinem Gold; und [das Gewicht] fuer die goldenen Becher nach dem Gewicht jedes Bechers; und fuer die silbernen Becher gemaess dem Gewicht jedes Bechers; 28.18 und fuer den Rauchopferaltar aus gelaeutertem Gold gemaess [seinem] Gewicht; und den Plan des Wagens der Cherubim von Gold, die [die Fluegel] ausbreiten und die Lade des Bundes des HERRN beschirmen. - 28.19 Das alles hat er mich aufgrund einer Schrift aus der Hand des HERRN gelehrt, alle Arbeiten des Plans. 28.20 Und David sagte zu seinem Sohn Salomo: Sei stark und mutig, und handle; fuerchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! Denn Gott, der HERR, mein Gott, wird mit dir sein. Er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen, bis alle Arbeit fuer den Dienst des Hauses des HERRN vollendet ist. 28.21 Und siehe, da sind die Abteilungen der Priester und der Leviten fuer jeden Dienst des Hauses Gottes; und in aller Arbeit sind bei dir solche, die bereitwillig und geschickt sind zu jedem Dienst, und die Obersten und das ganze Volk fuer alle deine Anordnungen. Beisteuer zum Tempelbau. V. 1-5: Kap. 22,2-5. \29\ 29.1 Und der Koenig David sagte zu der ganzen Versammlung: Mein Sohn Salomo, der einzige, den Gott erwaehlt hat, ist noch jung und zart; das Werk aber ist gross, denn nicht fuer einen Menschen ist dieser Palast, sondern fuer Gott den HERRN. 29.2 Und mit all meiner Kraft habe ich fuer das Haus meines Gottes bereitgestellt: das Gold fuer das goldene [Geraet] und das Silber fuer das silberne und die Bronze fuer das bronzene, das Eisen fuer das eiserne und das Holz fuer das hoelzerne [Geraet]; Onyxsteine und eingefasste Steine, Steine zur Verzierung und Mosaiksteine und allerlei Edelsteine und Alabastersteine in Menge. 29.3 Und ausserdem, weil ich Gefallen habe an dem Haus meines Gottes, habe ich, was ich als Eigentum an Gold und Silber [selbst] besitze, fuer das Haus meines Gottes gegeben, ueber all das hinaus, was ich fuer das Haus des Heiligtums bereitgestellt habe: 29.4 3 000 Talente Gold von Gold aus Ofir, und 7 000 Talente gelaeutertes Silber, zum Ueberziehen der Waende der Raeume; 29.5 Gold fuer das goldene und Silber fuer das silberne [Geraet] und fuer jede Arbeit von Kuenstlerhand. Wer ist nun bereitwillig, heute seine Hand [ebenso] fuer den HERRN zu fuellen? 29.6 Und die Obersten der Sippen und die Obersten der Staemme Israels und die Obersten ueber Tausend und ueber Hundert und die Obersten ueber den koeniglichen Dienst zeigten sich bereitwillig; 29.7 und sie gaben fuer die Arbeit am Haus Gottes 5 000 Talente Gold und 10 000 Dariken und 10 000 Talente Silber und 18 000 Talente Bronze und 100 000 Talente Eisen. 29.8 Und bei wem sich [Edel]steine fanden, der gab sie fuer den Schatz des Hauses des HERRN in die Hand Jehiels, des Gerschoniters. 29.9 Und das Volk freute sich ueber ihre Bereitwilligkeit, denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereitwillig fuer den HERRN; und auch der Koenig David freute sich mit grosser Freude. Davids Gebet - Salbung Salomos und Zadoks - Davids Tod. 29.10 Und David pries den HERRN vor den Augen der ganzen Versammlung, und David sprach: Gepriesen seist du, HERR, Gott unseres Vaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit! 29.11 Dein, HERR, ist die Groesse und die Staerke und die Herrlichkeit und der Glanz und die Majestaet; denn alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, HERR, ist das Koenigtum, und du bist ueber alles erhaben als Haupt. 29.12 Und Reichtum und Ehre kommen von dir, und du bist Herrscher ueber alles. Und in deiner Hand sind Macht und Staerke, und in deiner Hand [liegt es], einen jeden gross und stark zu machen. 29.13 Und nun, unser Gott, wir preisen dich, und wir loben deinen herrlichen Namen. 29.14 Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir imstande waren, auf solche Weise freigebig zu sein? Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben. 29.15 Denn wir sind Fremde vor dir und Beisassen wie alle unsere Vaeter; wie ein Schatten sind unsere Tage auf Erden, und es gibt keine Hoffnung. 29.16 HERR, unser Gott, diese ganze Menge, die wir bereitgestellt haben, um dir ein Haus zu bauen fuer deinen heiligen Namen, von deiner Hand ist sie, und das alles ist dein. 29.17 Ich habe erkannt, mein Gott, dass du das Herz pruefst, und an Aufrichtigkeit hast du Gefallen. Ich [nun], in Aufrichtigkeit meines Herzens habe ich das alles bereitwillig gegeben; und ich habe jetzt mit Freuden gesehen, dass [auch] dein Volk, das sich hier befindet, dir bereitwillig gegeben hat. 29.18 HERR, Gott unserer Vaeter Abraham, Isaak und Israel, bewahre dieses fuer ewig als Streben der Gedanken im Herzen deines Volkes, und richte ihr Herz zu dir! 29.19 Und meinem Sohn Salomo gib ein ungeteiltes Herz, deine Gebote, deine Zeugnisse und deine Ordnungen zu beachten und das alles zu tun und den Palast zu bauen, den ich vorbereitet habe! 29.20 Und David sagte zu der ganzen Versammlung: Preist doch den HERRN, euren Gott! Und die ganze Versammlung pries den HERRN, den Gott ihrer Vaeter; und sie verneigten sich und warfen sich nieder vor dem HERRN und vor dem Koenig. 29.21 Und am folgenden Tage brachten sie Schlachtopfer dem HERRN dar, und sie opferten dem HERRN Brandopfer: tausend Jungstiere, tausend Widder, tausend Laemmer und ihre Trankopfer und Schlachtopfer in Menge fuer ganz Israel. 29.22 Und sie assen und tranken vor dem HERRN an jenem Tag mit grosser Freude. Und sie machten Salomo, den Sohn Davids, zum zweitenmal zum Koenig. Und ihn salbten sie dem HERRN zum Fuersten und Zadok zum Priester. 29.23 So setzte sich Salomo auf den Thron des HERRN als Koenig anstelle seines Vaters David, und er hatte Gelingen; und ganz Israel gehorchte ihm. 29.24 Und alle Obersten und die Helden und auch alle Soehne des Koenigs David unterwarfen sich dem Koenig Salomo. 29.25 Und der HERR machte Salomo ueberaus gross vor den Augen von ganz Israel, und er gab ihm Majestaet der Koenigsherrschaft, wie sie vor ihm bei keinem Koenig ueber Israel gewesen war. 29.26 So regierte David, der Sohn Isais, ueber ganz Israel. 29.27 Und die Tage, die er ueber ganz Israel regierte, waren vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben Jahre, und in Jerusalem regierte er 33 [Jahre]. 29.28 Und er starb in gutem Alter, satt an Tagen, Reichtum und Ehre. Und sein Sohn Salomo wurde an seiner Stelle Koenig. 29.29 Und die Geschichte des Koenigs David, die fruehere und die spaetere, siehe, die ist geschrieben in der Geschichte des Sehers Samuel, und in der Geschichte des Propheten Nathan und in der Geschichte Gads, des Schauenden; 29.30 dazu seine ganze Regierung und seine Macht und die Zeiten, die ueber ihn und ueber Israel und ueber alle Koenigreiche der Laender dahingegangen sind.  Das zweite Buch der Chronik. Salomos Opfer und Gebet um Weisheit - Sein Reichtum. \1\ 1.1 Und Salomo, der Sohn Davids, erstarkte in seiner Koenigsherrschaft. Und der HERR, sein Gott, war mit ihm und machte ihn ueberaus gross. V. 2-13: 1Koe 3,4-15. 1.2 Und Salomo sprach zu ganz Israel, zu den Obersten ueber Tausend und ueber Hundert und zu den Richtern und zu allen Fuersten von ganz Israel, den Familienoberhaeuptern. 1.3 Und sie, Salomo und die ganze Versammlung mit ihm, gingen zu der Hoehe, die bei Gibeon war. Denn dort war das Begegnungszelt Gottes, das Mose, der Knecht des HERRN, in der Wueste gemacht hatte. - 1.4 Die Lade Gottes jedoch hatte David von Kirjat-Jearim heraufgebracht an [die Stelle, die] David fuer sie hergerichtet hatte; denn er hatte ihr in Jerusalem ein Zelt aufgeschlagen. - 1.5 Und der bronzene Altar, den Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, gemacht hatte, war dort vor der Wohnung des HERRN. Und Salomo und die Versammlung suchten ihn [dort] auf. 1.6 Und Salomo opferte dort vor dem HERRN auf dem bronzenen Altar, der bei dem Zelt der Begegnung war; und er opferte auf ihm tausend Brandopfer. 1.7 In jener Nacht erschien Gott dem Salomo und sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll! 1.8 Und Salomo sagte zu Gott: Du selbst hast ja an meinem Vater David grosse Gnade erwiesen; und du hast mich zum Koenig gemacht an seiner Stelle. 1.9 Und nun, HERR, Gott, moege sich dein Wort an meinen Vater David als zuverlaessig erweisen! Denn du hast mich zum Koenig gemacht ueber ein Volk, [das] zahlreich [ist] wie der Staub der Erde. 1.10 Gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, damit ich vor diesem Volk aus- und eingehen kann! Denn wer kann dieses, dein grosses Volk richten? - 1.11 Da sprach Gott zu Salomo: Weil dir dies am Herzen lag und du nicht gebeten hast um Reichtum, Gueter und Ehre oder um das Leben derer, die dich hassen, und [weil du] auch nicht um viele Tage gebeten, sondern um Weisheit und Erkenntnis fuer dich gebeten hast, damit du mein Volk richten kannst, ueber das ich dich zum Koenig gemacht habe, 1.12 so sind dir Weisheit und Erkenntnis gegeben. Und Reichtum und Gueter und [auch] Ehre will ich dir geben, wie sie die Koenige, die vor dir gewesen sind, nicht gehabt haben und wie sie nach dir keiner haben wird. 1.13 Und Salomo kam von der Hoehe, die bei Gibeon war, von [der Stelle] vor dem Zelt der Begegnung, nach Jerusalem. Und er regierte ueber Israel. V. 14-17: 1Koe 10,26-29. 1.14 Und Salomo brachte Streitwagen und Pferde zusammen, und er hatte 1 400 Streitwagen und 12 000 Pferde. Und er legte sie in die Wagenstaedte und zu dem Koenig nach Jerusalem. 1.15 Und der Koenig machte das Silber und das Gold in Jerusalem an Menge den Steinen gleich, und die Zedern machte er [an Menge] den Maulbeerfeigenbaeumen gleich, die in der Niederung sind. 1.16 Und die Ausfuhr der Pferde fuer Salomo [erfolgte] aus Aegypten und aus Koe. Die Aufkaeufer des Koenigs holten [sie] aus Koe gegen Bezahlung. 1.17 Bei der Ausfuhr aus Aegypten handelte man einen Wagen fuer 600 [Schekel] Silber und ein Pferd fuer 150. Und so fuehrte man [sie] fuer alle Koenige der Hetiter und fuer die Koenige von Aram durch die Aufkaeufer [wieder] aus. 1.18 Und Salomo gedachte, ein Haus fuer den Namen des HERRN zu bauen sowie ein Haus fuer seine Koenigsherrschaft. Salomos Vertrag mit Hiram - Vorbereitungen zum Tempelbau. 1Koe 5,15-32. \2\ 2.1 Und Salomo zaehlte 70 000 Lasttraeger ab und 80 000 Steinhauer im Gebirge und 3 600 Aufseher ueber sie. 2.2 Und Salomo sandte zu Hiram, dem Koenig von Tyrus, und liess [ihm] sagen: Wie du es bei meinem Vater David getan und ihm Zedern gesandt hast, damit er sich ein Haus baute, um darin zu wohnen, [so tu es auch bei mir]! 2.3 Siehe, ich will dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus bauen, um es ihm zu weihen, um wohlriechendes Raeucherwerk als Rauchopfer vor ihm darzubringen und [um] das staendige Schaubrot [aufzulegen] und morgens und abends Brandopfer [zu opfern] an den Sabbaten und an den Neumonden und an den Festen des HERRN, unseres Gottes. Das ist fuer ewig Israel auferlegt. 2.4 Und das Haus, das ich bauen will, soll gross sein; denn unser Gott ist groesser als alle Goetter. 2.5 Aber wer kann ihm ein Haus bauen? Denn die Himmel und die Himmel der Himmel koennen ihn nicht fassen. Und wer bin ich, dass ich ihm ein Haus bauen sollte, es sei denn, um Rauchopfer vor ihm darzubringen? 2.6 Und nun sende mir einen Mann, der darin erfahren ist, in Gold und in Silber und in Bronze und in Eisen und in rotem Purpur und Karmesin und violettem Purpur zu arbeiten, und der Gravierungen zu machen versteht, zusammen mit den Kuenstlern, die bei mir in Juda und in Jerusalem sind, die mein Vater David bestellt hat! 2.7 Und sende mir Zedern-, Wacholder- und Almuggimholz vom Libanon! Denn ich weiss, dass deine Knechte das Holz des Libanon zu schlagen verstehen. Und siehe, meine Knechte sollen mit deinen Knechten zusammenarbeiten. 2.8 Und man soll mir Holz zubereiten in Menge. Denn das Haus, das ich bauen will, soll gross und wunderbar sein. 2.9 Und siehe, ich werde deinen Knechten, den Holzfaellern, die das Holz schlagen, Weizen zur Verpflegung geben, 20 000 Kor, und 20 000 Kor Gerste und 20 000 Bat Wein und 20 000 Bat Oel. 2.10 Und Hiram, der Koenig von Tyrus, antwortete in einem Schreiben und sandte es an Salomo: Weil der HERR sein Volk liebt, hat er dich zum Koenig ueber sie gemacht. 2.11 Und Hiram sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht hat, dass er dem Koenig David einen weisen Sohn gegeben hat, voller Verstand und Einsicht, der dem HERRN ein Haus bauen will und ein Haus fuer seine Koenigsherrschaft! 2.12 So sende ich nun einen kunstfertigen, einsichtsvollen Mann, Hiram-Abi, 2.13 den Sohn einer Frau von den Toechtern Dan. Und sein Vater war ein Tyrer. Er versteht, in Gold und Silber zu arbeiten, in Bronze, in Eisen, in Steinen und in Holz, in rotem Purpur, in violettem Purpur und in Byssus und in Karmesin und jegliche Gravierung zu machen und jeden Entwurf zu ersinnen, der ihm aufgegeben wird, zusammen mit deinen Kuenstlern und den Kuenstlern meines Herrn David, deines Vaters. 2.14 Und nun, den Weizen und die Gerste, das Oel und den Wein, von denen mein Herr gesprochen hat, moege er seinen Knechten senden. 2.15 Wir aber, wir werden Holz vom Libanon schlagen nach all deinem Bedarf und werden es dir in Floessen auf dem Meer nach Jafo bringen. Du kannst es dann nach Jerusalem hinaufschaffen. 2.16 Und Salomo zaehlte alle Fremden, die im Land Israel waren, nach der Zaehlung, die [schon] sein Vater David unter ihnen vorgenommen hatte; und es fanden sich 153 600. 2.17 Und er machte von ihnen 70 000 zu Lasttraegern und 80 000 zu Steinhauern im Gebirge und 3 600 zu Aufsehern, um das Volk zur Arbeit anzuhalten. Salomos Tempelbau. V. 1-14: 1Koe 6. \3\ 3.1 Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem, auf dem Berg Morija, wo der HERR seinem Vater David erschienen war, an der Stelle, die David bestimmt hatte, auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. 3.2 Und er fing an zu bauen im zweiten Monat, am zweiten [Tag] im vierten Jahr seiner Regierung. 3.3 Und dies waren die Grundmasse, die Salomo fuer den Bau des Hauses Gottes festlegte: die Laenge, nach dem frueheren Ellenmass, war sechzig Ellen und die Breite zwanzig Ellen. - 3.4 Und die Vorhalle, die der Laenge nach vor der Breite des Hauses war, [war] zwanzig Ellen und die Hoehe 121. Und er ueberzog sie innen mit reinem Gold. 3.5 Und den grossen Raum verkleidete er mit Zypressenholz, und [er] verkleidete es mit gutem Gold. Und er brachte Palmen und Kettenwerk darauf an. 3.6 Und er belegte das Haus mit Edelsteinen zum Schmuck. Das Gold aber war Gold aus Parwajim. 3.7 Und er verkleidete das Haus, die Balken, die Schwellen und seine Waende und seine Tuerfluegel mit Gold, und an den Waenden hatte er Cherubim eingeschnitzt. 3.8 Und er machte das Haus des Allerheiligsten. Seine Laenge vor der Breite des Hauses her war zwanzig Ellen und seine Breite zwanzig Ellen. Und er verkleidete es mit gutem Gold [im Gewicht] von sechshundert Talenten. 3.9 Und das Gewicht der Naegel war etwa fuenfzig Schekel Gold. Auch die Obergemaecher verkleidete er mit Gold. 3.10 Und er machte im Haus des Allerheiligsten zwei Cherubim, eine Bildhauerarbeit. Und man ueberzog sie mit Gold. 3.11 Und die Fluegel der Cherubim - ihre Laenge war zwanzig Ellen -: Der Fluegel des einen, von fuenf Ellen, beruehrte die [eine] Wand des Hauses; und der andere Fluegel, von fuenf Ellen, beruehrte den Fluegel des andern Cherubs; 3.12 und der Fluegel des andern Cherubs, von fuenf Ellen, beruehrte die [andere] Wand des Hauses; und der andere Fluegel, von fuenf Ellen, stiess an den Fluegel des einen Cherubs. 3.13 Die Fluegel dieser Cherubim waren - ausgebreitet - zwanzig Ellen. Und sie selbst standen auf ihren Fuessen, und ihre Gesichter waren dem Raum zugewandt. 3.14 Und er machte den Vorhang aus violettem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus und brachte Cherubim darauf an. V. 15-17: 1Koe 7,15-20. 3.15 Und er machte vor dem Haus zwei Saeulen. 35 Ellen war die Laenge; und das Kapitell, das oben auf ihr war, [mass] fuenf Ellen. 3.16 Und er machte Ketten im Hinterraum und brachte sie oben auf die Saeulen. Und er machte hundert Granataepfel und befestigte sie an den Ketten. 3.17 Und er stellte die Saeulen vor dem Tempel auf, eine zur Rechten und eine zur Linken; und er gab der Rechten den Namen Jachin und der Linken den Namen Boas. Tempelausstattung. \4\ 4.1 Und er machte einen bronzenen Altar. Zwanzig Ellen war seine Laenge und zwanzig Ellen seine Breite und zehn Ellen seine Hoehe. V. 2-6: 1Koe 7,23-39. 4.2 Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem [einen] Rand bis zu seinem [anderen] Rand, ringsum rund, und fuenf Ellen seine Hoehe. Und eine Messschnur von dreissig Ellen umspannte es ringsherum. 4.3 Und unter ihm waren Gestalten von Rindern, die es ringsherum umgaben, [je] zehn auf die Elle, das Meer ringsum einschliessend. In zwei Reihen waren die Rinder bei seinem Guss [mit]gegossen worden. 4.4 Es stand auf zwoelf Rindern. Drei waren nach Norden gewandt, drei waren nach Westen gewandt, drei waren nach Sueden gewandt, drei waren nach Osten gewandt. Und das Meer war oben auf ihnen, und ihre Hinterteile waren alle nach innen [gekehrt]. 4.5 Seine Dicke war eine Handbreit und sein Rand wie der Rand eines Bechers, gearbeitet als Lilienbluete. An Inhalt fasste es dreitausend Bat. 4.6 Und er machte zehn Kessel. Und er stellte fuenf zur Rechten und fuenf zur Linken auf, damit man darin wusch; was zum Brandopfer gehoert, spuelte man darin ab. Und das Meer war fuer die Priester, damit sie sich darin wuschen. Kap. 4,7-5,1: 1Koe 7,40-51; 1Chr 28,14-19. 4.7 Und er machte die zehn goldenen Leuchter gemaess ihrer Vorschrift, und er stellte sie im Tempel auf, fuenf zur Rechten und fuenf zur Linken. 4.8 Und er machte zehn Tische und stellte sie in den Tempel, fuenf zur Rechten und fuenf zur Linken. Und er machte hundert goldene Sprengschalen. 4.9 Und er machte den Vorhof fuer die Priester und den grossen Hof und die Fluegeltueren zu dem Hof; und ihre Fluegel ueberzog er mit Bronze. 4.10 Und das Meer stellte er an der rechten Seite ostwaerts, in Richtung Sueden auf. 4.11 Und Hiram machte die Toepfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. - Und so vollendete Hiram die Arbeit an dem Werk, das er fuer den Koenig Salomo im Haus Gottes ausfuehrte: 4.12 zwei Saeulen und die kugelfoermigen Kapitelle oben auf den beiden Saeulen; und die beiden Geflechte, um die beiden kugelfoermigen Kapitelle, die oben auf den Saeulen waren, zu bedecken; 4.13 und die vierhundert Granataepfel fuer die beiden Geflechte: zwei Reihen Granataepfel fuer das einzelne Geflecht, um die beiden kugelfoermigen Kapitelle, die auf der Oberseite der Saeulen waren, zu bedecken. 4.14 Und er machte die Gestelle und machte die Kessel auf den Gestellen, 4.15 das eine Meer und die zwoelf Rinder darunter 4.16 und die Toepfe und die Schaufeln und die Fleischgabeln. Alle dazugehoerigen Geraete machte Hiram-Abiw dem Koenig Salomo fuer das Haus des HERRN aus polierter Bronze. 4.17 In der Jordanebene liess der Koenig sie giessen in der Erdgiesserei zwischen Sukkot und Zereda. 4.18 Und Salomo machte alle diese Geraete in sehr grosser Menge; denn das Gewicht der Bronze war nicht feststellbar. 4.19 Und Salomo machte all die Geraete, die das Haus Gottes [brauchte], und zwar den goldenen Altar und die Tische, auf denen die Schaubrote [liegen], 4.20 und die Leuchter und ihre Lampen aus gediegenem Gold, dass sie gemaess der Vorschrift vor dem Hinterraum angezuendet wuerden, 4.21 und die Blueten und die Lampen und die Dochtscheren aus Gold - das [alles] war reinstes Gold - 4.22 und die Messer und die Sprengschalen und die Schalen und die Feuerbecken aus gediegenem Gold; und den Eingang des Hauses, seine inneren Tuerfluegel, [die] zum Allerheiligsten [fuehrten], und die Tuerfluegel des Hauses zum Tempelraum aus Gold. \5\ 5.1 So wurde das ganze Werk vollendet, das Salomo fuer das Haus des HERRN machte. Und Salomo brachte die heiligen Gaben seines Vaters David hinein, naemlich das Silber und das Gold und alle Geraete. Er legte sie in die Schatzkammern des Hauses Gottes. Tempelweihe. V. 2-14: 1Koe 8,1-11. 5.2 Damals versammelte Salomo die Aeltesten von Israel und alle Oberhaeupter der Staemme, die Fuersten der Geschlechter der Soehne Israel, nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des HERRN heraufzuholen aus der Stadt Davids, das ist Zion. 5.3 Und alle Maenner von Israel versammelten sich zum Koenig an dem Fest [im Monat Etanim], das ist der siebte Monat. 5.4 Alle Aeltesten von Israel kamen. Und die Leviten trugen die Lade. 5.5 Und sie brachten die Lade hinauf, dazu das Zelt der Begegnung und alle heiligen Geraete, die im Zelt waren. Die Priester [und] die Leviten brachten sie hinauf. 5.6 Und der Koenig Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm eingefunden hatte [und] vor der Lade [stand], opferten Schafe und Rinder, die vor Menge nicht berechnet und nicht gezaehlt werden konnten. 5.7 Und die Priester brachten die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz, in den Hinterraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Fluegel der Cherubim. 5.8 Denn die Cherubim breiteten die Fluegel aus ueber den Platz der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. 5.9 Und die Stangen waren so lang, dass die Enden der Stangen vom Heiligen aus vor dem Hinterraum zu sehen waren. Aber nach aussen waren sie nicht sichtbar. Und sie sind dort bis zum heutigen Tag. 5.10 Nichts war in der Lade als nur die beiden Tafeln, die Mose am Horeb hineingetan hatte, als der HERR [einen Bund] schloss mit den Soehnen Israel, als sie aus Aegypten zogen. 5.11 Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen - denn alle Priester, die sich eingefunden hatten, hatten sich geheiligt, ohne sich an die Abteilungen zu halten - 5.12 und als die Leviten, die Saenger [waren], sie alle, naemlich Asaf, Heman, Jedutun, ihre Soehne und ihre Brueder, in Byssus gekleidet, mit Zimbeln und mit Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars standen und bei ihnen etwa 120 Priester, die auf Trompeten trompeteten, - 5.13 und es geschah, als die Trompeter und die Saenger wie ein [Mann waren], um eine Stimme hoeren zu lassen, den HERRN zu loben und zu preisen, und als sie die Stimme erhoben mit Trompeten und Zimbeln und Musikinstrumenten beim Lob des HERRN: Denn er ist guetig, denn seine Gnade [waehrt] ewig! - da wurde das Haus, das Haus des HERRN, mit einer Wolke erfuellt. 5.14 Und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hinzutreten, um den Dienst zu verrichten. Denn die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus Gottes. Salomos Ansprache und Gebet. 1Koe 8,12-53. \6\ 6.1 Damals sprach Salomo: Der HERR hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen will. 6.2 Ich aber, ich habe dir ein fuerstliches Haus gebaut und eine Staette, wo du thronen sollst fuer Ewigkeiten. 6.3 Darauf wandte der Koenig sein Angesicht und segnete die ganze Versammlung Israels, wobei die ganze Versammlung Israels dastand. 6.4 Und er sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der mit seinem Mund zu meinem Vater David geredet und mit seiner Hand erfuellt hat [,was er verheissen], als er sprach: 6.5 Von dem Tag an, da ich mein Volk aus dem Land Aegypten herausfuehrte, habe ich aus allen Staemmen Israels keine Stadt erwaehlt, um [darin] ein Haus zu bauen, damit mein Name dort sei; und ich habe keinen Mann erwaehlt, dass er Fuerst ueber mein Volk Israel sei. 6.6 Aber Jerusalem habe ich erwaehlt, dass mein Name dort sei, und David habe ich erwaehlt, dass er ueber mein Volk Israel [Koenig] sei. 6.7 Nun lag es meinem Vater David am Herzen, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. 6.8 Und der HERR sprach zu meinem Vater David: Dass dir [das] am Herzen lag, meinem Namen ein Haus zu bauen, [daran] hast du gut getan; denn es lag dir [das] am Herzen. 6.9 Jedoch wirst du selbst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommt, der wird meinem Namen das Haus bauen. 6.10 Und der HERR hat sein Wort aufrechterhalten, das er geredet hat. So bin ich denn an die Stelle meines Vaters David getreten und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, so wie der HERR zugesagt hat, und habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, das Haus gebaut. 6.11 Und ich habe dort die Lade hingestellt, in der der Bund des HERRN ist, den er mit den Soehnen Israel geschlossen hat. 6.12 Und er trat vor den Altar des HERRN angesichts der ganzen Versammlung Israels und breitete seine Haende aus. 6.13 Denn Salomo hatte ein Gestell aus Bronze gemacht und es mitten in den Hof gestellt: fuenf Ellen seine Laenge und fuenf Ellen seine Breite und drei Ellen seine Hoehe. Und er trat darauf und kniete angesichts der ganzen Versammlung Israels auf seine Knie nieder, breitete seine Haende aus zum Himmel 6.14 und sprach: HERR, Gott Israels! Kein Gott ist dir gleich im Himmel und auf der Erde, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die vor dir leben mit ihrem ganzen Herzen, 6.15 der du deinem Knecht, meinem Vater David, gehalten hast, was du ihm zugesagt hast! Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfuellt, wie es am heutigen Tag ist. 6.16 Und nun, HERR, Gott Israels, halte deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast, als du sprachst: Es soll dir nicht an einem Mann fehlen vor meinem Angesicht, der auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Soehne auf ihren Weg achten, dass sie in meinem Gesetz leben, wie du vor mir gelebt hast! 6.17 Und nun, HERR, Gott Israels, moege sich dein Wort als zuverlaessig erweisen, das du zu deinem Knecht David geredet hast! - 6.18 Ja, sollte Gott wirklich bei dem Menschen auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel koennen dich nicht fassen, wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! 6.19 Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, dass du hoerst auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht vor dir betet, 6.20 dass deine Augen Tag und Nacht geoeffnet seien ueber dieses Haus, ueber die Staette, von der du gesagt hast, dass du deinen Namen dort niederlegen willst, dass du hoerst auf das Gebet, das dein Knecht zu dieser Staette hin betet! 6.21 Und hoere auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie zu dieser Staette hin richten werden! Du selbst moegest es hoeren von der Staette her, wo du thronst, vom Himmel her! Ja, hoere und vergib! 6.22 Wenn jemand gegen seinen Naechsten suendigt und der einen Fluch auf ihn legt, um ihn unter einen Fluch zu stellen, und er kommt [und] spricht den Fluch aus vor deinem Altar in diesem Haus, 6.23 dann hoere du es vom Himmel her, und handle und richte deine Knechte, indem du dem Schuldigen vergiltst, um seinen Weg auf seinen Kopf zu bringen, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, um ihm nach seiner Gerechtigkeit zu geben. 6.24 Und wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie gegen dich gesuendigt haben, und sie kehren [zu dir] um und preisen deinen Namen und beten und flehen vor dir [um Gnade] in diesem Haus, 6.25 dann hoere du es vom Himmel her, und vergib die Suende deines Volkes Israel! Und bring sie in das Land zurueck, das du ihnen und ihren Vaetern gegeben hast! 6.26 Bleibt der Himmel verschlossen, so dass es keinen Regen gibt, weil sie gegen dich gesuendigt haben, und sie beten zu dieser Staette hin und preisen deinen Namen und kehren um von ihrer Suende, weil du sie demuetigst, 6.27 dann hoere du es im Himmel und vergib die Suende deiner Knechte und deines Volkes Israel! Denn du zeigst ihnen den guten Weg, auf dem sie gehen sollen. Und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbteil gegeben hast! 6.28 Wenn eine Hungersnot im Lande herrscht, wenn eine Pest ausbricht, wenn es Getreidebrand und Vergilben [des Getreides], Heuschrecken oder Hundsfliegen gibt, wenn seine Feinde es im Land seiner Tore belagern, [wenn es] irgendeine Plage und irgendeine Krankheit [gibt] - 6.29 jedes Gebet, jedes Flehen, das [dann] von irgendeinem Menschen oder von deinem ganzen Volk Israel vorgebracht wird, [je nachdem], was einer als seine Plage oder seinen Schmerz erkennt, wenn er seine Haende gegen dieses Haus hin ausbreitet, 6.30 [das] erhoere du vom Himmel her, der Staette, wo du thronst! Und vergib und gib jedem nach all seinen Wegen, da du sein Herz kennst - denn du, du allein kennst das Herz der Menschenkinder -, 6.31 damit sie dich fuerchten, so dass sie auf deinen Wegen gehen all die Tage, die sie in dem Land leben, das du unsern Vaetern gegeben hast! 6.32 Und auch auf den Auslaender, der nicht von deinem Volk Israel ist, aber um deines grossen Namens und deiner starken Hand und deines ausgestreckten Armes willen aus fernem Land kommt, - wenn sie kommen und beten zu diesem Haus hin, 6.33 dann hoere du es vom Himmel her, der Staette, wo du thronst! Und handle nach allem, worum der Auslaender zu dir ruft, damit alle Voelker der Erde deinen Namen erkennen und damit sie dich fuerchten wie dein Volk Israel und damit sie erkennen, dass dein Name ausgerufen ist ueber diesem Haus, das ich gebaut habe! 6.34 Wenn dein Volk zum Krieg gegen seine Feinde auszieht auf dem Weg, den du sie sendest, und [wenn] sie [dann] zu dir beten in Richtung auf diese Stadt hin, die du erwaehlt hast, und [auf] das Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe, 6.35 dann hoere vom Himmel her ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe [ihnen] ihr Recht! 6.36 Wenn sie gegen dich suendigen - denn es gibt keinen Menschen, der nicht suendigt - und du ueber sie erzuernst und sie vor dem Feind dahingibst und ihre Bezwinger sie gefangen wegfuehren in ein fernes oder in ein nahes Land, 6.37 und sie nehmen es sich zu Herzen in dem Land, wohin sie gefangen weggefuehrt worden sind, und kehren um und flehen zu dir im Land ihrer Gefangenschaft, indem sie sagen: Wir haben gesuendigt, wir haben uns schuldig gemacht und haben gottlos gehandelt! - 6.38 und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Gefangenschaft, wohin man sie gefangen weggefuehrt hat, und sie beten in Richtung auf ihr Land, das du ihren Vaetern gegeben hast, und [auf] die Stadt [hin], die du erwaehlt hast, und [auf] das Haus [hin], das ich deinem Namen gebaut habe, 6.39 dann hoere vom Himmel her, der Staette, wo du thronst, ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe [ihnen] ihr Recht! Und vergib deinem Volk, worin sie gegen dich gesuendigt haben! 6.40 Nun, mein Gott, lass doch deine Augen offen sein und deine Ohren achthaben auf das Gebet an diesem Ort! 6.41 Und nun, mach dich auf, HERR, Gott, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Kraft! Lass deine Priester, HERR, Gott, bekleidet sein mit Rettung und deine Frommen des Guten sich freuen! 6.42 HERR, Gott, weise das Gesicht deines Gesalbten nicht ab! Denke an die Gnadenerweise deinem Knecht David gegenueber! Salomos Festopfer - Gottes Antwort. 1Koe 8,54-66; 9,1-9. \7\ 7.1 Und als Salomo zu Ende gebetet hatte, da fuhr das Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Und die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus. 7.2 Und die Priester konnten nicht in das Haus des HERRN hineingehen, denn die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus des HERRN. 7.3 Und alle Soehne Israel sahen das Feuer herabfahren und die Herrlichkeit des HERRN ueber dem Haus. Da knieten sie mit dem Gesicht zur Erde auf das Pflaster nieder und beteten an, und sie priesen den HERRN: Denn er ist guetig, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 7.4 Und der Koenig und das ganze Volk brachten vor dem HERRN Schlachtopfer dar. 7.5 Und der Koenig Salomo brachte als Schlachtopfer 22 000 Rinder und 120 000 Schafe dar. So weihten der Koenig und das ganze Volk das Haus Gottes ein. 7.6 Und die Priester standen in ihren Dienstabteilungen und die Leviten mit den Musikinstrumenten des HERRN, die der Koenig David gemacht hatte, um den HERRN zu preisen: Denn seine Gnade [waehrt] ewig! - wenn David auf ihnen den Lobpreis darbrachte. Und die Priester bliesen ihnen gegenueber die Trompeten, und ganz Israel stand. 7.7 Und Salomo heiligte die Mitte des Vorhofes, der vor dem Haus des HERRN [lag]. Denn dort bereitete er die Brandopfer und die Fettstuecke der Heilsopfer zu. Denn der bronzene Altar, den Salomo gemacht hatte, konnte das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstuecke nicht fassen. 7.8 Und Salomo veranstaltete zu jener Zeit [das Fest] und ganz Israel mit ihm, eine sehr grosse Versammlung von da, wo man nach Hamat hineinkommt, bis an den Bach Aegyptens, sieben Tage lang. 7.9 Und am achten Tag hielten sie eine Festversammlung. Denn sie feierten die Einweihung des Altars sieben Tage und das Fest sieben Tage. 7.10 Und am 23. Tag des siebten Monats entliess er das Volk zu ihren Zelten, froehlich und guten Mutes ueber das Gute, das der HERR dem David und dem Salomo und seinem Volk Israel erwiesen hatte. 7.11 Und so vollendete Salomo das Haus des HERRN und das Haus des Koenigs. Und alles, was Salomo ins Herz gekommen war, im Haus des HERRN und in seinem Haus zu machen, war ihm gelungen. 7.12 Da erschien der HERR dem Salomo in der Nacht und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet gehoert und mir diese Staette zum Opferhaus erwaehlt. 7.13 Wenn ich den Himmel verschliesse und kein Regen faellt oder wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende, 7.14 und mein Volk, ueber dem mein Name ausgerufen ist, demuetigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren boesen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hoeren und ihre Suenden vergeben und ihr Land heilen. 7.15 Jetzt werden meine Augen offen und meine Ohren aufmerksam sein auf das Gebet an dieser Staette. 7.16 Und jetzt habe ich dieses Haus erwaehlt und geheiligt, damit mein Name dort sei fuer ewig. Und meine Augen und mein Herz sollen dort sein alle Tage. 7.17 Und du, wenn du vor mir lebst, ebenso wie dein Vater David gelebt hat, indem du nach allem handelst, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen einhaeltst, 7.18 dann werde ich den Thron deiner Koenigsherrschaft festigen, so wie ich mit deinem Vater David einen Bund geschlossen und gesagt habe: Es soll dir nicht an einem Mann fehlen, der ueber Israel herrscht. 7.19 Wenn ihr euch aber abwendet und meine Ordnungen und meine Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlasst und hingeht und andern Goettern dient und euch vor ihnen niederwerft, 7.20 dann werde ich sie ausreissen aus meinem Land, das ich ihnen gegeben habe. Und dieses Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegstossen und werde es zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Voelkern machen. 7.21 Und dieses Haus, das erhaben war - jeder, der an ihm voruebergeht, wird sich entsetzen und sagen: Warum hat der HERR an diesem Land und an diesem Haus so gehandelt? 7.22 Dann wird man sagen: Weil sie den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, der sie aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat, verlassen und sich an andere Goetter gehalten haben und sich vor ihnen niedergeworfen und ihnen gedient haben, darum hat er all dieses Unheil ueber sie gebracht. Salomos Staedtebauten, Zwangsarbeiter, Tempeldienst und Schiffahrt. 1Koe 9,10-28. \8\ 8.1 Und es geschah am Ende der zwanzig Jahre, in denen Salomo das Haus des HERRN und sein [eigenes] Haus gebaut hatte, 8.2 da baute Salomo die Staedte aus, die Hiram dem Salomo gegeben hatte; und er liess die Soehne Israel dort wohnen. 8.3 Und Salomo zog nach Hamat-Zoba und ueberwaeltigte es. 8.4 Und er baute Tadmor in der Wueste und alle Vorratsstaedte, die er in Hamat baute. 8.5 Und er baute das obere Bet-Horon und das untere Bet-Horon, feste Staedte mit Mauern, Toren und Riegeln, 8.6 und Baalat und alle Vorratsstaedte, die Salomo hatte, und alle Wagenstaedte und die Pferdestaedte und alles, was Salomo sonst noch zu bauen wuenschte in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Land seiner Herrschaft. 8.7 Alles Volk, das uebriggeblieben war von den Hetitern und den Amoritern und den Perisitern und den Hewitern und den Jebusitern, die nicht von Israel waren, 8.8 deren Soehne, die nach ihnen im Land uebriggeblieben waren, die die Soehne Israel nicht ausgetilgt hatten, die hob Salomo zur Zwangsarbeit aus; [und so ist es] bis auf den heutigen Tag. 8.9 Aber von den Soehnen Israel machte Salomo keine Sklaven fuer seine Arbeit; sondern sie waren Kriegsleute und Oberste ueber seine Wagenkaempfer und Oberste ueber seine Streitwagen und seine Pferde. 8.10 Und das sind die Obersten der Voegte, die der Koenig Salomo hatte: 250, die ueber das Volk herrschten. 8.11 Und Salomo fuehrte die Tochter des Pharao aus der Stadt Davids herauf in das Haus, das er fuer sie gebaut hatte. Denn er sagte: Eine Frau soll mir nicht in dem Haus Davids, des Koenigs von Israel, wohnen; denn die Raeume sind ein Heiligtum, weil die Lade des HERRN gekommen ist. 8.12 Damals opferte Salomo dem HERRN Brandopfer auf dem Altar des HERRN, den er vor der Vorhalle gebaut hatte, 8.13 und zwar nach der Bestimmung fuer jeden Tag, indem er opferte nach dem Gebot des Mose an den Sabbaten und an den Neumonden und an den Festen dreimal im Jahr: Am Fest der ungesaeuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhuetten. 8.14 Und er bestellte nach der Vorschrift seines Vaters David die Abteilungen der Priester zu ihrem Dienst und die Leviten zu ihren Aemtern, zum Loben und Dienen vor den Priestern nach der Bestimmung fuer jeden Tag, und die Torhueter in ihren Abteilungen fuer jedes Tor; denn so war das Gebot Davids, des Mannes Gottes. 8.15 Und man wich nicht von dem Gebot des Koenigs ueber die Priester und die Leviten ab, [auch nicht] bei jeder [anderen] Sache und bei den Schaetzen. - 8.16 Und so wurde das ganze Werk Salomos fertiggestellt, vom Tag der Grundlegung des Hauses des HERRN bis zu seiner Vollendung. Das Haus des HERRN war fertig. 8.17 Damals ging Salomo nach Hezjon-Geber und nach Elot, am Ufer des Meeres im Land Edom. 8.18 Und Hiram schickte ihm durch seine Knechte Schiffe und seekundige Knechte. Und sie gelangten mit den Knechten Salomos nach Ofir und holten von dort 450 Talente Gold und brachten es zum Koenig Salomo. Die Koenigin von Saba bei Salomo. 1Koe 10,1-13. \9\ 9.1 Und die Koenigin von Saba hoerte von Salomos Ruf. Und sie kam nach Jerusalem, um Salomo mit Raetselfragen zu pruefen, mit einem sehr zahlreichen Gefolge und mit Kamelen, die Balsamoele und Gold in Menge trugen und Edelsteine. Und sie kam zu Salomo und redete mit ihm alles, was in ihrem Herzen war. 9.2 Und Salomo beantwortete ihr alle ihre Fragen. Nichts war vor Salomo verborgen, das er ihr nicht haette beantworten koennen. 9.3 Und als die Koenigin von Saba die Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, 9.4 und die Speise [auf] seiner Tafel und die Sitzordnung seiner Knechte und die Aufwartung seiner Diener und ihre Kleidung und seine Mundschenken und ihre Kleidung und sein Brandopfer, das er im Haus des HERRN opferte, da geriet sie vor Staunen ausser sich 9.5 und sagte zu dem Koenig: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Land ueber deine Taten und ueber deine Weisheit gehoert habe. 9.6 Ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Haelfte ist mir berichtet worden von der Groesse deiner Weisheit. Du hast die Kunde, die ich gehoert habe, uebertroffen. 9.7 Gluecklich sind deine Maenner und gluecklich diese deine Knechte, die staendig vor dir stehen und deine Weisheit hoeren! 9.8 Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf seinen Thron zu setzen als Koenig fuer den HERRN, deinen Gott! Weil dein Gott Israel liebt, um es ewig bestehen zu lassen, hat er dich als Koenig ueber sie gesetzt, damit du Recht und Gerechtigkeit uebst. 9.9 Und sie gab dem Koenig 120 Talente Gold und Balsamoele in grosser Menge und Edelsteine. Nie [wieder] hat es solches Balsamoel gegeben wie dieses, das die Koenigin von Saba dem Koenig Salomo gab. (9.10 Auch die Knechte Hirams und die Knechte Salomos, die Gold aus Ofir holten, brachten Almuggim-Hoelzer und Edelsteine. 9.11 Und der Koenig machte von den Almuggim-Hoelzern Treppen fuer das Haus des HERRN und fuer das Haus des Koenigs und Zithern und Harfen fuer die Saenger. Solches [Holz] ist frueher im Land Juda nicht gesehen worden.) 9.12 Der Koenig Salomo aber gab der Koenigin von Saba alles, was sie sich wuenschte, was sie erbat, abgesehen von dem [Gegengeschenk fuer das], was sie dem Koenig gebracht hatte. Und sie wandte sich und zog in ihr Land, sie und ihre Knechte. Salomos Reichtum. 1 Koe 10,14-29. 9.13 Und das Gewicht des Goldes, das bei Salomo in einem einzigen Jahr einging, [war] 666 Talente Gold 9.14 ausser dem, was die Handelsleute und die Haendler einbrachten. Und alle Koenige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten Salomo Gold und Silber. 9.15 Und der Koenig Salomo machte zweihundert Langschilde aus legiertem Gold - [mit] sechshundert [Schekel] legiertem Gold ueberzog er jeden Langschild - 9.16 und dreihundert Kleinschilde aus legiertem Gold - [mit] dreihundert [Schekel] Gold ueberzog er jeden Kleinschild. Und der Koenig gab sie in das Libanonwaldhaus. 9.17 Und der Koenig machte einen grossen Thron aus Elfenbein und ueberzog ihn mit reinem Gold. 9.18 Der Thron hatte sechs Stufen und einen goldenen Fussschemel, die an dem Thron befestigt waren. Und Armlehnen waren auf dieser und auf jener Seite am Sitzplatz. Und zwei Loewen standen neben den Armlehnen; 9.19 und zwoelf Loewen standen da auf den sechs Stufen, auf dieser und auf jener Seite. Niemals ist so [etwas] gemacht worden fuer irgendwelche Koenigreiche. 9.20 Und alle Trinkgefaesse des Koenigs Salomo waren aus Gold, und alle Geraete des Libanonwaldhauses waren aus gediegenem Gold; das Silber galt in den Tagen Salomos ueberhaupt nichts. 9.21 Denn die Schiffe des Koenigs fuhren nach Tarsis mit den Knechten Hirams. Einmal in drei Jahren kamen Tarsis-Schiffe, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pavianen. 9.22 So war der Koenig Salomo groesser als alle Koenige der Erde an Reichtum und Weisheit. 9.23 Und alle Koenige der Erde suchten das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hoeren, die Gott in sein Herz gegeben hatte. 9.24 Und sie brachten jeder sein Geschenk: Geraete aus Silber und Geraete aus Gold und Gewaender, Waffen und Balsamoele, Pferde und Maultiere. So geschah es Jahr fuer Jahr. 9.25 Und Salomo hatte viertausend Stallplaetze fuer Pferde und Streitwagen und 12 000 Pferde. Und er legte sie in die Wagenstaedte und in die Umgebung des Koenigs nach Jerusalem. 9.26 Und er war Herrscher ueber alle Koenige, vom [Euphrat]strom an bis zum Land der Philister und bis zur Grenze Aegyptens. 9.27 Und der Koenig machte das Silber in Jerusalem [an Menge] den Steinen gleich, und die Zedern machte er [an Menge] den Maulbeerfeigenbaeumen gleich, die in der Niederung sind. 9.28 Und man fuehrte Pferde fuer Salomo aus Aegypten und aus allen Laendern aus. Salomos Tod. 1Koe 11,41-43. 9.29 Die uebrige Geschichte Salomos, die fruehere und die spaetere, ist die nicht geschrieben in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Weissagung Ahijas, des Siloniters, und in den Gesichten Jedos, des Sehers, ueber Jerobeam, den Sohn des Nebat? 9.30 Und Salomo regierte in Jerusalem vierzig Jahre ueber ganz Israel. 9.31 Und Salomo legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in der Stadt seines Vaters David. Und sein Sohn Rehabeam wurde Koenig an seiner Stelle. Die Teilung des Reiches - Rehabeam und Jerobeam. 1Koe 12,1-20. \10\ 10.1 Und Rehabeam ging nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum Koenig zu machen. 10.2 Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn des Nebat, [das] hoerte - er war aber in Aegypten, wohin er vor dem Koenig Salomo geflohen war -, da kehrte Jerobeam aus Aegypten zurueck. 10.3 Und sie sandten hin und liessen ihn rufen. Da kamen Jerobeam und ganz Israel und redeten zu Rehabeam und sagten: 10.4 Dein Vater hat unser Joch hart gemacht. Und nun erleichtere den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt hat! Dann wollen wir dir dienen. 10.5 Er sagte zu ihnen: Noch drei Tage, dann kommt wieder zu mir! Und das Volk ging hin. 10.6 Und der Koenig Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er [noch] am Leben war, und sagte: Wie ratet ihr, diesem Volk Antwort zu geben? 10.7 Und sie redeten zu ihm und sagten: Wenn du zu diesem Volk guetig und ihnen zu Willen bist und gute Worte zu ihnen redest, dann werden sie alle Tage deine Knechte sein. 10.8 Doch er verwarf den Rat der Alten, den sie ihm geraten hatten, und beriet sich mit den Juengeren, die mit ihm gross geworden waren [und] die vor ihm standen. 10.9 Und er sagte zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volk zur Antwort geben, das zu mir geredet und gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? 10.10 Und die Juengeren, die mit ihm gross geworden waren, redeten zu ihm und sagten: So sollst du zu dem Volk sagen, das zu dir geredet und gesagt hat: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht. Du aber erleichtere es uns! - so sollst du zu ihnen reden: Mein kleiner [Finger] ist dicker als die Hueften meines Vaters! 10.11 Nun denn, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will euer Joch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezuechtigt, ich aber [will euch] mit Skorpionen [zuechtigen]. 10.12 Und Jerobeam und das ganze Volk kamen zu Rehabeam am dritten Tag, wie der Koenig geredet hatte, als er sagte: Kommt am dritten Tag wieder zu mir! 10.13 Und der Koenig antwortete ihnen hart. Und der Koenig Rehabeam verwarf den Rat der Alten 10.14 und redete zu ihnen nach dem Rat der Juengeren: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezuechtigt, ich aber [will euch] mit Skorpionen [zuechtigen]. 10.15 So hoerte der Koenig nicht auf das Volk. Denn es war eine Wendung von seiten Gottes, damit der HERR sein Wort aufrecht hielte, das er durch Ahija, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohn des Nebat, geredet hatte. 10.16 Und als ganz Israel sah, dass der Koenig nicht auf sie hoerte, da antwortete das Volk dem Koenig: Was fuer einen Anteil haben wir an David? Wir haben kein Erbteil am Sohn Isais! Jeder zu seinen Zelten, Israel! Nun sieh nach deinem Haus, David! Und ganz Israel ging zu seinen Zelten. 10.17 Die Soehne Israel aber, die in den Staedten Judas wohnten, ueber sie wurde Rehabeam Koenig. 10.18 Und der Koenig Rehabeam schickte Hadoram, den [Aufseher] ueber die Zwangsarbeit, aus. Aber die Soehne Israel steinigten ihn, so dass er starb. Der Koenig Rehabeam aber bestieg eilends den Wagen, um nach Jerusalem zu fliehen. 10.19 So brach Israel mit dem Haus Davids bis auf den heutigen Tag. Rehabeam von Juda. V. 1-4: 1Koe 12,21-24. \11\ 11.1 Und Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das Haus Juda und Benjamin, 180 000 auserlesene Krieger, um mit Israel zu kaempfen, damit er das Koenigreich an Rehabeam zurueckbraechte. 11.2 Da geschah das Wort des HERRN zu Schemaja, dem Mann Gottes: 11.3 Sage zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem Koenig von Juda, und zu ganz Israel in Juda und Benjamin: 11.4 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht hinaufziehen und sollt nicht mit euren Bruedern kaempfen! Kehrt um, jeder in sein Haus, denn von mir ist diese Sache ausgegangen! Da hoerten sie auf die Worte des HERRN und kehrten um und zogen nicht gegen Jerobeam. 11.5 Und Rehabeam wohnte in Jerusalem. Und er baute Staedte zu Festungen [aus] in Juda. 11.6 Und er baute Bethlehem und Etam und Tekoa 11.7 und Bet-Zur und Socho und Adullam 11.8 und Gat und Marescha und Sif 11.9 und Adorajim und Lachisch und Aseka 11.10 und Zora und Ajalon und Hebron, befestigte Staedte, die in Juda und Benjamin [sind]. 11.11 Und er machte die Festungen stark und legte Befehlshaber hinein und Vorraete von Speise, Oel und Wein, 11.12 und in jede Stadt Schilde und Spiesse; und er machte sie ueberaus stark. Und Juda und Benjamin gehoerten ihm. 11.13 Und die Priester und die Leviten, die in ganz Israel waren, stellten sich bei ihm ein aus allen ihren Gebieten. 11.14 Denn die Leviten verliessen ihre Weideplaetze und ihr Besitztum und zogen nach Juda und nach Jerusalem. Denn Jerobeam und seine Soehne hatten sie aus dem Priesterdienst des HERRN verstossen, 11.15 und er hatte sich Priester angestellt fuer die Hoehen und fuer die Bocksdaemonen und fuer die Kaelber, die er gemacht hatte. 11.16 Und ihnen folgten aus allen Staemmen Israels die, die ihr Herz darauf richteten, den HERRN, den Gott Israels, zu suchen. Sie kamen nach Jerusalem, um dem HERRN, dem Gott ihrer Vaeter, zu opfern. 11.17 Und sie unterstuetzten das Koenigreich Juda und staerkten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang. Denn drei Jahre lang gingen sie auf dem Weg Davids und Salomos. 11.18 Und Rehabeam nahm sich zur Frau Mahalat, die Tochter Jerimots, des Sohnes Davids, [und] der Abihajil, der Tochter Eliabs, des Sohnes Isais. 11.19 Und sie gebar ihm Soehne: Jeusch und Schemarja und Saham. 11.20 Und nach ihr nahm er Maacha, die Tochter Absaloms. Und sie gebar ihm Abija und Attai und Sisa und Schelomit. 11.21 Und Rehabeam liebte Maacha, die Tochter Absaloms, mehr als alle seine Frauen und seine Nebenfrauen. Denn er hatte achtzehn Frauen genommen und sechzig Nebenfrauen; und er zeugte achtundzwanzig Soehne und sechzig Toechter. 11.22 Und Rehabeam setzte Abija, den Sohn der Maacha, als Oberhaupt, als Fuersten unter seinen Bruedern ein; denn er [dachte daran,] ihn zum Koenig zu machen. 11.23 Und er handelte verstaendig und verteilte alle seine Soehne in alle Landschaften Judas und Benjamins, in alle befestigten Staedte und gab ihnen Nahrung in Fuelle und suchte eine Menge Frauen [fuer sie aus]. Einfall der Aegypter - Rehabeams Tod. 1Koe 14,21-31. \12\ 12.1 Und es geschah, als die Koenigsherrschaft Rehabeams gefestigt und er stark geworden war, verliess er das Gesetz des HERRN und ganz Israel mit ihm. 12.2 Und es geschah im fuenften Jahr des Koenigs Rehabeam, da zog Schischak, der Koenig von Aegypten, gegen Jerusalem herauf - denn sie hatten treulos gegen den HERRN gehandelt - 12.3 mit 1 200 Streitwagen und mit 6 000 Pferden, und das Volk, das mit ihm aus Aegypten kam, war nicht zu zaehlen: Libyer, Sukkijiter und Kuschiter. 12.4 Und er nahm die befestigten Staedte ein, die Juda gehoerten, und kam bis vor Jerusalem. 12.5 Da kam der Prophet Schemaja zu Rehabeam und zu den Obersten von Juda, die sich vor Schischak nach Jerusalem zurueckgezogen hatten, und sagte zu ihnen: So spricht der HERR: Ihr habt mich verlassen, darum habe auch ich euch verlassen [und euch] in die Hand Schischaks [gegeben]. 12.6 Und die Obersten von Israel und der Koenig demuetigten sich und sagten: Der HERR ist gerecht! 12.7 Als aber der HERR sah, dass sie sich gedemuetigt hatten, geschah das Wort des HERRN zu Schemaja: Sie haben sich gedemuetigt. Ich will sie nicht vernichten und will ihnen bald Rettung geben, und mein Zorn soll sich nicht durch Schischak ueber Jerusalem ergiessen. 12.8 Doch sollen sie ihm zu Knechten sein, damit sie meinen Dienst und den Dienst der Koenigreiche der Laender unterscheiden lernen. 12.9 Und Schischak, der Koenig von Aegypten, zog gegen Jerusalem herauf. Und er nahm die Schaetze des Hauses des HERRN weg und die Schaetze des Hauses des Koenigs, alles nahm er weg. Und er nahm die goldenen Schilde weg, die Salomo gemacht hatte. 12.10 Und der Koenig Rehabeam machte an ihrer Stelle bronzene Schilde, und er vertraute [sie] der Hand der Obersten der Leibwaechter an, die den Eingang des Hauses des Koenigs bewachten. 12.11 Und es geschah, sooft der Koenig in das Haus des HERRN hineinging, kamen die Leibwaechter und trugen die Schilde und brachten sie dann wieder in das Wachtzimmer der Leibwaechter zurueck. 12.12 Weil er sich also gedemuetigt hatte, wandte sich der Zorn des HERRN von ihm ab, so dass er ihn nicht voellig vernichtete. Es war ja auch in Juda [noch] etwas Gutes. 12.13 Und der Koenig Rehabeam erstarkte in Jerusalem und regierte [weiter]. Denn Rehabeam war 41 Jahre alt, als er Koenig wurde, und regierte siebzehn Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der HERR aus allen Staemmen Israels erwaehlt hatte, um seinen Namen dort niederzulegen. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammoniterin. 12.14 Aber er tat, was boese war; denn er richtete sein Herz nicht darauf, den HERRN zu suchen. 12.15 Und die Geschichte Rehabeams, die fruehere und die spaetere, ist sie nicht geschrieben in der Geschichte des Propheten Schemaja und des Sehers Iddo? [Dies gilt auch] fuer das Geschlechtsregister. Und die Kriege [zwischen] Rehabeam und Jerobeam [dauerten] die ganze Zeit [an]. 12.16 Und Rehabeam legte sich zu seinen Vaetern, und er wurde begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Abija wurde an seiner Stelle Koenig. Abija von Juda - Sieg ueber Israel. 1Koe 15,1-8. \13\ 13.1 Im achtzehnten Jahr des Koenigs Jerobeam wurde Abija Koenig ueber Juda. 13.2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Michaja, die Tochter Uriels von Gibea. Und es war Krieg zwischen Abija und Jerobeam. 13.3 Und Abija begann den Krieg mit einem Heer von tapferen Kriegern, 400 000 auserlesenen Maennern. Und Jerobeam stellte sich gegen ihn in Schlachtordnung auf mit 800 000 auserlesenen Maennern, tapferen Helden. 13.4 Da stellte sich Abija oben auf den Berg Zemarajim, der im Gebirge Ephraim [liegt], und sprach: Hoert mich an, Jerobeam und ganz Israel! 13.5 Solltet ihr nicht erkannt haben, dass der HERR, der Gott Israels, das Koenigtum ueber Israel fuer ewig dem David gegeben hat, ihm und seinen Soehnen, durch einen Salzbund? 13.6 Aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos, des Sohnes Davids, erhob sich und empoerte sich gegen seinen Herrn. 13.7 Und es versammelten sich zu ihm ehrlose Maenner, Soehne der Bosheit, und machten sich stark gegen Rehabeam, den Sohn Salomos. Rehabeam aber war [noch] jung und zaghaft und konnte ihnen nicht standhalten. 13.8 Und nun denkt ihr, standhalten zu koennen dem Koenigtum des HERRN in der Hand der Soehne Davids, weil ihr eine grosse Menge seid und die goldenen Kaelber bei euch sind, die Jerobeam euch zu Goettern gemacht hat! 13.9 Habt ihr nicht die Priester des HERRN, die Soehne Aarons, und die Leviten verstossen und euch Priester gemacht wie die Voelker der [andern] Laender? Wer immer mit einem Jungstier und sieben Widdern kam, um sich zum Priester weihen zu lassen, der wurde Priester der Nicht-Goetter. 13.10 Wir aber [sind gewiss]: Der HERR ist unser Gott, und wir haben ihn nicht verlassen. Und als Priester dienen dem HERRN Soehne Aarons und die Leviten im Dienst [des HERRN]. 13.11 Und sie bringen dem HERRN jeden Morgen und jeden Abend Brandopfer und wohlriechendes Raeucherwerk dar. Und [wir haben] das Schichtbrot auf dem reinen Tisch und den goldenen Leuchter und seine Lampen, um [sie] Abend fuer Abend anzuzuenden. Denn wir versehen den Dienst des HERRN, unseres Gottes; ihr aber habt ihn verlassen. 13.12 Siehe, Gott ist mit uns, an unserer Spitze. [Bei uns sind] seine Priester und die Laermtrompeten, um Laerm zu blasen gegen euch. Soehne Israel, kaempft nicht gegen den HERRN, den Gott eurer Vaeter! Denn es wird euch nicht gelingen. 13.13 Aber Jerobeam liess [Leute im] Hinterhalt eine Umgehung machen, um ihnen in den Ruecken zu kommen, so dass sie vor Juda waren und der Hinterhalt hinter Juda. 13.14 Und als Juda sich umwandte, siehe, da hatten sie den Kampf vorn und hinten. Da schrieen sie zu dem HERRN, und die Priester bliesen mit den Trompeten, 13.15 und die Maenner von Juda erhoben ein Kriegsgeschrei. Und es geschah, als die Maenner von Juda das Kriegsgeschrei erhoben, da schlug Gott Jerobeam und ganz Israel vor Abija und Juda. 13.16 Und die Soehne Israel flohen vor Juda, und Gott gab sie in ihre Hand. 13.17 Und Abija und sein Volk brachten ihnen eine grosse Niederlage bei, und es blieben von Israel 500 000 auserlesene Maenner erschlagen liegen. 13.18 So wurden die Soehne Israel zu dieser Zeit gedemuetigt. Aber die Soehne Juda wurden stark, weil sie sich auf den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, gestuetzt hatten. 13.19 Und Abija jagte Jerobeam nach, und er nahm ihm Staedte ab: Bethel und seine Tochterstaedte und Jeschana und seine Tochterstaedte und Efron und seine Tochterstaedte. 13.20 Und Jerobeam behielt keine Macht mehr in den Tagen Abijas. Und der HERR schlug ihn, und er starb. 13.21 Abija aber erstarkte. Und er nahm vierzehn Frauen und zeugte zweiundzwanzig Soehne und sechzehn Toechter. 13.22 Und die uebrige Geschichte Abijas und seine Wege und seine Reden sind geschrieben in der Schrift des Propheten Iddo. 13.23 Und Abija legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Asa wurde an seiner Stelle Koenig. In seinen Tagen hatte das Land zehn Jahre Ruhe. Asa von Juda - Abschaffung des Goetzendienstes - Sieg ueber die Kuschiter. V. 1-5: 1Koe 15,11.12. \14\ 14.1 Und Asa tat, was gut und recht war in den Augen des HERRN, seines Gottes. 14.2 Und er beseitigte die fremden Altaere und die Hoehen und zerschlug die Gedenksteine und hieb die Ascherim um. 14.3 Und er sagte zu Juda, dass sie den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, suchen und das Gesetz und das Gebot tun sollten. 14.4 Und er beseitigte aus allen Staedten Judas die Hoehen und die Raeucheraltaere. Und das Koenigreich hatte Ruhe unter ihm. 14.5 Und er baute befestigte Staedte in Juda. Denn das Land hatte Ruhe, und es war kein Krieg gegen ihn in jenen Jahren, denn der HERR hatte ihm Ruhe verschafft. 14.6 Und er sagte zu Juda: Lasst uns diese Staedte [aus]bauen und mit Mauern umgeben und Tuermen, Toren und Riegeln. Noch [liegt] das Land [frei] vor uns, denn wir haben den HERRN, unseren Gott, gesucht. Wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe verschafft ringsumher. Und so bauten sie, und es gelang ihnen. 14.7 Und Asa hatte ein Heer, das Langschild und Spiess trug: Aus Juda 300 000 und aus Benjamin 280 000 [Mann], die Kleinschilde trugen und den Bogen spannten. Alle waren tapfere Helden. V. 8-14: vgl. Kap. 20,1-30. 14.8 Und der Kuschite Serach zog gegen sie aus mit einem Heer von tausend mal tausend [Mann] und dreihundert Wagen; und er kam bis Marescha. 14.9 Und Asa zog ihm entgegen; und sie stellten sich in Schlachtordnung auf im Tal Zefata bei Marescha. 14.10 Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und sagte: HERR, ausser dir ist keiner, der helfen koennte [im Kampf] zwischen einem Maechtigen und einem Kraftlosen. Hilf uns, HERR, unser Gott! Denn wir stuetzen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Menge gezogen. Du bist der HERR, unser Gott! Kein Mensch kann etwas gegen dich [ausrichten]. 14.11 Und der HERR schlug die Kuschiter vor Asa und vor Juda, so dass die Kuschiter flohen. 14.12 Und Asa und das Volk, das bei ihm war, jagten ihnen nach bis Gerar. Und es fielen von den Kuschitern [so viele], dass sie sich nicht wieder erholen konnten; denn sie wurden zerschmettert vor dem HERRN und vor seinem Heer. Und sie trugen sehr viel Beute davon. 14.13 Auch schlugen sie alle Staedte rings um Gerar, denn der Schrecken des HERRN war auf sie [gekommen]. Und sie pluenderten alle Staedte, denn es gab viel Pluendergut darin. 14.14 Und auch die Zeltlager bei den Herden schlugen sie und fuehrten Schafe in Menge weg und Kamele. Und sie kehrten nach Jerusalem zurueck. Erneuerung des Bundes mit Gott. \15\ 15.1 Und auf Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist Gottes. 15.2 Und er ging hinaus, Asa entgegen, und sagte zu ihm: Hoert mich an, Asa und ganz Juda und Benjamin! Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch [auch] verlassen. 15.3 Und Israel war lange Zeit ohne den wahren Gott und ohne belehrenden Priester und ohne Gesetz. 15.4 Aber in ihrer Bedraengnis kehrten sie um zu dem HERRN, dem Gott Israels; und sie suchten ihn, und er liess sich von ihnen finden. 15.5 In jenen Zeiten gab es keine Sicherheit fuer den, der hinaus-, und fuer den, der hineinging; sondern viele Beunruhigungen [kamen] ueber alle Bewohner der Laender. 15.6 Und es stiess sich Nation an Nation und Stadt an Stadt; denn Gott beunruhigte sie durch allerlei Bedraengnis. 15.7 Ihr aber, seid stark und lasst eure Haende nicht schlaff werden! Denn es gibt einen Lohn fuer euer Tun! V. 8-19: 1Koe 15,9-15. 15.8 Als aber Asa diese Worte und die Weissagung des Propheten Oded hoerte, fasste er Mut. Und er schaffte die Scheusale weg aus dem ganzen Land Juda und Benjamin und aus den Staedten, die er auf dem Gebirge Ephraim eingenommen hatte, und er erneuerte den Altar des HERRN, der vor der Vorhalle des HERRN [stand]. 15.9 Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremden, [die] aus Ephraim und Manasse und aus Simeon bei ihnen [wohnten]. Denn in Menge waren sie aus Israel zu ihm uebergelaufen, als sie sahen, dass der HERR, sein Gott, mit ihm war. 15.10 Und sie versammelten sich in Jerusalem im dritten Monat, im fuenfzehnten Jahr der Regierung Asas. 15.11 Und sie opferten dem HERRN an jenem Tag von der Beute, die sie heimgebracht hatten, 700 Rinder und 7 000 Schafe. 15.12 Und sie traten in den Bund, den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, zu suchen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele. 15.13 Jeder aber, der den HERRN, den Gott Israels, nicht suchen wuerde, sollte getoetet werden, vom Kleinsten bis zum Groessten, vom Mann bis zur Frau. 15.14 Und sie schworen dem HERRN mit lauter Stimme und mit Jauchzen und unter Trompeten- und Hoerner[schall]. 15.15 Und ganz Juda freute sich ueber den Schwur. Denn sie schworen mit ihrem ganzen Herzen und suchten den HERRN mit ihrem ganzen Willen; und er liess sich von ihnen finden. Und der HERR schaffte ihnen Ruhe ringsumher. 15.16 Und auch Maacha, die Mutter des Koenigs Asa, entfernte er aus [ihrer Stellung als] Gebieterin, weil sie der Aschera ein Schandbild gemacht hatte. Und Asa rottete ihr Schandbild aus und zermalmte und verbrannte es im Tal Kidron. 15.17 Die Hoehen aber wichen nicht aus Israel; doch war das Herz Asas ungeteilt all seine Tage. 15.18 Und er brachte die heiligen Gaben seines Vaters und seine heiligen Gaben in das Haus Gottes: Silber und Gold und Geraete. 15.19 Und es war kein Krieg bis zum 35. Jahr der Regierung Asas. Asas Bund mit Aram gegen Israel - Seine Krankheit und sein Tod. 1Koe 15,16-24. \16\ 16.1 Im 36. Jahr der Regierung Asas zog Bascha, der Koenig von Israel, gegen Juda herauf und baute Rama aus, um bei Asa, dem Koenig von Juda, niemanden hinaus- und hineingehen zu lassen. 16.2 Da nahm Asa Silber und Gold aus den Schaetzen des Hauses des HERRN und des Hauses des Koenigs. Und er sandte zu Ben-Hadad, dem Koenig von Aram, der in Damaskus wohnte, und liess [ihm] sagen: 16.3 Ein Bund [sei] zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater! Siehe, ich sende dir Silber und Gold. Auf, mach deinen Bund mit Bascha, dem Koenig von Israel, ungueltig, dass er von mir abzieht! 16.4 Und Ben-Hadad hoerte auf den Koenig Asa, und er sandte seine Heerobersten gegen die Staedte Israels. Und sie schlugen Ijon und Dan und Abel-Majim und alle Vorratsplaetze der Staedte Naftalis. 16.5 Und es geschah, als Bascha das hoerte, da liess er davon ab, Rama auszubauen, und stellte seine Arbeit ein. 16.6 Der Koenig Asa aber holte ganz Juda, und sie trugen die Steine und das Bauholz Ramas weg, mit denen Bascha gebaut hatte; und er baute damit Geba und Mizpa aus. 16.7 Zu jener Zeit kam der Seher Hanani zu Asa, dem Koenig von Juda, und sagte zu ihm: Weil du dich auf den Koenig von Aram gestuetzt hast und dich nicht auf den HERRN, deinen Gott, gestuetzt hast, darum ist das Heer des Koenigs von Aram deiner Hand entronnen. 16.8 Waren nicht die Kuschiter und die Libyer eine gewaltige Heeresmacht mit Wagen und Reitern in grosser Menge? Doch weil du dich auf den HERRN stuetztest, gab er sie in deine Hand. 16.9 Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. Hierin hast du toericht gehandelt. Darum wirst du von nun an Kriege haben. 16.10 Und Asa wurde aergerlich ueber den Seher und legte ihn ins Gefaengnis in den Block; denn er war deshalb wuetend auf ihn. Auch tat Asa zu dieser Zeit einigen von dem Volk Gewalt an. 16.11 Und siehe, die Geschichte Asas, die fruehere und die spaetere, siehe, sie ist geschrieben in dem Buch der Koenige von Juda und Israel. 16.12 Und im 39. Jahr seiner Regierung erkrankte Asa an seinen Fuessen. Seine Krankheit war ueberaus schwer; aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht den HERRN, sondern die Aerzte. 16.13 Und Asa legte sich zu seinen Vaetern; und er starb im 41. Jahr seiner Regierung. 16.14 Und man begrub ihn in seinem Grab, das er sich in der Stadt Davids hatte aushauen lassen. Und man legte ihn auf ein Lager, das man angefuellt hatte mit Balsamoel und [verschiedenen] Arten [von Salben], gemischt nach der Kunst der Salbenmischung; und man veranstaltete fuer ihn einen sehr grossen Brand. Joschafat von Juda - Fuersorge fuer sein Volk - Seine erfolgreiche Regierung. \17\ 17.1 Und sein Sohn Joschafat wurde an seiner Stelle Koenig. Und er erwies sich stark gegenueber Israel. 17.2 Er legte Streitkraefte in alle befestigten Staedte Judas und legte Besatzungen in das Land Juda und in die Staedte Ephraims, die sein Vater Asa eingenommen hatte. 17.3 Und der HERR war mit Joschafat. Denn er ging auf den frueheren Wegen seines Vaters David und suchte nicht die Baalim, 17.4 sondern er suchte den Gott seines Vaters und lebte in seinen Geboten und nicht [so], wie es Israel machte. 17.5 Und der HERR befestigte das Koenigtum in seiner Hand. Und ganz Juda gab Joschafat Geschenke, und er hatte Reichtum und Ehre in Fuelle. 17.6 Und sein Herz gewann Mut auf den Wegen des HERRN, und er beseitigte wieder die Hoehen und die Ascherim aus Juda. 17.7 Und im dritten Jahr seiner Regierung sandte er seine Obersten Ben-Hajil und Obadja und Secharja und Netanel und Michaja, dass sie in den Staedten Judas lehren sollten, 17.8 und mit ihnen die Leviten Schemaja und Netanja und Sebadja und Asael und Schemiramot und Jonatan und Adonija und Tobija und Tob-Adonija, die Leviten, und mit ihnen die Priester Elischama und Joram. 17.9 Und sie lehrten in Juda, und sie hatten das Buch des Gesetzes des HERRN bei sich und zogen in allen Staedten Judas umher und lehrten das Volk. 17.10 Und der Schrecken des HERRN kam ueber alle Koenigreiche der Laender, die rings um Juda herum [waren], so dass sie nicht gegen Joschafat kaempften. 17.11 Und von den Philistern brachte man Joschafat Tribut und Silber als Abgabe. Auch die Araber brachten ihm Kleinvieh: 7 700 Widder und 7 700 Ziegenboecke. 17.12 Und Joschafat wurde immer groesser, bis er ueberaus gross war. Und er baute in Juda Burgen und Vorratsstaedte. 17.13 Und er hatte grosse Vorraete in den Staedten Judas und Kriegsleute, kriegstuechtige Maenner, in Jerusalem. 17.14 Und das war ihr Dienst nach ihren Sippen: Fuer Juda waren Oberste ueber Tausend: Adna, der Oberste, und mit ihm 300 000 kriegstuechtige Maenner, 17.15 und neben ihm Johanan, der Oberste, und mit ihm 280 000, 17.16 und neben ihm Amasja, der Sohn Sichris, der sich freiwillig fuer den HERRN gestellt hatte, und mit ihm 200 000 kriegstuechtige Maenner; 17.17 und von Benjamin: Eljada, ein kriegstuechtiger Mann, und mit ihm 200 000 [Maenner], mit Bogen und Schild ausgeruestet, 17.18 und neben ihm Josabad und mit ihm 180 000 zum Heer geruestete [Maenner]. 17.19 Diese waren es, die dem Koenig dienten ausser denen, die der Koenig in die befestigten Staedte von ganz Juda gelegt hatte. Joschafats Buendnis mit Ahab - Gemeinsamer Krieg gegen die Aramaeer - Joschafats Rettung und Ahabs Tod - Strafrede gegen Joschafat. 1Koe 22,1-40. \18\ 18.1 So hatte Joschafat Reichtum und Ehre in Fuelle. Und er verschwaegerte sich mit Ahab. 18.2 Und nach Verlauf von einigen Jahren zog er zu Ahab nach Samaria hinab. Und Ahab schlachtete fuer ihn und fuer das Volk, das bei ihm war, Schafe und Rinder in Menge. Und er verleitete ihn, gegen Ramot [in] Gilead hinaufzuziehen. 18.3 Und Ahab, der Koenig von Israel, sagte zu Joschafat, dem Koenig von Juda: Willst du mit mir nach Ramot [in] Gilead ziehen? Und er sprach zu ihm: Ich bin wie du, und mein Volk ist wie dein Volk. [Ich ziehe] mit dir in den Kampf. 18.4 Und Joschafat sagte zum Koenig von Israel: Befrage doch heute das Wort des HERRN! 18.5 Da versammelte der Koenig von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und er sagte zu ihnen: Sollen wir gegen Ramot [in] Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Sie sagten: Zieh hinauf, und Gott wird es in die Hand des Koenigs geben! 18.6 Aber Joschafat sagte: Ist hier kein Prophet des HERRN mehr, dass wir durch ihn [den HERRN] befragen? 18.7 Da sagte der Koenig von Israel zu Joschafat: Einen Mann gibt es noch, durch den man den HERRN befragen koennte, aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes ueber mich, sondern immer [nur] Boeses. Es ist Micha, der Sohn des Jimla. Joschafat aber sagte: Der Koenig spreche nicht so! 18.8 Da rief der Koenig von Israel einen Hofbeamten und sagte: Hol schnell Micha, den Sohn des Jimla! 18.9 Und der Koenig von Israel und Joschafat, der Koenig von Juda, sassen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit [koeniglichen] Gewaendern, und sie sassen auf einem freien Platz am Toreingang von Samaria. Und alle Propheten weissagten vor ihnen. 18.10 Und Zedekia, der Sohn des Kenaana, machte sich eiserne Hoerner und sagte: So spricht der HERR: Mit denen wirst du die Aramaeer niederstossen, bis du sie vernichtet hast. 18.11 Ebenso weissagten alle Propheten, indem sie sagten: Zieh hinauf nach Ramot [in] Gilead und fuehre [Israel] zum Sieg! Der HERR hat es in die Hand des Koenigs gegeben. 18.12 Der Bote aber, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sagte: Siehe, die Worte der Propheten sind einstimmig gut fuer den Koenig. Lass doch dein Wort sein wie [das Wort] eines von ihnen und rede Gutes! 18.13 Micha aber sagte: So wahr der HERR lebt, nur was mein Gott [mir] sagen wird, das werde ich reden! 18.14 Und als er zum Koenig kam, sagte der Koenig zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramot [in] Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich es lassen? Da sagte er: Zieht hinauf und fuehrt [Israel] zum Sieg! Und sie werden in eure Hand gegeben werden. 18.15 Der Koenig aber sagte zu ihm: Wievielmal muss ich dich beschwoeren, dass du im Namen des HERRN nichts zu mir redest als nur Wahrheit? 18.16 Da sagte er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der HERR sprach: Diese haben keinen Herrn. Sie sollen in Frieden zurueckkehren, jeder in sein Haus! 18.17 Da sagte der Koenig von Israel zu Joschafat: Habe ich dir nicht gesagt, er weissagt nichts Gutes ueber mich, sondern [nur] Boeses? 18.18 Und Micha sprach: Darum hoert das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen. 18.19 Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den Koenig von Israel, betoeren, dass er hinaufzieht und bei Ramot [in] Gilead faellt? Und der eine sagte dies, und der andere sagte das. 18.20 Da trat der Geist hervor und stellte sich vor den HERRN und sagte: Ich will ihn betoeren. Und der HERR sprach zu ihm: Womit? 18.21 Da sagte er: Ich will ausgehen und will ein Luegengeist sein im Mund aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn betoeren und wirst es auch koennen. Geh aus und mach [es] so! 18.22 Und nun, siehe, der HERR hat einen Luegengeist in den Mund dieser deiner Propheten gegeben, denn der HERR hat Unheil ueber dich geredet. 18.23 Da trat Zedekia, der Sohn des Kenaana, heran und schlug Micha auf die Backe und sagte: Auf welchem Weg ist [denn] der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden? 18.24 Micha sagte: Siehe, du wirst es an jenem Tag sehen, wenn du von Zimmer zu Zimmer fluechtest, um dich zu verstecken. 18.25 Da sagte der Koenig von Israel: Nehmt Micha und fuehrt ihn zurueck zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Koenigs, 18.26 und sagt: So spricht der Koenig: Setzt diesen ins Gefaengnis und speist ihn mit Brot der Bedraengnis und mit Wasser der Bedraengnis, bis ich in Frieden zurueckkomme! 18.27 Micha aber sagte: Wenn du je in Frieden zurueckkehrst, [dann] hat der HERR nicht durch mich geredet! Und er sprach: Hoert es, ihr Voelker alle! 18.28 Und der Koenig von Israel und Joschafat, der Koenig von Juda, zogen hinauf nach Ramot [in] Gilead. 18.29 Und der Koenig von Israel sagte zu Joschafat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen. Du aber lege deine [koeniglichen] Kleider an! So verkleidete sich der Koenig von Israel, und sie zogen in den Kampf. 18.30 Der Koenig von Aram hatte aber seinen Wagenfuehrern befohlen: Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Grossen kaempfen, sondern gegen den Koenig von Israel allein! 18.31 Und es geschah, als die Wagenfuehrer Joschafat sahen, da sagten sie [sich]: Das ist der Koenig von Israel! Und sie umringten ihn, um ihn anzugreifen. Da schrie Joschafat um Hilfe. Und der HERR half ihm, und Gott lenkte sie von ihm ab. 18.32 Und es geschah, als die Wagenfuehrer sahen, dass nicht er der Koenig von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab. 18.33 Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl und traf den Koenig von Israel zwischen die Tragbaender [des Panzers] und den Panzer. Da sagte er zu seinem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht heraus, denn ich bin schwer verwundet! 18.34 Und der Kampf wurde heftig an jenem Tag, und der Koenig von Israel blieb aufrecht stehen in dem Wagen angesichts der Aramaeer bis zum Abend. Und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs. \19\ 19.1 Und Joschafat, der Koenig von Juda, kehrte in Frieden zurueck nach Jerusalem in sein Haus. 19.2 Da ging ihm der Seher Jehu, der Sohn Hananis, entgegen, und er sagte zu dem Koenig Joschafat: Sollst du so dem Gottlosen helfen und die lieben, die den HERRN hassen? Darum [ist] auf dir Zorn von seiten des HERRN. 19.3 Jedoch ist etwas Gutes bei dir gefunden worden. Denn du hast die Ascherim aus dem Land weggeschafft und dein Herz darauf gerichtet, Gott zu suchen. Joschafats Rechtspflege. 19.4 Und Joschafat blieb in Jerusalem. Und er zog wieder unter das Volk hinaus von Beerscheba bis zum Gebirge Ephraim und brachte sie zurueck zu dem HERRN, dem Gott ihrer Vaeter. 19.5 Und er setzte Richter im Land ein, in allen befestigten Staedten Judas, Stadt fuer Stadt. 19.6 Und er sagte zu den Richtern: Seht zu, was ihr tut! Denn nicht im Auftrag von Menschen richtet ihr, sondern im Auftrag des HERRN. Und er ist mit euch, wenn ihr Recht sprecht. 19.7 So sei denn der Schrecken des HERRN ueber euch. Habt acht, wie ihr handelt! Denn bei dem HERRN, unserm Gott, ist kein Unrecht, kein Ansehen der Person und kein Annehmen von Geschenken. 19.8 Auch in Jerusalem bestellte Joschafat Leviten und Priester und Familienoberhaeupter Israels fuer das Gericht des HERRN und fuer die Rechtsstreitigkeiten der Einwohner von Jerusalem. 19.9 Und er befahl ihnen und sagte: So sollt ihr es machen in der Furcht des HERRN, in Treue und mit ungeteiltem Herzen. 19.10 Was fuer ein Rechtsstreit auch immer vor euch kommt von seiten eurer Brueder, die in ihren Staedten wohnen, zwischen Bluttat und Bluttat, zwischen Gesetz und Gebot, Ordnungen und Rechtsbestimmungen, so sollt ihr sie verwarnen, damit sie nicht an dem HERRN schuldig werden und damit nicht ein Zorn ueber euch und ueber eure Brueder kommt. So sollt ihr es machen, damit ihr nicht schuldig werdet. 19.11 Und siehe, Amarja, der Oberpriester, [steht] ueber euch in allen Sachen des HERRN und Sebadja, der Sohn Ismaels, der Fuerst des Hauses Juda, in allen Sachen des Koenigs. Und als Verwalter sind die Leviten vor euch. Seid stark und handelt, und der HERR wird mit dem Guten sein! Joschafats Sieg ueber die Uebermacht der Ammoniter. vgl. Kap. 14,8-14. \20\ 20.1 Und es geschah danach, da kamen die Soehne Moab und die Soehne Ammon und mit ihnen [einige] von den Meunitern zum Kampf gegen Joschafat. 20.2 Und man kam und berichtete Joschafat: Eine grosse Menge ist gegen dich gekommen von jenseits des Meeres, von Aram. Und siehe, sie sind [schon] in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi. 20.3 Da fuerchtete sich Joschafat und richtete sein Angesicht darauf, den HERRN zu suchen. Und er rief ein Fasten aus in ganz Juda. 20.4 Und Juda versammelte sich, um von dem HERRN [Hilfe] zu suchen. Sogar aus allen Staedten Judas kamen sie, um den HERRN zu suchen. 20.5 Und Joschafat stand in der Versammlung Judas und Jerusalems im Haus des HERRN vor dem neuen Vorhof. 20.6 Und er sprach: HERR, Gott unserer Vaeter, bist du es nicht, der da Gott im Himmel ist, und [bist nicht] du Herrscher ueber alle Koenigreiche der Nationen? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht; und niemand kann gegen dich bestehen. 20.7 Hast du, unser Gott, nicht die Bewohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und es den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben fuer ewig? 20.8 Und sie haben darin gewohnt und haben dir ein Heiligtum darin gebaut fuer deinen Namen und gesagt: 20.9 Wenn Unglueck ueber uns kommt, Schwert, Strafgericht oder Pest oder Hungersnot, und wir treten vor dieses Haus und vor dich - denn dein Name ist in diesem Haus - und schreien zu dir um Hilfe aus unserer Bedraengnis, dann wirst du hoeren und retten. 20.10 Und nun, siehe, [da stehen] die Soehne Ammon und Moab und die vom Gebirge Seir. Als Israel aus dem Land Aegypten kam, hast du nicht erlaubt, bei ihnen einzudringen, sondern sie mussten ihnen weichen und haben sie nicht ausgerottet. 20.11 Siehe da, sie vergelten es uns, indem sie kommen, um uns aus deinem Besitz zu vertreiben, den du uns zum Besitz gegeben hast. 20.12 Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist keine Kraft vor dieser grossen Menge, die gegen uns kommt. Wir erkennen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen [gerichtet]. 20.13 Und ganz Juda stand vor dem HERRN mit ihren Kindern, ihren Frauen und ihren Soehnen. 20.14 Und [auf] Jahasiel, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jehiels, des Sohnes Mattanjas, den Leviten, von den Soehnen Asafs, auf ihn kam der Geist des HERRN mitten in der Versammlung. 20.15 Und er sprach: Merkt auf, ganz Juda und ihr Bewohner von Jerusalem und du, Koenig Joschafat! So spricht der HERR zu euch: Fuerchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen vor dieser grossen Menge! Denn der Kampf ist nicht eure [Sache], sondern Gottes! 20.16 Morgen zieht gegen sie hinab. Siehe, sie kommen die Anhoehe von Ziz herauf, und ihr werdet sie am Ausgang des Tales finden vor der Wueste Jeruel. 20.17 Nicht ihr werdet dabei kaempfen muessen. Tretet hin, steht und seht die Rettung des HERRN, [die er] euch [verschafft], Juda und Jerusalem! Fuerchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen! Zieht ihnen morgen entgegen, und der HERR wird mit euch sein! 20.18 Da neigte sich Joschafat mit dem Gesicht zur Erde. Und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem fielen nieder vor dem HERRN, um den HERRN anzubeten. 20.19 Und die Leviten, von den Soehnen der Kehatiter und von den Soehnen der Korachiter, standen auf, um den HERRN, den Gott Israels, zu loben mit ueberaus lauter Stimme. 20.20 Und sie machten sich des Morgens frueh auf und zogen aus zur Wueste Tekoa. Und bei ihrem Auszug trat Joschafat hin und sagte: Hoert mir zu, Juda und ihr Bewohner von Jerusalem! Glaubt an den HERRN, euren Gott, dann werdet ihr bestehen! Glaubt seinen Propheten, dann wird es euch gelingen! 20.21 Und er beriet sich mit dem Volk und stellte Saenger fuer den HERRN auf, die Loblieder sangen in heiligem Schmuck, indem sie vor den [zum Kampf] Geruesteten auszogen und sprachen: Preist den HERRN, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 20.22 Und zu der Zeit, da sie mit Jubel und Lobgesang anfingen, legte der HERR einen Hinterhalt gegen die Soehne Ammon, Moab und die vom Gebirge Seir, die gegen Juda gekommen waren; und sie wurden geschlagen. 20.23 Und die Soehne Ammon und Moab standen auf gegen die Bewohner des Gebirges Seir, um [an ihnen] den Bann zu vollstrecken und [sie] auszutilgen. Und als sie die Bewohner von Seir aufgerieben hatten, halfen sie, sich gegenseitig umzubringen. 20.24 Und Juda kam auf den Aussichtspunkt zur Wueste hin. Und sie sahen sich nach der Menge um, und siehe, da waren es Leichen, die auf der Erde lagen; niemand war entkommen. 20.25 Da kamen Joschafat und sein Volk, um ihre Beute einzusammeln. Und sie fanden unter ihnen in [reicher] Menge sowohl Besitz als auch Kleider und kostbare Geraete und pluenderten [so viel] fuer sich, dass sie es nicht mehr tragen konnten. Drei Tage brachten sie mit dem Einsammeln der Beute zu, denn sie war gross. 20.26 Und am vierten Tag sammelten sie sich im Tal Beracha. Denn dort dankten sie dem HERRN; daher gab man diesem Ort den Namen Tal Beracha bis auf den heutigen Tag. 20.27 Und alle Maenner von Juda und Jerusalem kehrten zurueck, mit Joschafat an ihrer Spitze, um nach Jerusalem zurueckzukehren mit Freuden; denn der HERR hatte ihnen Freude an ihren Feinden gegeben. 20.28 Und sie kamen nach Jerusalem, zum Haus des HERRN, mit Harfen und mit Zithern und mit Trompeten. 20.29 Und der Schrecken Gottes fiel auf alle Koenigreiche der Laender, als sie hoerten, dass der HERR mit den Feinden Israels gekaempft hatte. 20.30 Und das Koenigreich Joschafats hatte Ruhe. Und sein Gott schaffte ihm Ruhe ringsumher. Joschafats Gottesfurcht - Sein vergebliches Buendnis mit Ahasja von Israel. 1Koe 22,41-51. 20.31 Und so regierte Joschafat ueber Juda. Er war 35 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte 25 Jahre in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Asuba, die Tochter des Schilhi. 20.32 Und er ging auf dem Weg seines Vaters Asa und wich nicht davon ab, indem er tat, was recht war in den Augen des HERRN. 20.33 Nur die Hoehen wichen nicht, denn das Volk hatte sein Herz noch nicht auf den Gott seiner Vaeter gerichtet. 20.34 Die uebrige Geschichte Joschafats, die fruehere und die spaetere, siehe, sie ist geschrieben in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis, die in das Buch der Koenige von Israel aufgenommen ist. 20.35 Danach verband sich Joschafat, der Koenig von Juda, mit Ahasja, dem Koenig von Israel. Dieser handelte gottlos. 20.36 Und er verband sich mit ihm, Schiffe zu bauen, um nach Tarsis zu fahren; und sie bauten Schiffe zu Ezjon-Geber. 20.37 Und Elieser, der Sohn des Dodawa, von Marescha weissagte gegen Joschafat und sprach: Weil du dich mit Ahasja verbunden hast, wird der HERR dein Werk zerstoeren. Und die Schiffe wurden zertruemmert und konnten nicht nach Tarsis fahren. Joram von Juda - Sein Goetzendienst und seine Bestrafung. 2Koe 8,16-24. \21\ 21.1 Und Joschafat legte sich zu seinen Vaetern und wurde bei seinen Vaetern begraben in der Stadt Davids. Und sein Sohn Joram wurde an seiner Stelle Koenig. 21.2 Und er hatte Brueder, Soehne Joschafats: Asarja und Jehiel und Secharja und Asarja und Michael und Schefatja; diese alle waren Soehne Joschafats, des Koenigs von Israel. 21.3 Und ihr Vater gab ihnen viele Geschenke an Silber und an Gold und an Kostbarkeiten, dazu befestigte Staedte in Juda. Aber das Koenigtum gab er Joram, denn er war der Erstgeborene. 21.4 Als Joram nun [die Herrschaft] ueber das Koenigreich seines Vaters angetreten hatte und erstarkt war, brachte er alle seine Brueder mit dem Schwert um und auch einige Oberste von Israel. 21.5 Zweiunddreissig Jahre war Joram alt, als er Koenig wurde, und er regierte acht Jahre in Jerusalem. 21.6 Und er ging auf dem Weg der Koenige von Israel, wie es das Haus Ahabs getan hatte, denn er hatte eine Tochter Ahabs zur Frau. Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN. 21.7 Aber der HERR wollte das Haus Davids nicht zugrunderichten, um des Bundes willen, den er mit David geschlossen hatte, und weil er gesagt hatte, dass er ihm und seinen Soehnen eine Leuchte geben wolle alle Tage. 21.8 In seinen Tagen fiel Edom von [der Herrschaft] unter der Hand Judas ab und setzte einen [eigenen] Koenig ueber sich. 21.9 Da zog Joram hinueber mit seinen Obersten und alle Kriegswagen mit ihm. Und es geschah, als er sich des Nachts aufmachte, da schlug er Edom, das ihn und die Obersten der Kriegswagen eingekreist hatte. 21.10 Doch fiel Edom von [der Herrschaft] unter der Hand Judas ab bis auf den heutigen Tag. Damals, in jener Zeit, fiel [auch] Libna von [der Herrschaft] unter seiner Hand ab; denn er hatte den HERRN, den Gott seiner Vaeter, verlassen. 21.11 Auch er machte Hoehen auf den Bergen Judas und hielt die Bewohner von Jerusalem zur Hurerei an, und er verfuehrte Juda. 21.12 Da gelangte ein Schreiben von dem Propheten Elia an ihn, das lautete: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht auf den Wegen deines Vaters Joschafat und auf den Wegen Asas, des Koenigs von Juda, gegangen bist, 21.13 sondern auf dem Weg der Koenige von Israel gegangen bist und Juda und die Bewohner von Jerusalem zur Hurerei angehalten hast, nach den Hurereien des Hauses Ahabs, und weil du auch deine Brueder, das Haus deines Vaters, umgebracht hast, die besser waren als du: 21.14 Siehe, der HERR wird dein Volk und deine Soehne und deine Frauen und all deinen Besitz mit einer grossen Plage treffen. 21.15 Du aber wirst eine schwere Krankheit erleiden, eine Krankheit deiner Eingeweide, bis deine Eingeweide im Laufe der Zeit infolge der Krankheit heraustreten werden. 21.16 Und der HERR erweckte gegen Joram den Geist der Philister und der Araber, die neben den Kuschitern [wohnen]. 21.17 Und sie zogen gegen Juda herauf und drangen darin ein und nahmen den ganzen Besitz weg, der sich im Haus des Koenigs befand, und auch seine Soehne und seine Frauen. Und es blieb ihm kein Sohn uebrig ausser Joahas, dem juengsten von seinen Soehnen. 21.18 Und nach alldem plagte ihn der HERR mit einer unheilbaren Krankheit in seinen Eingeweiden. 21.19 Und es geschah im Laufe der Zeit, und zwar zur Zeit, als das Ende von zwei Jahren eintrat, dass seine Eingeweide bei seiner Krankheit heraustraten; und er starb unter grossen Schmerzen. Und sein Volk machte ihm keinen Brand, wie [es] fuer seine Vaeter einen Brand [gemacht hatte]. 21.20 Er war 32 Jahre alt, als er Koenig wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem. Er ging dahin, ohne bedauert zu werden. Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den Graebern der Koenige. Ahasja von Juda - Sein Buendnis mit dem Haus Ahabs und sein Untergang. 2Koe 8,25-29; 9,1-29. \22\ 22.1 Und die Bewohner von Jerusalem machten Ahasja, seinen juengsten Sohn, an seiner Stelle zum Koenig. Denn alle aelteren hatte die Kriegsschar umgebracht, die mit den Arabern ins Lager gekommen war. So wurde Ahasja, der Sohn Jorams, des Koenigs von Juda, Koenig. 22.2 22 Jahre war Ahasja alt, als er Koenig wurde, und er regierte ein Jahr in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Atalja, die Tochter Omris. 22.3 Auch er ging auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seine Mutter war seine Beraterin zu gottlosem Handeln. 22.4 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, wie das Haus Ahabs; denn die waren nach dem Tod seines Vaters seine Berater zu seinem Verderben. 22.5 Auch ging er auf ihren Rat ein und zog mit Joram, dem Sohn Ahabs, dem Koenig von Israel, in den Kampf gegen Hasael, den Koenig von Aram, nach Ramot in Gilead. Und die Aramaeer verwundeten Joram. 22.6 Da kehrte er zurueck, um sich in Jesreel von den Wunden heilen zu lassen, die sie ihm bei Rama geschlagen hatten, als er gegen Hasael, den Koenig von Aram, kaempfte. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der Koenig von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jesreel zu besuchen, weil er krank war. 22.7 Aber von Gott aus war es der Untergang Ahasjas, dass er zu Joram ging. Denn als er angekommen war, zog er mit Joram aus gegen Jehu, den Sohn Nimschis, den der HERR gesalbt hatte, um das Haus Ahabs auszurotten. 22.8 Und es geschah, als Jehu an dem Haus Ahabs Gericht uebte, da traf er die Obersten von Juda und die Soehne der Brueder Ahasjas, die im Dienst Ahasjas standen; und er brachte sie um. 22.9 Und er suchte Ahasja, und man nahm ihn gefangen, als er sich in Samaria versteckt hielt; und sie brachten ihn zu Jehu und toeteten ihn. Und sie begruben ihn, denn sie sagten: Er ist ein Sohn Joschafats, der den HERRN mit seinem ganzen Herzen gesucht hat. Und das Haus Ahasjas hatte niemand mehr, der zum Koenigtum faehig gewesen waere. Herrschaft der Atalja in Jerusalem. 2Koe 11,1-3. 22.10 Als aber Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte die ganze koenigliche Nachkommenschaft vom Haus Juda um. 22.11 Doch Joscheba, die Tochter des Koenigs, nahm Joasch, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn aus der Mitte der Koenigssoehne, die getoetet werden sollten, und sie brachte ihn und seine Amme in die Bettenkammer. So verbarg ihn Joscheba, die Tochter des Koenigs Joram, die Frau des Priesters Jojada - denn sie war die Schwester Ahasjas - vor Atalja, so dass sie ihn nicht toetete. 22.12 Und er hielt sich sechs Jahre [lang] bei ihnen im Haus Gottes versteckt. Atalja aber herrschte als Koenigin ueber das Land. Verschwoerung des Priesters Jojada gegen Atalja - Einsetzung des Joasch zum Koenig - Ataljas Ende - Abschaffung des Goetzendienstes. 2Koe 11,4-20. \23\ 23.1 Und im siebten Jahr fasste Jojada Mut und schloss mit den Obersten ueber Hundert, Asarja, dem Sohn Jerohams, und Ismael, dem Sohn Johanans, und Asarja, dem Sohn Obeds, und Maaseja, dem Sohn Adajas, und Elischafat, dem Sohn Sichris, einen Bund. 23.2 Und sie zogen umher in Juda und versammelten die Leviten aus allen Staedten Judas und die Familienoberhaeupter von Israel; und sie kamen nach Jerusalem. 23.3 Und die ganze Versammlung schloss im Haus Gottes einen Bund mit dem Koenig. Und [Jojada] sagte zu ihnen: Siehe, der Sohn des Koenigs soll Koenig sein, wie der HERR ueber die Soehne Davids geredet hat. 23.4 Das ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von euch, von den Priestern und den Leviten, die ihr am Sabbat antretet, soll Torhueter an den Schwellen sein, 23.5 und ein Drittel soll im Haus des Koenigs sein, und ein Drittel am Grundtor; aber alles Volk soll in den Vorhoefen des Hauses des HERRN sein. 23.6 Und es soll niemand in das Haus des HERRN hineingehen. Nur die Priester und die diensttuenden Leviten, sie sollen hineingehen, denn sie sind heilig. Und alles Volk soll die Vorschriften des HERRN beachten. 23.7 Und die Leviten sollen den Koenig von allen Seiten umgeben, jeder mit seinen Waffen in seiner Hand. Und wer in das Haus hineingeht, soll getoetet werden. Und ihr sollt bei dem Koenig sein, wenn er hineingeht und wenn er herauskommt. 23.8 Und die Leviten und ganz Juda taten nach allem, was der Priester Jojada befohlen hatte. Sie nahmen jeder seine Maenner, die am Sabbat antraten, [zusammen] mit denen, die am Sabbat abtraten; denn der Priester Jojada hatte die Abteilungen nicht entlassen. 23.9 Und der Priester Jojada gab den Obersten ueber Hundert die Speere und die Kleinschilde und die Rundschilde, die dem Koenig David gehoert hatten, die im Haus Gottes waren. 23.10 Und er stellte das ganze Volk auf, und zwar jeden mit seiner Waffe in seiner Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, zum Altar und zum Haus hin, rings um den Koenig herum. 23.11 Und sie fuehrten den Sohn des Koenigs heraus und setzten ihm die Krone auf und gaben ihm die Ordnung, und sie machten ihn zum Koenig. Und Jojada und seine Soehne salbten ihn und riefen: Es lebe der Koenig! 23.12 Als aber Atalja das Geschrei des Volkes hoerte, das herbeilief und den Koenig ruehmte, kam sie zum Volk ins Haus des HERRN. 23.13 Und sie sah: Und siehe, da stand der Koenig auf seinem [erhoehten] Standort am Eingang und die Obersten und die Trompeter beim Koenig. Und alles Volk des Landes war froehlich und stiess in die Trompeten. Und die Saenger [standen da] mit Musikinstrumenten und leiteten den Lobgesang. Da zerriss Atalja ihre Kleider und rief: Verschwoerung, Verschwoerung! 23.14 Der Priester Jojada aber liess die Obersten ueber Hundert, die Vorgesetzten des Heeres, heraustreten und sagte zu ihnen: Fuehrt sie durch die Reihen hinaus! Und wer ihr folgt, soll mit dem Schwert getoetet werden! Denn der Priester hatte gesagt: Ihr sollt sie nicht im Haus des HERRN toeten! 23.15 Und sie legten Hand an sie, und sie ging zum Eingang des Rosstores am Haus des Koenigs; und sie toeteten sie dort. 23.16 Und Jojada schloss einen Bund zwischen sich und dem ganzen Volk und dem Koenig, dass sie das Volk des HERRN sein sollten. 23.17 Da ging das ganze Volk in das Haus des Baal und riss es nieder, und sie zerschlugen seine Altaere und seine Goetzenbilder. Und Mattan, den Priester des Baal, ermordeten sie vor den Altaeren. 23.18 Und Jojada legte die Aemter des Hauses des HERRN in die Hand der Priester, der Leviten, die David fuer das Haus des HERRN eingeteilt hatte, damit sie die Brandopfer des HERRN opferten, wie es im Gesetz des Mose geschrieben steht, mit Freuden und mit Gesang, nach der Anweisung Davids. 23.19 Und er stellte die Torhueter an die Tore des Hauses des HERRN, damit keiner hineinging, der irgendwie unrein war. 23.20 Und er nahm die Obersten ueber Hundert und die Maechtigen und die Gebieter im Volk und das ganze Volk des Landes und fuehrte den Koenig aus dem Haus des HERRN hinab, und sie kamen durch das obere Tor ins Haus des Koenigs. Und sie setzten den Koenig auf den Thron des Koenigreichs. 23.21 Und das ganze Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Ruhe. Atalja aber hatten sie mit dem Schwert getoetet. Joasch von Juda unter der Leitung Jojadas - Ausbesserung des Tempels. 2Koe 12,1-17. \24\ 24.1 Sieben Jahre war Joasch alt, als er Koenig wurde, und er regierte vierzig Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beerscheba. 24.2 Und Joasch tat, was recht war in den Augen des HERRN, all die Tage des Priesters Jojada. 24.3 Und Jojada nahm zwei Frauen fuer ihn; und er zeugte Soehne und Toechter. 24.4 Und es geschah danach, dass es Joasch am Herzen lag, das Haus des HERRN zu erneuern. 24.5 Und er versammelte die Priester und die Leviten und sagte zu ihnen: Zieht aus in die Staedte Judas und sammelt von ganz Israel Geld ein, um das Haus eures Gottes von Jahr zu Jahr auszubessern! Und ihr sollt [euch] mit der Sache beeilen! Aber die Leviten beeilten sich nicht. 24.6 Da rief der Koenig den Oberpriester Jojada und sagte zu ihm: Warum hast du die Leviten nicht aufgefordert, aus Juda und Jerusalem die Abgabe hereinzuholen, die Mose, der Knecht des HERRN, der Versammlung Israels fuer das Zelt des Zeugnisses auferlegt hat? 24.7 Denn Atalja, die Gottlosigkeit [in Person, und] ihre Soehne sind in das Haus Gottes eingebrochen und haben auch alle heiligen Gaben des Hauses des HERRN fuer die Baalim verwendet. 24.8 Und der Koenig befahl, und man machte einen Kasten und stellte ihn draussen im Tor des Hauses des HERRN auf. 24.9 Und man rief in Juda und in Jerusalem aus, dass man dem HERRN die Abgabe bringen solle, die Mose, der Knecht Gottes, Israel in der Wueste auferlegt hatte. 24.10 Da freuten sich alle Obersten und das ganze Volk. Und sie brachten [ihre Gaben] und warfen [sie] in den Kasten, bis er voll war. 24.11 Und es geschah jedesmal, wenn man den Kasten durch die Leviten zur Verwaltung des Koenigs brachte und wenn man sah, dass viel Geld [darin] war, dann kamen der Schreiber des Koenigs und der Beamte des Oberpriesters und leerten den Kasten aus und nahmen ihn auf und brachten ihn wieder an seinen Platz. So machten sie es Tag fuer Tag und sammelten Geld in Menge. 24.12 Und der Koenig und Jojada gaben es denen, die das Werk der Arbeit am Haus des HERRN ausfuehrten, und diese warben Steinhauer und Zimmerleute an, das Haus des HERRN zu erneuern, und auch Handwerker in Eisen und Bronze, das Haus des HERRN auszubessern. 24.13 Und die Werkmeister arbeiteten, und die Ausbesserung des Werkes ging durch ihre Hand voran. Und sie stellten das Haus Gottes in seinem frueheren Zustand wieder her und verstaerkten es. 24.14 Und als sie fertig waren, brachten sie den Rest des Geldes vor den Koenig und vor Jojada. Und er liess dafuer Geraete machen fuer das Haus des HERRN, Geraete fuer den Dienst und fuer die Brandopfer, und Schalen und goldene und silberne Geraete. Und man opferte regelmaessig Brandopfer im Haus des HERRN, alle Tage Jojadas. 24.15 Und Jojada wurde alt und der Tage satt, und er starb. Er war 130 Jahre alt, als er starb. 24.16 Und man begrub ihn in der Stadt Davids bei den Koenigen, weil er Gutes getan hatte an Israel und fuer Gott und sein Haus. Joaschs Abfall von Gott und seine Ermordung. 2Koe 12,18-22. 24.17 Und nach dem Tod Jojadas kamen die Obersten von Juda und beugten sich vor dem Koenig nieder; und der Koenig hoerte auf sie. 24.18 Und sie verliessen das Haus des HERRN, des Gottes ihrer Vaeter, und dienten den Ascherim und den Goetzenbildern. Da kam ein Zorn [vom HERRN] ueber Juda und Jerusalem wegen dieser ihrer Schuld. 24.19 Und er sandte Propheten unter sie, um sie zu dem HERRN zurueckzufuehren, und diese warnten sie; aber sie hoerten nicht darauf. - 24.20 Und der Geist Gottes kam ueber Secharja, den Sohn des Priesters Jojada. Und er trat vor das Volk und sagte zu ihnen: So spricht Gott: Warum uebertretet ihr die Gebote des HERRN? So wird es euch nicht gelingen! Weil ihr den HERRN verlassen habt, so hat [auch] er euch verlassen. 24.21 Und sie machten eine Verschwoerung gegen ihn und steinigten ihn auf Befehl des Koenigs im Vorhof des Hauses des HERRN. 24.22 Und der Koenig Joasch dachte nicht an die Gnade, die sein Vater Jojada ihm erwiesen hatte, und brachte dessen Sohn um. Und als der starb, sprach er: Der HERR moege es sehen und [Rechenschaft] fordern! 24.23 Und es geschah um die Wende des Jahres, dass ein Heer der Aramaeer gegen ihn heraufzog. Und sie kamen nach Juda und Jerusalem und brachten aus dem Volk alle Obersten des Volkes um; und alle ihre Beute sandten sie zum Koenig von Damaskus. 24.24 Obwohl das Heer der Aramaeer mit [nur] wenigen Maennern gekommen war, so gab doch der HERR ein viel groesseres Heer in ihre Hand, weil sie den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, verlassen hatten. So vollzogen sie an Joasch das [Straf]gericht. 24.25 Und als sie von ihm abgezogen waren - sie liessen ihn aber mit schweren Verwundungen zurueck -, machten seine Knechte eine Verschwoerung gegen ihn wegen des Blutes des Sohnes des Priesters Jojada. Und sie ermordeten ihn auf seinem Bett, und er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber man begrub ihn nicht in den Graebern der Koenige. 24.26 Und diese sind es, die sich gegen ihn verschworen: Sabad, der Sohn der Schimat, der Ammoniterin, und Josabad, der Sohn der Schimrit, der Moabiterin. - 24.27 Seine Soehne aber und die Menge des ihm auferlegten Tributs und die grundlegende Instandsetzung des Hauses Gottes, siehe, das ist geschrieben in der Schrift des Buches der Koenige. Und sein Sohn Amazja wurde an seiner Stelle Koenig. Amazja von Juda - Sein Gottvertrauen und sein Sieg ueber Seir. 2Koe 14,1-7. \25\ 25.1 Amazja war 25 Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte 29 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Joaddan, von Jerusalem. 25.2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, jedoch nicht mit ungeteiltem Herzen. 25.3 Und es geschah, als das Koenigtum bei ihm gefestigt war, brachte er seine Knechte um, die den Koenig, seinen Vater, erschlagen hatten. 25.4 Aber ihre Soehne toetete er nicht, sondern [handelte], wie es im Gesetz, im Buch des Mose, geschrieben steht, wo der HERR geboten hat: Nicht sollen Vaeter um der Soehne willen sterben, und Soehne sollen nicht um der Vaeter willen sterben, sondern jeder soll fuer seine [eigene] Suende sterben. 25.5 Und Amazja versammelte Juda, und er stellte sie auf nach Vaterhaeusern, nach Obersten ueber Tausend und nach Obersten ueber Hundert, von ganz Juda und Benjamin. Und er musterte sie von zwanzig Jahren an und darueber und fand, dass 300 000 Auserlesene [da] waren, die mit dem Heer auszogen, die Spiess und Langschild trugen. 25.6 Und er warb aus Israel 100 000 wehrfaehige Maenner fuer hundert Talente Silber an. 25.7 Da kam ein Mann Gottes zu ihm und sagte: O Koenig, lass das Heer von Israel nicht mit dir ziehen! Denn der HERR ist nicht mit Israel [und] mit allen Soehnen Ephraim. 25.8 Wenn du denkst, dadurch stark zu sein zum Kampf, dann wird Gott dich zum Stuerzen bringen vor dem Feind. Denn bei Gott ist Macht, zu helfen und zum Stuerzen zu bringen. 25.9 Und Amazja sagte zu dem Mann Gottes: Und was soll mit den hundert Talenten geschehen, die ich der Kriegsschar von Israel gegeben habe? Der Mann Gottes sagte: Der HERR hat [genug], um dir mehr als das zu geben. 25.10 Da sonderte Amazja sie ab, die Kriegsschar [naemlich], die aus Ephraim zu ihm gekommen war, damit sie an ihren Ort zurueckkehrten. Und ihr Zorn entbrannte sehr gegen Juda, und sie kehrten in gluehendem Zorn an ihren Ort zurueck. 25.11 Amazja aber fasste Mut und fuehrte sein Volk [in den Kampf]. Und er zog ins Salztal und schlug die Soehne Seir, 10 000 [Mann]. 25.12 Und die Soehne Juda fuehrten 10 000 lebend gefangen fort und brachten sie auf den Gipfel eines Felsens, und sie stuerzten sie hinab von dem Gipfel des Felsens, dass sie allesamt zerschmettert wurden. 25.13 Aber die Maenner der Schar, die Amazja hatte zurueckkehren lassen, dass sie nicht mit ihm in den Kampf zoegen, fielen in die Staedte Judas ein, von Samaria bis Bet-Horon, und erschlugen dreitausend [Mann] von ihnen und erbeuteten eine grosse Beute. Amazjas Goetzendienst, Selbstueberhebung, Niederlage und Ende. 2Koe 14,8-20. 25.14 Und es geschah, nachdem Amazja von der Schlacht gegen Edom [zurueck]gekommen war, brachte er die Goetter der Soehne Seir mit und stellte sie sich als Goetter auf. Und er beugte sich vor ihnen nieder und brachte ihnen Rauchopfer dar. 25.15 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Amazja; und er sandte einen Propheten zu ihm. Der sagte zu ihm: Warum hast du die Goetter des Volkes gesucht, die nicht [einmal] ihr Volk aus deiner Hand errettet haben? 25.16 Und es geschah, waehrend er zu ihm redete, sagte Amazja zu ihm: Haben wir dich zum Ratgeber des Koenigs gemacht? Hoer auf! Warum soll man dich schlagen? Und der Prophet hoerte auf und sagte: Ich habe erkannt, dass Gott beschlossen hat, dich zu vernichten, weil du das getan und auf meinen Rat nicht gehoert hast! 25.17 Und Amazja, der Koenig von Juda, beriet sich und sandte zu Joasch, dem Sohn des Joahas, des Sohnes Jehus, dem Koenig von Israel, und liess [ihm] sagen: Auf, lass uns einander ins Angesicht sehen! 25.18 Da sandte Joasch, der Koenig von Israel, zu Amazja, dem Koenig von Juda, und liess [ihm] sagen: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon und sagte: Gib meinem Sohn deine Tochter zur Frau! Da liefen die Tiere des Feldes, die auf dem Libanon [leben], darueber und zertraten den Dornstrauch. 25.19 Du sagst: Siehe, ich habe Edom geschlagen! Und [darum] erhebt sich dein Herz, [noch mehr] Ehre zu geniessen. Bleib nun in deinem Haus! Wozu willst du dich mit dem Unglueck einlassen? Damit du faellst, du und Juda mit dir? 25.20 Aber Amazja hoerte nicht, denn das war von Gott, damit er sie in die Hand [der Feinde] gaebe, weil sie die Goetter von Edom gesucht hatten. 25.21 Da zog Joasch, der Koenig von Israel, herauf. Und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazja, der Koenig von Juda, bei Bet-Schemesch, das zu Juda gehoert. 25.22 Und Juda wurde vor Israel geschlagen; und sie flohen, jeder zu seinem Zelt. 25.23 Und Joasch, der Koenig von Israel, nahm Amazja, den Koenig von Juda, den Sohn des Joasch, des Sohnes des Joahas, bei Bet-Schemesch gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Und er riss [eine Bresche] in die Mauer Jerusalems, vom Tor Ephraim bis an das Ecktor, vierhundert Ellen. 25.24 Und [er nahm] alles Gold und Silber und alle Geraete, die sich im Haus Gottes bei Obed-Edom befanden, und die Schaetze des Hauses des Koenigs und die Geiseln und kehrte nach Samaria zurueck. 25.25 Und Amazja, der Sohn des Joasch, der Koenig von Juda, lebte nach dem Tod des Joasch, des Sohnes des Joahas, des Koenigs von Israel, [noch] fuenfzehn Jahre. 25.26 Und die uebrige Geschichte Amazjas, die fruehere und die spaetere, siehe, ist sie nicht geschrieben in dem Buch der Koenige von Juda und Israel? 25.27 Und von der Zeit an, da Amazja von der Nachfolge des HERRN abgewichen war, machten sie in Jerusalem eine Verschwoerung gegen ihn. Er aber floh nach Lachisch. Und sie sandten [Maenner] hinter ihm her bis Lachisch und toeteten ihn dort. 25.28 Und sie hoben ihn auf die Pferde und begruben ihn bei seinen Vaetern in der Stadt Judas. Usija von Juda - Seine Gottesfurcht und seine Siege ueber die Feinde Judas. 2Koe 14,21.22; 15,1-4. \26\ 26.1 Und das ganze Volk von Juda nahm Usija - der war sechzehn Jahre alt -, und sie machten ihn zum Koenig anstelle seines Vaters Amazja. 26.2 Er baute Elat [wieder auf] und brachte es an Juda zurueck, nachdem der Koenig sich zu seinen Vaetern gelegt hatte. 26.3 Usija war sechzehn Jahre alt, als er Koenig wurde, und er regierte 52 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jecholja, von Jerusalem. 26.4 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater Amazja getan hatte. 26.5 Und er suchte Gott in den Tagen Secharjas, der [ihn] in den Gesichten Gottes unterwies; und in den Tagen, da er den HERRN suchte, gab ihm Gott Gelingen. 26.6 Und er zog aus und kaempfte gegen die Philister und riss die Mauer von Gat nieder und die Mauer von Jabne und die Mauer von Aschdod. Und er baute Staedte bei Aschdod und [im Land der] Philister. 26.7 Und Gott half ihm gegen die Philister und gegen die Araber, die in Gur-Baal wohnten, und gegen die Meuniter. 26.8 Und die Ammoniter entrichteten Usija Tribut. Und sein Name drang bis nach Aegypten, denn er war ueberaus maechtig geworden. 26.9 Und Usija baute Tuerme in Jerusalem auf dem Ecktor und auf dem Taltor und auf dem Winkel und befestigte sie. 26.10 Und er baute Tuerme in der Steppe und grub viele Zisternen. Denn er hatte viel Vieh, sowohl in der Niederung als auch in der Ebene, [und] Bauern und Weingaertner im Gebirge und im Fruchtland; denn er liebte den Ackerbau. 26.11 Und Usija hatte ein kriegstuechtiges Heer, das in Abteilungen in den Kampf zog nach der Zahl ihrer Musterung durch den Schreiber Jeiel und den Verwalter Maaseja unter der Leitung Hananjas, eines der Obersten des Koenigs. 26.12 Die ganze Zahl der Familienoberhaeupter der Kriegshelden war 2 600. 26.13 Und unter ihrer Leitung stand eine Heeresmacht von 307 500 [Mann], die den Krieg mit gewaltiger Kraft fuehrte, um dem Koenig gegen den Feind zu helfen. 26.14 Und Usija beschaffte ihnen, dem ganzen Heer, Schilde und Spiesse und Helme und Panzer und Bogen und Schleudersteine. 26.15 Und er machte in Jerusalem kunstvoll erdachte Maschinen, die auf den Tuermen und auf den Mauerecken stehen sollten, um mit Pfeilen und mit grossen Steinen zu schiessen. Und sein Name ging aus bis in die Ferne. Denn wunderbar wurde ihm geholfen, bis er sehr maechtig war. Usijas Selbstueberhebung, Untreue und Krankheit. 2Koe 15,5-7. 26.16 Und als er maechtig geworden war, wurde sein Herz hochmuetig, bis er verderblich handelte. Und er handelte treulos gegen den HERRN, seinen Gott, und drang in den Tempel des HERRN ein, um auf dem Raeucheraltar zu raeuchern. 26.17 Da ging der Priester Asarja hinter ihm her und mit ihm achtzig Priester des HERRN, tuechtige Maenner. 26.18 Und sie widerstanden dem Koenig Usija und sagten zu ihm: Nicht dir, Usija, steht es zu, dem HERRN Rauchopfer darzubringen, sondern den Priestern, den Soehnen Aarons, die geheiligt sind, Rauchopfer darzubringen! Geh aus dem Heiligtum hinaus! Denn du hast treulos gehandelt, und es wird dir nicht zur Ehre gereichen vor Gott, dem HERRN. 26.19 Aber Usija wurde wuetend. Und er hatte [schon] in seiner Hand eine Raeucherpfanne, um Rauchopfer darzubringen. Und als er ueber die Priester wuetend wurde, brach der Aussatz aus an seiner Stirn, angesichts der Priester im Haus des HERRN neben dem Raeucheraltar. 26.20 Und der Oberpriester Asarja und all die Priester wandten sich ihm zu, und siehe, er war aussaetzig an seiner Stirn, und sie trieben ihn schleunigst von dort weg. Und auch er selbst beeilte sich hinauszukommen, weil der HERR ihn geschlagen hatte. 26.21 Und der Koenig Usija war aussaetzig bis zum Tag seines Todes. Und er wohnte in einem abgesonderten Haus als Aussaetziger; denn er war von dem Haus des HERRN ausgeschlossen. Und sein Sohn Jotam war ueber das Haus des Koenigs [gesetzt worden] und richtete das Volk des Landes. 26.22 Die uebrige Geschichte Usijas, die fruehere und die spaetere, hat der Prophet Jesaja geschrieben, der Sohn des Amoz. 26.23 Und Usija legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn bei seinen Vaetern auf dem Feld [bei] dem Grab fuer die Koenige; denn man sagte: Er war aussaetzig. Und sein Sohn Jotam wurde an seiner Stelle Koenig. Jotam von Juda. 2Koe 15,32-38. \27\ 27.1 Fuenfundzwanzig Jahre war Jotam alt, als er Koenig wurde, und er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. 27.2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater Usija getan hatte. Nur ging er nicht in den Tempel des HERRN. Aber das Volk handelte noch verderblich. 27.3 Er baute das obere Tor am Haus des HERRN. Auch an der Mauer des Ofel baute er viel. 27.4 Er baute auch Staedte im Gebirge Juda; in den Waldgebieten baute er Burgen und Tuerme. 27.5 Und er kaempfte mit dem Koenig der Soehne Ammon und ueberwand sie. Und die Soehne Ammon gaben ihm in jenem Jahr 100 Talente Silber und 10 000 Kor Weizen und 10 000 [Kor] Gerste. Die [gleiche Abgabe] entrichteten ihm die Soehne Ammon auch im zweiten und im dritten Jahr. 27.6 Und Jotam erstarkte; denn er richtete seine Wege vor dem Angesicht des HERRN, seines Gottes, aus. 27.7 Und die uebrige Geschichte Jotams und alle seine Kriege und seine Wege, siehe, sie sind geschrieben in dem Buch der Koenige von Israel und Juda. 27.8 25 Jahre war er alt, als er Koenig wurde, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. 27.9 Und Jotam legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und sein Sohn Ahas wurde an seiner Stelle Koenig. Ahas von Juda - Sein Goetzendienst und seine Niederlagen - Grossmuetigkeit Israels gegenueber den Gefangenen von Juda. 2Koe 16,1-20. \28\ 28.1 Zwanzig Jahre war Ahas alt, als er Koenig wurde, und er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN, wie sein Vater David. 28.2 Sondern er ging auf den Wegen der Koenige von Israel. Auch machte er Gussbilder fuer die Baalim. 28.3 Und er war es, der im Tal Ben-Hinnom Rauchopfer darbrachte, und er verbrannte seine Soehne im Feuer nach den Greueln der Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 28.4 Und er brachte Schlachtopfer und Rauchopfer dar auf den Hoehen und auf den Huegeln und unter jedem gruenen Baum. 28.5 Da gab ihn der HERR, sein Gott, in die Hand des Koenigs von Aram. Und sie schlugen ihn und fuehrten ihm eine grosse Menge Gefangene weg und brachten sie nach Damaskus. Und auch in die Hand des Koenigs von Israel wurde er gegeben, der ihm eine schwere Niederlage beibrachte. 28.6 Und Pekach, der Sohn Remaljas, brachte in Juda an einem Tage 120 000 [Mann] um, alles tapfere Leute, weil sie den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, verlassen hatten. 28.7 Und Sichri, ein Held von Ephraim, brachte Maaseja um, den Sohn des Koenigs, und Asrikam, den Vorsteher des Hauses, und Elkana, den Zweiten nach dem Koenig. 28.8 Und die Soehne Israel fuehrten von ihren Bruedern 200 000 Frauen, Soehne und Toechter gefangen weg. Auch raubten sie grosse Beute von ihnen und brachten die Beute nach Samaria. 28.9 Und dort war ein Prophet des HERRN mit Namen Oded. Und er ging hinaus, dem Heer entgegen, das nach Samaria kam, und sagte zu ihnen: Siehe, weil der HERR, der Gott eurer Vaeter, ueber Juda wuetend war, hat er sie in eure Hand gegeben. Und ihr habt sie mit einer Wut umgebracht, die bis an den Himmel reicht. 28.10 Und nun gedenkt ihr, euch die Soehne Judas und Jerusalems zu Knechten und Maegden zu unterwerfen. Sind aber nicht bei euch selbst Verschuldungen gegen den HERRN, euren Gott? 28.11 Und nun hoert auf mich und schickt die Gefangenen zurueck, die ihr von euren Bruedern weggefuehrt habt! Denn die Zornglut des HERRN ist ueber euch. 28.12 Da traten Maenner von den Sippenhaeuptern der Soehne Ephraim, [naemlich] Asarja, der Sohn Johanans, Berechja, der Sohn Meschillemots, und Jehiskija, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlais, vor die vom Heereszug Heimkehrenden 28.13 und sagten zu ihnen: Ihr sollt die Gefangenen nicht hierherbringen! Denn ihr habt vor, unsere Suenden und unsere Verschuldungen zu vermehren, [zusaetzlich] zu der Verschuldung, die auf uns liegt. Unsere Schuld ist doch [schon] gross, und eine Zornglut ist ueber Israel! 28.14 Da gaben die Bewaffneten die Gefangenen und die Beute vor den Obersten und der ganzen Versammlung frei. 28.15 Und die Maenner, die mit Namen angegeben wurden, standen auf und nahmen sich der Gefangenen an. Und alle von ihnen, die nackt waren, bekleideten sie aus der Beute. Sie bekleideten [sie] und gaben ihnen Schuhe und speisten und traenkten sie und salbten sie. Und alle, die ermattet waren, geleiteten sie auf Eseln und brachten sie nach Jericho, der Palmenstadt, in die Naehe ihrer Brueder. Dann kehrten sie nach Samaria zurueck. 28.16 In jener Zeit sandte der Koenig Ahas zu den Koenigen von Assur, dass sie ihm helfen moechten. 28.17 Die Edomiter [naemlich] waren abermals gekommen und schlugen Juda und fuehrten Gefangene weg. 28.18 Und die Philister fielen ein in die Staedte der Niederung und des Suedens von Juda und nahmen Bet-Schemesch ein und Ajalon und Gederot und Socho und seine Tochterstaedte und Timna und seine Tochterstaedte und Gimso und seine Tochterstaedte; und sie wohnten dort. 28.19 Denn der HERR demuetigte Juda um des Ahas, des Koenigs von Israel, willen, weil er in Juda Zuegellosigkeit zugelassen und in [seiner] Untreue treulos gegen den HERRN gehandelt hatte. 28.20 Und Tiglat-Pileser, der Koenig von Assur, zog gegen ihn und bedraengte ihn, anstatt ihn zu unterstuetzen. 28.21 Obwohl Ahas [naemlich] das Haus des HERRN und das Haus des Koenigs und [die Haeuser] der Obersten beraubt und [alles, was er geraubt hatte,] dem Koenig von Assur gegeben hatte, wurde ihm keine Hilfe [zuteil]. 28.22 Und in der Zeit seiner Bedraengnis, da handelte er noch treuloser gegen den HERRN, er, der Koenig Ahas. 28.23 Und er opferte den Goettern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, und sagte: Ja, die Goetter der Koenige von Aram, die helfen ihnen. Denen will ich opfern, dann werden sie [auch] mir helfen. Sie aber dienten ihm und ganz Israel zum Sturz. 28.24 Und Ahas brachte die Geraete des Hauses Gottes zusammen und zerschlug die Geraete des Hauses Gottes. Und er schloss die Tueren des Hauses des HERRN und machte sich Altaere an allen Ecken in Jerusalem. 28.25 Und in jeder einzelnen Stadt von Juda errichtete er Hoehen, um anderen Goettern Rauchopfer darzubringen. Und er reizte den HERRN, den Gott seiner Vaeter. 28.26 Und seine uebrige Geschichte und all seine Wege, die frueheren und die spaeteren, siehe, die sind geschrieben im Buch der Koenige von Juda und Israel. 28.27 Und Ahas legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in der Stadt, in Jerusalem; denn man brachte ihn nicht in die Graeber der Koenige von Israel. Und Hiskia, sein Sohn, wurde an seiner Stelle Koenig. Hiskia von Juda - Ausbesserung und Einweihung des Tempels. V. 1-19: 2Koe 18,1-6. \29\ 29.1 Hiskia wurde Koenig, als er 25 Jahre alt war, und er regierte 29 Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Abija, die Tochter Secharjas. 29.2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater David getan hatte. 29.3 Er war es, der [gleich] im ersten Jahr seiner Regierung, im ersten Monat, die Tueren des Hauses des HERRN oeffnete und sie ausbesserte. 29.4 Und er liess die Priester und die Leviten kommen und versammelte sie auf dem Platz im Osten 29.5 und sagte zu ihnen: Hoert mich, ihr Leviten! Heiligt euch nun und heiligt das Haus des HERRN, des Gottes eurer Vaeter, und schafft den Unflat aus dem Heiligtum! 29.6 Denn unsere Vaeter haben treulos gehandelt und getan, was boese ist in den Augen des HERRN, unseres Gottes, und haben ihn verlassen. Und sie haben ihr Gesicht von der Wohnung des HERRN abgewandt und ihr den Ruecken zugekehrt. 29.7 Auch haben sie die Tueren der Vorhalle verschlossen und die Lampen ausgeloescht und dem Gott Israels kein Raeucherwerk dargebracht und kein Brandopfer im Heiligtum geopfert. 29.8 So ist der Zorn des HERRN ueber Juda und Jerusalem gekommen, und er hat sie zum Schrecken, Entsetzen und Zischen gemacht, wie ihr mit euren Augen seht. 29.9 Und siehe, deswegen sind unsere Vaeter durch das Schwert gefallen, und unsere Soehne und unsere Toechter und unsere Frauen sind in Gefangenschaft. 29.10 Nun [aber] liegt es mir am Herzen, einen Bund mit dem HERRN, dem Gott Israels, zu schliessen, damit sich die Glut seines Zornes von uns abwendet. 29.11 Nun, meine Soehne, seid nicht laessig! Denn euch hat der HERR erwaehlt, vor ihm zu stehen [und] ihm zu dienen. Ihr sollt seine Diener sein und ihm Rauchopfer darbringen. 29.12 Da machten sich die Leviten auf: Mahat, der Sohn Amasais, und Joel, der Sohn Asarjas, von den Soehnen der Kehatiter; und von den Soehnen Meraris: Kisch, der Sohn Abdis, und Asarja, der Sohn Jehallelels; und von den Gerschonitern: Joach, der Sohn Simmas, und Eden, der Sohn Joachs; 29.13 und von den Soehnen Elizafans: Schimri und Jeiel; und von den Soehnen Asafs: Secharja und Mattanja; 29.14 und von den Soehnen Heman: Jehiel und Schimi; und von den Soehnen Jedutun: Schemaja und Usiel. 29.15 Und sie versammelten ihre Brueder und heiligten sich. Und sie kamen nach dem Befehl des Koenigs, den Worten des HERRN gemaess, um das Haus des HERRN zu reinigen. 29.16 Und die Priester gingen in das Innere des Hauses des HERRN, um es zu reinigen. Und sie brachten alles Unreine, das sie in dem Tempel des HERRN fanden, in den Hof des Hauses des HERRN hinaus. Und die Leviten nahmen es in Empfang, um es an den Bach Kidron hinauszubringen. 29.17 Und sie fingen am Ersten des ersten Monats an, [das Haus] zu heiligen; und am achten Tag des Monats kamen sie zur Vorhalle des HERRN. Und sie heiligten das Haus des HERRN acht Tage lang; und am sechzehnten Tag des ersten Monats waren sie fertig. 29.18 Und sie gingen zum Koenig Hiskia hinein und sagten: Wir haben das ganze Haus des HERRN gereinigt und den Brandopferaltar und all seine Geraete und den Tisch der Schaubrote und all seine Geraete. 29.19 Und alle Geraete, die der Koenig Ahas waehrend seiner Regierung in seiner Untreue entweiht hat, haben wir hergerichtet und geheiligt; und siehe, sie sind vor dem Altar des HERRN. 29.20 Und der Koenig Hiskia machte sich frueh auf und versammelte die Obersten der Stadt, und er ging hinauf in das Haus des HERRN. 29.21 Und sie brachten sieben Stiere und sieben Widder und sieben Schafe und sieben Ziegenboecke als Suendopfer fuer das Koenigtum und fuer das Heiligtum und fuer Juda. Und er befahl den Soehnen Aarons, den Priestern, sie auf dem Altar des HERRN zu opfern. 29.22 Und sie schlachteten die Rinder, und die Priester nahmen das Blut in Empfang und sprengten es an den Altar; und sie schlachteten die Widder und sprengten das Blut an den Altar; und sie schlachteten die Schafe und sprengten das Blut an den Altar. 29.23 Und sie brachten die Ziegenboecke fuer das Suendopfer herbei vor den Koenig und die Versammlung, und sie legten ihre Haende auf sie. 29.24 Und die Priester schlachteten sie und brachten ihr Blut als Suendopfer an den Altar, um fuer ganz Israel Suehnung zu erwirken; denn fuer ganz Israel hatte der Koenig das Brandopfer und das Suendopfer befohlen. 29.25 Und er stellte die Leviten auf im Haus des HERRN, mit Zimbeln, mit Harfen und mit Zithern, nach dem Befehl Davids und Gads, des Sehers des Koenigs, und des Propheten Nathan; denn der Befehl war durch den HERRN, durch seine Propheten [ergangen]. 29.26 Und [so] standen die Leviten da mit den Instrumenten Davids und die Priester mit den Trompeten. 29.27 Und Hiskia befahl, das Brandopfer auf dem Altar zu opfern. Und zur Zeit, als das Brandopfer begann, begann der Gesang fuer den HERRN und [auch] die Trompeten, und zwar unter Begleitung der Instrumente Davids, des Koenigs von Israel. 29.28 Und die ganze Versammlung betete an, und der Gesang erscholl, und die Trompeten schmetterten. All das [dauerte] bis zur Vollendung des Brandopfers. 29.29 Und als man das Brandopfer vollstaendig dargebracht hatte, knieten der Koenig und alle, die sich bei ihm befanden, nieder und beteten an. 29.30 Und der Koenig Hiskia und die Obersten sagten zu den Leviten, dass sie dem HERRN lobsingen sollten mit den Worten Davids und des Sehers Asaf. Und sie lobsangen mit Freude und neigten sich und beteten an. 29.31 Und Hiskia hob an und sagte: Nun habt ihr euch dem HERRN geweiht. Tretet herzu und bringt Schlachtopfer und Dankopfer zum Haus des HERRN! Und die Versammlung brachte Schlachtopfer und Dankopfer, und jeder, der willigen Herzens war, [brachte] Brandopfer [dar]. 29.32 Und die Zahl der Brandopfer, die die Versammlung darbrachte, war siebzig Rinder, hundert Widder, zweihundert Schafe, diese alle als Brandopfer fuer den HERRN. 29.33 Und die heiligen Gaben [betrugen] sechshundert Rinder und dreitausend Schafe. 29.34 Es waren zu wenig Priester [vorhanden], so dass sie nicht allen Brandopfern die Haut abziehen konnten. Daher unterstuetzten ihre Brueder, die Leviten, sie, bis das Werk vollendet war und bis die Priester sich geheiligt hatten. Denn die Leviten waren [mit] redlichem Herzen [bemueht], sich zu heiligen, mehr als die Priester. 29.35 Auch gab es Brandopfer in Menge mit den Fettstuecken der Heilsopfer und den Trankopfern zu den Brandopfern. - Und so wurde der Dienst am Haus des HERRN geordnet. 29.36 Und Hiskia und das ganze Volk freuten sich ueber das, was Gott dem Volk bereitet hatte; denn die Sache war sehr schnell geschehen.  Hiskias Feier des Passah. \30\ 30.1 Und Hiskia sandte hin zu ganz Israel und Juda und schrieb auch Briefe an Ephraim und Manasse, dass sie zum Haus des HERRN nach Jerusalem kommen moechten, um dem HERRN, dem Gott Israels, Passah zu feiern. 30.2 Und der Koenig und seine Obersten und die ganze Versammlung in Jerusalem beschlossen, das Passah im zweiten Monat zu feiern. 30.3 Denn sie konnten es nicht zur rechten Zeit feiern, weil die Priester sich nicht in hinreichender Anzahl geheiligt hatten und das Volk [noch] nicht in Jerusalem versammelt war. 30.4 Und die Sache war recht in den Augen des Koenigs und in den Augen der ganzen Versammlung. 30.5 Und sie fassten den Beschluss, eine Einladung ergehen zu lassen durch ganz Israel, von Beerscheba bis Dan, dass sie kaemen, um dem HERRN, dem Gott Israels, Passah zu feiern in Jerusalem. Denn sie hatten es lange Zeit nicht [so] gefeiert, wie es vorgeschrieben war. 30.6 Und die Laeufer gingen mit den Briefen von der Hand des Koenigs und seiner Obersten durch ganz Israel und Juda, und [zwar] nach dem Befehl des Koenigs, um zu sagen: Soehne Israel, kehrt um zu dem HERRN, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Dann wird er umkehren zu den Entkommenen, die euch aus der Gewalt der Koenige von Assur uebriggeblieben sind. 30.7 Und seid nicht wie eure Vaeter und wie eure Brueder, die treulos gehandelt haben gegen den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, so dass er sie [zum] Entsetzen dahingegeben hat, wie ihr es seht! 30.8 Nun verhaertet euren Nacken nicht wie eure Vaeter! Gebt dem HERRN die Hand und kommt zu seinem Heiligtum, das er fuer ewig geheiligt hat, und dient dem HERRN, eurem Gott, damit die Glut seines Zornes sich von euch wendet! 30.9 Denn wenn ihr zu dem HERRN umkehrt, dann werden eure Brueder und eure Kinder Barmherzigkeit finden bei denen, die sie gefangen weggefuehrt haben; und sie werden in dieses Land zurueckkehren. Denn gnaedig und barmherzig ist der HERR, euer Gott, und er wird das Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehrt. - 30.10 Und die Laeufer zogen von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon; aber man verlachte und verspottete sie. 30.11 Nur [einige] Maenner von Asser und Manasse und von Sebulon demuetigten sich und kamen nach Jerusalem. 30.12 Auch ueber Juda kam die Hand Gottes, dass er ihnen ein einmuetiges Herz gab, den Befehl des Koenigs und der Obersten auszufuehren nach dem Wort des HERRN. 30.13 So versammelte sich eine Menge Volk in Jerusalem, um das Fest der ungesaeuerten Brote im zweiten Monat zu feiern, eine sehr grosse Versammlung. 30.14 Und sie machten sich auf und schafften die Altaere weg, die in Jerusalem waren. Auch alle Raeucheraltaere schafften sie weg und warfen sie in den Bach Kidron. 30.15 Und man schlachtete das Passah am Vierzehnten des zweiten Monats. Die Priester und die Leviten aber hatten sich geschaemt und hatten sich geheiligt; und sie brachten Brandopfer in das Haus des HERRN. 30.16 Und die standen an ihrem Standort nach ihrer Vorschrift, nach dem Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Die Priester sprengten das Blut, [das sie] aus der Hand der Leviten [entgegennahmen]. 30.17 Denn es waren viele in der Versammlung, die sich nicht geheiligt hatten. Daher besorgten die Leviten das Schlachten der Passahopfer fuer jeden, der nicht rein war, um sie dem HERRN zu heiligen. 30.18 Denn ein grosser Teil des Volkes, viele von Ephraim und Manasse, Issaschar und Sebulon hatten sich nicht gereinigt und assen das Passah nicht so, wie es vorgeschrieben ist. Doch Hiskia bat fuer sie und sprach: Der HERR, der Guetige, moege jedem vergeben, 30.19 der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen, den HERRN, den Gott seiner Vaeter, auch wenn er nicht der Reinheit des Heiligtums entspricht! 30.20 Und der HERR erhoerte Hiskia und heilte das Volk. 30.21 Und die Soehne Israel, die sich in Jerusalem befanden, feierten das Fest der ungesaeuerten Brote sieben Tage lang mit grosser Freude. Und die Leviten und die Priester lobten den HERRN Tag fuer Tag mit den Instrumenten [des Lobes] der Macht des HERRN. 30.22 Und Hiskia redete zum Herzen aller Leviten, die so gute Einsicht im Blick auf den HERRN bewiesen hatten. Und sie assen das Fest[opfer] die sieben Tage hindurch, indem sie Heilsopfer opferten und den HERRN, den Gott ihrer Vaeter, priesen. 30.23 Und die ganze Versammlung beschloss, noch sieben weitere Tage zu feiern; und sie feierten die sieben Tage mit Freuden. 30.24 Denn Hiskia, der Koenig von Juda, spendete fuer die Versammlung 1 000 Stiere und 7 000 Schafe; und die Obersten spendeten fuer die Versammlung 1 000 Jungstiere und 10 000 Schafe. Und die Priester hatten sich in [grosser] Menge geheiligt. 30.25 Und so freute sich die ganze Versammlung von Juda und die Priester und die Leviten und die ganze Versammlung, die von Israel gekommen war, und die Fremden, die aus dem Land Israel gekommen waren, und die, die in Juda wohnten. 30.26 Und es war grosse Freude in Jerusalem. Denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Koenigs von Israel, war derartiges in Jerusalem nicht gewesen. 30.27 Und die Priester, die Leviten, standen auf und segneten das Volk. Und ihre Stimme wurde erhoert, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung in den Himmel. Abschaffung des Goetzendienstes - Versorgung der Priester und Leviten. \31\ 31.1 Und als sie das alles vollendet hatten, zogen alle Israeliten, die sich [dort] befanden, hinaus zu den Staedten Judas. Und sie zerschlugen die Gedenksteine und hieben die Ascherim um und rissen die [Opfer]hoehen nieder und die Altaere in ganz Juda und Benjamin und in Ephraim und Manasse, bis sie [damit] fertig waren. Und alle Soehne Israel kehrten in ihre Staedte zurueck, jeder zu seinem Besitz. 31.2 Und Hiskia stellte die Abteilungen der Priester und der Leviten nach ihren Abteilungen auf, jeden seinem Dienst entsprechend, sowohl die Priester als auch die Leviten, fuer die Brandopfer und fuer die Heilsopfer, zum Dienen und zum Preisen und zum Loben in den Toren der Lager des HERRN. 31.3 Und ein Anteil des Koenigs von seinem Vermoegen [wurde] fuer die Brandopfer [gegeben], fuer die Morgen- und die Abendbrandopfer und fuer die Brandopfer an den Sabbaten und an den Neumonden und an den Festzeiten, wie es im Gesetz des HERRN vorgeschrieben ist. 31.4 Und er befahl dem Volk, den Bewohnern von Jerusalem, den Anteil, der den Priestern und den Leviten [zustand], zu geben, damit sie am Gesetz des HERRN festhalten koennten. 31.5 Und als das Wort bekannt wurde, brachten die Soehne Israel reichlich Erstlingsgaben vom Getreide, Most und Oel und Honig und von allem Ertrag des Feldes; und den Zehnten von allem brachten sie in Menge. 31.6 Und die Soehne Israel und Juda, die in den Staedten Judas wohnten, brachten ebenfalls den Zehnten von Rindern und Schafen und den Zehnten von den heiligen [Gaben], die dem HERRN, ihrem Gott, geheiligt waren, und sie legten Haufen an Haufen hin. 31.7 Im dritten Monat fingen sie an, die Haufen aufzuschichten, und im siebten Monat waren sie [damit] fertig. 31.8 Und Hiskia und die Obersten kamen und besichtigten die Haufen, und sie priesen den HERRN und sein Volk Israel. 31.9 Und Hiskia befragte die Priester und die Leviten wegen der Haufen. 31.10 Da sprach Asarja, der Oberpriester, vom Haus Zadok, zu ihm und sagte: Seitdem man angefangen hat, das Hebopfer in das Haus des HERRN zu bringen, haben wir gegessen und sind satt geworden und haben viel uebrig behalten; denn der HERR hat sein Volk gesegnet. Und diese Menge haben wir uebrig. 31.11 Und Hiskia befahl, Vorratskammern im Haus des HERRN herzurichten; und sie richteten sie her. 31.12 Und sie brachten das Hebopfer und den Zehnten und die heiligen Gaben gewissenhaft hinein. Und Oberaufseher ueber sie war Konanja, der Levit, und sein Bruder Schimi, als Zweiter. 31.13 Und Jehiel und Asasja und Nahat und Asael und Jerimot und Josabad und Eliel und Jismachja und Mahat und Benaja waren Aufseher unter Konanja und seinem Bruder Schimi auf Anweisung des Koenigs Hiskia und Asarjas, des Oberaufsehers im Haus Gottes. 31.14 Und der Levit Kore, der Sohn des Jimna, der Torhueter im Osttor, war ueber die freiwilligen Gaben fuer Gott eingesetzt, damit er das Hebopfer fuer den HERRN und das Hochheilige ausgaebe. 31.15 Und unter seiner Hand waren Eden und Minjamin und Jeschua und Schemaja, Amarja und Schechanja in den Staedten der Priester, um ihren Bruedern nach [ihren] Abteilungen gewissenhaft [ihren Anteil] zu geben, dem Groessten wie dem Kleinsten. 31.16 Ausserdem hatte man von ihnen Geschlechtsregister angelegt, die die maennlichen [Personen] von drei Jahren an und darueber [erfassten], alle, die in das Haus des HERRN kamen nach der taeglichen Ordnung, um ihren Dienst in ihren Aemtern, nach ihren Abteilungen zu [verrichten]. 31.17 Was das Geschlechtsregister betrifft, so waren die Priester nach ihren Vaterhaeusern und die Leviten von zwanzig Jahren an und darueber in ihren Aemtern, nach ihren Abteilungen [darin registriert]. 31.18 Und fuer die Registrierung wurden sie mit all ihren kleinen Kindern, ihren Frauen und ihren Soehnen und ihren Toechtern [erfasst], die ganze Versammlung. Denn gewissenhaft heiligten sie sich [fuer] das Heilige. 31.19 Und fuer die Soehne Aarons, die Priester, die in den Weidegebieten ihrer Staedte [wohnten], waren in jeder einzelnen Stadt Maenner [angestellt], die mit Namen bestimmt waren, um jedem Maennlichen unter den Priestern und jedem ins Geschlechtsregister Eingetragenen unter den Leviten [ihre] Anteile zu geben. 31.20 So machte es Hiskia in ganz Juda. Und er tat, was gut und recht und treu war vor dem HERRN, seinem Gott. 31.21 Und bei jedem Werk, das er im Dienst fuer das Haus Gottes und im Gesetz und im Gebot begann, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen; und er hatte Gelingen. Belagerung Jerusalems durch die Assyrer - Seine Befreiung. 2Koe 18,13-37; 19; Jes 36; 37. \32\ 32.1 Nach diesen Ereignissen und dieser Treue kam Sanherib, der Koenig von Assur. Und er drang in Juda ein und belagerte die befestigten Staedte, und er gedachte, sie fuer sich zu erobern. 32.2 Und als Hiskia sah, dass Sanherib gekommen und dass sein Gesicht zum Kampf gegen Jerusalem gerichtet war, 32.3 da beriet er sich mit seinen Obersten und seinen Helden, [ob sie] die Wasser der Quellen, die ausserhalb der Stadt lagen, verstopfen [sollten]. Und sie unterstuetzten ihn. 32.4 Und es versammelte sich viel Volk, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der im Innern der Erde fliesst. Denn sie sagten: Warum sollen die Koenige von Assur kommen und viel Wasser finden? 32.5 Und er fasste Mut und baute die ganze Mauer, wo sie eingerissen war, [wieder] auf und errichtete auf ihr Tuerme und [baute] die andere Mauer ausserhalb und befestigte den Millo der Stadt Davids; und er fertigte Waffen in Menge an und Schilde. 32.6 Auch setzte er Kriegsoberste ueber das Volk. Und er versammelte sie zu sich auf dem Platz am Stadttor und redete zu ihren Herzen und sagte: 32.7 Seid stark und mutig! Fuerchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen vor dem Koenig von Assur und vor der ganzen Menge, die mit ihm ist! Denn mit uns sind mehr als mit ihm. 32.8 Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch. Aber mit uns ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu fuehren! Und das Volk verliess sich auf die Worte Hiskias, des Koenigs von Juda. 32.9 Danach sandte Sanherib, der Koenig von Assur, seine Knechte nach Jerusalem - er war aber noch vor Lachisch und seine ganze [Streit]macht mit ihm - zu Hiskia, dem Koenig von Juda, und zu ganz Juda, das in Jerusalem war, und liess [ihnen] sagen: 32.10 So spricht Sanherib, der Koenig von Assur: Worauf vertraut ihr, dass ihr in der Belagerung in Jerusalem aushalten wollt? 32.11 Verfuehrt euch Hiskia nicht, um euch dem Tod durch Hunger und Durst preiszugeben, wenn er sagt: Der HERR, unser Gott, wird uns aus der Hand des Koenigs von Assur retten? 32.12 Ist es nicht Hiskia, der seine Hoehen und seine Altaere beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Vor einem Altar sollt ihr euch niederwerfen, und auf ihm sollt ihr Rauchopfer darbringen? 32.13 Erkennt ihr nicht, was ich und meine Vaeter allen Voelkern der Laender getan haben? Konnten etwa die Goetter der Nationen der Laender ihr Land aus meiner Hand retten? 32.14 Wer ist unter allen Goettern dieser Nationen, an denen meine Vaeter den Bann vollstreckt haben, der sein Volk aus meiner Hand hat retten koennen, so dass euer Gott euch aus meiner Hand retten koennte? 32.15 Und nun, lasst euch von Hiskia nicht taeuschen und lasst euch nicht auf diese Weise verfuehren! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeiner Nation oder irgendeines Koenigreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Vaeter retten koennen. Wieviel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten! 32.16 Und noch mehr redeten seine Knechte gegen Gott, den HERRN, und gegen seinen Knecht Hiskia. 32.17 Auch schrieb er einen Brief, um den HERRN, den Gott Israels, zu verhoehnen und gegen ihn zu reden, indem er behauptete: Wie die Goetter der Nationen der Laender, die ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk nicht aus meiner Hand retten. 32.18 Und sie riefen dem Volk von Jerusalem, das auf der Mauer war, mit lauter Stimme auf judaeisch zu, um sie zu schrecken und bestuerzt zu machen, damit sie die Stadt einnehmen koennten. 32.19 Und sie redeten von dem Gott Jerusalems wie von den Goettern der Voelker der Erde, die doch Machwerk von Menschenhaenden sind. 32.20 Und der Koenig Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten deswegen und schrieen zum Himmel um Hilfe. 32.21 Da sandte der HERR einen Engel, der jeden tapferen Helden und Fuersten und Obersten im Lager des Koenigs von Assur vertilgte. Und dieser zog, mit Schanden bedeckt, in sein Land zurueck. Und als er in das Haus seines Gottes ging, brachten ihn dort seine Soehne durch das Schwert zu Fall. 32.22 So rettete der HERR Hiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Koenigs von Assur, und aus der Hand aller Feinde; und er gab ihnen Ruhe ringsumher. 32.23 Und viele brachten Gaben fuer den HERRN nach Jerusalem und Kostbarkeiten fuer Hiskia, den Koenig von Juda; und er war seitdem hoch [angesehen] in den Augen aller Nationen. Hiskias Krankheit und Genesung - Gesandtschaft von Babel - Seine gesegnete Regierung. 2Koe 20; Jes 38; 39. 32.24 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank; und er betete zu dem HERRN. Und der HERR redete zu ihm und gab ihm ein Wunderzeichen. 32.25 Aber Hiskia vergalt nicht die Wohltat, [die] an ihm [erwiesen worden war], denn sein Herz wurde hochmuetig. Und es kam ein Zorn [Gottes] ueber ihn und ueber Juda und Jerusalem. 32.26 Da demuetigte sich Hiskia wegen des Hochmutes seines Herzens, er und die Bewohner von Jerusalem; und der Zorn des HERRN kam nicht ueber sie in den Tagen Hiskias. 32.27 Und Hiskia hatte sehr viel Reichtum und Ehre. Und er machte sich Schatzkammern fuer Silber und Gold und Edelsteine und fuer Balsamoele und fuer Schilde und fuer allerlei kostbare Geraete 32.28 und Vorratshaeuser fuer den Ertrag an Getreide und Most und Oel und Staelle fuer allerlei Vieh und Staelle fuer die Herden. 32.29 Und er legte sich Staedte an und Besitz von Schafen und Rindern in Menge; denn Gott gab ihm ein sehr grosses Vermoegen. 32.30 Und er, Hiskia, verstopfte den oberen Abfluss der Wasser des Gihon und leitete sie unter[irdisch] nach Westen in die Stadt Davids. Und Hiskia hatte Gelingen in all seinem Tun. 32.31 So war es auch bei den Gesandten der Obersten von Babel, die zu ihm gesandt hatten, um nach dem Wunderzeichen zu fragen, das im Land geschehen war. Da liess Gott ihn allein, um ihn zu pruefen, damit er alles erkannte, was in seinem Herzen war. 32.32 Und die uebrige Geschichte Hiskias und seine guten Taten, siehe, sie sind geschrieben in dem Gesicht des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, in dem Buch der Koenige von Juda und Israel. 32.33 Und Hiskia legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn bei dem Aufgang zu den Graebern der Soehne Davids. Und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem erzeigten ihm Ehre bei seinem Tod. Und sein Sohn Manasse wurde Koenig an seiner Stelle. Manasse von Juda - Sein Goetzendienst, seine Bestrafung und Busse. 2Koe 21,1-18. \33\ 33.1 Zwoelf Jahre war Manasse alt, als er Koenig wurde, und er regierte 55 Jahre in Jerusalem. 33.2 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, nach den Greueln der Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel vertrieben hatte. 33.3 Und er baute die Hoehen wieder auf, die sein Vater Hiskia niedergerissen hatte, und errichtete Altaere fuer die Baalim und machte Ascherim und warf sich nieder vor dem ganzen Heer des Himmels und diente ihnen. 33.4 Und er baute Altaere im Haus des HERRN, von dem der HERR gesagt hatte: In Jerusalem soll mein Name sein fuer ewig! 33.5 Und er baute fuer das ganze Heer des Himmels Altaere in den beiden Vorhoefen des Hauses des HERRN. 33.6 Und er liess seine Soehne durchs Feuer gehen im Tal Ben-Hinnom, und er trieb Zauberei und Beschwoerung und Magie und liess sich mit Totengeistern und Wahrsagegeistern ein. Er tat viel, was boese war in den Augen des HERRN, um ihn [zum Zorn] zu reizen. 33.7 Und er stellte das Goetterbild des Goetzen, das er gemacht hatte, in das Haus Gottes, von dem Gott zu David und zu seinem Sohn Salomo gesagt hatte: In diesem Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Staemmen Israels erwaehlt habe, will ich meinen Namen fuer ewig niederlegen! 33.8 Und ich will den Fuss Israels nicht mehr aus dem Land weichen lassen, das ich euren Vaetern bestimmt habe, wenn sie nur darauf achten, alles zu tun, was ich ihnen geboten habe, nach dem ganzen Gesetz und den Ordnungen und den Rechtsbestimmungen durch Mose. 33.9 Aber Manasse verfuehrte Juda und die Bewohner von Jerusalem, mehr Boeses zu tun als die Nationen, die der HERR vor den Soehnen Israel ausgetilgt hatte. 33.10 Und der HERR redete zu Manasse und zu seinem Volk; aber sie achteten nicht darauf. 33.11 Da liess der HERR die Heerobersten des Koenigs von Assur ueber sie kommen. Und sie nahmen Manasse gefangen und banden ihn mit ehernen Fesseln und fuehrten ihn nach Babel. 33.12 Und als er [so] bedraengt war, flehte er den HERRN, seinen Gott, an und demuetigte sich sehr vor dem Gott seiner Vaeter 33.13 und betete zu ihm. Und er liess sich von ihm erbitten und erhoerte sein Flehen und brachte ihn nach Jerusalem in seine Koenigsherrschaft zurueck. Da erkannte Manasse, dass der HERR der [wahre] Gott ist. 33.14 Danach baute er die aeussere Mauer fuer die Stadt Davids, westlich vom Gihon, im Tal und bis da, wo es zum Fischtor hineingeht, und umschloss den Ofel; und er baute sie sehr hoch. Und er legte Heeroberste in alle befestigten Staedte in Juda. 33.15 Und er tat die fremden Goetter weg und das Goetzenbild aus dem Haus des HERRN und alle Altaere, die er auf dem Berg des Hauses des HERRN und in Jerusalem gebaut hatte; und er warf sie vor die Stadt hinaus. 33.16 Und er baute den Altar des HERRN [wieder] auf und opferte auf ihm Heilsopfer und Dankopfer. Und er befahl Juda, dass sie dem HERRN, dem Gott Israels, dienen sollten. 33.17 Aber das Volk opferte noch auf den Hoehen, jedoch [nur] dem HERRN, ihrem Gott. 33.18 Und die uebrige Geschichte Manasses und sein Gebet zu seinem Gott und die Worte der Seher, die zu ihm redeten im Namen des HERRN, des Gottes Israels, siehe, das ist [geschrieben] in der Geschichte der Koenige von Israel. 33.19 Sein Gebet aber, und wie Gott sich von ihm erbitten liess, und all seine Suende und seine Untreue und die Orte, an denen er Hoehen gebaut und die Ascherim und die Goetterbilder aufgestellt hatte, bevor er sich demuetigte, siehe, das ist geschrieben in der Geschichte der Seher. 33.20 Und Manasse legte sich zu seinen Vaetern, und man begrub ihn in seinem Haus. Und sein Sohn Amon wurde Koenig an seiner Stelle. Amon von Juda. 2Koe 21,19-26. 33.21 Zweiundzwanzig Jahre war Amon alt, als er Koenig wurde, und er regierte zwei Jahre in Jerusalem. 33.22 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, wie sein Vater Manasse getan hatte. Und Amon opferte allen Goetterbildern, die sein Vater Manasse gemacht hatte, und diente ihnen. 33.23 Und er demuetigte sich nicht vor dem HERRN, wie sein Vater Manasse sich gedemuetigt hatte; sondern er, Amon, vermehrte die Schuld. 33.24 Und seine Knechte verschworen sich gegen ihn und toeteten ihn in seinem Haus. 33.25 Das Volk des Landes aber erschlug alle, die sich gegen den Koenig Amon verschworen hatten. Und das Volk des Landes machte seinen Sohn Josia zum Koenig an seiner Stelle. Josia von Juda - Abschaffung des Goetzendienstes - Fund des Gesetzbuches - Bundeserneuerung. 2Koe 22; 23,1-20. \34\ 34.1 Acht Jahre war Josia alt, als er Koenig wurde, und [er] regierte 31 Jahre in Jerusalem. 34.2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN. Und er ging auf den Wegen seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. 34.3 Und im achten Jahr seiner Regierung, als er noch ein Junge war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen. Und im zwoelften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Hoehen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen. 34.4 Und man riss die Altaere der Baalim vor ihm nieder; und die Raeucheraltaere, die sich oben auf ihnen befanden, hieb er um. Und die Ascherim und die geschnitzten und die gegossenen Bilder zerschlug und zermalmte er und streute sie auf die Graeber derer, die ihnen geopfert hatten. 34.5 Und die Gebeine der Priester verbrannte er auf ihren Altaeren. So reinigte er Juda und Jerusalem. 34.6 Auch in den Staedten von Manasse und Ephraim und Simeon und bis nach Naftali hin, in ihren Truemmern ringsum, 34.7 riss er die Altaere nieder. Und die Ascherim und die Goetzenbilder schlug er in Stuecke und zermalmte sie; und alle Raeucheraltaere hieb er um im ganzen Land Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurueck. 34.8 Und im achtzehnten Jahr seiner Regierung, waehrend er das Land und den Tempel reinigte, sandte er Schafan, den Sohn Azaljas, und den Stadtobersten Maaseja und den Berater Joach, den Sohn des Joahas, um das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern. 34.9 Und sie kamen zu dem Hohenpriester Hilkija und gaben [ihm] das Geld, das in das Haus Gottes gebracht worden war, das die Leviten, die an der Schwelle wachten, eingesammelt hatten von der Hand Manasses und Ephraims und vom ganzen Ueberrest Israels und von ganz Juda und Benjamin und den Bewohnern von Jerusalem. 34.10 Sie gaben es in die Hand der Werkfuehrer, die am Haus des HERRN eingesetzt waren. Und diese gaben es denen, die als Werkmeister im Haus des HERRN arbeiteten, um das Haus instand zu setzen und auszubessern. 34.11 Sie gaben es den Handwerkern und den Bauleuten zum Ankauf von behauenen Steinen und von Holz fuer die Bindebalken und um die Haeuser, die die Koenige von Juda hatten verfallen lassen, mit [neuen] Balken zu versehen. 34.12 Und die Maenner arbeiteten gewissenhaft an dem Werk. Und ueber sie waren die Leviten Jahat und Obadja, von den Soehnen Meraris gesetzt, und Secharja und Meschullam von den Soehnen der Kehatiter, um die Aufsicht zu fuehren. Und die Leviten, alle, die sich auf die Musikinstrumente verstanden, 34.13 waren sowohl ueber die Lasttraeger [gesetzt] als auch Aufseher ueber alle Werkfuehrer in jedem Dienst. Und [andere] von den Leviten waren Schreiber und Verwalter und Torhueter. 34.14 Und als sie das Geld herausnahmen, das in das Haus des HERRN gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des HERRN, [das] durch Mose [gegeben war]. 34.15 Da hob Hilkija an und sagte zu dem Schreiber Schafan: Ich habe das Buch des Gesetzes im Haus des HERRN gefunden. Und Hilkija gab das Buch dem Schafan. 34.16 Und Schafan brachte das Buch zum Koenig; und ausserdem erstattete er dem Koenig Bericht und sagte: Alles, was der Hand deiner Knechte uebergeben worden ist, das tun sie. 34.17 Sie haben das Geld, das sich im Haus des HERRN fand, ausgeschuettet und es in die Hand derer gegeben, die [zur Aufsicht] eingesetzt sind, und in die Hand der Werkfuehrer. 34.18 Und der Schreiber Schafan berichtete dem Koenig weiter: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schafan las daraus dem Koenig vor. 34.19 Und es geschah, als der Koenig die Worte des Gesetzes hoerte, da zerriss er seine Kleider. 34.20 Und der Koenig befahl Hilkija und Ahikam, dem Sohn Schafans, und Abdon, dem Sohn Michas, und dem Schreiber Schafan und Asaja, dem Knecht des Koenigs, und sagte: 34.21 Geht hin, befragt den HERRN fuer mich und fuer die Uebriggebliebenen in Israel und in Juda wegen der Worte des Buches, das man gefunden hat! Denn gross ist der Zorn des HERRN, der sich ueber uns ergossen hat, weil unsere Vaeter das Wort des HERRN nicht beachtet haben, um nach allem zu tun, was in diesem Buch aufgeschrieben ist. 34.22 Da gingen Hilkija und die, die der Koenig [bestimmt] hatte, zu der Prophetin Hulda, der Frau des Schallum, des Sohnes des Tokhat, des Sohnes des Hasra, des Hueters der Kleider. Sie wohnte aber in Jerusalem im zweiten Stadtteil. Und sie redeten in diesem Sinn mit ihr. 34.23 Und sie sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: 34.24 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil ueber diesen Ort bringen und ueber seine Bewohner: all die Flueche, die in dem Buch geschrieben sind, das man dem Koenig von Juda vorgelesen hat. 34.25 Weil sie mich verlassen und anderen Goettern Rauchopfer dargebracht haben, um mich [zum Zorn] zu reizen mit all den Machwerken ihrer Haende, so wird sich mein Zorn ueber diesen Ort ergiessen, und er wird nicht erloeschen. 34.26 Zu dem Koenig von Juda aber, der euch gesandt hat, um den HERRN zu befragen, zu ihm sollt ihr so sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: [Was] die Worte [betrifft], die du gehoert hast, - 34.27 weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor Gott gedemuetigt hast, als du seine Worte ueber diesen Ort und ueber seine Bewohner hoertest, und [weil] du dich vor mir gedemuetigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, darum habe auch ich es gehoert, spricht der HERR. 34.28 Siehe, ich werde dich zu deinen Vaetern versammeln, und du wirst zu deinen Graebern versammelt werden in Frieden. Und deine Augen sollen all das Unheil nicht ansehen, das ich ueber diesen Ort und ueber seine Bewohner kommen lasse. Und sie brachten dem Koenig Antwort. 34.29 Und der Koenig sandte hin und versammelte alle Aeltesten von Juda und von Jerusalem. 34.30 Und der Koenig ging hinauf in das Haus des HERRN, und alle Maenner von Juda und die Einwohner von Jerusalem und die Priester und die Leviten und alles Volk, vom Groessten bis zum Kleinsten. Und man las vor ihren Ohren alle Worte des Bundesbuches, das im Haus des HERRN gefunden worden war. 34.31 Und der Koenig stand auf seinem [erhoehten] Standort und schloss den Bund vor dem HERRN, dem HERRN nachzufolgen und seine Gebote und seine Zeugnisse und seine Ordnungen zu bewahren mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, um die Worte des Bundes zu tun, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. 34.32 Und er liess alle [in den Bund] eintreten, die sich in Jerusalem und in Benjamin befanden. Und die Bewohner von Jerusalem handelten nach dem Bund Gottes, des Gottes ihrer Vaeter. 34.33 Und Josia entfernte alle Greuel aus allen Laendern, die den Soehnen Israel gehoerten. Und er hielt alle dazu an, die sich in Israel befanden, dem HERRN, ihrem Gott, zu dienen. Alle seine Tage wichen sie nicht von der Nachfolge des HERRN, des Gottes ihrer Vaeter, ab. Josias Feier des Passah. 2Koe 23,21-25. \35\ 35.1 Und Josia feierte dem HERRN Passah in Jerusalem. Und man schlachtete das Passah am Vierzehnten des ersten Monats. 35.2 Und er stellte die Priester an ihre Aufgaben und ermutigte sie zum Dienst im Haus des HERRN. 35.3 Und er sagte zu den Leviten, die ganz Israel unterwiesen und dem HERRN geheiligt waren: Setzt die heilige Lade in das Haus, das Salomo, der Sohn Davids, der Koenig von Israel, gebaut hat! Ihr braucht sie nicht mehr auf [eurer] Schulter zu tragen. Dient jetzt dem HERRN, eurem Gott, und seinem Volk Israel! 35.4 Und haltet euch bereit nach euren Vaterhaeusern, in euren Abteilungen, nach der Vorschrift Davids, des Koenigs von Israel, und nach der schriftlichen Anordnung seines Sohnes Salomo! 35.5 Und stellt euch im Heiligtum auf entsprechend den Gruppen der Vaterhaeuser eurer Brueder, der Leute aus dem Volk, und zwar [fuer jede Gruppe] je eine Abteilung eines Vaterhauses der Leviten! 35.6 Und schlachtet das Passah und heiligt euch und bereitet es fuer eure Brueder zu, dass ihr tut nach dem Wort des HERRN durch Mose! 35.7 Und Josia spendete fuer die Leute aus dem Volk an Kleinvieh: Laemmer und junge Ziegenboecke, 30 000 an der Zahl, alles zu den Passahopfern fuer alle, die sich eingefunden hatten, und 3 000 Rinder. Das [stammte] aus dem Besitz des Koenigs. 35.8 Und seine Obersten spendeten freiwillig fuer das Volk, fuer die Priester und fuer die Leviten. Hilkija und Secharja und Jehiel, die Fuersten des Hauses Gottes, gaben den Priestern zu den Passahopfern 2 600 [Stueck Kleinvieh] und 300 Rinder. 35.9 Und Konanja und Schemaja und Netanel, seine Brueder, und Haschabja und Jeiel und Josabad, die Obersten der Leviten, spendeten fuer die Leviten zu den Passahopfern 5 000 [Stueck Kleinvieh] und 500 Rinder. 35.10 So wurde der Dienst geordnet. Und die Priester standen an ihrem Standort und die Leviten in ihren Abteilungen nach dem Befehl des Koenigs. 35.11 Und sie schlachteten das Passah. Und die Priester sprengten [das Blut, das sie] aus ihrer Hand [entgegennahmen], waehrend die Leviten [den Tieren] die Haut abzogen. 35.12 Und sie legten das [zum] Brandopfer [Bestimmte] beiseite, um es den Gruppen der Vaterhaeuser der Leute aus dem Volk zu geben, damit die es dem HERRN darbraechten, wie es im Buch des Mose geschrieben steht; und ebenso [machten sie es] mit den Rindern. 35.13 Und sie brieten das Passah am Feuer nach der Vorschrift. Und die heiligen Gaben kochten sie in Toepfen und in Kesseln und in Schuesseln und verteilten sie schnell an alle Leute aus dem Volk. 35.14 Und danach bereiteten sie [es] fuer sich und fuer die Priester zu; denn die Priester, die Soehne Aarons, waren mit der Darbringung der Brandopfer und der Fettstuecke bis in die Nacht beschaeftigt. Und so bereiteten die Leviten [es] fuer sich zu und fuer die Priester, die Soehne Aarons. 35.15 Und die Saenger, die Soehne Asafs, waren an ihrem Standort nach der Anordnung Davids und Asafs und Hemans und Jedutuns, des Sehers des Koenigs. Und [ebenso] waren die Torhueter an jedem Tor. Sie hatten es nicht noetig, sich von ihrem Dienst zu entfernen, weil ihre Brueder, die Leviten, fuer sie [das Passah] zubereiteten. 35.16 Und so wurde der ganze Dienst des HERRN an jenem Tag geordnet, um das Passah zu feiern und die Brandopfer auf dem Altar des HERRN darzubringen, nach dem Befehl des Koenigs Josia. 35.17 Und die Soehne Israel, die sich einfanden, feierten in jener Zeit das Passah und das Fest der ungesaeuerten Brote sieben Tage lang. 35.18 Ein Passah wie dieses aber war in Israel nicht gefeiert worden seit den Tagen des Propheten Samuel. Denn alle Koenige von Israel hatten kein Passah gefeiert wie das, das Josia feierte und die Priester und die Leviten und ganz Juda und Israel, das sich einfand, und die Bewohner von Jerusalem. 35.19 Im achtzehnten Jahr der Regierung Josias ist dieses Passah gefeiert worden. Josias Tod im Krieg gegen Aegypten. 2Koe 23,26-30. 35.20 Nach all diesem, als Josia das Haus [wieder] hergerichtet hatte, zog Necho, der Koenig von Aegypten, herauf, um bei Karkemisch am Euphrat zu kaempfen. Und Josia zog aus, ihm entgegen. 35.21 Da sandte er Boten zu ihm und liess [ihm] sagen: Was habe ich mit dir zu tun, Koenig von Juda? Nicht gegen dich [komme ich] heute, sondern gegen das Haus, mit dem ich Krieg fuehre. Und Gott hat [zu mir] gesagt, dass ich eilen soll. Lass ab von Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe! 35.22 Aber Josia wandte sein Gesicht nicht von ihm ab, sondern verkleidete sich, um gegen ihn zu kaempfen. Und er hoerte nicht auf die Worte Nechos, [die] aus dem Mund Gottes [kamen]. Und er kam in die Ebene von Megiddo, um zu kaempfen. 35.23 Und die Bogenschuetzen schossen auf den Koenig Josia. Da sagte der Koenig zu seinen Knechten: Bringt mich weg, denn ich bin schwer verwundet! 35.24 Und seine Knechte schafften ihn aus dem Wagen hinueber und setzten ihn auf den zweiten Wagen, den er hatte, und brachten ihn nach Jerusalem. Und er starb und wurde in den Graebern seiner Vaeter begraben. Und ganz Juda und Jerusalem trauerten um Josia. 35.25 Und Jeremia stimmte ein Klagelied ueber Josia an. Und alle Saenger und Saengerinnen haben in ihren Klageliedern von Josia gesungen bis auf den heutigen Tag. Und man machte sie zu einem [festen] Brauch in Israel. Und siehe, sie sind geschrieben in den Klageliedern. 35.26 Und die uebrige Geschichte Josias und seine guten Taten nach dem, was im Gesetz des HERRN geschrieben steht, 35.27 und seine Geschichte, die fruehere und die spaetere, siehe, sie ist geschrieben in dem Buch der Koenige von Israel und Juda. Joahas und Jojakim von Juda - Erste Wegfuehrung nach Babel. 2Koe 23,31-37; 24,1-7. \36\ 36.1 Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josias, und sie machten ihn zum Koenig in Jerusalem anstelle seines Vaters. 36.2 23 Jahre war Joahas alt, als er Koenig wurde, und er regierte drei Monate in Jerusalem. 36.3 Und der Koenig von Aegypten setzte ihn ab in Jerusalem. Und er legte dem Land eine Geldbusse von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf. 36.4 Und der Koenig von Aegypten machte seinen Bruder Eljakim zum Koenig ueber Juda und Jerusalem und aenderte seinen Namen in Jojakim. Seinen Bruder Joahas aber nahm Necho fest und brachte ihn nach Aegypten. 36.5 Fuenfundzwanzig Jahre war Jojakim alt, als er Koenig wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem. Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, seines Gottes. 36.6 Gegen ihn zog Nebukadnezar, der Koenig von Babel, herauf. Und er band ihn mit ehernen Fesseln, um ihn nach Babel zu bringen. 36.7 Auch von den Geraeten des Hauses des HERRN brachte Nebukadnezar [einen Teil] nach Babel und legte sie in seinen Palast in Babel. 36.8 Und die uebrige Geschichte Jojakims und seine Greueltaten, die er veruebt hat, und was [sonst] ueber ihn gefunden wurde, siehe, das ist geschrieben in dem Buch der Koenige von Israel und Juda. Und Jojachin, sein Sohn, wurde an seiner Stelle Koenig. Jojachin und Zedekia von Juda - Zerstoerung Jerusalems - Zweite Wegfuehrung nach Babel. V. 9-10: 2Koe 24,8-17; Jer 22,24-30. 36.9 Achtzehn Jahre war Jojachin alt, als er Koenig wurde, und er regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN. 36.10 Bei der Wiederkehr des Jahres sandte der Koenig Nebukadnezar hin und liess ihn nach Babel bringen samt den kostbaren Geraeten des Hauses des HERRN. Und er machte seinen Bruder Zedekia zum Koenig ueber Juda und Jerusalem. V. 11-21: 2Koe 24,18-20; 25,1-21; Jer 52,1-27. 36.11 Einundzwanzig Jahre war Zedekia alt, als er Koenig wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem. 36.12 Und er tat, was boese war in den Augen des HERRN, seines Gottes. Er demuetigte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, [der] nach dem Befehl des HERRN [zu ihm sprach]. 36.13 Und auch empoerte er sich gegen den Koenig Nebukadnezar, der ihn bei Gott hatte schwoeren lassen. Und er verhaertete seinen Nacken und verstockte sein Herz, so dass er nicht umkehrte zu dem HERRN, dem Gott Israels. 36.14 Auch alle Obersten der Priester und das Volk haeuften Untreue auf Untreue, entsprechend allen Greueln der Nationen, und machten das Haus des HERRN unrein, das er in Jerusalem geheiligt hatte. 36.15 Und der HERR, der Gott ihrer Vaeter, sandte zu ihnen durch seine Boten, frueh sich aufmachend und sendend; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung. 36.16 Aber sie verhoehnten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des HERRN gegen sein Volk [so] stieg, dass es keine Heilung mehr gab. V. 17-21: Jer 39,1-10. 36.17 Und er liess den Koenig der Chaldaeer gegen sie heraufkommen und brachte ihre jungen Maenner mit dem Schwert um im Haus ihres Heiligtums. Er hatte kein Mitleid mit Juengling oder Jungfrau, mit Altem oder Greis. Alle gab er in seine Hand. 36.18 Und alle Geraete des Hauses Gottes, die grossen und die kleinen, und die Schaetze des Hauses des HERRN und die Schaetze des Koenigs und seiner Obersten, alles brachte er nach Babel. 36.19 Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer von Jerusalem nieder. Und all seine Palaeste verbrannten sie mit Feuer, und all seine kostbaren Geraete zerstoerten sie. 36.20 Und was vom Schwert uebriggeblieben war, fuehrte er [gefangen] nach Babel. Und sie mussten ihm und seinen Soehnen als Sklaven [dienen], bis das Koenigreich der Perser zur Herrschaft kam, 36.21 damit erfuellt wuerde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias, bis das Land seine Sabbate ersetzt bekam. All die Tage seiner Verwuestung hatte es Ruhe, bis siebzig Jahre voll waren. Ende der babylonischen Gefangenschaft. Esr 1,1-3. 36.22 Und im ersten Jahr des Kyrus, des Koenigs von Persien, damit das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias erfuellt wuerde, erweckte der HERR den Geist des Kyrus, des Koenigs von Persien. Und er liess einen Aufruf ergehen durch sein ganzes Koenigreich und auch schriftlich bekanntmachen: 36.23 So spricht Kyrus, der Koenig von Persien: Alle Koenigreiche der Erde hat der HERR, der Gott des Himmels, mir gegeben. Und er hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch aus seinem Volk ist, mit dem sei der HERR, sein Gott! Er ziehe hinauf!  Das Buch Esra. Rueckkehr der Juden nach Jerusalem unter Serubbabel und Jeschua. V. 1-3: 2Chr 36,22.23. \1\ 1.1 Und im ersten Jahr des Kyrus, des Koenigs von Persien, erweckte der HERR, damit das Wort des HERRN aus dem Mund Jeremias erfuellt wuerde, den Geist des Kyrus, des Koenigs von Persien, dass er durch sein ganzes Reich einen Ruf ergehen liess, und zwar auch schriftlich: 1.2 So spricht Kyrus, der Koenig von Persien: Alle Koenigreiche der Erde hat der HERR, der Gott des Himmels, mir gegeben. Nun hat er selbst mir [den Auftrag] gegeben, ihm in Jerusalem, das in Juda ist, ein Haus zu bauen. 1.3 Wer immer unter euch aus seinem Volk ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus des HERRN, des Gottes Israels! Er ist der Gott, der in Jerusalem ist. 1.4 Und jeden, der uebriggeblieben ist, an irgendeinem Ort, wo er sich [als Fremder] aufhaelt, den sollen die Leute seines Ortes unterstuetzen mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Vieh neben den freiwilligen Gaben fuer das Haus Gottes in Jerusalem. 1.5 Da machten sich die Familienoberhaeupter von Juda und Benjamin auf und die Priester und die Leviten, jeder, dessen Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen, um das Haus des HERRN in Jerusalem zu bauen. 1.6 Und alle, die um sie herum [wohnten], griffen ihnen unter die Arme mit silbernen Geraeten, mit Gold, mit Habe und mit Vieh und mit Kostbarkeiten, abgesehen von allen freiwilligen Gaben. 1.7 Und der Koenig Kyrus holte die Geraete des Hauses des HERRN [wieder] heraus, die Nebukadnezar aus Jerusalem herausgeholt hatte und die er [als Geschenke] in das Haus seines Gottes gegeben hatte. 1.8 Die brachte Kyrus, der Koenig von Persien, in die Obhut des Schatzmeisters Midredat; und der zaehlte sie Scheschbazar, dem Fuersten Judas, vor. 1.9 Und das ist ihre Anzahl: 30 goldene Becken, 1000 silberne Becken, 29 Messer, 1.10 30 goldene Becher, 410 silberne Becher von zweiter Wahl, 1000 andere Geraete. 1.11 Alle Geraete aus Gold und aus Silber waren 5 400. Das alles brachte Scheschbazar mit herauf, als die Weggefuehrten aus Babel nach Jerusalem heraufgefuehrt wurden. Verzeichnis der Rueckkehrer unter Serubbabel und Jeschua. Neh 7,6-72. \2\ 2.1 Und das sind die Einwohner der Provinz [Juda], die aus der Gefangenschaft hinaufzogen, die Weggefuehrten, die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, nach Babel weggefuehrt hatte und die nach Jerusalem und Juda zurueckgekehrt sind, jeder in seine Stadt, 2.2 [alle], die mit Serubbabel kamen [und mit] Jeschua, Nehemia, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum [und] Baana. V. 3-15: Kap. 8,1-14; V. 3-19: Neh 10,15-20. [Das ist die ] Zahl der Maenner des Volkes Israel: 2.3 Die Soehne Parosch 2 172. 2.4 Die Soehne Schefatja 372; 2.5 die Soehne Arach 775; 2.6 die Soehne Pahat-Moab, von den Soehnen Jeschua [und] Joab 2 812; 2.7 die Soehne Elam 1 254; 2.8 die Soehne Sattu 945; 2.9 die Soehne Sakkai 760; 2.10 die Soehne Bani 642; 2.11 die Soehne Bebai 623; 2.12 die Soehne Asgad 1 222; 2.13 die Soehne Adonikam 666; 2.14 die Soehne Bigwai 2 056; 2.15 die Soehne Adin 454; 2.16 die Soehne Ater von Hiskia 98; 2.17 die Soehne Bezai 323; 2.18 die Soehne Jorah 112; 2.19 die Soehne Haschum 223; 2.20 die Soehne Gibbar 95; 2.21 die Soehne Bethlehem 123; 2.22 die Maenner von Netofa 56; 2.23 die Maenner von Anatot 128; 2.24 die Soehne Asmawet 42; 2.25 die Soehne Kirjat-Arim, Kefira und Beerot 743; 2.26 die Soehne Rama und Geba 621; 2.27 die Maenner von Michmas 122; 2.28 die Maenner von Bethel und Ai 223; 2.29 die Soehne Nebo 52; 2.30 die Soehne Magbisch 156; 2.31 die Soehne des anderen Elam 1 254; 2.32 die Soehne Harim 320; 2.33 die Soehne Lod, Hadid und Ono 725; 2.34 die Soehne Jericho 345; 2.35 die Soehne Senaa 3 630. 2.36 Die Priester: die Soehne Jedaja, vom Haus Jeschua, 973; 2.37 die Soehne Immer 1 052; 2.38 die Soehne Paschhur 1 247; 2.39 die Soehne Harim 1 017. 2.40 Die Leviten: Die Soehne Jeschua und Kadmiel, von den Soehnen Hodawja. - 2.41 Die Saenger: die Soehne Asaf 128. - 2.42 Die Soehne der Torhueter: die Soehne Schallum, die Soehne Ater, die Soehne Talmon, die Soehne Akkub, die Soehne Hatita, die Soehne Schobai, insgesamt 139. 2.43 Die Tempeldiener: die Soehne Ziha, die Soehne Hasufa, die Soehne Tabbaot, 2.44 die Soehne Keros, die Soehne Sia, die Soehne Padon, 2.45 die Soehne Lebana, die Soehne Hagaba, die Soehne Akkub, 2.46 die Soehne Hagab, die Soehne Salmai, die Soehne Hanan, 2.47 die Soehne Giddel, die Soehne Gahar, die Soehne Reaja, 2.48 die Soehne Rezin, die Soehne Nekoda, die Soehne Gasam, 2.49 die Soehne Usa, die Soehne Paseach, die Soehne Besai, 2.50 die Soehne Asna, die Soehne der Meuniter, die Soehne der Nefusiter, 2.51 die Soehne Bakbuk, die Soehne Hakufa, die Soehne Harhur, 2.52 die Soehne Bazlut, die Soehne Mehida, die Soehne Harscha, 2.53 die Soehne Barkos, die Soehne Sisera, die Soehne Temach, 2.54 die Soehne Neziach, die Soehne Hatifa. 2.55 Die Soehne der Knechte Salomos: die Soehne Sotai, die Soehne Soferet, die Soehne Peruda, 2.56 die Soehne Jaala, die Soehne Darkon, die Soehne Giddel, 2.57 die Soehne Schefatja, die Soehne Hattil, die Soehne Pocheret-Zebajim, die Soehne Ami. 2.58 Alle Tempeldiener und Soehne der Knechte Salomos waren 392. 2.59 Und die folgenden sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon [und] Immer heraufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abstammung nicht angeben, ob sie aus Israel waren: 2.60 die Soehne Delaja, die Soehne Tobija, die Soehne Nekoda 652. 2.61 Und von den Soehnen der Priester: die Soehne Habaja, die Soehne Hakkoz, die Soehne Barsillai, der von den Toechtern des Gileaditers Barsillai eine Frau genommen hatte und nach dessen Namen genannt wurde. 2.62 Diese suchten ihre Eintragung in die Geschlechtsregister, aber sie wurde nicht gefunden. So wurden sie vom Priesteramt als unrein ausgeschlossen. 2.63 Und der Tirschata befahl ihnen, nicht vom Hochheiligen zu essen, bis ein Priester fuer die Urim und die Tummim auftraete. 2.64 Die ganze Versammlung [zaehlte] insgesamt 42 360, 2.65 abgesehen von ihren Knechten und ihren Maegden; diese waren 7 337. Und sie hatten 200 Saenger und Saengerinnen. 2.66 Ihre Pferde waren 736, ihre Maultiere 245, 2.67 ihre Kamele 435, die Esel 6 720. 2.68 Und einige von den Familienoberhaeuptern gaben bei ihrer Ankunft am Haus des HERRN in Jerusalem freiwillig fuer das Haus Gottes, um es an seiner [alten] Stelle wiederherzustellen. 2.69 Nach ihrem Vermoegen gaben sie fuer den Schatz des Werkes 61 000 Golddariken und 5 000 Silberminen, und 100 Priesterleibroecke. 2.70 Und die Priester und die Leviten und die aus dem Volk und die Saenger und die Torhueter und die Tempeldiener liessen sich in ihren Staedten nieder. So [wohnte] ganz Israel in seinen Staedten. Wiederaufnahme der Opfer in Jerusalem, Laubhuettenfest und Beginn des Tempelbaues. \3\ 3.1 Und als der siebte Monat herankam, dass die Soehne Israel in den Staedten [wohnten], da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem. 3.2 Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brueder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und seine Brueder machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. 3.3 Und sie errichteten den Altar auf seinen [alten] Fundamenten, obwohl [ein Teil] von der Bevoelkerung der Laender in Feindschaft mit ihnen [lebte], und sie opferten auf ihm Brandopfer dem HERRN, die Morgen- und Abendbrandopfer. 3.4 Und sie begingen das Laubhuettenfest, wie es vorgeschrieben ist, mit dem Brandopfer, Tag fuer Tag in der Zahl, wie es vorgeschrieben ist und [wie] jeder Tag es erforderte. 3.5 Danach [brachte man] das regelmaessige Brandopfer und das fuer die Neumonde und [fuer] alle geheiligten Feste des HERRN und [die Brandopfer] von jedem, der dem HERRN eine freiwillige Gabe brachte. 3.6 Am ersten Tag des siebten Monats fingen sie an, dem HERRN Brandopfer zu opfern. Aber die Grundmauern des Tempels des HERRN waren noch nicht gelegt. - 3.7 Und man gab Geld den Steinhauern und den Zimmerleuten und Speise und Trank und Oel den Sidonitern und den Tyrern, damit sie Zedernholz vom Libanon ans Meer nach Jafo braechten gemaess der Vollmacht des Kyrus, des Koenigs von Persien, [die er] ihnen [erteilt hatte]. 3.8 Und im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft beim Haus Gottes in Jerusalem, im zweiten Monat, begannen Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und ihre uebrigen Brueder, die Priester und die Leviten, und alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, und sie liessen die Leviten von zwanzig Jahren und darueber antreten, dass sie Aufsicht ueber das Werk am Haus des HERRN fuehrten. 3.9 Da traten Jeschua, seine Soehne und seine Brueder, Kadmiel und seine Soehne, die Soehne Judas, wie ein [Mann] an, um Aufsicht zu fuehren ueber die, welche die Arbeit am Haus Gottes taten; [dazu] die Soehne Henadads, ihre Soehne und ihre Brueder, die Leviten. 3.10 So legten die Bauleute die Grundmauern zum Tempel des HERRN. Dabei liess man die Priester in ihrer Amtskleidung antreten, mit Trompeten, und die Leviten, die Soehne Asafs, mit Zimbeln, den HERRN zu loben nach der Anweisung Davids, des Koenigs von Israel. 3.11 Und sie stimmten [einen Wechselgesang] an mit Lob und Preis dem HERRN: Denn er ist gut, denn seine Gnade [waehrt] ewig ueber Israel. Und das ganze Volk jauchzte mit gewaltigem Jauchzen beim Lob des HERRN wegen der Grundsteinlegung zum Haus des HERRN. 3.12 Viele aber von den Priestern und den Leviten und den Familienoberhaeuptern, den Alten, die das erste Haus gesehen hatten, weinten, waehrend man vor ihren Augen den Grundstein zu diesem Haus legte, mit lauter Stimme. Viele aber erhoben ihre Stimme mit freudigem Jauchzen, 3.13 so dass niemand vom Volk [vor] der Stimme des freudigen Jauchzens die Stimme des Weinens im Volk erkennen konnte, denn das Volk jauchzte mit gewaltigem Jauchzen, so dass die Stimme bis in die Ferne gehoert wurde. Widerstand der Samariter gegen den Tempelbau. \4\ 4.1 Als aber die Gegner Judas und Benjamins hoerten, dass die Kinder der Wegfuehrung dabei waren, dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen, 4.2 da traten sie zu Serubbabel und zu den Familienoberhaeuptern und sagten zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen! Denn wir suchen euren Gott wie ihr; und ihm opfern wir seit den Tagen Asarhaddons, des Koenigs von Assur, der uns hierher heraufgefuehrt hat. 4.3 Da sagten Serubbabel und Jeschua und die uebrigen Familienoberhaeupter Israels zu ihnen: Ihr habt nichts mit uns [zu tun bei dem Auftrag], unserm Gott ein Haus zu bauen; sondern wir allein, wir werden dem HERRN, dem Gott Israels, bauen, wie es uns der Koenig Kyrus, der Koenig von Persien, befohlen hat. 4.4 Da machte das Volk des Landes die Haende des Volkes Juda schlaff und schreckte sie vom Bauen ab. 4.5 Und sie nahmen Ratgeber gegen sie in Dienst, um ihren Plan zunichte zu machen, [und zwar] alle Tage des Kyrus, des Koenigs von Persien, und bis zur Regierung des Darius, des Koenigs von Persien. Anklage gegen die Juden bei den persischen Koenigen wegen des Wiederaufbaues Jerusalems. 4.6 Und unter der Regierung des Ahasveros, am Anfang seiner Regierung, schrieben sie eine Anklage gegen die Bewohner von Juda und Jerusalem. - 4.7 Und in den Tagen Artahsastas schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und seine uebrigen Gefaehrten an Artahsasta, den Koenig von Persien. Der Text des Briefes war aber aramaeisch geschrieben und uebersetzt. Aramaeisch: 4.8 Der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai schrieben einen Brief gegen Jerusalem an den Koenig Artahsasta mit folgendem [Wortlaut]. 4.9 Dann [stand da: Wir], der Befehlshaber Rehum und der Schreiber Schimschai und ihre uebrigen Gefaehrten, die Richter, die Gesandten, die Schreiber und die Verwalter, die Maenner aus Erech, Babel und Susa, das sind die Maenner aus Elam, 4.10 und die uebrigen Nationen, die der grosse und erlauchte Asenappar wegfuehrte und in den Staedten Samarias und im uebrigen [Gebiet] jenseits des Stromes wohnen liess -. Und nun: 4.11 Dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn sandten: An den Koenig Artahsasta, deine Knechte, die Maenner jenseits des Stromes. Und nun: 4.12 Es sei dem Koenig kund, dass die Juden, die von dir heraufgezogen sind, zu uns nach Jerusalem gekommen sind. Sie bauen die aufruehrerische und boese Stadt [wieder] auf, sie vollenden die Mauern und bessern die Fundamente aus. 4.13 Nun sei dem Koenig kund: Wenn diese Stadt [wieder] aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, dann werden sie Steuern, Abgaben und Zoll nicht mehr geben, und das wird schliesslich die Koenige schaedigen. 4.14 Weil wir nun das Salz des Palastes essen und es uns nicht geziemt, die Blossstellung des Koenigs mitanzusehen, deswegen senden wir hin und teilen es dem Koenig mit, 4.15 damit man in dem Buch der Denkwuerdigkeiten deiner Vaeter nachforsche. Und du wirst in dem Buch der Denkwuerdigkeiten finden und erkennen, dass diese Stadt eine aufruehrerische Stadt gewesen ist, die Koenige und Laender geschaedigt hat, und dass man von den Tagen der Vorzeit her Empoerung darin gestiftet hat. Deshalb ist diese Stadt zerstoert worden. 4.16 Wir teilen dem Koenig mit: Wenn diese Stadt [wieder] aufgebaut wird und die Mauern vollendet werden, wirst du infolge davon [im Gebiet] jenseits des Stromes keinen Anteil mehr haben. 4.17 [Folgende] Antwort sandte der Koenig: An den Befehlshaber Rehum, den Schreiber Schimschai und an ihre uebrigen Gefaehrten, die in Samaria und in dem uebrigen [Gebiet] jenseits des Stromes wohnen, den Friedensgruss. Und nun: 4.18 Der Brief, den ihr an uns gesandt habt, ist Stueck fuer Stueck vor mir gelesen worden. 4.19 Und von mir ist Befehl gegeben worden, und man hat nachgeforscht und gefunden, dass diese Stadt sich von den Tagen der Vorzeit an gegen die Koenige erhoben hat und dass Aufruhr und Empoerung in ihr gestiftet worden sind. 4.20 Und maechtige Koenige hat es zu Jerusalem gegeben; die haben ueber alles geherrscht, was jenseits des Stromes ist, und Steuern, Abgaben und Zoll wurden ihnen gegeben. 4.21 Nun gebt Befehl, diesen Maennern Einhalt zu gebieten! Diese Stadt soll nicht [wieder] aufgebaut werden, bis von mir Befehl gegeben wird. 4.22 Und huetet euch, hierin eine Nachlaessigkeit zu begehen! Warum sollte ein grosser Schaden zum Nachteil der Koenige entstehen? - 4.23 Als dann die Abschrift des Briefes des Koenigs Artahsasta vor Rehum und dem Schreiber Schimschai und ihren Gefaehrten gelesen worden war, gingen sie in Eile nach Jerusalem zu den Juden und geboten ihnen mit Waffengewalt Einhalt. 4.24 Damals wurde die Arbeit am Haus Gottes in Jerusalem eingestellt, und sie blieb eingestellt bis zum zweiten Jahr der Regierung des Koenigs Darius von Persien. Weiterbau des Tempels - Bericht des Statthalters ueber die Juden an Koenig Darius. \5\ 5.1 Und der Prophet Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, die Propheten, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, der ueber ihnen war. 5.2 Da machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, auf und fingen an, das Haus Gottes in Jerusalem zu bauen. Mit ihnen waren die Propheten Gottes, die sie unterstuetzten. 5.3 Zur selben Zeit kamen Tattenai, der Verwalter jenseits des Stromes, und Schetar-Bosnai und ihre Gefaehrten zu ihnen und sprachen so zu ihnen: Wer hat euch den Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? 5.4 Darauf sagten sie zu ihnen: Was sind die Namen der Maenner, die diesen Bau ausfuehren? 5.5 Aber das Auge ihres Gottes war ueber den Aeltesten der Juden, dass man ihnen nicht Einhalt gebot, bis ein Bericht an Darius gelangte und man dann einen Brief darueber zurueckschickte. 5.6 Abschrift des Briefes, den Tattenai, der Verwalter jenseits des Stromes, und Schetar-Bosnai und seine Gefaehrten, die persischen [Beamten der Provinz] jenseits des Stromes, an den Koenig Darius sandten. 5.7 Sie sandten einen Bericht an ihn, und dies war darin geschrieben: Darius, dem Koenig, allen Frieden! 5.8 Es sei dem Koenig kund, dass wir in die Provinz Juda zum Haus des grossen Gottes gegangen sind; das wird gerade mit Quadersteinen gebaut, und Holz wird in die Waende eingelegt. Und diese Arbeit wird eifrig betrieben und kommt unter ihrer Hand gut voran. 5.9 Da haben wir jene Aeltesten gefragt [und] dies zu ihnen gesagt: Wer hat euch den Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? 5.10 Und auch nach ihren Namen haben wir sie gefragt, um sie dich wissen zu lassen, damit wir die Namen der Maenner aufschreiben konnten, die an ihrer Spitze [stehen]. 5.11 Und so gaben sie uns folgendes zur Antwort und sagten: Wir sind die Knechte des Gottes des Himmels und der Erde, und wir bauen das Haus [wieder] auf, das frueher viele Jahre als Gebaeude bestanden hat. Ein grosser Koenig von Israel hatte es gebaut und vollendet. 5.12 Da aber unsere Vaeter den Gott des Himmels zum Zorn reizten, gab er sie in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, des Chaldaeers; der zerstoerte dieses Haus und fuehrte das Volk nach Babel fort. 5.13 Doch im ersten Jahr des Kyrus, des Koenigs von Babel, gab der Koenig Kyrus den Befehl, dieses Haus Gottes [wieder] aufzubauen. 5.14 Und auch die goldenen und silbernen Geraete des Hauses Gottes, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem herausgenommen und in den Tempel zu Babel gebracht hatte, die nahm der Koenig Kyrus aus dem Tempel zu Babel heraus. Sie wurden Scheschbazar - so sein Name - uebergeben, den er als Verwalter einsetzte. 5.15 Und er sagte zu ihm: Nimm diese Geraete, ziehe hin, lege sie im Tempel zu Jerusalem nieder! Und das Haus Gottes soll an seiner [frueheren] Staette [wieder] aufgebaut werden. 5.16 Darauf kam dieser Scheschbazar [und] legte die Fundamente des Hauses Gottes, das in Jerusalem ist. Von da an bis jetzt wird daran gebaut. Es ist aber noch nicht vollendet. 5.17 Und nun, wenn es dem Koenig recht ist, dann werde nachgeforscht im Schatzhaus des Koenigs, das dort in Babel ist, ob es so ist, dass vom Koenig Kyrus der Befehl gegeben worden ist, dieses Haus Gottes in Jerusalem [wieder] aufzubauen. Die Entscheidung des Koenigs darueber schicke man uns zu. Erlaubnis zum Tempelbau, Fertigstellung des Tempels, seine Einweihung und Passahfest. \6\ 6.1 Darauf erliess der Koenig Darius einen Befehl, und man forschte in Babel nach im Urkundenhaus, wo man die Schaetze niederlegte. 6.2 Und es wurde zu Achmeta, in der Festung, die in der Provinz Medien [liegt], eine Schriftrolle gefunden, und darin war folgendes geschrieben: Protokoll: 6.3 Im ersten Jahr des Koenigs Kyrus erliess der Koenig Kyrus Befehl, das Haus Gottes in Jerusalem [betreffend]: Das Haus soll [wieder] aufgebaut werden als eine Staette, wo man Schlachtopfer opfert. Und seine Fundamente sollen hergerichtet werden: seine Hoehe [soll] sechzig Ellen sein, seine Breite sechzig Ellen, 6.4 drei Lagen aus Quadersteinen und eine Lage aus neuem Holz. Und die Kosten sollen aus dem Haus des Koenigs bestritten werden. 6.5 Und auch die goldenen und silbernen Geraete des Hauses Gottes, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem herausgenommen und nach Babel gebracht hat, soll man zurueckgeben, dass [ein jedes wieder] in den Tempel zu Jerusalem kommt, an seinen Ort. Und du sollst sie im Haus Gottes niederlegen. - 6.6 Nun denn, Tattenai, Verwalter jenseits des Stromes, Schetar-Bosnai und eure Gefaehrten, die persischen [Beamten der Provinz] jenseits des Stromes, haltet euch fern von dort! 6.7 Lasst fuer die Arbeit an diesem Haus Gottes [dem] Verwalter der Juden und den Aeltesten der Juden [freie Hand]! Sie sollen dieses Haus Gottes an seiner Staette [wieder] aufbauen. 6.8 Und von mir wird Befehl dafuer gegeben, wie ihr mit diesen Aeltesten der Juden verfahren sollt, damit sie dieses Haus Gottes bauen koennen: So sollen von den Guetern des Koenigs, aus der Steuer [der Provinz] jenseits des Stromes, diesen Maennern die Ausgaben puenktlich bezahlt werden, um [sie] nicht aufzuhalten. 6.9 Und was noetig ist, Jungstiere, Widder und Laemmer zu Brandopfern fuer den Gott des Himmels, [dazu] Weizen, Salz, Wein und Oel, [das] soll ihnen nach dem Geheiss der Priester, die in Jerusalem sind, Tag fuer Tag ohne Nachlaessigkeit gegeben werden, 6.10 damit sie dem Gott des Himmels Raeucherwerk darbringen und fuer das Leben des Koenigs und seiner Soehne beten. 6.11 Und von mir wird Befehl gegeben: Jedem Menschen, der diesen Erlass uebertritt, aus dessen Haus soll ein Balken herausgerissen werden, und er soll als Gepfaehlter daran geschlagen werden; und sein Haus soll deswegen zu einem Misthaufen gemacht werden. 6.12 Der Gott aber, der seinen Namen dort wohnen laesst, stuerze jeden Koenig und [jedes] Volk nieder, die ihre Hand ausstrecken, [diesen Erlass] zu uebertreten, um dieses Haus Gottes zu zerstoeren, das in Jerusalem ist! Ich, Darius, habe den Befehl gegeben. Gewissenhaft soll er ausgefuehrt werden! 6.13 Darauf [verhielten sich] Tattenai, der Verwalter [der Provinz] jenseits des Stromes, Schetar-Bosnai und ihre Gefaehrten entsprechend dem [Befehl], den der Koenig Darius gesandt hatte [und] handelten gewissenhaft danach. 6.14 So bauten die Aeltesten der Juden, und sie kamen gut voran gemaess der Weissagung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos. Und sie bauten und vollendeten [das Gebaeude] nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl des Kyrus und Darius und Artahsasta, des Koenigs von Persien. 6.15 Und dieses Haus wurde fertig bis zum dritten Tag des Monats Adar, das ist das sechste Jahr der Regierung des Koenigs Darius. 6.16 Und die Soehne Israel, die Priester und die Leviten und die uebrigen Soehne der Weggefuehrten feierten die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden. 6.17 Und sie brachten zur Einweihung dieses Hauses Gottes hundert Stiere dar, zweihundert Widder, vierhundert Laemmer und als Suendopfer fuer ganz Israel zwoelf Ziegenboecke, nach der Zahl der Staemme Israels. 6.18 Und sie stellten die Priester nach ihren Gruppen auf und die Leviten nach ihren Abteilungen zum Dienst Gottes in Jerusalem, nach der Vorschrift des Buches des Mose. 6.19 Und die Soehne der Weggefuehrten bereiteten das Passah am vierzehnten Tag des ersten Monats. 6.20 Denn die Priester und die Leviten hatten sich gereinigt wie ein [Mann]; sie waren alle rein. Und sie schlachteten das Passah fuer alle Soehne der Weggefuehrten und fuer ihre Brueder, die Priester, und fuer sich selbst. 6.21 So assen die Soehne Israel, die aus der Wegfuehrung zurueckgekehrt waren, [das Passah] sowie jeder, der sich von der Unreinheit der Nationen des Landes zu ihnen abgesondert hatte, um den HERRN, den Gott Israels, zu suchen. 6.22 Und sie begingen das Fest der ungesaeuerten Brote sieben Tage lang mit Freuden. Denn der HERR hatte sie frohgemacht und ihnen das Herz des Koenigs von Assur zugewandt, ihre Haende bei der Arbeit am Haus Gottes, des Gottes Israels, zu staerken. Rueckkehr Esras nach Jerusalem - Schutzbrief des Koenigs Artahsasta fuer Esra. V. 1-5: 1Chr 5,29-41. \7\ 7.1 Nach diesen Begebenheiten nun [zog] unter der Regierung des Artahsasta, des Koenigs von Persien, Esra [herauf], der Sohn Serajas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkijas, 7.2 des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs, 7.3 des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots, 7.4 des Sohnes Serachjas, des Sohnes Usis, des Sohnes Bukkis, 7.5 des Sohnes Abischuas, des Sohnes des Pinhas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons, des Oberpriesters, - 7.6 dieser Esra zog herauf von Babel. Und er war ein kundiger Schriftgelehrter im Gesetz des Mose, das der HERR, der Gott Israels, gegeben hatte. Und der Koenig gewaehrte ihm, da die Hand des HERRN, seines Gottes, ueber ihm war, all sein Begehren. 7.7 Und von den Soehnen Israel, von den Priestern, den Leviten, den Saengern, den Torhuetern und den Tempeldienern gingen [einige mit] nach Jerusalem hinauf im siebten Jahr des Koenigs Artahsasta. 7.8 Und er kam nach Jerusalem im fuenften Monat, das war im siebten Jahr des Koenigs. 7.9 Denn am Ersten des ersten Monats hatte er den Hinaufzug aus Babel festgesetzt. Und am Ersten des fuenften Monats kam er nach Jerusalem, weil die gute Hand seines Gottes ueber ihm war. 7.10 Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun und in Israel [die] Ordnung und [das] Recht [des HERRN] zu lehren. 7.11 Und dies ist die Abschrift des Briefes, den der Koenig Artahsasta dem Priester und Schriftgelehrten Esra mitgab, dem Schriftgelehrten in Angelegenheiten der Gebote des HERRN und seiner Ordnungen fuer Israel: 7.12 Artahsasta, der Koenig der Koenige, an Esra, den Priester, den Beauftragten fuer das Gesetz des Gottes des Himmels, vollkommenes [Heil]! Und nun: 7.13 Von mir wird [hiermit] Befehl gegeben, dass jeder in meinem Reich vom Volk Israel, seinen Priestern und den Leviten, der gewillt ist, nach Jerusalem zu ziehen, mit dir ziehen darf, 7.14 weil [du] von seiten des Koenigs und seiner sieben Raete gesandt bist, um eine Untersuchung ueber Juda und Jerusalem anzustellen nach dem Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, 7.15 und um das Silber und das Gold zu ueberbringen, das der Koenig und seine Raete dem Gott Israels gespendet haben, dessen Wohnung in Jerusalem ist, 7.16 sowie alles Silber und Gold, das du in der ganzen Provinz Babel bekommen wirst, samt der Spende des Volkes und der Priester, die sie spenden fuer das Haus ihres Gottes, das in Jerusalem ist. 7.17 Dementsprechend sollst du gewissenhaft fuer dieses Geld Stiere, Widder, Laemmer und die dazugehoerigen Speisopfer und Trankopfer kaufen und sie auf dem Altar des Hauses eures Gottes darbringen, das in Jerusalem ist. 7.18 Und was dir und deinen Bruedern recht erscheint, mit dem restlichen Silber und Gold zu tun, das duerft ihr nach dem Willen eures Gottes tun. 7.19 Die Geraete aber, die dir zum Dienst im Haus deines Gottes gegeben worden sind, liefere vollstaendig ab vor dem Gott in Jerusalem! 7.20 Und den uebrigen Bedarf fuer das Haus deines Gottes, den aufzubringen dir zufaellt, sollst du aus dem Schatzhaus des Koenigs ausgeben. - 7.21 Von mir persoenlich, dem Koenig Artahsasta, wird [hiermit] an alle Schatzmeister jenseits des Stromes Befehl gegeben: Alles, was Esra, der Priester, der Beauftragte fuer das Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordern wird, soll gewissenhaft getan werden, 7.22 [und zwar] bis zu hundert Talenten Silber und bis zu hundert Kor Weizen und bis zu hundert Bat Wein und bis zu hundert Bat Oel, und Salz unbegrenzt. 7.23 Alles, was nach dem Befehl des Gottes des Himmels [erforderlich] ist, soll fuer das Haus des Gottes des Himmels sorgfaeltig getan werden. Denn warum sollte ein Zorn[gericht] ueber das Reich des Koenigs und seiner Soehne kommen? 7.24 Und euch wird mitgeteilt, dass niemand ermaechtigt ist, irgendeinem von den Priestern und Leviten, Saengern, Torhuetern, Tempelsklaven und Dienern dieses Hauses Gottes Steuer, Abgaben und Zoll aufzuerlegen. - 7.25 Du aber, Esra, setze nach der Weisheit deines Gottes, die in deiner Hand ist, Richter und Rechtsprecher ein, die dem ganzen Volk Recht sprechen sollen, das jenseits des Stromes ist, allen, die die Gesetze deines Gottes kennen. Und wer sie nicht kennt, dem sollt ihr sie mitteilen. 7.26 Und jeder, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Koenigs nicht befolgt, an dem soll mit Eifer Gericht geuebt werden, es sei zum Tode oder zur Verbannung oder zur Geldstrafe oder zum Gefaengnis. 7.27 Gepriesen sei der HERR, der Gott unserer Vaeter, der solches in das Herz des Koenigs gegeben hat, um das Haus des HERRN herrlich zu machen, das in Jerusalem ist, 7.28 und der es gefuegt hat, dass ich Gnade [gefunden] habe vor dem Koenig und seinen Raeten und allen maechtigen Obersten des Koenigs! Ich aber, ich fasste Mut, weil die Hand des HERRN, meines Gottes, ueber mir war, und ich versammelte [einige von den Familienober]haeuptern aus Israel, dass sie mit mir hinaufzoegen. Esras Begleiter bei der Rueckkehr nach Jerusalem. V. 1-14: Kap. 2,3-15. \8\ 8.1 Und dies sind die Familienoberhaeupter mit ihren Geschlechtsregistern, die unter der Regierung des Koenigs Artahsasta mit mir aus Babel heraufzogen. 8.2 Von den Soehnen Pinhas: Gerschom; von den Soehnen Itamar: Daniel; von den Soehnen David: Hattusch, 8.3 der Sohn Schechanjas; von den Soehnen Parosch: Secharja, und mit ihm waren in die Geschlechtsregister eingetragen an Maennern 150; 8.4 von den Soehnen Pahat-Moab: Eljoenai, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 Maenner; 8.5 von den Soehnen Sattu: Schechanja, der Sohn Jahasiels, und mit ihm 300 Maenner; 8.6 und von den Soehnen Adin: Ebed, der Sohn Jonatans, und mit ihm 50 Maenner; 8.7 und von den Soehnen Elam: Jesaja, der Sohn Ataljas, und mit ihm 70 Maenner; 8.8 und von den Soehnen Schefatja: Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm 80 Maenner; 8.9 und von den Soehnen Joab: Obadja, der Sohn Jehiels, und mit ihm 218 Maenner; 8.10 und von den Soehnen Bani: Schelomit, der Sohn Josifjas, und mit ihm 160 Maenner; 8.11 und von den Soehnen Bebai: Secharja, der Sohn Bebais, und mit ihm 28 Maenner; 8.12 und von den Soehnen Asgad: Johanan, der Sohn Katans, und mit ihm 110 Maenner; 8.13 und von den Soehnen Adonikam: die letzten, und dies sind ihre Namen: Elifelet, Jeiel und Schemaja und mit ihnen 60 Maenner; 8.14 und von den Soehnen Bigwai: Utai, der Sohn Sabbuds, und mit ihm 70 Maenner. 8.15 Und ich versammelte sie an dem Fluss, der nach Ahawa fliesst, und wir lagerten dort drei Tage. Nun bemerkte ich [zwar] Volk und Priester, aber ich fand dort keinen von den Soehnen Levis. 8.16 Da schickte ich Elieser, Ariel, Schemaja und Elnatan und Jarib und Elnatan und Nathan und Secharja und Meschullam, die [Familienober]haeupter, und Jojarib und Elnatan, die Lehrer, 8.17 und sandte sie zu Iddo, dem Vorsteher in der Ortschaft Kasifja. Und ich legte ihnen die Worte in den Mund, die sie zu Iddo [und] seinen Bruedern [und] den Tempeldienern in der Ortschaft Kasifja reden sollten, damit man Diener fuer das Haus unseres Gottes zu uns kommen liesse. 8.18 Da liessen sie, weil die gute Hand unseres Gottes ueber uns war, einen einsichtsvollen Mann zu uns kommen von den Soehnen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, und [zwar] Scherebja mit seinen Soehnen und seinen Bruedern, [insgesamt] achtzehn, 8.19 und Haschabja und mit ihm Jesaja, von den Soehnen Merari, seine Brueder und ihre Soehne, [insgesamt] zwanzig, 8.20 und von den Tempeldienern, die David und die Obersten zur Bedienung der Leviten gegeben hatten: 220 Tempeldiener. Sie alle waren mit Namen aufgefuehrt. Esras Vorbereitungen fuer die Rueckkehr - Ankunft und Opfer in Jerusalem. 8.21 Und ich rief dort, am Fluss Ahawa, ein Fasten aus, damit wir uns vor unserem Gott demuetigten, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten fuer uns und fuer unsere Kinder und fuer alle unsere Habe. 8.22 Denn ich hatte mich geschaemt, vom Koenig Soldaten und Pferde zu unserer Unterstuetzung gegen den Feind auf dem Weg zu erbitten. Wir hatten naemlich zum Koenig gesagt: die Hand unseres Gottes ist zum Guten ueber allen, die ihn suchen, aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen. 8.23 Und so fasteten wir und suchten in dieser Sache [Hilfe] von unserem Gott, und er liess sich von uns erbitten. 8.24 Und ich sonderte von den Obersten der Priester zwoelf aus: Scherebja, Haschabja und mit ihnen zehn von ihren Bruedern. 8.25 Und ich wog ihnen das Silber und das Gold und die Geraete dar, das Hebopfer fuer das Haus unseres Gottes, das der Koenig und seine Raete und seine Obersten und ganz Israel, das sich [dort] befand, abgehoben hatten. 8.26 Und ich wog in ihre Hand dar: 650 Talente Silber; und an silbernen Geraeten: hundert Talente; an Gold: hundert Talente; 8.27 und zwanzig goldene Becher zu tausend Dariken; und zwei Geraete aus goldglaenzender, feiner Bronze, kostbar wie Gold. 8.28 Und ich sagte zu ihnen: Ihr seid dem HERRN heilig, und die Geraete sind heilig. Und das Silber und das Gold sind eine freiwillige Gabe fuer den HERRN, den Gott eurer Vaeter. 8.29 Seid wachsam und bewahrt es, bis ihr es vor den Obersten der Priester und Leviten und den Obersten der Vaeter Israels in Jerusalem, in den Zellen des Hauses des HERRN darwiegen koennt! 8.30 Da nahmen die Priester und die Leviten das abgewogene Silber und Gold und die Geraete in Empfang, um sie nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen. 8.31 Und wir brachen vom Fluss Ahawa am Zwoelften des ersten Monats auf, um nach Jerusalem zu ziehen. Und die Hand unseres Gottes war ueber uns, und errettete uns vor der Hand des Feindes und [der Schar in] dem Hinterhalt am Weg. 8.32 So kamen wir nach Jerusalem und blieben dort drei Tage. 8.33 Und am vierten Tag wurden das Silber und das Gold und die Geraete im Haus unseres Gottes dargewogen in die Hand des Priesters Meremot, des Sohnes Urias, - und bei ihm war Eleasar, der Sohn des Pinhas, und bei ihnen die Leviten Josabad, der Sohn Jeschuas, und Noadia, der Sohn Binnuis - 8.34 nach der Zahl, nach dem Gewicht eines jeden [Teils]. Und das ganze Gewicht wurde zu jener Zeit aufgeschrieben. 8.35 Die aus der Gefangenschaft Gekommenen, die Soehne der Wegfuehrung, brachten dem Gott Israels Brandopfer dar: zwoelf Jungstiere fuer ganz Israel, 96 Widder, 77 Laemmer [und] zwoelf Boecke zum Suendopfer, das alles als Brandopfer fuer den HERRN. 8.36 Und sie uebergaben die Anordnungen des Koenigs den Satrapen des Koenigs und den Statthaltern jenseits des Stromes. Und diese unterstuetzten das Volk und das Haus Gottes. Beschwerden wegen der Mischehen - Esras Bussgebet wegen der Treulosigkeit des Volkes. \9\ 9.1 Als das nun vollbracht war, traten die Obersten zu mir und sagten: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den Voelkern der Laender - wegen deren Greuel - abgesondert, [naemlich von] den Kanaanitern, den Hetitern, den Perisitern, den Jebusitern, den Ammonitern, den Moabitern, den Aegyptern und den Amoritern. 9.2 Denn sie haben von deren Toechtern fuer sich und fuer ihre Soehne [Frauen] genommen, und so hat sich der heilige Same mit den Voelkern der Laender vermischt. Und die Hand der Obersten und der Vorsteher ist in dieser Untreue als erste [ausgestreckt] gewesen. 9.3 Als ich diese Sache hoerte, zerriss ich mein Kleid und mein Obergewand und raufte mir Haare meines Kopfes und meines Bartes aus und sass betaeubt da. 9.4 Und zu mir versammelten sich alle, die zitterten vor den Worten des Gottes Israels wegen der Untreue der Weggefuehrten. Ich aber blieb betaeubt sitzen bis zum Abendopfer. 9.5 Und um [die Zeit] des Abendopfers stand ich auf von meiner [Selbst]demuetigung, nachdem ich [nochmals] mein Kleid und mein Obergewand zerrissen hatte, und ich liess mich auf meine Knie nieder und breitete meine Haende zu dem HERRN, meinem Gott, aus. 9.6 Und ich sprach: Mein Gott, ich schaeme mich und scheue mich, mein Gesicht zu dir, mein Gott, zu erheben! Denn unsere Suenden sind [uns] ueber den Kopf gewachsen, und unsere Schuld ist gross geworden bis an den Himmel. 9.7 Von den Tagen unserer Vaeter an sind wir in grosser Schuld gewesen bis zum heutigen Tag, und um unserer Suenden willen sind wir, wir, unsere Koenige, unsere Priester, der Gewalt der Koenige der Laender preisgegeben worden, dem Schwert, der Gefangenschaft und der Pluenderung und der Beschaemung des Angesichts, so wie es heute ist. 9.8 Und nun ist uns fuer einen kleinen Augenblick Gnade von dem HERRN, unserem Gott, zuteil geworden. Er hat uns Gerettete uebriggelassen und uns einen [Zelt]pflock gegeben an seiner heiligen Staette. Unser Gott hat unsere Augen hell gemacht und uns ein wenig Belebung geschenkt in unserer Knechtschaft. 9.9 Denn Knechte sind wir. Aber in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen, sondern er hat es gefuegt, dass wir Gnade [gefunden] haben vor den Koenigen von Persien. Er hat uns Belebung geschenkt, das Haus unseres Gottes aufzurichten und seine Truemmer[staette] wiederherzustellen. Er hat uns eine Schutzwehr in Juda und in Jerusalem gegeben. 9.10 Und nun, unser Gott, was sollen wir nach [all]dem sagen? Denn wir haben deine Gebote verlassen, 9.11 die du durch deine Knechte, die Propheten, geboten hast, indem du sprachst: Das Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen, ist ein beflecktes Land wegen der Befleckung der Voelker der Laender, wegen ihrer Greuel, mit denen sie es vom einen Ende bis zum andern durch ihre Unreinheit erfuellt haben. 9.12 So sollt ihr nun nicht eure Toechter ihren Soehnen geben und ihre Toechter nicht [als Frauen] fuer eure Soehne nehmen, und ihren Frieden und ihr Wohl sollt ihr bis in Ewigkeit nicht suchen, damit ihr stark werdet und das Gute des Landes esst und es auf eure Soehne vererbt bis in Ewigkeit. 9.13 Und nach allem, was wegen unserer boesen Taten und wegen unserer grossen Schuld ueber uns gekommen ist - obwohl du, unser Gott, mehr geschont hast, als unsere Suenden es verdienten, und du uns eine solche Rettung gewaehrt hast -, 9.14 sollten wir da wieder deine Gebote aufheben und uns mit den Voelkern dieser Greuel verschwaegern? Musst du [da] nicht gegen uns zuernen bis es ganz aus ist, so dass kein Ueberrest und keine Rettung mehr [bleiben]? 9.15 HERR, Gott Israels, du bist gerecht! Denn wir sind als Gerettete uebriggeblieben, wie es heute ist. Siehe, hier sind wir vor dir mit unserer Schuld. Denn bei einem solchen [Verhalten] ist es unmoeglich, vor dir zu bestehen. Aufloesung der Mischehen. \10\ 10.1 Und waehrend Esra betete und, weinend und vor dem Haus Gottes daliegend, [die Schuld] bekannte, versammelte sich um ihn eine sehr zahlreiche Versammlung aus Israel, Maenner und Frauen und Kinder; denn [auch] das Volk weinte unter vielen Traenen. 10.2 Und Schechanja, der Sohn Jehiels, von den Soehnen Elam, fing an und sagte zu Esra: Wir, ja wir haben treulos an unserm Gott gehandelt und haben auslaendische Frauen von der Bevoelkerung des Landes geheiratet. Doch jetzt [gibt es noch] Hoffnung fuer Israel in dieser [Sache]. 10.3 So lasst uns jetzt mit unserm Gott einen Bund schliessen, dass wir alle [auslaendischen] Frauen und die von ihnen geborenen [Kinder] fortschicken, nach dem Beschluss meines Herrn und jener, die vor dem Gebot unseres Gottes zittern. Nach dem Gesetz soll gehandelt werden. 10.4 Steh auf, denn dir obliegt die Sache! Wir aber werden mit dir sein. Sei stark und handle! 10.5 Da stand Esra auf. Und er liess die Obersten der Priester, der Leviten und ganz Israel schwoeren, nach diesem Wort zu handeln. Und sie schworen es. 10.6 Und Esra stand von [dem Platz] vor dem Haus Gottes auf und ging in die Zelle Johanans, des Sohnes Eljaschibs; und er uebernachtete dort. Brot ass er nicht, und Wasser trank er nicht, denn er trauerte ueber die Untreue der Weggefuehrten. 10.7 Dann liess man durch Juda und Jerusalem einen Ruf ergehen an alle Soehne der Wegfuehrung, sich in Jerusalem zu versammeln. 10.8 Und jeden, der nicht innerhalb von drei Tagen gemaess dem Beschluss der Obersten und Aeltesten kaeme, dessen ganze Habe sollte mit dem Bann belegt werden, und er selbst sollte aus der Versammlung der Weggefuehrten ausgeschlossen werden. 10.9 Da versammelten sich alle Maenner von Juda und Benjamin innerhalb von drei Tagen nach Jerusalem, [im Kislev], das war der neunte Monat, am Zwanzigsten des Monats. Und das ganze Volk sass auf dem Platz des Hauses Gottes, zitternd wegen der Sache und infolge der Regenguesse. 10.10 Da stand Esra, der Priester, auf und sagte zu ihnen: Ihr habt treulos gehandelt und habt auslaendische Frauen geheiratet, um die Schuld Israels zu vermehren. 10.11 So gebt nun dem HERRN, dem Gott eurer Vaeter, das Lob und tut seinen Willen und sondert euch ab von den Voelkern des Landes und von den auslaendischen Frauen! 10.12 Und die ganze Versammlung antwortete und sprach mit lauter Stimme: Ja, nach deinem Wort obliegt es uns zu handeln! 10.13 Jedoch ist das Volk zahlreich; und es ist die Zeit der Regenguesse, so dass man nicht im Freien stehen kann. Ausserdem ist das kein Geschaeft fuer einen Tag, auch nicht fuer zwei, denn viele von uns haben sich in dieser Sache vergangen. 10.14 Lasst doch unsere Obersten fuer die ganze Versammlung zusammentreten! Und alle in unsern Staedten, die auslaendische Frauen geheiratet haben, sollen zu bestimmten Zeiten kommen und mit ihnen die Aeltesten jeder einzelnen Stadt und ihre Richter, bis wir die Zornglut unseres Gottes in dieser Sache von uns abgewendet haben. - 10.15 Nur Jonatan, der Sohn Asaels, und Jachseja, der Sohn Tikwas, traten dagegen auf; und Meschullam und Schabbetai, der Levit, standen ihnen bei. 10.16 Und die Soehne der Wegfuehrung machten es so. Und der Priester Esra sonderte sich Maenner aus, Familienoberhaeupter nach ihren Familien, und zwar alle mit Namen. Und sie setzten sich [zusammen] am ersten Tag des zehnten Monats, um die Sache zu untersuchen. 10.17 Und sie kamen bis zum ersten Tag des ersten Monats mit allem zu Ende [in der Sache mit] den Maennern, die auslaendische Frauen geheiratet hatten. 10.18 Es fanden sich aber [auch] unter den Soehnen der Priester solche, die auslaendische Frauen geheiratet hatten: von den Soehnen Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und seinen Bruedern: Maaseja und Elieser und Jarib und Gedalja. 10.19 Und sie gaben ihre Hand darauf, dass sie ihre Frauen fortschicken wollten, und als Schuldige [opferten sie] einen Widder von den Schafen fuer ihre Schuld. - 10.20 Und von den Soehnen Immer: Hanani und Sebadja; 10.21 und von den Soehnen Harim: Maaseja und Elia und Schemaja und Jehiel und Usija; 10.22 und von den Soehnen Paschhur: Eljoenai, Maaseja, Jismael, Netanel, Josabad und Elasa. - 10.23 Und von den Leviten: Josabad und Schimi und Kelaja [das ist Kelita], Petachja, Juda und Elieser. - 10.24 Und von den Saengern: Eljaschib. - Und von den Torhuetern: Schallum und Telem und Uri. - 10.25 Und von [dem restlichen] Israel: von den Soehnen Parosch: Ramja und Jisija und Malkija und Mijamin und Eleasar und Malkija und Benaja; 10.26 und von den Soehnen Elam: Mattanja, Secharja und Jehiel und Abdi und Jeremot und Elia; 10.27 und von den Soehnen Sattu: Eljoenai, Eljaschib, Mattanja und Jeremot und Sabad und Asisa; 10.28 und von den Soehnen Bebai: Johanan, Hananja, Sabbai, Atlai; 10.29 und von den Soehnen Bani: Meschullam, Malluch und Adaja, Jaschub und Scheal, Jeremot; 10.30 und von den Soehnen Pahat-Moab: Adna und Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel und Binnui und Manasse; 10.31 und von den Soehnen Harim: Elieser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, 10.32 Benjamin, Malluch, Schemarja; 10.33 von den Soehnen Haschum: Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse, Schimi; 10.34 von den Soehnen Bani: Maadai, Amram und Uel, 10.35 Benaja, Bedja, Keluhi, 10.36 Wanja, Meremot, Eljaschib, 10.37 Mattanja, Mattenai und Jaasai; 10.38 und von den Soehnen Binnui: Schimi 10.39 und Schelemja und Nathan und Adaja, 10.40 Machnadbai, Schaschai, Scharai, 10.41 Asarel und Schelemja, Schemarja, 10.42 Schallum, Amarja, Joseph; 10.43 von den Soehnen Nebo: Jeiel, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai und Joel, Benaja. 10.44 Diese alle hatten auslaendische Frauen genommen; und sie hatten mit diesen Kinder gezeugt.  Das Buch Nehemia. Trauer Nehemias ueber den Zustand Judas und Jerusalems. \1\ 1.1 Geschichte Nehemias, des Sohnes Hachaljas. Und es geschah im Monat Kislew des zwanzigsten Jahres, als ich in der Burg Susa war, 1.2 da kam Hanani, einer von meinen Bruedern, er und einige Maenner aus Juda. Und ich fragte sie nach den Juden, den Entkommenen, die von den Gefangenen uebriggeblieben waren, und nach Jerusalem. 1.3 Und sie sagten zu mir: Die Uebriggebliebenen, die von den Gefangenen dort in der Provinz uebriggeblieben sind, [leben] in grossem Unglueck und in Schmach. Und die Mauer von Jerusalem ist niedergerissen, und seine Tore sind mit Feuer verbrannt. 1.4 Und es geschah, als ich diese Worte hoerte, setzte ich mich hin, weinte und trauerte tagelang. Und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels. 1.5 Und ich sprach: Ach, HERR, Gott des Himmels, du grosser und furchtbarer Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! 1.6 Lass doch dein Ohr aufmerksam und deine Augen offen sein, dass du auf das Gebet deines Knechtes hoerst, das ich heute, Tag und Nacht, fuer die Soehne Israel, deine Knechte, vor dir bete und mit dem ich die Suenden der Soehne Israel bekenne, die wir gegen dich begangen haben! Auch ich und meines Vaters Haus, wir haben gesuendigt. 1.7 Sehr boese haben wir gegen dich gehandelt und haben nicht die Gebote und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen bewahrt, die du deinem Knecht Mose geboten hast. 1.8 Denke doch an das Wort, das du deinem Knecht Mose geboten hast, indem du sprachst: Werdet ihr treulos handeln, dann werde ich euch unter die Voelker zerstreuen! 1.9 Kehrt ihr aber zu mir um und bewahrt meine Gebote und tut sie - wenn [auch] eure Vertriebenen am Ende des Himmels sein sollten, [selbst] von dort werde ich sie sammeln und sie an den Ort bringen, den ich erwaehlt habe, um meinen Namen dort wohnen zu lassen! 1.10 Sie sind ja deine Knechte und dein Volk, das du erloest hast durch deine grosse Kraft und deine starke Hand. 1.11 Ach, Herr, lass doch dein Ohr aufmerksam sein auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die gewillt sind, deinen Namen zu fuerchten! Lass es doch deinem Knecht heute gelingen und gewaehre ihm Barmherzigkeit vor diesem Mann! - Ich war naemlich Mundschenk des Koenigs. Nehemias Vollmacht fuer den Bau der Mauer Jerusalems - Besichtigung der Mauer und Entschluss zum Bauen. \2\ 2.1 Und es geschah im Monat Nisan, im zwanzigsten Jahr des Koenigs Artahsasta, als Wein vor ihm [stand], da nahm ich den Wein und gab ihn dem Koenig. Ich war aber nie traurig vor ihm gewesen. 2.2 Und der Koenig sagte zu mir: Warum [sieht] dein Gesicht so traurig [aus]? Du bist [doch] nicht etwa krank? [Nein,] das ist es nicht, sondern ein trauriges Herz! Da bekam ich einen furchtbaren Schrecken. 2.3 Und ich sagte zum Koenig: Der Koenig lebe ewig! Warum sollte mein Gesicht nicht traurig [aussehen], wo doch die Stadt, die Begraebnisstaette meiner Vaeter, veroedet daliegt und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind? 2.4 Und der Koenig sagte zu mir: Um was also bittest du? Da betete ich zu dem Gott des Himmels 2.5 und sagte [dann] zum Koenig: Wenn es dem Koenig gefaellt, und wenn dein Knecht wohlgefaellig vor dir ist, so wollest du mich nach Juda senden zu der Stadt der Graeber meiner Vaeter, damit ich sie [wieder] aufbaue! 2.6 Da sagte der Koenig zu mir - und die Koenigin sass neben ihm -: Wie lange wird deine Reise dauern, und wann wirst du zurueckkehren? Und es war wohlgefaellig vor dem Koenig, so dass er mich sandte, und ich gab ihm eine Zeit an. 2.7 Und ich sagte zum Koenig: Wenn es dem Koenig gefaellt, dann gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des Stromes [mit], damit sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme, 2.8 dazu einen Brief an Asaf, den Hueter ueber den Forst des Koenigs, damit er mir Holz gibt, dass ich die Tore der Burg, die zum [Tempel]haus gehoert, aus Balken bauen kann und fuer die Mauer der Stadt und fuer das Haus, in das ich einziehen will. Und der Koenig gewaehrte es mir, weil die gute Hand meines Gottes ueber mir war. 2.9 Und ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stromes und gab ihnen die Briefe des Koenigs. - Der Koenig aber hatte Heeroberste und Reiter mit mir gesandt. - 2.10 Und als Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, [davon] hoerten, bereitete es ihnen grossen Verdruss, dass ein Mensch gekommen war, um das Wohl der Soehne Israel zu suchen. 2.11 Und ich kam nach Jerusalem und war drei Tage dort. 2.12 Und ich machte mich bei Nacht auf, ich und einige wenige Maenner mit mir. Ich hatte aber keinem Menschen mitgeteilt, was mein Gott mir ins Herz gegeben hatte, fuer Jerusalem zu tun. Und es war kein Tier bei mir, ausser dem [Reit]tier, auf dem ich ritt. 2.13 So zog ich nachts durch das Taltor hinaus, in Richtung auf die Drachenquelle und das Aschentor. Und ich untersuchte die Mauern von Jerusalem, die niedergerissen, und ihre Tore, die vom Feuer verzehrt waren. 2.14 Und ich zog hinueber zum Quellentor und zum Koenigsteich. Als aber fuer das [Reit]tier unter mir kein Raum [mehr] da war durchzukommen, 2.15 stieg ich bei Nacht das Bachtal hinauf und untersuchte die Mauer. Und ich kam wieder herein durch das Taltor. So kehrte ich zurueck. 2.16 Die Vorsteher aber hatten nicht erkannt, wohin ich gegangen war und was ich getan hatte. Denn ich hatte den Juden und den Priestern und den Edlen und den Vorstehern und dem Rest, der an dem Werk mitarbeiten sollte, bis dahin nichts mitgeteilt. 2.17 Nun sagte ich zu ihnen: Ihr seht das Unglueck, in dem wir sind, dass Jerusalem veroedet daliegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems [wieder] aufbauen, damit wir nicht laenger geschmaeht werden koennen! 2.18 Und ich berichtete von der Hand meines Gottes, die guetig ueber mir [gewaltet hatte], und auch von den Worten des Koenigs, die er zu mir geredet hatte. Da sagten sie: Wir wollen uns aufmachen und bauen! Und sie staerkten ihre Haende zum Guten. 2.19 Als aber Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, und Geschem, der Araber, [davon] hoerten, spotteten sie ueber uns und verachteten uns und sagten: Was ist das fuer eine Sache, die ihr da tun wollt? Wollt ihr euch gegen den Koenig empoeren? 2.20 Da gab ich ihnen zur Antwort und sagte zu ihnen: Der Gott des Himmels, er laesst es uns gelingen. Und wir, seine Knechte, wollen uns aufmachen und bauen. Ihr aber habt weder Anteil noch Anrecht, noch Gedenken in Jerusalem. Bau der Mauer - Namen der Bauleute. \3\ 3.1 Und der Hohepriester Eljaschib machte sich mit seinen Bruedern, den Priestern, auf, und sie bauten das Schaftor. Sie heiligten es und setzten seine Torfluegel ein. Und sie heiligten es bis an den Turm Mea, bis an den Turm Hananel. 3.2 Und ihm zur Seite bauten die Maenner von Jericho. Und daneben baute Sakkur, der Sohn Imris. 3.3 Und das Fischtor bauten die Soehne Senaas. Sie bauten es aus Balken und setzten seine Torfluegel ein, seine Riegel und seine Sperrbalken. 3.4 Und ihnen zur Seite besserte Meremot aus, der Sohn Urias, des Sohnes des Hakkoz. Und daneben besserte Meschullam aus, der Sohn Berechjas, des Sohnes Meschesabels. Und daneben besserte Zadok aus, der Sohn Baanas. 3.5 Und daneben besserten die Tekoiter aus. Aber die Vornehmen unter ihnen beugten ihren Nacken nicht zum Dienst fuer ihren Herrn. 3.6 Und das Jeschana-Tor besserten Jojada, der Sohn Paseachs, und Meschullam, der Sohn Besodjas, aus. Sie bauten es aus Balken und setzten seine Torfluegel, seine Riegel und seine Sperrbalken ein. 3.7 Und ihnen zur Seite besserte Melatja, der Gibeoniter, aus und Jadon, der Meronotiter, Maenner aus Gibeon und Mizpa, die zum Amtsbereich des Statthalters diesseits des Stromes gehoerten. 3.8 Daneben besserte Usiel, der Sohn Harhajas, aus, der Goldschmied. Und ihm zur Seite besserte Hananja, der Salbenmischer, aus. Und sie befestigten Jerusalem bis an die breite Mauer. 3.9 Und daneben besserte Refaja, der Sohn Hurs, aus, der Oberste des halben Bezirks von Jerusalem. 3.10 Und daneben besserte Jedaja, der Sohn Harumafs, aus, und zwar seinem Haus gegenueber. Und ihm zur Seite besserte Hattusch, der Sohn Haschabnejas, aus. 3.11 Einen weiteren Mauerabschnitt besserten Malkija, der Sohn Harims, und Haschub, der Sohn Pahat-Moabs, aus, dazu den Ofenturm. 3.12 Und daneben besserte Schallum, der Sohn des Lohesch, aus, der Oberste des [anderen] halben Bezirks von Jerusalem, er und seine Toechter. 3.13 Das Taltor besserten Hanun und die Bewohner von Sanoach aus. Sie bauten es und setzten seine Torfluegel, seine Riegel und seine Sperrbalken ein und [bauten weiter] tausend Ellen an der Mauer bis zum Aschentor. 3.14 Und das Aschentor besserte Malkija, der Sohn Rechabs, aus, der Oberste des Bezirks von Bet-Kerem. Er baute es und setzte seine Torfluegel, seine Riegel und seine Sperrbalken ein. 3.15 Und das Quelltor besserte Schallum, der Sohn Kolhoses, der Oberste des Bezirks von Mizpa, aus. Er baute es und ueberdachte es und setzte seine Torfluegel, seine Riegel und seine Sperrbalken ein. Und [er baute] die Mauer am Teich der Wasserleitung zum Koenigsgarten, und [zwar] bis zu den Stufen, die von der Stadt Davids hinabfuehren. 3.16 Nach ihm besserte Nehemja, der Sohn Asbuks, aus, der Oberste des halben Bezirks von Bet-Zur, bis [zu der Stelle] gegenueber den Graebern Davids und bis zu dem Teich, der angelegt worden war, und bis zu dem Haus der Helden. 3.17 Nach ihm besserten die Leviten aus [unter] Rehum, dem Sohn Banis. Ihm zur Seite besserte Haschabja aus, der Oberste des halben Bezirks von Keila, fuer seinen Bezirk. 3.18 Nach ihm besserten ihre Brueder [unter] Binnui aus, dem Sohn Henadads, dem Obersten des [anderen] halben Bezirks von Keila. 3.19 Und ihm zur Seite besserte Eser, der Sohn Jeschuas, der Oberste von Mizpa, einen weiteren Mauerabschnitt aus, gegenueber dem Aufgang zum Zeughaus am Winkel. 3.20 Nach ihm besserte Baruch, der Sohn Sabbais, eifrig einen weiteren Mauerabschnitt aus, [und zwar] vom Winkel bis zum Eingang des Hauses des Hohenpriesters Eljaschib. 3.21 Nach ihm besserte Meremot, der Sohn Urias, des Sohnes des Hakkoz, einen weiteren Mauerabschnitt aus, vom Eingang des Hauses Eljaschibs bis zum Ende des Hauses Eljaschibs. 3.22 Und nach ihm besserten die Priester aus, die Maenner [aus] der [Jordan]ebene. 3.23 Daran anschliessend besserten Benjamin und Haschub ihrem Haus gegenueber aus. Daran anschliessend besserte Asarja, der Sohn Maasejas, des Sohnes Ananjas, neben seinem Haus aus. 3.24 Nach ihm besserte Binnui, der Sohn Henadads, einen weiteren Mauerabschnitt aus, vom Haus Asarjas an bis an den Winkel und [weiter] bis an die Ecke. 3.25 Palal, der Sohn Usais, [besserte] gegenueber dem Winkel und dem oberen Turm [aus], der beim Wachthof am Haus des Koenigs vorspringt. Nach ihm [besserte] Pedaja, der Sohn des Parosch, [aus] - 3.26 aber die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel - bis [zu der Stelle] gegenueber dem Wassertor im Osten und dem vorspringenden Turm. - 3.27 Nach ihm besserten die Tekoiter einen weiteren Mauerabschnitt aus, von [der Stelle] gegenueber dem grossen vorspringenden Turm an bis zur Mauer des Ofel. 3.28 Oberhalb des Rosstores besserten die Priester aus, jeder seinem Haus gegenueber. 3.29 Nach ihnen besserte Zadok, der Sohn Immers, aus, seinem Haus gegenueber. Und nach ihm besserte Schemaja, der Sohn Schechanjas, der Hueter des Osttores, aus. 3.30 Nach ihm besserten Hananja, der Sohn Schelemjas, und Hanun, der sechste Sohn Zalafs, einen weiteren Mauerabschnitt aus. Nach ihm besserte Meschullam, der Sohn Berechjas, aus, seiner [Tempel]zelle gegenueber. 3.31 Nach ihm besserte Malkija, von den Goldschmieden, aus, bis an das Haus der Tempeldiener und der Haendler, dem Tor Mifkad gegenueber und bis an das Obergemach an der [Mauer]ecke. 3.32 Und zwischen dem Obergemach an der Ecke und dem Schaftor besserten die Goldschmiede und die Haendler aus. Bau der Mauer trotz Widerstand der feindlichen Umgebung. 3.33 Und es geschah, als Sanballat hoerte, dass wir die Mauer bauten, da wurde er zornig und aergerte sich sehr. Und er spottete ueber die Juden. 3.34 Und er sprach vor seinen Bruedern und zu der Oberschicht von Samaria und sagte: Was machen die ohnmaechtigen Juden? Wollen sie [Jerusalem] fuer sich befestigen? Wollen sie [zum Opfer] schlachten? Wollen sie es heute vollenden? Wollen sie die Steine aus den Schutthaufen wieder zum Leben bringen? Sie sind doch verbrannt! 3.35 Und Tobija, der Ammoniter, [stand] neben ihm und sagte: Was sie auch bauen moegen - wenn ein Fuchs [daran] hinaufspringt, reisst er ihre Steinmauer ein! - 3.36 Hoere, unser Gott, wie wir zum Gespoett geworden sind, und lass ihre Schmaehung auf ihren Kopf zurueckkommen und gib sie der Pluenderung preis in einem Land der Gefangenschaft! 3.37 Und decke ihre Schuld nicht zu, und ihre Suende werde vor deinem Angesicht nicht ausgeloescht! Denn sie haben in den Bauenden [dich zum Zorn] gereizt. - 3.38 Wir aber bauten die Mauer [weiter] auf, so dass die ganze Mauer bis zur Haelfte geschlossen werden konnte, und das Volk war mit [ganzem] Herzen an der Arbeit. \4\ 4.1 Und es geschah, als Sanballat und Tobija und die Araber, Ammoniter und Aschdoditer hoerten, dass [die] Ausbesserung an den Mauern Jerusalems Fortschritte machte, weil die Breschen sich zu schliessen begannen, da wurden sie sehr zornig. 4.2 Und sie schlossen sich zusammen, alle miteinander, um zu kommen und gegen Jerusalem zu kaempfen und darin Verwirrung anzurichten. 4.3 Da beteten wir zu unserem Gott und stellten eine Wache gegen sie auf, Tag und Nacht [zum Schutz] vor ihnen. 4.4 Und [das Volk von] Juda sagte: Die Kraft der Lasttraeger schwindet, und es ist [noch so] viel Schutt da. Wir allein schaffen es nicht [mehr], an der Mauer zu bauen. 4.5 Unsere Bedraenger aber sagten [sich]: Sie sollen es nicht erkennen und sollen nichts [von uns] sehen, bis wir mitten unter sie gekommen sind und sie erschlagen und das Werk zum Stillstand bringen. 4.6 Und es geschah, als die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen und uns [wohl] zehnmal sagten: Von allen Orten, wohin ihr euch [auch] wenden moegt, [sind sie] gegen uns! - 4.7 da stellte ich an Stellen, die niedriger waren als der Platz hinter der Mauer, an den offenen Stellen - da stellte ich das Volk auf, nach Sippen [geordnet] mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen. 4.8 Und als ich [ihre Furcht] sah, da machte ich mich auf und sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Fuerchtet euch nicht vor ihnen! An den Herrn denkt, den grossen und furchtbaren! Und kaempft fuer eure Brueder, eure Soehne und eure Toechter, eure Frauen und eure Haeuser! 4.9 Und es geschah, als unsere Feinde hoerten, dass es uns bekanntgeworden war und dass Gott ihren Rat zunichte gemacht hatte, da konnten wir alle zur Mauer zurueckkehren, jeder an sein Werk. 4.10 Und es geschah von diesem Tag an: die [eine] Haelfte meiner jungen Maenner war an dem Werk beschaeftigt, und ihre [andere] Haelfte hielt die Speere, die Schilde und die Bogen und die Schuppenpanzer [bereit]. Und die Obersten [standen] hinter dem ganzen Haus Juda, 4.11 das an der Mauer baute. Und die Lasttraeger trugen [ihre Last folgendermassen]: Mit der einen Hand arbeiteten sie am Werk, waehrend die andere die Waffe hielt. 4.12 Und von den Bauleuten hatte jeder sein Schwert um seine Hueften geguertet, so bauten sie. Und der ins Horn zu stossen hatte, war neben mir. - 4.13 Und ich sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Das Werk ist gross und weitlaeufig, und wir sind auf der Mauer zerstreut, jeder weitab von seinen Bruedern. 4.14 An den Ort, woher ihr den Schall des Horns hoert, dorthin sammelt euch zu uns! Unser Gott wird fuer uns kaempfen! 4.15 So arbeiteten wir an dem Werk - die Haelfte von ihnen hielt die Lanzen bereit - vom Aufgang der Morgenroete an, bis die Sterne hervortraten. 4.16 Zu derselben Zeit sagte ich auch zum Volk: Jeder soll mit seinem Helfer die Nacht ueber innerhalb Jerusalems bleiben, so dass sie uns nachts als Wache dienen und tagsueber am Werk. 4.17 Und weder ich noch meine Brueder, noch meine Diener, noch die Maenner der Wache, die in meinem Gefolge waren - wir zogen unsere Kleider nicht aus. Jeder hatte seine Waffe zu seiner Rechten. Schuldenerlass - Nehemias Selbstlosigkeit. \5\ 5.1 Und es entstand ein grosses Geschrei [der Leute aus] dem Volk und ihrer Frauen gegen ihre juedischen Brueder. 5.2 Da gab es solche, die sagten: Unsere Soehne und unsere Toechter - wir sind viele! Wir wollen Getreide bekommen, damit wir essen und leben koennen! 5.3 Und es gab solche, die sagten: Wir mussten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Haeuser verpfaenden, damit wir in der Hungersnot Getreide bekamen. 5.4 Und es gab solche, die sagten: Wir haben fuer die Steuer des Koenigs Geld geliehen auf unsere Felder und unsere Weinberge. 5.5 Und nun, unser Fleisch [und Blut ist doch] wie das Fleisch [und Blut] unserer Brueder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder. Und siehe, wir muessen unsere Soehne und unsere Toechter zu Sklaven erniedrigen. Und manche von unseren Toechtern sind [schon] erniedrigt worden, und wir sind machtlos [dagegen]. Unsere Felder und unsere Weinberge gehoeren ja den andern. 5.6 Da wurde ich sehr zornig, als ich ihr Klagegeschrei und diese Worte hoerte. 5.7 Und mein Herz in mir ging mit sich zu Rate, und ich klagte die Edlen und die Vorsteher an und sagte zu ihnen: Ihr treibt Wucher an euren Bruedern! Und ich veranstaltete eine grosse Versammlung gegen sie. 5.8 Und ich sagte zu ihnen: Wir haben unsere Brueder, die Juden, die an die Nationen verkauft waren, so weit es uns moeglich war, [frei]gekauft. Und ihr wollt eure Brueder sogar verkaufen, damit sie [dann wieder] an uns verkauft werden? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort. 5.9 Und ich sagte: Nicht gut ist die Sache, die ihr da tut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes leben, um dem Hohn der Nationen, unserer Feinde, zu entgehen? 5.10 Aber auch ich [und] meine Brueder und meine Diener, wir haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Erlassen wir [ihnen] doch diese Schuldforderung! 5.11 Gebt ihnen doch gleich heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Olivengaerten und ihre Haeuser zurueck! Und [erlasst ihnen] die Schuldforderung an Geld und Getreide, an Most und Oel, das ihr ihnen geliehen habt! 5.12 Da sagten sie: Wir wollen es zurueckgeben und nichts von ihnen fordern. Wir wollen so handeln, wie du es gesagt hast. Und ich rief die Priester und liess sie schwoeren, nach diesem Wort zu handeln. 5.13 Auch schuettelte ich meinen Gewandbausch aus und sprach: Ebenso soll Gott jeden Mann aus seinem Haus und aus seinem Besitz hinausschuetteln, der dieses Wort nicht haelt! Er sei ebenso ausgeschuettelt und leer! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten den HERRN. Und das Volk handelte nach diesem Wort. 5.14 Auch habe ich von dem Tag an, an dem der Koenig mich beauftragt hatte, im Land Juda ihr Statthalter zu sein, mit meinen Bruedern nicht das Brot des Statthalters gegessen, [und zwar] vom 20. Jahr bis zum 32. Jahr des Koenigs Artahsasta, zwoelf Jahre lang. 5.15 Aber die frueheren Statthalter, die vor mir gewesen waren, hatten auf das Volk [schwere] Lasten gelegt und [Abgaben] fuer Brot und Wein von ihnen genommen, dazu [noch] vierzig Schekel Silber. Auch ihre Diener hatten willkuerlich ueber das Volk geherrscht. Ich aber, ich machte [es] nicht so, aus Furcht vor Gott. 5.16 Und auch beim Werk an dieser Mauer packte ich mit an. Ein Feld haben wir nicht gekauft. Alle meine Diener waren dort zum Werk versammelt. 5.17 Und die Juden, sowohl die Vorsteher - 150 Mann - als auch die, die von den Nationen rings um uns herum zu uns kamen, waren an meinem Tisch. 5.18 Und was fuer jeden Tag zubereitet wurde, war: ein Rind, sechs auserlesene Schafe und Gefluegel wurden mir zubereitet und alle zehn Tage von allerlei Wein die Fuelle. Und trotzdem forderte ich nicht das Brot des Statthalters, denn der Dienst lastete schwer [genug] auf diesem Volk. 5.19 Gedenke, mein Gott, mir zugute, all dessen, was ich fuer dieses Volk getan habe! Mordplaene gegen Nehemia - Vollendung der Mauer. \6\ 6.1 Und es geschah, als Sanballat und Tobija und Geschem, der Araber, und der Rest unserer Feinde vernahmen, dass ich die Mauer gebaut hatte und dass kein Riss mehr darin war - doch hatte ich bis zu dieser Zeit die Torfluegel noch nicht in die Tore eingesetzt -, 6.2 da sandten Sanballat und Geschem zu mir [und liessen mir] sagen: Komm, wir wollen uns in Kefirim, im Tal von Ono, treffen! Sie beabsichtigten aber, mir Boeses anzutun. 6.3 Und ich sandte Boten zu ihnen [und liess ihnen] sagen: Ich fuehre gerade ein grosses Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es zurueckliesse und zu euch hinabkaeme? 6.4 Und sie sandten auf diese Weise viermal zu mir, ich aber erwiderte ihnen [viermal] auf dieselbe Weise. 6.5 Da sandte Sanballat zum fuenften Mal auf diese Weise seinen Diener zu mir; der hatte einen offenen Brief in seiner Hand, 6.6 in dem stand geschrieben: Unter den Nationen verlautet, und Geschem sagt es [auch]: Du und die Juden, ihr beabsichtigt, euch zu empoeren. Darum baust du die Mauer auf. Und du willst nach diesem Geruecht ihr Koenig werden. 6.7 Sogar Propheten sollst du eingesetzt haben, damit sie in Jerusalem ueber dich ausrufen: [Er ist] Koenig in Juda! Nun, solche Geruechte werden dem Koenig zu Ohren kommen. So mach dich nun auf, dass wir miteinander beraten! 6.8 Da sandte ich zu ihm [und liess ihm] sagen: Es ist nichts geschehen von diesen Dingen, die du behauptest, sondern aus deinem Herzen hast du sie [frei] erfunden. 6.9 Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen, indem sie [sich] sagten: Ihre Haende werden von dem Werk ablassen, und es wird nicht ausgefuehrt werden. - Und nun, staerke meine Haende! 6.10 Und ich kam in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels, der sich eingeschlossen hatte. Der sagte: Wir wollen uns im Haus Gottes treffen, im Innern des Tempelraums und die Tueren des Tempelraums verschliessen. Denn sie wollen kommen, um dich umzubringen; und zwar kommen sie in der Nacht, um dich umzubringen. 6.11 Ich aber sagte: Ein Mann wie ich sollte davonlaufen? Und wer von meinesgleichen koennte in den Tempel hineingehen und am Leben bleiben? Ich gehe nicht mit hinein! 6.12 Und ich merkte: Nein, nicht Gott hatte ihn gesandt, sondern er redete die Prophezeiung ueber mich, weil Tobija und Sanballat ihn gedungen hatten. 6.13 Dazu war er gedungen worden, dass ich aus Furcht so handeln und mich versuendigen sollte. So haetten sie [einen Anlass] zur ueblen Nachrede gehabt, damit man mich schmaehen koennte. - 6.14 Gedenke es, mein Gott, dem Tobija und dem Sanballat nach diesen ihren Taten und auch der Prophetin Noadja und dem Rest der Propheten, die mich in Furcht versetzen wollten! 6.15 Und die Mauer wurde am 25. des [Monats] Elul, in 52 Tagen fertiggestellt. 6.16 Und es geschah, als alle unsere Feinde es hoerten, da fuerchteten sich alle Nationen, die rings um uns her waren, und unsere Feinde sanken sehr in ihren Augen. Und sie erkannten, dass dieses Werk von unserem Gott aus geschehen war. 6.17 In denselben Tagen liessen auch [einige der] Edlen von Juda viele Briefe an Tobija abgehen, und solche von Tobija kamen an sie. 6.18 Denn es gab viele in Juda, die sich ihm mit einem Eid verbunden hatten, denn er war ein Schwiegersohn Schechanjas, des Sohnes Arachs. Und sein Sohn Johanan hatte die Tochter Meschullams, des Sohnes Berechjas, [zur Frau] genommen. 6.19 Auch sprachen sie vor mir von seinen guten Taten und hinterbrachten ihm meine Worte. [Und] Tobija sandte Briefe, um mich in Furcht zu versetzen. Bestellung der Torhueter - Verzeichnis der Rueckkehrer. \7\ 7.1 Und es geschah, als die Mauer [fertig]gebaut war und ich die Torfluegel eingesetzt hatte, wurden die Torhueter und die Saenger und die Leviten bestimmt. 7.2 Dann uebertrug ich den Oberbefehl ueber Jerusalem meinem Bruder Hanani und dem Burgobersten Hananja; denn der [galt] als ein treuer Mann und als gottesfuerchtig vor vielen [anderen]. 7.3 Und ich sagte zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht eher geoeffnet werden, als bis die Sonne heiss scheint. Und waehrend sie [noch am Himmel] steht, soll man die Torfluegel schliessen. Und [dann] verriegelt sie. Und man soll Wachen aus den Bewohnern Jerusalems aufstellen, den einen auf seiner Wache und den anderen vor seinem Haus. 7.4 Die Stadt aber war nach allen Seiten hin weit ausgedehnt und gross, doch das Volk in ihr war spaerlich, und keine Haeuser waren gebaut. 7.5 Und mein Gott gab mir es ins Herz, und ich versammelte die Edlen und die Vorsteher und das Volk, damit sie sich registrieren liessen. Und ich fand das Buch mit dem Geschlechtsregister derer, die zuerst heraufgezogen waren, und fand darin geschrieben: V. 6-72: Esr 2,1-70. 7.6 Das sind die Einwohner der Provinz [Juda], die aus der Gefangenschaft hinaufzogen, die Weggefuehrten, die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, weggefuehrt hatte und die nach Jerusalem und Juda zurueckgekehrt sind, jeder in seine Stadt, 7.7 [alle], die mit Serubbabel kamen [und mit] Jeschua, Nehemja, Asarja, Raamja, Nahamani, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum [und] Baana. [Das ist die] Zahl der Maenner des Volkes Israel: 7.8 Die Soehne Parosch 2 172; 7.9 die Soehne Schefatja 372; 7.10 die Soehne Arach 652; 7.11 die Soehne Pahat-Moab, von den Soehnen Jeschuas und Joabs 2 818; 7.12 die Soehne Elam 1 254; 7.13 die Soehne Sattu 845; 7.14 die Soehne Sakkai 760; 7.15 die Soehne Binnui 648; 7.16 die Soehne Bebai 628; 7.17 die Soehne Asgad 2 322; 7.18 die Soehne Adonikam 667; 7.19 die Soehne Bigwai 2 067; 7.20 die Soehne Adin 655; 7.21 die Soehne Ater, von Hiskia, 98; 7.22 die Soehne Haschum 328; 7.23 die Soehne Bezai 324; 7.24 die Soehne Harif 112; 7.25 die Soehne Gibeon 95; 7.26 die Maenner von Bethlehem und Netofa 188; 7.27 die Maenner von Anatot 128; 7.28 die Maenner von Bet-Asmawet 42; 7.29 die Maenner von Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot 743; 7.30 die Maenner von Rama und Geba 621; 7.31 die Maenner von Michmas 122; 7.32 die Maenner von Bethel und Ai 123; 7.33 die Maenner vom anderen Nebo 52; 7.34 die Soehne des anderen Elam 1 254; 7.35 die Soehne Harim 320; 7.36 die Soehne Jerichos 345; 7.37 die Soehne Lod, Hadid und Ono 721; 7.38 die Soehne Senaa 3 930. 7.39 Die Priester: die Soehne Jedaja, vom Haus Jeschua 973; 7.40 die Soehne Immer 1 052; 7.41 die Soehne Paschhur 1 247; 7.42 die Soehne Harim 1 017. 7.43 Die Leviten: die Soehne Jeschua von Kadmiel, von den Soehnen Hodewa 74. - 7.44 Die Saenger: die Soehne Asaf 148. - 7.45 Die Torhueter: die Soehne Schallum, die Soehne Ater, die Soehne Talmon, die Soehne Akkub, die Soehne Hatita, die Soehne Schobai, [insgesamt] 138. 7.46 Die Tempeldiener: die Soehne Ziha, die Soehne Hasufa, die Soehne Tabbaot, 7.47 die Soehne Keros, die Soehne Sia, die Soehne Padon, 7.48 die Soehne Lebana, die Soehne Hagaba, die Soehne Salmai, 7.49 die Soehne Hanan, die Soehne Giddel, die Soehne Gahar, 7.50 die Soehne Reaja, die Soehne Rezin, die Soehne Nekoda, 7.51 die Soehne Gasam, die Soehne Usa, die Soehne Paseach, 7.52 die Soehne Besai, die Soehne der Meuniter, die Soehne der Nefusiter, 7.53 die Soehne Bakbuk, die Soehne Hakufa, die Soehne Harhur, 7.54 die Soehne Bazlit, die Soehne Mehida, die Soehne Harscha, 7.55 die Soehne Barkos, die Soehne Sisera, die Soehne Temach, 7.56 die Soehne Neziach, die Soehne Hatifa. 7.57 Die Soehne der Knechte Salomos: die Soehne Sotai, die Soehne Soferet, die Soehne Perida, 7.58 die Soehne Jaala, die Soehne Darkon, die Soehne Giddel, 7.59 die Soehne Schefatja, die Soehne Hattil, die Soehne Pocheret-Zebajim, die Soehne Amon. 7.60 Alle Tempeldiener und Soehne der Knechte Salomos waren 392. 7.61 Und die folgenden sind [die], die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer heraufzogen - aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abstammung nicht angeben, ob sie aus Israel waeren -: 7.62 die Soehne Delaja, die Soehne Tobija, die Soehne Nekoda 642. 7.63 Und von den Priestern: die Soehne Habaja, die Soehne Hakkoz, die Soehne Barsillai, der von den Toechtern des Gileaditers Barsillai eine Frau genommen hatte und nach dessen Namen genannt wurde. 7.64 Diese suchten ihre Eintragung ins Geschlechtsregister, aber sie wurde nicht gefunden. So wurden sie vom Priesteramt als unrein ausgeschlossen. 7.65 Und der Tirschata befahl ihnen, nicht vom Hochheiligen zu essen, bis der Priester fuer die Urim und die Tummim auftrete. 7.66 Die ganze Versammlung [zaehlte] insgesamt 42 360, 7.67 abgesehen von ihren Knechten und ihren Maegden; diese waren 7 337. Und sie hatten 245 Saenger und Saengerinnen, 7.68 435 Kamele und 6 720 Esel. 7.69 Und ein Teil der Familienoberhaeupter spendete fuer das Werk. Der Tirschata gab fuer den Schatz 1 000 Golddariken, 50 Sprengschalen, 530 Priesterleibroecke. 7.70 Und einige von den Familienoberhaeuptern gaben fuer den Schatz des Werkes 20 000 Golddariken und 2 200 Silberminen. 7.71 Und was das uebrige Volk gab, war 20 000 Golddariken und 2 000 Silberminen und 67 Priesterleibroecke. 7.72 Und die Priester und die Leviten, die Torhueter und die Saenger, [einige] aus dem Volk und die Tempeldiener und ganz Israel liessen sich in ihren Staedten nieder. Gesetzeslesung und Laubhuettenfest. \8\ Und als der siebte Monat herankam und die Soehne Israel in ihren Staedten [wohnten], 8.1 da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor war. Und sie sagten zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch mit dem Gesetz des Mose herbeibringen, das der HERR [dem Volk] Israel geboten hatte. 8.2 So brachte am ersten Tag des siebten Monats der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung, vor Maenner und Frauen, und vor jeden, der zu hoeren verstand. 8.3 Und er las daraus vor auf dem Platz, der vor dem Wassertor war, vom [ersten Tages]licht bis zum Mittag in Gegenwart der Maenner und Frauen und [aller], die es verstehen konnten. Und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes [gerichtet]. 8.4 Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Holzgeruest, das man zu diesem Zweck hergestellt hatte. Und neben ihm standen Mattitja, Schema, Anaja, Uria, Hilkija und Maaseja, zu seiner Rechten; und zu seiner Linken Pedaja, Mischael, Malkija, Haschum und Haschbaddana, Secharja [und] Meschullam. 8.5 Und Esra oeffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes, denn er ueberragte das ganze Volk. Und als er es oeffnete, stand das ganze Volk auf. 8.6 Und Esra pries den HERRN, den grossen Gott, und das ganze Volk antwortete: Amen, Amen! - wobei sie ihre Haende emporhoben. Und sie verneigten sich und warfen sich vor dem HERRN nieder mit dem Gesicht zur Erde. 8.7 Und Jeschua und Bani und Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja, die Leviten, belehrten das Volk ueber das Gesetz. Dabei [stand] das Volk an seiner Stelle. 8.8 Und sie lasen aus dem Buch, aus dem Gesetz Gottes, abschnittsweise vor, und gaben den Sinn an, so dass man das Vorgelesene verstehen konnte. 8.9 Und Nehemia, das ist der Tirschata r, und der Priester Esra, der Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk belehrten, sagten zum ganzen Volk: Dieser Tag ist dem HERRN, eurem Gott, heilig! Seid nicht traurig und weint nicht! Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hoerte. 8.10 Und er sagte [weiter] zu ihnen: Geht hin, esst fette Speisen und trinkt suesse Getraenke und sendet dem Anteile, fuer den nichts zubereitet ist! Denn der Tag ist unserm Herrn heilig. Und seid nicht bekuemmert, denn die Freude am HERRN, sie ist euer Schutz! 8.11 Und die Leviten beruhigten das ganze Volk, indem sie sagten: Seid still, denn der Tag ist heilig! Seid nicht bekuemmert! 8.12 Da ging das ganze Volk hin, um zu essen und zu trinken und Anteile zu versenden und ein grosses Freudenfest zu begehen. Denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen mitgeteilt hatte. 8.13 Und am zweiten Tag versammelten sich die Familienoberhaeupter des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten, zu Esra, dem Schriftgelehrten, und zwar um Einsicht in die Worte des Gesetzes zu gewinnen. 8.14 Da fanden sie im Gesetz, das der HERR durch Mose geboten hatte, geschrieben, dass die Soehne Israel an dem Fest im siebten Monat in Laubhuetten wohnen sollten, 8.15 so dass sie verkuendigten und durch all ihre Staedte und durch Jerusalem den Ruf ergehen liessen: Geht hinaus auf das Gebirge und holt Zweige vom Olivenbaum und Zweige vom wilden Oelbaum und Myrtenzweige und Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Baeumen, um Laubhuetten zu machen, wie es geschrieben steht! 8.16 Da zog das Volk hinaus und brachte [die Zweige] herbei. Und sie machten sich Laubhuetten, jeder auf seinem Dach oder in ihren Hoefen, in den Hoefen des Hauses Gottes, auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Tor Ephraim. 8.17 Und die ganze Versammlung, [alle], die aus der Gefangenschaft zurueckgekehrt waren, machten Laubhuetten und wohnten in den Huetten. Denn die Soehne Israel hatten es nicht [mehr] so gehalten seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf jenen Tag. Und es war eine sehr grosse Freude. 8.18 Und man las aus dem Buch des Gesetzes Gottes Tag fuer Tag vor, vom ersten Tag bis zum letzten Tag. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang. Und am achten Tag [war] die Festversammlung nach der Vorschrift. Bussgebet der Leviten. \9\ 9.1 Und am 24. Tag dieses Monats versammelten sich die Soehne Israel unter Fasten und in Sacktuch, und mit Erde auf ihrem Haupt. 9.2 Und [alle], die israelitischer Abstammung waren, sonderten sich ab von allen Soehnen der Fremde. Und sie traten hin und bekannten ihre Suenden und die Verfehlungen ihrer Vaeter. 9.3 Und sie standen auf an ihrer Stelle, und man las aus dem Buch des Gesetzes des HERRN, ihres Gottes, vor, ein Viertel des Tages. Und ein [anderes] Viertel [des Tages] bekannten sie [ihre Verfehlungen] und warfen sich nieder vor dem HERRN, ihrem Gott. 9.4 Und Jeschua und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani traten auf das Podium der Leviten, und sie schrieen mit lauter Stimme um Hilfe zu dem HERRN, ihrem Gott. 9.5 Und die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja, Petachja sagten: Steht auf, preist den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist ueber allen Preis und Ruhm! 9.6 Du, HERR, bist es, du allein. Du, du hast die Himmel gemacht, die Himmel der Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels wirft sich vor dir nieder. 9.7 Du bist es, HERR, Gott, der du Abram erwaehlt hast und ihn aus Ur in Chaldaea herausgefuehrt und ihm den Namen Abraham verliehen hast. 9.8 Und du hast sein Herz treu vor dir erfunden und hast mit ihm den Bund geschlossen, das Land der Kanaaniter, der Hetiter, der Amoriter und der Perisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben - es seinen Nachkommen zu geben. Und du hast deine Worte aufrechterhalten, denn du bist gerecht. 9.9 Und du hast das Elend unserer Vaeter in Aegypten angesehen und hast ihr Geschrei am Schilfmeer gehoert. 9.10 Und du hast Zeichen und Wunder getan an dem Pharao und an all seinen Knechten und am ganzen Volk seines Landes. Denn du hattest erkannt, dass sie vermessen an ihnen gehandelt hatten. Und du hast dir einen Namen gemacht, wie es am heutigen Tag ist. 9.11 Und das Meer hast du vor ihnen gespalten, so dass sie mitten durch das Meer auf dem Trockenen zogen. Aber ihre Verfolger hast du in die Tiefen geworfen wie einen Stein in maechtige Wasser. 9.12 Und in einer Wolkensaeule hast du sie bei Tag geleitet und in einer Feuersaeule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten. 9.13 Und auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet. Und du hast ihnen klare Rechtsbestimmungen und zuverlaessige Gesetze, gute Ordnungen und Gebote gegeben. 9.14 Und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen verkuendet und hast ihnen Gebote und Ordnungen und ein Gesetz geboten durch deinen Knecht Mose. 9.15 Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben fuer ihren Hunger und hast ihnen Wasser aus dem Felsen hervorkommen lassen fuer ihren Durst. Und du hast ihnen befohlen hineinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, das ihnen zu geben du deine Hand zum Schwur erhoben hattest. 9.16 Sie aber, unsere Vaeter naemlich, handelten vermessen, und sie verhaerteten ihren Nacken und hoerten nicht auf deine Gebote. 9.17 Und sie weigerten sich zu gehorchen und dachten nicht [mehr] an deine Wundertaten, die du an ihnen getan hattest. Sie verhaerteten ihren Nacken und setzten ein Haupt [ueber sich], um zu ihrer Knechtschaft in Aegypten zurueckzukehren. Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnaedig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Gnade, und du hast sie nicht verlassen. 9.18 Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sagten: Das ist dein Gott, der dich aus Aegypten heraufgefuehrt hat - und grosse Laesterungen veruebten, 9.19 hast du in deinen grossen Erbarmungen sie doch nicht in der Wueste verlassen. Die Wolkensaeule wich nicht von ihnen bei Tag, um sie auf dem Weg zu leiten, noch die Feuersaeule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten. 9.20 Und deinen guten Geist hast du gegeben, um sie zu unterweisen. Und dein Manna hast du ihrem Mund nicht vorenthalten, und du gabst ihnen Wasser fuer ihren Durst. 9.21 Und vierzig Jahre lang hast du sie in der Wueste versorgt, sie entbehrten nichts. Ihre Kleider zerschlissen nicht, und ihre Fuesse schwollen nicht [an]. 9.22 Und du hast ihnen Koenigreiche und Voelker gegeben und sie [ihnen Stueck] fuer Stueck zugeteilt. So nahmen sie das Land Sihons, das Land des Koenigs von Heschbon, in Besitz und das Land des Og, des Koenigs von Basan. 9.23 Und ihre Soehne hast du zahlreich werden lassen wie die Sterne des Himmels. Und du hast sie in das Land gebracht, von dem du ihren Vaetern gesagt hattest, dass sie hineingehen sollten, um es in Besitz zu nehmen. 9.24 Und die Soehne kamen hinein und nahmen das Land in Besitz. Und du hast vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, gedemuetigt und hast sie in ihre Hand gegeben, sowohl ihre Koenige als auch die Voelker des Landes, mit ihnen zu tun nach ihrem Belieben. 9.25 Und sie nahmen befestigte Staedte ein und fettes Ackerland und nahmen Haeuser in Besitz, die mit allerlei Gut gefuellt waren, ausgehauene Zisternen, Weinberge und Olivengaerten und Obstbaeume in Menge. Und sie assen und wurden satt und fett und liessen [es] sich wohl sein durch deine grosse Guete. 9.26 Aber sie wurden widerspenstig und empoerten sich gegen dich und warfen dein Gesetz hinter ihren Ruecken. Und sie brachten deine Propheten um, die als Zeugen gegen sie auftraten, um sie zu dir zurueckzufuehren; und sie veruebten grosse Laesterungen. 9.27 Da gabst du sie in die Hand ihrer Bedraenger, die bedraengten sie. Und zur Zeit ihrer Bedraengnis schrieen sie zu dir, und du hoertest vom Himmel her, und nach deinen grossen Erbarmungen gabst du ihnen Retter; die retteten sie aus der Hand ihrer Bedraenger. 9.28 Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wieder Boeses vor dir. Da ueberliessest du sie der Hand ihrer Feinde, dass diese ueber sie herrschten, und sie schrieen wieder zu dir um Hilfe, und du hoertest vom Himmel her und errettetest sie nach deinen Erbarmungen viele Male. 9.29 Und du tratest als Zeuge gegen sie auf, um sie zu deinem Gesetz zurueckzufuehren. Sie aber handelten vermessen und gehorchten deinen Geboten nicht, sondern suendigten gegen deine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch lebt, wenn er sie tut. Und sie zeigten eine stoerrische Schulter und verhaerteten ihren Nacken und gehorchten nicht. 9.30 Und du hattest Geduld mit ihnen viele Jahre und tratest als Zeuge gegen sie auf durch deinen Geist, durch das Wort deiner Propheten, aber sie hoerten nicht hin. Da gabst du sie in die Hand der Voelker der Laender. 9.31 Doch in deinen grossen Erbarmungen hast du nicht ein Ende mit ihnen gemacht und sie nicht verlassen. Denn ein gnaediger und barmherziger Gott bist du! 9.32 Und nun, unser Gott, du grosser, starker und furchtbarer Gott, der den Bund und die Gnade bewahrt, lass nicht gering vor dir sein all die Muehsal, die uns getroffen hat, unsere Koenige, unsere Obersten und unsere Priester und unsere Propheten und unsere Vaeter und dein ganzes Volk, seit den Tagen der Koenige von Assur bis auf diesen Tag! 9.33 Doch du bist gerecht bei allem, was ueber uns gekommen ist, denn du hast Treue bewiesen; wir aber, wir haben gottlos gehandelt. 9.34 Und unsere Koenige, unsere Obersten, unsere Priester und unsere Vaeter haben nicht nach deinem Gesetz gehandelt und haben auf deine Gebote und auf deine Zeugnisse nicht geachtet, mit denen du gegen sie als Zeuge aufgetreten bist. 9.35 Sie aber - trotz ihres Koenigreiches und trotz der Fuelle deiner Gueter, die du ihnen gegeben, und trotz des weiten und fetten Landes, das du vor sie gelegt hattest - sie haben dir nicht gedient und sind nicht umgekehrt von ihren boesen Taten. 9.36 Siehe, wir sind heute Knechte. Und das Land, das du unseren Vaetern gegeben hast, seine Fruechte und seine Gueter zu geniessen, - siehe, wir sind Knechte in ihm! 9.37 Und seinen Ertrag vermehrt es fuer die Koenige, die du um unserer Suenden willen ueber uns gesetzt hast. Und sie haben Gewalt ueber unsere Leiber und ueber unser Vieh nach ihrem Belieben; wir aber sind in grosser Bedraengnis. Verpflichtung auf das Gesetz und zu Abgaben an das Haus Gottes. \10\ 10.1 Und wegen all dessen schliessen wir [nun] eine [feste] Vereinbarung und schreiben [sie] auf. Und auf der gesiegelten [Schrift] [stehen die Namen] unserer Obersten, unserer Leviten [und] unserer Priester. 10.2 Und [die Namen] auf den gesiegelten [Schriftstuecken]: Nehemia, der Tirschata, der Sohn Hachaljas, und Zedekia. V. 3-9: Kap. 12,2-7. 10.3 Seraja, Asarja, Jirmeja, 10.4 Paschhur, Amarja, Malkija, 10.5 Hattusch, Schebanja, Malluch, 10.6 Harim, Meremot, Obadja, 10.7 Daniel, Ginneton, Baruch, 10.8 Meschullam, Abija, Mijamin, 10.9 Maasja, Bilga, Schemaja; das sind die Priester. - 10.10 Und die Leviten: Jeschua, der Sohn Asanjas, Binnui, von den Soehnen Henadads, Kadmiel; 10.11 und ihre Brueder: Schechanja, Hodija, Kelita, Pelaja, Hanan, 10.12 Micha, Rehob, Haschabja, 10.13 Sakkur, Scherebja, Schebanja, 10.14 Hodija, Bani, Beninu. V. 15-20: Esr 2,3-19. 10.15 Die Haeupter des Volkes: Parosch, Pahat-Moab, Elam, Sattu, Bani, 10.16 Bunni, Asgad, Bebai, 10.17 Hadonija, Bigwai, Adin, 10.18 Ater, Hiskia, Asur, 10.19 Hodija, Haschum, Bezai, 10.20 Harif, Anatot, Nebai, 10.21 Magpiasch, Meschullam, Hesir, 10.22 Meschesabel, Zadok, Jaddua, 10.23 Pelatja, Hanan, Anaja, 10.24 Hoschea, Hananja, Haschub, 10.25 Lohesch, Pilha, Schobek, 10.26 Rehum, Haschabna, Maaseja, 10.27 und Ahija, Hanan, Anan, 10.28 Malluch, Harim, Baana. 10.29 Und das uebrige Volk, die Priester, die Leviten, die Torhueter, die Saenger, die Tempeldiener und alle, die sich aus den Voelkern der Laender zum Gesetz Gottes hin abgesondert haben, [sowie] ihre Frauen, ihre Soehne und ihre Toechter, alle, die Erkenntnis [und] Einsicht haben, 10.30 schliessen sich ihren Bruedern, den Maechtigen unter ihnen, an und treten in Eid und Schwur, im Gesetz Gottes zu leben, das durch Mose, den Knecht Gottes, gegeben worden ist, und alle Gebote des HERRN, unseres Herrn, und seine Rechtsbestimmungen und seine Ordnungen zu bewahren und zu tun. 10.31 [Und sie schwoeren]: Wir wollen unsere Toechter nicht den Voelkern des Landes geben, und ihre Toechter nicht fuer unsere Soehne nehmen. 10.32 Wenn die Voelker des Landes am Sabbattag ihre Waren und allerlei Getreide zum Verkauf bringen, wollen wir es ihnen am Sabbat oder an einem [andern] heiligen Tag nicht abnehmen. Wir wollen im siebten Jahr auf den Ernteertrag und auf die Schuldforderung einer jeden Hand verzichten. 10.33 Wir wollen uns als Gebot auferlegen, ein Drittel Schekel im Jahr fuer den Dienst im Haus unseres Gottes zu geben: 10.34 fuer die Schaubrote und das regelmaessige Speisopfer und fuer das staendige Brandopfer [und fuer die Opfer an] den Sabbaten [und] Neumonden, fuer die Festzeiten und fuer die heiligen Dinge und fuer die Suendopfer, um Suehnung zu erwirken fuer Israel und fuer alles Werk im Haus unseres Gottes. 10.35 Wir, die Priester, die Leviten und das Volk, wollen die Lose werfen ueber die Lieferung des Brennholzes, um es nach unseren Familien zu bestimmten Zeiten zum Haus unseres Gottes zu bringen, Jahr fuer Jahr, damit man es auf dem Altar des HERRN, unseres Gottes, verbrennt, wie es im Gesetz geschrieben steht. 10.36 [Wir verpflichten uns], die Erstlinge unseres Ackerlandes und die Erstlinge aller Fruechte von allen Baeumen Jahr fuer Jahr zum Haus des HERRN zu bringen. 10.37 [Wir verpflichten uns], die Erstgeborenen unserer Soehne und unseres Viehbestandes, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist, und zwar die Erstgeborenen unserer Rinder und unserer Schafe zum Haus unseres Gottes zu bringen, fuer die Priester, die im Haus unseres Gottes Dienst verrichten. 10.38 Wir wollen das Erste von unserm Schrotmehl und unseren Hebopfern und den Fruechten von allerlei Baeumen, [von] Most und Oel fuer die Priester bringen, in die Zellen des Hauses unseres Gottes, und den Zehnten unseres Ackerlandes fuer die Leviten. Denn sie, die Leviten, sind es, die den Zehnten erheben sollen in allen Staedten unseres Ackerbaus. 10.39 Und der Priester, der Sohn Aarons, soll bei den Leviten sein, wenn die Leviten den Zehnten erheben. Und die Leviten sollen den Zehnten vom Zehnten zum Haus unseres Gottes hinaufbringen, in die Zellen des Schatzhauses. 10.40 Denn in die Zellen sollen die Soehne Israel und die Soehne Levi das Hebopfer vom Getreide, vom Most und Oel bringen. Denn dort sind die heiligen Geraete und die Priester, die den Dienst verrichten, und die Torhueter und die Saenger. So wollen wir das Haus unseres Gottes nicht [im Stich] lassen. Verzeichnis der Bewohner Jerusalems und Judas. V. 1-9: 1Chr 9,2-9. \11\ 11.1 Und die Obersten des Volkes wohnten in Jerusalem. Und das uebrige Volk warf Lose, um je einen von zehn kommen zu lassen, damit er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohne, die neun [anderen] Teile aber in den Staedten blieben. 11.2 Und das Volk segnete alle Maenner, die sich bereit zeigten, in Jerusalem zu wohnen. 11.3 Und dies sind die Oberhaeupter der Provinz [Juda], die in Jerusalem wohnten - in den Staedten Judas aber wohnten, jeder auf seinem Besitz in ihren Staedten: Israel, die Priester, die Leviten, die Tempeldiener und die Soehne der Knechte Salomos -; 11.4 und zwar wohnten in Jerusalem einige von den Soehnen Judas und von den Soehnen Benjamins: Von den Soehnen Judas: Ataja, der Sohn Usijas, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Schefatjas, des Sohnes Mahalalels, von den Soehnen Perez; 11.5 und Maaseja, der Sohn Baruchs, des Sohnes Kolhoses, des Sohnes Hasajas, des Sohnes Adajas, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Secharjas, von den Schilonitern. 11.6 Alle Soehne des Perez, die in Jerusalem wohnten, waren 468 tapfere Maenner. 11.7 Und dies sind die Soehne Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Joeds, des Sohnes Pedajas, des Sohnes Kolajas, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Itiels, des Sohnes Jesajas, 11.8 und seine Brueder Gabbai, Sallai, 928. 11.9 Und Joel, der Sohn Sichris, war Aufseher ueber sie; und Juda, der Sohn Senuas, war als Zweiter ueber die Stadt [gesetzt]. V. 10-14: 1Chr 9,10-13. 11.10 Von den Priestern: Jedaja, Jojarib, Jachin [und] 11.11 Seraja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajots, des Sohnes Ahitubs, Fuerst des Gotteshauses, 11.12 und ihre Brueder, die den [Opfer]dienst im Haus verrichteten: 822; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pedaljas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Secharjas, des Sohnes Paschhurs, des Sohnes Malkijas, 11.13 und seine Brueder, [alles] Familienoberhaeupter: 242; und Amaschsai, der Sohn Asarels, des Sohnes Achsais, des Sohnes Meschillemots, des Sohnes Immers, 11.14 und ihre Brueder, angesehene Maenner: 128. Und Aufseher ueber sie war Sabdiel, der Sohn Haggadolims. V. 15-23: 1Chr 9,14-34 11.15 Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Bunnis; 11.16 und Schabbetai und Josabad, von den Haeuptern der Leviten, [die] ueber den aeusseren Dienst am Haus Gottes [zu wachen hatten]; 11.17 und Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Asafs, der Leiter des Lobsingens, er stimmte beim Gebet den Lobpreis an, und Bakbukja, sein Stellvertreter unter seinen Bruedern; und Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns. 11.18 Alle Leviten in der heiligen Stadt waren 284. 11.19 Und die Torhueter: Akkub, Talmon und ihre Brueder, die in den Toren Wache hielten, 172. - 11.20 Und das uebrige Israel, die Priester, die Leviten, [blieben] in allen Staedten Judas, jeder in seinem Erbteil. 11.21 Und die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel; und Ziha und Gischpa waren ueber die Tempeldiener [gesetzt]. - 11.22 Und Aufseher der Leviten in Jerusalem war Usi, der Sohn Banis, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michas, von den Soehnen Asafs, die beim [Gottes]dienst im Haus Gottes sangen. 11.23 Denn [es gab] ein Gebot des Koenigs ueber sie und eine Vorschrift fuer die Saenger, wer taeglich zu singen hatte. 11.24 Und Petachja, der Sohn Meschesabels, von den Soehnen Serachs, des Sohnes Judas, [stand] dem Koenig zur Seite fuer alle Angelegenheiten des Volkes. V. 25-30: Jos 15,21-62. 11.25 Und in den Gehoeften auf ihren Feldern wohnten von den Soehnen Juda [einige] in Kirjat-Arba und seinen Tochterstaedten und in Dimona und seinen Tochterstaedten und in Kabzeel und seinen Gehoeften 11.26 und in Jeschua und in Molada und in Bet-Pelet 11.27 und in Hazar-Schual und in Beerscheba und seinen Tochterstaedten 11.28 und in Ziklag und in Mechona und in seinen Tochterstaedten 11.29 und in En-Rimmon und in Zora und in Jarmut, 11.30 Sanoach, Adullam und seinen Gehoeften, Lachisch und seinen Feldern, Aseka und seinen Tochterstaedten. So liessen sie sich nieder von Beerscheba bis zum Tal Hinnom. 11.31 Und die Soehne Benjamin [wohnten] von Geba an in Michmas und Ajja und Bethel und seinen Tochterstaedten, 11.23 in Anatot, Nob, Ananja, 11.33 Hazor, Rama, Gittajim, 11.34 Hadid, Zeboim, Neballat, 11.35 Lod und Ono [und] im Tal der Handwerker. 11.36 Und von den Leviten [wohnten] Abteilungen in Juda und in Benjamin. Verzeichnis der Priester und Leviten. V. 2-7: Kap. 10,3-9. \12\ 12.1 Und dies sind die Priester und die Leviten, die mit Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, und Jeschua hinaufgezogen waren: Seraja, Jirmeja, Esra, 12.2 Amarja, Malluch, Hattusch, 12.3 Schechanja, Rehum, Meremot, 12.4 Iddo, Ginneton, Abija, 12.5 Mijamin, Maadja, Bilga, 12.6 Schemaja, und Jo-jarib, Jedaja, 12.7 Sallu, Amok, Hilkija, Jedaja. Das waren die Haeupter der Priester und ihrer Brueder in den Tagen Jeschuas. - 12.8 Und die Leviten: Jeschua, Binnui, Kadmiel, Scherebja, Juda, Mattanja. Er und seine Brueder waren ueber die Lobpreisungen [als Leiter gesetzt], 12.9 waehrend Bakbukja und Unni und ihre Brueder ihnen nach Dienstabteilungen gegenueberstanden. 12.10 Und Jeschua zeugte Jojakim, und Jojakim zeugte Eljaschib, und Eljaschib zeugte Jojada, 12.11 und Jojada zeugte Johanan, und Johanan zeugte Jaddua. V. 12-21: vgl. 1Chr 24,4-19. 12.12 Und in den Tagen Jojakims waren [folgende] Priester Familienoberhaeupter: von [der Familie] Seraja: Meraja; von Jirmeja: Hananja; 12.13 von Esra: Meschullam; von Amarja: Johanan; 12.14 von Malluch: Jonatan; von Schebanja: Joseph; 12.15 von Harim: Adna; von Merajot: Helkai; 12.16 von Iddo: Secharja; von Ginneton: Meschullam; 12.17 von Abija: Sichri; von Mijamin . . .; von Maadja: Piltai; 12.18 von Bilga: Schammua; von Schemaja: Jonatan; 12.19 und von Jojarib: Mattenai; von Jedaja: Usi; 12.20 von Sallai: Kallai; von Amok: Eber; 12.21 von Hilkija: Haschabja; von Jedaja: Netanel. - 12.22 In den Tagen Eljaschibs, Jojadas und Johanans und Jadduas wurden die Leviten nach [ihren] Familienoberhaeuptern sowie die Priester [in dem Buch der Geschichte] bis zu der Regierung des Persers Darius aufgeschrieben. 12.23 Die Soehne Levis, die Familienoberhaeupter, sind im Buch der Geschichte aufgeschrieben, und zwar bis zu den Tagen Johanans, des Sohnes Eljaschibs. - 12.24 Und die Haeupter der Leviten waren Haschabja, Scherebja und Jeschua, Binnui, Kadmiel und ihre Brueder, [die] ihnen gegenueber[standen], um zu loben [und] zu preisen nach dem Gebot Davids, des Mannes Gottes, Dienstabteilung neben Dienstabteilung, 12.25 [naemlich] Mattanja und Bakbukja, Obadja. Meschullam [aber], Talmon [und] Akkub hielten als Torhueter Wache bei den Vorratskammern der Tore. - 12.26 Diese [lebten] in den Tagen Jojakims, des Sohnes Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und in den Tagen des Statthalters Nehemia und des Priesters Esra, des Schriftgelehrten. Einweihung der Mauer - Tempelabgaben - Aussonderung der Fremden. 12.27 Und bei der Einweihung der Mauer von Jerusalem holte man die Leviten aus allen ihren Orten, um sie nach Jerusalem zu bringen, damit man die Einweihung mit Freuden feiern koennte und mit Lobliedern und mit Gesang, [mit] Zimbeln, Harfen und Zithern. 12.28 Da versammelten sich die Soehne der Saenger sowohl aus dem Kreis [und] der Umgebung von Jerusalem als auch aus den Gehoeften der Netofatiter 12.29 sowie aus Bet-Gilgal und aus dem Gebiet von Geba und Asmawet; denn die Saenger hatten sich in der Umgebung von Jerusalem Gehoefte gebaut. 12.30 Und die Priester und die Leviten reinigten sich; und sie reinigten das Volk und die Tore und die Mauer. 12.31 Und ich liess die Obersten von Juda oben auf die Mauer steigen. Und ich stellte zwei grosse Dankchoere und Festzuege auf. [Der eine zog] nach rechts, oben auf der Mauer zum Aschentor hin. 12.32 Und hinter ihnen her gingen Hoschaja und die Haelfte der Obersten von Juda 12.33 und Asarja, Esra und Meschullam, 12.34 Juda und Benjamin und Schemaja und Jirmeja, 12.35 sodann [einige] von den Soehnen der Priester mit Trompeten: Secharja, der Sohn Jonatans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asafs, 12.36 und seine Brueder, Schemaja und Asarel, Milalai, Gilalai, Maai, Netanel und Juda, Hanani mit den Musikinstrumenten Davids, des Mannes Gottes. Esra aber, der Schriftgelehrte, [ging] vor ihnen her. 12.37 Und [sie zogen] zum Quelltor hin und stiegen geradeaus auf den Stufen zur Stadt Davids [und] auf dem Aufgang zur [inneren] Mauer hinauf [und] oberhalb vom Haus Davids entlang und bis an das Wassertor im Osten. 12.38 Und der zweite Dankchor zog zur entgegengesetzten Seite und ich hinter ihm her mit der [anderen] Haelfte [der Oberen] des Volkes oben auf der Mauer ueber den Ofenturm und bis an die breite Mauer, 12.39 ueber das Ephraim-Tor und ueber das Jeschana-Tor, ueber das Fischtor und den Turm Hananel und den Turm Mea bis an das Schaftor; und sie blieben beim Wachttor stehen. 12.40 Und die beiden Dankchoere stellten sich am Haus Gottes auf, ebenso ich und die Haelfte der Vorsteher mit mir 12.41 und die Priester Eljakim, Maaseja, Mijamin, Michaja, Eljoenai, Secharja, Hananja mit Trompeten 12.42 und Maaseja und Schemaja und Eleasar und Usi und Johanan und Malkija und Elam und Eser. Dann liessen sich die Saenger unter der Leitung von Jisrachja hoeren. 12.43 Und sie schlachteten an diesem Tag grosse Schlachtopfer und freuten sich, denn Gott hatte sie mit grosser Freude erfuellt; und auch die Frauen und die Kinder freuten sich. Und die Freude Jerusalems war weithin zu hoeren. 12.44 Und es wurden an diesem Tag Maenner eingesetzt [zur Aufsicht] ueber die Kammern fuer die Vorraete, die Hebopfer, die Erstlinge und die Zehnten, um in ihnen die gesetzlichen Anteile fuer die Priester und fuer die Leviten von den Feldern zu sammeln. Denn Juda hatte seine Freude an den Priestern und an den Leviten, die [im heiligen Dienst] standen. 12.45 Und sie versahen den Dienst ihres Gottes und den Dienst der Reinigung. Auch die Saenger und die Torhueter [taten Dienst] nach dem Gebot Davids [und] seines Sohnes Salomo. 12.46 Denn seit den Tagen Davids und Asafs, seit alter Zeit, gab es Haeupter der Saenger und Preis- und Lobgesang fuer Gott. 12.47 Und ganz Israel gab in den Tagen Serubbabels und in den Tagen Nehemias die Anteile fuer die Saenger und die Torhueter, was ihnen Tag fuer Tag zukam; die Weihgaben aber gaben sie den Leviten, und die Leviten gaben die Weihgaben den Soehnen Aarons. \13\ 13.1 An jenem Tag wurde aus dem Buch des Mose vor den Ohren des Volkes vorgelesen, und man fand darin geschrieben, dass kein Ammoniter und Moabiter in die Versammlung Gottes kommen sollte fuer ewig. 13.2 Denn sie waren den Soehnen Israel nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen und hatten Bileam gegen sie gedungen, sie zu verfluchen, aber unser Gott hatte den Fluch in Segen verwandelt. 13.3 Und es geschah, als sie das Gesetz hoerten, da sonderten sie alles Mischvolk von Israel ab. Zweiter Aufenthalt Nehemias in Jerusalem - Tempelreinigung - Versorgung der Leviten - Sabbatheiligung - Strafrede wegen der Mischehen. 13.4 Vordem aber hatte der Priester Eljaschib, der ueber die Zellen des Hauses unseres Gottes gesetzt war, ein Verwandter des Tobija, 13.5 diesem eine grosse Zelle hergerichtet. Vordem hatte man dort die Speisopfer gelagert, den Weihrauch und die Geraete und den Zehnten vom Getreide, Most und Oel, [also] die Anteile fuer die Leviten und die Saenger und die Torhueter, und die Hebopfer der Priester. 13.6 Bei alldem war ich aber nicht in Jerusalem gewesen, denn im 32. Jahr Artahsastas, des Koenigs von Babel, war ich zum Koenig gekommen und hatte mir [erst] nach Verlauf einer [laengeren] Zeit vom Koenig [Urlaub] erbeten. 13.7 Als ich nun nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Unrecht, das Eljaschib zugunsten von Tobija getan hatte, als er ihm eine Zelle in den Hoefen des Hauses Gottes hergerichtet hatte. 13.8 Das missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeraete Tobijas aus der Zelle hinaus. 13.9 Dann befahl ich, dass man die Zellen reinigen sollte, und brachte die Geraete des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch wieder hinein. 13.10 Und ich erkannte, dass die Anteile fuer die Leviten nicht gegeben worden waren, so dass die Leviten und die Saenger, die den Dienst taten, davongelaufen waren, jeder auf sein Feld. 13.11 Da zog ich die Vorsteher zur Rechenschaft und sagte: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden? Und ich versammelte sie und wies ihnen [wieder] ihren Platz an. 13.12 Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide und Most und Oel zu den Vorratskammern. 13.13 Und ich bestimmte als Schatzmeister ueber die Vorraete den Priester Schelemja und den Schreiber Zadok und Pedaja von den Leviten, und ihnen zur Seite Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas. Denn sie galten als zuverlaessig, und ihnen oblag es, ihren Bruedern auszuteilen. 13.14 Gedenke dafuer meiner, mein Gott, und loesche meine guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und an dessen Aufgaben erwiesen habe! 13.15 In jenen Tagen sah ich [einige] in Juda, die am Sabbat die Keltern traten und [Getreide]haufen einbrachten und auf Esel luden und auch Wein, Trauben und Feigen und allerlei Last und es am Sabbattag nach Jerusalem hereinbrachten. Und ich warnte [sie] an dem [selben] Tag, an dem sie die Lebensmittel verkauften. 13.16 Auch Tyrer wohnten darin; sie brachten Fisch und allerlei Ware herein und verkauften sie am Sabbat den Soehnen Juda, und [zwar] in Jerusalem. 13.17 Da zog ich die Edlen von Juda zur Rechenschaft und sagte zu ihnen: Was ist das fuer eine schlimme Sache, die ihr da tut, dass ihr den Sabbattag entheiligt? 13.18 Haben eure Vaeter nicht ebenso gehandelt, so dass unser Gott all dies Unheil ueber uns und ueber diese Stadt brachte? Und ihr steigert die Zornglut ueber Israel, indem ihr den Sabbat entheiligt! 13.19 Und es geschah, sobald die Tore Jerusalems vor dem Sabbat dunkel wurden, befahl ich, dass die Torfluegel geschlossen wuerden. Und ich befahl [weiter], dass man sie bis nach dem Sabbat nicht oeffnen solle. Und [einige] von meinen Dienern stellte ich an den Toren auf, [damit] keine Last am Sabbattag hereinkaeme. 13.20 Da uebernachteten die Haendler und die Verkaeufer von allerlei Ware draussen vor Jerusalem, einmal und zweimal. 13.21 Und ich warnte sie und sagte zu ihnen: Warum uebernachtet ihr gegenueber der Mauer? Wenn ihr das noch einmal tut, werde ich Hand an euch legen! Von dieser Zeit an kamen sie nicht mehr am Sabbat. 13.22 Und ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigen und als Waechter an die Tore kommen sollten, damit man den Sabbattag heilig halten koenne. Auch das gedenke mir, mein Gott, und blicke mitleidig auf mich nach der Groesse deiner Guete! 13.23 Auch sah ich in jenen Tagen die Juden, die aschdodische, ammonitische [und] moabitische Frauen geheiratet hatten. 13.24 Und die Haelfte ihrer Kinder redete aschdodisch, keines von ihnen konnte juedisch reden, sondern [nur] in der Sprache des einen oder des anderen Volkes. 13.25 Da ging ich mit ihnen ins Gericht und verfluchte sie und schlug einige Maenner von ihnen und raufte ihnen [die Haare] aus. Und ich beschwor sie bei Gott: Wenn ihr eure Toechter ihren Soehnen gebt und wenn ihr von ihren Toechtern fuer eure Soehne und fuer euch [Frauen] nehmt! 13.26 Hat sich ihretwegen nicht [schon] Salomo, der Koenig von Israel, versuendigt? Und einen Koenig wie ihn hat es unter den vielen Nationen nicht gegeben. Und er war geliebt von seinem Gott, und [so] hatte Gott ihn zum Koenig ueber ganz Israel gesetzt; doch auch ihn haben die auslaendischen Frauen zur Suende verleitet. 13.27 Muss man [nun] auch von euch hoeren, dass ihr ganz das gleiche grosse Unrecht begeht, treulos gegen unseren Gott zu handeln dadurch, dass ihr auslaendische Frauen heiratet! 13.28 Und einer von den Soehnen Jojadas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war der Schwiegersohn des Horoniters Sanballat; den jagte ich von mir weg. 13.29 Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priesteramtes und des Bundes der Priester und der Leviten! 13.30 So reinigte ich sie von allem Auslaendischen, und ich stellte die Dienstordnungen fuer die Priester und Leviten auf, fuer jeden in seinem Arbeitsbereich 13.31 und fuer die Lieferung des Brennholzes zu bestimmten Zeiten und fuer die [Abgabe der] Erstlinge. Gedenke meiner, mein Gott, zum Guten!  Das Buch Ester. Das Fest in Susa - Verstossung der Koenigin Wasti. \1\ 1.1 Und es geschah in den Tagen des Ahasveros - das ist der Ahasveros, der von Indien bis nach Kusch ueber 127 Provinzen regierte -, 1.2 in jenen Tagen also, als der Koenig Ahasveros auf seinem Koenigsthron sass, der in der Burg Susa war, 1.3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er ein Gastmahl fuer all seine Fuersten und Knechte, wobei das Heer von Persien und Medien, die Vornehmen und Fuersten der Provinzen vor ihm waren 1.4 [und] wobei er den Reichtum [und] die Herrlichkeit seines Koenigreiches und die glaenzende Pracht seiner Groesse viele Tage lang, 180 Tage, zur Schau stellte. 1.5 Und als diese Tage zu Ende waren, veranstaltete der Koenig fuer alles Volk, das sich in der Burg Susa befand, vom Groessten bis zum Kleinsten, ein Gastmahl von sieben Tagen im Hof des koeniglichen Palastgartens. 1.6 Weisses Leinen, Baumwollstoffe und violetter Purpur waren mit Schnueren aus Byssus und rotem Purpur in silbernen Ringen und an Marmorsaeulen aufgehaengt. Goldene und silberne Ruhelager [standen] auf einem Mosaikboden aus Bahat und Marmor und Darsteinen und Socheretfliesen. 1.7 Und die Getraenke reichte man in goldenen Gefaessen, und die Gefaesse waren [alle] voneinander verschieden; und koeniglichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit des Koenigs. 1.8 Und als Trinkordnung galt: Keiner soll noetigen! Denn so hatte es der Koenig fuer alle Vorsteher seines Hauses angeordnet, dass sie nach dem Belieben eines jeden tun sollten. 1.9 Auch die Koenigin Wasti veranstaltete ein Gastmahl fuer die Frauen im koeniglichen Haus, das dem Koenig Ahasveros gehoerte. 1.10 Am siebten Tag, als das Herz des Koenigs vom Wein froehlich war, befahl er Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta und Abagta, Setar und Karkas, den sieben Eunuchen, die den Koenig Ahasveros persoenlich bedienten, 1.11 die Koenigin Wasti mit dem koeniglichen Diadem vor den Koenig kommen zu lassen, um den Voelkern und Fuersten ihre Schoenheit zu zeigen; denn sie war von schoenem Aussehen. 1.12 Aber die Koenigin Wasti weigerte sich, auf das Wort des Koenigs hin zu kommen, das [ihr] durch die Eunuchen [ueberbracht worden war]. Da wurde der Koenig sehr zornig, und sein Zorn entbrannte in ihm. 1.13 Und der Koenig sprach zu den Weisen, die die Zeiten kannten - denn so [kam gewoehnlich] eine Angelegenheit des Koenigs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen, 1.14 und die ihm am naechsten Stehenden waren Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena, [und] Memuchan, die sieben Fuersten der Perser und Meder, die das Gesicht des Koenigs sahen, die den ersten Sitz im Koenigreich inne hatten -: 1.15 Was ist nach dem Gesetz mit der Koenigin Wasti zu tun, dafuer dass sie den Befehl des Koenigs Ahasveros, [der] durch die Eunuchen [ueberbracht worden ist], nicht befolgt hat? 1.16 Da sprach Memuchan vor dem Koenig und den Fuersten: Nicht allein am Koenig hat sich die Koenigin Wasti vergangen, sondern auch an allen Fuersten und an allen Voelkern, die in allen Provinzen des Koenigs Ahasveros [wohnen]. 1.17 Denn das Verhalten der Koenigin wird zu allen Frauen hinausdringen, und ihre [Ehe]herren in ihren Augen veraechtlich machen, wenn man sagt: Der Koenig Ahasveros befahl, die Koenigin Wasti vor ihn kommen zu lassen, aber sie kam nicht! 1.18 Noch heute werden die Fuerstinnen von Persien und Medien, die von dem Verhalten der Koenigin gehoert haben, das allen Fuersten des Koenigs vorhalten; und es wird Verachtung und Verdruss genug geben. 1.19 Wenn es dem Koenig recht ist, gehe ein koeniglicher Erlass von ihm aus, und er werde geschrieben in die Gesetze der Perser und Meder, und [zwar] unwiderruflich: Wasti darf nicht mehr vor den Koenig Ahasveros kommen! Ihre Koenigswuerde aber gebe der Koenig einer anderen, die besser ist als sie. 1.20 Und wird man den Befehl des Koenigs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Koenigreich hoeren - es ist wirklich gross -, dann werden alle Frauen ihren [Ehe]herren Ehre geben, vom Groessten bis zum Kleinsten. 1.21 Das Wort war gut in den Augen des Koenigs und der Fuersten, und der Koenig handelte nach dem Wort Memuchans. 1.22 Er sandte Briefe an alle Provinzen des Koenigs, an jede Provinz in ihrer Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann Herr in seinem Hause sei und dass er in der Sprache seines Volkes reden solle. Esters Erwaehlung zur Koenigin - Aufdeckung eines Anschlags auf den Koenig durch Mordechai. \2\ 2.1 Nach diesen Begebenheiten, als der Zorn des Koenigs Ahasveros sich gelegt hatte, dachte er zurueck an Wasti und an das, was sie getan hatte und was ueber sie beschlossen worden war. 2.2 Da sagten die Pagen des Koenigs, die ihn bedienten: Man suche dem Koenig unberuehrte Maedchen von schoenem Aussehen. 2.3 Und der Koenig bestimme Beamte in allen Provinzen seines Koenigreiches, dass sie alle unberuehrten Maedchen von schoenem Aussehen in die Burg Susa, ins Frauenhaus bringen sollten, unter die Obhut des koeniglichen Eunuchen Hegai, des Hueters der Frauen; und man lasse ihnen [dort die noetigen] Schoenheitsmittel zuteil werden. 2.4 Und das Maedchen, das dem Koenig gefaellt, mag an Wastis Stelle Koenigin werden. Und das Wort war recht in den Augen des Koenigs, und er machte es so. 2.5 Nun war da ein juedischer Mann in der Burg Susa, sein Name war Mordechai, der Sohn Jairs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, ein Benjaminiter, 2.6 der aus Jerusalem gefangen weggefuehrt worden war zusammen mit den Weggefuehrten, die mit Jechonja, dem Koenig von Juda, gefangen weggefuehrt wurden, den Nebukadnezar, der Koenig von Babel, gefangen weggefuehrt hatte. 2.7 Und er war Vormund von Hadassa, das ist Ester, der Tochter seines Onkels; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und das Maedchen war von schoener Gestalt und von schoenem Aussehen. Und als ihr Vater und ihre Mutter gestorben waren, hatte Mordechai sie als seine Tochter angenommen. 2.8 Und es geschah, als das Wort des Koenigs und sein Gesetz vernommen wurden und als viele Maedchen in die Burg Susa unter die Obhut Hegais zusammengebracht wurden, da wurde auch Ester in das Haus des Koenigs aufgenommen unter die Obhut Hegais, des Hueters der Frauen. 2.9 Und das Maedchen gefiel ihm und erlangte Gnade vor ihm. Und er beeilte sich, ihr die [noetigen] Schoenheitsmittel und die gebuehrende Verpflegung zuteil werden zu lassen und ihr die sieben auserlesensten Maedchen aus dem Haus des Koenigs zu geben. Dann liess er sie mit ihren Maedchen in den besten Fluegel des Frauenhauses umziehen. 2.10 Ester hatte [aber] ihr Volk und ihre Abstammung nicht angegeben, denn Mordechai hatte ihr befohlen, dass sie es nicht angeben sollte. 2.11 Mordechai aber ging Tag fuer Tag vor dem Hof des Frauenhauses auf und ab, um [etwas ueber] das Wohlergehen Esters zu erfahren und was mit ihr geschaehe. 2.12 Wenn nun die Reihe an ein jedes der Maedchen kam, zum Koenig Ahasveros hineinzugehen, nachdem es gemaess der Vorschrift fuer Frauen zwoelf Monate lang behandelt worden war - denn so wurden die Tage ihrer Schoenheitspflege voll, [naemlich] sechs Monate mit Myrrhenoel und sechs Monate mit Balsamoelen und mit [anderen] Schoenheitsmitteln fuer Frauen -, 2.13 dann ging das Maedchen unter folgenden [Umstaenden] zum Koenig hinein: Alles, was es nannte, wurde ihm gegeben und durfte mit ihm aus dem Frauenhaus ins Haus des Koenigs mitkommen. 2.14 Am Abend ging es hinein und am Morgen kehrte es in das zweite Frauenhaus zurueck, unter die Obhut des koeniglichen Eunuchen Schaasgasch, des Hueters der Nebenfrauen. Es kam nicht wieder zum Koenig hinein, es sei denn, dass der Koenig Gefallen an ihm hatte, und es namentlich gerufen wurde. 2.15 Und als die Reihe an Ester kam, die Tochter Abihajils, des Onkels Mordechais, der [sie] als seine Tochter angenommen hatte, dass sie zum Koenig kommen sollte, verlangte sie nichts, ausser was der koenigliche Eunuch, Hegai, der Hueter der Frauen, [ihr] sagte. Und Ester erlangte Gunst in den Augen aller, die sie sahen. 2.16 So wurde Ester zum Koenig Ahasveros in sein koenigliches Haus geholt, [und zwar] im zehnten Monat - das ist der Monat Tebet - im siebten Jahr seiner Regierung. 2.17 Und der Koenig gewann Ester lieb, mehr als alle Frauen, und sie erlangte Gunst und Gnade vor ihm, mehr als all die [andern] Jungfrauen. Und er setzte das koenigliche Diadem auf ihr Haupt und machte sie an Wastis Stelle zur Koenigin. 2.18 Und der Koenig veranstaltete fuer all seine Fuersten und Knechte ein grosses Gastmahl, das Gastmahl Esters. Den Provinzen gewaehrte er einen Steuererlass und bewilligte eine [Korn]spende nach der Freigebigkeit des Koenigs. 2.19 Und als zum zweiten Mal Jungfrauen zusammengebracht wurden, sass Mordechai im Tor des Koenigs. 2.20 Ester [aber] hatte ihre Abstammung und ihr Volk nicht angegeben, ganz wie Mordechai ihr befohlen hatte. Und Ester befolgte Mordechais Befehl wie [frueher], als sie bei ihm unter [seiner] Vormundschaft lebte. 2.21 In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Koenigs sass, gerieten Bigtan und Teresch, zwei koenigliche Eunuchen von denen, die an der Schwelle Wache hielten, in Zorn und trachteten danach, Hand an den Koenig Ahasveros zu legen. 2.22 Und die Sache wurde dem Mordechai bekannt, und er berichtete es der Koenigin Ester, und Ester sagte es dem Koenig im Namen Mordechais [weiter]. 2.23 Da wurde die Sache untersucht und [als richtig] befunden, und die beiden wurden an ein Holz gehaengt. Und es wurde vor dem Koenig ins Buch der Geschichte geschrieben. Haman und Mordechai - Anschlag des Haman gegen die Juden. \3\ 3.1 Nach diesen Begebenheiten machte der Koenig Ahasveros Haman, den Sohn des Hammedata, den Agatiter, gross, und er erhob ihn [im Rang] und stellte seinen Sitz ueber alle Fuersten, die bei ihm waren. 3.2 Und alle Knechte des Koenigs, die im Tor des Koenigs waren, beugten die Knie und warfen sich nieder vor Haman, denn so hatte der Koenig es in bezug auf ihn befohlen. Aber Mordechai beugte seine Knie nicht und warf sich nicht nieder. 3.3 Da sagten die Knechte des Koenigs, die im Tor des Koenigs waren, zu Mordechai: Warum uebertrittst du [dauernd] den Befehl des Koenigs? 3.4 Und es geschah, als sie es Tag fuer Tag zu ihm sagten und er nicht auf sie hoerte, da berichteten sie es Haman, um zu sehen, ob Mordechais Begruendung anerkannt werden wuerde; denn er hatte ihnen mitgeteilt, dass er Jude sei. 3.5 Und als Haman sah, dass Mordechai vor ihm weder seine Knie beugte noch sich niederwarf, da wurde Haman mit Zorn erfuellt. 3.6 Aber es war in seinen Augen zu gering, die Hand an Mordechai allein zu legen, da man ihm die Volkszugehoerigkeit Mordechais mitgeteilt hatte. So suchte Haman alle Juden, die im ganzen Koenigreich des Ahasveros waren, das Volk Mordechais zu vernichten. 3.7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwoelften Jahr des Koenigs Ahasveros, warf man das Pur, das ist das Los, vor Haman, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat, und das Los fiel auf den dreizehnten Tag des zwoelften Monats, das ist der Monat Adar. 3.8 Da sagte Haman zum Koenig Ahasveros: Da gibt es ein Volk, verstreut und abgesondert unter den Voelkern in allen Provinzen deines Koenigreiches! Und ihre Gesetze sind von denen jedes [anderen] Volkes verschieden, und die Gesetze des Koenigs befolgen sie nicht; und es ist dem Koenig nicht angemessen, sie gewaehren zu lassen. 3.9 Wenn es dem Koenig gefaellt, werde [eine Anordnung] geschrieben, dass man sie ausrotte. Ich will dann zehntausend Talente Silber in die Haende der Beamten darwiegen, damit sie es in die Schatzkammern des Koenigs bringen. 3.10 Da zog der Koenig seinen Siegelring von seiner Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Agatiter, dem Bedraenger der Juden. 3.11 Und der Koenig sagte zu Haman: Das Silber sei dir gegeben und [auch] das Volk, dass du mit ihm verfaehrst, wie es gut ist in deinen Augen! 3.12 Da wurden die Schreiber des Koenigs gerufen im ersten Monat, am dreizehnten Tag desselben. Und es wurde an die Satrapen des Koenigs geschrieben nach allem, was Haman befahl, und an die Statthalter ueber jede Provinz und an die Obersten eines jeden Volkes, [und zwar] jeder einzelnen Provinz in ihrer Schrift und jedem einzelnen Volk in seiner Sprache. Im Namen des Koenigs Ahasveros wurde es geschrieben und mit dem Siegelring des Koenigs versiegelt. 3.13 Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Provinzen des Koenigs gesandt, um alle Juden zu vernichten, umzubringen und auszurotten, vom Knaben bis zum Greis, Kinder und Frauen, an einem Tag, am dreizehnten des zwoelften Monats, das ist der Monat Adar, und um ihre [Habe als] Beute zu erbeuten. 3.14 Die Abschrift des Schreibens sollte in jeder einzelnen Provinz als Gesetz erlassen werden, [wozu] man [sie] allen Voelkern bekannt machte, damit sie fuer diesen Tag bereit waeren. 3.15 Die Eilboten zogen auf das Wort des Koenigs eilig aus. Und das Gesetz wurde in der Burg Susa erlassen. Und der Koenig und Haman setzten sich, um zu trinken. Die Stadt Susa aber war in Aufregung. Mordechais Plan zur Rettung der Juden durch Ester. \4\ 4.1 Und als Mordechai alles erkannte, was geschehen war, da zerriss Mordechai seine Kleider und kleidete sich in Sack und Asche. Und er ging hinaus mitten in die Stadt und erhob ein lautes und bitterliches Klagegeschrei. 4.2 So kam er bis vor das Tor des Koenigs. Denn in das Tor des Koenigs durfte man nicht im Sackgewand kommen. 4.3 Und in jeder einzelnen Provinz, ueberall, wohin das Wort des Koenigs und sein Gesetz gelangte, war eine grosse Trauer bei den Juden und Fasten und Weinen und Wehklage. Den meisten war Sack und Asche als Lager ausgebreitet. 4.4 Und Esters Dienerinnen und ihre Eunuchen kamen und teilten ihr [das] mit. Da geriet die Koenigin sehr in Angst. Und sie sandte Kleider hin, um Mordechai zu bekleiden und sein Sacktuch von ihm abzunehmen; aber er nahm sie nicht an. 4.5 Da rief Ester Hatach, einen von den Eunuchen des Koenigs, den er mit ihrem Dienst beauftragt hatte, und gab ihm Befehl wegen Mordechai, um zu erfahren, was das sei und weshalb es so sei. 4.6 Da ging Hatach zu Mordechai hinaus auf den Platz der Stadt, der vor dem Tor des Koenigs [war]. 4.7 Und Mordechai teilte ihm alles mit, was ihm widerfahren war, auch den genauen Betrag an Silber, den Haman versprochen hatte, in die Schatzkammern des Koenigs [als Gegenwert] fuer die Juden darzuwiegen, um sie ausrotten zu koennen. 4.8 Auch eine Abschrift des Schreibens mit dem Gesetz, das in Susa zu ihrer Vernichtung erlassen worden war, gab er ihm. [Die] solle er der Ester zeigen und ihr [alles] mitteilen. Und er solle ihr gebieten, zum Koenig hineinzugehen, ihn um Gnade anzuflehen und vor ihm fuer ihr Volk zu bitten. 4.9 Und Hatach kam und teilte Ester die Worte Mordechais mit. 4.10 Da sagte Ester zu Hatach und trug ihm auf fuer Mordechai: 4.11 Alle Knechte des Koenigs und das Volk der Provinzen des Koenigs wissen, dass fuer jeden, Mann oder Frau, der zum Koenig in den inneren Hof hineingeht, ohne dass er gerufen worden ist, ein Gesetz gilt, [naemlich ihn] zu toeten, es sei denn, dass der Koenig ihm das goldene Zepter entgegenreicht, [dann] darf er am Leben bleiben. Ich aber, ich bin schon seit dreissig Tagen nicht [mehr] gerufen worden, zum Koenig hineinzukommen. 4.12 Und man teilte Mordechai die Worte Esters mit. 4.13 Und Mordechai liess der Ester antworten: Bilde dir nicht ein, du koenntest dich mit deinem Leben im Haus des Koenigs [allein] von allen Juden in Sicherheit bringen! 4.14 Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Errettung fuer die Juden von einem andern Ort her erstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen. Und wer erkennt, ob du nicht gerade fuer einen Zeitpunkt wie diesen zur Koenigswuerde gelangt bist? 4.15 Da liess Ester dem Mordechai antworten: 4.16 Geh hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden! Und fastet um meinetwillen und esst nicht und trinkt nicht drei Tage lang, Nacht und Tag! Auch ich selbst werde mit meinen Dienerinnen ebenso fasten. Und sodann will ich zum Koenig hineingehen, obwohl es nicht nach dem Gesetz ist. Und wenn ich umkomme, so komme ich um! 4.17 Da ging Mordechai weg und handelte nach allem, was Ester ihm befohlen hatte. Ester vor dem Koenig. \5\ 5.1 Und es geschah am dritten Tag, da kleidete sich Ester koeniglich und trat in den inneren Hof des Koenigshauses, dem Haus des Koenigs gegenueber. Und der Koenig sass auf seinem koeniglichen Thron im koeniglichen Haus, dem Eingang des Hauses gegenueber. 5.2 Und es geschah, als der Koenig die Koenigin Ester im Hof stehen sah, erlangte sie Gunst in seinen Augen, und der Koenig reichte Ester das goldene Zepter entgegen, das in seiner Hand war. Da naeherte sich Ester und beruehrte die Spitze des Zepters. 5.3 Und der Koenig sagte zu ihr: Was ist dir, Koenigin Ester? Und was ist dein Begehren? Bis zur Haelfte des Koenigreiches, ja, sie soll dir gegeben werden! 5.4 Da sagte Ester: Wenn es dem Koenig recht ist, so moege der Koenig mit Haman heute zu dem Mahl kommen, das ich ihm bereitet habe. 5.5 Da sagte der Koenig: Eilt, [holt] Haman, damit wir tun, was Ester gesagt hat! Und der Koenig und Haman kamen zu dem Mahl, das Ester bereitet hatte. 5.6 Und der Koenig sprach zu Ester beim Weingelage: Was ist deine Bitte? Sie soll dir gewaehrt werden! Und was ist dein Begehren? Bis zur Haelfte des Koenigreiches, ja, es soll erfuellt werden! 5.7 Da antwortete Ester und sagte: Meine Bitte und mein Begehren [ist dies]: 5.8 Wenn ich in den Augen des Koenigs Gunst gefunden habe und wenn es dem Koenig recht ist, [mir] meine Bitte zu gewaehren und mein Begehren zu erfuellen, so moege der Koenig mit Haman zu dem Mahl kommen, das ich ihnen bereiten will. Morgen will ich dann nach dem Wort des Koenigs tun. Hamans Absicht, Mordechai zu toeten - Mordechais Ehrung durch Haman auf Befehl des Koenigs. 5.9 Und Haman ging an diesem Tag froehlich und guten Mutes fort. Als aber Haman Mordechai im Tor des Koenigs sah und dass er nicht aufstand und ihm keine Ehrfurcht erwies, da wurde Haman von Zorn ueber Mordechai erfuellt. 5.10 Aber Haman bezwang sich und kam in sein Haus. Dann sandte er hin und liess seine Freunde und seine Frau Seresch kommen. 5.11 Und Haman zaehlte ihnen die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Soehne auf und alles, womit der Koenig ihn gross gemacht habe und womit er ihn [im Rang] ueber die Fuersten und Knechte des Koenigs erhoben habe. 5.12 Und Haman sagte: Zudem hat die Koenigin Ester neben dem Koenig niemanden zu dem Mahl kommen lassen, das sie bereitet hatte, als nur mich, und auch fuer morgen bin ich zusammen mit dem Koenig zu ihr eingeladen. 5.13 Alles das aber genuegt mir nicht, solange ich den Juden Mordechai im Tor des Koenigs sitzen sehe. 5.14 Da sagten seine Frau Seresch und all seine Freunde zu ihm: Man soll einen Holzpfahl herrichten, fuenfzig Ellen hoch! Und am Morgen sage dem Koenig, dass man Mordechai daran aufhaengen soll! Dann geh mit dem Koenig froehlich zum Mahl! Das Wort gefiel Haman gut, und er liess den Holzpfahl herrichten. \6\ 6.1 In jener Nacht floh dem Koenig der Schlaf. So befahl er, das Buch der Denkwuerdigkeiten, die Chronik, zu bringen. Und sie wurden vor dem Koenig vorgelesen. 6.2 Da fand sich geschrieben, was Mordechai gemeldet hatte ueber Bigtan und Teresch, die beiden koeniglichen Eunuchen, von denen, die an der Schwelle Wache hielten, dass sie [naemlich] danach getrachtet hatten, Hand an den Koenig Ahasveros zu legen. 6.3 Da sagte der Koenig: Was ist dem Mordechai dafuer an Ehre und Auszeichnung erwiesen worden? Und die Pagen des Koenigs, die ihn bedienten, sagten: Es ist ihm nichts erwiesen worden. 6.4 Da sagte der Koenig: Wer ist im Hof? Nun war Haman [gerade] in den aeusseren Hof des Koenigshauses gekommen, um dem Koenig zu sagen, man moechte doch Mordechai an dem Holzpfahl aufhaengen, den er fuer ihn errichtet hatte. 6.5 Und die Pagen des Koenigs sagten zu ihm: Siehe, Haman steht im Hof. Der Koenig sagte: Er soll hereinkommen! 6.6 Und Haman kam herein. Der Koenig sagte zu ihm: Was soll man dem Mann tun, an dessen Ehrung der Koenig Gefallen hat? Da dachte Haman in seinem Herzen: Wem koennte der Koenig mehr Ehrung erweisen wollen als mir? 6.7 Und Haman sagte zum Koenig: Was den Mann betrifft, an dessen Ehrung der Koenig Gefallen hat, 6.8 so soll man ein koenigliches Gewand bringen, mit dem sich der Koenig [bereits] bekleidet hat, und ein Pferd, auf dem der Koenig [schon] geritten ist und auf dessen Kopf koeniglicher Kopfschmuck gesetzt worden ist. 6.9 Und man soll das Kleid und das Pferd der Hand eines der Obersten des Koenigs, eines der Vornehmen uebergeben. Und man soll dem Mann, an dessen Ehrung der Koenig Gefallen hat, das Gewand anziehen und ihn auf dem Pferd ueber den Platz der Stadt reiten lassen und soll vor ihm her ausrufen: So wird dem Mann getan, an dessen Ehrung der Koenig Gefallen hat! 6.10 Da sagte der Koenig zu Haman: Beeile dich, nimm das Gewand und das Pferd, wie du geredet hast, und mache es so mit Mordechai, dem Juden, der im Tor des Koenigs sitzt! Lass nichts ausfallen von allem, was du geredet hast! 6.11 Da nahm Haman das Gewand und das Pferd, und er zog Mordechai das Gewand an und liess ihn ueber den Platz der Stadt reiten und rief vor ihm her aus: So wird dem Mann getan, an dessen Ehrung der Koenig Gefallen hat! 6.12 Dann kehrte Mordechai zum Tor des Koenigs zurueck. Haman aber eilte in sein Haus, traurig und mit verhuelltem Haupt. 6.13 Und Haman erzaehlte seiner Frau Seresch und all seinen Freunden alles, was ihm widerfahren war. Da sagten seine Ratgeber und seine Frau Seresch zu ihm: Wenn Mordechai, vor dem du zu fallen begonnen hast, von den Nachkommen der Juden ist, dann wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern du wirst vollends vor ihm zu Fall kommen! 6.14 Waehrend sie noch mit ihm redeten, trafen die Eunuchen des Koenigs ein und holten in aller Eile Haman zu dem Mahl, das Ester bereitet hatte. Esters Anklage gegen Haman - Sein Sturz und Ende. \7\ 7.1 Und der Koenig und Haman kamen, um bei der Koenigin Ester zu trinken. 7.2 Und der Koenig sprach zu Ester auch am zweiten Tag beim Weintrinken: Was ist deine Bitte, Koenigin Ester? Sie soll dir gewaehrt werden. Und was ist dein Begehren? Bis zur Haelfte des Koenigreiches, ja, es soll erfuellt werden. 7.3 Da antwortete die Koenigin Ester und sagte: Wenn ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, o Koenig, und wenn es dem Koenig recht ist, so moege mir mein Leben geschenkt werden auf meine Bitte hin und mein Volk auf mein Begehren hin. 7.4 Denn man hat uns verkauft, mich und mein Volk, um [uns] zu vernichten, umzubringen und auszurotten. Und wenn wir als Sklaven und Sklavinnen verkauft worden waeren, haette ich geschwiegen, denn das waere keine Bedraengnis, die einer Belaestigung des Koenigs wert gewesen waere. 7.5 Da sprach der Koenig Ahasveros und sagte zur Koenigin Ester: Wer ist der, und wo ist der, den sein Herz erfuellt hat, so [etwas] zu tun? 7.6 Und Ester sagte: Bedraenger und Feind ist dieser boese Haman! Da wurde Haman vor dem Koenig und der Koenigin mit Schrecken erfuellt. 7.7 Und der Koenig stand in seiner Wut vom Weintrinken auf [und ging] in den Garten des Palastes. Haman aber blieb, um bei der Koenigin Ester um sein Leben zu bitten; denn er sah, dass das Unglueck gegen ihn beim Koenig beschlossen war. 7.8 Als nun der Koenig aus dem Palastgarten ins Haus des Weintrinkens zurueckkam, war Haman auf das Ruhelager gesunken, auf dem Ester sass. Da sagte der Koenig: Will man [jetzt] sogar in meiner Gegenwart hier im Haus der Koenigin Gewalt antun? Das Wort war [kaum] aus dem Mund des Koenigs gegangen, da verhuellte man [schon] Hamans Gesicht. 7.9 Und Harbona, einer von den Eunuchen, sagte: Siehe, da steht auch schon bei Hamans Haus der Holzpfahl, fuenfzig Ellen hoch, den Haman fuer Mordechai hat machen lassen, der [einst] Gutes fuer den Koenig geredet hat. Da sagte der Koenig: Haengt ihn daran auf! 7.10 So haengte man Haman an dem Holzpfahl auf, den er fuer Mordechai errichtet hatte. Da legte sich die Wut des Koenigs. Mordechais Erhoehung - Befehl zum Schutz der Juden. \8\ 8.1 An jenem Tag schenkte der Koenig Ahasveros der Koenigin Ester das Haus Hamans, des Bedraengers der Juden. Und Mordechai kam vor den Koenig, denn Ester hatte ihm mitgeteilt, was er fuer sie war. 8.2 Und der Koenig zog seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte, und gab ihn Mordechai. Und Ester setzte Mordechai ueber das Haus Hamans ein. 8.3 Und noch einmal redete Ester vor dem Koenig und fiel vor seinen Fuessen nieder. Und sie weinte und flehte ihn an, das von Haman, dem Agagiter, [vorbereitete] Unheil abzuwenden und seinen Anschlag, den er gegen die Juden geplant hatte. 8.4 Und der Koenig reichte Ester das goldene Zepter entgegen. Da erhob sich Ester, trat vor den Koenig hin 8.5 und sagte: Wenn es dem Koenig recht ist und wenn ich Gunst vor ihm gefunden habe und die Sache vor dem Koenig genehm ist und ich ihm wohlgefaellig bin, dann widerrufe man schriftlich die Briefe [mit dem] Anschlag des Agagiters Haman, des Sohnes Hammedatas, die er geschrieben hat, um die Juden auszurotten, die in allen Provinzen des Koenigs [leben]. 8.6 Denn wie koennte ich das Unheil mitansehen, das mein Volk treffen wird? Und wie koennte ich den Untergang meines Geschlechts mitansehen? 8.7 Da sagte der Koenig Ahasveros zur Koenigin Ester und zu Mordechai, dem Juden: Siehe, das Haus Hamans habe ich Ester geschenkt, und ihn hat man an dem Holzpfahl aufgehaengt, weil er seine Hand gegen die Juden ausgestreckt hat. 8.8 Ihr aber, schreibt ihr nun, was die Juden betrifft, im Namen des Koenigs, wie ihr es fuer gut haltet, und versiegelt es mit dem Siegelring des Koenigs. Denn es ist unmoeglich, eine Schrift, die im Namen des Koenigs geschrieben und mit dem Siegelring des Koenigs versiegelt ist, zu widerrufen. 8.9 So wurden denn in jener Zeit, [naemlich] im dritten Monat, das ist der Monat Siwan, am 23. [Tag] desselben die Schreiber des Koenigs gerufen. Und es wurde nach allem, was Mordechai befahl, an die Juden geschrieben und an die Satrapen und die Statthalter und die Obersten der Provinzen von Indien bis Kusch, 127 Provinzen, in der Schrift jeder einzelnen Provinz und in der Sprache jedes einzelnen Volkes; ebenso an die Juden in ihrer Schrift und in ihrer Sprache. 8.10 Und er schrieb im Namen des Koenigs Ahasveros und versiegelte es mit dem Siegelring des Koenigs. Und er sandte durch die Eilboten zu Pferd, die auf den koeniglichen Postpferden [aus] den Gestueten ritten, Briefe, 8.11 worin der Koenig den Juden in jeder einzelnen Stadt gestattete, sich zu versammeln und fuer ihr Leben einzustehen [und] alle [bewaffnete] Macht eines Volkes und einer Provinz, die sie bedraengen wuerde, samt Kindern und Frauen zu vernichten, umzubringen und auszurotten und ihre [Habe als] Beute zu erbeuten, 8.12 [und zwar] an ein und demselben Tag in allen Provinzen des Koenigs Ahasveros, am dreizehnten Tag des zwoelften Monats, das ist der Monat Adar. 8.13 Die Abschrift des Schreibens sollte in jeder einzelnen Provinz als Gesetz erlassen werden, [wozu] man [sie] allen Voelkern bekanntmachte, und zwar damit die Juden fuer diesen Tag bereit waeren, sich an ihren Feinden zu raechen. 8.14 Die Eilboten, die auf den koeniglichen Postpferden ritten, zogen auf das Wort des Koenigs schnell und in Eile aus. Und das Gesetz wurde in der Burg Susa erlassen. 8.15 Und Mordechai ging von [seinem Platz] vor dem Koenig hinaus in koeniglicher Kleidung aus violettem Purpur und weissem Leinen, mit einem grossen goldenen Diadem und in einem Mantel aus Byssus und rotem Purpur. Die Stadt Susa aber jauchzte und war froehlich. 8.16 Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteil geworden. 8.17 Und in jeder einzelnen Provinz und in jeder einzelnen Stadt, ueberall, wohin das Wort des Koenigs und sein Gesetz gelangten, war Freude und Wonne bei den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele aus den Voelkern des Landes wurden Juden, denn Furcht vor den Juden war auf sie gefallen. Rache der Juden an ihren Feinden - Purimfest. \9\ 9.1 Und im zwoelften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tag desselben, als das Wort des Koenigs und sein Gesetz zur Ausfuehrung kommen sollten, an eben dem Tag, da die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu ueberwaeltigen, es aber umgekehrt geschah, dass sie, die Juden, ihre Hasser ueberwaeltigen sollten, 9.2 da versammelten sich die Juden in ihren Staedten, in allen Provinzen des Koenigs Ahasveros, um Hand an die zu legen, die ihr Unglueck suchten. Und niemand konnte vor ihnen bestehen, denn Furcht vor ihnen war auf alle Voelker gefallen. 9.3 Und alle Obersten der Provinzen und die Satrapen und die Statthalter und [alle], die die Geschaefte des Koenigs besorgten, unterstuetzten die Juden; denn Furcht vor Mordechai war auf sie gefallen. 9.4 Denn Mordechai war angesehen im Haus des Koenigs, und die Nachricht von ihm ging durch alle Provinzen; denn der Mann Mordechai wurde staendig angesehener. 9.5 So schlugen die Juden all ihre Feinde mit Schwertkampf, Umbringen, Ausrotten. Und sie verfuhren mit ihren Hassern nach ihrem Belieben. 9.6 Und in der Burg Susa erschlugen und vernichteten die Juden fuenfhundert Mann. 9.7 Auch den Parschandata und Dalfon und Aspata 9.8 und Porata und Adalja und Aridata 9.9 und Parmaschta und Arisai und Aridai und Wajesata, 9.10 die zehn Soehne Hamans, des Sohnes Hammedatas, des Bedraengers der Juden, erschlugen sie. Aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. 9.11 An jenem Tag kam die Zahl der in der Burg Susa Erschlagenen vor den Koenig. 9.12 Und der Koenig sagte zur Koenigin Ester: [Allein] in der Burg Susa haben die Juden fuenfhundert Mann und die zehn Soehne Hamans erschlagen und vernichtet. Was werden sie da in den uebrigen Provinzen des Koenigs getan haben! Doch was ist deine Bitte? Sie soll dir gewaehrt werden. Und was ist noch dein Begehren? Ja, es soll erfuellt werden! 9.13 Da sagte Ester: Wenn es dem Koenig recht ist, moege auch morgen den Juden, die in Susa sind, gestattet werden, nach dem heutigen Befehl zu handeln. Die zehn Soehne Hamans aber moege man am Holzpfahl aufhaengen. 9.14 Da befahl der Koenig, dass es so ausgefuehrt werden solle. So wurde denn [noch] ein Gesetz in Susa erlassen, und die zehn Soehne Hamans haengte man auf. 9.15 Und die Juden, die in Susa waren, versammelten sich auch am vierzehnten Tag des Monats Adar und erschlugen in Susa dreihundert Mann. Aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. 9.16 Auch die uebrigen Juden, die in den Provinzen des Koenigs [lebten], versammelten sich und standen fuer ihr Leben ein und erhielten Ruhe vor ihren Feinden. Sie hatten aber unter ihren Hassern 75 000 [Mann] erschlagen. An die Beute hatten sie ihre Hand jedoch nicht gelegt. 9.17 [Das war] am dreizehnten Tag des Monats Adar, am Vierzehnten des Monats aber ruhten sie und machten ihn zu einem Tag des Festmahls und der Freude. 9.18 Doch die Juden, die in Susa [wohnten], hatten sich am Dreizehnten des Monats und am Vierzehnten des Monats versammelt. Und sie ruhten am Fuenfzehnten des Monats aus und machten ihn zu einem Tag des Festmahls und der Freude. 9.19 Darum feiern die Juden auf dem offenen Land, die in den offenen Landstaedten wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar mit Freude und Festmahl und als Festtag, an dem man sich gegenseitig Anteile zusendet. 9.20 Und Mordechai schrieb diese Begebenheiten auf. Und er sandte Briefe an alle Juden in allen Provinzen des Koenigs Ahasveros, die nahen und die fernen, 9.21 um ihnen aufzuerlegen, dass sie den vierzehnten Tag des Monats Adar und den fuenfzehnten Tag desselben Jahr fuer Jahr feiern sollten 9.22 - als die Tage, an denen die Juden vor ihren Feinden zur Ruhe gekommen waren, und [als] den Monat, der sich ihnen von Kummer zur Freude und von Trauer zum Festtag verwandelt hatte -, dass sie diese feiern sollten als Tage des Festmahls und der Freude, an denen man sich gegenseitig Anteile zusendet und Geschenke an die Armen [gibt]. 9.23 Und die Juden nahmen [als Brauch] an, was sie zu tun angefangen und was Mordechai ihnen geschrieben hatte. 9.24 Denn Haman, der Sohn Hammedatas, der Agagiter der Bedraenger aller Juden, hatte gegen die Juden geplant, sie umkommen zu lassen, und hatte das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie in Verwirrung zu bringen und sie umkommen zu lassen. 9.25 Und als es vor den Koenig kam, befahl er durch einen Brief, sein boeser Anschlag, den er gegen die Juden geplant hatte, solle auf seinen Kopf zurueckkommen. So haengte man ihn und seine Soehne am Holzpfahl auf. 9.26 Deshalb nannte man diesen Tag Purim, nach dem Namen `Pur_. Deshalb, wegen all der Worte dieses Briefes und dessen, was sie in dieser Hinsicht gesehen und erfahren hatten, 9.27 legten sich die Juden es [als Pflicht] auf und nahmen es als unveraenderlichen Brauch an fuer sich und fuer ihre Nachkommen und fuer alle, die sich ihnen anschloessen, diese beiden Tage Jahr fuer Jahr zu feiern nach der fuer sie [geltenden] Vorschrift und der ihnen festgesetzten Zeit. 9.28 Und [sie bestimmten], dass diese Tage in Erinnerung bleiben und gefeiert werden sollten in jeder einzelnen Generation, in jeder einzelnen Familie, in jeder einzelnen Provinz und in jeder einzelnen Stadt, und dass diese Purimtage bei den Juden nicht untergehen und die Erinnerung an sie bei ihren Nachkommen kein Ende finden sollten. 9.29 Und die Koenigin Ester, die Tochter Abihajils, und der Jude Mordechai, schrieben mit allem Nachdruck, um diesen zweiten Purimbrief [als Pflicht] festzulegen. 9.30 Und er sandte Briefe an alle Juden, in die 127 Provinzen [im] Koenigreich des Ahasveros, Worte des Friedens und der Treue, 9.31 um diese Purimtage in ihren festgesetzten Zeiten [als Pflicht] festzulegen, so wie der Jude Mordechai und die Koenigin Ester es ihnen [als Pflicht] festgelegt hatten und wie sie es sich selbst und ihren Nachkommen [als Pflicht] festgelegt hatten, [naemlich] die Regelung der Fasten und ihrer Wehklage. 9.32 Und der Befehl Esters legte diese Purimvorschriften [als Pflicht] fest, und es wurde in einem Buch niedergeschrieben. Mordechais Macht und Eintreten fuer sein Volk. \10\ 10.1 Und der Koenig Ahasveros erlegte dem Land und den Inseln des Meeres eine Steuer auf. 10.2 Und alle seine gewaltigen und seine maechtigen Taten und die Beschreibung der Groesse Mordechais, zu der der Koenig ihn erhob, sind sie nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Koenige der Meder und Perser? 10.3 Denn der Jude Mordechai war der Zweite nach dem Koenig Ahasveros und gross bei den Juden und wohlgefaellig bei der Menge seiner Brueder. Er suchte das Wohl seines Volkes und redete zum Wohl seines ganzen Geschlechts.  Das Buch Hiob. Gerechtigkeit des Hiob, sein Wohlstand und seine Sorge um die Gottesfurcht seiner Kinder. \1\ 1.1 Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich und gottesfuerchtig und mied das Boese. 1.2 Ihm wurden sieben Soehne und drei Toechter geboren. 1.3 Und sein Besitz bestand aus siebentausend Schafen und dreitausend Kamelen und fuenfhundert Gespannen Rinder und fuenfhundert Eselinnen, und [sein] Gesinde war sehr zahlreich, so dass dieser Mann groesser war als alle Soehne des Ostens. 1.4 Nun pflegten seine Soehne hinzugehen und Gastmahl zu halten - der Reihe nach im Haus eines jeden. [Dazu] sandten sie hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. 1.5 Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls reihumgegangen waren, da sandte Hiob hin und heiligte sie: Frueh am Morgen stand er auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl. Denn Hiob sagte [sich]: Vielleicht haben meine Soehne gesuendigt und in ihrem Herzen Gott geflucht. So machte es Hiob all die Tage [nach den Gastmaehlern]. Vorsprache des Satan bei Gott - Hiobs Bewaehrung nach Verlust von Vieh, Knechten, Soehnen und Toechtern. 1.6 Und es geschah eines Tages, da kamen die Soehne Gottes, um sich vor dem HERRN einzufinden. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte. 1.7 Und der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr. 1.8 Und der HERR sprach zum Satan: Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fuerchtet und das Boese meidet! 1.9 Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Ist Hiob [etwa] umsonst so gottesfuerchtig? 1.10 Hast du selbst nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, rings umhegt? Das Werk seiner Haende hast du gesegnet, und sein Besitz hat sich im Land ausgebreitet. 1.11 Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er dir nicht ins Angesicht flucht! 1.12 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn [selbst] strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN fort. 1.13 Und es geschah eines Tages, als seine Soehne und seine Toechter im Haus ihres erstgeborenen Bruders assen und Wein tranken, 1.14 da kam ein Bote zu Hiob und sagte: Die Rinder waren gerade beim Pfluegen, und die Eselinnen weideten neben ihnen, 1.15 da fielen Sabaeer ein und nahmen sie weg und die Knechte erschlugen sie mit der Schaerfe des Schwertes. Ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. 1.16 Noch redete der, da kam ein anderer und sagte: Feuer Gottes fiel vom Himmel, brannte unter den Schafen und den Knechten und verzehrte sie. Ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. 1.17 Noch redete der, da kam ein anderer und sagte: [Die] Chaldaeer hatten drei Abteilungen aufgestellt und sind ueber die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen, und die Knechte haben sie mit der Schaerfe des Schwertes erschlagen. Ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. 1.18 Waehrend der [noch] redete, da kam ein anderer und sagte: Deine Soehne und deine Toechter assen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders. 1.19 Und siehe, ein starker Wind kam von jenseits der Wueste her und stiess an die vier Ecken des Hauses. Da fiel es auf die jungen Leute, und sie starben. Ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten. - 1.20 Da stand Hiob auf und zerriss sein Obergewand und schor sein Haupt; und er fiel auf die Erde und betete an. 1.21 Und er sagte: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurueck. Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen! 1.22 Bei alldem suendigte Hiob nicht und legte Gott nichts Anstoessiges zur Last. Vorsprache Satans bei Gott - Hiobs Bewaehrung nach Verlust der Gesundheit. \2\ 2.1 Und es geschah eines Tages, da kamen die Soehne Gottes, um sich vor dem HERRN einzufinden. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte, um sich vor dem HERRN einzufinden. 2.2 Und der HERR sprach zum Satan: Von woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr. 2.3 Und der HERR sprach zum Satan: Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden, - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fuerchtet und das Boese meidet! Und noch haelt er fest an seiner Rechtschaffenheit. Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen. 2.4 Da antwortete der Satan dem HERRN und sagte: Haut fuer Haut! Alles, was der Mensch hat, gibt er fuer sein Leben. 2.5 Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er dir nicht ins Angesicht flucht! 2.6 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand. Nur schone sein Leben! 2.7 Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN fort und schlug Hiob mit boesen Geschwueren, von seiner Fusssohle bis zu seinem Scheitel. 2.8 Und er nahm eine Tonscherbe, um sich damit zu schaben, waehrend er mitten in der Asche sass. 2.9 Da sagte seine Frau zu ihm: Haeltst du noch fest an deiner Vollkommenheit? Fluche Gott und stirb! 2.10 Er aber sagte zu ihr: Wie eine der Toerinnen redet, so redest auch du. Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Boese nicht auch annehmen? Bei alldem suendigte Hiob nicht mit seinen Lippen. Besuch der Freunde bei Hiob. 2.11 Es hatten nun die drei Freunde Hiobs von all diesem Unglueck gehoert, das ueber ihn gekommen war. Da kamen sie, jeder aus seinem Ort: Elifas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zofar, der Naamatiter. Und sie verabredeten sich miteinander hinzugehen, um ihm ihre Teilnahme zu bekunden und ihn zu troesten. 2.12 Als sie aber von fern ihre Augen erhoben, erkannten sie ihn nicht [mehr]. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten, und sie zerrissen ein jeder sein Obergewand und streuten Staub himmelwaerts auf ihre Haeupter. 2.13 Und sie sassen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Naechte lang. Und keiner redete ein Wort zu ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr gross war. Hiobs verzweifelte Klage. \3\ 3.1 Danach oeffnete Hiob seinen Mund und verfluchte seinen Tag. 3.2 Und Hiob begann und sagte: 3.3 Vergehen soll der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, die sprach: Ein Junge wurde empfangen! 3.4 Dieser Tag sei Finsternis! Gott in der Hoehe soll nicht nach ihm fragen, und kein Licht soll ueber ihm glaenzen! 3.5 Dunkel und Finsternis sollen ihn fuer sich fordern, Regenwolken sollen sich ueber ihm lagern, Verfinsterungen des Tages ihn erschrecken! 3.6 Diese Nacht - Dunkelheit ergreife sie! Sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monate komme sie nicht! 3.7 Siehe, diese Nacht sei unfruchtbar, kein Jubel soll in sie hineinkommen! 3.8 Es sollen sie die verwuenschen, die den Tag verfluchen, die faehig sind, den Leviatan zu reizen! 3.9 Verfinstert seien die Sterne ihrer Daemmerung; sie hoffe auf Licht, und da sei keines; und sie schaue nicht die Wimpern der Morgenroete! 3.10 Denn sie hat die Pforte meines Mutterschosses nicht verschlossen und Unheil nicht vor meinen Augen verborgen. 3.11 Warum starb ich nicht von Mutterleib an, verschied ich nicht, als ich aus dem Schoss hervorkam? 3.12 Weshalb kamen Knie mir entgegen und wozu Brueste, dass ich sog? 3.13 Denn dann laege ich [jetzt] da und waere still. Ich schliefe - dann haette ich Ruhe - 3.14 mit Koenigen und Ratgebern der Erde, die sich Truemmerstaetten erbauten, 3.15 oder mit Obersten, die Gold hatten, die ihre Haeuser mit Silber fuellten. 3.16 Oder wie eine verscharrte Fehlgeburt waere ich nicht da, wie Kinder, die das Licht nie erblickt haben. 3.17 Dort lassen die Gottlosen ab vom Toben, und dort ruhen die, deren Kraft erschoepft ist. 3.18 Sorglos sind [dort] die Gefangenen allesamt, sie hoeren nicht mehr die Stimme des Treibers. 3.19 Klein und Gross sind dort gleich, und der Knecht ist frei von seinem Herrn. 3.20 Warum gibt er dem Muehseligen Licht und Leben den Verbitterten 3.21 - [denen], die auf den Tod warten, und er ist nicht da, und die nach ihm graben mehr als nach verborgenen Schaetzen, 3.22 die sich bis zum Jubel freuen wuerden, Wonne haetten, wenn sie das Grab faenden -, 3.23 dem Mann, dem sein Weg verborgen ist und den Gott von allen Seiten eingeschlossen hat? 3.24 Denn [noch] vor meinem Brot kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergiesst sich mein Schreien. 3.25 Denn ich fuerchtete einen Schrecken, und er traf mich, und wovor mir bangte, das kam ueber mich. 3.26 Ich hatte [noch] keine Ruhe und hatte [noch] keinen Frieden, und ich konnte [noch] nicht ausruhen - da kam ein Toben. Erste Rede des Elifas: Kein Leiden ohne Schuld - Kein Schuldloser vor Gott. \4\ 4.1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte: 4.2 Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich ermueden? Aber Worte zurueckhalten, wer koennte das? 4.3 Siehe, du hast viele zurechtgebracht, und ermattete Haende hast du gestaerkt. 4.4 Den Stuerzenden richteten deine Worte auf, und wankende Knie hast du stark gemacht. 4.5 Doch nun kommt es an dich, und es ermuedet dich; es trifft dich, und du bist bestuerzt. 4.6 Ist nicht deine [Gottes]furcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung? 4.7 Bedenke doch: Wer ist [je] als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden? 4.8 So wie ich es gesehen habe: Die Unheil pfluegen und Muehsal saeen, die ernten es. 4.9 Vom Odem Gottes kommen sie um, und vom Hauch seiner Nase vergehen sie. 4.10 Das Bruellen des Loewen und die Stimme des Jungloewen [sind verstummt], und die Zaehne der jungen Loewen sind ausgebrochen. 4.11 Der Loewe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Loewin werden zerstreut. 4.12 Ein Wort stahl sich zu mir, und mein Ohr vernahm ein Gefluester davon. 4.13 In beunruhigenden Gedanken, [wie sie] aus Nachtgesichten [entstehen], wenn tiefer Schlaf auf Menschen faellt, 4.14 kam Schrecken und Zittern ueber mich, und durchschauerte alle meine Gebeine. 4.15 Und ein Hauch fuhr an meinem Gesicht vorbei, das Haar an meinem Leib straeubte sich. 4.16 Da stand jemand, und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ein leises Wehen und eine Stimme hoerte ich: 4.17 Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott oder ein Mann reiner als sein Schoepfer? 4.18 Siehe, [selbst] seinen Knechten vertraut er nicht, und seinen Engeln legt er Irrtum zur Last: 4.19 wieviel mehr denen, die in Lehmhaeusern wohnen [und] deren Grund im Staub ist! Wie Motten werden sie zertreten. 4.20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschmettert. Ohne einen Namen kommen sie um auf ewig. 4.21 Nicht wahr? Wird ihr Zeltstrick an ihnen losgerissen, so sterben sie, und [zwar] nicht in Weisheit. Warnung vor Unmut - Empfehlung von Demut und Beugung vor Gott. \5\ 5.1 Ruf doch, ob da einer ist, der dir antwortet! Und an wen von den Heiligen willst du dich wenden? 5.2 Denn den Toren bringt der Gram um, und den Einfaeltigen toetet der Eifer. 5.3 Ich, ich sah einen Narren Wurzel schlagen, und sogleich verwuenschte ich seine Wohnung. 5.4 Fern vom Heil bleiben seine Kinder, und sie werden im Tor zertreten, und kein Retter ist da. 5.5 Seine Ernte verzehrt der Hungrige, und selbst aus den Dornhecken holt er sie weg; und nach ihrem Vermoegen schnappen Durstige. 5.6 Denn nicht kommt aus dem Staub Unheil hervor, und aus der Erde sprosst nicht Muehsal; 5.7 sondern der Mensch ist zur Muehsal geboren, wie die Funken nach oben fliegen. 5.8 Ich jedoch wuerde Gott suchen und meine Sache vor Gott darlegen, 5.9 der Grosses und Unerforschliches tut, Wunder bis zur Unzahl, 5.10 der Regen gibt auf die Flaeche der Erde und Wasser sendet auf die Flaeche des Feldes, 5.11 um Niedrige in die Hoehe zu bringen; und Trauernde gewinnen hohes Glueck. 5.12 Er vereitelt die Anschlaege der Klugen, und ihre Haende wirken keinen Erfolg. 5.13 Er faengt die Weisen in ihrer Klugheit, und der Rat der Hinterlistigen ueberstuerzt sich. 5.14 Am Tag stossen sie auf Finsternis, und am Mittag tasten sie umher wie in der Nacht. 5.15 Und er rettet vor dem Schwert, vor ihrem Mund und vor der Hand des Starken den Armen. 5.16 So wird dem Geringen Hoffnung, und die Schlechtigkeit schliesst ihren Mund. 5.17 Siehe, gluecklich ist der Mensch, den Gott zurechtweist! So verwirf [denn] nicht die Zuechtigung des Allmaechtigen! 5.18 Denn er bereitet Schmerz und verbindet, er zerschlaegt, und seine Haende heilen. 5.19 In sechs Noeten wird er dich retten, und in sieben wird dich nichts Boeses antasten. 5.20 In Hungersnot kauft er dich los vom Tod und im Krieg von der Gewalt des Schwertes. 5.21 Vor der Geissel der Zunge wirst du geborgen sein, und du wirst dich nicht fuerchten vor der Verwuestung, wenn sie kommt. 5.22 Ueber Verwuestung und Hunger wirst du lachen, und vor dem [Raub]wild der Erde wirst du dich nicht fuerchten. 5.23 Denn dein Bund wird mit den Steinen des Feldes sein, und das [Raub]wild des Feldes wird Frieden mit dir haben. 5.24 Und du wirst erkennen, dass dein Zelt in Frieden ist. Und schaust du nach deiner Wohnung, so wirst du nichts vermissen. 5.25 Und du wirst erkennen, dass deine Nachkommen zahlreich sein werden und deine Sproesslinge wie das Kraut der Erde. 5.26 Du wirst in Ruestigkeit ins Grab kommen, wie die Garben eingebracht werden zu ihrer Zeit. 5.27 Siehe, dies haben wir erforscht, so ist es. Hoere es doch, und merke du es dir! Hiobs Antwort: Rechtfertigung seines Klagens mit der Schwere seines Leidens - Wunsch nach schnellem Tod - Klage ueber die Haerte der Freunde. \6\ 6.1 Und Hiob antwortete und sagte: 6.2 Wuerde man meinen Kummer doch wiegen, abwiegen und mein Verderben gleichzeitig auf die Waage legen! 6.3 Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte unbesonnen. 6.4 Denn die Pfeile des Allmaechtigen sind in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes greifen mich an. 6.5 Schreit ein Wildesel beim frischen Gras, oder bruellt ein Stier bei seinem Futter? 6.6 Wird Fades ohne Salz gegessen? Oder ist Geschmack in dem Schleim um den Dotter? 6.7 Meine Seele weigert sich, es anzuruehren, sie ekelt sich vor der Krankheit meines Brotes. 6.8 O dass sich doch meine Bitte erfuellte und Gott mein Verlangen gewaehrte! 6.9 Dass Gott sich dazu entschloesse, mich zu zertreten, dass er seine Hand abzoege und mich vernichtete! 6.10 So waere noch mein Trost, und ich wuerde jubeln in schonungsloser Qual, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe. 6.11 Was ist meine Kraft, dass ich warten, und was ist mein Ende, dass ich mich gedulden sollte? 6.12 Ist [denn] meine Kraft die Kraft von Steinen, oder ist mein Fleisch aus Bronze? 6.13 Ist es nicht so, dass keine [eigene] Hilfe in mir ist und [jedes] Gelingen aus mir vertrieben ist? 6.14 Wer seinem Freund die Treue versagt, der verlaesst die Furcht des Allmaechtigen. 6.15 Meine Brueder haben treulos gehandelt wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbaeche, die vergehen. 6.16 Sie sind truebe von Eis, der Schnee verlaeuft sich in sie. 6.17 Zur Zeit, wenn sie wasserarm werden, versiegen sie. Wenn es heiss wird, sind sie von ihrer Stelle weggetrocknet. 6.18 Es werden Karawanen abgelenkt von ihrem Weg, ziehen hinauf in die Oede und kommen um. 6.19 Die Karawanen von Tema hielten Ausschau, die Handelszuege von Saba hofften auf sie. 6.20 Sie wurden beschaemt, weil sie [auf sie] vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zuschanden. 6.21 So seid ihr jetzt fuer mich geworden. Ihr seht Schreckliches und fuerchtet euch. 6.22 Habe ich etwa gesagt: Gebt mir und macht mir ein Geschenk von eurem Vermoegen 6.23 und befreit mich aus der Hand des Bedraengers und erloest mich aus der Hand der Gewalttaetigen? 6.24 Belehrt mich, so will ich schweigen! Und macht mir klar, worin ich geirrt habe! 6.25 Wie koennten aufrichtige Worte kraenkend sein! Aber was weist die Zurechtweisung von euch [schon] zurecht? 6.26 Gedenkt ihr Worte zurechtzuweisen? Fuer den Wind sind ja die Reden eines Verzweifelnden! 6.27 Sogar eine Waise wuerdet ihr verlosen, und um euren Freund wuerdet ihr feilschen. 6.28 Und nun, entschliesst euch! Wendet euch zu mir! Ich werde euch doch nicht ins Angesicht luegen. 6.29 Kehrt doch um, damit kein Unrecht geschieht! Ja, kehrt um, noch bin ich hier im Recht! 6.30 Ist etwa Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen Verderben nicht spueren? Klage ueber das menschliche Dasein, ueber sein Los und ueber Gottes Unbarmherzigkeit - Bitte an Gott um Schonung. \7\ 7.1 Hat der Mensch nicht einen harten Dienst auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die Tage eines Tageloehners? 7.2 Wie ein Knecht, der sich nach Schatten sehnt, und wie ein Tageloehner, der auf seinen Lohn wartet, 7.3 so habe ich gehaltlose Monate erhalten, und Naechte voll Unheil wurden mir zugeteilt. 7.4 Wenn ich mich niederlegte, so sagte ich: Wann kann ich aufstehen? - Und der Abend zieht sich hin, und ich bin gesaettigt mit Unrast bis zur Morgendaemmerung. 7.5 Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf, meine Haut [ist kaum] verharscht und eitert [schon wieder]. 7.6 Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen und schwinden ohne Hoffnung. 7.7 Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist! Mein Auge wird kein Glueck mehr sehen. 7.8 Das Auge dessen, der mich sehen will, wird mich nicht [mehr] gewahren. [Richtest du] deine Augen auf mich, so bin ich nicht [mehr]. 7.9 Die Wolke schwindet und vergeht; so steigt, wer in den Scheol hinabfaehrt, nicht wieder herauf. 7.10 Zu seinem Haus kehrt er nicht mehr zurueck, und seine Staette weiss nichts mehr von ihm. 7.11 So will auch ich meinen Mund nicht zurueckhalten, will reden in der Bedraengnis meines Geistes, will klagen in der Verbitterung meiner Seele. 7.12 Bin ich das Meer oder ein Seeungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst? 7.13 Wenn ich sagte: Mein Bett soll mich troesten, mein Lager wird meinen Kummer tragen helfen! - 7.14 so entmutigst du mich mit Traeumen, und durch Gesichte schreckst du mich auf, 7.15 so dass meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod [lieber hat] als meine Gebeine. 7.16 Ich mag nicht mehr - nicht ewig will ich leben! Lass ab von mir! Meine Tage sind nur noch ein Hauch. 7.17 Was ist der Mensch, dass du ihn gross achtest und dass du dein Herz auf ihn richtest 7.18 und ihn alle Morgen heimsuchst, ihn alle Augenblicke pruefst? 7.19 Wie lange [noch] willst du nicht von mir wegblicken, nicht [einmal solange] von mir ablassen, bis ich meinen Speichel heruntergeschluckt habe? 7.20 Habe ich gesuendigt? Was tat ich dir an, du Waechter der Menschen? Warum hast du mich dir zur Zielscheibe gesetzt, und [warum] werde ich mir zur Last? 7.21 Warum vergibst du [mir] nicht mein Verbrechen und laesst meine Schuld [nicht] voruebergehen? Denn nun werde ich mich in den Staub legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr. Erste Rede des Bildad: Gottes Gerechtigkeit in Strafe und Guete - Untergang der Gottlosen - Segen durch Busse. \8\ 8.1 Und Bildad von Schuach antwortete und sagte: 8.2 Wie lange willst du noch so [etwas] kuenden, und [wie lange] sollen die Worte deines Mundes heftiger Wind sein? 8.3 Wird Gott [etwa] das Recht beugen, oder wird der Allmaechtige die Gerechtigkeit beugen? 8.4 Haben deine Soehne gegen ihn gesuendigt, so lieferte er sie ihrer Uebertretung aus. 8.5 Wenn du Gott eifrig suchst und zum Allmaechtigen um Gnade flehst, 8.6 wenn du lauter und aufrichtig bist, ja, dann wird er deinetwegen aufwachen und die Wohnung deiner Gerechtigkeit wiederherstellen. 8.7 Und dein Anfang wird gering [erscheinen], aber dein Ende wird er sehr gross machen. 8.8 Denn befrage doch die vorige Generation und habe acht auf das, was ihre Vaeter erforscht haben! - 8.9 Denn wir sind von gestern und erkennen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf der Erde. - 8.10 Werden diese dich nicht belehren, es dir sagen und Worte aus ihrem Herzen hervorbringen? 8.11 Schiesst Schilfrohr auf, wo kein Sumpf ist? Waechst Riedgras empor ohne Wasser? 8.12 Noch treibt es Knospen, noch ist es nicht zum Schneiden reif, da verdorrt es [schon] vor allem anderen Gras. 8.13 So sind die Pfade aller, die Gott vergessen; und des Ruchlosen Hoffnung geht zugrunde. 8.14 Seine Zuversicht ist ein duenner Faden, und ein Spinngewebe ist das, worauf er vertraut. 8.15 Er stuetzt sich auf sein Haus, aber es haelt nicht stand; er haelt sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen. 8.16 Voll Saft steht er in der Sonne, und seine Triebe ranken sich durch seinen Garten, 8.17 ueber Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, zwischen Steinen lebt er. 8.18 Reisst man ihn aus von seiner Stelle, so verleugnet sie ihn: Ich habe dich nie gesehen! 8.19 Siehe, das ist die Freude seines Weges; und aus dem Staub sprosst ein anderer hervor . 8.20 Siehe, Gott wird den Rechtschaffenen nicht verwerfen und die Uebeltaeter nicht an die Hand nehmen. 8.21 Waehrend er deinen Mund mit Lachen fuellen wird und deine Lippen mit Jubel, 8.22 werden die, die dich hassen, mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein. Hiobs Antwort: Unmoeglichkeit, bei Gott Recht zu erlangen. \9\ 9.1 Und Hiob antwortete und sagte: 9.2 Wahrlich, ich habe erkannt, dass es so ist. Und wie koennte ein Mensch vor Gott gerecht sein? 9.3 Wenn er Lust hat, mit ihm in einen Rechtsstreit zu treten, so koennte er ihm auf tausend nicht eins antworten. 9.4 Der weise ist von Herzen und stark an Kraft - wer trotzte ihm und blieb unversehrt? - 9.5 der Berge versetzt, ohne dass sie es erkennen, indem er sie umstuerzt in seinem Zorn; 9.6 der aufstoert die Erde von ihrer Staette, dass ihre Saeulen erzittern; 9.7 der zur Sonne spricht, und sie geht nicht auf, und die Sterne versiegelt er; 9.8 der die Himmel ausspannt, er allein, und schreitet auf den Wogen des Meeres; 9.9 der den Grossen Baeren gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Suedens; 9.10 der so grosse Dinge tut, dass sie nicht zu erforschen, und Wundertaten, dass sie nicht zu zaehlen sind. 9.11 Siehe, er geht an mir vorueber, und ich sehe ihn nicht; und er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht. 9.12 Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? Wer kann zu ihm sagen: Was tust du? 9.13 Gott wendet seinen Zorn nicht ab, unter ihn beugten sich die Helfer Rahabs. 9.14 Wieviel weniger koennte ich ihm antworten, meine Worte ihm gegenueber waehlen! 9.15 Ihm koennte ich, [auch] wenn ich im Recht waere, nicht antworten - zu meinem Richter wuerde ich um Gnade flehen. 9.16 Wenn ich riefe und er mir antwortete, nicht wuerde ich glauben, dass er auf meine Stimme hoerte. 9.17 Er, der nach mir greift im Unwetter und meine Wunden grundlos vermehrt, 9.18 er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, sondern saettigt mich mit Bitterkeiten. 9.19 Wenn es auf Kraft des Starken ankommt, [so sagt er]: Siehe hier! - und wenn auf Recht: Wer will mich vorladen? 9.20 Wenn ich auch im Recht waere, mein Mund wuerde mich verurteilen; waere ich [auch] rechtschaffen, er wuerde mich schuldig sprechen. 9.21 Rechtschaffen bin ich! Ich kuemmere mich nicht um meine Seele, ich verachte mein Leben, 9.22 es ist eins! Darum sage ich: Den Rechtschaffenen wie den Gottlosen vernichtet er. 9.23 Wenn die Geissel ploetzlich toetet, so spottet er ueber die Verzweiflung Unschuldiger. 9.24 Die Erde ist in die Hand des Gottlosen gegeben, das Angesicht ihrer Richter verhuellt er. Wenn er es nicht ist, wer sonst? 9.25 Und meine Tage sind schneller dahin geeilt als ein Laeufer, sie sind entflohen, haben nichts Gutes gesehen. 9.26 Sie sind voruebergezogen wie Rohrschiffe, wie ein Adler, der auf Beute herabstoesst. 9.27 Wenn ich denke: Ich will meinen Kummer vergessen, will ein anderes Gesicht machen und froehlich blicken, 9.28 so bangt mir vor allen meinen Schmerzen. Ich habe erkannt, dass du mich nicht ungestraft laesst. 9.29 Ich muss ja schuldig sein! Wozu soll ich mich denn fuer nichts abmuehen? 9.30 Wenn ich mich [auch] mit Schneewasser wuesche und meine Haende mit Lauge reinigte, 9.31 dann wuerdest du mich in die Grube tauchen, dass sich meine eigenen Kleider vor mir ekelten. 9.32 Denn er ist nicht ein Mann wie ich, dass ich ihm antworten, dass wir zusammen vor Gericht gehen koennten. 9.33 Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, dass er seine Hand auf uns beide legen koennte. 9.34 Er nehme seine Rute von mir weg, und sein Schrecken aengstige mich nicht mehr, 9.35 so will ich reden und ihn nicht fuerchten, denn so [steht es jetzt] bei mir nicht. Klage ueber Gottes Verhalten in der schweren Heimsuchung. \10\ 10.1 Es ekelt mich vor meinem Leben. Ich will meinen Kummer von mir lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele. 10.2 Ich sage zu Gott: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, warum du mich vor Gericht ziehst! 10.3 Ist das gut fuer dich, dass du Unterdrueckung uebst, dass du die Arbeit deiner Haende verwirfst und [dein Licht] ueber dem Rat der Gottlosen leuchten laesst? 10.4 Hast du Menschenaugen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? 10.5 Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes, 10.6 dass du nach meiner Schuld suchst und nach meiner Suende forschst, 10.7 obwohl du weisst, dass ich nicht schuldig bin, und niemand da ist, der aus deiner Hand retten kann? 10.8 Deine Haende haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und [nun] verschlingst du mich! 10.9 Bedenke doch, dass du mich wie Ton gestaltet hast! Und [jetzt] willst du mich zum Staub zurueckkehren lassen! 10.10 Hast du mich nicht hingegossen wie Milch und wie Kaese mich gerinnen lassen? 10.11 Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. 10.12 Leben und Gnade hast du mir gewaehrt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. 10.13 Doch dies verbargst du in deinem Herzen, ich habe erkannt, dass du dies im Sinn hattest: 10.14 Wenn ich suendigte, so wuerdest du mich beobachten und mich nicht von meiner Schuld freisprechen. 10.15 Wenn ich schuldig waere - wehe mir! Und waere ich im Recht, duerfte ich mein Haupt [doch] nicht erheben, gesaettigt mit Schande und getraenkt mit Elend. 10.16 Und richtete es sich auf, wie ein Loewe wuerdest du mich jagen und dich wieder als wunderbar an mir erweisen. 10.17 Du wuerdest neue Zeugen gegen mich aufstellen und deinen Zorn ueber mich vergroessern. Ein staendig sich abloesendes Heer [kaempft] gegen mich. 10.18 Warum hast du mich aus dem Mutterleib hervorgezogen? Waere ich doch umgekommen, so haette mich kein Auge gesehen! 10.19 Als wenn ich nie gewesen, so waere ich [dann]; vom Mutterschoss waere ich zu Grabe geleitet worden! 10.20 Sind meine Tage nicht [nur noch] wenige? Er lasse [doch] ab, wende sich von mir, dass ich ein wenig froehlich werde, 10.21 ehe ich hingehe - und nicht wiederkomme - in das Land der Finsternis und des Todesschattens, 10.22 in das Land, schwarz wie die Dunkelheit, [das Land] der Finsternis - [da ist] keine Ordnung -, und [selbst] das Hellwerden ist [dort] wie Dunkelheit! Erste Rede des Zofar: Widerspruch gegen Hiob - Mahnung zur rechten Schau und zur Demuetigung vor dem allwissenden Gott. \11\ 11.1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: 11.2 Soll der Wortschwall nicht beantwortet werden, oder soll ein Schwaetzer recht behalten? 11.3 Soll dein Gerede Maenner zum Schweigen bringen, dass du spotten kannst und niemand [dich] beschaemt? 11.4 Und du sagtest: Meine Lehre ist lauter, und ich war rein in deinen Augen! 11.5 Aber - moege Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun 11.6 und dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen, dass sie wie Wunder sind fuer [menschliche] Klugheit! Und erkenne [doch], dass Gott dir [viel] von deiner Schuld uebersieht! 11.7 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmaechtigen ergruenden? 11.8 Himmelhoch [sind sie] - was kannst du tun? - tiefer als der Scheol - was kannst du erkennen? 11.9 Laenger als die Erde ist ihr Mass und breiter als das Meer. 11.10 Wenn er vorueberzieht und festnimmt und [zum Gericht] versammelt, wer will ihm dann wehren? 11.11 Denn er erkennt die nichtswuerdigen Maenner und er sieht Boeses, ohne dass er [darauf] achten muss. 11.12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen und ein Eselhengst als Mensch geboren werden? 11.13 Wenn du dein Herz fest ausrichtest und deine Haende zu ihm ausbreitest - 11.14 wenn Boeses in deiner Hand ist, so entferne es und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! - 11.15 ja, dann wirst du dein Gesicht erheben ohne Makel und wirst unerschuetterlich sein und dich nicht fuerchten. 11.16 Denn du wirst die Muehsal vergessen, wirst [an sie] denken wie an vorbeigeflossenes Wasser, 11.17 und heller als der Mittag wird [dein] Leben aufgehen; mag es finster sein - wie der Morgen wird es werden. 11.18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Ausschau halten, in Sicherheit dich niederlegen. 11.19 Und du liegst da, und niemand wird dich aufschrecken, und viele werden deine Gunst suchen. 11.20 Aber die Augen der Gottlosen werden versagen. Und [jede] Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist, die Seele auszuhauchen. Hiobs Antwort: Klage ueber seine Freunde - Schilderung der verkannten Macht und Weisheit Gottes. \12\ 12.1 Und Hiob antwortete und sagte: 12.2 Wirklich, ihr seid [die rechten] Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben! 12.3 Auch ich habe Verstand wie ihr, ich stehe nicht hinter euch zurueck; und wer wuesste dies nicht? 12.4 Zum Gespoett fuer seine Gefaehrten wird der, der zu Gott rief - und der antwortete ihm - der Gerechte, Rechtschaffene [wird] zum Gespoett! 12.5 Dem Unglueck gebuehrt Verachtung, meint der Sichere, ein Stoss denen, deren Fuss wankt! 12.6 Die Zelte der Verwuester haben Ruhe, und Sicherheit gibt es fuer die, die Gott reizen, fuer den, der Gott in seiner Hand fuehrt. 12.7 Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren, oder die Voegel des Himmels, und sie werden es dir mitteilen, 12.8 oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren, und die Fische des Meeres werden es dir erzaehlen! 12.9 Wer erkennt nicht an all diesem, dass die Hand des HERRN dies gemacht hat? 12.10 In seiner Hand ist die Seele alles Lebendigen und der Lebensatem alles menschlichen Fleisches. 12.11 Soll das Ohr nicht die Worte pruefen, [wie] der Gaumen fuer sich die Speise kostet? 12.12 Bei Greisen ist Weisheit, und Einsicht bei hohem Alter. 12.13 Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht. 12.14 Siehe, er reisst nieder, und es wird nicht wieder gebaut; er schliesst ueber jemandem zu, und es wird nicht wieder geoeffnet. 12.15 Siehe, er hemmt die Wasser, und sie trocknen aus; er laesst sie los, und sie kehren das Land um. 12.16 Bei ihm ist Kraft und Erfolg; sein ist, wer irrt und wer irrefuehrt. 12.17 Er fuehrt Ratgeber beraubt weg, und Richter macht er zu Narren. 12.18 Fesseln von Koenigen loest er auf und schlingt einen Gurt um ihre Hueften. 12.19 Er fuehrt Priester beraubt weg, und alte Geschlechter bringt er zu Fall. 12.20 Bewaehrten [Sprechern] entzieht er die Sprache, und Alten nimmt er die Urteilskraft. 12.21 Verachtung schuettet er auf Edle, und den Guertel der Starken lockert er. 12.22 Er enthuellt Geheimnisvolles aus dem Dunkel, und Finsternis zieht er ans Licht. 12.23 Er macht Voelker gross und vernichtet sie; er breitet Voelker aus, und er leitet sie. 12.24 Den Haeuptern des Volkes im Land nimmt er den Mut, und in wegloser Einoede laesst er sie umherirren. 12.25 Sie tappen in der Finsternis, wo kein Licht ist, und er laesst sie umherirren wie einen Betrunkenen. Warnung der Freunde vor der Gerechtigkeit Gottes - Vorsichtige Aufforderung an Gott zum Rechtsstreit. \13\ 13.1 Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehoert und sich gemerkt. 13.2 Soviel ihr erkannt habt, habe ich auch erkannt, ich stehe nicht hinter euch zurueck. 13.3 Doch ich will zum Allmaechtigen reden, und vor Gott will ich mich verteidigen. 13.4 Ihr dagegen seid Luegendichter, Kurpfuscher, ihr alle! 13.5 Hieltet ihr euch doch still! Das wuerde euch zur Weisheit gereichen. 13.6 Hoert doch meine Entgegnung und achtet auf die Streitreden meiner Lippen! 13.7 Wollt ihr fuer Gott Verkehrtes vorbringen und fuer ihn Falsches vortragen? 13.8 Wollt ihr seine Partei ergreifen, oder wollt ihr fuer Gott den Rechtsstreit fuehren? 13.9 Wird es gut fuer euch sein, wenn er euch erforscht? Oder wollt ihr ihn taeuschen, wie man einen Menschen taeuscht? 13.10 Hart zurechtweisen wird er euch, wenn ihr insgeheim die Person anseht. 13.11 Wird seine Hoheit euch nicht aufschrecken und sein Schrecken nicht auf euch fallen? 13.12 Was ihr vorbringt, sind Sprueche von Asche, eure Bollwerke erweisen sich als Bollwerke aus Lehm. 13.13 Schweigt still vor mir, und ich will reden, was auch ueber mich ergehen moege! 13.14 Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zaehne nehmen und mein Leben in meine Hand legen? 13.15 Siehe, er wird mich toeten, ich will auf ihn warten, nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen. 13.16 Schon das wird mir zur Rettung sein, denn kein Ruchloser darf vor sein Angesicht kommen. 13.17 Hoert, hoert meine Rede, und meine Darlegung dringe in eure Ohren! 13.18 Siehe doch, ich habe den Rechtsfall vorgebracht, ich habe erkannt, dass ich recht behalten werde. 13.19 Wer ist der, der mit mir den Rechtsstreit fuehren koennte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden. 13.20 Nur zweierlei tue nicht mit mir, dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen! 13.21 Entferne deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht aengstigen! 13.22 Dann rufe, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir! 13.23 Wie viele Suenden und Vergehen habe ich? Lass mich mein Verbrechen und mein Vergehen wissen! 13.24 Warum verbirgst du dein Angesicht und haeltst mich fuer deinen Feind? 13.25 Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einem duerren Halm nachjagen? 13.26 Denn Bitteres verhaengst du ueber mich, und die Suenden meiner Jugend laesst du mich entgelten. 13.27 Und meine Fuesse legst du in den Block und beobachtest all meine Pfade, zeichnest dir die Sohlen meiner Fuesse auf, 13.28 da ich doch wie Moder zerfalle, wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat. Klage ueber die Nichtigkeit des Menschenlebens - Vergebliches Hoffen auf Trost nach dem Tod. \14\ 14.1 Der Mensch, von der Frau geboren, lebt kurze Zeit und ist mit Unruhe gesaettigt. 14.2 Wie eine Blume kommt er hervor und verwelkt; und wie der Schatten flieht er und kann nicht bestehen. 14.3 Doch ueber einen solchen hast du deine Augen geoeffnet, und mich fuehrst du ins Gericht mit dir! 14.4 Wie koennte ein Reiner vom Unreinen [kommen]? Nicht ein einziger! 14.5 Wenn seine [Lebens]tage festgesetzt sind, die Zahl seiner Monate bei dir [feststeht], wenn du [ihm] sein Ziel gesetzt hast, dass er es nicht ueberschreiten kann, 14.6 so blicke weg von ihm, so dass er Ruhe hat, damit er wie ein Tageloehner seinen Tag geniessen kann! 14.7 Denn fuer den Baum gibt es Hoffnung. Wird er abgehauen, so schlaegt er wieder aus, und seine Triebe bleiben nicht aus. 14.8 Wenn seine Wurzel [auch] in der Erde altert und sein Stumpf im Staub abstirbt - 14.9 vom Duft des Wassers sprosst er wieder und treibt Zweige wie ein Pflaenzling. 14.10 Ein Mann aber stirbt und liegt da; und ein Mensch verscheidet, und wo ist er [dann]? 14.11 Die Wasser verrinnen aus dem Meer, und der Fluss trocknet aus und versiegt; 14.12 so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis der Himmel nicht mehr ist, erwacht er nicht und wird nicht aufgeweckt aus seinem Schlaf. 14.13 Dass du mich doch im Scheol verstecktest, mich verbaergest, bis dein Zorn sich abwendete, mir ein Ziel setztest und dann meiner gedaechtest! 14.14 - Wenn ein Mann stirbt, wird er etwa wieder leben? - Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Abloesung kaeme! 14.15 Du wuerdest rufen, und ich wuerde dir antworten, nach dem Werk deiner Haende wuerdest du dich sehnen. 14.16 Denn dann wuerdest du [zwar] meine Schritte zaehlen, aber gaebest nicht acht auf meine Suende! 14.17 Mein Verbrechen waere versiegelt in einem Buendel, und du wuerdest meine Schuld zudecken. 14.18 Und doch, ein Berg stuerzt ein, zerfaellt, und ein Fels rueckt fort von seiner Stelle. 14.19 Wasser zerreibt Steine, seine Fluten schwemmen den Staub der Erde hinweg. So machst du die Hoffnung des Menschen zunichte. 14.20 Du ueberwaeltigst ihn fuer immer, und er geht dahin; sein Gesicht entstellst du und schickst ihn fort. 14.21 Kommen seine Kinder zu Ehren, er weiss es nicht, und werden sie gering, er achtet nicht auf sie. 14.22 Sein Fleisch fuehlt nur noch fuer sich selber Schmerz, und seine Seele trauert nur um sich. Zweite Rede des Elifas: Er ruegt Hiob wegen des ungeziemenden Redens gegen Gott - Unheil fuer den Gottlosen. \15\ 15.1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte: 15.2 Wird [etwa] ein Weiser windige Erkenntnis zur Antwort geben, oder wird er sein Inneres mit Ostwind fuellen? 15.3 Wird er mit nutzlosen Worten streiten oder mit Reden, mit denen er nicht hilft? 15.4 Ja, du zerstoerst die Gottesfurcht und beschneidest die Andacht vor Gott. 15.5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, und du waehlst die Sprache der Listigen. 15.6 Dein Mund verdammt dich und nicht ich; und deine Lippen sagen gegen dich aus. 15.7 Bist du als Erster der Menschen geboren, oder bist du vor den Huegeln hervorgebracht worden? 15.8 Hoerst du im Rat Gottes zu, und reisst du die Weisheit an dich? 15.9 Was hast du erkannt, das wir nicht erkannt haetten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt waere? 15.10 Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater. 15.11 Sind dir die Troestungen Gottes zu wenig oder ein Wort, das sanft mit dir [verfuhr]? 15.12 Was reisst dein Herz dich hin, und was rollen deine Augen, 15.13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und [solche] Reden aus deinem Mund hast hervorgehen lassen? 15.14 Was ist der Mensch, dass er rein dastehen koennte, und der von einer Frau Geborene, dass er gerecht waere? 15.15 Siehe, [selbst] auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen, 15.16 wieviel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser! 15.17 Ich will dir verkuenden, hoere mir zu! Und was ich geschaut habe, will ich erzaehlen, 15.18 was die Weisen mitgeteilt und nicht verhehlt haben von ihren Vaetern her - 15.19 ihnen allein war das Land gegeben, und kein Fremder zog in ihrer Mitte umher -: 15.20 All seine Tage quaelt sich der Gottlose in Angst, und eine [kleine] Zahl von Jahren ist dem Gewalttaetigen aufbewahrt. 15.21 Der Ton des Schreckens [gellt] in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwuester ueber ihn. 15.22 Er glaubt nicht daran, aus der Finsternis zurueckkehren zu koennen, und er ist ausersehen fuer das Schwert. 15.23 Er irrt umher nach Brot - wo [ist es]? Er hat erkannt, dass sich neben ihm [schon] ein finsterer Tag bereit haelt. 15.24 Not und Bedraengnis schrecken ihn, sie ueberwaeltigen ihn wie ein Koenig, der zum Sturm bereit ist. 15.25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt, und dem Allmaechtigen gegenueber hat er sich ueberheblich gebaerdet. 15.26 Mit [hartem] Nacken rannte er gegen ihn an, mit der Dicke seiner Schildbuckel. 15.27 Denn er hat sein Gesicht bedeckt mit seinem Fett und Speck an der Lende angesetzt, 15.28 und er bewohnte zerstoerte Staedte, Haeuser, in denen man nicht wohnen soll, die zu Steinhaufen bestimmt waren. 15.29 Er wird nicht reich, und sein Vermoegen hat keinen Bestand; und nicht neigt sich zur Erde seine Aehre. 15.30 Er entweicht der Finsternis nicht; seine Triebe doerrt die Flamme aus, und er muss weichen beim Hauch seines Mundes. 15.31 Er verlasse sich nicht auf Nichtiges, er wird irregefuehrt; denn Nichtiges wird sein Eintausch dafuer sein. 15.32 Wenn sein Tag noch nicht da ist, so erfuellt es sich [schon]; und sein Spross wird nicht gruen. 15.33 Wie der Weinstock stoesst er seine unreifen Trauben ab, und wie der Olivenbaum wirft er seine Bluete ab. 15.34 Denn die Schar des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frisst die Zelte der Bestechung. 15.35 Sie sind schwanger mit Muehsal und gebaeren Unrecht, und ihr Inneres bereitet Verrat. Hiobs Antwort: Leidiger Trost der Freunde - Trotz Schuldlosigkeit Behandlung als Suender durch Gott und Menschen - Warten auf Gottes Wirken nach dem Tod. \16\ 16.1 Und Hiob antwortete und sagte: 16.2 Ich habe so etwas [nun] viel gehoert. Muehsame Troester seid ihr alle! 16.3 Haben die windigen Worte [nun] ein Ende? Oder was reizt dich, dass du antwortest? 16.4 Auch ich koennte reden wie ihr. Waeret ihr doch an meiner Stelle! Dann koennte ich mit Worten gegen euch glaenzen und meinen Kopf ueber euch schuetteln. 16.5 Ich wollte euch staerken mit meinem Mund, und das Beileid meiner Lippen wuerde ich nicht zurueckhalten. 16.6 Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gehemmt; und unterlasse ich es - was weicht [dann] von mir? 16.7 Ja, jetzt hat er mich muede gemacht. Du hast meine ganze Umgebung menschenleer gemacht. 16.8 Und du hast mich gepackt, das zeugt gegen mich. Und meine Abmagerung tritt als Zeuge gegen mich auf, mir ins Angesicht sagt sie aus. 16.9 Sein Zorn zerfleischte [mich] und feindete mich an, er knirschte mit seinen Zaehnen gegen mich, als mein Feind schaerft er seine Augen gegen mich. 16.10 Ihren Mund haben sie gegen mich aufgesperrt, mit Schmaehung meine Backen geschlagen; gemeinsam rotten sie sich gegen mich zusammen. 16.11 Gott gibt mich dem Ungerechten preis, und in die Haende der Gottlosen stuerzt er mich. 16.12 Ich war sorglos, da hat er mich aufgeruettelt, und er packte mich beim Nacken und zerschmetterte mich, und er stellte mich fuer sich als Zielscheibe auf. 16.13 Seine Geschosse umfliegen mich. Er spaltet meine Nieren und empfindet kein Mitleid, er schuettet meine Galle auf die Erde. 16.14 Bresche auf Bresche reisst er in mich. Er rennt gegen mich an wie ein Krieger. 16.15 Ich habe Sacktuch ueber meine Haut genaeht und mein Horn in den Staub gesenkt. 16.16 Mein Gesicht glueht vom Weinen, und auf meinen Wimpern liegt Finsternis, 16.17 obwohl keine Gewalttat an meinen Haenden [klebt] und mein Gebet lauter ist. 16.18 Erde, decke mein Blut nicht zu, und fuer meinen Klageschrei sei kein Ruheplatz da! 16.19 Auch jetzt [noch] - siehe, im Himmel ist mein Zeuge und mein Fuersprecher in der Hoehe. 16.20 Meine Gefaehrten verspotten mich. Zu Gott blickt mein Auge mit Traenen auf, 16.21 dass er Recht schaffe fuer einen Mann gegen Gott und fuer einen Menschensohn gegen seine Gefaehrten. 16.22 Denn es kommen nur noch wenige Jahre, und ich werde einen Weg gehen, von dem ich nicht zurueckkomme. Gruende fuer Gottes Eintreten - Abweisen der Reden der Freunde als toericht in Erwartung des Grabes. \17\ 17.1 Mein Geist ist verstoert, meine Tage sind ausgeloescht, Graeber sind fuer mich da. 17.2 Ist nicht um mich herum Gespoett, und muss nicht mein Auge auf ihrer Widerspenstigkeit haften? 17.3 Setze doch [ein Pfand] ein, leiste bei dir selbst Buergschaft fuer mich! Wer sonst wird in meine Hand einschlagen? 17.4 Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen; darum wirst du sie nicht erhoehen. 17.5 Den Gefaehrten erzaehlt man vom Beuteteilen, aber die Augen der eigenen Kinder verschmachten. 17.6 Und er hat mich hingestellt zum Spott der Leute, und zum Anspeien ins Gesicht bin ich [gut]. 17.7 Und mein Auge ist truebe geworden vor Gram, und all meine Glieder sind wie ein Schatten. 17.8 Die Aufrichtigen werden sich darueber entsetzen, und der Schuldlose wird sich ueber den Ruchlosen aufregen. 17.9 Doch der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und der, dessen Haende rein sind, wird an Staerke zunehmen. 17.10 Aber ihr alle, kommt nur wieder her! Einen Weisen finde ich doch nicht unter euch. 17.11 Meine Tage sind vorueber, zerrissen sind meine Plaene, die Wuensche meines Herzens. 17.12 Die Nacht machen sie zum Tage, das Licht [soll mir] naeher [sein] als die Finsternis. 17.13 Nichts hoffe ich mehr! Der Scheol ist mein Haus, in der Finsternis habe ich mein Lager ausgebreitet. 17.14 Zum Grab sage ich: Du bist mein Vater! Zur Made: Meine Mutter und meine Schwester! 17.15 Wo ist denn nun meine Hoffnung? Ja, meine Hoffnung, wer wird sie schauen? 17.16 Sie faehrt mit mir hinab zum Scheol, wenn wir miteinander in den Staub sinken. Zweite Rede des Bildad: Unwillen ueber Hiobs anmassendes Reden - Unvermeidlicher Untergang der Gottlosen. \18\ 18.1 Und Bildad von Schuach antwortete und sagte: 18.2 Wie lange wollt ihr den Worten Grenzen setzen? Nehmt Einsicht an, und danach wollen wir reden! 18.3 Warum werden wir denn fuer Vieh gehalten, sind dumm in deinen Augen? 18.4 Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll um deinetwillen die Erde verlassen werden, ein Fels von seiner Stelle wegruecken? 18.5 Doch das Licht des Gottlosen wird erloeschen, und die Flamme seines Feuers wird nicht leuchten. 18.6 Das Licht in seinem Zelt wird finster, und seine Leuchte erlischt ueber ihm. 18.7 Gehemmt werden seine kraeftigen Schritte, und sein eigener Ratschlag wird ihn stuerzen. 18.8 Denn durch seine eigenen Fuesse wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern geht er einher. 18.9 Das Klappnetz wird seine Ferse festhalten, die Schlinge ihn packen. 18.10 Sein Strick ist verborgen in der Erde und die Falle fuer ihn auf dem Pfad. 18.11 Ringsum jagen ihn ploetzliche Schrecken auf, sie hetzen ihn auf Schritt und Tritt. 18.12 Sein Reichtum wird zum Hunger, und das Verderben steht an seiner Seite bereit. 18.13 Stuecke von seiner Haut wird er fressen, seine Glieder wird er fressen, der Erstgeborene des Todes. 18.14 Von seinem Zelt, wo er sich sicher fuehlte, wird er fortgerissen, und es treibt ihn zum Koenig der Schrecken. 18.15 Was nicht sein ist, wird in seinem Zelt wohnen, auf seine Wohnstaette wird Schwefel gestreut werden. 18.16 Von unten werden seine Wurzeln verdorren, und von oben wird sein Gezweig abwelken. 18.17 Sein Andenken verschwindet von der Erde, und weit und breit hat er keinen Namen. 18.18 Man stoesst ihn aus dem Licht in die Finsternis und verjagt ihn aus der Welt. 18.19 Er wird keinen Spross und keinen Nachkommen haben in seinem Volk, noch wird ein Entkommener in seinen Schutzorten sein. 18.20 Ueber seinen [Gerichts]tag entsetzen sich die Leute im Westen, und die im Osten packt Schauder. 18.21 Ja, dies sind sie Wohnungen des Uebeltaeters, und dies ist die Staette dessen, der Gott nicht erkennt. Hiobs Antwort: Klage ueber die Haerte der Freunde, ueber das zu Unrecht zugefuegte Leid - Gewissheit ueber den Erloeser. \19\ 19.1 Und Hiob antwortete und sagte: 19.2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zerschlagen? 19.3 Schon zehnmal habt ihr mich beschimpft. Ihr schaemt euch nicht, ihr setzt mir hart zu. 19.4 Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt [doch] mein Irrtum bei mir. 19.5 Wenn ihr wirklich gegen mich grosstun und mir meine Schande vorhalten wollt, 19.6 so erkennt denn, dass Gott mich irregefuehrt und sein Fangseil um mich gezogen hat. 19.7 Siehe, ich schreie: Unrecht! - und werde nicht erhoert. Ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht. 19.8 Er hat meinen Weg verschuettet, und ich kann nicht hinueber; und auf meine Pfade legt er Finsternis. 19.9 Meine Ehre hat er mir ausgezogen und weggenommen die Krone meines Hauptes. 19.10 Er hat mich abgebrochen ringsum, so dass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. 19.11 Und seinen Zorn liess er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich. 19.12 Vereint kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg gegen mich und lagerten sich rings um mein Zelt. 19.13 Meine Brueder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet. 19.14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen. 19.15 Die Schutzbefohlenen meines Hauses und meine Maegde halten mich fuer einen Fremden; ein Auslaender bin ich in ihren Augen geworden. 19.16 Meinen Knecht rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Mund muss ich ihn anflehen. 19.17 Mein Atem ist meiner Frau widerlich, und stinkend bin ich den Kindern meiner Mutter. 19.18 Selbst Buben verachten mich. Will ich aufstehen, so wenden sie sich von mir ab. 19.19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die, die ich liebte, haben sich gegen mich gewendet. 19.20 Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und an der Haut meiner Zaehne bin ich kahl geworden. 19.21 Erbarmt euch ueber mich, erbarmt euch ueber mich, ihr meine Freunde! Denn die Hand Gottes hat mich getroffen. 19.22 Warum jagt ihr mir nach wie Gott und koennt von meinem Fleisch nicht satt werden? 19.23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben wuerden! Dass sie in ein Buch [kaemen] und aufgezeichnet wuerden, 19.24 mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen gehauen wuerden auf ewig! 19.25 Doch ich weiss: Mein Erloeser lebt; und als der letzte wird er ueber dem Staub stehen. 19.26 Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen. 19.27 Ja, ich werde ihn fuer mich sehen, und meine Augen werden [ihn] sehen, aber nicht als Fremden. Meine Nieren verschmachten in meinem Innern. 19.28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihm nachjagen! - und dass die Wurzel der Sache in mir zu finden sei, 19.29 so fuerchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert ist der Grimm, [der ueber] die Suenden [kommt], damit ihr erkennt: Es gibt einen Richter. Zweite Rede des Zofar: Kurze Freude der Gottlosen vor ihrem Untergang. \20\ 20.1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: 20.2 Darum geben meine beunruhigenden Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt: 20.3 Eine Mahnung, mir zur Schande, hoere ich, aber der Geist aus meiner Einsicht antwortet mir. 20.4 Hast du nicht von jeher das erkannt, seitdem [Gott] Menschen auf die Erde gesetzt hat, 20.5 dass der Jubel der Gottlosen von kurzer Dauer und die Freude des Ruchlosen fuer einen Augenblick war? 20.6 Stiege auch seine Hoheit bis zum Himmel hinauf, und ruehrte sein Haupt an die Wolken, 20.7 gleich seinem Kot vergeht er auf ewig. Die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er? 20.8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird weggescheucht wie ein Nachtgesicht. 20.9 Das Auge hat ihn erblickt, doch nun nicht mehr, und seine Staette gewahrt ihn nicht mehr. 20.10 Seine Soehne muessen die Geringen guetig stimmen und seine Haende sein Vermoegen zurueckgeben. 20.11 Waren seine Glieder [auch] voll seiner Jugendkraft, so liegt sie [nun] mit ihm im Staub. 20.12 Wenn das Boese auch in seinem Mund suess schmeckte, er es verbarg unter seiner Zunge, 20.13 es aufsparte und nicht fahren liess und es zurueckhielt unter seinem Gaumen, 20.14 so hat sich seine Speise [doch] in seinen Eingeweiden verwandelt. Viperngalle ist in seinem Innern. 20.15 Reichtum hat er verschlungen, doch erbricht er ihn [wieder]: aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus. 20.16 Viperngift sog er ein; die Zunge der Giftschlange bringt ihn um. 20.17 Nicht sehen darf er die Baeche, die flutenden Stroeme von Honig und Milch. 20.18 Den Ertrag gibt er zurueck und darf ihn nicht verschlingen. An dem Reichtum, den er erwarb, darf er sich nicht freuen. 20.19 Denn die Geringen hat er misshandelt, verlassen. Haeuser hat er an sich gerissen und wird sie nicht ausbauen. 20.20 Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern; mit seinem Kostbarsten wird er nicht entrinnen. 20.21 Vor seiner Fressgier gab es kein Entrinnen; darum wird sein Wohlstand keinen Bestand haben. 20.22 In der Fuelle seines Ueberflusses wird er in Bedraengnis geraten; die Hand jedes Notleidenden wird ueber ihn kommen. 20.23 Es wird geschehen: Um seinen Bauch zu fuellen, wird Gott die Glut seines Zorns gegen ihn senden und [sie] auf ihn regnen lassen, auf seinen Koerper. 20.24 Flieht er vor eisernen Waffen, durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze. 20.25 Er zueckt [den Pfeil], da tritt er [schon] aus dem Ruecken hervor und das blitzende Eisen aus seiner Galle! Er geht dahin, Schrecken ueber ihm! 20.26 Alle Finsternis ist aufgespart fuer seine aufgesparten [Schaetze]. Ein Feuer, das nicht angefacht ist, wird ihn fressen. Uebel wird es dem ergehen, der in seinem Zelt uebriggeblieben ist. 20.27 Der Himmel wird seine Schuld enthuellen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben. 20.28 Der Ertrag seines Hauses muss fortgehen, wird zerrinnen am Tag seines Zorns. 20.29 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott und das ihm von Gott zugesprochene Erbe. Hiobs Antwort: Wohlergehen der Gottlosen - Gottes Willkuer im Austeilen von Glueck und Unglueck - Kein Gericht ueber die Gottlosen. \21\ 21.1 Und Hiob antwortete und sagte: 21.2 Hoeret, hoert meine Rede! Das waere [wahrer] Trost von euch! 21.3 Ertragt mich, dann will ich reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten. 21.4 [Trage] ich mein Anliegen etwa einem Menschen vor? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? 21.5 Wendet euch zu mir und schaudert und legt die Hand auf den Mund! 21.6 Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestuerzt, und Erbeben packt mein Fleisch. 21.7 Warum leben die Gottlosen, werden alt, nehmen gar noch zu an Macht? 21.8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen so gut wie sie, und ihre Sproesslinge sind vor ihren Augen. 21.9 Ihre Haeuser haben Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht ueber ihnen. 21.10 Sein Stier bespringt und verfehlt nicht, seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt. 21.11 Ihre Buben schicken sie aus wie eine Schafherde, und ihre Kinder huepfen umher. 21.12 Sie erheben [ihre Stimme] bei Tamburin und Zither und sind froehlich beim Klang der Floete. 21.13 Im Glueck geniessen sie ihre Tage, und in Ruhe sinken sie in den Scheol hinab. 21.14 Und doch sagen sie zu Gott: Weiche von uns! Und an der Erkenntnis deiner Wege haben wir kein Gefallen. 21.15 Was ist der Allmaechtige, dass wir ihm dienen sollten, und was hilft es uns, dass wir [mit Bitten] in ihn dringen? 21.16 Siehe, steht nicht ihr Glueck in ihrer Hand? Der Rat der Gottlosen sei fern von mir! 21.17 Wie oft erlischt [denn] die Leuchte der Gottlosen und kommt ueber sie ihr Verderben, [wie oft] teilt er Vernichtung zu in seinem Zorn? 21.18 [Wie oft denn] werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturmwind entfuehrt? 21.19 Bewahrt Gott sein Unheil auf fuer seine Kinder? Er vergelte ihm selbst, dass er es fuehle! 21.20 Seine [eigenen] Augen sollen seinen Verfall sehen, und vom Zorn des Allmaechtigen trinke er! 21.21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach ihm, wenn die Zahl seiner Monate zu Ende ist? 21.22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, ihn, der [selbst] die Erhabenen richtet? 21.23 Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz ungestoert und ruhig. 21.24 Seine Schenkel sind voll Fett, und das Mark seiner Gebeine ist [wohl]getraenkt. 21.25 Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat nichts vom Glueck genossen. 21.26 Zusammen liegen sie im Staub, und Gewuerm deckt sie zu. 21.27 Siehe, ich erkenne eure Gedanken, und die Anschlaege, die ihr gegen mich ersinnt. 21.28 Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen und wo das Zelt, die Wohnung der Gottlosen? 21.29 Habt ihr die nicht befragt, die des Weges vorueberziehen? Und habt ihr ihre Zeichen nicht genau betrachtet: 21.30 dass der Boese am Tag des Verderbens verschont wird, dass sie am Tag des Grimms [in Sicherheit] geleitet werden? 21.31 Wer wird ihm ins Gesicht seinen Weg vorhalten? Und hat er gehandelt, wer wird ihm vergelten? 21.32 Er aber, er wird zu den Graebern geleitet, und auf dem Grabhuegel haelt man Wache. 21.33 Suess sind ihm die Schollen des Tales. Und alle Welt zieht hinter ihm her, auch vor ihm ohne Zahl. 21.34 Wie troestet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Einwaenden bleibt [nur] Trug uebrig. Dritte Rede des Elifas: Hiobs selbstverschuldetes Elend - Aufruf zur Busse. \22\ 22.1 Und Elifas, der Temaniter, antwortete und sagte: 22.2 Kann denn ein Mann Gott Nutzen bringen? Vielmehr sich selbst bringt der Einsichtige Nutzen. 22.3 Ist es dem Allmaechtigen von Wert, wenn du gerecht bist, oder ist es ihm ein Gewinn, wenn du deine Wege vollkommen machst? 22.4 Fuer deine [Gottes]furcht sollte er dich strafen, mit dir vor Gericht gehen? 22.5 Ist nicht deine Bosheit vielfaeltig und ohne Ende deine Schuld? 22.6 Denn du pflegtest deinen Bruder ohne Grund zu pfaenden, und die Kleider zogest du den Nackten aus. 22.7 Nicht [einmal] Wasser gabst du dem Durstigen zu trinken, und dem Hungrigen verweigertest du Brot. 22.8 Und dem Mann der Faust gehoert das Land, und der Angesehene darf darin wohnen. 22.9 Die Witwen hast du mit leeren Haenden weggeschickt, und die Arme der Waisen sind zerschlagen. 22.10 Darum sind rings um dich her Fallen, und in Bestuerzung versetzt dich ploetzlicher Schrecken 22.11 oder Finsternis, [in der] du nichts sehen kannst, und Wasserflut, die dich bedeckt. 22.12 Ist Gott nicht so hoch wie die Himmel? Schau an die hoechsten Sterne, wie hoch sie sind! 22.13 Und du sagst: Was weiss denn Gott? Kann er durch das Wolkendunkel hindurch richten? 22.14 Die Wolken sind ihm ein Versteck, dass er nichts sieht, und am Kreis des Himmels wandelt er. - 22.15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, den die Frevler betraten, 22.16 die gepackt wurden vor der Zeit - ein Strom hat ihr Fundament weggerissen -, 22.17 die zu Gott sagten: Weiche von uns! - und: Was kann der Allmaechtige uns schon tun? 22.18 Und er hatte ihre Haeuser [doch] mit Gutem erfuellt! - Aber von mir bleibe fern der Rat der Gottlosen! - 22.19 Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der Schuldlose verspottet sie: 22.20 Fuerwahr, unsere Gegner sind vernichtet, und ihren Rest hat das Feuer gefressen! 22.21 Soehne dich doch aus mit ihm und halte Frieden! Dadurch kommt zu dir [dann] wieder Gutes. 22.22 Nimm aus seinem Mund doch Weisung an und lege seine Worte dir ins Herz! 22.23 Wenn du umkehrst zum Allmaechtigen, wirst du wieder aufgebaut, haeltst du Unrecht fern von deinem Zelt. 22.24 Wirf in den Staub das Golderz und in den Kies der Baeche [dein Gold aus] Ofir, 22.25 so wird der Allmaechtige dir dein Golderz und erlesenes Silber sein. 22.26 Denn dann wirst du am Allmaechtigen deine Lust haben und zu Gott dein Gesicht erheben. 22.27 Du wirst zu ihm beten, und er wird dich erhoeren; und deine Geluebde wirst du erfuellen. 22.28 Beschliesst du eine Sache, wird sie zustande kommen, und ueber deinen Wegen leuchtet Licht auf. 22.29 Denn er erniedrigt hochmuetiges Reden, aber dem mit niedergeschlagenen Augen hilft er. 22.30 [Selbst] den nicht Schuldlosen wird er retten; ja, er wird gerettet durch die Reinheit deiner Haende. Hiobs Antwort: Klage ueber Gott wegen mangelnder Moeglichkeit zur Rechtfertigung. \23\ 23.1 Und Hiob antwortete und sagte: 23.2 Auch heute ist Widerspruch mein Anliegen. Seine Hand lastet schwer auf meinem Seufzen. 23.3 Ach, dass ich wuesste, wie ich ihn finden und zu seiner Staette kommen koennte! 23.4 Ich wollte vor ihm den Rechtsfall darlegen und meinen Mund mit Beweisgruenden fuellen. 23.5 Ich moechte [gern] die Worte wissen, die er mir [dann] antwortet, und erfahren, was er zu mir sagt. 23.6 Ob er in der Fuelle [seiner] Kraft wohl den Rechtsstreit mit mir fuehren wuerde? Nein, gerade er wird auf mich achten. 23.7 Dort wuerde sich ein Redlicher mit ihm auseinandersetzen, und entkommen werde ich fuer immer meinem Richter. 23.8 Siehe, gehe ich nach vorn, so ist er nicht da, nach hinten, so bemerke ich ihn nicht, 23.9 nach links, sein Tun schaue ich nicht, biege ich ab nach rechts, so sehe ich ihn nicht. 23.10 Denn er kennt den Weg, der bei mir ist. Pruefte er mich, wie Gold ginge ich hervor. 23.11 An seinem Schritt hat mein Fuss festgehalten, seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht abgewichen. 23.12 Vom Gebot seiner Lippen liess ich nicht ab; mehr als es meine Pflicht gewesen waere, wahrte ich die Worte seines Mundes. 23.13 Doch er, der Eine - wer kann [ihm] wehren? -, er tut, was seine Seele begehrt. 23.14 Ja, er wird vollenden, was fuer mich bestimmt ist; und dergleichen hat er vieles [noch] im Sinn. 23.15 Bestuerzt bin ich darum vor seinem Angesicht; erwaege ich es, so bebe ich vor ihm. 23.16 Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmaechtige hat mich in Bestuerzung versetzt. 23.17 Doch werde ich nicht zum Schweigen gebracht vor Finsternis, noch von mir selbst, den Dunkelheit bedeckt. Unbegreifliche Nachsicht Gottes mit den Gottlosen. \24\ 24.1 Warum sind dem Allmaechtigen die Zeiten nicht unbekannt, aber die, die ihn kennen, schauen seine Tage nicht? 24.2 Die Grenzen verrueckt man, raubt eine Herde und bringt sie auf die Weide. 24.3 Den Esel der Waisen treibt man weg, pfaendet der Witwe den Stier. 24.4 Man stoesst die Armen vom Weg; miteinander muessen sich die Elenden des Landes verkriechen. 24.5 Siehe, [scheu wie] Wildesel in der Wueste ziehen sie hinaus an ihr Werk, suchen nach Nahrung [in] der Steppe als Brot fuer die Kinder. 24.6 Auf dem Feld ernten sie sein Futter ab und halten im Weinberg des Gottlosen Nachlese. 24.7 Nackt uebernachten sie, ohne Gewand und ohne Decke in der Kaelte, 24.8 werden vom Regenguss der Berge durchnaesst, und ohne Zufluchtsort klammern sie sich an den Fels. 24.9 Man reisst das Waisenkind [der Mutter] von der Brust, und den Saeugling des Elenden nimmt man als Pfand. 24.10 Nackt muessen sie einhergehen, ohne Gewand, und hungrig die Garben schleppen. 24.11 Zwischen ihren Mauern pressen sie Oel, treten die Kelter und leiden Durst. 24.12 Von der Stadt her aechzen Sterbende, und die Seele der Durchbohrten schreit auf. Doch Gott nimmt keinen Anstoss daran. 24.13 Jene gehoeren zu den Feinden des Lichtes, nichts wollen sie von seinen Wegen wissen und bleiben nicht auf seinen Pfaden. 24.14 Vor dem Tageslicht steht der Moerder auf, um den Elenden und Armen zu toeten, und in der Nacht geht der Dieb um. 24.15 Auch des Ehebrechers Auge lauert auf die Abenddaemmerung, indem er sagt: Kein Auge kann mich dann erspaehen. Und eine Huelle legt er aufs Gesicht. 24.16 Man bricht im Dunkeln in die Haeuser ein. Bei Tage schliessen sie sich ein, Licht kennen sie nicht. 24.17 Denn ihnen allen miteinander [gilt] als Morgen die Finsternis; ja, [jeder von ihnen] kennt die Schrecken der Finsternis. 24.18 Leicht [treibt] er [dahin wie] auf der Oberflaeche des Wassers, verflucht wird ihr Feld auf Erden; nicht [mehr] schlaegt er den Weg zu den Weinbergen ein. 24.19 Duerre und Hitze raffen Schneewasser weg; [so] der Scheol [alle], die gesuendigt haben. 24.20 Ihn vergisst der Mutterleib. Gewuerm labt sich an ihm, nie mehr wird seiner gedacht - so muss das Unrecht wie Holz zerbrechen -, 24.21 er, der sich mit der Unfruchtbaren eingelassen hatte, die nicht gebiert, und der Witwe nichts Gutes erwies. 24.22 [Gott] erhaelt durch seine Kraft den Maechtigen am Leben; der steht auf, auch [wenn] er [schon] des Lebens nicht mehr sicher war. 24.23 Er gibt ihm Sicherheit, und der weiss sich gestuetzt. Und seine Augen [wachen] ueber ihren Wegen. 24.24 Sie kommen hoch - ein wenig, dann ist es aus. Sie werden erniedrigt, wie alle [andern] zusammengerafft und wie der Kopf der Aehre abgeschnitten. 24.25 Ist es denn nicht so? Wer will mich Luegen strafen und meine Rede zunichte machen? Dritte Rede des Bildad: Keine Gerechtigkeit der Menschen vor Gott. \25\ 25.1 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sagte: 25.2 Herrschaft und Schrecken sind bei ihm, der Frieden schafft in seinen Hoehen. 25.3 Gibt es eine Zahl fuer seine Scharen? Und ueber wem erhebt sich nicht sein Licht? 25.4 Wie koennte ein Mensch gerecht sein vor Gott, und wie koennte rein dastehen ein von der Frau Geborener? 25.5 Siehe, selbst der Mond scheint nicht hell, und die Sterne sind nicht rein in seinen Augen, 25.6 geschweige denn der Mensch, die Made, und das Menschenkind, der Wurm! Hiobs Antwort: Anerkenntnis der unfassbaren Majestaet Gottes. \26\ 26.1 Und Hiob antwortete und sagte: 26.2 Wie hast du doch dem beigestanden, der keine Kraft hat, hast dem Arm geholfen, der nicht stark ist! 26.3 Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat, und Gelingen in Fuelle geoffenbart! 26.4 Wem hast du [denn deine] Worte mitgeteilt, und wessen Geist ist von dir ausgegangen? 26.5 [Vor Gott] beben die Schatten unter den Wassern und ihren Bewohnern. 26.6 Nackt [liegt] der Scheol vor ihm, und keine Huelle hat der Abgrund. 26.7 Er spannt den Norden aus ueber der Leere, haengt die Erde auf ueber dem Nichts. 26.8 In seine Wolken bindet er die Wasser ein, dass unter ihnen das Gewoelk nicht reisst. 26.9 Er versperrt den Anblick [seines] Thrones, indem er sein Gewoelk darueber ausbreitet. 26.10 Eine Schranke hat er als Kreis ueber der Flaeche der Wasser gezogen bis zum aeussersten Ende von Licht und Finsternis. 26.11 Die Saeulen des Himmels wanken und erstarren vor seinem Drohen. 26.12 Durch seine Kraft hat er das Meer erregt und durch seine Einsicht Rahab zerschmettert. 26.13 Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand hat die schnelle Schlange durchbohrt. 26.14 Siehe, das sind die Saeume seiner Wege; und wie wenig hoeren wir von ihm! Doch den Donner seiner Machttaten, wer versteht ihn? Hiobs Schlussrede: Beteuerung seiner Unschuld - Vergaengliches Glueck der Gottlosen. \27\ 27.1 Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch zu erheben, und sagte: 27.2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmaechtige, der meine Seele bitter gemacht hat, - 27.3 ja, solange noch irgend etwas von meinem Atem in mir ist und Gottes Hauch in meiner Nase -: 27.4 Wenn meine Lippen Unrecht reden und wenn meine Zunge Trug ausspricht! 27.5 Fern sei es von mir, euch recht zu geben. Bis ich verscheide, lasse ich meine Rechtschaffenheit nicht von mir weichen. 27.6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen; mein Herz schmaeht nicht einen von meinen Tagen. 27.7 Meinem Feind ergehe es wie dem Gottlosen und [dem], der gegen mich auftritt, wie dem Uebeltaeter. 27.8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn sein Leben ein Ende findet, wenn Gott seine Seele nimmt? 27.9 Wird Gott sein Hilfegeschrei hoeren, wenn die Not ueber ihn kommt? 27.10 Oder wird er an dem Allmaechtigen seine Lust haben, Gott anrufen zu jeder Zeit? 27.11 Ich will euch belehren ueber Gottes Tun, was der Allmaechtige im Sinn hat, nicht verhehlen. 27.12 Siehe, ihr selbst habt es alle geschaut, warum denn schwatzt ihr so nichtiges Zeug? 27.13 Dies ist das Los des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttaetigen, das sie vom Allmaechtigen empfangen: 27.14 Wenn seine Soehne zahlreich werden, dann fuer das Schwert, und seine Sproesslinge koennen sich nicht satt essen an Brot. 27.15 Seine Uebriggebliebenen werden vom Tod begraben, und seine Witwen weinen nicht. 27.16 Wenn er [auch] Silber aufschuettet wie Staub und Kleider aufstapelt wie Lehm, - 27.17 er stapelt sie [zwar] auf, aber der Gerechte bekleidet sich [damit], und das Silber teilt der Schuldlose auf. 27.18 Er hat sein Haus gebaut wie die Motte und der Laubhuette gleich, die ein Waechter [sich] macht. 27.19 Reich legt er sich hin, und nichts ist ihm genommen. Er schlaegt die Augen auf, da ist es nicht mehr. 27.20 Wie Wasser erreichen ihn jaehe Schrecken, des Nachts entfuehrt ihn ein Sturmwind. 27.21 Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfaehrt, und reisst ihn weg von seiner Staette. 27.22 Er stuerzt sich auf ihn ohne Schonung; vor seiner Gewalt will er fluechtend entfliehen. 27.23 Man klatscht ueber ihn in die Haende und pfeift seinetwegen von seiner Staette aus. Natuerlicher Zugang zu den Schaetzen der Erde, aber kein Zugang zur Weisheit als nur durch Gottesfurcht. \28\ 28.1 Ja, fuer Silber gibt es einen Fundort und eine Stelle fuer Gold, wo man es auswaescht. 28.2 Eisen wird aus dem Erdreich hervorgeholt, und Gestein schmilzt man zu Kupfer. 28.3 Man setzt der Finsternis ein Ende und durchforscht bis zur aeussersten Grenze das Gestein der Dunkelheit und Finsternis. 28.4 Man bricht einen Schacht fern von dem [droben] Wohnenden. Vergessen von dem Fuss [, der oben geht], baumeln sie, fern von den Menschen schweben sie. 28.5 Die Erde, aus der das Brot hervorkommt, ihr Unteres wird umgewuehlt wie vom Feuer. 28.6 Ihr Gestein ist die Fundstaette des Saphirs, und Goldstaub [findet sich] darin. 28.7 Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt und den das Auge der Koenigsweihe nicht erblickt hat, - 28.8 nie hat das stolze Wild ihn je betreten, der Loewe ist auf ihm nicht geschritten. 28.9 Nach dem harten Gestein streckt man seine Hand aus, wuehlt die Berge um von Grund auf. 28.10 In die Felsen treibt man Stollen, und allerlei Kostbares sieht das Auge. 28.11 Die Sickerstellen von Wasseradern daemmt man ein, und Verborgenes zieht man hervor ans Licht. 28.12 Aber die Weisheit, wo kann man sie finden, und wo ist denn die Fundstaette der Einsicht? 28.13 Kein Mensch erkennt ihren Wert, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden. 28.14 Die Tiefe sagt: In mir ist sie nicht! - und das Meer sagt: Nicht bei mir! 28.15 Gelaeutertes Gold kann fuer sie nicht gegeben und Silber nicht abgewogen werden als Kaufpreis fuer sie. 28.16 Sie wird nicht aufgewogen mit Gold aus Ofir, mit kostbarem Schoham-Stein oder Saphir. 28.17 Gold und Glas sind ihr nicht vergleichbar, noch laesst sie sich eintauschen gegen ein goldenes Geraet. 28.18 Korallen und Bergkristall brauchen gar nicht erwaehnt zu werden; und ein Beutel [voller] Weisheit ist mehr [wert] als [ein Beutel voller] Perlen. 28.19 Nicht vergleichbar mit ihr ist Topas aus Kusch; mit dem reinsten Gold wird sie nicht aufgewogen. 28.20 Die Weisheit nun, woher kommt sie, und wo denn ist die Fundstaette der Einsicht? 28.21 Verhuellt ist sie vor den Augen alles Lebendigen, und vor den Voegeln des Himmels ist sie verborgen. 28.22 Der Abgrund und der Tod sagen: [Nur] vom Hoerensagen haben wir mit unsern Ohren von ihr gehoert. 28.23 Gott ist es, der Einsicht hat in ihren Weg, und er kennt ihre Staette. 28.24 Denn nur er blickt bis zu den Enden der Erde. Unter dem ganzen Himmel schaut er aus, 28.25 um dem Wind ein Gewicht zu bestimmen; und die Wasser begrenzte er mit einem Mass. 28.26 Als er dem Regen eine Ordnung bestimmte und einen Weg der donnernden Gewitterwolke, 28.27 da sah er sie und verkuendigte sie, er stellte sie hin und erforschte sie auch. 28.28 Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn, sie ist Weisheit, und vom Boesen weichen, [das] ist Einsicht. Hiobs Selbstgespraech: Sein frueheres Glueck, Gottes Segen und Anerkennung seitens der Menschen. \29\ 29.1 Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch zu erheben, und sagte: 29.2 O dass ich waere wie in den frueheren Monaten, wie in den Tagen, da Gott mich behuetete! - 29.3 als seine Leuchte ueber meinem Haupt schien, als ich bei seinem Licht durch die Finsternis ging; 29.4 wie ich war in den Tagen meiner Jugend, als ueber meinem Zelt Gottes Rat [waltete], 29.5 als der Allmaechtige noch mit mir war, meine Soehne mich umgaben; 29.6 als meine Schritte sich in Dickmilch badeten, und der Fels neben mir Baeche von Oel ausgoss! 29.7 Ging ich durch das Tor in die Stadt hinauf, stellte ich meinen Sitz auf dem [oeffentlichen] Platz auf. 29.8 Sahen mich [dann] die jungen Maenner, so verbargen sie sich, und die Greise erhoben sich, blieben stehen. 29.9 Die Obersten hielten die Worte zurueck und legten die Hand auf ihren Mund. 29.10 Die Stimme der fuehrenden Maenner verstummte, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. 29.11 Hoerte [mich] ein Ohr, so pries es mich gluecklich, und sah [mich] ein Auge, so legte es Zeugnis fuer mich ab. 29.12 Denn ich befreite den Elenden, der um Hilfe rief, und die Waise, die keinen Helfer hatte. 29.13 Der Segenswunsch des Mutlosen kam auf mich, und das Herz der Witwe liess ich jauchzen. 29.14 Ich kleidete mich in Gerechtigkeit, mich bekleidete wie ein Oberkleid und Kopfbund mein Recht. 29.15 Auge wurde ich dem Blinden, und Fuss dem Lahmen war ich! 29.16 Ein Vater war ich fuer die Armen, und den Rechtsstreit dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich. 29.17 Und ich zerschmetterte die Kinnladen des Uebeltaeters, und seinen Zaehnen entriss ich die Beute. 29.18 Und ich sagte [mir]: Mit meinem Nest werde ich verscheiden und wie der Phoenix meine Tage zahlreich machen. 29.19 Meine Wurzel wird geoeffnet sein zum Wasser hin, und der Tau wird auf meinem Gezweig uebernachten. 29.20 Meine Ehre wird frisch bei mir bleiben, und mein Bogen in meiner Hand wird sich verjuengen. 29.21 Man hoerte mir zu und wartete und verhielt sich still gegenueber meinem Rat. 29.22 Hatte ich geredet, so sagte man nichts mehr [dagegen], und auf sie traeufelte meine Rede. 29.23 Und sie warteten auf mich wie auf Regen und sperrten ihren Mund auf [wie] nach Spaetregen. 29.24 Laechelte ich denen zu, die kein Vertrauen hatten, dann nahmen sie das Leuchten meines Gesichts auf. 29.25 Ich waehlte fuer sie den Weg aus und sass als Haupt und thronte wie ein Koenig unter der Kriegsschar wie einer, der Trauernde troestet. Sein jetziges Elend, Verachtung durch die Menschen, Gottes feindliche Gesinnung - Berechtigung zur Klage. \30\ 30.1 Jetzt aber lachen sie ueber mich, die juenger sind als ich an Jahren, bei denen ich es abgelehnt haette, ihre Vaeter den Hunden meiner Herde beizugesellen. 30.2 Wozu sollte mir auch die Kraft ihrer Haende [dienen]? Die Ruestigkeit ist bei ihnen [jedoch] verloren. 30.3 Durch Mangel und Hunger unfruchtbar - sie, die die [Wurzeln der] Wueste abnagen - sind sie Menschen der Oede und Veroedung [geworden], 30.4 sie, die Salzkraut pfluecken am Gestraeuch und deren Brot die Ginsterwurzel ist. 30.5 Aus der Gemeinschaft werden sie vertrieben. Man schreit ueber sie wie ueber den Dieb. 30.6 Am Abhang der Bachtaeler muessen sie wohnen, in Erdloechern und Felsen[hoehlen]. 30.7 Zwischen Straeuchern schreien sie, unter Unkraut finden sie sich zusammen. 30.8 Gottloses Volk, ja, Gesindel ohne Namen, sind sie aus dem Land hinausgepeitscht worden. 30.9 Und nun bin ich ihr Spottlied geworden, ich wurde fuer sie zum Gerede. 30.10 Sie verabscheuen mich, haben sich von mir entfernt, und nicht mit Speichel fuer mein Gesicht gespart. 30.11 Denn er hat meine Bogensehne geloest und mich gedemuetigt, so dass sie vor mir den Zuegel schiessen lassen. 30.12 Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut. Sie stossen meine Fuesse weg und schuetten gegen mich ihre Unheilsdaemme auf. 30.13 Sie reissen meinen Pfad auf, helfen zu meinem Untergang, und niemand haelt sie dabei auf. 30.14 Wie durch eine breite Bresche kommen sie, unter Krachen waelzen sie sich heran. - 30.15 Ploetzlicher Schrecken hat sich gegen mich gewandt, er jagt wie der Wind meiner Wuerde nach; und wie eine Wolke ist meine Rettung voruebergezogen. 30.16 Und nun zerfliesst in mir meine Seele, die Tage des Elends packen mich. 30.17 Nachts bohrt es mir meine Knochen aus, und die an mir nagenden [Schmerzen] ruhen nicht. 30.18 Mit gewaltiger Kraft packt er mein Gewand, wie der Kragen meines Leibrocks schnuert er mich ein. 30.19 Er hat mich in den Dreck geworfen, so dass ich dem Staub und der Asche gleich geworden bin. 30.20 Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht. Ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich. 30.21 In einen Grausamen verwandelst du dich mir, mit der Staerke deiner Hand feindest du mich an. 30.22 Du hebst mich auf den Wind, du laesst mich [auf ihm] reiten und mich zergehen im Krachen [des Gewitters]. 30.23 Denn ich habe es erkannt, zum Tod fuehrst du mich zurueck und in das Versammlungshaus aller Lebendigen. 30.24 Doch streckt man unter Truemmern nicht die Hand [nach Rettung] aus, oder [erhebt man] bei seinem Untergang [nicht] ein Hilfegeschrei deswegen? 30.25 Oder weinte ich nicht ueber den, der harte Tage hatte, hatte meine Seele mit dem Armen [denn kein] Mitgefuehl? 30.26 Ja, Gutes erwartete ich, und es kam Boeses. Und ich harrte auf Licht, und es kam Dunkelheit. 30.27 Meine Eingeweide sind zum Sieden gebracht und haben keine Ruhe. Tage des Elends sind mir entgegengetreten. 30.28 Trauernd gehe ich einher ohne Sonne. Ich stehe auf in der Versammlung [und] schreie um Hilfe. 30.29 Ich bin ein Bruder geworden den Schakalen und ein Gefaehrte den Straussenhennen. 30.30 Meine Haut ist schwarz geworden [und loest sich] von mir ab, und mein Gebein brennt vor [Fieber]hitze. 30.31 Und so ist meine Zither zur Trauerklage geworden und meine Floete zur Stimme der Weinenden. Sein unstraefliches Verhalten gegen Gott und Menschen - Bereitschaft mit Gott zu rechten. \31\ 31.1 Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie haette ich da auf eine Jungfrau [luestern] blicken sollen? 31.2 Denn was waere [dafuer] die Zuteilung von Gott droben gewesen und das Erbteil vom Allmaechtigen in den Hoehen? 31.3 Ist nicht Verderben fuer den Uebeltaeter [bestimmt] und Missgeschick fuer die, die Unrecht tun? 31.4 Sieht er nicht meine Wege und zaehlt alle meine Schritte? 31.5 Wenn ich mit Gehaltlosem umgegangen bin und mein Fuss zum Betrug geeilt ist, - 31.6 er soll mich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen, so wird Gott meine Rechtschaffenheit erkennen! 31.7 Wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist und an meinen Haenden ein Makel klebt, 31.8 dann moege ich saeen und ein anderer essen, und meine Sproesslinge moegen entwurzelt werden! 31.9 Wenn mein Herz sich wegen einer Frau hat betoeren lassen und ich an der Tuer meines Naechsten gelauert habe, 31.10 [dann] soll meine Frau fuer einen anderen mahlen, und andere moegen ueber ihr niederknien! 31.11 Denn das waere eine Schandtat und das eine Schuld, die vor die Richter gehoert. 31.12 Ja, ein Feuer waere es, das bis zum Untergang fraesse und meinen ganzen Ertrag entwurzeln wuerde. 31.13 Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir, 31.14 was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhoebe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern? 31.15 Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, [auch] ihn gemacht, und hat nicht einer im Mutterschoss uns bereitet? 31.16 Wenn ich Geringen einen Wunsch verweigert habe, die Augen der Witwe erloeschen liess 31.17 und meinen Bissen alleine ass, so dass die Waise nichts [mehr] davon essen konnte - 31.18 ist sie doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen wie [bei] einem Vater, und wie eine Schwester habe ich sie geleitet -, 31.19 wenn ich [ruhig] zusah, wie einer ohne Kleidung umherirrte und der Arme keine Decke hatte, 31.20 wenn seine Lenden mich nicht segneten und er sich von der Wolle meiner Laemmer nicht waermen durfte, 31.21 wenn ich [drohend] meine Hand gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor meinen Beistand sah, 31.22 dann soll mir meine Schulter vom Nacken fallen, und mein Arm soll vom Gelenk abbrechen! 31.23 Denn schrecklich waere mir das Verderben Gottes, und seiner Hoheit koennte ich nicht standhalten. 31.24 Wenn ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum feinen Gold gesagt habe: Du meine Hoffnung! 31.25 Wenn ich mich freute, dass mein Vermoegen so umfangreich war und dass meine Hand Gewaltiges erreicht hatte! 31.26 Wenn ich das Licht [der Sonne] sah, wie sie es leuchten liess, und den Mond, wie er praechtig daherzog, 31.27 und mein Herz sich [dann] im Geheimen betoeren liess und ich Kusshaende warf! 31.28 Auch das ist Schuld, die vor den Richter gehoert! Ich haette ja Gott droben verleugnet. 31.29 Wenn ich mich freute ueber den Untergang meines Hassers und aufjauchzte, als Unglueck ihn traf! 31.30 Nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt zu suendigen, mit einem Fluch dessen Seele zu fordern. 31.31 Wenn die Maenner in meinem Zelt nicht bezeugt haben: Wer waere wohl nicht von seinem Fleisch satt geworden! 31.32 Der Fremde musste nicht im Freien uebernachten, ich oeffnete dem Wanderer meine Tuer. 31.33 Wenn ich wie Adam meine Vergehen zugedeckt habe, um meine Schuld in meiner Brust zu verbergen, 31.34 weil ich etwa erschrocken gewesen waere [vor] der grossen Menge und die Verachtung der Sippen mich niedergeschmettert haette, so dass ich mich still verhalten haette, nicht zur Tuere hinausgegangen waere! 31.35 Ach haette ich doch einen, der auf mich hoerte, - hier ist meine Unterschrift! Der Allmaechtige antworte mir! [Wo ist] die [Klage]schrift, die mein Rechtsgegner geschrieben hat? 31.36 Wahrlich, ich wuerde sie auf meine Schulter heben, sie mir um [den Kopf] winden als Kranz. 31.37 Ich wuerde ihm ueber die Zahl meiner Schritte Auskunft geben, wie ein Fuerst wuerde ich ihm nahen. 31.38 Wenn gegen mich mein Ackerboden Anklage erhob und seine Furchen miteinander weinten, 31.39 wenn ich seinen Ertrag, ohne zu bezahlen, verzehrt habe und die Seele seiner Besitzer zum Keuchen brachte, 31.40 [dann] soll statt Weizen Dorngestruepp hervorkommen und anstelle von Gerste Unkraut! Zu Ende sind die Worte Hiobs. Erste Rede des Elihu: Bisherige Zurueckhaltung und Unparteilichkeit - Aufforderung an Hiob zur Stellungnahme. \32\ 32.1 Und jene drei Maenner hoerten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war. 32.2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, von der Sippe Ram. Gegen Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenueber im Recht betrachtete. 32.3 Und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort gefunden und Hiob [doch] fuer schuldig erklaert hatten. 32.4 Elihu aber hatte sich Hiob gegenueber zurueckgehalten mit Reden, weil jene die aelteren an Jahren waren als er. 32.5 Und als Elihu sah, dass keine Antwort [mehr] in dem Mund der drei Maenner war, da entbrannte sein Zorn. 32.6 Und Elihu, der Sohn des Barachel, der Busiter, hob an und sagte: Ich bin der Juengste an Jahren, und ihr seid Greise. Darum hatte ich Angst und fuerchtete mich, euch mein Wissen zu verkuenden. 32.7 Ich sagte [mir]: Mag [erst] das Alter reden, soll die Menge der Jahre Weisheit erkennen lassen! 32.8 Jedoch - es ist der Geist im Menschen und der Atem des Allmaechtigen, der sie verstaendig werden laesst. 32.9 Nicht [nur] die Betagten sind die Weisen, noch verstehen [stets] die Alten, was recht ist. 32.10 Darum sage ich: Hoert mir zu! Auch ich will mein Wissen verkuenden. 32.11 Siehe, ich wartete auf eure Worte, horchte auf eure einsichtigen [Reden], bis ihr [die rechten] Worte ausfindig gemacht haettet. 32.12 Und ich wandte euch meine Aufmerksamkeit zu, doch siehe, keiner war da, der Hiob widerlegt haette, [keiner] von euch, der seine Worte erwidert haette. 32.13 Dass ihr [aber ja] nicht sagt: Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen, nicht ein Mensch! 32.14 Er hat ja nicht an mich [seine] Worte gerichtet, und mit euren Worten werde ich ihm nicht erwidern. - 32.15 Sie sind bestuerzt, sie antworten nicht mehr, die Worte lassen sie im Stich. 32.16 Soll ich da warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen [und] nicht mehr antworten? 32.17 Auch ich will meinerseits mein Teil erwidern, auch ich will mein Wissen verkuenden. 32.18 Denn erfuellt bin ich mit Worten; der Geist in meinem Innern bedraengt mich. 32.19 Siehe, mein Inneres ist wie [junger] Wein, der nicht geoeffnet ist; gleich neu [gefuellten] Schlaeuchen will es bersten. 32.20 Ich muss reden, damit ich Luft bekomme, ich will meine Lippen auftun und antworten. 32.21 Fuer keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln! 32.22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln ; sonst wuerde mein Schoepfer mich [wohl] bald dahinraffen. \33\ 33.1 Du aber, Hiob, hoere doch meine Reden, und all meine Worte nimm zu Ohren! 33.2 Sieh doch, ich habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge redet in meinem Gaumen. 33.3 Geradheit meines Herzens - [das] sind meine Worte, und lauter kuenden meine Lippen Erkenntnis. 33.4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmaechtigen belebt mich. 33.5 Wenn du kannst, gib mir Antwort, bring [sie] vor, stelle dich vor mich hin! 33.6 Siehe, ich bin vor Gott soviel wie du, vom Lehm [nur] abgekniffen bin auch ich. 33.7 Siehe, Angst vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, und mein Draengen wird nicht schwer auf dir lasten. Abwehr der Anklagen Hiobs gegen Gott - Gottes Zucht zum Heil der Seele - Aufforderung zur Stellungnahme oder zum Zuhoeren. 33.8 Du sagtest doch vor meinen Ohren - und den Laut [deiner] Worte hoere ich [noch] -: 33.9 Lauter bin ich, ohne ein Vergehen. Rein bin ich und habe keine Schuld. 33.10 Siehe, er erfindet Anlaesse zum Widerstand gegen mich, er haelt mich fuer seinen Feind. 33.11 Er legt meine Fuesse in den Block, ueberwacht alle meine Pfade. - 33.12 Siehe, darin bist du nicht im Recht, antworte ich dir; denn Gott ist groesser als ein Mensch. 33.13 Warum rechtest du mit ihm, weil er auf all seine Worte keine Antwort gibt? 33.14 Doch auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite, und man wird es nicht gewahr. 33.15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen faellt, im Schlummer auf dem Lager, 33.16 dann oeffnet er das Ohr der Menschen und bestaetigt die Warnung fuer sie, 33.17 um den Menschen von [seinem] Tun abzuwenden und den Hochmut vom Mann abzuhauen, 33.18 um seine Seele zurueckzuhalten von der Grube und sein Leben davon, in den Spiess zu rennen. 33.19 Auch wird er gezuechtigt durch Schmerzen auf seinem Lager, und ununterbrochen [waehrt] der Streit in seinen Gebeinen. 33.20 Und sein Leben verabscheut das Brot und seine Seele die Lieblingsspeise. 33.21 Sein Fleisch vergeht, ist unansehnlich, und fleischlos sind seine Knochen, die [sonst] nicht zu sehen waren. 33.22 Und seine Seele naehert sich der Grube und sein Leben den Todesboten. 33.23 Wenn er da einen Engel bei sich hat, einen Mittler, einen von den Tausend, der dem Menschen seine Pflicht mitteilen soll, 33.24 so wird der sich ueber ihn erbarmen und sprechen: Befreie ihn, damit er nicht in die Grube hinabfaehrt! Ich habe Loesegeld [fuer ihn] gefunden. 33.25 Sein Fleisch wird frischer sein als in der Jugendkraft; er wird zurueckkehren zu den Tagen seiner Jugend. 33.26 Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnaedig annehmen, und er darf sein Angesicht schauen mit Jubel; und Gott wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurueckgeben. 33.27 Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesuendigt und das Rechte verkehrt, und er hat mir nicht vergolten. 33.28 Er hat meine Seele erloest vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen. 33.29 Siehe, das alles tut Gott zweimal, dreimal mit dem Mann, 33.30 um seine Seele von der Grube zurueckzuholen, damit er vom Licht des Lebens erleuchtet werde. 33.31 Merke auf, Hiob, hoere mir zu! Schweige, und ich will reden! 33.32 Wenn du Worte hast, erwidere mir [etwas]! Rede nur, denn ich wollte dir gern recht geben! 33.33 Wenn [aber] nicht, hoere du mir zu! Schweige, und ich werde dich Weisheit lehren! Zweite Rede des Elihu: Gegen Hiobs Reden ueber die Ungerechtigkeit Gottes - Keine Rechtsbeugung durch den Allmaechtigen. \34\ 34.1 Und Elihu erhob [seine Stimme] und sagte: 34.2 Hoert, ihr Weisen, meine Worte und ihr Kundigen, gebt mir Gehoer! 34.3 Denn das Ohr prueft die Worte, und der Gaumen kostet die Speise. 34.4 Lasst uns nun pruefen, was recht ist, lasst uns untereinander erkennen, was gut ist! 34.5 Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen. 34.6 Obwohl ich im Recht bin, soll ich ein Luegner sein. Mein Geschick ist unheilbar, ohne dass ich irgend etwas verbrochen haette. - 34.7 Wer ist ein Mann wie Hiob, der Spott[worte] wie Wasser trinkt 34.8 und in Gemeinschaft mit denen unterwegs ist, die Unrecht tun, und mit gottlosen Menschen umgeht? 34.9 Denn er hat [selbst] gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, dass er sich mit Gott befreundet! 34.10 Darum, ihr Maenner mit Verstand, hoert mir zu! Fern sei es von Gott, gottlos zu handeln, und vom Allmaechtigen, Unrecht zu tun! 34.11 Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach eines jeden Weg laesst er es ihn finden. 34.12 Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gottlos, und der Allmaechtige beugt das Recht nicht. 34.13 Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt? 34.14 Wenn er sein Herz [nur] auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Atem zu sich zurueckzoege, 34.15 so wuerde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staub zurueckkehren. 34.16 Und wenn du einsichtig bist, hoere dies, schenke der Stimme meiner Worte Gehoer! 34.17 Kann denn einer, der das Recht hasst, die Zuegel fuehren? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen fuer schuldig erklaeren, ihn, 34.18 der zu einem Koenig sagt `du Ruchloser', und `du Gottloser' zu den Edlen? 34.19 Der fuer die Obersten nicht Partei ergreift und den Vornehmen nicht vor dem Geringen beruecksichtigt? Denn das Werk seiner Haende sind sie alle. 34.20 In einem Augenblick sterben sie und mitten in der Nacht. Ein Volk wird in Aufruhr versetzt, und sie vergehen. Und er beseitigt den Gewalthaber ohne menschliches Zutun. 34.21 Denn seine Augen [wachen] ueber den Wegen des Menschen, und all seine Schritte sieht er. 34.22 Da ist keine Dunkelheit und keine Finsternis, worin sich die Uebeltaeter verbergen koennten. 34.23 Denn er setzt dem Menschen keine Frist fest, zu Gott vor Gericht zu kommen. 34.24 Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle. 34.25 Daher achtet er auf ihre Taten und stuerzt sie um ueber Nacht, dass sie zermalmt daliegen. 34.26 Wie Gottlose schlaegt er sie da, wo alle es sehen, 34.27 deshalb, weil sie von seiner Nachfolge abgewichen sind und all seine Wege nicht bedacht haben, 34.28 so dass sie das Hilfegeschrei des Geringen zu ihm hinaufdringen liessen und er das Hilfegeschrei der Elenden hoerte. 34.29 Verhaelt er sich ruhig, wer darf ihn fuer schuldig erklaeren? Verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn wahrnehmen? Sowohl ueber einer [ganzen] Nation als auch zugleich ueber dem einzelnen [wacht er], 34.30 damit nicht ruchlose Menschen Koenige seien, dem Volk zu Fallstricken. 34.31 Soll Gott dir etwa sagen: Ich habe mich geirrt, [doch] ich will nicht [mehr] boese handeln; 34.32 was ich nicht sehe, lehre du mich; wenn ich Unrecht veruebt habe, will ich es nicht wieder tun? - 34.33 Soll nach deinem Sinn er es vergelten, da du [sein Urteil] ja verwirfst? So musst du ja waehlen, und nicht ich. Was du erkannt hast, sprich aus! 34.34 Maenner mit Verstand werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhoert: 34.35 Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht. 34.36 Wohlan, Hiob werde fort und fort geprueft wegen seiner Einwaende nach [der Art von] Maennern des Unheils! 34.37 Denn er fuegt seiner Suende Treubruch hinzu, in unserer Gegenwart klatscht er [sich Beifall] und macht seine Worte gegen Gott zahlreich. Dritte Rede des Elihu: Bedeutung des Tuns des Menschen - Keine Erhoerung bei Gott bei Mangel an Gottesfurcht. \35\ 35.1 Und Elihu erhob [seine Stimme] und sagte: 35.2 Haeltst du dies fuer Recht, nennst du [das] `meine Gerechtigkeit vor Gott', 35.3 wenn du fragst, was sie dir nuetzt: `Was hilft es mir, dass ich nicht suendige?' - 35.4 Ich will mit Worten dir erwidern und deinen Gefaehrten bei dir. 35.5 Blicke zum Himmel und sieh und schaue die Wolken an! Sie sind hoeher als du. 35.6 Wenn du suendigst, was kannst du ihm [damit] antun? Werden zahlreich deine Verbrechen, was kannst du ihm zufuegen? 35.7 Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfaengt er aus deiner Hand? 35.8 Den Mann, dir gleich, [trifft] deine Gottlosigkeit und das Menschenkind deine Gerechtigkeit. 35.9 Wegen der Menge der Unterdrueckung erhebt man Klagegeschrei. Man ruft um Hilfe wegen der Gewalttaetigkeit der Grossen. 35.10 Aber man sagt nicht: Wo ist Gott, mein Schoepfer, der Lobgesaenge gibt in der Nacht, 35.11 der uns mehr als die Tiere der Erde belehrt und uns weiser macht als die Voegel des Himmels? 35.12 Dort schreien sie - doch er antwortet nicht - wegen des Uebermutes der Boesen. 35.13 Ja, vergebens! Gott hoert nicht, und der Allmaechtige sieht es nicht an. 35.14 Nun gar, wenn du sagst: du kannst ihn nicht sehen! Der Rechtsfall [liegt] ihm vor, so warte auf ihn! 35.15 Und nun, weil sein Zorn [noch] nicht heimgesucht hat und er sich nicht so sehr um Albernheiten kuemmert, 35.16 reisst Hiob fuer Nichtiges seinen Mund auf, macht ohne Erkenntnis viel Worte. Vierte Rede des Elihu: Durch Leiden zu Selbsterkenntnis und Gehorsam - Mahnung an Hiob zur Anerkennung von Gottes Tun. \36\ 36.1 Und Elihu fuhr fort und sagte: 36.2 Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir kuenden! Denn mehr noch habe ich fuer Gott zu sagen. 36.3 Ich will mein Wissen von weither holen und meinem Schoepfer Gerechtigkeit geben. 36.4 Ja wahrlich, meine Worte sind keine Luege; ein [Mann] mit vollkommenem Wissen [steht] vor dir. 36.5 Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden; er ist gewaltig an Kraft des Herzens. 36.6 Er erhaelt den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er [wieder] her. 36.7 Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Koenigen auf dem Thron, da laesst er sie immerdar sitzen, so dass sie erhaben sind. 36.8 Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind, 36.9 dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen, dass sie sich ueberheblich gebaerdeten, 36.10 und er oeffnet ihr Ohr fuer Zucht und sagt [ihnen], dass sie umkehren sollen vom Unrecht. 36.11 Wenn sie hoeren und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glueck und ihre Jahre in Annehmlichkeiten. 36.12 Wenn sie aber nicht hoeren, rennen sie in den Spiess und verscheiden ohne Erkenntnis. 36.13 Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt. 36.14 Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben im Juenglingsalter. 36.15 Den Elenden errettet er in seinem Elend und oeffnet durch Bedraengnis sein Ohr. 36.16 Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett. 36.17 Bist du aber mit dem Urteil ueber den Gottlosen erfuellt, werden Urteil und Rechtsspruch [dich] ergreifen. 36.18 Ja, dass [deine] Erregung dich nur nicht zum Hoehnen anstiftet und die Groesse des Loesegeldes dich nicht verleitet! 36.19 Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen und alle Kraftanstrengungen? 36.20 Lechze nicht nach der Nacht, [danach], dass [ganze] Voelker auffahren an ihrer Stelle! 36.21 Huete dich, wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend [bereits] vorgezogen. 36.22 Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? 36.23 Wer koennte ihm seinen Weg vorschreiben, und wer duerfte sagen: Du hast unrecht getan? 36.24 Denke daran, dass du sein Werk preist, das Menschen besingen! 36.25 Alle Menschen schauen es [staunend] an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne. Offenbarung von Gottes Majestaet in der Natur - Mahnung zur Demuetigung vor Gott. 36.26 Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. 36.27 Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel [wieder herab] als Regen, 36.28 den die Wolken niederrieseln [und] traeufeln auf die vielen Menschen. 36.29 Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewoelks verstuende, das Donnerkrachen seines Zeltes! 36.30 Siehe, er breitet darueber sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er. 36.31 Ja, in den Wolken richtet er die Voelker, gibt Nahrung im Ueberfluss. 36.32 Seine Haende umhuellt er mit dem Blitzstrahl und entbietet ihn gegen [den], auf den er [ihn] treffen lassen will. 36.33 Es kuendigt ihn sein Rollen an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern laesst. \37\ 37.1 Ja, darueber erbebt mein Herz und faehrt auf von seiner Stelle. 37.2 Hoert, hoert das Toben seiner Stimme und das Grollen, das aus seinem Mund hervorgeht! 37.3 Unter dem ganzen Himmel laesst er es los und seinen Blitz bis zu den Enden der Erde. 37.4 Nach ihm bruellt der Donner, er laesst es mit seiner erhabenen Stimme donnern. Und er haelt die Blitze nicht zurueck, wenn seine Stimme sich hoeren laesst. 37.5 Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar. Er tut [so] grosse Dinge, und wir erkennen es nicht. 37.6 Denn zum Schnee spricht er: Fall zur Erde! - und [so auch] zum Regenguss und zu seinen gewaltigen Regenguessen. 37.7 Auf die Hand eines jeden Menschen setzt er [sein] Siegel, damit alle Menschen sein Werk erkennen. 37.8 Und das Wild geht in sein Versteck und legt sich auf seinen Lagern nieder. 37.9 Aus der Kammer kommt Sturm hervor und aus den Nordwinden Kaelte. 37.10 Durch den Atem Gottes gibt es Eis, und die Weite des Wassers [liegt] in Enge. 37.11 Auch mit Nass belastet er die Wolke, streut [weit] umher sein lichtes Gewoelk. 37.12 Und das [zieht] ringsumher, sich hin und her wendend nach seiner klugen Steuerung, um auszufuehren alles, was er ihnen gebietet, ueber der Flaeche des Erdkreises. 37.13 Sei es zur Zuechtigung, sei es fuer seine Erde, sei es zur Gnade, er laesst sie es finden. 37.14 Nimm dieses zu Ohren, Hiob! Steh still und achte auf die Wundertaten Gottes! 37.15 Erkennst du es, wenn Gott ihnen Auftrag gibt und leuchten laesst das Licht seines Gewoelks? 37.16 Erkennst du das Schweben der Wolke, die Wunderwerke dessen, der an Erkenntnis vollkommen ist? 37.17 Du, dessen Kleider heiss werden, wenn das Land wegen des Suedwindes [traege] ruht, 37.18 kannst du gleich ihm die Wolkendecke ausbreiten, die fest ist wie ein gegossener Spiegel? 37.19 Lass uns wissen, was wir ihm sagen sollen! Nichts koennen wir vorbringen vor Finsternis. 37.20 Soll ihm gemeldet werden, dass ich rede? Oder muss man es [ihm erst] sagen, dass [etwas] mitgeteilt wird? 37.21 Und jetzt sieht man das Licht nicht, das durch die Wolken verdunkelt ist; aber ein Wind faehrt daher und fegt den Himmel rein. 37.22 Aus dem Norden kommt ein goldener Schein, um Gott ist furchtbare Hoheit. 37.23 Den Allmaechtigen - ihn erreichen wir nicht, den Erhabenen an Kraft. Und das Recht und die Fuelle der Gerechtigkeit beugt er nicht. 37.24 Darum fuerchten ihn die Menschen; er sieht all die Weisheitskundigen nicht an. Erste Rede Gottes: Fragen nach dem Urheber der Schoepfung, der leblosen und belebten Natur. \38\ 38.1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: 38.2 Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? 38.3 Guerte doch wie ein Mann deine Lenden! Dann will ich dich fragen, und du sollst mich belehren! 38.4 Wo warst du, als ich die Erde gruendete? Teile es mit, wenn du Einsicht kennst! 38.5 Wer hat ihre Masse bestimmt, wenn du es kennst? Oder wer hat ueber ihr die Messschnur ausgespannt? 38.6 Worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, 38.7 als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Soehne Gottes jauchzten? 38.8 Wer hat das Meer mit Tueren verschlossen, als es hervorbrach, dem Mutterschoss entquoll, 38.9 als ich Gewoelk zu seinem Gewand machte und Wolkendunkel zu seinen Windeln 38.10 und ich ihm meine Grenze zog und Riegel und Tueren einsetzte 38.11 und sprach: Bis hierher kommst du und nicht weiter, und hier soll aufhoeren der Stolz deiner Wellen? 38.12 Hast du einmal in deinem Leben dem Morgen geboten? Hast du die Morgenroete ihre Staette wissen lassen, 38.13 damit sie die Enden der Erde erfasse, so dass die Gottlosen von ihr abgeschuettelt werden? 38.14 Sie verwandelt sich wie Siegelton, und alles steht da wie ein Kleid; 38.15 und den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen. 38.16 Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und hast du den Urgrund der Tiefe durchwandelt? 38.17 Sind dir die Tore des Todes aufgedeckt worden, und hast du die Tore der Finsternis gesehen? 38.18 Hast du auf die Breiten der Erde geachtet? Teile es [mir] mit, wenn du das alles erkannt hast! 38.19 Wo ist denn der Weg dahin, wo das Licht wohnt? Und die Finsternis - wo ist denn ihre Staette, 38.20 so dass du sie in ihr Gebiet bringen koenntest und dass dir die Pfade zu ihrem Haus bekannt waeren? 38.21 Du hast es [ja] erkannt, denn damals warst du [schon] geboren, und die Zahl deiner Tage ist gross! 38.22 Bist du bis zu den Vorraeten des Schnees gekommen, und hast du die Vorraete des Hagels gesehen, 38.23 die ich aufgespart habe fuer die Zeit der Not, fuer den Tag des Kampfes und der Schlacht? 38.24 Wo denn ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt, der Ostwind sich ueber die Erde zerstreut? 38.25 Wer furchte der Regenflut einen Wassergraben und einen Weg der donnernden Gewitterwolke, 38.26 um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf die Wueste, in der kein Mensch ist, 38.27 um zu saettigen die Oede und Veroedung und um hervorspriessen zu lassen die Triebe des frischen Grases? 38.28 Hat der Regen einen Vater, oder wer hat die Tautropfen gezeugt? 38.29 Aus wessen Schoss kam das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer hat ihn geboren, 38.30 wenn sich das Wasser wie in einem Stein versteckt haelt und die Flaeche der Tiefe fest gefuegt ist? 38.31 Knuepfst du die Baender des Siebengestirns, oder loest du die Fesseln des Orion? 38.32 Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Grossen Baeren leiten samt seinen Jungen? 38.33 Hast du die Ordnungen des Himmels erkannt, oder bestimmst du seine Herrschaft auf der Erde? 38.34 Erhebst du deine Stimme zum Gewoelk, so dass der Schwall des Wassers dich bedeckt? 38.35 Entsendest du Blitze, so dass sie hinfahren und zu dir sagen: Hier sind wir? 38.36 Wer hat Weisheit in den Ibis gelegt, oder wer hat dem Hahn Verstand gegeben? 38.37 Wer kann in Weisheit die Wolken zaehlen, und die Kruege des Himmels - wer kippt sie um, 38.38 wenn das Erdreich hart wird wie gegossenes Metall und die Schollen aneinanderkleben? 38.39 Erjagst du fuer die Loewin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Loewen, 38.40 wenn sie sich auf [ihren] Lagern ducken, im Dickicht auf der Lauer sitzen? 38.41 Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, wenn seine Jungen zu Gott schreien, umherirren ohne Nahrung? \39\ 39.1 Kennst du die Wurfzeit der Steinboecke? Beobachtest du das Kreissen der Hirschkuehe? 39.2 Zaehlst du die Monate, die sie erfuellen muessen, und kennst du die Zeit ihres Werfens? 39.3 Sie kauern sich, lassen ihre Jungen durchbrechen, entledigen sich ihrer Wehen. 39.4 Ihre Kinder werden stark, wachsen auf im Freien; sie ziehen hinaus und kehren nicht [mehr] zu ihnen zurueck. 39.5 Wer hat den Wildesel frei laufen lassen, und wer hat die Fesseln des Wildlings geloest, 39.6 dem ich die Steppe zur Behausung machte und zu seiner Wohnung das salzige Land? 39.7 Er lacht ueber das Getuemmel der Stadt, das Geschrei des Treibers hoert er nicht. 39.8 Was er auf den Bergen erspaeht, ist seine Weide, und allem Gruenen spuert er nach. 39.9 Wird der Bueffel dir dienen wollen, oder wird er an deiner Krippe uebernachten? 39.10 Haeltst du den Bueffel in der Furche an seinem Seil, oder wird er die Talgruende hinter dir her eggen? 39.11 Traust du ihm, weil seine Kraft so gross ist, und ueberlaesst du ihm deine Arbeit? 39.12 Kannst du dich auf ihn verlassen, dass er dein Korn heimbringt und [das Getreide fuer] deine Tenne einsammelt? 39.13 Munter schwingt sich der Fluegel der Straussenhenne - ist es die Schwinge des Storches oder des Falken? 39.14 Denn sie ueberlaesst ihre Eier der Erde und laesst sie auf dem Staub warm werden. 39.15 Und sie vergisst, dass ein Fuss sie zerdruecken und das Wild des Feldes sie zertreten kann. 39.16 Sie behandelt ihre Jungen hart, als gehoerten sie ihr nicht. War ihre Muehe umsonst, es erschuettert sie nicht. 39.17 Denn Gott liess sie die Weisheit vergessen und gab ihr keinen Anteil an der Einsicht. 39.18 Wenn sie dann aber in die Hoehe schnellt, lacht sie ueber das Ross und seinen Reiter. 39.19 Gibst du dem Ross die Kraft, bekleidest du seinen Hals mit einer Maehne? 39.20 Bringst du es zum Springen wie die Heuschrecke? Schrecklich ist sein hoheitsvolles Schnauben. 39.21 Es scharrt in der Ebene und freut sich an [seiner] Kraft; es zieht aus, den Waffen entgegen. 39.22 Es lacht ueber die Furcht und erschrickt nicht und kehrt vor dem Schwert nicht um. 39.23 Ueber ihm klirrt der Koecher, die Klinge von Speer und Krummschwert. 39.24 Mit Ungestuem und Erregung schluerft es den Boden und laesst sich nicht halten, wenn das Horn ertoent. 39.25 Sooft das Horn erklingt, ruft es: Hui! Und [schon] von weitem wittert es die Schlacht, das Laermen der Obersten und das Kriegsgeschrei. 39.26 Schwingt sich kraft deiner Einsicht der Habicht empor, breitet seine Fluegel aus fuer den Suedwind? 39.27 Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Geier so hoch und baut in der Hoehe sein Nest? 39.28 Den Fels bewohnt er und horstet [dort] auf der Felsenzacke und der Bergfeste. 39.29 Von dort aus erspaeht er Nahrung, in die Ferne blicken seine Augen. 39.30 Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene sind, da ist er. Hiobs Antwort: Einsichtige Zuruecknahme der Anklagen gegen Gott. \40\ 40.1 Und der HERR antwortete dem Hiob und sprach: 40.2 Mit dem Allmaechtigen will der Tadler rechten? Der da Gott zurechtweist, er antworte darauf! 40.3 Da antwortete Hiob dem HERRN und sagte: 40.4 Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. 40.5 Einmal habe ich geredet, und ich will nicht [mehr] antworten; und zweimal, und ich will es nicht wieder tun. Zweite Rede Gottes: Beweis der Macht Gottes durch Bestrafung der Hochmuetigen - Seine Gewalt ueber den Behemot und den Leviatan. 40.6 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: 40.7 Guerte doch wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen, und du sollst mich belehren! 40.8 Willst du etwa mein Recht zerbrechen, mich fuer schuldig erklaeren, damit du gerecht dastehst? 40.9 Oder hast du einen Arm wie Gott, und donnerst du mit einer Stimme wie er? 40.10 Schmuecke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, in Majestaet und Pracht kleide dich! 40.11 Streue die Ausbrueche deines Zornes umher und schau alles Hochmuetige an und erniedrige es! 40.12 Schau alles Hochmuetige an, beuge es und tritt die Gottlosen nieder auf ihrer Stelle! 40.13 Verbirg sie allesamt im Staub, banne sie selbst an einen verborgenen Ort! 40.14 Dann werde auch ich dich preisen, weil deine Rechte dir zur Hilfe kommt. 40.15 Sieh doch den Behemot, den ich mit dir gemacht habe! Gras frisst er wie das Rind. 40.16 Sieh doch seine Kraft in seinen Lenden und seine Staerke in den Muskeln seines Bauches! 40.17 Er laesst seinen Schwanz gleich einer Zeder haengen, die Sehnen seiner Schenkel sind [dicht] geflochten. 40.18 Roehren aus Bronze sind seine Knochen und seine Gebeine wie Stangen aus Eisen. 40.19 Er ist der Anfang der Wege Gottes. Der ihn gemacht, hat [ihm] sein Schwert beschafft. 40.20 Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle Tiere des Feldes, die dort spielen. 40.21 Unter Lotosbueschen lagert er im Versteck von Rohr und Sumpf. 40.22 Die Lotosbuesche, sein Schatten, bedecken ihn; es umgeben ihn die Bachpappeln. 40.23 Siehe, der Strom schwillt maechtig an - er hastet nicht davon. Er fuehlt sich sicher, [selbst] wenn ein Jordan gegen sein Maul hervorbricht. 40.24 [Wer] kann ihm in seine Augen greifen, ihm in der Falle die Nase durchbohren? 40.25 Ziehst du den Leviatan mit der Angel herbei, und haeltst du mit dem Seil seine Zunge nieder? 40.26 Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen und mit einem Dorn seine Kinnlade durchbohren? 40.27 Wird er dich lange anflehen oder dir schmeichelnde Worte geben? 40.28 Wird er einen Bund mit dir schliessen, dass du ihn zum Knecht nimmst fuer ewig? 40.29 Willst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel und ihn fuer deine Maedchen anbinden? 40.30 Werden die Handelsgenossen um ihn feilschen, ihn verteilen unter die Kaufleute? 40.31 Kannst du seine Haut mit Spiessen spicken und seinen Kopf mit der Fischharpune? 40.32 Lege nur deine Hand an ihn! Denk an den Kampf! Du wirst es nicht noch einmal tun! \41\ 41.1 Siehe, die Hoffnung auf ihn erweist sich als truegerisch. Wird man nicht schon bei seinem Anblick niedergeworfen? 41.2 Niemand ist so tollkuehn, dass er ihn aufreizte. - Und wer ist es, der vor mir bestehen koennte? 41.3 Wer hat mir zuvor gegeben, dass ich ihm vergelten sollte? [Was] unter dem ganzen Himmel [ist], mir gehoert es! 41.4 Nicht schweigen will ich von seinen Gliedern und von seiner Kraftfuelle und von der Schoenheit seines Baues. 41.5 Wer deckte die Oberseite seines Gewandes auf? In sein Doppelgebiss, wer dringt da hinein? 41.6 Wer oeffnete die Tuerfluegel seines Gesichts? Rings um seine Zaehne [lauert] Schrecken. 41.7 Ein Stolz sind die Schuppenreihen, verschlossen und fest versiegelt. 41.8 Eins fuegt sich ans andere, und kein Hauch dringt dazwischen, 41.9 eins haftet am andern, sie greifen ineinander und trennen sich nicht. 41.10 Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenroete. 41.11 Aus seinem Rachen schiessen Fackeln, spruehen feurige Funken hervor. 41.12 Aus seinen Nuestern faehrt Rauch wie aus einem angefachten und gluehenden Kochtopf. 41.13 Sein Atem entzuendet Kohlen, und eine Flamme faehrt aus seinem Rachen. 41.14 In seinem Hals wohnt Staerke, und vor ihm huepft die Angst her. 41.15 Die Wampen seines Fleisches haften zusammen, sind ihm fest angegossen, unbeweglich. 41.16 Sein Herz ist fest wie Stein und fest wie der untere Muehlstein. 41.17 Vor seinem Erheben fuerchten sich Machthaber, vor Bestuerzung ziehen sie sich zurueck. 41.18 Trifft man ihn mit dem Schwert, es haelt nicht stand, noch Speer, noch Wurfspiess oder Harpune. 41.19 Er haelt Eisen fuer Stroh [und] Kupfer fuer faules Holz. 41.20 Der Pfeil kann ihn nicht vertreiben, Schleudersteine verwandeln sich fuer ihn in Stoppeln. 41.21 Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er lacht ueber den Aufprall des Krummschwertes. 41.22 Unter ihm sind Scherbenspitzen, auf dem Schlamm breitet er einen Dreschschlitten aus. 41.23 Er bringt die Meerestiefe zum Sieden wie einen Kochtopf, macht das Meer wie einen Salbentopf. 41.24 Hinter sich laesst er den Pfad hell werden, man haelt die Tiefe fuer graues Haar. 41.25 Auf Erden ist keiner ihm gleich, ihm, der zur Unerschrockenheit geschaffen ist. 41.26 Auf alles Hohe blickt er [herab]; er ist Koenig ueber alles stolze Wild. Hiobs Antwort: Anerkenntnis der Groesse Gottes und bussfertiger Widerruf seiner Anklagen. \42\ 42.1 Und Hiob antwortete dem HERRN und sagte: 42.2 Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan fuer dich unausfuehrbar ist. 42.3 `Wer ist es, der den Ratschluss verhuellt ohne Erkenntnis?' So habe ich denn [meine Meinung] mitgeteilt und verstand [doch] nichts, Dinge, die zu wunderbar fuer mich sind und die ich nicht kannte. 42.4 Hoere doch, und ich will reden! Ich will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen! 42.5 Vom Hoerensagen hatte ich von dir gehoert, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. 42.6 Darum verwerfe ich [mein Geschwaetz] und bereue in Staub und Asche. Verurteilung und Begnadigung der Freunde Hiobs - Hiobs Rechtfertigung. 42.7 Und es geschah, nachdem der HERR jene Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der HERR zu Elifas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde: Denn ihr habt ueber mich nicht Wahres geredet wie mein Knecht Hiob. 42.8 Und nun nehmt euch sieben Jungstiere und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und opfert ein Brandopfer fuer euch! Und Hiob, mein Knecht, soll fuer euch Fuerbitte tun. Nur ihn will ich annehmen, damit ich euch nicht Schimpfliches antue. Denn ihr habt ueber mich nicht Wahres geredet, wie mein Knecht Hiob. 42.9 Da gingen Elifas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, [und] Zofar, der Naamatiter, hin und taten es, wie der HERR zu ihnen geredet hatte. Und der HERR nahm Hiob an. Gottes Segen ueber Hiob. 42.10 Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der fuer seine Freunde Fuerbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. 42.11 Da kamen zu ihm all seine Brueder und all seine Schwestern und alle, die ihn frueher gekannt hatten. Und sie assen mit ihm Brot in seinem Haus, und sie bekundeten ihm ihre Teilnahme und troesteten ihn wegen all des Ungluecks, das der HERR ueber ihn gebracht hatte. Und sie gaben ihm jeder eine Kesita und jeder einen goldenen Ring. 42.12 Und der HERR segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang. Und er bekam vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Gespanne Rinder und tausend Eselinnen. 42.13 Und es wurden ihm sieben Soehne und drei Toechter [geboren]. 42.14 Und er gab der ersten den Namen Jemima und der zweiten den Namen Kezia und der dritten den Namen Keren-Happuch. 42.15 Und so schoene Frauen wie die Toechter Hiobs fand man im ganzen Land nicht. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil mitten unter ihren Bruedern. 42.16 Und Hiob lebte nach diesen [Ereignissen noch] 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Generationen. 42.17 Und Hiob starb, alt und der Tage satt. Die Psalmen. ERSTES BUCH. \1\ 1.1 Gluecklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Suender nicht betritt und nicht im Kreis der Spoetter sitzt, 1.2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und ueber sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! 1.3 Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbaechen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm. 1.4 Nicht so die Gottlosen; sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. 1.5 Darum bestehen Gottlose nicht im Gericht, noch Suender in der Gemeinde der Gerechten. 1.6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht. \2\ 2.1 Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Voelkerschaften? 2.2 Es treten auf Koenige der Erde, und Fuersten tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten: 2.3 `Lasst uns zerreissen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!' 2.4 Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ueber sie. 2.5 Dann spricht er sie an in seinem Zorn, in seiner Zornglut schreckt er sie: 2.6 `Habe doch ich meinen Koenig geweiht auf Zion, meinem heiligen Berg!' 2.7 Lasst mich die Anordnung des HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: `Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. 2.8 Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die Enden der Erde. 2.9 Mit eisernem Stab magst du sie zerschmettern, wie Toepfergeschirr sie zerschmeissen.' 2.10 Und nun, ihr Koenige, handelt verstaendig; lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! 2.11 Dienet dem HERRN mit Furcht, und jauchzt mit Zittern! 2.12 Kuesst den Sohn, dass er nicht zuerne und ihr umkommt auf dem Weg; denn leicht entbrennt sein Zorn. Gluecklich alle, die sich bei ihm bergen! \3\ 3.1 Ein Psalm. Von David. Als er vor seinem Sohn Absalom floh. 3.2 HERR! Wie zahlreich sind meine Bedraenger! Viele erheben sich gegen mich; 3.3 viele sagen von mir: Es gibt keine Rettung fuer ihn bei Gott! 3.4 Du aber, HERR, bist ein Schild um mich her, meine Ehre, und der mein Haupt emporhebt. 3.5 Mit meiner Stimme rufe ich zum HERRN, und er antwortet mir von seinem heiligen Berg. 3.6 Ich legte mich nieder und schlief; ich erwachte, denn der HERR stuetzt mich. 3.7 Ich fuerchte nicht Zehntausende Kriegsvolks, die ringsum mich belagern. 3.8 Steh auf, HERR! Rette mich, mein Gott! Denn du hast alle meine Feinde auf die Backe geschlagen; die Zaehne der Gottlosen hast du zerschmettert. 3.9 Bei dem HERRN ist die Rettung. Dein Segen komme auf dein Volk. .. \4\ 4.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von David. 4.2 Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit! In Bedraengnis hast du mir Raum gemacht; sei mir gnaedig und hoere mein Gebet! 4.3 Ihr Herrensoehne, wie lange [bleibt] meine Ehre zur Schande [verkehrt], werdet ihr Eitles lieben und Luege suchen? .. 4.4 Erkennt doch, dass der HERR einen Frommen fuer sich ausgesondert hat! Der HERR hoert, wenn ich zu ihm rufe. 4.5 Erbebt, aber suendigt nicht! Denkt nach in eurem Herzen auf eurem Lager, aber seid still! 4.6 Opfert Gerechtigkeitsopfer und vertraut auf den HERRN! 4.7 Viele sagen: Wer wird uns Gutes schauen lassen? Erhebe, HERR, ueber uns das Licht deines Angesichts! 4.8 Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als jenen zu der Zeit, da sie viel Korn und Most haben. 4.9 In Frieden werde ich, sobald ich liege, schlafen; denn du, HERR, laesst mich, [obschon] allein, in Sicherheit wohnen. \5\ 5.1 Dem Chorleiter. Zu Floeten. Ein Psalm. Von David. 5.2 Meine Worte nimm zu Ohren, HERR, merke auf mein Seufzen! 5.3 Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein Koenig und mein Gott; denn zu dir bete ich. 5.4 HERR, in der Fruehe wirst du meine Stimme hoeren. In der Fruehe rueste ich dir [ein Opfer] zu und spaehe aus. 5.5 Denn du bist nicht ein Gott, der an Gottlosigkeit Gefallen hat; bei dir darf ein Boeser nicht weilen. 5.6 Verblendete duerfen nicht vor deine Augen hintreten; du hassest alle, die Frevel tun. 5.7 Du laesst die Luegenredner verlorengehen; den Mann des Blutes und des Truges verabscheut der HERR. 5.8 Ich aber darf dank der Fuelle deiner Gnade eingehen in dein Haus; ich bete an zu deinem heiligen Tempel hin, in der Furcht vor dir. 5.9 HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; ebne vor mir deinen Weg. 5.10 Denn nichts Gewisses ist in ihrem Mund, ihr Inneres ist Verderben. Ein offenes Grab ist ihre Kehle, ihre Zunge glaetten sie. 5.11 Lass sie buessen, o Gott; moegen sie fallen um ihrer Plaene willen! Stosse sie hinweg wegen der Menge ihrer Vergehen, denn sie sind widerspenstig gegen dich gewesen. 5.12 Doch moegen sich freuen alle, die sich bei dir bergen, und jubeln allezeit. Du beschirmst sie, darum frohlocken in dir, die deinen Namen lieben. 5.13 Denn du segnest den Gerechten, HERR, wie mit einem Schild umringst du ihn mit Huld. \6\ 6.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Auf der Scheminith. Ein Psalm. Von David. 6.2 HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn, und zuechtige mich nicht in deinem Grimm! 6.3 Sei mir gnaedig, HERR, denn ich bin welk; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind bestuerzt. 6.4 Meine Seele ist tief bestuerzt. Aber du, HERR, bis wann -? 6.5 Kehre um, HERR, befreie meine Seele; rette mich um deiner Gnade willen! 6.6 Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; im Scheol, wer wird dich preisen? 6.7 Muede bin ich durch mein Seufzen; die ganze Nacht schwemme ich mein Bett, mache mit meinen Traenen mein Lager zerfliessen. 6.8 Geschwaecht von Gram ist mein Auge, gealtert wegen all meiner Draenger. 6.9 Weicht von mir, alle ihr Uebeltaeter; denn der HERR hat die Stimme meines Weinens gehoert. 6.10 Der HERR hat mein Flehen gehoert; mein Gebet nimmt der HERR an. 6.11 Beschaemt und tief bestuerzt werden alle meine Feinde; sie muessen zurueckweichen, werden ploetzlich beschaemt. \7\ 7.1 Ein Schiggajon von David, das er dem HERRN sang wegen der Worte des Benjaminiten Kusch. 7.2 HERR, mein Gott, bei dir berge ich mich, rette mich von allen meinen Verfolgern und befreie mich! 7.3 Dass er nicht wie ein Loewe mein Leben zerreisst, er reisst, und da ist kein Befreier. 7.4 HERR, mein Gott! Wenn ich solches getan habe, wenn Unrecht an meinen Haenden ist, 7.5 wenn ich Boeses vergolten dem, der mit mir Frieden haelt, und gepluendert den, der mich ohne Ursache bedraengt, 7.6 so verfolge der Feind meine Seele und erreiche sie, er trete mein Leben zu Boden und strecke meine Ehre hin in den Staub. 7.7 Steh auf, HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen das Wueten meiner Bedraenger, und wache auf zu mir! Gericht hast du befohlen. 7.8 Die Schar der Voelkerschaften umringe dich, zur Hoehe ueber ihnen kehre zurueck! 7.9 Der HERR richtet die Voelker. Richte mich, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die auf mir ist. 7.10 Ein Ende nehme die Bosheit der Gottlosen, aber dem Gerechten gib Bestand, der du Herzen und Nieren pruefst, gerechter Gott! 7.11 Mein Schild ueber [mir] ist Gott, der die von Herzen Aufrichtigen rettet. 7.12 Gott ist ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag. 7.13 Wahrhaftig, schon wieder wetzt er [der Feind] sein Schwert, spannt seinen Bogen und ruestet ihn. 7.14 Aber gegen sich selbst hat er die Mordwerkzeuge bereitet, seine Pfeile brennend gemacht. 7.15 Siehe, er traegt in sich Boeses; er geht schwanger mit Unheil, gebiert Falschheit. 7.16 Er hat eine Grube gegraben und hat sie ausgehoehlt, doch ist er in die Falle gefallen, die er gemacht hat. 7.17 Sein Unheil kehrt auf sein Haupt zurueck, und auf seinen Scheitel herab kommt seine Gewalttat. 7.18 Ich will den HERRN preisen nach seiner Gerechtigkeit und besingen den Namen des HERRN, des Hoechsten. \8\ 8.1 Dem Chorleiter. Nach der Gittit. Ein Psalm. Von David. 8.2 HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Hoheit gelegt hast auf die Himmel! 8.3 Aus dem Munde der Kinder und Saeuglinge hast du Macht gegruendet um deiner Bedraenger willen, um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen. 8.4 Wenn ich anschaue deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: 8.5 Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kuemmerst? 8.6 Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht kroenst du ihn. 8.7 Du machst ihn zum Herrscher ueber die Werke deiner Haende; alles hast du unter seine Fuesse gestellt: 8.8 Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, 8.9 Voegel des Himmels und Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchzieht. 8.10 HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! \9\ 9.1 Dem Chorleiter. Almuth Labben. Ein Psalm. Von David. 9.2 Ich will [dich] preisen, HERR, mit meinem ganzen Herzen, will erzaehlen alle deine Wundertaten. 9.3 In dir will ich mich freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, [du] Hoechster, 9.4 waehrend meine Feinde zurueckweichen, stuerzen und umkommen vor deinem Angesicht. 9.5 Denn du hast ausgefuehrt mein Recht und meine Rechtssache; du hast dich auf den Thron gesetzt, ein gerechter Richter. 9.6 Du hast Nationen gescholten, den Gottlosen verloren gegeben, ihren Namen ausgeloescht fuer immer und ewig; 9.7 der Feind ist erledigt, zertruemmert fuer immer; du hast Staedte zerstoert, ihr Andenken ist getilgt. 9.8 Der HERR laesst sich nieder auf immer, er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht. 9.9 Und er, er wird richten die Welt in Gerechtigkeit, wird ueber die Voelkerschaften Gericht halten in Geradheit. 9.10 Doch dem Unterdrueckten ist der HERR eine hohe Feste, eine hohe Feste in Zeiten der Drangsal. 9.11 Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. 9.12 Singet dem HERRN, der Zion bewohnt, verkuendet unter den Voelkern seine Taten! 9.13 Denn der dem vergossenen Blut nachforscht, hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen. 9.14 Sei mir gnaedig, HERR! Sieh an mein Elend von seiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des Todes: 9.15 Damit ich all dein Lob erzaehle in den Toren der Tochter Zion, dass ich frohlocke ueber deine Rettung. 9.16 Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; in dem Netz, das sie versteckt haben, hat sich ihr eigener Fuss gefangen. 9.17 Der HERR hat sich zu erkennen gegeben, er hat Gericht ausgeuebt: der Gottlose hat sich verstrickt im Werk seiner Haende. Higgajon. 9.18 Moegen zum Scheol sich wenden die Gottlosen, alle Nationen, die Gott vergessen. 9.19 Denn nicht fuer immer wird der Arme vergessen, [noch] geht der Elenden Hoffnung fuer ewig verloren. 9.20 Steh auf, HERR, dass nicht der Mensch Gewalt habe! Moegen gerichtet werden die Nationen vor deinem Angesicht! 9.21 Lege Furcht auf sie, HERR! Moegen die Nationen erkennen, dass sie Menschen sind! \10\ 10.1 Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Drangsal? 10.2 In Hochmut verfolgt der Gottlose den Elenden. Sie werden erfasst von den Anschlaegen, die jene ersonnen haben. 10.3 Denn der Gottlose ruehmt [sich] wegen des Begehrens seiner Seele; und der Habsuechtige laestert, er verachtet den HERRN. 10.4 Der Gottlose [denkt] hochnaesig: `Er wird nicht nachforschen.' `Es ist kein Gott!' sind alle seine Gedanken. 10.5 Erfolgreich sind seine Wege allezeit. Hoch oben sind deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher - er blaest sie an. 10.6 Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken, von Geschlecht zu Geschlecht in keinem Unglueck sein. 10.7 Voll Fluch ist sein Mund, voll Hinterlist und Bedrueckung; unter seiner Zunge ist Muehsal und Unheil. 10.8 Er sitzt im Hinterhalt der Hoefe, in Verstecken bringt er den Unschuldigen um; seine Augen spaehen dem Armen nach. 10.9 Er lauert im Versteck wie ein Loewe in seinem Dickicht; er lauert, um den Elenden zu fangen; er faengt den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht. 10.10 Er zerschlaegt, duckt sich [nieder]; und die Armen fallen durch seine gewaltigen [Kraefte]. 10.11 Er spricht in seinem Herzen: Gott hat vergessen, hat verborgen sein Angesicht, ewig sieht er nicht! 10.12 Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss nicht die Elenden! 10.13 Warum darf der Gottlose Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: `Du wirst nicht nachforschen'? 10.14 Du hast es gesehen, denn du, du schaust auf Muehsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen. Dir ueberlaesst es der Arme, der Vaterlose; du bist ja Helfer. 10.15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Boesen! Ahnde seine Gottlosigkeit, dass du [sie] nicht [mehr] findest! 10.16 Der HERR ist Koenig immer und ewig; verschwunden sind die Nationen aus seinem Land. 10.17 Den Wunsch der Sanftmuetigen hast du gehoert, HERR; du festigst ihr Herz, laesst aufmerken dein Ohr, 10.18 um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrueckten, dass kuenftig kein Mensch von der Erde mehr zusammenschrecke. \11\ 11.1 Dem Chorleiter. Von David. Bei dem HERRN habe ich mich geborgen. Wie sagt ihr zu meiner Seele: `Flieh in die Berge wie ein Vogel'? 11.2 Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen, haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, im Finstern zu schiessen auf die von Herzen Aufrichtigen. 11.3 Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was richtet da der Gerechte aus? 11.4 Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR - in den Himmeln ist sein Thron. Seine Augen schauen, seine Augenblitze pruefen die Menschenkinder. 11.5 Der HERR prueft den Gerechten; aber den Gottlosen und den, der Gewalttat liebt, hasst seine Seele. 11.6 Er laesst Schlingen, Feuer und Schwefel regnen auf die Gottlosen. Glutwind ist ihres Bechers Anteil. 11.7 Denn gerecht ist der HERR. Gerechte Taten liebt er. Aufrichtige schauen sein Angesicht. \12\ 12.1 Dem Chorleiter. Auf der Scheminith. Ein Psalm. Von David. 12.2 Rette, HERR! - denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern. 12.3 Sie reden Luege, ein jeder mit seinem Naechsten; mit glatter Lippe, mit doppeltem Herzen reden sie. 12.4 Der HERR moege ausrotten alle glatten Lippen, die Zunge, die grosse Dinge redet, 12.5 die da sagen: `Dank unserer Zunge sind wir ueberlegen, unsere Lippen sind mit uns; wer ist unser Herr?' 12.6 Wegen der gewalttaetigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht der HERR; ich will in Sicherheit stellen den, gegen den man schnaubt. 12.7 Die Worte des HERRN sind reine Worte - Silber, am Eingang zur Erde gelaeutert, siebenmal gereinigt. 12.8 Du, HERR, wirst sie einhalten, wirst ihn behueten vor diesem Geschlecht ewig. 12.9 Ringsum wandeln Gottlose, waehrend Gemeinheit emporkommt bei den Menschenkindern. \13\ 13.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 13.2 Bis wann, HERR? Willst du mich vergessen immerdar? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen? 13.3 Bis wann soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind ueber mich erheben? 13.4 Schau her, antworte mir, HERR, mein Gott! Mach hell meine Augen, dass ich nicht zum Tod entschlafe! 13.5 Dass mein Feind nicht sage: `Ich habe ihn ueberwaeltigt!' meine Bedraenger nicht frohlocken, wenn ich wanke. 13.6 Ich aber, ich habe auf deine Gnade vertraut; mein Herz soll frohlocken ueber deine Rettung. Ich will dem HERRN singen, denn er hat wohlgetan an mir. V. 1-7: Ps 53. \14\ 14.1 Dem Chorleiter. Von David. Der Tor spricht in seinem Herzen: `Es ist kein Gott!' Sie haben Verderben angerichtet, sie tun abscheuliche Taten; da ist keiner, der Gutes tut. 14.2 Der HERR hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verstaendiger da ist, einer, der Gott sucht! 14.3 Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. 14.4 Haben denn keine Erkenntnis alle, die Boeses tun, die mein Volk fressen, als aessen sie Brot? Den HERRN rufen sie nicht an. 14.5 Da ueberfiel sie Schrecken, denn Gott ist beim Geschlecht des Gerechten. 14.6 Die Plaene des Elenden wollt ihr zuschanden machen, aber seine Zuflucht ist der HERR. 14.7 O kaeme doch aus Zion die Rettung fuer Israel! Wenn der HERR die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. \15\ 15.1 Ein Psalm. Von David. HERR, wer darf in deinem Zelt weilen? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? 15.2 Der rechtschaffen wandelt und Gerechtigkeit uebt und Wahrheit redet in seinem Herzen, 15.3 nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein Uebel tut seinem Gefaehrten und keine Schmaehung bringt auf seinen Naechsten, 15.4 in dessen Augen der Verworfene verachtet ist, der aber die ehrt, die den HERRN fuerchten; der, hat er zum Schaden geschworen, es nicht aendert; 15.5 der sein Geld nicht auf Zins gibt, und kein [Bestechungs-]Geschenk nimmt gegen den Unschuldigen. Wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit. \16\ 16.1 Ein Miktam. Von David. Bewahre mich, Gott, denn ich berge mich bei dir! 16.2 Ich habe zum HERRN gesagt: `Du bist mein Herr; es gibt kein Glueck fuer mich ausser dir'. 16.3 An den Heiligen, die auf Erden sind, an den Herrlichen ist all mein Wohlgefallen. 16.4 Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen [Gott] nachlaufen; ich werde ihre Trankopfer von Blut nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen. 16.5 Der HERR ist das Teil meines Erbes und mein Becher; du bist es, der mein Los festlegt. 16.6 Die Messschnuere sind mir gefallen auf liebliches Land; ja, mein Erbteil gefaellt mir. 16.7 Ich preise den HERRN, der mich beraten hat, selbst des Nachts unterweisen mich meine Nieren. 16.8 Ich habe den HERRN stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. 16.9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. 16.10 Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe. 16.11 Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fuelle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar. \17\ 17.1 Ein Gebet. Von David. Hoere, HERR, die gerechte Sache, horche auf mein Schreien, nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen ohne Trug! 17.2 Von deinem Angesicht gehe mein Recht aus! Deine Augen moegen Aufrichtigkeit sehen. 17.3 Du hast mein Herz geprueft, hast mich des Nachts durchforscht; du hast mich gelaeutert - nichts findest du. Ich habe ueberlegt: nichts wird meinem Mund entschluepfen. 17.4 Beim Treiben der Menschen habe ich mich nach dem Wort deiner Lippen gehuetet vor den Wegen des Gewalttaetigen. 17.5 Meine Schritte hielten sich in deinen Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt. 17.6 Ich rufe dich an, denn du erhoerst mich, o Gott. Neige dein Ohr zu mir, hoere meine Rede! 17.7 Erweise wunderbar deine Gnade, du Retter derer, die sich bergen vor den Empoerern bei deiner Rechten. 17.8 Bewahre mich wie den Augapfel, birg mich im Schatten deiner Fluegel 17.9 vor den Gottlosen, die mich zerstoeren, meinen Todfeinden, die mich umzingeln. 17.10 Mit ihrem Fett verschliessen sie [sich], mit ihrem Mund reden sie aus Anmassung. 17.11 Unsere Schritte - jetzt haben sie uns umringt; sie richten ihre Augen darauf, [uns] zu Boden zu strecken. 17.12 Er ist gleich einem Loewen, gierig nach Raub, und wie ein Jungloewe, der im Versteck sitzt. 17.13 Steh auf, HERR, tritt ihm entgegen, wirf ihn nieder! Rette meine Seele vor dem Gottlosen durch dein Schwert, 17.14 vor den Leuten durch deine Hand, HERR, vor den Leuten, deren Teil im Leben von dieser Welt ist! Was du zugedacht hast - damit fuellst du ihren Bauch, dass [noch ihre] Soehne davon satt werden und ihren Kindern den Rest hinterlassen. 17.15 Ich aber, ich werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, werde gesaettigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bild. \18\ 18.1 Dem Chorleiter. Von dem Knecht des HERRN, von David, der die Worte dieses Liedes zum HERRN redete an dem Tag, als der HERR ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls. 18.2 Und er sprach: Ich liebe dich, HERR, meine Staerke! 18.3 Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste. 18.4 `Gepriesen!' rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden gerettet. 18.5 Es umfingen mich Bande des Todes, und Baeche des Verderbens erschreckten mich. 18.6 Fesseln des Scheols umgaben mich, ich stand vor den Fallen des Todes. 18.7 In meiner Bedraengnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hoerte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren. 18.8 Da wankte und bebte die Erde, die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, denn er war [von Zorn] entbrannt. 18.9 Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer frass aus seinem Mund, gluehende Kohlen brannten aus ihm. 18.10 Er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Fuessen. 18.11 Er fuhr auf einem Cherub und flog daher, so schwebte er auf den Fluegeln des Windes. 18.12 Er machte Finsternis zu seinem Versteck rings um sich her, zu seiner Laube Wasserdunkel, dichtes Gewoelk. 18.13 Aus dem Glanz vor ihm zogen seine Wolken vorueber [mit] Hagel und Feuerkohlen. 18.14 Und der HERR donnerte in den Himmeln, und der Hoechste liess seine Stimme erschallen [mit] Hagel und Feuerkohlen. 18.15 Und er schoss seine Pfeile und zerstreute sie, er schleuderte Blitze und verwirrte sie. 18.16 Da wurden sichtbar die Betten der Wasser, und die Fundamente der Welt wurden aufgedeckt vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben des Hauchs deiner Nase. 18.17 Er griff aus der Hoehe, erfasste mich, zog mich heraus aus grossen Wassern. 18.18 Er rettete mich vor meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren maechtiger als ich. 18.19 Sie ereilten mich am Tage meines Ungluecks, aber der HERR wurde mir zur Stuetze. 18.20 Und er fuehrte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte. 18.21 Der HERR handelte an mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Haende vergalt er mir. 18.22 Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin von meinem Gott nicht gottlos abgewichen. 18.23 Denn alle seine Rechtsbestimmungen waren vor mir, und seine Ordnungen wies ich nicht von mir. 18.24 Auch war ich untadelig gegen ihn und huetete mich vor meiner Schuld. 18.25 So vergalt der HERR mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Haende vor seinen Augen. 18.26 Gegen den Treuen verhaeltst du dich treu, gegen den untadeligen Mann untadelig. 18.27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, gegen den Verkehrten aber verdreht. 18.28 Ja, du rettest das arme Volk und erniedrigst hochmuetige Augen. 18.29 Ja, du laesst meine Leuchte strahlen. Der HERR, mein Gott, erhellt meine Finsternis. 18.30 Denn mit dir kann ich auf Raubzug gehen, mit meinem Gott kann ich eine Mauer ueberspringen. 18.31 Gott - sein Weg ist untadelig; des HERRN Wort ist lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. 18.32 Denn wer ist Gott ausser dem HERRN? Und wer ist ein Fels als nur unser Gott? 18.33 Gott umguertet mich mit Kraft und untadelig macht er meinen Weg. 18.34 Er macht meine Fuesse den Hirschen gleich, und stellt mich hin auf meine Hoehen. 18.35 Er lehrt meine Haende das Kaempfen und meine Arme spannen den ehernen Bogen. 18.36 Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stuetzte mich, und deine Herabneigung machte mich gross. 18.37 Du schaffst Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knoechel haben nicht gewankt. 18.38 Meinen Feinden jagte ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis ich sie aufgerieben hatte. 18.39 Ich zerschmetterte sie, dass sie nicht mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Fuesse. 18.40 Und du umguertetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest unter mich, die gegen mich aufstanden. 18.41 Du hast bewirkt, dass meine Feinde mir den Ruecken [zeigen muessen], und meine Hasser, ich habe sie vernichtet. 18.42 Sie schrieen - aber da war kein Retter - zum HERRN, doch er antwortete ihnen nicht. 18.43 Und ich zermalmte sie wie Staub vor dem Wind; wie Strassenkot schuettete ich sie aus. 18.44 Du hast mich errettet aus den Streitigkeiten des Volkes; du hast mich zum Haupt der Nationen gesetzt; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. 18.45 Sowie ihr Ohr hoerte, gehorchten sie mir; die Soehne der Fremde schmeichelten mir. 18.46 Die Soehne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Festungen. 18.47 Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels und erhoben der Gott meines Heils! 18.48 Der Gott, der mir Rache gab und mir die Voelker unterwarf, 18.49 der mich rettete vor meinen zornigen Feinden. Du erhoehtest mich ueber die, die gegen mich aufstanden; von dem Mann der Gewalttat hast du mich befreit. 18.50 Darum will ich dich preisen unter den Voelkern, HERR, und will spielen deinem Namen, 18.51 der seinem Koenig grosse Rettungen schenkt und Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen ewig. \19\ 19.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 19.2 Die Himmel erzaehlen die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewoelbe verkuendet seiner Haende Werk. 19.3 Ein Tag sprudelt dem anderen Kunde zu, und eine Nacht meldet der anderen Kenntnis - 19.4 ohne Rede und ohne Worte, mit unhoerbarer Stimme. 19.5 Ihr Schall geht aus ueber die ganze Erde und bis an das Ende der Welt ihre Sprache. Dort hat er der Sonne ein Zelt gesetzt. 19.6 Und sie, wie ein Braeutigam aus seinem Gemach tritt sie hervor; sie freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. 19.7 Vom Ende des Himmels geht sie aus und laeuft um bis an sein Ende; nichts ist vor ihrer Glut verborgen. 19.8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlaessig und macht den Einfaeltigen weise. 19.9 Die Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen. 19.10 Die Furcht des HERRN ist rein und besteht in Ewigkeit. Die Rechtsbestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; 19.11 sie, die koestlicher sind als Gold, ja viel gediegenes Gold, und suesser als Honig und Honigseim. 19.12 Auch wird dein Knecht durch sie gewarnt; in ihrer Befolgung liegt grosser Lohn. 19.13 Verirrungen - wer bemerkt sie? Von den verborgenen [Suenden] sprich mich frei! 19.14 Auch von Uebermuetigen halte deinen Knecht zurueck; lass sie mich nicht beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von schwerem Vergehen. 19.15 Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefaellig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erloeser! \20\ 20.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 20.2 Der HERR erhoere dich am Tag der Drangsal, der Name des Gottes Jakobs mache dich unangreifbar. 20.3 Er sende dir Hilfe aus dem Heiligtum, und von Zion aus unterstuetze er dich. 20.4 Er gedenke aller deiner Speisopfer, und dein Brandopfer wolle er annehmen! 20.5 Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine Plaene erfuelle er! 20.6 Jubeln wollen wir ueber dein Heil, im Namen unseres Gottes das Panier erheben. Der HERR erfuelle alle deine Bitten! 20.7 Jetzt habe ich erkannt, dass der HERR seinem Gesalbten hilft; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhoeren durch Heilstaten seiner Rechten. 20.8 Diese [denken] an Wagen und jene an Rosse, wir aber gedenken an den Namen des HERRN, unseres Gottes. 20.9 Jene kruemmen sich und fallen, wir aber stehen und bleiben aufrecht. 20.10 HERR, hilf! Der Koenig erhoere uns am Tage unseres Rufens! \21\ 21.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 21.2 HERR, ueber deine Kraft freut sich der Koenig, und wie sehr frohlockt er ueber deine Hilfe! 21.3 Den Wunsch seines Herzens hast du ihm gewaehrt, und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert. 21.4 Denn mit Segnungen an Gutem kamst du ihm entgegen; auf sein Haupt setztest du eine Krone von Gold. 21.5 Leben erbat er von dir, du hast es ihm gegeben: Laenge der Tage immer und ewig. 21.6 Gross ist seine Herrlichkeit durch deine Hilfe; Majestaet und Pracht legtest du auf ihn. 21.7 Denn zu Segnungen setzt du ihn fuer immer; du erfreust ihn mit Freude vor deinem Angesicht. 21.8 Denn auf den HERRN vertraut der Koenig, und durch des Hoechsten Gnade wird er nicht wanken. 21.9 Deine Hand wird alle deine Feinde finden, deine Rechte wird finden deine Hasser. 21.10 Einem Feuerofen wirst du sie gleich machen zur Zeit deines Erscheinens; der HERR in seinem Zorn wird sie verschlingen, und Feuer wird sie verzehren. 21.11 Ihre Frucht wirst du von der Erde vertilgen und ihre Nachkommen aus den Menschenkindern. 21.12 Haben sie auch Boeses gegen dich geplant, einen Anschlag ersonnen: nichts werden sie zustandebringen. 21.13 Denn du wirst machen, dass sie den Ruecken kehren, wirst deine Bogensehne gegen ihr Angesicht richten. 21.14 Erhebe dich, HERR, in deiner Kraft! Wir wollen singen und spielen deiner Macht. \22\ 22.1 Dem Chorleiter. Nach `Hirschkuh der Morgenroete'. Ein Psalm. Von David. 22.2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Fern von meiner Rettung sind die Worte meines Gestoehns. 22.3 Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest nicht; und bei Nacht, und mir wird keine Ruhe. 22.4 Doch du bist heilig, der du wohnst [unter] den Lobgesaengen Israels. 22.5 Auf dich vertrauten unsere Vaeter; sie vertrauten, und du rettetest sie. 22.6 Zu dir schrieen sie um Hilfe und wurden gerettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden. 22.7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. 22.8 Alle, die mich sehen, spotten ueber mich; sie verziehen die Lippen, schuetteln den Kopf: 22.9 `Er hat es auf den HERRN gewaelzt, der rette ihn, befreie ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm!' 22.10 Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen einfloesste an meiner Mutter Bruesten. 22.11 Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoss her, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott. 22.12 Sei nicht fern von mir, denn Not ist nahe, denn kein Helfer ist da. 22.13 Viele Stiere haben mich umgeben, starke [Stiere] von Basan mich umringt. 22.14 Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, [wie] ein Loewe, reissend und bruellend. 22.15 Wie Wasser bin ich hingeschuettet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist mein Herz geworden, zerschmolzen in meinem Inneren. 22.16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. 22.17 Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Uebeltaetern hat mich umzingelt. Sie haben meine Haende und meine Fuesse durchgraben. 22.18 Alle meine Gebeine koennte ich zaehlen. Sie schauen und sehen auf mich [herab]. 22.19 Sie teilen meine Kleider unter sich, und ueber mein Gewand werfen sie das Los. 22.20 Du aber, HERR, sei nicht fern! Meine Staerke, eile mir zu Hilfe! 22.21 Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige aus des Hundes Pranke! 22.22 Rette mich aus dem Rachen des Loewen und von den Hoernern der Bueffel! Du hast mich erhoert. 22.23 Verkuendigen will ich deinen Namen meinen Bruedern; inmitten der Versammlung will ich dich loben. 22.24 Ihr, die ihr den HERRN fuerchtet, lobet ihn; alle Nachkommen Jakobs, verherrlicht ihn, und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen Israels! 22.25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hoerte er. 22.26 Von dir [kommt] mein Lobgesang in grosser Versammlung; erfuellen will ich meine Geluebde vor denen, die ihn fuerchten. 22.27 Die Sanftmuetigen werden essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn suchen; leben wird euer Herz fuer immer. 22.28 Es werden daran gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde; vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. 22.29 Denn dem HERRN [gehoert] das Koenigtum, er herrscht ueber die Nationen. 22.30 Es assen und fielen nieder alle Fetten der Erde; vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinbfuhren, und der, der seine Seele nicht am Leben erhalten konnte. 22.31 Nachkommen werden ihm dienen; man wird vom Herrn erzaehlen einem Geschlecht, das kommen wird. 22.32 Sie werden verkuenden seine Gerechtigkeit einem Volk, das noch geboren wird, denn er hat es getan. \23\ 23.1 Ein Psalm. Von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 23.2 Er lagert mich auf gruenen Auen, er fuehrt mich zu stillen Wassern. 23.3 Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. 23.4 Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fuerchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie troesten mich. 23.5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Oel gesalbt, mein Becher fliesst ueber. 23.6 Nur Guete und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurueck ins Haus des HERRN lebenslang. \24\ 24.1 Von David. Ein Psalm. Des HERRN ist die Erde und ihre Fuelle, die Welt und die darauf wohnen. 24.2 Denn er, er hat sie gegruendet ueber Meeren, und ueber Stroemen sie festgestellt. 24.3 Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des HERRN und wer darf stehen an seiner heiligen Staette? 24.4 Der unschuldige Haende und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf Falsches richtet und nicht schwoert zum Betrug. 24.5 Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. 24.6 Das ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen: Jakob. .. 24.7 Erhebt, ihr Tore, eure Haeupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der Koenig der Herrlichkeit einziehe! 24.8 Wer ist dieser Koenig der Herrlichkeit? Der HERR, stark und maechtig! Der HERR, maechtig im Kampf! 24.9 Erhebt, ihr Tore, eure Haeupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der Koenig der Herrlichkeit einziehe! 24.10 Wer ist er, dieser Koenig der Herrlichkeit? Der HERR der Heerscharen, er ist der Koenig der Herrlichkeit! \25\ 25.1 Von David. Zu dir, HERR, erhebe ich meine Seele. 25.2 Mein Gott, auf dich vertraue ich: lass mich nicht zuschanden werden, lass meine Feinde nicht ueber mich frohlocken! 25.3 Auch werden alle, die auf dich harren, nicht beschaemt werden; es werden beschaemt werden, die treulos handeln ohne Ursache. 25.4 Deine Wege, HERR, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! 25.5 Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag. 25.6 Gedenke an deine Erbarmungen, HERR, und an deine Gnadenerweise; denn sie sind von Ewigkeit her. 25.7 An die Suenden meiner Jugend und meine Vergehen gedenke nicht; nach deiner Gnade gedenke du meiner, um deiner Guete willen, HERR! 25.8 Guetig und gerade ist der HERR; darum unterweist er die Suender in dem Weg. 25.9 Er leitet die Sanftmuetigen im Recht und lehrt die Sanftmuetigen seinen Weg. 25.10 Alle Pfade des HERRN sind Gnade und Treue denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. 25.11 Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld, denn sie ist gross. 25.12 Wer ist nun der Mann, der den HERRN fuerchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er waehlen soll. 25.13 Seine Seele wird im Guten wohnen, und seine Nachkommen werden das Land besitzen. 25.14 Der HERR zieht ins Vertrauen, die ihn fuerchten, und sein Bund [dient dazu], sie zu unterweisen. 25.15 Meine Augen sind stets auf den HERRN gerichtet; denn er, er wird meine Fuesse aus dem Netz loesen. 25.16 Wende dich zu mir und sei mir gnaedig, denn einsam und elend bin ich. 25.17 Die Enge meines Herzens mache weit, und fuehre mich heraus aus meinen Bedraengnissen! 25.18 Sieh mein Elend an und meine Muehsal, und vergib alle meine Suenden! 25.19 Sieh meine Feinde an, wie viele sie sind, mit gewalttaetigem Hass hassen sie mich. 25.20 Bewahre meine Seele und rette mich! Lass mich nicht zuschanden werden, denn ich berge mich bei dir. 25.21 Lauterkeit und Redlichkeit moegen mich behueten, denn ich harre auf dich. 25.22 Erloese Israel, o Gott, aus allen seinen Noeten! \26\ 26.1 Von David. Hilf mir zum Recht, HERR! Denn in meiner Lauterkeit bin ich gewandelt; und auf den HERRN habe ich vertraut, ich werde nicht wanken. 26.2 Erprobe mich, HERR, und pruefe mich; laeutere meine Nieren und mein Herz! 26.3 Denn deine Gnade war mir vor Augen, und in deiner Wahrheit wandelte ich. 26.4 Ich habe nicht bei truegerischen Leuten gesessen, und mit Hinterlistigen ging ich nicht um. 26.5 Ich habe die Versammlungen der Uebeltaeter gehasst, und bei Gottlosen sass ich nicht. 26.6 Ich wasche meine Haende in Unschuld, und umschreite deinen Altar, HERR, 26.7 um laut ein Danklied hoeren zu lassen und alle deine Wundertaten zu erzaehlen. 26.8 HERR, ich liebe die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. 26.9 Raffe meine Seele nicht weg mit den Suendern, noch mein Leben mit Blutmenschen, 26.10 an deren Haenden Schandtat und deren Rechte voll Bestechung ist! 26.11 Ich aber wandle in meiner Lauterkeit. Erloese mich und sei mir gnaedig! 26.12 Mein Fuss steht auf ebenem Boden. Den HERRN werde ich in Versammlungen preisen. \27\ 27.1 Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fuerchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken? 27.2 Wenn Uebeltaeter mir nahen, mein Fleisch zu fressen, meine Bedraenger und meine Feinde, so sind sie es, die straucheln und fallen. 27.3 Wenn sich ein Heer gegen mich lagert, so fuerchtet sich mein Herz nicht; wenn sich auch Krieg gegen mich erhebt, trotzdem bin ich vertrauensvoll. 27.4 Eins habe ich vom HERRN erbeten, danach trachte ich: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und nachzudenken in seinem Tempel. 27.5 Denn er wird mich bergen in seiner Huette am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben. 27.6 Und nun wird mein Haupt sich erheben ueber meine Feinde rings um mich her. Opfer voller Jubel will ich opfern in seinem Zelt, ich will singen und spielen dem HERRN. 27.7 Hoere, HERR, mit meiner Stimme rufe ich: sei mir gnaedig und erhoere mich! 27.8 Mein Herz erinnert dich: `Suchet mein Angesicht!' ~ Dein Angesicht, HERR, suche ich. 27.9 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise deinen Knecht nicht ab im Zorn! Du bist meine Hilfe gewesen. Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, Gott meines Heils! 27.10 Sogar mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen, aber der HERR nimmt mich auf. 27.11 Lehre mich, HERR, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfad um meiner Feinde willen! 27.12 Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedraenger, denn falsche Zeugen sind gegen mich aufgestanden und der, der Gewalttat schnaubt. 27.13 Ach, wenn ich mir nicht sicher waere, das Gute des HERRN zu schauen im Land der Lebendigen . . .! 27.14 Harre auf den HERRN! Sei mutig, und dein Herz sei stark, und harre auf den HERRN! \28\ 28.1 Von David. Zu dir, HERR, rufe ich; mein Fels, wende dich nicht schweigend von mir ab, dass du nicht gegen mich verstummst und ich nicht denen gleich werde, die in die Grube hinabfahren! 28.2 Hoere die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Haende aufhebe zu deinem heiligen Tempelraum. 28.3 Reisse mich nicht weg mit den Gottlosen und mit den Uebeltaetern, die friedlich reden mit ihren Naechsten, aber Boeses in ihrem Herzen haben! 28.4 Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Taten; nach dem Werk ihrer Haende gib ihnen, vergilt ihnen ihre Tat! 28.5 Denn sie achten nicht auf die Taten des HERRN, noch auf das Werk seiner Haende. Er wird sie zerstoeren und nicht aufbauen. 28.6 Gepriesen sei der HERR, denn er hat die Stimme meines Flehens gehoert. 28.7 Der HERR ist meine Staerke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied. 28.8 Der HERR ist ihre Staerke, und er ist eine rettende Burg fuer seinen Gesalbten. 28.9 Hilf deinem Volk und segne dein Erbteil; weide sie und trage sie bis in Ewigkeit! \29\ 29.1 Ein Psalm. Von David. Gebt dem HERRN, ihr Goettersoehne, gebt dem HERRN Herrlichkeit und Kraft! 29.2 Gebt dem HERRN die Herrlichkeit seines Namens; betet an den HERRN in heiliger Pracht! 29.3 Die Stimme des HERRN ist ueber den Wassern, der Gott der Herrlichkeit donnert; der HERR ueber grossen Wassern. 29.4 Die Stimme des HERRN ist gewaltig, die Stimme des HERRN ist erhaben. 29.5 Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern, ja, der HERR zerbricht die Zedern des Libanon. 29.6 Er laesst sie huepfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie einen jungen Bueffel. 29.7 Die Stimme des HERRN sprueht Feuerflammen, 29.8 die Stimme des HERRN erschuettert die Wueste, der HERR erschuettert die Wueste Kades. 29.9 Die Stimme des HERRN macht Hirschkuehe kreissen und laesst Zicklein vorzeitig gebaeren . . . Und in seinem Tempel ruft alles: Herrlichkeit! 29.10 Der HERR thront auf der Wasserflut, der HERR thront als Koenig ewig. 29.11 Der HERR moege Kraft geben seinem Volk, der HERR moege sein Volk segnen mit Frieden. \30\ 30.1 Ein Psalm. Ein Lied zur Einweihung des Hauses. Von David. 30.2 Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich emporgezogen und liessest meine Feinde sich nicht ueber mich freuen. 30.3 HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrieen, und du hast mich geheilt. 30.4 HERR, du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeholt, hast mich am Leben erhalten [und bewahrt] vor dem Hinabfahren zur Grube. 30.5 Spielt dem HERRN, ihr seine Frommen, und preist zu seinem heiligen Gedenken! 30.6 Denn einen Augenblick [stehen wir] in seinem Zorn, ein Leben lang in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. 30.7 Ich zwar dachte in meiner Sorglosigkeit: `Niemals werde ich wanken'. 30.8 HERR, in deiner Gunst hattest du mich auf feste Berge gestellt. Du verbargst dein Angesicht, da wurde ich bestuerzt. 30.9 Zu dir, HERR, rief ich, und zum Herrn flehte ich: 30.10 `Was fuer Gewinn bringt mein Blut, mein Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er deine Treue verkuenden? 30.11 Hoere, HERR, und sei mir gnaedig! HERR, sei mein Helfer!' 30.12 Meine Wehklage hast du mir in Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du geloest und mit Freude mich umguertet, 30.13 damit meine Seele dich besinge und nicht schweige. HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen. \31\ 31.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 31.2 Bei dir, HERR, habe ich mich geborgen; lass mich niemals zuschanden werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit! 31.3 Neige zu mir dein Ohr, eilends errette mich! Sei mir ein Fels der Zuflucht, ein unzugaengliches Haus, mich zu retten! 31.4 Denn mein Fels und meine Festung bist du; und um deines Namens willen fuehre mich und leite mich! 31.5 Ziehe mich aus dem Netz, das sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist mein Schutz. 31.6 In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erloest, HERR, du Gott der Treue! 31.7 Ich hasse die, die sich an nichtige Goetzen halten, doch ich, ich traue auf den HERRN. 31.8 Ich will frohlocken und mich freuen ueber deine Gnade, dass du mein Elend angesehen, die Bedraengnisse meiner Seele erkannt hast, 31.9 dass du mich nicht ueberliefert hast in die Hand des Feindes, [sondern] meine Fuesse auf weiten Raum gestellt hast. 31.10 Sei mir gnaedig, HERR, denn ich bin in Bedraengnis; vor Gram verfaellt mein Auge, meine Seele und mein Leib. 31.11 Denn in Kummer schwindet mein Leben dahin und meine Jahre in Seufzen; meine Kraft wankt durch meine Schuld, und es verfallen meine Gebeine. 31.12 Vor allen meinen Bedraengern bin ich zum Hohn geworden, auch meinen Nachbarn gar sehr, und zum Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Strasse sehen, fliehen vor mir. 31.13 In Vergessenheit bin ich geraten, aus dem Herzen fort wie ein Toter, bin wie ein verlorengegangenes Gefaess. 31.14 Denn ich hoere das Tuscheln vieler, Schrecken ringsum; indem sie sich miteinander gegen mich zusammentun, sinnen sie darauf, mir das Leben zu nehmen. 31.15 Ich aber, ich habe auf dich vertraut, HERR; ich sagte: Du bist mein Gott! 31.16 In deiner Hand sind meine Zeiten; rette mich aus der Hand meiner Feinde und vor meinen Verfolgern! 31.17 Lass dein Angesicht leuchten ueber deinem Knecht, hilf mir in deiner Gnade! 31.18 HERR, lass mich nicht zuschanden werden, denn ich habe dich angerufen; moegen zuschanden werden die Gottlosen, verstummen im Scheol! 31.19 Lass schweigen die Luegenlippen, die in Hochmut und Verachtung Freches reden gegen den Gerechten! 31.20 Wie gross ist deine Guete, die du bereithaeltst denen, die dich fuerchten, die du denen erweist, die sich bei dir bergen vor den Menschen. 31.21 Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Verschwoerungen der Menschen; du birgst sie in einer Huette vor dem Gezaenk der Zungen. 31.22 Gepriesen sei der HERR, denn wunderbar hat er seine Gnade an mir erwiesen in einer befestigten Stadt. 31.23 Ich zwar dachte in meiner Bestuerzung: `Ich bin weggenommen aus deinen Augen.' Doch du hast die Stimme meines Flehens gehoert, als ich zu dir schrie. 31.24 Liebet den HERRN, alle seine Frommen! Die Treuen behuetet der HERR, doch er vergilt reichlich dem, der anmassend handelt. 31.25 Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf den HERRN harrt! \32\ 32.1 Von David. Ein Maskil Gluecklich der, dem Uebertretung vergeben, dem Suende zugedeckt ist! 32.2 Gluecklich der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist! 32.3 Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch mein Gestoehn den ganzen Tag. 32.4 Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten. .. 32.5 So tat ich dir kund meine Suende und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Uebertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Suende. .. 32.6 Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten, zur Zeit, da du zu finden bist; gewiss, bei grosser Wasserflut ihn werden sie nicht erreichen. 32.7 Du bist ein Bergungsort fuer mich; vor Bedraengnis behuetest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. .. 32.8 Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, meine Augen ueber dir [offenhalten]. 32.9 Seid nicht wie ein Ross, wie ein Maultier, ohne Verstand; mit Zaum und Zuegel ist seine Kraft zu baendigen, sonst nahen sie dir nicht. 32.10 Viele Schmerzen hat der Gottlose; wer aber auf den HERRN vertraut, den umgibt er mit Gnade. 32.11 Freut euch an dem HERRN, und frohlockt, ihr Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen! \33\ 33.1 Jubelt, ihr Gerechten, ueber den HERRN; den Aufrichtigen ziemt Lobgesang. 33.2 Preist den HERRN mit der Zither; spielt ihm auf der zehnsaitigen Harfe! 33.3 Singt ihm ein neues Lied; spielt schoen auf den Saiten mit Jubelschall! 33.4 Denn richtig ist das Wort des HERRN, und all sein Werk [geschieht] in Treue. 33.5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Gnade des HERRN. 33.6 Durch des HERRN Wort sind die Himmel gemacht und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. 33.7 Er sammelt die Wasser des Meeres wie einen Wall, legt in Behaelter die Fluten. 33.8 Es fuerchte den HERRN die ganze Erde; moegen sich vor ihm scheuen alle Bewohner der Welt! 33.9 Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. 33.10 Der HERR macht zunichte den Ratschluss der Nationen, er vereitelt die Gedanken der Voelker. 33.11 Der Ratschluss des HERRN hat ewig Bestand, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. 33.12 Gluecklich die Nation, deren Gott der HERR ist, das Volk, das er sich erwaehlt hat zum Erbteil! 33.13 Der HERR blickt vom Himmel herab, er sieht alle Menschenkinder. 33.14 Von der Staette seines Thrones schaut er auf alle Bewohner der Erde; 33.15 er, der ihnen allesamt das Herz gebildet hat, achtet auf alle ihre Werke. 33.16 Der Koenig siegt nicht durch die Groesse des Heeres; ein Held befreit sich nicht durch die Groesse der Kraft. 33.17 Ein Trug ist das Ross, wenn Rettung noetig ist, und mit seiner grossen Kraft rettet es nicht. 33.18 Siehe, das Auge des HERRN [ruht] auf denen, die ihn fuerchten, die auf seine Gnade harren, 33.19 dass er ihre Seele vom Tod errette und sie am Leben erhalte in Hungersnot. 33.20 Unsere Seele wartet auf den HERRN; unsere Hilfe und unser Schild ist er. 33.21 Denn in ihm wird unser Herz sich freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertrauen. 33.22 Deine Gnade, HERR, sei ueber uns, gleichwie wir auf dich harren. \34\ 34.1 Von David. Als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte und dieser ihn wegtrieb und er fortging. 34.2 Den HERRN will ich preisen allezeit, bestaendig soll sein Lob in meinem Munde sein. 34.3 In dem HERRN soll sich ruehmen meine Seele; hoeren werden es die Sanftmuetigen und sich freuen. 34.4 Erhebt den HERRN mit mir, lasst uns miteinander erhoehen seinen Namen! 34.5 Ich suchte den HERRN, und er antwortete mir; und aus allen meinen Aengsten rettete er mich. 34.6 Sie blickten auf ihn und strahlten, und ihr Angesicht wird nicht beschaemt. 34.7 Dieser Elende rief, und der HERR hoerte, und aus allen seinen Bedraengnissen rettete er ihn. 34.8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fuerchten, und er befreit sie. 34.9 Schmecket und sehet, dass der HERR guetig ist! Gluecklich der Mann, der sich bei ihm birgt! 34.10 Fuerchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fuerchten. 34.11 Jungloewen darben und hungern, aber die den HERRN suchen, entbehren kein Gut. 34.12 Kommt, ihr Soehne, hoert mir zu: die Furcht des HERRN will ich euch lehren. 34.13 Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der [seine] Tage liebt, um Gutes zu sehen? 34.14 Bewahre deine Zunge vor Boesem und deine Lippen vor betruegerischer Rede; 34.15 lass ab vom Boesen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! 34.16 Die Augen des HERRN [sind gerichtet] auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. 34.17 Denen, die Boeses tun, [steht] das Angesicht des HERRN entgegen, um ihr Gedaechtnis von der Erde zu tilgen. 34.18 Sie schreien, und der HERR hoert, aus allen ihren Bedraengnissen rettet er sie. 34.19 Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. 34.20 Vielfaeltig ist das Unglueck des Gerechten, aber aus dem allen errettet ihn der HERR. 34.21 Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen. 34.22 Den Gottlosen wird die Bosheit toeten; und die den Gerechten hassen, werden es buessen. 34.23 Der HERR erloest die Seele seiner Knechte; und alle, die sich bei ihm bergen, muessen nicht buessen. \35\ 35.1 Von David. Streite, HERR, mit denen, die gegen mich streiten, kaempfe mit denen, die mich bekaempfen! 35.2 Ergreife Kleinschild und Langschild, und stehe auf zu meiner Hilfe! 35.3 Zuecke den Speer und versperre [den Weg] gegenueber meinen Verfolgern; sprich zu meiner Seele: `Ich bin deine Hilfe!' 35.4 Es sollen sich schaemen und zuschanden werden, die nach meinem Leben trachten; es sollen zurueckweichen und beschaemt werden, die mir Unheil ersinnen! 35.5 Lass sie sein wie Spreu vor dem Wind, und der Engel des HERRN stosse [sie]! 35.6 Ihr Weg sei finster und schluepfrig, und der Engel des HERRN verfolge sie! 35.7 Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Ursache meiner Seele [eine Grube] gegraben. 35.8 Verderben komme ueber ihn, ohne dass er es erkennt; und sein Netz, das er heimlich gelegt hat, fange ihn; ins Verderben falle er hinein! 35.9 Und meine Seele wird frohlocken ueber den HERRN, wird sich freuen ueber seine Hilfe. 35.10 Alle meine Gebeine werden sagen: `HERR, wer ist wie du! Der du den Elenden rettest vor dem Staerkeren und den Elenden und Armen vor seinem Raeuber.' 35.11 Es treten gewalttaetige Zeugen auf; was ich nicht weiss, fragen sie mich. 35.12 Sie vergelten mir Boeses fuer Gutes; vereinsamt ist meine Seele. 35.13 Ich aber, als sie krank waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine Seele. Ach, dass mein Gebet in meinen Schoss zurueckkehrte! 35.14 Als waere es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich einhergegangen; wie leidtragend um die Mutter habe ich mich trauernd niedergebeugt. 35.15 Sie aber haben sich ueber mein Straucheln gefreut und sich versammelt, Schlaeger haben sich versammelt gegen mich, und ich kannte sie nicht; sie zerreissen und hoeren nicht auf. 35.16 Unter Gottesveraechtern verspotten sie [meinen] Rueckzugsort, sie knirschen gegen mich mit ihren Zaehnen. 35.17 Herr, wie lange willst du zusehen? Stell mein Leben wieder her aus ihren Verwuestungen, aus [der Gewalt der] Jungloewen mein einziges [Gut]. 35.18 Ich werde dich preisen in der grossen Versammlung, unter zahlreichem Volk dich loben. 35.19 Lass nicht ueber mich frohlocken, die mir ohne Grund feind sind, noch mit den Augen zwinkern, die ohne Ursache mich hassen. 35.20 Denn nicht zum Frieden reden sie; und gegen die Stillen im Land ersinnen sie Worte des Betrugs; 35.21 reissen ihr Maul gegen mich auf, sagen: `Haha! Haha! Unser Auge hat's gesehen! 35.22 Du hast es gesehen, HERR; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! 35.23 Rege dich und erwache fuer mein Recht, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! 35.24 Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott, dass sie nicht ueber mich jubeln! 35.25 Sie sollen nicht in ihrem Herzen sagen: `Haha, so wollten wir's! Sie sollen nicht sagen: `Wir haben ihn verschlungen! 35.26 Sie sollen sich schaemen und beschaemt werden allesamt, die sich freuen ueber mein Unglueck. Sie sollen mit Schimpf und Schande bekleidet werden, die gegen mich grosstun! 35.27 Lass jubeln und sich freuen, die meine Gerechtigkeit wuenschen, und lass sie stets sagen: `Erhoben sei der HERR, der den Frieden seines Knechtes will!' 35.28 Und meine Zunge soll hersagen deine Gerechtigkeit, dein Lob den ganzen Tag. \36\ 36.1 Dem Chorleiter. Vom Knecht des HERRN. Von David. 36.2 Die Uebertretung spricht zum Gottlosen im Innern seines Herzens. Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen. 36.3 Denn es schmeichelt ihm in seinen Augen, seine Suende zu vollbringen, Hass zu ueben. 36.4 Luege und Betrug sind die Worte seines Mundes; er hat es aufgegeben, verstaendig zu handeln, Gutes zu tun. 36.5 Bosheit ersinnt er auf seinem Lager; er betritt einen Weg, der nicht gut ist; Boeses verschmaeht er nicht. 36.6 HERR, an die Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis zu den Wolken. 36.7 Deine Gerechtigkeit ist den Bergen Gottes gleich, deine Rechtssprueche dem gewaltigen Urmeer; Menschen und Vieh hilfst du, o HERR. 36.8 Wie koestlich ist deine Gnade, Gott! und Menschenkinder bergen sich in deiner Fluegel Schatten; 36.9 sie laben sich am Fett deines Hauses, und mit dem Strom deiner Wonnen traenkst du sie. 36.10 Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht. 36.11 Erhalte deine Gnade denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen! 36.12 Nicht erreiche mich der Fuss der Hochmuetigen, und die Hand der Gottlosen vertreibe mich nicht! 36.13 Da sind gefallen die Uebeltaeter; sie wurden umgestossen und koennen nicht mehr aufstehen. \37\ 37.1 Von David. Entrueste dich nicht ueber die Uebeltaeter, beneide nicht die, welche Boeses tun! 37.2 Denn wie das Gras werden sie schnell verdorren und wie das gruene Kraut verwelken. 37.3 Vertraue auf den HERRN und tue Gutes; wohne im Land und huete Treue; 37.4 und habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt. 37.5 Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln 37.6 und wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. 37.7 Sei still dem HERRN und harre auf ihn! Entrueste dich nicht ueber den, dessen Weg gelingt, ueber den Mann, der boese Plaene ausfuehrt! 37.8 Lass ab vom Zorn und lass den Grimm! Entrueste dich nicht! [Es fuehrt] nur zum Boesen. 37.9 Denn die Uebeltaeter werden ausgerottet; aber die auf den HERRN hoffen, die werden das Land besitzen. 37.10 Noch kurze Zeit, und der Gottlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach seiner Staette, so ist er nicht da. 37.11 Aber die Sanftmuetigen werden das Land besitzen und werden ihre Lust haben an Fuelle von Heil. 37.12 Der Gottlose sinnt gegen den Gerechten, und mit seinen Zaehnen knirscht er gegen ihn. 37.13 Der Herr lacht ueber ihn, denn er sieht, dass sein Tag kommt. 37.14 Die Gottlosen haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu faellen den Elenden und Armen, hinzuschlachten die, die aufrichtig wandeln. 37.15 Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrochen. 37.16 Das Wenige des Gerechten ist besser als der Ueberfluss vieler Gottloser. 37.17 Denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen, aber der HERR stuetzt die Gerechten. 37.18 Der HERR kennt die Tage der Rechtschaffenen, und ihr Erbteil wird ewig bestehen; 37.19 sie werden nicht zuschanden zur Zeit des Ungluecks, und in den Tagen des Hungers werden sie gesaettigt. 37.20 Denn die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des HERRN ~ wie die Pracht der Auen schwinden sie, sie schwinden dahin wie Rauch. 37.21 Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurueck; der Gerechte aber ist guetig und gibt. 37.22 Denn die von ihm Gesegneten werden das Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet. 37.23 Vom HERRN her werden eines Mannes Schritte gefestigt, und seinen Weg hat er gern; 37.24 faellt er, so wird er doch nicht hingestreckt, denn der HERR stuetzt seine Hand. 37.25 Ich war jung und bin auch alt geworden, doch nie sah ich einen Gerechten verlassen, noch seine Nachkommen um Brot betteln; 37.26 alle Tage ist er guetig und leiht, und seine Nachkommen [werden] zum Segen. 37.27 Lass ab vom Boesen und tue Gutes, so wirst du fuer immer [im Lande] wohnen! 37.28 Denn der HERR liebt Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden sie bewahrt, und die Nachkommenschaft der Gottlosen wird ausgerottet. 37.29 Die Gerechten werden das Land besitzen und fuer immer darin wohnen. 37.30 Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus, und seine Zunge redet Recht; 37.31 die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht wanken. 37.32 Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu toeten; 37.33 [doch] der HERR laesst ihn nicht in seiner Hand und laesst ihn nicht verurteilen, wenn man ihn richtet. 37.34 Harre auf den HERRN und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhoehen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst du zusehen. 37.35 Ich habe einen Gottlosen gesehen, gewalttaetig und sich erhebend wie eine ueppige Zeder; 37.36 und man ging vorbei, siehe, da war er nicht mehr; und ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden. 37.37 Achte auf den Rechtschaffenen und sieh auf den Redlichen; denn die Zukunft fuer einen [solchen] ist Frieden; 37.38 die [von Gott] Abgefallenen aber werden allesamt vertilgt, die Zukunft der Gottlosen wird abgeschnitten. 37.39 Doch die Hilfe der Gerechten [kommt] vom HERRN, der ihre Fluchtburg ist zur Zeit der Not; 37.40 und der HERR wird ihnen beistehen und sie retten; er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen, denn sie haben sich bei ihm geborgen. \38\ 38.1 Ein Psalm. Von David. Zum Gedaechtnis. 38.2 HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn, und zuechtige mich nicht in deinem Grimm! 38.3 Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. 38.4 Keine heile Stelle ist an meinem Fleisch wegen deiner Verwuenschung, nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Verfehlung. 38.5 Denn meine Suenden wachsen mir ueber den Kopf, wie eine schwere Last sind sie zu schwer fuer mich. 38.6 Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit. 38.7 Ich bin gekruemmt, sehr gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher. 38.8 Denn voll Brand sind meine Lenden, und keine heile Stelle ist an meinem Fleisch. 38.9 Ich bin ermattet und ganz zerschlagen, ich schreie aus dem Stoehnen meines Herzens. 38.10 Herr, vor dir ist all mein Begehren, und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen. 38.11 Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das habe ich nicht [mehr]. 38.12 Meine Lieben und meine Gefaehrten stehen fernab von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. 38.13 Die nach meinem Leben trachten, legen Schlingen; und die mein Unglueck suchen, reden von Verderben und sinnen auf Betrug den ganzen Tag. 38.14 Ich aber bin wie ein Tauber, hoere nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht aufmacht. 38.15 Ja, ich bin wie ein Mann, der nicht hoert, und in dessen Mund keine Entgegnungen sind. 38.16 Denn auf dich, HERR, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott. 38.17 Denn ich sprach: `Dass sie sich nicht ueber mich freuen, beim Wanken meines Fusses grosstun gegen mich.' 38.18 Denn ich bin nahe am Straucheln, und mein Schmerz steht mir staendig vor Augen. 38.19 Denn ich bekenne meine Schuld; ich bin bekuemmert wegen meiner Verfehlung. 38.20 Meine lebendigen Feinde sind stark, und zahlreich sind, die ohne Grund mich hassen; 38.21 ja, sie vergelten Gutes mit Boesem, sie feinden mich an, weil ich dem Guten nachjage. 38.22 Verlass mich nicht, HERR; mein Gott, sei nicht fern von mir! 38.23 Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung! \39\ 39.1 Dem Chorleiter. Fuer Jedutun. Ein Psalm. Von David. 39.2 Ich sprach: Ich will auf meine Wege achthaben, dass ich nicht suendige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottlose vor mir ist. 39.3 Ich verstummte in Schweigen, schwieg ~ fern vom Guten. Da wurde mein Schmerz erregt. 39.4 Mein Herz wurde heiss in meinem Innern, bei meinem Stoehnen entbrannte ein Feuer; ich sprach mit meiner Zunge: 39.5 Tue mir kund, HERR, mein Ende und welches das Mass meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergaenglich ich bin! 39.6 Siehe, handbreit hast du meine Tage gemacht, und meine Lebenszeit ist wie nichts vor dir; nur ein Hauch ist jeder Mensch, wie fest er stehe -. .. 39.7 Nur als ein Schattenbild wandelt der Mann einher; nur um Nichtigkeit laermen sie; er haeuft auf und weiss nicht, wer es einsammeln wird. 39.8 Und nun, auf was harre ich, Herr? Meine Hoffnung, sie gilt dir! 39.9 Errette mich von allen meinen Vergehen, mach mich nicht dem Narren zum Hohn! 39.10 Ich bin verstummt, mache meinen Mund nicht auf; denn du, du hast gehandelt. 39.11 Nimm von mir deine Plage! Vom Streit deiner Hand [gegen mich] vergehe ich. 39.12 Strafst du einen Mann mit Zuechtigungen wegen [seiner] Schuld, so laesst du seine Schoenheit wie die Motte zergehen; nur ein Hauch sind alle Menschen. .. 39.13 Hoere mein Gebet, HERR, und vernimm mein Schreien; schweige nicht zu meinen Traenen! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Vaeter. 39.14 Blicke von mir weg, dass ich [noch einmal] froehlich werde, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin! \40\ 40.1 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. 40.2 Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehoert. 40.3 Er hat mich heraufgeholt aus der Grube des Verderbens, aus Schlick [und] Schlamm; und er hat meine Fuesse auf Felsen gestellt, meine Schritte fest gemacht. 40.4 Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang auf unseren Gott. Viele werden es sehen und sich fuerchten und auf den HERRN vertrauen. 40.5 Gluecklich der Mann, der den HERRN zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Draengern und den in Luege Festgefahrenen! 40.6 Vielfach hast du, HERR, mein Gott, deine Wundertaten und deine Plaene an uns vollbracht; nichts ist mit dir zu vergleichen. Wollte ich davon berichten und reden ~ sie sind zu zahlreich, um sie aufzuzaehlen. 40.7 An Schlacht- und Speisopfern hattest du kein Gefallen, Ohren hast du mir gegraben; Brand- und Suendopfer hast du nicht gefordert. 40.8 Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht ueber mich geschrieben. 40.9 Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern. 40.10 Ich habe Gerechtigkeit verkuendet in grosser Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht ~ HERR, du weisst es! 40.11 Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens; deine Zuverlaessigkeit und deine Hilfe habe ich ausgesprochen, deine Gnade und deine Treue nicht verhehlt vor der grossen Versammlung. 40.12 Du, HERR, wirst dein Erbarmen nicht von mir zurueckhalten; deine Gnade und deine Treue werden bestaendig mich behuetet! 40.13 Denn Uebel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Suenden haben mich erreicht, dass ich nicht aufzublicken vermag; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen. V. 14-18: Ps 70,2-6. 40.14 Lass dir gefallen, HERR, mich zu erretten! HERR, eile zu meiner Hilfe! 40.15 Es sollen sich schaemen und beschaemt werden allesamt, die nach meinem Leben trachten, es wegzuraffen; es sollen zurueckweichen und zuschanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglueck! 40.16 Es sollen sich entsetzen ueber ihre Schande, die zu mir sagen: Haha! Haha! 40.17 Es moegen froehlich sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen; es moegen stets sagen: `Gross ist der HERR!, die dein Heil lieben. 40.18 Ich aber bin elend und arm, der Herr denkt an mich. Meine Hilfe und mein Retter bist du; mein Gott, zoegere nicht! \41\ 41.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 41.2 Gluecklich, wer acht hat auf den Geringen; am Tage des Uebels wird der HERR ihn erretten. 41.3 Der HERR wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird gluecklich gepriesen im Lande. Gib ihn nicht der Gier seiner Feinde preis! 41.4 Der HERR wird ihn stuetzen auf dem Siechbett, sein ganzes Lager wandelst du um in seiner Krankheit. 41.5 Ich sprach: HERR, sei mir gnaedig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesuendigt. 41.6 Meine Feinde reden Boeses gegen mich: `Wann wird er sterben und sein Name verlorengehen? 41.7 Und wenn einer kommt, um [mich] zu sehen, redet Falsches sein Herz, er sammelt sich Schlechtes; er geht hinaus, [draussen] sagt er}s. 41.8 Vereint gegen mich fluestern all meine Hasser; gegen mich ersinnen sie mir Boeses: 41.9 `Verderben ist ueber ihn ausgegossen; und der da liegt, wird nicht wieder aufstehen. 41.10 Selbst mein Freund, auf den ich vertraute, der mein Brot ass, hat die Ferse gegen mich erhoben. 41.11 Du aber, HERR, sei mir gnaedig und richte mich auf, dass ich es ihnen vergelte! 41.12 Daran erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast, dass mein Feind nicht ueber mich jauchzt. 41.13 Ich aber in meiner Lauterkeit, mich hast du aufrecht gehalten und mich vor dein Angesicht gestellt auf ewig. 41.14 Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit! Amen, ja Amen. ZWEITES BUCH \42\ 42.1 Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von den Soehnen Korachs. 42.2 Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbaechen, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott! 42.3 Meine Seele duerstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? 42.4 Meine Traenen sind mein Brot geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? 42.5 Daran will ich denken und vor mir ausschuetten meine Seele, wie ich einherzog, in der Schar sie fuehrte zum Hause Gottes, mit Klang des Jubels und Dankes - ein feierlicher Aufzug. 42.6 Was bist du so aufgeloest, meine Seele, und stoehnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen [fuer] das Heil seines Angesichts. 42.7 Mein Gott, aufgeloest in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich aus dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Misar. 42.8 Urflut ruft der Urflut zu beim Brausen deiner Wasserguesse; alle deine Wogen und deine Wellen sind ueber mich hingegangen. 42.9 Des Tages wird der HERR seine Gnade aufbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens. 42.10 Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: `Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd einhergehen, bedrueckt durch den Feind? 42.11 Wie Mord in meinen Gebeinen hoehnen mich meine Bedraenger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? 42.12 Was bist du so aufgeloest, meine Seele, und was stoehnst du in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott. \43\ 43.1 Schaffe mir Recht, o Gott, und fuehre meinen Rechtsstreit mit der gnadenlosen Nation! Vom Mann des Betrugs und des Unrechts errette mich! 43.2 Denn du bist der Gott meiner Zuflucht. Warum hast du mich verworfen? Warum muss ich trauernd einhergehen, bedrueckt durch den Feind? 43.3 Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen. 43.4 So werde ich kommen zum Altar Gottes, zum Gott meiner Jubelfreude, und werde dich preisen auf der Zither, Gott, mein Gott! 43.5 Was bist du so aufgeloest, meine Seele, und was stoehnst du in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott. \44\ 44.1 Dem Chorleiter. Von den Soehnen Korachs. Ein Maskil. 44.2 Gott, mit unseren Ohren haben wir gehoert, unsere Vaeter haben uns erzaehlt die Grosstat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit. 44.3 Du, du hast mit deiner Hand Nationen ausgetrieben, aber sie hast du eingepflanzt, Voelkerschaften hast du Schaden zugefuegt, aber sie hast du ausgebreitet. 44.4 Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat ihnen geholfen; sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. 44.5 Du selbst bist mein Koenig, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs! 44.6 Durch dich werden wir niederstossen unsere Bedraenger; durch deinen Namen werden wir zertreten, die gegen uns aufstehen. 44.7 Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und mein Schwert wird mich nicht retten. 44.8 Denn du rettest uns von unseren Bedraengern, und unsere Hasser machst du zuschanden. 44.9 In Gott ruehmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir ewig preisen. .. 44.10 Doch du hast [uns] verworfen und in Schande gebracht und zogst nicht aus mit unseren Heeren. 44.11 Du liessest uns zurueckweichen vor dem Bedraenger, und die uns hassen, haben fuer sich geraubt. 44.12 Du gabst uns hin wie Schlachtvieh, und unter die Nationen hast du uns zerstreut. 44.13 Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast keinen Gewinn gemacht durch ihren Kaufpreis. 44.14 Du machtest uns unseren Nachbarn zum Hohn, zu Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. 44.15 Du machtest uns zum Sprichwort unter den Nationen, zum Kopfschuetteln unter den Voelkerschaften. 44.16 Den ganzen Tag ist meine Schande vor mir, und Scham hat mir mein Gesicht bedeckt 44.17 wegen der Stimme des Schmaehers und Laesterers, angesichts des Feindes und des Rachgierigen. 44.18 Dieses alles ist ueber uns gekommen, doch wir hatten dich nicht vergessen, noch verraten deinen Bund. 44.19 Unser Herz ist nicht zurueckgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfad, 44.20 dass du uns [so] zermalmt hast am Ort der Schakale und uns bedeckt mit Finsternis. 44.21 Haetten wir den Namen unseres Gottes vergessen und unsere Haende zu einem fremden Gott ausgestreckt, 44.22 wuerde Gott das nicht erforschen? Denn er erkennt die Geheimnisse des Herzens. 44.23 Ja, um deinetwillen werden wir umgebracht den ganzen Tag, als Schlachtvieh werden wir angesehen. 44.24 Erwache! Warum schlaefst du, Herr? Wache auf! Verwirf [uns] nicht auf ewig! 44.25 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unser Elend und unsere Bedrueckung? 44.26 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. 44.27 Stehe auf, uns zur Hilfe, und erloese uns um deiner Guete willen! \45\ 45.1 Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von den Soehnen Korachs. Ein Maskil. Ein Liebeslied. 45.2 Es wallt mein Herz von gutem Wort. Sagen will ich meine Gedichte dem Koenig! Meine Zunge sei [wie] der Griffel eines geschickten Schreibers! 45.3 Du bist schoener als andere Menschen, Anmut ist ausgegossen ueber deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet fuer ewig. 45.4 Guerte dein Schwert um die Huefte, du Held; deine Majestaet und deine Pracht! 45.5 Und deine Pracht - sei stark, zieh aus fuer die Sache der Wahrheit und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; da lehre dich furchtbare Taten deine Rechte. 45.6 Deine geschaerften Pfeile - Voelker fallen unter dir - ins Herz der Feinde des Koenigs! 45.7 Dein Thron, o Gott, ist immer und ewig, ein Zepter der Geradheit ist das Zepter deiner Herrschaft. 45.8 Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehasst: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenoel vor deinen Gefaehrten. 45.9 Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palaesten von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel. 45.10 Koenigstoechter stehen da, mit deinen Kostbarkeiten [geschmueckt]; die Koenigin steht zu deiner Rechten in Gold von Ofir. 45.11 Hoere, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss dein Volk und deines Vaters Haus! 45.12 Und wird der Koenig deine Schoenheit begehren, denn er ist dein Herr: so neige dich vor ihm! 45.13 Und die Tochter Tyrus [kommt] mit Geschenk, deine Gunst suchen die Reichen im Volk. 45.14 Ganz herrlich ist die Koenigstochter drinnen, von Goldgewebe ihr Gewand; 45.15 in buntgewebten Kleidern wird sie zum Koenig gefuehrt; Jungfrauen ihr Gefolge, ihre Gefaehrtinnen, sie werden zu dir hineingebracht. 45.16 Sie werden gefuehrt unter Freude und Jubel, sie ziehen ein in den Palast des Koenigs. 45.17 An die Stelle deiner Vaeter werden deine Soehne treten; als Oberste wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde. 45.18 Ich will deinen Namen bekannt machen durch alle Generationen; darum werden die Voelker dich preisen immer und ewig. \46\ 46.1 Dem Chorleiter. Von den Soehnen Korachs. Nach Alamoth. Ein Lied. 46.2 Gott ist uns Zuflucht und Staerke, als Beistand in Noeten reichlich zu finden. 46.3 Darum fuerchten wir uns nicht, wenn auch die Erde erbebte und die Berge mitten ins Meer wankten. 46.4 Moegen seine Wasser tosen und schaeumen, die Berge erbeben durch sein Aufbaeumen! .. 46.5 Des Stromes Baeche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Hoechsten. 46.6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen frueh am Morgen. 46.7 Nationen tobten, Koenigreiche wankten. Er liess seine Stimme erschallen: die Erde zerschmolz. 46.8 der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs. .. 46.9 Kommt, schaut die Grosstaten des HERRN, der Entsetzen verbreitet auf Erden! 46.10 Der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht und Speere zerschlaegt, Wagen mit Feuer verbrennt. 46.11 Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhoeht sein unter den Nationen, erhoeht auf der Erde. 46.12 Der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs. .. \47\ 47.1 Dem Chorleiter. Von den Soehnen Korachs. Ein Psalm. 47.2 Ihr Voelker alle, klatscht in die Haende! Jauchzt Gott mit Jubelschall! 47.3 Denn der HERR, der Hoechste, ist gefuerchtet, ein grosser Koenig ueber die ganze Erde. 47.4 Er unterwarf uns die Voelker und die Voelkerschaften unter unsere Fuesse. 47.5 Er erwaehlte fuer uns unser Erbe, den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. .. 47.6 Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, der HERR unter Posaunenschall. 47.7 Singt Gott, singet, singt unserem Koenig, singet! 47.8 Denn Gott ist Koenig der ganzen Erde; singt einen Psalm! 47.9 Gott ist Koenig geworden ueber die Nationen; Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. 47.10 Die Edlen der Voelker haben sich versammelt [mit dem] Volk des Gottes Abrahams; denn die Koenige der Erde sind Gottes; er ist sehr erhaben. \48\ 48.1 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Soehnen Korachs. 48.2 Gross ist der HERR und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes. Sein heiliger Berg 48.3 ragt schoen empor, eine Freude der ganzen Erde; der Berg Zion, im aeussersten Norden, die Stadt des grossen Koenigs. 48.4 Gott ist in ihren Palaesten, bekannt als Zuflucht. 48.5 Denn siehe, die Koenige hatten sich verabredet, waren herangezogen miteinander. 48.6 Sie sahen, da staunten sie; sie wurden bestuerzt, [von Angst] fortgetrieben. 48.7 Zittern ergriff sie dort, Wehen wie die Gebaerende. 48.8 Durch den Ostwind zertruemmerst du die Tarsisschiffe. 48.9 Wie wir gehoert haben, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes; Gott wird sie fest gruenden bis in Ewigkeit. .. 48.10 Wir haben nachgedacht, o Gott, ueber deine Gnade im Innern deines Tempels. 48.11 Wie dein Name, Gott, so ist dein Ruhm bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefuellt deine Rechte. 48.12 Es freue sich der Berg Zion, es sollen frohlocken die Toechter Judas ueber deine Gerichte! 48.13 Zieht rund um Zion und umkreist ihn, zaehlt seine Tuerme; 48.14 richtet euer Herz auf seine Waelle, mustert seine Palaeste, damit ihr erzaehlt dem kuenftigen Geschlecht: 48.15 Ja, dieser ist Gott, unser Gott immer und ewig! Er wird uns leiten. \49\ 49.1 Dem Chorleiter. Von den Soehnen Korachs. Ein Psalm. 49.2 Hoert dies, ihr Voelker alle; nehmt es zu Ohren, alle Bewohner der Welt; 49.3 Soehne der Einfachen wie der Vornehmen, Reiche und Arme miteinander! 49.4 Mein Mund soll Weisheit reden, und das Sinnen meines Herzens ist Einsicht. 49.5 Mein Ohr will ich zu einem Spruch neigen, mein Raetsel aufloesen zur Zither. 49.6 Warum sollte ich mich fuerchten in Tagen des Uebels, wenn die Suende derer, die mich hintergehen, mich umringt? 49.7 Sie vertrauen auf ihr Vermoegen und ruehmen sich der Groesse ihres Reichtums. 49.8 Niemals kann ein Mann seinen Bruder loskaufen, nicht kann er Gott sein Loesegeld geben, 49.9 - denn [zu] kostbar ist das Kaufgeld fuer ihre Seele, und er muss davon ablassen auf ewig, - 49.10 dass er fortlebe immer, die Grube nicht sehe. 49.11 Denn man sieht: die Weisen sterben, der Tor und der Unvernuenftige kommen miteinander um, und sie lassen anderen ihr Vermoegen. 49.12 Ihr Gedanke [ist, dass] ihre Haeuser in Ewigkeit [stehen], ihre Wohnung von Geschlecht zu Geschlecht; sie hatten Laendereien nach ihren Namen benannt. 49.13 Doch der Mensch, der im Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. 49.14 Dies ist ihr Weg, [der Weg] derer, die unerschuetterlich sind, und ihr Ende, [das Ende derer,] die Gefallen finden an ihren Worten: .. 49.15 Wie Schafe weidet sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen ueber sie; ihre Gestalt zerfaellt, der Scheol ist ihre Wohnung. 49.16 Gott aber wird meine Seele erloesen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich entruecken. .. 49.17 Fuerchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergroessert die Pracht seines Hauses. 49.18 Denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit; seine Pracht folgt ihm nicht hinab. 49.19 Wenn er auch in seinem Leben seine Seele segnet, - und man preist dich, wenn du es dir gutgehen laesst - 49.20 so kommt sie doch zum Geschlecht seiner Vaeter, die nie mehr das Licht sehen. 49.21 Der Mensch, der im Ansehen ist, hat keine Einsicht, er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. .. \50\ 50.1 Ein Psalm. Von Asaf. Gott, Gott, der HERR, hat geredet und die Erde gerufen, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. 50.2 Aus Zion, der Schoenheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt. 50.3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stuermt es gewaltig. 50.4 Er ruft dem Himmel droben und der Erde zu, um sein Volk zu richten: 50.5 `Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer! 50.6 Und die Himmel verkuenden seine Gerechtigkeit, dass Gott Richter ist, er selbst. .. 50.7 `Hoere, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will dich verwarnen! Ich bin Gott, dein Gott. 50.8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind bestaendig vor mir. 50.9 Ich nehme keinen Jungstier aus deinem Haus, noch Boecke aus deinen Huerden. 50.10 Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. 50.11 Ich kenne alle Voegel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist mir bekannt. 50.12 Wenn mich hungerte, ich wuerde es dir nicht sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fuelle. 50.13 Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Boecken trinken? 50.14 Opfere Gott Dank, und erfuelle dem Hoechsten deine Geluebde; 50.15 und rufe mich an am Tag der Not; ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen! 50.16 Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: `Was hast du meine Ordnungen herzusagen und nimmst meinen Bund in deinen Mund? 50.17 Du hast ja die Zucht gehasst und meine Worte hinter dich geworfen. 50.18 Sahst du einen Dieb, so befreundetest du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft. 50.19 Deinen Mund schicktest du los zum Boesen, und deine Zunge spannte Betrug davor. 50.20 Du sassest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stiessest du Schmaehung aus. 50.21 Das hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen. 50.22 Merket doch dies, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreisse, und keiner kann retten! 50.23 Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen. \51\ 51.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 51.2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war. 51.3 Sei mir gnaedig, o Gott, nach deiner Gnade; tilge meine Vergehen nach der Groesse deiner Barmherzigkeit! 51.4 Wasche mich voellig von meiner Schuld, und reinige mich von meiner Suende! 51.5 Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Suende ist stets vor mir. 51.6 Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesuendigt und getan, was boese ist in deinen Augen; damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem Richten. 51.7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Suende hat mich meine Mutter empfangen. 51.8 Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit kundtun. 51.9 Entsuendige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weisser sein als Schnee. 51.10 Lass mich Froehlichkeit und Freude hoeren, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. 51.11 Verbirg dein Angesicht vor meinen Suenden, und tilge alle meine Schuld! 51.12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist! 51.13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! 51.14 Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stuetze mich mit einem willigen Geist! 51.15 Lehren will ich die [von dir] Abgefallenen deine Wege, dass die Suender zu dir umkehren. 51.16 Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heils, so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preisen. 51.17 Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund dein Lob verkuende. 51.18 Denn du hast keine Lust am Schlachtopfer, sonst gaebe ich es; Brandopfer gefaellt dir nicht. 51.19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. 51.20 Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems! 51.21 Dann wirst du Lust haben an rechten Opfern, Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Stiere darbringen auf deinem Altar. \52\ 52.1 Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von David. 52.2 Als Doeg, der Edomiter, kam und dem Saul berichtete und ihm sagte: David ist in das Haus Ahimelechs gekommen. 52.3 Was ruehmst du dich der Bosheit, du Gewaltiger? Die Gnade Gottes [waehrt] den ganzen Tag. 52.4 Verderben plant deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser, [du] Luegner. 52.5 Du hast das Boese mehr geliebt als das Gute, die Luege mehr als gerechtes Reden. .. 52.6 Du hast alle Worte des Verderbens geliebt, [du] betruegerische Zunge! 52.7 Gott wird dich auch zerstoeren fuer immer; er wird dich niederschlagen und herausreissen aus dem Zelt und entwurzeln aus dem Land der Lebendigen. .. 52.8 Und sehen werden es die Gerechten und sich fuerchten, und sie werden ueber ihn lachen: 52.9 `Siehe, der Mann machte nicht Gott zu seinem Schutz, sondern vertraute auf die Groesse seines Reichtums, durch sein Schadentun war er stark! 52.10 Ich aber bin wie ein gruener Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Gnade Gottes immer und ewig. 52.11 Ich werde dich ewig preisen, weil du es getan hast; und auf deinen Namen - denn er ist gut - werde ich harren vor deinen Frommen. \53\ 53.1 Dem Chorleiter. Al-Machalath. Ein Maskil. Von David. 53.2 Der Tor spricht in seinem Herzen: `Es ist kein Gott! Sie haben Verderben angerichtet und abscheuliches Unrecht geuebt; da ist keiner, der Gutes tut. 53.3 Gott hat vom Himmel herabgeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verstaendiger da ist, einer, der Gott sucht. 53.4 Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. 53.5 Haben denn keine Erkenntnis, die Boeses tun, die mein Volk fressen, als aessen sie Brot? Gott rufen sie nicht an. 53.6 Da ueberfiel sie Schrecken, ohne dass ein Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen, der dich bedraengt. Du hast sie zuschanden werden lassen, denn Gott hat sie verworfen. 53.7 O kaemen doch aus Zion die Rettungen fuer Israel! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. \54\ 54.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David. 54.2 Als die Sifiter kamen und zu Saul sprachen: Haelt sich David nicht bei uns verborgen? 54.3 Gott, durch deinen Namen rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht! 54.4 Gott, hoere mein Gebet, nimm zu Ohren die Reden meines Mundes! 54.5 Denn Fremde sind gegen mich aufgestanden, und Gewalttaetige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht vor sich gestellt. .. 54.6 Siehe, Gott ist mir ein Helfer; der Herr ist der, der meine Seele stuetzt. 54.7 Er wird das Boese zuruecklenken auf meine Feinde; nach deiner Treue bringe sie zum Schweigen! 54.8 Opfern will ich dir aus freiem Antrieb; deinen Namen will ich preisen, HERR, denn er ist gut. 54.9 Denn aus aller Not hat er mich errettet, so dass mein Auge auf meine Feinde [herab]sieht. \55\ 55.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David. 55.2 Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen! 55.3 Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muss stoehnen 55.4 vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrueckung des Gottlosen; denn sie waelzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an. 55.5 Mein Herz bebte in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. 55.6 Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich. 55.7 Und ich sprach: Haette ich doch Fluegel wie die Taube, ich wollte hinfliegen und ruhen. 55.8 Siehe, weithin entfloehe ich, wuerde naechtigen in der Wueste. .. 55.9 Ich wollte eilen, dass ich Zuflucht haette vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm. 55.10 Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge! denn Gewalttat und Streit habe ich in der Stadt gesehen. 55.11 Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Muehsal sind in ihrer Mitte. 55.12 Verderben ist in ihrer Mitte, und Bedrueckung und Betrug weichen nicht von ihrem [Markt-] Platz. 55.13 Denn nicht ein Feind hoehnt mich, sonst wuerde ich es ertragen; nicht mein Hasser hat grossgetan gegen mich, sonst wuerde ich mich vor ihm verbergen; 55.14 sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, 55.15 die wir die Suesse der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes gingen in [festlicher] Unruhe! 55.16 Der Tod ueberrasche sie, lebendig moegen sie hinabfahren in den Scheol; denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern. 55.17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und der HERR hilft mir. 55.18 Abends und morgens und mittags klage und stoehne ich; und er hat meine Stimme gehoert. 55.19 Er hat meine Seele zum Frieden erloest, dass sie mir nicht nahen koennen; denn mit vielen sind sie gegen mich gewesen. 55.20 Hoeren wird Gott und sie unterdruecken - er thront ja von alters her; .. weil es keine Zuverlaessigkeit bei ihnen gibt und sie Gott nicht fuerchten. 55.21 Er hat ausgestreckt seine Haende gegen seine Friedensbeschluesse, entweiht hat er seinen Bund. 55.22 Glatter als weiche Butter ist sein Mund, und Feindschaft ist sein Herz; geschmeidiger als Oel sind seine Worte, aber sie sind gezogene Schwerter. 55.23 Wirf auf den HERRN deine Last, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wankt. 55.24 Und du, Gott, wirst sie hinabstuerzen in den Brunnen der Grube; die Maenner des Blutes und des Betruges werden ihre Tage nicht zur Haelfte bringen. Ich aber will auf dich vertrauen. \56\ 56.1 Dem Chorleiter. Nach: `Die Taube der fernen Inseln. Von David. Ein Miktam. Als die Philister ihn zu Gat ergriffen. 56.2 Sei mir gnaedig, o Gott! - denn es stellen mir Menschen nach; den ganzen Tag bedraengt mich ein Streitender. 56.3 Meine Feinde stellen [mir] den ganzen Tag nach, ja, viele bekaempfen mich von oben herab. 56.4 [An dem] Tag, [da] ich mich fuerchte - ich, ich vertraue auf dich. 56.5 Auf Gott - sein Wort ruehme ich - auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fuerchten; was sollte Fleisch mir tun? 56.6 Den ganzen Tag tadeln sie meine Worte, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Boesen. 56.7 Sie greifen an, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. 56.8 [Sollte] es bei ihrer Bosheit Rettung fuer sie [geben]? Im Zorn stuerze die Voelker nieder, o Gott! 56.9 Meine Heimatlosigkeit hast du abgemessen. Giesse meine Traenen in deinen Schlauch! [Stehen sie] nicht in deinem Verzeichnis? 56.10 Dann werden meine Feinde ablassen - an dem Tag, da ich rufe; dieses habe ich erkannt, dass Gott fuer mich ist. 56.11 Auf Gott - [sein] Wort ruehme ich - auf den HERRN - [sein] Wort ruehme ich - 56.12 auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fuerchten; was kann ein Mensch mir tun? 56.13 Auf mir [liegen], o Gott, deine Geluebde, ich werde dir Dankopfer einloesen. 56.14 Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, ja, meine Fuesse vom Sturz, dass ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen. \57\ 57.1 Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von David. Ein Miktam. Als er vor Saul in die Hoehle floh. 57.2 Sei mir gnaedig, o Gott, sei mir gnaedig! Denn bei dir birgt sich meine Seele. Im Schatten deiner Fluegel berge ich mich, bis voruebergezogen das Verderben. 57.3 Ich rufe zu Gott, dem Hoechsten, zu dem Gott, der es fuer mich vollendet. 57.4 Er sende vom Himmel und rette mich; gehoehnt hat der, der mir nachstellt. .. Gott sende seine Gnade und seine Wahrheit, [er errette] meine Seele. 57.5 Mitten unter Loewen liege ich, die Menschen verschlingen. Ihre Zaehne sind Speer und Pfeile, und ihre Zunge ist ein scharfes Schwert. 57.6 Erhebe dich ueber die Himmel, o Gott, ueber der ganzen Erde [sei] deine Herrlichkeit! 57.7 Ein Netz haben sie meinen Schritten gestellt, er hat meine Seele gebeugt. Sie haben vor mir eine Grube gegraben, sie sind mitten hineingefallen. .. V. 8-12: Ps 108,2-6. 57.8 Gefestigt ist mein Herz, o Gott, gefestigt ist mein Herz! Ich will singen und spielen. 57.9 Wache auf, meine Seele! Wachet auf, Harfe und Zither! Ich will aufwecken die Morgenroete. 57.10 Ich will dich preisen unter den Voelkern, Herr, will dich besingen unter den Voelkerschaften. 57.11 Denn gross bis zu den Himmeln ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. 57.12 Erhebe dich ueber die Himmel, o Gott, ueber der ganzen Erde [sei] deine Herrlichkeit! \58\ 58.1 Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von David. Ein Miktam. 58.2 Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, Goetter? Richtet ihr in Geradheit die Menschenkinder? 58.3 Sogar im Herzen uebt ihr Ungerechtigkeiten; der Gewalttat eurer Haende brecht ihr Bahn im Land. 58.4 Abgewichen sind die Gottlosen von Mutterschosse an, es irren von Mutterleibe an die Luegenredner. 58.5 Gift haben sie gleich Schlangengift, wie eine taube Kobra, die ihr Ohr verschliesst, 58.6 dass sie nicht hoert auf die Stimme der Beschwoerer, des Zauberers, der die Zaubersprueche beherrscht. 58.7 Zerschmettere, o Gott, ihre Zaehne in ihrem Maul, brich aus das Gebiss der Jungloewen, HERR! 58.8 Sie sollen zergehen wie Wasser, die verrinnen! Legt er seine Pfeile an, [so seien sie] wie abgeknickt. 58.9 Wie die Schnecke zerschmelzend dahingeht, eines Weibes Fehlgeburt, welche nie die Sonne erblickt! 58.10 Bevor eure Toepfe den Dornstrauch merken - ob gruen oder Glut, er wird ihn fortwirbeln! 58.11 Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er watet im Blut des Gottlosen. 58.12 Und der Mensch soll sagen: Es gibt doch Lohn fuer den Gerechten; es gibt doch einen Gott, der auf Erden richtet. \59\ 59.1 Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von David. Ein Miktam. Als Saul sandte und sie das Haus bewachten, um ihn zu toeten. 59.2 Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott! Bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich erheben! 59.3 Befreie mich von denen, die Boeses tun, und rette mich von den Blutmenschen! 59.4 Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Starke greifen mich an, ohne mein Vergehen und ohne meine Suende, HERR! 59.5 Ohne eine Schuld [meinerseits] laufen sie an und gehen in Stellung; wache auf, mir entgegen, und sieh! 59.6 Und du, HERR, Gott der Heerscharen, Gott Israels, erwache, heimzusuchen alle Nationen! Sei keinem gnaedig von den treulos Frevelnden! .. 59.7 Am Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. 59.8 Siehe, sie lassen ihren Mund Boeses reden, Schwerter [sind] auf ihren Lippen - denn [sie denken]: `wer hoert? 59.9 Du aber, HERR, wirst ueber sie lachen, spotten ueber alle Nationen. 59.10 Meine Staerke, auf dich will ich achten; denn Gott ist meine Festung. 59.11 Mein gnaediger Gott wird mir zuvorkommen; Gott wird mich [herab] sehen lassen auf meine Feinde. 59.12 Toete sie nicht, damit mein Volk es nicht vergesse; lass sie umherirren durch deine Macht, und stuerze sie nieder, Herr, unser Schild! 59.13 Suende ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Luege, die sie aussprechen! 59.14 Vertilge im Zorn, vertilge, dass sie nicht mehr sind. Dann wird man erkennen, dass Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde! .. 59.15 Und am Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. 59.16 Sie schweifen umher nach Speise; wenn sie nicht satt werden, knurren sie. 59.17 Ich aber will singen von deiner Staerke und am Morgen jubelnd preisen deine Gnade; denn du bist mir eine Festung gewesen und eine Zuflucht am Tag meiner Not. 59.18 Meine Staerke, dir will ich spielen; denn Gott ist meine Festung, der Gott meiner Gnade. \60\ 60.1 Dem Chorleiter. Nach Schuschan. Ein Zeugnis. Ein Miktam. Von David. Zum Lehren. 60.2 Als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurueckkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwoelftausend Mann. 60.3 Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut; du bist zornig gewesen - stelle uns wieder her! 60.4 Du hast das Land erschuettert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es wankt! 60.5 Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit Taumelwein hast du uns getraenkt. 60.6 Denen, die dich fuerchten, hast du ein Signal gegeben, dass sie fliehen [koennen] vor den Bogen. .. V. 7-14: Ps 108,7-14. 60.7 Damit deine Geliebten befreit werden, hilf durch deine Rechte und erhoere mich! 60.8 Gott hat geredet in seinem Heiligtum: `Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen. 60.9 Mein ist Gilead und mein Manasse, und Ephraim ist die Bergfestung meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. 60.10 Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will ich meine Sandale werfen; Philistaea, jauchze mir zu! 60.11 Wer wird mich fuehren in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? 60.12 Hast du, Gott, uns nicht verworfen? Du ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren. 60.13 Schaffe uns Hilfe vor dem Bedraenger! Menschenhilfe ist ja wertlos. 60.14 Mit Gott werden wir maechtige Taten tun; und er, er wird unsere Bedraenger zertreten. \61\ 61.1 Dem Chorleiter. Auf Saitenspiel. Von David. 61.2 Hoere, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! 61.3 Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, weil mein Herz verzagt; du wollest mich auf den Felsen leiten, der mir zu hoch ist. 61.4 Denn du bist mir eine Zuflucht geworden, ein starker Turm vor dem Feind. 61.5 Ich moechte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen im Schutz deiner Fluegel. .. 61.6 Denn du, Gott, hast auf meine Geluebde gehoert, hast [mir] gegeben das Erbteil derer, die deinen Namen fuerchten. 61.7 Du wirst Tage zu den Tagen des Koenigs hinzufuegen; seine Jahre moegen sein wie Geschlecht auf Geschlecht. 61.8 Er moege ewig thronen vor dem Angesicht Gottes. Bestelle Gnade und Treue, dass sie ihn behueten! 61.9 So werde ich deinen Namen besingen immerdar; um [damit] meine Geluebde zu erfuellen Tag fuer Tag. \62\ 62.1 Dem Chorleiter. Nach Jedutun. Ein Psalm. Von David. 62.2 Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Hilfe. 62.3 Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde kaum wanken. 62.4 Wie lange wollt ihr einen Mann bestuermen, morden ihr alle - wie eine ueberhaengende Wand, eine eingestossene Mauer? 62.5 Sie planen nur, ihn von seiner Hoehe zu stossen; sie finden Gefallen an der Luege; mit ihrem Mund segnen sie, doch in ihrem Innern fluchen sie. .. 62.6 Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. 62.7 Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde nicht wanken. 62.8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Staerke, meine Zuflucht ist in Gott. 62.9 Vertraut auf ihn allezeit, Leute! Schuettet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. .. 62.10 Nur Hauch sind die Menschensoehne, Luege die Herrensoehne. Auf der Waagschale steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch. 62.11 Vertraut nicht auf Erpressung, und betruegt euch nicht durch Raub; wenn der Reichtum waechst, richtet euer Herz nicht darauf! 62.12 Eines hat Gott geredet, zwei [Dinge] sind es, die ich gehoert, dass die Macht bei Gott ist 62.13 und dein, o Herr, die Gnade; denn du, du vergiltst jedem nach seinem Werk. \63\ 63.1 Ein Psalm. Von David. Als er in der Wueste Juda war. 63.2 Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. Es duerstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem duerren und erschoepften Land ohne Wasser. 63.3 So schaue ich im Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen. 63.4 Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen werden dich ruehmen. 63.5 So werde ich dich preisen waehrend meines Lebens, meine Haende in deinem Namen aufheben. 63.6 Wie von Mark und Fett wird meine Seele gesaettigt werden, und mit jubelnden Lippen wird mein Mund loben, 63.7 wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, ueber dich nachdenke in den Nachtwachen. 63.8 Denn du bist mir zur Hilfe geworden, und im Schatten deiner Fluegel kann ich jubeln. 63.9 Meine Seele haengt an dir, deine Rechte haelt mich aufrecht. 63.10 Jene aber, die [mir] zum Verderben nach meinem Leben trachten, werden in die Tiefen der Erde hinsinken. 63.11 Man wird sie der Gewalt des Schwertes preisgeben, das Teil der Schakale werden sie sein. 63.12 Und der Koenig wird sich freuen in Gott; jeder darf sich ruehmen, der bei ihm schwoert; denn der Mund der Luegenredner wird verstopft werden. \64\ 64.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 64.2 Hoere, Gott, meine Stimme in meiner Klage; behuete mein Leben vor dem Schrecken des Feindes! 64.3 Verbirg mich vor der Verschwoerung der Uebeltaeter, vor dem Aufruhr derer, die Boeses tun! 64.4 Die ihre Zunge gleich einem Schwert geschaerft, bitteres Wort als ihren Pfeil angelegt haben, 64.5 um im Versteck auf den Unschuldigen zu schiessen, ploetzlich schiessen sie auf ihn und scheuen sich nicht. 64.6 Sie staerken sich in boeser Sache; sie reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: `Wer wird sie sehen? 64.7 Sie denken Schlechtigkeiten aus: `Wir sind fertig. Der Plan ist ausgedacht. Und das Innere eines jeden und [sein] Herz ist unergruendlich. 64.8 Aber Gott schiesst auf sie einen Pfeil, ploetzlich sind ihre Wunden da. 64.9 Und sie brachten ihn zum Straucheln, [doch] ihre Zunge [kommt] ueber sie; alle, die auf sie sehen, schuetteln sich. 64.10 Da fuerchteten sich alle Menschen und verkuendeten das Tun Gottes und verstanden sein Werk. 64.11 Der Gerechte wird sich am HERRN freuen und sich bei ihm bergen; und alle von Herzen Aufrichtigen werden sich ruehmen. \65\ 65.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. Ein Lied. 65.2 Dir [gilt] Stille, Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir soll man das Geluebde erfuellen. 65.3 Hoerer des Gebets, zu dir wird alles Fleisch kommen. 65.4 Suendige Taten haben mich ueberwaeltigt; unsere Vergehen, du wirst sie vergeben. 65.5 Gluecklich, den du erwaehlst und nahen laesst, dass er wohne in deinen Vorhoefen! Wir werden gesaettigt werden mit dem Gut deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels. 65.6 Du wirst uns furchtbare Dinge in Gerechtigkeit antworten, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und des fernen Meeres, 65.7 der die Berge festigt durch seine Kraft, umguertet ist mit Macht, 65.8 der das Brausen der Meere besaenftigt, das Brausen ihrer Wellen und das Getuemmel der Voelker. 65.9 Und so fuerchten sich die Bewohner der Enden [der Erde] vor deinen Zeichen; die Aufgaenge des Morgens und des Abends laesst du jauchzen. 65.10 Du hast das Land heimgesucht und es ueberschuettet, du bereicherst es sehr: Gottes Bach ist voll Wasser. Du bereitest ihnen Getreide, wenn du [das Land] so bereitest: 65.11 Du traenkst seine Furchen, ebnest seine Schollen, du erweichst es mit Regenguessen, segnest sein Gewaechs. 65.12 Du hast das Jahr deiner Guete gekroent, und deine Spuren triefen von Fett. 65.13 Es triefen die Weideplaetze der Steppe, und mit Jubel umguerten sich die Huegel. 65.14 Die Weiden bekleiden sich mit Herden, und die Taeler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen! \66\ 66.1 Dem Chorleiter. Ein Lied. Ein Psalm. Jauchzt Gott, alle Welt! 66.2 Besingt die Herrlichkeit seines Namens, macht herrlich sein Lob! 66.3 Sprecht zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Groesse deiner Macht werden dir deine Feinde [Ergebung] heucheln. 66.4 Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird deinen Namen besingen. .. 66.5 Kommt und seht die Grosstaten Gottes! Furchtbar ist [sein] Tun gegenueber den Menschenkindern. 66.6 Er wandelte das Meer in trockenes Land: durch den Strom gehen sie hinueber zu Fuss. Dort haben wir uns an ihm gefreut. 66.7 Durch seine Macht herrscht er auf ewig; seine Augen beobachten die Nationen, dass die Widerspenstigen sich nicht erheben. .. 66.8 Preist, ihr Voelker, unseren Gott, und lasst hoeren den Klang seines Lobes; 66.9 der unsere Seele zum Leben bringt und nicht zugelassen hat, dass unsere Fuesse wankten! 66.10 Denn du hast uns geprueft, Gott, du hast uns gelaeutert, wie man Silber laeutert. 66.11 Du hast uns ins Netz gehen lassen, hast eine drueckende Last auf unsere Hueften gelegt. 66.12 Du hast Menschen ueber unseren Kopf reiten lassen; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgefuehrt zum Ueberfluss. 66.13 Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir erfuellen meine Geluebde, 66.14 zu denen sich meine Lippen aufgetan haben und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Not. 66.15 Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern zusammen mit Opferrauch von Widdern; Rinder mit Boecken will ich zubereiten. .. 66.16 Kommt, hoert zu, alle, die ihr Gott fuerchtet, dass ich erzaehle, was er an meiner Seele getan hat. 66.17 Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und Erhebung [seines Namens] war unter meiner Zunge. 66.18 Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen haette, so wuerde der Herr nicht hoeren. 66.19 Doch Gott hat gehoert, er hat geachtet auf die Stimme meines Gebets. 66.20 Gepriesen sei Gott, der nicht verworfen hat mein Gebet noch seine Gnade von mir [zurueckzieht]! \67\ 67.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Ein Lied. 67.2 Gott sei uns gnaedig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten ueber uns, .. 67.3 dass man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Hilfe! 67.4 Es sollen dich preisen die Voelker, Gott; es sollen dich preisen die Voelker alle. 67.5 Es sollen sich freuen und jubeln die Voelkerschaften; denn du wirst die Voelker richten in Geradheit, und die Voelkerschaften auf der Erde - du wirst sie leiten... 67.6 Es sollen dich preisen die Voelker, Gott; es sollen dich preisen die Voelker alle. 67.7 Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen. 67.8 Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fuerchten. \68\ 68.1 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Ein Lied. 68.2 Gott wird sich erheben, es werden sich zerstreuen seine Feinde, und die ihn hassen, werden fliehen vor seinem Angesicht. 68.3 Wie Rauch auseinandergetrieben wird, so treibst du [sie] auseinander; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gottlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. 68.4 Aber freuen werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem Angesicht Gottes und jubeln in Freude. 68.5 Singt Gott, spielt seinem Namen! Macht Bahn dem, der einherfaehrt durch die Wuesten. Jah ist sein Name, und frohlockt vor ihm! 68.6 Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. 68.7 Gott ist es, der Einsame zu Hause wohnen laesst, Gefangene hinausfuehrt ins Glueck; Widerspenstige jedoch bleiben in der Duerre. 68.8 Gott, als du auszogst vor deinem Volk, als du einherschrittest durch die Wueste, .. 68.9 bebte die Erde, auch troffen die Himmel vor Gott, dem vom Sinai, vor Gott, dem Gott Israels. 68.10 Reichlich Regen giesst du aus, Gott; dein Erbland - wenn es ermattet war, hast du selbst es wiederhergestellt. 68.11 Deine Schar ist darin sesshaft geworden; du sorgst in deiner Guete fuer den Elenden, o Gott! 68.12 Der Herr erlaesst einen Ausspruch: `Siegesbotinnen, eine grosse Schar! 68.13 Die Koenige der Heere fliehen, sie fliehen! Und [auf der] Staette des Hauses verteilt [man] Beute: 68.14 - Wollt ihr zwischen den Huerden liegen? - Die Fluegel einer Taube, mit Silber ueberzogen und ihre Schwungfedern mit gruengelbem Gold. 68.15 Wenn der Allmaechtige Koenige im Land zerstreut, schneit es auf dem Zalmon. 68.16 Ein Berg Gottes ist der Berg Basans, ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. 68.17 Warum lauert ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott zu seinem Wohnsitz begehrt hat? Ja, der HERR wird [dort] wohnen fuer immer. 68.18 Der Wagen Gottes sind zehntausendmal Tausende, - Erhabenheit!; der Herr ist unter ihnen, Sinai im Heiligtum. 68.19 Du bist hinaufgestiegen zur Hoehe, du hast Gefangene weggefuehrt, hast Gaben empfangen bei den Menschen; und sogar Widerspenstige [sind bereit], sich Jah, Gott, zu unterwerfen. 68.20 Gepriesen sei der Herr Tag fuer Tag! Er traegt fuer uns [Last], Gott ist unsere Rettung. .. 68.21 Gott ist uns ein Gott der Rettungen, und in der Macht des HERRN, des Herrn, stehen die Auswege vom Tod. 68.22 Gewiss, Gott wird zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der da wandelt in seinen Verschuldungen. 68.23 Der Herr sprach: `Ich werde zurueckbringen aus Basan, zurueckbringen aus den Tiefen des Meeres, 68.24 damit du deinen Fuss in Blut badest, die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe. 68.25 Gesehen haben sie deine Umzuege, o Gott, die Umzuege meines Gottes, meines Koenigs, ins Heiligtum. 68.26 Voran gingen Saenger, danach Saitenspieler, inmitten tamburinschlagender Maedchen. 68.27 `Preist Gott in Versammlungen, den HERRN, die ihr aus dem Quell Israels seid! 68.28 Da sind Benjamin, der Juengste, ihr Herrscher, die Obersten Judas, ihre laermende Menge; die Obersten Sebulons, die Obersten Naftalis. 68.29 Entbiete, Gott, deine Macht, Gottes Macht, die du fuer uns gewirkt hast 68.30 von deinem Tempel ueber Jerusalem! Koenige werden dir Geschenke bringen. 68.31 Schilt das Tier des Schilfs, die Schar der Starken mit den Kaelbern der Voelker; tritt denen entgegen, die nach Silber rennen. Zerstreue die Voelker, die Lust haben am Krieg! 68.32 Es werden kommen Bronzesachen aus Aegypten; Aethiopien soll seine Haende ausstrecken zu Gott. 68.33 Ihr Koenigreiche der Erde, singt Gott, spielt dem Herrn, .. 68.34 ihm, der einherfaehrt auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er laesst seine Stimme erschallen, eine maechtige Stimme. 68.35 Gebt Gott Macht! Seine Hoheit ist ueber Israel und seine Macht in den Wolken. 68.36 Furchtbar [bist du], Gott, aus deinen Heiligtuemern her. Der Gott Israels, er ist es, der Staerke und Kraft gibt dem Volk. Gepriesen sei Gott! \69\ 69.1 Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von David. 69.2 Rette mich, Gott, denn Wasser sind bis an die Seele gekommen. 69.3 Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut schwemmt mich fort. 69.4 Ich bin muede von meinem Rufen, entzuendet ist meine Kehle; meine Augen vergehen vom Harren auf meinen Gott. 69.5 Mehr als die Haare meines Hauptes sind die, die mich ohne Ursache hassen; maechtig sind, die mich verderben wollen, meine Feinde [sind sie] ohne Grund; was ich nicht geraubt habe, das soll ich dann erstatten. 69.6 Du, o Gott, hast meine Torheit erkannt, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen. 69.7 Lass nicht durch mich beschaemt werden, die auf dich hoffen, Herr, HERR der Heerscharen! Lass nicht an mir zuschanden werden, die dich suchen, Gott Israels! 69.8 Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. 69.9 Entfremdet bin ich meinen Bruedern und ein Fremder geworden den Soehnen meiner Mutter. 69.10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmaehungen derer, die dich schmaehen, sind auf mich gefallen. 69.11 Als ich weinte [und] meine Seele fastete, da wurde es mir zu Schmaehungen. 69.12 Als ich mich in Sacktuch kleidete, da wurde ich ihnen zum Sprichwort. 69.13 Die im Tore sitzen, reden ueber mich, und [auch] die Spottlieder der Zecher. 69.14 Ich aber [richte] mein Gebet an dich, HERR, zur Zeit des Wohlgefallens. O Gott, nach der Groesse deiner Gnade, erhoere mich durch die Treue deiner Hilfe! 69.15 Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! Lass mich errettet werden von denen, die mich hassen, und aus den Wassertiefen! 69.16 Lass die Flut der Wasser mich nicht fortschwemmen und die Tiefe mich nicht verschlingen; und lass die Grube ihren Mund nicht ueber mir verschliessen! 69.17 Erhoere mich, HERR, denn gut ist deine Gnade; wende dich zu mir nach der Groesse deiner Erbarmungen! 69.18 Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn ich bin bedraengt; erhoere mich eilends! 69.19 Nahe dich meiner Seele, erloese sie; erloese mich um meiner Feinde willen! 69.20 Du, du hast meine Schmaehung erkannt und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedraenger. 69.21 Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und [es] ist unheilbar; und ich habe auf Mitleid gewartet - aber [da war] keins; und auf Troester, aber ich habe keine gefunden. 69.22 Und sie gaben mir zur Speise Gift, und in meinem Durst traenkten sie mich mit Essig. 69.23 Es werde ihr Tisch vor ihnen zur Falle, und den Sorglosen zum Fallstrick! 69.24 Lass dunkel werden ihre Augen, dass sie nicht sehen; und lass bestaendig ihre Hueften wanken! 69.25 Schuette ueber sie aus deine Verwuenschung, und deines Zornes Glut soll sie erreichen! 69.26 Veroedet sei ihr Lagerplatz, in ihren Zelten sei kein Bewohner! 69.27 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und vom Schmerz deiner Verwundeten erzaehlen sie. 69.28 Fuege Schuld zu ihrer Schuld, und lass sie nicht hineinkommen in deine Gerechtigkeit! 69.29 Sie sollen ausgeloescht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten! 69.30 Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, bringe mich in Sicherheit! 69.31 Loben will ich den Namen Gottes im Lied und ihn erheben mit Dank. 69.32 Denn es wird dem HERRN wohlgefaelliger sein als ein Stier, ein Opferstier mit Hoernern und gespaltenen Hufen. 69.33 Die Sanftmuetigen haben es gesehen, sie werden sich freuen; die ihr Gott sucht, euer Herz soll leben! 69.34 Denn der HERR hoert auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. 69.35 Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! 69.36 Denn Gott wird Zion retten und die Staedte Judas bauen; und sie werden dort wohnen und es besitzen. 69.37 Die Nachkommen seiner Knechte werden es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. \70\ 70.1 Dem Chorleiter. Von David. Zum Gedaechtnis. 70.2 Eile, Gott, mich zu retten, HERR, zu meiner Hilfe! 70.3 Es sollen sich schaemen und zuschanden werden, die nach meinem Leben trachten! Es sollen zurueckweichen und beschimpft sein, die Gefallen haben an meinem Unglueck! 70.4 Sie sollen umkehren wegen ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! 70.5 Frohlocken und deiner sich freuen sollen alle, die dich suchen! Stets sollen sagen: `Gross ist Gott!, die dein Heil lieben. 70.6 Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Mein Helfer und mein Retter bist du! HERR, zoegere nicht! \71\ 71.1 Bei dir, HERR, habe ich mich geborgen. Lass mich niemals beschaemt werden! 71.2 In deiner Gerechtigkeit rette mich und befreie mich! Neige dein Ohr zu mir und hilf mir. 71.3 Sei mir ein Fels zur Wohnung, zu dem ich immer kommen kann! Du hast geboten, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg bist du. 71.4 Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewalttaetigen. 71.5 Denn meine Hoffnung bist du, Herr; HERR, meine Zuversicht von meiner Jugend an. 71.6 Auf dich habe ich mich gestuetzt von Mutterschosse an, vom Mutterleib hast du mich entbunden; dir gilt stets mein Lobgesang. 71.7 Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht. 71.8 Mein Mund ist voll von deinem Lob, von deinem Ruhm den ganzen Tag. 71.9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlass mich nicht! 71.10 Denn meine Feinde haben ueber mich geredet, und die nach meinem Leben trachten, miteinander beratschlagt. 71.11 Sie sagen: Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift ihn, denn kein Retter ist da! 71.12 Gott, sei nicht fern von mir; mein Gott, eile mir zur Hilfe! 71.13 Zuschanden werden, vergehen sollen, die meine Seele beschuldigen; in Hohn und Schande sollen sich huellen, die mein Unglueck suchen! 71.14 Ich aber will bestaendig harren und all dein Lob vermehren. 71.15 Mein Mund soll erzaehlen deine Gerechtigkeit, dein Retten den ganzen Tag. Denn ich kenne [ihre] Zahl nicht. 71.16 Ich will kommen mit den Machttaten des Herrn HERRN. Ich will preisen deine Gerechtigkeit, dich allein. 71.17 Gott! Du hast mich unterwiesen von meiner Jugend an, und bis hierher verkuendige ich deine Wundertaten. 71.18 Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlass mich nicht, o Gott, bis ich verkuendige deinen Arm dem [kuenftigen] Geschlecht, allen, die da kommen werden, deine Macht 71.19 und deine Gerechtigkeit, o Gott, bis zur Hoehe, der du grosse Dinge getan hast, Gott, wer ist wie du? 71.20 Der du uns viele und unheilvolle Noete hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben und uns aus den Tiefen der Erde wieder herauffuehren. 71.21 Du wirst meine Groesse mehren und dich wenden und mich troesten. 71.22 Dann will auch ich dich preisen mit der Harfe, [preisen] deine Treue, mein Gott! Ich will dir spielen mit der Zither, du Heiliger Israels! 71.23 Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele, und meine Seele, die du erloest hast. 71.24 Auch meine Zunge soll von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschaemt, denn mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglueck suchen. .. \72\ 72.1 Von Salomo. Gott, gib dem Koenig deine Rechtssprueche und deine Gerechtigkeit dem Koenigssohn, 72.2 dass er dein Volk richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach Recht. 72.3 Es moegen dem Volk Heil tragen die Berge und die Huegel Gerechtigkeit. 72.4 Er schaffe Recht den Elenden des Volkes; bringe Hilfe den Kindern des Armen, und den Unterdruecker zertrete er. 72.5 Und er moege lange leben, solange die Sonne [scheint], solange der Mond [leuchtet], von Geschlecht zu Geschlecht. 72.6 Er komme herab wie ein Regen auf die gemaehte Flur, wie Regenschauer als Befeuchtung auf das Land. 72.7 In seinen Tagen wird der Gerechte bluehen, und Fuelle von Heil [wird sein], bis der Mond nicht mehr ist. 72.8 Und er moege herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. 72.9 Vor ihm sollen sich beugen die Bewohner der Wueste, und seine Feinde sollen den Staub lecken. 72.10 Die Koenige von Tarsis und den Inseln sollen Geschenke bringen, es sollen Tribute entrichten die Koenige von Scheba und Saba. 72.11 Und alle Koenige sollen vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen. 72.12 Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden und den, der keinen Helfer hat. 72.13 Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und das Leben der Armen wird er retten. 72.14 Aus Bedrueckung und Gewalttat wird er ihr Leben erloesen, denn ihr Blut ist kostbar in seinen Augen. 72.15 Und er soll leben, und von dem Golde Schebas wird man ihm geben; und man soll bestaendig fuer ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 72.16 Ueberfluss an Getreide soll im Land sein; auf dem Gipfel der Berge soll es wogen; wie der Libanon sei seine Frucht; sie sollen hervorbluehen aus der Stadt wie das Kraut der Erde. 72.17 Sein Name soll ewig sein; vor der Sonne soll aufsprossen sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen sollen ihn gluecklich preisen. 72.18 Gepriesen sei Gott, der HERR, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein! 72.19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Seine Herrlichkeit erfuelle die ganze Erde! Amen, ja Amen. 72.20 Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais. DRITTES BUCH \73\ 73.1 Ein Psalm. Von Asaf. Fuerwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. 73.2 Ich aber - fast waeren meine Fuesse ausgeglitten, beinahe haetten gewankt meine Schritte. 73.3 Denn ich beneidete die Uebermuetigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. 73.4 Denn keine Qualen [haben sie bei] ihrem Tod, und wohlgenaehrt ist ihr Leib. 73.5 In der Muehsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die [anderen] Menschen geplagt. 73.6 Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhuellt sie wie ein Gewand. 73.7 Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge; sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens. 73.8 Sie hoehnen und reden in Bosheit Bedrueckendes, von oben herab reden sie. 73.9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde. 73.10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, denn Wasser in Fuelle wird bei ihnen geschluerft. 73.11 Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Hoechsten? 73.12 Siehe, dies sind Gottlose, und immer sorglos, erwerben sie sich Vermoegen. 73.13 Fuerwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Haende; 73.14 doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Zuechtigung ist jeden Morgen da. 73.15 Wenn ich gesagt haette: Ich will ebenso reden, siehe, so haette ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Soehne. 73.16 Da dachte ich nach, um dies zu begreifen. Eine Muehe war es in meinen Augen, 73.17 bis ich hineinging in das Heiligtum Gottes. Bedenken will ich [dort] ihr Ende. 73.18 Fuerwahr, auf schluepfrige [Wege] stellst du sie, du laesst sie in Taeuschungen fallen. 73.19 Wie sind sie so ploetzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken. 73.20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild. 73.21 Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren stach, 73.22 da war ich dumm und verstand nicht; [wie] ein Tier war ich bei dir. 73.23 Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst. 73.24 Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf. 73.25 Wen habe ich im Himmel? Und ausser dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde. 73.26 Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. 73.27 Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen jeden, der dir die Treue bricht. 73.28 Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn HERRN gesetzt, zu erzaehlen alle deine Taten. \74\ 74.1 Ein Maskil. Von Asaf. Gott, warum hast du verworfen fuer immer, [warum] raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide? 74.2 Gedenke an deine Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erloest zum Stamm deines Eigentums, an den Berg Zion, auf welchem du gewohnt hast! 74.3 Erhebe deine Schritte zu den ewigen Truemmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwuestet. 74.4 Es bruellen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstaette. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen [des Sieges] gesetzt. 74.5 Es sieht aus, wie wenn man Aexte emporhebt im Dickicht des Waldes. 74.6 Und jetzt - deine Schnitzereien allesamt, mit Beilen und Brechstangen zerschlagen sie [sie]. 74.7 Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, bis auf den Grund entweiht die Wohnung deines Namens. 74.8 Sie sprachen in ihrem Herzen: Lasst sie uns allesamt niederzwingen! Sie haben alle Versammlungsstaetten Gottes im Lande verbrannt. 74.9 Zeichen fuer uns sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns ist da, der weiss, bis wann. 74.10 Bis wann, o Gott, soll hoehnen der Bedraenger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? 74.11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurueck? [Zieh sie] hervor aus deinem Gewandbausch, mach ein Ende! 74.12 Gott ist ja mein Koenig von alters her, der Heilstaten vollbringt auf der Erde. 74.13 Du hast aufgestoert das Meer durch deine Macht, hast zerschmettert die Haeupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. 74.14 Du hast zerschlagen die Koepfe des Leviathans, gabst ihn zur Speise den Haifischen des Meeres. 74.15 Du liessest Quelle und Bach hervorquellen, immerfliessende Stroeme trocknetest du aus. 74.16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Den Mond und die Sonne hast du bereitet. 74.17 Du hast festgelegt alle Grenzen der Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen. 74.18 Denk daran: Der Feind hat gehoehnt, HERR, und ein toerichtes Volk hat deinen Namen verachtet. 74.19 Gib nicht den Raubtieren hin die Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiss nicht fuer immer! 74.20 Schaue hin auf den Bund! Denn die Schlupfwinkel des Landes sind voll von Staetten der Gewalttat. 74.21 Lass den Unterdrueckten nicht beschaemt davongehen! Den Elenden und Armen lass deinen Namen loben! 74.22 Stehe auf, Gott, fuehre deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhoehnung durch den Toren den ganzen Tag! 74.23 Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher, das staendig aufsteigende Getoese derer, die sich gegen dich erheben. \75\ 75.1 Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Ein Psalm. Von Asaf. Ein Lied. 75.2 Wir preisen dich, Gott, wir preisen [dich]. Und nahe ist dein Name [denen, die] deine Wunder erzaehlen. 75.3 `Wenn mein Zeitpunkt gekommen ist, werde ich gerecht richten. 75.4 Wanken mag die Erde und alle ihre Bewohner, ich habe ihre Saeulen festgestellt. .. 75.5 Ich sprach zu den Tobenden: Tobt nicht! Und zu den Gottlosen: Erhebt nicht das Horn! 75.6 Erhebt nicht zur Hoehe euer Horn! Redet nicht Freches mit [stolz gerecktem] Hals! 75.7 Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Sueden her [kommt] Erhoehung. 75.8 Denn Gott ist Richter. Diesen erniedrigt er, und jenen erhoeht er. 75.9 Denn ein Becher ist in der Hand des HERRN, schaeumender Wein voll Wuerze. Und er schenkt daraus ein: Ja, seine Hefen muessen schluerfen, muessen trinken alle Gottlosen der Erde. 75.10 Ich aber, ich will verkuenden ewig, ich will spielen dem Gott Jakobs. 75.11 Alle Hoerner der Gottlosen will ich abhauen. Es sollen erhoeht sein die Hoerner des Gerechten. \76\ 76.1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von Asaf. Ein Lied. 76.2 Bekannt ist Gott in Juda, in Israel ist gross sein Name. 76.3 In Salem entstand seine Huette, und seine Wohnung auf dem Zion. 76.4 Dort zerstoerte er des Bogens Braende, Schild und Schwert und Krieg. .. 76.5 Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes. 76.6 Beraubt stehen da die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der starken Maenner findet seine Haende. 76.7 Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinken in tiefen Schlaf Wagen wie Ross. 76.8 Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du zuernst! 76.9 Du liessest Gericht hoeren vom Himmel her. Die Erde fuerchtete sich und wurde stille, 76.10 als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Demuetigen auf Erden. .. 76.11 Denn [selbst] der Grimm des Menschen wird dich preisen; [auch noch] mit dem Rest des Grimmes wirst du dich guerten. 76.12 Sprecht Geluebde und erfuellt sie dem HERRN, eurem Gott, alle, die ihr rings um ihn her seid. Bringt Geschenke dem Furchtbaren! 76.13 Er demuetigt den Geist der Fuersten, er ist furchtbar den Koenigen der Erde. \77\ 77.1 Dem Chorleiter. Nach Jedutum. Von Asaf. Ein Psalm. 77.2 Meine Stimme [ruft] zu Gott, und ich will schreien! Meine Stimme [ruft] zu Gott, dass er mir Gehoer schenke. 77.3 Am Tag meiner Drangsal suchte ich den Herrn. Meine Hand war des Nachts ausgestreckt und liess nicht ab. Meine Seele weigerte sich, getroestet zu werden. 77.4 Gedenke ich an Gott, so stoehne ich. Sinne ich nach, so verzagt mein Geist. .. 77.5 Du hieltest [offen] die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht. 77.6 Ich durchdachte die Tage vor alters. Der Jahre der Urzeit gedachte ich. 77.7 Ich sann nach des Nachts; in meinem Herzen ueberlegte ich, und es forschte mein Geist. 77.8 Wird der Herr auf ewig verwerfen und kuenftig keine Gunst mehr erweisen? 77.9 Ist seine Gnade fuer immer zu Ende? Hat das Wort aufgehoert von Geschlecht zu Geschlecht? 77.10 Hat Gott vergessen, gnaedig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? .. 77.11 Da sprach ich: Das ist mein Schmerz, dass sich die Rechte des Hoechsten geaendert hat. 77.12 Ich will gedenken der Taten Jahs; ja, deiner Wunder von alters her will ich gedenken. 77.13 Ich will nachdenken ueber all dein Tun, und ueber deine Taten will ich sinnen. 77.14 Gott! Dein Weg ist im Heiligtum. Wer ist ein so grosser Gott wie unser Gott? 77.15 Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Staerke kundgetan unter den Voelkern. 77.16 Du hast dein Volk erloest mit [deinem] Arm, die Soehne Jakobs und Josephs. .. 77.17 Dich sahen die Wasser, Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es erzitterten die Tiefen. 77.18 Die Wolken ergossen Wasser, das Gewoelk liess eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. 77.19 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind. Blitze erleuchteten die Welt. Es zitterte und bebte die Erde. 77.20 Durch das Meer [fuehrt] dein Weg und deine Pfade durch grosse Wasser. Doch deine Fussspuren erkannte niemand. 77.21 Wie eine Herde hast du dein Volk geleitet durch die Hand Moses und Aarons. \78\ 78.1 Ein Maskil. Von Asaf. Hoere, mein Volk, auf meine Weisung! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! 78.2 Ich will meinen Mund oeffnen zu einem Spruch, will hervorbringen Raetsel aus der Vorzeit. 78.3 Was wir gehoert und erfahren und unsere Vaeter uns erzaehlt haben, 78.4 wollen wir nicht verhehlen ihren Soehnen und dem kuenftigen Geschlecht erzaehlen die Ruhmestaten des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. 78.5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz aufgestellt in Israel und gebot unseren Vaetern, sie ihren Soehnen kundzutun, 78.6 damit das kuenftige Geschlecht sie kenne, die Soehne, die geboren werden sollten, und [auch] sie aufstaenden und sie ihren Soehnen erzaehlten. 78.7 Damit sie auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergaessen und seine Gebote befolgten. 78.8 Damit sie nicht wuerden wie ihre Vaeter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist nicht treu war gegen Gott, 78.9 [wie] die Soehne Ephraims, geruestete Bogenschuetzen, sich wendeten am Tag des Kampfes. 78.10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. 78.11 Sie vergassen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen. 78.12 Er tat Wunder vor ihren Vaetern im Lande Aegypten, dem Gebiet Zoans. 78.13 Er spaltete das Meer und liess sie hindurchgehen, er liess die Wasser stehen wie einen Damm. 78.14 Er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. 78.15 Er spaltete Felsen in der Wueste und traenkte sie reichlich, wie mit Urfluten. 78.16 Er liess Baeche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen wie Fluesse. 78.17 Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu suendigen, sich gegen den Hoechsten widerspenstig zu zeigen in der Wueste. 78.18 Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten fuer ihr Gelueste. 78.19 Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott imstande sein, [uns] in der Wueste einen Tisch zu bereiten? 78.20 Siehe, den Felsen hat er [zwar] geschlagen, und Wasser flossen [heraus], und Baeche stroemten. Wird er [aber] auch Brot geben koennen, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen? 78.21 Darum, als der HERR es hoerte, wurde er zornig, und Feuer entzuendete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel, 78.22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Hilfe. 78.23 Und doch hat er den Wolken oben geboten und die Tueren des Himmels geoeffnet. 78.24 Und hat Manna auf sie regnen lassen, dass sie es aessen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. 78.25 Ein jeder ass Brot der Starken. Speise sandte er ihnen bis zur Saettigung. 78.26 Er liess den Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Staerke den Suedwind herbei. 78.27 Er liess Fleisch auf sie regnen wie Staub und Voegel wie Sand der Meere, 78.28 und liess [sie] mitten in sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen. 78.29 Da assen sie und wurden sehr satt, und was sie verlangten, brachte er ihnen. 78.30 Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund, 78.31 da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte [viele] unter ihren stattlichen Leuten um. Die jungen Maenner Israels streckte er nieder. 78.32 Trotz alledem suendigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. 78.33 Da liess er in Nichtigkeit hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken. 78.34 Wenn er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und suchten nach Gott. 78.35 Und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels sei und Gott, der Hoechste, ihr Erloeser. 78.36 Doch sie betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn. 78.37 Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenueber, und sie blieben nicht treu an seinem Bund. 78.38 Er aber war barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und liess nicht erwachen seinen ganzen Grimm. 78.39 Er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfaehrt und nicht wiederkehrt. 78.40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wueste, betruebten ihn in der Einoede! 78.41 Immer wieder versuchten sie Gott und kraenkten den Heiligen Israels. 78.42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedraenger erloeste, V. 43-51: Ps 105,27-36. 78.43 als er seine Zeichen tat in Aegypten und seine Wunder im Gebiet Zoans: 78.44 Er verwandelte ihre Stroeme in Blut und ihre Baeche, so dass sie nicht mehr trinken konnten. 78.45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie frassen, und Froesche, die ihnen Verderben brachten. 78.46 Ihren Ertrag gab er der Schabe, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke. 78.47 Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbaeume mit Schlossen. 78.48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen. 78.49 Er liess gegen sie los seines Zornes Glut, Grimm, Verwuenschung und Bedraengnis, eine Schar von Unheilsboten. 78.50 Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis. 78.51 Er schlug alle Erstgeburt in Aegypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. 78.52 Und er liess sein Volk aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wueste. 78.53 Er fuehrte sie sicher, so dass sie sich nicht fuerchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. 78.54 Er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. 78.55 Er vertrieb Nationen vor ihnen und verteilte sie mit der Messschnur des Erbes und liess in ihren Zelten wohnen die Staemme Israels. 78.56 Aber sie versuchten Gott, den Hoechsten, und waren widerspenstig [gegen ihn]; und seine Mahnungen beachteten sie nicht. 78.57 Sie wurden abtruennig und handelten treulos wie ihre Vaeter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen. 78.58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Hoehen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Goetzenbildern. 78.59 Gott hoerte es und ergrimmte, und er verwarf Israel voellig. 78.60 Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte. 78.61 Und er gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedraengers. 78.62 Er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbe ergrimmte er. 78.63 Seine jungen Maenner frass das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen. 78.64 Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht. 78.65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der nuechtern wird vom Wein. 78.66 Und er schlug seine Bedraenger zurueck, ewige Schande bereitete er ihnen. 78.67 Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwaehlte er nicht, 78.68 sondern er erwaehlte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. 78.69 Er baute sein Heiligtum wie [Himmels-]Hoehen, wie die Erde, die er auf ewig gegruendet hat. 78.70 Er erwaehlte David, seinen Knecht, und nahm ihn weg von den Huerden der Schafe. 78.71 Von den Muttertieren weg holte er ihn, dass er Jakob, sein Volk, weidete und Israel, sein Erbteil. 78.72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Haende leitete er sie. \79\ 79.1 Ein Psalm. Von Asaf. Gott! Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Truemmerhaufen gemacht. 79.2 Die Leichen deiner Knechte haben sie den Voegeln des Himmels zum Frass gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren des Feldes. 79.3 Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begraben haette. 79.4 Wir sind ein Hohn geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. 79.5 Bis wann, HERR, willst du immerfort zuernen, soll wie Feuer brennen dein Eifer? 79.6 Schuette deinen Zorn aus ueber die Nationen, die dich nicht erkennen, auf die Koenigreiche, die deinen Namen nicht anrufen! 79.7 Denn sie haben Jakob aufgezehrt, sein Weidegebiet haben sie verwuestet. 79.8 Rechne uns nicht an die Schuld der Vorfahren; lass uns dein Erbarmen eilends entgegenkommen! Denn wir sind sehr gering geworden. 79.9 Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens willen. Rette uns und vergib unsere Suenden um deines Namens willen! 79.10 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Lass unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden, dass du das vergossene Blut deiner Knechte raechst! 79.11 Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Groesse deines Armes lass uebrigbleiben die Kinder des Todes! 79.12 Und gib unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoss zurueck ihren Hohn, mit dem sie dich gehoehnt haben, Herr! 79.13 Wir aber sind dein Volk und die Herde deiner Weide. Wir wollen dich ewig preisen, von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob erzaehlen! \80\ 80.1 Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Ein Zeugnis. Von Asaf. Ein Psalm. 80.2 Du Hirte Israels, der du Joseph leitest wie eine Herde, hoere doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle hervor! 80.3 Vor Ephraim, Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung! 80.4 O Gott! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet. 80.5 HERR, Gott der Heerscharen! Bis wann zuernst du trotz des Gebets deines Volkes? 80.6 Du hast sie mit Traenenbrot gespeist, sie in reichem Mass getraenkt mit Traenen. 80.7 Du setztest uns zum Streit unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten ueber uns. 80.8 Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet. 80.9 Einen Weinstock hobst du aus aus Aegypten. Du vertriebst Nationen und pflanztest ihn ein. 80.10 Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfuellte das Land. 80.11 Die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, von seinen Aesten die Zedern Gottes. 80.12 Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer, bis zum Strom hin seine Triebe. 80.13 Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so dass ihn alle berupfen, die des Weges kommen? 80.14 Es frisst ihn ab das Wildschwein aus dem Wald, das Wild des Feldes weidet ihn ab. 80.15 Gott der Heerscharen! Kehre doch zurueck! Schau vom Himmel und sieh! Und suche diesen Weinstock heim! 80.16 Und beschirme, was deine Rechte gepflanzt hat, den Sohn, den du dir hast stark werden lassen. 80.17 Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgehauen. Vor dem Schelten deines Angesichtes kommen sie um. 80.18 Deine Hand sei ueber dem Mann deiner Rechten, ueber dem Menschensohn, den du dir hast stark werden lassen. 80.19 So werden wir nicht von dir abweichen. Belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen. 80.20 HERR, Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet. \81\ 81.1 Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von Asaf. 81.2 Jubelt Gott zu, unserer Staerke! Jauchzt dem Gott Jakobs! 81.3 Hebt an den Gesang, und lasst das Tamburin ertoenen, die liebliche Zither samt der Harfe! 81.4 Stosst am Neumond in das Horn, am Vollmond zum Tag unseres Festes! 81.5 Denn eine Ordnung fuer Israel ist dies, eine Verordnung des Gottes Jakobs. 81.6 Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Aegypten. Eine Sprache hoere ich, die ich [bisher] nicht kannte: 81.7 Ich habe von der Last befreit seine Schulter, seine Haende loesten sich vom Tragkorb. 81.8 In der Bedraengnis riefst du, und ich befreite dich. Ich antwortete dir im Donnergewoelk. Ich pruefte dich an den Wassern von Meriba. .. 81.9 Hoere, mein Volk, ich will dich warnen. Israel, wenn du mir doch gehorchtest! 81.10 Es soll kein fremder Gott bei dir sein, und du sollst nicht anbeten einen Gott des Auslands. 81.11 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Aegypten herausgefuehrt hat. Tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn fuellen. 81.12 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehoert, und Israel ist mir nicht willig gewesen. 81.13 Da gab ich sie dahin in die Verstocktheit ihres Herzens. Sie wandelten nach ihren Ratschlaegen. 81.14 O dass mein Volk auf mich hoerte, Israel in meinen Wegen wandelte! 81.15 Bald wuerde ich ihre Feinde beugen, meine Hand wenden gegen ihre Bedraenger. 81.16 Die den HERRN hassen, wuerden ihm [Ergebung] heucheln, ihre Zeit wuerde ewig sein. 81.17 Mit dem besten Weizen wuerde ich es speisen, und mit Honig aus dem Felsen wuerde ich es saettigen. \82\ 82.1 Ein Psalm. Von Asaf. Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Goetter richtet er. 82.2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Gottlosen beguenstigen? .. 82.3 Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem Beduerftigen lasst Gerechtigkeit widerfahren! 82.4 Rettet den Geringen und den Armen, entreisst ihn der Hand der Gottlosen! 82.5 Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln laufen sie umher. Es wanken alle Grundfesten der Erde. 82.6 Ich sagte [zwar]: Ihr seid Goetter, Soehne des Hoechsten seid ihr alle! 82.7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen. 82.8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen. \83\ 83.1 Ein Lied. Ein Psalm. Von Asaf. 83.2 Gott, schweige nicht! Verstumme nicht, und sei nicht stille, o Gott! 83.3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. 83.4 Gegen dein Volk planen sie listige Anschlaege, und sie beraten sich gegen die, die bei dir geborgen sind. 83.5 Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! 83.6 Denn sie haben sich beraten mit einmuetigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: 83.7 Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter, 83.8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistaea samt den Bewohnern von Tyrus. 83.9 Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm geworden den Soehnen Lots. .. 83.10 Tu ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kischon! 83.11 Sie wurden vertilgt zu En-Dor, sie wurden dem Erdboden zum Duenger! 83.12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Fuersten! 83.13 Die gesagt haben: Lasst uns in Besitz nehmen die Weideplaetze Gottes! 83.14 Mein Gott, mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind! 83.15 Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzuendet, 83.16 so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwind schrecke sie! 83.17 Bedecke ihr Gesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen! 83.18 Lass sie beschaemt und erschreckt sein fuer immer, mit Scham bedeckt sein und umkommen, 83.19 damit sie erkennen, dass du allein - HERR ist [ja] dein Name! - der Hoechste bist ueber die ganze Erde! \84\ 84.1 Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von den Soehnen Korachs. Ein Psalm. 84.2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR der Heerscharen! 84.3 Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhoefen des HERRN, mein Herz und mein Leib, sie jauchzen dem lebendigen Gott [entgegen]. 84.4 Auch der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest fuer sich, wo sie ihre Jungen hingelegt hat - deine Altaere, HERR der Heerscharen, mein Koenig und mein Gott! 84.5 Gluecklich sind, die in deinem Haus wohnen. Stets werden sie dich loben. .. 84.6 Gluecklich ist der Mensch, dessen Staerke in dir ist, in dessen Herz gebahnte Wege sind! 84.7 Sie gehen durch das Traenental und machen es zu einem Quellort. Ja, mit Segnungen bedeckt es der Fruehregen. 84.8 Sie gehen von Kraft zu Kraft. Sie erscheinen vor Gott in Zion. 84.9 HERR, Gott der Heerscharen, hoere mein Gebet! Vernimm es, o Gott Jakobs! .. 84.10 Blicke doch, o Gott, auf unseren Schild! Schaue an das Antlitz deines Gesalbten! 84.11 Denn ein Tag in deinen Vorhoefen ist besser als [sonst] tausend. Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als wohnen in den Zelten der Gottlosen. 84.12 Denn Gott, der HERR, ist Sonne und Schild. Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln. 84.13 HERR der Heerscharen! Gluecklich ist der Mensch, der auf dich vertraut! \85\ 85.1 Dem Chorleiter. Von den Soehnen Korachs. Ein Psalm. 85.2 HERR, du hast Gefallen gefunden an deinem Land, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet. 85.3 Du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, alle ihre Suende hast du zugedeckt. .. 85.4 Du hast zurueckgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewandt von der Glut deines Zorns. 85.5 Stelle uns wieder her, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende! 85.6 Willst du uns ewig zuernen? Willst du deinen Zorn waehren lassen von Geschlecht zu Geschlecht? 85.7 Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich in dir freue? 85.8 Lass uns, HERR, deine Gnade sehen, und gewaehre uns dein Heil! 85.9 Hoeren will ich, was Gott, was der HERR reden wird; gewiss wird er Frieden ansagen seinem Volk und seinen Frommen, doch sollen sie nicht zur Torheit zurueckkehren. 85.10 Fuerwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fuerchten, damit Herrlichkeit wohne in unserem Land. 85.11 Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich gekuesst. 85.12 Wahrheit wird sprossen aus der Erde, Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel. 85.13 Auch wird der HERR das Gute geben, und unser Land wird seinen Ertrag bringen. 85.14 Gerechtigkeit wird vor ihm hergehen, und er wird ihre Tritte zum Weg machen. \86\ 86.1 Ein Gebet. Von David. Neige, o HERR, dein Ohr, erhoere mich! Denn ich bin elend und arm. 86.2 Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm! Rette deinen Knecht, der auf dich vertraut! Du bist doch mein Gott! 86.3 Sei mir gnaedig, Herr! Denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. 86.4 Erfreue die Seele deines Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. 86.5 Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, gross an Gnade gegen alle, die dich anrufen. 86.6 HERR, hoere mein Gebet! Horche auf die Stimme meines Flehens! 86.7 Am Tag meiner Bedraengnis rufe ich dich an, denn du erhoerst mich. 86.8 Keiner ist wie du, Herr, unter den Goettern, und nichts gleicht deinen Werken. 86.9 Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. 86.10 Denn gross bist du und tust Wunder, du bist Gott, du allein. 86.11 Lehre mich, HERR, deinen Weg: ich will wandeln in deiner Wahrheit! Fasse mein Herz zusammen zur Furcht deines Namens. 86.12 Ich will dich preisen, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen und deinen Namen ewig verherrlichen. 86.13 Denn deine Gnade ist gross gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem tiefsten Totenreich. 86.14 O Gott! Uebermuetige sind gegen mich aufgestanden; die Rotte der Gewalttaetigen trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt. 86.15 Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnaediger Gott, langsam zum Zorn und gross an Gnade und Wahrheit. 86.16 Wende dich zu mir und sei mir gnaedig! Gewaehre deinem Knecht deine Kraft, rette den Sohn deiner Magd! 86.17 Wirke an mir ein Zeichen zum Guten, dass die, die mich hassen, es sehen und beschaemt werden, weil du, HERR, mir geholfen und mich getroestet hast. \87\ 87.1 Von den Soehnen Korachs. Ein Psalm. Ein Lied. Seine Gruendung ist auf den heiligen Bergen. 87.2 Der HERR liebt die Tore des Zion mehr als alle Wohnungen Jakobs. 87.3 Herrliches ist ueber dich geredet, du Stadt Gottes. .. 87.4 Ich will Rahab und Babel erwaehnen bei denen, die mich kennen; siehe, Philistaea und Tyrus samt Kusch. Dieser ist dort geboren. 87.5 Von Zion aber wird gesagt werden: Mann fuer Mann ist darin geboren. Und der Hoechste, er wird es befestigen. 87.6 Der HERR wird schreiben beim Verzeichnen der Voelker: Dieser ist dort geboren. .. 87.7 Und singend und den Reigen tanzend [werden sie sagen]: Alle meine Quellen sind in dir! \88\ 88.1 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Soehnen Korachs . Dem Chorleiter. Nach Machalath zu singen. Ein Maskil. Von Heman, dem Esrachiter . 88.2 HERR, Gott meines Heils! Des Tages habe ich geschrien und des Nachts vor dir. 88.3 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! 88.4 Denn satt ist meine Seele vom Leiden, und mein Leben ist nahe dem Scheol. 88.5 Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren. Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat, 88.6 unter die Toten hingestreckt, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst. Denn sie sind von deiner Hand abgeschnitten. 88.7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. 88.8 Auf mir liegt schwer dein Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrueckt. .. 88.9 Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen. 88.10 Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir rufe ich, HERR, den ganzen Tag. Ich strecke meine Haende aus zu dir. 88.11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, dich preisen? .. 88.12 Wird von deiner Gnade erzaehlt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue? 88.13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens? 88.14 Ich aber, o HERR, schreie zu dir, und am Morgen moege dir mein Gebet begegnen. 88.15 Warum, HERR, verwirfst du meine Seele, verbirgst du dein Angesicht vor mir? 88.16 Elend bin ich und todkrank von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin verwirrt. 88.17 Deine Zorngluten sind ueber mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet. 88.18 Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt. 88.19 Du hast mir entfremdet Freund und Nachbarn. Meine Bekannten sind Finsternis. \89\ 89.1 Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter. 89.2 Die Gnadenerweise des HERRN will ich ewig besingen, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkuendigen. 89.3 Denn ich sagte: Auf ewig wird die Gnade gebaut werden. In den Himmeln wirst du festgruenden deine Treue. 89.4 Einen Bund habe ich mit meinem Auserwaehlten geschlossen, habe David, meinem Knecht, geschworen: 89.5 `Bis in Ewigkeit will ich deiner Nachkommenschaft Bestand geben und fuer alle Geschlechter bauen deinen Thron. .. 89.6 Die Himmel werden deine Wunder preisen, HERR, ja, deine Treue in der Versammlung der Heiligen. 89.7 Denn wer in den Wolken ist mit dem HERRN zu vergleichen? Wer ist dem HERRN gleich unter den Goettersoehnen? 89.8 Gott ist gefuerchtet im Kreis der Heiligen, gross ist er und furchtbar ueber alle, die rings um ihn her sind. 89.9 HERR, Gott der Heerscharen! Wer ist stark wie du, Jah? Deine Treue ist rings um dich her. 89.10 Du beherrschst des Meeres Toben, erheben sich seine Wogen - du stillst sie. 89.11 Du hast Rahab zertreten wie einen Erschlagenen. Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde zerstreut. 89.12 Dein sind die Himmel, und dein ist die Erde. Die Welt und ihre Fuelle, du hast sie gegruendet. 89.13 Norden und Sueden, du hast sie erschaffen. Tabor und Hermon jubeln in deinem Namen. 89.14 Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, erhoben deine Rechte. 89.15 Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her. 89.16 Gluecklich ist das Volk, das den Jubelruf kennt! HERR, im Licht deines Angesichts wandeln sie. 89.17 In deinem Namen freuen sie sich taeglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhoeht. 89.18 Denn die Zierde ihrer Staerke bist du; und durch deine Gunst wird unser Horn erhoeht. 89.19 Denn dem HERRN gehoert unser Schild, und dem Heiligen Israels unser Koenig. 89.20 Damals redetest du im Gesicht zu deinen Frommen und sagtest: Hilfe habe ich auf einen Helden gelegt, ich habe einen Auserwaehlten erhoeht aus dem Volk. 89.21 Ich habe David gefunden, meinen Knecht. Mit meinem heiligen Oel habe ich ihn gesalbt. 89.22 Meine Hand soll bestaendig mit ihm sein, und mein Arm soll ihn staerken. 89.23 Kein Feind soll ihn bedraengen und kein Sohn der Ungerechtigkeit ihn bedruecken. 89.24 Ich will seine Bedraenger vor ihm zerschmettern. Die ihn hassen, will ich niederstossen. 89.25 Meine Treue und meine Gnade sollen mit ihm sein, und durch meinen Namen soll sein Horn erhoeht werden. 89.26 Ich will seine Hand auf das Meer legen, und seine Rechte auf die Stroeme. 89.27 Er wird mich anrufen: Mein Vater bist du, mein Gott und der Fels meines Heils! 89.28 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Hoechsten unter den Koenigen der Erde. 89.29 Ewig will ich ihm meine Gnade bewahren, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 89.30 Und ich will seine Nachkommen einsetzen fuer immer und seinen Thron wie die Tage der Himmel. 89.31 Wenn seine Soehne mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in meinen Rechtsbestimmungen, 89.32 wenn sie meine Ordnungen entweihen und meine Gebote nicht halten, 89.33 so werde ich ihr Vergehen mit der Rute und ihre Ungerechtigkeit mit Schlaegen heimsuchen. 89.34 Aber meine Gnade werde ich nicht von ihm weichen lassen und nicht verleugnen meine Treue. 89.35 Ich werde meinen Bund nicht entweihen und nicht aendern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen. 89.36 Einmal habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit - wie koennte ich David taeuschen! -. 89.37 `Seine Nachkommenschaft soll ewig sein und sein Thron wie die Sonne vor mir. 89.38 Wie der Mond wird er ewig feststehen. Der Zeuge in den Wolken ist treu. .. 89.39 Du aber hast verworfen und verstossen, bist sehr zornig gewesen gegen deinen Gesalbten. 89.40 Preisgegeben hast du den Bund mit deinem Knecht, hast zu Boden [geworfen und] entweiht seine Krone. 89.41 Du hast niedergerissen all seine Mauern, hast seine Burgen in Truemmer gelegt. 89.42 Es haben ihn alle ausgepluendert, die des Weges voruebergehen. Er ist zum Hohn geworden seinen Nachbarn. 89.43 Du hast erhoeht die Rechte seiner Bedraenger, hast erfreut alle seine Feinde. 89.44 Auch hast du zurueckweichen lassen die Schaerfe seines Schwertes und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampf. 89.45 Du hast aufhoeren lassen seinen Glanz und zur Erde gestuerzt seinen Thron. 89.46 Du hast verkuerzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach hast du ihn bedeckt. .. 89.47 Bis wann, HERR, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Zorn? 89.48 Gedenke an mich, wie [kurz meine] Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! 89.49 Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird sein Leben befreien von der Gewalt des Scheols? .. 89.50 Wo sind deine frueheren Gnaden, o Herr, die du David zugeschworen hast in deiner Treue? 89.51 Gedenke, Herr, der Schmach deiner Knechte. In meiner Brust trage ich all die vielen Voelker [mit ihrem Hohn], 89.52 womit deine Feinde gehoehnt haben, HERR, womit sie gehoehnt haben die Fussspuren deines Gesalbten! 89.53 Gepriesen sei der HERR ewig! Amen, ja Amen! VIERTES BUCH \90\ 90.1 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. 90.2 Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott. 90.3 Du laesst den Menschen zum Staub zurueckkehren und sprichst: Kehrt zurueck, ihr Menschenkinder! 90.4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. 90.5 Du schwemmst sie hinweg, [sie sind wie] ein Schlaf, sie sind am Morgen wie Gras, das aufsprosst. 90.6 Am Morgen blueht es und sprosst auf. Am Abend welkt es und verdorrt. 90.7 Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir verstoert. 90.8 Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes [Tun] vor das Licht deines Angesichts. 90.9 Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer. 90.10 Die Tage unserer Jahre sind siebzig Jahre, und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Muehe und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorueber, und wir fliegen dahin. 90.11 Wer erkennt die Staerke deines Zorns und deines Grimms, wie es der Furcht vor dir entspricht? 90.12 So lehre [uns] denn zaehlen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen! 90.13 Kehre wieder, HERR! - Bis wann? Erbarme dich deiner Knechte! 90.14 Saettige uns am Morgen mit deiner Gnade, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen. 90.15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, [so viele] Jahre, wie wir Uebles gesehen haben! 90.16 Lass an deinen Knechten sichtbar werden dein Tun, und deine Majestaet ueber ihren Soehnen. 90.17 Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei ueber uns und befestige ueber uns das Werk unserer Haende! Ja, das Werk unserer Haende, befestige [du] es! \91\ 91.1 Wer im Schutz des Hoechsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmaechtigen. 91.2 Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! 91.3 Denn er errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. 91.4 Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du findest Zuflucht unter seinen Fluegeln. Schild und Schutzwehr ist seine Treue. 91.5 Du fuerchtest dich nicht vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt, 91.6 vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die am Mittag verwuestet. 91.7 Tausend fallen an deiner Seite, zehntausend an deiner Rechten - dich erreicht es nicht. 91.8 Nur schaust du es mit deinen Augen, und du siehst die Vergeltung an den Gottlosen. 91.9 Denn du [hast gesagt]: `Der HERR ist meine Zuflucht!; du hast den Hoechsten zu deiner Wohnung gesetzt; 91.10 so begegnet dir kein Unglueck, und keine Plage naht deinem Zelt. 91.11 Denn er bietet seine Engel fuer dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. 91.12 Auf den Haenden tragen sie dich, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stoesst. 91.13 Auf Loewen und Ottern trittst du, Jungloewen und Schlangen trittst du nieder. 91.14 `Weil er an mir haengt, will ich ihn erretten. Ich will ihn schuetzen, weil er meinen Namen kennt. 91.15 Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. 91.16 Ich saettige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen. \92\ 92.1 Ein Psalm. Ein Lied. Fuer den Tag des Sabbats. 92.2 Es ist gut, den HERRN zu preisen und deinen Namen, du Hoechster, zu besingen; 92.3 am Morgen zu verkuenden deine Gnade, und deine Treue in den Naechten 92.4 zur zehnsaitigen Laute und zur Harfe, zum klingenden [Spiel] auf der Zither. 92.5 Denn du hast mich erfreut, HERR, durch dein Tun. Ueber die Werke deiner Haende juble ich. 92.6 Wie gross sind deine Werke, HERR! Sehr tief sind deine Gedanken. 92.7 Ein unvernuenftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht dies nicht. 92.8 Wenn die Gottlosen sprossen wie Gras und alle Uebeltaeter bluehen, [dann nur,] damit sie vertilgt werden fuer immer. 92.9 Du aber bist ewig erhaben, HERR! 92.10 Denn siehe, deine Feinde, HERR, denn siehe, deine Feinde werden umkommen. Es werden zerstreut werden alle Uebeltaeter. 92.11 Aber du wirst mein Horn erhoehen wie das eines Bueffels. Mit frischem Oel hast du mich ueberschuettet. 92.12 Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden. Meine Ohren werden ihre Lust hoeren an den Uebeltaetern, die gegen mich aufstehen. 92.13 Der Gerechte wird sprossen wie die Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. 92.14 Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, werden gruenen in den Vorhoefen unseres Gottes. 92.15 Noch im Greisenalter gedeihen sie, sind sie saftvoll und gruen, 92.16 um zu verkuenden, dass der HERR gerecht ist. Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist an ihm. \93\ 93.1 Der HERR ist Koenig! Er hat sich bekleidet mit Hoheit! Der HERR hat sich bekleidet, mit Staerke hat er sich umguertet! Ja, fest steht die Welt, sie wird nicht wanken. 93.2 Dein Thron steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. 93.3 Stroeme erhoben, o HERR, Stroeme erhoben ihr Tosen, Stroeme erheben ihr Brausen. 93.4 Maechtiger als das Tosen gewaltiger Wasser, wuchtiger Brecher des Meeres, [maechtiger] ist der HERR in der Hoehe. 93.5 Deine Zeugnisse sind sehr zuverlaessig. Deinem Haus geziemt Heiligkeit, HERR, fuer alle Zeiten. \94\ 94.1 Gott der Rache, HERR, Gott der Rache, strahle hervor! 94.2 Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hochmuetigen ihr Tun! 94.3 Bis wann werden die Gottlosen, HERR, bis wann werden die Gottlosen frohlocken, 94.4 uebersprudeln, Freches reden, werden sich ruehmen alle Uebeltaeter? 94.5 Dein Volk, HERR, zertreten sie, dein Eigentum bedruecken sie. 94.6 Die Witwe und den Fremden bringen sie um, die Waisen ermorden sie. 94.7 Sie sagen: Jah sieht es nicht! Der Gott Jakobs merkt es nicht! 94.8 Habt Einsicht, ihr Unvernuenftigen unter dem Volk! Ihr Toren, wann werdet ihr verstaendig werden? 94.9 Der das Ohr gestaltet hat, sollte der nicht hoeren? Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen? 94.10 Der die Nationen unterweist, sollte der nicht zurechtweisen? er, der Erkenntnis lehrt den Menschen? 94.11 Der HERR kennt die Gedanken des Menschen, dass sie ein Hauch sind. 94.12 Gluecklich der Mann, den du zuechtigst, Jah, den du belehrst aus deinem Gesetz, 94.13 um ihm Ruhe zu geben vor den boesen Tagen, bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird! 94.14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstossen, er wird sein Eigentum nicht verlassen. 94.15 Denn zur Gerechtigkeit wird zurueckkehren das Recht und hinter ihm her alle, die von Herzen aufrichtig sind. 94.16 Wer wird fuer mich aufstehen gegen die Uebeltaeter? Wer wird fuer mich auftreten gegen die, die Boeses tun? 94.17 Waere der HERR mir nicht eine Hilfe gewesen, so haette wenig gefehlt, und meine Seele haette im Schweigen gelegen. 94.18 Wenn ich sagte: Mein Fuss wankt!, so unterstuetzte mich deine Gnade, HERR. 94.19 Als viele unruhige Gedanken in mir [waren], beglueckten deine Troestungen meine Seele. 94.20 Sollte mit dir verbuendet sein der Thron des Verderbens, der Unheil schafft gegen die Ordnung? 94.21 Sie rotten sich gegen die Seele des Gerechten zusammen, und unschuldiges Blut sprechen sie schuldig. 94.22 Doch der HERR wurde mir zur Burg, mein Gott zum Fels meiner Zuflucht. 94.23 Er laesst ihre Ungerechtigkeit auf sie zurueckfallen, und in ihrer Bosheit wird er sie vertilgen. Vertilgen wird sie der HERR, unser Gott. \95\ 95.1 Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln, lasst uns zujauchzen dem Fels unseres Heils! 95.2 Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen! 95.3 Denn ein grosser Gott ist der HERR, ein grosser Koenig ueber alle Goetter. 95.4 In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Hoehen der Berge sind [auch] sein. 95.5 Sein ist das Meer; er hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Haende haben es gebildet. 95.6 Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat! 95.7 Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. V. 7-11: Hebr 3,7-11. Heute, wenn ihr seine Stimme hoert, 95.8 verhaertet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wueste, 95.9 wo eure Vaeter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten. 95.10 Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor [diesem] Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben meine Wege nicht erkannt. 95.11 Darum schwur ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen. \96\ 96.1 Singt dem HERRN ein neues Lied, singe dem HERRN, ganze Erde! 96.2 Singt dem HERRN, preist seinen Namen, verkuendet von Tag zu Tag sein Heil! 96.3 Erzaehlt unter den Heiden seine Herrlichkeit, unter allen Voelkern seine Wundertaten! 96.4 Denn gross ist der HERR und sehr zu loben, furchtbar ist er ueber allen Goettern. 96.5 Denn alle Goetter der Voelker sind Goetzen, der HERR aber hat den Himmel gemacht. 96.6 Majestaet und Pracht sind vor seinem Angesicht, Staerke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. 96.7 Gebt dem HERRN, ihr Voelkerstaemme, gebt dem HERRN Ehre und Macht! 96.8 Gebt dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Opfer und kommt in seine Vorhoefe! 96.9 Betet an den HERRN in heiliger Pracht! Erzittere vor ihm, ganze Erde! 96.10 Sagt unter den Heiden: Der HERR ist Koenig! Ja, fest steht die Welt, sie wird nicht wanken. Er wird die Voelker richten in Geradheit. 96.11 Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fuelle! 96.12 Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist! Auch alle Baeume im Wald sollen jubeln 96.13 vor dem HERRN! Denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Voelker in seiner Wahrheit. \97\ 97.1 Der HERR ist Koenig! Es frohlocke die Erde! Es sollen sich freuen die vielen Inseln! 97.2 Gewoelk und Dunkel sind um ihn her. Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste seines Thrones. 97.3 Feuer geht vor ihm her und verzehrt seine Bedraenger ringsum. 97.4 Seine Blitze erleuchten die Welt. Die Erde sah es und bebte. 97.5 Die Berge zerschmolzen wie Wachs vor dem HERRN, vor dem Herrn der ganzen Erde. 97.6 Die Himmel verkuendeten seine Gerechtigkeit, und alle Voelker sahen seine Herrlichkeit. 97.7 Schaemen muessen sich alle Verehrer eines Goetterbildes, die sich der Goetzen ruehmen. Fallt vor ihm nieder, alle Goetter! 97.8 Zion hoerte es und freute sich, und es frohlockten die Toechter Judas wegen deiner Gerichte, HERR. 97.9 Denn du, HERR, bist der Hoechste ueber die ganze Erde. Du bist sehr erhaben ueber alle Goetter. 97.10 Die ihr den HERRN liebt, hasst das Boese! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen. Aus der Hand der Gottlosen errettet er sie. 97.11 Licht ist dem Gerechten gesaet, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. 97.12 Freut euch, ihr Gerechten, im HERRN, und preist sein heiliges Gedaechtnis! \98\ 98.1 Ein Psalm. Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er hat Wunder getan! Ihm half seine Rechte und sein heiliger Arm. 98.2 Der HERR hat kundgetan sein Heil, vor den Augen der Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. 98.3 Er hat seiner Gnade und seiner Treue fuer das Haus Israel gedacht. Alle Enden der Erde haben das Heil unseres Gottes gesehen. 98.4 Jauchzt dem HERRN, alle Welt! Seid froehlich und jauchzt und spielt! 98.5 Singt dem HERRN zur Zither, mit der Zither und der Stimme des Gesangs! 98.6 Mit Trompeten und dem Schall des Horns jauchzt vor dem Koenig, dem HERRN! 98.7 Es brause das Meer und seine Fuelle, die Welt und die darauf wohnen! 98.8 Die Stroeme sollen in die Haende klatschen, alle Berge zusammen sollen jubeln 98.9 vor dem HERRN! Denn er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Voelker in Geradheit. \99\ 99.1 Der HERR ist Koenig! Es zittern die Voelker. Er thront auf den Cherubim. Es wankt die Erde. 99.2 Gross ist der HERR in Zion, und hoch ist er ueber alle Voelker. 99.3 Preisen sollen sie deinen Namen, den grossen und furchtbaren - heilig ist er! - 99.4 und die Staerke des Koenigs, der das Recht liebt! Du hast die Rechtsordnung begruendet und hast Recht und Gerechtigkeit in Jakob geschaffen. 99.5 Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder vor dem Schemel seiner Fuesse! Heilig ist er. 99.6 Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen, sie riefen zu dem HERRN, und er antwortete ihnen. 99.7 In der Wolkensaeule redete er zu ihnen. Sie bewahrten seine Zeugnisse und die Ordnung, die er ihnen gegeben hatte. 99.8 HERR, unser Gott, du hast ihnen geantwortet! Ein vergebender Gott warst du ihnen, [doch auch] ein Raecher ihrer Taten. 99.9 Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder an seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der HERR, unser Gott. \100\ 100.1 Ein Psalm. Zum Dankopfer. Jauchzt dem HERRN, alle Welt! 100.2 Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! 100.3 Erkennt, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst - sein Volk und die Herde seiner Weide. 100.4 Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine Vorhoefe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! 100.5 Denn gut ist der HERR. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. \101\ 101.1 Von David. Ein Psalm. Von Gnade und Recht will ich singen; dir, HERR, will ich spielen. 101.2 Ich will einsichtig handeln auf vollkommenem Weg. Wann wirst du zu mir kommen? Ich will mit lauterem Herzen wandeln in meinem Hause. 101.3 Ich will keine heillosen Dinge ins Auge fassen; Uebertretungen zu begehen, hasse ich; das soll nicht an mir kleben. 101.4 Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen, Boeses will ich nicht kennen. 101.5 Wer seinen Naechsten heimlich verleumdet, den will ich stumm machen. Wer stolze Augen und ein hochmuetiges Herz hat, den will ich nicht dulden. 101.6 Meine Augen sind auf die Treuen im Lande [gerichtet], damit sie bei mir wohnen. Wer auf vollkommenem Weg wandelt, der darf mir dienen. 101.7 Im Innern meines Hauses soll nicht wohnen, wer Trug uebt. Wer Luegen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 101.8 Jeden Morgen will ich alle Gottlosen des Landes stumm machen, um aus der Stadt des HERRN alle Uebeltaeter auszurotten. \102\ 102.1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem HERRN ausschuettet. 102.2 HERR, hoere mein Gebet, lass zu dir kommen mein Schreien! 102.3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedraengnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem Tage, da ich rufe, erhoere mich eilends! 102.4 Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, meine Gebeine gluehen wie ein Brand. 102.5 Wie Gras ist abgemaeht und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen. 102.6 Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch. 102.7 Ich gleiche der Eule der Wueste, ich bin wie das Kaeuzchen in den Ruinen. 102.8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach. 102.9 Den ganzen Tag hoehnen mich meine Feinde; die mich verspotten, schwoeren bei mir. 102.10 Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische ich mit Traenen 102.11 vor deiner Verwuenschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen. 102.12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras. 102.13 Du aber, HERR, bleibst auf ewig, dein Gedaechtnis von Geschlecht zu Geschlecht. 102.14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit. 102.15 Denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt. 102.16 Die Nationen werden den Namen des HERRN fuerchten, alle Koenige der Erde deine Herrlichkeit. 102.17 Denn der HERR wird Zion aufbauen, er wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. 102.18 Er wird sich wenden zum Gebet der Verlassenen, ihr Gebet wird er nicht verachten. 102.19 Dies sei aufgeschrieben fuer das kuenftige Geschlecht, und ein [neu] geschaffenes Volk soll Jah loben. 102.20 Denn der HERR hat herniedergeblickt von der Hoehe seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, 102.21 um zu hoeren das Seufzen des Gefangenen, um zu loesen die Kinder des Todes, 102.22 damit man den Namen des HERRN verkuendige in Zion [und] in Jerusalem sein Lob, 102.23 wenn die Voelker sich alle versammeln und die Koenigreiche, um dem HERRN zu dienen. 102.24 Er hat meine Kraft gebrochen auf dem Weg, hat verkuerzt meine Tage. 102.25 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Haelfte meiner Tage! Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre. V. 26-28: Hebr 1,10-12. 102.26 Du hast einst die Erde gegruendet, und die Himmel sind deiner Haende Werk. 102.27 Sie werden umkommen, du aber bleibst. Sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wechselst du sie, und sie werden verwandelt. 102.28 Du aber bist derselbe, und deine Jahre enden nicht. 102.29 Die Soehne deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben. \103\ 103.1 Von David. Preise den HERRN, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! 103.2 Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! 103.3 Der da vergibt alle deine Suende, der da heilt alle deine Krankheiten. 103.4 Der dein Leben erloest aus der Grube, der dich kroent mit Gnade und Erbarmen. 103.5 Der mit Gutem saettigt dein Leben. Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler. 103.6 Der HERR verschafft Gerechtigkeit und Recht allen, die bedrueckt werden. 103.7 Er tat seine Wege kund dem Mose, den Soehnen Israel seine Taten. 103.8 Barmherzig und gnaedig ist der HERR, langsam zum Zorn und gross an Gnade. 103.9 Er wird nicht immer rechten, nicht ewig zuernen. 103.10 Er hat uns nicht getan nach unseren Vergehen, nach unseren Suenden uns nicht vergolten. 103.11 Denn so hoch die Himmel ueber der Erde sind, so uebermaechtig ist seine Gnade ueber denen, die ihn fuerchten. 103.12 So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen. 103.13 Wie sich ein Vater ueber Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR ueber die, die ihn fuerchten. 103.14 Denn er kennt unser Gebilde, gedenkt, dass wir Staub sind. 103.15 Der Mensch - wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blueht er. 103.16 Denn faehrt ein Wind darueber, so ist sie nicht mehr, und ihr Ort kennt sie nicht mehr. 103.17 Die Gnade des HERRN aber [waehrt] von Ewigkeit zu Ewigkeit ueber denen, die ihn fuerchten, seine Gerechtigkeit [bis zu] den Kindeskindern, 103.18 fuer die, die seinen Bund halten, die seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun. 103.19 Der HERR hat in den Himmeln aufgerichtet seinen Thron, und seine Herrschaft regiert ueber alles. 103.20 Preist den HERRN, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Taeter seines Wortes, dass man hoere auf die Stimme seines Wortes! 103.21 Preist den HERRN, alle seine Heerscharen, ihr seine Diener, die ihr seinen Willen tut. 103.22 Preist den HERRN, alle seine Werke an allen Orten seiner Herrschaft! Preise den HERRN, meine Seele! \104\ 104.1 Preise den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr gross, mit Majestaet und Pracht bist du bekleidet. 104.2 [Du], der in Licht sich huellt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke, 104.3 der seine Obergemaecher errichtet in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Wagen, der einherzieht auf den Fluegeln des Windes, 104.4 der Winde zu seinen Boten macht, Feuer und Lohe zu seinen Dienern: 104.5 Er hat die Erde gegruendet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig. 104.6 Die Urflut bedeckte sie wie ein Kleid, die Wasser standen ueber den Bergen. 104.7 Vor deinem Schelten flohen sie, vor dem Schall deines Donners wurden sie fortgetrieben. 104.8 Die Berge erhoben sich, es senkten sich die Taeler an den Ort, den du ihnen bestimmt hattest. 104.9 Du hast eine Grenze gesetzt, die ueberschreiten sie nicht. Sie werden nicht zurueckkehren, die Erde zu bedecken. 104.10 [Du], der Quellen entsendet in die Taeler: Zwischen den Bergen fliessen sie dahin. 104.11 Sie traenken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst. 104.12 An ihnen wohnen die Voegel des Himmels, aus dichtem Laub lassen sie ihre Stimme erschallen. 104.13 [Du], der die Berge traenkt aus seinen Obergemaechern: von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesaettigt. 104.14 Der Gras hervorsprossen laesst fuer das Vieh und Pflanzen zum Dienst des Menschen, damit er Brot hervorbringe aus der Erde 104.15 und Wein, der des Menschen Herz erfreut; damit er das Angesicht glaenzend mache vom Oel und Brot des Menschen Herz staerke. 104.16 Es werden gesaettigt die Baeume des HERRN, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, 104.17 wo die Voegel nisten; der Storch - Zypressen sind sein Nest. 104.18 Die hohen Berge sind fuer die Steinboecke, die Felsen eine Zuflucht fuer die Klippdachse. 104.19 Er hat den Mond gemacht zur Zeitbestimmung, die Sonne kennt ihren Untergang. 104.20 Du bestellst Finsternis, und es wird Nacht. In ihr regen sich alle Tiere des Waldes. 104.21 Die Jungloewen bruellen nach Raub, sie fordern von Gott ihre Speise. 104.22 Geht die Sonne auf, ziehen sie sich zurueck und lagern sich in ihren Verstecken. 104.23 Der Mensch geht aus an sein Werk, an seine Arbeit bis zum Abend. 104.24 Wie zahlreich sind deine Werke, o HERR! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deines Eigentums. 104.25 Da ist das Meer, gross und ausgedehnt nach allen Seiten. Dort ist ein Gewimmel ohne Zahl: Tiere klein und gross. 104.26 Da ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du gebildet hast, um mit ihm zu spielen. 104.27 Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. 104.28 Du gibst ihnen: Sie sammeln ein. Du tust deine Hand auf: Sie werden gesaettigt mit Gutem. 104.29 Du verbirgst dein Angesicht: Sie erschrecken. Du nimmst ihren Lebensatem weg: Sie vergehen und werden wieder zu Staub. 104.30 Du sendest deinen Lebenshauch aus: Sie werden geschaffen; du erneuerst die Flaechen des Ackers. 104.31 Die Herrlichkeit des HERRN sei ewig! Der HERR freue sich seiner Werke! 104.32 Der die Erde anschaut, und sie bebt; er ruehrt die Berge an, und sie rauchen. 104.33 Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, ich will meinem Gott spielen, solange ich bin. 104.34 Moege ihm gefallen meine Rede! Ich, ich freue mich in dem HERRN! 104.35 Die Suender sollen verschwinden von der Erde und die Gottlosen nicht mehr sein. Preise den HERRN, meine Seele! Halleluja! \105\ V. 1-15: 1Chr 16,8-22 105.1 Preist den HERRN, ruft an seinen Namen, macht unter den Voelkern kund seine Taten! 105.2 Singt ihm, spielt ihm, redet von allen seinen Wundern! 105.3 Ruehmt euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen! 105.4 Fragt nach dem HERRN und seiner Staerke, sucht sein Angesicht bestaendig! 105.5 Gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes! 105.6 Ihr Nachkommen Abrahams, seines Knechtes, ihr Soehne Jakobs, seine Auserwaehlten: 105.7 Er ist der HERR, unser Gott! Seine Urteile [ergehen] auf der ganzen Erde. 105.8 Er gedenkt ewig seines Bundes - des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin -, 105.9 den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides an Isaak. 105.10 Er richtete ihn auf fuer Jakob zur Ordnung, Israel zum ewigen Bund, 105.11 indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe. 105.12 Als sie noch gering waren an Zahl, nur wenige und Fremdlinge darin, 105.13 als sie von Volk zu Volk wanderten, von einem Reich zu einem anderen Volk, 105.14 da gestattete er keinem Menschen, sie zu bedruecken, und ihretwegen wies er Koenige zurecht: 105.15 `Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten nichts Uebles! 105.16 Er rief eine Hungersnot ueber das Land herbei; jeden Brotstab zerbrach er. 105.17 Er sandte einen Mann vor ihnen her: Joseph wurde als Knecht verkauft. 105.18 Sie zwaengten seine Fuesse in Fesseln, [in] Eisen kam sein Hals, 105.19 bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihn bewaehrte. 105.20 Der Koenig sandte hin und liess ihn los, der Herrscher ueber Voelker, und befreite ihn. 105.21 Er setzte ihn zum Herrn ueber sein Haus, zum Herrscher ueber all seinen Besitz, 105.22 um seine Obersten zurechtzuweisen nach seinem Sinn; und seine Aeltesten sollte er Weisheit lehren. 105.23 Dann kam Israel nach Aegypten, Jakob war ein Fremder im Lande Hams. 105.24 Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, er machte es staerker als seine Bedraenger. 105.25 Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu ueben an seinen Knechten. 105.26 Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwaehlt hatte. V. 27-36: Ps 78,43-53. 105.27 Sie taten unter ihnen seine Zeichen und Wunder im Lande Hams. 105.28 Er sandte Finsternis und machte es finster. Aber sie achteten nicht auf seine Worte. 105.29 Er verwandelte ihre Wasser in Blut, liess sterben ihre Fische. 105.30 Es wimmelte ihr Land von Froeschen bis in die Gemaecher ihrer Koenige. 105.31 Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmuecken in ihr ganzes Gebiet. 105.32 Er gab ihnen Hagel statt Regen, flammendes Feuer in ihr Land. 105.33 Und er schlug ihre Weinstoecke und Feigenbaeume, zerbrach die Baeume ihres Gebiets. 105.34 Er sprach, und es kamen Heuschrecken und [ihre] Larven ohne Zahl. 105.35 Sie frassen alles Kraut in ihrem Land, sie frassen die Frucht ihres Bodens. 105.36 Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Land, die Erstlinge all ihrer Kraft. 105.37 Dann fuehrte er sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war unter seinen Staemmen. 105.38 Froh war Aegypten bei ihrem Auszug, denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. 105.39 Er breitete eine Wolke aus zur Decke, ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. 105.40 Sie forderten, und er liess Wachteln kommen. Mit Himmelsbrot saettigte er sie. 105.41 Er oeffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus. Sie liefen in die Wueste wie ein Strom. 105.42 Denn er gedachte seines heiligen Wortes, Abrahams, seines Knechtes, 105.43 und fuehrte sein Volk heraus in Freude, seine Auserwaehlten in Jubel. 105.44 Er gab ihnen die Laender der Nationen und die Muehe der Voelkerschaften nahmen sie in Besitz, 105.45 damit sie seine Ordnungen beobachteten und seine Gesetze bewahrten. Halleluja! \106\ 106.1 Halleluja! Preist den HERRN, denn er ist gut! Denn seine Gnade [waehrt] ewig. 106.2 Wer wird [alle] die Machttaten des HERRN erzaehlen, hoeren lassen all seinen Ruhm? 106.3 Gluecklich, die das Recht bewahren, die Gerechtigkeit ueben zu aller Zeit! 106.4 Gedenke meiner, HERR, in der Zuneigung zu deinem Volk. Suche mich heim mit deiner Hilfe, 106.5 dass ich anschaue das Glueck deiner Auserwaehlten, mich freue an der Freude deiner Nation, mich ruehme mit deinem Erbteil. 106.6 Wir haben gesuendigt samt unseren Vaetern, haben Unrecht getan, haben gottlos gehandelt. 106.7 Unsere Vaeter in Aegypten begriffen nicht deine Wunder, sie gedachten nicht der Menge deiner Gnadenerweise, sie waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer. 106.8 Aber er rettete sie um seines Namens willen, um seine Macht kundzutun. 106.9 Und er bedrohte das Schilfmeer und es wurde trocken. Er liess sie durch die Fluten gehen wie durch eine Wueste. 106.10 Er rettete sie aus der Hand dessen, der sie hasste, er erloeste sie aus der Hand des Feindes. 106.11 Und die Wasser bedeckten ihre Bedraenger, nicht einer von ihnen blieb uebrig. 106.12 Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein Lob. 106.13 Schnell vergassen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Rat. 106.14 Sie gierten voller Begierde in der Wueste, versuchten Gott in der Einoede. 106.15 Da erfuellte er ihnen ihre Bitte, aber er sandte Schwindsucht in ihre Seelen. 106.16 Sie wurden eifersuechtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen des HERRN. 106.17 Die Erde tat sich auf und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams. 106.18 Ein Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die Gottlosen. 106.19 Sie machten ein Kalb am Horeb und beugten sich vor einem gegossenen Bild. 106.20 Sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Bild eines Stieres, der Gras frisst. 106.21 Sie vergassen Gott, der sie errettete, der grosse Dinge getan in Aegypten, 106.22 Wunder im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer. 106.23 Da gedachte er, sie auszurotten, waere nicht Mose gewesen, sein Erwaehlter. Der trat in die Bresche vor ihn, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. 106.24 Und sie verschmaehten das koestliche Land, glaubten nicht seinem Wort. 106.25 Sie murrten in ihren Zelten, hoerten nicht auf die Stimme des HERRN. 106.26 Da erhob er seine Hand gegen sie, um sie niederzuschlagen in der Wueste, 106.27 um ihre Nachkommenschaft zu Fall zu bringen unter den Nationen, um sie zu zersprengen in die Laender. 106.28 Und sie haengten sich an Baal Peor und assen Schlachtopfer der Toten. 106.29 So erbitterten sie [ihn] durch ihre Taten, eine Plage brach unter ihnen aus. 106.30 Da stand Pinhas auf und uebte Gericht, und der Plage wurde gewehrt. 106.31 Das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. 106.32 Und sie erzuernten [ihn] am Wasser von Meriba, und es erging Mose uebel ihretwegen. 106.33 Denn sie reizten seinen Geist, so dass er unbedacht redete mit seinen Lippen. 106.34 Sie vertilgten die Voelker nicht, die der HERR ihnen genannt hatte. 106.35 Sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke. 106.36 Sie dienten ihren Goetzen, die wurden ihnen zum Fallstrick. .. 106.37 Und sie opferten ihre Soehne und ihre Toechter den Daemonen, 106.38 vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Soehne und Toechter, die sie den Goetzen Kanaans opferten. So wurde das Land durch die Blutschuld entweiht. 106.39 Sie verunreinigten sich durch ihre Werke und hurten durch ihre Taten. 106.40 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum. 106.41 Er gab sie in die Hand der Nationen, und die sie hassten, herrschten ueber sie. 106.42 Ihre Feinde bedraengten sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. 106.43 Oft errettete er sie. Sie aber waren widerspenstig in ihren Plaenen, und sie verkamen wegen ihrer Ungerechtigkeit. 106.44 Doch er sah an ihr Elend, als er ihr Schreien hoerte. 106.45 Und er gedachte um ihretwillen an seinen Bund, und es reute ihn in der Fuelle seiner Gnade. 106.46 Er liess sie Erbarmen finden bei allen, die sie gefangen weggefuehrt hatten. 106.47 Rette uns, HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, dass wir deinen heiligen Namen preisen, dass wir uns ruehmen deines Lobes! 106.48 Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Halleluja! FUeNFTES BUCH \107\ 107.1 Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 107.2 So sollen sagen die Erloesten des HERRN, die er aus der Hand des Bedraengers erloest hat. 107.3 Die er gesammelt hat aus den Laendern, von Osten und von Westen, von Norden und von Sueden. 107.4 Sie irrten in der Wueste, auf oedem Weg, sie fanden keinen bewohnten Ort. 107.5 Hungrig waren sie und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. 107.6 Da schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: aus ihren Bedraengnissen errettete er sie. 107.7 Er leitete sie auf rechtem Weg, so dass sie zu einem bewohnten Ort gelangten. 107.8 Sie sollen den HERRN preisen fuer seine Gnade und fuer seine Wunder an den Menschenkindern! 107.9 Denn er hat die durstende Seele gesaettigt, die hungernde Seele mit Gutem erfuellt. 107.10 Die Bewohner des Dunkels und der Finsternis [lagen] gefesselt in Elend und Eisen: 107.11 denn sie waren widerspenstig gewesen gegen die Worte Gottes und hatten verachtet den Rat des Hoechsten; 107.12 und er hatte ihr Herz gebeugt durch Unheil. Sie waren gestuerzt, und kein Helfer war da. - 107.13 Da schrieen sie zum HERRN um Hilfe in ihrer Not: aus ihren Bedraengnissen rettete er sie. 107.14 Er fuehrte sie heraus aus Dunkel und Finsternis, er zerriss ihre Fesseln. 107.15 Sie sollen den HERRN preisen fuer seine Gnade, fuer seine Wunder an den Menschenkindern! 107.16 Denn er hat eherne Tueren zerbrochen, und eiserne Riegel hat er zerschlagen. 107.17 Die Toren litten wegen ihres gottlosen Weges und wegen ihrer Suenden. 107.18 Ihre Seele ekelte vor jeder Speise, sie ruehrten an die Pforten des Todes. 107.19 Dann aber schrieen sie zum HERRN um Hilfe in ihrer Not: aus ihren Bedraengnissen rettete er sie. 107.20 Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete [sie] aus ihren Gruben. 107.21 Sie sollen den HERRN preisen fuer seine Gnade, fuer seine Wunder an den Menschenkindern. 107.22 Sie sollen Dankopfer darbringen und mit Jubel seine Taten erzaehlen! 107.23 Die sich mit Schiffen aufs Meer hinausbegaben, auf grossen Wassern Handel trieben, 107.24 das sind die, die die Taten des HERRN sahen und seine Wunder in der Tiefe. 107.25 Er redete und bestellte einen Sturmwind, und der trieb seine Wellen hoch. 107.26 Sie stiegen zum Himmel empor, sie sanken hinab in die Tiefen, es verzagte in der Not ihre Seele. 107.27 Sie taumelten und schwankten wie ein Betrunkener, es versagte all ihre Weisheit. 107.28 Dann aber schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: und er fuehrte sie heraus aus ihren Bedraengnissen. 107.29 Er verwandelte den Sturm in Stille, und es legten sich die Wellen. 107.30 Sie freuten sich, dass es still geworden war, und er fuehrte sie in den ersehnten Hafen. 107.31 Sie sollen den HERRN preisen fuer seine Gnade, fuer seine Wunder an den Menschenkindern. 107.32 Sie sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes, in der Sitzung der Aeltesten ihn loben! 107.33 Er macht Stroeme zur Wueste und Wasserquellen zu duerrem Land. 107.34 Fruchtbares Land [macht er] zur Salzsteppe wegen der Bosheit seiner Bewohner. 107.35 Er macht die Wueste zum Wasserteich und duerres Land zu Wasserquellen. 107.36 Und er liess Hungrige dort wohnen, damit sie Siedlungen gruenden konnten. 107.37 Sie besaeten Felder und pflanzten Weinberge, die Frucht brachten als Ertrag. 107.38 Und er segnete sie, und sie mehrten sich sehr, ihr Vieh liess er nicht wenig sein. 107.39 Und sie wurden [wieder] wenig und beugten sich unter der Last von Unglueck und Jammer. 107.40 Er schuettete Verachtung auf Edle, er liess sie umherirren in wegloser Einoede. 107.41 Doch den Armen hob er empor aus dem Elend, und machte [seine] Sippen [zahlreich] wie Herden. 107.42 Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, und alle Ungerechtigkeit muss ihren Mund schliessen. 107.43 Wer ist weise? Der merke sich dies! Und sie sollen die Gnaden[taten] des HERRN sorgsam beachten. \108\ 108.1 Ein Lied. Ein Psalm. Von David. V. 2-6: Ps 57,8-12 108.2 Gefestigt ist mein Herz, o Gott! Ich will singen und spielen. Wach auf, meine Ehre! 108.3 Wach auf, Harfe und Zither! Ich will aufwecken die Morgenroete. 108.4 Ich will dich preisen unter den Voelkern, HERR, ich will dir spielen unter den Voelkerschaften. 108.5 Denn gross ist deine Gnade ueber die Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Treue. 108.6 Erhebe dich ueber die Himmel, o Gott! Ueber der ganzen Erde [sei] deine Herrlichkeit! V. 7-14: Ps 60,7-14. 108.7 Damit deine Geliebten befreit werden, rette durch deine Rechte und erhoere mich! 108.8 Gott hat geredet in seinem Heiligtum: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen. 108.9 Mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist der Schutz meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. 108.10 Moab ist mein Waschbecken. Auf Edom will ich meine Sandale werfen, ueber Philistaea will ich jauchzen. 108.11 Wer wird mich fuehren in die befestigte Stadt? Wer wird mich leiten bis nach Edom? 108.12 Hast du, Gott, uns nicht verworfen? Du ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren! 108.13 Schaffe uns Hilfe vor dem Bedraenger! Menschenhilfe ist ja wertlos. 108.14 Mit Gott werden wir maechtige Taten tun; und er, er wird unsere Bedraenger zertreten. \109\ 109.1 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Gott meines Lobes, schweige nicht! 109.2 Denn den Mund des Gottlosen und den Mund des Betruges haben sie gegen mich geoeffnet, mit Luegenzungen haben sie zu mir geredet. 109.3 Mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und ohne Grund gegen mich gestritten. 109.4 Fuer meine Liebe feindeten sie mich an. Ich aber bin [stets im] Gebet. 109.5 Sie haben mir Boeses fuer Gutes erwiesen und Hass fuer meine Liebe: 109.6 Bestelle einen Gottlosen ueber ihn, ein Verklaeger trete zu seiner Rechten. 109.7 Aus dem Gericht gehe er als Schuldiger hervor, sein Gebet werde zur Suende! 109.8 Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! 109.9 Seine Kinder seien Waisen und seine Frau eine Witwe! 109.10 Herumirren, ja herumirren sollen seine Kinder und betteln, [Ueberreste] suchen aus ihren Truemmern. 109.11 Der Wucherer umgarne alles, was er hat, Fremde moegen seinen Erwerb rauben! 109.12 Er soll niemanden haben, der ihm Gnade bewahrt, und keiner sei seinen Waisen gnaedig. 109.13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, im folgenden Geschlecht soll ihr Name erloeschen! 109.14 Der Ungerechtigkeit seiner Vaeter werde gedacht vor dem HERRN, nicht werde ausgeloescht die Suende seiner Mutter! 109.15 Sie seien dem HERRN stets gegenwaertig. Er rotte ihr Gedaechtnis aus von der Erde! 109.16 Weil er nicht daran dachte, Gnade walten zu lassen, sondern den elenden und armen Mann verfolgte, den, der verzagten Herzens war, um [ihn] zu toeten. 109.17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! 109.18 Er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er wie Wasser in sein Inneres und wie Oel in seine Gebeine! 109.19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich huellt, wie ein Guertel, womit er stets sich guertet! 109.20 Das sei die Strafe meiner Widersacher von seiten des HERRN; und derer, die Boeses reden gegen meine Seele! 109.21 Du aber, HERR, Herr, handle an mir um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, errette mich! 109.22 Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. 109.23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde abgeschuettelt wie eine Heuschrecke. 109.24 Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch ist abgemagert, ohne Fett. 109.25 Und ich bin ihnen zum Hohn geworden. Wenn sie mich sehen, schuetteln sie ihren Kopf. 109.26 Hilf mir, HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner Gnade! 109.27 Lass sie erkennen, dass dies deine Hand ist, dass du, HERR, es getan hast. 109.28 Sie moegen fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so lass sie beschaemt werden und deinen Knecht sich freuen! 109.29 Kleiden moegen sich meine Widersacher mit Schande und in ihre Schmach sich huellen wie in einen Mantel. 109.30 Ich will den HERRN sehr preisen mit meinem Mund, und inmitten vieler werde ich ihn loben. 109.31 Denn er steht zur Rechten des Armen, um ihn von denen zu retten, die seine Seele richteten. \110\ 110.1 Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN fuer meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Fuesse! 110.2 Den Stab deiner Macht wird der HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde! 110.3 Dein Volk ist [voller] Willigkeit am Tage deiner Macht. In heiliger Pracht, aus dem Schoss der Morgenroete habe ich dich wie Tau gezeugt. 110.4 Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: `Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks! 110.5 Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Koenige am Tag seines Zorns. 110.6 Er wird richten unter den Nationen, er fuellt [Taeler] mit Leichen. Das Haupt ueber ein grosses Land zerschmettert er. 110.7 Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben. \111\ 111.1 Halleluja! Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen im Kreis der Aufrichtigen und der Gemeinde. 111.2 Gross sind die Taten des HERRN, zu erforschen von allen, die Lust an ihnen haben. 111.3 Majestaet und Pracht ist sein Tun, seine Gerechtigkeit besteht ewig. 111.4 Er hat ein Gedaechtnis gestiftet seinen Wundern, gnaedig und barmherzig ist der HERR. 111.5 Er hat Speise gegeben denen, die ihn fuerchten. Er gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. 111.6 Die Kraft seiner Taten hat er seinem Volk kundgemacht, ihnen das Erbe der Nationen zu geben. 111.7 Die Taten seiner Haende sind Wahrheit und Recht. Zuverlaessig sind alle seine Gebote, 111.8 festgegruendet auf immer und ewig, ausgefuehrt in Wahrheit und Geradheit. 111.9 Er hat Erloesung gesandt zu seinem Volk, seinen Bund verordnet auf ewig. Heilig und furchtbar ist sein Name. 111.10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang: eine gute Einsicht fuer alle, die sie ausueben. Sein Ruhm besteht ewig. \112\ 112.1 Halleluja! Gluecklich der Mann, der den HERRN fuerchtet, der grosse Freude an seinen Geboten hat! 112.2 Seine Nachkommenschaft wird maechtig sein im Land. Das Geschlecht der Aufrichtigen wird gesegnet werden. 112.3 Vermoegen und Reichtum wird in seinem Haus sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewig. 112.4 Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in der Finsternis. Er ist gnaedig und barmherzig und gerecht. 112.5 Gut [steht es um den] Mann, der guetig ist und leiht! Er wird seine Sachen durchfuehren nach dem Recht. 112.6 Denn in Ewigkeit wird er nicht wanken, zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein. 112.7 Er wird sich nicht fuerchten vor boeser Nachricht. Fest ist sein Herz, es vertraut auf den HERRN. 112.8 Bestaendig ist sein Herz, er fuerchtet sich nicht, bis er heruntersieht auf seine Bedraenger. 112.9 Er streut aus, gibt den Armen. Seine Gerechtigkeit besteht ewig. Sein Horn ragt auf in Ehre. 112.10 Der Gottlose wird es sehen und sich aergern, mit seinen Zaehnen wird er knirschen und vergehen. Das Begehren der Gottlosen geht verloren. \113\ 113.1 Halleluja! Lobt, ihr Knechte des HERRN! Lobt den Namen des HERRN! 113.2 Gepriesen sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit! 113.3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des HERRN! 113.4 Hoch ueber alle Nationen ist der HERR, ueber die Himmel seine Herrlichkeit. 113.5 Wer ist der HERR, unser Gott, der hoch oben thront, 113.6 der in die Tiefe schaut - im Himmel und auf Erden? 113.7 Der aus dem Staub emporhebt den Geringen, aus dem Schmutz den Armen erhoeht, 113.8 um ihn sitzen zu lassen bei Edlen, bei den Edlen seines Volkes. 113.9 Der die Unfruchtbare des Hauses wohnen laesst als eine froehliche Mutter von Soehnen! Halleluja! \114\ 114.1 Als Israel aus Aegypten zog, das Haus Jakob aus dem Volk, das unverstaendlich redete, 114.2 da wurde Juda sein Heiligtum, Israel sein Herrschaftsbereich. 114.3 Das Meer sah es und floh, der Jordan wandte sich zurueck. 114.4 Die Berge huepften wie Widder, die Huegel wie Laemmer. 114.5 Was [war mit] dir, Meer, dass du flohst? [Mit] dir, Jordan, dass du dich zurueckwandtest? 114.6 [Mit] euch, Berge, dass ihr huepftet wie Widder? [Mit] euch, Huegel, [dass ihr huepftet] wie Laemmer? 114.7 Erbebe vor dem Herrn, Erde, vor dem Gott Jakobs, 114.8 der den Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in einen Wasserquell! \115\ 115.1 Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre wegen deiner Gnade, wegen deiner Treue! 115.2 Warum sollen die Voelker sagen: Wo ist denn ihr Gott? 115.3 Unser Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefaellt, tut er. V. 4-8: Ps 135,15-18. 115.4 Ihre Goetzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhaenden. 115.5 Einen Mund haben sie, reden aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. 115.6 Ohren haben sie, hoeren aber nicht. Eine Nase haben sie, riechen aber nicht. 115.7 Sie haben Haende, tasten aber nicht; Fuesse, gehen aber nicht. Keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. 115.8 Ihnen gleich sollen die werden, die sie machten, ein jeder, der auf sie vertraut. 115.9 Israel, vertraue auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 115.10 Haus Aaron, vertraut auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 115.11 Ihr, die ihr den HERRN fuerchtet, vertraut auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 115.12 Der HERR hat unser gedacht, er wird segnen. Er segne das Haus Israel, er segne das Haus Aaron. 115.13 Er segne, die den HERRN fuerchten, die Kleinen samt den Grossen. 115.14 Der HERR mehre euch, euch und eure Kinder! 115.15 Ihr seid gesegnet vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. 115.16 Die Himmel sind die Himmel des HERRN, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. 115.17 Die Toten werden Jah nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabgehen. 115.18 Wir aber, wir werden Jah preisen von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja! \116\ 116.1Ich liebe den HERRN, denn er hoerte meine Stimme, mein Flehen. 116.2 Ja, er hat zu mir geneigt sein Ohr; und an [allen] meinen Tagen werde ich [ihn an]rufen. 116.3 Es umfingen mich die Fesseln des Todes, die Aengste des Scheols erreichten mich. Ich geriet in Not und Kummer. 116.4 Da rief ich den Namen des HERRN an: `Bitte, HERR, rette meine Seele! 116.5 Gnaedig ist der HERR und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. 116.6 Der HERR behuetet die Einfaeltigen. Ich war schwach, doch er hat mich gerettet. 116.7 Kehre zurueck, meine Seele, zu deiner Ruhe! Denn der HERR hat dir Gutes erwiesen. 116.8 Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, meine Augen von Traenen, meinen Fuss vom Sturz. 116.9 Ich werde wandeln vor dem HERRN in den Landen der Lebendigen. 116.10 Ich habe geglaubt, darum kann ich sagen: `Ich bin sehr gebeugt gewesen. 116.11 Ich sprach in meiner Bestuerzung: `Alle Menschen sind Luegner! 116.12 Wie soll ich dem HERRN vergelten alle seine Wohltaten an mir? 116.13 Den Heilsbecher will ich erheben und den Namen des HERRN anrufen. 116.14 Ich will dem HERRN meine Geluebde erfuellen, ja, vor seinem ganzen Volk! 116.15 Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Frommen. 116.16 Ach, HERR, ich bin ja dein Knecht! Ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd! Geloest hast du meine Fesseln! 116.17 Dir will ich ein Dankopfer bringen, anrufen will ich den Namen des HERRN! 116.18 Ich will dem HERRN meine Geluebde erfuellen, ja, vor seinem ganzen Volk, 116.19 in den Vorhoefen des Hauses des HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja! \117\ 117.1 Lobt den HERRN, alle Nationen! Ruehmt ihn, alle Voelker! 117.2 Denn maechtig ueber uns ist seine Gnade! Die Treue des HERRN waehrt ewig! Halleluja! \118\ 118.1 Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 118.2 Es sage Israel: Ja, seine Gnade [waehrt] ewig! 118.3 Es sage das Haus Aaron: Ja, seine Gnade [waehrt] ewig! 118.4 Es sagen, die den HERRN fuerchten: Ja, seine Gnade [waehrt] ewig! 118.5 Aus der Bedraengnis rief ich zu Jah. Jah antwortete mir in der Weite. 118.6 Der HERR ist fuer mich, ich werde mich nicht fuerchten. Was koennte ein Mensch mir tun? 118.7 Der HERR ist fuer mich unter denen, die mir helfen. Ich werde herabsehen auf meine Hasser. 118.8 Es ist besser, sich bei dem HERRN zu bergen, als sich auf Menschen zu verlassen. 118.9 Es ist besser, sich bei dem HERRN zu bergen, als sich auf Edle zu verlassen. 118.10 Alle Nationen hatten mich umringt. Im Namen des HERRN - ja, ich wehrte sie ab. 118.11 Sie hatten mich umringt, ja, mich eingeschlossen. Im Namen des HERRN - ja, ich wehrte sie ab. 118.12 Sie hatten mich umringt wie Bienen. Sie sind erloschen wie Dornenfeuer. Im Namen des HERRN - ja, ich wehrte sie ab. 118.13 Hart hat man mich gestossen, um mich zu Fall zu bringen. Aber der HERR hat mir geholfen. 118.14 Meine Staerke und mein Gesang ist Jah. Er ist mir zur Rettung geworden. 118.15 Klang von Jubel und Heil ist in den Zelten der Gerechten. Die Rechte des HERRN tut Gewaltiges. 118.16 Die Rechte des HERRN ist erhoben, die Rechte des HERRN tut Gewaltiges. 118.17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzaehlen. 118.18 Hart hat mich Jah gezuechtigt, aber dem Tod hat er mich nicht uebergeben. 118.19 Oeffnet mir die Tore der Gerechtigkeit! Ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. 118.20 Dies ist das Tor des HERRN. Gerechte ziehen hier ein. 118.21 Ich will dich preisen, denn du hast mich erhoert und bist mir zur Rettung geworden. 118.22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. 118.23 Vom HERRN ist dies geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen. 118.24 Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat! Seien wir froehlich und freuen wir uns in ihm! 118.25 Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR, gib doch Gelingen! 118.26 Gesegnet sei, der kommt im Namen des HERRN. Vom Haus des HERRN aus haben wir euch gesegnet. 118.27 Der HERR ist Gott. Er hat uns Licht gegeben. Bindet das Festopfer mit Stricken bis an die Hoerner des Altars! 118.28 Du bist mein Gott, ich will dich preisen! Mein Gott, ich will dich erheben. 118.29 Preist den HERRN, denn er ist gut! Ja, seine Gnade [waehrt] ewig! \119\ 119.1 Gluecklich sind, die im Weg untadelig sind, die im Gesetz des HERRN wandeln. 119.2 Gluecklich sind, die seine Zeugnisse bewahren, die ihn von ganzem Herzen suchen. 119.3 Die auch kein Unrecht tun, die auf seinen Wegen wandeln! 119.4 Du hast deine Vorschriften geboten, dass man sie eifrig beobachte. 119.5 Oh, dass doch meine Wege bestaendig waeren, um deine Ordnungen zu halten! 119.6 Dann werde ich nicht beschaemt werden, wenn ich beachte alle deine Gebote. 119.7 Ich will dich preisen mit aufrichtigem Herzen, wenn ich gelernt habe die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. 119.8 Deine Ordnungen will ich halten. Verlass mich nicht ganz und gar! 119.9 Wodurch haelt ein Juengling seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. 119.10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht. Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! 119.11 In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich suendige. 119.12 Gepriesen seist du, HERR! Lehre mich deine Ordnungen! 119.13 Mit meinen Lippen habe ich erzaehlt alle Bestimmungen deines Mundes. 119.14 An dem Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, mehr als an allem Reichtum. 119.15 Deine Vorschriften will ich bedenken und beachten deine Pfade. 119.16 An deinen Satzungen habe ich meine Lust. Dein Wort vergesse ich nicht. 119.17 Tue Gutes an deinem Knecht, so werde ich leben. Ich will dein Wort halten! 119.18 Oeffne meine Augen, damit ich schaue die Wunder aus deinem Gesetz. 119.19 Ein Gast bin ich im Land. Verbirg nicht vor mir deine Gebote! 119.20 Meine Seele zermuerbt sich vor Verlangen nach deinen Bestimmungen zu aller Zeit. 119.21 Gescholten hast du die Uebermuetigen, die Verfluchten, die abirren von deinen Geboten. 119.22 Waelze von mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. 119.23 Sitzen auch Oberste und verhandeln gegen mich, dein Knecht sinnt nach ueber deine Ordnungen. 119.24 Deine Zeugnisse sind auch meine Lust, meine Ratgeber [sind sie]. 119.25 Am Staub klebt meine Seele. Belebe mich nach deinem Wort! 119.26 Meine Wege habe ich erzaehlt, und du hast mich erhoert. Lehre mich deine Ordnungen! 119.27 Lass mich verstehen den Weg deiner Vorschriften. Sinnen will ich ueber deine Wunder. 119.28 Keinen Schlaf findet meine Seele vor Kummer. Richte mich auf nach deinem Wort! 119.29 Halte fern von mir den Weg der Luege, und gewaehre mir dein Gesetz! 119.30 Den Weg der Treue habe ich erwaehlt, ich habe vor mich gestellt deine Bestimmungen. 119.31 Ich halte an deinen Zeugnissen fest. HERR, lass mich nicht beschaemt werden! 119.32 Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, denn du machst mir das Herz weit. 119.33 Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. 119.34 Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen. 119.35 Leite mich auf dem Pfad deiner Gebote! Denn ich habe Gefallen daran. 119.36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn! 119.37 Wende meine Augen [davon] ab, das Eitle zu betrachten. Belebe mich auf deinen Wegen! 119.38 Halte deinem Knecht deine Zusage aufrecht, die deiner Furcht entspricht! 119.39 Wende ab meine Schande, die ich fuerchte! Denn deine Bestimmungen sind gut. 119.40 Siehe, ich sehne mich nach deinen Vorschriften! Belebe mich durch deine Gerechtigkeit! 119.41 Lass ueber mich kommen deine Gnaden, HERR, dein Heil nach deiner Zusage, 119.42 damit ich meinem Laesterer ein Wort antworten kann. Denn ich vertraue auf dein Wort. 119.43 Entziehe meinem Mund das Wort der Wahrheit nicht allzusehr! Denn ich hoffe auf deine Bestimmungen. 119.44 Halten will ich dein Gesetz bestaendig, immer und ewig. 119.45 Und ich werde wandeln in weitem Raum, denn nach deinen Vorschriften habe ich geforscht. 119.46 Vor Koenigen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schaemen. 119.47 Ich habe meine Lust an deinen Geboten, die ich liebe, 119.48 und werde meine Haende aufheben zu deinen Geboten, die ich liebhabe. Und ueber deine Ordnungen will ich nachdenken. 119.49 Gedenke des Wortes an deinen Knecht, worauf du mich hast warten lassen! 119.50 Dies ist mein Trost in meinem Elend, dass deine Zusage mich belebt hat. 119.51 Die Uebermuetigen haben mich ueber die Massen verspottet, aber von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. 119.52 Ich gedachte, HERR, deiner Bestimmungen von alters her, und ich troestete mich. 119.53 Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gottlosen, die dein Gesetz verlassen. 119.54 Lieder waren mir deine Ordnungen im Haus meiner Fremdlingschaft. 119.55 In der Nacht habe ich deines Namens gedacht, HERR, und ich habe dein Gesetz gehalten. 119.56 Dies ist mir zuteil geworden: Dass ich deine Vorschriften bewahre. 119.57 Mein Teil ist der HERR! Ich habe versprochen, deine Worte zu bewahren. 119.58 Ich suchte dich zu besaenftigen von ganzem Herzen. Sei mir gnaedig nach deiner Zusage! 119.59 Ich habe meine Wege ueberdacht und meine Fuesse gekehrt zu deinen Zeugnissen. 119.60 Ich bin geeilt und habe nicht gezoegert, deine Gebote zu halten. 119.61 Stricke der Gottlosen haben mich umgeben. Dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 119.62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. 119.63 Ich bin der Gefaehrte aller, die dich fuerchten, derer, die deine Vorschriften einhalten. 119.64 Von deiner Gnade, HERR, ist die Erde erfuellt. Lehre mich deine Ordnungen! 119.65 Du hast Gutes getan an deinem Knecht, HERR, nach deinem Wort! 119.66 Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! Denn ich habe deinen Geboten geglaubt. 119.67 Bevor ich gedemuetigt wurde, irrte ich. Jetzt aber halte ich dein Wort. 119.68 Du bist gut und tust Gutes. Lehre mich deine Ordnungen! 119.69 Luegen haben die Uebermuetigen gegen mich erdichtet. Ich bewahre deine Vorschriften von ganzem Herzen. 119.70 Ihr Herz ist unempfindlich geworden wie Fett. Ich habe meine Lust an deinem Gesetz. 119.71 Es war gut fuer mich, dass ich gedemuetigt wurde, damit ich deine Ordnungen lernte. 119.72 Lieber ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold- und Silberstuecken. 119.73 Deine Haende haben mich gemacht und bereitet. Gib mir Einsicht, ich will deine Gebote lernen. 119.74 Die dich fuerchten, werden mich sehen und sich freuen, denn ich harre auf dein Wort. 119.75 Ich habe erkannt, HERR, dass deine Gerichte Gerechtigkeit sind und dass du mich in Treue gedemuetigt hast. 119.76 Lass doch deine Gnade mir zum Trost sein nach deiner Zusage an deinen Knecht! 119.77 Lass deine Erbarmungen ueber mich kommen, dass ich lebe. Denn dein Gesetz ist meine Lust. 119.78 Lass beschaemt werden die Uebermuetigen, die mich luegnerisch bedruecken. Ich denke ueber deine Vorschriften nach. 119.79 Lass sich zu mir wenden, die dich fuerchten und die deine Zeugnisse erkennen! 119.80 Lass mein Herz untadelig sein in deinen Ordnungen, damit ich nicht in Schande komme. 119.81 Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil. Ich warte auf dein Wort. 119.82 Meine Augen verzehren sich nach deiner Zusage: `Wann wirst du mich troesten? 119.83 Denn wie ein Schlauch im Rauch bin ich. Deine Ordnungen habe ich nicht vergessen. 119.84 Wieviele werden der Tage deines Knechts sein? Wann wirst du Gericht halten ueber meine Verfolger? 119.85 Die Uebermuetigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind. 119.86 Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund. Hilf mir! 119.87 Wenig fehlte, so haetten sie mich vernichtet im Land. Ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen. 119.88 Belebe mich nach deiner Gnade, und ich werde bewahren das Zeugnis deines Mundes. 119.89 In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln. 119.90 Von Geschlecht zu Geschlecht [waehrt] deine Treue. Du hast die Erde gegruendet, und sie steht. 119.91 Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute, denn alles ist dir dienstbar. 119.92 Waere nicht dein Gesetz meine Lust gewesen, dann waere ich verlorengegangen in meinem Elend. 119.93 Ewig werde ich deine Vorschriften nicht vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. 119.94 Ich bin dein, rette mich! Denn ich habe nach deinen Vorschriften gesucht. 119.95 Die Gottlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen. Ich achte auf deine Zeugnisse. 119.96 Von allen Vollkommenen habe ich ein Ende gesehen. Doch dein Gebot reicht sehr weit. 119.97 Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Nachdenken den ganzen Tag. 119.98 Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde. Denn ewig ist es mein! 119.99 Verstaendiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse sind mein Ueberlegen. 119.100 Einsichtiger als Greise bin ich. Denn deine Vorschriften habe ich gehalten. 119.101 Von jedem boesen Pfad habe ich meine Fuesse zurueckgehalten, damit ich dein Wort bewahre. 119.102 Von deinen Bestimmungen gewichen bin ich nicht, denn du, du hast mich unterwiesen. 119.103 Wie suess sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund! 119.104 Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht. Darum hasse ich jeden Luegenpfad! 119.105 Eine Leuchte fuer meinen Fuss ist dein Wort, ein Licht fuer meinen Pfad. 119.106 Ich habe geschworen und halte es aufrecht, die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit zu bewahren. 119.107 Ich bin ueber die Massen gebeugt. HERR, belebe mich nach deinem Wort! 119.108 Die Gabe meines Mundes lass dir doch wohlgefallen, HERR! Lehre mich deine Bestimmungen! 119.109 Mein Leben ist staendig in meiner Hand, aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 119.110 Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt. 119.111 Deine Zeugnisse sind mein Erbe fuer ewig, denn die Freude meines Herzens sind sie. 119.112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Ordnungen zu tun. Fuer ewig ist der Lohn! 119.113 Die Gemeinen hasse ich, 119.aber ich liebe dein Gesetz. 119.114 Mein Schutz und mein Schild bist du. Auf dein Wort hoffe ich. 119.115 Weicht von mir, ihr Uebeltaeter, ich will die Gebote meines Gottes halten! 119.116 Stuetze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben. Lass mich nicht beschaemt werden in meiner Hoffnung! 119.117 Stuetze mich, dass ich gerettet werde. Und ich will bestaendig auf deine Ordnungen schauen. 119.118 Abgewiesen hast du alle, die von deinen Ordnungen abirren. Denn Luege ist ihr Sinnen. 119.119 Wie Schlacken hast du hinweggeraeumt alle Gottlosen des Landes, darum liebe ich deine Zeugnisse. 119.120 Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, ich fuerchte mich vor deinen Urteilen. 119.121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geuebt. Ueberlass mich nicht meinen Unterdrueckern! 119.122 Sei Buerge fuer deinen Knecht zum Guten! Lass die Uebermuetigen mich nicht unterdruecken! 119.123 Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit. 119.124 Handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade und lehre mich deine Ordnungen! 119.125 Dein Knecht bin ich; gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen. 119.126 Es ist Zeit fuer den HERRN, zu handeln. Sie haben dein Gesetz gebrochen. 119.127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und Feingold. 119.128 Darum wandle ich aufrichtig nach allen deinen Vorschriften. Jeden Luegenpfad hasse ich. 119.129 Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. 119.130 Die Eroeffnung deiner Worte leuchtet, sie gibt Einsicht den Einfaeltigen. 119.131 Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich sehne mich nach deinen Geboten. 119.132 Wende dich zu mir und sei mir gnaedig nach dem Anrecht derer, die deinen Namen lieben! 119.133 Befestige meine Schritte durch dein Wort, und gib keinem Unrecht Macht ueber mich! 119.134 Erloese mich von der Bedrueckung durch Menschen, und ich will deine Vorschriften einhalten. 119.135 Lass dein Angesicht leuchten ueber deinen Knecht, und lehre mich deine Ordnungen! 119.136 Wasserbaeche fliessen herab aus meinen Augen, weil man dein Gesetz nicht haelt. 119.137 Gerecht bist du, HERR, und richtig sind deine Urteile. 119.138 Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in grosser Treue. 119.139 Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedraenger haben deine Worte vergessen. 119.140 Wohlgelaeutert ist dein Wort, dein Knecht hat es lieb. 119.141 Gering bin ich und verachtet. Deine Vorschriften habe ich nicht vergessen. 119.142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. 119.143 Angst und Bedraengnis haben mich erreicht. Deine Gebote sind meine Lust. 119.144 Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse fuer ewig. Gib mir Einsicht, damit ich lebe! 119.145 Von ganzem Herzen habe ich gerufen: Erhoere mich, HERR! Ich will deine Ordnungen halten. 119.146 Zu dir habe ich gerufen: Rette mich! Ich will deine Zeugnisse bewahren. 119.147 Der Morgendaemmerung bin ich zuvorgekommen und habe um Hilfe gerufen. Auf deine Worte habe ich gehofft. 119.148 Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um nachzudenken ueber dein Wort. 119.149 Hoere meine Stimme nach deiner Gnade! HERR, belebe mich nach deinen Bestimmungen! 119.150 Nahe sind gekommen, die mich arglistig verfolgen. Fern sind sie von deinem Gesetz. 119.151 Du bist nahe, HERR, und alle deine Gebote sind Wahrheit. 119.152 Laengst habe ich aus deinen Zeugnissen erkannt, dass du sie gegruendet hast auf ewig. 119.153 Sieh mein Elend an und errette mich! Denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 119.154 Fuehre meinen Rechtsstreit und erloese mich! Belebe mich nach deiner Zusage! 119.155 Fern von den Gottlosen ist das Heil, denn nach deinen Ordnungen suchen sie nicht. 119.156 Deiner Erbarmungen sind viele, HERR. Belebe mich nach deinen Bestimmungen! 119.157 Zahlreich sind meine Verfolger und meine Bedraenger. Doch von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen. 119.158 Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten. 119.159 Sieh, dass ich deine Vorschriften liebhabe. Nach deiner Gnade, HERR, belebe mich! 119.160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und jedes Urteil deiner Gerechtigkeit [waehrt] ewig. 119.161 Oberste haben mich verfolgt ohne Ursache. Aber vor deinem Wort hat mein Herz gebebt. 119.162 Ich freue mich ueber dein Wort wie einer, der grosse Beute macht. 119.163 Luege hasse und verabscheue ich. Dein Gesetz liebe ich. 119.164 Siebenmal am Tag lobe ich dich wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. 119.165 Grossen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben. Sie trifft kein Straucheln. 119.166 Ich habe auf dein Heil gewartet, HERR, und deine Gebote habe ich erfuellt. 119.167 Meine Seele hat deine Zeugnisse befolgt, und ich liebe sie sehr. 119.168 Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich befolgt, denn alle meine Wege sind vor dir. 119.169 Lass mein Schreien nahe vor dich kommen, HERR! Gib mir Einsicht nach deinem Wort! 119.170 Lass vor dich kommen mein Flehen! Errette mich nach deiner Zusage! 119.171 Meine Lippen sollen Lob hervorstroemen lassen, denn du lehrst mich deine Ordnungen. 119.172 Meine Zunge soll laut reden von deinem Wort. Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. 119.173 Lass deine Hand mir zur Hilfe kommen! Denn ich habe deine Vorschriften erwaehlt. 119.174 Ich sehne mich nach deiner Hilfe, HERR! Dein Gesetz ist meine Lust. 119.175 Meine Seele soll leben und dich loben! Deine Bestimmungen sollen mir helfen! 119.176 Ich bin umhergeirrt wie ein verlorengegangenes Schaf. Suche deinen Knecht! Denn ich habe deine Gebote nicht vergessen. \120\ 120.1 Ein Wallfahrtslied. Zum HERRN rief ich in meiner Not, und er erhoerte mich. 120.2 HERR, rette meine Seele vor Luegenlippen, vor falscher Zunge. 120.3 Was wird er dir geben? Was dir hinzufuegen, du falsche Zunge? 120.4 Scharfe Pfeile eines Starken samt gluehenden Ginsterkohlen. 120.5 Weh mir, dass ich Gast war in Mesech, dass ich wohnte bei den Zelten Kedars! 120.6 Lange hat meine Seele bei denen gewohnt, die den Frieden hassen. 120.7 Ich will nur Frieden. Aber wenn ich rede, so sind sie fuer Krieg. \121\ 121.1 Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher wird meine Hilfe kommen? 121.2 Meine Hilfe [kommt] vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. 121.3 Er wird nicht zulassen, dass dein Fuss wanke. Dein Hueter schlummert nicht. 121.4 Siehe, nicht schlaeft noch schlummert der Hueter Israels. 121.5 Der HERR ist dein Hueter, der HERR ist dein Schatten ueber deiner rechten Hand. 121.6 Am Tag wird die Sonne nicht stechen, der Mond nicht bei Nacht. 121.7 Der HERR wird dich behueten vor allem Unheil, er wird dein Leben behueten. 121.8 Der HERR wird deinen Ausgang und deinen Eingang behueten von nun an bis in Ewigkeit. \122\ 122.1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Ich freute mich, als sie zu mir sagten: `Wir gehen zum Haus des HERRN! 122.2 Unsere Fuesse standen [dann] in deinen Toren, Jerusalem. 122.3 Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, 122.4 wohin die Staemme hinaufziehen, die Staemme Jahs, ein Mahnzeichen fuer Israel, um den Namen des HERRN zu preisen. 122.5 Denn dort stehen Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David. 122.6 Erbittet Heil fuer Jerusalem! Ruhe sollen die haben, die dich lieben! 122.7 Heil sei in deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palaesten. 122.8 Um meiner Brueder und meiner Freunde willen will ich sagen: Heil sei in dir! 122.9 Wegen des Hauses des HERRN, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen. \123\ 123.1 Ein Wallfahrtslied. Zu dir hebe ich meine Augen auf, der du in den Himmeln thronst. 123.2 Siehe: Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen [gerichtet] auf den HERRN, unseren Gott, bis er uns gnaedig ist. 123.3 Sei uns gnaedig, HERR, sei uns gnaedig! Denn reichlich sind wir mit Verachtung gesaettigt. 123.4 Reichlich ist unsere Seele gesaettigt mit dem Spott der Sorglosen, mit der Verachtung der Hochmuetigen. \124\ 124.1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Wenn nicht der HERR fuer uns gewesen waere, so soll Israel sagen - 124.2 wenn nicht der HERR fuer uns gewesen waere, als Menschen gegen uns aufstanden, 124.3 dann haetten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte. 124.4 Dann haetten uns die Wasser fortgeschwemmt, der Wildbach haette uns ueberstroemt. 124.5 Dann waeren ueber uns gegangen die tobenden Wasser. 124.6 Gepriesen sei der HERR, der uns ihren Zaehnen nicht zum Raub gab! 124.7 Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. 124.8 Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. \125\ 125.1 Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, der ewig bleibt. 125.2 Jerusalem - Berge sind rings um es her. So ist der HERR rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. 125.3 Denn das Zepter der Gottlosigkeit wird nicht mehr ruhen auf dem Erbe der Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Haende nach Unrecht ausstrecken. 125.4 Tu Gutes, HERR, den Guten und denen, die aufrichtig sind in ihren Herzen! 125.5 Die aber auf ihre krummen Wege abbiegen, die wird der HERR dahinfahren lassen samt den Uebeltaetern. Friede ueber Israel! \126\ 126.1 Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions zurueckfuehrte, waren wir wie Traeumende. 126.2 Da wurde unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den Nationen: `Der HERR hat Grosses an ihnen getan! 126.3 Der HERR hat Grosses an uns getan: Wir waren froehlich! 126.4 Bringe zurueck, HERR, unsere Gefangenen, gleich den Baechen im Suedland. 126.5 Die mit Traenen saeen, werden mit Jubel ernten. 126.6 Er geht weinend hin und traegt den Samen zum Saeen. Er kommt heim mit Jubel und traegt seine Garben. \127\ 127.1 Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. Wenn der HERR das Haus nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens daran. Wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, wacht der Waechter vergebens. 127.2 Vergebens ist es fuer euch, dass ihr frueh aufsteht, euch spaet niedersetzt, das Brot der Muehsal esst. Soviel gibt er seinem Geliebten im Schlaf. 127.3 Siehe, ein Erbe vom HERRN sind Soehne, eine Belohnung die Leibesfrucht. 127.4 Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Soehne der Jugend. 127.5 Gluecklich der Mann, der seinen Koecher mit ihnen gefuellt hat! Sie werden nicht beschaemt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tor. \128\ 128.1 Ein Wallfahrtslied. Gluecklich ein jeder, der den HERRN fuerchtet, der wandelt auf seinen Wegen! 128.2 Denn essen wirst du die Arbeit deiner Haende. Heil dir! Gut steht es um dich. 128.3 Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern deines Hauses, deine Soehne den Oelbaumsprossen, rings um deinen Tisch. 128.4 Siehe, so wird gesegnet sein der Mann, der den HERRN fuerchtet. 128.5 Es segne dich der HERR von Zion aus. Schaue das Wohl Jerusalems alle Tage deines Lebens, 128.6 und sieh deiner Kinder Kinder! - Friede ueber Israel! .. \129\ 129.1 Ein Wallfahrtslied. Oft haben sie mich bedraengt von meiner Jugend an - so soll Israel sagen. - 129.2 Oft haben sie mich bedraengt von meiner Jugend an, dennoch haben sie mich nicht ueberwaeltigt. 129.3 Pflueger haben auf meinem Ruecken gepfluegt, haben lang gezogen ihre Furchen. 129.4 Der HERR ist gerecht! Er hat durchschnitten den Strick der Gottlosen. 129.5 Moegen beschaemt werden und zurueckweichen alle, die Zion hassen! 129.6 Moegen sie sein wie das Gras auf den Daechern, das verdorrt, ehe man es auszieht, 129.7 womit der Schnitter seine Hand nicht fuellt noch der Garbenbinder seinen Arm; 129.8 und [wo] die Voruebergehenden nicht sagen: Des HERRN Segen ueber euch! - Wir segnen euch im Namen des HERRN. \130\ 130.1 Ein Wallfahrtslied. Aus den Tiefen rufe ich zu dir, o HERR. 130.2 Herr, hoere auf meine Stimme! Lass deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! 130.3 Wenn du, Jah, die Suenden anrechnest, Herr, wer wird bestehen? 130.4 Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fuerchte. 130.5 Ich hoffe auf den HERRN, meine Seele hofft, und auf sein Wort harre ich. 130.6 Meine Seele [harrt] auf den Herrn, mehr als die Waechter auf den Morgen, die Waechter auf den Morgen. 130.7 Harre, Israel, auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade, und viel Erloesung bei ihm. 130.8 Ja, er wird Israel erloesen von allen seinen Suenden. \131\ 131.1 Ein Wallfahrtslied. Von David. HERR! Mein Herz will nicht hoch hinaus, meine Augen sind nicht hochfahrend. Ich gehe nicht mit Dingen um, die zu gross und zu wunderbar fuer mich sind. 131.2 Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und beruhigt? Wie ein entwoehntes Kind bei seiner Mutter, wie ein entwoehntes Kind ist meine Seele in mir. 131.3 Harre, Israel, auf den HERRN, von nun an bis in Ewigkeit! \132\ 132.1 Ein Wallfahrtslied. Gedenke, HERR, dem David alle seine Muehsal! 132.2 Der dem HERRN schwur, ein Geluebde tat dem Maechtigen Jakobs: 132.3 `Ich will das Zelt meines Hauses nicht betreten, ich will das Lager meines Bettes nicht besteigen, 132.4 ich will meinen Augen keinen Schlaf gestatten, keinen Schlummer meinen Augenlidern, 132.5 bis ich eine Staette finde fuer den HERRN, Wohnungen fuer den Starken Jakobs! 132.6 Siehe, wir hoeren von ihr in Ephrata, wir fanden sie in dem Gebiete Jaars. 132.7 Lasst uns einziehen in seine Wohnungen, niederfallen vor dem Schemel seiner Fuesse! 132.8 Schreite ein, HERR, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Staerke! 132.9 Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, und deine Frommen sollen jubeln! 132.10 Um Davids, deines Knechtes, willen weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten! 132.11 Der HERR hat David einen Treueid geschworen, er wird nicht davon abweichen: `Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen. 132.12 Wenn deine Soehne meinen Bund und meine Zeugnisse bewahren, die ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Soehne fuer immer auf deinem Thron sitzen. 132.13 Denn der HERR hat Zion erwaehlt, hat ihn begehrt zu seiner Wohnstaette: 132.14 `Dies ist meine Ruhestatt fuer immer, hier will ich wohnen, denn ich habe ihn begehrt. 132.15 Seine Speise will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot saettigen. 132.16 Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, seine Frommen sollen laut jubeln. 132.17 Dort will ich das Horn Davids wachsen lassen, habe ich ein Licht zugerichtet meinem Gesalbten. 132.18 Seine Feinde will ich bekleiden mit Schande, aber auf ihm wird seine Krone glaenzen. \133\ 133.1 Ein Wallfahrtslied. Von David. Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brueder eintraechtig beieinander wohnen. 133.2 Wie das koestliche Oel auf dem Haupt, das herabfliesst auf den Bart, auf den Bart Aarons, der herabfliesst auf den Halssaum seiner Kleider. 133.3 Wie der Tau des Hermon, der herabfliesst auf die Berge Zions. Denn dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit. \134\ 134.1 Ein Wallfahrtslied. Auf! preist den HERRN, all ihr Knechte des HERRN, die ihr steht im Haus des HERRN in den Naechten! 134.2 Erhebt eure Haende [im] Heiligtum und preist den HERRN! 134.3 Der HERR segne dich von Zion aus, er, der Himmel und Erde gemacht hat! \135\ 135.1 Halleluja! Lobt den Namen des HERRN! Lobt, ihr Knechte des HERRN, 135.2 die ihr steht im Hause des HERRN, in den Vorhoefen des Hauses unseres Gottes! 135.3 Halleluja! Denn gut ist der HERR; spielt seinem Namen, denn er ist lieblich. 135.4 Denn Jah hat sich Jakob erwaehlt, Israel zu seinem Eigentum. 135.5 Ja, ich habe erkannt, dass der HERR gross ist, unser Herr [ist groesser] als alle Goetter. 135.6 Alles, was dem HERRN wohlgefaellt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen. 135.7 Der Nebelschwaden aufsteigen laesst vom Ende der Erde, der Blitze zum Regen macht, der den Wind herausfuehrt aus seinen Vorratskammern; 135.8 der die Erstgeborenen Aegyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh. 135.9 Zeichen und Wunder sandte er in deine Mitte, Aegypten, gegen den Pharao und gegen alle seine Knechte. V. 10-12: Ps 136,17-22. 135.10 Der viele Nationen schlug und starke Koenige toetete: 135.11 Sihon, den Koenig der Amoriter, und Og, den Koenig von Basan, und alle Koenigreiche Kanaans. 135.12 Und er gab ihr Land als Erbe, als Erbe seinem Volk Israel. 135.13 HERR, dein Name [waehrt] ewig, HERR, dein Gedenken von Geschlecht zu Geschlecht. 135.14 Ja, der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, ueber seine Knechte wird er sich erbarmen. V. 15-18: Ps 115,4-8. 135.15 Die Goetzen der Nationen sind [aus] Silber und Gold, ein Werk von Menschenhaenden. 135.16 Einen Mund haben sie, reden aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. 135.17 Ohren haben sie, hoeren aber nicht. Auch ist kein Atem in ihrem Mund. 135.18 Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. 135.19 Haus Israel, preist den HERRN! Haus Aaron, preist den HERRN! 135.20 Haus Levi, preist den HERRN! Die ihr den HERRN fuerchtet, preist den HERRN! 135.21 Gepriesen sei der HERR von Zion aus, der in Jerusalem wohnt! Halleluja! \136\ 136.1 Preist den HERRN, denn er ist gut. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.2 Preist den Gott der Goetter, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.3 Preist den Herrn der Herren! Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.4 Den, der grosse Wunder tut, er allein. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.5 Den, der die Himmel gemacht hat mit Einsicht. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.6 Den, der die Erde ausgebreitet hat ueber den Wassern. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.7 Den, der grosse Lichter gemacht hat. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.8 Die Sonne zur Herrschaft am Tage - denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.9 Den Mond und die Sterne zur Herrschaft in der Nacht. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.10 Den, der Aegypten schlug an seinen Erstgeborenen. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.11 Der Israel herausfuehrte aus ihrer Mitte - denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.12 Mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.13 Den, der das Schilfmeer in [zwei] Teile zerteilte. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.14 Und Israel mitten hindurchfuehrte. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.15 Und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer abschuettelte. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.16 Den, der sein Volk durch die Wueste fuehrte. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! V. 17-22: Ps 135,10-12. 136.17 Den, der grosse Koenige schlug. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.18 Und maechtige Koenige toetete. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.19 Sihon, den Koenig der Amoriter, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.20 Und Og, den Koenig von Basan, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.21 Und ihr Land zum Erbe gab, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.22 Zum Erbe Israel, seinem Knecht. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.23 Der unser gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.24 Und uns unseren Bedraengern entriss. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.25 Der Nahrung gibt allem Fleisch. Denn seine Gnade [waehrt] ewig! 136.26 Preist den Gott der Himmel! Denn seine Gnade [waehrt] ewig! \137\ 137.1 An den Stroemen Babels, da sassen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten. 137.2 An die Pappeln dort haengten wir unsere Zithern. 137.3 Denn die uns gefangen hielten, forderten dort von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen machten, [forderten] Freude: `Singt uns eins der Zionslieder! 137.4 Wie sollten wir des HERRN Lied singen auf fremder Erde? 137.5 Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so werde vergessen meine Rechte! 137.6 Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner hoechsten Freude erhebe! 137.7 Gedenke, HERR, den Soehnen Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Legt bloss, legt bloss - bis auf ihren Grund! 137.8 Tochter Babel, du Verwuesterin! Gluecklich, der dir vergilt dein Tun, das du uns angetan hast. 137.9 Gluecklich, der deine Kinder ergreift und sie am Felsen zerschmettert! \138\ 138.1 Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, ich will dir spielen vor den Goettern. 138.2 Ich falle nieder vor deinem heiligen Tempel, und deinen Namen preise ich wegen deiner Gnade und Treue. Denn du hast dein Wort gross gemacht ueber deinen ganzen Namen. 138.3 An dem Tag, da ich rief, antwortetest du mir. Du mehrtest in meiner Seele die Kraft. 138.4 Alle Koenige der Erde werden dich preisen, HERR, wenn sie die Worte deines Mundes gehoert haben. 138.5 Sie werden die Wege des HERRN besingen, denn gross ist die Herrlichkeit des HERRN. 138.6 Ja, der HERR ist erhaben, doch er sieht den Niedrigen, und den Hochmuetigen erkennt er von fern. 138.7 Wenn ich auch mitten in Bedraengnis wandeln muss - du belebst mich. Gegen den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten. 138.8 Der HERR wird}s fuer mich vollenden. HERR, deine Gnade [waehrt] ewig. Gib die Werke deiner Haende nicht auf! \139\ 139.1 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich erforscht und erkannt. 139.2 Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst mein Trachten von fern. 139.3 Mein Wandeln und mein Liegen - du pruefst es. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. 139.4 Denn das Wort ist [noch] nicht auf meiner Zunge - siehe, HERR, du weisst es genau. 139.5 Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand auf mich gelegt. 139.6 Zu wunderbar ist die Erkenntnis fuer mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen. 139.7 Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht? 139.8 Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. 139.9 Erhoebe ich die Fluegel der Morgenroete, liesse ich mich nieder am aeussersten Ende des Meeres, 139.10 auch dort wuerde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen. 139.11 Und spraeche ich: Nur Finsternis moege mich verbergen und Nacht sei das Licht um mich her: 139.12 Auch Finsternis wuerde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht wuerde leuchten wie der Tag, die Finsternis waere wie das Licht. 139.13 Denn du bildetest meine Nieren. Du wobst mich in meiner Mutter Leib. 139.14 Ich preise dich darueber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. 139.15 Nicht verborgen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den Tiefen der Erde. 139.16 Meine Urform sahen deine Augen. Und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen [da war]. 139.17 Fuer mich aber - wie schwer sind deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind ihre Summen! 139.18 Wollte ich sie zaehlen, so sind sie zahlreicher als der Sand. Ich erwache und bin noch bei dir. 139.19 Moegest du, o Gott, den Gottlosen toeten! Ihr Blutmenschen, weicht von mir! 139.20 Sie, die mit Hinterlist von dir reden, vergeblich [die Hand] gegen dich erheben! 139.21 Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, und sollte mir nicht ekeln vor denen, die gegen dich aufstehen? 139.22 Mit aeusserstem Hass hasse ich sie. Sie sind Feinde fuer mich. 139.23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Pruefe mich und erkenne meine Gedanken! 139.24 Und sieh, ob ein Weg der Muehsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg! \140\ 140.1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. 140.2 Errette mich, HERR, von boesen Menschen. Vor gewalttaetigen Maennern behuete mich, 140.3 die Bosheiten ersinnen im Herzen, die taeglich Krieg erregen. 140.4 Sie haben geschaerfte Zungen wie eine Schlange. Otterngift ist unter ihren Lippen. .. 140.5 Bewahre mich, HERR, vor den Haenden des Gottlosen, vor dem Mann der Gewalttaten behuete mich, die beschlossen haben, meine Tritte umzustossen! 140.6 Hochmuetige haben mir heimlich eine Schlinge und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des Weges, sie haben mir Fallen gestellt. .. 140.7 Ich sprach zu dem HERRN: Du bist mein Gott! Hoere, HERR, auf die Stimme meines Flehens! 140.8 HERR, mein Herr, du Hort meiner Rettung! Du hast mein Haupt beschirmt am Tag der Waffen. 140.9 Gewaehre die Gelueste des Gottlosen nicht, HERR! Lass sein Vorhaben nicht gelingen: Sie wuerden sich ueberheben. .. 140.10 Die Haeupter derer, die mich umringen, - das Unheil ihrer Lippen bedecke sie! 140.11 Moegen gluehende Kohlen auf sie herabfallen, ins Feuer stuerze er sie, in Wasserloecher, dass sie sich nicht mehr erheben! 140.12 Ein Mensch mit [boeser] Zunge - er bestehe nicht im Land; der Mann der Gewalttat - das Boese moege ihn jagen Stoss um Stoss! 140.13 Ich weiss, dass der HERR die Rechtssache des Elenden wahrnimmt, das Recht der Armen. 140.14 Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden vor deinem Angesicht wohnen. \141\ 141.1 Ein Psalm. Von David. HERR, zu dir habe ich gerufen, eile zu mir! Hoere auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe! 141.2 Lass als Rauchopfer vor dir stehen mein Gebet, das Erheben meiner Haende als Speisopfer am Abend. 141.3 Bestelle, HERR, eine Wache fuer meinen Mund! Wache ueber die Tuer meiner Lippen! 141.4 Lass mein Herz sich nicht neigen zur boesen Sache, gottlos Taten zu begehen mit Maennern, die Uebeltaeter sind. Ich mag nicht kosten von ihren Leckerbissen! 141.5 Der Gerechte schlage mich - es ist Gnade. Er strafe mich - es ist Oel [fuer] das Haupt. Mein Haupt wird sich nicht weigern. Denn noch immer bete ich trotz des Unheils, das sie tun. 141.6 Sind sie gefallen in die Haende ihrer Richter, so werden sie meine Worte hoeren, dass sie lieblich sind. 141.7 Wie wenn ein Fels sich spaltet und die Erde aufreisst, so sind ihre Gebeine hingestreut fuer den Schlund des Scheols. 141.8 Doch auf dich, HERR, mein Herr, sind meine Augen [gerichtet], bei dir suche ich Zuflucht. Gib meine Seele nicht preis. 141.9 Bewahre mich vor dem Netz, das sie mir gelegt haben, und vor den Fallen der Uebeltaeter. 141.10 Lass die Gottlosen in ihre eigenen Gruben fallen, [alle] miteinander, waehrend ich immer vorbeigehe! \142\ 142.1 Ein Maskil. Von David. Als er in der Hoehle war. Ein Gebet. 142.2 Mit meiner Stimme schreie ich um Hilfe zum HERRN, mit meiner Stimme flehe ich zum HERRN. 142.3 Ich schuette mein Anliegen vor ihm aus, meine Not erzaehle ich vor ihm. 142.4 Als mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad. Auf dem Weg, den ich wandle, haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt. 142.5 Schau zur Rechten und sieh: ich habe ja niemanden, der etwas von mir wissen will. Verlorengegangen ist mir jede Zuflucht, niemand fragt nach meiner Seele. 142.6 Zu dir habe ich um Hilfe geschrieen, HERR! Ich habe gesagt: Du bist meine Zuflucht, mein Teil im Land der Lebendigen. 142.7 Horche auf mein Schreien, denn ich bin sehr schwach. Errette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu maechtig! 142.8 Fuehre aus dem Gefaengnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen preise! Die Gerechten werden mich umringen, wenn du mir wohlgetan hast. \143\ 143.1 Ein Psalm. Von David. HERR, hoere mein Gebet, merke auf mein Flehen! Erhoere mich in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit! 143.2 Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht! Denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. 143.3 Denn der Feind verfolgt meine Seele, tritt zu Boden mein Leben, laesst mich wohnen in Finsternissen gleich den Toten der Urzeit. 143.4 Mein Geist ermattet in mir, mein Herz ist erstarrt in meinem Innern. 143.5 Ich gedenke der Tage der Vorzeit, ueberlege all dein Tun. Ich sinne nach ueber das Werk deiner Haende. 143.6 Zu dir breite ich meine Haende aus. Gleich einem lechzenden Land [schmachtet] meine Seele nach dir! .. 143.7 Schnell, erhoere mich, HERR! Es verschmachtet mein Geist. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! Sonst bin ich denen gleich, die zur Grube hinabfahren. 143.8 Lass mich am Morgen hoeren deine Gnade, denn ich vertraue auf dich! Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele! 143.9 Errette mich, HERR, von meinen Feinden! Zu dir nehme ich meine Zuflucht. 143.10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott! Dein guter Geist leite mich in ebenes Land! 143.11 Um deines Namens willen, HERR, belebe mich! In deiner Gerechtigkeit fuehre meine Seele aus der Not! 143.12 In deiner Gnade vertilge meine Feinde, und alle Bedraenger meiner Seele lass umkommen, denn ich bin dein Knecht! \144\ 144.1 Von David. Gepriesen sei der HERR, mein Fels, der meine Haende unterweist zum Kampf, meine Finger zum Krieg: 144.2 Meine Gnade, meine Burg und meine Zuflucht, mein Erretter, mein Schild und der, bei dem ich mich berge, der mir Voelker unterwirft! 144.3 HERR, was ist der Mensch, dass du Kenntnis von ihm nimmst, der Sohn des Menschen, dass du ihn beachtest? 144.4 Der Mensch gleicht dem Hauch. Seine Tage sind wie ein voruebergehender Schatten. 144.5 HERR, neige deine Himmel und steige herab! Ruehre die Berge an, dass sie rauchen! 144.6 Blitze mit Blitzen und zerstreue sie! Schiesse deine Pfeile ab und verwirre sie! 144.7 Strecke deine Hand aus von der Hoehe! Reisse mich heraus und errette mich aus grossen Wassern, aus der Hand der Soehne der Fremde, 144.8 deren Mund Falsches redet, deren Rechte eine Rechte der Luege ist! 144.9 Gott, ein neues Lied will ich dir singen, auf der Harfe von zehn Saiten will ich dir spielen! 144.10 Dir, der Rettung gibt den Koenigen, der seinen Knecht David entreisst dem verderblichen Schwert. 144.11 Reisse mich heraus und errette mich aus der Hand der Soehne der Fremde, deren Mund Falschheit redet und deren Rechte eine Rechte der Luege ist. 144.12 Dass unsere Soehne seien gleich Pflanzen, die grossgezogen wurden in ihrer Jugend, unsere Toechter gleich Ecksaeulen, geschnitzt nach der Bauart eines Palastes. 144.13 Unsere Speicher seien gefuellt, sie moegen [Nahrung] spenden von jeglicher Art! Unser Kleinvieh mehre sich tausendfach, zehntausendfach auf unseren Triften! 144.14 Unsere Rinder seien traechtig, ohne Riss und Fehlgeburt! Kein Klagegeschrei sei auf unseren Plaetzen! 144.15 Gluecklich das Volk, dem es so ergeht! Gluecklich das Volk, dessen Gott der HERR ist! \145\ 145.1 Ein Lobgesang. Von David. Ich will dich erheben, mein Gott, du Koenig, und deinen Namen preisen immer und ewig. 145.2 Taeglich will ich dich preisen, deinen Namen will ich loben immer und ewig. 145.3 Gross ist der HERR und sehr zu loben. Seine Groesse ist unerforschlich. 145.4 Ein Geschlecht wird dem andern ruehmen deine Werke, deine Machttaten werden sie verkuenden. 145.5 Reden sollen sie von der herrlichen Pracht deiner Majestaet, und deine Wunder will ich bedenken. 145.6 Sie sollen sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine Grosstaten will ich erzaehlen. 145.7 Das Gedaechtnis deiner grossen Guete werden sie hervorstroemen lassen, deine Gerechtigkeit werden sie jubelnd preisen. 145.8 Gnaedig und barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und gross an Gnade. 145.9 Der HERR ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist ueber alle seine Werke. 145.10 Es werden dich loben, HERR, alle deine Werke und deine Frommen dich preisen. 145.11 Sie werden sprechen von der Herrlichkeit deines Reiches, sie werden reden von deiner Kraft, 145.12 um den Menschenkindern kundzutun deine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit deines Reiches. 145.13 Dein Reich ist ein Reich aller kuenftigen Zeiten, deine Herrschaft dauert durch alle Geschlechter hindurch. 145.14 Der HERR stuetzt alle Fallenden, er richtet auf alle Niedergebeugten. 145.15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. 145.16 Du tust deine Hand auf und saettigst alles Lebendige nach Wohlgefallen. 145.17 Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und treu in allen seinen Werken. 145.18 Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen. 145.19 Er erfuellt das Verlangen derer, die ihn fuerchten. Ihr Schreien hoert er, und er hilft ihnen. 145.20 Der HERR bewahrt alle, die ihn lieben, aber alle Gottlosen vertilgt er. 145.21 Mein Mund soll das Lob des HERRN aussprechen, und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen immer und ewig! \146\ 146.1 Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! 146.2 Loben will ich den HERRN mein Leben lang, will spielen meinem Gott, solange ich bin. 146.3 Vertraut nicht auf Edle, auf einen Menschensohn, bei dem keine Hilfe ist! 146.4 Sein Geist geht aus, er kehrt wieder zu seiner Erde: am selben Tag gehen seine Plaene verloren. 146.5 Gluecklich der, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, dessen Hoffnung auf dem HERRN, seinem Gott, steht, 146.6 der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist; der Treue haelt auf ewig. 146.7 Er schafft Recht den Bedrueckten, er gibt den Hungrigen Brot. Der HERR macht die Gefangenen frei. 146.8 Der HERR oeffnet die Augen der Blinden. Der HERR richtet die Gebeugten auf. Der HERR liebt die Gerechten. 146.9 Der HERR behuetet die Fremdlinge, Waisen und Witwen hilft er auf; aber er kruemmt den Weg der Gottlosen. 146.10 Der HERR wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion, von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja! \147\ 147.1 Halleluja! Ja, es ist gut, unserem Gott zu spielen! Ja, ein Lobgesang ist schoen, ist lieblich. 147.2 Der HERR baut Jerusalem auf, die Zerstreuten Israels sammelt er. 147.3 Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden. 147.4 Er zaehlt die Zahl der Sterne, er nennt sie alle mit Namen. 147.5 Gross ist unser Herr und reich an Macht. Seine Einsicht ist ohne Mass. 147.6 Der HERR hilft den Elenden auf. Er erniedrigt die Gottlosen bis zur Erde. 147.7 Stimmt dem HERRN ein Danklied an, spielt unserem Gott auf der Zither! 147.8 Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt und Regen bereitet der Erde; der Gras sprossen laesst auf den Bergen; 147.9 der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, wonach sie schreien. 147.10 Er hat kein Gefallen an der Staerke des Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes. 147.11 Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fuerchten, an denen, die auf seine Gnade harren. 147.12 Ruehme, Jerusalem, den HERRN! Lobe, Zion, deinen Gott! 147.13 Denn er hat die Riegel deiner Tore befestigt, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte. 147.14 Er schafft Frieden in deinen Grenzen, er saettigt dich mit dem besten Weizen. 147.15 Er sendet seinen Spruch auf die Erde, sehr schnell laeuft sein Wort. 147.16 Er gibt Schnee wie Wolle, Reif streut er wie Staub aus. 147.17 Er wirft sein Eis wie Brocken. Wer kann bestehen vor seinem Frost? 147.18 Er sendet sein Wort und schmelzt sie. Er laesst seinen Wind wehen - es rieseln die Wasser. 147.19 Er verkuendete Jakob sein Wort, Israel seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen. 147.20 So handelte er an keiner Nation, und die Rechtsbestimmungen, die haben sie nicht gekannt. Halleluja! \148\ 148.1 Halleluja! Lobt den HERRN von den Himmeln her! Lobt ihn in den Hoehen! 148.2 Lobt ihn, alle seine Engel! Lobt ihn, alle seine Heerscharen! 148.3 Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn, alle leuchtenden Sterne! 148.4 Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! 148.5 Loben sollen sie den Namen des HERRN! Denn er gebot, und sie waren geschaffen. 148.6 Er stellte sie hin fuer immer und ewig. Er gab eine Ordnung, die wird man nicht ueberschreiten. 148.7 Lobt den HERRN von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle Urfluten! 148.8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind, der sein Wort vollzieht! 148.9 Ihr Berge und alle Huegel, Fruchtbaeume und alle Zedern! 148.10 Das Wild und alles Vieh, Gewuerm und gefiederte Voegel! 148.11 Koenige der Erde und alle Voelker, Oberste und alle Richter der Erde! 148.12 Junge Maenner und auch Jungfrauen, Alte samt den Jungen: 148.13 Sie sollen loben den Namen des HERRN! Denn allein sein Name ist hoch erhaben, seine Hoheit ist ueber Erde und Himmel! 148.14 Er hat erhoeht ein Horn seinem Volk. Ein Loblied fuer alle seine Frommen, fuer die Soehne Israel, fuer das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja! \149\ 149.1 Halleluja! Singt dem HERRN ein neues Lied, sein Lob in der Gemeinde der Frommen! 149.2 Israel freue sich seines Schoepfers! Die Kinder Zions sollen frohlocken ueber ihren Koenig! 149.3 Loben sollen sie seinen Namen beim Reigen, mit Tamburin und Zither sollen sie ihm spielen! 149.4 Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk. Er schmueckt die Demuetigen mit Heil! 149.5 Die Frommen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen sollen sie auf ihren Lagern! 149.6 Lobpreis Gottes sei in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, 149.7 um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an den Voelkerschaften, 149.8 um ihre Koenige zu binden mit Ketten, ihre Edlen mit eisernen Fesseln, 149.9 um das [schon] aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen! Das ist Ehre fuer alle seine Frommen. Halleluja! \150\ 150.1 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum! Lobt ihn in der Feste seiner Macht! 150.2 Lobt ihn wegen seiner Machttaten! Lobt ihn in seiner gewaltigen Groesse! 150.3 Lobt ihn mit Posaunenschall! Lobt ihn mit Harfe und Zither! 150.4 Lobt ihn mit Tamburin und Reigen! Lobt ihn mit Saitenspiel und Floete! 150.5 Lobt ihn mit klingenden Becken! Lobt ihn mit schallenden Becken! 150.6 Alles, was Atem hat, lobe Jah! Halleluja! Die Sprueche. Ueberschrift und Zweck des Buches: Unterweisung in der Weisheit. \1\ 1.1 Sprueche Salomos, des Sohnes Davids, des Koenigs von Israel, 1.2 um zu erkennen Weisheit und Zucht, um zu verstehen verstaendige Worte, 1.3 um anzunehmen Zucht [mit] Einsicht, [dazu] Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtigkeit, 1.4 um Einfaeltigen Klugheit zu geben, dem jungen Mann Erkenntnis und Besonnenheit. 1.5 Der Weise hoere und mehre die Kenntnis, und der Verstaendige erwerbe weisen Rat, 1.6 um zu verstehen Spruch und Bildrede, Worte von Weisen und ihre Raetsel! - 1.7 Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten [nur] die Narren. Warnung vor Verfuehrung zur Gewalttat. 1.8 Gehorche, mein Sohn, der Zucht deines Vaters und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter! 1.9 Denn ein anmutiger Kranz fuer dein Haupt sind sie und eine Kette fuer deinen Hals. - 1.10 Mein Sohn, wenn Suender dich locken, so folge [ihnen] nicht! 1.11 Wenn sie sagen: Geh mit uns! Wir wollen auf Blut lauern, wollen ohne Grund dem Rechtschaffenen nachstellen. 1.12 Wir wollen sie wie der Scheol lebendig verschlingen und vollstaendig wie solche, die [im Nu] in die Grube hinabfahren. 1.13 Allerlei kostbaren Besitz werden wir finden, werden unsere Haeuser mit Beute fuellen. 1.14 Dein Los wirf nur in unserer Mitte; ein Beutel soll uns allen sein! - 1.15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen auf dem Weg, halte deinen Fuss zurueck von ihrem Pfad! 1.16 Denn ihre Fuesse laufen zum Boesen und eilen, Blut zu vergiessen. 1.17 In den Augen aller Voegel ist das Fangnetz ja [auch] ohne Absicht bestreut; 1.18 doch jene lauern auf ihr Blut, sie stellen ihrem Leben nach. 1.19 So sind die Pfade eines jeden, der unrechten Gewinn macht: der nimmt seinem Besitzer das Leben. Warnung vor Ungehorsam gegenueber der Weisheit. 1.20 Die Weisheit schreit draussen; auf den Plaetzen laesst sie ihre Stimme erschallen. 1.21 Wo man am lautesten laermt, ruft sie. An den Eingaengen der Tore, in der Stadt, spricht sie ihre Worte: 1.22 Bis wann, ihr Einfaeltigen, wollt ihr Einfalt lieben und haben Spoetter ihre Lust an Spott und hassen die Toren Erkenntnis? 1.23 Wendet ihr euch meiner Mahnung zu, siehe, so will ich meinen Geist euch sprudeln lassen, will euch kundtun meine Worte. - 1.24 Weil ich rief und ihr euch weigertet, [weil] ich meine Hand ausstreckte und niemand aufmerkte 1.25 und ihr fahren liesset all meinen Rat und meine Mahnung nicht wolltet, 1.26 so will auch ich bei eurem Unglueck lachen, will spotten, wenn der Schrecken ueber euch kommt, 1.27 wenn wie ein Unwetter der Schrecken euch naht, euer Unglueck hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedraengnis und Angst ueber euch kommen. 1.28 Dann rufen sie mich, doch ich antworte nicht, [dann] suchen sie mich, doch sie finden mich nicht. 1.29 Weil sie Erkenntnis gehasst und die Furcht des HERRN nicht erwaehlt haben, 1.30 meinen Rat nicht gewollt, verschmaeht haben all meine Mahnung, 1.31 sollen sie essen von der Frucht ihres Weges, von ihren Ratschlaegen sich saettigen. 1.32 Ja, die Abkehr der Einfaeltigen toetet sie, und die Sorglosigkeit der Toren vernichtet sie. 1.33 Doch wer auf mich hoert, wird sicher wohnen, kann ruhig sein vor des Ungluecks Schrecken. Segen der Weisheit - Schutz vor dem Verderben. vgl. Kap. 3,1-26; 8,1-21; 9,1-12. \2\ 2.1 Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, 2.2 indem du der Weisheit dein Ohr leihst, dein Herz dem Verstaendnis zuwendest, 2.3 ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verstaendnis erhebst deine Stimme, 2.4 wenn du es suchst wie Silber und wie Schaetzen ihm nachspuerst, 2.5 dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen. 2.6 Denn der HERR gibt Weisheit. Aus seinem Mund [kommen] Erkenntnis und Verstaendnis. 2.7 Er haelt fuer die Aufrichtigen Hilfe bereit, ist denen ein Schild, die in Lauterkeit wandeln, 2.8 indem er behuetet die Pfade des Rechts und den Weg seiner Frommen bewahrt. 2.9 Dann verstehst du Gerechtigkeit, Recht und Geradheit und jede gute Bahn. 2.10 Denn Weisheit zieht ein in dein Herz, und Erkenntnis wird deiner Seele lieb. 2.11 Besonnenheit wacht ueber dir, Verstaendnis wird dich behueten: 2.12 um dich zu retten vom boesen Weg, vom Mann, der Verkehrtes [nur] redet, 2.13 [von denen], die da verlassen die geraden Pfade, um auf finsteren Wegen zu gehen, 2.14 die sich [nur] freuen am boesen Tun, frohlocken bei schlimmer Verkehrtheit, 2.15 deren Pfade krumm sind, die in die Irre gehen auf ihren Bahnen, 2.16 um dich zu retten von [der] fremden Frau, von der Auslaenderin, die ihre Worte glatt macht, 2.17 die den Vertrauten ihrer Jugend verlaesst und den Bund ihres Gottes vergisst. 2.18 Denn zum Tod senkt sich ihr Haus und zu den Schatten ihre Bahnen. 2.19 Alle, die einkehren zu ihr, kommen nie wieder zurueck, finden nie wieder die Pfade des Lebens. 2.20 Darum geh du auf dem Weg der Guten, die Pfade der Gerechten beachte! 2.21 Denn die Aufrichtigen bewohnen das Land, und die Lauteren bleiben darin. 2.22 Die Gottlosen aber werden getilgt aus dem Land, und die Treulosen reisst man aus ihm heraus. Ermahnung zur Gottesfurcht. vgl. Kap. 2,1-11; 8,1-21; 9,1-12. \3\ 3.1 Mein Sohn, meine Weisung vergiss nicht, und dein Herz bewahre meine Gebote! 3.2 Denn Laenge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden mehren sie dir. 3.3 Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf deines Herzens Tafel! 3.4 Und finde Gunst und feine Klugheit in den Augen Gottes und der Menschen! 3.5 Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stuetze dich nicht auf deinen Verstand! 3.6 Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade! 3.7 Sei nicht weise in deinen Augen, fuerchte den HERRN und weiche vom Boesen! 3.8 Das ist Heilung fuer deinen Leib, Labsal fuer deine Gebeine. 3.9 Ehre den HERRN mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages! 3.10 Dann fuellen deine Speicher sich mit Vorrat, und von Most fliessen ueber deine Keltern. 3.11 Die Zucht des HERRN, mein Sohn, verwirf nicht und lass dich nicht verdriessen seine Mahnung! 3.12 Denn wen der HERR liebt, den zuechtigt er wie ein Vater den Sohn, den er gern hat. Wert und Nutzen der Weisheit 3.13 Gluecklich der Mensch, der Weisheit gefunden hat, der Mensch, der Verstaendnis erlangt! 3.14 Denn ihr Erwerb ist besser als Silber und [wertvoller] als Gold ihr Gewinn. 3.15 Kostbarer ist sie als Korallen, und alle deine Kleinode kommen an Wert ihr nicht gleich. 3.16 Laenge des Lebens [ist] in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. 3.17 Ihre Wege sind freundliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. 3.18 Ein Baum des Lebens ist sie fuer [alle], die sie ergreifen, und wer an ihr festhaelt, ist gluecklich zu preisen. 3.19 Der HERR hat durch Weisheit die Erde gegruendet, die Himmel befestigt durch Einsicht. 3.20 Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor, die Wolken triefen von Tau. - 3.21 Mein Sohn, lass sie nicht weichen aus deinen Augen, bewahre Umsicht und Besonnenheit! 3.22 So werden sie Leben sein fuer deine Seele und Anmut fuer deinen Hals. 3.23 Dann gehst du sicher deinen Weg, dein Fuss stoesst nirgends an. 3.24 Wenn du dich hinlegst, wirst du nicht aufschrecken, und liegst du, erquickt [dich] dein Schlaf. 3.25 Fuerchte dich nicht vor ploetzlichem Schrecken noch vor dem Verderben der Gottlosen, wenn es [ueber sie] kommt! 3.26 Denn der HERR ist deine Zuversicht und bewahrt deinen Fuss vor der Falle. Ermahnung zur Naechstenliebe 3.27 Enthalte Gutes dem nicht vor, dem es gebuehrt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun! - 3.28 Sage nicht zu deinem Naechsten: Geh, komm [spaeter] wieder, und morgen will ich geben! - wo du doch hast. - 3.29 Schmiede nicht Boeses gegen deinen Naechsten, waehrend er vertrauensvoll bei dir wohnt! - 3.30 Geh mit keinem grundlos vor Gericht, wenn er dir nichts Boeses angetan! - 3.31 Beneide nicht den Mann der Gewalttat und waehle keinen seiner Wege! - 3.32 Denn ein Greuel fuer den HERRN ist, wer sich auf Abwege begibt; doch mit den Aufrichtigen haelt er seinen Rat. 3.33 Der Fluch des HERRN faellt auf das Haus des Gottlosen, doch die Wohnung der Gerechten segnet er. 3.34 Ja, mit den Spoettern treibt er [seinen] Spott, den Demuetigen aber gibt er Gnade. 3.35 Ehre erben die Weisen, die Toren aber tragen Schande davon. Vaeterliche Unterweisung zum Streben nach Weisheit und zum Befolgen ihrer Lehre. \4\ 4.1 Hoert, ihr Soehne, auf die Zucht des Vaters und merkt auf, um Einsicht zu kennen! 4.2 Denn gute Lehre gebe ich euch. Meine Weisung sollt ihr nicht verlassen! 4.3 Als ich [noch] ein Sohn war [bei] meinem Vater, zart und einzig war vor meiner Mutter, 4.4 da unterwies er mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest! Beachte meine Gebote und lebe! 4.5 Erwirb dir Weisheit, erwirb Verstand, vergiss [sie] nicht! Und weiche nicht von den Reden meines Mundes! 4.6 Verlass sie nicht, so wird sie dich behueten; liebe sie, so wird sie dich bewahren! 4.7 Der Weisheit Anfang ist: Erwirb dir Weisheit! Und mit allem, was du erworben hast, erwirb [dir] Verstand! 4.8 Ranke dich an ihr hoch, so wird sie dich erheben! Sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umarmst. 4.9 Sie verleiht deinem Haupt einen anmutigen Kranz, eine praechtige Krone reicht sie dir dar. 4.10 Hoere, mein Sohn, und nimm meine Worte an, dann werden dir zahlreich die Lebensjahre! 4.11 Im Weg der Weisheit unterweise ich dich, lasse dich gehen auf geraden Bahnen. 4.12 Wenn du gehst, wird dein Schreiten nicht beengt sein, und wenn du laeufst, wirst du nicht stuerzen. 4.13 Halte fest an der Zucht, lass nicht ab! Wahre sie, denn sie ist dein Leben! - 4.14 Den Pfad der Gottlosen betritt nicht, beschreite nicht den Weg der Boesen! 4.15 Lass ihn liegen, geh nicht darauf, weiche von ihm und geh vorbei! 4.16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Boeses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht [irgendeinen] zu Fall gebracht haben. 4.17 Denn sie essen Brot der Gottlosigkeit, und Wein von Gewalttaten trinken sie. 4.18 Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glaenzende Morgenlicht, heller und heller erstrahlt es bis zur Tageshoehe. 4.19 Der Weg der Gottlosen ist wie das Dunkel; sie erkennen nicht, worueber sie stuerzen. 4.20 Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu! 4.21 Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens! 4.22 Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung fuer ihr ganzes Fleisch. - 4.23 Mehr als alles, was man [sonst] bewahrt, behuete dein Herz! Denn in ihm [entspringt] die Quelle des Lebens. - 4.24 Lass weichen von dir die Falschheit des Mundes und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir! - 4.25 Lass deine Augen geradeaus blicken und deine Blicke gerade vor dich gehen! - 4.26 Gib acht auf die Bahn deines Fusses, und alle deine Wege seien geordnet! 4.27 Bieg nicht ab zur Rechten noch zur Linken, lass weichen deinen Fuss vom Boesen! Warnung vor Ehebruch. vgl. Kap. 6,20-35; 7. \5\ 5.1 Mein Sohn, horche auf meine Weisheit, zu meiner Einsicht neige dein Ohr, 5.2 dass du Besonnenheit behaeltst und deine Lippen Erkenntnis bewahren! 5.3 Denn Honig traeufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Oel ist ihr Gaumen; 5.4 aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. 5.5 Ihre Fuesse steigen hinab zum Tod, auf den Scheol halten ihre Schritte zu. 5.6 Damit du auf den Pfad des Lebens nur nicht achtgibst, sind unstet ihre Bahnen, [und] du erkennst es nicht. 5.7 Nun denn, ihr Soehne, hoert auf mich und weicht nicht ab von den Worten meines Mundes! 5.8 Halte fern von ihr deinen Weg und komm ihrer Haustuer nicht nah! 5.9 Sonst gibst du andern deine [Lebens]bluete und deine Jahre einem Grausamen. 5.10 Sonst saettigen Fremde sich noch an deinem Vermoegen, an deinem muehsam Erworbenen in eines Auslaenders Haus; 5.11 und du stoehnst zuletzt, wenn dein Fleisch und dein Leib dahinschwinden, 5.12 und sagst: Ach, wie konnte ich nur hassen die Zucht, [wie] konnte mein Herz nur die Mahnung verschmaehen, 5.13 dass ich nicht gehorchte der Stimme [all] derer, die mich unterwiesen, dass ich mein Ohr meinen Lehrern nicht zuneigte! 5.14 Wie leicht haette ich ganz ins Unglueck geraten koennen, mitten in der Versammlung und der Gemeinde! 5.15 Trinke Wasser aus deiner [eigenen] Zisterne und was aus deinem Brunnen quillt. 5.16 Sollen nach draussen verstroemen deine Quellen, auf die Plaetze die Wasserbaeche? 5.17 Dir allein sollen sie gehoeren, doch keinem Fremden neben dir. 5.18 Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend! 5.19 Die liebliche Hirschkuh und anmutige Gemse - ihre Brueste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar! 5.20 Warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln und den Busen einer anderen umarmen? - 5.21 Denn vor den Augen des HERRN [liegen] eines jeden Wege, und auf alle seine Bahnen gibt er acht. 5.22 Seine eigenen Suenden fangen ihn, den Gottlosen, und in den Stricken seiner Suende wird er festgehalten. 5.23 Ein solcher wird sterben aus Mangel an Zucht, und in der Groesse seiner Narrheit taumelt er dahin. Warnung vor Buergschaft, Traegheit und Falschheit. \6\ 6.1 Mein Sohn, hast du gebuergt fuer deinen Naechsten, fuer einen Fremden deinen Handschlag gegeben, 6.2 bist du verstrickt durch deines Mundes Worte, gefangen durch die Worte deines Mundes, 6.3 so tu denn dies, mein Sohn: Reiss dich los, da du in deines Naechsten Hand gekommen bist! Geh unverzueglich hin und bestuerme deinen Naechsten! 6.4 Goenne deinen Augen keinen Schlaf und keinen Schlummer deinen Wimpern! 6.5 Reisse dich los wie die Gazelle aus der Hand [des Jaegers] und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers! 6.6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! 6.7 Sie, die keinen Anfuehrer, Aufseher und Gebieter hat, 6.8 sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. 6.9 Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? 6.10 Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Haendefalten, um auszuruhen - 6.11 und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschaemter Mann. 6.12 Ein ruchloser Mensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Falschheit im Mund, 6.13 wer zuzwinkert mit seinen Augen, ein Zeichen gibt mit seinen Fuessen, einen Hinweis mit seinen Fingern, 6.14 wer Verkehrtheit [traegt] in seinem Herzen, Boeses schmiedet zu aller Zeit, freien Lauf laesst dem Zank. 6.15 Darum kommt ploetzlich sein Unglueck; im Nu wird er zerschmettert ohne Heilung. 6.16 Sechs [Dinge] sind es, die dem HERRN verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Greuel: 6.17 Stolze Augen, falsche Zunge und Haende, die unschuldiges Blut vergiessen, 6.18 ein Herz, das heillose Anschlaege schmiedet, Fuesse, die eilig dem Boesen nachlaufen, 6.19 wer Luegen vorbringt als falscher Zeuge und wer freien Lauf laesst dem Zank zwischen Bruedern. Erneute Warnung vor Ehebruch. vgl. Kap. 5; 7. 6.20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung deiner Mutter! 6.21 Binde sie stets auf dein Herz, winde sie um deinen Hals! 6.22 Bei deinem Gehen leite sie dich, bei deinem Liegen behuete sie dich, und wachst du auf, so rede sie dich an! 6.23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, und ein Weg zum Leben sind Ermahnungen der Zucht, 6.24 dich zu bewahren vor der Frau des Naechsten, vor der glatten Zunge der Fremden. 6.25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schoenheit, lass sie dich nicht mit ihren Wimpern fangen! 6.26 Denn der Preis fuer eine Hure [geht] bis zu einem Brot, doch die Frau eines Mannes macht Jagd auf [dein] kostbares Leben. - 6.27 Kann man Feuer wohl tragen in seinem Gewandbausch, ohne dass einem die Kleider verbrennen? 6.28 Oder kann jemand wohl schreiten auf gluehenden Kohlen, ohne dass er sich die Fuesse versengt? 6.29 So [geht es auch dem], der hineingeht zur Frau seines Naechsten: keiner bleibt ungestraft, der sie beruehrt. - 6.30 Verachtet man nicht [schon] den Dieb, auch wenn er [nur] stiehlt, um den Bauch sich zu fuellen, weil Hunger ihn treibt? 6.31 Und wird er ertappt, so muss er es siebenfach erstatten; den ganzen Besitz seines Hauses kann er dahingeben. 6.32 Wer aber Ehebruch treibt mit der Frau [seines Naechsten], ist ohne Verstand. Nur wer sich selber vernichten will, der mag das tun. 6.33 Plage und Schande [nur] findet er, und seine Schmach wird nicht mehr geloescht. 6.34 Denn Eifersucht [weckt] die Zornglut des Mannes, kein Mitleid verspuert er am Tage der Rache. 6.35 Er nimmt keine Ruecksicht auf irgendein Suehnegeld und willigt nicht ein, selbst wenn du die Bestechung haeufst. Verfuehrung zum Ehebruch - Folgen fuer den Verfuehrten. vgl. Kap. 5; 6,20-35. \7\ 7.1 Mein Sohn, bewahre meine Worte, und meine Gebote birg bei dir! 7.2 Bewahre meine Gebote, damit du lebst, und meine Weisung wie deinen Augapfel! 7.3 Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! 7.4 Sprich zur Weisheit: Meine Schwester bist du! - und Verwandte nenne die Einsicht, 7.5 dass sie dich bewahre vor der fremden Frau, vor der Auslaenderin, die ihre Worte glatt macht. - 7.6 Denn durch das Fenster meines Hauses [blickte ich], durch mein Gitter schaute ich hinaus. 7.7 Und ich sah unter den Unerfahrenen, bemerkte unter den Soehnen einen Juengling ohne Verstand, 7.8 der geht ueber die Strasse hin zu ihrer Ecke, den Weg zu ihrem Haus betritt er 7.9 in der Daemmerung, am Abend des Tages, beim Anbruch der Nacht und bei Dunkelheit. 7.10 Da siehe, eine Frau kommt ihm entgegen im Hurenkleid und mit verstecktem [Plan im] Herzen. - 7.11 Leidenschaftlich ist sie und unbaendig, zu Hause haben ihre Fuesse keine Ruhe. 7.12 Bald ist sie draussen, bald auf den Plaetzen, und neben jeder Ecke lauert sie. 7.13 Da greift sie ihn, da kuesst sie ihn, wird unverschaemt und sagt zu ihm: 7.14 Zu Heilsopfern war ich verpflichtet, heute habe ich meine Geluebde erfuellt. 7.15 Darum bin ich ausgezogen, dir entgegen, um dein Gesicht zu suchen, und ich habe dich gefunden. 7.16 Mit Decken habe ich mein Bett bedeckt, mit buntem aegyptischem Leinen. 7.17 Ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimt. 7.18 Komm, wir wollen an Liebe uns berauschen bis zum Morgen, wollen schwelgen in Liebkosungen. 7.19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist weggegangen, fort auf weite Reise. 7.20 Den Beutel mit dem Geld nahm er in seine Hand, am Tag des Vollmondes [erst] kommt er nach Haus. 7.21 Sie verleitet ihn durch ihr vieles Ueberreden, mit ihren glatten Lippen reisst sie ihn fort. 7.22 Er folgt ihr augenblicklich, so wie ein Stier zur Schlachtung geht, wie in die Fessel huepft der Hirsch, 7.23 bis ein Pfeil die Leber ihm zerreisst; wie ein Vogel sich ins Fangnetz stuerzt und nicht weiss, dass es um sein Leben geht. - 7.24 Nun denn, ihr Soehne, hoert auf mich und horcht auf die Worte meines Mundes! 7.25 Nicht schweife dein Herz ab zu ihren Wegen, verirre dich nicht auf ihre Pfade! 7.26 Denn viele sind die Erschlagenen, die sie gefaellt hat, und zahlreich alle, die sie ermordete. 7.27 Ein Weg zum Scheol ist ihr Haus, der hinabfuehrt zu den Kammern des Todes. Mahnung der Weisheit, sie zu befolgen - Ihre Zusagen. vgl. Kap. 2,1-11; 3,1-26; 9,1-12. \8\ 8.1 Ruft nicht die Weisheit? Die Einsicht, laesst sie nicht ihre Stimme erschallen? 8.2 Oben auf den Hoehen am Weg, da wo die Pfade sich kreuzen, hat sie sich [wartend] aufgestellt. 8.3 Neben den Toren, am Zugang zur Stadt, am Eingang der Pforten schreit sie: 8.4 An euch, ihr Maenner, ergeht mein Ruf, und meine Stimme an die Menschenkinder. 8.5 Lernt Klugheit, ihr Einfaeltigen, und ihr Toren, bringt [euer] Herz zur Einsicht! 8.6 Hoert zu! Denn Vortreffliches rede ich, und das Oeffnen meiner Lippen ist Aufrichtigkeit. 8.7 Denn Wahrheit verkuendet mein Gaumen, und ein Greuel ist meinen Lippen die Gottlosigkeit. 8.8 In Gerechtigkeit [ergehen] alle Worte meines Mundes; nichts in ihnen ist verschlagen oder falsch. 8.9 Sie alle sind recht dem Verstaendigen und redlich fuer die zur Erkenntnis Gelangten. 8.10 Nehmt an meine Zucht und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold! 8.11 Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alle Kleinode kommen ihr nicht gleich an Wert. - 8.12 Ich, die Weisheit, bin die Nachbarin der Klugheit, und besonnene Erkenntnis finde ich. 8.13 Die Furcht des HERRN [bedeutet], Boeses zu hassen. Hochmut und Stolz und boesen Wandel und einen raenkevollen Mund, [das] hasse ich. 8.14 Mein sind Rat und Hilfe. Ich bin die Einsicht, mein ist die Staerke. 8.15 Durch mich regieren Koenige, und Fuersten treffen gerechte Entscheidungen. 8.16 Durch mich herrschen Oberste und Edle, alle gerechten Richter. 8.17 Ich liebe, die mich lieben; und die mich suchen, finden mich. 8.18 Reichtum und Ehre sind bei mir, stattlicher Besitz und Gerechtigkeit. 8.19 Besser ist meine Frucht als Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag [besser] als auserlesenes Silber. 8.20 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit gehe ich, mitten auf den Steigen des Rechts, 8.21 dass ich Besitz vererbe [allen], die mich lieben, und ihre Vorratskammern fuelle ich. Die Weisheit als Gottes ewiger Besitz. 8.22 Der HERR hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, als erstes seiner Werke von jeher. 8.23 Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor den Uranfaengen der Erde. 8.24 Als es noch keine Fluten gab, wurde ich geboren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser. 8.25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Huegeln war ich geboren, 8.26 als er noch nicht gemacht die Erde und die Fluren, noch die Gesamtheit der Erdschollen des Festlandes. 8.27 Als er die Himmel feststellte, war ich dabei. Als er einen Kreis abmass ueber der Flaeche der Tiefe, 8.28 als er die Wolken droben befestigte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, 8.29 als er dem Meer seine Schranke setzte, damit die Wasser seinen Befehl nicht uebertraten, als er die Grundfesten der Erde abmass: 8.30 da war ich Schosskind bei ihm und war [seine] Wonne Tag fuer Tag, spielend vor ihm allezeit, 8.31 spielend auf dem [weiten] Rund seiner Erde, und ich hatte meine Wonne an den Menschenkindern. Vorzuege der Weisheit und Nachteile der Torheit. 8.32 Nun denn, ihr Soehne, hoert auf mich, denn gluecklich sind, die meine Wege wahren! 8.33 Hoert auf Zucht und werdet weise, lasst sie niemals fahren! 8.34 Gluecklich der Mensch, der auf mich hoert, indem er wacht an meinen Tueren Tag fuer Tag, die Pfosten meiner Tore huetet! 8.35 Denn wer mich findet, hat Leben gefunden, Gefallen erlangt von dem HERRN. 8.36 Wer mich aber verfehlt, tut sich selbst Gewalt an. Alle, die mich hassen, lieben den Tod. V. 1-12: vgl. Kap. 2,1-11; 3,1-26; 8,1-21. \9\ 9.1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, hat ihre sieben Saeulen ausgehauen. 9.2 Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet, hat ihren Wein gemischt, auch ihren Tisch gedeckt. 9.3 Sie hat ihre Maegde gesandt, laedt ein auf den Hoehen der Stadt: 9.4 Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: 9.5 Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich gemischt! 9.6 Lasst fahren die Torheit und lebt und schreitet einher auf dem Weg der Einsicht! 9.7 Wer den Spoetter zurechtweist, holt sich nur Schande; und wer den Gottlosen ruegt, [holt sich] selbst einen Makel. 9.8 Ruege nicht den Spoetter, damit er dich nicht hasst; ruege den Weisen, so wird er dich lieben! 9.9 Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; belehre den Gerechten, so lernt er noch mehr! 9.10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang; und Erkenntnis des [allein] Heiligen ist Einsicht. 9.11 Denn durch mich werden zahlreich deine Tage, und es mehren sich dir die Jahre des Lebens. 9.12 Wenn du weise bist, so bist du weise fuer dich; und spottest du, so musst du allein es tragen. 9.13 Frau Torheit ist leidenschaftlich im Verfuehren, sonst kann sie nichts. 9.14 Und sie sitzt an der Tuer ihres Hauses, auf einem Sitz auf den Hoehen der Stadt, 9.15 um einzuladen, die des Wegs voruebergehen, die geradehalten ihre Pfade: 9.16 Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! - Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: 9.17 Gestohlenes Wasser ist suess, und heimliches Brot schmeckt lieblich. - 9.18 Und er weiss nicht, dass dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen. Kap. 10 bis 31: Sammlung einzelner Weisheitssprueche. \10\ Sprueche Salomos. 10.1 Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein toerichter Sohn ist der Kummer seiner Mutter. 10.2 Nichts nuetzen gottlose Schaetze, aber Gerechtigkeit rettet vom Tod. 10.3 Der HERR laesst nicht hungern die Seele des Gerechten, aber die Gier der Gottlosen stoesst er zurueck. 10.4 Arm wird, wer mit laessiger Hand schafft, aber die Hand der Fleissigen macht reich. 10.5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn, wer in der Ernte schlaeft, ein schandbarer Sohn. 10.6 Segen ist auf dem Haupt des Gerechten, aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat. 10.7 Des Gerechten gedenkt man zum Segen, aber der Name der Gottlosen fault. 10.8 Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an, wer aber naerrische Lippen hat, kommt zu Fall. 10.9 Wer in Lauterkeit lebt, lebt sicher, wer aber krumme Wege waehlt, muss schwitzen. 10.10 Wer mit den Augen zwinkert, verursacht Schmerz, und wer naerrische Lippen hat, kommt zu Fall. 10.11 Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat. 10.12 Hass erregt Zaenkereien, aber Liebe deckt alle Vergehen zu. 10.13 Auf den Lippen des Verstaendigen findet sich Weisheit, aber der Stock [findet sich] fuer den Ruecken des Unverstaendigen. 10.14 Weise bewahren Erkenntnis, aber der Mund des Narren ist nahes Verderben. 10.15 Der Besitz des Reichen ist seine feste Stadt, das Verderben der Geringen ist ihre Armut. 10.16 Der Erwerb des Gerechten [gereicht] zum Leben, der Ertrag des Gottlosen zur Suende. 10.17 Ein Pfad zum Leben ist, wer auf Zucht achtet; wer aber die Mahnung unbeachtet laesst, leitet in die Irre. 10.18 Wer Hass verbirgt, hat Luegenlippen; und wer Verleumdung ausstreut, ist ein Tor. 10.19 Bei vielen Worten bleibt Treubruch nicht aus, wer aber seine Lippen zuegelt, handelt klug. 10.20 Auserlesenes Silber ist die Zunge des Gerechten, das Herz der Gottlosen [aber] ist wenig wert. 10.21 Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Narren sterben durch Unverstand. 10.22 Der Segen des HERRN, der macht reich, und [eigenes] Abmuehen fuegt neben ihm nichts hinzu. 10.23 Als ein Vergnuegen gilt dem Toren das Verueben von Schandtat, dem verstaendigen Mann aber die Weisheit. 10.24 Wovor dem Gottlosen graut, das wird ueber ihn kommen, aber der Wunsch der Gerechten wird gewaehrt. 10.25 Sobald ein Sturmwind daherfaehrt, ist der Gottlose nicht mehr; der Gerechte aber ist fest gegruendet fuer ewig. 10.26 Wie Essig fuer die Zaehne und wie Rauch fuer die Augen, so ist der Faule fuer die, die ihn senden. 10.27 Die Furcht des HERRN vermehrt die [Lebens]tage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkuerzt. 10.28 Das Warten der Gerechten [fuehrt zur] Freude, aber die Hoffnung der Gottlosen wird zunichte. 10.29 Eine Zuflucht fuer den, der rechtschaffenen Weges ist, ist der HERR, aber Verderben fuer die, die Unrecht tun. 10.30 Der Gerechte wird in Ewigkeit nicht zum Wanken gebracht, aber die Gottlosen werden im Land nicht wohnen bleiben. 10.31 Der Mund des Gerechten laesst Weisheit spriessen, aber die Zunge der Verkehrtheit wird abgeschnitten. 10.32 Die Lippen des Gerechten sind bedacht auf Wohlgefaelliges, der Mund der Gottlosen aber auf Verkehrtes. \11\ 11.1 Truegerische Waagschalen sind dem HERRN ein Greuel, aber volles Gewicht hat sein Wohlgefallen. 11.2 Kommt Uebermut, kommt auch Schande, doch bei den Bescheidenen ist Weisheit. 11.3 Die Rechtschaffenheit der Aufrichtigen leitet sie sicher, die Falschheit der Treulosen aber zerstoert sie selbst. 11.4 Nichts nuetzt Reichtum am Tag des Zornes, Gerechtigkeit aber rettet vom Tod. 11.5 Die Gerechtigkeit des Lauteren ebnet ihm den Weg, doch der Gottlose kommt durch seine Gottlosigkeit zu Fall. 11.6 Die Gerechtigkeit der Aufrichtigen rettet sie, aber durch ihre Gier werden die Treulosen gefangen. 11.7 Mit dem Tod eines gottlosen Menschen geht [seine] Hoffnung verloren, und die truegerische Erwartung ist verloren. 11.8 Der Gerechte wird aus der Bedraengnis befreit, und es kommt der Gottlose an seine Stelle. 11.9 Mit dem Mund richtet der Ruchlose seinen Naechsten zugrunde, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit. 11.10 Beim Wohl der Gerechten frohlockt die Stadt, und beim Untergang der Gottlosen ist Jubel. 11.11 Durch den Segen der Aufrichtigen steigt eine Stadt auf, durch den Mund der Gottlosen aber wird sie niedergerissen. 11.12 Wer seinen Naechsten verachtet, ist ohne Verstand, aber ein verstaendiger Mann schweigt. 11.13 Wer als Verleumder umhergeht, gibt Anvertrautes preis; wer aber zuverlaessigen Sinnes ist, haelt die Sache verborgen. 11.14 Wo es an Fuehrung fehlt, kommt ein Volk zu Fall, doch [kommt] Rettung durch viele Ratgeber. 11.15 Schlecht, ja schlecht geht es einem, wenn er fuer einen Fremden buergt; wer aber Handschlag hasst, ist sicher. 11.16 Eine anmutige Frau erlangt Ehre, aber ein Thron der Schande ist eine Frau, die Redlichkeit hasst. Den Faulen fehlt es an Besitz, die Fleissigen aber erlangen Reichtum. 11.17 Es erweist der Guetige sich selbst Gutes, doch schneidet sich ins eigene Fleisch der Grausame. 11.18 Der Gottlose schafft [sich] truegerischen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit saet, dauerhaften Lohn. 11.19 Steht einer fest in der Gerechtigkeit, [fuehrt das] zum Leben, jagt er dem Boesen nach, [gereicht es] zu seinem Tod. 11.20 Ein Greuel fuer den HERRN sind die mit verschlagenem Herzen; aber sein Wohlgefallen sind [Menschen] mit untadligem Wandel. 11.21 Die Hand darauf! Der Boese bleibt nicht ungestraft; aber die Nachkommen der Gerechten entrinnen. 11.22 Ein goldener Ring im Ruessel einer Sau, [so] ist eine Frau, die schoen, aber ohne Feingefuehl ist. 11.23 Das Begehren der Gerechten [bringt] lauter Gutes, [aber] das Hoffen der Gottlosen Zorn. 11.24 Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart, als recht ist, [und es gereicht ihm] nur zum Mangel. 11.25 Wer gern wohltut, wird reichlich gesaettigt, und wer [andere] traenkt, wird auch selbst getraenkt. 11.26 Wer Getreide zurueckhaelt, den verwuenschen die Leute; aber Segen [kommt] auf das Haupt dessen, der Getreide verkauft. 11.27 Wer auf das Gute aus ist, sucht Wohlgefallen; wer aber nach Boesem trachtet, ueber den wird es kommen. 11.28 Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen, aber wie Laub werden die Gerechten sprossen. 11.29 Wer sein Haus zerruettet, wird Wind erben; und der Narr wird zum Sklaven dessen, der weisen Herzens ist. 11.30 Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Menschen fuer sich. 11.31 Wenn dem Gerechten auf Erden vergolten wird, wieviel mehr dem Gottlosen und Suender! \12\ 12.1 Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis; und wer Ermahnung hasst, ist dumm. 12.2 Der Gute erlangt Wohlgefallen von dem HERRN, aber den Raenkeschmied spricht er schuldig. 12.3 Keinen Bestand hat ein Mensch durch Gottlosigkeit, aber die Wurzel der Gerechten wird nicht ins Wanken gebracht. 12.4 Eine tuechtige Frau ist die Krone ihres Mannes, aber wie Wurmfrass in seinen Knochen ist eine schandbare. 12.5 Die Gedanken der Gerechten sind Recht, die Ueberlegungen der Gottlosen sind Betrug. 12.6 Die Worte der Gottlosen sind ein Lauern auf Blut; aber der Mund der Aufrichtigen rettet sie. 12.7 Es stuerzen die Gottlosen, und sie sind nicht mehr; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen. 12.8 Gemaess seiner Einsicht wird ein Mann gelobt; wer aber verkehrten Herzens ist, verfaellt der Verachtung. 12.9 Besser, wer gering geachtet ist, aber einen Knecht hat, als wer vornehm tut, aber Mangel an Brot hat. 12.10 Der Gerechte kuemmert sich um das Wohlergehen seines Viehes, aber das Herz der Gottlosen ist grausam. 12.11 Wer sein Ackerland bebaut, wird sich satt essen koennen an Brot; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, ist ohne Verstand. 12.12 Den Gottlosen geluestet nach dem Fang boeser Dinge, aber die Wurzel der Gerechten bleibt bestaendig. 12.13 Im Vergehen der Lippen ist ein boeser Fallstrick, aber der Gerechte entkommt der Bedraengnis. 12.14 Von der Frucht seines Mundes kann man sich satt essen an Gutem, und das Tun der Haende eines Menschen kehrt zu ihm zurueck. 12.15 Der Weg des Narren erscheint in seinen [eigenen] Augen recht, der Weise aber hoert auf Rat. 12.16 Der Narr - sein Unmut tut sich an demselben Tag [noch] kund, wer aber die Schmach verborgen haelt, ist klug. 12.17 Wer die Wahrheit spricht, bringt Rechtes vor, ein falscher Zeuge hingegen [nur] Betrug. 12.18 Da ist ein Schwaetzer, [dessen Worte sind] Schwertstiche; aber die Zunge der Weisen ist Heilung. 12.19 Die wahrhaftige Lippe besteht fuer immer, aber nur einen Augenblick lang die luegnerische Zunge. 12.20 Betrug ist im Herzen derer, die Boeses schmieden; bei denen aber, die zum Frieden raten, ist Freude. 12.21 Keinerlei Unheil wird dem Gerechten widerfahren, aber die Gottlosen sind voller Unglueck. 12.22 Ein Greuel fuer den HERRN sind Lippen, die luegen; wer aber Treue uebt, hat sein Wohlgefallen. 12.23 Ein kluger Mensch haelt [seine] Erkenntnis verborgen, aber das Herz der Toren schreit Narrheit hinaus. 12.24 Die Hand der Fleissigen wird herrschen, aber die laessige [Hand] muss Zwangsarbeit tun. 12.25 Kummer im Herzen des Mannes drueckt es nieder, aber ein gutes Wort erfreut es. 12.26 Der Gerechte erspaeht seine Weide, aber der Weg der Gottlosen fuehrt sie in die Irre. 12.27 Nicht erjagt die Laessigkeit ihr Wild; aber kostbarer Besitz eines Menschen ist es, wenn er fleissig ist. 12.28 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben, aber der Weg der Rachsuechtigen [fuehrt] zum Tod. \13\ 13.1 Ein weiser Sohn laesst sich vom Vater zurechtweisen, aber ein Spoetter hoert nicht auf Zurechtweisung. 13.2 Man kann von der Frucht seines Mundes Gutes essen, aber die Begierde der Treulosen ist Gewalttat. 13.3 Wer seinen Mund behuetet, bewahrt sein Leben; wer seine Lippen aufreisst, dem [droht] Verderben. 13.4 Gierig ist die Seele des Faulen, doch ist nichts da; aber die Seele der Fleissigen wird reichlich gesaettigt. 13.5 Der Gerechte hasst Luegenrede, aber der Gottlose handelt schaendlich und schmaehlich. 13.6 Die Gerechtigkeit behuetet die Vollkommenheit des Wandels, aber die Gottlosen bringt die Suende zu Fall. 13.7 Da ist einer, der sich reich stellt, und hat gar nichts, [und] einer, der sich arm stellt, und hat doch viel Besitz. 13.8 Loesegeld fuer das Leben eines Mannes ist sein Reichtum, aber der Arme hoert keine Drohung. 13.9 Das Licht der Gerechten brennt froehlich, aber die Leuchte der Gottlosen erlischt. 13.10 Durch Uebermut gibt es nur Zank; bei denen aber, die sich raten lassen, Weisheit. 13.11 Schnell erworbener Besitz wird [schnell] weniger; wer aber haendeweise sammelt, vermehrt [ihn]. 13.12 Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank, aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. 13.13 Wer das Wort verachtet, bei dem wird gepfaendet; wer aber das Gebot fuerchtet, dem wird vergolten. 13.14 Die Weisung des Weisen ist eine Quelle des Lebens, um zu entgehen den Fallen des Todes. 13.15 Gute Einsicht verschafft Gunst, aber der Weg der Treulosen ist ihr Unglueck. 13.16 Jeder Kluge handelt mit Bedacht; ein Tor aber breitet Narrheit aus. 13.17 Ein gottloser Bote stuerzt ins Unglueck, aber ein treuer Gesandter ist Heilung. 13.18 Armut und Schande dem, der Zuechtigung unbeachtet laesst; wer aber Zurechtweisung beachtet, wird geehrt. 13.19 Ein erfuellter Wunsch erquickt die Seele, aber ein Greuel ist es den Toren, vom Boesen zu weichen. 13.20 Wer mit Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich mit Toren einlaesst, dem wird es schlechtgehen. 13.21 Unheil verfolgt die Suender, aber Glueck belohnt die Gerechten. 13.22 Der Gute vererbt auf Kindeskinder, aber das Vermoegen des Suenders wird aufbewahrt fuer den Gerechten. 13.23 Reichlich Nahrung [bringt] der Neubruch der Armen, aber mancher wird weggerafft durch Unrecht. 13.24 Wer seine Rute schont, hasst seinen Sohn; aber wer ihn liebhat, zuechtigt ihn beizeiten. 13.25 Der Gerechte hat zu essen bis zur Saettigung seiner Seele, aber der Leib der Gottlosen bleibt leer. \14\ 14.1 Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus, aber die Narrheit reisst es mit eigenen Haenden nieder. 14.2 Wer in seiner Geradheit lebt, fuerchtet den HERRN; wer aber in seinen Wegen verkehrt ist, verachtet ihn. 14.3 Im Mund des Narren ist eine Rute fuer den Hochmut; aber die Lippen der Weisen bewahren sie. 14.4 Wo keine Rinder sind, ist die Krippe leer, doch [kommt] reichlicher Ertrag durch die Kraft des Stieres. 14.5 Ein treuer Zeuge luegt nicht, aber ein falscher Zeuge bringt Luegen vor. 14.6 Der Spoetter sucht Weisheit, doch sie ist nicht da; aber fuer den Verstaendigen ist Erkenntnis ein Leichtes. 14.7 Tritt einem toerichten Mann gegenueber, und du wirst keine verstaendigen Lippen kennenlernen. 14.8 Die Weisheit des Klugen ist es, seinen Weg zu begreifen, aber die Narrheit der Toren ist Taeuschung. 14.9 Schuld macht Narren frech, aber unter den Aufrichtigen ist Wohlgefallen. 14.10 Das Herz kennt sein eigenes Leid, und kein Fremder kann sich in seine Freude mischen. 14.11 Das Haus der Gottlosen wird ausgetilgt, aber das Zelt der Aufrichtigen blueht auf. 14.12 Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes. 14.13 Sogar beim Lachen kann das Herz Kummer haben, und zuletzt [wird aus] Freude Traurigkeit. 14.14 Von seinen Wegen wird satt, wer abtruennigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, [wird satt] der gute Mann. 14.15 Der Einfaeltige glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seinen Schritt. 14.16 Der Weise fuerchtet sich und meidet das Boese, aber der Tor braust auf und fuehlt sich sicher. 14.17 Der Jaehzornige begeht Narrheit, und der Raenkeschmied wird gehasst. 14.18 Die Einfaeltigen erben Narrheit, die Klugen aber werden mit Erkenntnis gekroent. 14.19 Die Boesen muessen sich niederbeugen vor den Guten und die Gottlosen an den Tueren des Gerechten. 14.20 Selbst seinem Naechsten ist der Arme verhasst, aber die Freunde des Reichen sind zahlreich. 14.21 Wer seinem Naechsten Verachtung zeigt, suendigt; aber wohl dem, der sich ueber die Elenden erbarmt! 14.22 Gehen nicht irre [alle], die Boeses schmieden? Aber Gnade und Treue [erfahren die], die Gutes schmieden. 14.23 Bei jeder Muehe ist Gewinn, aber blosses Gerede [fuehrt] nur zum Mangel. 14.24 Die Krone der Weisen ist ihr Reichtum; die Narrheit der Toren ist [nur] Narrheit. 14.25 Ein wahrhaftiger Zeuge ist Lebensretter; wer aber Luegen vorbringt, ist [lauter] Betrug. 14.26 In der Furcht des HERRN [liegt] ein starkes Vertrauen, auch seine Kinder haben eine Zuflucht. 14.27 Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, um die Fallen des Todes zu meiden. 14.28 In der Menge des Volkes [besteht] die Herrlichkeit eines Koenigs, aber durch Mangel an Leuten [kommt] der Untergang eines Fuersten. 14.29 Der Langmuetige ist reich an Verstaendnis, aber der Jaehzornige traegt Narrheit davon. 14.30 Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben, aber Wurmfrass in den Knochen ist die Leidenschaft. 14.31 Wer den Geringen unterdrueckt, verhoehnt den, der ihn gemacht hat; aber ihn ehrt, wer sich ueber den Armen erbarmt. 14.32In seinem Unglueck wird der Gottlose umgestossen, aber der Gerechte ist [noch] in seinem Tode geborgen. 14.33 Im Herzen des Verstaendigen ruht die Weisheit, aber unter den Toren schwitzt sie. 14.34 Gerechtigkeit erhoeht eine Nation, aber Suende ist die Schande der Voelker. 14.35 Des Koenigs Wohlgefallen wird dem klugen Knecht [zuteil]; aber den schandbaren trifft sein Zorn. \15\ 15.1 Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kraenkendes Wort erregt Zorn. 15.2 Die Zunge der Weisen foerdert Erkenntnis, aber der Mund der Toren laesst Narrheit sprudeln. 15.3 Die Augen des HERRN sind an jedem Ort und schauen aus auf Boese und auf Gute. 15.4 Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes. 15.5 Ein Narr verschmaeht die Zucht seines Vaters; wer aber die Zurechtweisung beachtet, ist klug. 15.6 Im Haus des Gerechten ist reichlich Vorrat; aber das Einkommen des Gottlosen ist Zerruettung. 15.7 Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber das Herz der Toren Unrecht. 15.8 Das Opfer der Gottlosen ist ein Greuel fuer den HERRN, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen. 15.9 Ein Greuel fuer den HERRN ist der Weg des Gottlosen; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er. 15.10 Schlimme Zuechtigung fuer den, der den Pfad verlaesst; wer Zurechtweisung hasst, muss sterben. 15.11 Scheol und Abgrund [liegen offen] vor dem HERRN, wieviel mehr die Herzen der Menschenkinder! 15.12 Der Spoetter liebt es nicht, dass man ihn zurechtweist; zu den Weisen geht er nicht. 15.13 Ein froehliches Herz macht das Gesicht heiter; aber beim Kummer des Herzens ist der Geist niedergeschlagen. 15.14 Das Herz des Verstaendigen sucht Erkenntnis, aber der Mund der Toren weidet sich an Narrheit. 15.15 Alle Tage des Elenden sind schlecht, aber ein froehliches Herz [hat] ein staendiges Festmahl. 15.16 Besser wenig in der Furcht des HERRN als ein grosser Schatz und Unruhe dabei. 15.17 Besser ein Gericht Gemuese, und Liebe ist da, als ein gemaesteter Ochse und Hass dabei. 15.18 Ein hitziger Mann erregt Zank, aber ein Langmuetiger beschwichtigt den Rechtsstreit. 15.19 Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt. 15.20 Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein toerichter Mensch verachtet seine Mutter. 15.21 Narrheit ist dem Unverstaendigen Freude, aber ein verstaendiger Mann geht den geraden Weg. 15.22 Plaene scheitern, wo keine Besprechung ist; wo aber viele Ratgeber sind, kommt etwas zustande. 15.23 Ein Mann hat Freude an der [treffenden] Antwort seines Mundes, und ein Wort zu seiner Zeit, wie gut! 15.24 Der Weg des Lebens [geht] fuer den Einsichtigen nach oben, damit er dem Scheol unten entgeht. 15.25 Das Haus der Hochmuetigen reisst der HERR nieder, aber er legt fest die Grenze der Witwe. 15.26 Ein Greuel fuer den HERRN sind die Anschlaege des Boesen, aber rein [vor ihm] sind freundliche Worte. 15.27 Sein Haus zerruettet, wer unrechten Gewinn macht; wer aber [Bestechungs]geschenke hasst, wird leben. 15.28 Das Herz des Gerechten ueberlegt, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen laesst Bosheiten sprudeln. 15.29 Fern ist der HERR von den Gottlosen, aber das Gebet der Gerechten hoert er. 15.30 Leuchten der Augen erfreut das Herz; eine gute Nachricht erquickt das Gebein. 15.31 Ein Ohr, das auf heilsame Mahnung hoert, wird inmitten der Weisen bleiben. 15.32 Wer Zucht fahren laesst, verachtet sich selbst; wer aber auf Zurechtweisung hoert, erwirbt Verstand. 15.33 Die Furcht des HERRN ist Zucht zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voran. \16\ 16.1 Beim Menschen sind die Ueberlegungen des Herzens, aber vom HERRN [kommt] die Antwort der Zunge. 16.2 Alle Wege eines Mannes sind lauter in seinen Augen, aber der die Geister prueft, ist der HERR. 16.3 Befiehl dem HERRN deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen. 16.4 Alles hat der HERR zu seinem Zweck gemacht, so auch den Gottlosen fuer den Tag des Ungluecks. 16.5 Ein Greuel fuer den HERRN ist jeder Hochmuetige. Die Hand darauf! Er bleibt nicht ungestraft. 16.6 Durch Guete und Treue wird Schuld gesuehnt, und durch die Furcht des HERRN weicht man vom Boesen. 16.7 Wenn der HERR an den Wegen eines Mannes Wohlgefallen hat, laesst er selbst seine Feinde mit ihm Frieden machen. 16.8 Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht. 16.9 Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte. 16.10 Orakelspruch ist auf den Lippen des Koenigs; beim Rechtsspruch redet sein Mund nicht treulos. 16.11 Waagbalken und rechte Waagschalen sind [Sache] des HERRN; sein Werk sind alle Gewichtsteine im Beutel. 16.12 Ein Greuel ist fuer Koenige gottloses Tun; denn durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest. 16.13 Das Wohlgefallen des Koenigs [finden] gerechte Lippen; und wer aufrichtig redet, den liebt er. 16.14 Der Zorn des Koenigs ist ein Todesbote; aber ein weiser Mann wendet ihn ab. 16.15 Im Leuchten des Angesichts eines Koenigs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spaetregens. 16.16 Weisheit erwerben - wieviel besser ist es als Gold! Und Verstaendnis erwerben ist vorzueglicher als Silber! 16.17 Die Strasse der Aufrichtigen ist, vom Boesen zu weichen; der bewahrt sein Leben, der auf seinen Weg achthat. 16.18 Vor dem Verderben [kommt] Stolz, und Hochmut vor dem Fall. 16.19 Besser, bescheiden sein mit Demuetigen, als Beute teilen mit Hochmuetigen. 16.20 Wer auf das Wort achtet, findet Gutes, und gluecklich der, der dem HERRN vertraut! 16.21 Wer weisen Herzens ist, wird ein Verstaendiger genannt; und Anmut der Sprache foerdert das Lehren. 16.22 Eine Quelle des Lebens ist Einsicht fuer ihre Besitzer, aber die Zuechtigung der Narren ist [ihre] Narrheit. 16.23 Das Herz des Weisen gibt seinem Mund Einsicht und foerdert auf seinen Lippen das Lehren. 16.24 Freundliche Worte sind Honig, Suesses fuer die Seele und Heilung fuer das Gebein. 16.25 Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes. 16.26 Der Hunger des Arbeiters arbeitet fuer ihn, denn sein Mund spornt ihn an. 16.27 Ein ruchloser Mann graebt Unheil, und auf seinen Lippen ist es wie sengendes Feuer. 16.28 Ein Mann der Falschheit entfesselt Zank, und ein Ohrenblaeser entzweit Vertraute. 16.29 Ein Mann der Gewalttat verlockt seinen Naechsten und fuehrt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist. 16.30 Wer seine Augen zukneift, [tut es], um Falschheit zu ersinnen; wer seine Lippen zusammenkneift, hat das Boese [schon] fertig. 16.31 Das graue Haar ist eine praechtige Krone, auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. 16.32 Besser ein Langmuetiger als ein Held, und besser, wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert. 16.33 Im Gewandbausch schuettelt man das Los, aber all seine Entscheidung kommt vom HERRN. \17\ 17.1 Besser ein trockener Bissen und Ruhe dabei als ein Haus voller Festspeisen, aber Streit dabei. 217. Ein verstaendiger Knecht wird Herr ueber einen schandbaren Sohn, und mitten unter den Bruedern wird er die Erbschaft teilen. 17.3 Der Schmelztiegel fuer das Silber und der Ofen fuer das Gold; aber ein Pruefer der Herzen ist der HERR. 17.4 Ein Uebeltaeter hoert auf die Lippe des Unheils, ein Luegner schenkt Gehoer der Zunge des Verderbens. 17.5 Wer den Armen verspottet, verhoehnt den, der ihn gemacht hat; wer sich ueber Unglueck freut, bleibt nicht ungestraft. 17.6 Die Krone der Alten sind Kindeskinder, und der Kinder Schmuck sind ihre Vaeter. 17.7 Zu einem Toerichten passt ueberragende Rede nicht; wieviel weniger zu einem Edlen luegnerische Rede! 17.8 Ein Zauberstein ist die Bestechung in den Augen ihres Gebers; wohin er sich wendet, hat er Erfolg. 17.9 Wer Vergehen zudeckt, strebt nach Liebe; wer aber eine Sache [immer wieder] aufruehrt, entzweit Vertraute. 17.10 Zurechtweisung dringt bei einem Verstaendigen tiefer ein als hundert Schlaege bei einem Toren. 17.11 Nur Aufruhr sucht der Boese; aber ein grausamer Bote wird gegen ihn gesandt. 17.12 Mag einem eine Baerin, die der Jungen beraubt ist, begegnen, nicht aber ein Tor in seiner Narrheit! 17.13 Wer Gutes mit Boesem vergilt, von dessen Haus wird das Boese nicht weichen. 17.14 [Wie] einer, der Wasser entfesselt, [so] ist der Anfang eines Streites; bevor also der Rechtsstreit losbricht, lass ab! 17.15 Wer den Schuldigen gerecht spricht und wer den Gerechten fuer schuldig erklaert - ein Greuel fuer den HERRN sind sie alle beide. 17.16 Wozu denn Geld in der Hand des Toren? Um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt? 17.17 Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder fuer die Not wird er geboren. 17.18 Ein Mensch ohne Verstand ist, wer Handschlag gibt, wer Buergschaft leistet gegenueber seinem Naechsten. 17.19 Wer Zank liebt, liebt Vergehen; wer seine Tuer hoch macht, sucht Bruch. 17.20 Wer verschlagenen Herzens ist, findet kein Glueck; und wer sich mit seiner Zunge windet, faellt ins Unglueck. 17.21 Wer einen Toren zeugt, dem [bringt es] Kummer, und keine Freude hat der Vater eines Narren. 17.22 Ein froehliches Herz bringt gute Besserung, aber ein niedergeschlagener Geist doerrt das Gebein aus. 17.23 Bestechung aus dem Gewandbausch nimmt der Gottlose an, um die Pfade des Rechts zu beugen. 17.34 Der Verstaendige [hat] die Weisheit vor dem Angesicht, aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde. 17.25 Ein toerichter Sohn [bedeutet] fuer seinen Vater Verdruss und Bitternis fuer die, die ihn geboren hat. 17.26 Schon Geldstrafe fuer den Gerechten ist nicht gut, [aber] Edle zu schlagen, ist gegen das Recht. 17.27 Wer seine Worte zuegelt, besitzt Erkenntnis; und wer kuehlen Geist [bewahrt], ist ein verstaendiger Mann. 17.28 Auch ein Narr, wenn er schweigt, kann als weise gelten, wenn er seine Lippen verschliesst, als verstaendig. \18\ 18.1 Wer sich absondert, sucht [sein] Begehren, gegen alle Umsicht platzt er los. 18.2 Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entbloessung seines Herzens. 18.3 Kommt ein Gottloser, kommt auch Verachtung und mit der Schandtat die Schmach. 18.4 Tiefe Wasser sind die Worte aus dem Mund eines Mannes, ein sprudelnder Bach, eine Quelle der Weisheit. 18.5 Es ist nicht gut, die Person des Gottlosen anzusehen, um den Gerechten abzuweisen im Gericht. 18.6 Die Lippen des Toren kommen an mit Streit, und sein Mund schreit nach Pruegel. 18.7 Der Mund des Toren wird ihm zum Verderben, und seine Lippen sind eine Falle fuer seine Seele. 18.8 Die Worte des Ohrenblaesers sind wie Leckerbissen, sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes. 18.9 Wer sich auch nur laessig zeigt bei seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verderbers. 18.10 Ein fester Turm ist der Name des HERRN; zu ihm laeuft der Gerechte und ist in Sicherheit. 18.11 Das Vermoegen des Reichen ist seine feste Stadt und wie eine hochragende Mauer - in seiner Einbildung. 18.12 Vor dem Sturz will das Herz des Mannes hoch hinaus, aber der Ehre geht Demut voraus. 18.13 Wer Antwort gibt, bevor er zuhoert, dem ist es Narrheit und Schande. 18.14 Eines Mannes Geist ertraegt seine Krankheit; aber einen niedergeschlagenen Geist, wer richtet den auf? 18.15 Das Herz des Verstaendigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis. 18.16 Das Geschenk eines Menschen schafft ihm weiten Raum, und vor die Grossen fuehrt es ihn. 18.17 Im Recht [scheint], wer in seiner Streitsache als erster [auftritt, bis] sein Naechster kommt und ihn ausforscht. 18.18 Streitigkeiten beendet das Los, und zwischen Starken entscheidet es. 18.19 Ein getaeuschter Bruder [ist unzugaenglicher] als eine befestigte Stadt; und Streitigkeiten sind wie der Riegel einer Burg. 18.20 Von der Frucht des Mundes eines Mannes wird sein Inneres satt, am Ertrag seiner Lippen isst er sich satt. 18.21 Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen. 18.22 Wer eine Frau gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von dem HERRN. 18.23 Mit Flehen redet der Arme, der Reiche aber antwortet mit Haerte. 18.24 Manche Gefaehrten schlagen sich, aber mancher Freund ist anhaenglicher als ein Bruder. \19\ 19.1 Besser ein Armer, der in seiner Lauterkeit lebt, als einer, der verschlagene Lippen hat und der dabei ein Tor ist. 19.2 Ohne Erkenntnis ist selbst Eifer nicht gut; und wer mit den Fuessen hastig ist, tritt fehl. 19.3 Die Narrheit des Menschen fuehrt ihn in die Irre, aber auf den HERRN ist sein Herz wuetend. 19.4 Reichtum verschafft immer mehr Freunde; aber der Geringe - sein Freund trennt sich [von ihm]. 19.5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Luegen vorbringt, wird nicht entkommen. 19.6 Viele umschmeicheln den Edlen, und jeder ist der [beste] Freund des freigebigen Mannes. 19.7 Alle Brueder des Armen hassen ihn; wieviel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern! Er jagt Worten nach, die nichts sind. 19.8 Wer Klugheit erwirbt, liebt seine Seele; wer Einsicht bewahrt, wird Glueck erlangen. 19.9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Luegen vorbringt, geht zugrunde. 19.10 Wohlleben steht einem Toren nicht an, wieviel weniger einem Sklaven, ueber Oberste zu herrschen! 19.11 Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmuetig, und sein Ruhm ist es, an der Uebertretung vorueberzugehen. 19.12 Wie das Knurren eines Jungloewen ist die Wut des Koenigs, aber wie Tau auf dem Gras ist sein Wohlgefallen. 19.13 Verderben fuer seinen Vater ist ein toerichter Sohn, und ein tropfendes Dach, das [einen] vertreibt, sind die Zaenkereien einer Frau. 19.14 Haus und Habe sind ein Erbteil der Vaeter, von dem HERRN aber ist eine einsichtsvolle Frau. 19.15 Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine laessige Seele muss hungern. 19.16 Wer das Gebot bewahrt, bewahrt sein Leben; wer seine Wege verachtet, muss sterben. 19.17 Wer ueber den Geringen sich erbarmt, leiht dem HERRN, und seine Wohltat wird er ihm vergelten. 19.18 Zuechtige deinen Sohn, solange [noch] Hoffnung da ist; aber lass dich nicht dazu hinreissen, ihn zu toeten! 19.19 Wer masslos zornig ist, muss [seine] Geldbusse zahlen; denn greifst du auch ein, so machst du es nur noch schlimmer. 19.20 Hoere auf [guten] Rat und nimm Zucht an, damit du fuer die Zukunft weise wirst! 19.21 Viele Gedanken sind im Herzen eines Mannes; aber der Ratschluss des HERRN, er kommt zustande. 19.22 Gewinn fuer den Menschen ist seine Mildtaetigkeit, und besser ein armer als ein verlogener Mann. 19.23 Die Furcht des HERRN [gereicht] zum Leben; und gesaettigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Boesen. 19.24 Hat der Faule seine Hand in die Schuessel gesteckt, nicht einmal zu seinem Mund bringt er sie zurueck. 19.25 Schlaegst du den Spoetter, so wird der Einfaeltige klug; und weist man den Verstaendigen zurecht, so wird er auf Erkenntnis achtgeben. 19.26 Wer den Vater misshandelt, die Mutter verjagt, ist ein Sohn, der Schande und Schmach bringt. 19.27 Hoer auf, mein Sohn, Zucht anzuhoeren, um [dann] abzuirren von den Worten der Erkenntnis! 19.28 Ein nichtswuerdiger Zeuge verspottet das Recht, und der Mund der Gottlosen verbreitet Unheil. 19.29 Fuer die Spoetter stehen Gerichte bereit, und Pruegel fuer den Ruecken der Toren. \20\ 20.1 Ein Spoetter ist der Wein, ein Laermer der Rauschtrank; und jeder, der davon taumelt, ist unweise. 20.2 Wie das Knurren eines Jungloewen ist der Schrecken des Koenigs, wer sich seinen Zorn zuzieht, verwirkt sein Leben. 20.3 Ehre ist es dem Mann, vom Streit abzulassen, jeder Narr aber faengt [Streit] an. 20.4 Im Winter pfluegt der Faule nicht; sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da. 20.5 Tiefes Wasser ist der Ratschluss im Herzen des Mannes, aber ein verstaendiger Mann schoepft ihn herauf. 20.6 Die meisten Menschen rufen ihre eigene Froemmigkeit aus; aber einen zuverlaessigen Mann, wer findet [ihn]? 20.7 Wer in seiner Lauterkeit als Gerechter lebt - gluecklich seine Kinder nach ihm! 20.8 Ein Koenig, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondert mit seinen Augen alles Boese aus. 20.9 Wer darf sagen: Ich habe mein Herz rein gehalten, ich bin rein von meiner Suende? 20.10 Zweierlei Gewichtsteine, zweierlei Efa, sie sind alle beide ein Greuel fuer den HERRN. 20.11 Schon in seinen Taten gibt sich ein Junge zu erkennen, ob sein Handeln lauter und ob es redlich ist. 20.12 Das hoerende Ohr und das sehende Auge, der HERR hat sie alle beide gemacht. 20.13 Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht verarmst; halte deine Augen offen, dann kannst du dich an Brot satt essen! 20.14 Schlecht, schlecht! sagt der Kaeufer; und wenn er weggeht, dann ruehmt er sich. 20.15 Es gibt Gold und viele Korallen; aber ein kostbarer Schmuck sind Lippen der Erkenntnis. 20.16 Nimm ihm das Kleid, denn er hat fuer einen Fremden gebuergt; und wegen der Auslaender pfaende ihn! 20.17 Suess [schmeckt] dem Mann das Brot der Luege, aber hinterher ist sein Mund voller Kies. 20.18 Plaene kommen durch Beratung zustande, und mit weiser Ueberlegung fuehre Krieg! 20.19 Wer Anvertrautes preisgibt, geht als Verleumder umher; und mit dem, der seine Lippen aufsperrt, lass dich nicht ein! 20.20 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird erloeschen in tiefster Finsternis! 20.21 Ein Erbe, schnell erworben im Anfang, wird an seinem Ende nicht gesegnet sein. 20.22 Sage nicht: Ich will Boeses vergelten! Harre auf den HERRN, so wird er dich retten! 20.23 Ein Greuel sind fuer den HERRN zweierlei Gewichtsteine, und truegerische Waagschalen sind nicht gut. 20.24 Vom HERRN sind die Schritte des Mannes [bestimmt]; und der Mensch, wie sollte er seinen Weg verstehen? 20.25 Eine Falle fuer den Menschen ist es, vorschnell zu sagen: Geheiligt! - und [erst] nach den Geluebden zu ueberlegen. 20.26 Ein weiser Koenig sondert die Gottlosen aus und laesst das Rad ueber sie gehen. 20.27 Der Geist des Menschen ist eine Leuchte des HERRN, durchforscht alle Kammern des Leibes. 20.28 Guete und Treue behueten den Koenig, und durch Guete stuetzt er seinen Thron. 20.29 Der Schmuck der jungen Maenner ist ihre Kraft, graues Haar aber die Zierde der Alten. 20.30 Blutige Striemen reinigen den Boesen, und Schlaege die Kammern des Leibes. \21\ 21.1 [Wie] Wasserbaeche ist das Herz eines Koenigs in der Hand des HERRN; wohin immer er will, neigt er es. 21.2 Jeder Weg eines Mannes ist gerade in seinen Augen, aber der die Herzen prueft, ist der HERR. 21.3 Gerechtigkeit und Recht ueben ist dem HERRN lieber als Schlachtopfer. 21.4 Stolz der Augen und Hochmut des Herzens - die Leuchte der Gottlosen ist Suende. 21.5 Die Plaene des Fleissigen [fuehren] nur zum Gewinn; aber jeder, der hastig ist, erreicht nur Mangel. 21.6 Erwerb von Schaetzen durch eine luegnerische Zunge ist [wie] verwehter Dunst, eine Falle des Todes. 21.7 Die Gewalttat der Gottlosen reisst sie mit weg, denn sie weigern sich, das Rechte zu tun. 21.8 Gewunden ist der Weg des schuldbeladenen Mannes; der Lautere aber, sein Tun ist gerade. 21.9 Besser auf dem Dach in einer Ecke wohnen als eine zaenkische Frau und ein gemeinsames Haus. 21.10 Die Seele des Gottlosen giert nach Boesem, keine Gnade findet bei ihm sein Naechster. 21.11 Wenn man dem Spoetter Geldbusse auferlegt, dann wird der Einfaeltige weise; und wenn man den Weisen belehrt, nimmt er Erkenntnis an. 21.12 Ein Gerechter hat acht auf das Haus des Gottlosen, er stuerzt die Gottlosen ins Unglueck. 21.13 Wer sein Ohr verstopft vor dem Hilfeschrei des Geringen, auch er wird [einst] rufen und keine Antwort erhalten. 21.14 Eine Gabe im Verborgenen wendet Zorn ab, und ein Geschenk im Gewandbausch heftigen Grimm. 21.15 Freude ist es fuer den Gerechten, wenn Recht geschieht; Schrecken aber fuer die Uebeltaeter. 21.16 Ein Mensch, der von dem Weg der Einsicht abirrt, wird ruhen in der Versammlung der Schatten. 21.17 Dem Mangel verfaellt, wer Festfreude liebt; wer Wein und Oel liebt, wird nicht reich. 21.18 Loesegeld fuer den Gerechten ist der Gottlose, und an die Stelle der Aufrichtigen tritt der Treulose. 21.19 Besser ist es, im Land der Wueste zu wohnen, als eine zaenkische Frau und Verdruss. 21.20 Ein begehrenswerter Schatz und Oel ist an der Wohnstaette des Weisen, ein toerichter Mensch aber verschlingt es. 21.21 Wer der Gerechtigkeit und Gnade nachjagt, findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre. 21.22 Eine Stadt von Helden ersteigt der Weise und stuerzt nieder das Bollwerk, auf das sie sich verlaesst. 21.23 Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt vor Noeten seine Seele. 21.24 Der anmassend Uebermuetige - Spoetter ist sein Name - handelt mit masslosem Uebermut. 21.25 Die Begierde des Faulen bringt ihm den Tod, denn seine Haende weigern sich zu arbeiten. 21.26 Den ganzen Tag giert er voller Begierde, aber der Gerechte gibt und haelt nicht zurueck. 21.27 Das Schlachtopfer der Gottlosen ist ein Greuel [fuer den HERRN]; wieviel mehr, wenn man es in schaendlicher Absicht bringt! 21.28 Ein Luegenzeuge wird zugrunde gehen; ein Mann aber, der zuhoert, redet fuer lange Dauer. 21.29 Mit frechem Gesicht tritt der gottlose Mann auf; der Aufrichtige aber, er achtet auf seinen Weg. 21.30 Es gibt keine Weisheit und keine Einsicht und keinen Rat gegenueber dem HERRN. 21.31 Das Pferd wird geruestet fuer den Tag der Schlacht, aber die Rettung ist [Sache] des HERRN. \22\ 22.1 Ein [guter] Name ist vorzueglicher als grosser Reichtum, besser als Silber und Gold ist Anmut. 22.2 Reiche und Arme begegnen sich; der sie alle gemacht hat, ist der HERR. 22.3 Der Kluge sieht das Unglueck und verbirgt sich; die Einfaeltigen aber gehen weiter und muessen es buessen. 22.4 Die Folge der Demut [und] der Furcht des HERRN ist Reichtum und Ehre und Leben. 22.5 Dornen [und] Schlingen sind auf dem Weg des Verschlagenen; wer sein Leben bewahren will, haelt sich fern von ihnen. 22.6 Erziehe den Knaben seinem Weg gemaess; er wird nicht davon weichen, auch wenn er aelter wird. 22.7 Der Reiche herrscht ueber die Armen, und Sklave ist der Schuldner [seinem] Glaeubiger. 22.8 Wer Unrecht saet, wird Unheil ernten, und der Stock seines Wuetens wird ein Ende nehmen. 22.9 Wer guetigen Auges ist, der wird gesegnet werden; denn er gibt von seinem Brot dem Geringen. 22.10 Treibe den Spoetter fort, so zieht der Zank mit hinaus, und Streiten und Schimpfen hoeren auf. 22.11 Wer Reinheit des Herzens liebt, wessen Lippen wohlgefaellig [reden], dessen Freund ist der Koenig. 22.12 Die Augen des HERRN behueten die Erkenntnis, und er bringt die Worte des Treulosen zu Fall. 22.13 Der Faule sagt: Ein Loewe ist draussen; mitten auf den Plaetzen koennte ich getoetet werden! 22.14 Eine tiefe Grube ist der Mund von fremden Frauen; wem der HERR zuernt, der faellt hinein. 22.15 Haftet Narrheit am Herzen des Knaben, die Rute der Zucht entfernt sie davon. 22.16 Wer den Geringen unterdrueckt, verschafft ihm [nur] mehr; wer dem Reichen gibt, [das gereicht] nur zum Mangel. 22.17 Neige dein Ohr und hoere die Worte von Weisen und richte dein Herz auf meine Erkenntnis! 22.18 Denn lieblich ist es, wenn du sie in deinem Innern bewahrst. Sie moegen sich alle miteinander auf deinen Lippen bereithalten! 22.19 Damit dein Vertrauen auf dem HERRN steht, belehre ich dich heute, gerade dich. 22.20 Habe ich dir nicht dreissig [Sprueche] aufgeschrieben mit Ratschlaegen und Erkenntnis, 22.21 um dich zu lehren die Wahrheit zuverlaessiger Worte, so dass du denen, die dich gesandt haben, zuverlaessige Antwort geben kannst? 22.22 Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist, und zertritt nicht den Elenden im Tor! 22.23 Denn der HERR fuehrt ihren Rechtsstreit und raubt ihren Raeubern das Leben. 22.24 Lass dich nicht ein mit einem Zornigen, und mit einem Mann, der sich schnell erregt, verkehre nicht, 22.25 damit du dich nicht an seine Pfade gewoehnst und deinem Leben eine Falle stellst! 22.26 Sei nicht unter denen, die Handschlag geben, unter denen, die fuer ein Darlehen buergen. 22.27 Wenn du [dann] nichts hast, um zu bezahlen, warum soll man dein Bett unter dir wegnehmen? 22.28 Verruecke nicht die uralte Grenze, die deine Vaeter gemacht haben! 22.29 Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschaeft, - vor Koenige wird er hintreten, er wird nicht vor Niedrige hintreten. \23\ 23.1 Wenn du dich hinsetzt, um mit einem Herrscher zu speisen, so achte ja auf das, was du vor dir hast! 23.2 Und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du heisshungrig bist! 23.3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, denn das ist eine truegerische Speise! 23.4 Muehe dich nicht ab, es zu Reichtum zu bringen, da verzichte auf deine Klugheit! 23.5 Wenn du deine Augen darauf richtest, ist er nicht [mehr] da. Denn ploetzlich macht er sich Fluegel wie ein Adler und fliegt zum Himmel. 23.6 Iss nicht das Brot des Missguenstigen und sei nicht begierig auf seine Leckerbissen! 23.7 Denn wie ein Haar in seiner Kehle, so ist es. Iss und trink! sagt er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir. 23.8 Deinen Bissen, den du gegessen hast, den musst du ausspeien, und vergeudet hast du deine freundlichen Worte. 23.9 Zu den Ohren eines Toren rede nicht, denn er wird deine klugen Worte verachten! 23.10 Verruecke nicht die uralte Grenze, und in die Felder der Waisen dringe nicht ein! 23.11 Denn ihr Erloeser ist stark; er selbst wird ihren Rechtsstreit gegen dich fuehren. 23.12 Bring her zur Zucht dein Herz, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis! 23.13 Entziehe dem Knaben die Zuechtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlaegst, wird er nicht sterben. 23.14 Du schlaegst ihn mit der Rute, aber errettest sein Leben vom Scheol. 23.15 Mein Sohn, wen dein Herz weise ist, freut sich auch mein Herz; 23.16 und meine Nieren frohlocken, wenn deine Lippen Aufrichtiges reden. 23.17 Dein Herz eifere nicht gegen die Suender, sondern um die Furcht des HERRN jeden Tag! 23.18 Denn wahrlich, es gibt [noch] ein Ende, und dann wird deine Hoffnung nicht zuschanden. 23.19 Hoere du, mein Sohn, und werde weise und leite dein Herz den [geraden] Weg! 23.20 Sei nicht unter Weinsaeufern, [noch] unter denen, die Fleisch verprassen! 23.21 Denn ein Saeufer und Schlemmer verarmt, und Schlaefrigkeit kleidet in Lumpen. 23.22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! 23.23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, [dazu] Weisheit und Zucht und Verstand! 23.24 Freudig frohlockt der Vater eines Gerechten, [und] wer einen Weisen gezeugt hat, der kann sich ueber ihn freuen. 23.25 Es freue sich dein Vater und deine Mutter, und es frohlocke, die dich geboren hat! 23.26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben! 23.27 Denn eine tiefe Grube ist die Hure, und ein enger Brunnen die fremde [Frau]; 23.28 ja, sie lauert wie ein Raeuber, und sie vermehrt die Treulosen unter den Menschen. 23.29 Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zaenkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache, wer truebe Augen? 23.30 Die spaet beim Wein noch sitzen, die einkehren, um den Mischkrug zu erforschen. 23.31 Sieh den Wein nicht an, wenn er so roetlich schimmert, wenn er im Becher funkelt [und] leicht hinuntergleitet. 23.32 Zuletzt beisst er wie eine Schlange und speit [Gift] wie eine Viper. 23.33 Deine Augen sehen Seltsames, und dein Herz redet Verworrenes, 23.34 und du bist wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt im Ausguck am Mast. 23.35 `Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich gepruegelt, ich merkte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will ihn noch einmal aufsuchen. \24\ 24.1 Sei nicht neidisch auf boese Menschen und nicht begierig, bei ihnen zu sein! 24.2 Denn ihr Herz plant Gewalttat, und Unheil reden ihre Lippen. 24.3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Verstand wird es befestigt; 24.4 und durch Erkenntnis fuellen sich die Kammern mit allerlei kostbaren und angenehmen Guetern. 24.5 Ein weiser Mann ist mehr als ein starker, und ein Mann von Erkenntnis ist besser als ein kraftvoller. 24.6 Denn mit weiser Ueberlegung fuehrst du deinen Krieg, und Rettung [kommt] durch viele Ratgeber. 24.7 Zu hoch ist dem Narren die Weisheit, im Tor macht er seinen Mund nicht auf. 24.8 Wer darauf sinnt, Boeses zu tun, den nennt man einen Raenkeschmied. 24.9 Die Raenke des Narren sind Suende, und ein Greuel fuer die Menschen ist der Spoetter. 24.10 Zeigst du dich laessig am Tag der Not, geraet [auch] deine Kraft in Not. 24.11 Rette die, die zum Tode geschleppt werden; und die zur Schlachtung hinwanken, o halte [sie] zurueck! 24.12 Wenn du sagst: Siehe, wir wussten nichts davon! - ist es nicht so: der die Herzen prueft, er merkt es, und der auf deine Seele achthat, er weiss es? Er vergilt dem Menschen nach seinem Tun. 24.13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen suess. 24.14 Ebenso suche die Weisheit fuer deine Seele! Wenn du sie gefunden hast, so gibt es Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet. 24.15 Laure nicht der Wohnstaette des Gerechten auf, du Gottloser; zerstoere nicht seinen Lagerplatz! 24.16 Denn siebenmal faellt der Gerechte und steht [doch wieder] auf, aber die Gottlosen stuerzen nieder im Unglueck. 24.17 Wenn dein Feind faellt, freue dich nicht, und wenn er stuerzt, frohlocke dein Herz nicht, 24.18 damit nicht der HERR es sieht und es boese ist in seinen Augen und er seinen Zorn von jenem abwendet! 24.19 Entrueste dich nicht ueber die Uebeltaeter! Ereifere dich nicht gegen die Gottlosen! 24.20 Denn fuer den Boesen gibt es keine Zukunft, die Leuchte der Gottlosen erlischt. 24.21 Fuerchte den HERRN, mein Sohn, und den Koenig! Mit Aufruehrern lass dich nicht ein! 24.22 Denn ploetzlich erhebt sich ihr Verderben und ihrer beider Untergang unvermutet. 24.23 Auch diese sind von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht recht. 24.24 Wer zu dem Schuldigen sagt: Du bist gerecht! - den verfluchen Voelker, den verwuenschen Voelkerschaften. 24.25 Denen aber, die [ihn] zurechtweisen, geht es gut, und bei ihnen trifft das Glueck des Segenswunsches ein. 24.26 Die Lippen kuesst, wer eine richtige Antwort gibt. 24.27 Besorge draussen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Feld! Danach magst du dann dein Haus bauen. 24.28 Werde nicht ohne Grund Zeuge gegen deinen Naechsten! Willst du etwa taeuschen mit deinen Lippen? 24.29 Sage nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will jedem vergelten nach seinem Tun! 24.30 Am Acker eines Faulen kam ich vorueber und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand. 24.31 Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Flaeche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. 24.32 Und ich schaute es, ich nahm es mir zu Herzen. Ich sah es, nahm mir [daraus] die Lehre: 24.33 Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Haendefalten, um auszuruhen, - 24.34 und wie ein Landstreicher kommt deine Armut, und dein Mangel wie ein unverschaemter Mann. \25\ 25.1 Auch dies sind Sprueche Salomos, die die Maenner Hiskias, des Koenigs von Juda, zusammengetragen haben: 25.2 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, die Ehre der Koenige aber, eine Sache zu erforschen. 25.3 Der Himmel an Hoehe und die Erde an Tiefe und das Herz der Koenige sind unerforschlich. 25.4 Man entferne die Schlacken aus dem Silber, so gelingt dem Goldschmied ein Geraet. 25.5 Man entferne den Gottlosen vom Koenig, so steht sein Thron fest durch Gerechtigkeit. 25.6 Brueste dich nicht vor dem Koenig und an den Platz der Grossen stelle dich nicht! 25.7 Denn besser man sagt zu dir: Komm hier herauf! - als dass man dich heruntersetzt vor einem Edlen. Was deine Augen gesehen haben 25.8 - geh [damit] nicht vorschnell zum Gericht! Denn was willst du hinterher machen, wenn dich dein Naechster beschaemt? - 25.9 Deinen Rechtsstreit fuehre mit deinem Naechsten, aber gib nicht preis, was ein anderer dir anvertraut hat, 25.10 damit dich nicht schmaeht, wer es hoert, und dein uebler Ruf nicht mehr weicht! 25.11 Goldene Aepfel in silbernen Prunkschalen, [so ist] ein Wort, geredet zu seiner Zeit. 25.12 Ein goldener Ohrring und ein Halsgeschmeide aus feinem Gold, [so ist] ein weiser Mahner fuer ein hoerendes Ohr. 25.13 Wie Kuehlung des Schnees an einem Erntetag ist ein zuverlaessiger Bote denen, die ihn senden: die Seele seines Herrn erquickt er. 25.14 Aufziehende [Wolken] mit Wind, doch kein Regen, [so ist] ein Mann, der mit truegerischem Geschenk prahlt. 25.15 Durch langen Atem wird ein Richter ueberredet, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen. 25.16 Hast du Honig gefunden, iss [nur] deinen Bedarf, damit du ihn nicht satt wirst und ihn ausspeist! 25.17 Mache deinen Fuss selten im Haus deines Naechsten, damit er dich nicht satt wird und dich hasst! 25.18 Hammer und Schwert und geschaerfter Pfeil, [so ist] ein Mann, der als falscher Zeuge gegen seinen Naechsten aussagt. 25.19 Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuss, [so ist] das Vertrauen auf den Treulosen am Tag der Not. 25.20 Einer, der das Oberkleid ablegt am Tag der Kaelte, [oder] Essig auf Natron, so [ist es], wenn einer einem traurigen Herzen Lieder singt. 25.21 Wenn dein Hasser Hunger hat, gib ihm Brot zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm Wasser zu trinken! 25.22 Denn gluehende Kohlen haeufst du auf sein Haupt, und der HERR wird es dir vergelten. 25.23 Nordwind gebiert Regen, und eine heimliche Zunge verdriessliche Gesichter. 25.24 Besser, auf dem Dach in einer Ecke wohnen, als eine zaenkische Frau und ein gemeinsames Haus. 25.25 Kuehles Wasser auf eine lechzende Kehle, so ist eine gute Nachricht aus einem fernen Land. 25.26 Getruebter Quell und verdorbener Brunnen, [so ist] ein Gerechter, der vor einem Gottlosen wankt. 25.27 Zuviel Honig essen ist nicht gut, und ehrende Worte gebrauche sparsam! 25.28 Eine aufgebrochene Stadt ohne Mauer, [so ist] ein Mann ohne Selbstbeherrschung. \26\ 26.1 Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so unpassend ist Ehre fuer einen Toren. 26.2 Wie der Sperling hin und her flattert, wie die Schwalbe wegfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein. 26.3 Die Peitsche fuer das Pferd, der Zaum fuer den Esel und der Stock fuer den Ruecken der Toren. 26.4 Antworte dem Toren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst! 26.5 Antworte dem Toren nach seiner Narrheit, damit er nicht weise bleibt in seinen Augen! 26.6 Es verstuemmelt sich die Fuesse, es trinkt Gewalttat, wer Nachricht sendet durch einen Toren. 26.7 Schlaff haengen die Schenkel am Lahmen herab, so ist ein Weisheitsspruch im Mund der Toren. 26.8 Wie das Festbinden eines Steines in einer Schleuder, so [ist], wer einem Toren Ehre erweist. 26.9 Ein Dornzweig geriet in die Hand eines Betrunkenen und ein Weisheitsspruch in den Mund von Toren. 26.10 Ein Schuetze, der alles verwundet, so ist, wer einen Toren in Dienst nimmt und Voruebergehende in Dienst nimmt. 26.11 Wie ein Hund, der zurueckkehrt zu seinem Gespei, [so ist] ein Tor, der seine Narrheit wiederholt. 26.12 Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist, - fuer einen Toren gibt es mehr Hoffnung als fuer ihn. 26.13 Der Faule spricht: Ein Jungloewe ist auf dem Weg, ein Loewe mitten auf den Plaetzen! 26.14 Die Tuer dreht sich in ihrer Angel und der Faule auf seinem Bett. 26.15 Hat der Faule seine Hand in die Schuessel gesteckt, ist es ihm zu beschwerlich, sie an seinen Mund zurueckzubringen. 26.16 Der Faule ist in seinen Augen weiser als sieben, die verstaendig antworten. 26.17 Der packt einen Hund bei den Ohren, wer im Vorbeigehen sich ueber einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht. 26.18 Wie ein Wahnsinniger, der Brandgeschosse, Pfeile und Tod schleudert, 26.19 so ist ein Mann, der seinen Naechsten betruegt und [dann] sagt: Habe ich [denn] nicht [nur] Spass gemacht? 26.20 Wo das Holz zu Ende geht, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenblaeser ist, kommt der Zank zur Ruhe. 26.21 Kohle zur Kohlenglut und Holz zum Feuer und einen zaenkischen Mann, um Streit zu entfachen. 26.22 Die Worte des Ohrenblaesers sind wie Leckerbissen, und sie gleiten hinab in die Kammern des Leibes. 26.23 Silberglasur, auf Tongeschirr gebracht, [so sind] feurige Lippen und ein boeses Herz. 26.24 Mit seinen Lippen verstellt sich der Gehaessige, aber in seinem Innern hegt er Betrug. 26.25 Wenn er seine Stimme lieblich macht, traue ihm nicht! Denn sieben Greuel sind in seinem Herzen. 26.26 Mag sich der Hass verbergen in Taeuschung, seine Bosheit wird [doch] in der Versammlung enthuellt werden. 26.27 Wer eine Grube graebt, faellt selbst hinein; und wer einen Stein waelzt, auf den rollt er zurueck. 26.28 Eine Luegenzunge hasst die von ihr Zermalmten; und ein glatter Mund bereitet Sturz. \27\ 27.1 Ruehme dich nicht des morgigen Tages! Denn du weisst nicht, was ein Tag gebiert. 27.2 Es ruehme dich ein anderer und nicht dein [eigener] Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen! 27.3 Schwer ist der Stein, und eine Last ist der Sand, aber der Aerger ueber einen Narren ist schwerer als beide. 27.4 Grausam ist der Grimm und ueberflutend der Zorn. Wer aber kann bestehen vor der Eifersucht? 27.5 Besser offene Ruege als verborgen gehaltene Liebe. 27.6 Treu gemeint sind die Schlaege dessen, der liebt, aber ueberreichlich die Kuesse des Hassers. 27.7 Der Satte tritt Honig [mit Fuessen]; aber dem Hungrigen ist alles Bittere suess. 27.8 Wie ein Vogel, der fern von seinem Nest schweift, so ist ein Mann, der fern von seinem Wohnort schweift. 27.9 Oel und Raeucherwerk erfreuen das Herz, und die Suesse eines Freundes [kommt] aus dem Rat der Seele. 27.10 Deinen Freund und deines Vaters Freund lass nicht fahren und geh nicht in deines Bruders Haus am Tag deiner Not! Besser ein naher Nachbar als ein ferner Bruder. 27.11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich meinem Schmaeher Antwort geben kann! 27.12 Der Kluge sieht das Unglueck [und] verbirgt sich; die Einfaeltigen gehen weiter [und] muessen buessen. 27.13 Nimm ihm das Kleid, denn er hat fuer einen anderen gebuergt, und anstelle der Auslaenderin pfaende ihn! 27.14 [Da ist einer], der wuenscht - am Morgen frueh aufgestanden - seinem Naechsten mit lauter Stimme Glueck, aber als Verwuenschung wird es ihm angerechnet. 27.15 Ein tropfendes Dach, das [einen] vertreibt am Tag des Regengusses, und eine zaenkische Frau gleichen sich. 27.16 Wer sie zurueckhalten will, haelt Wind zurueck, und seine Rechte greift nach Oel. 27.17 Eisen wird durch Eisen geschaerft, und ein Mann schaerft das Angesicht seines Naechsten. 27.18 Wer den Feigenbaum huetet, wird seine Frucht essen; und wer ueber seinen Herrn wacht, wird geehrt werden. 27.19 Wie im Wasser das Gesicht dem Gesicht [entspricht], so das Herz des Menschen dem Menschen. 27.20 Scheol und Abgrund werden nicht satt, und die Augen des Menschen werden nicht satt. 27.21 Der Schmelztiegel fuer das Silber und der Ofen fuer das Gold, und ein Mann [wird beurteilt] nach seinem Ruf. 27.22 Zerstiessest du den Narren mit dem Stoessel im Moerser mitten unter den Sandkoernern, so wuerde seine Narrheit [doch] nicht von ihm weichen. 27.23 Kuemmere dich sorgfaeltig um das Aussehen deiner Schafe, richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden! 27.24 Denn nicht ewig [reicht] der Vorrat. Und [waehrt] etwa eine Krone von Generation zu Generation? 27.25 Ist das Heu geerntet und erscheint frisches Gras und sind eingesammelt die Kraeuter der Berge, 27.26 [dann gibt es] Laemmer zu deiner Bekleidung und Boecke als Kaufpreis fuer ein Feld; 27.27 und genug Ziegenmilch ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensunterhalt fuer deine Maegde. \28\ 28.1 Es flieht der Gottlose, ohne dass ihm einer nachjagt; der Gerechte aber fuehlt sich sicher wie ein Jungloewe. 28.2 Durch die Verbrechen eines Landes werden zahlreich seine Obersten; aber durch einen verstaendigen, einsichtigen Mann hat das Rechte lange Bestand. 28.3 Ein Mann, der ein Haupt ist und die Geringen unterdrueckt, ist ein Regen, der wegschwemmt und kein Brot [bringt]. 28.4 Die das Gesetz verlassen, ruehmen die Gottlosen; die aber das Gesetz bewahren, entruesten sich ueber sie. 28.5 Boese Menschen verstehen nicht, was recht ist; die aber den HERRN suchen, verstehen alles. 28.6 Besser ein Armer, der in seiner Lauterkeit lebt, als ein Verschlagener, [der] auf zwei Wegen [geht] und der dabei reich ist. 28.7 Wer das Gesetz befolgt, ist ein verstaendiger Sohn; wer sich aber mit Schlemmern einlaesst, macht seinem Vater Schande. 28.8 Wer seinen Besitz durch Zins und durch Aufschlag vermehrt, sammelt ihn fuer den, der sich ueber die Geringen erbarmt. 28.9 Wer sein Ohr abwendet vom Hoeren des Gesetzes, dessen Gebet sogar ist ein Greuel. 28.10 Wer Redliche irrefuehrt auf einen boesen Weg, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Lauteren nehmen Gutes in Besitz. 28.11 Weise in seinen Augen ist der Reiche, aber ein Geringer, der verstaendig ist, durchschaut ihn. 28.12 Wenn die Gerechten triumphieren, ist die Herrlichkeit gross; wenn aber die Gottlosen aufkommen, versteckt sich der Mensch. 28.13 Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und laesst, wird Erbarmen finden. 28.14 Gluecklich der Mensch, der bestaendig in der [Gottes]furcht bleibt! Wer aber sein Herz verhaertet, wird ins Unglueck fallen. 28.15 Ein knurrender Loewe und ein gieriger Baer, [so ist] ein gottloser Herrscher ueber ein geringes Volk. 28.16 [Mancher] Fuerst ist ohne Verstand und reich an Erpressungen; wer [aber] unrechtmaessigen Gewinn hasst, wird [seine] Tage verlaengern. 28.17 Ein Mensch, belastet mit dem Blut einer Seele, ist fluechtig bis zum Grab; man unterstuetze ihn nicht! 28.18 Wer redlich lebt, findet Hilfe; wer aber krumme Wege geht, wird auf einem [davon] fallen. 28.19 Wer sein Ackerland bebaut, wird sich satt essen koennen an Brot; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, wird sich an der Armut satt essen. 28.20 Ein zuverlaessiger Mann ist reich an Segnungen; wer aber hastet, um es zu Reichtum zu bringen, bleibt nicht ungestraft. 28.21 Die Person ansehen ist nicht gut, und fuer einen Bissen Brot kann ein Mann zum Verbrecher werden. 28.22 Ein missguenstiger Mann hastet nach Besitz, und er erkennt nicht, dass Mangel ueber ihn kommt. 28.23 Wer einen Menschen zurechtweist, findet letztlich mehr Gunst als einer, der mit der Zunge schmeichelt. 28.24 Wer seinen Vater oder seine Mutter beraubt und sagt: [das ist] kein Verbrechen! - der ist ein Geselle des Verderbers. 28.25 Der Habgierige erregt Streit; wer aber auf den HERRN vertraut, wird reichlich gesaettigt. 28.26 Wer auf seinen Verstand vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit lebt, der wird entkommen. 28.27 Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhuellt, wird reich an Fluechen. 28.28 Wenn die Gottlosen aufkommen, verbirgt sich der Mensch; aber wenn sie umkommen, werden die Gerechten zahlreich. \29\ 29.1 Ein Mann, der [trotz] Ermahnungen halsstarrig bleibt, wird ploetzlich zerschmettert werden ohne Heilung. 29.2 Wenn die Gerechten zahlreich sind, freut sich das Volk; wenn aber ein Gottloser herrscht, seufzt das Volk. 29.3 Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer sich aber mit Huren einlaesst, richtet den Besitz zugrunde. 29.4 Ein Koenig gibt durch das Recht dem Land Bestand; aber wer [nur] Abgaben erhebt, zerstoert es. 29.5 Ein Mann, der seinem Naechsten schmeichelt, breitet ein Fangnetz vor seinen Schritten aus. 29.6 Im Verbrechen des boesen Menschen [liegt] eine Falle [fuer ihn]; aber der Gerechte jauchzt und ist froehlich. 29.7 Der Gerechte ist bedacht auf den Rechtsanspruch der Geringen; der Gottlose versteht sich nicht auf Erkenntnis. 29.8 Spoetter versetzen eine Stadt in Aufruhr, Weise aber wenden den Zorn ab. 29.9 Tritt ein weiser Mann mit einem naerrischen Mann vor Gericht, tobt der und lacht, aber es gibt keine Ruhe. 29.10 Blutmenschen hassen den Rechtschaffenen, aber die Aufrichtigen suchen [das Beste fuer] sein Leben. 29.11 Seinen ganzen Unmut laesst der Tor herausfahren, aber der Weise beschwichtigt ihn zuletzt. 29.12 Ein Herrscher, der auf Luegenrede achtet, dessen Diener sind alle gottlos. 29.13 Der Arme und der Unterdruecker begegnen sich; der ihrer beider Augen hell macht, ist der HERR. 29.14 Ein Koenig, der die Geringen in Wahrhaftigkeit richtet, dessen Thron wird feststehen fuer immer. 29.15 Rute und Ermahnung geben Weisheit; aber ein sich selbst ueberlassener Junge macht seiner Mutter Schande. 29.16 Wenn die Gottlosen zahlreich werden, werden zahlreich die Verbrechen; aber die Gerechten werden ihrem Sturz zusehen. 29.17 Zuechtige deinen Sohn, so wird er dich erquicken und dir Freude machen. 29.18 Wenn keine Offenbarung da ist, verwildert ein Volk; aber wohl ihm, wenn es das Gesetz beachtet! 29.19 Durch Worte laesst sich ein Sklave nicht belehren; denn er versteht [zwar], aber er kehrt sich nicht daran. 29.20 Siehst du einen Mann, der sich in seinen Worten ueberhastet, - fuer einen Toren gibt es mehr Hoffnung als fuer ihn. 29.21 Wenn einer seinen Sklaven von Jugend auf verhaetschelt, so wird der zuletzt rebellisch. 29.22 Ein zorniger Mann erregt Streit, und ein Hitziger ist reich an Vergehen. 2329. Der Hochmut eines Menschen erniedrigt ihn; der Demuetige aber erlangt Ehre. 29.24 Wer mit einem Dieb teilt, hasst sein Leben: er hoert den Fluch, aber zeigt es nicht an. 29.25 Menschenfurcht stellt eine Falle; wer aber auf den HERRN vertraut, ist in Sicherheit. 29.26 Viele suchen das Angesicht eines Herrschers, doch von dem HERRN [kommt] das Recht eines Mannes. 29.27 Ein Greuel fuer die Gerechten ist der Uebeltaeter, aber ein Greuel fuer den Gottlosen ist, wer redlich [seinen] Weg [geht]. \30\ 30.1 Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus Massa. Ausspruch des Mannes: Bemueht habe ich mich um Gott, bemueht habe ich mich um Gott und bin vergangen. 30.2 Denn ich bin zu dumm fuer einen Mann, und Menschenverstand habe ich nicht. 30.3 Und Weisheit habe ich nicht gelernt, dass ich Erkenntnis des Heiligen kennen koennte. 30.4 Wer ist hinaufgestiegen zum Himmel und herabgefahren? Wer hat den Wind in seine Faeuste gesammelt? Wer hat die Wasser in ein Tuch eingebunden? Wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name und was der Name seines Sohnes, wenn du es weisst? 30.5 Alle Rede Gottes ist gelaeutert. Ein Schild ist er denen, die bei ihm [ihre] Zuflucht suchen. 30.6 Fuege zu seinen Worten nichts hinzu, damit er dich nicht ueberfuehrt und du als Luegner dastehst! 30.7 Zweierlei erbitte ich von dir; verweigere es mir nicht, bevor ich sterbe: 30.8 Gehaltloses und Luegenwort halte von mir fern! Armut und Reichtum gib mir nicht, lass mich das Brot, das ich brauche, geniessen, 30.9 damit ich nicht, satt geworden, leugne und sage: Wer ist [denn] der HERR? - und damit ich nicht, arm geworden, stehle und mich vergreife an dem Namen meines Gottes! 30.10 Verleumde einen Sklaven nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht flucht und du es buessen musst! 30.11 Eine Generation, die dem Vater flucht und die Mutter nicht segnet; 30.12 eine Generation, die in ihren Augen rein ist und doch nicht gewaschen von ihrem Unflat; 30.13 eine Generation - wie hochmuetig ihre Augen und ueberheblich ihre Wimpern -; 30.14 eine Generation, deren Zaehne Schwerter sind und Messer ihr Gebiss, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen weg aus der Mitte der Menschheit! 30.15 Der Blutegel hat zwei Toechter: Gib her, gib her! Drei sind es, die nicht satt werden, vier, die nicht sagen: Genug! 30.16 Der Scheol und der verschlossene Mutterleib, die Erde, die an Wasser nie satt wird, und das Feuer, das nie sagt: Genug! 30.17 Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, aushacken werden es die Raben am Bach und auffressen die jungen Adler. 30.18 Drei sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht erkenne: 30.19 Der Weg des Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Felsen, der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres und der Weg eines Mannes mit einem Maedchen. - 30.20 So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie isst und wischt ihren Mund und sagt: Ich habe nichts Unrechtes getan! 30.21 Unter dreien erbebt die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten: 30.22 Unter einem Sklaven, wenn er Koenig wird, und einem toerichten Menschen, wenn er sich an Brot satt essen kann, 30.23 unter einer Verschmaehten, wenn sie geheiratet wird, und einer Magd, wenn sie ihre Herrin [aus dem Besitz] verdraengt. 30.24 Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie wohlerfahrene Weise: 30.25 Die Ameisen, ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise, 30.26 die Klippdachse, ein nicht kraeftiges Volk, und doch legen sie im Felsen ihre Wohnungen an; 30.27 die Heuschrecken haben keinen Koenig, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen; 30.28 die Eidechse kannst du mit Haenden fangen, und doch ist sie in Koenigspalaesten. 30.29 Drei sind es, die stattlich schreiten, und vier, die stattlich einhergehen: 30.30 Der Loewe, der Held unter den Tieren, der vor niemandem kehrtmacht, 30.31 der Hahn, der stolziert, und der Ziegenbock und ein Koenig, bei dem der Heerbann ist. 30.32 Ob du toericht gehandelt hast, indem du dich erhobst, oder [ob du] ueberlegt gehandelt hast - die Hand auf den Mund! 30.33 Denn das Pressen der Milch bringt Butter hervor, und das Pressen der Nase bringt Blut hervor, und das Pressen des Zornes bringt Streit hervor. \31\ 31.1 Worte Lemuels, des Koenigs von Massa, mit denen seine Mutter ihn unterwies: 31.2 Was, mein Sohn was, Lemuel, mein Erstgeborener, soll ich dir sagen und was, du Sohn meines Leibes, und was, du Sohn meiner Geluebde? 31.3 Gib nicht den Frauen deine Kraft, noch deine Wege denen, die Koenige ausloeschen. 31.4 Nicht fuer Koenige [ziemt es sich], Lemuel, nicht fuer Koenige, Wein zu trinken, noch fuer Fuersten [zu fragen]: Wo ist Rauschtrank? 31.5 Sonst trinkt einer und vergisst, was vorgeschrieben ist, und veraendert den Rechtsanspruch aller Elenden. - 31.6 Gebt Rauschtrank dem Mutlosen und Wein den Verbitterten! 31.7 Ein solcher mag trinken und seine Armut vergessen und an seine Muehsal nicht mehr denken. 31.8 Oeffne deinen Mund fuer den Stummen, fuer den Rechtsanspruch aller Schwachen! 31.9 Oeffne deinen Mund, richte gerecht und schaffe Recht dem Elenden und Armen! 31.10 Eine tuechtige Frau - wer findet sie? Weit ueber Korallen geht ihr Wert. 31.11 Ihr vertraut das Herz ihres Mannes, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. 31.12 Sie erweist ihm Gutes und nichts Boeses alle Tage ihres Lebens. 31.13 Sie kuemmert sich um Wolle und Flachs und arbeitet dann mit Lust ihrer Haende. 31.14 Sie gleicht Handelsschiffen, von weit her holt sie ihr Brot herbei. 31.15 Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, und gibt Speise ihrem Haus und das Angemessene ihren Maegden. 31.16 Sie haelt Ausschau nach einem Feld und erwirbt es; von der Frucht ihrer Haende pflanzt sie einen Weinberg. 31.17 Sie guertet ihre Lenden mit Kraft und macht ihre Arme stark. 31.18 Sie merkt, dass ihr Erwerb gut ist; [auch] nachts erlischt ihre Lampe nicht. 31.19 Sie streckt ihre Haende aus nach der Spinnrolle, und ihre Finger ergreifen die Spindel. 31.20 Ihre Hand oeffnet sie dem Elenden und streckt ihre Haende dem Armen entgegen. 31.21 Nicht fuerchtet sie fuer ihr Haus den Schnee, denn ihr ganzes Haus ist in Karmesin[stoffe] gekleidet. 31.22 Decken macht sie sich; Byssus und roter Purpur sind ihr Gewand. 31.23 Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er Sitzung haelt mit den Aeltesten des Landes. 31.24 [Kostbare] Hemden macht sie und verkauft sie, und Guertel liefert sie dem Kaufmann. 31.25 Kraft und Hoheit sind ihr Gewand, und [unbekuemmert] lacht sie dem naechsten Tag zu. 31.26 Ihren Mund oeffnet sie mit Weisheit, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge. 31.27 Sie ueberwacht die Vorgaenge in ihrem Haus, und das Brot der Faulheit isst sie nicht. 31.28 Es treten ihre Soehne auf und preisen sie gluecklich, ihr Mann [tritt auf] und ruehmt sie: 31.29 Viele Toechter haben sich als tuechtig erwiesen, du aber uebertriffst sie alle! 31.30 Truegerisch ist Anmut und nichtig die Schoenheit; eine Frau [aber], die den HERRN fuerchtet, die soll man ruehmen. 31.31 Gebt ihr von der Frucht ihrer Haende, und in den Toren sollen ihre Werke sie ruehmen! Der Prediger. Nichtigkeit alles Irdischen. \1\ 1.1 Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Koenigs in Jerusalem. 1.2 Nichtigkeit der Nichtigkeiten! - spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit! 1.3 Welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Muehen, mit dem er sich abmueht unter der Sonne? 1.4 Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit. 1.5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht [unter], und sie strebt ihrem Ort zu, wo sie [wieder] aufgeht. 1.6 Der Wind geht nach Sueden und wendet sich nach Norden. Immer wieder sich wendend geht er [dahin], und zu seinem Ausgangspunkt kehrt der Wind zurueck. 1.7 Alle Fluesse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll. An den Ort, wohin die Fluesse gehen, dorthin gehen sie [immer] wieder. 1.8 Alle Worte muehen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen. Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hoeren. 1.9 Das, was war, ist das, was [wieder] sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was [wieder] getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne. 1.10 Gibt es ein Ding, von dem einer sagt: `Siehe, das ist neu? Laengst ist es gewesen fuer die Zeitalter, die vor uns gewesen sind. 1.11 Da gibt es keine Erinnerung an die Frueheren. Und an die Kuenftigen, die sein werden, auch an sie wird man sich nicht mehr erinnern bei denen, die [noch] spaeter sein werden. Nichtigkeit des Strebens nach Weisheit und Erkenntnis 1.12 Ich, [der] Prediger, war Koenig ueber Israel in Jerusalem. 1.13 Und ich richtete mein Herz darauf, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Ein uebles Geschaeft hat Gott [da] den Menschenkindern gegeben, sich darin abzumuehen. 1.14 Ich sah all die Taten, die unter der Sonne getan werden, und siehe, alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. 1.15 Gekruemmtes kann nicht gerade werden, und Fehlendes kann nicht gezaehlt werden. 1.16 Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Ich [nun], siehe, ich habe [die] Weisheit vergroessert und vermehrt, mehr als jeder, der vor mir ueber Jerusalem war, und mein Herz hat in Fuelle Weisheit und Erkenntnis geschaut. 1.17 Auch richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und Erkenntnis von Tollheit und Torheit [zu haben]. [Doch] erkannte ich, dass auch das [nur] ein Haschen nach Wind ist. 1.18 Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer. Nichtigkeit des Vergnuegens und der Arbeit. \2\ 2.1 Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan denn, versuch es mit der Freude und geniesse das Gute! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit. 2.2 Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! - und zur Freude: Was schafft die? 2.3 Ich beschloss in meinem Herzen, meinen Leib durch Wein zu laben, waehrend mein Herz sich mit Weisheit beschaeftigte, und die Torheit zu ergreifen, bis ich saehe, was den Menschenkindern zu tun gut waere unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage. 2.4 Ich unternahm grosse Werke: Ich baute mir Haeuser, ich pflanzte mir Weinberge. 2.5 Ich machte mir Gaerten und Parks und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbaeume. 2.6 Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufspriessenden Wald von Baeumen zu bewaessern. 2.7 Ich kaufte Knechte und Maegde und hatte Hausgeborene. Auch hatte ich groesseren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren. 2.8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schaetze von Koenigen und Laendern. Ich beschaffte mir Saenger und Saengerinnen und die Vergnuegungen der Menschenkinder: Frau und Frauen. 2.9 Und ich wurde groesser und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit. 2.10 Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Muehe, und das war mein Teil von all meiner Muehe. 2.11 Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Haende gemacht, und zu der Muehe, mit der ich mich abgemueht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne. Bemuehen um Weisheit ist nichtig wie um Torheit 2.12 Und ich wandte mich, um Weisheit und Tollheit und Torheit zu betrachten. Denn was [wird] der Mensch [tun], der nach dem Koenig kommen wird? Das, was man schon laengst getan hat. 2.13 Und ich sah, dass die Weisheit [den gleichen] Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis. 2.14 Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber geht in der Finsternis. Doch erkannte ich auch, dass ein [und dasselbe] Geschick sie alle trifft. 2.15 Und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mich treffen. Wozu bin ich dann so ueberaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Nichtigkeit ist. 2.16 Denn es gibt keine bleibende Erinnerung an den Weisen, so wenig wie an den Toren, weil in den kommenden Tagen alles laengst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin! 2.17 Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider. Denn alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. - 2.18 Und ich hasste all mein Muehen, mit dem ich mich abmuehte unter der Sonne. Ich muss es [ja] doch dem Menschen hinterlassen, der nach mir sein wird. 2.19 Und wer weiss, ob der weise oder toericht sein wird? Und doch wird er Macht haben ueber all mein Muehen, mit dem ich mich abgemueht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit. 2.20 Da wandte ich mich, mein Herz der Verzweiflung zu ueberlassen, wegen all dem Muehen, mit dem ich mich abgemueht hatte unter der Sonne. 2.21 Denn da ist ein Mensch, dessen Muehen in Weisheit und in Erkenntnis und in Tuechtigkeit [geschieht]; und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemueht hat. Auch das ist Nichtigkeit und ein grosses Uebel. 2.22 Denn was bleibt dem Menschen von all seinem Muehen und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmueht unter der Sonne? 2.23 Denn all seine Tage sind Leiden, und Verdruss ist sein Geschaeft; selbst nachts findet sein Herz keine Ruhe. Auch das ist Nichtigkeit. 2.24 Es gibt nichts Besseres fuer den Menschen, als dass er isst und trinkt und seine Seele Gutes sehen laesst bei seinem Muehen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes [kommt]. 2.25 Denn: `Wer kann essen und wer kann froehlich sein ohne mich? 2.26 Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefaellig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Suender aber gibt er das Geschaeft einzusammeln und aufzuhaeufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefaellig ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Wechselhaftigkeit menschlichen Lebens - Zufriedenheit durch Gottesfurcht. \3\ 3.1 Fuer alles gibt es eine [bestimmte] Stunde. Und fuer jedes Vorhaben unter dem Himmel [gibt es] eine Zeit: 3.2 Zeit fuers Gebaeren und Zeit fuers Sterben, Zeit fuers Pflanzen und Zeit fuers Ausreissen des Gepflanzten, 3.3 Zeit fuers Toeten und Zeit fuers Heilen, Zeit fuers Abbrechen und Zeit fuers Bauen, 3.4 Zeit fuers Weinen und Zeit fuers Lachen, Zeit fuers Klagen und Zeit fuers Tanzen, 3.5 Zeit fuers Steinewerfen und Zeit fuers Steinesammeln, Zeit fuers Umarmen und Zeit fuers sich Fernhalten vom Umarmen, 3.6 Zeit fuers Suchen und Zeit fuers Verlieren, Zeit fuers Aufbewahren und Zeit fuers Wegwerfen, 3.7 Zeit fuers Zerreissen und Zeit fuers Zusammennaehen, Zeit fuers Schweigen und Zeit fuers Reden, 3.8 Zeit fuers Lieben und Zeit fuers Hassen, Zeit fuer Krieg und Zeit fuer Frieden. 3.9 Welchen Gewinn hat also der Schaffende bei dem, womit er sich abmueht? 3.10 Ich habe das Geschaeft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich darin abzumuehen. 3.11 Alles hat er schoen gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergruendet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende. 3.12 Ich erkannte, dass es nichts Besseres bei ihnen gibt, als sich zu freuen und sich in seinem Leben guetlich zu tun. 3.13 Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinem Muehen, das ist eine Gabe Gottes. 3.14 Ich erkannte, dass alles, was Gott tut, fuer ewig sein wird. Es ist ihm nichts hinzuzufuegen und nichts davon wegzunehmen. Und Gott hat es [so] gemacht, damit man sich vor ihm fuerchtet. 3.15 Was da ist, war laengst, und was sein wird, ist laengst gewesen; und Gott sucht das Entschwundene [wieder] hervor. Raetselhaftigkeit des menschlichen Geschicks 3.16 Und ferner sah ich unter der Sonne: An dem Ort des Rechts, dort war die Ungerechtigkeit, und an dem Ort der Gerechtigkeit, dort war die Ungerechtigkeit. 3.17 Ich sprach in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten und den Ungerechten richten, denn es gibt eine Zeit dort fuer jedes Vorhaben und fuer jedes Werk. 3.18 Ich sprach in meinem Herzen: Der Menschenkinder wegen ist es [so], dass Gott sie prueft und damit sie sehen, dass sie nichts anderes als Vieh sind. 3.19 Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs - sie haben ja ein [und dasselbe] Geschick - [ist dies]: wie diese sterben, so stirbt jenes, und einen Odem haben sie alle. Und einen Vorzug des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht, denn alles ist Nichtigkeit. 3.20 Alles geht an einen Ort. Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt zum Staub zurueck. 3.21 Wer kennt den Odem der Menschenkinder, ob er nach oben steigt, und den Odem des Viehs, ob er nach unten zur Erde hinabfaehrt? 3.22 Und ich sah, dass es nichts Besseres gibt, als dass der Mensch sich freut an seinen Werken; denn das ist sein Teil. Denn wer wird ihn dahin bringen, hineinzusehen in das, was nach ihm sein wird? Sinnlosigkeit des Lebens durch Unterdrueckung, Eifersucht und Einsamkeit. \4\ 4.1 Und ich wandte mich und sah all die Unterdrueckungen, die unter der Sonne geschehen. Und siehe, [da waren] Traenen der Unterdrueckten, und sie hatten keinen Troester. Und von der Hand ihrer Unterdruecker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Troester. 4.2 Da pries ich die Toten, die laengst gestorben sind, mehr als die Lebenden, die jetzt noch leben. 4.3 Und gluecklicher als sie beide [pries ich] den, der noch nicht gewesen ist, der das boese Tun nicht gesehen hat, das unter der Sonne geschieht. 4.4 Und ich sah all das Muehen und alle Tuechtigkeit [bei] der Arbeit, dass es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. - 4.5 Der Tor legt seine Haende ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. - 4.6 Besser eine Hand voll Ruhe als beide Faeuste voll Muehe und Haschen nach Wind. 4.7 Und ich wandte mich und sah Nichtigkeit unter der Sonne: 4.8 Da ist einer [allein] und kein zweiter [bei ihm], auch hat er weder Sohn noch Bruder, und fuer all sein Muehen gibt es kein Ende, auch werden seine Augen am Reichtum nicht satt. Fuer wen muehe ich mich also und lasse meine Seele Gutes entbehren? Auch das ist Nichtigkeit und ein uebles Geschaeft. 4.9 Zwei sind besser daran als ein einzelner, weil sie einen guten Lohn fuer ihre Muehe haben. 4.10 Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefaehrten auf. Wehe aber dem einzelnen, der faellt, ohne dass ein zweiter da ist, ihn aufzurichten! 4.11 Auch wenn zwei [beieinander] liegen, so wird ihnen warm. Dem einzelnen aber, wie soll ihm warm werden? 4.12 Und wenn einer den einzelnen ueberwaeltigt, so werden [doch] die zwei ihm widerstehen; und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerrissen. Nichtigkeit der Volksgunst 4.13 Besser ein Junge, arm aber weise, als ein Koenig, alt aber toericht, der [es] nicht versteht, sich warnen zu lassen. 4.14 Ja, aus dem Gefaengnis geht er hervor, um Koenig zu werden, obwohl er als Armer unter der Koenigsherrschaft jenes [Koenigs] geboren wurde. 4.15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne leben, mit dem Jungen, dem zweiten, der an jenes Stelle treten sollte: 4.16 endlos das ganze Volk, alle die, die er fuehrte. [Doch] auch ueber ihn werden sich die Spaeteren nicht freuen. Denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Warnung vor Ehrfurchtslosigkeit gegenueber Gott 4.17 Bewahre deinen Fuss, wenn du zum Haus Gottes gehst! Und: Herantreten, um zu hoeren, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben; denn sie sind Unwissende, so dass sie Boeses tun. - \5\ 5.1 Sei nicht vorschnell mit deinem Mund, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum seien deine Worte wenige. 5.2 Denn bei viel Geschaeftigkeit kommt der Traum und bei vielen Worten toerichte Rede. - 5.3 Wenn du Gott ein Geluebde ablegst, zoegere nicht, es zu erfuellen! Denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, erfuelle! 5.4 Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht erfuellst. 5.5 Gestatte deinem Mund nicht, dass er dein Fleisch in Suende bringt! Und sprich nicht vor dem Boten [Gottes]: Es war ein Versehen! Wozu soll Gott ueber deine Stimme zuernen und das Werk deiner Haende verderben? 5.6 Denn bei vielen Traeumen und Nichtigkeiten sind auch viele Worte. So fuerchte Gott! Nichtigkeit des Reichtums - Rat zu einfacher Lebensfuehrung 5.7 Wenn du Unterdrueckung des Armen und Raub von Recht und Gerechtigkeit im Land siehst, wundere dich nicht ueber die Sache, denn ein Hoher wacht ueber dem [anderen] Hohen, und Hohe ueber ihnen [beiden]. 5.8 Doch ein Gewinn fuer das Land ist bei alldem [dies]: Ein Koenig, [der] fuer das bebaute Feld [sorgt]. 5.9 Wer Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages. Auch das ist Nichtigkeit. - 5.10 Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich die, die davon zehren. Und welchen Nutzen hat sein Besitzer, als dass seine Augen es ansehen? - 5.11 Suess ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel isst; aber der Ueberfluss des Reichen laesst ihn nicht schlafen. - 5.12 Es gibt ein schlimmes Uebel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Unglueck aufbewahrt wird. 5.13 Und geht solcher Reichtum durch ein unglueckliches Ereignis verloren und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand. 5.14 Wie er aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, nackt wird er wieder hingehen, wie er gekommen ist, und fuer seine Muehe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen koennte. 5.15 Und auch dies ist ein schlimmes Uebel: Ganz wie er gekommen ist, wird er hingehen. Und was fuer einen Gewinn hat er davon, dass er fuer den Wind sich mueht? 5.16 Auch isst er all seine Tage in Finsternis und hat viel Verdruss und Krankheit und Zorn. 5.17 Siehe, was ich als gut, was ich als schoen ersehen habe: Dass einer isst und trinkt und Gutes sieht bei all seiner Muehe, mit der er sich abmueht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil. 5.18 Auch jeder Mensch, dem Gott Reichtum und Gueter gegeben und den er ermaechtigt hat, davon zu geniessen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Muehe zu freuen, - das ist eine Gabe Gottes. 5.19 Denn er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, weil Gott ihn mit der Freude seines Herzens beschaeftigt. Nichtigkeit von Reichtum und Ehre. \6\ 6.1 Es gibt ein Uebel, das ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer [lastet] es auf dem Menschen: 6.2 Ein Mensch, dem Gott Reichtum und Gueter und Ehre gibt, und seiner Seele fehlt nichts von allem, was er wuenschen mag; aber Gott ermaechtigt ihn nicht, davon zu geniessen, sondern ein fremder Mann geniesst es. Das ist Nichtigkeit und ein schlimmes Uebel. - 6.3 Wenn ein Mann hundert [Kinder] zeugte und viele Jahre lebte, dass die Tage seiner Jahre viele waeren, aber seine Seele sich nicht am Guten saettigte, und ihm auch kein Begraebnis [zuteil] wuerde, [von dem] sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser daran als er. 6.4 Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt; 6.5 auch hat sie die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener. 6.6 Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt, aber Gutes nicht gesehen haette, - geht nicht alles an einen Ort? 6.7 Alles Muehen des Menschen ist fuer seinen Mund, und doch wird seine Begierde nicht gestillt. 6.8 Denn was fuer einen Vorzug hat der Weise vor dem Toren? Was [nuetzt es] dem Demuetigen, der es versteht, vor den Lebenden [recht] zu wandeln? 6.9 Besser das Sehen mit den Augen als das Umherschweifen der Begierde! Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. 6.10 Was geschieht, [schon] laengst ist sein Name genannt, und bekannt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht mit dem rechten, der staerker ist als er. 6.11 Denn da sind viele Worte, die die Nichtigkeit [nur] groesser machen. - Welchen Nutzen hat der Mensch davon? 6.12 Denn wer erkennt, was fuer den Menschen im Leben gut ist, die Zahl der Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm sein wird unter der Sonne? Mahnung zur Anerkennung goettlicher Fuehrungen, zu einem guten Mittelweg und zu echter Weisheit. \7\ 7.1 Besser ein [guter] Name als gutes Salboel und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird. 7.2 Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. - 7.3 Besser Verdruss als Lachen; denn bei traurigem Gesicht ist das Herz in rechter Verfassung. - 7.4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, das Herz der Toren aber im Haus der Freude. 7.5 Besser, das Schelten des Weisen zu hoeren, als dass einer das Singen der Toren hoert. 7.6 Denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf so das Lachen des Toren. Auch das ist Nichtigkeit. 7.7 Ja, unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zugrunde. 7.8 Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmuetig als hochmuetig. 7.9 Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Zorn, denn der Zorn ruht im Busen der Toren. 7.10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die frueheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach. 7.11 Gut ist Weisheit [zusammen] mit Erbbesitz und ein Vorteil fuer die, die die Sonne sehen. 7.12 Denn im Schatten der Weisheit [ist es wie] im Schatten des Geldes; aber der Gewinn der Erkenntnis ist der: Die Weisheit erhaelt ihren Besitzer am Leben. 7.13 Sieh das Werk Gottes an! Ja, wer kann gerade machen, was er gekruemmt hat? 7.14 Am Tag des Gluecks sei guter Dinge! Und am Tag des Ungluecks bedenke: Auch diesen hat Gott ebenso wie jenen gemacht; gerade deshalb, weil der Mensch gar nichts herausfinden kann [von dem], was nach ihm ist. 7.15 Das alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit! Da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Ungerechter, der bei seiner Bosheit [seine Tage] verlaengert. 7.16 Sei nicht allzu gerecht und gebaerde dich nicht uebermaessig weise! Wozu willst du dich zugrunde richten? 7.17 Sei nicht allzu ungerecht und sei kein Tor! Wozu willst du sterben, ehe deine Zeit da ist? 7.18 Es ist gut, dass du an diesem festhaeltst und auch von jenem deine Hand nicht laesst, denn der Gottesfuerchtige entgeht dem allen. 7.19 Die Weisheit hilft den Weisen mehr als zehn Machthaber, die in der Stadt sind. 7.20 Denn kein Mensch auf Erden ist [so] gerecht, dass er [nur] Gutes taete und niemals suendigte. 7.21 Auch richte dein Herz nicht auf all die Worte, die man redet, damit du nicht hoerst, wie dein Knecht dich verflucht; 7.22 denn auch viele Male - dein Herz weiss es - hast auch du andere verflucht. 7.23 Das alles habe ich in Weisheit geprueft. Ich sprach: Ich will weise werden, aber sie blieb fern von mir. 7.24 Fern ist, was da ist, und tief, tief! Wer kann es ergruenden? 7.25 Ich wandte mich, und mein Herz [ging] darauf [aus], Weisheit und ein richtiges Urteil zu erkennen und zu erkunden und zu suchen und Ungerechtigkeit als Torheit und die Narrheit als Tollheit zu erkennen. 7.26 Und ich fand bitterer als den Tod die Frau, die Netzen gleich ist und deren Herz Fangstricke, deren Haende Fesseln sind. Wer Gott wohlgefaellig ist, wird ihr entrinnen, der Suender aber wird durch sie gefangen. 7.27 Siehe, dies fand ich, spricht der Prediger, [indem ich] eins zum anderen [fuegte], um ein richtiges Urteil zu finden: 7.28 Was meine Seele fortwaehrend suchte und ich nicht fand: Einen Mann fand ich aus Tausenden, aber eine Frau unter diesen allen fand ich nicht. 7.29 Allein, siehe, dies habe ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig gemacht; sie aber suchten viele Kuenste. \8\ 8.1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen laesst sein Gesicht leuchten, und die Haerte seines Gesichts veraendert sich. Verhalten zur Obrigkeit 8.2 Ich [sage]: Dem Befehl des Koenigs gehorche, und [zwar] wegen des Eides Gottes! 8.3 Uebereile dich nicht, von ihm wegzugehen, lass dich nicht auf eine boese Sache ein! Er tut ja doch alles, was er will. 8.4 Denn des Koenigs Wort ist maechtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du [da]? 8.5 Wer das Gebot haelt, weiss um keine boese Sache, und das Herz eines Weisen kennt [die richtige] Zeit und das rechte [Verhalten]. 8.6 Denn fuer jede Sache gibt es [die richtige] Zeit und das rechte [Verhalten]. Denn das Unglueck des Menschen [lastet] schwer auf ihm, 8.7 denn er weiss nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird? 8.8 Kein Mensch hat Gewalt ueber den Wind, den Wind zurueckzuhalten, und niemand hat Gewalt ueber den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und die Ungeduldigkeit rettet nicht ihren Herrn. 8.9 Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch ueber den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglueck. Unbegreifliches gleiches Ergehen der Gerechten und Gottlosen - Gleiches Los fuer alle 8.10 Und so sah ich Ungerechte, die begraben wurden und [zur Ruhe] eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, [mussten] von der heiligen Staette wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit. 8.11 Weil der Urteilsspruch ueber die boese Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfuellt, Boeses zu tun, 8.12 denn ein Suender tut hundertmal Boeses und verlaengert [doch seine Tage]. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfuerchtigen gutgehen wird, die sich vor seinem Angesicht fuerchten. 8.13 Doch nicht gutgehen wird es dem Ungerechten, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlaengern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fuerchtet. 8.14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten ergeht, und da sind Ungerechte, denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit. 8.15 Und ich pries die Freude, weil es fuer den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird ihn begleiten bei seinem Muehen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. 8.16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht, - denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen - 8.17 da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergruenden kann, das unter der Sonne geschieht. Wie [sehr] der Mensch sich auch abmueht, es zu erforschen, so ergruendet er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet, es zu erkennen, er kann es doch nicht ergruenden. \9\ 9.1 Denn das alles habe ich mir zu Herzen genommen, und zwar um dies alles zu pruefen: Dass die Gerechten und die Weisen und ihre Taten in der Hand Gottes sind. Sei es Liebe, sei es Hass, nichts [davon] erkennt der Mensch. Alles [beides] liegt vor ihrer Zeit, 9.2 alles [beides] - wie bei allen [Menschen]. Ein Geschick ist fuer den Gerechten und fuer den Ungerechten [bestimmt], fuer den Guten und den Reinen und den Unreinen und fuer den, der opfert, und den, der nicht opfert; wie der Gute so der Suender, der, der schwoert, wie der, der den Eid scheut. 9.3 Das ist ein Uebel in allem, was unter der Sonne geschieht, dass einerlei Geschick allen zuteil wird. Auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Irrsinn ist in ihrem Herzen waehrend ihres Lebens; und danach [geht es] zu den Toten. 9.4 Ja, wer noch all den Lebenden zugesellt ist, [fuer den] gibt es Hoffnung. Denn selbst ein lebendiger Hund ist besser [daran] als ein toter Loewe! 9.5 Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. 9.6 Auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifern ist laengst verlorengegangen. Und sie haben ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht. Freude am Leben bei Ohnmacht gegenueber der Zeit 9.7 Geh hin, iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit frohem Herzen! Denn laengst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun. 9.8 Deine Kleider seien weiss zu jeder Zeit, und das Salboel fehle nicht auf deinem Haupt. 9.9 Geniesse das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, all deine nichtigen Tage hindurch! Denn das ist dein Anteil am Leben und an deinem Muehen, womit du dich abmuehst unter der Sonne. 9.10 Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in deiner Kraft! Denn es gibt weder Tun noch Berechnung, noch Kenntnis, noch Weisheit im Scheol, in den du gehst. 9.11 Ferner sah ich unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Lauf [gewinnen] und nicht die Helden den Krieg und auch nicht die Weisen [das] Brot und auch nicht die Verstaendigen [den] Reichtum und auch nicht die Kenntnisreichen die Beliebtheit, sondern Zeit und Geschick trifft sie alle. 9.12 Denn auch kennt der Mensch seine Zeit nicht. Wie die Fische, die gefangen werden im verderblichen Netz, und wie die Voegel, die in der Falle gefangen werden, wie sie werden die Menschenkinder verstrickt zur Zeit des Ungluecks, wenn es ploetzlich ueber sie faellt. Weisheit und Torheit 9.13 Auch dieses sah ich als Weisheit unter der Sonne, und es kam mir gross vor: 9.14 Es war eine kleine Stadt, und wenig Maenner waren darin. Gegen die kam ein grosser Koenig, umzingelte sie und baute grosse Belagerungswerke gegen sie. 9.15 Aber es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit haette retten koennen, aber kein Mensch dachte an diesen armen Mann. 9.16 Da sagte ich [mir]: `Weisheit ist besser als Staerke! Aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehoert. - 9.17 Worte der Weisen, in Ruhe gehoert, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter Toren. 9.18 Weisheit ist besser als Kriegsgeraet, aber ein Suender verdirbt viel Gutes. \10\ 10.1 Tote Fliegen lassen das Oel des Salbenmischers stinken und gaeren. Ein wenig Torheit hat mehr Gewicht als Weisheit [und] Ehre. - 10.2 Der Verstand des Weisen ist zu seiner Rechten und der Verstand des Toren zu seiner Linken. 10.3 Und auch wenn der Tor auf dem Weg geht, fehlt ihm der Verstand, und er sagt jedem, er sei ein Tor. 10.4 Wenn der Zorn des Herrschers gegen dich aufsteigt, so verlass deinen Platz nicht! Denn Gelassenheit verhindert grosse Suenden. - 10.5 Es gibt ein Uebel, das ich unter der Sonne gesehen habe, gleich einem Versehen, das vom Machthaber ausgeht: 10.6 Die Torheit wird in grosse Wuerden eingesetzt, und Reiche sitzen in Niedrigkeit. 10.7 Ich habe Knechte auf Pferden gesehen und Oberste, die wie Knechte zu Fuss gingen. 10.8 Wer eine Grube graebt, kann hineinfallen, und wer eine Mauer einreisst, den kann eine Schlange beissen. 10.9 Wer Steine bricht, kann sich an ihnen verletzen, wer Holz spaltet, kann sich an ihm gefaehrden. - 10.10 Wenn das Eisen stumpf geworden ist und niemand die Schneide schleift, so muss man seine Kraefte [mehr] anstrengen. Aber ein Vorteil ist es, die Weisheit richtig anzuwenden. - 10.11 Wenn die Schlange vor der Beschwoerung beisst, so hat der Beschwoerer keinen Vorteil. 10.12 Die Worte aus dem Mund eines Weisen [bringen ihm] Beliebtheit, aber die Lippen eines Toren verschlingen ihn selbst. 10.13 Der Anfang der Worte seines Mundes ist Torheit und das Ende seiner Rede boeser Unsinn. 10.14 Und der Tor macht viele Worte. Der Mensch erkennt nicht, was sein wird. Und was nach ihm sein wird, wer teilt es ihm mit? 10.15 Die Arbeit des Toren macht ihn muede, [ihn], der nicht zur Stadt zu gehen weiss. 10.16 Wehe dir, Land, dessen Koenig ein Junge ist und dessen Oberste [schon] am Morgen speisen! 10.17 Gluecklich du Land, dessen Koenig ein Edler ist und dessen Oberste zur [rechten] Zeit speisen, als Maenner und nicht als Zecher! - 10.18 Durch Faulheit der beiden [Haende] senkt sich das Gebaelk, und durch Laessigkeit der Haende tropft das Haus. - 10.19 Um zu lachen, bereitet man ein Mahl, und Wein erheitert das Leben, und das Geld gewaehrt das alles. - 10.20 Auch in deinen Gedanken fluche nicht dem Koenig und in deinen Schlafzimmern fluche nicht ueber den Reichen! Denn die Voegel des Himmels koennten die Stimme entfuehren und was Fluegel hat, das Wort anzeigen. Nuetzliches Handeln in der Gegenwart bei ungewisser Zukunft. \11\ 11.1 Wirf dein Brot hin auf die Wasserflaeche! - denn du wirst es nach vielen Tagen [wieder] finden! - 11.2 Gib Anteil sieben [anderen], ja, sogar acht, denn du weisst nicht, was fuer Unglueck sich auf der Erde ereignen wird! - 11.3 Wenn die Wolken voll werden, giessen sie Regen aus auf die Erde. Und wenn ein Baum nach Sueden oder nach Norden faellt: an der Stelle, wo der Baum faellt, da muss er liegenbleiben. 11.4 Wer auf den Wind achtet, wird nie saeen, und wer auf die Wolken sieht, wird nie ernten. - 11.5 Wie du den Weg des Windes nicht kennst [und nicht] die Gebeine im Leib der Schwangeren, so kennst du das Werk Gottes nicht, der alles wirkt. - 11.6 Am Morgen saee deinen Samen und am Abend lass deine Hand nicht ruhen! Denn du weisst nicht, was gedeihen wird: ob dieses oder jenes oder ob beides zugleich gut werden wird. - 11.7 Suess aber ist das Licht, und gut fuer die Augen [ist es], die Sonne zu sehen. 11.8 Denn wenn der Mensch viele Jahre lebt, soll er in ihnen allen sich freuen und an die Tage der Finsternis denken, dass sie viel sein werden. Alles, was kommt, ist Nichtigkeit. Freuden der Jugend, Muehsale des Alters 11.9 Freue dich, Juengling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich froehlich in den Tagen deiner Jugendzeit! Und lebe nach dem, was dein Herz wuenscht und wonach deine Augen ausschauen! Doch wisse, dass um all dieser [Dinge] willen Gott dich zur Rechenschaft ziehen wird! 11.10 Entferne den Unmut aus deinem Herzen und halte Uebel von deinem Leib fern! Denn Jugend und dunkles Haar sind Nichtigkeit. \12\ 12.1 Und denke an deinen Schoepfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Uebels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen! - 12.2 bevor sich verfinstern die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; 12.3 an dem Tag, wenn die Waechter des Hauses zittern und die starken Maenner sich kruemmen und die Muellerinnen muessig gehen, weil sie wenig geworden, wenn sich verfinstern, die durch die Fenster sehen, 12.4 und die Tueren zur Strasse hin geschlossen werden, waehrend das Geraeusch der Muehle duenner wird und ansteigt zur Vogelstimme, und alle Toechter des Gesangs werden gedaempft. 12.5 Auch vor der Anhoehe fuerchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg. Und der Mandelbaum steht in Bluete, und die Heuschrecke schleppt sich muehsam dahin, und die Kaper platzt auf. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Strasse; - 12.6 bevor die silberne Schnur zerreisst und die goldene Schale zerspringt und der Krug am Quell zerbricht und das Schoepfrad zersprungen in den Brunnen [faellt]. 12.7 Und der Staub kehrt zur Erde zurueck, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurueck, der ihn gegeben hat. 12.8 Nichtigkeit der Nichtigkeiten! spricht der Prediger. Alles ist Nichtigkeit! Die Summe aller Lehre: Gottesfurcht. 12.9 Und darueber hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte [und] verfasste viele Sprueche. 12.10 Der Prediger suchte, wohlgefaellige Worte zu finden und Worte der Wahrheit aufrichtig niederzuschreiben. 12.11 Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Naegel die gesammelten [Sprueche]. Sie sind gegeben von einem Hirten. 12.12 Und darueber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen! Des vielen Buechermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermuedet den Leib. 12.13 Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hoeren: Fuerchte Gott und halte seine Gebote! Denn das [soll] jeder Mensch [tun]. 12.14 Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder boese, in ein Gericht ueber alles Verborgene bringen.  Das Lied der Lieder (Das Hohelied). \1\ 1.1 Das Lied der Lieder, von Salomo. 1.2 Er kuesse mich mit Kuessen seines Mundes, denn deine Liebe ist koestlicher als Wein. 1.3 An Duft gar koestlich sind deine Salben; ausgegossenes Salboel ist dein Name. Darum lieben dich die Maedchen. 1.4 Zieh mich dir nach, lass uns eilen! Der Koenig moege mich in seine Gemaecher fuehren! Wir wollen jubeln und uns freuen an dir, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein! Mit Recht liebt man dich. 1.5 Schwarz bin ich und doch anmutig, ihr Toechter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Zeltdecken Salomos. 1.6 Seht mich nicht an, weil ich schwaerzlich bin, weil die Sonne mich gebraeunt hat! Meiner Mutter Soehne fauchten mich an, setzten mich als Hueterin der Weinberge ein. Meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehuetet. 1.7 `Erzaehle mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du? Wo laesst du lagern am Mittag? Wozu denn sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Gefaehrten? 1.8 `Wenn du es nicht weisst, du Schoenste unter den Frauen, so geh hinaus den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnstaetten der Hirten! 1.9 `Einer Stute an den Prachtwagen des Pharao vergleiche ich dich, meine Freundin. 1.10 Anmutig sind deine Wangen zwischen den Schmuckkettchen, dein Hals mit der Muschelkette. 1.11 Goldene Schmuckkettchen wollen wir dir machen mit Perlen aus Silber. 1.12 `Solange der Koenig bei seiner Tafelrunde [weilt], gibt meine Narde ihren Duft. 1.13 Ein Myrrhenbeutelchen ist mir mein Geliebter, das zwischen meinen Bruesten ruht. 1.14 Eine [Blueten]traube vom Hennastrauch ist mir mein Geliebter, aus den Weinbergen von En-Gedi. 1.15 `Siehe, du bist schoen, meine Freundin, siehe, du bist schoen, deine Augen sind Tauben. 1.16 `Siehe, [auch] du bist schoen, mein Geliebter, und hold, und unser Lager ist frisches Gruen. 1.17 Die Balken unseres Hauses sind Zedern, unsere Dachsparren sind Wacholder. \2\ 2.1 `Ich bin eine Narzisse von Scharon, eine Lilie der Taeler. 2.2 `Wie eine Lilie unter Dornen so ist meine Freundin unter den Toechtern. 2.3 `Wie ein Apfelbaum unter den Baeumen des Waldes so ist mein Geliebter unter den Soehnen. In seinem Schatten zu sitzen, geluestet}s mich, und seine Frucht ist meinem Gaumen suess. 2.4 `Er hat mich ins Weinhaus hineingefuehrt, und sein Zeichen ueber mir ist Liebe. 2.5 Staerkt mich mit Traubenkuchen, erquickt mich mit Aepfeln, denn ich bin krank vor Liebe! 2.6 Seine Linke [liegt] unter meinem Kopf, und seine Rechte umfasst mich. 2.7 Ich beschwoere euch, Toechter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschkuehen des Feldes: Weckt nicht, stoert nicht auf die Liebe, bevor es ihr [selber] gefaellt! 2.8 Horch, mein Geliebter! Siehe, da kommt er, springt ueber die Berge, huepft ueber die Huegel. 2.9 Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, da steht er vor unserer Hauswand, schaut durch die Fenster herein, blickt durch die Gitter. 2.10 Mein Geliebter erhebt [seine Stimme] und spricht zu mir: `Mach dich auf, meine Freundin, meine Schoene, und komm! 2.11 Denn siehe, der Winter ist vorbei, die Regenzeit ist vorueber, ist vergangen. 2.12 Die Blumen zeigen sich im Lande, die Zeit des Singens ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube laesst sich hoeren in unserm Land. 2.13 Der Feigenbaum roetet seine Feigen, und die Reben, die in Bluete stehen, geben Duft. Mach dich auf, meine Freundin, meine Schoene, und komm! 2.14 Meine Taube in den Schlupfwinkeln der Felsen, im Versteck an den Felsstufen, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hoeren! Denn deine Stimme ist suess und deine Gestalt anmutig. 2.15 Fangt uns die Fuechse, die kleinen Fuechse, die die Weinberge verderben! Denn unsere Weinberge stehen in Bluete. 2.16 Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der in den Lilien weidet. - 2.17 Wenn der Tag verhaucht und die Schatten fliehen, wende dich her, mein Geliebter, gleiche einer Gazelle oder einem jungen Hirsch auf den zerkluefteten Bergen! \3\ 3.1 Auf meinem Lager zur Nachtzeit suchte ich ihn, den meine Seele liebt, ich suchte ihn und fand ihn nicht. 3.2 `Aufstehn will ich denn, will die Stadt durchstreifen, die Strassen und die Plaetze, will ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. 3.3 Es fanden mich die Waechter, die die Stadt durchstreifen: `Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt, 3.4 Kaum war ich an ihnen vorueber, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich ergriff ihn und liess ihn nicht [mehr] los, bis ich ihn ins Haus meiner Mutter gebracht hatte und in das Gemach derer, die mit mir schwanger war. 3.5 Ich beschwoere euch, Toechter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hirschkuehen des Feldes: Weckt nicht, stoert nicht auf die Liebe, bevor es ihr [selber] gefaellt! 3.6 Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wueste, Rauchsaeulen gleich, umduftet von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewuerzpulver des Haendlers? 3.7 Siehe da, die Saenfte Salomos! Sechzig Helden sind rings um sie her von den Helden Israels. 3.8 Sie alle sind Schwerttraeger, geuebt im Kampf. Jeder hat sein Schwert an seiner Huefte gegen den Schrecken zur Nachtzeit. 3.9 Einen Tragsessel machte sich der Koenig Salomo aus Hoelzern des Libanon. 3.10 Seine Fuesse machte er aus Silber, seine Lehne aus Gold, seinen Sitz aus rotem Purpur. Das Innere ist ausgelegt mit Ebenholz. Ihr Toechter Jerusalems, 3.11 kommt heraus und betrachtet doch, ihr Toechter Zions, den Koenig Salomo in der Krone, mit der ihn seine Mutter gekroent hat am Tag seiner Hochzeit und am Tag der Freude seines Herzens! \4\ 4.1 Siehe, schoen bist du, meine Freundin. Siehe, du bist schoen! Deine Augen [leuchten wie] Tauben hinter deinem Schleier hervor. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die vom Gebirge Gilead huepfen. 4.2 Deine Zaehne sind wie eine Herde frisch geschorener [Schafe], die aus der Schwemme heraufkommen, jeder [Zahn] hat seinen Zwilling, keinem von ihnen fehlt er. 4.3 Wie eine karmesinrote Schnur sind deine Lippen, und dein Mund ist lieblich. Wie eine Granatapfelscheibe [schimmert] deine Schlaefe hinter deinem Schleier hervor. 4.4 Dein Hals ist wie der Turm Davids, der rund gebaut ist. Tausend Schilde haengen daran, alles Schilde von Helden. 4.5 Deine beiden Brueste sind wie zwei Kitze, Zwillinge der Gazelle, die in den Lilien weiden. - 4.6 Wenn der Tag verhaucht und die Schatten fliehen, will ich zum Myrrhenberg hingehen und zum Weihrauchhuegel. - 4.7 Alles an dir ist schoen, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. 4.8 Mit mir vom Libanon, [meine] Braut, mit mir vom Libanon sollst du kommen, sollst herabsteigen vom Gipfel des Amana, vom Gipfel des Senir und Hermon, weg von den Lagerstaetten der Loewen, von den Bergen der Leoparden. 4.9 Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, [meine] Braut. Du hast mir das Herz geraubt mit einem einzigen [Blick] aus deinen Augen, mit einer einzigen Kette von deinem Halsschmuck. 4.10 Wie schoen ist deine Liebe, meine Schwester, [meine] Braut! Wieviel koestlicher ist deine Liebe als Wein und der Duft deiner Salben als alle Balsamoele! 4.11 Honigseim traeufeln deine Lippen, [meine] Braut. Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und der Duft deiner Gewaender gleicht dem Duft des Libanon. 4.12 `Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, [meine] Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle. 4.13 Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granatapfelbaeumen samt koestlichen Fruechten, Hennastraeuchern samt Narden, 4.14 Narde und Safran, Wuerzrohr und Zimt samt allerlei Weihrauchgewaechsen, Myrrhe und Aloe samt allerbesten Balsamstraeuchern. 4.15 Eine Gartenquelle [bist du], ein Brunnen mit fliessendem Wasser und [Wasser], das vom Libanon stroemt. 4.16 `Wach auf, Nordwind, und komm, Suedwind! Lass duften meinen Garten, lass stroemen seine Balsamoele! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse seine koestlichen Fruechte! \5\ 5.1 `Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, [meine] Braut. Ich pfluecke meine Myrrhe samt meinem Balsam, esse meine Wabe samt meinem Honig, trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, Freunde, trinkt und berauscht euch an der Liebe! 5.2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Geliebter klopft: `Oeffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene! Denn mein Kopf ist voller Tau, meine Locken voll von Tropfen der Nacht. 5.3 `Ich habe meinen Leibrock [schon] ausgezogen, wie sollte ich ihn [wieder] anziehen? Ich habe meine Fuesse gewaschen, wie sollte ich sie [wieder] beschmutzen? 5.4 Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Oeffnung, da wurden meine Gefuehle fuer ihn erregt. 5.5 Ich stand auf, um meinem Geliebten zu oeffnen, da troffen meine Haende von Myrrhe und meine Finger von fluessiger Myrrhe, [als ich sie legte] an die Griffe des Riegels. 5.6 Ich oeffnete meinem Geliebten, aber mein Geliebter hatte sich abgewandt, war weitergegangen. Ich war ausser mir, dass er weg war. Ich suchte ihn, doch ich fand ihn nicht. Ich rief ihn, doch er antwortete mir nicht. 5.7 Es fanden mich die Waechter, die die Stadt durchstreifen. Sie schlugen mich, verwundeten mich. Die Waechter der Mauern nahmen mir meinen Ueberwurf weg. 5.8 Ich beschwoere euch, Toechter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was wollt ihr ihm ausrichten? Dass ich krank bin vor Liebe. 5.9 Was hat dein Geliebter einem [andern] Geliebten voraus, du Schoenste unter den Frauen? Was hat dein Geliebter einem [andern] Geliebten voraus, dass du uns so beschwoerst? 5.10 Mein Geliebter ist weiss und rot, hervorragend unter Zehntausenden. 5.11 Sein Haupt ist feines, gediegenes Gold, seine Locken sind Dattelrispen, schwarz wie der Rabe; 5.12 seine Augen wie Tauben an Wasserbaechen, in Milch gebadet [seine Zaehne], festsitzend in der Fassung; 5.13 seine Wangen wie ein Balsambeet, das Wuerzkraeuter sprossen laesst; seine Lippen Lilien, triefend von fluessiger Myrrhe. 5.14 Seine Arme sind goldene Rollen, mit Tuerkis besetzt; sein Leib ein Kunstwerk aus Elfenbein, bedeckt mit Saphiren. 5.15 Seine Schenkel sind Saeulen aus Alabaster, gegruendet auf Sockel von gediegenem Gold. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserlesen wie Zedern. 5.16 Sein Gaumen ist Suessigkeit, und alles an ihm ist begehrenswert. Das ist mein Geliebter und das mein Freund, ihr Toechter Jerusalems! \6\ 6.1 `Wohin ist dein Geliebter gegangen, du Schoenste unter den Frauen? Wohin hat dein Geliebter sich gewandt, dass wir ihn mit dir suchen? 6.2 `Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen zu den Balsambeeten, um in den Gaerten zu weiden und Lilien zu pfluecken. 6.3 Ich gehoere meinem Geliebten, und mein Geliebter gehoert mir, er, der in den Lilien weidet. 6.4 Schoen bist du, meine Freundin, wie Tirza, anmutig wie Jerusalem, furchterregend wie Kriegsscharen. 6.5 Wende deine Augen von mir ab, denn sie verwirren mich! Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die von Gilead herunterhuepfen. 6.6 Deine Zaehne sind wie eine Herde Mutterschafe, die aus der Schwemme heraufkommen, jeder [Zahn] hat seinen Zwilling, keinem von ihnen fehlt er. 6.7 Wie eine Granatapfelscheibe [schimmert] deine Schlaefe hinter deinem Schleier hervor. 6.8 Sechzig Koeniginnen sind es und achtzig Nebenfrauen und Maedchen ohne Zahl. 6.9 Eine [nur] ist meine Taube, meine Vollkommene. Sie ist die einzige ihrer Mutter, sie ist die Auserkorene ihrer Gebaererin. Saehen sie die Toechter, sie priesen sie gluecklich, die Koeniginnen und Nebenfrauen, sie ruehmten sie: 6.10 Wer ist sie, die da hervorglaenzt wie die Morgenroete, schoen wie der Mond, klar wie die Sonne, furchterregend wie Kriegsscharen? 6.11 In den Nussgarten ging ich hinab, um die jungen Triebe des Tales zu besehen, um zu sehen, ob der Weinstock treibt, ob die Granatapfelbaeume bluehen, 6.12 da setzte mich - [wie] weiss ich nicht - mein Verlangen [auf] die Prachtwagen meines edlen Volkes. \7\ 7.1 Dreh dich um, dreh dich um, Sulamith! Dreh dich um, dreh dich um, dass wir dich anschauen! Was wollt ihr an Sulamith schauen beim Reigen von Mahanajim? 7.2 Wie schoen sind deine Schritte in den Sandalen, du Tochter eines Edlen! Die Biegungen deiner Hueften sind wie Halsgeschmeide, ein Werk von Kuenstlerhand. 7.3 Dein Schoss ist eine runde Schale. Nie mangle es ihr an Mischwein! Dein Leib ist ein Weizenhaufen, umzaeunt mit Lilien. 7.4 Deine beiden Brueste sind wie zwei Kitze, Zwillinge der Gazelle. 7.5 Dein Hals ist wie der Elfenbeinturm, deine Augen [wie] die Teiche in Heschbon am Tor der volkreichen [Stadt], deine Nase wie der Libanon-Turm, der nach Damaskus hinschaut. 7.6 Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel und dein geloestes Haupthaar wie Purpur. Ein Koenig ist gefesselt durch [deine] Locken! 7.7 Wie schoen bist du, und wie lieblich bist du, o Liebe voller Wonnen! 7.8 Dies ist dein Wuchs: Er gleicht der Palme und deine Brueste den Trauben. 7.9 Ich sagte [mir]: `Ersteigen will ich die Palme, will nach ihren Rispen greifen. Deine Brueste sollen [mir] wie Trauben des Weinstocks sein und der Duft deines Atems wie Apfelduft 7.10 und dein Gaumen wie vom wuerzigen Wein, der einem Liebhaber [suess] eingeht, der die Lippen der Schlafenden erregt. 7.11 `Ich gehoere meinem Geliebten, und nach mir ist sein Verlangen. 7.12 Komm, mein Geliebter, lass uns aufs Feld hinausgehen! Wir wollen unter Hennastraeuchern die Nacht verbringen. 7.13 Wir wollen uns frueh aufmachen zu den Weinbergen, wollen sehen, ob der Weinstock treibt, die Weinbluete aufgegangen ist, ob die Granatapfelbaeume bluehen. Dort will ich dir meine Liebe schenken. - 7.14 Die Liebesaepfel geben [ihren] Duft, und an unserer Tuer sind allerlei koestliche Fruechte, frische und alte, die ich, mein Geliebter, dir aufbewahrt habe. \8\ 8.1 O waerest du mir doch ein Bruder, der die Brust meiner Mutter gesogen! Faende ich dich [dann] draussen, koennte ich dich kuessen, und man duerfte mich dennoch nicht verachten. 8.2 Ich wuerde dich fuehren, dich hineinbringen ins Haus meiner Mutter, die mich unterrichtete. Ich wuerde dir vom Wuerzwein zu trinken geben, vom Most meiner Granataepfel. 8.3 Seine Linke [laege] unter meinem Kopf, und seine Rechte umfasste mich. 8.4 Ich beschwoere euch, Toechter Jerusalems: Was wollt ihr wecken, was aufstoeren die Liebe, bevor es ihr [selber] gefaellt! 8.5 Wer ist sie, die da heraufkommt aus der Wueste, an ihren Geliebten gelehnt? Unter dem Apfelbaum habe ich dich geweckt, dort empfing dich deine Mutter, dort empfing sie dich, die dich gebar. 8.6 `Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol die Leidenschaft. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs. 8.7 Maechtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszuloeschen, und Stroeme schwemmen sie nicht fort. Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses fuer die Liebe geben wollte, man wuerde ihn nur verachten. 8.8 Wir haben eine Schwester, die ist klein und hat noch keine Brueste. Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? 8.9 Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silberne Zinne. Wenn sie aber eine Tuer ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett. 8.10 Ich bin eine Mauer, und meine Brueste sind wie Tuerme. Nun [aber] bin ich vor ihm wie eine, die Frieden anbietet. 8.11 Einen Weinberg hatte Salomo in Baal-Hamon. Er uebergab den Weinberg den Huetern. Jedermann wuerde fuer seine Frucht tausend Silber[schekel] einnehmen. 8.12 Meinen eigenen Weinberg habe ich vor mir. Die tausend [Silberschekel goenne ich] dir, Salomo, und zweihundert denen, die seine Frucht hueten. 8.13 Die du wohnst in den Gaerten, waehrend die Gefaehrten deiner Stimme lauschen, lass mich hoeren: 8.14 Enteile, mein Geliebter, und tu es der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen!  Der Prophet Jesaja. Gottes Anklage gegen sein Volk und Klage des Propheten. \1\ 1.1 Das Gesicht, das Jesaja, der Sohn des Amoz, ueber Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen von Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, den Koenigen von Juda. 1.2 Hoert, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder grossgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen. 1.3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel [aber] hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. 1.4 Wehe, suendige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von Uebeltaetern, verderbenbringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. - 1.5 Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr [eure] Widerspenstigkeit [nur] vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. 1.6 Von der Fusssohle bis zum Haupt ist keine heile Stelle an ihm: Wunden und Striemen und frische Schlaege; sie sind nicht ausgedrueckt und nicht verbunden, noch mit Oel gelindert. 1.7 Euer Land ist eine Oede, eure Staedte sind mit Feuer verbrannt; euer Ackerland - Fremde verzehren [seine Frucht] vor euren Augen; eine Oede ist es wie bei einer Umkehrung durch Fremde. 1.8 Und die Tochter Zion ist uebriggeblieben wie eine Laubhuette im Weinberg, wie eine Nachthuette im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. 1.9 Haette der HERR der Heerscharen uns nicht einen ganz kleinen Ueberrest gelassen, wie Sodom waeren wir, Gomorra waeren wir gleich. Verurteilung des falschen Gottesdienstes und Aufruf zum echten Gottesdienst. 1.10 Hoert das Wort des HERRN, ihr Anfuehrer von Sodom! Horcht auf die Weisung unseres Gottes, Volk von Gomorra! 1.11 Wozu [soll] mir die Menge eurer Schlachtopfer [dienen]? - spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkaelber satt, und am Blut von Jungstieren, Laemmern und jungen Boecken habe ich kein Gefallen. 1.12 Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen - wer hat das von eurer Hand gefordert, meine Vorhoefe zu zertreten? 1.13 Bringt nicht laenger nichtige Speisopfer! Das Raeucherwerk ist mir ein Greuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Suende und Festversammlung ertrage ich nicht. 1.14 Eure Neumonde und eure Feste hasst meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es muede, [sie] zu ertragen. 1.15 Und wenn ihr eure Haende ausbreitet, verhuelle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, hoere ich nicht: eure Haende sind voll Blut. 1.16 Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure boesen Taten aus den Augen, hoert auf, Boeses zu tun! 1.17 Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdruecker zurecht! Schafft Recht der Waise, fuehrt den Rechtsstreit der Witwe! Gottes Rechtshandel mit Juda, Klage ueber Zion - Zukuenftige Umkehr durch Gericht. 1.18 Kommt denn und lasst uns miteinander rechten! spricht der HERR. Wenn eure Suenden rot wie Karmesin sind, wie Schnee sollen sie weiss werden. Wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden. 1.19 Wenn ihr willig seid und hoert, sollt ihr das Gute des Landes essen. 1.20 Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert gefressen werden. Denn der Mund des HERRN hat geredet. 1.21 Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voller Recht; Gerechtigkeit wohnte darin, und jetzt Moerder! 1.22 Dein Silber ist zu Schlacke geworden, dein edler Wein mit Wasser gepanscht. 1.23 Deine Obersten sind Widerspenstige und Diebesgesellen, jeder von ihnen liebt Bestechungen und jagt Geschenken nach. Der Waise verschaffen sie nicht Recht, und der Rechtsstreit der Witwe kommt nicht vor sie. 1.24 Darum spricht der Herr, der HERR der Heerscharen, der Maechtige Israels: Wehe! Ich werde mich weiden an meinen Gegnern und Rache nehmen an meinen Feinden. 1.25 Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Pottasche und all deine Schlacke beseitigen. 1.26 Ich will deine Richter wiederherstellen wie in der ersten [Zeit] und deine Ratgeber wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. 1.27 Zion wird erloest werden durch Recht und die, die in ihm umkehren, durch Gerechtigkeit. 1.28 Aber Zerbruch [trifft die] Abtruennigen und Suender alle miteinander; und die den HERRN verlassen, werden umkommen. 1.29 Denn sie werden beschaemt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt, und ihr werdet schamrot werden wegen der Gaerten, die ihr erwaehlt habt. 1.30 Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der kein Wasser hat. 1.31 Und der Starke wird zu Werg werden und sein Tun zum Funken; und beide miteinander werden sie brennen, und niemand wird loeschen. Das zukuenftige Friedensreich. Mi 4,1-5. \2\ 2.1 Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, ueber Juda und Jerusalem geschaut hat: 2.2 Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen als Haupt der Berge und erhaben sein ueber die Huegel; und alle Nationen werden zu ihm stroemen. 2.3 Und viele Voelker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns auf Grund seiner Wege belehre und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. 2.4 Und er wird richten zwischen den Nationen und fuer viele Voelker Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht [mehr] wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. 2.5 Haus Jakob, kommt, lasst uns im Licht des HERRN leben! Gericht am Tag des HERRN 2.6 Ja, du hast dein Volk, das Haus Jakob, aufgegeben. Denn sie sind voll [von Wahrsagern] aus dem Osten und sind Zauberer wie die Philister, und mit den Kindern der Fremden schlagen sie in die Haende. 2.7 Sein Land wurde voll von Silber und Gold, und seine Schaetze haben kein Ende. Sein Land wurde voll von Pferden, und seine Wagen haben kein Ende. 2.8 Sein Land wurde voll von Goetzen. Man wirft sich nieder vor dem Werk seiner Haende, vor dem, was seine Finger gemacht haben. 2.9 Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt. Und du moegest ihnen nicht vergeben! 2.10 Verkriech dich in den Fels und halte dich im Staub versteckt vor dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestaet! 2.11 Die stolzen Augen des Menschen werden erniedrigt, und der Hochmut des Mannes wird gebeugt werden. Aber der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag. 2.12 Denn der HERR der Heerscharen hat [sich] einen Tag [vorbehalten] ueber alles Hoffaertige und Hohe und ueber alles Erhabene, dass es erniedrigt werde; 2.13 ueber alle Zedern des Libanon, die hohen und erhabenen, und ueber alle Eichen Basans; 2.14 ueber alle hohen Berge und ueber alle erhabenen Huegel; 2.15 ueber jeden hohen Turm und ueber jede steile Mauer; 2.16 ueber alle Tarsis-Schiffe und ueber alle kostbaren Boote. 2.17 Und der Stolz des Menschen wird gebeugt und der Hochmut des Mannes erniedrigt werden. Und der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag. 2.18 Und die Goetzen - [mit ihnen] ist es voellig aus. 2.19 Da wird man sich in Felsenhoehlen und in Erdloechern verkriechen vor dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestaet, wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken. 2.20 An jenem Tag wird der Mensch seine silbernen Goetzen und seine goldenen Goetzen, die man ihm zum Anbeten gemacht hat, den Spitzmaeusen und den Fledermaeusen hinwerfen, 2.21 um sich in die Felsspalten und Steinkluefte zu verkriechen vor dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestaet, wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken. 2.22 Lasst ab vom Menschen, in dessen Nase [nur] ein Hauch ist! Denn wofuer ist er zu achten? Gericht ueber Suenden, besonders ueber die der hoeheren Staende und deren Frauen. \3\ 3.1 Denn siehe, der Herr, der HERR der Heerscharen, nimmt von Jerusalem und von Juda Stuetze und Stab hinweg, jede Stuetze des Brotes und jede Stuetze des Wassers: 3.2 Held und Kriegsmann, Richter und Prophet und Wahrsager und Aeltesten; 3.3 den Obersten von fuenfzig [Mann] und den Angesehenen und den Ratgeber und den geschickten Zauberer und den Beschwoerungskuenstler. 3.4 Dann mache ich junge Maenner zu ihren Obersten, und Mutwillige sollen ueber sie herrschen. 3.5 Da wird sich das Volk [bedraengen], Mann gegen Mann und jeder gegen seinen Naechsten. Sie werden frech auftreten, der Junge gegen den Alten und der Verachtete gegen den Geehrten. 3.6 Dann wird jemand seinen Bruder im Haus seines Vaters packen [und sagen]: Du hast [noch] einen Mantel, Anfuehrer sollst du uns sein! Und dieser Truemmerhaufen sei unter deiner Hand! 3.7 Doch der wird an jenem Tag [seine Stimme] erheben: Ich will kein Wundarzt sein, und in meinem Haus ist kein Brot und kein Mantel. Macht mich nicht zum Anfuehrer des Volkes! - 3.8 Denn Jerusalem ist gestuerzt und Juda gefallen, weil ihre Zunge und ihre Taten gegen den HERRN sind, um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen. 3.9 Dass sie die Person ansehen, zeugt gegen sie. Und von ihrer Suende sprechen sie offen wie Sodom, sie verschweigen sie nicht. Wehe ihrer Seele! Denn sich selbst tun sie Boeses an. 3.10 Sagt vom Gerechten, dass [es ihm] gutgehen wird, denn die Frucht ihrer Taten werden sie geniessen. 3.11 Wehe dem Gottlosen! Es wird ihm schlechtgehen, denn das Tun seiner Haende wird ihm vergolten. 3.12 [Ach,] mein Volk, seine Antreiber sind Mutwillige, und Frauen beherrschen es. Mein Volk, deine Fuehrer sind Verfuehrer, und den Weg, den du gehen sollst, verwirren sie. 3.13 Der HERR steht da zum Rechtsstreit, und er tritt auf, um die Voelker zu richten. 3.14 Der HERR wird ins Gericht gehen mit den Aeltesten seines Volkes und dessen Obersten: Ihr, ihr habt den Weinberg abgeweidet, das dem Elenden Geraubte ist in euren Haeusern. 3.15 Was [faellt] euch [ein]? Mein Volk zertretet ihr, und das Gesicht der Elenden zermalmt ihr! spricht der Herr, der HERR der Heerscharen. 3.16 Und der HERR sprach: Weil die Toechter Zions hochmuetig sind und mit hochgerecktem Hals dahergehen und verfuehrerische Blicke werfen, [weil sie] trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fussspangen klirren: 3.17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Toechter Zions grindig machen, und der HERR wird ihre Stirn entbloessen. 3.18 An jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fussspangen und Stirnbaender und Halbmonde; 3.19 die Ohrgehaenge und Armketten und Schleier; 3.20 die Kopfbunde und Schrittkettchen und Guertel und Riechflaeschchen und Amulette; 3.21 die Fingerringe und Nasenringe; 3.22 die Prachtkleider und Maentel und Umschlagtuecher und Beutel; 3.23 die Handspiegel und Hemden und Turbane und Ueberwuerfe. 3.24 Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein und statt des Guertels ein Strick, statt des Lockenwerks eine Glatze und statt des Prunkgewandes ein umguerteter Sack, ein Brandmal statt Schoenheit. 3.25 Deine Maenner werden durchs Schwert fallen und deine Helden im Krieg. 3.26 Da werden ihre Tore klagen und trauern, und vereinsamt sitzt sie am Boden. \4\ 4.1 Und an jenem Tag werden sieben Frauen einen Mann ergreifen und sagen: Wir wollen unser eigenes Brot essen und uns mit unserem eigenen Mantel bekleiden. Wenn nur dein Name ueber uns genannt wird! Nimm unsere Schmach hinweg! Herrlichkeit Jerusalems nach Laeuterung. 4.2 An jenem Tag wird der Spross des HERRN zur Zierde und zur Herrlichkeit sein und die Frucht des Landes zum Stolz und zum Schmuck fuer die Entkommenen Israels. 4.3 Und es wird geschehen: Wer in Zion uebriggeblieben und wer in Jerusalem uebriggelassen ist, wird heilig heissen, [jeder,] der zum Leben aufgeschrieben ist in Jerusalem. 4.4 Wenn der Herr den Kot der Toechter Zions abgewaschen und die Blutschuld Jerusalems aus dessen Mitte hinweggespuelt hat durch den Geist des Gerichts und durch den Geist des Ausrottens, 4.5 dann wird der HERR ueber der ganzen Staette des Berges Zion und ueber seinen Versammlungen eine Wolke schaffen bei Tag und Rauch sowie Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn ueber der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein. 4.6 Und ein Laubdach wird zum Schatten dienen bei Tag vor der Hitze, und als Zuflucht und Obdach vor Wolkenbruch und Regen. Gleichnis vom unfruchtbaren Weinberg. \5\ 5.1 Singen will ich von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg: Einen Weinberg hatte mein Freund auf einem fetten Huegel. 5.2 Und er grub ihn um und saeuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben. Er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelterkufe darin aus. Dann erwartete er, dass er Trauben bringe. Doch er brachte schlechte Beeren. 5.3 Und nun, Bewohner von Jerusalem und Maenner von Juda, richtet doch zwischen mir und meinem Weinberg! 5.4 Was war an meinem Weinberg noch zu tun, und ich haette es nicht an ihm getan? Warum habe ich erwartet, dass er Trauben bringe, und er brachte schlechte Beeren? 5.5 Nun, so will ich euch denn mitteilen, was ich mit meinem Weinberg tun werde: Seinen Zaun [will ich] entfernen, dass er abgeweidet wird, seine Mauer niederreissen, dass er zertreten wird. 5.6 Ich werde ihn zur Wuestenei machen. Er soll nicht beschnitten und nicht behackt werden, in Dornen und Disteln soll er aufgehen. Und ich will den Wolken befehlen, dass sie keinen Regen auf ihn regnen lassen. 5.7 Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Maenner von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Und er wartete auf Rechtsspruch, und siehe da: Rechtsbruch; auf Gerechtigkeit, und siehe da: Geschrei ueber Schlechtigkeit. Weherufe wegen Suenden - Drohendes Gericht durch einen furchtbaren Feind. 5.8 Wehe denen, die Haus an Haus reihen, Feld an Feld ruecken, bis kein Raum mehr ist und ihr allein ansaessig seid mitten im Land! 5.9 [So hat] der HERR der Heerscharen in meine Ohren [geschworen]: Wenn nicht die vielen Haeuser zur Einoede werden [und] die grossen und schoenen ohne Bewohner sind! 5.10 Denn zehn Juchart Weinberge werden [nur] ein Bat bringen, und ein Homer Samen wird [nur] ein Efa bringen. - 5.11 Wehe denen, die sich frueh am Morgen aufmachen, um Rauschtrank nachzujagen, die bis spaet am Abend bleiben, [dass] der Wein sie erhitze! 5.12 Zither und Harfe, Tamburin und Floete und Wein gehoeren zu ihrem Gelage. Aber auf das Tun des HERRN schauen sie nicht, und das Werk seiner Haende sehen sie nicht. 5.13 Darum wird mein Volk gefangen wegziehen aus Mangel an Erkenntnis. Seine Vornehmen sind Hungerleider, und seine laermende Menge ist ausgedoerrt vor Durst. 5.14 Darum sperrt der Scheol seinen Schlund weit auf und reisst seinen Rachen auf ohne Mass. Und hinabfaehrt seine Pracht und sein Getuemmel und sein Laerm und wer darin frohlockt. 5.15 Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen der Hochmuetigen werden erniedrigt. 5.16 Und der HERR der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit. - 5.17 Und Laemmer werden [dort] weiden wie auf ihrer Trift, und Ziegen naehren sich in den Truemmerstaetten der Vertriebenen. 5.18 Wehe denen, die die Schuld herbeiziehen mit Stricken des Nichts, und die Suende wie mit Wagenseilen! 5.19 Die da sagen: Es eile, es komme rasch sein Werk, damit wir es sehen! Und der Ratschluss des Heiligen Israels nahe heran und komme, damit wir ihn erkennen! 5.20 Wehe denen, die das Boese gut nennen und das Gute boese; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Suessem machen und Suesses zu Bitterem! 5.21 Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst fuer verstaendig halten! 5.22 Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken und tapfere Maenner im Mischen von Rauschtrank; 5.23 die den Ungerechten wegen eines Bestechungsgeschenkes gerecht sprechen, den Gerechten aber ihre Gerechtigkeit absprechen! 5.24 Darum, wie des Feuers Zunge die Stoppeln verzehrt und duerres Gras in der Flamme zusammensinkt, so wird ihre Wurzel wie Moder werden und ihre Bluete auffliegen wie Staub. Denn sie haben das Gesetz des HERRN der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen Israels verschmaeht. 5.25 Darum ist der Zorn des HERRN gegen sein Volk entbrannt, und er hat seine Hand gegen sie ausgestreckt und sie geschlagen. Und die Berge erbebten, und ihre Leichen lagen wie Kehricht mitten auf den Strassen. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht gewandt, und noch ist seine Hand ausgestreckt. 5.26 Und er wird ein Feldzeichen aufrichten fuer die Nation in der Ferne, und er wird sie herbeipfeifen vom Ende der Erde; und siehe, eilends, schnell wird sie kommen. 5.27 Kein Erschoepfter und kein Stuerzender ist bei ihr; nicht schlummert noch schlaeft sie; keinem loest sich der Guertel von seinen Lenden, [und] keinem zerreisst der Riemen seiner Schuhe. 5.28 Ihre Pfeile sind geschaerft und all ihre Bogen gespannt, die Hufe ihrer Pferde sind Kieselsteinen gleich und ihre Raeder gleich dem Wirbelwind. 5.29 Ihr Gebruell ist wie das einer Loewin, sie bruellt wie die Jungloewen. Und sie knurrt und packt die Beute und bringt sie in Sicherheit, und kein Retter ist da. 5.30 Und sie knurrt ueber ihr an jenem Tag wie das Tosen des Meeres. Dann blickt man zur Erde, und siehe, angstvolle Finsternis; und das Licht ist verfinstert durch ihr Gewoelk. Gesicht des Jesaja und seine Beauftragung. \6\ 6.1 Im Todesjahr des Koenigs Usija, da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron, und die Saeume [seines Gewandes] fuellten den Tempel. 6.2 Seraphim standen ueber ihm. Jeder von ihnen hatte sechs Fluegel: mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien bedeckte er seine Fuesse, und mit zweien flog er. 6.3 Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfuellt mit seiner Herrlichkeit! 6.4 Da erbebten die Tuerpfosten in den Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfuellt. 6.5 Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den Koenig, den HERRN der Heerscharen, gesehen. 6.6 Da flog einer der Seraphim zu mir; und in seiner Hand war eine gluehende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. 6.7 Und er beruehrte [damit] meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen beruehrt; so ist deine Schuld gewichen und deine Suende gesuehnt. 6.8 Und ich hoerte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird fuer uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! 6.9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hoeren, ja, hoeren sollt ihr und nicht verstehen! Sehen, ja, sehen sollt ihr und nicht erkennen! 6.10 Mache das Herz dieses Volkes fett, mache seine Ohren schwer[hoerig], und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen [nicht] sieht und mit seinen Ohren [nicht] hoert und sein Herz [nicht] einsichtig wird und es [nicht] umkehrt und Heilung fuer sich findet! 6.11 Da sagte ich: Wie lange, Herr? Und er sprach: Bis die Staedte verwuestet sind, ohne Bewohner, und die Haeuser ohne Menschen und das Land zur Oede verwuestet ist. 6.12 Der HERR wird die Menschen weit fortschicken, und die Verlassenheit mitten im Land wird gross sein. 6.13 Und ist noch ein Zehntel darin, so wird es wieder dem Niederbrennen anheimfallen wie die Terebinthe und wie die Eiche, an denen beim Faellen ein Stumpf [bleibt] - ein heiliger Same ist sein Stumpf. Des Koenigs Ahas Verzagtheit und Unglaube - Verheissung des Immanuel. \7\ 7.1 Und es geschah in den Tagen des Ahas, des Sohnes Jotams, des Sohnes Usijas, des Koenigs von Juda, da zog Rezin, der Koenig von Aram, und Pekach, der Sohn des Remalja, der Koenig von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Kampf gegen es; aber er konnte nicht gegen es kaempfen. 7.2 Als nun dem Haus David gemeldet wurde: Aram hat sich auf [dem Gebiet von] Ephraim niedergelassen, da bebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie die Baeume des Waldes vor dem Wind beben. 7.3 Der HERR aber sprach zu Jesaja: Geh doch hinaus, Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, zur Strasse des Walkerfeldes, 7.4 und sage ihm: Huete dich und halte dich ruhig! Fuerchte dich nicht, und dein Herz verzage nicht vor diesen beiden rauchenden Holzscheitstuempfen, [naemlich] vor der Zornglut Rezins und Arams und des Sohnes Remaljas! 7.5 Weil Aram Boeses gegen dich beschlossen hat [ebenso wie] Ephraim und der Sohn des Remalja, indem sie sagen: 7.6 `Lasst uns gegen Juda hinaufziehen und ihm Grauen einjagen und es fuer uns erobern, und dort den Sohn des Tabeal zum Koenig machen!, 7.7 so spricht der Herr HERR: Es wird nicht zustandekommen und nicht geschehen. 7.8 Denn das Haupt von Aram ist Damaskus, und das Haupt von Damaskus ist Rezin - und noch 65 Jahre, dann ist Ephraim zerschlagen, [dann ist es] kein Volk [mehr] -, 7.9 und das Haupt von Ephraim ist Samaria und das Haupt von Samaria ist der Sohn des Remalja. Glaubt ihr nicht, dann bleibt ihr nicht! 7.10 Und der HERR fuhr fort, zu Ahas zu reden, und sprach: 7.11 Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott! In der Tiefe fordere es oder oben in der Hoehe! 7.12 Ahas aber sagte: Ich will nicht fordern und will den HERRN nicht pruefen. 7.13 Da sprach er: Hoert doch, Haus David! Ist es euch zu wenig, Menschen zu ermueden, dass ihr auch meinen Gott ermuedet? 7.14 Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebaeren und wird seinen Namen Immanuel nennen. 7.15 Rahm und Honig wird er essen, bis er weiss, das Boese zu verwerfen und das Gute zu waehlen. 7.16 Denn ehe der Junge weiss, das Boese zu verwerfen und das Gute zu waehlen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Koenigen dir graut. 7.17 Der HERR wird ueber dich, ueber dein Volk und ueber das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tag, an dem Ephraim sich von Juda getrennt hat: den Koenig von Assur. 7.18 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR die Fliege, die am Ende der Stroeme Aegyptens, und die Biene, die im Land Assur ist, herbeipfeifen. 7.19 Dann werden sie kommen und sich alle niederlassen in den Taelern der Schluchten und in den Spalten der Felsen, in allen Dornstraeuchern und an allen Traenkplaetzen. 7.20 An jenem Tag wird der Herr durch das Schermesser, das auf der anderen Seite des Stromes gedungen wurde, [naemlich] durch den Koenig von Assur, das Haupt scheren und das Haar der Beine, ja, auch den Bart wird es wegnehmen. 7.21 An jenem Tag wird es geschehen, da wird einer eine junge Kuh und zwei Schafe am Leben erhalten. 7.22 Und es wird geschehen, wegen der Menge der Milch, die sie geben, wird er Rahm essen, ja, Rahm und Honig wird jeder essen, der im Land uebriggeblieben ist. 7.23 Und es wird an jenem Tag geschehen, dass jeder Ort, wo tausend Weinstoecke [im Wert] von tausend Silber[schekeln] stehen, den Dornen und Disteln gehoert. 7.24 [Nur] mit Pfeilen und Bogen wird man dorthin kommen, denn zu Dornen und Disteln wird das ganze Land werden. 7.25 Und [auf] alle Berge, die mit der Hacke behackt werden, dahin wirst du nicht kommen aus Furcht vor Dornen und Disteln. Und sie werden ein Ort sein, an den man Rinder treibt und der von Schafen zertreten wird. Der Sohn des Propheten als Zeichen des Gerichts. \8\ 8.1 Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir eine grosse Tafel und schreibe darauf mit Menschengriffel: Fuer Schnell-Raub Eile-Beute! 8.2 Da nahm ich mir zuverlaessige Zeugen: den Priester Uria und Secharja, den Sohn des Jeberechja. - 8.3 Und ich nahte der Prophetin, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Gib ihm den Namen: `Schnell-Raub Eile Beute! 8.4 Denn ehe der Junge zu rufen versteht: `Mein Vater! und: `Meine Mutter!, wird man den Reichtum von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem Koenig von Assur hertragen. 8.5 Und der HERR fuhr fort, weiter zu mir zu reden: 8.6 Weil dieses Volk die Wasser von Siloah verworfen, die still dahinfliessen, und Freude hat an Rezin und dem Sohn des Remalja: 8.7 darum, siehe, laesst der Herr die maechtigen und grossen Wasser des Stromes ueber sie heraufsteigen - den Koenig von Assur und all seine Herrlichkeit. Er wird heraufsteigen ueber all seine Betten und ueber all seine Ufer gehen. 8.8 Und er wird ueber Juda dahinfahren, [alles] ueberschwemmen und ueberfluten; bis an den Hals wird er reichen. Und die Spanne seiner Fluegel wird die Weite deines Landes fuellen, Immanuel! 8.9 Tobt, ihr Voelker, und erschreckt! Und horcht auf, all ihr fernen [Bewohner] der Erde! Guertet euch und erschreckt, guertet euch und erschreckt! 8.10 Schmiedet einen Plan, er geht in die Brueche! Beredet die Sache, sie wird nicht zustandekommen! Denn Gott ist mit uns. 8.11 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen, als [seine] Hand [mich] packte und er mich davor warnte, auf dem Weg dieses Volkes zu gehen: 8.12 Ihr sollt nicht alles Verschwoerung nennen, was dieses Volk Verschwoerung nennt. Das, was sie fuerchten, sollt ihr nicht fuerchten und nicht [davor] erschrecken. 8.13 Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken! 8.14 Und er wird zum Heiligtum sein und zum Stein des Anstosses und zum Fels des Strauchelns fuer die beiden Haeuser Israel, zum Klappnetz und zur Falle fuer die Bewohner Jerusalems. 8.15 Und viele unter ihnen werden stuerzen, werden fallen und zerbrechen, verstrickt und gefangen werden. - 8.16 Binde die Offenbarung zusammen, versiegele die Weisung unter meinen Juengern! - 8.17 Und ich will auf den HERRN harren, der sein Angesicht vor dem Haus Jakob verbirgt, und will auf ihn hoffen. 8.18 Siehe, ich und die Kinder, die der HERR mir gegeben hat, wir sind zu Zeichen und zu Wundern in Israel [geworden] vom HERRN der Heerscharen, der auf dem Berg Zion wohnt. 8.19 Und wenn sie zu euch sagen: Befragt die Totengeister und die Wahrsagegeister, die da fluestern und murmeln! [, so antwortet:] Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? [Soll es etwa] fuer die Lebenden die Toten [befragen]? 8.20 Hin zur Weisung und zur Offenbarung! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es fuer sie keine Morgenroete. 8.21 Man wird darin umherziehen, bedrueckt und hungrig. Und es wird geschehen, wenn man Hunger leidet, dann wird man von Wut uebermannt werden und seinen Koenig und seinen Gott verfluchen. Und man wird sich nach oben wenden 8.22 und wird zur Erde blicken: und siehe, [da ist] Not und Finsternis, bedraengendes Dunkel, und in dichte Finsternis ist man hineingestossen. Verheissung des Reiches unter dem Sohn Davids. 8.23 Doch nicht [bleibt das] Dunkel [ueber] dem, der von der Finsternis bedraengt ist. Wie die fruehere Zeit dem Land Sebulon und dem Land Naftali Schmach gebracht hat, so bringt die spaetere den Weg am Meer, das [Land] jenseits des Jordan [und] den Kreis der Nationen zu Ehren. \9\ 9.1 Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein grosses Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet ueber ihnen. 9.2 Du vermehrst den Jubel, du machst die Freude gross. Sie freuen sich vor dir, wie man sich freut in der Ernte, wie man jauchzt beim Verteilen der Beute. 9.3 Denn das Joch ihrer Last, den Stab [auf] ihrer Schulter, den Stock ihres Treibers zerbrichst du wie am Tag Midians. 9.4 Denn jeder Stiefel, der droehnend einherstampft, und [jeder] Mantel, in Blut gewaelzt, faellt dem Brand anheim, [wird] ein Frass des Feuers. 9.5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fuerst des Friedens. 9.6 Gross ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und ueber seinem Koenigreich, es zu festigen und zu stuetzen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun. Drohendes Gericht ueber Israel. 9.7 Ein Wort sendet der Herr gegen Jakob, und in Israel faellt es nieder. 9.8 Und das ganze Volk erkennt es, Ephraim und die Bewohner von Samaria, die in Hochmut und mit ueberheblichen Herzen sagen: 9.9 Die Ziegelsteine sind gefallen, aber mit Quadern bauen wir auf. Die Sykomoren sind abgehauen, aber wir setzen Zedern an ihre Stelle. 9.10 Doch der HERR wird die Gegner, [naemlich] Rezin, ueber es erhoehen und seine Feinde aufstacheln: 9.11 Aram von Osten und die Philister von Westen; die werden Israel fressen mit vollem Maul. - Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. 9.12 Aber das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlaegt, und den HERRN der Heerscharen suchen sie nicht. 9.13 Da haut der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Palmzweig und Binse an einem Tag. 9.14 Der Aelteste und Angesehene, er ist der Kopf; und der Prophet, der Luege lehrt, er ist der Schwanz. 9.15 Denn die Fuehrer dieses Volkes werden zu Verfuehrern und die von ihnen Gefuehrten zu Verwirrten. 9.16 Darum wird sich der Herr ueber dessen junge Maenner nicht freuen, und ueber seine Waisen und Witwen wird er sich nicht erbarmen. Denn sie alle sind Gottlose und Uebeltaeter, und jeder Mund redet Torheit. - Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. 9.17 Denn die Gottlosigkeit brennt wie Feuer: Dornen und Disteln verzehrt sie und zuendet in den Dickichten des Waldes, dass sie emporwirbeln als hoch aufsteigender Rauch. 9.28 Durch den Grimm des HERRN der Heerscharen ist das Land verbrannt, und das Volk ist wie ein Frass des Feuers geworden; keiner hat Mitleid mit dem andern. 9.19 Und man verschlingt zur Rechten und hungert, und man frisst zur Linken und wird nicht satt. Jeder frisst das Fleisch seines Naechsten: 9.20 Manasse den Ephraim, und Ephraim den Manasse; diese miteinander zusammen [aber fallen] ueber Juda her. - Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. \10\ 10.1 Wehe denen, die Ordnungen des Unheils anordnen, und den Schreibern, die Muehsal schreiben, 10.2 um die Geringen von [ihrem] Rechtsanspruch zu verdraengen und den Elenden meines Volkes [ihr] Recht zu rauben, damit die Witwen ihr Pluendergut werden und sie die Waisen pluendern! 10.3 Und was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Sturm, der von weither kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe und wo euren Reichtum lassen? 10.4 Beugt man sich nicht unter Gefangenen, so muss man unter Erschlagenen fallen. - Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Weheruf ueber Assur und dessen Niederlage. Nah 1-3; Zeph 2,13-15. 10.5 Wehe, Assur, Rute meines Zorns! Und der Stock meines Zorns - in ihrer Hand ist er. 10.6 Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn, und gegen das Volk meines Grimmes entbiete ich ihn, Raub zu rauben und Beute zu erbeuten und es zertreten zu lassen wie Strassenkot. 10.7 Er aber meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern zu verheeren hat er im Sinn und nicht wenige Nationen auszurotten. 10.8 Denn er sagt: Sind meine Oberste nicht allesamt Koenige? 10.9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch, Hamat nicht wie Arpad, Samaria nicht wie Damaskus? 10.10 Wie meine Hand die Koenigreiche der Goetzen erreicht hat - und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria -, 10.11 werde ich nicht, wie ich Samaria und seinen Goetzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Goetzenbildern tun? 10.12 Aber es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollendet hat, wird er die Frucht des ueberheblichen Herzens des Koenigs von Assur heimsuchen und den hochmuetigen Stolz seiner Augen. 10.13 Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, denn ich bin verstaendig. Und ich beseitige die Grenzen der Voelker und pluendere ihre Schaetze und stosse die Bewohner hinab wie ein Starker. 10.14 Meine Hand hat den Reichtum der Voelker erreicht wie ein Nest. Und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft: da war keiner, der mit dem Fluegel schlug oder den Schnabel aufriss und piepste. - 10.15 Ruehmt sich die Axt gegen den, der damit haut? Oder bruestet sich die Saege gegen den, der sie zieht? Als schwaenge ein Stock den, der ihn hochhebt, als ob ein Stab den hochhoebe, der kein Holz ist! 10.16 Darum wird der Herr, der HERR der Heerscharen, Schwindsucht senden unter seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand auflodern wie ein Feuerbrand. 10.17 Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen und seine Disteln in Brand setzen und verzehren an einem Tag. 10.18 Und man wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens von der Seele bis zum Fleisch vernichten, und es wird sein, wie wenn ein Kranker dahinsiecht. 10.19 Dann wird der Rest der Baeume seines Waldes zu zaehlen sein: ein Junge koennte sie aufschreiben. Rettung des Ueberrestes Israels und Jerusalems. 10.20 An jenem Tag wird es geschehen: Da wird der Ueberrest Israels, und was vom Haus Jakob entkommen ist, sich nicht mehr laenger auf den stuetzen, der es schlaegt, sondern es wird sich auf den HERRN, den Heiligen Israels, stuetzen in Treue. 10.21 Ein Ueberrest wird umkehren, ein Ueberrest Jakobs, zu dem starken Gott. 10.22 Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres waere: [nur] ein Ueberrest davon wird umkehren. Vernichtung ist beschlossen, einherflutend [mit] Gerechtigkeit. 10.23 Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, vollzieht festbeschlossene Vernichtung inmitten der ganzen Erde. 10.24 Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Fuerchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stock schlaegt und seinen Stab gegen dich erhebt in der Art Aegyptens! 10.25 Denn nur noch eine ganz kurze Weile, dann wird der Grimm zu Ende sein, und mein Zorn [richtet sich] auf ihre Vernichtung. 10.26 Und der HERR der Heerscharen wird ueber ihn die Geissel schwingen wie bei der Niederlage Midians am Felsen Oreb und seinen Stab ueber das Meer, und er wird ihn erheben in der Art Aegyptens. 10.27 An jenem Tag wird es geschehen, da weicht seine Last von deiner Schulter, und sein Joch wird von deinem Hals weggerissen, und vernichtet wird das Joch vor dem Fett. 10.28 Er kommt auf Ajat zu, zieht durch Migron; in Michmas laesst er seinen Tross. 10.29 Sie ziehen durch die Schlucht, `Geba sei unser Nachtquartier! Rama bebt, Gibea Sauls flieht. 10.30 Schreie gellend, Tochter Gallims! Horche auf, Lajescha! Elendes Anatot! 10.31 Madmena eilt davon, die Bewohner von Gebim bringen [sich] in Sicherheit. 10.32 Noch heute macht er Halt in Nob. - Er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, den Huegel Jerusalems. - 10.33 Siehe, der Herr, der HERR der Heerscharen, haut mit Schreckensgewalt die Aeste herunter. Und die Hochgewachsenen werden gefaellt, und die Emporragenden werden niedersinken. 10.34 Und er schlaegt das Dickicht des Waldes mit dem Eisen nieder, und der Libanon faellt durch einen Maechtigen. Das zukuenftige Friedensreich des Christus. \11\ 11.1 Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schoessling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. 11.2 Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN; 11.3 und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, und nicht zurechtweisen nach dem, was seine Ohren hoeren, 11.4 sondern er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit und die Elenden des Landes zurechtweisen in Geradheit. Und er wird den Gewalttaetigen schlagen mit dem Stab seines Mundes und mit dem Hauch seiner Lippen den Gottlosen toeten. 11.5 Gerechtigkeit wird der Schurz seiner Hueften sein und die Treue der Schurz seiner Lenden. - 11.6 Und der Wolf wird beim Lamm weilen und der Leopard beim Boeckchen lagern. Das Kalb und der Jungloewe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Junge wird sie treiben. 11.7 Kuh und Baerin werden [miteinander] weiden, ihre Jungen werden zusammen lagern. Und der Loewe wird Stroh fressen wie das Rind. 11.8 Und der Saeugling wird spielen an dem Loch der Viper und das entwoehnte Kind seine Hand ausstrecken nach der Hoehle der Otter. 11.9 Man wird nichts Boeses tun noch verderblich handeln auf meinem ganzen heiligen Berg. Denn das Land wird voll von Erkenntnis des HERRN sein, wie von Wassern, die das Meer bedecken. - 11.10 Und an jenem Tag wird es geschehen: der Wurzelspross Isais, der als Feldzeichen der Voelker dasteht, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestaette wird Herrlichkeit sein. 11.11 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch einmal seine Hand erheben, um den Ueberrest seines Volkes, der uebrigbleibt, loszukaufen aus Assur und Aegypten, aus Patros und Kusch, aus Elam, Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres. 11.12 Und er wird den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde. 11.13 Dann wird die Eifersucht Ephraims weichen, und die Bedraenger Judas werden ausgerottet werden. Ephraim wird auf Juda nicht eifersuechtig sein, und Juda wird Ephraim nicht bedraengen. 11.14 Und sie werden nach Westen auf die Berglehne der Philister fliegen. Miteinander werden sie die Soehne des Ostens auspluendern. Edom und Moab werden ihre Hand greifen, und die Soehne Ammons werden ihnen hoerig sein. 11.15 Dann wird der HERR die Meereszunge Aegyptens spalten. Und er wird seine Hand ueber den Strom schwingen mit der Gewalt seines Hauches und ihn in sieben Baeche zerschlagen, so dass man mit Schuhen hindurchgehen kann. 11.16 So wird es eine Strasse geben fuer den Ueberrest seines Volkes, der aus Assur uebrigbleibt, wie es eine [Strasse] fuer Israel gab an dem Tag, als es aus dem Land Aegypten heraufzog. Dank des Ueberrestes im zukuenftigen Friedensreich. \12\ 12.1 Und an jenem Tag wirst du sagen: Ich preise dich, HERR! Ja, du hast mir gezuernt. Moege dein Zorn sich wenden, dass du mich troestest! 12.2 Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin voller Vertrauen und fuerchte mich nicht. Denn Jah, der HERR, ist meine Staerke und mein Loblied, und er ist mir zum Heil geworden. - 12.3 Und mit Freuden werdet ihr Wasser schoepfen aus den Quellen des Heils 12.4 und werdet an jenem Tage sprechen: Preist den HERRN, ruft seinen Namen aus, macht unter den Voelkern seine Taten bekannt, verkuendet, dass sein Name hoch erhaben ist! 12.5 Lobsingt dem HERRN, denn Herrliches hat er getan! Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden. 12.6 Jauchze und juble, Bewohnerin von Zion! Denn gross ist in deiner Mitte der Heilige Israels. Ankuendigung der Zerstoerung Babels, auch als Bild des Gerichts ueber alle Nationen Kap. 21,1-10; 47,1-15; Jer 50; 51. \13\ 13.1 Ausspruch ueber Babel, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat. 13.2 Auf kahlem Berg richtet ein Feldzeichen auf, mit lauter Stimme ruft ihnen zu, winkt mit der Hand, dass sie einziehen durch die Tore der Edlen! 13.3 Ich habe meine Geheiligten entboten, auch meine Helden zu meinem Zorn[gericht] gerufen, die ueber meine Hoheit frohlocken. 13.4 Horch! Getuemmel auf den Bergen wie von einem grossen Volk! Horch! Getoese von Koenigreichen, von versammelten Nationen! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. 13.5 Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels - der HERR mit den Werkzeugen seiner Verwuenschung, um das ganze Land zugrunde zu richten. 13.6 Heult, denn nahe ist der Tag des HERRN! Er kommt wie eine Verwuestung vom Allmaechtigen. 13.7 Darum werden alle Haende erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. 13.8 Und sie werden bestuerzt sein. Kraempfe und Wehen werden sie packen, sie werden sich winden wie eine Gebaerende. Einer starrt den andern an, ihre Gesichter gluehen wie Flammen. 13.9 Siehe, der Tag des HERRN kommt, grausam mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wueste zu machen; und ihre Suender wird er von ihr austilgen. 13.10 Denn die Sterne des Himmels und seine Sternbilder werden ihr Licht nicht leuchten lassen. Die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. 13.11 Und ich werde am Erdkreis die Bosheit heimsuchen und an den Gottlosen ihre Schuld. Ich werde der Anmassung der Stolzen ein Ende machen und den Hochmut der Gewalttaetigen erniedrigen. 13.12 Ich will den Sterblichen seltener machen als gediegenes Gold und den Menschen [seltener] als Ofirgold. 13.13 Darum werde ich die Himmel erzittern lassen, und die Erde wird aufbeben von ihrer Stelle beim Grimm des HERRN der Heerscharen und am Tage seiner Zornglut. 13.14 Und es wird wie mit einer verscheuchten Gazelle sein und wie mit einer Herde, die niemand sammelt: jeder wird sich zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen. 13.15 Wer irgend gefunden wird, soll durchbohrt werden; und wer irgend ergriffen wird, soll durchs Schwert fallen. 13.16 Ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Haeuser gepluendert und ihre Frauen geschaendet werden. 13.17 Siehe, ich erwecke gegen sie die Meder, die Silber nicht achten und an Gold kein Gefallen haben. 13.18 [Ihre] Bogen werden junge Maenner niederstrecken, und ueber die Leibesfrucht werden sie sich nicht erbarmen, und der Kinder wegen werden sie nicht betruebt sein. 13.19 So wird es Babel, der Zierde der Koenigreiche, der stolzen Pracht der Chaldaeer, ergehen wie [nach] der Umkehrung von Sodom und Gomorra durch Gott. 13.20 Nie mehr wird es bewohnt sein, und [es bleibt] unbesiedelt von Generation zu Generation. Und der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden [ihre Herden] dort nicht lagern lassen. 13.21 Aber Wuestentiere werden dort lagern, und voller Eulen werden ihre Haeuser sein. Strausse werden dort wohnen und Bocks-Daemonen dort tanzen. 13.22 Wilde Hunde werden heulen in seinen Palaesten und Schakale in den Lustschloessern. Und seine Zeit steht nahe bevor, und seine Tage werden nicht verlaengert werden. Freude und Staunen ueber den Sturz Babels und seines Koenigs. Kap. 21,1-10; 47,1-15; Jer 50; 51. \14\ 14.1 Denn der HERR wird sich ueber Jakob erbarmen und Israel noch [einmal] erwaehlen und wird sie in ihr Land setzen. Und der Fremde wird sich ihnen anschliessen, und sie werden sich dem Haus Jakob zugesellen. 14.2 Und die Voelker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen. Dann wird das Haus Israel [diese] als Knechte und Maegde in Erbbesitz nehmen im Land des HERRN. Und sie werden die gefangen wegfuehren, die sie gefangen wegfuehrten, und sie werden ihre Unterdruecker [nieder]treten. 14.3 Und es wird geschehen, an dem Tag, an dem der HERR dir Ruhe verschafft von deiner Muehsal und deiner Unruhe und von dem harten Dienst, den man dir auferlegt hat, 14.4 da wirst du dieses Spottlied anstimmen ueber den Koenig von Babel und sagen: Wie hat aufgehoert der Unterdruecker, aufgehoert das Anstuermen! 14.5 Zerbrochen hat der HERR den Stab der Gottlosen, den Herrscherstab, 14.6 der Voelker schlug im Grimm mit Schlaegen ohne Unterlass, Nationen unterjochte im Zorn mit Verfolgung ohne Schonung. 14.7 Es ruht, es rastet die ganze Erde. Man bricht in Jubel aus. 14.8 Auch die Wacholderbaeume freuen sich ueber dich, die Zedern des Libanon: `Seitdem du daliegst, kommt der Holzfaeller nicht mehr zu uns herauf. 14.9 Der Scheol drunten ist in Bewegung um deinetwillen, in Erwartung deiner Ankunft. Er stoert deinetwegen die Schatten auf, alle Maechtigen der Erde, er laesst von ihren Thronen alle Koenige der Nationen aufstehen. 14.10 Sie alle beginnen und sagen zu dir: `Auch du bist kraftlos geworden wie wir, bist uns gleich! 14.11 In den Scheol hinabgestuerzt ist deine Pracht und der Klang deiner Harfen. Maden sind unter dir zum Lager ausgebreitet, und Wuermer sind deine Decke. 14.12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenroete! [Wie bist du] zu Boden geschmettert, Ueberwaeltiger der Nationen! 14.13 Und du, du sagtest in deinem Herzen: `Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch ueber den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im aeussersten Norden. 14.14 Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhoehen, dem Hoechsten mich gleich machen. - 14.15 Doch in den Scheol wirst du hinabgestuerzt, in die tiefste Grube. 14.16 Die dich sehen, betrachten dich, sehen dich genau an: `Ist das der Mann, der die Erde erbeben liess, Koenigreiche erschuetterte? 14.17 Er machte den Erdkreis der Wueste gleich und riss ihre Staedte nieder. Seine Gefangenen entliess er nicht nach Hause. 14.18 Alle Koenige der Nationen, sie alle ruhen in Ehren, jeder in seinem Haus. 14.19 Du aber bist hingeworfen fern von deiner Grabstaette wie ein verabscheuter Schoessling, bedeckt mit Erschlagenen, vom Schwert Durchbohrten wie ein zertretenes Aas. 14.20 [Mit denen,] die zu den Steinen der Grube hinabgefahren sind, mit ihnen wirst du nicht vereint werden im Grab. Denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, dein Volk erschlagen. Das Geschlecht von Uebeltaetern wird in Ewigkeit nicht [mehr] genannt werden. 14.21 Bereitet fuer seine Soehne die Schlachtbank zu um der Schuld ihrer Vaeter willen! Sie sollen sich nicht [mehr] erheben und die Erde in Besitz nehmen und die Flaeche des Erdkreises mit Staedten fuellen. 14.22 Und ich werde mich gegen sie erheben, spricht der HERR der Heerscharen, und werde von Babel ausrotten Namen und Ueberrest und Spross und Nachkommen, spricht der HERR. 14.23 Ich werde es zum Besitz der Igel machen und zu Wassersuempfen. Und ich werde es ausfegen mit dem Besen der Vertilgung, spricht der HERR der Heerscharen. Drohendes Gericht ueber Assur und die Philister. 14.24 Der HERR der Heerscharen hat geschworen und gesagt: Fuerwahr, wie ich es erwog, so geschieht es, und wie ich es beschlossen habe, so kommt es zustande: 14.25 dass ich Assur in meinem Land zerschmettere und es auf meinen Bergen zertrete. Dann weicht von ihnen sein Joch, und seine Last weicht von ihrer Schulter. 14.26 Das ist der Ratschluss, der ueber die ganze Erde beschlossen ist, und das ist die Hand, die ueber alle Nationen ausgestreckt ist. 14.27 Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen. Wer wird es ungueltig machen? Und seine Hand ist ausgestreckt. Wer wendet sie zurueck? Hes 25,15-17; Sach 9,5-7. 14.28 Im Todesjahr des Koenigs Ahas geschah dieser Ausspruch: 14.29 Freue dich nicht, ganz Philistaea, dass der Stock zerbrochen ist, der dich schlug! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine Otter hervorkommen, und ihre Frucht wird eine fliegende feurige Schlange sein. 14.30 Da werden die Erstgeborenen der Geringen weiden und die Armen sich in Sicherheit lagern. Aber deine Wurzel werde ich durch Hunger toeten, und deinen Ueberrest werde ich erschlagen. 14.31 Heule, Tor! Schrei um Hilfe, Stadt! Verzage, ganz Philistaea! Denn von Norden her kommt Rauch, und keiner sondert sich ab von seinen Scharen. 14.32 Und was antwortet man den Boten der Nation? Ja, der HERR hat die Grundmauern Zions gelegt, und darin finden die Elenden seines Volkes Zuflucht. Drohendes Gericht ueber Moab. Kap. 16,6-14; Jer 48; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11. \15\ 15.1 Ausspruch ueber Moab. Ja, ueber Nacht ist Ar-Moab verwuestet, vernichtet; ja, ueber Nacht ist Kir-Moab verwuestet, vernichtet. 15.2 Man steigt zum [Goetzen]tempel hinauf und nach Dibon auf die Hoehen, um zu weinen; auf Nebo und auf Medeba jammert Moab. Auf allen seinen Koepfen ist eine Glatze, jeder Bart ist abgeschoren. 15.3 Auf seinen Gassen guerten sie sich Sacktuch um; auf seinen Daechern und auf seinen [Markt]plaetzen jammert alles, in Traenen zerfliessend. 15.4 Heschbon und Elale schreien um Hilfe; bis Jahaz hoert man ihre Stimme. Darum erheben die Geruesteten Moabs das Kriegsgeschrei, es zittert um sein Leben. 15.5 Mein Herz schreit um Hilfe fuer Moab, - seine Fluechtlinge [fliehen] bis nach Zoar, nach Eglat-Schelischija. Ja, die Anhoehe von Luhit steigt man mit Weinen hinauf; ja, auf dem Weg nach Horonajim erhebt man Geschrei ueber den Zusammenbruch. 15.6 Ja, die Wasser von Nimrim sollen zu Wuesten werden. Ja, verdorrt ist das Gras, verwelkt das Kraut; das Gruen ist nicht mehr da. 15.7 Darum traegt man ueber den Pappelbach, was man eruebrigt und was man aufbewahrt hat. 15.8 Ja, das Wehgeschrei umkreist das Gebiet von Moab: bis nach Eglajim [dringt] sein Jammern und nach Beer-Elim sein Jammern. 9 Ja, die Wasser von Dimon sind voller Blut. Denn ich verhaenge noch mehr [Unheil] ueber Dimon: einen Loewen ueber die Entkommenen Moabs und ueber den Ueberrest des Landes. \16\ 16.1 Sendet einen Widder des Landesherrn von Sela in der Wueste zum Berg der Tochter Zion! 16.2 Und es geschieht: wie umherflatternde Voegel, [wie] ein aufgescheuchtes Nest sind die Toechter Moabs an den Uebergaengen des Arnon. 16.3 Schaffe Rat, triff Entscheidung! Am hellen Mittag mache deinen Schatten der Nacht gleich, verbirg die Vertriebenen, den Fluechtling verrate nicht! 16.4 Lass die Vertriebenen Moabs sich bei dir als Fremde aufhalten! Sei ihnen ein Versteck vor dem Verwuester! - Wenn der Unterdruecker nicht mehr da ist, die Verwuestung aufgehoert hat, die Zertreter aus dem Lande verschwunden sind, 16.5 dann wird in Guete ein Thron aufgerichtet werden. Und auf ihm - im Zelt Davids - wird einer in Bestaendigkeit sitzen, der da richtet und nach Recht trachtet und der in Gerechtigkeit erfahren ist. Kap. 15,1-9. 16.6 Wir haben gehoert von dem Hochmut Moabs, dem sehr hochfahrenden, von seinem Stolz, seinem Hochmut und seiner Ueberheblichkeit, von seinem eitlen Prahlen. 16.7 Darum wird Moab heulen ueber Moab; alles wird heulen. Um die Traubenkuchen von Kir-Hareset werdet ihr seufzen, ganz zerschlagen. 16.8 Denn Heschbons Terrassen[gaerten] sind verwelkt, die Weinstoecke von Sibma, deren edle Trauben die Herren der Nationen [mit Trunkenheit] bezwangen. Bis nach Jaser reichten sie, verloren sich in die Wueste. Seine Ranken breiteten sich aus, gingen ueber das Meer. 16.9 Darum beweine ich, wie Jaser weint, den Weinstock von Sibma, mit meinen Traenen traenke ich dich satt, Heschbon und Elale. Denn ueber dein Sommerobst und ueber deinen Ernteertrag ist das Jauchzen [der Feinde] gefallen. 16.10 Da sind Freude und Jubel aus den Fruchtgaerten abgeerntet, und in den Weinbergen wird nicht gejubelt, nicht gejauchzt. In den Kelterkufen tritt kein Kelterer den Wein; dem Jauchzen habe ich ein Ende gemacht. 16.11 Darum klagen meine Eingeweide ueber Moab wie eine Zither und mein Inneres ueber Kir-Heres. 16.12 Und es wird geschehen, wenn Moab erscheint, sich abmueht auf der Opferhoehe und in sein Heiligtum eintritt, um zu beten, dann wird es nichts ausrichten. 16.13 Das ist das Wort, das der HERR einst ueber Moab geredet hat. 16.14 Jetzt aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie die Jahre eines Tageloehners, wird die Herrlichkeit Moabs veraechtlich sein samt all der grossen Menge. Und der Ueberrest wird winzig klein, [gar] nicht gross sein. Drohendes Gericht ueber Damaskus und das Reich Israel. Jer 49,23-27; Am 1,3-5. \17\ 17.1 Ausspruch ueber Damaskus. Siehe, Damaskus hoert auf, eine Stadt zu sein, und wird ein Truemmerhaufen. 17.2 Verlassen sind die Staedte von Aroer, sie werden den Herden preisgegeben; die lagern [dort] und niemand schreckt sie auf. 17.3 Und verschwinden wird die feste Stadt aus Ephraim und das Koenigtum aus Damaskus. Und dem Ueberrest von Aram ergeht es wie der Herrlichkeit der Soehne Israel, spricht der HERR der Heerscharen. 17.4 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird die Herrlichkeit Jakobs armselig sein und das Fett seines Fleisches mager werden. 17.5 Es wird sein, wie wenn einer bei der Ernte Getreidehalme zusammenfasst und sein Arm Aehren abmaeht. Es wird sein, wie wenn einer Aehren sammelt in der Talebene Refaim. 17.6 - Doch wird eine Nachlese an ihm uebrigbleiben wie beim Abschlagen der Oliven: zwei, drei reife Oliven oben im Geaest, vier, fuenf an den Zweigen des Fruchtbaums, spricht der HERR, der Gott Israels. - 17.7 An jenem Tag wird der Mensch auf den hinschauen, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen Israels sehen. 17.8 Und er wird nicht schauen auf die Altaere, das Werk seiner Haende. Und was seine Finger gemacht haben, wird er nicht ansehen, weder die Ascherim noch die Raeucheraltaere. - 17.9 An jenem Tag werden seine Festungsstaedte sein wie die verlassenen Orte des Waldes und des Berggipfels, die man vor den Soehnen Israel verliess; und es wird eine Oede sein. - 17.10 Ja, du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner Zuflucht. Deshalb pflanze nur Pflanzungen des `Lieblichen und besaee sie [nur] mit auslaendischen Weinranken! 17.11 Am Tag, da du gepflanzt, ziehst du [sie] gross, und am Morgen, da du gesaet, bringst du [sie] zum Bluehen: hin ist die Ernte am Tag des Siechtums und des unheilbaren Schmerzes. 17.12 Wehe, ein Getoese vieler Voelker: wie das Tosen der Meere tosen sie; und ein Rauschen von Voelkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie. 17.13 Voelkerschaften rauschen wie das Rauschen vieler Wasser. Doch er bedroht sie, und sie fliehen in die Ferne. Und sie werden gejagt wie Spreu auf den Bergen vor dem Wind und wie die Raddistel vor dem Sturm. 17.14 Zur Abendzeit, siehe da, [jaehes] Erschrecken. Ehe es Morgen wird, gibt es sie nicht mehr. Das ist das Geschick derer, die uns pluendern, und das Los derer, die uns berauben. Drohendes Gericht ueber Kusch. \18\ 18.1 Wehe, Land des Fluegelgeschwirrs, jenseits der Stroeme von Kusch, 18.2 das Boten auf dem Meer entsendet und in Papyruskaehnen ueber der Wasserflaeche! Geht hin, schnelle Boten, zu der Nation, die hochgewachsen und blank ist, zu dem Volk, das weit und breit gefuerchtet ist, zu der Nation, die mit gespannter Kraft [alles] zertritt, deren Land Stroeme durchschneiden! 18.3 Ihr alle, Bewohner des Festlandes und die ihr auf der Erde ansaessig seid, wenn man ein Feldzeichen auf den Bergen aufrichtet, seht hin! Und wenn man ins Horn stoesst, hoert hin! 18.4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Ich will mich ruhig verhalten und will zuschauen an meiner Staette, wie flimmernde Glut bei Sonnenschein, wie Taugewoelk in der Ernteglut. 18.5 Denn vor der Ernte, wenn die Bluete vorbei ist und die Blume zur reifenden Traube wird, wird er die Reben abschneiden mit Winzermessern und die Ranken entfernen [und] abreissen. 18.6 Sie werden allesamt den Raubvoegeln der Berge und den Tieren der Erde ueberlassen werden. Und die Raubvoegel werden den Sommer darauf zubringen, und alle Tiere der Erde werden darauf ueberwintern. 18.7 In jener Zeit wird dem HERRN der Heerscharen ein Geschenk dargebracht werden: von einem Volk, das hochgewachsen und blank ist, und von einem Volk, das weit und breit gefuerchtet ist, von einer Nation, die mit gespannter Kraft alles zertritt, deren Land Stroeme durchschneiden - zur Staette des Namens des HERRN der Heerscharen, zum Berg Zion. Drohendes Gericht ueber Aegypten. Jer 46,2-26; Hes 29-32. \19\ 19.1 Ausspruch ueber Aegypten. Siehe, der HERR faehrt auf einer schnellen Wolke und kommt nach Aegypten. Da beben die Goetzen Aegyptens vor ihm, und das Herz Aegyptens zerschmilzt in seinem Innern. 19.2 Und ich will Aegypten gegen Aegypten aufstacheln, dass sie kaempfen werden, jeder gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Naechsten, Stadt gegen Stadt, Koenigreich gegen Koenigreich. 19.3 Dann wird der Geist Aegyptens in seinem Innern verstoert werden, und seinen Ratschlag will ich verwirren: da werden sie die Goetzen und die Totenbeschwoerer, die Totengeister und die Wahrsager befragen. 19.4 Und ich will Aegypten ausliefern in die Hand eines harten Herrn. Und ein grausamer Koenig wird ueber sie herrschen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen. - 19.5 Und die Wasser werden im Meer versiegen, und der Strom wird verdunsten und austrocknen, 19.6 und die Stroeme werden stinkend werden. Die Kanaele Mazors werden armselig werden und vertrocknen, Rohr und Schilf werden schwarz werden. 19.7 Die Binsen am Nil, an der Muendung des Nil, und jedes Saatfeld am Nil verdorrt, wird verweht und besteht nicht mehr. 19.8 Da klagen die Fischer, und es trauern alle, die die Angel in den Nil auswerfen. Und die auf der Wasserflaeche das Netz ausbreiten, werden hinfaellig. 19.9 Und zuschanden werden die, die Flachsstengel zu Gekaemmtem verarbeiten, und die Weber erbleichen. 19.10 Und seine Grundpfeiler sind zerschlagen. Alle, die um Lohn arbeiten, sind [in ihrer] Seele betruebt. 19.11 Lauter Toren sind die Obersten von Zoan, die weisen Ratgeber des Pharao. [Ihr] Ratschlag hat sich als dumm erwiesen. Wie sagt ihr zum Pharao: Ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn von Koenigen der Vorzeit? 19.12 Wo sind sie denn, deine Weisen? Moegen sie dir doch verkuenden und erkennen, was der HERR der Heerscharen ueber Aegypten beschlossen hat. 19.13 Die Obersten von Zoan sind zu Toren geworden, die Obersten von Nof sind betrogen. Die Anfuehrer seiner Staemme haben Aegypten zum Taumeln gebracht. 19.14 Der HERR hat in seiner Mitte einen Geist des Schwindels gebraut, dass sie Aegypten zum Taumeln gebracht haben in all seinem Tun, wie ein Trunkener taumelt in seinem Erbrochenen. 19.15 Und Aegypten wird keine Tat [mehr] gelingen, die Kopf oder Schwanz, Palmzweig oder Binse verrichten [wollen]. Aegypten und Assur mit Israel im zukuenftigen Friedensreich 19.16 An jenem Tag werden die Aegypter wie Frauen sein. Sie werden zittern und beben vor dem Schwingen der Hand des HERRN der Heerscharen, die er gegen sie schwingen wird. 19.17 Und das Land Juda wird fuer Aegypten zum Schrecken werden. So oft jemand es bei den Aegyptern erwaehnt, werden sie beben vor dem Ratschluss des HERRN der Heerscharen, den er ueber sie beschlossen hat. 19.18 An jenem Tag werden fuenf Staedte im Land Aegypten sein, die die Sprache Kanaans reden und dem HERRN der Heerscharen schwoeren werden. Eine wird Ir-Heres heissen. 19.19 An jenem Tag wird mitten im Land Aegypten dem HERRN ein Altar [geweiht] sein und ein Gedenkstein fuer den HERRN nahe an seiner Grenze. 19.20 Und er wird zu einem Zeichen und zu einem Zeugnis fuer den HERRN der Heerscharen im Land Aegypten werden: Wenn sie zum HERRN schreien werden wegen der Unterdruecker, dann wird er ihnen einen Retter senden; der wird den Streit fuehren und sie erretten. 19.21 Und der HERR wird sich den Aegyptern zu erkennen geben, und die Aegypter werden an jenem Tag den HERRN erkennen. Dann werden sie dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN Geluebde tun und sie erfuellen. 19.22 Und der HERR wird die Aegypter schlagen, schlagen und heilen. Und sie werden sich zum HERRN wenden, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen. 19.23 An jenem Tag wird es eine Strasse von Aegypten nach Assur geben. Assur wird nach Aegypten und die Aegypter nach Assur kommen, und die Aegypter werden mit Assur [dem HERRN] dienen. 19.24 An jenem Tag wird Israel der Dritte sein mit Aegypten und mit Assur, ein Segen inmitten der Erde. 19.25 Denn der HERR der Heerscharen segnet es und spricht: Gesegnet sei Aegypten, mein Volk, und Assur, meiner Haende Werk, und Israel, mein Erbteil! Ankuendigung des Sieges Assurs ueber Aegypten und Kusch. Hes 29-32. \20\ 20.1 In dem Jahr, in dem der Tartan nach Aschdod kam, als Sargon, der Koenig von Assur, ihn gesandt hatte und er gegen Aschdod kaempfte und es einnahm, 20.2 in dieser Zeit redete der HERR durch Jesaja, den Sohn des Amoz: Geh und loese das Sacktuch von deinen Hueften und ziehe deine Sandalen von deinen Fuessen! Und er tat es, ging nackt und barfuss. 20.3 Da sprach der HERR: Ebenso wie mein Knecht Jesaja nackt und barfuss gegangen ist, drei Jahre lang als Zeichen und Wahrzeichen ueber Aegypten und ueber Kusch, 20.4 so wird der Koenig von Assur die Gefangenen Aegyptens und die Weggefuehrten von Kusch wegtreiben, junge Maenner und Greise, nackt und barfuss und mit entbloesstem Gesaess, zur Schande Aegyptens. 20.5 Und sie werden schreckerfuellt und beschaemt sein wegen Kuschs, ihrer Hoffnung, und wegen Aegyptens, ihres Stolzes. 20.6 Und die Bewohner dieses Kuestenlandes werden an jenem Tag sagen: Siehe, so ist es mit unserer Hoffnung, zu der wir um Hilfe flohen, um vor dem Koenig von Assur gerettet zu werden! Wie sollten wir da entrinnen? Weissagung der Verwuestung Babels. Kap. 13; 14; 47,1-15; Jer 50; 51. \21\ 21.1 Ausspruch ueber die Wueste des Meeres. Wie Stuerme, wenn sie im Sueden daherfahren, so kommt es aus der Wueste, aus einem furchtbaren Land. 21.2 Ein hartes Gesicht wurde mir kundgetan: Der Raeuber raubt, und der Verwuester verwuestet. Auf, Elam! Belagere, Medien! All ihrem Seufzen mache ich ein Ende. 21.3 Darum sind meine Hueften voll Beben, Wehen haben mich gepackt wie die Wehen einer Gebaerenden. Ich kruemme mich, dass ich nicht hoeren, bin bestuerzt, dass ich nicht sehen kann. 21.4 Mein Herz rast, Schauder hat mich ueberfallen. Die Daemmerung, die ich liebe, hat er mir in Schrecken verwandelt. 21.5 Man ruestet den Tisch, man ordnet die Polster, man isst, man trinkt: `Steht auf, ihr Obersten! Salbt den Schild! - 21.6 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Geh hin, stell einen Spaeher auf! Was er sieht, soll er berichten. 21.7 Und sieht er einen Wagenzug, ein Pferdegespann, einen Zug Esel, einen Zug Kamele, dann horche er gespannt auf, mit grosser Aufmerksamkeit! 21.8 Da rief er [wie] ein Loewe: Auf der Turmwarte, o Herr, stehe ich bestaendig am Tag, und auf meinem Wachtposten stehe ich bereit alle Naechte hindurch! 21.9 Und siehe da, es kam ein Wagenzug von Maennern, ein Pferdegespann . . . Und er fing an und sprach: Gefallen, gefallen ist Babel, und alle Goetzenbilder seiner Goetter sind zu Boden geschmettert! 21.10 Du mein gedroschenes [Volk] und Sohn meiner Tenne! Was ich vom HERRN der Heerscharen, dem Gott Israels, gehoert, habe ich euch verkuendigt. Ausspruch ueber Duma und Arabien. Kap. 34,5-17; Jer 49,7-22; Hes 25,12-14; 35,1-15; Am 1,11.12; Ob. 21.11 Ausspruch ueber Duma. Aus Seir ruft man mir zu: Waechter, wie weit ist es in der Nacht? Waechter, wie weit in der Nacht? 21.12 Der Waechter sagt: Der Morgen ist gekommen, und [doch] ist auch [noch] Nacht. Wollt ihr fragen, so fragt! Kommt noch einmal her! Jer 49,28-33. 21.13 Ausspruch gegen Arabien. In der Wildnis von Arabien muesst ihr uebernachten, Karawanen der Dedaniter. 21.14 Bringt dem Durstigen Wasser entgegen, Bewohner des Landes Tema! Geht dem Fluechtling entgegen mit Brot fuer ihn! 21.15 Denn sie flohen vor den Schwertern, vor dem gezueckten Schwert, vor dem gespannten Bogen und vor der Wucht des Krieges. 21.16 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: In noch einem Jahr, [hart] wie die Jahre eines Tageloehners, wird alle Herrlichkeit Kedars verschwinden. 21.17 Und die uebriggebliebene Zahl der Bogen der Helden von den Soehnen Kedar wird gering sein. Denn der HERR, der Gott Israels, hat geredet. Strafrede gegen Jerusalem. \22\ 22.1 Ausspruch [ueber das] Tal der Offenbarung. Was ist dir denn, dass du insgesamt auf die Daecher gestiegen bist? 22.2 [Du] laermende Stadt voller Getuemmel, du ausgelassene Stadt, deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert Erschlagene und nicht in der Schlacht Getoetete! 22.3 All deine Anfuehrer sind miteinander geflohen, ohne einen Bogen[schuss] wurden sie gefangen, alle, die man in dir fand, wurden miteinander gefangen, weit fort wollten sie fliehen. 22.4 Darum sage ich: Schau weg von mir! Bitterlich weinen muss ich. Dringt nicht darauf, mich zu troesten ueber die Verwuestung der Tochter meines Volkes! 22.5 Denn ein Tag der Bestuerzung, der Zertretung und der Verwirrung [kam] vom Herrn, dem HERRN der Heerscharen, im Tal der Offenbarung. Es bricht die Mauer, und Hilfegeschrei [hallt] zum Gebirge hin. 22.6 Und Elam erhebt den Koecher mit bemannten Wagen [und] Reitern; und Kir enthuellt den Schild. 22.7 Und es wird geschehen, deine auserlesenen Talebenen werden voller Wagen sein, und die Reiter nehmen Stellung gegen das Tor. 22.8 Da nimmt man Judas Schutz weg. Aber du blickst an jenem Tag nach den Waffen des Waldhauses. 22.9 Und ihr seht die Risse der Stadt Davids, dass sie zahlreich sind, und ihr sammelt die Wasser des unteren Teiches. 22.10 Auch zaehlt ihr die Haeuser von Jerusalem und brecht die Haeuser ab, um die Mauer unzugaenglich zu machen. 22.11 Und ihr macht ein Sammelbecken zwischen den beiden Mauern fuer die Wasser des alten Teiches. Aber ihr blickt nicht auf den, der es getan, und seht den nicht an, der es lange vorher gebildet hat. - 22.12 Und an jenem Tag ruft der Herr, der HERR der Heerscharen, zum Weinen und zur Wehklage auf, zum Kahlscheren und zum Umguerten von Sacktuch. 22.13 Aber siehe, Wonne und Freude, Rindertoeten und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir! 22.14 Aber der HERR der Heerscharen hat sich meinen Ohren geoffenbart: Wenn euch diese Schuld vergeben wird, bis ihr sterbt, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen. Absetzung des Schebna, Einsetzung des Eljakim. 22.15 So sprach der Herr, der HERR der Heerscharen: Auf! Geh zu diesem Verwalter da, zu Schebna, der ueber das Haus [des Koenigs bestellt] ist [, und sprich]: 22.16 Was hast du hier, und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushaust? - [du,] der sein Grab aushaut [hier] auf der Hoehe, sich eine Wohnung in den Felsen meisselt? 22.17 Siehe, der HERR wird dich weit wegschleudern, [dich] hin und herschuetteln, Mann! Er wird dich fest packen, 22.18 zu einem Knaeuel wird er dich fest zusammenwickeln, wie den Ball [dich wegschleudern] in ein Land, das nach beiden Seiten weit ausgedehnt ist. Dort wirst du sterben, und dorthin [kommen] deine Prunkwagen, du Schande fuer das Haus deines Herrn! 22.19 Und ich werde dich von deinem Posten wegstossen, und aus deiner Stellung wird man dich herunterreissen. - 22.20 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim rufen, den Sohn des Hilkija. 22.21 Und ich werde ihn mit deinem Leibrock bekleiden und ihm deinen Guertel fest umbinden und werde deine Herrschaft in seine Hand geben. Und er wird den Bewohnern von Jerusalem und dem Haus Juda zum Vater sein. 22.22 Und ich werde den Schluessel des Hauses David auf seine Schulter legen. Er wird oeffnen, und niemand wird schliessen, er wird schliessen, und niemand wird oeffnen. 22.23 Und ich werde ihn als Pflock einschlagen an einen festen Ort; und er wird seinem Vaterhaus zum Thron der Wuerde sein. 22.24 Dann werden sie sich an ihn haengen - die ganze Buerde seines Vaterhauses: die Sproesslinge und die Schoesslinge, alle kleinen Gefaesse, von den Beckengefaessen bis zu allen Kruggefaessen. 22.25 An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, wird der Pflock weichen, der an einem festen Ort eingeschlagen war, und er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die er trug, wird beseitigt werden. Denn der HERR hat geredet. Ausspruch ueber Tyrus. V. 1-14: Jer 25,22; Hes 26-28; Am 1,9.10; Sach 9,2-4. \23\ 23.1 Ausspruch ueber Tyrus. Heult, ihr Schiffe von Tarsis! Denn es ist verwuestet, ohne Haus. Beim Heimkommen aus dem Land Kittim ist es ihnen kundgeworden. 23.2 Wehklagt, ihr Bewohner der Kueste, Kaufmann von Sidon, der ueber das Meer fuhr - sie haben dich angefuellt - 23.3 und ueber gewaltige Wasser! Die Saat des Schihor, die Ernte des Nil war ihr Ertrag; und sie war der Handelsgewinn der Nationen. 23.4 Sei beschaemt, Sidon! Denn das Meer spricht, das Meer, [deine] Zuflucht: Ich habe keine Wehen gehabt und nicht geboren und keine jungen Maenner grossgezogen noch Jungfrauen auferzogen. 23.5 Sobald die Nachricht nach Aegypten kommt, werden sie sich winden wie bei der Nachricht von Tyrus. 23.6 Fahrt hinueber nach Tarsis! Heult, ihr Bewohner der Kueste! 23.7 Ist das eure ausgelassene [Stadt], deren Ursprung in den Tagen der Urzeit [liegt], deren Fuesse sie hintragen, in der Ferne [als Fremde] zu wohnen? 23.8 Wer hat dies beschlossen ueber Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Oberste, deren Haendler die Geehrten der Erde waren? 23.9 Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, um den Hochmut aller Herrlichkeit zu entweihen, um alle Geehrten der Erde veraechtlich zu machen. 23.10 Bearbeite dein Land, wie [man es am] Nil [tut], Tochter Tarsis! Es gibt keine Werft mehr. 23.11 Er hat seine Hand ueber das Meer ausgestreckt, hat Koenigreiche in Beben versetzt; der HERR hat gegen Kanaan aufgetragen, seine Festungen zu zerstoeren. 23.12 Und er sprach: Du sollst nicht mehr frohlocken, du geschaendete Jungfrau, Tochter Sidon! Mache dich auf nach Kittim, fahre hinueber! Auch dort wirst du keine Ruhe haben. 23.13 Siehe, das Land der Kittaeer, dieses Volk gibt es nicht [mehr]! - Assur hatte es fuer seine Schiffe bestimmt. - Man hat Belagerungstuerme [gegen es] errichtet, seine Palaeste blossgelegt, es zu einem Truemmerhaufen gemacht. 23.14 Heult, ihr Schiffe von Tarsis! Denn eure Festung ist verwuestet. 23.15 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird Tyrus siebzig Jahre vergessen sein, [solange] wie die [Lebens]tage eines Koenigs [waehren]. Am Ende von siebzig Jahren [aber] wird es Tyrus ergehen, wie [es in] dem Lied von der Hure [heisst]: 23.16 Nimm die Zither, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiel, so gut du kannst, sing Lied um Lied, dass man sich an dich erinnert! 23.17 Denn es wird am Ende von siebzig Jahren geschehen, da wird der HERR Tyrus [wieder] heimsuchen. Und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen und wird Hurerei treiben mit allen Koenigreichen der Erde [, die] auf der Flaeche des Erdbodens [sind]. 23.18 Und ihr Handelsgewinn und ihr Hurenlohn wird dem HERRN heilig sein. Er wird nicht angehaeuft und nicht aufbewahrt werden, sondern ihr Handelsgewinn wird fuer die sein, die vor dem HERRN wohnen, damit sie essen, bis sie satt sind, und praechtig gekleidet seien. Verwuestung des Landes als Heimsuchung Gottes. \24\ 24.1 Siehe, der HERR entleert die Erde und verheert sie und kehrt ihre Oberflaeche um und zerstreut ihre Bewohner. 24.2 Und wie dem Volk, so ergeht es dem Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Kaeufer, so dem Verkaeufer; wie dem Verleiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Glaeubiger. 24.3 Voellig ausgeleert wird die Erde und gepluendert, denn der HERR hat dieses Wort geredet. 24.4 Es vertrocknet, es welkt das Land, es schmachtet, es welkt der Erdkreis, es schmachten die Hohen des Volkes im Land. 24.5 Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern. Denn sie haben die Gesetze uebertreten, die Ordnungen ueberschritten, den ewigen Bund ungueltig gemacht! 24.6 Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es buessen, die auf ihr wohnen. Darum sind die Bewohner der Erde dahingeschwunden, und wenig Menschen bleiben uebrig. 24.7 Es vertrocknet der Most, es welkt der Weinstock, es seufzen alle, die frohen Herzens waren. 24.8 Ins Stocken geraten ist die Freude der Tamburine, der Laerm der Ausgelassenen hat aufgehoert, es stockt die Freude der Zither. 24.9 Man trinkt keinen Wein mehr mit Gesang, bitter schmeckt der Rauschtrank denen, die ihn trinken. 24.10 Zertruemmert ist die oede Stadt, verschlossen jedes Haus, so dass niemand hineinkommt. 24.11 Klagegeschrei um den Wein [hallt] auf den Strassen; untergegangen ist alle Festfreude, verschwunden die Freude der Erde. 24.12 In der Stadt ist [nur] Verwuestung uebriggeblieben, und das Tor wurde zu Truemmern zerschlagen. 24.13 Denn so wird es geschehen mitten auf der Erde, mitten unter den Voelkern: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist. 24.14 Jene werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Ueber die Hoheit des HERRN jauchzen sie vom Meer her: 24.15 Darum gebt dem HERRN Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen des HERRN, des Gottes Israels! 24.16 Vom Ende der Erde her hoeren wir Gesaenge: Herrlichkeit dem Gerechten! - Da sagte ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Raeuber rauben, und raeuberisch raubend rauben sie. 24.17 Grauen und Grube und Garn ueber dich, Bewohner der Erde! 24.18 Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, faellt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn die Fenster in der Hoehe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. 24.19 Berstend zerbirst die Erde, brechend zerbricht die Erde, wankend wankt die Erde, 24.20 taumelnd taumelt die Erde wie ein Betrunkener und schwankt hin und her wie eine Nachthuette. Und schwer lastet auf ihr ihr [Treu]bruch: sie faellt und steht nicht wieder auf. 24.21 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der HERR das Heer der Hoehe heimsuchen in der Hoehe und die Koenige der Erde auf der Erde. 24.22 Sie werden eingesperrt, wie man Gefangene in die Grube einsperrt, ja, sie werden in den Kerker eingeschlossen und nach vielen Tagen heimgesucht werden. 24.23 Da wird der Mond schamrot werden und die Sonne sich schaemen. Denn der HERR der Heerscharen herrscht als Koenig auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Aeltesten ist Herrlichkeit. Freude im zukuenftigen Friedensreich. \25\ 25.1 HERR, du bist mein Gott! Ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen. Denn du hast Wunder gewirkt, Ratschluesse von fernher, Treue [und] Wahrheit. 25.2 Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die uneinnehmbare Stadt zu einem Truemmerhaufen, den Palast der Fremden, dass sie keine Stadt mehr ist: sie wird in Ewigkeit nicht [mehr] aufgebaut werden. 25.3 Darum wird ein starkes Volk dich ehren, Staedte gewalttaetiger Nationen werden dich fuerchten. 25.4 Denn du bist dem Geringen eine Festung gewesen, eine Festung dem Armen in seiner Bedraengnis, eine Zuflucht vor dem Wolkenbruch, ein Schatten vor der Hitze. Denn das Schnauben der Gewalttaetigen ist wie ein Unwetter im Winter, 25.5 wie Hitze in einer duerren Gegend. Du demuetigst das Laermen der Fremden. [Wie] die Hitze durch den Schatten einer Wolke, so wird der Gesang der Gewalttaetigen gedaempft. 25.6 Und der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Voelkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von markigen fetten Speisen, gelaeuterten alten Weinen. 25.7 Dann wird er auf diesem Berg die Huelle verschlingen, die das Gesicht aller Voelker verhuellt, und die Decke, die ueber alle Nationen gedeckt ist. 25.8 Den Tod verschlingt er auf ewig, und der Herr HERR wird die Traenen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn der HERR hat geredet. 25.9 An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns rette! Da ist der HERR, auf den wir hofften! Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Rettung! 25.10 Denn die Hand des HERRN wird auf diesem Berg ruhen. Aber Moab wird unter ihm zertreten werden, wie man Stroh zertritt in einer Mistlache. 25.11 Und breitet es seine Haende darin aus, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen, dann wird er seinen Hochmut erniedrigen trotz der [geschickten] Bewegungen seiner Haende. 25.12 Und deine festen, hochragenden Mauern wird er niederwerfen, niederstuerzen, zu Boden stossen bis in den Staub. Zukuenftiges Lob Israels und Bitte um weiteres Heil. \26\ 26.1 An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt. Zur Rettung setzt er Mauern und Bollwerk. 26.2 Macht die Tore auf, dass eine gerechte Nation, die einzieht, Treue bewahrt! 26.3 Bewaehrten Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden, weil er auf dich vertraut. 26.4 Vertraut auf den HERRN fuer immer! Denn in Jah, dem HERRN, ist ein Fels der Ewigkeiten. 26.5 Denn die, die in der Hoehe wohnen, hat er niedergeworfen, die hochragende Stadt; er hat sie niedergestuerzt, hat sie zu Boden niedergestuerzt, hat sie niedergestossen bis in den Staub. 26.6 Es zertritt sie der Fuss, die Fuesse der Elenden, die Tritte der Geringen. - 26.7 Der Pfad fuer den Gerechten ist Geradheit; gerade ist der Weg des Gerechten, den du bahnst. 26.8 Selbst auf dem Pfad deiner Gerichte, HERR, haben wir auf dich gewartet. Nach deinem Namen und nach deinem Lobpreis [ging] das Verlangen der Seele. 26.9 Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist in meinem Innern suchte ich dich. Denn wenn deine Gerichte die Erde [treffen], lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. 26.10 Wird dem Gottlosen Gnade zuteil, lernt er nicht Gerechtigkeit: im Land der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Hoheit des HERRN. 26.11 HERR, deine Hand ist hoch erhoben, sie wollen es nicht sehen. Sehen werden sie den Eifer um das Volk und zuschanden werden; ja, Feuer [gegen] deine Gegner wird sie verzehren. - 26.12 HERR, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke fuer uns vollbracht. 26.13 HERR, unser Gott, ueber uns haben ausser dir [andere] Herren geherrscht; allein durch dich haben wir an deinen Namen gedacht. 26.14 Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht [wieder] auf. Darum hast du sie heimgesucht und ausgerottet und hast jede Erinnerung an sie verlorengegeben. 26.15 Du hast die Nation vermehrt, HERR, du hast die Nation vermehrt, du hast dich verherrlicht. Du hast alle Grenzen des Landes erweitert. 26.16 HERR, in der Not haben sie dich gesucht. Als deine Zuechtigung sie bedraengte, schrieen sie. 26.17 Wie eine Schwangere, die, dem Gebaeren nahe, sich windet, um Hilfe schreit in ihren Wehen, so sind wir, HERR, vor deinem Angesicht gewesen. 26.18 Wir gingen schwanger, wir wanden uns. [Doch es war,] als ob wir Wind geboren haetten: Rettung verschafften wir dem Land nicht, und Bewohner der Welt wurden nicht geboren. 26.19 Deine Toten werden lebendig, meine Leichen [wieder] auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten gebaeren. 26.20 Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schliess deine Tuer hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwuenschung voruebergeht! 26.21 Denn siehe, der HERR zieht aus seiner Staette aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthuellen und nicht laenger ihre Erschlagenen bedecken. Drohendes Gericht ueber die Weltmaechte - Sammlung Israels. \27\ 27.1 An jenem Tag wird der HERR mit seinem harten, grossen und starken Schwert heimsuchen den Leviatan, die fluechtige Schlange, und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird das Ungeheuer erschlagen, das im Meer ist. 27.2 An jenem Tag [wird man sagen]: Ein praechtiger Weinberg! Besingt ihn! 27.3 Ich, der HERR, behuete ihn, bewaessere ihn alle Augenblicke. Damit ihm nichts zustoesst, behuete ich ihn Nacht und Tag. 27.4 Zorn habe ich nicht. Oh, faende ich Dornen und Disteln [darin], im Kampf wuerde ich auf sie losgehen, sie allesamt verbrennen! 27.5 Oder man muesste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. 27.6 In den kommenden [Tagen] wird Jakob Wurzeln schlagen, Israel bluehen und knospen; und sie werden mit Fruechten fuellen die Flaeche des Erdkreises. 27.7 Hat er es geschlagen, wie er die schlug, die es schlugen? Oder ist er ermordet worden, wie seine Moerder ermordet wurden? 27.8 Mit Massen, als du es verstiessest, hast du mit ihm einen Rechtsstreit gefuehrt. Er trieb es fort mit seinem heftigen Hauch am Tag des Ostwindes. 27.9 Wahrlich, dadurch wird die Schuld Jakobs gesuehnt werden. Und dies ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Suende: dass es alle Altarsteine zerschlagenen Kalksteinen gleichmachen wird [und] Bilder der Ascherim und Raeucheraltaere sich nicht mehr erheben. 27.10 Denn die befestigte Stadt ist einsam, eine preisgegebene Wohnstaette und verlassen wie die Steppe. Dort weidet der Jungstier, und dort lagert er und frisst ihre Zweige kahl. 27.11 Wenn ihre Zweige duerr geworden sind, werden sie abgebrochen: Frauen kommen, zuenden sie an. Denn es ist kein verstaendiges Volk. Darum erbarmt sich ueber sie nicht, der es gemacht hat, und der es gebildet hat, erweist ihm keine Gnade. 27.12 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der HERR [Aehren] ausklopfen vom Euphratstrom an bis zum Bach Aegyptens, und ihr werdet zusammengelesen werden, einer nach dem andern, ihr Soehne Israel. 27.13 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird in ein grosses Horn gestossen werden, und die Verlorenen im Land Assur und die Vertriebenen im Land Aegypten werden kommen und den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem. Drohendes Gericht ueber Samaria und Warnung an Jerusalem. \28\ 28.1 Wehe der stolzen Krone der Betrunkenen Ephraims und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales der vom Wein Bezwungenen! 28.2 Siehe, einen Starken und Maechtigen hat der Herr. Wie ein Hagelwetter, wie ein verheerender Sturmwind, wie ein Unwetter gewaltiger, ueberflutender Wasser reisst er zu Boden mit Macht. 28.3 Mit Fuessen wird zertreten die stolze Krone der Betrunkenen Ephraims. 28.4 Und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales ergeht es wie dessen Fruehfeige vor der Obsternte: kaum ist sie in der Hand dessen, der sie erblickt, da verschlingt er sie. 28.5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen fuer den Ueberrest seines Volkes zur herrlichen Krone und zum praechtigen Kranz 28.6 und zum Geist des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und zur Heldenkraft denen, die den Kampf zurueckdraengen ans Tor. 28.7 Und auch diese wanken vom Wein und taumeln vom Rauschtrank: Priester und Prophet wanken vom Rauschtrank, sind verwirrt vom Wein, taumeln vom Rauschtrank. Sie wanken beim Weissagen, torkeln beim Rechtsprechen. 28.8 Denn alle Tische sind voll Unflat [und] Erbrochenem, dass kein Platz mehr da ist. 28.9 Wen will er Erkenntnis lehren und wem die Botschaft verstaendlich machen? [Kindern], die von der Milch entwoehnt, die von den Bruesten abgesetzt sind? 28.10 Denn [er sagt]: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, hier ein wenig, da ein wenig! - 28.11 Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden, 28.12 er, der zu ihnen sprach: Das ist die Ruhe! Schafft Ruhe dem Erschoepften! Und das ist die Erquickung! Aber sie wollten nicht hoeren. 28.13 Und das Wort des HERRN fuer sie wird sein: zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hingehen und rueckwaerts stuerzen und zerschmettert werden, sich verstricken lassen und gefangen werden. 28.14 Darum hoert das Wort des HERRN, ihr Maenner der Prahlerei, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! 28.15 Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht. Wenn die einherflutende Geissel hindurchfaehrt, wird sie uns nicht erreichen, denn wir haben Luege zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. 28.16 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewaehrten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegruendet. Wer glaubt, wird nicht [aengstlich] eilen. 28.17 Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. Hagel wird die Zuflucht der Luege hinwegfegen, und die Wasser werden das Versteck wegschwemmen. 28.18 Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden, und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben. Wenn die einherflutende Geissel hindurchfaehrt, dann werdet ihr von ihr zertreten werden. 28.19 Sooft sie hindurchfaehrt, wird sie euch erfassen; denn Morgen fuer Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Dann wird es lauter Schrecken sein, die Botschaft verstaendlich zu machen. 28.20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich einzuhuellen. 28.21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berg Perazim, wie [im] Tal bei Gibeon wird er toben: um sein Werk zu tun - befremdend ist sein Werk - und um seine Arbeit zu verrichten; seltsam ist seine Arbeit. 28.22 Und nun, treibt nicht Spott, damit eure Fesseln nicht fester gemacht werden! Denn ich habe von festbeschlossener Vernichtung gehoert durch den Herrn, den HERRN der Heerscharen, ueber die ganze Erde. 28.23 Horcht auf und hoert meine Stimme! Gebt acht und hoert meine Rede! 28.24 Pfluegt denn der Pflueger den ganzen Tag, um zu saeen? Bricht er [nur] um und eggt [den ganzen Tag] sein Ackerland? 28.25 Ist es nicht so: Wenn er dessen Flaeche geebnet hat, streut er Dill und saet Kuemmel, er wirft Weizen, Hirse und Gerste auf das abgesteckte Stueck und das Korn an seinen Rand. 28.26 So unterwies ihn sein Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. 28.27 Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht ueber Kuemmel gerollt, sondern Dill wird mit dem Stab ausgeschlagen und Kuemmel mit dem Stock. 28.28 Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhoerlich drischt es der Drescher. Und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde [darueber] treibt, zermalmt er es [doch] nicht. 28.29 Auch dies geht aus vom HERRN der Heerscharen. Er fuehrt seinen Plan wunderbar aus, [seine] Weisheit laesst er gross sein. Ankuendigung der Angst und Rettung Jerusalems. \29\ 29.1 Wehe Ariel, Ariel, [du] Stadt, wo David lagerte! Fuegt Jahr zu Jahr, lasst die Feste kreisen! 29.2 Aber ich werde Ariel bedraengen, dass es Weh und Wehgeschrei geben wird. Dann wird sie mir wie ein Ariel sein. 29.3 Und ich werde mein Lager ringsum gegen dich aufschlagen und dich mit einem Wall einschliessen und Belagerungswerke gegen dich errichten. 29.4 Dann bist du erniedrigt und wirst aus der Erde reden, und aus dem Staub wird deine Rede dumpf ertoenen. Und deine Stimme wird sein wie die eines Totengeistes aus der Erde, und aus dem Staub wird deine Rede fluestern. 29.5 Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Feinde sein und wie dahinfahrende Spreu die Menge der Gewalttaetigen. Und ploetzlich, in einem Augenblick, wird es geschehen: 29.6 Vom HERRN der Heerscharen wird sie heimgesucht werden mit Donner und Erdbeben und grossem Getoese, [mit] Wind und Sturm und mit der Flamme eines verzehrenden Feuers. 29.7 Und wie ein Traum, [wie] ein Nachtgesicht wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg fuehren gegen Ariel, und alle, die gegen sie und ihre Befestigung zu Felde ziehen und sie bedraengen. 29.8 Und es wird sein wie wenn der Hungrige traeumt: siehe, er isst - dann wacht er auf, und seine Seele ist leer, und wie wenn der Durstige traeumt: siehe, er trinkt - dann wacht er auf, und siehe, er ist erschoepft, und seine Seele ist ausgedoerrt: so wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg fuehren gegen den Berg Zion. Verblendung und Verwandlung des Volkes durch Gott. 29.9 Stutzt und staunt! Seid verblendet und erblindet! Sie sind betrunken, doch nicht vom Wein; sie taumeln, doch nicht vom Rauschtrank. 29.10 Denn der HERR hat einen Geist tiefen Schlafs ueber euch ausgegossen, ja, verschlossen hat er eure Augen; die Propheten und eure Haeupter, die Seher, hat er verhuellt. 29.11 Und jedes Gesicht ist fuer euch geworden wie die Worte einer versiegelten Buchrolle, die man einem gibt, der zu lesen versteht, indem man sagt: Lies das doch! Er aber sagt: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt. 29.12 Und man gibt die Buchrolle einem, der nicht lesen kann, indem man sagt: Lies das doch! Er aber sagt: Ich kann nicht lesen. 29.13 Und der Herr hat gesprochen: Weil dieses Volk mit seinem Mund sich naht und mit seinen Lippen mich ehrt, aber sein Herz fern von mir haelt und ihre Furcht vor mir [nur] angelerntes Menschengebot ist: 29.14 darum, siehe, will ich weiterhin wunderbar mit diesem Volk handeln, wunderbar und wundersam. Und die Weisheit seiner Weisen wird verlorengehen und der Verstand seiner Verstaendigen sich verbergen. 29.15 Wehe denen, die [ihren] Plan tief verbergen vor dem HERRN und deren Werke im Finstern geschehen, und die sagen: Wer sieht uns, und wer erkennt uns? 29.16 Oh eure Verkehrtheit! Soll denn der Toepfer dem Ton gleichgeachtet werden? - dass das Werk von seinem Meister sagt: Er hat mich nicht gemacht! - und ein Gebilde von seinem Bildner sagt: Er versteht nichts? 29.17 [Dauert] es nicht nur noch eine ganz kurze Weile, dass sich der Libanon in einen Fruchtgarten verwandelt und der Karmel dem Wald gleichgeachtet wird? 29.18 An jenem Tag werden die Tauben die Worte des Buches hoeren, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der Blinden sehen. 29.19 Und die Demuetigen werden mehr Freude im HERRN haben, und die Armen unter den Menschen werden jubeln ueber den Heiligen Israels. 29.20 Denn der Gewalttaetige ist nicht mehr da, und der Spoetter geht zugrunde. Und ausgerottet werden alle, die auf Unheil bedacht sind, 29.21 die den Menschen in einer [Rechts]sache schuldig sprechen und dem Schlingen legen, der im Tor [ueber Recht und Unrecht] entscheidet, und mit nichtigen [Beweisgruenden] den Gerechten aus seinem Recht verdraengen. 29.22 Darum, so spricht der HERR, der Abraham erloest hat, zum Haus Jakob: Jetzt wird Jakob nicht [mehr] beschaemt werden, und sein Gesicht wird jetzt nicht [mehr] erblassen. 29.23 Denn wenn er, [wenn] seine Kinder das Werk meiner Haende in seiner Mitte sehen, werden sie meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fuerchten. 29.24 Und die mit irrendem Geist werden Einsicht kennen, und Murrende werden Belehrung annehmen. Warnung vor Hilferuf an Aegypten und Mahnung, dem HERRN zu vertrauen - Zukuenftige Erneuerung Jerusalems. \30\ 30.1 Wehe den widerspenstigen Soehnen, spricht der HERR, die einen Plan machen, aber nicht von mir aus, und Buendnisse weihen, aber nicht nach meinem Geist, um Suende auf Suende zu haeufen; 30.2 die sich aufmachen, um nach Aegypten hinabzuziehen - aber meinen Mund haben sie nicht befragt -, um unter den Schutz des Pharao zu fluechten und um Zuflucht zu suchen im Schatten Aegyptens! 30.3 Doch der Schutz des Pharao wird euch zur Schande werden und die Zuflucht im Schatten Aegyptens zur Schmach. 30.4 Denn seine Obersten waren [zwar] in Zoan, und seine Gesandten erreichten Hanes; 30.5 [doch] jeder wird zuschanden an einem Volk, das ihm nichts nutzt, das nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen, sondern zur Schande und auch zur Schmach [dient]. - 30.6 Ausspruch ueber die Tiere des Suedens: Durch ein Land der Not und der Angst, aus dem Loewin und Loewe, Giftschlange und fliegende feurige Schlangen [kommen], tragen sie auf dem Ruecken von Eseln ihren Reichtum und auf den Hoeckern der Kamele ihre Schaetze zu einem Volk, das nichts nuetzt. 30.7 Denn umsonst und vergebens wird Aegypten helfen. Darum nenne ich es Rahab, die zum Schweigen Gebrachte. 30.8 Geh nun hin, schreib es bei ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch ein, damit es fuer einen kuenftigen Tag bleibe als Zeuge bis in Ewigkeit! 30.9 Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Soehne, Soehne, die das Gesetz des HERRN nicht hoeren wollen, 30.10 die zu den Sehern sagen: Seht nicht! und zu den Schauenden: Schaut uns nicht das Richtige! Sagt uns Schmeicheleien! Schaut uns Taeuschungen! 30.11 Weicht ab vom Weg, biegt ab vom Pfad! Lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels! 30.12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und auf Unterdrueckung und Arglist vertraut und euch darauf stuetzt, 30.13 darum wird fuer euch diese Schuld wie ein sturzbringender Riss sein, der sich vorschiebt an einer hochragenden Mauer, deren Zusammenbruch in einem Augenblick, ploetzlich kommt. 30.14 Und er wird sie zerbrechen, wie man einen Toepferkrug zerbricht, mitleidslos zertruemmert, und unter dessen Bruchstuecken man nicht ein [ganzes] Tongefaess findet, um [damit] Feuer vom Herd zu holen oder Wasser aus einer Wassergrube zu schoepfen. 30.15 Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Staerke. Aber ihr habt nicht gewollt. 30.16 Ihr sagtet: `Nein, sondern auf Pferden wollen wir fliegen, darum werdet ihr fliehen; und: `Auf Rennern wollen wir reiten, darum werden eure Verfolger [hinter euch her] rennen. 30.17 Je ein Tausend [wird fliehen] vor dem Drohen eines einzigen. Vor dem Drohen von Fuenfen werdet ihr [alle] fliehen, bis ihr [nur noch] ein Rest seid wie eine Signalstange auf der Spitze des Berges und wie ein Feldzeichen auf dem Huegel. 30.18 Und darum wird der HERR darauf warten, euch gnaedig zu sein, und darum wird er sich erheben, sich ueber euch zu erbarmen. Denn ein Gott des Rechts ist der HERR. Gluecklich alle, die auf ihn harren! 30.19 Ja, [du] Volk aus Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr weinen! Er wird dir gewiss Gnade erweisen auf die Stimme deines Hilfegeschreis. Sobald er hoert, wird er dir antworten. 30.20 Und hat der Herr euch auch Brot der Not und Wasser der Bedraengnis gegeben, so wird dein Lehrer sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen. 30.21 Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hoeren: Dies ist der Weg, den geht! 30.22 Dann wirst du den Ueberzug deiner silbernen Schnitzbilder und die Bekleidung deiner goldenen Gussbilder unrein machen. Du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines: Dreck! wirst du dazu sagen. - 30.23 Und er wird Regen geben deiner Saat, mit der du den Erdboden besaest, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und [alles] wird saftig und fett sein. Deine Herden werden an jenem Tag weiden auf weitem Weidegrund. 30.24 Und die Rinder und Esel, die den Erdboden bearbeiten, werden gemischtes Sauerfutter fressen, das man mit Schaufel und mit der Gabel geworfelt hat. 30.25 Und auf jedem hohen Berg und auf jedem hochragenden Huegel werden Baeche, Wasserlaeufe sein am Tag des grossen Mordens, wenn Tuerme fallen. 30.26 Dann wird das Licht des Mondes sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der HERR den Bruch seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen wird. Drohendes Gericht ueber die Feinde, besonders ueber Assur. 30.27 Siehe, der Name des HERRN kommt von weit her mit seinem brennenden Zorn und wuchtigem Auffahren. Seine Lippen sind voller Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer 30.28 und sein Atem wie ein ueberflutender Bach, der bis an den Hals reicht: um die Nationen zu schwingen mit dem Schwingsieb des Nichts und einen irrefuehrenden Zaum an die Kinnbacken der Voelker [zu legen]. 30.29 Das Lied werdet ihr [auf den Lippen] haben wie in der Nacht, in der das Fest gefeiert wird, und Freude im Herzen wie der, der unter Floetenspiel hinaufzieht, um auf den Berg des HERRN zu kommen, zum Felsen Israels. 30.30 Dann wird der HERR hoeren lassen die Hoheit seiner Stimme und sehen lassen das Niederfahren seines Armes mit wuetendem Zorn und einer Flamme verzehrenden Feuers, [unter] Platzregen und Wolkenbruch und Hagelsteinen. 30.31 Ja, von der Stimme des HERRN wird Assur zerschlagen, wenn er mit dem Stock dreinschlaegt. 30.32 Und es wird geschehen, jeder Hieb der Zuchtrute, die der HERR auf es niedersausen laesst, [erfolgt] unter Tamburin- und Zitherspiel. Und mit geschwungenem Arm wird er gegen es kaempfen. 30.33 Denn laengst ist eine Feuerstaette hergerichtet. Auch fuer den Koenig ist sie bereitet, tief [und] weit hat er sie gemacht. Ihr Scheiterhaufen [ist fuer] das Feuer und [hat] Holz in Menge. Wie ein Schwefelstrom setzt der Atem des HERRN ihn in Brand. Warnung vor Hilferuf an Aegypten - Ansage der Hilfe des HERRN gegen Assur. \31\ 31.1 Wehe denen, die nach Aegypten hinabziehen um Hilfe, sich auf Pferde stuetzen und die ihr Vertrauen auf Wagen setzen, weil es viele sind, und auf Reiter, weil sie zahlreich sind; die aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und nach dem HERRN nicht fragen! 31.2 Doch auch er ist weise und bringt Unglueck herbei und nimmt seine Worte nicht zurueck. Sondern er steht auf gegen das Haus der Uebeltaeter und gegen die Hilfe derer, die Unrecht tun. 31.3 Auch die Aegypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Pferde sind Fleisch und nicht Geist. Und der HERR streckt seine Hand aus, da stuerzt der Helfer, und der, dem geholfen wird, faellt. Und alle miteinander gehen sie zugrunde. 31.4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Wie der Loewe und der Jungloewe, gegen den die Menge der Hirten zusammengerufen wird, ueber seinem Raub knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und vor ihrem Laermen sich nicht duckt, so wird der HERR der Heerscharen herabsteigen, um auf dem Berg Zion und auf seinem Huegel zu kaempfen. 31.5 Wie schwebende Voegel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und erretten, schonen und befreien. - 31.6 Kehrt um, Soehne Israel, zu dem, von dem ihr so tief abgefallen seid! 31.7 Denn an jenem Tag wird jeder von ihnen seine Goetzen aus Silber und seine Goetzen aus Gold verwerfen, die eure Haende euch zur Suende gemacht haben. 31.8 Und Assur wird fallen durch das Schwert, [aber] nicht [durch das] eines Mannes; und das Schwert, [aber] nicht [das eines] Menschen, wird es fressen. Und es wird vor dem Schwert fliehen, und seine jungen Krieger werden zur Zwangsarbeit [gezwungen] werden. 31.9 Und sein Fels wird vor Schrecken vergehen, und seine Obersten werden fahnenfluechtig, spricht der HERR, der sein Feuer in Zion und seinen Ofen in Jerusalem hat. Das zukuenftige Reich der Gerechtigkeit - Heil durch Ausgiessen des Geistes Gottes. \32\ 32.1 Siehe, ein Koenig wird in Gerechtigkeit regieren; und die Obersten, sie werden nach Recht herrschen. 32.2 Und jeder wird sein wie ein Bergungsort vor dem Wind und ein Schutz vor dem Wolkenbruch, wie Wasserbaeche in duerrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens im lechzenden Land. 32.3 Da werden die Augen der Sehenden nicht [mehr] verklebt sein, und die Ohren der Hoerenden werden aufmerksam sein. 32.4 Und das Herz der Unbesonnenen wird auf Erkenntnis achtgeben, und die Zunge der Stammelnden wird fliessend Deutliches reden. 32.5 Der Toerichte wird nicht mehr edel genannt und der Schurke nicht mehr vornehm geheissen werden. 32.6 Denn ein toerichter [Mensch] redet Toerichtes. Und sein Herz bereitet Unheil, Ruchloses zu tun und Irrefuehrendes gegen den HERRN zu reden, um die Seele des Hungrigen leer zu lassen und dem Durstigen den Trank zu verweigern. 32.7 Und die Werkzeuge des Schurken sind boese: er beschliesst boese Anschlaege, um die Elenden durch Luegenreden zugrunde zu richten, selbst wenn der Arme redet, [was] Recht [ist]. 32.8 Aber der Edle beschliesst Edles, und auf Edlem besteht er. 32.9 Steht auf, ihr sorglosen Frauen, hoert meine Stimme, ihr Toechter, die ihr so sicher seid, nehmt zu Ohren meine Rede! 32.10 Ueber Jahr und Tag, da werdet ihr zittern, ihr Sicheren. Denn die Weinlese ist dahin, die Obsternte kommt nicht. 32.11 Bebt, ihr Sorglosen; zittert, ihr Sicheren! Zieht euch aus und entbloesst euch und umguertet die Lenden [mit Sacktuch]! 32.12 An die Brust schlaegt man sich wegen der praechtigen Fluren, wegen des fruchtbaren Weinstocks, 32.13 wegen des Ackerlandes meines Volkes, das in Gestruepp [und] Dornen aufgeht, ja, wegen aller Haeuser [voller] Freude [in] der ausgelassenen Stadt. 32.14 Denn der Palast ist aufgegeben, veroedet das Getuemmel der Stadt. Ofel und Wachtturm dienen als Hoehlen fuer ewig, zur Freude der Wildesel, zur Weideflaeche der Herden, 32.15 bis der Geist aus der Hoehe ueber uns ausgegossen wird und die Wueste zum Fruchtgarten wird und der Fruchtgarten dem Wald gleichgeachtet wird. 32.16 In der Wueste wird das Recht sich niederlassen und die Gerechtigkeit im Fruchtgarten wohnen. 32.17 Und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit fuer ewig. 32.18 Dann wird mein Volk wohnen an einer Wohnstaette des Friedens und in sicheren Wohnungen und an sorgenfreien Ruheplaetzen. - 32.19 Und stuerzen wird mit [maechtigem] Sturz der Wald und die Stadt in Niedrigkeit versinken. - 32.20 Gluecklich ihr, die ihr an allen Wassern saet und Rind und Esel freien Lauf lasst! Jerusalems Not, Rettung und zukuenftiges Glueck. \33\ 33.1 Wehe dir, Verwuester, der du selbst nicht verwuestet wurdest, und dir, Treuloser, an dem man nicht treulos gehandelt hat! Sobald du das Verwuesten beendet hast, wirst du verwuestet werden. Sobald du mit der Treulosigkeit fertig bist, wirst du treulos behandelt werden. - 33.2 HERR, sei uns gnaedig! Auf dich hoffen wir. Sei unser Arm jeden Morgen, ja, unsere Rettung zur Zeit der Not! - 33.3 Vor dem gewaltigen Tosen fliehen die Voelker, vor deinem Aufstehen zerstreuen sich die Nationen. 33.4 Und weggerafft wird eure Beute, [wie] Ungeziefer wegrafft. Wie Heuschreckenschwaerme herabstuerzen, stuerzt man sich darauf. - 33.5 Hoch erhaben ist der HERR. Denn in der Hoehe wohnt er. Er fuellt Zion mit Recht und Gerechtigkeit. 33.6 Und sichere Zeiten wirst du haben: Fuelle von Heil, von Weisheit und Erkenntnis. Die Furcht des HERRN, sie wird sein Schatz sein. 33.7 Siehe, ihre Helden schreien draussen, die Friedensboten weinen bitterlich. 33.8 Veroedet sind die Strassen, der Wanderer zieht nicht mehr hindurch. Man hat den Bund ungueltig gemacht, die Staedte verworfen, keinen Menschen geachtet. 33.9 Es vertrocknet, es welkt das Land. Beschaemt steht der Libanon da, er ist schwarz geworden. Scharon ist einer Steppe gleich geworden, Basan und Karmel schuetteln [ihr Laub] ab. 33.10 Jetzt will ich aufstehen, spricht der HERR. Jetzt will ich mich aufrichten, jetzt mich erheben. 33.11 Ihr geht schwanger mit Heu, Strohstoppeln werdet ihr gebaeren. Euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehren wird. 33.12 Und die Voelker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen, die im Feuer verbrennen. 33.13 Hoert, ihr Fernen, was ich getan habe, und ihr Nahen, erkennt meine Macht! 33.14 Die Suender in Zion sind erschrocken, Zittern hat die Gottlosen gepackt. `Wer von uns kann sich bei verzehrendem Feuer aufhalten? Wer von uns kann sich bei ewigen Gluten aufhalten? - 33.15 Wer in Gerechtigkeit lebt und Wahrheit redet, wer den Gewinn der Erpressungen verwirft, wer seine Haende schuettelt, um keine Bestechung anzunehmen, wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hoeren, und seine Augen verschliesst, um Boeses nicht zu sehen: 33.16 der wird auf Hoehen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. - 33.17 Deine Augen werden den Koenig schauen in seiner Schoenheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land. 33.18 Dein Herz wird an den Schrecken denken: Wo ist der, der zaehlte? Wo der, der abwog? Wo ist der, der die Tuerme zaehlte? 33.19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk mit dunkler Sprache, die man nicht versteht, mit stammelnder Zunge ohne Sinn. 33.20 Schau Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sorgenfreie Wohnstaette, ein Zelt, das nicht wandern wird, dessen Pfloecke man ewig nicht herauszieht und von dessen Stricken keiner je zerreissen wird; 33.21 sondern - dort ist ein Maechtiger bei uns, der HERR - [es ist] ein Ort mit Fluessen, mit breiten Stroemen: keine Ruderflotte faehrt darauf, und kein maechtiges Schiff zieht darueber hin. 33.22 Denn der HERR ist unser Richter, der HERR unser Anfuehrer, der HERR unser Koenig. Er wird uns retten. - 33.23 Schlaff haengen deine Taue. Sie halten das Gestell ihres Mastes nicht fest, halten das Segel nicht ausgebreitet. - Dann wird die Ausbeute des Pluendergutes ausgeteilt in Menge, [selbst] Lahme pluendern die Beute. 33.24 Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volk, das darin wohnt, wird die Schuld vergeben sein. Zukuenftiges Gericht ueber die Feinde Israels, besonders ueber Edom. V. 1-8: Kap. 63,1-6; V. 1-17: Jer 49,7-22. \34\ 34.1 Tretet heran, ihr Nationen, um zu hoeren! Und ihr Voelkerschaften, hoert aufmerksam zu! Es hoere die Erde und was sie erfuellt, der Erdkreis und alles, was ihm entsprosst! 34.2 Denn der HERR hat einen Zorn auf alle Nationen, und [sein] Grimm [richtet sich] auf ihr ganzes Heer. Er hat an ihnen den Bann vollstreckt, sie zur Schlachtung dahingegeben. 34.3 Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen, und der Gestank ihrer Leichen steigt auf, und die Berge zerfliessen von ihrem Blut. 34.4 Und alles Heer der Himmel zergeht. Und die Himmel werden zusammengerollt wie eine Buchrolle. Und ihr gesamtes Heer verwelkt wie das Laub am Weinstock verwelkt und wie Welkes am Feigenbaum. (Kap. 21,11.12) Hes 25,12-14; 35; Am 1,11.12; Ob. 34.5 Denn trunken ist im Himmel mein Schwert. Siehe, auf Edom faehrt es herab und auf das Volk meines Bannes zum Gericht. 34.6 Ein Schwert hat der HERR, voll von Blut, es trieft von Fett, vom Blut der Laemmer und Boecke, vom Nierenfett der Widder. Denn ein Schlachtopfer haelt der HERR in Bozra und ein grosses Schlachten im Land Edom. 34.7 Da stuerzen Bueffel mit ihnen hin und Jungstiere samt den starken [Stieren]. Und ihr Land wird trunken von Blut, und ihr Boden trieft von Fett. 34.8 Denn einen Tag der Rache hat der HERR, ein Jahr der Vergeltungen fuer die Rechtssache Zions. 34.9 Und Edoms Baeche verwandeln sich in Pech und sein Boden in Schwefel; und sein Land wird zu brennendem Pech. 34.10 Tag und Nacht erlischt es nicht, ewig steigt sein Rauch empor. Von Generation zu Generation liegt es in Truemmern, fuer immer und ewig zieht niemand hindurch. 34.11 Wuestenkauz und Igel nehmen es in Besitz, Eule und Rabe wohnen darin. Und er spannt darueber die Messschnur der Oede und das Senkblei der Leere. 34.12 Seine Edlen - keine sind da, die das Koenigtum ausrufen; und alle seine Obersten nehmen ein Ende. 34.13 Und in seinen Palaesten gehen Dornen auf, Nesseln und Disteln in seinen befestigten Staedten. Und es wird zur Wohnstaette der Schakale, zur Siedlung fuer Strausse. 34.14 Da treffen Wuestentiere mit wilden Hunden zusammen, und Bocksdaemonen begegnen einander. Ja, dort rastet die Lilit und findet einen Ruheplatz fuer sich. 34.15 Dort nistet die Pfeilschlange und legt ihre Eier und bruetet und spaltet sie. Ja, dort versammeln sich die Geier, einer zum andern. - 34.16 Forscht im Buch des HERRN nach und lest! Es fehlt nicht eins von diesen, keins vermisst das andere. Denn der Mund des HERRN, er hat es befohlen; und sein Geist, er hat sie zusammengebracht. 34.17 Und er selbst hat ihnen das Los geworfen, und seine Hand hat es ihnen mit der Messschnur zugeteilt. Ewig werden sie es besitzen, von Generation zu Generation darin wohnen. Heimkehr Israels nach allem Leid. \35\ 35.1 Freuen werden sich die Wueste und das duerre Land, frohlocken wird die Steppe und aufbluehen wie eine Narzisse. 35.2 Sie wird in voller Bluete stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Scharon: sehen werden sie die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unseres Gottes. 35.3 Staerkt die schlaffen Haende und festigt die wankenden Knie! 35.4 Sagt zu denen, die ein aengstliches Herz haben: Seid stark, fuerchtet euch nicht! Siehe, [da ist] euer Gott, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. 35.5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geoeffnet. 35.6 Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und jauchzen wird die Zunge des Stummen. Denn in der Wueste brechen Wasser hervor und Baeche in der Steppe. 35.7 Und die Wuestenglut wird zum Teich und das duerre Land zu Wasserquellen. An der Stelle, wo die Schakale lagerten, wird Gras sowie Rohr und Schilf sein. 35.8 Und dort wird eine Strasse sein und ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden. Kein Unreiner wird darueber hinziehen, sondern er wird fuer sie sein. Wer auf dem Weg geht - selbst Einfaeltige werden nicht irregehen. 35.9 Kein Loewe wird dort sein, und kein reissendes Tier wird [auf ihm] hinaufgehen noch dort gefunden werden, sondern die Erloesten werden darauf gehen. 35.10 Und die Befreiten des HERRN werden zurueckkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird ueber ihrem Haupt sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen. Belagerung Jerusalems durch Assur zur Zeit des Koenigs Hiskia. 2Koe 18,13-37; 2Chr 32,1-19. \36\ 36.1 Und es geschah im vierzehnten Jahr des Koenigs Hiskia, da zog Sanherib, der Koenig von Assur, herauf gegen alle befestigten Staedte Judas und nahm sie ein. 36.2 Und der Koenig von Assur sandte den Rabschake mit einem gewaltigen Heer von Lachisch aus zum Koenig Hiskia nach Jerusalem. Und er stellte sich an der Wasserleitung des oberen Teiches auf, an der Strasse des Walkerfeldes. 36.3 Da gingen zu ihm hinaus der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn des Hilkija, und der Schreiber Schebna und der Berater Joach, der Sohn Asafs. 36.4 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch zu Hiskia: So spricht der grosse Koenig, der Koenig von Assur: Was ist das fuer ein Vertrauen, mit dem du vertraust? 36.5 Du sagst: Fuerwahr, ein blosses Wort ist [schon] Rat und Macht zum Krieg! Nun, auf wen vertraust du, dass du dich gegen mich empoert hast? 36.6 Siehe, du vertraust auf diesen geknickten Rohrstab, auf Aegypten, der jedem, der sich auf ihn stuetzt, in seine Hand dringt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der Koenig von Aegypten, fuer alle, die auf ihn vertrauen. 36.7 Wenn du aber zu mir sagst: Auf den HERRN, unsern Gott, vertrauen wir - ist er es nicht, dessen Hoehen und Altaere Hiskia beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem sagte: Vor diesem Altar sollt ihr euch niederwerfen? 36.8 Und nun, geh doch mit meinem Herrn, dem Koenig von Assur, eine Wette ein! Ich will dir zweitausend Pferde stellen, wenn du dir [die noetigen] Reiter dafuer aufstellen kannst. 36.9 Doch wie willst du [auch nur] einen einzigen [Provinz-]Statthalter zuruecktreiben, einen von den geringsten Knechten meines Herrn? Aber du vertraust auf Aegypten wegen der Wagen und Pferde. 36.10 Und nun, bin ich ohne den HERRN gegen dieses Land heraufgezogen, um es zu verheeren? Der HERR hat zu mir gesagt: Zieh hinauf in dieses Land und verheere es! 36.11 Da sagten Eljakim und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede doch zu deinen Knechten aramaeisch, denn wir verstehen es, und rede nicht judaeisch zu uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist! 36.12 Doch der Rabschake sagte: Hat mich mein Herr [etwa nur] zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden, [und] nicht zu den Maennern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken? 36.13 Und der Rabschake trat hin und rief mit lauter Stimme auf judaeisch und sagte: Hoert die Worte des grossen Koenigs, des Koenigs von Assur! 36.14 So spricht der Koenig: Hiskia taeusche euch nicht! Denn er kann euch nicht retten. 36.15 Und Hiskia vertroeste euch nicht auf den HERRN, indem er sagt: Der HERR wird uns gewiss retten; diese Stadt wird nicht in die Hand des Koenigs von Assur gegeben werden! 36.16 Hoert nicht auf Hiskia! Denn so spricht der Koenig von Assur: Macht Frieden mit mir und kommt zu mir heraus! Dann soll jeder von seinem Weinstock und jeder von seinem Feigenbaum essen und jeder das Wasser seiner Zisterne trinken, 36.17 bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen. 36.18 Hiskia verfuehre euch nicht, indem er sagt: Der HERR wird uns retten! Haben [etwa] die Goetter der Nationen jeder sein Land aus der Hand des Koenigs von Assur gerettet? 36.19 Wo sind die Goetter von Hamat und Arpad? Wo die Goetter von Sefarwajim? Und haben sie etwa Samaria aus meiner Hand gerettet? 36.20 Welche sind es unter allen Goettern dieser Laender, die ihr Land aus meiner Hand gerettet haben, dass der HERR Jerusalem aus meiner Hand retten sollte? 36.21 Da schwiegen sie still und antworteten ihm kein Wort. Denn das war der Befehl des Koenigs: Ihr sollt ihm nicht antworten! - 36.22 Und Eljakim, der Sohn des Hilkija, der Palastvorsteher und der Schreiber Schebna und der Berater Joach, der Sohn Asafs, kamen mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und berichteten ihm die Worte des Rabschake. Hiskias Hilferuf an Jesaja, sein Gebet und die Rettung Jerusalems. 2Koe 19,1-37; 2Chr 32,20-23. \37\ 37.1 Und es geschah, als der Koenig Hiskia es hoerte, zerriss er seine Kleider, huellte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN. 37.2 Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher, den Schreiber Schebna und die Aeltesten der Priester, in Sacktuch gehuellt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz. 37.3 Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedraengnis und der Zuechtigung und der Schmaehung ist dieser Tag. Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebaeren. 37.4 Vielleicht hoert der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der Koenig von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhoehnen, und bestraft [ihn] wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehoert hat. Erhebe doch ein Gebet fuer den Ueberrest, der sich [noch] findet! 37.5 So kamen die Knechte des Koenigs Hiskia zu Jesaja. 37.6 Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fuerchte dich nicht vor den Worten, die du gehoert hast, mit denen die Diener des Koenigs von Assur mich gelaestert haben! 37.7 Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Geruecht hoeren und in sein Land zurueckkehren wird. Dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert faellen. 37.8 Und der Rabschake kehrte zurueck und fand den Koenig von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehoert, dass er von Lachisch aufgebrochen waere. 37.9 Der [Koenig] hatte naemlich ueber Tirhaka, den Koenig von Kusch, sagen hoeren: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kaempfen. Und als er es hoerte, sandte er Boten zu Hiskia und liess [ihm] sagen: 37.10 So sollt ihr zu Hiskia, dem Koenig von Juda, sagen: Dein Gott taeusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Koenigs von Assur gegeben werden! 37.11 Siehe, du hast gehoert, was die Koenige von Assur mit allen Laendern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? 37.12 Haben die Goetter der Nationen, die meine Vaeter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Soehne Edens, die in Telassar waren? 37.13 Wo ist der Koenig von Hamat und der Koenig von Arpad und der Koenig der Stadt Sefarwajim, [von] Hena und Awa? 37.14 Da nahm Hiskia den Brief aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf ins Haus des HERRN, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. 37.15 Und Hiskia betete zum HERRN: 37.16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du ueber den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein, fuer alle Koenigreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. 37.17 Neige, HERR, dein Ohr und hoere! Tue HERR, deine Augen auf und sieh! Ja, hoere all die Worte Sanheribs, der [hierher] gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhoehnen! 37.18 Es ist wahr, HERR, die Koenige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Truemmer gelegt. 37.19 Und ihre Goetter haben sie ins Feuer geworfen, denn sie waren ja keine Goetter, sondern ein Werk von Menschenhaenden, Holz und Stein, und so konnte man sie vernichten. 37.20 Nun aber, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Koenigreiche der Erde erkennen, dass du allein der HERR bist! 37.21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und liess [ihm] sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Koenigs von Assur, [habe ich gehoert]. 37.22 Dies ist das Wort, das der HERR ueber ihn geredet hat: Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schuettelt das Haupt hinter dir her. 37.23 Wen hast du verhoehnt und gelaestert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! 37.24 Durch deine Knechte hast du den Herrn verhoehnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Hoehe der Berge erstiegen, das aeusserste Ende des Libanon. Ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbaeume, ich komme auf seine aeusserste Hoehe, in das Dickicht seines Baumbestandes. 37.25 Ich habe gegraben und Wasser getrunken, und mit der Sohle meiner Fuesse trockne ich alle Stroeme Mazors aus. 37.26 Hast du nicht gehoert, dass ich lange vorher es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen, dass du befestigte Staedte verwuestest zu oeden Steinhaufen. 37.27 Und ihre Bewohner waren machtlos, sie wurden schreckerfuellt und zuschanden. Sie waren [wie] Kraut des Feldes und gruenes Gras, [wie] Gras auf den Daechern, das vor dem Ostwind verdorrt. 37.28 Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich. 37.29 Wegen deines Tobens gegen mich, und weil dein Uebermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurueckfuehren auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. - 37.30 Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs [der Ernte] essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Aber im dritten Jahr sollt ihr saeen und ernten, Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. 37.31 Und was vom Haus Juda entkommen, was uebriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. 37.32 Denn von Jerusalem wird ein Ueberrest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das tun. 37.33 Darum, so spricht der HERR ueber den Koenig von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen. Und er wird keinen Pfeil hineinschiessen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten, und er wird keinen Wall gegen sie aufschuetten. 37.34 Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurueckkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der HERR. 37.35 Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. 37.36 Da zog ein Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185 000 [Mann]. Und als man frueh am Morgen aufstand, siehe, da [fand man] sie alle tot, [lauter] Leichen. 37.37 Und Sanherib, der Koenig von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurueck; und er blieb in Ninive. 37.38 Und es geschah, als er sich niederwarf im Haus seines Gottes Nisroch, da erschlugen ihn seine Soehne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle Koenig. Hiskias Krankheit und Genesung - Segen der Krankheit. V. 1-8: 2Koe 20,1-11; 2Chr 32,24. \38\ 38.1 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben! 38.2 Da wandte Hiskia sein Gesicht zur Wand und betete zu dem HERRN. 38.3 Und er sprach: Ach, HERR! Denke doch daran, dass ich vor deinem Angesicht in Treue und mit ungeteiltem Herzen gelebt habe und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. 38.4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja: 38.5 Geh hin und sage zu Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehoert, ich habe deine Traenen gesehen! Siehe, ich will zu deinen Tagen fuenfzehn Jahre hinzufuegen. 38.6 Und aus der Hand des Koenigs von Assur will ich dich und diese Stadt retten und will diese Stadt beschirmen. 38.7 Und dies wird dir das Zeichen vom HERRN sein, dass der HERR dieses Wort, das er geredet hat, tun wird: 38.8 Siehe, ich lasse den Schatten [der Sonnenuhr um so viele] Stufen zurueckkehren, wie die Sonne von den Stufen an der Sonnenuhr des Ahas [bereits] abwaerts gegangen ist, zehn Stufen zurueck. Da kehrte die Sonne zehn Stufen zurueck, an den Stufen, die sie abwaerts gegangen war. 38.9 Aufzeichnung Hiskias, des Koenigs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit genesen war. 38.10 Ich sagte: In der Mitte meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheols. Ich bin beraubt des Restes meiner Jahre. 38.11 Ich sagte: Ich werde Jah nicht sehen, Jah im Land der Lebendigen, auch nicht Menschen mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches. 38.12 Meine Huette ist abgebrochen und wurde von mir weggenommen wie ein Hirtenzelt. Wie ein Weber habe ich mein Leben zu Ende gewebt: Vom Kettgarn schnitt er mich los. Vom Tag bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen! 38.13 Ich schrie um Hilfe bis zum Morgen, [aber] wie ein Loewe, so zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tag bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen! 38.14 Wie eine Schwalbe, eine Drossel, so zwitscherte ich, ich gurrte wie die Taube. Verschmachtend [blickten] meine Augen zur Hoehe: O Herr, ich bin in Bedraengnis! Tritt als Buerge fuer mich ein! 38.15 Was soll ich reden, nachdem er zu mir gesprochen und es selbst ausgefuehrt hat? Ich will [dich] loben alle meine Jahre trotz der Betruebnis meiner Seele, 38.16 o Herr! [Ich will dich loben] wegen derer, die leben, und fuer alles, worin mein Geist lebt. Und du machst mich gesund und erhaeltst mich am Leben. 38.17 Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du, du hast liebevoll meine Seele von der Grube der Vernichtung zurueckgehalten, denn alle meine Suenden hast du hinter deinen Ruecken geworfen. 38.18 Denn der Scheol preist dich nicht, der Tod lobsingt dir [nicht]; die in die Grube hinabgefahren sind, hoffen nicht auf deine Treue. 38.19 Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie heute ich: der Vater erzaehlt den Kindern von deiner Treue. 38.20 Der HERR [war bereit], mich zu retten. Und wir wollen das Saitenspiel erklingen lassen alle Tage unseres Lebens im Haus des HERRN. 38.21 Und Jesaja sagte, man solle einen Feigenkuchen [aus] Feigenfruechten nehmen und ihn auf dem Geschwuer verstreichen, damit er genese. 38.22 Da sprach Hiskia: Was ist das Zeichen, dass ich in das Haus des HERRN hinaufgehen werde? Gesandtschaft aus Babel bei Hiskia und Gottes Gerichtsandrohung. 2Koe 20,12-19; 2Chr 32,25-31. \39\ 39.1 In jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der Koenig von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia, denn er hatte gehoert, dass er krank gewesen und [wieder] zu Kraeften gekommen war. 39.2 Und Hiskia freute sich ueber sie und zeigte ihnen sein Schatzhaus: das Silber und Gold, Balsamoele und das koestliche Oel, sein ganzes Vorratshaus und alles, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt haette. 39.3 Da kam der Prophet Jesaja zum Koenig Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Maenner gesagt, und woher sind sie zu dir gekommen? Da sagte Hiskia: Aus einem fernen Land sind sie zu mir gekommen, von Babel. 39.4 Er aber sprach: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia sagte: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist. Es gibt nichts in meinen Schatzkammern, das ich ihnen nicht gezeigt haette. 39.5 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Hoere das Wort des HERRN der Heerscharen! 39.6 Siehe, Tage kommen, da wird alles, was in deinem Haus ist und was deine Vaeter bis zum heutigen Tag angehaeuft haben, nach Babel weggebracht werden. Nichts wird uebrigbleiben, spricht der HERR. 39.7 Und von deinen Soehnen, die von dir abstammen, die du zeugen wirst, wird man [einige] nehmen, und sie werden im Palast des Koenigs von Babel Hofbeamte sein. 39.8 Da sagte Hiskia zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast. Denn er sagte [sich]: In meinen Tagen wird ja Friede und Sicherheit sein. Botschaft des HERRN von der Erloesung. \40\ 40.1 Troestet, troestet mein Volk! spricht euer Gott. 40.2 Redet zum Herzen Jerusalems, und ruft ihm zu, dass sein Frondienst vollendet, dass seine Schuld abgetragen ist! Denn es hat von der Hand des HERRN das Doppelte empfangen fuer all seine Suenden. 40.3 Eine Stimme ruft: In der Wueste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Strasse fuer unseren Gott! 40.4 Jedes Tal soll erhoeht und jeder Berg und Huegel erniedrigt werden! Und das Hoeckerige soll zur Ebene werden und das Huegelige zur Talebene! 40.5 Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn der Mund des HERRN hat geredet. 40.6 Eine Stimme spricht: Rufe! Und ich sage: Was soll ich rufen? - Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut wie die Blume des Feldes. 40.7 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt, denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Fuerwahr, das Volk ist Gras. 40.8 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt. Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit. 40.9 Auf einen hohen Berg steig hinauf, du Freudenbotin Zion! Erhebe mit Macht deine Stimme, du Freudenbotin Jerusalem! Erhebe sie, fuerchte dich nicht! Sprich zu den Staedten Judas: Siehe da, euer Gott! 40.10 Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm uebt die Herrschaft fuer ihn aus. Siehe sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung [geht] vor ihm her. 40.11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Laemmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen, die saeugenden [Muttertiere] wird er [fuersorglich] leiten. Die unvergleichliche Groesse Gottes. 40.12 Wer hat die Wasser gemessen mit seiner hohlen Hand und die Himmel abgemessen mit der Spanne? Und wer hat den Staub der Erde mit einem Mass erfasst und die Berge mit der Waage gewogen, die Huegel mit Waagschalen? 40.13 Wer hat den Geist des HERRN ermessen, und [wer ist] der Mann seines Rates, den er unterwiese? 40.14 Mit wem beriet er sich, dass er ihm Einsicht gegeben und ihn belehrt haette ueber den Pfad des Rechts und ihn Erkenntnis gelehrt und ihn [ueber] den Weg der Einsicht unterwiesen haette? 40.15 Siehe, Nationen gelten wie ein Tropfen am Eimer und wie Staub auf der Waagschale. Siehe, Inseln hebt er hoch wie ein Staeubchen. 40.16 Und der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz, und sein Wild reicht nicht hin zum Brandopfer. 40.17 Alle Nationen sind wie nichts vor ihm und gelten ihm als nichtig und leer. - V. 18-26: Kap. 44,6-21; Jer 10,1-16. 40.18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen, und was fuer ein Abbild wollt ihr ihm gegenueberstellen? 40.19 Der Kunsthandwerker giesst das Goetterbild, der Goldschmied beschlaegt es mit Gold und [mit] silbernen Ketten vom Goldschmied. 40.20 Maulbeerholz [waehlt er], ein Holz, das nicht fault. Er sucht sich einen geschickten Kunsthandwerker, um ein Goetterbild aufzustellen, das nicht wackelt. - 40.21 Habt ihr es nicht erkannt? Hoert ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anfang an verkuendet worden? Habt ihr nicht Einsicht gewonnen von der Gruendung der Erde her? 40.22 [Er ist es,] der da thront ueber dem Kreis der Erde, dass ihre Bewohner wie Heuschrecken [erscheinen], der die Himmel ausspannt wie einen Schleier und ihn ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen, 40.23 der die Fuersten dem Nichts anheimgibt, die Richter der Erde der Nichtigkeit gleichmacht. 40.24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesaet, kaum hat ihr Stamm Wurzeln in der Erde getrieben, da blaest er sie schon an. Sie verdorren, und ein Sturmwind traegt sie wie Stoppeln hinweg. 40.25 Mit wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich waere? spricht der Heilige. 40.26 Hebt zur Hoehe eure Augen [empor] und seht: Wer hat diese [da] geschaffen? Er, der ihr Heer hervortreten laesst nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Vor [ihm], reich an Macht und stark an Kraft, fehlt kein einziger. 40.27 Warum sagst du, Jakob, und sprichst du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem HERRN, und meinem Gott entgeht mein Recht? 40.28 Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehoert? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schoepfer der Enden der Erde. Er ermuedet nicht und ermattet nicht, unergruendlich ist seine Einsicht. 40.29 Er gibt dem Mueden Kraft und dem Ohnmaechtigen mehrt er die Staerke. 40.30 Juenglinge ermueden und ermatten, und junge Maenner straucheln [und] stuerzen. 40.31 Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermueden nicht. Das Walten Gottes mit den Voelkern und seinem Knecht Israel nach seiner Vorhersage. \41\ 41.1 Hoert mir schweigend zu, ihr Inseln! Und die Voelkerschaften sollen neue Kraft gewinnen. Sie sollen herzutreten, dann moegen sie reden: Lasst uns miteinander vor Gericht treten! 41.2 Wer hat vom [Sonnen]aufgang her den erweckt, dessen Fuss Gerechtigkeit begegnet? [Wer] gibt Nationen vor ihm dahin und stuerzt Koenige hinab? Sein Schwert macht sie wie Staub, sein Bogen wie verwehte Strohstoppeln. 41.3 Er jagt ihnen nach, zieht wohlbehalten einher, beruehrt den Weg nicht mit seinen Fuessen. 41.4 Wer hat es gewirkt und getan? Der die Generationen ruft von Anbeginn. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe. 41.5 Die Inseln haben es gesehen und fuerchten sich, es erbeben die Enden der Erde. Sie naeherten sich und kamen herbei. 41.6 Einer hilft dem andern und sagt zu seinem Bruder: Sei mutig! 41.7 Und der Kunsthandwerker ermutigt den Goldschmied. Der mit dem Hammer glaettet, [ermutigt] den, der auf den Amboss schlaegt, und sagt von der Loetung: Sie ist gut. Und er befestigt es mit Naegeln, dass es nicht wackelt. 41.8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwaehlt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes, 41.9 du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe, zu dem ich sprach: Mein Knecht bist du, ich habe dich erwaehlt und nicht verworfen - 41.10 fuerchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich staerke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. 41.11 Siehe, beschaemt und zuschanden werden alle, die [in Feindschaft] gegen dich entbrannt sind. Es werden wie nichts und gehen zugrunde die Maenner, die den Rechtsstreit mit dir fuehren. 41.12 Du wirst sie suchen und nicht finden, die Maenner, die mit dir zanken. Wie nichts und wie Nichtigkeit werden die Maenner, die mit dir Krieg fuehren. 41.13 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fuerchte dich nicht! Ich, ich helfe dir! - 41.14 Fuerchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Haeuflein Israel! Ich, ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erloeser ist der Heilige Israels. 41.15 Siehe, ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten gemacht, mit Doppelschneiden versehen: du wirst Berge dreschen und zermalmen und Huegel der Spreu gleichmachen. 41.16 Du wirst sie worfeln, und der Wind wird sie forttragen und der Sturm sie zerstreuen. Du aber, du wirst jubeln in dem HERRN und dich ruehmen in dem Heiligen Israels. 41.17 Die Elenden und die Armen suchen nach Wasser, und es gibt keins, ihre Zunge vertrocknet vor Durst. Ich, der HERR, werde sie erhoeren, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. 41.18 Ich werde Stroeme oeffnen auf den kahlen Hoehen und Quellen mitten in den Talebenen. Ich werde die Wueste zum Wasserteich machen und das duerre Land zu Wasserquellen. 41.19 Ich werde Zedern in die Wueste setzen, Akazien, Myrten und Olivenbaeume, werde Wacholderbaeume in die Steppe pflanzen, Platanen und Zypressen miteinander, 41.20 damit sie sehen und erkennen, es merken und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat. 41.21 Bringt eure Rechtssache vor! spricht der HERR. Bringt eure Beweise herbei! spricht der Koenig Jakobs. 41.22 Sie sollen [sie] herbeibringen und uns verkuenden, was sich ereignen wird: das Fruehere, was war es? Verkuendet es, damit wir es uns zu Herzen nehmen! Oder lasst uns das Kuenftige hoeren, damit wir seinen Ausgang erkennen! 41.23 Verkuendet das spaeter Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Goetter seid! Ja, lasst es gut sein oder schlimm sein, dass wir uns gegenseitig ansehen und miteinander erschrecken! 41.24 Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist Nichtigkeit. Ein Greuel ist, wer euch erwaehlt! 41.25 Ich habe [ihn] von Norden her erweckt, und er kam herbei, - von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft. Und er zertritt Befehlshaber wie Lehm und wie ein Toepfer, der Ton stampft. 41.26 Wer hat es von Anfang an verkuendet, dass wir es erkannt haetten, und von jeher, dass wir sagen koennten: Richtig! Ja, da war keiner, der es verkuendete, ja, keiner, der es hoeren liess, ja, keiner, der eure Sprueche gehoert haette. 41.27 Als erster [habe ich] zu Zion [gesagt]: Siehe, siehe, da sind sie, und Jerusalem gebe ich einen Freudenboten! 41.28 Und ich sehe hin, doch da ist niemand, und unter diesen da ist kein Ratgeber, dass ich sie fragen koennte und sie mir Antwort gaeben. 41.29 Siehe, sie alle sind Betrug. Nichtigkeit sind ihre Machwerke, Wind und Leere ihre gegossenen Bilder. Der Knecht des HERRN in seiner Groesse und Armut - Klage ueber Israel als Knecht des HERRN. \42\ 42.1 Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwaehlter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen. 42.2 Er wird nicht schreien und [die Stimme] nicht erheben und seine Stimme nicht hoeren lassen auf der Strasse. 42.3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht ausloeschen. In Treue bringt er das Recht hinaus. 42.4 Er wird nicht verzagen noch zusammenbrechen, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung. - 42.5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entsprosst, der dem Volk auf ihr den Atem gab und den [Lebens]hauch denen, die auf ihr gehen: 42.6 Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behuete dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen, 42.7 blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszufuehren [und] aus dem Gefaengnis, die in der Finsternis sitzen. - 42.8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Goetterbildern. 42.9 Das Fruehere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkuendige ich. Bevor es aufsprosst, lasse ich es euch hoeren. 42.10 Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer und seine Fuelle, die Inseln und ihre Bewohner! 42.11 [Die Stimme] sollen erheben die Steppe und ihre Staedte, die Doerfer, die Kedar bewohnt! Jubeln sollen die Bewohner von Sela, jauchzen vom Gipfel der Berge her! 42.12 Dem HERRN sollen sie Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkuendigen! 42.13 Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde. 42.14 Seit ewigen [Zeiten] habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Wie eine Gebaerende will ich [nun] stoehnen, schnauben und [nach Luft] schnappen zugleich. 42.15 Ich will Berge und Huegel ausdoerren und all ihr Kraut vertrocknen lassen. Und ich will Stroeme zu Inseln machen und Teiche trockenlegen. 42.16 Und ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde. 42.17 Es weichen zurueck, es werden voellig zuschanden [alle], die auf ein Goetterbild vertrauen, die zum gegossenen Bild sagen: Ihr seid unsere Goetter. 42.18 Hoert, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen! 42.19 Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub, wenn nicht mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam und blind wie der Knecht des HERRN? 42.20 Er hat vieles gesehen, aber es nicht beachtet, hat offene Ohren, aber hoert nicht. 42.21 Deinem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz gross und herrlich. 42.22 Doch ist es [jetzt noch] ein beraubtes und ausgepluendertes Volk. Sie sind allesamt in Loechern gefesselt, und in Kerkern werden sie versteckt gehalten. Sie sind zur Beute geworden, und da ist kein Erretter, [zur] Pluenderung, und niemand sagt: Gib wieder her! 42.23 Wer unter euch will das zu Ohren nehmen, will achtgeben und fuer die Zukunft hoeren? 42.24 Wer hat Jakob der Pluenderung preisgegeben und Israel den Raeubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesuendigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hoerten nicht auf sein Gesetz. 42.25 Da hat er die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges ueber es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt, aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber es nimmt es nicht zu Herzen. Israels Erloesung aus Gnaden. \43\ 43.1 Aber jetzt, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fuerchte dich nicht, denn ich habe dich erloest! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. 43.2 Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Stroeme, sie werden dich nicht ueberfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. 43.3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, [ich], der Heilige Israels, dein Retter. Ich gebe Aegypten als Loesegeld fuer dich, Kusch und Seba an deiner Stelle. 43.4 Weil du teuer bist in meinen Augen [und] wertvoll bist und ich dich liebhabe, so gebe ich Menschen hin an deiner Stelle und Voelkerschaften anstelle deines Lebens. 43.5 Fuerchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Vom [Sonnen]aufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom [Sonnen]untergang her werde ich dich sammeln. 43.6 Ich werde zum Norden sagen: Gib her! und zum Sueden: Halte nicht zurueck! Bring meine Soehne von fernher und meine Toechter vom Ende der Erde, 43.7 jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe! 43.8 Lass hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! 43.9 Alle Nationen sind miteinander versammelt, und die Voelkerschaften sind zusammengekommen! Wer unter ihnen verkuendet dies? Auch Frueheres sollen sie uns hoeren lassen! Sie sollen ihre Zeugen stellen, dass sie gerecht sind! Und man wird es hoeren und sagen: Es ist wahr! 43.10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwaehlt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. 43.11 Ich, ich bin der HERR, und ausser mir gibt es keinen Retter. 43.12 Ich habe verkuendigt und gerettet und hoeren lassen, und kein fremder [Gott] war unter euch. Und ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott. 43.13 Ja, auch weiterhin bin ich derselbe, und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es rueckgaengig machen? 43.14 So spricht der HERR, euer Erloeser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt. Und ich stosse herunter all die Riegel [eines Gefaengnisses]. Und die Chaldaeer - zur Klage wird ihr Jubel. 43.15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der Schoepfer Israels, euer Koenig. 43.16 So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meer und einen Pfad in maechtigen Wassern, 43.17 der ausziehen laesst Wagen und Pferd, Heer und Held - zusammen liegen sie da, stehen nicht wieder auf; sie sind erloschen, verglommen wie ein Docht -: 43.18 Denkt nicht an das Fruehere, und auf das Vergangene achtet nicht! 43.19 Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wueste einen Weg, Stroeme durch die Einoede. 43.20 Die Tiere des Feldes werden mich ehren, Schakale und Strausse, weil ich in der Wueste Wasser gegeben habe, Stroeme in der Einoede, um mein Volk zu traenken, mein auserwaehltes. 43.21 Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzaehlen. 43.22 Nicht mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um mich gemueht haettest, Israel! 43.23 Du hast mir nicht das Lamm deiner Brandopfer gebracht und mit deinen Schlachtopfern mich nicht geehrt. Ich habe dir nicht mit Opfergaben Arbeit gemacht noch mit Weihrauch dich ermuedet. 43.24 Du hast mir nicht fuer Geld Wuerzrohr gekauft noch mit dem Fett deiner Schlachtopfer mich gesaettigt. Vielmehr hast du mir Arbeit gemacht mit deinen Suenden, du hast mich ermuedet mit deinen Suenden. 43.25 Ich, ich bin es, der deine Verbrechen ausloescht um meinetwillen, und deiner Suenden will ich nicht gedenken. 43.26 Zeige mich an! Wir wollen miteinander vor Gericht treten! Erzaehle du, damit du recht behaeltst! 43.27 Dein erster Vater hat [schon] gesuendigt, und deine Vermittler haben mit mir gebrochen. 43.28 So entweihe ich die Obersten des Heiligtums. Und ich gebe Jakob dem Bann und Israel den Hohnreden preis. Der segnende, lebendige Gott und die Torheit des Goetzendienstes. \44\ 44.1 Aber nun hoere, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erwaehlt habe. 44.2 So spricht der HERR, der dich gemacht und von Mutterleibe an dich gebildet hat, der dir hilft: Fuerchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und Jeschurun, den ich erwaehlt habe! 44.3 Denn ich werde Wasser giessen auf das durstige und Baeche auf das trockene Land. Ich werde meinen Geist ausgiessen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sproesslinge. 44.4 Und sie werden aufsprossen wie Schilf zwischen Wassern, wie Pappeln an Wasserlaeufen. 44.5 Dieser wird sagen: Ich gehoere dem HERRN! Und jener wird sich mit dem Namen Jakob nennen. Und jener wird auf seine Hand schreiben: Dem HERRN eigen! und wird mit dem Namen Israel genannt werden. V. 6-21: Kap. 40,18-26; Jer 10,1-16. 44.6 So spricht der HERR, der Koenig Israels und sein Erloeser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Gott. 44.7 Und wer ist wie ich? Er rufe und verkuende es und lege es mir dar! - Wer hat von Urzeiten her das Kommende hoeren lassen? Und was eintreten wird, sollen sie uns verkuenden! 44.8 Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon laengst hoeren lassen und [es dir] verkuendet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott ausser mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen. 44.9 Die Bildner von Goetterbildern sind allesamt nichtig, und ihre Lieblinge nuetzen nichts. Und ihre Zeugen sehen nicht und erkennen nicht, damit sie zuschanden werden. 44.10 Wer hat [je] einen Gott gebildet und ein Goetterbild gegossen, damit es nichts nuetzt? 44.11 Siehe, alle seine Anhaenger werden zuschanden. Und die Kunsthandwerker sind ja [nur] Menschen. Sollen sie sich alle versammeln, hintreten: erschrecken muessen sie, zuschanden werden allesamt! 44.12 Der Handwerker in Eisen schaerft das Beil und arbeitet mit Kohlenglut, und er formt es mit Haemmern und verarbeitet es mit seinem kraeftigen Arm. Er wird [dabei] auch hungrig und kraftlos, er trinkt kein Wasser und ermuedet. 44.13 Der Handwerker in Holz spannt die Schnur, zeichnet es mit dem Stift vor, fuehrt es mit den Schnitzmessern aus und umreisst mit dem Zirkel. Und er macht es wie das Bild eines Mannes, wie das Prachtstueck von einem Menschen, damit es in einem Haus wohnt. 44.14 [Er geht,] um sich Zedern zu faellen, oder nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und zieht sie sich gross unter den Baeumen des Waldes. Er pflanzt eine Fichte, und der Regen laesst sie wachsen. 44.15 Und [das alles] dient dem Menschen zur Feuerung, und er nimmt davon und waermt sich. Teils heizt er und baeckt Brot, teils verarbeitet er es zu einem Gott und wirft sich [davor] nieder, macht ein Goetzenbild daraus und beugt sich vor ihm. 44.16 Die Haelfte davon verbrennt er im Feuer. Auf [dieser] seiner Haelfte braet er Fleisch, isst den Braten und saettigt sich. Auch waermt er sich und sagt: Ha! Mir wird es warm, ich spuere Feuer. 44.17 Und den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Goetterbild. Er beugt sich vor ihm und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und sagt: Errette mich, denn du bist mein Gott! - 44.18 Sie haben keine Erkenntnis und keine Einsicht, denn ihre Augen sind verklebt, dass sie nicht sehen, [und] ihre Herzen, dass sie nicht verstehen. - 44.19 Und er nimmt es nicht zu Herzen und [hat] keine Erkenntnis und keine Einsicht, dass er sagte: Die Haelfte davon habe ich im Feuer verbrannt, auch habe ich auf seinen Kohlen Brot gebacken, ich brate Fleisch und esse; und den Rest davon mache ich zu einem Greuel, vor einem Holzklotz beuge ich mich! 44.20 Wer sich mit Asche einlaesst, ist betrogen, [sein] Herz hat ihn irregefuehrt. Er rettet seine Seele nicht und sagt [nicht]: Ist nicht Luege in meiner Rechten? 44.21 Denke daran, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht. Israel, du wirst nicht von mir vergessen. 44.22 Ich habe deine Verbrechen ausgeloescht wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Suenden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erloest! 44.23 Jubelt, ihr Himmel, denn der HERR hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und all ihr Baeume darin! Denn der HERR hat Jakob erloest, und an Israel verherrlicht er sich. Ankuendigung der Herrschaft des Kyrus zum Heil Israels. 44.24 So spricht der HERR, dein Erloeser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war [da] bei mir? 44.25 [Ich bin es,] der die Wunderzeichen der Orakelpriester platzen laesst und die Wahrsager zu Narren macht, der die Weisen zur Umkehr zwingt und ihr Wissen zur Torheit macht, 44.26 der das Wort seines Knechtes aufrichtet und den Plan seiner Boten ausfuehrt, der von Jerusalem sagt: Es soll bewohnt werden! und von den Staedten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und seine Truemmerstaetten werde ich [wieder]aufrichten! - 44.27 der zur Meerestiefe spricht: Versiege, und deine Stroeme will ich austrocknen - 44.28 der von Kyrus spricht: Mein Hirt, er wird alles ausfuehren, was mir gefaellt, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut, und der Grundstein des Tempels werde gelegt! \45\ 45.1 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner Rechten ergriffen habe, um Nationen vor ihm zu unterwerfen - und die Hueften der Koenige entguerte ich -, um Tueren vor ihm zu oeffnen, und Tore bleiben nicht verschlossen: 45.2 Ich, ich werde vor dir herziehen und werde die Ringmauern einebnen. Eherne Tueren werde ich zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen. 45.3 Ich gebe dir verborgene Schaetze und versteckte Vorraete, damit du erkennst, dass ich der HERR bin, der dich bei deinem Namen ruft, der Gott Israels. 45.4 Um meines Knechtes Jakob willen und Israels, meines Auserwaehlten, habe ich dich bei deinem Namen gerufen. Ich gebe dir einen Ehrennamen, ohne dass du mich gekannt hast. 45.5 Ich bin der HERR und sonst keiner. Ausser mir gibt es keinen Gott. Ich guerte dich, ohne dass du mich erkannt hast, 45.6 damit man erkennt vom Aufgang der Sonne und von [ihrem] Untergang her, dass es ausser mir gar keinen gibt. Ich bin der HERR - und sonst keiner -, 45.7 der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der HERR, bin es, der das alles wirkt. 45.8 Traeufelt, ihr Himmel, von oben! Und ihr Wolken, fliesst [ueber] von Gerechtigkeit! Das Land oeffne [seine Ackerfurchen], und sie sollen fruchtbar sein mit Heil, und es lasse Gerechtigkeit hervorwachsen zugleich! Ich, der HERR, habe es geschaffen. 45.9 Weh dem, der mit seinem Bildner rechtet - ein Tongefaess unter irdenen Tongefaessen! Sagt [etwa] der Ton zu seinem Bildner: Was machst du?, und [sagt etwa] dein Werk [von dir]: Er hat keine Haende? 45.10 Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du? und zur Frau: Warum hast du Wehen? 45.11 So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Bildner: Wollt ihr mich [etwa] wegen meiner Kinder fragen und ueber das Werk meiner Haende mir Befehl geben? 45.12 Ich, ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich [war es], meine Haende haben die Himmel ausgespannt, und all ihrem Heer habe ich Befehl gegeben. 45.13 Ich, ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege ebne ich. Er wird meine Stadt bauen und meine Weggefuehrten freilassen, nicht fuer einen Kaufpreis und nicht fuer ein Geschenk, spricht der HERR der Heerscharen. 45.14 So spricht der HERR: Der Erwerb Aegyptens und der Handelsgewinn von Kusch und die Sebaeer, hochgewachsene Maenner, werden zu dir uebergehen und dir gehoeren. Sie werden dir nachfolgen, in Fesseln werden sie [zu dir] uebergehen. Und sie werden sich vor dir niederwerfen, werden zu dir flehen: Ja, bei dir ist Gott. Es gibt keinen sonst, keinen Gott! - 45.15 Wahrlich, du bist ein Gott, der sich verborgen haelt, Gott Israels, ein Retter! - 45.16 Sie werden zuschanden und auch zunichte, sie alle miteinander. Sie gehen allesamt in Schmach dahin, die Goetzenmacher. 45.17 Israel findet Rettung in dem HERRN, ewige Rettung. Ihr werdet nicht zuschanden und nicht zunichte werden in alle Ewigkeiten. 45.18 Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen hat - er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegruendet, nicht als eine Oede hat er sie geschaffen, [sondern] zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen [Gott]! 45.19 Nicht im Verborgenen habe ich geredet, am Ort eines finsteren Landes. Ich sprach zu den Nachkommen Jakobs nicht: Sucht mich vergeblich! Ich bin der HERR, der Gerechtigkeit redet, Wahrheit verkuendet. 45.20 Versammelt euch und kommt! Naehert euch allesamt, ihr Entkommenen der Nationen! Keine Erkenntnis haben die, die das Holz ihres Goetterbildes tragen und zu einem Gott flehen, der nicht retten kann. 45.21 Berichtet und bringt [Beweise] herbei! Ja, sollen sie sich miteinander beraten! Wer hat dies von alters her hoeren lassen, schon laengst es verkuendet? Nicht ich, der HERR? Und sonst gibt es keinen Gott ausser mir. Einen gerechten und rettenden Gott gibt es ausser mir nicht! 45.22 Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. 45.23 Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurueckkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge [mir] schwoeren 45.24 und sagen: Nur in dem HERRN ist Gerechtigkeit und Staerke. Zu ihm wird man kommen, und es werden alle beschaemt werden, die gegen ihn entbrannt waren. 45.25 In dem HERRN werden gerecht sein und sich ruehmen alle Nachkommen Israels. Vernichtung der Goetzen - Heil in Gott. \46\ 46.1 Bel bricht in die Knie, Nebo kruemmt sich. Ihre Goetzenbilder sind dem [Saum]tier und dem [Last]vieh [aufgelegt] worden; eure Tragbilder sind aufgeladen, eine Last fuer das erschoepfte [Vieh]. 46.2 Sie kruemmen sich, brechen in die Knie allesamt, sie koennen die Last nicht retten; und sie selbst ziehen in die Gefangenschaft. 46.3 Hoert auf mich, Haus Jakob und der ganze Ueberrest des Hauses Israel, die ihr von Mutterleib an [mir] aufgeladen, von Mutterschoss an [von mir] getragen worden seid! 46.4 Auch bis in [euer] Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu [eurem] grauen Haar werde ich selbst [euch] tragen. Ich, ich habe es getan, und ich selbst werde heben, und ich selbst werde tragen und werde erretten. 46.5 Mit wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich aehnlich machen, dass wir uns gleichen? 46.6 Sie, die Gold aus dem Beutel schuetten und Silber auf der Waage abwiegen, dingen einen Goldschmied, dass er einen Gott daraus macht. Sie beugen sich, ja, sie werfen sich nieder. 46.7 Sie heben ihn auf die Schulter, tragen ihn [umher] und setzen ihn nieder an seine Stelle, und er steht da: von seinem Platz weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht, hilft ihm nicht aus seiner Not. 46.8 Denkt daran und ermahnt euch, nehmt es [wieder] zu Herzen, ihr Abtruennigen! 46.9 Gedenket des Frueheren von der Urzeit her, dass ich Gott bin. Es gibt keinen sonst, keinen Gott gleich mir, 46.10 der ich von Anfang an den Ausgang verkuende und von alters her, was noch nicht geschehen ist, - der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefaellt, fuehre ich aus, 46.11 der ich den Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Land den Mann meines Ratschlusses. Ja, ich habe [es] geredet, ja, ich werde es auch kommen lassen. Ich habe [es] gebildet, ja, ich fuehre es auch aus. - 46.12 Hoert auf mich, ihr Trotzigen, die ihr fern seid von Gerechtigkeit! 46.13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und mein Heil zoegert nicht. Und ich gebe in Zion Heil, fuer Israel meine Herrlichkeit. Triumph und Spott ueber den Untergang Babels. Kap. 13; 14; 21,1-10; Jer 50; 51. \47\ 47.1 Steig herunter und setz dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babel! Setz dich auf die Erde ohne Thron, Tochter der Chaldaeer! Denn man wird dich nicht laenger die Verwoehnte und Verzaertelte nennen. 47.2 Nimm die Muehle und mahle Mehl! Schlage deinen Schleier zurueck, hebe die Schleppe, entbloesse die Schenkel, wate durch Stroeme! 47.3 Deine Bloesse soll aufgedeckt, ja, deine Schande gesehen werden! Ich werde Rache nehmen und Menschen nicht verschonen. - 47.4 Unser Erloeser, HERR der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels! - 47.5 Setze dich stumm hin und geh in die Finsternis, Tochter der Chaldaeer! Denn du sollst nicht laenger Herrin der Koenigreiche genannt werden. 47.6 Ich war erzuernt ueber mein Volk, ich entweihte mein Erbteil, und ich gab sie in deine Hand. Du hast ihnen kein Erbarmen erwiesen, auf den Greis legtest du schwer dein Joch. 47.7 Und du sagtest: Auf ewig werde ich Herrin sein, fuer immer! Du nahmst dir dies nicht zu Herzen, das Ende davon bedachtest du nicht. 47.8 Und nun hoere dies, du Wolluestige, die in Sicherheit wohnt, die in ihrem Herzen sagt: Ich, und sonst gar nichts! Ich werde nicht als Witwe sitzen noch Kinderlosigkeit kennen! 47.9 Dies beides wird ueber dich kommen in einem Augenblick, an einem einzigen Tag: Kinderlosigkeit und Witwenschaft. In vollem Masse werden sie ueber dich kommen trotz der Menge deiner Zaubereien, trotz der gewaltigen Fuelle deiner Bannsprueche. 47.10 Aber du vertrautest auf deine Bosheit. Du sagtest: Niemand sieht mich. Deine Weisheit und dein Wissen, das hat dich irregefuehrt. Und du sagtest in deinem Herzen: Ich, und sonst gar nichts! 47.11 So kommt Unheil ueber dich, gegen das du keinen Zauber kennst. Und ein Verderben wird ueber dich herfallen, das du nicht abwenden kannst. Und ploetzlich wird ein Sturm ueber dich kommen, den du nicht ahnst. - 47.12 Tritt doch auf mit deinen Bannspruechen und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abgemueht hast von deiner Jugend an! Vielleicht kannst du Hilfe schaffen, vielleicht wirst du Schrecken einfloessen. 47.13 Du bist muede geworden durch die Menge deiner Beratungen. Sie sollen doch auftreten und dich retten, die Himmelszerleger, die Sternebeschauer, die an jedem Neumond wissen lassen, was ueber dich kommen soll! 47.14 Siehe, sie sind wie Strohstoppeln geworden, Feuer hat sie verbrannt! Vor der Gewalt der Flamme haben sie ihr Leben nicht gerettet: es gab keine Kohle, um sich zu waermen, kein Feuer, um davor zu sitzen. 47.15 So sind dir die geworden, fuer die du dich abgemueht hast, deine Handelspartner von deiner Jugend an. Sie taumeln, jeder nach seiner Seite hin; niemand rettet dich. \48\ 48.1 Weitere Mahnung an Israel und erneute Verheissung der Rettung Hoert dies, Haus Jakob, die mit dem Namen Israel benannt und aus den Wassern Judas hervorgegangen sind, die beim Namen des HERRN schwoeren und den Gott Israels bekennen, [doch] nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit; 48.2 ja, nach der heiligen Stadt nennen sie sich, und sie stuetzen sich auf den Gott Israels, HERR der Heerscharen ist sein Name: 48.3 Das Fruehere habe ich laengst schon verkuendet. Aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es hoeren lassen; ploetzlich tat ich es, und es traf ein. 48.4 Weil ich wusste, dass du hart bist und dass dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn aus Erz ist, 48.5 so habe ich es dir schon laengst verkuendet, ehe es eintraf, habe ich es dich hoeren lassen, damit du nicht sagst: Mein Goetze hat es getan, und mein Goetterbild und mein gegossenes Bild haben es befohlen. 48.6 Du hast es gehoert, betrachte es [nun] alles! Und ihr, wollt ihr es nicht verkuenden? Von nun an lasse ich dich Neues hoeren und Verborgenes, das du nicht kanntest. 48.7 Jetzt ist es geschaffen und nicht [schon] frueher und vor dem [heutigen] Tag. Und du hast nicht davon gehoert, damit du nicht sagst: Siehe, ich habe es gewusst. 48.8 Du hast es weder gehoert noch gewusst, noch war dein Ohr frueher [schon] geoeffnet. Denn ich wusste, dass du voellig treulos bist und dass man dich `Abtruennig von Mutterleib an genannt hat. 48.9 Um meines Namens willen halte ich meinen Zorn zurueck, und um meines Ruhmes willen bezaehme ich mich dir zugute, um dich nicht auszurotten. 48.10 Siehe, ich habe dich gelaeutert, doch nicht im Silber[schmelzofen]; ich habe dich geprueft im Schmelzofen des Elends. 48.11 Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun - denn wie wuerde mein Name entweiht werden! -, und meine Ehre gebe ich keinem andern. 48.12 Hoere auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte. 48.13 Ja, meine Hand hat die Grundmauern der Erde gelegt und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu: allesamt stehen sie da. 48.14 Versammelt euch, ihr alle, und hoert! Wer unter ihnen hat dies verkuendet? Der HERR liebt ihn. Er wird an Babel ausfuehren, was ihm gefaellt, und sein Arm [wird] die Chaldaeer [richten]. 48.15 Ich, ich selbst habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen. Ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen. 48.16 Tretet her zu mir, hoert dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschah, bin ich da. - Und nun hat der Herr, HERR, mich gesandt und seinen Geist [verliehen]. - 48.17 So spricht der HERR, dein Erloeser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu [deinem] Nutzen, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst. 48.18 Ach, haettest du doch auf meine Gebote geachtet! Dann waere wie der Strom dein Friede gewesen und deine Gerechtigkeit wie die Wogen des Meeres. 48.19 Dann waere wie der Sand deine Nachkommenschaft gewesen und die Sproesslinge deines Leibes wie seine Koerner. Sein Name wuerde nicht ausgerottet und nicht ausgetilgt werden vor meinem Angesicht. 48.20 Zieht aus Babel fort! Flieht aus Chaldaea! Mit jubelnder Stimme verkuendet, lasst es hoeren, breitet es aus bis an die Enden der Erde! Sprecht: Erloest hat der HERR seinen Knecht Jakob! 48.21 Und sie duersteten nicht, als er sie durch die Truemmerstaetten fuehrte. Wasser aus dem Felsen liess er ihnen rinnen, er spaltete den Felsen, und Wasser floss heraus. - 48.22 Kein Friede den Gottlosen, spricht der HERR. - Der Knecht des HERRN: Licht fuer die Heiden und Heil fuer Israel. \49\ 49.1 Hoert auf mich, ihr Inseln, und horcht auf, ihr Voelkerschaften, [die ihr] von fernher [seid]! Der HERR hat mich berufen vom Mutterleib an, hat von meiner Mutter Schoss an meinen Namen genannt. 49.2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, haelt mich versteckt im Schatten seiner Hand. Und er hat mich zu einem geschaerften Pfeil gemacht, hat mich verborgen in seinem Koecher. 49.3 Und er sprach zu mir: Mein Knecht bist du, Israel, an dem ich mich verherrlichen werde. - 49.4 Ich aber sagte: Umsonst habe ich mich abgemueht, vergeblich und fuer nichts meine Kraft verbraucht. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. - 49.5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an fuer sich zum Knecht gebildet hat, um Jakob zu ihm zurueckzubringen und damit Israel zu ihm gesammelt werde - und ich bin geehrt in den Augen des HERRN, und mein Gott ist meine Staerke geworden -, 49.6 ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Staemme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurueckzubringen. So habe ich dich [auch] zum Licht der Nationen gemacht, [dass] mein Heil reiche bis an die Enden der Erde. 49.7 So spricht der HERR, der Erloeser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation, zu dem Knecht der Herrscher: Koenige werden es sehen und aufstehen, [auch] Oberste, und sie werden sich niederwerfen um des HERRN willen, der treu ist, [um] des Heiligen Israels [willen], der dich erwaehlt hat. 49.8 So spricht der HERR: Zur Zeit des Wohlgefallens habe ich dich erhoert, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behueten und dich zum Bund des Volkes machen, das Land aufzurichten, die veroedeten Erbteile auszuteilen, 49.9 den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus! [und] zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Hoehen wird ihre Weide sein. 49.10 Sie werden nicht hungern und nicht duersten, und weder Wuestenglut noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie leiten und wird sie zu Wasserquellen fuehren. 49.11 Alle meine Berge will ich zum Weg machen, und meine Strassen werden hoch dahinfuehren. 49.12 Siehe, diese werden von fernher kommen, und siehe, die von Norden und von Westen und jene aus dem Land Sewenim. 49.13 Jubelt, ihr Himmel, und jauchze, du Erde! Und ihr Berge, brecht in Jubel aus! Denn der HERR hat sein Volk getroestet, und ueber seine Elenden erbarmt er sich. Klage, Troestung und Wiederherstellung Israels. 49.14 Zion sagt: Verlassen hat mich der HERR, der Herr hat mich vergessen. 49.15 Vergisst [etwa] eine Frau ihren Saeugling, dass sie sich nicht erbarmt ueber den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. 49.16 Siehe, in [meine] beiden Handflaechen habe ich dich eingezeichnet. Deine Mauern sind bestaendig vor mir. 49.17 Deine Erbauer eilen herbei, deine Zerstoerer und deine Verwuester ziehen aus dir fort. 49.18 Erhebe ringsum deine Augen und sieh: Sie alle versammeln sich, kommen zu dir! So wahr ich lebe, spricht der HERR, ja, du wirst sie alle wie ein Schmuck[stueck] anlegen und dich mit ihnen guerten wie eine Braut. 49.19 Denn deine Truemmerstaetten, deine veroedeten Orte und dein zerstoertes Land - ja, nun wird es dir zu eng werden vor [Menge an] Bewohnern; und die dich verschlangen, werden fernbleiben. 49.20 Die Kinder deiner Kinderlosigkeit werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum ist mir zu eng. Mach mir Platz, dass ich wohnen kann! 49.21 Da wirst du in deinem Herzen sagen: Wer hat mir diese geboren? Ich war doch der Kinder beraubt und unfruchtbar, in der Verbannung und abtruennig! Und diese, wer hat sie grossgezogen? Siehe, ich war ja allein uebriggeblieben; diese [also], wo waren sie? 49.22 So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Voelkern hin mein Feldzeichen aufrichten. Und sie werden deine Soehne auf den Armen bringen, und deine Toechter werden auf der Schulter getragen werden. 49.23 Und Koenige werden deine Waerter sein und ihre Fuerstinnen deine Ammen. Sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Fuesse lecken. Da wirst du erkennen, dass ich der HERR bin: die auf mich hoffen, werden nicht beschaemt werden. 49.24 Kann man einem Helden die Beute nehmen, oder kann der Gefangene eines Gewaltigen entkommen? 49.25 Ja, so spricht der HERR: Auch der Gefangene des Helden wird [ihm] genommen, und die Beute des Gewaltigen wird entkommen. Wer dich angreift, den werde ich angreifen; und deine Soehne werde ich retten. 49.26 Ich werde deine Unterdruecker speisen mit ihrem eigenen Fleisch, und von ihrem Blut sollen sie trunken werden wie von Most. Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, der HERR, dein Retter bin, und der Maechtige Jakobs, dein Erloeser. Israels Schuld - Erniedrigung des treuen Knechtes Gottes. \50\ 50.1 So spricht der HERR: Wo ist denn der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entlassen haette? Oder wer ist es von meinen Glaeubigern, dem ich euch verkauft haette? Siehe, eurer Suenden wegen seid ihr verkauft, und wegen eurer Verbrechen ist eure Mutter entlassen. 50.2 Warum bin ich gekommen, und kein Mensch war da, habe gerufen, und niemand antwortete? Ist meine Hand etwa zu kurz zur Erloesung? Oder ist in mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, durch mein Drohen trockne ich das Meer aus, mache Stroeme zu einer Wueste: es stinken ihre Fische, weil kein Wasser da ist, und sie vor Durst sterben. 50.3 Ich kleide die Himmel in Trauerschwaerze und lege ihnen Sacktuch als Kleidung an. 50.4 Der Herr, HERR, hat mir die Zunge eines Juengers gegeben, damit ich erkenne, den Mueden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt [mich, ja] Morgen fuer Morgen weckt er mir das Ohr, damit ich hoere, wie Juenger [hoeren]. 50.5 Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geoeffnet, und ich, ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurueckgewichen. 50.6 Ich bot meinen Ruecken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmaehungen und Speichel. 50.7 Aber der Herr, HERR, hilft mir. Darum bin ich nicht zuschanden geworden, darum habe ich mein Gesicht [hart] wie Kieselstein gemacht. Ich habe erkannt, dass ich nicht beschaemt werde. 50.8 Nahe ist, der mir Recht schafft: Wer will mit mir einen Rechtsstreit fuehren? Lasst uns zusammen hintreten! Wer ist mein Rechtsgegner? Er trete her zu mir! 50.9 Siehe, der Herr, HERR, hilft mir. Wer ist es, der mich schuldig erklaeren will? Siehe, allesamt werden sie zerfallen wie ein Kleid, die Motte wird sie fressen. 50.10 Wer ist unter euch, der den HERRN fuerchtet, der auf die Stimme seines Knechtes hoert? Wer in Finsternis lebt und wem kein Lichtglanz [scheint], vertraue auf den Namen des HERRN und stuetze sich auf seinen Gott! 50.11 Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzuendet, mit Brandpfeilen euch ruestet: Lauft hinein in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile, die ihr angesteckt habt! Von meiner Hand geschieht euch das. In Qualen sollt ihr daliegen. Gottes Trost im Leid und Ankuendigung der Erloesung. \51\ 51.1 Hoert auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den HERRN sucht! Blickt hin auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben seid! 51.2 Blickt hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch geboren hat! Denn ich rief ihn als einen einzelnen, und ich segnete ihn und mehrte ihn. 51.3 Denn der HERR troestet Zion, troestet alle seine Truemmerstaetten. Und er macht seine Wueste wie Eden und seine Steppe wie den Garten des HERRN. Jubel und Freude findet man darin, Lobpreis und Stimme des Gesanges. 51.4 Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hoert auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Voelker. Im Nu 51.5 ist nahe meine Gerechtigkeit, mein Heil ist hervorgetreten, und meine Arme werden die Voelker richten. Auf mich hoffen die Inseln, und auf meinen Arm warten sie. 51.6 Erhebt zum Himmel eure Augen und blickt auf die Erde unten! Denn die Himmel werden wie Rauch zerfetzt werden, und die Erde wird zerfallen wie ein Kleid, und ihre Bewohner werden dahinsterben wie Muecken. Aber mein Heil wird in Ewigkeit bestehen, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerschlagen werden o. 51.7 Hoert auf mich, die ihr Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist: Fuerchtet nicht die Schmaehung der Menschen und erschreckt nicht vor ihren Hohnreden! 51.8 Denn wie ein Kleid wird die Motte sie verzehren und wie Wolle die Schabe sie verzehren. Aber meine Gerechtigkeit wird in Ewigkeit bestehen und mein Heil von Generation zu Generation. 51.9 Wach auf, wach auf! Kleide dich in Kraft, du Arm des HERRN! Wach auf wie in den Tagen der Vorzeit, [wie bei] den [laengst] vergangenen Generationen! Bist du es nicht, der Rahab zerhauen, das Seeungeheuer durchbohrt hat? 51.10 Bist du es nicht, der das Meer ausgetrocknet hat, die Wasser der grossen Flut, der die Tiefen des Meeres zu einem Weg gemacht hat, damit die Erloesten hindurchzogen? 51.11 Und die Befreiten des HERRN werden zurueckkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird ueber ihrem Haupt sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, Kummer und Seufzen werden entfliehen. 51.12 Ich, ich bin es, der euch troestet. Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fuerchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkind, das [wie] Gras dahingegeben wird, 51.13 und dass du den HERRN vergisst, der dich macht, der die Himmel ausspannt und die Grundmauern der Erde legt, und dass du dich bestaendig, den ganzen Tag, vor dem Zorn des Bedraengers fuerchtest, wenn er zielt, um [dich] zu vernichten? Wo ist denn der Zorn des Bedraengers? 51.14 Der [in Fesseln] Gekruemmte wird bald losgelassen werden und wird nicht hinsterben ins Grab, und sein Brot wird ihm nicht mangeln. 51.15 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name. - 51.16 Und ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich bedeckt mit dem Schatten meiner Hand, um die Himmel [wie ein Zelt] aufzuschlagen und die Grundmauern der Erde zu legen und zu Zion zu sagen: Mein Volk bist du! 51.17 Raff dich auf, raff dich auf! Erhebe dich, Jerusalem, die du aus der Hand des HERRN den Becher seines Zornes getrunken! Den Kelch, den Becher des Taumels, hast du getrunken, hast [ihn] ausgeschluerft. 51.18 Da war niemand, der sie leitete, von allen Kindern, die sie geboren, und niemand, der sie bei der Hand nahm, von allen Kindern, die sie grossgezogen hatte. 51.18 Dies beides hat dich getroffen - wer bekundet dir Beileid? Verwuestung und Zusammenbruch, Hungersnot und Schwert - wie koennte ich dich troesten? 51.20 Deine Kinder sind ohnmaechtig hingesunken, sie lagen an allen Strassenecken wie die Antilope im Netz, voll [getroffen] vom Zorn des HERRN und dem Drohen deines Gottes. 51.21 Darum hoere doch dies, die du elend bist und trunken, aber nicht vom Wein! 51.22 So spricht der HERR, dein Herr, und dein Gott, der den Rechtsstreit seines Volkes fuehrt: Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den Kelch, den Becher meines Zorns; du wirst ihn nicht mehr laenger trinken. 51.23 Ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu deiner Seele sagten: Bueck dich, dass wir hinueberschreiten! Und du machtest deinen Ruecken der Erde gleich, wie eine Strasse fuer die Hinueberschreitenden. Jerusalem im kommenden Koenigreich. \52\ 52.1 Wach auf, wach auf! Kleide dich, Zion, in deine Kraft! Kleide dich in deine Prachtgewaender, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn nicht mehr laenger soll dich ein Unbeschnittener und ein Unreiner betreten. 52.2 Schuettle den Staub von dir ab! Steh auf, setz dich hin, Jerusalem! Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion! 52.3 Denn so spricht der HERR: Umsonst seid ihr verkauft worden, und nicht fuer Geld sollt ihr geloest werden. 52.4 Denn so spricht der Herr, HERR: Nach Aegypten zog mein Volk im Anfang hinab, um sich dort als Fremder aufzuhalten; und Assur hat es am Ende bedrueckt. 52.5 Aber nun, was habe ich hier [zu schaffen]? spricht der HERR. Denn mein Volk ist umsonst weggenommen worden. Seine Beherrscher hoehnen, spricht der HERR, und staendig, den ganzen Tag, wird mein Name gelaestert. 52.6 Darum wird mein Volk meinen Namen erkennen, darum an jenem Tag [erkennen], dass ich es bin, der da spricht: Hier bin ich! 52.7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Fuesse dessen, der [frohe] Botschaft bringt, der Frieden verkuendet, der gute Botschaft bringt, der Heil verkuendet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als Koenig! 52.8 Horch! Deine Waechter erheben die Stimme, sie jubeln allesamt. Denn Auge in Auge sehen sie, wie der HERR nach Zion zurueckkehrt. 52.9 Brecht [in Jubel] aus, jubelt allesamt, ihr Truemmerstaetten Jerusalems! Denn der HERR hat sein Volk getroestet, hat Jerusalem erloest! 52.10 Der HERR hat seinen heiligen Arm entbloesst vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes. - 52.11 Weicht, weicht! Geht von dort hinaus, ruehrt nichts Unreines an! Geht hinaus aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr die Geraete des HERRN tragt! 52.12 Denn nicht in Hast sollt ihr ausziehen und nicht in Flucht weggehen. Denn der HERR zieht vor euch her, und eure Nachhut ist der Gott Israels. Die Stellvertretung des erniedrigten Knechtes Gottes und seine Erhoehung. 52.13 Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln. Er wird erhoben und erhoeht werden und sehr hoch sein. 52.14 Wie sich viele ueber dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder -, 52.15 ebenso wird er viele Nationen besprengen; ueber ihn werden Koenige ihren Mund schliessen. Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzaehlt worden war, und was sie nicht gehoert hatten, werden sie wahrnehmen. \53\ 53.1 Wer hat unserer Verkuendigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? - 53.2 Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus duerrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden haetten. 53.3 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. 53.4 Jedoch unsere Leiden - er hat [sie] getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn fuer bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 53.5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Suenden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 53.6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen [eigenen] Weg; aber der HERR liess ihn treffen unser aller Schuld. - 53.7 Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung gefuehrt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. - 53.8 Aus Drangsal und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird ueber sein Geschlecht nachsinnen? Denn er wurde abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Wegen des Vergehens seines Volkes [hat] ihn Strafe [getroffen]. 53.9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen [ist er gewesen] in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist. 53.10 Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er Nachkommen sehen, er wird [seine] Tage verlaengern. Und was dem HERRN gefaellt, wird durch seine Hand gelingen. 53.11 Um der Muehsal seiner Seele willen wird er [Frucht] sehen, er wird sich saettigen. Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Suenden wird er sich selbst aufladen. 53.12 Darum werde ich ihm Anteil geben unter den Grossen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafuer, dass er seine Seele ausgeschuettet hat in den Tod und sich zu den Verbrechern zaehlen liess. Er aber hat die Suende vieler getragen und fuer die Verbrecher Fuerbitte getan. Israels Wiederannahme, sein Gebiets- und Bevoelkerungszuwachs, seine Herrlichkeit und Sicherheit. \54\ 54.1 Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! Denn die Soehne der Einsamen sind zahlreicher als die Soehne der Verheirateten, spricht der HERR. 54.2 Mache weit den Raum deines Zeltes, und deine Zeltdecken spanne aus! Spare nicht! Mache deine Seile lang, und deine Pfloecke stecke fest! 54.3 Denn du wirst dich nach rechts und links ausbreiten, und deine Nachkommen werden die Nationen beerben und die veroedeten Staedte besiedeln. 54.4 Fuerchte dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden, und schaeme dich nicht, denn du wirst nicht beschaemt dastehen! Sondern du wirst die Schande deiner Jugend vergessen und nicht mehr an die Schmach deiner Witwenschaft denken. 54.5 Denn dein Gemahl ist dein Schoepfer, HERR der Heerscharen ist sein Name, und dein Erloeser ist der Heilige Israels: Gott der ganzen Erde wird er genannt. 54.6 Denn wie eine entlassene und tiefgekraenkte Frau hat dich der HERR gerufen und wie die Frau der Jugend, wenn sie verstossen ist, - spricht dein Gott. 54.7 Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit grossem Erbarmen werde ich dich sammeln. 54.8 Im aufwallenden Zorn habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade werde ich mich ueber dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erloeser. 54.9 Wie die Tage Noahs [gilt] mir dies, als ich schwor, dass die Wasser Noahs die Erde nicht mehr ueberfluten sollten, so habe ich geschworen, dass ich dir nicht mehr zuernen noch dich bedrohen werde. 54.10 Denn die Berge moegen weichen und die Huegel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer. 54.11 Du Elende, Sturmbewegte, Ungetroestete! Siehe, ich lege deine Steine in Hartmoertel und lege deine Grundmauern mit Saphiren. 54.12 Ich mache deine Zinnen aus Rubinen und deine Tore aus Karfunkeln und deine ganze Einfassung aus Edelsteinen. 54.13 Und alle deine Kinder werden von dem HERRN gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird gross sein. 54.14 Durch Gerechtigkeit wirst du festgegruendet sein. Sei fern von Bedraengnis, denn du brauchst dich nicht zu fuerchten, und von Schrecken, denn er wird sich dir nicht naehern! 54.15 Siehe, wenn man auch angreift, so [geschieht] es nicht von mir aus. Wer dich angreift, wird um deinetwillen fallen. 54.16 Siehe, ich selbst habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anblaest und die Waffe hervorbringt als sein Werk; und ich selbst habe den Verderber geschaffen, um zugrundezurichten. 54.17 Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht gegen dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir her, spricht der HERR. Heilsangebot Gottes an alle. \55\ 55.1 Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! 55.2 Warum wiegt ihr Geld ab fuer das, was kein Brot ist, und euren Verdienst fuer das, was nicht saettigt? Hoert doch auf mich, und esst das Gute, und eure Seele labe sich am Fetten! 55.3 Neigt euer Ohr und kommt zu mir! Hoert, und eure Seele wird leben! Und ich will einen ewigen Bund mit euch schliessen, [getreu] den unverbruechlichen Gnadenerweisen an David. - 55.4 Siehe, ich habe ihn zu einem Zeugen fuer Voelkerschaften gesetzt, zum Fuersten und Gebieter von Voelkerschaften. 55.5 Siehe, du wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kennst; und eine Nation, die dich nicht kannte, wird zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels. Denn er hat dich herrlich gemacht. 55.6 Sucht den HERRN, waehrend er sich finden laesst! Ruft ihn an, waehrend er nahe ist. 55.7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich ueber ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung! 55.8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. 55.9 Denn [so viel] der Himmel hoeher ist als die Erde, so sind meine Wege hoeher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 55.10 Denn wie der Regen faellt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurueckkehrt, sondern die Erde traenkt, sie befruchtet und sie spriessen laesst, dass sie dem Saemann Samen gibt und Brot dem Essenden, 55.11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurueckkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefaellt, und ausfuehren, wozu ich es gesandt habe. 55.12 Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden. Die Berge und die Huegel werden vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Baeume des Feldes werden in die Haende klatschen. 55.13 Statt der Dornstraeucher werden Wacholderbaeume aufschiessen, und statt der Brennesseln schiessen Myrten auf. Und es wird dem HERRN zum Ruhm, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgeloescht wird. Heil fuer die Nationen bei Sabbatheiligung. \56\ 56.1 So spricht der HERR: Wahret das Recht und uebt Gerechtigkeit! Denn mein Heil ist nahe, dass es kommt, und meine Gerechtigkeit, dass sie geoffenbart wird. 56.2 Gluecklich der Mensch, der dies tut, und das Menschenkind, das daran festhaelt: der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und seine Hand davor bewahrt, irgend etwas Boeses zu tun! 56.3 Und der Sohn der Fremde, der sich dem HERRN angeschlossen hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich sicher von seinem Volk ausschliessen. Und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein duerrer Baum! 56.4 Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate bewahren und das erwaehlen, woran ich Gefallen habe, und festhalten an meinem Bund, 56.5 denen gebe ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen, besser als Soehne und Toechter. Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgeloescht werden soll. 56.6 Und die Soehne der Fremde, die sich dem HERRN angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, jeden, der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und [alle,] die an meinem Bund festhalten: 56.7 die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Bethaus. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen [mir] ein Wohlgefallen sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden fuer alle Voelker. 56.8 So spricht der Herr, HERR, der die Vertriebenen Israels sammelt: Zu ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln. Friede den Gerechten - Kein Friede den Gottlosen. 56.9 Kommt her, um zu fressen, all ihr Tiere des Feldes, all ihr Tiere im Wald! 56.10 Seine Waechter sind blind, sie alle erkennen nichts. Sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen koennen. Sie traeumen, liegen da, lieben den Schlummer. 56.11 Und die Hunde sind gefraessig, kennen keine Saettigung. Und das sind Hirten! Sie kennen keine Einsicht. Sie alle wenden sich auf ihren eigenen Weg, jeder seinem [ungerechten] Gewinn zu, ohne Ausnahme: 56.12 `Kommt her, ich will Wein holen, und lasst uns Rauschtrank saufen! Und der morgige Tag soll wie dieser sein, herrlich ueber alle Massen! \57\ 57.1 Der Gerechte kommt um, aber es gibt keinen, der es zu Herzen nimmt. Und die treuen Maenner werden hinweggerafft, ohne dass jemand es beachtet. Ja, vor der Bosheit wird der Gerechte hinweggerafft; 57.2 er geht ein zum Frieden. Sie ruhen auf ihren Lagerstaetten, [jeder,] der seinen geraden [Weg] geht. 57.3 Ihr aber, tretet hierher, Kinder der Zauberin, Brut des Ehebrechers und der Hure! 57.4 Ueber wen macht ihr euch lustig? Ueber wen reisst ihr das Maul auf [und] streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Verbrechens, eine Brut der Luege, 57.5 die ihr bruenstig geworden seid bei den Terebinthen, unter jedem gruenen Baum, die ihr Kinder in den Taelern schlachtet unterhalb der Felsspalten? 57.6 An den glatten [Steinen] des Bachtales ist dein Teil. Sie, sie sind dein Los. Auch hast du ihnen Trankopfer ausgegossen, hast ihnen Speisopfer aufgetragen. Sollte ich mich dabei beruhigen? 57.7 Auf einem hohen und erhabenen Berg schlugst du dein Lager auf. Auch stiegst du dort hinauf, um Schlachtopfer zu opfern. 57.8 Und hinter die Tuer und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen. Denn von mir abgewendet hast du dein Lager aufgedeckt, hast es bestiegen und breit gemacht und du hast dir [Hurenlohn] von ihnen ausgehandelt; du liebtest ihr Lager, sahst ihre Bloesse. 57.9 Du zogest mit Oel zum Koenig und mehrtest deine wohlriechenden Salben. Du sandtest deine Boten in die Ferne und tief hinab bis zum Scheol. 57.10 Durch deinen weiten Weg bist du muede geworden, [doch] du sagtest nicht: Es ist umsonst! Du fandest Belebung deiner Kraft, darum bist du nicht schwach geworden. 57.11 Und wen hast du gescheut und gefuerchtet, dass du gelogen hast und nicht an mich dachtest, es nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen und [meine Augen] verhuellt? Doch mich fuerchtest du nicht. 57.12 Ich, ich werde deine Gerechtigkeit verkuenden; und deine Machwerke, sie werden dir nichts nuetzen. 57.13 Wenn du um Hilfe schreist, sollen dich deine [Goetzen]haufen retten! Aber ein Wind wird sie allesamt entfuehren, ein Hauch [sie] hinwegnehmen. Wer aber bei mir seine Zuflucht sucht, wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen. 57.14 Und er sagt: Macht Bahn, macht Bahn! Bahnt einen Weg! Beseitigt [jedes] Hindernis aus dem Weg meines Volkes! 57.15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: In der Hoehe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen. 57.16 Denn nicht ewig rechte ich, und nicht fuer immer zuerne ich; denn ihr [Lebens]hauch wuerde vor mir verschmachten und die Menschenseelen, die ich ja gemacht habe. 57.17 Wegen der Suende seiner Habsucht zuernte ich und schlug es, indem ich mich verbarg und erzuernt war; doch es ging abtruennig auf dem Weg seines Herzens. 57.18 Seine Wege habe ich gesehen und werde es heilen. Und ich werde es leiten und ihm Troestungen gewaehren und seinen Trauernden 57.19 die Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede den Fernen und den Nahen! spricht der HERR. Ich will es heilen. - 57.20 Aber die Gottlosen sind wie das aufgewuehlte Meer. Denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wuehlen Kot und Schlamm auf. 57.21 Kein Friede den Gottlosen! spricht mein Gott. - Falsche und echte Froemmigkeit. \58\ 58.1 Rufe aus [voller] Kehle, halte nicht zurueck! Erhebe deine Stimme wie ein Horn und verkuende meinem Volk sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Suenden! 58.2 Zwar befragen sie mich Tag fuer Tag, und es gefaellt ihnen, meine Wege zu kennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit uebt und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hat, fordern sie von mir gerechte Entscheidungen, haben Gefallen daran, Gott zu nahen. - 58.3 `Warum fasten wir, und du siehst es nicht, demuetigen [wir] uns, und du merkst es nicht? - Siehe, am Tag eures Fastens geht ihr euren Geschaeften nach und draengt alle eure Arbeiter. 58.4 Siehe, zu Streit und Zank fastet ihr und, um mit gottloser Faust zu schlagen. Zur Zeit fastet ihr nicht [so], dass ihr eure Stimme in der Hoehe zu Gehoer braechtet. 58.5 Ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, etwa wie dies: Ein Tag, an dem der Mensch sich demuetigt? Seinen Kopf zu beugen wie eine Binse und sich [in] Sacktuch und Asche zu betten? Nennst du das ein Fasten und einen dem HERRN wohlgefaelligen Tag? 58.6 Ist nicht [vielmehr] das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Ungerechte Fesseln zu loesen, die Knoten des Joches zu oeffnen, gewalttaetig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht? 58.7 [Besteht es] nicht [darin], dein Brot dem Hungrigen zu brechen und dass du heimatlose Elende ins Haus fuehrst? Wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und dass du dich deinem Naechsten nicht entziehst? 58.8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenroete, und deine Heilung wird schnell sprossen. Deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehen, die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein. 58.9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten. Du wirst um Hilfe schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du aus deiner Mitte fortschaffst das Joch, das Fingerausstrecken und boeses Reden 58.10 und [wenn du] dem Hungrigen dein Brot darreichst und die gebeugte Seele saettigst, dann wird dein Licht aufgehen in der Finsternis, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. 58.11 Und bestaendig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele saettigen an Orten der Duerre und deine Gebeine staerken. Dann wirst du sein wie ein bewaesserter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Wasser nicht versiegen. 58.12 Und die von dir [kommen], werden die uralten Truemmerstaetten aufbauen; die Grundmauern vergangener Generationen wirst du aufrichten. Und du wirst genannt werden: Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Strassen zum Wohnen. 58.13 Wenn du deinen Fuss vom Sabbat zurueckhaeltst, deine Geschaefte an meinem heiligen Tag zu treiben, und nennst den Sabbat eine Wonne und den heiligen [Tag] des HERRN ehrwuerdig, und [wenn du] ihn ehrst, so dass du nicht deine Gaenge machst, deinem Geschaeft nachgehst und [eitle] Worte redest, 58.14 dann wirst du deine Lust am HERRN haben. Und ich werde dich einherfahren lassen auf den Hoehen der Erde und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters. Ja, der Mund des HERRN hat geredet. Suendhaftigkeit, Bekenntnis und Gottes zukuenftiges Handeln zum Heil. \59\ 59.1 Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hoeren; 59.2 sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Suenden haben sein Angesicht vor euch verhuellt, dass er nicht hoert. 59.3 Denn eure Haende sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Suendenschuld. Eure Lippen reden Luege, eure Zunge murmelt Verkehrtheit. 59.4 Niemand laedt vor in Gerechtigkeit, und niemand tritt vor Gericht in Wahrhaftigkeit. [Sondern bei euch gilt dies:] Auf Leeres vertrauen, Gehaltloses reden, mit Muehsal schwanger gehn, Unrecht zeugen! 59.5 Vipernneier brueten sie aus, und Gewebe von Spinnen weben sie! Wer von ihren Eiern isst, muss sterben, und zerdrueckt man [eins], faehrt eine Giftschlange heraus. 59.6 Ihr Gewebe taugt nicht zur Bekleidung, und mit ihrem Gewirke kann man sich nicht bedecken. Ihre Werke sind Werke des Unrechts, und Gewalttat ist in ihren Haenden. 59.7 Ihre Fuesse laufen zum Boesen und eilen, unschuldiges Blut zu vergiessen. Ihre Gedanken sind Gedanken des Unrechts, Verwuestung und Zerbruch ist auf ihren Strassen. 59.8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht ist in ihren Spuren. Ihre Pfade machen sie sich krumm: jeder, der sie betritt, kennt keinen Frieden. 59.9 Darum ist das Recht fern von uns, und Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, und siehe, [da ist] Finsternis, auf Lichtglanz, [aber] in dichtem Dunkel gehen wir umher. 59.10 Wir tappen herum wie Blinde an der Wand und wie die, die keine Augen haben, tappen wir herum. Wir stuerzen am Mittag wie in der Daemmerung. Wir sind unter Gesunden den Toten gleich. 59.11 Wir brummen alle wie die Baeren, und wie die Tauben gurren wir. Wir hoffen auf Recht, aber da ist keins, auf Rettung, [doch] sie ist fern von uns. 59.12 Denn zahlreich sind unsere Vergehen vor dir, und unsere Suenden zeugen gegen uns. Denn unserer Vergehen sind wir uns bewusst, und unsere Suenden, die kennen wir: 59.13 Brechen mit dem HERRN und [ihn] verleugnen und zurueckweichen von unserem Gott, reden von Unterdrueckung und Abfall, mit Luegenworten schwanger werden und [sie] aus dem Herzen sprechen. 59.14 So ist das Recht zurueckgedraengt, und die Gerechtigkeit steht ferne. Denn die Wahrheit ist gestuerzt auf dem [Markt]platz, und die Geradheit findet keinen Eingang. 59.15 So geschieht es, dass die Wahrheit fehlt, und wer sich vom Boesen fernhaelt, wird beraubt. Und der HERR sah es, und es war boese in seinen Augen, dass es kein Recht gab. 59.16 Er sah, dass kein Mann da war, und er wunderte sich, dass es keinen gab, der Fuerbitte tat. Da half ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstuetzte ihn. 59.17 Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und [setzte] den Helm des Heils auf sein Haupt, und er zog Rachegewaender an als Kleidung und huellte sich in Eifer wie in einen Mantel. 59.18 Gemaess den Taten, wie es angemessen ist, wird er vergelten: Zorn seinen Gegnern, Vergeltung seinen Feinden; den Inseln wird er [ihr] Tun vergelten. 59.19 Dann werden sie den Namen des HERRN fuerchten vom [Sonnen]untergang an und vom Sonnenaufgang seine Herrlichkeit. Denn er wird kommen wie ein draengender Strom, den der Hauch des HERRN vorwaertstreibt. 59.20 Und ein Erloeser wird kommen fuer Zion und fuer die, die in Jakob [vom Treu]bruch umkehren, spricht der HERR. 59.21 Ich aber - dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Mund weichen noch aus dem Mund deiner Nachkommen, noch aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit. Die zukuenftige Herrlichkeit Zions. \60\ 60.1 Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist ueber dir aufgegangen. 60.2 Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Voelkerschaften; aber ueber dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint ueber dir. 60.3 Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Koenige zum Lichtglanz deines Aufgangs. 60.4 Erhebe ringsum deine Augen und sieh! Sie alle versammeln sich, kommen zu dir: deine Soehne kommen von fern her, und deine Toechter werden auf den Armen herbeigetragen. - 60.5 Dann wirst du es sehen und [vor Freude] strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden; denn die Fuelle des Meeres wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen. 60.6 Eine Menge Kamele wird dich bedecken, junge Kamele von Midian und Efa. Sie alle werden aus Saba kommen. Gold und Weihrauch tragen sie, und sie werden das Lob des HERRN [froehlich] verkuendigen. 60.7 Alle Schafherden von Kedar werden sich zu dir versammeln, die Widder Nebajots werden dir zu Diensten stehen: [mir] zum Wohlgefallen werden sie auf meinen Altar kommen. Und das Haus meiner Herrlichkeit werde ich herrlich machen. - 60.8 Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen und wie Tauben zu ihren Schlaegen? 60.9 Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Schiffe von Tarsis [ziehen] voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen, ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zum Namen des HERRN, deines Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat. - 60.10 Und die Soehne der Fremde werden deine Mauern bauen und ihre Koenige dich bedienen; denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen, aber in meiner Huld habe ich mich ueber dich erbarmt. 60.11 Und deine Tore werden bestaendig offenstehen. Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen, um zu dir zu bringen den Reichtum der Nationen und ihre [gefangen] weggefuehrten Koenige. 60.12 Denn die Nation und das Koenigreich, die dir nicht dienen wollen, werden zugrundegehen. Diese Nationen werden verheert werden, ja verheert. 60.13 Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Wacholder, Platane und Zypresse miteinander, um die Staette meines Heiligtums zu schmuecken. Und ich werde die Staette meiner Fuesse herrlich machen. 60.14 Und gebeugt werden zu dir kommen die Soehne deiner Unterdruecker, und alle, die dich geschmaeht haben, werden sich niederwerfen zu deinen Fusssohlen. Und sie werden dich nennen: Stadt des HERRN, Zion des Heiligen Israels. 60.15 Anstatt dass du eine Entlassene bist und eine Verhasste und niemand hindurchzieht, will ich dich zum ewigen Stolz machen, zur Freude von Generation zu Generation. 60.16 Du wirst saugen die Milch der Nationen und saugen an der Brust der Koenige. Und du wirst erkennen, dass ich der HERR, dein Retter bin und [ich,] der Maechtige Jakobs, dein Erloeser. 60.17 Statt der Bronze werde ich Gold bringen und statt des Eisens werde ich Silber bringen, statt der Hoelzer Bronze und statt der Steine Eisen. Als deine Wache setze ich Frieden ein und als deine Obrigkeit Gerechtigkeit. 60.18 Nicht mehr wird man von Gewalttat hoeren in deinem Land, von Verwuestung und Zusammenbruch in deinen Grenzen; sondern deine Mauern wirst du Rettung nennen und deine Tore Ruhm. 60.19 Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller Schein der Mond dir leuchten; sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht sein und dein Gott zu deinem Glanz. 60.20 Nicht mehr untergehen wird deine Sonne, noch wird dein Mond abnehmen; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht sein. Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben. 60.21 Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein, werden das Land besitzen auf ewig, [sie,] ein Schoessling der Pflanzungen des HERRN, ein Werk seiner Haende, sich zu verherrlichen. 60.22 Der Kleinste wird zu Tausend werden und der Geringste zu einer gewaltigen Nation. Ich, der HERR, werde es zu seiner Zeit schnell ausfuehren. Gute Botschaft vom zukuenftigen Heil. \61\ 61.1 Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Oeffnung des Kerkers den Gebundenen, 61.2 auszurufen das Gnadenjahr des HERRN und den Tag der Rache fuer unsern Gott, zu troesten alle Trauernden, 61.3 den Trauernden Zions [Frieden], ihnen Kopfschmuck statt Asche zu geben, Freudenoel statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes, damit sie Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des HERRN, dass er sich [durch sie] verherrlicht. 61.4 Sie werden die uralten Truemmerstaetten aufbauen, das frueher Veroedete wieder aufrichten. Und sie werden die verwuesteten Staedte erneuern, was veroedet lag von Generation zu Generation. 61.5 Dann werden Fremde dastehen und eure Schafherden weiden, und Auslaender werden eure Bauern und eure Weingaertner sein. 61.6 Ihr aber, ihr werdet Priester des HERRN genannt werden; Diener unseres Gottes wird man zu euch sagen. Ihr werdet den Reichtum der Nationen geniessen und mit ihrer Herrlichkeit euch bruesten. 61.7 Weil ihre Schande doppelt war und sie Schmach besassen als ihr [Erb]teil, darum werden sie in ihrem Land das Doppelte besitzen. 61.8 Denn ich, der HERR, liebe das Recht, ich hasse den Raub mitsamt dem Unrecht. Und ich werde ihnen ihren Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schliessen. 61.9 Und ihre Nachkommen werden bekanntwerden unter den Nationen und ihre Sproesslinge inmitten der Voelker. Alle, die sie sehen, werden erkennen, dass sie Nachkommen sind, die der HERR gesegnet hat. 61.10 Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan, wie der Braeutigam sich nach Priesterart mit dem Kopfschmuck und wie die Braut sich mit ihrem Geschmeide schmueckt. 61.11 Denn wie die Erde ihr Gewaechs hervorbringt und wie ein Garten seine Saat aufsprossen laesst, so wird der Herr, HERR, Gerechtigkeit und Ruhm aufsprossen lassen vor allen Nationen. Gottes Bemuehen um die Wiederherstellung Israels. \62\ 62.1 Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht ruhen, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine Fackel brennt. 62.2 Und die Nationen werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Koenige deine Herrlichkeit. Und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Mund des HERRN bestimmen wird. 62.3 Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand des HERRN und ein koenigliches Diadem in der Hand deines Gottes. 62.4 Nicht laenger wird man `Entlassene zu dir sagen, und zu deinem Land wird man nicht mehr `oede sagen. Sondern man wird dich nennen `mein Gefallen an ihr und dein Land `Verheiratete; denn der HERR wird Gefallen an dir haben, und dein Land wird verheiratet sein. 62.5 Denn wie der junge Mann die Jungfrau heiratet, so werden deine Soehne dich heiraten. Und wie der Braeutigam sich an der Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen. 62.6 Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Waechter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, goennt euch keine Ruhe 62.7 und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem [wieder] aufrichtet und bis er es zum Lobpreis macht auf Erden! - 62.8 Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Wenn ich jemals deinen Feinden dein Korn zur Speise gebe und wenn Soehne der Fremde deinen Most trinken werden, fuer den du dich abgemueht hast! 62.9 Sondern die es einsammeln, sollen es [auch] essen und den HERRN loben. Und die ihn einbringen, sollen ihn [auch] trinken in den Vorhoefen meines Heiligtums. 62.10 Zieht hindurch, zieht hindurch durch die Tore! Bereitet den Weg des Volkes! Bahnt, bahnt die Strasse, reinigt sie von Steinen! Richtet ein Feldzeichen auf ueber den Voelkern! 62.11 Siehe, der HERR laesst es hoeren bis ans Ende der Erde hin: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt. Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung [geht] vor ihm her. 62.12 Und man wird sie nennen: das heilige Volk, die Erloesten des HERRN; und dich wird man nennen: die Gesuchte, die nie [mehr] verlassene Stadt. Drohendes Gericht ueber Edom und andere Voelker. Kap. 34,1-8. \63\ 63.1 Wer ist der, der von Edom kommt, von Bozra in grellroten Kleidern, er, der praechtig [ist] in seinem Gewand, der stolz einherzieht in der Fuelle seiner Kraft? - Ich bin}s, der in Gerechtigkeit redet, der maechtig ist zu retten. - 63.2 Warum ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? - 63.3 Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Voelkern war kein Mensch bei mir. Ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung. Und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand. 63.4 Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Vergeltung war gekommen. 63.5 Und ich blickte umher, aber da war keiner, der half. Und ich wunderte mich, aber da war keiner, der [mich] unterstuetzte. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, der hat mich unterstuetzt. 63.6 Und ich trat die Voelker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meiner Erregung, und ich liess ihren Saft zur Erde rinnen. Gottes Wohltaten in der Vergangenheit - Bitte um Erbarmen fuer die Gegenwart. 63.7 Ich will die Gnadenerweise des HERRN bekennen, die Ruhmestaten des HERRN, nach allem, was der HERR uns erwiesen hat, und die grosse Guete gegen das Haus Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seinen Erbarmungen und nach der Fuelle seiner Gnadenerweise. 63.8 Er sprach: Fuerwahr, mein Volk sind sie, Soehne, die nicht truegerisch handeln werden. Und er wurde ihnen zum Retter 63.9 in all ihrer Not. Nicht Bote noch Engel - er selbst hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erloest. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. 63.10 Sie aber, sie sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betruebt. Da wandelte er sich ihnen zum Feind: Er selbst kaempfte gegen sie. 63.11 Da dachte man [wieder] an die Tage der Vorzeit, an Mose [und] sein Volk: `Wo ist der, der den Hirten seiner Herde aus dem Meer herauffuehrte? Wo ist der, der seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab, 63.12 der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose einherziehen liess, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen, 63.13 der sie durch die Tiefen ziehen liess [so sicher] wie Pferde in der Steppe, die nicht stuerzen? 63.14 Wie das Vieh, das in das Tal hinabzieht, brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen. 63.15 Blicke vom Himmel herab und sieh von der Wohnstaette deiner Heiligkeit und deiner Majestaet! Wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich zurueck mir gegenueber. 63.16 Denn du bist unser Vater. Denn Abraham weiss nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater, unser Erloeser von alters her, [das ist] dein Name. 63.17 Warum, HERR, laesst du uns von deinen Wegen abirren, verhaertest unser Herz, dass wir dich nicht fuerchten? Kehre zurueck um deiner Knechte willen, [um] der Staemme deines Erbteils [willen]! 63.18 Fuer eine kleine Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsere Gegner haben dein Heiligtum zertreten. 63.19 Wir sind [wie solche] geworden, ueber die du von alters her nicht geherrscht hast, ueber denen dein Name nicht ausgerufen ist. Ach, dass du die Himmel zerrissest, herabstiegest, [so dass] vor deinem Angesicht die Berge erbeben. \64\ 64.1 - wie Feuer Reisig entzuendet, [wie] Feuer Wasser zum Wallen bringt -, um deinen Namen kundzutun deinen Gegnern, [so dass] vor deinem Angesicht die Nationen erzittern, 64.2 wenn du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten 64.3 und die man von alters her nicht vernahm! Kein Ohr hoerte, kein Auge sah [je] einen Gott ausser dir, der an dem handelt, der auf ihn harrt. 64.4 [Ach,] dass du einen antraefest, der freudig Gerechtigkeit uebt, solche, die auf deinen Wegen an dich denken! Siehe, du, du zuerntest, weil wir von jeher gegen dich gesuendigt und [mit dir] gebrochen haben. 64.5 Wir alle sind wie ein Unreiner geworden und all unsere Gerechtigkeiten wie ein beflecktes Kleid. Wir alle [sind verwelkt] wie das Laub welkt, und unsere Suenden trugen uns davon wie der Wind. 64.6 Und da war niemand, der deinen Namen anrief, der sich aufraffte, an dir festzuhalten. Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns preisgegeben wegen unserer Suenden. - 64.7 Aber nun, HERR, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und wir alle sind das Werk deiner Haende. 64.8 HERR, zuerne nicht allzusehr, und nicht ewig erinnere dich an die Suende! Siehe, schau doch her, dein Volk sind wir alle! 64.9 Deine heiligen Staedte sind eine Wueste geworden, Zion ist eine Wueste geworden, Jerusalem eine oede. 64.10 Unser heiliges und herrliches Haus, worin unsere Vaeter dich lobten, ist ein Raub des Feuers, und alle unsere Kostbarkeiten sind zu Truemmern geworden. 64.11 Willst du, HERR, bei [all]dem an dich halten? Willst du schweigen und uns ganz und gar demuetigen? Gottes Urteil ueber Abtruennige und Getreue - Neuer Himmel und neue Erde. \65\ 65.1 Ich war zu erfragen fuer die, die nicht [nach mir] fragten; ich war zu finden fuer die, die mich nicht suchten. Ich sprach: Hier bin ich, hier bin ich! zu einer Nation, die meinen Namen nicht anrief. 65.2 Ich habe den ganzen Tag meine Haende ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk, [zu solchen], die auf dem Weg, der nicht gut ist, ihren eigenen Gedanken nachlaufen. 65.3 Die Leute, die mich bestaendig ins Angesicht reizen, in den Gaerten opfern und auf Ziegelsteinen Rauchopfer darbringen, 65.4 die in den Graebern sitzen und in verborgenen Orten uebernachten, die Schweinefleisch essen und Greuelbruehe in ihren Gefaessen haben, 65.5 die da sagen: Bleib fuer dich und komm mir nicht nahe, denn ich bin heilig fuer dich! - diese sind Rauch in meiner Nase, Feuer, das den ganzen Tag brennt. 65.6 Siehe, aufgeschrieben ist es vor mir. Ich werde nicht schweigen, es sei denn, ich habe vergolten. In ihren Schoss vergelte ich 65.7 ihre Suenden und die Suenden ihrer Vaeter miteinander, spricht der HERR, [denen], die auf den Bergen Rauchopfer dargebracht und mich auf den Huegeln verhoehnt haben. Ich werde [ihnen] den Lohn fuer ihr frueheres Tun in ihren Schoss zumessen. 65.8 So spricht der HERR: Wie sich Saft in der Traube findet, und man sagt: Vernichte sie nicht, denn ein Segen ist in ihr! - so will ich tun um meiner Knechte willen, dass ich nicht das Ganze vernichte. 65.9 Ich werde aus Jakob Nachkommenschaft hervorgehen lassen und aus Juda einen Besitzer meiner Berge. Und meine Auserwaehlten sollen es besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen. 65.10 Und Scharon wird zum Weideplatz der Schafe und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinder werden fuer mein Volk, das mich gesucht hat. 65.11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlasst, die ihr meinen heiligen Berg vergesst, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni den Mischkrug fuellt: 65.12 Ich habe euch fuer das Schwert bestimmt, und ihr alle werdet zur Abschlachtung in die Knie brechen, weil ich gerufen habe, ihr aber nicht geantwortet habt, [weil] ich geredet habe, ihr aber nicht gehoert, sondern getan habt, was boese ist in meinen Augen, und das erwaehlt habt, woran ich kein Gefallen habe. 65.13 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern. Siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet duersten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschaemt sein. 65.14 Siehe, meine Knechte werden jubeln von Herzenslust, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung. 65.15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwaehlten zum Fluchwort hinterlassen: `Der Herr, HERR, wird dich toeten. Meine Knechte aber wird man mit einem andern Namen nennen. 65.16 Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue segnen, und wer im Land schwoert, wird bei dem Gott der Treue schwoeren. Denn die frueheren Noete werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein. 65.17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Fruehere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen. 65.18 Vielmehr freut euch und frohlockt allezeit ueber das, was ich schaffe! Denn siehe, ich schaffe Jerusalem zum Frohlocken und sein Volk zur Freude. 65.19 Und ich werde ueber Jerusalem frohlocken und ueber mein Volk mich freuen. Und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird darin nicht mehr gehoert werden. 65.20 Und es wird dort keinen Saeugling mehr geben [,der nur wenige] Tage [alt wird,] und keinen Greis, der seine Tage nicht erfuellte. Denn der Juengste wird im Alter von hundert Jahren sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht, wird als verflucht gelten. 65.21 Sie werden Haeuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. 65.22 Sie werden nicht bauen und ein anderer bewohnt, sie werden nicht pflanzen, und ein anderer isst. Denn wie die Lebenszeit des Baumes wird die Lebenszeit meines Volkes sein, und meine Auserwaehlten werden das Werk ihrer Haende geniessen. 65.23 Nicht vergeblich werden sie sich muehen, und nicht zum jaehen Tod werden sie zeugen. Denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des HERRN, und ihre Sproesslinge werden bei ihnen sein. 65.24 Und es wird geschehen: ehe sie rufen, werde ich antworten; waehrend sie noch reden, werde ich hoeren. 65.25 Wolf und Lamm werden zusammen weiden; und der Loewe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein. Man wird nichts Boeses und nichts Schlechtes tun auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR. Ablehnung von heuchlerischem Gottesdienst - Zukuenftige Heilsvollendung fuer Jerusalem. \66\ 66.1 So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Fuesse. Wo waere denn das Haus, das ihr mir bauen koenntet, und wo denn der Ort meines Ruhesitzes? 66.2 Hat doch meine Hand dies alles gemacht, und alles dies ist geworden, spricht der HERR. Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort. 66.3 Wer ein Rind schlachtet, ist [wie] einer, der einen Menschen erschlaegt; wer ein Schaf opfert, ist [wie] einer, der einem Hund das Genick bricht; wer Speisopfer opfert: es ist Schweineblut; wer Weihrauch als Gedaechtnisopfer darbringt, ist [wie] einer, der Unheil segnet. Wie diese ihre eigenen Wege gewaehlt haben und ihre Seele an ihren Scheusalen Gefallen hat, 66.4 so werde [auch] ich Misshandlung fuer sie waehlen und ueber sie bringen, wovor ihnen graut, weil ich gerufen habe und niemand geantwortet hat, [weil] ich geredet und sie nicht gehoert haben, sondern getan haben, was boese ist in meinen Augen, und das gewaehlt haben, woran ich kein Gefallen habe. 66.5 Hoert das Wort des HERRN, die ihr zittert vor seinem Wort! Es sagen eure Brueder, die euch hassen, die euch verstossen um meines Namens willen: Der HERR erweise sich herrlich, dass wir auf eure Freude sehen koennen! Aber sie werden zuschanden werden. 66.6 Schall eines Getoeses von der Stadt her! Schall aus dem Tempel! Schall vom HERRN, der Vergeltung uebt an seinen Feinden! 66.7 Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden. 66.8 Wer hat so etwas [je] gehoert, wer hat dergleichen je gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren? Denn Zion bekam Wehen und gebar auch [schon] seine Soehne. 66.9 Sollte ich zum Durchbruch bringen und [dann] nicht gebaeren lassen? spricht der HERR. Oder sollte ich gebaeren lassen und [dabei den Schoss] verschliessen? spricht dein Gott. 66.10 Freut euch mit Jerusalem und jubelt ueber sie, alle, die ihr sie liebt! Frohlockt mit ihr in Freude, alle, die ihr ueber sie getrauert habt! 66.11 Damit ihr saugt und euch saettigt an der Brust ihrer Troestungen, damit ihr schluerft und euch labt an der Fuelle ihrer Herrlichkeit. 66.12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich wende ihr Frieden zu wie einen Strom und die Herrlichkeit der Nationen wie einen ueberflutenden Bach. Und ihr werdet saugen. Auf den Armen werdet ihr getragen und auf den Knien geliebkost werden. 66.13 Wie einen, den seine Mutter troestet, so will ich euch troesten. An Jerusalem sollt ihr getroestet werden. 66.14 Ihr werdet es sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Gebeine werden sprossen wie das junge Gras. Und die Hand des HERRN wird sich an seinen Knechten zeigen, aber seine Feinde wird er bedrohen . Drohendes Gericht ueber die Treulosen - Zukuenftige Heimkehr der Zerstreuten. 66.15 Denn siehe, der HERR kommt im Feuer, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, um seinen Zorn auszulassen in Glut und sein Drohen in Feuerflammen. 66.16 Denn mit Feuer haelt der HERR Gericht, mit seinem Schwert [vollzieht er es] an allem Fleisch, und die Erschlagenen des HERRN werden zahlreich sein. 66.17 Die sich weihen und die sich reinigen fuer die Gaerten, dem einen nach, der in der Mitte ist, die Schweinefleisch und Abscheuliches und Springmaeuse essen: allesamt werden sie ein Ende nehmen, spricht der HERR. 66.18 Ich aber, ich kenne ihre Taten und ihre Gedanken, und ich bin gekommen, alle Nationen und Sprachen zu versammeln. Und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. 66.19 Ich richte unter ihnen ein Zeichen auf und sende Entkommene von ihnen zu den Nationen, nach Tarsis, Put und Lud, [zu denen], die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die die Kunde von mir nicht gehoert und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben. Und sie verkuenden meine Herrlichkeit unter den Nationen. 66.20 Und sie bringen alle eure Brueder aus allen Nationen als Opfergabe fuer den HERRN, auf Pferden, auf [offenen] Wagen und [in] ueberdachten Wagen, auf Maultieren und auf Dromedaren zu meinem heiligen Berg, nach Jerusalem, spricht der HERR, ebenso wie die Soehne Israel das Speisopfer in einem reinen Gefaess zum Haus des HERRN bringen. 66.21 Und auch von ihnen nehme ich [mir einige] zu Priestern und zu Leviten, spricht der HERR. 66.22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht der HERR, so werden eure Nachkommen und euer Name bestehen. 66.23 Und es wird geschehen: Neumond fuer Neumond und Sabbat fuer Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. 66.24 Und sie werden hinausgehen und sich die Leichen der Menschen ansehen, die mit mir gebrochen haben. Denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht verloeschen, und sie werden ein Abscheu sein fuer alles Fleisch. Der Prophet Jeremia. Berufung des Jeremia zum Propheten. \1\ 1.1 Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, von den Priestern in Anatot im Land Benjamin, 1.2 zu dem das Wort des HERRN geschah in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Koenigs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Regierung. 1.3 Und es geschah auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, bis zur Wegfuehrung Jerusalems im fuenften Monat. 1.4 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 1.5 Ehe ich dich im Mutterschoss bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterleib hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten fuer die Nationen habe ich dich eingesetzt. 1.6 Aber ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, ich verstehe nicht zu reden, denn ich bin [zu] jung. 1.7 Da sprach der HERR zu mir: Sage nicht: Ich bin [zu] jung. Denn zu allen, zu denen ich dich sende, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebiete, sollst du reden. 1.8 Fuerchte dich nicht vor ihnen! Denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der HERR. 1.9 Und der HERR streckte seine Hand aus und ruehrte meinen Mund an, und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. 1.10 Siehe, ich bestelle dich an diesem Tag ueber die Nationen und ueber die Koenigreiche, um auszureissen und niederzureissen, zugrunde zu richten und abzubrechen, um zu bauen und zu pflanzen. 1.11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sagte: Ich sehe einen Mandelzweig. 1.12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde ueber meinem Wort wachen, es auszufuehren. 1.13 Und das Wort des HERRN geschah zu mir zum zweiten Mal: Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe einen siedenden Topf, dessen Oberflaeche von Norden her [geneigt] ist. 1.14 Da sprach der HERR zu mir: Von Norden her wird das Unglueck losbrechen ueber alle Bewohner des Landes. 1.15 Denn siehe, ich rufe allen Stammesgruppen in den Koenigreichen des Nordens zu, spricht der HERR, dass sie kommen, und jeder wird seinen Thron am Eingang der Tore Jerusalems aufstellen und gegen all seine Mauern ringsum und gegen alle Staedte Judas. 1.16 Und ich werde meine Urteile ueber sie sprechen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen und anderen Goettern Rauchopfer dargebracht und sich vor den Werken ihrer Haende niedergeworfen haben. 1.17 Du aber guerte deine Hueften, mach dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde! Erschrick nicht vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen in Schrecken setze! 1.18 Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer befestigten Stadt und zu einer eisernen Saeule und zu einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, sowohl [gegen] die Koenige von Juda als auch seine Obersten, seine Priester und das Volk des Landes. 1.19 Und sie werden gegen dich kaempfen, dich aber nicht ueberwaeltigen, denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu erretten. Israels Undankbarkeit und Untreue gegen Gott. \2\ 2.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 2.2 Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der HERR: Ich erinnere mich - dir [zugute] - an die Treue deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir hergingst in der Wueste, im unbesaeten Land. 2.3 Israel war heilig dem HERRN, der Erstling seiner Ernte. Alle, die [davon] essen wollten, machten sich schuldig: Unglueck kam ueber sie, spricht der HERR. 2.4 Hoert das Wort des HERRN, Haus Jakob und alle Sippen des Hauses Israel! 2.5 So spricht der HERR: Was haben eure Vaeter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und dem Nichts nachgelaufen und [selber] zu Nichts geworden sind? 2.6 Und sie sagten nicht: Wo ist der HERR, der uns aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat, der uns leitete in der Wueste, im Land der Steppe und des Abgrundes, im Land der Duerre und des Dunkels, im Land, durch das niemand zieht und wo kein Mensch wohnt? 2.7 Und ich brachte euch in ein Gartenland, seine Frucht und sein Bestes zu essen. Und ihr kamt hin und habt mein Land unrein gemacht, und mein Erbteil habt ihr zum Greuel gemacht. 2.8 Die Priester sagten nicht: Wo ist der HERR? Und die das Gesetz handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten haben mit mir gebrochen. Die Propheten weissagten im [Namen des] Baal und sind denen nachgelaufen, die nichts nuetzen. 2.9 Darum muss ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR. Auch mit euren Kindeskindern muss ich rechten. 2.10 Fahrt doch hinueber zu den Inseln der Kittaeer und seht, sendet nach Kedar und gebt gut acht und seht, ob so etwas [dort je] geschehen ist! 2.11 Hat irgendeine Nation die Goetter vertauscht? - Und [jene] sind nicht einmal Goetter! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nuetzt. 2.12 Entsetzt euch darueber, ihr Himmel, und schaudert, erstarrt voellig [vor Schreck]! spricht der HERR. 2.13 Denn zweifach Boeses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten. 2.14 Ist Israel ein Sklave, oder ist er [gar] ein Sklavensohn? Warum ist er zur Beute geworden? 2.15 Jungloewen haben ueber ihm gebruellt, liessen ihre Stimme hoeren. Sie haben sein Land zur Wueste gemacht. Seine Staedte sind verbrannt und ohne Bewohner. 2.16 Auch die Soehne von Nof und Tachpanhes weiden dir den Scheitel ab. 2.17 Hast du dir das nicht [selbst] zugefuegt, indem du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast, als er dich auf dem Weg [durch die Wueste] fuehrte? 2.18 Und nun, was hast du mit dem Weg nach Aegypten zu schaffen, um die Wasser des Sichor zu trinken? Und was hast du mit dem Weg nach Assur zu schaffen, um die Wasser des Stroms zu trinken? 2.19 Deine [eigene] Bosheit zuechtigt dich, und deine Treulosigkeiten strafen dich. Erkenne doch und sieh, dass es schlimm und bitter ist, wenn du den HERRN, deinen Gott, verlaesst und wenn bei dir keine Furcht vor mir ist! spricht der HERR, der HERR der Heerscharen. 2.20 Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen, deine Stricke zerrissen und hast gesagt: Ich will nicht dienen! Denn auf jedem hohen Huegel und unter jedem gruenen Baum hast du dich hingelegt als Hure. 2.21 Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewaechs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete [Reben] eines fremdartigen Weinstocks! 2.22 Auch wenn du dich mit Natron wueschest und viel Laugensalz naehmst: schmutzig bleibt deine Schuld vor mir, spricht der Herr, HERR. 2.23 Wie kannst du sagen: Ich habe mich nicht unrein gemacht, ich bin den Baalim nicht nachgelaufen? Sieh [doch] deinen Weg im Tal, erkenne, was du getan hast, du flinke Kamelstute, die sinnlos hin und her laeuft! 2.24 Eine Wildeselin, die Wueste gewohnt, - in ihrer Gier schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer kann sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht muede zu laufen: in ihrer Brunstzeit werden sie sie finden. 2.25 Bewahre deinen Fuss vor dem Barfussgehen und deine Kehle vor dem Durst! Aber du sprichst: `Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen laufe ich nach. 2.26 Wie ein Dieb beschaemt [dasteht], wenn er ertappt wird, so muss sich das Haus Israel schaemen, sie, ihre Koenige, ihre Obersten und ihre Priester und ihre Propheten, 2.27 die zum Holz sagen: Du bist mein Vater! - und zum Stein: Du hast mich geboren! Denn sie haben mir den Ruecken zugekehrt und nicht das Gesicht. Aber zur Zeit ihres Ungluecks sagen sie: Steh auf und rette uns! 2.28 Wo sind nun deine Goetter, die du dir gemacht hast? Sie sollen aufstehen, wenn sie dich retten koennen zur Zeit deines Ungluecks! Denn so zahlreich wie deine Staedte sind deine Goetter geworden, Juda. 2.29 Warum rechtet ihr mit mir? Ihr habt alle mit mir gebrochen, spricht der HERR. 2.30 Vergeblich habe ich eure Soehne geschlagen, sie haben keine Zuechtigung angenommen. Euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein reissender Loewe. 2.31 O Generation, die ihr seid, seht das Wort des HERRN! Bin ich [denn] fuer Israel eine Wueste gewesen oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir laufen umher, wir kommen nicht mehr zu dir? 2.32 Vergisst etwa eine Jungfrau ihren Schmuck, eine Braut ihren Guertel? Aber mein Volk hat mich vergessen seit unzaehligen Tagen. 2.33 Wie gut kannst du deinen Weg einrichten, um Liebe zu suchen! Darum hast du deine Wege auch an Uebeltaten gewoehnt. 2.34 Ja, an den Saeumen [deiner Kleider] findet sich das Blut unschuldiger Armer. Nicht beim Einbruch hast du sie ertappt. Wegen all jener Dinge [wirst du zur Rechenschaft gezogen]. 2.35 Doch du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde mit dir vor Gericht treten, weil du sagst: Ich habe nicht gesuendigt. 2.36 Was laeufst du so sehr, um deinen Weg zu aendern? Auch an Aegypten wirst du zuschanden, wie du an Assur zuschanden geworden bist; 2.37 auch von diesem [Land Aegypten] wirst du weggehen mit deinen Haenden auf deinem Haupt. Denn der HERR hat die verworfen, auf die [du] dein Vertrauen [setzt], und du wirst mit ihnen keinen Erfolg haben. \3\ 3.1 Er spricht: Wenn ein Mann seine Frau entlaesst und sie von ihm weggeht und [die Frau] eines anderen Mannes wird, darf sie wieder zu ihm zurueckkehren? Wuerde dieses Land nicht ganz und gar entweiht werden? Du aber hast mit vielen Liebhabern gehurt, und du solltest zu mir zurueckkehren? spricht der HERR. 3.2 Hebe deine Augen auf zu den kahlen Hoehen und sieh! Wo bist du nicht geschaendet worden? An den Wegen sassest du fuer sie wie ein Araber in der Wueste. Und du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. 3.3 Darum wurden die Regenguesse zurueckgehalten, und es gab keinen Spaetregen. Aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, hast dich geweigert, dich zu schaemen. 3.4 Nicht wahr, von jetzt an rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist du! 3.5 Wird er fuer ewig grollen, wird er fuer immer [Zorn] bewahren? Siehe, [so] hast du geredet und Boeses getan und hast dich durchgesetzt. Gottes Anklage gegen Israel und Juda - Ruf zur Busse - Verheissung der Gnade. 3.6 Und der HERR sprach zu mir in den Tagen des Koenigs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtruennige, getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden gruenen Baum und hurte dort. 3.7 Und ich sprach: Nachdem sie das alles getan hat, wird sie zu mir zurueckkehren. Aber sie kehrte nicht zurueck. Und ihre treulose Schwester Juda sah es. 3.8 Und sie sah [auch], dass ich Israel, die Abtruennige, eben deshalb, weil sie die Ehe gebrochen, entliess und ihr den Scheidebrief gab. Doch ihre Schwester Juda, die Treulose, fuerchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb selbst auch Hurerei. 3.9 Und es geschah, durch die Leichtfertigkeit ihrer Hurerei, entweihte sie das Land; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz. 3.10 Und selbst bei alldem ist ihre Schwester Juda, die Treulose, nicht mit ihrem ganzen Herzen zu mir zurueckgekehrt, sondern nur zum Schein, spricht der HERR. 3.11 Und der HERR sprach zu mir: Israel, die Abtruennige, hat sich gerechter erwiesen als Juda, die Treulose. 3.12 Geh und rufe diese Worte aus nach Norden hin und sprich: Kehre zurueck, Israel, du Abtruennige, spricht der HERR! Ich will nicht finster auf euch blicken. Denn ich bin guetig, spricht der HERR, ich werde nicht fuer ewig grollen. 3.13 Nur erkenne deine Schuld, dass du mit dem HERRN, deinem Gott, gebrochen hast und unter jeden gruenen Baum zu den fremden [Goettern] hin und her gelaufen bist. Aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehoert, spricht der HERR. 3.14 Kehrt um, ihr abtruennigen Kinder! spricht der HERR. Denn ich bin euer Herr. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen. 3.15 Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Verstand. 3.16 Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Land vermehrt und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht der HERR, wird man nicht mehr sagen: `Die Bundeslade des HERRN; und sie wird keinem mehr in den Sinn kommen, und man wird nicht mehr an sie denken noch sie suchen, und sie wird nicht wiederhergestellt werden. 3.17 In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des HERRN nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens des HERRN in Jerusalem. Und sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres boesen Herzens folgen. 3.18 In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel [zusammen]gehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vaetern zum Erbteil gegeben habe. 3.19 Und ich hatte [doch] gedacht: Wie will ich dich unter die Soehne aufnehmen und dir ein koestliches Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich meinte, ihr wuerdet mir zurufen: `Mein Vater! und wuerdet euch nicht [mehr] von mir abwenden. 3.20 Fuerwahr, wie eine Frau ihren Gefaehrten treulos verlaesst, so habt ihr treulos an mir gehandelt, Haus Israel, spricht der HERR. 3.21 Eine Stimme hoert man auf den kahlen Hoehen, ein Weinen, ein Flehen der Soehne Israel, weil sie ihren Weg verkehrt [und] den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. - 3.22 Kehrt um, ihr abtruennigen Kinder! Ich will eure Treulosigkeiten heilen. - Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott. 3.23 Fuerwahr, truegerisch [klingt] von den Huegeln das Getoese der Berge; fuerwahr, [nur] im HERRN, unserm Gott, ist das Heil Israels! 3.24 Denn die Schande hat den Erwerb unserer Vaeter gefressen von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Soehne und ihre Toechter. 3.25 In unserer Schande muessen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! Denn wir haben gegen den HERRN, unsern Gott, gesuendigt, wir und unsere Vaeter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehoert. \4\ 4.1Wenn du umkehrst, Israel, spricht der HERR, zu mir umkehrst und wenn du deine Scheusale von meinem Angesicht entfernst, dann brauchst du nicht mehr umherzuschweifen! 4.2 Und wenn du schwoerst: So wahr der HERR lebt! - in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit, dann werden die Nationen sich in ihm segnen und sich in ihm ruehmen. 4.3 Denn so spricht der HERR zu den Maennern von Juda und zu Jerusalem: Pfluegt euch Neuland und saet nicht unter die Dornen! 4.4 Beschneidet euch fuer den HERRN und entfernt die Vorhaeute eurer Herzen, ihr Maenner von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unausloeschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten! Gerichtsankuendigung: Der furchtbare Feind aus dem Norden. 4.5 Verkuendigt es in Juda und lasst es in Jerusalem hoeren und sagt: Stosst ins Horn auf dem Land! Ruft aus voller Kehle und sagt: Versammelt euch und lasst uns in die befestigten Staedte ziehen! 4.6 Richtet ein Feldzeichen auf nach Zion hin! Flieht, bleibt nicht stehen! Denn ich bringe Unglueck von Norden her und einen grossen Zusammenbruch. 4.7 Ein Loewe steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Zerstoerer der Nationen bricht auf. Er zieht von seinem Ort aus, um dein Land zur Wueste zu machen, deine Staedte verfallen, sind ohne Bewohner. 4.8 Darum guertet euch Sacktuch um, klagt und jammert! Denn die Glut des Zornes des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt. 4.9 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da wird das Herz des Koenigs und das Herz der Obersten vergehen. Und die Priester werden sich entsetzen und die Propheten erstarrt sein. 4.10 Da sprach ich: Ach, Herr, HERR! Fuerwahr, bitter getaeuscht hast du dieses Volk und Jerusalem, als du sprachst: Ihr werdet Frieden haben! - und [nun] dringt [uns] das Schwert bis an die Seele. 4.11 In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt werden: Ein heisser Wind von den kahlen Hoehen in der Wueste kommt [gerade]wegs zur Tochter meines Volkes nicht zum Worfeln und nicht zum Laeutern, [sondern] 4.12 ein Wind, staerker als dieser, wird [von] mir kommen. Nun will auch ich Gerichtsurteile ueber sie sprechen. 4.13 Siehe, wie Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Pferde. Wehe uns! Denn wir sind ueberwaeltigt. 4.14 Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen Plaene in deinem Innern schlummern? 4.15 Denn eine Stimme berichtet von Dan her und verkuendet Unheil vom Gebirge Ephraim aus. 4.16 Ruft es den Nationen ins Gedaechtnis, siehe, verkuendet es Jerusalem: Belagerer kommen aus einem fernen Land und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Staedte Judas! 4.17 Wie Waechter auf dem Feld sind sie ringsumher gegen Jerusalem s. Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen, spricht der HERR. 4.18 Dein Weg und deine Taten haben dir das gebracht; das ist deine Bosheit, dass es bitter ist und bis an dein Herz dringt. 4.19 Meine Eingeweide, meine Eingeweide! Ich muss mich winden. Die Waende meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz. Ich kann nicht schweigen. Denn du, meine Seele, hoerst den Schall des Horns, Kriegsgeschrei: 4.20 Zusammenbruch ueber Zusammenbruch wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist ueberwaeltigt. Ploetzlich sind meine Zelte ueberwaeltigt, meine Zeltdecken in einem Augenblick. 4.21 Wie lange muss ich das Feldzeichen sehen, den Schall des Horns hoeren? - 4.22 Denn mein Volk ist naerrisch, mich kennen sie nicht. Toerichte Kinder sind sie und unverstaendig. Weise sind sie, Boeses zu tun; aber Gutes zu tun, verstehen sie nicht. - 4.23 Ich schaue die Erde, und siehe, sie ist wuest und leer, - und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da. 4.24 Ich schaue die Berge, und siehe, sie beben; und alle Huegel schwanken. 4.25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Voegel des Himmels sind entflohen. 4.26 Ich schaue, und siehe, das Fruchtland ist eine Wueste; und alle seine Staedte sind niedergerissen vor dem HERRN, vor der Glut seines Zornes. 4.27 Denn so spricht der HERR: Oede soll das ganze Land werden; doch will ich nicht ein Ende [mit ihm] machen. 4.28 Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben schwarz werden. Denn ich habe es geredet, ich habe beschlossen, und ich werde es nicht bereuen und nicht davon ablassen. 4.29 Vor dem Geschrei der Reiter und Bogenschuetzen flieht jede Stadt: sie gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen. Jede Stadt ist verlassen, und kein Mensch wohnt [mehr] darin. 4.30 Und du, Ueberwaeltigte, was wirst du tun? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Schmuck dich schmueckst, wenn du deine Augen mit Schminke vergroesserst: vergeblich machst du dich schoen. Die Liebhaber verschmaehen dich, sie trachten dir nach dem Leben. 4.31 Denn eine Stimme wie die von einer Kreissenden hoere ich, das Klagegeschrei wie von einer Erstgebaerenden, die Stimme der Tochter Zion. Sie seufzt, sie breitet ihre Haende aus: Wehe mir! Denn meine Seele erliegt den Moerdern. Ursache der Strafe ueber Juda und Jerusalem. \5\ 5.1 Durchstreift die Gassen Jerusalems, seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plaetzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht uebt, der Treue sucht: so will ich ihr vergeben! 5.2 Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt! - so schwoeren sie darum doch falsch. - 5.3 HERR, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, [aber] sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht haerter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren. 5.4 Ich aber, ich sagte: Nur die Geringen sind so; diese handeln toericht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. 5.5 Ich will doch zu den Grossen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. 5.6 Darum schlaegt sie ein Loewe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen ueberwaeltigt sie, ein Leopard lauert an ihren Staedten: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen. Denn ihre Vergehen sind viele, zahlreich ihre Treulosigkeiten. - 5.7 Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Soehne haben mich verlassen und schwoeren bei Nichtgoettern. Obwohl ich sie schwoeren liess, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus. 5.8 Feiste, geile Pferde sind sie; sie wiehern, jeder nach der Frau seines Naechsten. 5.9 Sollte ich dies nicht heimsuchen? spricht der HERR. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht raechen? 5.10 Ersteigt seine Mauern und zerstoert [sie]! Doch richtet [sie] nicht voellig zugrunde! Reisst seine Ranken weg, denn dem HERRN gehoeren sie nicht! 5.11 Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben sehr treulos an mir gehandelt, spricht der HERR. 5.12 Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: Er ist nicht da. Kein Unglueck wird ueber uns kommen, Schwert und Hunger werden wir nicht sehen. 5.13 Und die Propheten werden zu Wind werden, und das Wort [des HERRN] ist nicht in ihnen; - aber so wird es ihnen selbst ergehen. 5.14 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Weil ihr dieses Wort redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Mund zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren. 5.15 Siehe, ich bringe ueber euch eine Nation aus der Ferne, Haus Israel, spricht der HERR. Es ist eine unverwuestliche Nation. Es ist eine Nation von alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst und deren Rede du nicht verstehst. 5.16 Ihr Koecher ist wie ein offenes Grab. Sie sind alle Helden. 5.17 Und sie wird deine Ernte verzehren und dein Brot, sie werden deine Soehne und deine Toechter verzehren. Sie wird verzehren deine Schafe und deine Rinder, verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum. Deine befestigten Staedte, auf die du dich verlaesst, wird sie mit dem Schwert zerstoeren. 5.18 Aber auch in jenen Tagen, spricht der HERR, werde ich nicht ein Ende mit euch machen. - 5.19 Und es soll geschehen, wenn ihr sagt: Weshalb hat der HERR, unser Gott, uns dies alles getan? - dann sage zu ihnen: Genauso wie ihr mich verlassen und in eurem Land fremden Goettern gedient habt, so sollt ihr Fremden dienen in einem Land, das euch nicht gehoert. 5.20 Verkuendet das im Haus Jakob und lasst es hoeren in Juda: 5.21 Hoert doch dieses, toerichtes Volk ohne Verstand, die Augen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hoeren! 5.22 Solltet ihr nicht mich fuerchten, spricht der HERR, und vor mir nicht zittern, der ich dem Meer den Sand als Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht ueberschreiten wird? Branden auch [seine Wogen], sie vermoegen doch nichts, und ob die Wellen brausen, sie ueberschreiten sie nicht. 5.23 Aber dieses Volk hat ein stoerrisches und widerspenstiges Herz; sie sind abgewichen und weggegangen. 5.24 Und sie haben nicht in ihrem Herzen gesagt: Lasst uns doch den HERRN, unseren Gott, fuerchten, der Regen gibt, sowohl Fruehregen als auch Spaetregen, zu seiner Zeit; der die bestimmten Wochen der Ernte fuer uns einhaelt! 5.25 Eure Missetaten haben diese [Gaben] abgewendet, und eure Suenden haben das Gute von euch ferngehalten. 5.26 Denn in meinem Volk finden sich Gottlose. Man lauert, wie Vogelsteller sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen. 5.27 Wie ein Kaefig voll Voegel so sind ihre Haeuser voll Betrug; darum sind sie gross und reich geworden. 5.28 Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie ueberschreiten das Mass der Bosheit. Das Recht fuehren sie nicht aus, das Recht der Waise, dass sie es zum Erfolg fuehrten; und den Rechtsanspruch der Armen setzen sie nicht durch. 5.29 Sollte ich sie dafuer nicht zur Rechenschaft ziehen? spricht der HERR. Oder sollte meine Seele sich nicht an einer Nation wie dieser raechen? - 5.30 Entsetzliches und Abscheuliches ist im Land geschehen: 5.31 die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen auf eigene Faust, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber am Ende von [all] dem tun? Nochmalige Ankuendigung des Gerichts wegen der Suenden Judas. \6\ 6.1 Flieht, ihr Soehne Benjamin, aus Jerusalem hinaus, in Tekoa stosst ins Horn und richtet ein Signal auf ueber Bet-Kerem! Denn Unheil erhebt sich drohend von Norden: ein grosser Zusammenbruch. 6.2 Die Schoene und die Verzaertelte vernichte ich - die Tochter Zion. 6.3 Ueber sie kommen Hirten mit ihren Herden. Sie schlagen rings um sie her Zelte auf, weiden [sie] ab, jeder seinen Bereich. 6.4 `Heiligt einen Krieg gegen sie! Macht euch auf und lasst uns [noch] am Mittag hinaufziehen! - `Wehe uns! Denn der Tag hat sich geneigt, schon strecken sich die Abendschatten. 6.5 `Macht euch auf und lasst uns in der Nacht hinaufziehen und ihre Palaeste zerstoeren! 6.6 Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: Faellt Baeume und schuettet einen Wall gegen Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie ist voll Unterdrueckung in ihrem Innern. 6.7 Wie ein Brunnen sein Wasser quellen laesst, so laesst sie ihre Bosheit quellen. [Von] Gewalttat und Zerstoerung hoert man in ihr, [ihre] Krankheit und [ihre] Wunden sind bestaendig vor meinem Angesicht. 6.8 Lass dich zurechtweisen, Jerusalem, damit meine Seele sich nicht von dir losreisst, damit ich dich nicht zur Oede mache, zu einem unbewohnten Land! 6.9 So spricht der HERR der Heerscharen: Wie am Weinstock wird man gruendliche Nachlese halten am Ueberrest Israels. Lege noch einmal deine Hand an wie der Winzer an die Ranken! 6.10 `Zu wem soll ich noch reden und wen warnen, dass sie hoeren? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, und sie koennen nicht achtgeben. Siehe, das Wort des HERRN ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben kein Gefallen daran. 6.11 Und ich bin voll von der Zornglut des HERRN, habe mich [vergeblich] abgemueht, ihn zurueckzuhalten. Giesse sie aus ueber die Kinder auf der Gasse und zugleich ueber den Kreis der jungen Maenner! Denn Mann und Frau werden getroffen, der Alte wie der Hochbetagte. V. 12-15: Kap. 8,10-12. 6.12 Und ihre Haeuser werden anderen uebereignet, Felder und Frauen ebenfalls. Denn ich strecke meine Hand gegen die Bewohner des Landes aus, spricht der HERR. 6.13 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Groessten machen sie alle unrechten Gewinn. Und vom Propheten bis zum Priester ueben alle Falschheit, 6.14 und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflaechlich und sagen: Friede, Friede! - und da ist doch kein Friede. 6.15 Sie werden zuschanden, weil sie Greuel veruebt haben. Doch sie schaemen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles faellt. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stuerzen, spricht der HERR. 6.16 So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden fuer eure Seelen. Aber sie sagen: Wir wollen ihn nicht gehen. 6.17 Und ich habe Waechter ueber euch bestellt, [die rufen]: Achtet auf den Schall des Horns! Aber sie sagen: Wir wollen nicht [darauf] achten. 6.18 Darum hoert, ihr Nationen, und erkenne, du Gemeinde, was mit ihnen [geschieht]! 6.19 Hoere es, Erde! Siehe, ich bringe Unheil ueber dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken. Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und mein Gesetz - sie haben es verworfen. 6.20 Wozu soll mir denn Weihrauch aus Saba kommen und das gute Wuerzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefaellig, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. 6.21 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich lege diesem Volk Anstoesse [in den Weg], dass sie darueber stuerzen, Vaeter und Soehne miteinander; der Nachbar und sein Naechster kommen um. 6.22 So spricht der HERR: Siehe, ein Volk kommt aus dem Land des Nordens, eine grosse Nation macht sich auf vom aeussersten Ende der Erde. 6.23 Bogen und Krummschwert fuehren sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie. Sie sind geruestet gegen dich, Tochter Zion, wie ein Mann zum Krieg. - 6.24 Wir haben die Kunde von ihm vernommen: unsere Haende sind schlaff geworden. Angst hat uns ergriffen, Wehen wie bei einer Gebaerenden. - 6.25 Zieh nicht hinaus aufs Feld und geh nicht auf dem Weg! Denn der Feind hat ein Schwert - Schrecken ringsum! 6.26 Tochter meines Volkes, guerte dir Sacktuch um und waelze dich in Asche, trauere wie um den einzigen [Sohn]! Stimme bittere Klage an! Denn ploetzlich wird der Verwuester ueber uns kommen. 6.27 Ich habe dich zum Pruefer in meinem Volk eingesetzt, als eine Festung, damit du ihren Weg erkennst und pruefst. 6.28 Sie alle sind die Widerspenstigsten der Widerspenstigen. Sie gehen als Verleumder umher, sie sind Bronze und Eisen. Alle sind sie Verderber. 6.29 Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, das Blei ist [zu Ende]. Vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: die Boesen sind nicht ausgeschieden worden. 6.30 Verworfenes Silber nennt man sie; denn der HERR hat sie verworfen. Kein Aufhalten des Gerichts durch nur aeusserlichen Gottesdienst - Gericht ueber Goetzendienst. Kap. 7,1-34: Kap. 25,1-11. \7\ 7.1 Das Wort, das vom HERRN zu Jeremia geschah: 7.2 Stell dich in das Tor des Hauses des HERRN, rufe dort dieses Wort aus und sprich: Hoert das Wort des HERRN, ganz Juda, die ihr durch diese Tore kommt, um den HERRN anzubeten! 7.3 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Macht gut eure Wege und eure Taten, dann will ich euch an diesem Ort wohnen lassen! 7.4 Und verlasst euch nicht auf Luegenworte, wenn sie sagen: Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN ist dies! 7.5 Denn [nur] wenn ihr eure Wege und eure Taten wirklich gut macht, wenn ihr wirklich Recht uebt untereinander, 7.6 den Fremden, die Waise und die Witwe nicht unterdrueckt, kein unschuldiges Blut an diesem Ort vergiesst und nicht anderen Goettern nachlauft zu eurem Unheil, 7.7 dann will ich euch an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vaetern gegeben habe, wohnen lassen von Ewigkeit zu Ewigkeit. 7.8 Siehe, ihr verlasst euch auf Luegenworte, die nichts nuetzen. 7.9 Wie? Stehlen, morden und Ehebruch treiben, falsch schwoeren, dem Baal Rauchopfer darbringen und anderen Goettern nachlaufen, die ihr nicht kennt! 7.10 Und dann kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, ueber dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind errettet, - um all diese Greuel [weiter] zu verueben! 7.11 Ist denn dieses Haus, ueber dem mein Name ausgerufen ist, eine Raeuberhoehle geworden in euren Augen? Doch ich, siehe, ich habe [das alles] gesehen, spricht der HERR. 7.12 Denn geht doch hin zu meinem [Anbetungs]ort, der in Silo war, wo ich frueher meinen Namen wohnen liess, und seht, was ich mit ihm getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel! 7.13 Und nun, weil ihr all diese Taten getan habt, spricht der HERR, und ich zu euch geredet habe, frueh mich aufmachend und redend, ihr aber nicht gehoert habt, und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt: 7.14 so werde ich mit diesem Haus, ueber dem mein Name ausgerufen ist, worauf ihr euch verlasst, und mit dem Ort, den ich euch und euren Vaetern gegeben, ebenso verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin. 7.15 Und ich werde euch von meinem Angesicht verwerfen, so wie ich alle eure Brueder, alle Nachkommen Ephraims verworfen habe. 7.16 Du aber, bitte nicht fuer dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet fuer sie und dringe nicht in mich! Denn ich werde nicht auf dich hoeren. 7.17 Siehst du nicht, was sie in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem tun? 7.18 Die Kinder lesen Holz auf, und die Vaeter zuenden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, um fuer die Koenigin des Himmels Kuchen zu machen. Und anderen Goettern spendet man Trankopfer, um mich zu kraenken. 7.19 Kraenken sie [denn] mich, spricht der HERR, nicht [vielmehr] sich selbst zu ihrer eigenen Schande? 7.20 Darum, so spricht der Herr HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird sich ueber diesen Ort ergiessen, ueber die Menschen und ueber das Vieh und ueber die Baeume des Feldes und ueber die Frucht des Landes; und er wird brennen und nicht erloeschen. 7.21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Fuegt [nur weiter] eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esst [Opfer]fleisch! 7.22 Denn ich habe nicht mit euren Vaetern [darueber] geredet und ihnen nichts geboten ueber das Brandopfer und das Schlachtopfer an dem Tag, da ich sie aus dem Land Aegypten herausfuehrte; 7.23 sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten: Hoert auf meine Stimme, dann werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein! Und geht auf dem ganzen Weg, den ich euch gebiete, damit es euch wohlgeht! 7.24 Aber sie haben nicht gehoert und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sind nach den Ratschlaegen [und] in der Verstocktheit ihres boesen Herzens gegangen; und sie haben mir den Ruecken zugekehrt und nicht das Gesicht. 7.25 Von dem Tag an, da eure Vaeter aus dem Land Aegypten auszogen, bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, taeglich frueh mich aufmachend und sendend. 7.26 Aber sie haben nicht auf mich gehoert und ihr Ohr nicht geneigt. Und sie haben ihren Nacken verhaertet, haben es schlimmer gemacht als ihre Vaeter. 7.27 Und wenn du all diese Worte zu ihnen redest, so werden sie [doch] nicht auf dich hoeren. Und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten. 7.28 So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, hoert und keine Zucht annimmt! Die Treue ist verlorengegangen und aus ihrem Mund getilgt. 7.29 Schere dein langes Haar und wirf es weg und erhebe Totenklage auf den kahlen Hoehen! Denn der HERR hat die Generation, der er zuernt, verworfen und verstossen. 7.30 Denn die Soehne Juda haben getan, was in meinen Augen boese ist, spricht der HERR. Sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt, ueber dem mein Name ausgerufen ist, um es unrein zu machen. 7.31 Und sie haben die Hoehen des Tofet gebaut, das im Tal Ben-Hinnom ist, um ihre Soehne und ihre Toechter im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist. 7.32 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen Tofet noch Tal Ben-Hinnom, sondern Tal des Schlachtens. Und man muss im Tofet begraben, weil kein Platz [mehr da] ist. 7.33 Und die Leichen dieses Volkes werden den Voegeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frass werden, und niemand wird sie wegscheuchen. 7.34 Und ich werde in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude aufhoeren lassen, die Stimme des Braeutigams und die Stimme der Braut; denn das Land soll zu Truemmerstaetten werden. \8\ 8.1 In jener Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Koenige von Juda und die Gebeine seiner Obersten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Graebern herausholen. 8.2 Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Mond und vor dem ganzen Heer des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben und denen sie nachgelaufen sind, die sie gesucht und vor denen sie sich niedergeworfen haben. Sie werden nicht [wieder] eingesammelt noch begraben werden, zu Duenger auf der Flaeche des Erdbodens sollen sie werden. 8.3 Und der Tod wird dem Leben vorgezogen von dem ganzen Rest, der von diesem boesen Geschlecht uebrigbleibt an allen Orten, wohin ich die Uebriggebliebenen verstosse, spricht der HERR der Heerscharen. Mangelnde Einsicht ueber Treulosigkeit - Schrecken des nahenden Gerichts. 8.4 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR: Faellt man denn und steht nicht [gleich] wieder auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht [gern] wieder zurueck? 8.5 Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwaehrender Abkehr? Sie halten fest am Trug, sie weigern sich umzukehren. 8.6 Ich habe achtgegeben und gehoert: sie reden, was nicht recht ist. Da ist keiner, der seine Bosheit bereut und sagt: Was habe ich getan! Alle wenden sie sich [weiter ab] in ihrem Lauf wie ein in den Kampf stuermendes Pferd. 8.7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht des HERRN nicht. 8.8 Wie koennt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des HERRN ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Luege hat es der Luegengriffel der Schriftgelehrten gemacht. 8.9 Die Weisen werden beschaemt, sie sind schreckerfuellt und werden gefangen. Siehe, das Wort des HERRN haben sie verworfen. Und was fuer eine Weisheit haben sie [nun]? - V. 10-12: Kap. 6,12-15. 8.10 Darum werde ich ihre Frauen anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern. Denn vom Kleinsten bis zum Groessten machen sie alle unrechten Gewinn, vom Propheten bis zum Priester ueben sie alle Falschheit. 8.11 Und den Bruch der Tochter meines Volkes heilen sie oberflaechlich, indem sie sagen: Friede, Friede! - und da ist doch kein Friede. 8.12 Sie werden zuschanden, weil sie Greuel veruebt haben. Doch sie schaemen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles faellt. Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stuerzen, spricht der HERR. 8.13 Wegnehmen, wegraffen werde ich sie, spricht der HERR. Keine Trauben sind am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: so will ich ihnen [Menschen] bestellen, die sie verheeren werden. 8.14 Wozu bleiben wir sitzen? Sammelt euch, und lasst uns in die befestigten Staedte ziehen und dort umkommen! Denn der HERR, unser Gott, laesst uns umkommen und hat uns mit giftigem Wasser getraenkt, weil wir gegen den HERRN gesuendigt haben. 8.15 Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. - 8.16 Von Dan her hoert man das Schnauben seiner Pferde; vom lauten Wiehern seiner starken [Pferde] erzittert das ganze Land. Und sie kommen und fressen das Land, die Staedte und ihre Bewohner. 8.17 Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Vipern, gegen die es keine Beschwoerung gibt; und sie werden euch beissen, spricht der HERR. Jeremias verzweiflungsvolle Klage ueber sein Volk - Gottes Trauer um sein Volk und erneute Gerichtsankuendigung 8.18 Unheilbar steigt Kummer in mir auf! Mein Herz ist krank in mir. 8.19 Da, horch! Geschrei der Tochter meines Volkes [kommt] aus einem fernen Land: `Ist der HERR nicht in Zion, oder ist sein Koenig nicht darin? - Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten [aus] der Fremde? - 8.20 `Vorueber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet! 8.21 Ueber dem Zusammenbruch der Tochter meines Volkes bin ich zerbrochen; ich trauere, Entsetzen hat mich ergriffen. 8.22 Ist [denn] kein Balsam in Gilead oder kein Arzt dort? Ja, warum ist die Genesung der Tochter meines Volkes ausgeblieben? 8.23 O dass mein Haupt Wasser waere und mein Auge eine Traenenquelle, dann wollte ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen! \9\ 9.1 O dass ich Unterkunft fuer Durchreisende in der Wueste haette, dann wuerde ich mein Volk verlassen und von ihnen fortgehen! Denn sie sind alle Ehebrecher, eine Bande von Treulosen. 9.2 Sie spannen ihre Zunge als ihren Bogen, [im] Luegen und nicht in der Wahrheit sind sie stark im Land. Denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, mich aber erkennen sie nicht, spricht der HERR. 9.3 Huetet euch, ein jeder vor seinem Freund, und setzt auf keinen Bruder Vertrauen! Denn jeder Bruder treibt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder umher. 9.4 Und sie betruegen einer den andern, Wahrheit reden sie nicht. Sie lehren ihre Zunge, Luegen zu reden, sie muehen sich ab, boese zu handeln. 9.5 Deine Wohnung ist mitten im Betrug. Vor [lauter] Betrug weigern sie sich, mich zu erkennen, spricht der HERR. 9.6 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und laeutern; denn wie sollte ich [sonst] verfahren mit der Tochter meines Volkes? 9.7 Ihre Zunge ist ein moerderischer Pfeil, man redet Betrug. Mit seinem Mund redet man Frieden zu seinem Naechsten, in seinem Innern aber legt man ihm einen Hinterhalt. 9.8 Sollte ich so etwas nicht an ihnen heimsuchen? - spricht der HERR. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht raechen? 9.9 Ueber die Berge will ich ein Weinen und eine Totenklage erheben und ueber die Weideplaetze der Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt, so dass niemand [mehr] hindurchzieht und man den Laerm der Herde nicht [mehr] hoert. Sowohl die Voegel des Himmels als auch das Vieh sind geflohen, weggezogen. 9.10 Und ich werde Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur Wohnung der Schakale und werde die Staedte von Juda zur Oede machen - ohne Bewohner. V. 11-15: Kap. 16,10-13; 5Mo 29,23-27. 9.11 Wer ist der weise Mann, dass er dies versteht? Und zu wem hat der Mund des HERRN geredet, dass er es mitteilt, warum das Land zugrunde geht [und] verbrannt wird wie die Wueste, so dass niemand hindurchzieht? 9.12 Und der HERR sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt habe, und auf meine Stimme nicht gehoert und nicht darin gelebt haben, 9.13 sondern der Verstocktheit ihres Herzens und den Baalim nachgelaufen sind, was ihre Vaeter sie gelehrt haben, 9.14 darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und sie mit giftigem Wasser traenken 9.15 und sie unter die Voelker zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie noch ihre Vaeter. Und ich will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe. 9.16 So spricht der HERR der Heerscharen: Gebt acht und ruft Klageweiber, dass sie kommen, und schickt zu den weisen Frauen, dass sie kommen 9.17 und schnell eine Wehklage ueber uns erheben, damit unsere Augen von Traenen fliessen und unsere Wimpern von Wasser stroemen! 9.18 Denn laute Wehklage wird aus Zion gehoert: `Wie sind wir verwuestet! Wir sind voellig zuschanden geworden. Wir haben das Land verlassen muessen, denn sie haben unsere Wohnungen zerstoert. 9.19 Denn hoert, ihr Frauen, das Wort des HERRN, und euer Ohr nehme das Wort seines Mundes auf. Und lehrt eure Toechter die Totenklage, und eine [lehre] die andere den Klagegesang: 9.20 `Ja, der Tod ist durch unsere Fenster gestiegen, er ist in unsere Palaeste gekommen, um das Kind auszurotten von der Strasse, die jungen Maenner von den Plaetzen! 9.21 Rede: So spricht der HERR: Ja, die Leichen der Menschen werden fallen wie Duenger auf die Flaeche des Feldes und wie eine Garbe hinter dem Schnitter, doch niemand sammelt. 9.22 So spricht der HERR: Der Weise ruehme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke ruehme sich nicht seiner Staerke, der Reiche ruehme sich nicht seines Reichtums; 9.23 sondern wer sich ruehmt, ruehme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich der HERR bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit uebt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht der HERR. 9.24 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich alle an der Vorhaut Beschnittenen heimsuchen: 9.25 Aegypten und Juda und Edom und die Soehne Ammon und Moab und alle mit geschorenen [Haar]raendern, die in der Wueste wohnen. Denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel hat ein unbeschnittenes Herz. Die toten Goetzen und der lebendige Gott. V. 1-11: Jes 40,18-26; 44,6-21. \10\ 10.1 Hoert das Wort, das der HERR zu euch redet, Haus Israel! 10.2 So spricht der HERR: Gewoehnt euch nicht an den Weg der Nationen und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, [auch] wenn die Nationen vor ihnen erschrecken! 10.3 Denn die Ordnungen der Voelker - ein Goetze ist es, [der sie gab]. Ja, [ihre Goetzen] sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von Kuenstlerhaenden, mit dem Schnitzmesser [hergestellt]. 10.4 Man schmueckt es mit Silber und mit Gold. Mit Naegeln und mit Haemmern befestigen sie es, dass es nicht wackelt. 10.5 Sie sind wie eine Vogelscheuche [im] Gurkenfeld und reden nicht; sie muessen getragen werden, denn sie gehen nicht. Fuerchtet euch nicht vor ihnen! Denn sie tun nichts Boeses, und Gutes tun koennen sie auch nicht. 10.6 Keiner ist dir gleich, HERR. Du bist gross, und gross ist dein Name durch [deine] Macht. 10.7 Wer sollte dich nicht fuerchten, Koenig der Nationen? Denn [das] gebuehrt dir! Denn unter allen Weisen der Nationen und in all ihren Koenigreichen ist niemand dir gleich. 10.8 Sie sind allesamt dumm und toericht; die Unterweisung der Nichtigkeiten - Holz ist sie. 10.9 Duenngeschlagenes Silber wird aus Tarsis gebracht und Gold aus Ufas, ein Werk des Kunsthandwerkers und der Haende des Goldschmieds. Violetter und roter Purpur ist ihr Gewand, sie alle sind [nur] ein Werk von Kunstfertigen. 10.10 Aber der HERR ist in Wahrheit Gott. Er ist der lebendige Gott und ein ewiger Koenig. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn koennen die Nationen nicht ertragen. 10.11 So sollt ihr zu ihnen sagen: Die Goetter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, die werden von der Erde und unter diesem Himmel verschwinden. V. 12-16: Kap. 51,15-19. 10.12 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegruendet durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht, 10.13 auf dessen Befehl sich die Menge der Wasser am Himmel ergiesst, der Wolken aufsteigen laesst vom Ende der Erde, Blitze macht fuer den Regen und den Wind aus seinen Kammern herauslaesst. 10.14 Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschaemt jeder Goldschmied wegen des Goetterbildes. Denn Luege sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht, 10.15 Nichtigkeit sind sie, ein Werk zum Gespoett. Zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren. 10.16 Jakobs Anteil aber ist nicht wie diese. Denn er, [der HERR], ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils, HERR der Heerscharen ist sein Name. Erste Ankuendigung der Verbannung des Volkes - Jeremias Ergebung in Gottes Willen und Bitte um Bestrafung der Feinde Israels. 10.17 Raffe dein Gepaeck von der Erde zusammen, die du in der Belagerung sitzt! 10.18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich werde diesmal die Bewohner des Landes wegschleudern und sie bedraengen, damit sie sie finden. - 10.19 Wehe mir wegen meines Zusammenbruchs! Unheilbar ist meine Wunde. Doch ich sage: Ja, das ist meine Krankheit, und ich will sie tragen. 10.20 Mein Zelt ist verwuestet, und alle meine Stricke sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir weggezogen und sind nicht mehr [da]. Da ist niemand, der noch mein Zelt ausspannt und meine Zeltdecken befestigt. 10.21 Denn die Hirten sind dumm geworden und haben den HERRN nicht gesucht. Darum haben sie nicht verstaendig gehandelt, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. - 10.22 Horch! eine Nachricht: Siehe, sie kommt, und ein grosses Getoese vom Land des Nordens, um die Staedte Judas zur Oede zu machen, zur Wohnung der Schakale. 10.23 Ich habe erkannt, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht und dass es keinem, der geht, [gegeben ist,] seinen Schritt zu lenken. 10.24 Zuechtige mich, HERR, doch mit rechtem Mass, nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht aufreibst! 10.25 Giesse deinen Grimm ueber die Nationen aus, die dich nicht kennen, und ueber die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob gefressen, ja, sie haben ihn gefressen und ihn vernichtet und seinen Weideplatz oede gemacht. Bundesbruch des Volkes und Gottes Gericht. \11\ 11.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah: 11.2 Hoert auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Maennern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem! 11.3 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht auf die Worte dieses Bundes hoert, 11.4 den ich euren Vaetern geboten habe an dem Tag, da ich sie herausfuehrte aus dem Land Aegypten, aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Hoert auf meine Stimme und handelt danach, nach allem, was ich euch gebiete, dann werdet ihr mein Volk, und ich werde euer Gott sein, 11.5 damit ich den Schwur aufrechthalte, den ich euren Vaetern geschworen habe: ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig ueberfliesst, wie es an diesem Tag ist! Ich antwortete und sprach: Amen, HERR! 11.6 Und der HERR sprach zu mir: Rufe alle diese Worte aus in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem und sprich: Hoert die Worte dieses Bundes und handelt danach! 11.7 Denn ich habe euren Vaetern eindringlich bezeugt [schon] an dem Tag, als ich sie aus dem Land Aegypten herauffuehrte, bis zu diesem Tag, frueh mich aufmachend und bezeugend, indem ich sprach: Hoert auf meine Stimme! 11.8 Aber sie haben nicht gehoert und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sie lebten alle in der Verstocktheit ihres boesen Herzens. Und ich brachte ueber sie alle Worte dieses Bundes, den ich zu befolgen gebot und den sie nicht befolgt haben. 11.9 Und der HERR sprach zu mir: Es hat sich eine Verschwoerung gefunden unter den Maennern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem. 11.10 Sie sind zurueckgekehrt zu den Suenden der Vaeter vor ihnen, die sich [auch schon] geweigert hatten, auf meine Worte zu hoeren. So sind [auch] sie anderen Goettern nachgelaufen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vaetern geschlossen habe. 11.11 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich bringe Unheil ueber sie, dem sie nicht entgehen koennen, und sie werden zu mir um Hilfe schreien, aber ich werde nicht auf sie hoeren. 11.12 Und die Staedte von Juda und die Bewohner von Jerusalem werden hingehen und zu den Goettern um Hilfe schreien, denen sie Rauchopfer dargebracht haben; aber die werden sie nicht retten zur Zeit ihres Ungluecks. 11.13 Denn so zahlreich wie deine Staedte sind deine Goetter geworden, Juda. Und nach der Zahl der Strassen von Jerusalem habt ihr der Schande Altaere gesetzt, Altaere, um dem Baal Rauchopfer darzubringen. - 11.14 Du aber, bitte nicht fuer dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet fuer sie! Denn ich werde nicht hoeren zu der Zeit, da sie wegen ihres Ungluecks zu mir rufen werden. 11.15 Was hat mein Geliebter in meinem Haus zu schaffen, da sie [doch] alle [nur] Raenke schmieden? Wird heiliges [Opfer]fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen? Dann kannst du frohlocken. 11.16 Einen gruenen Oelbaum mit schoen gewachsener Frucht hatte der HERR dich genannt. Ein grosses Geprassel: Feuer hat er an ihn gelegt, und seine Aeste brechen ab. 11.17 Und der HERR der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Unheil ueber dich beschlossen wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie veruebt haben, um mich zu reizen, indem sie dem Baal Rauchopfer darbrachten. Anschlag gegen Jeremia - Seine Frage nach Gottes Handeln und Antwort Gottes. 11.18 Der HERR hat es mich erkennen lassen, da erkannte ich es. Damals zeigtest du mir ihre Taten. 11.19 Und ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten gefuehrt wird. Ich hatte nicht erkannt, dass sie Anschlaege gegen mich planten: Lasst uns den Baum mit seiner Frucht verderben und ihn aus dem Land der Lebendigen ausrotten, dass man sich nicht mehr an seinen Namen erinnert! 11.20 Aber du, HERR der Heerscharen, der du gerecht richtest, Nieren und Herz pruefst, lass mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut. 11.21 Darum, so spricht der HERR ueber die Maenner von Anatot, die nach deinem Leben trachten und sagen: Du sollst nicht weissagen im Namen des HERRN, sonst wirst du durch unsere Haende sterben! - 11.22 darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich suche sie heim. Die jungen Maenner werden durchs Schwert sterben, ihre Soehne und ihre Toechter werden vor Hunger sterben, 11.23 und kein Ueberrest wird [von] ihnen bleiben; denn ich bringe Unglueck ueber die Maenner von Anatot im Jahr ihrer Heimsuchung. \12\ 12.1 Du bleibst im Recht, HERR, wenn ich mit dir einen Rechtsstreit fuehre. Dennoch moechte ich Rechtssachen mit dir bereden: Warum ist der Weg der Gottlosen erfolgreich, [warum] haben Ruhe alle, die Treulosigkeit ueben? 12.2 Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie wachsen, tragen auch Frucht. Nahe bist du in ihrem Mund, doch fern von ihren Nieren. 12.3 Du aber, HERR, du kennst mich, du siehst mich und pruefst mein Herz, [wie es] zu dir [steht]. Reisse sie fort wie Schafe zur Schlachtung und weihe sie fuer den Tag des Abschlachtens! 12.4 Wie lange soll das Land vertrocknen und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sind Vieh und Voegel zugrunde gegangen; denn sie sagen: Er wird unser Ende nicht sehen. - 12.5 Wenn du mit Fussgaengern laeufst und sie dich [schon] ermueden, wie willst du [dann] mit Pferden um die Wette laufen? Und wenn du dich [nur] im Land des Friedens sicher fuehlst, wie willst du es [dann] machen in der Pracht des Jordan? 12.6 Denn auch deine Brueder und das Haus deines Vaters, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden! Klage Gottes ueber sein Gericht - Ankuendigung des Heils fuer Israel und die Voelker. 12.7 Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbteil verstossen, ich habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben. 12.8 Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Loewe im Wald. Es hat seine Stimme gegen mich erhoben, darum hasse ich es. 12.9 Ist mir mein Erbteil [etwa] ein bunter Raubvogel, so dass [andere] Raubvoegel ringsum ueber ihn [herfallen]? Auf! Versammelt alle Tiere des Feldes, bringt sie zum Fressen herbei! 12.10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verdorben, meinen Acker zertreten; sie haben meinen kostbaren Acker zur wuesten Einoede gemacht. 12.11 Man hat es zur Einoede gemacht: veroedet trauert es vor mir. Das ganze Land ist veroedet, weil niemand es zu Herzen nahm. 12.12 Ueber alle kahlen Hoehen in der Steppe sind Verwuester gekommen. Denn ein Schwert des HERRN frisst von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes: Kein Friede allem Fleisch! 12.13 Sie haben Weizen gesaet und Dornen geerntet; sie haben sich abgemueht, nichts ausgerichtet. So werdet zuschanden an euren Ertraegen vor der Glut des Zornes des HERRN! 12.14 So spricht der HERR: Ueber alle meine boesen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich mein Volk Israel habe erben lassen: Siehe, ich werde sie aus ihrem Land herausreissen, und das Haus Juda werde ich aus ihrer Mitte ausreissen. 12.15 Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich wieder ueber sie erbarmen und sie zurueckbringen, einen jeden in sein Erbteil und einen jeden in sein Land. 12.16 Und es soll geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes wirklich lernen, so dass sie bei meinem Namen schwoeren: `So wahr der HERR lebt! - wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwoeren, so sollen sie mitten in meinem Volk aufgebaut werden. 12.17 Wenn sie aber nicht hoeren, dann werde ich eine solche Nation endgueltig ausreissen und verloren geben, spricht der HERR. Gerichtsdrohung in Sinnbildern und Warnreden. \13\ 13.1 So hat der HERR zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Hueftschurz und lege ihn um deine Hueften! Aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen. 13.2 Und ich kaufte den Hueftschurz nach dem Wort des HERRN und legte ihn um meine Hueften. 13.3 Und das Wort des HERRN geschah zu mir zum zweiten Mal: 13.4 Nimm den Hueftschurz, den du gekauft hast, der um deine Hueften ist, und mach dich auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte! 13.5 Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der HERR mir geboten hatte. 13.6 Und es geschah am Ende von vielen Tagen, da sprach der HERR zu mir: Mach dich auf, geh an den Euphrat und hole von dort den Hueftschurz, den dort zu verbergen ich dir geboten habe! 13.7 Da ging ich an den Euphrat und grub und nahm den Hueftschurz von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Hueftschurz war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. - 13.8 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 13.9 So spricht der HERR: So werde ich den Hochmut Judas und den grossen Hochmut Jerusalems verderben. 13.10 Dieses boese Volk, das sich weigert, meine Worte zu hoeren, das da lebt in der Verstocktheit seines Herzens und anderen Goettern nachlaeuft, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen: es soll werden wie dieser Hueftschurz, der zu gar nichts taugt. 13.11 Denn ebenso wie der Hueftschurz sich an die Hueften eines Mannes anschliesst, so hatte ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich angeschlossen, spricht der HERR, damit sie mir zum Volk und zum Ruhm und zum Preis und zum Schmuck seien; aber sie haben nicht gehoert. 13.12 Und [nun] sage dieses Wort zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefuellt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr wohl, dass jeder Krug mit Wein gefuellt wird? - 13.13 dann sage ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes und die Koenige, die auf dem Thron Davids sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfuellen. 13.14 Und ich werde sie zerschmettern, einen am anderen, die Vaeter zusammen mit den Kindern, spricht der HERR. Ich werde kein Mitleid haben noch [sie] schonen, noch mich erbarmen, dass ich sie nicht verderbe. 13.15 Hoert und nehmt zu Ohren, ueberhebt euch nicht! Denn der HERR hat geredet. 13.16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, Ehre, bevor er es finster macht und bevor eure Fuesse sich an Bergen der Daemmerung stossen und ihr auf Licht wartet und er es in Finsternis verwandelt und zur Dunkelheit macht. 13.17 Wenn ihr aber nicht hoert, wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen [eures] Hochmuts. Und bitter weinen wird mein Auge und von Traenen fliessen, weil die Herde des HERRN gefangen weggefuehrt wird. 13.18 Sprich zum Koenig und zur Herrin: Setzt euch tief herunter! Denn von euren Haeuptern ist herabgesunken die Krone eurer Herrlichkeit. 13.19 Die Staedte des Suedens sind verschlossen, und niemand oeffnet. Ganz Juda wird weggefuehrt, vollstaendig weggefuehrt. 13.20 Erhebt eure Augen und seht, wie [die Feinde] von Norden kommen! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrlichen Schafe? 13.21 Was wirst du sagen, wenn er [deine] Liebhaber - du hast sie ja selbst an dich gewoehnt - als Oberhaupt ueber dich setzen wird? Werden dich nicht Wehen ergreifen wie eine Frau, die gebiert? 13.22 Und wenn du in deinem Herzen sagst: Warum ist mir dies zugestossen? - wegen der Groesse deiner Schuld sind deine Saeume aufgedeckt und deine Fersen misshandelt worden. 13.23 Kann ein Schwarzer seine Haut aendern, ein Leopard seine Flecken? [Dann] koenntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Boesestun gewoehnt seid. 13.24 So werde ich sie zerstreuen wie Strohstoppeln, die vor dem Wind der Wueste dahinfahren. 13.25 Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil, spricht der HERR, weil du mich vergessen und auf Luege vertraut hast. 13.26 Und so werde auch ich deine Saeume hochheben ueber dein Gesicht, dass deine Schande gesehen wird. 13.27 Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat deiner Hurerei auf den Huegeln [und] im Feld: deine Greuel habe ich gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Du wirst nicht rein werden, - wie lange wird es noch dauern? Mehrmalige Abweisung der Fuerbitte des Propheten. \14\ 14.1 Was als Wort des HERRN zu Jeremia geschah aus Anlass der Duerre: 14.2 Juda trauert, und seine Tore welken dahin, sie liegen in Trauer am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei steigt empor. 14.3 Seine Maechtigen schicken ihre Untergebenen nach Wasser. Sie kommen zu den Zisternen [und] finden kein Wasser, sie kommen mit leeren Haenden zurueck mit ihren Gefaessen; sie sind enttaeuscht und beschaemt und verhuellen ihr Haupt. 14.4 Wegen des Erdbodens, der zerbrochen ist, weil kein Regen im Land ist, sind die Bauern beschaemt [und] verhuellen ihr Haupt. 14.5 Ja, auch die Hirschkuh auf dem Feld gebiert und laesst ihr [Kalb im Stich]; denn kein Gras ist da. 14.6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Hoehen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erloeschen, denn kein Kraut ist da. 14.7 Wenn unsere Suenden gegen uns aussagen, HERR, so handle um deines Namens willen [gnaedig an uns]! Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten; gegen dich haben wir gesuendigt. 14.8 Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedraengnis, warum willst du wie ein Fremdling im Land sein und wie ein Wanderer, der [nur] zum Uebernachten eingekehrt ist? 14.9 Warum willst du wie ein erschrockener Mann sein, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, HERR, und ueber uns ist dein Name ausgerufen. Verlass uns nicht! 14.10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Umherzuschweifen, so liebten sie es, sie hielten ihre Fuesse nicht zurueck. Und der HERR hat kein Gefallen an ihnen: nun wird er an ihre Missetaten denken und ihre Suenden heimsuchen. - 14.11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht fuer dieses Volk zum Guten! 14.12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hoeren. Und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Gefallen an ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten. 14.13 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen bestaendigen Frieden geben an diesem Ort. 14.14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Luege in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt - auch nicht zu ihnen geredet. Sie weissagen euch Luegengesicht, Wahrsagerei, Nichtiges und den Trug ihres Herzens. 14.15 Darum, so spricht der HERR: Ueber die Propheten, die in meinem Namen weissagen - und ich habe sie doch nicht gesandt -, die sagen: `Weder Schwert noch Hunger wird es in diesem Land geben, diese Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger umkommen. 14.16 Und das Volk, dem sie weissagen, soll, von Hunger und Schwert hingeworfen, auf den Strassen von Jerusalem daliegen, und niemand wird sie begraben, sie, ihre Frauen, ihre Soehne und ihre Toechter. Und ich werde ihre Bosheit ueber sie ausschuetten. 14.17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Nacht und Tag fliessen meine Augen von Traenen und kommen nicht zur Ruhe. Denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, liegt mit schwerer Verletzung, mit einer sehr schmerzenden Wunde zerbrochen [da]. 14.18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da: vom Schwert Durchbohrte! Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten! Ja, sowohl Propheten als auch Priester ziehen im Land umher und wissen keinen Rat. 14.19 Hast du Juda ganz und gar verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, so dass keine Heilung fuer uns da ist? Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. 14.20 HERR, wir kennen unsere Gottlosigkeiten, die Schuld unserer Vaeter; denn wir haben gegen dich gesuendigt. 14.21 Um deines Namens willen verschmaehe uns nicht! Entehre nicht den Thron deiner Herrlichkeit! Denk [an uns], mache deinen Bund mit uns nicht ungueltig! 14.22 Gibt es unter den Nichtigkeiten der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel [von selbst] Regenguesse geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Wir hoffen auf dich; denn du, du hast dies alles gemacht. \15\ 15.1 Und der HERR sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mir staenden, wuerde [sich] meine Seele nicht zu diesem Volk [wenden]. Treibe sie von meinem Angesicht weg, dass sie fortgehen. 15.2 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir gehen? - dann sage zu ihnen: So spricht der HERR: Wer zum Tod [bestimmt ist, gehe] zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft. 15.3 Denn ich bestelle ueber sie vier Arten [von Verderben], spricht der HERR: das Schwert zum Umbringen und die Hunde zum Herumzerren und die Voegel des Himmels und die Tiere der Erde zum Fressen und zum Vertilgen. 15.4 Und ich will sie zum Entsetzen machen fuer alle Koenigreiche der Erde um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Koenigs von Juda, wegen [all] dessen, was er in Jerusalem getan hat. - 15.5 Denn wer wird mit dir Mitleid haben, Jerusalem, und wer dir Beileid bekunden, und wer wird [bei dir] einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen? 15.6 Du hast mich verworfen, spricht der HERR, du hast mir den Ruecken zugekehrt. So werde ich meine Hand gegen dich ausstrecken und dich zugrunde richten. Ich bin es muede, Mitleid zu haben. 15.7 Und ich werde sie mit der Worfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln. Ich werde mein Volk kinderlos machen, es verloren geben. Sie sind von ihren Wegen nicht umgekehrt. 15.8 Ihre Witwen werden mir zahlreicher sein als der Sand der Meere. Ich bringe ihnen ueber die Mutter am [hellen] Mittag einen Verwuester, lasse ploetzlich Aufregung und Entsetzen auf sie fallen. 15.9 Sie welkt dahin, die [einst] sieben [Soehne] gebar; sie haucht ihre Seele aus. Ihre Sonne ist untergegangen, als es noch Tag war; sie ist zuschanden und [in ihrer Hoffnung] getaeuscht worden. Den Ueberrest von ihnen werde ich dem Schwert ausliefern vor ihren Feinden, spricht der HERR. Jeremias Hadern mit Gott ueber seine Aufgabe - Zurechtweisung durch Gott. 15.10 Wehe mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann des Streites und einen Mann des Zankes fuer das ganze Land! Ich habe weder verliehen, noch hat man mir geliehen; [dennoch] fluchen mir alle. - 15.11 Der HERR spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten staerken, wenn ich nicht machen werde, dass dich der Feind zur Zeit des Ungluecks und zur Zeit der Bedraengnis anfleht! 15.12 Kann man Eisen zerbrechen - Eisen aus dem Norden - und Bronze zerbrechen? 15.13 Dein Vermoegen und deine Schaetze will ich zur Pluenderung dahingeben ohne Kaufpreis, und zwar wegen all deiner Suenden, und [zwar] in deinem ganzen Gebiet. 15.14 Und ich werde deine Feinde in ein Land bringen lassen, das du nicht kennst. Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, ueber euch wird es brennen. 15.15 HERR, du weisst es ja. Denk an mich und nimm dich meiner an und raeche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht weg nach deiner Langmut! Erkenne, dass ich um deinetwillen Schmach trage! 15.16 Fanden sich Worte von dir, dann habe ich sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn dein Name ist ueber mir ausgerufen, HERR, Gott der Heerscharen. 15.17 Nie sass ich im Kreis der Scherzenden und war froehlich. Wegen deiner Hand sass ich allein, weil du mich mit [deinem] Grimm erfuellt hast. 15.18 Warum ist mein Schmerz dauernd [da] und meine Wunde unheilbar? Sie will nicht heilen. Ja, du bist fuer mich wie ein truegerischer Bach, wie Wasser, die nicht zuverlaessig sind. - 15.19 Darum, so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, will ich dich umkehren lassen, dass du vor mir stehst. Und wenn du Edles vorbringst und nicht Gemeines absonderst, sollst du wie mein Mund sein. Sie sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren. 15.20 Und ich werde dich fuer dieses Volk zu einer festen, ehernen Mauer machen, und sie werden gegen dich kaempfen, aber dich nicht ueberwaeltigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien, spricht der HERR. 15.21 Und ich werde dich aus der Hand der Boesen befreien und dich aus der Faust der Gewalttaetigen erloesen. Jeremias Ehelosigkeit als Hinweis auf die angekuendigte Gefangenschaft des Volkes. \16\ 16.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 16.2 Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Soehne noch Toechter haben an diesem Ort. 16.3 Denn so spricht der HERR ueber die Soehne und ueber die Toechter, die an diesem Ort geboren werden, und ueber ihre Muetter, die sie gebaeren, und ueber ihre Vaeter, die sie zeugen in diesem Land: 16.4 sie sollen an toedlichen Krankheiten sterben, sie sollen nicht beklagt noch begraben werden, zu Duenger auf der Flaeche des Erdbodens sollen sie werden. Und durch Schwert und durch Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichen sollen den Voegeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frass dienen. 16.5 Denn so spricht der HERR: Geh nicht in ein Haus der Klage, geh nicht hin, um zu klagen, und bekunde ihnen kein Beileid! Denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht der HERR, die Gnade und das Erbarmen. 16.6 Grosse und Kleine werden in diesem Land sterben, ohne begraben zu werden. Und man wird nicht um sie trauern und sich ihretwegen nicht ritzen und sich ihretwegen nicht kahl scheren. 16.7 Und man wird ihnen nicht [Brot] brechen bei der Trauer, um jemanden wegen eines Toten zu troesten, noch wird man sie den Becher des Trostes trinken lassen wegen jemandes Vater und wegen jemandes Mutter. 16.8 Auch in ein Haus, [in dem] ein Gastmahl [stattfindet], sollst du nicht gehen, um bei ihnen zu sitzen, zu essen und zu trinken. 16.9 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde an diesem Ort vor euren Augen und in euren Tagen aufhoeren lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Braeutigams und die Stimme der Braut. V. 10-13: Kap. 9,11-15. 16.10 Und es soll geschehen, wenn du diesem Volk all diese Worte verkuendigst, und sie zu dir sagen: Warum hat der HERR all dieses grosse Unheil ueber uns ausgesprochen? Was ist unsere Schuld und was unsere Suende, die wir gegen den HERRN, unseren Gott, begangen haben? - 16.11 dann sollst du zu ihnen sagen: Weil eure Vaeter mich verlassen haben, spricht der HERR, und anderen Goettern nachgelaufen sind und ihnen gedient und sich vor ihnen niedergeworfen, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht beachtet haben, 16.12 und ihr es [noch] schlimmer getrieben habt als eure Vaeter, - und siehe, ihr folgt ein jeder der Verstocktheit seines boesen Herzens, ohne auf mich zu hoeren -: 16.13 so werde ich euch aus diesem Land wegschleudern in ein Land, das ihr nicht kennt, weder ihr noch eure Vaeter. Dort werdet ihr anderen Goettern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade schenke. 16.14 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Soehne Israel aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat! - 16.15 sondern: So wahr der HERR lebt, der die Soehne Israel aus dem Land des Nordens heraufgefuehrt hat und aus all den Laendern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurueckbringen, das ich ihren Vaetern gegeben habe. 16.16 Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen. Und danach will ich zu vielen Jaegern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Huegel und aus den Felsenklueften. 16.17 Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege [gerichtet]. Sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Schuld ist nicht verhuellt vor meinen Augen. 16.18 Doch zuerst will ich ihre Schuld und ihre Suende zweifach vergelten, weil sie mein Land mit dem Aas ihrer abscheulichen [Opfertiere] entweiht und mein Erbteil mit ihren Greueln erfuellt haben. 16.19 HERR, meine Staerke und mein Schutz und meine Zuflucht am Tag der Bedraengnis! Zu dir werden Nationen kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Luege haben unsere Vaeter geerbt, Nichtigkeiten; und unter ihnen ist keiner, der etwas nuetzt. 16.20 Kann [denn] ein Mensch sich Goetter machen? Das sind doch keine Goetter! 16.21 Darum siehe, ich werde sie zur Erkenntnis bringen. Diesmal werde ich sie meine Hand und meine Macht erkennen lassen; und sie werden erkennen, dass mein Name HERR ist. Bestrafung Judas wegen Goetzendienst, wegen Vertrauen auf Menschen und wegen Betrug. \17\ 17.1 Die Suende Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; sie ist eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hoerner eurer Altaere. 17.2 Wie an ihre Kinder so denken sie an ihre Altaere und ihre Ascherim bei den gruenen Baeumen, auf den hohen Huegeln, 17.3 [auf den] Bergen im Gefilde. Dein Vermoegen, alle deine Schaetze werde ich zur Pluenderung preisgeben, [auch] deine Hoehen, um der Suende willen, [die] in deinem ganzen Gebiet [begangen wurde]. 17.4 Und du wirst, und zwar durch dich selbst, dein Erbteil loslassen muessen, das ich dir gegeben habe, und ich werde dich zum Sklaven deiner Feinde machen in einem Land, das du nicht kennst. Denn ihr habt ein Feuer angezuendet in meinem Zorn, es wird ewig brennen. 17.5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN weicht! 17.6 Er wird sein wie ein kahler [Strauch] in der Steppe und nicht sehen, dass Gutes kommt. Und an duerren Staetten in der Wueste wird er wohnen, in einem salzigen Land, [wo sonst] niemand wohnt. 17.7 Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist! 17.8 Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fuerchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist gruen, im Jahr der Duerre ist er unbekuemmert, und er hoert nicht auf, Frucht zu tragen. 17.9 Truegerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer kennt sich mit ihm aus? 17.10 Ich, der HERR, [bin es], der das Herz erforscht und die Nieren prueft, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Taten. - 17.11 [Wie] ein Rebhuhn, das bruetet, ohne gelegt zu haben, [so] ist, wer Reichtum erwirbt, aber nicht mit Recht: in der Mitte seiner Tage muss er ihn lassen, und an seinem Ende wird er ein Tor sein. 17.12 Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, Staette unseres Heiligtums! 17.13 Hoffnung Israels, HERR! Alle, die dich verlassen, werden zuschanden werden. - Und die von mir abweichen, werden in die Erde geschrieben werden; denn sie haben den HERRN, die Quelle lebendigen Wassers, verlassen. 17.14 Heile mich, HERR, so werde ich geheilt! Rette mich, so werde ich gerettet! Denn du bist mein Ruhm. 17.15 Siehe, sie sagen zu mir: Wo ist das Wort des HERRN? Es soll doch kommen! 17.16 Ich aber habe mich dem Hirtendienst nicht entzogen und habe den unheilvollen Tag nicht herbeigewuenscht; du kennst es ja. Was aus meinen Lippen hervorging, war vor deinem Angesicht. 17.17 Werde mir nicht zum Schrecken! Du bist [doch] meine Zuflucht am Tag des Ungluecks! 17.18 Lass meine Verfolger zuschanden werden, aber mich lass nicht zuschanden werden! Lass sie schreckerfuellt sein, aber mich lass nicht schreckerfuellt sein! Bringe ueber sie den Tag des Ungluecks, und mit doppelter Zerschmetterung zerschmettere sie! Verheissung im Blick auf Sabbatheiligung. 17.19 So spricht der HERR zu mir: Geh und stell dich in das Tor der Soehne des Volkes, durch das die Koenige von Juda einziehen und durch das sie ausziehen, und in alle Tore Jerusalems 17.20 und sage zu ihnen: Hoert das Wort des HERRN, ihr Koenige von Juda und ganz Juda und alle Bewohner von Jerusalem, die ihr durch diese Tore einzieht! 17.21 So spricht der HERR: Huetet euch bei eurem Leben, dass ihr am Tag des Sabbats keine Last tragt und durch die Tore Jerusalems hereinbringt! 17.22 Und ihr sollt am Tag des Sabbats keine Last aus euren Haeusern herausbringen und sollt keinerlei Arbeit tun! Sondern heiligt den Tag des Sabbats, wie ich euren Vaetern geboten habe! 17.23 Aber sie haben nicht gehoert und ihr Ohr nicht geneigt, [sondern] sie haben ihren Nacken verhaertet, um nicht zu hoeren und keine Zucht anzunehmen. 17.24 Und es wird geschehen, wenn ihr wirklich auf mich hoert, spricht der HERR, so dass ihr am Tag des Sabbats keine Last durch die Tore dieser Stadt hereinbringt und ihr den Tag des Sabbats heiligt, indem ihr keinerlei Arbeit an ihm tut, 17.25 dann werden durch die Tore dieser Stadt Koenige und Oberste einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, mit Wagen und Pferden fahren, sie und ihre Obersten, die Maenner von Juda und die Bewohner von Jerusalem; und diese Stadt wird ewig bewohnt werden. 17.26 Dann werden [Leute] kommen aus den Staedten Judas und aus der Umgebung von Jerusalem, aus dem Land Benjamin, aus der Niederung, vom Gebirge und aus dem Sueden, die Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch bringen und die Lob[opfer] bringen in das Haus des HERRN. 17.27 Wenn ihr aber nicht auf mich hoert, den Tag des Sabbats heilig zu halten und keine Last zu tragen und nicht durch die Tore Jerusalems einzugehen am Tag des Sabbats, dann werde ich Feuer in seinen Toren anzuenden, und es wird die Palaeste Jerusalems verzehren und nicht verloeschen. Toepferarbeit als Sinnbild fuer Gottes Handeln. \18\ 18.1 Das Wort, das durch den HERRN zu Jeremia geschah: 18.2 Mache dich auf und geh in das Haus des Toepfers hinab, und dort werde ich dich mein Wort hoeren lassen! 18.3 Und ich ging in das Haus des Toepfers hinab, und siehe, er war [gerade] mit einer Arbeit auf der Scheibe beschaeftigt. 18.4 Und das Gefaess, das er aus dem Ton machte, missriet in der Hand des Toepfers. Und er machte wieder ein anderes Gefaess daraus, wie es in den Augen des Toepfers recht war zu tun. 18.5 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 18.6 Kann ich mit euch nicht ebenso verfahren wie dieser Toepfer, Haus Israel? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in der Hand des Toepfers so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. 18.7 Einmal rede ich ueber ein Volk und ueber ein Koenigreich, es ausreissen, niederbrechen und zugrunde richten [zu wollen]. 18.8 Kehrt aber jenes Volk, ueber das ich geredet habe, von seiner Bosheit um, lasse ich mich des Unheils gereuen, das ich ihm zu tun gedachte. 18.9 Und ein anderes Mal rede ich ueber ein Volk und ueber ein Koenigreich, es bauen und pflanzen zu wollen. 18.10 Tut es aber, was in meinen Augen boese ist, indem es auf meine Stimme nicht hoert, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen zugesagt habe. 18.11 Und nun rede zu den Maennern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem und sage: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite ein Unglueck gegen euch vor und plane einen Anschlag gegen euch! Kehrt doch um, jeder von seinem boesen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten! 18.12 Aber sie sagen: Es ist umsonst. Wir wollen vielmehr unseren Gedanken nachgehen, und jeder [kann nach] der Verstocktheit seines boesen Herzens handeln. 18.13 Darum, so spricht der HERR: Fragt doch unter den Nationen! Wer hat je so etwas gehoert? Ganz Abscheuliches hat die Jungfrau Israel getan. 18.14 Schwindet wohl der Schnee des Libanon vom Fels des Feldes? Oder versiegen weither kommende, kalte, rieselnde Wasser? 18.15 Aber mein Volk hat mich vergessen. Den nichtigen Goetzen bringen sie Rauchopfer dar; und die haben sie auf ihren Wegen hinstuerzen lassen, [auf] den Pfaden der Vorzeit, dass sie Steige gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist, 18.16 damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem Gezisch: jeder, der daran vorueberzieht, wird sich entsetzen und den Kopf schuetteln. 18.17 Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feind zerstreuen. Den Ruecken und nicht das Gesicht werde ich sie sehen lassen an dem Tag ihres Verderbens. Anschlaege gegen Jeremia - Sein Rachegebet. 18.18 Da sagten sie: Auf, lasst uns Anschlaege gegen Jeremia planen! Denn nicht geht dem Priester das Gesetz verloren noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten. Auf, wir wollen ihn mit der Zunge schlagen und nicht achten auf all seine Worte! - 18.19 Achte du, HERR, auf mich und hoere die Stimme meiner Gegner! 18.20 Soll Boeses fuer Gutes vergolten werden? Denn sie haben meiner Seele eine Grube gegraben. Denke daran, dass ich vor dir gestanden habe, um Gutes ueber sie zu reden, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden. 18.21 Darum gib ihre Kinder dem Hunger [preis] und ueberliefere sie der Gewalt des Schwertes, damit ihre Frauen kinderlos und Witwen werden und ihre Maenner vom Tod umgebracht, ihre jungen Maenner vom Schwert erschlagen werden im Krieg! 18.22 Geschrei soll man hoeren aus ihren Haeusern, wenn du ploetzlich Streifscharen ueber sie bringst. Denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und meinen Fuessen haben sie heimlich Fallen gestellt. 18.23 Doch du, HERR, du kennst alle ihre Mordanschlaege gegen mich. Vergib nicht ihre Schuld und loesche ihre Suende vor deinem Angesicht nicht aus, sondern niedergestuerzt sollen sie vor dir liegen! Zur Zeit deines Zornes tu es ihnen an! Das Zerbrechen eines Kruges als Sinnbild des kommenden Gerichts. Hes 5,1-17. \19\ 19.1 So spricht der HERR: Geh und kauf einen vom Toepfer [gemachten] Krug und nimm mit dir [einige] von den Aeltesten des Volkes und von den Aeltesten der Priester! 19.2 Und geh hinaus in das Tal Ben-Hinnom, das vor dem Eingang des Scherbentores [liegt], und rufe dort die Worte aus, die ich zu dir reden werde, 19.3 und sage: Hoert das Wort des HERRN, ihr Koenige von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem! So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unheil ueber diesen Ort, dass jedem, der es hoert, die Ohren gellen werden. 19.4 Darum, weil sie mich verlassen und [mir] diesen Ort entfremdet und an ihm andern Goettern Rauchopfer dargebracht haben, [Goettern], die sie nicht kennen, weder sie noch ihre Vaeter, noch die Koenige von Juda, und [weil] sie diesen Ort mit dem Blut Unschuldiger angefuellt haben 19.5 und die Hoehen des Baal gebaut, um ihre Kinder als Brandopfer fuer den Baal im Feuer zu verbrennen, was ich nicht befohlen noch geredet habe und [was] mir nicht in den Sinn gekommen ist: 19.6 darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da dieser Ort nicht mehr Tofet noch Tal Ben-Hinnom genannt werden wird, sondern Tal des Schlachtens. 19.7 Da werde ich den Plan von Juda und Jerusalem vereiteln an diesem Ort und werde sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach ihrem Leben trachten. Und ich werde ihre Leichen den Voegeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frass geben. 19.8 Und ich werde diese Stadt zum Entsetzen und zum Gezisch machen: jeder, der an ihr voruebergeht, wird sich entsetzen und zischen ueber all ihre Plagen. 19.9 Und ich werde sie das Fleisch ihrer Soehne und das Fleisch ihrer Toechter essen lassen, und sie sollen einer das Fleisch des anderen essen waehrend der Belagerung und der Bedraengnis, mit der ihre Feinde und die nach ihrem Leben trachten sie bedraengen werden. 19.10 Und du sollst den Krug vor den Augen der Maenner zerbrechen, die mit dir gegangen sind, 19.11 und zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ebenso werde ich dieses Volk und diese Stadt zerbrechen, wie man ein Gefaess des Toepfers zerbricht, das nicht wiederhergestellt werden kann. Und man wird im Tofet begraben, weil kein Platz zum Begraben [mehr da ist]. 19.12 Ebenso werde ich mit diesem Ort verfahren, spricht der HERR, und seinen Bewohnern, um diese Stadt dem Tofet gleich zu machen. 19.13 Und die Haeuser von Jerusalem und die Haeuser der Koenige von Juda sollen unrein werden wie der Ort Tofet: all die Haeuser, auf deren Daechern sie dem ganzen Heer des Himmels Rauchopfer dargebracht und andern Goettern Trankopfer gespendet haben. Jeremias Gerichtsankuendigung und seine Misshandlung - Die inneren Kaempfe des Propheten. 19.14 Und Jeremia kam vom Tofet, wohin ihn der HERR gesandt hatte zu weissagen, und er trat in den Vorhof des Hauses des HERRN und sprach zum ganzen Volk: 19.15 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will ueber diese Stadt und ueber alle ihre Staedte all das Unheil bringen, das ich ueber sie geredet habe. Denn sie haben ihren Nacken verhaertet, um meine Worte nicht zu hoeren. \20\ 20.1 Und als der Priester Paschhur, der Sohn des Immer - er war Oberaufseher im Haus des HERRN -, Jeremia diese Worte weissagen hoerte, 20.2 da schlug Paschhur den Propheten Jeremia und legte ihn in den Block im oberen Tor Benjamin, das am Haus des HERRN ist. 20.3 Und es geschah am folgenden Tag, als Paschhur Jeremia aus dem Block herausholen liess, sagte Jeremia zu ihm: Nicht Paschhur nennt der HERR deinen Namen, sondern Magor-Missabib. 20.4 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich mache dich zum Schrecken fuer dich selbst und [fuer] all deine Freunde. Sie sollen durch das Schwert ihrer Feinde fallen, und deine Augen werden es sehen. Und ich werde ganz Juda in die Hand des Koenigs von Babel geben, damit er sie nach Babel gefangen wegfuehrt und sie mit dem Schwert erschlaegt. 20.5 Und ich werde den ganzen Reichtum dieser Stadt dahingeben und all ihren Erwerb und alle ihre Kostbarkeiten. Und alle Schaetze der Koenige von Juda werde ich in die Hand ihrer Feinde geben. Und sie werden sie pluendern und wegnehmen und nach Babel bringen. 20.6 Und du, Paschhur, und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen. Und du wirst nach Babel kommen und dort sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, denen du falsch geweissagt hast. - 20.7 HERR, du hast mich betoert, und ich habe mich betoeren lassen. Du hast mich ergriffen und ueberwaeltigt. Ich bin zum Gelaechter geworden den ganzen Tag, jeder spottet ueber mich. 20.8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien, `Gewalttat und `Zerstoerung rufen; denn das Wort des HERRN ist mir zur Verhoehnung und zur Verspottung geworden den ganzen Tag. 20.9 Und sage ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen reden, so ist es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Und ich habe mich [vergeblich] abgemueht, es [weiter] auszuhalten, ich kann nicht [mehr]! 20.10 Denn ich habe das Gerede von vielen gehoert: Schrecken ringsum! Zeigt [ihn] an! Wir wollen ihn anzeigen! Alle meine Freunde lauern auf meinen Fall: Vielleicht laesst er sich verleiten, so dass wir ihn ueberwaeltigen und unsere Rache an ihm nehmen koennen. 20.11 Aber der HERR ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum werden meine Verfolger hinstuerzen und [mich] nicht ueberwaeltigen. Sie werden voellig zuschanden werden, weil sie nicht verstaendig gehandelt haben: eine ewige Schande, die nicht vergessen wird. 20.12 Und du, HERR der Heerscharen, der du den Gerechten pruefst, Nieren und Herz siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut. 20.13 Singt dem HERRN, lobt den HERRN! Denn er hat die Seele des Armen errettet aus der Hand der Uebeltaeter. 20.14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet! 20.15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und sagte: `Ein Sohn ist dir geboren, [und] der ihn [damit] hoch erfreute! 20.16 Dieser Mann werde den Staedten gleich, die der HERR umgekehrt hat, ohne es zu bereuen! Und er hoere Geschrei am Morgen und Kriegsgeschrei zur Mittagszeit 20.17 weil er mich im Mutterleib nicht [schon] getoetet hat, so dass meine Mutter mir zu meinem Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben waere! 20.18 Wozu nur bin ich aus dem Mutterleib hervorgekommen? Um Muehsal und Kummer zu sehen? Und dass meine Tage in Schande vergehen? - Ankuendigung der Eroberung Jerusalems an den Koenig Zedekia. \21\ 21.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah, als der Koenig Zedekia Paschhur, den Sohn des Malkija, und den Priester Zefanja, den Sohn des Maaseja, zu ihm sandte und [ihm] sagen liess: 21.2 Befrage doch den HERRN fuer uns, denn Nebukadnezar, der Koenig von Babel, fuehrt Krieg gegen uns! Vielleicht wird der HERR [so] an uns handeln wie [bei] all seinen [frueheren] Wundern, so dass er von uns abzieht. 21.3 Da sprach Jeremia zu ihnen: So sollt ihr zu Zedekia sagen: 21.4 So spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen umwenden, die in eurer Hand sind, mit denen ihr ausserhalb der Mauer gegen den Koenig von Babel und gegen die Chaldaeer kaempft, die euch belagern, und will sie ins Innere dieser Stadt hereinziehen. 21.5 Und ich selbst werde gegen euch kaempfen mit ausgestreckter Hand und mit starkem Arm und mit Zorn und mit Grimm und mit grosser Wut. 21.6 Und ich werde die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh. An einer grossen Pest sollen sie sterben. 21.7 Und danach, spricht der HERR, werde ich Zedekia, den Koenig von Juda, und seine Hofbeamten und das Volk, und zwar die, die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und vom Hunger uebriggeblieben sind, in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, geben und in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten. Und er wird sie schlagen mit der Schaerfe des Schwertes, er wird sie nicht verschonen noch Mitleid haben, noch sich erbarmen. 21.8 Und zu diesem Volk sollst du sagen: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes. 21.9 Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest. Wer aber hinausgeht und zu den Chaldaeern, die euch belagern, ueberlaeuft, wird leben und seine Seele als Beute haben. 21.10 Denn ich habe mein Angesicht gegen diese Stadt gerichtet zum Boesen und nicht zum Guten, spricht der HERR. Sie wird in die Hand des Koenigs von Babel gegeben werden, und er wird sie mit Feuer verbrennen. Gerichtsankuendigung gegen die letzten Koenige von Juda wegen ihrer ungerechten Regierung 21.11 Und zum Haus des Koenigs von Juda [sollst du sagen]: Hoert das Wort des HERRN! 21.12 Haus David, so spricht der HERR: Haltet jeden Morgen Gericht und befreit den Beraubten aus der Hand des Bedrueckers, damit mein Grimm nicht ausbricht wie ein Feuer und unausloeschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten! 21.13 Siehe, ich will an dich, die du ueber dem Tal thronst, ueber dem Felsen der Ebene, spricht der HERR, - die ihr sagt: Wer wird gegen uns hinabziehen, und wer wird in unsere Wohnungen kommen? 21.14 Und ich will euch heimsuchen nach der Frucht eurer Taten, spricht der HERR. Und ich will in ihrem Wald ein Feuer anzuenden, dass es alles um sie herum frisst. \22\ 22.1 So sprach der HERR: Geh hinab in das Haus des Koenigs von Juda und rede dort dieses Wort 22.2 und sage: Hoere das Wort des HERRN, Koenig von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du und deine Knechte und dein Volk, die ihr durch diese Tore einzieht! 22.3 So spricht der HERR: Uebt Recht und Gerechtigkeit und befreit den Beraubten aus der Hand des Unterdrueckers! Und den Fremden, die Waise und die Witwe unterdrueckt [und] vergewaltigt nicht und vergiesst nicht unschuldiges Blut an diesem Ort! 22.4 Denn wenn ihr dieses Wort wirklich tut, werden durch die Tore dieses Hauses Koenige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, die mit Wagen und Pferden fahren, er und seine Knechte und sein Volk. 22.5 Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hoert, soll dieses Haus - ich habe es bei mir geschworen, spricht der HERR - zur Truemmerstaette werden. 22.6 Denn so spricht der HERR ueber das Haus des Koenigs von Juda: [Wie] Gilead warst du mir, [wie der] Gipfel des Libanon. Wenn ich dich nicht zur Wueste mache, zu unbewohnten Staedten! 22.7 Und ich werde Verderber gegen dich heiligen, jeden mit seinen Waffen, und sie werden deine auserlesenen Zedern umhauen und ins Feuer werfen. 22.8 Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorueberziehen, und sie werden zueinander sagen: Warum hat der HERR das an dieser grossen Stadt getan? 22.9 Und man wird sagen: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen Goettern niedergeworfen und ihnen gedient haben. 22.10 Weint nicht um einen Toten und klagt nicht um ihn! Weint vielmehr um den, der fortgeht, denn er wird nicht mehr zurueckkehren und das Land seiner Geburt [nicht mehr] sehen. 22.11 Denn so spricht der HERR ueber Schallum, den Sohn des Josia, den Koenig von Juda, der anstelle seines Vaters Josia Koenig wurde [und] der von diesem Ort weggegangen ist: Er wird nicht mehr hierher zurueckkehren. 22.12 Sondern an dem Ort, wohin sie ihn gefangen weggefuehrt haben, dort wird er sterben, und dieses Land wird er nicht mehr sehen. 22.13 Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Obergemaecher mit Unrecht, der seinen Naechsten umsonst arbeiten laesst und ihm seinen Lohn nicht gibt, 22.14 der sagt: `Ich will mir ein geraeumiges Haus bauen und luftige Obergemaecher, und er bricht sich Fenster aus und taefelt [es] mit Zedernholz, und er streicht [es] mit roter Farbe an. 22.15 Bist du [dadurch] Koenig, dass du in Zedernholz[bauten] wetteiferst? Hat dein Vater nicht [auch] gegessen und getrunken und [trotzdem] Recht und Gerechtigkeit geuebt? Ging es ihm damals nicht gut? 22.16 Er hat dem Elenden und dem Armen zum Recht verholfen. Darum [ging es ihm] gut. Heisst das nicht mich erkennen? spricht der HERR. 22.17 Doch deine Augen und dein Herz sind auf nichts [gerichtet] als auf deinen [ungerechten] Gewinn und auf das Blut des Unschuldigen, es zu vergiessen, und auf Unterdrueckung und Erpressung, sie zu verueben. 22.18 Darum, so spricht der HERR ueber Jojakim, den Sohn des Josia, den Koenig von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: `Wehe, mein Bruder! und: `Wehe, Schwester! Man wird nicht um ihn klagen: `Wehe, Herr! und: `Wehe, seine Majestaet! 22.19 Ein Eselsbegraebnis wird er erhalten: man wird ihn fortschleifen und wegwerfen, weit weg vom Tore Jerusalems. 22.20 Steige auf den Libanon und schreie und erhebe deine Stimme auf dem [Gebirge] Basan und schreie vom Abarim her! Denn zerschmettert sind all deine Liebhaber. 22.21 Ich redete zu dir [in den Tagen] deines Wohlergehens. Du [aber] sagtest: Ich will nicht hoeren. Das war dein Weg von deiner Jugend an, dass du auf meine Stimme nicht hoertest. 22.22 All deine Hirten wird der Wind weiden, und deine Liebhaber werden in die Gefangenschaft gehen. Ja, dann wirst du beschaemt und zuschanden werden wegen all deiner Bosheit. 22.23 Die du auf dem Libanon wohnst und auf den Zedern nistest, wie erbarmungswuerdig wirst du sein, wenn Geburtsschmerzen ueber dich kommen, Wehen wie bei der Gebaerenden! 2Koe 24,8-17; 2Chr 36,9.10. 22.24 So wahr ich lebe, spricht der HERR, wenn auch Konja, der Sohn Jojakims, der Koenig von Juda, ein Siegelring an meiner rechten Hand waere, wuerde ich dich doch von dort wegreissen. 22.25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor denen du dich fuerchtest, und in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, und in die Hand der Chaldaeer. 22.26 Und ich werde dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes Land schleudern, wo ihr nicht geboren seid. Dort werdet ihr sterben. 22.27 In das Land aber, in das zurueckzukehren sie Verlangen tragen, dorthin werden sie nicht zurueckkehren. 22.28 Ist denn dieser Mann Konja ein verachtetes Gefaess zum Zertruemmern oder ein Geraet, an dem niemand Gefallen hat? Warum wurden sie weggeschleudert, er und seine Nachkommen, und in ein Land geworfen, das sie nicht kannten? - 22.29 O Land, Land, Land, hoere das Wort des HERRN! 22.30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, dem nichts gelingt in seinen Tagen! Denn von seinen Nachkommen wird es nicht einem gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und weiterhin ueber Juda zu herrschen. Weheruf ueber die falschen Hirten - Verheissung eines gerechten Koenigs. V. 1.2: Hes 34,1-10; Sach 11,15-17. \23\ 23.1 Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen! spricht der HERR. 23.2 Darum, so spricht der HERR, der Gott Israels, ueber die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben und habt nicht nach ihnen gesehen. Siehe, ich werde die Bosheit eurer Taten an euch heimsuchen, spricht der HERR. V. 3.4: Hes 34,11-19. 23.3 Und ich selbst werde den Ueberrest meiner Schafe sammeln aus all den Laendern, wohin ich sie vertrieben habe. Und ich werde sie auf ihre Weideplaetze zurueckbringen. Da werden sie fruchtbar sein und sich mehren. 23.4 Und ich werde Hirten ueber sie erwecken, die werden sie weiden. Und sie sollen sich nicht mehr fuerchten und nicht erschrecken noch vermisst werden, spricht der HERR. 23.5 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken. Der wird als Koenig regieren und verstaendig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land ueben. 23.6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der HERR, unsere Gerechtigkeit. 23.7 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Soehne Israel aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt hat! - 23.8 sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgefuehrt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus all den Laendern, wohin ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Land wohnen. Aussprueche ueber die falschen Propheten. V. 9-32: Hes 13,3-16. 23.9 Ueber die Propheten: Gebrochen ist mein Herz in meinem Innern, es zittern alle meine Gebeine. Ich bin wie ein Betrunkener und wie ein Mann, den der Wein ueberwaeltigt hat, vor dem HERRN und wegen seiner heiligen Worte. 23.10 Denn das Land ist voll von Ehebrechern - denn wegen des Fluches vertrocknet das Land, verdorren die Weideplaetze der Steppe -, und ihr Lauf ist Bosheit, und ihre Staerke ist Unrecht. 23.11 Ja, selbst Propheten und Priester sind ruchlos. Sogar in meinem Haus habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht der HERR. 23.12 Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schluepfrige [Stellen, ein Weg,] auf dem sie in der Dunkelheit gestossen werden und fallen; denn ich bringe Unheil ueber sie, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR. 23.13 Auch bei den Propheten Samarias habe ich Anstoessiges gesehen: sie traten im [Namen des] Baal als Propheten auf und fuehrten mein Volk Israel irre. 23.14 Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Luege leben! Und sie staerken [dabei noch] die Haende der Uebeltaeter, damit sie nicht umkehren, jeder von seiner Bosheit. Sie alle sind fuer mich wie Sodom und seine Bewohner wie Gomorra. 23.15 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen ueber die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit giftigem Wasser traenken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen ueber das ganze Land. 23.16 So spricht der HERR der Heerscharen: Hoert nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen. Sie taeuschen euch, das Gesicht ihres Herzens reden sie, nichts [aber] aus dem Mund des HERRN. 23.17 Sie sagen stets zu denen, die mich verworfen haben: `Der HERR hat geredet: Ihr werdet Frieden haben, und zu jedem, der in der Verstocktheit seines Herzens lebt, sagen sie: `Kein Unglueck wird ueber euch kommen. 23.18 Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehoert haette? Wer hat auf sein Wort gelauscht und gehoert? 23.19 Siehe, ein Sturmwind des HERRN, [sein] Grimm, ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind. Auf den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab. 23.20 Nicht wendet sich der Zorn des HERRN, bis er getan und bis er ausgefuehrt hat die Plaene seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das voll verstehen. 23.21 Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt. 23.22 Haetten sie aber in meinem Rat gestanden, dann wuerden sie mein Volk meine Worte hoeren lassen und es abbringen von seinem boesen Weg und von der Bosheit seiner Taten. 23.23 Bin ich [nur] ein Gott aus der Naehe, spricht der HERR, und nicht [auch] ein Gott aus der Ferne? 23.24 Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich, ich saehe ihn nicht? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfuellt? spricht der HERR. 23.25 Ich habe gehoert, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Luege weissagen und sprechen: Mir traeumte, mir traeumte! 23.26 Wie lange [noch]? Haben die Propheten [etwa] im Sinn - sie, die Luege weissagen und Propheten des Truges ihres Herzens sind -, 23.27 beabsichtigen sie [etwa], meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit zu bringen durch ihre Traeume, die sie einer dem anderen erzaehlen, so wie ihre Vaeter meinen Namen ueber dem Baal vergassen? 23.28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzaehle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR. 23.29 Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? 23.30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die einer vom anderen meine Worte stehlen. 23.31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihre [eigene] Zunge nehmen und sprechen: Ausspruch [des HERRN]. 23.32 Siehe, ich will an die, die Luegentraeume weissagen, spricht der HERR, und die sie erzaehlen und mein Volk irrefuehren mit ihren Luegen und mit ihrer Flunkerei! Ich aber, ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen. Sie nuetzen diesem Volk gar nichts, spricht der HERR. Hes 12,21-25. 23.33 Und wenn dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester dich fragt: Was ist die Last des HERRN? - dann sage zu ihnen: Ihr seid die Last! Aber ich werde euch abwerfen, spricht der HERR. 23.34 Und der Prophet und der Priester und das Volk, die sagen: `Last des HERRN, einen solchen Mann und sein Haus werde ich heimsuchen. 23.35 So sollt ihr sagen, jeder zu seinem Naechsten und jeder zu seinem Bruder: Was hat der HERR geantwortet? oder: Was hat der HERR geredet? 23.36 Aber das Wort `Last des HERRN sollt ihr nicht mehr erwaehnen, denn die Last wird fuer jeden sein [eigenes] Wort sein. Denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes. 23.37 So sollst du zum Propheten sagen: Was hat der HERR dir geantwortet? oder: Was hat der HERR geredet? 23.38 Wenn ihr aber sagt: `Last des HERRN, - darum, so spricht der HERR: Weil ihr dieses Wort sagt: `Last des HERRN, obwohl ich euch habe ausrichten lassen: Ihr sollt nicht sagen: `Last des HERRN, - 23.39 darum, siehe, ich werde euch ganz vergessen und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vaetern gegeben habe, von meinem Angesicht verwerfen. 23.40 Und ich werde ewige Schmach auf euch legen und ewige Schande, die nicht vergessen wird. Das Gesicht von den beiden Feigenkoerben und seine Bedeutung. \24\ 24.1 Der HERR liess mich sehen - und siehe, zwei Koerbe Feigen waren vor dem Tempel des HERRN aufgestellt -, nachdem Nebukadnezar, der Koenig von Babel, Jechonja, den Sohn Jojakims, den Koenig von Juda, und die Obersten von Juda und die Schmiede und die Schlosser aus Jerusalem gefangen weggefuehrt und sie nach Babel gebracht hatte. 24.2 Der eine Korb [enthielt] sehr gute Feigen wie die Fruehfeigen und der andere Korb sehr schlechte Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht [mehr] gegessen werden konnten. 24.3 Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Jeremia? Ich sagte: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut und die schlechten sehr schlecht, so dass sie vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden koennen. 24.4 Da geschah das Wort des HERRN zu mir: 24.5 So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, so sehe ich die Weggefuehrten von Juda zum Guten an, die ich von diesem Ort in das Land der Chaldaeer weggeschickt habe. 24.6 Ich richte mein Auge auf sie zum Guten und bringe sie in dieses Land zurueck. Ich baue sie auf und breche nicht ab, pflanze sie ein und reisse nicht aus. 24.7 Und ich gebe ihnen ein Herz, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin. Und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren. - 24.8 Aber wie die schlechten Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden koennen, - ja, so spricht der HERR - so mache ich Zedekia, den Koenig von Juda, und seine Obersten und den Ueberrest von Jerusalem, die, die in diesem Land uebriggeblieben sind, sowie die, die sich im Land Aegypten niedergelassen haben. 24.9 Und ich mache sie zum Entsetzen, zum Unglueck fuer alle Koenigreiche der Erde, zur Schmach und zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie vertreibe. 24.10 Und ich sende das Schwert, den Hunger und die Pest unter sie, bis sie ausgerottet sind aus dem Land, das ich ihnen und ihren Vaetern gegeben habe. Gerichtsdrohung an Juda, an Babel und andere Voelker. V. 1-11: Kap. 7,1-34. \25\ 25.1 Das Wort, das zu Jeremia geschah ueber das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, 25.2 das der Prophet Jeremia zum ganzen Volk Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete: 25.3 Vom dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Koenigs von Juda, bis auf diesen Tag, jetzt schon 23 Jahre, ist das Wort des HERRN zu mir geschehen. Und ich habe zu euch geredet, frueh mich aufmachend und redend, aber ihr habt nicht gehoert. 25.4 Und der HERR hat all seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, frueh sich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehoert und habt eure Ohren nicht geneigt, um zu hoeren, 25.5 wenn er sprach: Kehrt doch um, jeder von seinem boesen Weg und von der Bosheit eurer Taten, dann sollt ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vaetern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit! 25.6 Und lauft nicht anderen Goettern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen! Und reizt mich nicht durch das Tun eurer Haende, dass ich euch nicht Boeses antue! 25.7 Aber ihr habt nicht auf mich gehoert, spricht der HERR, um mich durch das Tun eurer Haende zu reizen, euch zum Unheil. 25.8 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehoert habt, 25.9 siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht der HERR, und zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, und lasse sie ueber dieses Land kommen und ueber seine Bewohner und ueber all diese Nationen ringsum. Und ich vollstrecke an ihnen den Bann und mache sie zum Entsetzen, zum Gezisch und zu ewigen Truemmerstaetten. 25.10 Und ich lasse unter ihnen verlorengehen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Braeutigams und die Stimme der Braut, das Geraeusch der Muehlen und das Licht der Lampe. 25.11 Und dieses ganze Land wird zur Truemmerstaette, zur Wueste werden; und diese Nationen werden dem Koenig von Babel dienen siebzig Jahre lang. 25.12 Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am Koenig von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der HERR, und am Land der Chaldaeer; und ich mache es zu ewigen Einoeden. 25.13 Und ich lasse ueber dieses Land alle meine Worte kommen, die ich ueber es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia ueber alle Nationen geweissagt hat. 25.14 Denn viele Nationen und grosse Koenige werden auch sie dienstbar machen. So vergelte ich ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Haende. 25.15 Ja, so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und gib ihn all den Nationen zu trinken, zu denen ich dich sende, 25.16 damit sie trinken und taumeln und sich wie toll auffuehren wegen des Schwertes, das ich unter sie sende! - 25.17 Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und liess all die Nationen trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte: 25.18 Jerusalem und die Staedte von Juda und ihre Koenige, ihre Obersten, um sie zur Truemmerstaette, zum Entsetzen, zum Gezisch und zum Fluch zu machen, wie es am heutigen Tag ist, - 25.19 den Pharao, den Koenig von Aegypten, und seine Knechte, seine Obersten und sein ganzes Volk 25.20 und das ganze [Voelker]gemisch und alle Koenige des Landes Uz und alle Koenige des Landes der Philister, Aschkelon, Gaza und Ekron sowie den Ueberrest von Aschdod - 25.21 Edom, Moab und die Soehne Ammon 25.22 und alle Koenige von Tyrus und alle Koenige von Sidon und die Koenige der Wueste, die jenseits des Meeres [liegt] 25.23 Dedan und Tema und Bus und alle mit geschorenen [Haar]raendern, - 25.24 und alle Koenige von Arabien und alle Koenige des [Voelker]gemischs, die in der Wueste wohnen, 25.25 und alle Koenige von Simri, alle Koenige von Elam und alle Koenige von Medien 25.26 und alle Koenige des Nordens, die nahen und die fernen, einen nach dem andern und alle Koenigreiche der Erde, die auf der Flaeche des Erdbodens sind. - Und der Koenig von Scheschach soll nach ihnen trinken. 25.27 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, werdet berauscht und speit, fallt hin und steht nicht wieder auf, wegen des Schwertes, das ich unter euch sende! 25.28 Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, dann sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr muesst trinken. 25.29 Denn siehe, bei der Stadt, ueber der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich [herbei] ueber alle Bewohner der Erde, spricht der HERR der Heerscharen. 25.30 Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der HERR bruellt aus der Hoehe und erhebt seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung. Laut bruellt er ueber seine Weide; ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde. 25.31 Ein Getoese dringt bis ans Ende der Erde, denn einen Rechtsstreit hat der HERR mit den Nationen, er haelt Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen gibt er dem Schwert preis, spricht der HERR. 25.32 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf vom aeussersten Ende der Erde. 25.33 Und die Erschlagenen des HERRN werden an jenem Tag daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Sie werden nicht beklagt, und [ihre Leichen] werden weder eingesammelt noch begraben; zu Duenger auf der Flaeche des Erdbodens sollen sie werden. - 25.34 Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und waelzt euch [in der Asche], ihr Maechtigen der Herde! Denn eure Tage sind erfuellt, [euch] zu schlachten - und [die Tage] eurer Zerstreuung -, und ihr sollt hinfallen wie ein kostbares Gefaess. 25.35 Und verloren ist [all] die Zuflucht fuer die Hirten und [jedes] Entrinnen fuer die Maechtigen der Herde. 25.36 Horch! Geschrei der Hirten und Heulen der Maechtigen der Herde! Denn der HERR verwuestet ihre Weide, 25.37 und die Weideplaetze des Friedens sind zerstoert vor der Glut des Zorns des HERRN. 25.38 Er hat wie ein Jungloewe sein Dickicht verlassen. Denn ihr Land ist zur Wueste geworden vor dem gewalttaetigen Schwert und vor der Glut seines Zornes. Jeremias Gerichtsandrohung, seine Verhaftung und Freisprechung - Hinrichtung des Propheten Uria \26\ 26.1 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, geschah von dem HERRN dieses Wort: 26.2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof des Hauses des HERRN und zu allen Staedten Judas, die kommen, um im Haus des HERRN anzubeten, rede all die Worte, die ich dir geboten habe, zu ihnen zu reden; lass kein Wort weg! 26.3 Vielleicht werden sie hoeren und jeder von seinem boesen Weg umkehren: dann werde ich mich des Unheils gereuen lassen, das ich ihnen zu tun gedenke wegen der Bosheit ihrer Taten. 26.4 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mich hoert, dass ihr in meinem Gesetz lebt, das ich euch vorgelegt habe, 26.5 [und] dass ihr auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hoert, die ich zu euch sende, frueh mich aufmachend und sendend, (aber ihr habt nicht gehoert:) 26.6 dann will ich [mit] diesem Haus wie [mit] Silo verfahren, und diese Stadt will ich zum Fluch machen fuer alle Nationen der Erde. 26.7 Und die Priester und die Propheten und das ganze Volk hoerten Jeremia diese Worte im Haus des HERRN reden. 26.8 Und es geschah, als Jeremia alles zu Ende geredet, was der HERR geboten hatte, zum ganzen Volk zu reden, da ergriffen ihn die Priester und die Propheten und das ganze Volk und sagten: Du musst sterben! 26.9 Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt: Dieses Haus wird wie Silo werden, und diese Stadt wird in Truemmern liegen, ohne Bewohner? Und das ganze Volk versammelte sich gegen Jeremia im Haus des HERRN. 26.10 Und als die Obersten von Juda diese Worte hoerten, gingen sie aus dem Haus des Koenigs hinauf zum Haus des HERRN und setzten sich in den Eingang des neuen Tores [im Haus] des HERRN. 26.11 Da sagten die Priester und die Propheten zu den Obersten und zum ganzen Volk: Dieser Mann [verdient] das Todesurteil, denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit euren [eigenen] Ohren gehoert habt. 26.12 Jeremia aber sagte zu den Obersten und zum ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, gegen dieses Haus und gegen diese Stadt all die Worte zu weissagen, die ihr gehoert habt. 26.13 Und nun bessert eure Wege und Taten und hoert auf die Stimme des HERRN, eures Gottes: dann wird der HERR sich des Unheils gereuen lassen, das er ueber euch geredet hat! 26.14 Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand. Tut [mit] mir, wie es gut und recht ist in euren Augen. 26.15 Doch sollt ihr eindeutig wissen, dass ihr, wenn ihr mich toetet, unschuldiges Blut auf euch bringt und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner. Denn in Wahrheit, der HERR hat mich zu euch gesandt, all diese Worte vor euren Ohren zu reden. 26.16 Da sagten die Obersten und das ganze Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann hat das Todesurteil nicht [verdient]; denn er hat im Namen des HERRN, unseres Gottes, zu uns geredet. 26.17 Und es erhoben sich Maenner von den Aeltesten des Landes, und sie sagten zu der ganzen Versammlung des Volkes: 26.18 Micha, der Moreschtiter, hat in den Tagen Hiskias, des Koenigs von Juda, geweissagt und zum ganzen Volk Juda gesprochen: So spricht der HERR der Heerscharen: `Zion wird zum Acker gepfluegt, und Jerusalem wird zu Truemmerhaufen und der Berg des Hauses zu Waldeshoehen. 26.19 Haben ihn etwa Hiskia, der Koenig von Juda, und ganz Juda getoetet? Hat er nicht den HERRN gefuerchtet und den HERRN angefleht, so dass der HERR sich des Unheils gereuen liess, das er ueber sie geredet hatte? Und wir wollen ein so grosses Unrecht gegen unser Leben tun? 26.20 [Damals] gab es noch einen Mann, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn des Schemaja, aus Kirjat-Jearim; und er weissagte gegen diese Stadt und gegen dieses Land, ganz wie [es] die Worte Jeremias [taten]. 26.21 Als aber der Koenig Jojakim und all seine Heerfuehrer und alle Obersten seine Worte hoerten, suchte der Koenig ihn zu toeten. Und als Uria es hoerte, fuerchtete er sich und floh, und er kam nach Aegypten. 26.22 Da sandte der Koenig Jojakim Maenner nach Aegypten, Elnatan, den Sohn des Achbor, und [einige] Maenner mit ihm nach Aegypten. 26.23 Und sie holten Uria aus Aegypten und fuehrten ihn zum Koenig Jojakim. Und er erschlug ihn mit dem Schwert und warf seine Leiche auf die Graeber der Kinder des Volkes. 26.24 Doch die Hand Ahikams, des Sohnes des Schafan, war mit Jeremia, so dass man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, ihn zu toeten. Das Joch auf Jeremia als Sinnbild fuer die Beugung der Voelker unter die Herrschaft Nebukadnezars. \27\ 27.1 Im Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, geschah vom HERRN dieses Wort zu Jeremia: - 27.2 So sprach der HERR zu mir: Mach dir Stricke und Jochstangen und lege sie auf deinen Hals 27.3 und sende sie an den Koenig von Edom, an den Koenig von Moab, an den Koenig der Soehne Ammon, an den Koenig von Tyrus und an den Koenig von Sidon durch die Boten, die zu Zedekia, dem Koenig von Juda, nach Jerusalem gekommen sind! 27.4 Und befiehl ihnen, zu ihren Herren zu sagen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen: 27.5 Ich habe die Erde gemacht, die Menschen und das Vieh, die auf der Flaeche der Erde sind, durch meine grosse Kraft und durch meinen ausgestreckten Arm; und ich gebe sie, wem ich will! 27.6 Und nun, ich habe all diese Laender in die Hand meines Knechtes Nebukadnezar, des Koenigs von Babel, gegeben. Und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben, dass sie ihm dienen. 27.7 Und alle Nationen werden ihm dienen und seinem Sohn und seinem Enkel, bis die Zeit auch seines Landes gekommen ist und viele Voelker und grosse Koenige ihn dienstbar machen. 27.8 Und es wird geschehen, die Nation und das Koenigreich, die ihm, Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, nicht dienen und ihren Hals nicht unter das Joch des Koenigs von Babel geben wollen, diese Nation, spricht der HERR, werde ich heimsuchen mit dem Schwert und mit dem Hunger und mit der Pest, bis ich sie ganz in seine Hand [gegeben] habe. 27.9 Ihr aber, hoert nicht auf eure Propheten, auf eure Wahrsager, auf eure Traeume, auf eure Zauberer und auf eure Beschwoerer, die zu euch sagen: Ihr werdet dem Koenig von Babel nicht dienen! 27.10 Denn sie weissagen euch Luege, um euch aus eurem Land wegzubringen, dass ich euch vertreibe und ihr umkommt. 27.11 Die Nation aber, die ihren Hals in das Joch des Koenigs von Babel steckt und ihm dient, die werde ich in ihrem Land lassen, spricht der HERR; und sie wird es bebauen und darin wohnen. 27.12 Und zu Zedekia, dem Koenig von Juda, redete ich nach all diesen Worten: Steckt eure Haelse in das Joch des Koenigs von Babel und dient ihm und seinem Volk, dann werdet ihr am Leben bleiben! 27.13 Warum wollt ihr, du und dein Volk, durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben, wie der HERR ueber die Nation geredet hat, die dem Koenig von Babel nicht dient? 27.14 Und hoert nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sagen: Ihr werdet dem Koenig von Babel nicht dienen! Denn sie weissagen euch Luege. 27.15 Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR, sondern sie weissagen in meinem Namen Luege, damit ich euch vertreibe und ihr umkommt, ihr und die Propheten, die euch weissagen. 27.16 Und zu den Priestern und zu diesem ganzen Volk redete ich: So spricht der HERR: Hoert nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen: Siehe, die Geraete des Hauses des HERRN werden nun bald aus Babel zurueckgebracht werden! Denn sie weissagen euch Luege. 27.17 Hoert nicht auf sie! Dient dem Koenig von Babel, dann werdet ihr am Leben bleiben! Warum sollte diese Stadt zur Truemmerstaette werden? 27.18 Wenn sie aber Propheten sind und wenn das Wort des HERRN bei ihnen ist, dann sollen sie doch bei dem HERRN der Heerscharen Fuerbitte tun, damit die Geraete, die im Haus des HERRN und im Haus des Koenigs von Juda und in Jerusalem uebriggeblieben sind, nicht nach Babel kommen. 27.19 Denn so spricht der HERR der Heerscharen ueber die Saeulen, ueber das [kupferne] Meer und ueber die Gestelle und ueber den Rest der Geraete, die in dieser Stadt uebriggeblieben sind, 27.20 die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, nicht weggenommen hat, als er Jechonja, den Sohn des Jojakim, den Koenig von Juda, samt allen Edlen von Juda und Jerusalem von Jerusalem nach Babel gefangen wegfuehrte, - 27.21 denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, ueber die Geraete, die im Haus des HERRN und im Haus des Koenigs von Juda und in Jerusalem uebriggeblieben sind: 27.22 Sie sollen nach Babel gebracht werden und sollen dort bleiben bis zu dem Tag, da ich nach ihnen sehe, spricht der HERR, und ich sie heraufhole und sie an diesen Ort zurueckbringe. Jeremias Auseinandersetzung mit dem falschen Propheten Hananja. \28\ 28.1 Und es geschah in demselben Jahr, im Anfang der Regierung Zedekias, des Koenigs von Juda, im vierten Jahr, im fuenften Monat, da sagte zu mir der Prophet Hananja, der Sohn des Asur, der von Gibeon war, im Haus des HERRN vor den Augen der Priester und des ganzen Volkes: 28.2 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Koenigs von Babel. 28.3 Nach zwei Jahren bringe ich alle Geraete des Hauses des HERRN an diesen Ort zurueck, die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel gebracht hat. 28.4 Und Jechonja, den Sohn Jojakims, den Koenig von Juda, und alle Weggefuehrten von Juda, die nach Babel gekommen sind, bringe ich an diesen Ort zurueck, spricht der HERR; denn ich zerbreche das Joch des Koenigs von Babel. 28.5 Da sagte der Prophet Jeremia zum Propheten Hananja vor den Augen der Priester und vor den Augen des ganzen Volkes, das im Haus des HERRN stand, 28.6 der Prophet Jeremia sagte: Amen, so tue der HERR! Der HERR bestaetige deine Worte, die du geweissagt hast, dass er die Geraete des Hauses des HERRN und alle Weggefuehrten von Babel an diesen Ort zurueckbringen wird! 28.7 Nur hoere doch dieses Wort, das ich vor deinen Ohren und vor den Ohren des ganzen Volkes rede: 28.8 Die Propheten, die von alters her vor mir und vor dir gewesen sind, die haben auch ueber viele Laender und ueber grosse Koenigreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und von Pest! 28.9 Der Prophet, der von Frieden weissagt, wird dadurch, dass das Wort des Propheten eintrifft, als der Prophet erkannt, den der HERR in Wahrheit gesandt hat. 28.10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Hals des Propheten Jeremia und zerbrach es. 28.11 Dann sagte Hananja vor den Augen des ganzen Volkes: So spricht der HERR: Ebenso werde ich nach zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, zerbrechen vom Hals aller Nationen. Der Prophet Jeremia aber ging seines Weges. 28.12 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch vom Hals des Propheten Jeremia zerbrochen hatte: 28.13 Geh und sage zu Hananja: So spricht der HERR: Ein hoelzernes Joch hast du zerbrochen, aber an seiner Stelle hast du ein eisernes Joch gemacht! 28.14 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich auf den Hals all dieser Nationen gelegt, damit sie Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, dienen, und sie werden ihm dienen; und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben. 28.15 Und der Prophet Jeremia sagte zum Propheten Hananja: Hoere doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, sondern du hast dieses Volk auf eine Luege vertrauen lassen. 28.16 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich werfe dich vom Erdboden weg. Dieses Jahr wirst du sterben; denn du hast Ungehorsam gegen den HERRN gepredigt. 28.17 Und der Prophet Hananja starb in demselben Jahr, im siebten Monat. Jeremias Brief an die Weggefuehrten in Babel: Verheissung und Gericht fuer das Volk. \29\ 29.1 Und dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem an den Rest der Aeltesten der Weggefuehrten und an die Priester und an die Propheten und an das ganze Volk sandte, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel gefangen weggefuehrt hatte 29.2 - nachdem der Koenig Jechonja und die Herrin und die Hofbeamten, die Obersten von Juda und Jerusalem und die Schmiede und Schlosser Jerusalem verlassen hatten -, 29.3 durch Elasa, den Sohn des Schafan, und Gemarja, den Sohn des Hilkija, die Zedekia, der Koenig von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, sandte: 29.4 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggefuehrten, die ich von Jerusalem nach Babel gefangen weggefuehrt habe: 29.5 Baut Haeuser und wohnt [darin]! Pflanzt Gaerten und esst ihre Fruechte! 29.6 Nehmt Frauen und zeugt Soehne und Toechter! Und nehmt Frauen fuer eure Soehne, und eure Toechter gebt Maennern, damit sie Soehne und Toechter gebaeren, damit ihr euch dort vermehrt und nicht vermindert! 29.7 Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch gefangen weggefuehrt habe, und betet fuer sie zum HERRN! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben. 29.8 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Lasst euch von euren Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht taeuschen! Und hoert nicht auf eure Traeume, die ihr euch traeumen lasst! 29.9 Denn Luege weissagen sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR. 29.10 Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre fuer Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurueckzubringen, an euch erfuellen. 29.11 Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich ueber euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewaehren. 29.12 Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hoeren. 29.13 Und sucht ihr mich, so werdet ihr [mich] finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, 29.14 so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR. Und ich werde euch an den Ort zurueckbringen, von dem ich euch gefangen weggefuehrt habe. 29.15 Wenn ihr sagt: `Der HERR hat uns in Babel Propheten erweckt, 29.16 ja, so spricht der HERR ueber den Koenig, der auf dem Thron Davids sitzt, und ueber das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brueder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft weggezogen sind, - 29.17 so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich sende unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest und mache sie wie die abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden koennen. 29.18 Und ich jage ihnen nach mit dem Schwert, mit dem Hunger und mit der Pest. Und ich mache sie zum Entsetzen fuer alle Koenigreiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch und zur Schmach unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe: 29.19 weil sie auf meine Worte nicht gehoert haben, spricht der HERR, womit ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, frueh mich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehoert, spricht der HERR. 29.20 Ihr nun, hoert das Wort des HERRN, all ihr Weggefuehrten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe! 29.21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, ueber Ahab, den Sohn des Kolaja, und ueber Zedekia, den Sohn des Maaseja, die euch Luegen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlaegt. 29.22 Und von ihnen wird ein Fluch genommen bei allen Weggefuehrten Judas, die in Babel sind, dass man sagt: Der HERR mache dich wie Zedekia und wie Ahab, die der Koenig von Babel im Feuer geroestet hat! 29.23 Denn sie haben eine Torheit in Israel begangen und Ehebruch getrieben mit den Frauen ihrer Naechsten und in meinem Namen Luegenworte geredet, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiss es und bin Zeuge, spricht der HERR. - 29.24 Und zu Schemaja, dem Nehelamiter, sollst du sagen: 29.25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen einen Brief gesandt hast an das ganze Volk, das in Jerusalem ist, und an den Priester Zefanja, den Sohn des Maaseja, und an all die Priester und gesagt: 29.26 `Der HERR hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit Aufseher [fuer das] Haus des HERRN [da] sind fuer jeden Rasenden und den, der als Prophet auftritt, damit du ihn in den Block und in das Halseisen legst. 29.27 Und nun, warum bist du nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der bei euch als Prophet auftritt? 29.28 Denn er hat doch zu uns nach Babel gesandt und gesagt: Es wird lange dauern; baut Haeuser und wohnt [darin] und pflanzt Gaerten und esst ihre Fruechte! - 29.29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief vor den Ohren des Propheten Jeremia gelesen. - 29.30 Da geschah das Wort des HERRN zu Jeremia: 29.31 Sende hin zu allen Weggefuehrten und sage: So spricht der HERR zu Schemaja, dem Nehelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt, ich ihn aber nicht gesandt habe und er euch auf Luegen hat vertrauen lassen, 29.32 darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja, den Nehelamiter, und seine Nachkommen heimsuchen: er soll keinen [Nachkommen] haben, der inmitten dieses Volkes wohnt, und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun werde, spricht der HERR; denn er hat Ungehorsam gegen den HERRN gepredigt. Ankuendigung von Gerichtsnot und Erloesung fuer Israel und Juda \30\ 30.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah: 30.2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch! 30.3 Denn siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wende ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda, spricht der HERR. Und ich bringe sie in das Land zurueck, das ich ihren Vaetern gegeben habe, damit sie es in Besitz nehmen. 30.4 Und das sind die Worte, die der HERR ueber Israel und ueber Juda geredet hat. 30.5 Denn so spricht der HERR: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehoert. [Da ist] Furcht und kein Friede. 30.6 Fragt doch nach und seht, ob ein Mann gebaeren kann! Warum sehe ich die Haende eines jeden Mannes auf seinen Lenden, einer Gebaerenden gleich, und alle Gesichter in Blaesse verwandelt? 30.7 Wehe! Denn gross ist jener Tag, keiner ist wie er, und es ist eine Zeit der Bedraengnis fuer Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden. 30.8 Denn an jenem Tag wird es geschehen, spricht der HERR der Heerscharen, da zerbreche ich sein Joch von deinem Hals und zerreisse ich deine Stricke, und Fremde sollen ihn nicht mehr dienstbar machen; 30.9 sondern sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem Koenig David, den ich ihnen erwecke. V. 10.11: Kap. 46,27.28 30.10 Und du, fuerchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurueckkehren und Ruhe haben, er wird sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken. 30.11 Denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu retten. Denn ich werde ein Ende machen mit allen Nationen, unter die ich dich zerstreut habe. Nur mit dir werde ich kein Ende machen, sondern dich mit rechtem Mass zuechtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. 30.12 Denn so spricht der HERR: Unheilbar ist dein Bruch, boesartig ist deine Wunde! 30.13 Niemand fuehrt deine Rechtssache, fuer das Geschwuer [gibt es keine] Heilung, keine heilende Haut fuer dich! 30.14 All deine Liebhaber haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir. Denn ich habe dich verwundet wie man einen Feind verwundet. Deine Zuechtigung war grausam um der Groesse deiner Schuld willen, weil deine Suenden zahlreich sind. 30.15 Was schreist du um Hilfe ueber deinen Bruch, dass dein Schmerz unheilbar ist? Um der Groesse deiner Schuld willen, weil deine Suenden zahlreich sind, habe ich dir das angetan. 30.16 Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedraenger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen. Und deine Pluenderer sollen der Pluenderung anheimfallen, und alle, die dich beraubt haben, werde ich dem Raub preisgeben. 30.17 Denn ich will dir Genesung bringen und dich von deinen Wunden heilen, spricht der HERR, weil man dich eine Verstossene nennt: `Das ist Zion, nach dem niemand fragt! 30.18 So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden, und ueber seine Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Huegel [wieder] erbaut, und der Palast wird an seinem rechten Platz stehen; 30.19 und Lobgesang und die Stimme der Spielenden soll [wieder] von ihnen ausgehen. Und ich will sie vermehren, und sie werden sich nicht vermindern. Und ich will sie herrlich machen, und sie werden nicht gering [geachtet] werden. 30.20 Und seine Soehne werden sein wie frueher, und seine Gemeinde wird vor mir feststehen; alle seine Unterdruecker aber werde ich heimsuchen. 30.21 Und sein Maechtiger wird [wieder] aus ihm [selbst] sein und sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen. Und ich will ihm Zutritt gewaehren, und er wird mir nahen. Denn wer ist es, der sein Herz verpfaendet, um zu mir zu nahen? spricht der HERR. 30.22 Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein. 30.23 Siehe, ein Sturmwind des HERRN, [sein] Grimm ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind; auf den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab. 30.24 Nicht wendet sich die Glut des Zornes des HERRN, bis er getan und bis er ausgefuehrt hat die Plaene seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen. Zukuenftiges Heil fuer Israel und Juda \31\ 31.1 In jener Zeit, spricht der HERR, werde ich der Gott aller Sippen Israels sein, und sie werden mein Volk sein. 31.2 So spricht der HERR: Das Volk derer, die dem Schwert entronnen sind, hat Gnade gefunden in der Wueste, als Israel wanderte, um zu seiner Ruhe zu kommen. 31.3 Der HERR ist ihm von ferne erschienen: `Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir [meine] Guete bewahrt. 31.4 Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut sein, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmuecken und ausziehen im Reigen der Tanzenden. 31.5 Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer werden pflanzen und geniessen. 31.6 Denn es wird einen Tag geben, [an dem] die Waechter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Macht euch auf und lasst uns nach Zion hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott! 31.7 Denn so spricht der HERR: Jubelt ueber Jakob mit Freuden und jauchzt ueber das Haupt der Nationen! Verkuendet, lobsingt und sprecht: Gerettet hat der HERR sein Volk, den Ueberrest Israels! 31.8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem aeussersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebaerende, sie alle zusammen; als eine grosse [Volks]versammlung kehren sie hierher zurueck. 31.9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen fuehre ich sie. Ich bringe sie zu Wasserbaechen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht stuerzen. Denn ich bin Israel [wieder] zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. 31.10 Hoert das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es [wieder] sammeln und wird es hueten wie ein Hirte seine Herde! 31.11 Denn der HERR hat Jakob losgekauft und hat ihn erloest aus der Hand dessen, der staerker war als er. 31.12 Und sie werden kommen und jubeln auf der Hoehe Zions und herbeistroemen zu [all] dem Guten des HERRN: zum Korn, zum Most, zum Oel und zu den jungen Schafen und Rindern. Und ihre Seele wird sein wie ein bewaesserter Garten, und sie werden nicht mehr laenger verschmachten. 31.13 Dann wird die Jungfrau sich erfreuen am Reigen, junge Maenner und Greise miteinander. Und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und will sie troesten und erfreuen in ihrem Kummer. 31.14 Und ich will die Seele der Priester mit Fett laben, und mein Volk wird sich an [all] meinem Guten saettigen, spricht der HERR. 31.15 So spricht der HERR: Horch! In Rama hoert man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht troesten lassen ueber ihre Kinder, weil sie nicht mehr [da] sind. 31.16 So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurueck vom Weinen und deine Augen von Traenen! Denn es gibt Lohn fuer deine Muehe, spricht der HERR: Sie werden aus dem Land des Feindes zurueckkehren; 31.17 und Hoffnung ist da fuer deine Zukunft, spricht der HERR, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurueckkehren. 31.18 Deutlich habe ich Ephraim wehklagen hoeren: Du hast mich gezuechtigt, und ich wurde gezuechtigt wie ein nicht [ans Joch] gewoehntes Kalb. Lass mich umkehren, dass ich umkehre, denn du, HERR, bist mein Gott. 31.19 Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gelangt bin, schlage ich mir auf die Lenden. Ich schaeme mich und bin auch zuschanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. - 31.20 Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind, an dem ich Freude habe? Denn sooft ich auch gegen ihn geredet habe, muss ich [doch] immer wieder an ihn denken. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt. Ich muss mich ueber ihn erbarmen, spricht der HERR. 31.21 Richte dir Wegweiser auf, setze dir Wegzeichen, richte dein Herz auf die Strasse, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um in diese deine Staedte! 31.22 Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtruennige Tochter? Denn der HERR hat ein Neues geschaffen auf der Erde: Die Frau wird den Mann umgeben! 31.23 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man wieder sprechen im Land Juda und in seinen Staedten, wenn ich ihr Geschick wende: Der HERR segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! 31.24 Und Juda und alle seine Staedte werden miteinander darin wohnen, Bauern und die, die mit der Herde umherziehen. 31.25 Denn ich habe die erschoepfte Seele reichlich getraenkt und jede schmachtende Seele gefuellt. 31.26 Darum [heisst es]: `Ich wachte auf und sah [umher] - mein Schlaf war mir koestlich gewesen. 31.27 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da saee ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh. 31.28 Und es wird geschehen, wie ich ueber sie gewacht habe, um auszureissen, abzubrechen, niederzureissen, zugrunde zu richten und zu vernichten, ebenso werde ich ueber sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR. 31.29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Vaeter haben unreife Trauben gegessen, und die Zaehne der Soehne sind stumpf geworden; 31.30 sondern jeder wird wegen seiner Schuld sterben: Jeder Mensch, der unreife Trauben isst, dessen Zaehne sollen stumpf werden. Verheissung des Neuen Bundes V. 31-34: Hebr 8,8-12; 10,16-18 31.31 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: 31.32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vaetern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Aegypten herauszufuehren, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR. 31.33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schliessen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. 31.34 Dann wird nicht mehr einer seinen Naechsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Groessten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Suende nicht mehr denken. 31.35 So spricht der HERR, der die Sonne gesetzt hat zum Licht fuer den Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht fuer die Nacht, der das Meer erregt, dass seine Wogen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name: 31.36 Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen, spricht der HERR, dann soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhoeren, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage. 31.37 So spricht der HERR: Wenn die Himmel oben gemessen und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden koennen, dann will ich auch die ganze Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der HERR. 31.38 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da diese Stadt fuer den HERRN [wieder] gebaut werden wird, vom Turm Hananel [bis zum] Ecktor. 31.39 Und die Messschnur wird weiter fortlaufen geradeaus ueber den Huegel Gareb und sich nach Goa wenden. 31.40 Und das ganze Tal der Leichen und der Fettasche und alle Terrassen[gaerten] bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstors nach Osten zu, wird fuer den HERRN heilig sein. [Die Stadt] soll nicht mehr niedergerissen noch zerstoert werden in Ewigkeit. Jeremias Kauf eines Feldes als Sinnbild fuer Gottes Heilshandeln V. 1-5: Kap. 34,1-6 \32\ 32.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah im zehnten Jahr Zedekias, des Koenigs von Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. 32.2 Das Heer des Koenigs von Babel belagerte damals Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber wurde im Wachhof gefangengehalten, der im Haus des Koenigs von Juda ist. 32.3 Denn Zedekia, der Koenig von Juda, hielt ihn gefangen und hatte gesagt: `Warum weissagst du: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Koenigs von Babel, dass er sie einnimmt. 32.4 Und Zedekia, der Koenig von Juda, wird der Hand der Chaldaeer nicht entrinnen, sondern ganz bestimmt in die Hand des Koenigs von Babel gegeben werden. Und sein Mund wird mit dessen Mund reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen. 32.5 Und er wird Zedekia nach Babel fuehren, und dort wird er sein, bis ich mich seiner annehme, spricht der HERR. Wenn ihr mit den Chaldaeern kaempft, werdet ihr keinen Erfolg haben. 32.6 Und Jeremia sprach: Das Wort des HERRN geschah zu mir: 32.7 Siehe, Hanamel, der Sohn des Schallum, deines Onkels, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker, der in Anatot [liegt]! Denn du hast das Loesungsrecht, um [ihn] zu kaufen. 32.8 Und Hanamel, der Sohn meines Onkels, kam zu mir nach dem Wort des HERRN, in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker, der in Anatot im Land Benjamin [liegt]! Denn du hast das Erbrecht, und du hast das Loesungsrecht. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war. 32.9 Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker, der in Anatot [liegt], und wog ihm das Geld dar: siebzehn Schekel Silber. 32.10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage dar. 32.11 Dann nahm ich den Kaufbrief, den versiegelten: die Festsetzung und die Bestimmungen und auch den offenen. 32.12 Und ich gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen meines Vetters Hanamel und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Judaeer, die im Wachhof sassen. 32.13 Und ich befahl Baruch vor ihren Augen: 32.14 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und lege sie in ein Tongefaess, damit sie viele Tage erhalten bleiben! 32.15 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wieder Haeuser, Felder und Weinberge in diesem Land gekauft werden. 32.16 Und nachdem ich Baruch, dem Sohn des Nerija, den Kaufbrief gegeben hatte, betete ich zum HERRN: 32.17 Ach, Herr, HERR! Siehe, du hast die Himmel und die Erde gemacht durch deine grosse Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm: kein Ding ist dir unmoeglich; 32.18 der du Gnade uebst an Tausenden und die Schuld der Vaeter vergiltst in den Schoss ihrer Kinder nach ihnen; du grosser, maechtiger Gott, dessen Name HERR der Heerscharen ist, 32.19 gross an Rat und maechtig an Tat; du, dessen Augen ueber alle Wege der Menschenkinder offen sind, um jedem nach seinen Wegen und nach der Frucht seiner Taten zu geben; 32.20 der du Zeichen und Wunder getan hast im Land Aegypten bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an [anderen] Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist. 32.21 Und du hast dein Volk Israel aus dem Land Aegypten herausgefuehrt mit Zeichen und mit Wundern und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit grossem Schrecken 32.22 und hast ihnen dieses Land gegeben, das du ihren Vaetern zugeschworen hattest, ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig ueberfliesst. 32.23 Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen. Aber sie hoerten nicht auf deine Stimme, und in deinem Gesetz lebten sie nicht: sie haben nichts getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest. Da hast du ihnen all dieses Unheil widerfahren lassen. 32.24 Siehe, die Waelle reichen [schon bis an] die Stadt, sie einzunehmen. Und durch das Schwert, durch den Hunger, durch die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldaeer gegeben, die gegen sie kaempfen. Und was du geredet hast, ist geschehen; und siehe, du siehst es. 32.25 Und da sagst du zu mir, Herr, HERR: Kauf dir den Acker fuer Geld und nimm Zeugen, wo doch die Stadt in die Hand der Chaldaeer gegeben ist! 32.26 Da geschah das Wort des HERRN zu Jeremia: 32.27 Siehe, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches! Sollte mir irgendein Ding unmoeglich sein? 32.28 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldaeer und in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, dass er sie einnimmt. 32.29 Und die Chaldaeer, die gegen diese Stadt kaempfen, werden hineinkommen und diese Stadt in Brand stecken und sie niederbrennen samt den Haeusern, auf deren Daechern sie dem Baal Rauchopfer dargebracht und andern Goettern Trankopfer gespendet haben, um mich zu reizen. 32.30 Denn die Soehne Israel und die Soehne Juda taten von ihrer Jugend an nur, was in meinen Augen boese ist. Denn die Soehne Israel haben mich durch das Werk ihrer Haende [immer] nur gereizt, spricht der HERR. 32.31 Denn [Anlass] zu meinem Zorn und zu meinem Grimm ist mir diese Stadt gewesen von dem Tag an, als man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag, so dass ich sie von meinem Angesicht entfernen muss 32.32 wegen all der Bosheit der Soehne Israel und der Soehne Juda, die sie veruebt haben, um mich zu reizen, sie, ihre Koenige, ihre Obersten, ihre Priester und ihre Propheten und die Maenner von Juda und die Bewohner von Jerusalem. 32.33 Und sie haben mir den Ruecken zugekehrt und nicht das Gesicht. Und [obwohl] ich sie lehrte, frueh mich aufmachend und lehrend, so hoerten sie doch nicht und nahmen keine Zucht an. 32.34 Und in das Haus, ueber dem mein Name ausgerufen ist, haben sie ihre Scheusale gesetzt, um es unrein zu machen. 32.35 Und sie haben die Hoehen des Baal gebaut, die im Tal Ben-Hinnom [stehen], um ihre Soehne und ihre Toechter fuer den Moloch durch [das Feuer] gehen zu lassen - was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist, dass sie solche Greuel verueben sollten -, um so Juda zur Suende zu verleiten. 32.36 Nun aber - darum spricht der HERR, der Gott Israels, jetzt so ueber diese Stadt, von der ihr sagt: Sie ist in die Hand des Koenigs von Babel gegeben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest: 32.37 Siehe, ich werde sie aus all den Laendern sammeln, wohin ich sie vertrieben habe in meinem Zorn und in meinem Grimm und in grosser Entruestung. Und ich werde sie an diesen Ort zurueckbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen. 32.38 Und sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein. 32.39 Und ich werde ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, damit sie mich alle Tage fuerchten, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Guten. 32.40 Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schliessen, dass ich mich nicht von ihnen abwende, ihnen Gutes zu tun. Und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen. 32.41 Und ich werde meine Freude an ihnen haben, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in diesem Land pflanzen in Treue, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. 32.42 Denn so spricht der HERR: Ebenso wie ich ueber dieses Volk all dies grosse Unheil gebracht habe, so will ich ueber sie [auch] all das Gute bringen, das ich ueber sie rede. 32.43 Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist Oedland, ohne Menschen und ohne Vieh; es ist in die Hand der Chaldaeer gegeben. 32.44 Man wird Felder fuer Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben, sie versiegeln und Zeugen [hinzu]nehmen im Land Benjamin, in der Umgebung von Jerusalem und in den Staedten Judas, sowohl in den Staedten des Gebirges als auch in den Staedten der Niederung und in den Staedten des Suedens. Denn ich werde ihr Geschick wenden, spricht der HERR. Verheissung der Wiederherstellung Israels und eines ewigen Bundes mit dem Haus Juda und dem Haus Levi \33\ 33.1 Und das Wort des HERRN geschah zum zweiten Mal zu Jeremia, als er noch im Wachhof eingeschlossen war: 33.2 So spricht der HERR, der es tut, der HERR, der es bildet, um es festzusetzen, HERR ist sein Name: 33.3 Rufe mich an, dann will ich dir antworten und will dir Grosses und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst. 33.4 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels, ueber die Haeuser dieser Stadt und ueber die Haeuser der Koenige von Juda, die abgebrochen werden, [um im Kampf] gegen die Belagerungswaelle und zur Abwehr [Verwendung zu finden]. 33.5 Man kommt nur [zusammen], um gegen die Chaldaeer zu kaempfen und die Haeuser mit den Leichen der Menschen zu fuellen, die ich in meinem Zorn und in meinem Grimm geschlagen und um all deren Bosheit willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen habe: 33.6 Siehe, ich will ihr Genesung und Heilung bringen und sie heilen, und ich will ihnen eine Fuelle von Frieden und Treue offenbaren. 33.7 Und ich werde das Geschick Judas und das Geschick Israels wenden und werde sie bauen wie im Anfang. 33.8 Und ich werde sie reinigen von all ihrer Schuld, mit der sie gegen mich gesuendigt haben. Und ich werde alle ihre Verschuldungen vergeben, mit denen sie gegen mich gesuendigt und durch die sie mit mir gebrochen haben. 33.9 Und es soll mir zum Freudennamen sein, zum Ruhm und zum Schmuck bei allen Nationen der Erde, die all das Gute hoeren, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben ueber all das Gute und ueber all den Frieden, den ich ihm angedeihen lasse. 33.10 So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: Er ist verwuestet, ohne Menschen und ohne Vieh! - in den Staedten Judas und auf den Strassen Jerusalems, die oede sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und ohne Vieh, [dort] wird wieder gehoert werden 33.11 die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Braeutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die sagen: Preist den HERRN der Heerscharen, denn guetig ist der HERR, ewig [waehrt] seine Gnade! - [die Stimme] derer, die Lob in das Haus des HERRN bringen. Denn ich werde das Geschick des Landes wenden wie im Anfang, spricht der HERR. 33.12 So spricht der HERR der Heerscharen: An diesem Ort, der verwuestet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Staedten wird wieder eine Weide fuer die Hirten sein, die [ihre] Herde lagern lassen. 33.13 In den Staedten des Gebirges, in den Staedten der Niederung und in den Staedten des Suedens und im Land Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Staedten Judas werden wieder die Herden unter den Haenden des Hirten, der [sie] zaehlt, vorueberziehen, spricht der HERR! 33.14 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da erfuelle ich das gute Wort, das ich ueber das Haus Israel und ueber das Haus Juda geredet habe. 33.15 In diesen Tagen und zu dieser Zeit werde ich dem David einen Spross der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, der wird Recht und Gerechtigkeit ueben im Land. 33.16 In jenen Tagen wird Juda gerettet, und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. Und das wird [sein Name] sein, mit dem man es benennt: Der HERR, unsere Gerechtigkeit. 33.17 Denn so spricht der HERR: Nie soll es dem David an einem Mann fehlen, der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt. 33.18 Und den Priestern, den Leviten, soll es nie an einem Mann vor mir fehlen, der Brandopfer opfert und Speisopfer in Rauch aufgehen laesst und Schlachtopfer zurichtet, alle Tage. 33.19 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia: 33.20 So spricht der HERR: Wenn ihr [jemals] meinen Bund mit dem Tag und meinen Bund mit der Nacht brechen koennt, so dass Tag und Nacht nicht mehr zu ihrer Zeit sind, 33.21 dann kann auch mein Bund mit meinem Knecht David gebrochen werden, dass er keinen Sohn hat, der auf seinem Thron Koenig ist, und auch [mein Bund] mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern. 33.22 Wie das Heer des Himmels nicht gezaehlt und der Sand des Meeres nicht gemessen werden kann, ebenso werde ich die Nachkommen meines Knechtes David und die Leviten zahlreich machen, die mir dienen. 33.23 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia: 33.24 Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es sagt: Die beiden Geschlechter, die der HERR erwaehlt hatte, die hat er verworfen! - und [wie] sie mein Volk schmaehen, dass es vor ihnen keine Nation mehr sei? 33.25 So spricht der HERR: Wenn mein Bund mit dem Tag und der Nacht nicht [mehr besteht, wenn] ich die Ordnungen des Himmels und der Erde nicht festgesetzt habe, 33.26 dann werde ich auch die Nachkommen Jakobs und meines Knechtes David verwerfen, dass ich nicht mehr von seinen Nachkommen Herrscher nehme ueber die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihr Geschick wenden und mich ueber sie erbarmen. Ankuendigung des Schicksals des Koenigs Zedekia Kap. 32,1-5 \34\ 34.1 Das Wort, das durch den HERRN zu Jeremia geschah, als Nebukadnezar, der Koenig von Babel, und sein ganzes Heer und alle Koenigreiche der Erde, [die unter] der Herrschaft seiner Hand [waren], und alle Voelker gegen Jerusalem und gegen alle seine Staedte kaempften: 34.2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu Zedekia, dem Koenig von Juda, und sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Koenigs von Babel, dass er sie mit Feuer verbrennt! 34.3 Und du, du wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern ganz bestimmt ergriffen und in seine Hand gegeben werden. Deine Augen werden die Augen des Koenigs von Babel sehen, und sein Mund wird mit deinem Mund reden, und du wirst nach Babel kommen. 34.4 Doch hoere das Wort des HERRN, Zedekia, Koenig von Juda! So spricht der HERR ueber dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben! 34.5 In Frieden wirst du sterben, und wie deinen Vaetern, den frueheren Koenigen, die vor dir gewesen sind, Totenfeuer [angezuendet wurden], so wird man auch dir ein Totenfeuer anzuenden, und man wird ueber dich klagen: `Ach, Herr! Denn ich habe das Wort geredet, spricht der HERR. 34.6 Der Prophet Jeremia aber redete zu Zedekia, dem Koenig von Juda, alle diese Worte in Jerusalem, 34.7 waehrend das Heer des Koenigs von Babel gegen Jerusalem und gegen alle uebriggebliebenen Staedte Judas kaempfte, gegen Lachisch und gegen Aseka; denn diese waren als befestigte Staedte unter den Staedten Judas uebriggeblieben. Treubruch an freigelassenen Sklaven in Jerusalem und Gerichtsankuendigung 34.8 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah, nachdem der Koenig Zedekia einen Bund mit dem ganzen Volk, das in Jerusalem [lebte], geschlossen hatte, ihnen eine Freilassung auszurufen, 34.9 dass jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, [und zwar] Hebraeer und Hebraeerin, als Freie entlassen sollte, so dass niemand [mehr] seinen judaeischen Volksgenossen jemals als Sklaven hielt. 34.10 Und es hoerten alle Obersten und das ganze Volk, das den Bund eingegangen war, dass jeder seinen Sklaven und jeder seine Sklavin als Freie entlassen sollte, ohne sie laenger als Sklaven zu halten. Sie gehorchten und entliessen [sie]. 34.11 Aber sie wandten sich um und holten die Sklaven und Sklavinnen zurueck, die sie als Freie entlassen hatten, und unterjochten sie [wieder] zu Sklaven und Sklavinnen. 34.12 Da geschah das Wort des HERRN von dem HERRN zu Jeremia: 34.13 So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe einen Bund mit euren Vaetern geschlossen an dem Tag, als ich sie aus dem Land Aegypten, aus dem Sklavenhaus, herausfuehrte, und habe gesprochen: 34.14 Am Ende von sieben Jahren sollt ihr, jeder seinen hebraeischen Bruder entlassen, der sich dir verkauft hat; er soll sechs Jahre dein Sklave sein, dann sollst du ihn als Freien von dir entlassen. Aber eure Vaeter hoerten nicht auf mich und neigten ihr Ohr nicht [zu mir]. 34.15 Da seid ihr heute umgekehrt und habt getan, was in meinen Augen recht ist, dass jeder fuer seinen Naechsten Freilassung ausrief, und habt einen Bund vor mir geschlossen in dem Haus, ueber dem mein Name ausgerufen ist. 34.16 [Dann] aber habt ihr euch [wieder] umgewandt und meinen Namen entweiht und habt jeder seinen Sklaven und jeder seine Sklavin zurueckgeholt, die ihr auf ihren Wunsch als Freie entlassen hattet. Und ihr habt sie [wieder] unterjocht, dass sie Sklaven und Sklavinnen fuer euch sein sollen. 34.17 Darum, so spricht der HERR: Ihr habt nicht auf mich gehoert, eine Freilassung auszurufen, jeder fuer seinen Bruder und fuer seinen Naechsten. Siehe, so rufe ich fuer euch eine Freilassung aus, spricht der HERR, fuer das Schwert, fuer die Pest und fuer den Hunger und mache euch zum Entsetzen fuer alle Koenigreiche der Erde. 34.18 Und ich will die Maenner, die meinen Bund uebertreten haben, die die Worte des Bundes nicht gehalten, den sie vor mir geschlossen haben, wie das Kalb machen, das sie entzweigeschnitten und zwischen dessen Stuecken sie hindurchgegangen sind: 34.19 die Obersten von Juda und die Obersten von Jerusalem, die Hofbeamten und die Priester und das ganze Volk des Landes, die zwischen den Stuecken des Kalbes hindurchgegangen sind, 34.20 die will ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten. Und ihre Leichen sollen den Voegeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frass dienen. 34.21 Zedekia aber, den Koenig von Juda, und seine Obersten werde ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des Koenigs von Babel, das von euch abgezogen ist. 34.22 Siehe, ich gebe Befehl, spricht der HERR, und bringe sie zu dieser Stadt zurueck, damit sie gegen sie kaempfen und sie einnehmen und mit Feuer verbrennen. Und ich werde die Staedte Judas zur Oede machen, ohne einen Bewohner. Die Treue der Rechabiter im Gegensatz zur Untreue Judas \35\ 35.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda: 35.2 Geh zum Haus der Rechabiter und rede mit ihnen und bring sie in das Haus des HERRN in eine der Zellen und gib ihnen Wein zu trinken! 35.3 Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jirmejas, des Sohnes Habazzinjas, und seine Brueder und alle seine Soehne und das ganze Haus der Rechabiter 35.4 und brachte sie in das Haus des HERRN, in die Zelle der Soehne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, neben der Zelle der Obersten, die oberhalb der Zelle Maasejas war, des Sohnes Schallums, des Hueters der Schwelle. 35.5 Und ich setzte den Soehnen des Hauses der Rechabiter Kruege, mit Wein gefuellt, und Becher vor und sagte zu ihnen: Trinkt Wein! 35.6 Sie aber sagten: Wir trinken keinen Wein. Denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Vater, hat uns befohlen und gesagt: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr noch eure Soehne, fuer ewig. 35.7 Ihr sollt kein Haus bauen und keinen Samen saeen und keinen Weinberg pflanzen noch sie besitzen. Sondern in Zelten sollt ihr wohnen alle eure Tage, damit ihr viele Tage lebt auf dem Erdboden, wo ihr euch als Fremde aufhaltet. 35.8 Und wir haben der Stimme Jonadabs, des Sohnes Rechabs, unseres Vaters, gehorcht, nach allem, was er uns befohlen hat: keinen Wein zu trinken alle unsere Tage, weder wir noch unsere Frauen, noch unsere Soehne, noch unsere Toechter, 35.9 und keine Haeuser als Wohnung fuer uns zu bauen. Und wir besitzen weder Weinberg noch Feld, noch Samen. 35.10 So haben wir in Zelten gewohnt und haben gehorcht und getan nach allem, was unser Vater Jonadab uns befohlen hat. 35.11 Und es geschah, als Nebukadnezar, der Koenig von Babel, gegen dieses Land heraufzog, sagten wir: Kommt und lasst uns nach Jerusalem ziehen vor dem Heer der Chaldaeer und vor dem Heer der Aramaeer! So wohnen wir nun in Jerusalem. 35.12 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia: 35.13 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Geh und sprich zu den Maennern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem: Wollt ihr keine Zucht annehmen, um auf meine Worte zu hoeren? spricht der HERR. 35.14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, die er seinen Kindern befohlen hat, keinen Wein zu trinken, sind gehalten worden, und bis auf diesen Tag trinken sie keinen [Wein]; denn sie haben dem Gebot ihres Vaters gehorcht. Und ich habe zu euch geredet, frueh mich aufmachend und redend; aber ihr habt nicht auf mich gehoert. 35.15 Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, frueh mich aufmachend und sendend, und gesprochen: Kehrt doch um, jeder von seinem boesen Weg und bessert eure Taten und lauft nicht andern Goettern nach, ihnen zu dienen, dann sollt ihr in dem Land wohnen, das ich euch und euren Vaetern gegeben habe! Aber ihr habt euer Ohr nicht geneigt und nicht auf mich gehoert. 35.16 Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben das Gebot ihres Vaters gehalten, das er ihnen geboten hat; aber dieses Volk hat nicht auf mich gehoert. 35.17 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe ueber Juda und ueber alle Bewohner von Jerusalem all das Unheil, das ich ueber sie geredet habe, weil ich zu ihnen geredet, sie aber nicht gehoert, und ich ihnen zugerufen, sie aber nicht geantwortet haben. 35.18 Aber zum Haus der Rechabiter sagte Jeremia: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht und alle seine Gebote bewahrt und getan habt nach allem, was er euch befohlen hat, 19 darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es soll Jonadab, dem Sohn des Rechab, nicht an einem Mann fehlen, der vor mir steht, alle Tage. Niederschrift der Reden Jeremias, deren Verlesung, Verbrennung und erneute Niederschrift \36\ 36.1 Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, da geschah dieses Wort von dem HERRN zu Jeremia: 36.2 Nimm dir eine Schriftrolle und schreib darauf all die Worte, die ich zu dir geredet habe ueber Israel und ueber Juda und ueber alle Nationen, von dem Tag an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag! 36.3 Vielleicht wird das Haus Juda auf all das Unheil hoeren, das ich ihnen zu tun gedenke, dass sie umkehren, jeder von seinem boesen Weg, und ich ihre Schuld und ihre Suende vergebe. - 36.4 Da rief Jeremia Baruch herbei, den Sohn des Nerija. Und Baruch schrieb aus dem Mund Jeremias all die Worte des HERRN, die er zu ihm geredet hatte, auf eine Schriftrolle. 36.5 Und Jeremia befahl dem Baruch: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das Haus des HERRN gehen. 36.6 So geh du hin und lies am Tag des Fastens aus der Rolle vor, was du aus meinem Mund geschrieben hast, die Worte des HERRN, vor den Ohren des Volkes im Haus des HERRN am Tag des Fastens. Auch sollst du sie vor den Ohren aller Judaeer lesen, die aus ihren Staedten kommen. 36.7 Vielleicht faellt ihr Flehen vor dem HERRN nieder, und sie kehren um, jeder von seinem boesen Weg; denn gross ist der Zorn und der Grimm, den der HERR diesem Volk angesagt hat. 36.8 Und Baruch, der Sohn des Nerija, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, indem er aus dem Buch die Worte des HERRN im Haus des HERRN vorlas. 36.9 Und es geschah im fuenften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, im neunten Monat, da rief man zu einem Fasten vor dem HERRN das ganze Volk in Jerusalem auf und das ganze Volk, das aus den Staedten Judas nach Jerusalem kam. 36.10 Da las Baruch aus dem Buch die Worte Jeremias vor im Haus des HERRN, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores am Haus des HERRN vor den Ohren des ganzen Volkes. 36.11 Und Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, hoerte alle Worte des HERRN aus dem Buch, 36.12 und er ging zum Haus des Koenigs hinab in die Zelle des Schreibers. Und siehe, dort sassen alle Obersten: Elischama, der Schreiber, und Delaja, der Sohn Schemajas, und Elnatan, der Sohn Achbors, und Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle [anderen] Obersten. 36.13 Und Michaja berichtete ihnen all die Worte, die er gehoert hatte, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus dem Buch vorlas. 36.14 Da sandten alle Obersten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und liessen [ihm] sagen: Die Rolle, aus der du vor den Ohren des Volkes vorgelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen. 36.15 Und sie sagten zu ihm: Setz dich doch und lies sie vor unseren Ohren vor! Da las Baruch vor ihren Ohren vor. 36.16 Und es geschah, als sie all die Worte gehoert hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir muessen dem Koenig all diese Worte berichten. 36.17 Und sie fragten Baruch: Teile uns doch mit, wie du all diese Worte aus seinem Mund aufgeschrieben hast! 36.18 Da sprach Baruch zu ihnen: Aus seinem Mund sagte er mir all diese Worte vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch. 36.19 Und die Obersten sagten zu Baruch: Geh, verbirg dich, du und Jeremia, dass niemand erkennt, wo ihr seid! 36.20 Und sie gingen zum Koenig in den Hof. Die Rolle aber hatten sie in der Zelle des Schreibers Elischama niedergelegt. Und sie berichteten all die Worte vor den Ohren des Koenigs. 36.21 Da sandte der Koenig den Jehudi, die Rolle zu holen. Und er holte sie aus der Zelle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie vor den Ohren des Koenigs und vor den Ohren aller Obersten, die um den Koenig standen. 36.22 Der Koenig aber sass im Winterhaus - [es war] im neunten Monat -, und das Feuer im Kohlenbecken war vor ihm angezuendet. 36.23 Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der Koenig mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das auf dem Kohlenbecken war, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war. 36.24 Aber der Koenig und alle seine Knechte, die all diese Worte hoerten, erschraken nicht und zerrissen ihre Kleider nicht. 36.25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja in den Koenig drangen, dass er die Rolle nicht verbrennen solle, hoerte er nicht auf sie. 36.26 Und der Koenig befahl Jerachmeel, dem Koenigssohn, und Seraja, dem Sohn des Asriel, und Schelemja, dem Sohn des Abdeel, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen. Aber der HERR hatte sie verborgen. 36.27 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der Koenig die Rolle und die Worte, die Baruch aus dem Mund Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte: 36.28 Nimm dir noch einmal eine Rolle, eine andere, und schreibe darauf all die vorigen Worte, die auf der vorigen Rolle waren, die Jojakim, der Koenig von Juda, verbrannt hat. 36.29 Und ueber Jojakim, den Koenig von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben: Der Koenig von Babel wird ganz bestimmt kommen und dieses Land zerstoeren und aus ihm Menschen und Vieh verschwinden lassen? 36.30 Darum, so spricht der HERR ueber Jojakim, den Koenig von Juda: Er wird niemanden [als Nachkommen] haben, der auf dem Thron Davids sitzt. Und seine Leiche wird hingeworfen bleiben der Hitze bei Tag und der Kaelte bei Nacht. 36.31 Und ich will an ihm und an seinen Nachkommen und an seinen Knechten ihre Schuld heimsuchen und will ueber sie und ueber die Bewohner von Jerusalem und ueber die Maenner von Juda all das Unglueck bringen, das ich ueber sie geredet habe; aber sie haben nicht gehoert. - 36.32 Da nahm Jeremia eine andere Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn des Nerija. Und er schrieb darauf aus dem Mund Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der Koenig von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden noch viele Worte wie diese hinzugefuegt. Erneute Ankuendigung der Zerstoerung Jerusalems - Jeremias Verhaftung und heimliche Befragung durch den Koenig Zedekia \37\ 37.1 Und Zedekia, der Sohn des Josia, den Nebukadnezar, der Koenig von Babel, zum Koenig gemacht hatte im Land Juda, regierte als Koenig anstelle von Konja, dem Sohn des Jojakim. 37.2 Und weder er noch seine Knechte, noch das Volk des Landes hoerten auf die Worte des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia geredet hatte. 37.3 Und der Koenig Zedekia sandte Juchal, den Sohn Schelemjas, und Zefanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zum Propheten Jeremia und liess [ihm] sagen: Bete doch fuer uns zum HERRN, unserm Gott! 37.4 Und Jeremia ging ein und aus mitten unter dem Volk, und man hatte ihn noch nicht ins Gefaengnis gesetzt. 37.5 [Inzwischen] war das Heer des Pharao aus Aegypten ausgezogen. Und die Chaldaeer, die Jerusalem belagerten, hatten die Nachricht von ihnen gehoert und waren von Jerusalem abgezogen. 37.6 Und das Wort des HERRN geschah zu dem Propheten Jeremia: 37.7 So spricht der HERR, der Gott Israels: So sollt ihr dem Koenig von Juda sagen, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das euch zur Hilfe ausgezogen ist, wird in sein Land nach Aegypten zurueckkehren. 37.8 Und die Chaldaeer werden wiederkommen und gegen diese Stadt kaempfen, und sie werden sie einnehmen und mit Feuer verbrennen. 37.9 So spricht der HERR: Taeuscht euch nicht selbst und sagt nicht: Die Chaldaeer werden endgueltig von uns wegziehen! Denn sie werden nicht wegziehen. 37.10 Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldaeer schlagen wuerdet, die gegen euch kaempfen, und es blieben unter ihnen [nur] einige durchbohrte Maenner uebrig, so wuerden diese, jeder in seinem Zelt, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen. 37.11 Und es geschah, als das Heer der Chaldaeer von Jerusalem vor dem Heer des Pharao abgezogen war, 37.12 da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land Benjamin zu gehen, um dort im Kreis der Familie an einer Erbteilung teilzunehmen. 37.13 Und als er im Tor Benjamin war, wo ein Wachhabender [stand] mit Namen Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas, ergriff dieser den Propheten Jeremia und sagte: Du willst zu den Chaldaeern ueberlaufen. 37.14 Da sagte Jeremia: Luege! Ich will nicht zu den Chaldaeern ueberlaufen. Aber er hoerte nicht auf ihn, und Jirija nahm Jeremia fest und brachte ihn zu den Obersten. 37.15 Und die Obersten gerieten in Zorn ueber Jeremia und schlugen ihn, und sie warfen ihn ins Gefaengnis im Haus des Schreibers Jonatan; denn das hatten sie zum Gefaengnis gemacht. 37.16 So kam Jeremia in das Haus der Zisterne, und zwar in die Gewoelbe. Dort sass Jeremia viele Tage. 37.17 Dann sandte der Koenig Zedekia hin und liess ihn holen. Und der Koenig fragte ihn in seinem Haus heimlich: Ist ein Wort vom HERRN da? Und Jeremia sagte: Es ist eins da, naemlich: Du wirst in die Hand des Koenigs von Babel gegeben werden. 37.18 Und Jeremia sagte zum Koenig Zedekia: Was habe ich an dir oder an deinen Knechten oder an diesem Volk gesuendigt, dass ihr mich ins Gefaengnis gesetzt habt? 37.19 Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt haben: Der Koenig von Babel wird nicht ueber euch noch ueber dieses Land kommen? 37.20 Und nun hoere doch, mein Herr und Koenig: Lass doch mein Flehen vor dich kommen und bringe mich nicht in das Haus des Schreibers Jonatan zurueck, damit ich dort nicht sterbe! 37.21 Da gab der Koenig Zedekia Befehl, und man verlegte Jeremia in den Wachhof. Und man gab ihm taeglich ein Rundbrot aus der Baeckerstrasse, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Wachhof. Anschlag auf Jeremia und seine Rettung \38\ 38.1 Und Schefatja, der Sohn des Mattan, und Gedalja, der Sohn des Paschhur, und Juchal, der Sohn des Schelemja, und Paschhur, der Sohn des Malkija, hoerten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete, indem er sagte: 38.2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest. Wer aber zu den Chaldaeern hinausgeht, wird leben, und sein Leben wird er zur Beute haben, so dass er lebt. 38.3 So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz gewiss in die Hand des Heeres des Koenigs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen. 38.4 Und die Obersten sagten zum Koenig: Dieser Mann muss getoetet werden, da er ja die Haende der Kriegsleute nur schlaff macht, die in dieser Stadt uebriggeblieben sind, und die Haende des ganzen Volkes, indem er nach all diesen Worten zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht den Frieden, sondern das Unheil dieses Volkes. 38.5 Da sagte der Koenig Zedekia: Siehe, er ist in eurer Hand, denn der Koenig kann nichts gegen euch [tun]. 38.6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Koenigssohnes Malkija, die im Wachhof war, und sie liessen Jeremia mit Stricken hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern [nur] Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm ein. 38.7 Und Ebed-Melech, der Kuschit, ein Hofbeamter, der im Haus des Koenigs war, hoerte, dass sie Jeremia in die Zisterne gebracht hatten. Der Koenig aber sass im Tor Benjamin. 38.8 Da ging Ebed-Melech aus dem Haus des Koenigs hinaus und redete zum Koenig: 38.9 Mein Herr und Koenig, diese Maenner haben uebel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia angetan, den sie in die Zisterne geworfen haben. Er muss ja da, wo er ist, vor Hunger sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt. 38.10 Und der Koenig befahl Ebed-Melech, dem Kuschiten: Nimm von hier dreissig Maenner mit dir und hole den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt! 38.11 Da nahm Ebed-Melech die Maenner mit sich und ging in das Haus des Koenigs, unter die Vorratskammer, und er nahm von dort zerrissene Lappen und abgetragene Lumpen, und er liess sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinab. 38.12 Und der Kuschit Ebed-Melech sagte zu Jeremia: Lege doch diese zerrissenen Lappen und abgetragenen Lumpen unter die Achseln deiner Arme, unter die Stricke. Und Jeremia machte [es] so. 38.13 So zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und holten ihn aus der Zisterne herauf. Jeremia aber blieb im Wachhof. Erneute heimliche Befragung Jeremias durch den Koenig Zedekia 38.14 Und der Koenig Zedekia sandte hin und liess den Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang, der im Haus des HERRN war. Und der Koenig sagte zu Jeremia: Ich will dich nach einem Wort fragen. Verschweige mir nichts! 38.15 Und Jeremia sagte zu Zedekia: Wenn ich es dir mitteile, wirst du mich [dann] nicht mit Sicherheit toeten? Wenn ich dir aber einen Rat erteile, wirst du [doch] nicht auf mich hoeren. 38.16 Da schwor der Koenig Zedekia dem Jeremia heimlich: So wahr der HERR lebt, der uns dieses Leben gegeben hat, wenn ich dich toete oder wenn ich dich in die Hand dieser Maenner gebe, die nach deinem Leben trachten! 38.17 Und Jeremia sagte zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du zu den Obersten des Koenigs von Babel hinausgehst, wird deine Seele am Leben bleiben, und diese Stadt wird nicht mit Feuer verbrannt werden; und du wirst am Leben bleiben, du und dein Haus. 38.18 Wenn du aber nicht zu den Obersten des Koenigs von Babel hinausgehst, dann wird diese Stadt in die Hand der Chaldaeer gegeben werden, und sie werden sie mit Feuer verbrennen; und du, du wirst nicht aus ihrer Hand entkommen. 38.19 Und der Koenig Zedekia sagte zu Jeremia: Ich fuerchte mich vor den Judaeern, die zu den Chaldaeern uebergelaufen sind, dass man mich in ihre Hand ausliefert und sie ihren Mutwillen an mir auslassen. 38.20 Da sagte Jeremia: Man wird dich nicht ausliefern. Hoere doch auf die Stimme des HERRN nach dem, was ich zu dir rede, dann wird es dir wohlgehen, und deine Seele wird leben! 38.21 Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies das Wort, das der HERR mich hat sehen lassen: 38.22 Siehe, alle Frauen, die im Haus des Koenigs von Juda uebriggeblieben sind, werden hinausgefuehrt werden zu den Obersten des Koenigs von Babel. Und sie werden sagen: `In den Sumpf sanken deine Fuesse, verfuehrt und ueberwaeltigt haben dich die Maenner deines Vertrauens. Weg sind sie!. 38.23 Und alle deine Frauen und deine Soehne wird man zu den Chaldaeern hinausfuehren. Und du, du wirst nicht aus ihrer Hand entkommen, sondern wirst von der Hand des Koenigs von Babel ergriffen, und du wirst diese Stadt mit Feuer verbrennen. 38.24 Und Zedekia sagte zu Jeremia: Niemand darf von diesen Worten erfahren, damit du nicht stirbst! 38.25 Und wenn die Obersten hoeren, dass ich mit dir geredet habe und sie zu dir kommen und zu dir sagen: Berichte uns doch, was du zum Koenig geredet hast, verschweige es uns nicht, damit wir dich nicht toeten! Was hat der Koenig zu dir geredet? 38.26 - dann sollst du ihnen sagen: Ich habe mein Flehen vor dem Koenig niedergelegt, dass er mich nicht in das Haus Jonatans zurueckbringt, dass ich dort sterben muss. - 38.27 Und alle Obersten kamen zu Jeremia und fragten ihn. Und er berichtete ihnen nach all jenen Worten, die der Koenig geboten hatte. Und sie wandten sich schweigend von ihm ab, denn die Sache war nicht weiter bekannt geworden. 38.28 Und Jeremia blieb im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde. Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar - Zweite Wegfuehrung von Judaeern nach Babel Kap. 52,1-27; 2Koe 25,1-12; 2Chr 36,17-20 \39\ 39.1 Und es geschah, als Jerusalem eingenommen wurde - im neunten Jahr Zedekias, des Koenigs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadnezar, der Koenig von Babel, und sein ganzes Heer gegen Jerusalem gekommen, und sie belagerten es; 39.2 im elften Jahr Zedekias, im vierten Monat, am Neunten des Monats, wurde eine Bresche in die Stadt[mauer] gebrochen -, 39.3 da zogen alle Obersten des Koenigs von Babel ein und liessen sich im Mitteltor nieder: Nergal-Sarezer, Samgar-Nebu-Sar-Sechim, der Rab-Saris - Nergal-Sarezer [aber] war Rab-Mag und alle uebrigen Obersten des Koenigs von Babel. 39.4 Und es geschah, als Zedekia, der Koenig von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und zogen nachts aus der Stadt hinaus auf dem Weg zum Koenigsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern. Und er zog hinaus auf dem Weg zur Ebene. 39.5 Aber das Heer der Chaldaeer jagte ihnen nach, und sie erreichten Zedekia in den Ebenen von Jericho. Und sie nahmen ihn gefangen und fuehrten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, nach Ribla im Land Hamat; und er sprach das Urteil ueber ihn. 39.6 Und der Koenig von Babel schlachtete die Soehne Zedekias in Ribla vor dessen Augen, und der Koenig von Babel schlachtete alle Edlen von Juda. 39.7 Und er blendete die Augen Zedekias, und er band ihn mit ehernen Fesseln, um ihn nach Babel zu bringen. 39.8 Und die Chaldaeer verbrannten das Haus des Koenigs und die Haeuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern von Jerusalem nieder. 39.9 Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Uebriggebliebenen, und die Ueberlaeufer, die zu ihm uebergelaufen waren, und den Rest des Volkes, die Uebriggebliebenen, fuehrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel gefangen fort. 39.10 Aber von dem Volk, den Geringen, die nichts hatten, liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, [einen Rest] im Land Juda zurueck. Und er gab ihnen Weinberge und Aecker an jenem Tag. Rettung Jeremias und Ebed-Melechs - Jeremia beim Statthalter Gedalja Kap. 40,1-6 39.11 Und ueber Jeremia gab Nebukadnezar, der Koenig von Babel, durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, den Befehl: 39.12 Nimm ihn und richte deine Augen auf ihn und tu ihm ja nichts Boeses an, sondern wie er zu dir reden wird, so tu mit ihm! 39.13 Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Rab-Saris und Nergal-Sarezer, der Rab-Mag, und alle Grossen des Koenigs von Babel, 39.14 sie sandten hin und liessen Jeremia aus dem Wachhof holen. Und sie uebergaben ihn Gedalja, dem Sohn des Ahikam, des Sohnes Schafans, dass er ihn ins Haus hinausfuehre. Und so wohnte er mitten unter dem Volk. 39.15 Und das Wort des HERRN war zu Jeremia geschehen, als er im Wachhof eingeschlossen war: 39.16 Geh und sage zu Ebed-Melech, dem Kuschiten: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe meine Worte ueber diese Stadt [zur Erfuellung], [ihr] zum Boesen und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tag vor dir geschehen! 39.17 Aber ich werde dich an jenem Tag erretten, spricht der HERR, und du wirst nicht in die Hand der Maenner gegeben, vor denen du dich fuerchtest. 39.18 Denn ich werde dich gewiss entkommen lassen, und du wirst nicht durch das Schwert fallen. Und du sollst dein Leben als Beute haben, weil du auf mich vertraut hast, spricht der HERR. Kap. 39,11-14 \40\ 40.1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah, nachdem Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn holen liess; - er war naemlich mit Ketten gebunden mitten unter allen Weggefuehrten von Jerusalem und Juda, die gefangen nach Babel weggefuehrt werden sollten. 40.2 Und der Oberste der Leibwache liess Jeremia holen und sagte zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dieses Unheil ueber diesen Ort angesagt. 40.3 Und der HERR hat es so kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte. Denn ihr habt gegen den HERRN gesuendigt und auf seine Stimme nicht gehoert, darum ist das mit euch geschehen. 40.4 Und nun siehe, ich loese dich heute von den Ketten, die an deinen Haenden sind. Wenn es gut ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich werde mein Auge auf dich richten. Wenn es aber uebel ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so lass es. Siehe, das ganze Land ist vor dir. Du kannst gehen, wohin du willst. - 40.5 Und da er sich noch nicht [dahin oder dorthin] wenden wollte [, sagte er]: So kehre zurueck zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, den der Koenig von Babel ueber die Staedte Judas [als Statthalter] eingesetzt hat, und wohne bei ihm mitten unter dem Volk! Oder wohin irgend es recht ist in deinen Augen zu gehen, [dahin] gehe! Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und entliess ihn. 40.6 Und Jeremia kam zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach Mizpa. Und er wohnte bei ihm mitten unter dem Volk, das im Land uebriggeblieben war. Gedaljas Statthalterschaft und seine Ermordung durch Ismael V. 7-9: 2Koe 25,22-24 40.7 Und als alle Heerobersten, die [sich noch] im offenen Land [befanden], sie und ihre Maenner, hoerten, dass der Koenig von Babel Gedalja, den Sohn Ahikams, [zum Statthalter] ueber das Land eingesetzt und dass er ihm Maenner, Frauen und Kinder und [Leute] von den Geringen des Landes anvertraut hatte, von denen, die nicht gefangen nach Babel weggefuehrt worden waren, 40.8 da kamen sie zu Gedalja nach Mizpa: naemlich Ismael, der Sohn des Netanja, und Johanan und Jonatan, die Soehne des Kareach, und Seraja, der Sohn des Tanhumet, und die Soehne Efais, des Netofatiters, und Jesanja, der Sohn des Maachatiters, sie und ihre Maenner. 40.9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, schwor ihnen und ihren Maennern: Fuerchtet euch nicht, den Chaldaeern zu dienen! Bleibt im Land und dient dem Koenig von Babel, dann wird es euch gutgehen! 40.10 Und ich, siehe, ich bleibe in Mizpa, um vor den Chaldaeern zu stehen, die zu uns kommen werden. Ihr aber sammelt Wein, Sommerobst und Oel ein und tut sie in eure Gefaesse! Und wohnt in euren Staedten, die ihr in Besitz genommen habt! 40.11 Und auch alle Judaeer, die in Moab und unter den Soehnen Ammon und in Edom und die in allen diesen Laendern waren, hoerten, dass der Koenig von Babel einen Ueberrest in Juda gelassen und dass er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, [zum Statthalter] ueber sie eingesetzt hatte. 40.12 Da kehrten alle Judaeer aus all den Orten zurueck, wohin sie vertrieben worden waren, und sie kamen ins Land Juda zu Gedalja nach Mizpa. Und sie sammelten sehr viel Wein und Sommerobst ein. 40.13 Und Johanan, der Sohn des Kareach, und alle Heerobersten, die [sich noch] im offenen Land [aufgehalten hatten], kamen zu Gedalja nach Mizpa, 40.14 und sie sagten zu ihm: Weisst du auch, dass Baalis, der Koenig der Soehne Ammon, Ismael, den Sohn des Netanja, ausgesandt hat, um dich zu ermorden? Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht. 40.15 Und Johanan, der Sohn des Kareach, sagte heimlich zu Gedalja in Mizpa: Lass mich doch hingehen und Ismael, den Sohn des Netanja, erschlagen, und niemand wird es erfahren! Warum soll er dich ermorden, dass alle Judaeer, die sich bei dir versammelt haben, zerstreut werden und der Ueberrest von Juda verlorengeht? 40.16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sagte zu Johanan, dem Sohn des Kareach: Tu diese Sache nicht, denn du redest eine Luege ueber Ismael! \41\ 41.1 Und es geschah im siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, [einer] von den koeniglichen Nachkommen, und die Grossen des Koenigs und zehn Maenner mit ihm zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach Mizpa. Und sie assen dort zusammen in Mizpa. 41.2 Und Ismael, der Sohn Netanjas, stand auf und die zehn Maenner, die mit ihm waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, mit dem Schwert. So toetete er den, den der Koenig von Babel [als Statthalter] ueber das Land eingesetzt hatte. 41.3 Und Ismael erschlug alle Judaeer, die mit ihm bei Gedalja in Mizpa waren, und auch die Chaldaeer, die Kriegsleute, die sich dort befanden. Weitere Morde und Gefangennahme von Judaeern durch Ismael - Befreiung durch Johanan 41.4 Und es geschah am zweiten Tag, nachdem er Gedalja getoetet hatte, als [noch] niemand davon wusste, 41.5 da kamen Leute von Sichem, von Silo und von Samaria, achtzig Mann, die den Bart abgeschoren und die Kleider zerrissen und sich [die Haut] geritzt hatten, mit Speisopfern und Weihrauch in ihrer Hand, um es zum Haus des HERRN zu bringen. 41.6 Und Ismael, der Sohn des Netanja, zog von Mizpa aus ihnen entgegen, ging und weinte immerzu. Und es geschah, als er sie traf, sagte er zu ihnen: Kommt zu Gedalja, dem Sohn Ahikams! 41.7 Und es geschah, als sie in die Stadt hineingekommen waren, da schlachtete sie Ismael, der Sohn des Netanja, [und warf sie] in die Zisterne, er und die Maenner, die mit ihm waren. 41.8 Es befanden sich aber unter ihnen zehn Maenner, die zu Ismael sagten: Toete uns nicht! Denn wir haben verborgene Vorraete im Feld: Weizen, Gerste, Oel und Honig. Da liess er ab und toetete sie nicht inmitten ihrer Brueder. 41.9 Und die Zisterne, in die Ismael alle Leichen der Maenner, die er erschlagen hatte, warf, war eine grosse Zisterne, diejenige, die der Koenig Asa wegen Baschas, des Koenigs von Israel, gemacht hatte. Diese fuellte Ismael, der Sohn des Netanja, mit den Erschlagenen. 41.10 Dann fuehrte Ismael den ganzen Ueberrest des Volkes, der in Mizpa war, gefangen weg: die Koenigstoechter und das ganze Volk, das in Mizpa uebriggeblieben war und das Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, dem Sohn des Ahikam, anvertraut hatte. Und Ismael, der Sohn des Netanja, fuehrte sie gefangen weg und zog hin, um zu den Soehnen Ammon hinueberzugehen. 41.11 Und als Johanan, der Sohn des Kareach, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, all das Boese hoerten, das Ismael, der Sohn des Netanja, veruebt hatte, 41.12 nahmen sie alle [ihre] Maenner und zogen hin, um gegen Ismael, den Sohn Netanjas, zu kaempfen. Und sie fanden ihn an dem grossen Wasser, das bei Gibeon ist. 41.13 Und es geschah, als das ganze Volk, das bei Ismael war, Johanan, den Sohn des Kareach, sah und alle Heerobersten, die mit ihm waren, da freuten sie sich. 41.14 Und das ganze Volk, das Ismael von Mizpa gefangen weggefuehrt hatte, wandte sich und machte kehrt und ging zu Johanan, dem Sohn des Kareach, ueber. 41.15 Ismael aber, der Sohn Netanjas, entkam vor Johanan mit acht Maennern und ging zu den Soehnen Ammon. 41.16 Da nahmen Johanan, der Sohn des Kareach, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, den ganzen Ueberrest des Volkes, den er von Ismael, dem Sohn Netanjas, von Mizpa zurueckgebracht hatte - nachdem dieser den Gedalja, den Sohn des Ahikam, erschlagen hatte -, die Maenner, die Kriegsleute, die Frauen und die Kinder und die Hofbeamten, die er von Gibeon zurueckgebracht hatte; 41.17 und sie zogen hin und machten Halt in der Herberge des Kimham, die bei Bethlehem ist, um fortzuziehen, damit sie nach Aegypten kaemen, 41.18 aus Furcht vor den Chaldaeern. Denn sie fuerchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Netanjas, Gedalja, den Sohn des Ahikam, erschlagen hatte, den der Koenig von Babel [zum Statthalter] ueber das Land eingesetzt hatte. Erfolglose Warnung der Judaeer durch Jeremia vor dem Zug nach Aegypten - Zug des Ueberrestes aus Juda unter Johanan mit Jeremia nach Aegypten \42\ 42.1 Da traten heran alle Heerobersten und Johanan, der Sohn des Kareach, und Jesanja, der Sohn des Hoschaja, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Groessten, 42.2 und sagten zum Propheten Jeremia: Lass doch unser Flehen vor dich kommen und bete fuer uns zum HERRN, deinem Gott, fuer diesen ganzen Rest - denn [nur] wenige sind wir, die von vielen uebriggeblieben sind, wie deine Augen sehen -, 42.3 dass der HERR, dein Gott, uns den Weg mitteilt, auf dem wir gehen, und die Sache, die wir tun sollen! 42.4 Und der Prophet Jeremia sagte zu ihnen: Ich habe es gehoert. Siehe, ich will zum HERRN, eurem Gott, beten nach euren Worten. Und es soll geschehen, jedes Wort, das der HERR euch antwortet, werde ich euch mitteilen; ich werde euch kein Wort vorenthalten. 42.5 Und sie sagten zu Jeremia: Der HERR sei ein wahrhaftiger und zuverlaessiger Zeuge gegen uns, wenn wir nicht nach jedem Wort, mit dem der HERR, dein Gott, dich zu uns senden wird, so handeln werden. 42.6 Es sei Gutes oder Boeses, wir wollen hoeren auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, damit es uns gutgeht, wenn wir auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, hoeren. 42.7 Und es geschah am Ende von zehn Tagen, da geschah das Wort des HERRN zu Jeremia. 42.8 Und er berief Johanan, den Sohn des Kareach, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Groessten, 42.9 und sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, um euer Flehen vor ihn kommen zu lassen: 42.10 Wenn ihr in diesem Land wohnen bleibt, dann werde ich euch aufbauen und nicht abbrechen und euch pflanzen und nicht ausreissen. Denn das Unglueck reut mich, das ich euch angetan habe. 42.11 Fuerchtet euch nicht vor dem Koenig von Babel, vor dem ihr euch [jetzt] fuerchtet! Fuerchtet euch nicht vor ihm! spricht der HERR. Denn ich bin mit euch, um euch aus seiner Hand zu retten und zu befreien. 42.12 Und ich werde euch Erbarmen geben, dass er sich ueber euch erbarmt und euch in euer Land zurueckkehren laesst. 42.13 Wenn ihr aber sagt: `Wir wollen nicht in diesem Land bleiben, und, ohne auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, zu hoeren, 42.14 sagt: Nein, sondern wir wollen ins Land Aegypten ziehen, wo wir keinen Krieg sehen und den Schall des [Signal]horns nicht hoeren und nicht nach Brot hungern werden, und dort wollen wir wohnen! - 42.15 nun denn, darum hoert das Wort des HERRN, ihr Ueberrest von Juda! So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr euer Gesicht wirklich dahin richtet, nach Aegypten zu ziehen, und hinzieht, um euch dort als Fremde aufzuhalten, 42.16 dann wird es geschehen, dass das Schwert, vor dem ihr euch fuerchtet, euch dort, im Land Aegypten, erreichen wird. Und der Hunger, vor dem euch bange ist, wird dort, in Aegypten, hinter euch her sein; und ihr werdet dort sterben. 42.17 Und es wird geschehen, alle Maenner, die ihr Gesicht dahin gerichtet haben, nach Aegypten zu ziehen, um sich dort als Fremde aufzuhalten, werden sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest. Und sie werden keinen Entronnenen und Entkommenen haben vor dem Unheil, das ich ueber sie bringen werde. 42.18 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ebenso wie sich mein Zorn und mein Grimm ueber die Bewohner von Jerusalem ergossen haben, so wird sich mein Grimm ueber euch ergiessen, wenn ihr nach Aegypten zieht. Und ihr werdet zum Fluch, zum Entsetzen, zur Verwuenschung und zur Schmach werden und werdet diesen Ort nicht wiedersehen. 42.19 Der HERR hat zu euch geredet, ihr Ueberrest von Juda: Zieht nicht nach Aegypten! Ihr sollt genau wissen, dass ich euch heute gewarnt habe. 42.20 Denn ihr habt um [den Preis] eures Lebens geirrt. Denn ihr selbst habt mich zum HERRN, eurem Gott, gesandt und gesagt: Bete fuer uns zum HERRN, unserm Gott! Und nach allem, was der HERR, unser Gott, sagen wird, so teile uns mit, und wir werden es tun! 42.21 Ich habe es euch heute mitgeteilt, ihr aber habt nicht auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, gehoert und auf alles, womit er mich zu euch gesandt hat. 42.22 Und nun sollt ihr genau wissen, dass ihr sterben werdet durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest an dem Ort, wohin ihr zu ziehen wuenscht, um euch dort als Fremde aufzuhalten. \43\ 43.1 Und es geschah, als Jeremia zum ganzen Volk alle Worte des HERRN, ihres Gottes, zu Ende geredet hatte, mit denen ihn der HERR, ihr Gott, zu ihnen gesandt hatte, alle jene Worte, 43.2 da sagte Asarja, der Sohn des Hoschaja, und Johanan, der Sohn des Kareach, und alle frechen Maenner, - sie sagten zu Jeremia: Du redest Luege! Der HERR, unser Gott, hat dich nicht gesandt und gesagt: Ihr sollt nicht nach Aegypten ziehen, um euch dort als Fremde aufzuhalten! - 43.3 sondern Baruch, der Sohn des Nerija, hetzt dich gegen uns auf, um uns in die Hand der Chaldaeer zu geben, damit sie uns toeten oder uns nach Babel gefangen wegfuehren. 43.4 Und so hoerten Johanan, der Sohn des Kareach, und alle Heerobersten und das ganze Volk nicht auf den Befehl des HERRN, im Land Juda zu bleiben. 43.5 Und Johanan, der Sohn des Kareach, und alle Heerobersten nahmen den ganzen Ueberrest von Juda, die aus allen Nationen, in die sie vertrieben worden, zurueckgekehrt waren, um sich im Land Juda aufzuhalten: 43.6 die Maenner, die Frauen, die Kinder und die Koenigstoechter und alle Seelen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, zurueckgelassen hatte, und auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn des Nerija. 43.7 Und sie zogen nach Aegypten, denn sie hoerten nicht auf die Stimme des HERRN. Und sie kamen nach Tachpanhes. Ankuendigung der Herrschaft Babels ueber Aegypten durch Jeremia - Seine Drohreden gegen den Goetzendienst der Judaeer in Aegypten V. 8-13: Hes 29-32 43.8 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia in Tachpanhes: 43.9 Nimm grosse Steine in deine Hand und vergrabe sie in der Sandbettung in der Ziegelterrasse, die am Eingang des Hauses des Pharao in Tachpanhes ist, vor den Augen der judaeischen Maenner! 43.10 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich sende hin und hole meinen Knecht Nebukadnezar, den Koenig von Babel, und setze seinen Thron auf diese Steine, die ich vergraben habe. Und er wird seinen Prachtteppich ueber ihnen ausbreiten. 43.11 Und er wird kommen und das Land Aegypten schlagen: wer zum Tod [bestimmt ist, verfaellt] dem Tod; und wer zur Gefangenschaft, der Gefangenschaft; und wer zum Schwert, dem Schwert. 43.12 Und ich werde ein Feuer anzuenden in den Haeusern der Goetter Aegyptens, und er wird sie verbrennen und wird sie wegfuehren. Und er wird das Land Aegypten um sich wickeln, wie der Hirt sein Oberkleid um sich wickelt. Dann wird er unbehelligt von dort wegziehen. 43.13 Und er wird die Saeulen von Bet-Schemesch im Land Aegypten zerschlagen und die Haeuser der Goetter Aegyptens mit Feuer verbrennen. \44\ 44.1 Das Wort, das zu Jeremia geschah an alle Judaeer, die im Land Aegypten wohnten, die in Migdol und in Tachpanhes und in Nof und im Land Patros wohnten: 44.2 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unheil gesehen, das ich ueber Jerusalem und ueber alle Staedte Judas gebracht habe - und siehe, sie sind am heutigen Tag eine Truemmerstaette, und niemand wohnt darin, 44.3 um ihrer Bosheit willen, die sie veruebt haben, um mich zu reizen, indem sie hingingen, Rauchopfer darzubringen und anderen Goettern zu dienen, die sie nicht kannten, weder sie noch ihr, noch eure Vaeter. 44.4 Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, frueh mich aufmachend und sendend, indem ich sprach: Tut doch nicht diesen Greuel, den ich hasse! 44.5 Aber sie haben nicht gehoert und ihr Ohr nicht geneigt, dass sie von ihrer Bosheit umgekehrt waeren und anderen Goettern keine Rauchopfer mehr darbraechten. 44.6 Da ergoss sich mein Grimm und mein Zorn, und er brannte in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem. Und sie sind zur Truemmerstaette, zur Oede geworden, wie es an diesem Tag ist. 44.7 Und nun, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum richtet ihr ein so grosses Unheil gegen eure Seelen an, um euch Mann und Frau, Kind und Saeugling aus Juda auszurotten, so dass ihr euch keinen Ueberrest uebriglasst, 44.8 dadurch, dass ihr mich mit den Werken eurer Haende reizt, dadurch, dass ihr anderen Goettern Rauchopfer darbringt im Land Aegypten, wohin ihr gekommen seid, um euch dort als Fremde aufzuhalten, so dass ihr euch ausrottet und zum Fluch und zur Schmach werdet unter allen Nationen der Erde? 44.9 Habt ihr die boesen Taten eurer Vaeter vergessen und die boesen Taten der Koenige von Juda und die boesen Taten ihrer Frauen und eure [eigenen] boesen Taten und die boesen Taten eurer Frauen, die sie im Land Juda und auf den Strassen von Jerusalem getan haben? 44.10 Bis auf diesen Tag haben sie sich nicht gedemuetigt, und sie haben sich nicht gefuerchtet und haben nicht in meinem Gesetz gelebt und in meinen Ordnungen, die ich euch und euren Vaetern vorgelegt habe. - 44.11 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will mein Angesicht gegen euch richten zum Unheil und zur Ausrottung von ganz Juda. 44.12 Und ich werde den Ueberrest von Juda wegraffen, [alle,] die ihre Gesichter darauf gerichtet haben, in das Land Aegypten zu ziehen, um sich dort als Fremde aufzuhalten. Und sie sollen alle aufgerieben werden, im Land Aegypten sollen sie fallen. Durch das Schwert, durch den Hunger sollen sie aufgerieben werden, vom Kleinsten bis zum Groessten; durch das Schwert und durch den Hunger sollen sie sterben. Und sie sollen zum Fluch, zum Entsetzen und zur Verwuenschung und zur Schmach werden. 44.13 Und ich will die im Land Aegypten Wohnenden heimsuchen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest. 44.14 Und der Ueberrest von Juda, diejenigen, die in das Land Aegypten gekommen sind, um sich dort als Fremde aufzuhalten, wird keinen Entkommenen und Entronnenen haben, um in das Land Juda zurueckzukehren, wohin sie sich sehnen zurueckzukehren, um dort zu wohnen; denn sie werden nicht zurueckkehren, ausser [einigen] Entkommenen. 44.15 Und alle Maenner, die wussten, dass ihre Frauen anderen Goettern Rauchopfer darbrachten, und alle Frauen, die in grosser Menge dastanden, und das ganze Volk, das im Land Aegypten, in Patros, wohnte, antworteten dem Jeremia: 44.16 Was das Wort betrifft, das du im Namen des HERRN zu uns geredet hast, so werden wir nicht auf dich hoeren, 44.17 sondern wir wollen bestimmt all das tun, was aus unserem [eigenen] Mund hervorgegangen ist, der Koenigin des Himmels Rauchopfer darbringen und ihr Trankopfer spenden, so wie wir [es] getan haben, wir und unsere Vaeter, unsere Koenige und unsere Obersten, in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem. Da hatten wir Brot in Fuelle, und es ging uns gut, und wir sahen kein Unglueck. 44.18 Aber seitdem wir aufgehoert haben, der Koenigin des Himmels Rauchopfer darzubringen und ihr Trankopfer zu spenden, haben wir an allem Mangel gehabt und sind durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben worden. 44.19 Und wenn wir der Koenigin des Himmels Rauchopfer darbrachten und ihr Trankopfer spendeten, haben wir ihr da etwa ohne unsere Maenner Kuchen bereitet, um sie [so] nachzubilden, und ihr Trankopfer gespendet? 44.20 Und Jeremia sagte zum ganzen Volk, zu den Maennern, zu den Frauen und zum ganzen Volk, das ihm Antwort gegeben hatte: 44.21 Das Rauchopfer, das ihr in den Staedten Judas und auf den Strassen von Jerusalem dargebracht habt, ihr und eure Vaeter, eure Koenige und eure Obersten und das Volk des Landes, - hat der HERR nicht daran gedacht, und hat er es nicht gemerkt? 44.22 Und der HERR konnte es nicht mehr ertragen wegen der Bosheit eurer Taten, wegen der Greuel, die ihr veruebt habt. Darum ist euer Land zur Truemmerstaette, zum Entsetzen und zum Fluch geworden, ohne Bewohner, wie es an diesem Tag ist. 44.23 Weil ihr Rauchopfer dargebracht und gegen den HERRN gesuendigt und auf die Stimme des HERRN nicht gehoert und seinem Gesetz und in seinen Ordnungen und seinen Zeugnissen nicht gelebt habt, darum ist euch dieses Unheil widerfahren, wie es an diesem Tag ist. - 44.24 Und Jeremia sagte zum ganzen Volk und zu allen Frauen: Hoert das Wort des HERRN, alle Judaeer, die ihr im Land Aegypten seid! 44.25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen, ihr habt es mit eurem Mund geredet und es mit euren Haenden ausgefuehrt und gesagt: Wir wollen unsere Geluebde bestimmt erfuellen, die wir gelobt haben: der Koenigin des Himmels Rauchopfer darzubringen und ihr Trankopfer zu spenden. So haltet nun eure Geluebde und erfuellt nur eure Geluebde! 44.26 Darum hoert das Wort des HERRN, alle Judaeer, die ihr im Land Aegypten wohnt! Siehe, ich habe bei meinem grossen Namen geschworen, spricht der HERR: Wenn im ganzen Land Aegypten jemals wieder mein Name im Mund irgendeines Mannes von Juda genannt wird, dass er [etwa] sagt: `So wahr der Herr, HERR, lebt! 44.27 Siehe, ich wache ueber sie zum Boesen und nicht zum Guten. Und alle Maenner von Juda, die im Land Aegypten sind, sollen durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind. 44.28 Doch dem Schwert Entkommene werden aus dem Land Aegypten in das Land Juda zurueckkehren, ein geringes Haeuflein. Und der ganze Ueberrest von Juda, die, die ins Land Aegypten gekommen sind, um sich dort als Fremde aufzuhalten, werden erkennen, welches Wort sich bestaetigen wird, meines oder ihres. 44.29 Und dies sei euch das Zeichen, spricht der HERR, dass ich euch an diesem Ort heimsuchen werde, damit ihr erkennt, dass meine Worte ueber euch sich ganz gewiss bestaetigen werden zum Unheil, - 44.30 so spricht der HERR: Siehe, ich gebe den Pharao Hofra, den Koenig von Aegypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die nach seinem Leben trachten, ebenso wie ich Zedekia, den Koenig von Juda, in die Hand seines Feindes Nebukadnezar gegeben habe, des Koenigs von Babel, der nach seinem Leben trachtete. Jeremias Mahnung und Verheissung an Baruch. \45\ 45.1 Das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn des Nerija, redete, als er diese Worte aus dem Mund Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda, als er sagte: 45.2 So spricht der HERR, der Gott Israels, ueber dich, Baruch: 45.3 Du hast gesagt: Wehe mir! Denn der HERR hat Kummer zu meinem Schmerz hinzugefuegt. Ich bin muede von meinem Seufzen, und Ruhe finde ich nicht. 45.4 So sollst du zu ihm sagen: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, breche ich ab; und was ich gepflanzt habe, reisse ich aus, und zwar das ganze Land. 45.5 Und du, du trachtest nach grossen Dingen fuer dich? Trachte nicht danach! Denn siehe, ich bringe Unheil ueber alles Fleisch, spricht der HERR, aber dir gebe ich dein Leben zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst. Ausspruch ueber Aegypten: Eroberung durch Nebukadnezar - Trostwort fuer Israel. \46\ 46.1 Was als Wort des HERRN zu dem Propheten Jeremia geschah gegen die Nationen: V. 2-26: Jes 19; 20; Hes 29-32. 46.2 Ueber Aegypten: Gegen die Heeresmacht des Pharao Necho, des Koenigs von Aegypten, die zu Karkemisch war, am Strom Euphrat, die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs von Juda: 46.3 Ruestet Kleinschild und Langschild und rueckt heran zum Kampf! 46.4 Spannt die Pferde an und besteigt die Reitpferde! Und stellt euch auf mit Helmen, schaerft die Lanzen, zieht die Panzer an! 46.5 Warum sehe ich sie bestuerzt zurueckweichen? Und ihre Helden sind zerschlagen, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um - Schrecken ringsum! spricht der HERR. 46.6 Der Schnelle soll nicht entfliehen und der Held nicht entkommen; nach Norden zu, am Ufer des Stromes Euphrat, sind sie gestuerzt und gefallen. 46.7 Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Stroeme wogen seine Wasser? 46.8 Aegypten steigt herauf wie der Nil, und wie Stroeme wogen seine Wasser, und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will die Erde bedecken, die Staedte zugrunde richten und ihre Bewohner. 46.9 Steigt hinauf, ihr Pferde, fahrt wie toll, ihr Wagen! Und ausziehen sollen die Helden, Kusch und Put, die den Schild fassen, und die Luditer, die den Bogen fassen [und] spannen! 46.10 Aber dieser Tag gehoert dem Herrn, dem HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, sich zu raechen an seinen Gegnern. Fressen wird das Schwert und sich saettigen und sich satt trinken an ihrem Blut. Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat [bereitet]. 46.11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Aegyptens! Vergeblich haeufst du die Heilmittel auf; es ist keine heilende Haut fuer dich da. 46.12 Die Nationen haben deine Schande gehoert, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei. Denn ein Held ist ueber den andern gestuerzt, sie sind beide miteinander gefallen. 46.13 Das Wort, das der HERR zum Propheten Jeremia redete ueber die Ankunft Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, um das Land Aegypten zu schlagen: 46.14 Verkuendigt es in Aegypten und lasst es hoeren in Migdol und lasst es hoeren in Nof und in Tachpanhes! Sagt: Stell dich auf und rueste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her. 46.15 Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn der HERR hat sie niedergestossen. 46.16 Er hat viele stuerzen lassen. Ja, einer fiel ueber den andern, und sie sagten: Auf, und lasst uns zurueckkehren zu unserm Volk und zu unserm Geburtsland vor dem gewalttaetigen Schwert! 46.17 Man rief dort: Der Pharao, der Koenig von Aegypten, ist ein `Getoese, das den rechten Zeitpunkt hat voruebergehen lassen! 46.18 So wahr ich lebe, spricht der Koenig, HERR der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer wird er kommen! 46.19 Mach dir das Gepaeck zur Wegfuehrung [zurecht], du Bewohnerin, Tochter Aegyptens! Denn Nof wird zur Wueste werden und verbrannt, ohne Bewohner. 46.20 Eine sehr schoene junge Kuh ist Aegypten. Eine Bremse kommt von Norden geflogen, sie kommt. 46.21 Auch seine Soeldner in seiner Mitte sind wie gemaestete Kaelber. Ja, auch sie wandten sich um und sind allesamt geflohen, haben nicht standgehalten. Denn der Tag ihres Ungluecks ist ueber sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. 46.22 Sein Geraeusch ist wie das Geraeusch der Schlange, die davoneilt. Denn sie ziehen mit Heeresmacht einher und kommen ueber Aegypten mit Beilen, wie Holzhauer. 46.23 Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht der HERR, - ja, unerforschlich ist es. Denn sie sind mehr als die Heuschrecken, und ohne Zahl sind sie. 46.24 Die Tochter Aegyptens ist zuschanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes aus dem Norden gegeben. 46.25 Es spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No, den Pharao und Aegypten, seine Goetter und seine Koenige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen. 46.26 Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Spaeter aber soll es [wieder] bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der HERR. Kap. 30,10.11; Hes 16,53. 46.27 Du aber, fuerchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und sei nicht niedergeschlagen, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Und Jakob wird zurueckkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken. 46.28 Du, mein Knecht Jakob, fuerchte dich nicht! spricht der HERR. Denn ich bin mit dir. Denn allen Nationen, zu denen ich dich vertrieben habe, werde ich ein Ende machen, aber dir werde ich nicht ein Ende machen, sondern dich mit Massen zuechtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. Ausspruch ueber die Philister: Eroberung ihrer Staedte Hes 25,15-17; Am 1,6-8; Zeph 2,4-7. \47\ 47.1 Was als Wort des HERRN zu dem Propheten Jeremia geschah ueber die Philister, ehe der Pharao Gaza schlug: 47.2 So spricht der HERR: Siehe, Wasser steigen herauf von Norden her und werden zu einem ueberschwemmenden Wildbach. Und sie ueberschwemmen das Land und seine Fuelle, die Staedte und ihre Bewohner. Und es schreien die Menschen um Hilfe, und alle Bewohner des Landes heulen 47.3 vor dem lauten Stampfen der Hufe seiner starken [Pferde], vor dem Getoese seiner Wagen, dem Rasseln seiner Raeder - Vaeter sehen sich nicht um nach den Soehnen, weil ihre Haende schlaff geworden sind -, 47.4 wegen des Tages, der kommt, um alle Philister zu vernichten und auch den letzten Helfer fuer Tyrus und Sidon auszurotten. Denn der HERR vernichtet die Philister, den Ueberrest, [der von] der Insel Kaftor [gekommen ist]. 47.5 Kahlheit ist ueber Gaza gekommen, ausgetilgt ist Aschkelon. Du Ueberrest der Enakiter, wie lange willst du dich ritzen? - 47.6 Wehe! Schwert des HERRN, wie lange [noch] willst du nicht Ruhe geben? Fahre zurueck in deine Scheide, halte dich ruhig und bleibe still! 47.7 Wie sollte es ruhig bleiben, da doch der HERR ihm geboten hat? Gegen Aschkelon und gegen die Kueste des Meeres, dorthin hat er es bestellt. Ausspruch ueber Moab: Verwuestung als Strafe fuer Goetzendienst, fuer Hochmut und Spott ueber Israel. 4Mo 24,17; Jes 15; 16; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11. \48\ Ueber Moab: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe ueber Nebo! Denn es ist verwuestet. Zuschanden geworden, eingenommen ist Kirjatajim; zuschanden geworden ist die Felsenburg und schreckerfuellt. 48.2 Moabs Ruhm ist dahin. In Heschbon hat man Boeses gegen es geplant: `Kommt und lasst es uns ausrotten, dass es keine Nation mehr ist! Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden; das Schwert laeuft hinter dir her. 48.3 Horch! Ein Geschrei aus Horonajim: Verwuestung und grosser Zusammenbruch! 48.4 Moab ist zerbrochen, seine Geringen haben ein lautes Geschrei erhoben. 48.5 Denn die Anhoehe von Luhit steigt man mit Weinen [hinauf], mit Weinen; ja, am Abhang von Horonajim hat man Angstgeschrei ueber den Zusammenbruch gehoert. 48.6 Flieht, rettet euer Leben und werdet wie ein Wacholderstrauch in der Wueste! 48.7 Denn weil du auf deine Werke und auf deine Schaetze vertrautest, sollst auch du eingenommen werden. Und Kemosch wird in die Gefangenschaft ziehen, seine Priester zusammen mit seinen Obersten. 48.8 Und der Verwuester wird ueber jede Stadt kommen, und keine Stadt wird entrinnen. Und das Tal wird zugrunde gehen und die [Hoch]ebene vernichtet werden, wie der HERR gesprochen hat. 48.9 Gebt Moab Fluegel, denn eilend wird es fliehen. Und seine Staedte werden zur Wueste werden, so dass niemand darin wohnt. 48.10 Verflucht sei, wer das Werk des HERRN laessig treibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blut zurueckhaelt! 48.11 Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen [Wein]hefen und wurde nie umgegossen von Fass zu Fass, und in die Gefangenschaft ist es nie gezogen. Daher ist sein Geschmack ihm geblieben, und sein Geruch hat sich nicht veraendert. 48.12 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich ihm Kuefer senden werde, die es umfuellen und seine Faesser ausleeren und seine Kruege zerschmettern werden. 48.13 Und Moab wird zuschanden werden an Kemosch, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bethel, seiner Zuversicht. 48.14 Wie sagt ihr: Wir sind Helden und tapfere Maenner fuer den Kampf? 48.15 Moab ist verwuestet, und seine Staedte hat man erstiegen, und die Auslese seiner jungen Maenner ist zur Schlachtung hinabgestiegen, spricht der Koenig; HERR der Heerscharen ist sein Name. 48.16 Moabs Verderben steht nahe bevor und sein Unheil eilt schnell [herbei]. 48.17 Bekundet ihm euer Beileid, ihr, seine Nachbarn alle, und alle, die ihr seinen Namen kennt! Sagt: Wie ist zerbrochen das Zepter der Macht, der Stab der Majestaet! 48.18 Steige herab von der Herrlichkeit und wohne in der Duerre, du Bewohnerin, Tochter Dibons! Denn Moabs Verwuester ist gegen dich heraufgezogen, hat deine Festungen zerstoert. 48.19 Stelle dich auf die Strasse und halte Ausschau, Bewohnerin von Aroer! Frage den Fluechtling und die Entkommenen! Sprich: Was ist geschehen? 48.20 Moab ist zuschanden geworden, ja, es ist schreckerfuellt. Heult und schreit um Hilfe, verkuendet am Arnon, dass Moab verwuestet ist! 48.21 Und das Gericht ist gekommen ueber das Land der [Hoch]ebene, ueber Holon und ueber Jahaz und ueber Mefaat 48.22 und ueber Dibon und ueber Nebo und ueber Bet-Diblatajim 48.23 und ueber Kirjatajim und ueber Bet-Gamul und ueber Bet-Meon 48.24 und ueber Kerijot und ueber Bozra und ueber alle Staedte des Landes Moab, die fernen und die nahen. 48.25 Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist zerschmettert, spricht der HERR. 48.26 Macht es betrunken - denn gegen den HERRN hat es grossgetan -, damit Moab hineinschlaegt in sein Erbrochenes und auch selbst zum Gelaechter wird! 48.27 Oder war dir Israel nicht zum Gelaechter? Ist es etwa unter Dieben ertappt worden, dass du, sooft du von ihm sprichst, den Kopf schuettelst? 48.28 Verlasst die Staedte und wohnt in den Felsen, ihr Bewohner von Moab und seid wie die Taube, die an den Raendern des Abgrundes nistet! 48.29 Vernommen haben wir den Hochmut Moabs, des sehr hochmuetigen, seinen Stolz und seinen Hochmut und seine Hoffart und das Grosstun seines Herzens. 48.30 Ich kenne wohl seine Ueberheblichkeit, spricht der HERR, und sein unaufrichtiges Geschwaetz; unaufrichtig haben sie gehandelt. 48.31 Darum jammere ich ueber Moab, und wegen ganz Moab schreie ich um Hilfe; ueber die Leute von Kir-Heres seufzt man. 48.32 Mehr als [ueber] Jaser weine ich ueber dich, du Weinstock von Sibma. Deine Ranken gingen ueber das Meer, sie reichten bis zum Meer von Jaser. Ueber dein Sommerobst und deinen Ernteertrag ist der Verwuester hergefallen, 48.33 und verschwunden sind Freude und Jubel aus dem Fruchtgarten und aus dem Land Moab. Und den Wein aus den Kelterkufen habe ich verschwinden lassen: man tritt nicht mehr [die Kelter] unter Jubelruf; der laute Ruf ist kein Jubelruf . 48.34 Vom Geschrei Heschbons an bis Elale, bis Jahza haben sie ihre Stimme erhoben, von Zoar bis Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser von Nimrim sollen zu Wuesten werden. 48.35 Und ich beseitige von Moab, spricht der HERR, den, der auf eine Hoehe steigt und seinen Goettern Rauchopfer darbringt. 48.36 Deshalb klagt wie Floeten[klage] mein Herz um Moab und klagt wie Floeten[klage] mein Herz um die Leute von Kir-Heres. Deshalb sind die Ersparnisse, die es gemacht hat, [auch] verloren. 48.37 Ja, jedes Haupt ist kahl und jeder Bart abgeschoren. Auf allen Haenden sind Ritzwunden, und Sacktuch ist an den Hueften. 48.38 Auf allen Daechern Moabs und auf seinen Plaetzen ist lauter Klage. Denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefaess, an dem man kein Gefallen hat, spricht der HERR. 48.39 Wie ist es schreckerfuellt! Heult! Wie hat Moab den Ruecken gewendet, ist zuschanden geworden! Und allen seinen Nachbarn wird Moab zum Gelaechter und zum Schrecken sein. 48.40 Denn so spricht der HERR: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet seine Fluegel aus ueber Moab. 48.41 Kerijot ist eingenommen, und die Festungen sind erobert. Und das Herz der Helden Moabs wird an jenem Tag sein wie das Herz einer Frau in Kindesnoeten. 48.42 Und Moab wird ausgetilgt werden, dass es kein Volk mehr ist, weil es grossgetan hat gegen den HERRN. 48.43 Grauen und Grube und Garn ueber dich, du Bewohner von Moab! spricht der HERR. 48.44 Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn ich bringe ueber sie, ueber Moab, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR. 48.45 Im Schatten Heschbons bleiben Fluechtlinge erschoepft stehen. Denn ein Feuer ist ausgegangen von Heschbon und eine Flamme mitten aus Sihon und hat die Schlaefe Moabs verzehrt und den Scheitel der Soehne des Laerms. 48.46 Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch! Denn deine Soehne sind in die Gefangenschaft weggefuehrt und deine Toechter in die Verbannung. - 48.47 Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der HERR. Bis hierher [geht] das Gerichts[wort] ueber Moab. Ausspruch ueber die Soehne Ammon: Strafe wegen Feindschaft gegen Israel. Hes 21,33-37; 25,1-7; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11. \49\ 49.1 Ueber die Soehne Ammon: So spricht der HERR: Hat denn Israel keine Soehne, oder hat es keinen Erben? Warum hat ihr Koenig Gad in Besitz genommen, und [warum] wohnt sein Volk in dessen Staedten? 49.2 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich gegen das Rabba der Soehne Ammon Kriegsgeschrei erschallen lassen. Und es soll zum Schutthaufen werden, und seine Tochterstaedte sollen mit Feuer verbrannt werden. Und Israel wird seine Erben beerben, spricht der HERR. 49.3 Heule, Heschbon, denn Ai ist verwuestet! Schreit, ihr Toechter von Rabba, guertet euch Sacktuch um! Klagt und lauft hin und her innerhalb der Viehhuerden! Denn ihr Koenig wird in die Gefangenschaft gehen, seine Priester und Obersten miteinander. 49.4 Was ruehmst du dich der Taeler, [und dass] dein Tal ueberfliesst, du abtruennige Tochter, die auf ihre Schaetze vertraut: `Wer sollte an mich herankommen? 49.5 Siehe, ich lasse Schrecken ueber dich kommen von all deinen Nachbarn, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Und ihr sollt vertrieben werden, jeder fuer sich, und niemand wird die Fluechtigen sammeln. - 49.6 Aber nachher werde ich das Geschick der Soehne Ammon wenden, spricht der HERR. Ausspruch ueber Edom: Strafe wegen Vermessenheit. (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Kla 4,21.22; Hes 25,12-14; 35; Am 1,11.12; Ob. 49.7 Ueber Edom: So spricht der HERR der Heerscharen: Ist keine Weisheit mehr in Teman? Ist den Verstaendigen der Rat verlorengegangen, ist ihre Weisheit verdorben? 49.8 Flieht, wendet euch [zur Flucht], verkriecht euch tief, Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben habe ich ueber ihn gebracht, die Zeit, da ich ihn heimsuche. 49.9 Wenn Winzer ueber dich kommen, werden sie keine Nachlese uebriglassen, - wenn Diebe in der Nacht, so vernichten sie [euch, bis] sie genug haben. 49.10 Denn ich, ich habe Esau entbloesst, ich habe seine Verstecke aufgedeckt. Und will er sich verbergen, kann er es nicht. Vernichtet ist seine Nachkommenschaft und seine Brueder und seine Nachbarn, sie sind nicht mehr. 49.11 Verlass deine Waisen, ich [nur] werde sie am Leben erhalten, - und deine Witwen sollen auf mich vertrauen! 49.12 Denn so spricht der HERR: Siehe, die nicht verurteilt waren, den Becher zu trinken, die muessen ihn trinken. Und du solltest der sein, der ungestraft bleibt? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern du sollst ihn ganz trinken. 49.13 Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der HERR, dass Bozra zum Entsetzen, zur Schmach, zur Verwuestung und zum Fluch werden soll, und alle seine Staedte zu ewigen Truemmerstaetten. 49.14 Eine Kunde habe ich vom HERRN vernommen, und ein Bote ist unter die Nationen gesandt: Sammelt euch und kommt gegen es und macht euch auf zum Krieg! 49.15 Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, verachtet unter den Menschen. 49.16 Deine Furchtbarkeit, der Uebermut deines Herzens haben dich getaeuscht, [dich,] der in den Schlupfwinkeln der Felsen wohnt, den Gipfel des Huegels besetzt haelt. Wenn du dein Nest hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort hinabstuerzen, spricht der HERR. 49.17 Und Edom soll zum Entsetzen werden. Jeder, der an ihm vorueberzieht, wird sich entsetzen und zischen ueber all seine Wunden. 49.18 Wie [nach] der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarstaedte, spricht der HERR, wird niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten. V. 19-21: Kap. 50,44-46. 49.19 Siehe, wie ein Loewe steigt er von der Pracht des Jordan herauf zum Weideplatz [am] immerfliessenden [Bach]. Ja, ich werde es ploetzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist, ueber es bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen koennte? 49.20 Darum hoert den Ratschluss des HERRN, den er ueber Edom beschlossen hat, und seine Gedanken, die er ueber die Bewohner von Teman denkt: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, [auch] die Geringen der Herde; wahrlich, ihr Weideplatz wird sich ueber sie entsetzen! 49.21 Von dem Getoese ihres Falles erbebt die Erde; Geschrei - [noch] am Schilfmeer wird sein Schall vernommen. 49.22 Siehe, wie der Adler zieht er herauf und fliegt und breitet seine Fluegel aus ueber Bozra. Und das Herz der Helden Edoms wird an jenem Tag sein wie das Herz einer Frau in Kindesnoeten. Ausspruch ueber Damaskus: Angst, Tod und Feuersbrunst. Jes 17,1-11; Am 1,3-5. 49.23 Ueber Damaskus: Zuschanden geworden sind Hamat und Arpad; denn sie haben eine boese Nachricht vernommen. Sie verzagen. Am Meer ist Besorgnis, man kann sich nicht beruhigen. 49.24 Damaskus ist schlaff geworden. Es hat sich umgewandt, um zu fliehen, und Schrecken hat es ergriffen. Angst und Wehen haben es erfasst wie eine Gebaerende. 49.25 Wie ist sie verlassen, die Stadt des Ruhms, die Stadt meiner Freude! 49.26 Darum werden an jenem Tag ihre jungen Maenner auf ihren Plaetzen fallen und alle Kriegsmaenner umkommen, spricht der HERR der Heerscharen. 49.27 Und ich werde ein Feuer anzuenden in den Mauern von Damaskus, und es wird die Palaeste Ben-Hadads verzehren. Ausspruch ueber Kedar und Hazor: Verwuestung durch Nebukadnezar. Jes 21,13-17. 49.28 Ueber Kedar und ueber die Koenigreiche Hazors, die Nebukadnezar, der Koenig von Babel, schlug: So spricht der HERR: Macht euch auf, zieht hinauf gegen Kedar und ueberwaeltigt die Soehne des Ostens! 49.29 Ihre Zelte und ihre Schafe werden sie wegnehmen, ihre Zeltdecken und all ihre Geraete und ihre Kamele holen sie sich. Und sie werden ueber sie ausrufen: Schrecken ringsum! 49.30 Flieht, fluechtet schnell, verkriecht euch tief, Bewohner von Hazor! spricht der HERR. Denn Nebukadnezar, der Koenig von Babel, hat einen Beschluss gegen euch gefasst und einen Anschlag gegen euch geplant. 49.31 Macht euch auf, zieht hinauf gegen eine sorglose Nation, die in Sicherheit wohnt! spricht der HERR. Sie hat weder Tore noch Riegel, sie wohnen fuer sich. 49.32 Und ihre Kamele sollen zum Raub und die Menge ihrer Herden zur Beute werden. Und ich werde sie, die mit geschorenen [Haar]raendern, in alle Winde hin zerstreuen und werde ihnen von allen Seiten her Verderben bringen, spricht der HERR. 49.33 Und Hazor wird zur Wohnung der Schakale werden, zur Oede fuer ewig. Niemand wird sich dort niederlassen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten. Ausspruch ueber Elam: Zerstreuung in alle Laender. Hes 32,24.25. 49.34 Das Wort des HERRN, das zu Jeremia, dem Propheten, geschah ueber Elam im Anfang der Regierung Zedekias, des Koenigs von Juda: 49.35 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich zerbreche den Bogen Elams, seine wesentliche Staerke. 49.36 Und ich werde die vier Winde von den vier Enden des Himmels her ueber Elam bringen und es in alle diese Winde zerstreuen. Und es soll keine Nation geben, wohin nicht Vertriebene Elams kommen werden. 49.37 Und ich werde Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen, die nach seinem Leben trachten, und werde Unheil ueber sie bringen, die Glut meines Zorns, spricht der HERR. Und ich werde das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie vernichtet habe. 49.38 Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und werde Koenig und Oberste daraus verlorengeben, spricht der HERR. - 39 Aber es wird geschehen am Ende der Tage, da werde ich das Geschick Elams wenden, spricht der HERR. Ausspruch ueber Babel: Sein Sturz und dessen Folgen fuer Israel und Juda. Kap. 51: Jes 13; 14; 21,1-10; 47,1-15. \50\ 50.1 Das Wort, das der HERR ueber Babel, ueber das Land der Chaldaeer, durch den Propheten Jeremia geredet hat: 50.2 Verkuendigt es unter den Nationen und lasst es hoeren und richtet ein Feldzeichen auf! Lasst es hoeren, verschweigt es nicht! Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden, Merodach schreckerfuellt! Ihre Goetzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Goetzen sind schreckerfuellt! 50.3 Denn gegen es ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: die wird sein Land zur Wueste machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird. Sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen. 50.4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, werden die Soehne Israel kommen, sie und die Soehne Juda zusammen. Immerfort weinend werden sie gehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. 50.5 Sie werden nach Zion fragen, [auf den] Weg dahin ist ihr Gesicht [gerichtet]: Kommt und schliesst euch an den HERRN an in einem ewigen Bund, der nicht vergessen wird! 50.6 Mein Volk war eine verlorengehende Schafherde: ihre Hirten leiteten sie irre auf verfuehrerische Berge. Sie gingen von Berg zu Huegel, vergassen ihre Lagerstaette. 50.7 Alle, die sie fanden, frassen sie. Und ihre Gegner sagten: Wir werden nicht schuldig! - deshalb, weil sie gegen den HERRN gesuendigt haben, die Weide der Gerechtigkeit, und [gegen] den HERRN, die Hoffnung ihrer Vaeter. 50.8Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldaeer und seid wie die Leitboecke vor den Schafen her! 50.9 Denn siehe, ich erwecke und fuehre herauf gegen Babel eine Versammlung grosser Nationen aus dem Land des Nordens, und sie werden sich gegen es aufstellen: von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden, keiner kehrt mit leeren Haenden zurueck. 50.10 Und Chaldaea wird zum Raub werden. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR. 50.11 Ja, freut euch [nur], ja, frohlockt [nur, ihr] Pluenderer meines Erbteils, ja, huepft [nur] wie eine dreschende junge Kuh und wiehert wie starke [Pferde]! 50.12 Sehr beschaemt ist eure Mutter, in ihrer Hoffnung getaeuscht, eure Gebaererin. Siehe, es ist die letzte der Nationen, eine Wueste, eine Duerre und eine Steppe. 50.13 Vor dem Grimm des HERRN wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern ganz und gar veroedet bleiben. Jeder, der an Babel vorueberzieht, wird sich entsetzen und zischen ueber all seine Plagen. 50.14 Stellt euch ringsum auf gegen Babel, alle, die ihr den Bogen spannt! Schiesst nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn gegen den HERRN hat es gesuendigt. 50.15 Erhebt das Kriegsgeschrei gegen es ringsum! Es hat sich ergeben. Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des HERRN. Raecht euch an ihm! So wie es getan hat, tut ihm! 50.16 Rottet aus Babel den Saemann aus und den, der die Sichel fuehrt zur Erntezeit! Vor dem gewalttaetigen Schwert werden sie sich jeder zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen. 50.17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Loewen verscheucht haben. Zuerst hat der Koenig von Assur es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der Koenig von Babel, ihm die Knochen abgenagt. 50.18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Koenig von Babel und sein Land, ebenso wie ich den Koenig von Assur heimgesucht habe. 50.19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurueckbringen, dass es [auf dem] Karmel und [in] Basan weidet und seine Seele sich saettigt auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. 50.20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein, - und die Suenden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich uebriglasse. 50.21 Gegen das Land Meratajim, gegen es ziehe hinauf und gegen die Bewohner von Pekod! Mache [sie] nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der HERR, und tu nach allem, was ich dir geboten habe! 50.22 Kriegslaerm im Land und grosser Zusammenbruch! 50.23 Wie ist zerhauen und zertruemmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! 50.24 Ich habe dir eine Falle gestellt, und du bist auch gefangen worden, Babel, ohne dass du es erkannt hast. Du bist gefunden und auch gefasst, weil du Krieg mit dem HERRN angefangen hast. 50.25 Der HERR hat seine Ruestkammer aufgetan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit gibt es fuer den Herrn, den HERRN der Heerscharen, im Land der Chaldaeer. 50.26 Kommt ueber es vom [aeussersten] Ende, oeffnet seine Scheunen, schuettet es auf wie Garbenhaufen und vollstreckt den Bann an ihm! Nicht bleibe ihm ein Ueberrest! 50.27 Stecht alle seine Stiere nieder, zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe ueber sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. 50.28 Horch! Fluechtlinge und Entkommene aus dem Land Babel, um in Zion zu verkuenden die Rache des HERRN, unseres Gottes, die Rache seines Tempels! 50.29 Ruft Schuetzen herbei gegen Babel, alle, die den Bogen spannen! Belagert es ringsum, niemand darf entkommen! Vergeltet ihm nach seinem Tun, tut ihm nach allem, was es getan hat! Denn es hat vermessen gehandelt gegen den HERRN, gegen den Heiligen Israels. 50.30 Darum sollen seine jungen Maenner auf seinen Plaetzen fallen und alle seine Kriegsmaenner umkommen an jenem Tag, spricht der HERR. 50.31 Siehe, ich will an dich, du Stolze, spricht der Herr, HERR der Heerscharen. Denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche. 50.32 Dann wird die Stolze stuerzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Und ich werde ein Feuer anzuenden in ihren Staedten, dass es ihre ganze Umgebung frisst. 50.33 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Soehne Israel und die Soehne Juda sind alle zusammen Unterdrueckte. Und alle, die sie gefangen weggefuehrt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie loszulassen. 50.34 Ihr Erloeser ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Rechtssache bestimmt fuehren, um dem Land Ruhe zu verschaffen, aber den Bewohnern von Babel Unruhe. 50.35 Das Schwert ueber die Chaldaeer, spricht der HERR, und ueber die Bewohner von Babel und ueber seine Obersten und ueber seine Weisen! 50.36 Das Schwert ueber die Toren, dass sie zu Orakelpriestern werden! Das Schwert ueber seine Helden, dass sie schreckerfuellt sind! 50.37 Das Schwert ueber seine Pferde und ueber seine Wagen und ueber das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert ueber seine Schaetze, dass sie gepluendert werden! 50.38 Duerre ueber seine Gewaesser, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und durch ihre Schreckbilder werden sie toll. 50.39 Darum werden Wuestentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strausse werden darin wohnen. Und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstaette sein von Generation zu Generation. 50.40 Wie [nach] der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarstaedte durch Gott, spricht der HERR, wird niemand dort wohnen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten. 50.41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine grosse Nation und viele Koenige machen sich auf vom aeussersten Ende der Erde. 50.42 Bogen und Krummschwert fuehren sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: geruestet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg. 50.43 Der Koenig von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Haende sind schlaff geworden. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebaerenden. 50.44 Siehe, wie ein Loewe steigt er von der Pracht des Jordan herauf zum Weideplatz [am] immerfliessenden [Bach]. Ja, ich werde sie ploetzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist, ueber es bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen koennte? 50.45 Darum hoert den Ratschluss des HERRN, den er ueber Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er ueber das Land der Chaldaeer denkt: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, [auch] die Geringen der Herde! Wahrlich, der Weideplatz wird sich ueber sie entsetzen! 50.46 Von dem Ruf: Babel ist erobert! erzittert die Erde. Ein Geschrei wird unter den Nationen vernommen. Ausspruch ueber Babel: Seine Macht und sein Sturz, seine Schuld und Strafe. V. 1-58: Kap. 50; Jes 13; 14; 21,1-10; 47,1-15. \51\ 51.1 So spricht der HERR: Siehe, ich erwecke gegen Babel und gegen die, die im Herzen meiner Widersacher wohnen, einen Geist des Verderbens. 51.2 Und ich sende nach Babel Fremde, die es worfeln und sein Land ausleeren werden. Denn sie werden ringsumher gegen es vorgehen am Tag des Unheils. 51.3 Der Schuetze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt! Und habt kein Mitleid mit seinen jungen Maennern, vollstreckt den Bann an seinem ganzen Heer! 51.4 Und Erschlagene sollen fallen im Land der Chaldaeer und Durchbohrte auf seinen Strassen. 51.5 Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von dem HERRN der Heerscharen; denn deren Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels. 51.6 Flieht aus Babel hinaus und rettet euch, jeder [rette] sein Leben, dass ihr in seiner Schuld nicht umkommt! Denn es ist die Zeit der Rache des HERRN: was es getan hat, vergilt er ihm. 51.7 Babel war ein goldener Becher in der Hand des HERRN, der die ganze Erde berauschte. Von seinem Wein haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen wie toll geworden. 51.8 Ploetzlich ist Babel gefallen und zertruemmert. Jammert ueber es! Holt Balsam fuer seinen Schmerz! Vielleicht wird es geheilt werden! 51.9 `Wir haben Babel heilen wollen, aber es war nicht zu heilen. Verlasst es und lasst uns jeder in sein Land ziehen! Denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken. 51.10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht. Kommt und lasst uns in Zion die Tat des HERRN, unseres Gottes, erzaehlen! 51.11 Schaerft die Pfeile, fasst den Schild! Der HERR hat den Geist der Koenige von Medien erweckt. Denn gegen Babel ist sein Plan [gerichtet], es zu zerstoeren; denn es ist die Rache des HERRN, die Rache fuer seinen Tempel. 51.12 Richtet das Feldzeichen gegen die Mauern von Babel auf, verschaerft die Bewachung, stellt Waechter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn wie der HERR es sich vorgenommen, so fuehrt er aus, was er ueber die Bewohner von Babel geredet hat. 51.13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schaetzen, dein Ende ist gekommen, das Mass deines ungerechten Gewinns. 51.14 Der HERR der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Wenn ich dich auch mit Menschen angefuellt habe wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei ueber dich anstimmen. V. 15-19: Kap. 10,12-16. 51.15 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegruendet durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht, 51.16 auf dessen Befehl sich die Menge der Wasser am Himmel ergiesst, der Wolken aufsteigen laesst vom Ende der Erde, Blitze macht fuer den Regen und den Wind aus seinen Kammern herauslaesst! 51.17 Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschaemt jeder Goldschmied wegen des Goetterbildes. Denn Luege sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht. 51.18 Ein Nichts sind sie, ein Werk zum Gespoett: zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren. 51.19 Jakobs Anteil ist nicht wie diese. Denn er [,der HERR,] ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils. Jahwe der Heerscharen ist sein Name. 51.20 Du bist mir ein Hammer, eine Kriegswaffe, und mit dir zerhaemmere ich Nationen, und mit dir zerstoere ich Koenigreiche, 51.21 und mit dir zerhaemmere ich Ross und Reiter, und mit dir zerhaemmere ich den Wagen und seinen Lenker, 51.22 und mit dir zerhaemmere ich Mann und Frau, und mit dir zerhaemmere ich Greis und Knaben, und mit dir zerhaemmere ich Juengling und die Jungfrau, 51.23 und mit dir zerhaemmere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerhaemmere ich den Bauern und sein Gespann, und mit dir zerhaemmere ich Statthalter und Befehlshaber. 51.24 Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldaeas all ihr Boeses, das sie an Zion veruebt haben, vor euren Augen vergelten, spricht der HERR. 51.25 Siehe, ich will an dich, spricht der HERR, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verdirbt. Und ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von den Felsen hinabwaelzen und dich zu einem verbrannten Berg machen, 51.26 so dass man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann. Denn eine ewige Truemmerstaette sollst du sein, spricht der HERR. 51.27 Richtet das Feldzeichen im Land auf, stosst ins Horn unter den Nationen! Heiligt Nationen gegen es [zum Krieg], ruft gegen es die Koenigreiche Ararat, Minni und Aschkenas herbei! Bestellt Kriegsoberste gegen es, lasst Pferde heraufziehen wie furchtbare Heuschrecken! 51.28 Heiligt Nationen gegen es [zum Krieg], die Koenige von Medien, dessen Statthalter und alle seine Befehlshaber und das ganze Land ihrer Herrschaft! 51.29 Da erbebt und erzittert die Erde. Denn die Plaene des HERRN erfuellen sich gegen Babel, um das Land Babel zu einer Wueste zu machen, ohne Bewohner. 51.30 Babels Helden haben aufgehoert zu kaempfen, sie sitzen in den Bergfestungen. Versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden. Man hat ihre Wohnungen angezuendet, ihre Riegel sind zerbrochen. 51.31 Ein Laeufer laeuft dem anderen entgegen und der Bote dem Boten, um dem Koenig von Babel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist. 51.32 Und die Uebergaenge sind besetzt, und die Festungen hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsleute sind vor Schrecken erstarrt. - 51.33 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie stampft. Noch kurze Zeit, dann kommt die Zeit der Ernte fuer sie. 51.34 Nebukadnezar, der Koenig von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich weggestellt als leeres Gefaess. Er verschlang mich wie ein Ungeheuer, fuellte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stiess mich fort. 51.35 Die an mir [begangene] Gewalttat und meine Zerfleischung komme ueber Babel - soll die Bewohnerin von Zion sagen - und mein Blut ueber die Bewohner von Chaldaea, soll Jerusalem sagen. 51.36 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will deinen Rechtsstreit fuehren und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer austrocknen und seine Quelle versiegen lassen. 51.37 Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner. 51.38 Sie bruellen alle zusammen wie Jungloewen, knurren wie die Jungen der Loewinnen. 51.39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und mache sie betrunken, so dass sie frohlocken und entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der HERR. 51.40 Wie Laemmer fuehre ich sie zur Schlachtung hinab, wie Widder zusammen mit den Boecken. - 51.41 Wie ist Scheschach eingenommen und der Ruhm der ganzen Erde erobert! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! 51.42 Das Meer ist heraufgestiegen ueber Babel; mit dem Brausen seiner Wellen ist es bedeckt. 51.43 Seine Staedte sind zur Wueste geworden, ein duerres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht. 51.44 Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maul herausnehmen, was er verschlungen hat; und Nationen sollen nicht mehr zu ihm stroemen. Auch die Mauer von Babel ist gefallen. 51.45 Zieht aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet euch, jeder sein Leben, vor der Zornesglut des HERRN! 51.46 Und dass euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fuerchtet vor der Nachricht, die im Land vernommen wird! Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht. Und Gewalttat ist im Land, Herrscher [folgt] auf Herrscher. 51.47 Darum siehe, Tage kommen, da werde ich die Goetterbilder Babels heimsuchen. Sein ganzes Land wird zuschanden werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen. 51.48 Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln ueber Babel. Denn von Norden her kommen ihm die Verwuester, spricht der HERR. 51.49 Wie Babel darauf ausging, dass Erschlagene Israels fielen, so werden wegen Babel Erschlagene [auf] der ganzen Erde fallen. - 51.50 Ihr, [die] dem Schwert Entkommenen, geht, bleibt nicht stehen! Denkt an den HERRN aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! - 51.51 Wir sind beschaemt, denn wir haben Verhoehnung gehoert; Schmach hat unser Gesicht bedeckt. Denn Fremde sind ueber die Heiligtuemer des Hauses des Herrn gekommen. - 51.52 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich seine Goetzenbilder heimsuchen werde. Und toedlich Verwundete werden stoehnen in seinem ganzen Land. 51.53 Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und seine starke Hoehe unersteigbar machte, so wuerden ihm von mir her [doch] Verwuester kommen, spricht der HERR. 51.54 Horch! Ein Geschrei aus Babel und grosser Zusammenbruch vom Land der Chaldaeer her! 51.55 Denn der HERR verwuestet Babel und laesst aus ihm den lauten Schall verlorengehen. Und es brausen seine Wogen wie gewaltige Wasser, es ertoent der Schall ihres Tosens. 51.56 Denn ueber es, ueber Babel, kommt ein Verwuester. Und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott der Vergeltung ist der HERR, er wird bestimmt vergelten. 51.57 Und ich mache seine Obersten betrunken und seine Weisen, seine Statthalter und seine Befehlshaber und seine Helden, dass sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Koenig, HERR der Heerscharen ist sein Name. 51.58 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Mauern des grossen Babel sollen vollstaendig geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. - Und so muehen sich Voelker fuer nichts und Voelkerschaften fuers Feuer, und sie ermueden. Anweisung Jeremias, die Fluchschrift ueber Babel nach Verlesung im Euphrat zu versenken. 51.59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, befahl, als der mit Zedekia, dem Koenig von Juda, im vierten Jahr seiner Regierung nach Babel zog; Seraja war Reisemarschall. 51.60 Und Jeremia schrieb in ein [einziges] Buch all das Unheil, das ueber Babel kommen sollte, alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind. 51.61 Und Jeremia sagte zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies all diese Worte 51.62 und sprich: HERR, du selbst hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, so dass kein Bewohner mehr darin sein soll, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu einer ewigen Truemmerstaette werden soll. 51.63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat 51.64 und sage: So wird Babel versinken und nicht wieder hochkommen wegen des Unheils, das ich ueber es bringe; und sie werden ermueden. Bis hierher [gehen] die Worte Jeremias. Belagerung Jerusalems Flucht und Gefangennahme des Koenigs Zedekia. V. 127: Kap. 39,110; V. 130: 2Koe 24,1820; 25,121; 2Chr 36,1121. \52\ 52.1 Einundzwanzig Jahre war Zedekia alt, als er Koenig wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jirmejas aus Libna. 52.2 Und er tat, was boeses war in den Augen des HERRN, nach allem, was Jojakim getan hatte. 52.3 Denn wegen des Zornes des HERRN kam es in Jerusalem und Juda dahin, dass er sie von seinem Angesicht verwarf. Und Zedekia empoerte sich gegen den Koenig von Babel. 52.4 Und es geschah im neunten Jahr seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, da kamen Nebukadnezar, der Koenig von Babel, er und sein ganzes Heer, gegen Jerusalem und belagerte es; und sie bauten Belagerungstuerme gegen es ringsumher. 52.5 So kam die Stadt in Belagerung bis ins elfte Jahr des Koenigs Zedekia. 52.6 Im vierten Monat am Neunten des Monats, als der Hunger in der Stadt ueberhand genommen hatte und kein Brot [mehr] da war fuer das Volk des Landes, 52.7 da wurde die Stadt[mauer] aufgebrochen. Und alle Kriegsleute flohen und zogen Nachts aus der Stadt hinaus auf dem Weg durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern beim Garten des Koenigs war die Chaldaeer aber waren rings um die Stadt her , und sie zogen den Weg zur Steppe. 52.8 Aber das Heer der Chaldaeer jagte dem Koenig nach, und sie holten Zedekia ein in den Steppen von Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg. 52.9 Und sie ergriffen den Koenig und fuehrten ihn hinauf zum Koenig von Babel, nach Ribla im Land Hamat, und der sprach das Urteil ueber ihn. 52.10 Und der Koenig von Babel schlachtete die Soehne Zedekias vor dessen Augen, und er schlachtete auch alle Obersten von Juda in Ribla. 52.11 Und er blendete die Augen Zedekias und band ihn mit ehernen Fesseln. Und der Koenig von Babel brachte ihn nach Babel und setzte ihn in Gewahrsam bis zum Tag seines Todes. Zerstoerung Jerusalems und des Tempels Wegfuehrung nach Babel. 52.12 Und im fuenften Monat, am Zehnten des Monats das war das neunzehnte Jahr des Koenigs Nebukadnezar, des Koenigs von Babel kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der vor dem Koenig von Babel stand, nach Jerusalem. 52.13 Und er verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Koenigs; und alle Haeuser von Jerusalem und jedes grosse Haus verbrannte er mit Feuer. 52.14 Und das ganze Heer der Chaldaeer, das bei dem Obersten der Leibwache war, riss alle Mauern von Jerusalem ringsum nieder. 52.15 Und von den Geringen des Volkes und den Rest des Volkes, die in der Stadt Uebriggebliebenen, und die Ueberlaeufer, die zum Koenig von Babel uebergelaufen waren, und den Rest der Handwerker fuehrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen fort. 52.16 Aber von den Geringen des Landes liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, [einige] zurueck als Weingaertner und als Ackerleute. 52.17 Und die bronzenen Saeulen, die am Haus des HERRN waren, und die Gestelle und das bronzene Meer, die im Haus des HERRN waren, zerschlugen die Chaldaeer und nahmen alle Bronze davon mit nach Babel. 52.18 Und sie nahmen die Toepfe mit und die Schaufeln und die Messer und die Sprengschalen und die Schalen und alle bronzenen Geraete, mit denen man den Dienst verrichtete. 52.19 Auch die Becken, die Feuerbecken und die Sprengschalen, die Toepfe, die Leuchter, die Schalen und die Opferschalen, [von dem], was aus reinem Gold und was aus reinem Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit. 52.20 [Ferner] die beiden Saeulen, das eine Meer und die zwoelf bronzenen Rinder darunter [und] die Gestelle, die der Koenig Salomo fuer das Haus des HERRN gemacht hatte. Die Bronze all dieser Geraete war nicht zu wiegen. 52.21 Und die Saeulen: achtzehn Ellen war die Hoehe der einen Saeule, und eine Schnur von zwoelf Ellen umfasste sie; und ihre Dicke war vier Finger, sie war hohl. 52.22 Und ein Kapitell aus Bronze war darauf, und die Hoehe des einen Kapitells [betrug] fuenf Ellen. Und Flechtwerk und Granataepfel waren an dem Kapitell ringsum, alles aus Bronze. Und genauso war es an der anderen Saeule, und Granataepfel [waren daran]. 52.23 Es waren 96 Granataepfel aussen angebracht; zusammen waren hundert Granataepfel am Flechtwerk ringsum. 52.24 Und der Oberste der Leibwache nahm den Oberpriester Seraja und Zefanja, den zweiten Priester, und die drei Hueter der Schwelle. 52.25 Und aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten, der ueber die Kriegsleute eingesetzt war, und sieben Maenner von denen, die staendig um den Koenig waren, die sich in der Stadt fanden, und den Schreiber des Heerobersten, der das Volk des Landes zum Heeresdienst aushob, und sechzig Mann vom Volk des Landes, die sich in der Stadt fanden. 52.26 Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und brachte sie zum Koenig von Babel nach Ribla. 52.27 Und der Koenig von Babel schlug sie und toetete sie in Ribla im Land Hamat. - So wurde Juda aus seinem Land gefangen weggefuehrt. 52.28 Das ist das Volk, das Nebukadnezar gefangen weggefuehrt hat: Im 7. Jahr 3 023 Judaeer, 52.29 im 18. Jahr Nebukadnezars 832 Seelen aus Jerusalem, 52.30 im 23. Jahr Nebukadnezars fuehrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von den Judaeern 745 Seelen gefangen fort, alle Seelen zusammen waren 4600. Begnadigung des Koenigs Jojachin. 2Koe 25,2730. 52.31 Und es geschah im 37. Jahr der Wegfuehrung Jojachins, des Koenigs von Juda, im 12. Monat, am 25. des Monats, da erhob Evil-Merodach, der Koenig von Babel, im [ersten] Jahr seiner Koenigsherrschaft das Haupt Jojachins, des Koenigs von Juda, und fuehrte ihn aus dem Gefaengnis. 52.32 Und er redete guetig mit ihm und setzte seinen Thron ueber den Thron der Koenige, die bei ihm in Babel waren. 52.33 Und Jojachin durfte seine Gefaengniskleidung ablegen. Und er ass bestaendig vor ihm, alle Tage seines Lebens. 52.34 Und sein Unterhalt, ein bestaendiger Unterhalt, wurde ihm vom Koenig von Babel gegeben, soviel er taeglich noetig hatte, bis zum Tag seines Todes, alle Tage seines Lebens. Die Klagelieder. Jerusalems Klage ueber sein Elend, Bekenntnis der Schuld und Bitte um Hilfe und Vergeltung an den Feinden. \1\ 1.1 Wehe, wie sitzt so einsam da die [einst] volkreiche Stadt! Sie ist einer Witwe gleich geworden, die Grosse unter den Nationen! Die Fuerstin ueber die Provinzen ist zur Zwangsarbeit erniedrigt! 1.2 Sie weint und weint des Nachts, und ihre Traenen [laufen] ueber ihre Wangen. Sie hat keinen Troester unter allen, die sie liebten; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihr zu Feinden geworden. 1.3 Gefangen ist Juda weggezogen aus Elend und aus schwerem Sklavendienst. Es wohnt unter den Nationen, findet keinen Rastplatz. Alle seine Verfolger haben es erreicht - mitten in der Bedraengnis. 1.4 Die Wege nach Zion trauern, weil niemand zum Fest kommt. All ihre Tore sind menschenleer, ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sind betruebt, und ihr selbst ist bitter weh. 1.5 Ihre Gegner sind obenauf, ihre Feinde haben Ruhe. Denn der HERR hat sie betruebt wegen der Menge ihrer Verbrechen. Ihre Kinder sind vor dem Gegner her in Gefangenschaft gezogen. 1.6 So zog aus der Tochter Zion all ihre Pracht aus. Ihre Obersten sind wie Hirsche geworden, die keine Weide finden, und kraftlos zogen sie dahin vor dem Verfolger. 1.7 Jerusalem denkt in den Tagen ihres Elends und ihrer Heimatlosigkeit an all ihre Kostbarkeiten, die es [bei ihr] gab seit den Tagen der Vorzeit, [jetzt,] da ihr Volk durch die Hand des Gegners gefallen ist und sie keinen Helfer hat. Die Gegner sehen ihr zu, lachen darueber, dass es mit ihr aus ist. 1.8 Schwer gesuendigt hat Jerusalem. Darum ist sie zum Gespoett geworden; alle ihre Verehrer verachten sie, weil sie ihre Bloesse gesehen haben. Sie selbst aber seufzt und wendet sich ab. 1.9 Ihre Unreinheit [klebt] an ihrem Saum; ihr Ende hat sie nicht bedacht. So ist sie entsetzlich heruntergekommen, ohne dass einer sie troestet. Sieh an, HERR, mein Elend, denn der Feind tut sich gross! 1.10 Seine Hand hat der Gegner ausgestreckt nach all ihren Kostbarkeiten. Ja, sie musste mitansehen, wie Nationen in ihr Heiligtum kamen, denen du geboten hattest, sie sollten dir nicht in die Versammlung kommen! 1.11 All ihr Volk seufzt auf der Suche nach Brot; sie geben ihre Kostbarkeiten fuer Nahrung hin, um sich am Leben zu halten. Siehe, HERR, und schau, wie verachtet ich bin! 1.12 Ist es [noch] nicht zu euch [gedrungen], alle, die ihr des Weges zieht? Schaut und seht, ob es einen Schmerz gibt wie meinen Schmerz, der mir angetan worden ist, mit dem [mich] der HERR betruebt hat am Tag seiner Zornglut! 1.13 Aus der Hoehe sandte er Feuer in meine Gebeine und zertrat sie. Er spannte ein Netz fuer meine Fuesse, zwang mich zur Umkehr. Er machte mich einsam und allezeit krank. 1.14 Schwer ist das Joch meiner Verbrechen, durch seine Hand zusammengeflochten. Sie kamen auf meinen Hals; [das] brach mir die Kraft. Der Herr lieferte mich solchen in die Haende, denen ich nicht standhalten kann. 1.15 Alle meine Starken verwarf der Herr in meiner Mitte; er rief gegen mich ein Treffen aus, um meine jungen Maenner zu zerschmettern; der Herr hat der Jungfrau, der Tochter Juda, die Kelter getreten. 1.16 Darueber muss ich weinen, mein Auge, mein Auge zerfliesst von Wasser. Denn ein Troester, der meine Seele erquicken koennte, ist fern von mir. Meine Soehne sind vereinsamt, denn der Feind hat die Oberhand. 1.17 Zion breitet ihre Haende aus, [doch] da ist niemand, der sie troestet. Der HERR entbot gegen Jakob seine Nachbarn als seine Feinde. Jerusalem wurde unter ihnen zum Abscheu. 1.18 Gerecht ist er, der HERR, denn gegen seinen Befehl bin ich widerspenstig gewesen. Hoert doch, alle ihr Voelker, und seht meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine jungen Maenner sind in die Gefangenschaft gezogen. 1.19 Ich rief nach denen, die mich geliebt hatten, sie aber betrogen mich. Meine Priester und meine Aeltesten kamen in der Stadt um, als sie fuer sich Nahrung suchten, um sich am Leben zu halten. 1.20 Sieh, HERR, wie mir angst ist! Mein Inneres glueht, mein Herz dreht sich mir im Leibe um, weil ich so sehr widerspenstig gewesen bin. Draussen hat mich das Schwert der Kinder beraubt [und] drinnen der Tod. 1.21 Man hoert, wie ich seufze, [doch] habe ich keinen Troester. Alle meine Feinde haben mein Unglueck gehoert, haben sich gefreut, dass du es getan hast. Fuehrst du den Tag herbei, den du verkuendigt hast, dann ergeht es ihnen wie mir. 1.22 All ihre Bosheit komme vor dich! Handle an ihnen, wie du an mir gehandelt hast wegen all meiner Verbrechen! Denn zahlreich sind meine Seufzer, und mein Herz ist krank. Unheil im Land und in Jerusalem durch Gottes Zorn gemaess seiner Warnung - Zions Schreien nach Gottes Erbarmen. \2\ 2.1 Wehe, wie umwoelkt in seinem Zorn der Herr die Tochter Zion! Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel zur Erde geworfen und am Tag seines Zorns nicht gedacht an den Schemel seiner Fuesse. 2.2 Vernichtet hat der Herr - ohne Mitleid - alle Weideplaetze Jakobs; er hat in seinem Grimm niedergerissen die befestigten Staedte der Tochter Juda; zu Boden gestuerzt, entweiht hat er das Koenigreich und seine Obersten. 2.3 In Zornesglut hat er abgehauen jedes Horn Israels; er hat seine Rechte zurueckgezogen angesichts des Feindes und hat Jakob in Brand gesteckt wie ein flammendes Feuer, das ringsum frisst. 2.4 Seinen Bogen hat er gespannt wie ein Feind, seine rechte Hand erhoben wie ein Gegner und hat alles den Augen Liebliche umgebracht. In das Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm ausgegossen wie Feuer. 2.5 Der Herr ist wie ein Feind geworden. Er hat Israel vernichtet, vernichtet alle ihre Palaeste, seine befestigten Staedte zerstoert. So hat er in der Tochter Juda Weh und Wehgeschrei gehaeuft. 2.6 Und er hat seine Huette abgebrochen wie die eines Gartens, hat zerstoert [den Ort fuer] seine Festversammlung. Der HERR hat in Zion Festversammlung und Sabbat in Vergessenheit geraten lassen und im Toben seines Zorns Koenig und Priester verworfen. 2.7 Verstossen hat der Herr seinen Altar, entweiht sein Heiligtum; er hat die Mauern ihrer Palaeste der Hand des Feindes preisgegeben; Laerm erhob sich im Haus des HERRN wie an einem Festtag. 2.8 Der HERR hatte es sich vorgenommen, die Mauer der Tochter Zion zu zerstoeren; er spannte die Messschnur, wandte seine Hand vom Vernichten nicht ab und versetzte Bollwerk und Mauer in Trauer; zusammen schwanden sie dahin. 2.9 Eingesunken in die Erde sind ihre Tore, zerstoert und zerschlagen hat er ihre Riegel. Ihr Koenig und ihre Obersten sind unter den Nationen, es gibt kein Gesetz mehr. Auch ihre Propheten erhalten kein Gesicht von dem HERRN. 2.10 Schweigend sitzen auf der Erde die Aeltesten der Tochter Zion; sie haben Staub auf ihr Haupt geworfen, Sacktuch sich umgeguertet; die Jungfrauen Jerusalems senken ihr Haupt zur Erde. 2.11 In Traenen vergehen meine Augen, mein Inneres glueht, meine Leber hat sich zur Erde ergossen wegen des Zusammenbruchs der Tochter meines Volkes, weil Kind und Saeugling auf den Plaetzen der Stadt verschmachten. 2.12 Zu ihren Muettern sagen sie: `Wo ist Brot und Wein?, waehrend sie wie toedlich Verwundete verschmachten auf den Plaetzen der Stadt, waehrend ihre Seele sich ergiesst in den Schoss ihrer Muetter. 2.13 Womit soll ich dir aufhelfen, womit dich vergleichen, Tochter Jerusalem? Was soll ich dir gleichstellen, damit ich dich troeste, du Jungfrau, Tochter Zion? Denn so gross wie das Meer ist dein Zusammenbruch. Wer kann dich heilen? 2.14 Deine Propheten schauten dir Trug und Tuenche; und sie deckten deine Schuld nicht auf, dein Geschick zu wenden, sondern sie schauten dir Aussprueche zu Luege und Verfuehrung. 2.15 Alle, die des Weges ziehen, klatschen ueber dich in die Haende, sie zischen und schuetteln ihren Kopf ueber die Tochter Jerusalem: Ist das die Stadt, von der man sagte: Der Schoenheit Vollendung, Wonne der ganzen Erde? 2.16 Alle deine Feinde reissen ihren Mund ueber dich auf, sie zischen und knirschen mit den Zaehnen. Sie sagen: Wir haben vernichtet! Ja, dies ist der Tag, den wir erhofft haben! Wir haben [es] erreicht, wir haben [es] gesehen! 2.17 Getan hat der HERR, was er sich vorgenommen hatte, er hat sein Wort zur Vollendung gebracht, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten hatte. Er hat ohne Mitleid niedergerissen und hat den Feind ueber dich froehlich sein lassen, er hat das Horn deiner Gegner erhoeht. 2.18 Schrei laut um Hilfe zum Herrn, stoehne, du Tochter Zion! Lass wie einen Bach die Traenen rinnen Tag und Nacht! Goenne dir keine Ruhe! Dein Augapfel stehe nicht still! 2.19 Auf, wimmere bei Nacht, bei Beginn der Nachtwachen, schuette wie Wasser dein Herz aus vor dem Angesicht des Herrn! Erhebe deine Haende zu ihm um der Seele deiner Kinder willen, die vor Hunger verschmachten an allen Strassenecken! 2.20 Sieh, HERR, und schaue, an wem du so gehandelt hast! Duerfen Frauen ihre Leibesfrucht essen, die liebevoll gepflegten Kinder? Duerfen im Heiligtum des Herrn Priester und Prophet erschlagen werden? 2.21 Am Boden auf den Strassen liegen Kind und Greis; meine Jungfrauen und meine jungen Maenner sind durchs Schwert gefallen. Erschlagen hast du am Tag deines Zornes, abgeschlachtet ohne Mitleid. 2.22 Meine Schrecknisse hast du von allen Seiten herbeigerufen wie zu einem Festtag, und am Tag des Zornes des HERRN gab es keinen Entkommenen und Entronnenen: Die ich liebevoll gepflegt und grossgezogen habe, mein Feind hat sie vertilgt. Klage des Propheten ueber sein und des Volkes Elend - Anerkenntnis der Treue Gottes - Aufruf zum Suendenbekenntnis - Bitte um Rettung und Vergeltung an den Feinden \3\ 3.1 Ich bin der Mann, der Elend sah durch die Rute seines Grimmes. 3.2 Mich trieb er weg und liess mich gehen in Finsternis und ohne Licht. 3.3 Nur gegen mich wendet er immer wieder seine Hand, jeden Tag. 3.4 Verfallen liess er mein Fleisch und meine Haut, zerbrach meine Knochen, 3.5 umbaute und umgab mich mit Gift und Muehsal. 3.6 Er liess mich wohnen in Finsternissen, wie die Toten der Urzeit. 3.7 Er ummauerte mich, dass ich nicht herauskann; er legte mich in schwere, bronzene Ketten. 3.8 Auch wenn ich schrie und um Hilfe rief, verschloss er [sein Ohr vor] meinem Gebet. 3.9 Er vermauerte meine Wege mit Quadersteinen, kehrte meine Pfade um. 3.10 Ein lauernder Baer war er mir, ein Loewe im Versteck. 3.11 Er liess mich vom Weg abirren, zerfleischte mich und machte mich menschenleer. 3.12 Er spannte seinen Bogen und stellte mich hin als Ziel fuer den Pfeil. 3.13 Er liess in meine Nieren dringen die Soehne seines Koechers. 3.14 Ich wurde meinem ganzen Volk zum Gelaechter, ihr Spottlied [bin ich] jeden Tag. 3.15 Er saettigte mich mit bitteren Kraeutern und traenkte mich mit Wermut. 3.16 Und er liess auf Kies meine Zaehne beissen, er trat mich nieder in den Staub. 3.17 Du verstiessest meine Seele aus dem Frieden, ich habe vergessen, was Glueck ist. 3.18 Und ich sagte: Verloren ist mein Glanz und meine Hoffnung auf den HERRN. 3.19 An mein Elend und meine Heimatlosigkeit zu denken, [bedeutet] Wermut und Gift! 3.20 [Und doch] denkt und denkt meine Seele daran und ist niedergedrueckt in mir. 3.21 [Doch] dies will ich mir in den Sinn zurueckrufen, darauf will ich hoffen: 3.22 Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hoert nicht auf, 3.23 es ist jeden Morgen neu. Gross ist deine Treue. 3.24 Mein Anteil ist der HERR, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen. 3.25 Gut ist der HERR zu denen, die auf ihn harren, zu der Seele, die nach ihm fragt. 3.26 Es ist gut, dass man schweigend hofft auf die Rettung des HERRN. 3.27 Gut ist es fuer den Mann, wenn er das Joch in seiner Jugend traegt. 3.28 Er sitze einsam und schweige, wenn er es ihm auferlegt. 3.29 Er lege seinen Mund in den Staub, vielleicht gibt es Hoffnung. 3.30 Er biete dem, der ihn schlaegt, die Wange, saettige sich an Schmach. 3.31 Denn nicht fuer ewig verstoesst der Herr, 3.32 sondern wenn er betruebt hat, erbarmt er sich nach der Fuelle seiner Gnadenerweise. 3.33 Denn nicht von Herzen demuetigt und betruebt er die Menschenkinder. 3.34 Dass man alle Gefangenen des Landes unter seinen Fuessen zertritt, 3.35 dass man das Recht eines Mannes beugt vor dem Angesicht des Hoechsten, 3.36 dass man einen Menschen irrefuehrt in seinem Rechtsstreit - sollte der Herr es nicht sehen? 3.37 Wer ist es, der da sprach, und es geschah, - [und] der Herr hat es nicht geboten? 3.38 Kommt nicht aus dem Mund des Hoechsten das Boese und das Gute hervor? 3.39 Was beklagt sich der Mensch, der [noch] am Leben ist, [was beklagt sich] der Mann ueber seine Suendenstrafe? 3.40 Pruefen wollen wir unsere Wege und erforschen und umkehren zu dem HERRN! 3.41 Lasst uns unser Herz samt den Haenden erheben zu Gott im Himmel! 3.42 Wir, wir haben die Treue gebrochen und sind widerspenstig gewesen; du [aber], du hast nicht vergeben. 3.43 Du hast dich in Zorn gehuellt und hast uns verfolgt; du hast uns umgebracht ohne Mitleid. 3.44 Du hast dich in eine Wolke gehuellt, so dass kein Gebet hindurchdrang. 3.45 Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht mitten unter den Voelkern. 3.46 Alle unsere Feinde reissen ihren Mund ueber uns auf. 3.47 Grauen und Grube sind uns zuteil geworden, Untergang und Zusammenbruch. 3.48 Wasserbaeche laesst mein Auge fliessen wegen des Zusammenbruchs der Tochter meines Volkes. 3.49 Mein Auge ergiesst sich und kommt nicht zur Ruhe, [traent] unaufhoerlich, 3.50 bis der HERR vom Himmel herunterschaut und hinsieht. 3.51 Mein Auge schmerzt mich wegen all der Toechter meiner Stadt. 3.52 Wie einen Vogel jagten und jagten mich [jene], die grundlos meine Feinde sind. 3.53 Sie stuerzten mein Leben in die Grube und warfen Steine auf mich. 3.54 Wasser stroemten ueber mein Haupt. Ich sagte [mir]: Ich bin [vom Leben] abgeschnitten! 3.55 Da rief ich deinen Namen an, o HERR, aus der Grube tief unten. 3.56 Du hast meine Stimme gehoert. Verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien! 3.57 Du nahtest an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fuerchte dich nicht! 3.58 Du hast, Herr, meinen Rechtsstreit gefuehrt, hast mein Leben erloest. 3.59 Du, HERR, hast meine Entrechtung gesehen. Verhilf mir zu meinem Recht! 3.60 Du hast gesehen all ihre Rachgier, alle ihre Plaene gegen mich. 3.61 Gehoert hast du ihr Schmaehen, o HERR, alle ihre Plaene gegen mich, 3.62 das Gerede derer, die gegen mich aufgetreten sind, und ihren Spott ueber mich den ganzen Tag. 3.63 Ihr Sitzen und ihr Aufstehen schau dir an! Ich bin ihr Spottlied. 3.64 Uebe an ihnen Vergeltung, HERR, nach dem Werk ihrer Haende! 3.65 Gib ihnen Verblendung des Herzens! Dein Fluch komme ueber sie! 3.66 Jage ihnen nach im Zorn und rotte sie aus unter dem Himmel des HERRN! Das furchtbare Geschick Jerusalems durch Schuld der Propheten und Priester - Wunsch auf Vergeltung an Edom. \4\ 4.1 Wehe, wie dunkel ist das Gold geworden, [wie] entstellt das feine Gold! Wie liegen hingeschuettet die Steine des Heiligtums an allen Strassenecken! 4.2 Die Soehne Zions, die kostbaren, [einst] aufgewogen mit gediegenem Gold, wehe, wie sind sie irdenen Kruegen gleichgeachtet, dem Werk von Toepferhaenden! 4.3 Selbst Schakale reichen die Brust, saeugen ihre Jungen. [Doch] die Tochter meines Volkes ist grausam geworden wie die Strausse in der Wueste. 4.4 Die Zunge des Saeuglings klebte an seinem Gaumen vor Durst; die Kinder verlangten Brot, niemand brach es ihnen. 4.5 Die [sonst] Leckerbissen assen, verschmachteten auf den Strassen; die auf Karmesin getragen wurden, mussten auf Misthaufen liegen. 4.6 Und die Schuld der Tochter meines Volkes war groesser als die Suende Sodoms, das ploetzlich zerstoert wurde, ohne dass Haende sich ruehrten. 4.7 Ihre Fuersten waren reiner als Schnee, weisser als Milch; rosiger war ihr Leib als Korallen, [wie] Saphir war ihre Gestalt. 4.8 Dunkler als Russ ist [jetzt] ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Strassen; runzlig ist ihre Haut auf ihren Knochen, sie ist duerr geworden wie Holz. 4.9 Die vom Schwert Getoeteten hatten es besser als die vom Hunger Getoeteten, [denn] die verendeten [langsam], getroffen vom Mangel an Feldfrucht. 4.10 Die Haende weichherziger Frauen haben ihre Kinder gekocht; sie dienten ihnen als Speise beim Zusammenbruch der Tochter meines Volkes. 4.11 Der HERR hat seinem Grimm Genuege getan, hat seine Zornglut ausgegossen; und er hat in Zion ein Feuer angezuendet, das [sogar] seine Grundmauern gefressen hat. 4.12 Die Koenige der Erde haetten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Gegner und Feind in die Tore Jerusalems eindringen wuerden. 4.13 Wegen der Verfehlungen ihrer Propheten, [wegen] der Suenden ihrer Priester, die in ihrer Mitte das Blut der Gerechten vergossen haben, 4.14 wankten sie [wie] Blinde auf den Strassen, besudelt mit Blut, so dass man ihre Kleider nicht anruehren durfte. 4.15 `Weicht! Unrein! rief man ihnen zu. `Weicht, weicht! Nicht anruehren! Ja, sie mussten in die Ferne und heimatlos umherschweifen. Man sagte unter den Nationen: Sie duerfen [bei uns] nicht laenger bleiben! 4.16 Das Angesicht des HERRN hat sie zerstreut, er schaut sie nicht mehr an. Auf die Priester hat man keine Ruecksicht genommen, Greisen ist man nicht gnaedig gewesen! 4.17 Noch vergehen unsere Augen [auf der Suche] nach Hilfe fuer uns - umsonst. Auf unserer Warte warteten wir auf eine Nation, die [doch] nicht retten kann. 4.18 Man belauerte unsere Schritte, so dass wir auf unseren Plaetzen nicht gehen konnten. Unser Ende nahte, erfuellt waren unsere Tage; ja, unser Ende kam. 4.19 Unsere Verfolger waren schneller als die Adler am Himmel. Auf den Bergen hetzten sie uns, in der Wueste lauerten sie uns auf. 4.20 Unser Lebensodem, der Gesalbte des HERRN, wurde in ihren Gruben gefangen, [er,] von dem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen. 4.21 Sei froehlich und freue dich, Tochter Edom, die du wohnst im Land Uz! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst betrunken sein und dich entbloessen. 4.22 Zu Ende ist deine Schuld, Tochter Zion! Nie mehr fuehrt er dich gefangen fort. Er sucht deine Schuld heim, Tochter Edom, deckt deine Suenden auf. Klage ueber die Schreckensherrschaft der Feinde und Bitte um Gnade. \5\ 5.1 Gedenke, HERR, [all] dessen, was uns geschehen ist! Schau her und sieh unsere Schmach! 5.2 Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Haeuser Auslaendern. 5.3 Waisen sind wir geworden, ohne Vater; unsere Muetter sind Witwen gleich. 5.4Unser Wasser trinken wir fuer Geld, unser Holz bekommen wir [nur] gegen Bezahlung. 5.5 Unsere Verfolger sitzen uns im Nacken; wir werden muede, [aber] man laesst uns keine Ruhe. 5.6 Aegypten gaben wir die Hand [und] Assur, um genug Brot zu essen zu haben. 5.7Unsere Vaeter haben gesuendigt, sie sind nicht mehr. Wir aber tragen ihre Schuld. 5.8 Sklaven herrschen ueber uns; da ist niemand, der [uns] aus ihrer Hand herausreisst. 5.9 Unter Lebensgefahr holen wir unser Brot, [bedroht] vom Schwert der Wueste. 5.10 Unsere Haut ist geschrumpft wie von einem Ofen wegen der Qualen des Hungers. 5.11 Frauen haben sie in Zion vergewaltigt, Jungfrauen in den Staedten Judas. 5.12 Oberste wurden von ihrer Hand aufgehaengt, die Aeltesten entehrt. 5.13 Junge Maenner muessen die Handmuehle tragen, und Knaben stuerzen unter der Holzlast zu Boden. 5.14 Die Aeltesten bleiben vom Tor fern, die jungen Maenner von ihrem Saitenspiel. 5.15 Die Freude unseres Herzens hat aufgehoert, in Trauer ist unser Reigen verwandelt. 5.16 Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns, dass wir gesuendigt haben! 5.17 Deswegen ist unser Herz krank geworden; wegen dieser [Dinge] sind unsere Augen verdunkelt, 5.18 wegen des Berges Zion, der veroedet ist; Fuechse streifen auf ihm umher. 5.19 Du [aber], HERR, bleibst in Ewigkeit, dein Thron von Generation zu Generation. 5.20 Warum willst du uns fuer immer vergessen, uns verlassen lebenslang? 5.21 Bring uns zurueck, HERR, zu dir, dass wir umkehren! Erneuere unsere Tage [,dass sie werden] wie frueher! 5.22 Oder solltest du uns endgueltig verworfen haben, allzu zornig sein ueber uns?  Der Prophet Hesekiel (Ezechiel). Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN. Kap. 10. \1\ 1.1 Und es geschah im dreissigsten Jahr, im vierten [Monat], am Fuenften des Monats; als ich mitten unter den Weggefuehrten am Fluss Kebar war, da oeffneten sich die Himmel, und ich sah Gesichte Gottes. 1.2 Am Fuenften des Monats - das ist das fuenfte Jahr [nach] der Wegfuehrung des Koenigs Jojahin - 1.3 geschah das Wort des HERRN ausdruecklich zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Land der Chaldaeer am Fluss Kebar; dort kam die Hand des HERRN ueber ihn. 1.4 Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine grosse Wolke und ein Feuer, das hin- und herzuckte, und Glanz war rings um sie her. Und aus seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers, [strahlte es] wie der Anblick von glaenzendem Metall. 1.5 Und aus seiner Mitte hervor [erschien] die Gestalt von vier lebenden Wesen; und dies war ihr Aussehen: die Gestalt eines Menschen hatten sie. 1.6 Und vier Gesichter hatte jedes, und vier Fluegel hatte jedes von ihnen. 1.7 Und ihre Beine waren gerade Beine und ihre Fusssohlen wie die Fusssohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von blanker Bronze. 1.8 Und Menschenhaende waren unter ihren Fluegeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre Gesichter und ihre Fluegel. 1.9 Ihre Fluegel beruehrten sich, einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen: sie gingen, ein jedes gerade vor sich hin. 1.10 Und [das war] die Gestalt ihrer Gesichter: Das Gesicht eines Menschen und das Gesicht eines Loewen hatten die vier rechts, und das Gesicht eines Stieres hatten die vier links, und das Gesicht eines Adlers hatten die vier. 1.11 Und ihre Fluegel waren [nach] oben ausgespannt; jedes hatte zwei, die sich einer [mit dem anderen] beruehrten, und zwei, die ihre Leiber bedeckten. 1.12 Und sie gingen ein jeder gerade vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, dahin gingen sie; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 1.13 Und mitten zwischen den lebenden Wesen war ein Schein wie von brennenden Feuerkohlen; wie ein Schein von Fackeln war das, was zwischen den lebenden Wesen hin und herfuhr; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer fuhren Blitze hervor. 1.14 Und die lebenden Wesen liefen hin und her, so dass es aussah wie Blitze. 1.15 Und als ich die lebenden Wesen sah, siehe, da war ein Rad auf der Erde neben den lebenden Wesen, bei ihren vier Vorderseiten. 1.16 Das Aussehen der Raeder und ihre Verarbeitung war wie der Anblick von Tuerkis, und die vier hatten ein und dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Verarbeitung war, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad waere. 1.17 Wenn sie gingen, dann gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 1.18 Und ihre Felgen, sie waren hoch, und als ich sie anblickte, [sah ich,] dass ihre Felgen voller Augen waren rings herum bei den vieren. 1.19 Und wenn die lebenden Wesen gingen, gingen [auch] die Raeder neben ihnen her; und wenn die lebenden Wesen sich von der Erde erhoben, erhoben sich [auch] die Raeder. 1.20 Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen [wollte]. Und die Raeder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen, denn der Geist des lebenden Wesens war in den Raedern. 1.21 Wenn [jene] gingen, gingen [auch diese], und wenn [jene] stehen blieben, dann blieben [auch diese] stehen; und wenn sich [jene] von der Erde erhoben, [dann] erhoben sich die Raeder gleichzeitig mit ihnen. Denn der Geist des lebenden Wesens war in den Raedern. 1.22 Und ueber den Haeuptern des lebenden Wesens war etwas wie ein festes Gewoelbe, wie der Anblick eines furchteinfloessenden Kristalls, ausgebreitet oben ueber ihren Haeuptern. 1.23 Und unter dem festen Gewoelbe waren ihre Fluegel gerade [ausgebreitet], einer gegen den anderen; und jedes hatte zwei [Fluegel], die ihnen ihre Leiber bedeckten. 1.24 Und wenn sie gingen, hoerte ich das Rauschen ihrer Fluegel wie das Rauschen grosser Wasser, wie die Stimme des Allmaechtigen, das Rauschen einer Volksmenge, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie still standen, liessen sie ihre Fluegel sinken. 1.25 Und es kam eine Stimme von [dem Raum] oberhalb des festen Gewoelbes, das ueber ihren Haeuptern war. Wenn sie still standen, liessen sie ihre Fluegel sinken. 1.26 Und oberhalb des festen Gewoelbes, das ueber ihren Haeuptern war, [befand sich] - wie das Aussehen eines Saphirsteines - etwas wie ein Thron und auf dem, was wie ein Thron [aussah], oben auf ihm eine Gestalt, dem Aussehen eines Menschen gleich. 1.27 Und ich sah: Wie der Anblick von glaenzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer, das ringsum ein Gehaeuse hat, [war es] von dem Aussehen seiner Hueften an aufwaerts; und von dem Aussehen seiner Hueften an abwaerts sah ich [etwas] wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz war rings um ihn. 1.28 Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist, so war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Abbildes der Herrlichkeit des HERRN. - Und als ich es sah, fiel ich auf mein Gesicht nieder; und ich hoerte die Stimme eines Redenden. Hesekiels Berufung zum Propheten fuer Israel mit von Gott empfangenem Wort. \2\ 2.1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine Fuesse, und ich will mit dir reden! 2.2 Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Fuesse; und ich hoerte den, der zu mir redete. 2.3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den empoererischen Soehnen Israel, [zu Nationen], die sich gegen mich empoert haben; sie und ihre Vaeter haben mit mir gebrochen bis auf diesen heutigen Tag. 2.4 [Zu] den Soehnen mit frechem Gesicht und hartem Herzen, zu ihnen sende ich dich; und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht der Herr, HERR! 2.5 Und sie, moegen sie hoeren oder es lassen - denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie sollen doch erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist. 2.6 Und du, Menschensohn, fuerchte dich nicht vor ihnen, und fuerchte dich nicht vor ihren Worten, wenn [auch] Dornen dich umgeben und du auf Skorpionen sitzt. Vor ihren Worten fuerchte dich nicht, und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. 2.7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, moegen sie hoeren oder es lassen! Denn widerspenstig sind sie. 2.8 Und du, Menschensohn, hoere, was ich zu dir rede! Sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus: Oeffne deinen Mund und iss, was ich dir gebe! - 2.9 Und ich sah: und siehe, eine Hand war zu mir hin ausgestreckt; und siehe, in ihr [befand sich] eine Buchrolle. 2.10 Und er breitete sie vor mir aus, und sie war auf der Vorder- und auf der Rueckseite beschrieben; und es waren darauf geschrieben Klagen und Seufzen und Wehgeschrei. \3\ 3.1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest, iss! Iss diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel! 3.2 Und ich oeffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen. 3.3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinem Bauch gib zu essen, und deinen Leib fuelle mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Und ich ass sie, und sie war in meinem Munde suess wie Honig. Hesekiels Ausruestung fuer seine Aufgabe - Entrueckung an seinen Dienstort und Einsetzung zum Waechter 3.4 Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! 3.5 Denn nicht zu einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt, [sondern] zum Haus Israel. 3.6 Nicht zu vielen Voelkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst. Wuerde ich dich zu diesen senden, sie wuerden auf dich hoeren. 3.7 Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hoeren wollen, denn sie wollen nicht auf mich hoeren. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. 3.8 Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht genau wie ihr Angesicht und deine Stirn hart genau wie ihre Stirn; 3.9 wie einen Diamanten, haerter als einen Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Fuerchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. - 3.10 Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf, und hoere [sie] mit deinen Ohren! 3.11 Und [mache dich] auf, geh hin zu den Weggefuehrten, zu den Soehnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: `So spricht der Herr, HERR! Sie moegen hoeren oder es lassen. 3.12 Und der Geist hob mich empor; und ich hoerte hinter mir den Schall eines starken Getoeses, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Staette erhob, 3.13 und das Rauschen der Fluegel der lebenden Wesen, die einer den anderen beruehrten, und das Sausen der Raeder, die [sich] gleichzeitig mit ihnen [bewegten], und den Schall eines starken Getoeses. 3.14 Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart auf mir. 3.15 Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggefuehrten, die am Fluss Kebar wohnten; und ich blieb [bei denen], die dort wohnten; und ich sass dort sieben Tage betaeubt in ihrer Mitte. V. 16-21: Kap. 33,1-20. 3.16 Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 3.17 Menschensohn, ich habe dich fuer das Haus Israel zum Waechter gegeben. Und hoerst du ein Wort aus meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen! 3.18 Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: `Du musst sterben! und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. 3.19 Du aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine Seele errettet. 3.20 Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen Anstoss vor ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Suende willen sterben, und an seine gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht [mehr] denken; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. 3.21 Du aber, wenn du ihn, den Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht suendige, und er hat nicht gesuendigt, so wird er leben, weil er sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele errettet. Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN - Vom HERRN auferlegte Beschraenkung. 3.22 Und die Hand des HERRN kam dort ueber mich, und er sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal. Und dort will ich mit dir reden! 3.23 Da machte ich mich auf und ging hinaus in das Tal, und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Gesicht. 3.24 Da kam der Geist in mich hinein und stellte mich auf meine Fuesse. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schliess dich in deinem Haus ein! 3.25 Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht in ihre Mitte hinausgehen kannst. 3.26 Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst und fuer sie nicht mehr jemand bist, der zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. 3.27 Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund oeffnen, und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht der Herr, HERR! Wer hoeren will, der hoere, und wer es laesst, der lasse es! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Von Gott befohlene Verhaltensweise Hesekiels als Zeichen fuer die Belagerung und Schuld Jerusalems. \4\ 4.1 Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, [naemlich] Jerusalem! 4.2 Und verhaenge eine Belagerung gegen sie, und baue Belagerungstuerme gegen sie, und schuette gegen sie einen Belagerungswall auf, und stelle Heerlager gegen sie, und errichte Sturmboecke gegen sie ringsherum! 4.3 Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne, und stelle sie als eine eiserne Wand zwischen dich und die Stadt! Und richte dein Gesicht gegen sie, dass sie in Belagerung sei und du sie belagerst! Das ist ein Wahrzeichen fuer das Haus Israel. 4.4 Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die Schuld des Hauses Israel auf dich: nach der Anzahl der Tage, die du auf ihr liegst, [so lange] sollst du ihre Schuld tragen! 4.5 Und ich habe dir die Jahre ihrer Schuld zu einer Anzahl von Tagen gemacht: 390 Tage. [So lange] sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen. 4.6 Und hast du diese [Zeit] vollendet, so lege dich zum zweiten Mal hin, [nun] auf deine rechte Seite, und trage die Schuld des Hauses Juda! Vierzig Tage lang, je einen Tag fuer ein Jahr, habe ich [sie] dir auferlegt. - 4.7 Und gegen die Belagerung Jerusalems richte dein Gesicht und deinen entbloessten Arm, und du sollst gegen es weissagen! 4.8 Und siehe, ich lege dir Stricke an, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast. 4.9 Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Korn, und tu sie in ein [einziges] Gefaess! Und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen! 4.10 Und deine Nahrung, die du essen wirst, soll nach [genau abgemessenem] Gewicht sein: zwanzig Schekel fuer den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen! 4.11 Und Wasser sollst du nach [genau festgesetztem] Mass trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken! 4.12 Und wie Gerstenbrotfladen sollst du sie essen, und du sollst sie in Mistfladen aus Menschenkot vor ihren Augen backen! 4.13 Und der HERR sprach: So werden die Soehne Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. 4.14 Da sprach ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, meine Seele ist nie unrein gemacht worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an bis jetzt, und nichts Unreines ist in meinen Mund gekommen. 4.15 Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten. 4.16 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche den Stab des Brotes in Jerusalem - und sie werden Brot essen nach [genau abgemessenem] Gewicht und in Angst und Wasser trinken nach [genau abgemessenem] Mass und in Entsetzen -, 4.17 damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und miteinander verschmachten und in ihrer Schuld dahinschwinden. V. 1-17: Jer 19,1-13. \5\ 5.1 Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als Schermesser sollst du es dir nehmen und damit ueber deinen Kopf und ueber deinen Bart fahren; und nimmt dir Waagschalen und teile die Haare! 5.2 Ein Drittel sollst du mitten in der Stadt mit Feuer verbrennen, wenn die Tage der Belagerung erfuellt sind; und ein Drittel sollst du nehmen [und es] rings um sie her mit dem Schwert schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen! Denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. 5.3 Und du sollst davon etwas nehmen, wenig an Zahl, und in deine [Mantel]zipfel binden. 5.4 Und von diesen sollst du noch einmal nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer verbrennen! Davon wird ein Feuer ausgehen gegen das ganze Haus Israel. Deutung und Begruendung der Gerichtszeichen. 5.5 So spricht der Herr, HERR: Das ist Jerusalem! Mitten unter die Nationen habe ich es gesetzt, und Laender rings um es her. 5.6 Und es war widerspenstig gegen meine Rechtsbestimmungen, gottloser als die Nationen, und gegen meine Ordnungen, mehr als die Laender, die rings um es her sind. Denn meine Rechtsbestimmungen haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen haben sie nicht gelebt. 5.7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr getobt habt mehr als die Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Ordnungen nicht gelebt und meine Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt, ja, [selbst] nach den Rechtsbestimmungen der Nationen, die rings um euch her sind, nicht gehandelt habt, 5.8 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe [jetzt] will auch ich gegen dich sein, und will Strafgerichte in deiner Mitte ueben vor den Augen der Nationen. 5.9 Und ich will an dir tun, was ich [noch] nie getan habe und desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Greuel willen. 5.10 Darum werden Vaeter [ihre] Soehne essen in deiner Mitte, und Soehne werden ihre Vaeter essen. Und ich will Strafgerichte an dir ueben und will deinen ganzen Ueberrest in alle Winde zerstreuen. 5.11 Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fuerwahr, weil du mein Heiligtum unrein gemacht hast mit all deinen Scheusalen und mit all deinen Greueln, so will auch ich [dich] scheren und [deinetwegen] nicht betruebt sein, und auch ich will kein Mitleid haben. 5.12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger umkommen; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. 5.13 Und mein Zorn soll sich erfuellen, und meinen Grimm werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen erfuelle. 5.14 Und ich werde dich zur Truemmerstaette machen und zum Hohn unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen eines jeden, der voruebergeht. 5.15 Und du wirst [zum] Hohn und [zur] Spottrede sein, [zur] Warnung und [zum] Grausen fuer die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Strafgerichte an dir uebe im Zorn und im Grimm und mit grimmigen Zuechtigungen - ich, der HERR, habe geredet -, 5.16 wenn ich die boesen Pfeile des Hungers gegen sie sende, die zur Vernichtung sind, die ich sende, um euch zu vernichten, und [wenn] ich den Hunger ueber euch haeufe und euch den Stab des Brotes zerbreche 5.17 und [wenn] ich Hunger ueber euch sende und boese Tiere, dass sie dich kinderlos machen, und [wenn] Pest und Blut durch dich hindurchziehen und ich das Schwert ueber dich bringe. Ich, der HERR, habe geredet. Gerichtsandrohung wegen Goetzendienstes und heidnischer Greuel - Verschonung eines Ueberrestes. \6\ 6.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 6.2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Berge Israels, und weissage gegen sie 6.3 und sprich: Berge Israels, hoert das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen und zu den Huegeln, zu den Bachrinnen und zu den Taelern: Siehe, ich, ich bringe das Schwert ueber euch und werde eure Hoehen zugrunde richten. 6.4 Und eure Altaere sollen verwuestet und eure Raeucheraltaere zerbrochen werden. Und ich werde eure Erschlagenen hinfallen lassen vor euren Goetzen; 6.5 und die Leichen der Soehne Israel werde ich vor ihre Goetzen hinlegen und eure Gebeine rings um eure Altaere streuen. 6.6 An allen euren Wohnsitzen sollen die Staedte in Truemmern und die Hoehen verwuestet daliegen, damit eure Altaere in Truemmern und wuest daliegen und eure Goetzen zerbrochen seien und verschwinden und eure Raeucheraltaere umgehauen und eure Machwerke ausgeloescht seien. 6.7 Und Erschlagene sollen in eurer Mitte hinfallen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 6.8 Doch will ich einen Rest lassen: Wenn ihr solche habt, die dem Schwert entkommen sind unter den Nationen, wenn ihr in die Laender zerstreut sein werdet, 6.9 dann werden eure Entkommenen unter den Nationen, wohin sie gefangen weggefuehrt wurden, sich an mich erinnern, der ich ihr hurerisches Herz zerbrochen habe, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Goetzen nachhurten. Und sie werden ueber sich selbst Ekel empfinden wegen der boesen Taten, die sie begangen haben nach allen ihren Greueln. 6.10 Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, nicht umsonst geredet habe, ihnen dieses Unheil anzutun! 6.11 So spricht der Herr, HERR: Schlage in deine Hand, und stampfe mit deinem Fuss auf und sprich: Wehe ueber alle boesen Greuel des Hauses Israel! Denn durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest muessen sie fallen. 6.12 Wer fern ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch das Schwert fallen, und wer uebriggeblieben und bewahrt worden ist, wird vor Hunger sterben. Und ich vollende meinen Grimm an ihnen. 6.13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn sich ihre Erschlagenen mitten unter ihren Goetzen befinden, rings um ihre Altaere her, auf jedem hohen Huegel, auf allen Berggipfeln und unter jedem gruenen Baum und unter jeder dichtbelaubten Terebinthe, an dem Ort, wo sie allen ihren Goetzen wohlgefaelligen Geruch dargebracht haben, 6.14 und wenn ich meine Hand gegen sie ausstrecke und das Land zum Entsetzen und Grausen mache in all ihren Wohnsitzen von der Wueste [Juda] an bis nach Ribla. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Ankuendigung des endgueltigen Gerichts mit seinen Schrecken. \7\ 7.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 7.2 Und du, Menschensohn, [sage]: So spricht der Herr, HERR, zum Land Israel: Ein Ende kommt, [es kommt] das Ende ueber die vier Ecken des Landes. 7.3 Jetzt [kommt] das Ende ueber dich, und ich lasse meinen Zorn gegen dich los und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine Greuel bringe ich ueber dich. 7.4 Ich werde deinetwegen nicht betruebt sein und werde kein Mitleid haben; sondern deine Wege will ich ueber dich bringen, und deine Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 7.5 So spricht der Herr, HERR: Unheil ueber Unheil, siehe, es kommt! 7.6 Ein Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht gegen dich; siehe, es kommt! 7.7 Es kommt die Wende ueber dich, Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit, nahe ist der Tag: Bestuerzung und nicht Jauchzen auf den Bergen! 7.8 Jetzt werde ich bald meinen Grimm ueber dich ausgiessen und vollende meinen Zorn an dir und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine Greuel bringe ich ueber dich. 7.9 Und ich werde [deinetwegen] nicht betruebt sein und werde kein Mitleid haben. Nach deinen Wegen werde ich es ueber dich bringen, und deine Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, einer bin, der schlaegt. 7.10 Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Die Wende kommt hervor. Es blueht die Rute, es sprosst der Uebermut; 7.11 die Gewalttat erhebt sich zur Rute der Gottlosigkeit. Nichts von ihnen [wird bleiben], nichts von ihrem Prunk und nichts von ihrem Laermen und nichts Herrliches an ihnen. 7.12 Die Zeit kommt, der Tag trifft ein. Der Kaeufer freue sich nicht, und der Verkaeufer sei nicht traurig! Denn Zornglut [kommt] ueber seinen ganzen Prunk. 7.13 Denn der Verkaeufer wird nicht zum Verkaufen zurueckkehren, auch wenn es noch am Leben ist; denn die Zornglut gegen all ihren Prunk wird sich nicht wenden. Und wegen seiner Schuld wird niemand sein Leben festhalten koennen . 7.14 Man stoesst ins Horn und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Kampf; denn meine Zornglut [kommt] ueber seinen ganzen Prunk. 7.15 Das Schwert ist draussen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem Feld ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest fressen. 7.16 Und wenn Entkommene von ihnen entkommen, dann werden sie auf den Bergen sein wie Tauben der Taeler; sie alle stoehnen, jeder wegen seiner Schuld. 7.17 Alle Haende werden erschlaffen, und alle Knie werden von Wasser triefen. 7.18 Und sie werden sich Sacktuch umguerten, und Schauder wird sie bedecken; auf allen Gesichtern wird Beschaemung sein und auf all ihren Haeuptern Kahlheit. 7.19 Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten koennen am Tag des Grimms des HERRN. Ihre Gier werden sie [damit] nicht saettigen und ihren Bauch [davon] nicht fuellen. Denn es ist ein Anstoss zu ihrer Schuld geworden. 7.20 Und die Zierde seines Schmuckes, zum Hochmut hat man sie gebraucht, und ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt; darum habe ich es ihnen zum Unflat gemacht. 7.21 Und ich gebe es in die Hand der Fremden zur Pluenderung hin und den Gottlosen der Erde zur Beute, dass sie es entweihen. 7.22 Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, dass sie mein Kleinod entweihen; und Raeuber werden in es eindringen und es entweihen. 7.23 Verfertige die Kette! Denn das Land ist voller Blutschuld und die Stadt voller Gewalttat. 7.24 Und ich lasse die schlimmsten der Nationen kommen, dass sie ihre Haeuser in Besitz nehmen. Und ich mache dem Hochmut ihrer Staerke ein Ende, dass ihre Heiligtuemer entweiht werden. 7.25 Schrecken kommt; und sie suchen Frieden, doch da ist keiner. 7.26 Unheil ueber Unheil kommt, und Nachricht ueber Nachricht trifft ein. Und man sucht vom Propheten Gesichte; aber Weisung geht dem Priester verloren und Rat den Aeltesten. 7.27 Der Koenig wird trauern, und der Fuerst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Haende des Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren [eigenen] Rechtsbestimmungen will ich sie richten, und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Vision Hesekiels: Versetzung nach Jerusalem - Greuel des Goetzendienstes im Tempel und im Land. \8\ 8.1 Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat], am Fuenften des Monats: Ich sass in meinem Haus, und die Aeltesten von Juda sassen vor mir, und dort fiel die Hand des Herrn, HERRN, auf mich. 8.2 Und ich sah: und siehe, eine Gestalt mit dem Aussehen eines Mannes: von seinen Hueften an abwaerts Feuer; und von seinen Hueften an aufwaerts wie das Aussehen eines Glanzes, wie der Anblick von glaenzendem Metall. 8.3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Kopfes. Und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren [Vorhofs], das nach Norden weist, wo der Standort des Goetzenbildes der Eifersucht war, das zur Eifersucht reizt. 8.4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, wie die Erscheinung, die ich im Tal gesehen hatte. 8.5 Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe doch deine Augen nach Norden! Da erhob ich meine Augen nach Norden, und siehe, noerdlich vom Tor war ein Altar, das Goetzenbild der Eifersucht selbst [stand] am Eingang. 8.6 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun? Grosse Greuel sind es, die das Haus Israel hier veruebt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne. Aber du sollst noch groessere Greuel sehen. 8.7 Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: und siehe, ein Loch war in der Wand. 8.8 Und er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach ich die Wand; und siehe, da war eine Tuer. 8.9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Greuel, die sie hier verueben! 8.10 Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und allerlei Goetzen des Hauses Israel ringsherum auf der Wand als Ritzzeichnung [zu sehen]. 8.11 Und siebzig Maenner von den Aeltesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen; und jeder hatte sein Raeucherfass in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. 8.12 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Aeltesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: `Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen. 8.13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch groessere Greuel sehen, die sie verueben. - 8.14 Und er brachte mich an den Eingang des Tores am Haus des HERRN, das nach Norden [weist]; und siehe, dort sassen Frauen, die den Tammus beweinten. 8.15 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst noch mehr, [noch] groessere Greuel sehen als diese. - 8.16 Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang des Tempels des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar, [standen] etwa 25 Maenner, ihre Ruecken gegen den Tempel des HERRN und ihre Gesichter nach Osten [gerichtet]; und sie warfen sich nach Osten hin anbetend vor der Sonne nieder. 8.17 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Greuel zu verueben, die sie hier verueben - denn sie haben das Land mit Gewalttat erfuellt -, dass sie mich immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten die Ranke an meine Nase. 8.18 So will auch ich handeln im Grimm, ich werde [ihretwegen] nicht betruebt sein und werde kein Mitleid haben. Und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch nicht erhoeren. Schonung der Frommen und Toetung der Gottlosen in Jerusalem - Hesekiels vergebliche Fuerbitte. \9\ 9.1 Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach: Nahegekommen sind die Heimsuchungen der Stadt. Jeder habe sein Werkzeug der Zerstoerung in seiner Hand! 9.2 Und siehe, sechs Maenner kamen aus der Richtung vom oberen Tor, das nach Norden gewandt ist, jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, mit Leinen bekleidet, mit dem Schreibzeug eines Schreibers an seiner Huefte; und sie kamen und stellten sich neben den bronzenen Altar. 9.3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, ueber dem sie war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er rief dem mit Leinen bekleideten Mann zu, der das Schreibzeug eines Schreibers an seiner Huefte hatte, 9.4 und der HERR sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der Maenner, die seufzen und stoehnen ueber all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen! 9.5 Und zu jenen sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt, und schlagt zu; ihr sollt [ihretwegen] nicht betruebt sein und sollt kein Mitleid haben! 9.6 Greise, junge Maenner und Jungfrauen, Kinder und Frauen erschlagt [bis] zur [vollstaendigen] Vernichtung, aber niemandem, an dem das Kennzeichen ist, duerft ihr euch naehern! Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! Da fingen sie bei den Maennern an, [naemlich bei] den Aeltesten, die vor dem Haus waren. 9.7 Und er sprach zu ihnen: Macht das Haus unrein und fuellt die Vorhoefe mit Erschlagenen; geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen in der Stadt. 9.8 Und es geschah, als sie erschlugen und ich [allein] uebrigblieb, da fiel ich nieder auf mein Gesicht und schrie und sagte: Ach, Herr, HERR! Willst du den ganzen Ueberrest Israels vernichten, indem du deinen Grimm ueber Jerusalem ausgiesst? 9.9 Da sprach er zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist ueber die Massen gross, und das Land ist mit Gewalttat erfuellt, und die Stadt ist voller Beugung [des Rechts]. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, und der HERR sieht [uns] nicht. 9.10 So auch ich - ich werde nicht betruebt sein und werde kein Mitleid haben; ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf. 9.11 Und siehe, der mit Leinen bekleidete Mann, der das Schreibzeug an seiner Huefte hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast. Vision Hesekiels: Befehl zum Verbrennen Jerusalems - Nochmalige Beschreibung der Herrlichkeit des HERRN, die den Tempel verlaesst. Kap. 1,1-28. \10\ 10.1 Und ich sah: Und siehe, auf dem festen Gewoelbe, das ueber dem Haupt der Cherubim war, [befand sich] einem Saphirstein gleich etwas, das aussah wie ein Thron, der ueber ihnen sichtbar wurde. 10.2 Und er sprach zu dem mit Leinen bekleideten Mann, und er sagte: Geh hinein zu [der Stelle] zwischen dem Raederwerk, zu [der Stelle] unterhalb des Cherubs, und fuelle deine Haende mit Feuerkohlen von [der Stelle] zwischen den Cherubim, und streue sie ueber die Stadt hin! Da ging er vor meinen Augen hinein. 10.3 Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die Wolke erfuellte den inneren Vorhof. 10.4 Da erhob sich die Herrlichkeit des HERRN von dem Cherub weg auf die Schwelle des Hauses; und das Haus wurde von der Wolke erfuellt, und der Vorhof war voll von dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN. 10.5 Und das Rauschen der Fluegel der Cherubim wurde bis zum aeusseren Vorhof gehoert wie die Stimme Gottes, des Allmaechtigen, wenn er redet. 10.6 Und es geschah, als er dem mit Leinen bekleideten Mann befahl: Nimm Feuer von [der Stelle] zwischen dem Raederwerk, von [der Stelle] zwischen den Cherubim weg!, da ging er hinein und trat neben das Rad. 10.7 Und der Cherub streckte seine Hand aus zwischen den Cherubim hervor nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und hob es auf und gab es in die Haende dessen, der mit Leinen bekleidet war; der nahm es und ging hinaus. 10.8 Und es erschien an den Cherubim unter ihren Fluegeln etwas wie eine Menschenhand. 10.9 Und ich sah: Und siehe, vier Raeder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen der Raeder war wie der Anblick eines Tuerkis-Steines; 10.10 und ihr Aussehen: Die vier hatten ein und dieselbe Gestalt, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad waere. 10.11 Wenn sie gingen, [dann] gingen sie nach ihren vier Seiten hin: sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn an den Ort, wohin das Vorderste sich wandte, folgten sie ihm; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 10.12 Und ihr ganzer Leib und ihr Ruecken und ihre Haende und ihre Fluegel und die Raeder waren voller Augen ringsum bei [allen] vieren, [naemlich] ihren Raedern. 10.13 Die Raeder, sie wurden vor meinen Ohren `Galgal genannt. 10.14 Vier Gesichter hatte jedes. Das Gesicht des ersten war das Gesicht eines Cherubs, und das Gesicht des zweiten war das Gesicht eines Menschen und des dritten das Gesicht eines Loewen und des vierten das Gesicht eines Adlers. 10.15 Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebende Wesen, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte. 10.16 Und wenn die Cherubim gingen, [dann] gingen die Raeder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Fluegel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch sie, die Raeder, nicht von ihrer Seite. 10.17 Wenn sie stehen blieben, blieben [auch] die Raeder stehen; und wenn sie sich emporhoben, hoben sich die Raeder mit ihnen empor. Denn der Geist des lebenden Wesens war in ihnen. 10.18 Und die Herrlichkeit des HERRN verliess die Schwelle des Hauses und stellte sich ueber die Cherubim. 10.19 Und die Cherubim erhoben ihre Fluegel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Raeder [erhoben sich] gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an den Eingang des oestlichen Tores des Hauses des HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israel war oben ueber ihnen. 10.20 Das war das lebende Wesen, das ich unter dem Gott Israels am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren. 10.21 Jeder hatte vier Gesichter, und jeder hatte vier Fluegel, und etwas wie Menschenhaende war unter ihren Fluegeln. 10.22 Und die Gestalt ihrer Gesichter war die jener Gesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie gingen ein jeder gerade vor sich hin. Vision Hesekiels: Gericht ueber die Fuersten Judas - Heimkehr und Erneuerung des Volkes. \11\ 11.1 Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum oestlichen Tor des Hauses des HERRN, das nach Osten weist. Und siehe, am Eingang des Tores waren 25 Maenner; und ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Obersten des Volkes. 11.2 Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Maenner, die Unheil ersinnen und boesen Rat erteilen in dieser Stadt, 11.3 die sagen: `Es ist nicht an der Zeit, Haeuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das Fleisch. 11.4 Darum weissage ueber sie! Weissage, Menschensohn! - 11.5 Und der Geist des HERRN fiel auf mich und sprach zu mir: Sage: So spricht der HERR: So redet ihr, Haus Israel; und was in eurem Geist aufsteigt, ich kenne es. 11.6 Ihr habt eure Erschlagenen zahlreich gemacht in dieser Stadt und ihre Strassen mit Erschlagenen gefuellt. 11.7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber werde ich aus ihrer Mitte hinausfuehren. 11.8 Ihr fuerchtet das Schwert! So werde ich das Schwert ueber euch bringen, spricht der Herr, HERR. 11.9 Und ich fuehre euch aus ihrer Mitte hinaus und gebe euch in die Hand von Fremden und uebe Strafgerichte an euch. 11.10 Durch das Schwert sollt ihr fallen; an der Grenze Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 11.11 Sie wird euch nicht zum Topf werden, so dass ihr in ihrer Mitte zum Fleisch wuerdet; [sondern] an der Grenze Israels werde ich euch richten. 11.12 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, ich, in dessen Ordnungen ihr nicht gelebt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht befolgt habt; sondern ihr habt nach den Rechtsbestimmungen der Nationen gehandelt, die rings um euch her sind. - 11.13 Und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr, HERR, willst du mit dem Ueberrest Israels ein Ende machen? 11.14 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 11.15 Menschensohn, deine Brueder, deine Brueder, die Maenner deiner Verwandtschaft, [sind es] und das ganze Haus Israel insgesamt, zu denen die Bewohner von Jerusalem sagen: Sie sind fern von dem HERRN; uns ist dieses Land zum Besitz gegeben! 11.16 Darum sage: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich habe sie fern unter den Nationen sein lassen, ja, ich habe sie in die Laender zerstreut und bin ihnen [nur] wenig zum Heiligtum geworden in den Laendern, wohin sie gekommen sind. 11.17 Darum sage: So spricht der Herr, HERR: Ich werde euch aus den Voelkern sammeln und euch aus den Laendern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben. 11.18 Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel daraus entfernen. 11.19 Und ich werde ihnen ein Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 11.20 damit sie in meinen Ordnungen leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie befolgen. Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum Gott sein. 11.21 Jene aber - ihr Herz folgt ihren Scheusalen und ihren Greueln nach -, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR. 11.22 Und die Cherubim erhoben ihre Fluegel, und die Raeder [bewegten sich] gleichzeitig mit ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben ueber ihnen. 11.23 Und die Herrlichkeit des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg, und stellte sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. 11.24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist Gottes zu den Weggefuehrten nach Chaldaea; und das Gesicht, das ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. 11.25 Und ich redete zu den Weggefuehrten alle Worte des HERRN, die er mich hatte sehen lassen. Ankuendigung der Wegfuehrung - Sinnbildliche Handlungen Hesekiels als Symbol fuer Gefangenschaft und Belagerungsnot. \12\ 12.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12.2 Menschensohn, du wohnst mitten in dem widerspenstigen Haus, [bei solchen], die Augen haben zu sehen und [doch] nicht sehen, die Ohren haben zu hoeren und [doch] nicht hoeren; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. 12.3 Und du, Menschensohn, mach dir Gepaeck zur Verbannung [zurecht] und zieh bei Tage vor ihren Augen in die Verbannung aus! Und du sollst vor ihren Augen von deinem Ort zu einem anderen Ort in die Verbannung ausziehen! Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. 12.4 Und trage dein Gepaeck wie Gepaeck zur Verbannung bei Tage vor ihren Augen hinaus! Und du, ziehe am Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um in die Verbannung zu gehen! 12.5 Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage [dein Gepaeck] dadurch hinaus! 12.6 Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter, in Finsternis trage es hinaus! Du sollst dein Gesicht verhuellen, damit du das Land nicht siehst! Denn zu einem Wahrzeichen habe ich dich fuer das Haus Israel gemacht. - 12.7 Da tat ich so, wie mir befohlen war. Mein Gepaeck trug ich wie Gepaeck zur Verbannung bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand. In Finsternis trug ich es hinaus, ich nahm es vor ihren Augen auf die Schulter. - 12.8 Und das Wort des HERRN geschah zu mir am Morgen: 12.9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du? 12.10 Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Den Fuersten in Jerusalem [betrifft] dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. 12.11 Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen fuer euch. Wie ich getan habe, so soll ihnen getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen. 12.12 Und der Fuerst, der in ihrer Mitte ist, wird [sein Gepaeck] in der Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhuellen, weil er selbst mit [seinen] Augen das Land nicht sehen will. 12.13 Und ich spanne mein Fangnetz ueber ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins Land der Chaldaeer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben. 12.14 Und alle die um ihn her sind, seine Helfer und alle seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen; und hinter ihnen her werde ich das Schwert ziehen. 12.15 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen versprenge und sie in die Laender zerstreue. 12.16 Und ich werde von ihnen einige Leute uebriglassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie alle ihre Greuel erzaehlen unter den Nationen, zu denen sie kommen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin. 12.17 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12.18 Menschensohn, dein Brot sollst du mit Beben essen, und dein Wasser mit Zittern und in Angst trinken! 12.19 Und du sollst zum Volk des Landes sagen: So spricht der Herr, HERR, von den Bewohnern Jerusalems im Land Israel: Ihr Brot werden sie in Angst essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land oede daliegt, ohne seine Fuelle, wegen der Gewalttat all derer, die in ihm wohnen. 12.20 Und die bewohnten Staedte werden in Truemmern liegen und das Land wird eine Einoede werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. Drohworte an die Veraechter von Weissagungen. V. 21-25: Jer 23,33-40. 12.21 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12.22 Menschensohn, was ist das fuer ein Sprichwort, das ihr im Land Israel habt, indem ihr sagt: `Die Tage ziehen sich in die Laenge, und jedes Gesicht geht verloren? 12.23 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen in Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage und das Wort eines jeden Gesichts. 12.24 Denn es wird nicht laenger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel. 12.25 Denn ich, der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird sich nicht laenger hinziehen. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, HERR. 12.26 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12.27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Das Gesicht, das der schaut, [geht] auf viel [spaetere] Tage [hinaus]; und auf ferne Zeiten hin weissagt er. 12.28 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Es wird sich nicht laenger irgendeines meiner Worte hinziehen; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, spricht der Herr, HERR. Strafreden gegen falsche Propheten und Prophetinnen. \13\ 13.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 13.2 Menschensohn, weissage ueber die Propheten Israels, die da weissagen, und sage zu denen, [die] aus ihrem [eigenen] Herzen [weissagen]: Hoert das Wort des HERRN! V. 3-16: Jer 23,9-32. 13.3 So spricht der Herr, HERR: Wehe den toerichten Propheten, die ihrem [eigenen] Geist nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben! 13.4 Wie Fuechse in den Truemmerstaetten sind deine Propheten geworden, Israel. 13.5 In die Risse seid ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das Haus Israel her, um standzuhalten im Kampf am Tag des HERRN. 13.6 Sie schauen Nichtiges und Luegenwahrsagung, die da sagen: `Ausspruch des HERRN, obwohl der HERR sie nicht gesandt hat; und [dabei] erwarten sie, dass er [ihr] Wort eintreffen laesst. 13.7 Habt ihr [da] nicht ein nichtiges Gesicht geschaut, und habt ihr nicht Luegenwahrsagung gesprochen, als ihr sagtet: `Ausspruch des HERRN, wo ich doch nicht geredet habe? 13.8 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr Nichtiges redet und Luege schaut, darum, siehe, will ich an euch, ist der Ausspruch des Herrn, HERRN. 13.9 Und ich werde meine Hand gegen die Propheten ausstrecken, die Nichtiges schauen und Luege wahrsagen. Im Kreis meines Volkes sollen sie nicht sein, und im Verzeichnis des Hauses Israel werden sie nicht aufgeschrieben sein, und in das Land Israel werden sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. 13.10 Deshalb, ja deshalb, weil sie mein Volk irrefuehren und sagen: Friede! obwohl kein Friede da ist - und baut es eine Wand, siehe, sie bestreichen sie mit Tuenche -, 13.11 sage zu den Tuenchestreichern: Sie soll fallen! Es kommt ein ueberschwemmender Regen. Und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen, und ein Sturmwind wird [sie] spalten; 13.12 und siehe, die Mauer faellt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getuenchte, das ihr getuencht habt? - 13.13 Darum, so spricht der Herr, HERR: So lasse ich einen Sturmwind losbrechen in meinem Grimm, und ein ueberschwemmender Regen wird durch meinen Zorn kommen und Hagelsteine durch [meinen] Grimm zur Vernichtung. 13.14 Und ich breche die Mauer ab, die ihr mit Tuenche bestrichen habt, und lasse sie zu Boden stuerzen, dass ihr Grund blossgelegt wird; und sie soll fallen, und ihr werdet in ihrer Mitte umkommen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 13.15 Und so werde ich meinen Grimm vollenden an der Mauer und an denen, die sie mit Tuenche bestreichen. Und ich werde zu euch sagen: Die Mauer gibt es nicht [mehr], und die, die sie tuenchten, gibt es nicht [mehr], 13.16 die Propheten Israels, die ueber Jerusalem weissagen und fuer es Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein Friede da ist, spricht der Herr, HERR. 13.17 Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Toechter deines Volkes, die aus ihrem [eigenen] Herzen weissagen. Und weissage gegen sie 13.18 und sage: So spricht der Herr, HERR: Wehe denen, die Binden zusammennaehen fuer alle Handgelenke und Kopfhuellen machen fuer Koepfe jedes Wuchses, um Seelen zu fangen! Seelen wollt ihr fangen bei meinem Volk und [andere] Seelen fuer euch [selbst] am Leben erhalten? 13.19 Und ihr entweiht mich bei meinem Volk fuer [einige] Haende voll Gerste und fuer [einige] Bissen Brot, indem ihr Seelen toetet, die nicht sterben sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten; indem ihr mein Volk anluegt, das auf Luegen hoert! - 13.20 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an eure Binden, in denen ihr die Seelen wie Voegel fangt, und will sie von euren Armen wegreissen. Und ich lasse die Seelen los, die ihr fangt, die Seelen, dass sie wegfliegen. 13.21 Und ich reisse eure Kopfhuellen weg und rette mein Volk aus eurer Hand, damit sie in eurer Hand nicht mehr zur Jagdbeute werden. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 13.22 Weil ihr das Herz des Gerechten [mit] Luege verzagt macht, obwohl ich ihm doch keinen Schmerz zugefuegt habe, und weil ihr die Haende des Gottlosen staerkt, damit er nicht von seinem boesen Weg umkehrt, sich am Leben zu erhalten, 13.23 darum sollt ihr nicht [mehr] Nichtiges schauen und nicht laenger Wahrsagerei treiben. Und ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. Keine Antwort Gottes auf Fragen der Goetzendiener. \14\ 14.1 Und es kamen Maenner von den Aeltesten Israels zu mir, und sie setzten sich vor mir nieder. 14.2 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 14.3 Menschensohn, diese Maenner haben ihre Goetzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoss zu ihrer Schuld vor ihr Gesicht gestellt. Sollte ich mich da etwa von ihnen befragen lassen? 14.4 Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Jedermann vom Haus Israel, der seine Goetzen in seinem Herzen aufkommen laesst und den Anstoss zu seiner Schuld vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten kommt - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich fuer ihn zu einer Antwort bewegen, gemaess der Menge seiner Goetzen, 14.5 damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie sich allesamt um ihrer Goetzen willen von mir abgewandt haben. - 14.6 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Kehrt um, und wendet euch ab von euren Goetzen, und von allen euren Greueln wendet euer Gesicht ab! 14.7 Denn jedermann vom Haus Israel und von den Fremden, die sich in Israel aufhalten, der sich von mir trennt und seine Goetzen in seinem Herzen aufkommen laesst und den Anstoss zu seiner Schuld vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten kommt, um mich fuer sich zu befragen - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich fuer ihn zu einer Antwort bewegen. 14.8 Und ich richte mein Angesicht gegen einen solchen Mann und mache ihn zu einem Denkzeichen und zu Sprichwoertern und rotte ihn aus der Mitte meines Volkes aus. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. - 14.9 Wenn aber der Prophet sich verleiten laesst und ein Wort redet, dann verleite ich, der HERR, diesen Propheten; und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel austilgen. 14.10 So sollen sie [beide] ihre Schuld tragen; wie die Schuld des Fragenden, so wird die Schuld des Propheten sein, 14.11 damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirre und sie sich nicht mehr mit all ihren Vergehen unrein machen. Und sie werden mir zum Volk, und ich selbst werde ihnen zum Gott sein, spricht der Herr, HERR. Begruendung fuer die Schonung eines Teiles des gottlosen Volkes. 14.12 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 14.13 Menschensohn, wenn ein Land gegen mich suendigt, indem es Untreue begeht, und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab des Brotes zerbreche und Hunger hinein sende und aus ihm Menschen und Vieh ausrotte - 14.14 und diese drei Maenner waeren in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob -, es wuerde um ihrer Gerechtigkeit willen [nur] ihre eigene Seele gerettet werden, spricht der Herr, HERR. 14.15 Oder [wenn] ich boese Tiere das Land durchstreifen lasse, so dass sie es entvoelkern und es eine Oede wird, weil wegen der Tiere niemand hindurchzieht - 14.16 [waeren] diese drei Maenner in seiner Mitte, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie wuerden weder Soehne noch Toechter retten; sie allein wuerden gerettet, das Land aber wuerde eine Oede werden. 14.17 Oder [wenn] ich das Schwert ueber jenes Land kommen lasse und spreche: Schwert, fahre durch das Land! und aus ihm Menschen und Vieh ausrotte - 14.18 und diese drei Maenner waeren in seiner Mitte -, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie wuerden weder Soehne noch Toechter retten; sondern sie allein wuerden gerettet werden. 14.19 Oder [wenn] ich die Pest in jenes Land sende und meinen Grimm in Blut ueber es ausgiesse, um Menschen und Vieh darin auszurotten - 14.20 und Noah, Daniel und Hiob waeren in seiner Mitte -, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie wuerden weder Sohn noch Tochter retten; sie wuerden um ihrer Gerechtigkeit willen [nur] ihre [eigene] Seele retten. 14.21 Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, wenn ich nun meine vier boesen Gerichte, Schwert und Hunger und boese Tiere und die Pest, gegen Jerusalem entsende, um aus ihm Menschen und Vieh auszurotten! 14.22 Doch siehe, Entkommene werden darin uebrigbleiben, die herausgefuehrt werden, Soehne und Toechter. Siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg und ihre Taten sehen; und ihr werdet euch troesten ueber das Unheil, das ich ueber Jerusalem habe kommen lassen, alles was ich ueber es habe kommen lassen. 14.23 Und sie werden euch troesten, wenn ihr ihren Weg und ihre Taten seht, und ihr werdet erkennen, dass ich nicht ohne Ursache all das getan habe, was ich an ihm getan, spricht der Herr, HERR. Gleichnis: Jerusalem, das unnuetze Holz der Weinrebe. Kap. 21,1-5. \15\ 15.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 15.2 Menschensohn, was hat [denn] das Holz des Weinstocks allem [anderen] Holz voraus, die Ranke, die unter den Baeumen des Waldes ist? 15.3 Wird von ihm Holz genommen, um es zu einer Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man von ihm einen Pflock, um irgendein Geraet daran aufzuhaengen? 15.4 Siehe, dem Feuer ist es zum Frass gegeben. Seine beiden Enden hat das Feuer gefressen, und seine Mitte ist versengt. Wird es [noch] zu einer Arbeit tauglich sein? 15.5 Siehe, [selbst] wenn es unversehrt ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet. Wieviel weniger, wenn das Feuer es gefressen hat und es versengt ist, kann es noch zu einer Arbeit verwendet werden! - 15.6 Darum, so spricht der Herr, HERR: Wie das Holz des Weinstocks unter den Baeumen des Waldes, das ich dem Feuer zum Frass gebe, so gebe ich die Bewohner von Jerusalem dahin. 15.7 Und ich richte mein Angesicht gegen sie: Aus dem Feuer sind sie herausgekommen, doch Feuer wird sie fressen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie richte. 15.8 Und ich werde das Land zur Einoede machen, weil sie Untreue begangen haben, spricht der Herr, HERR. Gleichnis: Jerusalem, die trotz aller Liebesbeweise untreu gewordene Ehefrau. V. 1-63: Kap. 23. \16\ 16.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 16.2 Menschensohn, lass [die Stadt] Jerusalem ihre Greuel erkennen, 16.3 und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. 16.4 Und [was] deine Geburt [betrifft]: an dem Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. 16.5 Niemand blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Flaeche des Feldes geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag, als du geboren wurdest. - 16.6 Da ging ich an dir vorueber und sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben, 16.7 und wachse wie das Gewaechs des Feldes! Und du wuchsest heran und wurdest gross, und du gelangtest zu hoechster Anmut; die Brueste rundeten sich, und dein Haar wuchs reichlich; aber du warst nackt und bloss. 16.8 Und ich ging [wieder] an dir vorueber und sah dich, und siehe, deine Zeit war da, die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel ueber dich aus und bedeckte deine Bloesse. Und ich schwor dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, HERR, und du wurdest mein. 16.9 Und ich wusch dich mit Wasser und spuelte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Oel. 16.10 Und ich bekleidete dich mit Buntwirkerei und beschuhte dich mit Delphinhaeuten, ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide. 16.11 Und ich schmueckte dich mit Schmuck: ich legte Spangen um deine Handgelenke und eine Kette um deinen Hals, 16.12 und ich legte einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren und [setzte] eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf. 16.13 So legtest du goldenen und silbernen Schmuck an, und deine Kleidung [bestand aus] Byssus, Seide und Buntwirkerei. Du assest Weizengriess und Honig und Oel. Und du warst sehr, sehr schoen und warst des Koenigtums wuerdig. 16.14 Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schoenheit; denn sie war vollkommen durch meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, HERR. 16.15 Aber du vertrautest auf deine Schoenheit, und du hurtest auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus ueber jeden, der vorbeikam: Ihm wurde sie [zuteil]. 16.16 Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Hoehen, und du hurtest auf ihnen, [Dinge, die] nie vorgekommen sind und was nie [wieder] geschehen wird. 16.17 Und du nahmst deine praechtigen Geschmeide von meinem Gold und von meinem Silber, das ich dir gegeben hatte, und machtest dir Abbilder von Maennern und hurtest mit ihnen. 16.18 Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie [damit]; und mein Oel und mein Raeucherwerk setztest du ihnen vor; 16.19 und mein Brot, das ich dir gegeben habe - mit Weizengriess und Oel und Honig habe ich dich gespeist -, das setztest du ihnen vor zum wohlgefaelligen Geruch; ja, so war es, spricht der Herr, HERR. - 16.20 Und du nahmst deine Soehne und deine Toechter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Frass. War es zu wenig mit deiner Hurerei, 16.21 dass du meine Soehne schlachtetest und sie hingabst, indem du sie fuer sie durch [das Feuer] gehen liessest? 16.22 Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien dachtest du nicht an die Tage deiner Jugend, als du nackt und bloss warst, zappelnd in deinem Blut lagst. - 16.23 Und es geschah, nach all deiner Bosheit - wehe, wehe dir! spricht der Herr, HERR - 16.24 bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir [dein] Hochlager auf jedem freien Platz; 16.25 an jeder Strassenecke bautest du dein Hochlager. Und du machtest deine Schoenheit zu einem Greuel und spreiztest deine Beine fuer jeden, der vorbeikam, und machtest deine Hurerei gross. 16.26 Du hurtest mit den Soehnen Aegyptens, deinen Nachbarn, mit dem grossen Fleisch; und du machtest deine Hurerei gross, um mich zu reizen. 16.27 Und siehe, ich streckte meine Hand gegen dich aus und kuerzte deinen Anteil [,der dir bestimmt war]. Und ich gab dich der Gier derer hin, die dich hassen, der Toechter der Philister, die sich vor deinem unzuechtigen Weg schaemen. 16.28 Und du hurtest mit den Soehnen Assurs, weil du [noch] nicht satt warst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt. 16.29 Und du vermehrtest deine Hurerei zum Haendlerland Chaldaea hin; aber selbst davon wurdest du nicht satt. 16.30 Wie fieberheiss ist dein Herz, spricht der Herr, HERR, wenn du dies alles tust - das Tun eines selbstherrlichen Hurenweibes -, 16.31 wenn du deinen Hurenaltar an jeder Strassenecke baust und dein Hochlager auf jedem freien Platz machst! Dabei warst du nicht [einmal] wie eine [gewoehnliche] Hure, [denn] du verschmaehtest [sogar] den Lohn. 16.32 Die ehebrecherische Frau nimmt statt ihres Mannes fremde [Maenner]! 16.33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Liebesgeschenke all deinen Liebhabern, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kaemen wegen deiner Hurereien. 16.34 So geschah bei dir das Gegenteil von [dem, was sonst ueblich ist unter] den Frauen, dass du [naemlich] Hurerei triebst, waehrend man dir nicht nachhurte, dass du Lohn gabst, waehrend dir kein Lohn gegeben wurde. So wurdest du das Gegenteil. 16.35 Darum, Hure, hoere das Wort des HERRN! 16.36 So spricht der Herr, HERR: Weil du deine Scham entbloesst und deine Bloesse aufgedeckt hast bei deinen Hurereien mit deinen Liebhabern und mit all deinen greulichen Goetzen und wegen des Blutes deiner Soehne, die du ihnen hingegeben hast: 16.37 darum, siehe, werde ich alle deine Liebhaber sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, mit allen, die du gehasst hast. Ich sammle sie von allen Seiten gegen dich und decke deine Bloesse vor ihnen auf, so dass sie deine ganze Bloesse sehen. 16.38 Und ich richte dich nach den Rechtsbestimmungen fuer Ehebrecherinnen und Blutvergiesserinnen und bringe [meinen] Zorn und Eifer ueber dich. 16.39 Und ich gebe dich in ihre Hand, und sie werden deinen Hurenaltar zerstoeren und deine Hoehen niederreissen und dir deine Kleider ausziehen und deine praechtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloss liegen lassen. 16.40 Und sie werden eine Versammlung gegen dich heraufkommen lassen und dich steinigen und werden dich mit ihren Schwertern niedermetzeln. 16.41 Und sie werden deine Haeuser mit Feuer verbrennen und Strafgerichte an dir ueben vor den Augen vieler Frauen. Und so werde ich dich aufhoeren lassen, Hure zu sein, und [auch] Lohn wirst du nicht mehr geben. 16.42 Und ich werde meinen Zorn an dir stillen, und mein Eifer wird sich von dir abwenden; und ich werde ruhig sein und nicht mehr zuernen. - 16.43 Weil du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht hast und mich durch das alles erregt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, HERR. Hast du diese Schandtat nicht zu all deinen [anderen] Greueln hinzu begangen? 16.44 Siehe, jeder, der einen Spottvers ueber dich macht, wird diesen Spottvers sagen: Wie die Mutter, so ihre Tochter! 16.45 Eine [echte] Tochter deiner Mutter bist du, die ihren Mann und ihre Soehne verabscheut hat; und eine [echte] Schwester deiner Schwestern bist du, die ihre Maenner und ihre Kinder verabscheut haben. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. 16.46 Und deine groessere Schwester ist Samaria, sie und ihre Toechter, die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du [und] die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom und ihre Toechter. 16.47 Aber du bist nicht [nur] auf ihren Wegen gegangen und hast [nicht nur] nach ihren Greueln getan, [sondern] es fehlte nur wenig, und du haettest verdorbener als sie gehandelt auf all deinen Wegen. 16.48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn deine Schwester Sodom, sie und ihre Toechter, [jemals] getan haben, wie du getan hast, du und deine Toechter! 16.49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart, Fuelle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Toechtern, aber die Hand des Elenden und des Armen staerkte sie nicht; 16.50 und sie wurden hochmuetig und veruebten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah. 16.51 Und Samaria hat nicht halb so viel Suenden begangen wie du; und du hast deine Greuel zahlreicher werden lassen als sie und hast deine Schwestern als gerecht erscheinen lassen durch all deine Greuel, die du veruebt hast. 16.52 So trage auch du deine Schmach, die du fuer deine Schwestern eingetreten bist durch deine Suenden, die du greulicher begangen hast als sie! [So] sind sie gerechter als du. Und so schaeme auch du dich, und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen! Verheissung der Wiederannahme Jerusalems. 16.53 Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und ihrer Toechter und das Geschick Samarias und ihrer Toechter, und ich wende dein Geschick in ihrer Mitte: 16.54 damit du deine Schmach traegst und dich all dessen schaemst, was du getan hast, wodurch du sie troestest. 16.55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Toechter, werden in ihren frueheren Zustand zurueckkehren, und Samaria und ihre Toechter werden in ihren frueheren Zustand zurueckkehren, und auch du und deine Toechter, ihr werdet in euren frueheren Zustand zurueckkehren. 16.56 Hat nicht deine Schwester Sodom zu einer [abschreckenden] Kunde in deinem Mund gedient am Tag deines Hochmutes, 16.57 bevor deine [eigene] Bosheit aufgedeckt wurde, so wie jetzt das Hoehnen der Toechter Edoms - und all derer, die rings um sie her [wohnen], der Toechter der Philister, die dich verachteten - von allen Seiten [ueber dich ertoent]? 16.58 Deine Schandtat und deine Greuel, die musst du [jetzt] tragen, spricht der HERR. 16.59 Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, ich will dir tun, wie du getan, die du den Eid verachtet, indem du den Bund gebrochen hast. 16.60 Ich aber, ich will an meinen Bund denken, [den ich] mit dir in den Tagen deiner Jugend [geschlossen habe], und will dir einen ewigen Bund aufrichten. 16.61 Und du wirst an deine Wege denken und dich schaemen, wenn du deine Schwestern [zu dir] nimmst, die groesser sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Toechtern gebe, aber nicht wegen deines Bundes[verhaltens]. 16.62 Und ich selbst werde meinen Bund mit dir aufrichten, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin: 16.63 damit du daran denkst und dich schaemst und den Mund nicht mehr oeffnest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, HERR. Gleichnis von Adler und Zeder: Treubruch des Koenigs von Juda gegen den Koenig von Babel. \17\ 17.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 17.2 Menschensohn, gib ein Raetsel auf und rede ein Gleichnis zum Haus Israel, 17.3 und sprich: So spricht der Herr, HERR: Der grosse Adler mit grossen Fluegeln, langen Schwingen, vollem Gefieder, der bunte [Federn] hatte, kam zum Libanon und nahm den Wipfel der Zeder. 17.4 Den obersten ihrer Triebe brach er ab und brachte ihn ins Land der Haendler, in die Stadt der Kaufleute setzte er ihn. 17.5 Und er nahm von dem Samen des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, als Weide an reichlich [stroemendes] Wasser, als Ufergewaechs setzte er ihn, 17.6 damit er wachse und zu einem wuchernden Weinstock werde von niedrigem Wuchs, damit seine Ranken sich zu ihm hin wendeten und seine Wurzeln unter ihm waeren. Und er wurde zu einem Weinstock und bildete Triebe und streckte [seine] Aeste aus. - 17.7 Und da war ein Adler, ein anderer, grosser, mit grossen Fluegeln und viel Gefieder. Und siehe, dieser Weinstock drehte seine Wurzeln zu ihm hin und streckte seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn traenke, weg von dem Beet, in das er gepflanzt war. 17.8 In ein gutes Feld, an reichlich [stroemende] Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden. 17.9 Sage: So spricht der Herr, HERR: Wird er gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreissen und seine Frucht abschneiden, so dass alle frischen [Blaetter] seines Sprosses verdorren? [Ja], er wird [ganz] verdorren! [Es wird] nicht [noetig sein,] mit starkem Arm und zahlreichem Volk ihn aus seinen Wurzeln loszureissen. 17.10 Und siehe, ist er [auch] gepflanzt, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn beruehrt, ganz verdorren? Auf dem Beet, auf dem er sprosste, wird er verdorren. 17.11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 17.12 Sprich doch zu dem widerspenstigen Haus: Erkennt ihr nicht, was das ist? Sage: Siehe, der Koenig von Babel ist nach Jerusalem gekommen und hat seinen Koenig und seine Obersten weggenommen und hat sie zu sich nach Babel weggefuehrt. 17.13 Und er nahm [einen] von den koeniglichen Nachkommen und schloss mit ihm einen Bund und liess ihn einen Eid eingehen. Die Maechtigen des Landes aber nahm er [gefangen], 17.14 damit das Koenigtum niedrig bleibe [und] damit es sich nicht erhebe [und] damit es seinen Bund halte, dass es bestehen bleibe. 17.15 Aber er empoerte sich gegen ihn, indem er seine Boten nach Aegypten sandte, damit es ihm Pferde und viel [Kriegs-]Volk gebe. Wird es Gedeihen haben? Wird er, der das getan hat, entkommen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte er entkommen? 17.16 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn er an dem Ort des Koenigs, der ihn zum Koenig gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, [wenn er] bei ihm in Babel nicht sterben wird! 17.17 Und der Pharao wird ihm nicht mit einem grossen Heer und mit einer zahlreichen Schar im Krieg beistehen, wenn man einen Belagerungswall aufschuettet und Belagerungstuerme baut, um viele Seelen auszurotten. 17.18 Hat er doch den Eid verachtet und den Bund gebrochen! Siehe, er hatte ja seine Hand darauf gegeben und tat [dennoch] all dieses. Er wird nicht entkommen. 17.19 Darum spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn ich meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ihm nicht auf seinen Kopf bringe! 17.20 Und ich spanne mein Fangnetz ueber ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, und dort gehe ich mit ihm ins Gericht wegen seiner Untreue, die er gegen mich begangen hat, 17.21 [mit ihm] und mit all seinen ausgewaehlten Truppen. Unter all seinen Scharen werden sie durchs Schwert fallen, und die Uebriggebliebenen werden in alle Winde zerstreut. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, geredet habe. Zukuenftige Wiederherstellung des Koenigtums Davids. 17.22 So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von dem Wipfel der hohen Zeder [einen Trieb] nehmen und [ihn] einsetzen; von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden Berg. 17.23 Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Voegel wohnen, alles, was Fluegel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen. 17.24 Und alle Baeume des Feldes werden erkennen, dass ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige, den niedrigen Baum erhoehe, dass ich den gruenen Baum vertrocknen lasse und den duerren Baum zum Bluehen bringe. Ich, der HERR, habe geredet und werde es tun. Gottes Vergeltung und persoenliche Verantwortung - Moeglichkeit der Umkehr. \18\ 18.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 18.2 Was habt ihr, dass ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht und sprecht: Die Vaeter essen unreife Trauben, und die Zaehne der Soehne werden stumpf? 18.3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht! 18.4 Siehe, alle Seelen gehoeren mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehoeren mir. Die Seele, die suendigt, sie [allein] soll sterben. 18.5 Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit uebt, 18.6 auf den Bergen nicht isst und seine Augen nicht erhebt zu den Goetzen des Hauses Israel und die Frau seines Naechsten nicht unrein macht und einer Frau [zur Zeit ihrer] Unreinheit nicht naht 18.7 und niemanden unterdrueckt, das Pfand des Schuldners zurueckgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, 18.8 auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurueckhaelt, rechtes Gericht uebt zwischen Mann und Mann, 18.9 in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen haelt, um [sie] getreu zu befolgen: gerecht ist er. Leben soll er, spricht der Herr, HERR. - 18.10 Zeugt er aber einen gewalttaetigen Sohn, der Blut vergiesst und eines von diesen [Dingen] tut - 18.11 er selbst aber hat alles das nicht getan -, wenn [der] sogar auf den Bergen isst und die Frau seines Naechsten unrein macht, 18.12 den Elenden und den Armen unterdrueckt, Raub an sich reisst, das Pfand nicht zurueckgibt und seine Augen zu den Goetzen erhebt, Greuel veruebt, 18.13 auf Zins gibt und Aufschlag nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben! All diese Greuel hat er veruebt: er muss getoetet werden, sein Blut wird auf ihm sein. 18.14 Und siehe, der zeugt einen Sohn, und dieser sieht alle Suenden seines Vaters, die der tut; er sieht [sie] und tut nicht desgleichen: 18.15 Er isst nicht auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Goetzen des Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Naechsten unrein, 18.16 und er unterdrueckt niemanden, pfaendet kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung, 18.17 er haelt seine Hand vom Unrecht zurueck, nimmt weder Zins noch Aufschlag, er befolgt meine Rechtsbestimmungen, lebt in meinen Ordnungen: der wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll er! 18.18 Sein Vater, weil er Erpressung veruebt, am Bruder Raub begangen und das, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat: siehe, er [allein] soll um seiner Schuld willen sterben. V. 19-32: Kap. 33,7-20. 18.19 Ihr aber sagt: `Warum traegt der Sohn nicht an der Schuld des Vaters [mit]? Dabei hat der Sohn [doch] Recht und Gerechtigkeit geuebt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und sie getan: Leben soll er! 18.20 Die Seele, die suendigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters [mit-]tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes [mit-]tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein. 18.21 Wenn aber der Gottlose umkehrt von all seinen Suenden, die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit uebt: leben soll er [und] nicht sterben. 18.22 All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geuebt hat, soll er leben. 18.23 Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht [vielmehr] daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt? 18.24 Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den Greueln, die der Gottlose veruebt hat - tut er es, sollte er leben? -: An all seine gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die er begangen, und wegen seiner Suende, die er getan hat, ihretwegen soll er sterben. 18.25 Aber ihr sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht. Hoert doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht [vielmehr] eure Wege nicht recht? 18.26 Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser [Suenden] willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat. 18.27 Wenn aber ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und Gerechtigkeit uebt: er wird seine Seele am Leben erhalten. 18.28 Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen, die er begangen hat: leben soll er [und] nicht sterben. - 18.29 Aber das Haus Israel sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht [vielmehr] eure Wege nicht recht? 18.30 Darum werde ich euch richten, Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, HERR. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, dass es euch nicht ein Anstoss zur Schuld wird! 18.31 Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu wollt ihr sterben, Haus Israel? 18.32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt! Klagelied ueber das Koenigshaus von Juda. \19\ 19.1 Und du, erhebe ein Klagelied ueber die Fuersten Israels, 19.2 und sage: Was war [doch] deine Mutter fuer eine Loewin unter Loewen! Sie lagerte unter Jungloewen, zog ihre Jungen gross. 19.3 Und sie zog eins von ihren Jungen auf, es wurde ein Jungloewe; und er lernte Raub rauben, er frass Menschen. 19.4 Da bot man Nationen gegen ihn auf, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn mit Haken in das Land Aegypten. 19.5 Und als sie sah, dass ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein anderes von ihren Jungen und machte es zu einem Jungloewen. 19.6 Und es lebte unter Loewen, wurde ein Jungloewe; und er lernte Raub rauben, er frass Menschen. 19.7 Und er zerbrach ihre Palaeste, ihre Staedte legte er in Truemmer; und das Land und seine Fuelle entsetzte sich vor der Stimme seines Gebruells. 19.8 Da setzte man gegen ihn die Nationen ringsum aus den Provinzen ein; und sie spannten ihr Fangnetz ueber ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. 19.9 Und sie setzten ihn mit Haken in den Kaefig und brachten ihn zum Koenig von Babel, [und] er brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr gehoert wuerde auf den Bergen Israels. 19.10 Deine Mutter ist einem Weinstock gleichgeworden, an Wassern gepflanzt; er wurde fruchtbar und voller Ranken vom vielen Wasser. 19.11 Und er bekam starke Zweige, [geeignet] fuer Herrscher-Zepter, und sein Wuchs erhob sich empor zwischen das dichte Laub [der Baeume]; und er wurde sichtbar durch seine Hoehe, durch die Menge seiner Ranken. 19.12 Aber er wurde ausgerissen im Zorn, zu Boden geworfen, und der Ostwind liess seine Frucht verdorren; sie wurden abgerissen und vertrockneten; sein starker Zweig - Feuer verzehrte ihn. 19.13 Und nun ist er in die Wueste gepflanzt, in ein duerres und durstiges Land. 19.14 Und ein Feuer ging vom Gezweig seiner Triebe aus [und] hat seine Frucht verzehrt; und kein starker Zweig war [mehr] an ihm, kein Zepter zum Herrschen. Ein Klagelied ist es, und zum Klagelied wurde es. Israels Suenden - Gottes Gerichts- und Heilshandeln. \20\ 20.1 Und es geschah im siebten Jahr, im fuenften [Monat], am Zehnten des Monats, da kamen Maenner von den Aeltesten Israels, um den HERRN zu befragen; und sie setzten sich vor mir nieder. 20.2 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 20.3 Menschensohn, rede zu den Aeltesten Israels, und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse! spricht der Herr, HERR. 20.4 Willst du sie [nicht vielmehr] richten? Willst du richten, Menschensohn? Die Greuel ihrer Vaeter lass sie erkennen, 20.5 und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, als ich Israel erwaehlte, da erhob ich meine Hand der Nachkommenschaft des Hauses Jakob [zum Schwur] und gab mich ihnen im Land Aegypten kund und erhob meine Hand ihnen [zum Schwur] und sprach: Ich bin der HERR, euer Gott! 20.6 An jenem Tag erhob ich fuer sie meine Hand [zum Schwur], dass ich sie aus dem Land Aegypten herausfuehren wuerde in ein Land, das ich fuer sie ausgekundschaftet hatte, das von Milch und Honig ueberfliesst; die Zierde ist es unter allen Laendern. 20.7 Und ich sprach zu ihnen: Werft die Scheusale weg, an denen eure Augen haengen, und macht euch nicht mit den Goetzen Aegyptens unrein! Ich bin der HERR, euer Gott. 20.8 Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hoeren; keiner warf die Scheusale weg, an denen seine Augen hingen, und die Goetzen Aegyptens verliessen sie nicht. Da gedachte ich, meinen Grimm ueber sie auszugiessen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden mitten im Land Aegypten. 20.9 Aber ich handelte [gnaedig] um meines Namens willen, damit er nicht entweiht wuerde vor den Augen der Nationen, in deren Mitte sie waren und vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben hatte, [indem ich schwor], sie aus dem Land Aegypten herauszufuehren. 20.10 Und ich fuehrte sie aus dem Land Aegypten und brachte sie in die Wueste. 20.11 Und ich gab ihnen meine Ordnungen, und meine Rechtsbestimmungen liess ich sie wissen, durch die der Mensch, wenn er sie tut, lebt. 20.12 Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, dass sie zum [Bundes-] Zeichen seien zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, dass ich, der HERR, es bin, der sie heiligt. - 20.13 Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wueste; sie lebten nicht in meinen Ordnungen und verwarfen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch, wenn er sie tut, lebt; und meine Sabbate entweihten sie sehr. Da gedachte ich, meinen Grimm in der Wueste ueber sie auszugiessen, um sie zu vernichten. 20.14 Aber ich handelte [gnaedig] um meines Namens willen, damit er nicht entweiht wuerde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgefuehrt hatte. 20.15 Doch auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wueste [zum Schwur], dass ich sie nicht in das Land bringen wuerde, das ich [ihnen] gegeben hatte, das von Milch und Honig ueberfliesst - die Zierde ist es unter allen Laendern -, 20.16 weil sie meine Rechtsbestimmungen verwarfen und in meinen Ordnungen nicht lebten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz lief ihren Goetzen nach. 20.17 Aber ich war ihretwegen betruebt, so dass ich sie nicht vernichtete, und ich machte mit ihnen kein Ende in der Wueste. 20.18 Und ich sprach zu ihren Soehnen in der Wueste: Lebt nicht in den Ordnungen eurer Vaeter, und ihre Rechtsbestimmungen bewahrt nicht, und mit ihren Goetzen macht euch nicht unrein! 20.19 Ich bin der HERR, euer Gott: Lebt in meinen Ordnungen, und bewahrt meine Rechtsbestimmungen und tut sie! 20.20 Und heiligt meine Sabbate, damit sie zum [Bundes-]Zeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, dass ich der HERR, euer Gott bin. - 20.21 Aber [auch] die Soehne waren widerspenstig gegen mich; in meinen Ordnungen lebten sie nicht, und meine Rechtsbestimmungen bewahrten sie nicht, sie zu tun, durch die [doch] der Mensch, wenn er sie tut, lebt. Und meine Sabbate entweihten sie. Da gedachte ich, meinen Grimm ueber sie auszugiessen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der Wueste. 20.22 Aber ich wandte meine Hand zurueck und handelte [gnaedig] um meines Namens willen, damit er nicht entweiht wuerde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgefuehrt hatte. 20.23 [Doch] auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wueste [zum Schwur], dass ich sie unter die Nationen versprengen und sie in die Laender zerstreuen wuerde, 20.24 weil sie meine Rechtsbestimmungen nicht taten und meine Ordnungen verwarfen und meine Sabbate entweihten und ihre Augen hinter den Goetzen ihrer Vaeter her waren. 20.25 Und auch ich gab ihnen Ordnungen, die nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten. 20.26 Und ich machte sie durch ihre Gaben unrein, indem sie alle Erstgeburt des Mutterleibes durch [das Feuer] gehen liessen: damit ich ihnen Entsetzen einfloesste, damit sie erkannten, dass ich der HERR bin. 20.27 Darum, Menschensohn, rede zum Haus Israel und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: [Auch] noch dadurch haben eure Vaeter mich gelaestert, dass sie Untreue gegen mich begingen: 20.28 Als ich sie in das Land gebracht, das ihnen zu geben ich meine Hand [zum Schwur] erhoben hatte, ersahen sie [sich] jeden hohen Huegel und jeden dichtbelaubten Baum und opferten dort ihre Schlachtopfer und gaben dort ihre widerwaertigen Opfergaben und brachten dort ihren wohlgefaelligen Geruch dar und spendeten ihre Trankopfer. 20.29 Und ich sprach zu ihnen: Was ist das fuer eine Hoehe, wohin ihr geht? So wurde ihr Name Bama genannt, bis auf diesen Tag. 20.30 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Wollt ihr euch auf die Weise eurer Vaeter unrein machen und ihren Scheusalen nachhuren? 20.31 Ja, indem ihr eure Gaben darbringt und eure Soehne durchs Feuer gehen lasst, macht ihr euch unrein bis heute an all euren Goetzen! Da sollte ich mich von euch befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn ich mich von euch befragen lasse! 20.32 Und was in eurem Geist aufgestiegen ist, soll niemals geschehen, dass ihr [naemlich] sagt: Wir wollen sein wie die Nationen und wie die Geschlechter der Laender, um im Dienst von Holz und Stein zu stehen. 20.33 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn ich nicht mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm als Koenig ueber euch herrschen werde! 20.24 Und ich werde euch aus den Voelkern herausfuehren und euch aus den Laendern, in die ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm sammeln. 20.35 Und ich werde euch in die Wueste der Voelker bringen und dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht; 20.36 wie ich mit euren Vaetern ins Gericht gegangen bin in der Wueste des Landes Aegypten, ebenso werde ich mit euch ins Gericht gehen, spricht der Herr, HERR. 20.37 Und ich werde euch unter dem [Hirten]stab hindurchziehen lassen und euch abgezaehlt hineinbringen. 20.38 Und ich werde von euch ausscheiden, die sich empoerten und mit mir brachen; ich werde sie aus dem Land ihrer Fremdlingschaft herausfuehren, aber in das Land Israel sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 20.39 Ihr aber, Haus Israel, so spricht der Herr, HERR: Geht [doch] hin, dient ein jeder seinen Goetzen! Aber nachher - solltet ihr wirklich nicht auf mich hoeren? - dann werdet ihr meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben und mit euren Goetzen. 20.40 Denn auf meinem heiligen Berg, auf dem hohen Berg Israels, spricht der Herr, HERR, dort wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Land. Dort werde ich sie wohlgefaellig annehmen, und dort werde ich eure Hebopfer einfordern und die Erstlinge eurer Geschenke, all eure heiligen Gaben. 20.41 Beim wohlgefaelligen Geruch [eurer Opfer] werde ich euch wohlgefaellig annehmen, wenn ich euch aus den Voelkern herausfuehre und euch aus den Laendern sammle, in die ihr zerstreut worden seid, und ich mich an euch als heilig erweise vor den Augen der Nationen. 20.42 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich euch in das Land Israel bringe, in das Land, [ueber] das ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, es euren Vaetern zu geben. 20.43 Und ihr werdet dort an eure Wege und all eure Taten denken, mit denen ihr euch unrein gemacht habt; und ihr werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen all eurer boesen Taten, die ihr begangen habt. 20.44 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mit euch handle um meines Namens willen [und] nicht nach euren boesen Wegen und nach euren verderbenbringenden Taten, Haus Israel, spricht der Herr, HERR. Gottes Gerichtswort ueber Jerusalem und Ammon. V. 1-5: Kap. 15. \21\ 21.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21.2 Menschensohn, richte dein Gesicht nach Sueden, und rede zum Mittag hin und weissage gegen den Wald des Gefildes im Suedland! 21.3 Und sage zum Wald des Suedlandes: Hoere das Wort des HERRN! So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzuenden; das wird jeden gruenen Baum und jeden duerren Baum in dir verzehren. Die lodernde Flamme wird nicht verloeschen, und vom Sueden bis zum Norden werden alle Gesichter durch sie versengt. 21.4 Und alles Fleisch soll sehen, dass ich, der HERR, es angezuendet habe. Es wird nicht erloeschen. 21.5 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Sie sagen von mir: Redet er nicht in Gleichnissen? 21.6 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 21.7 Menschensohn, richte dein Gesicht nach Jerusalem, und rede gegen die Heiligtuemer und weissage gegen das Land Israel! 21.8 Und sprich zu dem Land Israel: So spricht der HERR: Siehe, ich will an dich und werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und ich werde aus dir den Gerechten und den Ungerechten ausrotten! 21.9 Weil ich aus dir den Gerechten und den Ungerechten ausrotten will, darum soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren gegen alles Fleisch vom Sueden bis zum Norden. 21.10 Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder [dahin] zurueckkehren. 21.11 Und du, Menschensohn, stoehne! Mit brechenden Hueften und mit bitterem [Schmerz] sollst du vor ihren Augen stoehnen! 21.12 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: `Weswegen stoehnst du?, dann sollst du sagen: `Wegen der kommenden Nachricht. Und jedes Herz wird zerschmelzen, und alle Haende werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und alle Knie werden von Wasser triefen. Siehe, es kommt und geschieht, spricht der Herr, HERR. 21.13 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21.14 Menschensohn, weissage! Und du sollst sagen: So spricht der Herr: Sage: Ein Schwert, ein Schwert, geschaerft und auch geschliffen! 21.15 Damit es ein Schlachten anrichtet, ist es geschaerft; damit es blitzt, ist es geschliffen. - Oder sollen wir uns freuen [und sagen]: Das Zepter meines Sohnes verwirft alles Holz? - 21.16 Und man hat es zum Schleifen gegeben, um es mit der Faust zu packen. Geschaerft ist es, das Schwert, es ist geschliffen, damit man es in die Hand eines Moerders gebe. 21.17 Schreie um Hilfe und heule, Menschensohn! Denn es richtet sich gegen mein Volk, es [richtet sich] gegen alle Fuersten Israels: Sie sind dem Schwert verfallen samt meinem Volk. Darum schlag dir auf die Hueften! 21.18 Denn die Probe ist gemacht. Und warum sollte es, wenn du sogar das Zepter verwirfst, nicht geschehen? spricht der Herr, HERR. - 21.19 Und du, Menschensohn, weissage und schlag die Haende zusammen! Da verdoppelt sich das Schwert, [ja] verdreifacht sich, ein Schwert der Erschlagenen ist es, ein gewaltiges Schwert der Erschlagenen, das tief in sie eindringt. 21.20 Damit das Herz verzage und viele zum Stuerzen gebracht werden, bringe ich an all ihre Tore das Schlachten des Schwertes! Wehe! Zum Blitzen ist es gemacht, zum Schlachten geschaerft. 21.21 Erweise deine Schaerfe, [und] wende dich nach rechts, wende dich nach links, wohin deine Schneide [gerade] gerichtet ist! 21.22 Und auch ich will meine Haende zusammenschlagen und meinen Grimm stillen. Ich, der HERR, habe geredet. 21.23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21.24 Und du, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf denen das Schwert des Koenigs von Babel kommt! Von einem Land sollen sie beide ausgehen. Und setze einen Wegweiser, an den Anfang des Weges zur Stadt setze [ihn]! 21.25 Du sollst einen Weg machen, damit das Schwert komme nach Rabba der Soehne Ammon und nach Juda, das [nur noch] in Jerusalem befestigt ist. 21.26 Denn der Koenig von Babel bleibt am Kreuzweg stehen, am Anfang der beiden Wege, um das Losorakel zu befragen; er schuettelt die Pfeile, befragt die Teraphim, beschaut die Leber. 21.27 In seiner Rechten ist das Losorakel `Jerusalem, dass er Sturmboecke aufstelle, den Mund oeffne mit Geschrei, die Stimme erhebe mit Kriegsgeschrei, Sturmboecke gegen die Tore aufstelle, Belagerungswaelle aufschuette und Belagerungstuerme baue. - 21.28 In ihren Augen aber ist es ihnen wie ein falsches Orakel - sie haben ja die heiligsten Eide -; er aber bringt [ihre] Schuld in Erinnerung, damit sie gefasst werden. 21.29 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr eure Schuld in Erinnerung bringt, indem eure Verbrechen offenbar werden, so dass eure Suenden in allen euren Taten gesehen werden, weil ihr angezeigt worden seid, werdet ihr mit [harter] Hand gefasst werden. 21.30 Und du, erschlagener Gottloser, Fuerst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der endgueltigen Strafe! 21.31 So spricht der Herr, HERR: Weg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Nichts bleibt, wie es ist. Das Niedrige soll erhoeht und das Hohe erniedrigt werden! 21.32 Zu Truemmern, Truemmern, Truemmern mache ich es. Auch das bleibt nicht - bis der kommt, dem das Recht gehoert; dem gebe ich es. V. 33-37: Kap. 25,1-7; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11. 21.33 Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, HERR, ueber die Soehne Ammon und ueber ihr Hoehnen. Und sprich: Schwert, Schwert, zum Schlachten gezueckt, zum Fressen geschliffen, damit es als Blitz dreinfahre, 21.34 um dich, waehrend man dir Nichtiges schaut, waehrend man dir Luege wahrsagt, an die Haelse der [toedlich] verwundeten Gottlosen zu legen, deren Tag gekommen ist zur Zeit der endgueltigen Strafe! 21.35 Stecke es wieder in seine Scheide! An dem Ort, wo du geschaffen bist, in dem Land deiner Herkunft, werde ich dich richten. 21.36 Und ich werde meinen Zorn ueber dich ausgiessen, das Feuer meines Grimms gegen dich anfachen; und ich werde dich in die Hand roher Maenner geben, die Verderben schmieden. 21.37 Du wirst dem Feuer zum Frass [gegeben] werden, dein Blut wird mitten im Land sein; an dich wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, der HERR, habe geredet. Schuld und Bestrafung von Jerusalem und Juda. \22\ 22.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22.2 Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? So lass sie alle ihre Greuel erkennen, 22.3 und sage: So spricht der Herr, HERR: [Du] Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergiesst, damit ihre [Gerichts]zeit komme, und die sich Goetzen macht, so dass sie sich unrein mache! 22.4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden; und durch deine Goetzen, die du gemacht, hast du dich unrein gemacht; und du hast deine [Gerichts]tage herbeigefuehrt und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich zum Hohn fuer die Nationen gemacht und zum Gespoett fuer alle Laender. 22.5 Die [dir] nahe und die von dir entfernt [wohnen], verspotten dich, deren Ruf befleckt, deren Bestuerzung gewaltig ist. - 22.6 Siehe, die Fuersten Israels waren in dir - jeder [pochte] auf seine Macht -, um Blut zu vergiessen. 22.7 Vater und Mutter verachtet man in dir, dem Fremden tut man Gewalt an in deiner Mitte, Waise und Witwe unterdrueckt man in dir. 22.8 Meine heiligen Dinge verachtest du, und meine Sabbate entweihst du. 22.9 Verleumder sind in dir, um Blut zu vergiessen. Und auf den Bergen isst man in dir, Schandtaten veruebt man in deiner Mitte. 22.10 Die Bloesse des Vaters deckt man auf in dir, die in ihrer Absonderung Unreine schwaecht man in dir. 22.11 Der eine veruebt Greuel mit der Frau seines Naechsten, der andere macht seine Schwiegertochter durch Schandtat unrein, und ein anderer schwaecht in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters. 22.12 Bestechungsgeschenke nimmt man in dir, um Blut zu vergiessen; Zins und Aufschlag nimmst du und uebervorteilst deinen Naechsten mit Gewalt. Mich aber vergisst du, spricht der Herr, HERR. 22.13 Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines unrechten Gewinns, den du gemacht hast, und ueber deine Blutschuld, die in deiner Mitte ist. 22.14 Wird dein Herz fest bleiben, oder werden deine Haende stark sein in den Tagen, da ich mit dir handeln werde? Ich, der HERR, habe geredet und werde handeln. 22.15 Und ich werde dich versprengen unter die Nationen und dich zerstreuen in die Laender und deine Unreinheit ganz aus dir wegschaffen. 22.16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen; und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin. 22.17 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22.18 Menschensohn, das Haus Israel ist fuer mich zu Schlacken geworden; sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen; Silberschlacken sind sie geworden. 22.19 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun. 22.20 [Wie] man Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn in einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darunter anzublasen, um es zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen. 22.21 Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimms gegen euch anblasen, dass ihr darin geschmolzen werdet. 22.22 Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, so werdet ihr mitten in ihm geschmolzen werden. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, meinen Grimm ueber euch ausgegossen habe. 22.23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22.24 Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht benetzt, nicht beregnet ist am Tag des Zorns, 22.25 dessen Obere in seiner Mitte sind wie ein bruellender Loewe, der Beute reisst. Seelen fressen sie, Reichtum und Kostbarkeiten nehmen sie, seine Witwen lassen sie zahlreich werden in seiner Mitte. 22.26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen heilig und nicht heilig unterscheiden sie nicht, und [den Unterschied] zwischen unrein und rein lassen sie nicht erkennen; und vor meinen Sabbaten verhuellen sie ihre Augen. So werde ich in ihrer Mitte entweiht. 22.27 Seine Obersten sind in seiner Mitte wie Woelfe, die Beute reissen, um Blut zu vergiessen, Seelen zugrunde zu richten, damit sie unrechten Gewinn erlangen. 22.28 Und seine Propheten streichen ihnen Tuenche [darueber], indem sie Nichtiges schauen und ihnen Luegen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr, HERR! Und doch hat der HERR nicht geredet. 22.29 Das Volk des Landes veruebt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und Armen unterdruecken sie, und am Fremden handeln sie gegen [jedes] Recht. 22.30 Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir fuer das Land in den Riss treten koennte, damit ich es nicht verheeren muesste; aber ich fand keinen. 22.31 So giesse ich meinen Zorn ueber sie aus, im Feuer meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR. Die beiden unzuechtigen Schwestern Ohola und Oholiba. Kap. 16. \23\ 23.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 23.2 Menschensohn, [da gab es] zwei Frauen, Toechter einer Mutter waren sie. 23.3 Die hurten in Aegypten, [bereits] in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brueste gedrueckt, und dort betastete man ihren jungfraeulichen Busen. 23.4 Die aeltere hiess Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und sie wurden mein und gebaren Soehne und Toechter. Und [was] ihre Namen [betrifft]: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba. 23.5 Und Ohola hurte von mir weg. Und sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, den kampftuechtigen Assyrern, 23.6 gekleidet in violetten Purpur, den Statthaltern und Befehlshabern, anmutige junge Maenner waren sie alle, Reiter, auf Pferden reitend. 23.7 Und sie richtete ihre Hurereien auf sie. Die Auslese der Soehne Assur waren sie alle; und mit allen, nach denen sie Verlangen hatte, [und] mit all deren Goetzen machte sie sich unrein. 23.8 Auch ihre von Aegypten her [gewohnten] Hurereien liess sie nicht; denn [schon] in ihrer Jugend hatten sie bei ihr gelegen und hatten ihren jungfraeulichen Busen betastet und ihre Hurerei ueber sie ausgegossen. 23.9 Darum habe ich sie in die Hand ihrer Liebhaber gegeben, in die Hand der Soehne Assur, nach denen sie Verlangen hatte. 23.10 Die haben ihre Bloesse aufgedeckt, ihre Soehne und ihre Toechter weggenommen, und sie selbst haben sie mit dem Schwert erschlagen, so dass sie zum Gerede bei den Frauen wurde, und haben Strafgerichte an ihr geuebt. 23.11 Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb es mit ihrem Verlangen verderblicher als sie und mit ihren Hurereien [schlimmer] als ihre Schwester mit [ihren] Hurereien. 23.12 Sie bekam Verlangen nach den Soehnen Assur, Statthaltern und Befehlshabern, Kaempfern, praechtig gekleidet, Reitern, auf Pferden reitend; anmutige junge Maenner waren sie alle. 23.13 Und ich sah, dass sie sich unrein gemacht hatte: Dieselbe Art hatten sie beide. 23.14 Aber sie trieb ihre Hurereien [noch] weiter: Denn sie sah Maenner in Zeichnung an der Wand, Bilder von Chaldaeern, mit roter Farbe eingezeichnet, 23.15 geguertet mit einem Gurt an ihren Hueften, herabhaengenden Turbanen auf ihren Koepfen, sie alle vom Aussehen hervorragender Kaempfer, ein Abbild der Soehne Babels, deren Geburtsland Chaldaea ist. 23.16 Und als ihre Augen sie sahen, bekam sie Verlangen nach ihnen, und sie sandte Boten zu ihnen nach Chaldaea. 23.17 Da kamen die Soehne Babels zu ihr zum Liebeslager und machten sie durch ihre Hurerei unrein. Doch als sie sich an ihnen unrein gemacht hatte, wandte sich ihre Seele jaeh von ihnen ab. 23.18 Und als sie [so] ihre Hurereien aufgedeckt hatte und ihre Bloesse aufgedeckt hatte, da wandte sich meine Seele jaeh von ihr ab, ebenso wie meine Seele sich von ihrer Schwester jaeh abgewandt hatte. 23.19 Sie aber vermehrte [noch] ihre Hurereien, indem sie an die Tage ihrer Jugend dachte, als sie im Land Aegypten gehurt hatte. 23.20 Und sie bekam Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Fleisch wie das Fleisch der Esel und deren Erguss wie der Erguss der Pferde ist. 23.21 Und du sehntest dich nach der Schandtat deiner Jugend, als man in Aegypten deinen Busen betastete um deiner jugendlichen Brueste willen. - 23.22 Darum, Oholiba, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich erwecke gegen dich deine Liebhaber, von denen deine Seele sich jaeh abgewandt hat, und lasse sie von allen Seiten ueber dich kommen: 23.23 die Soehne Babels und alle Chaldaeer, Pekod und Schoa und Koa, alle Soehne Assur mit ihnen, anmutige junge Maenner, Statthalter und Befehlshaber sind sie alle, hervorragende Kaempfer und Raete, sie alle auf Pferden reitend. 23.24 Die kommen ueber dich von Norden, [mit] Wagen und Raedern und Scharen von Voelkern; Langschild und Kleinschild und Helm richten sie ringsum gegen dich. Und ich uebergebe ihnen das Gericht, und sie werden dich nach ihren Rechtssaetzen richten. 23.25 Und ich bringe meinen Eifer ueber dich, und sie werden im Grimm mit dir verfahren: deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden, und was nach dir [uebrigbleibt], wird durch das Schwert fallen; deine Soehne und deine Toechter werden sie wegnehmen, und was nach dir [uebrigbleibt], wird durch das Feuer verzehrt werden. 23.26 Und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine praechtigen Geschmeide nehmen. 23.27 Und ich will ein Ende machen deiner Schandtat von dir und deiner Hurerei vom Land Aegypten her, so dass du deine Augen nicht mehr zu ihnen erheben und nicht mehr denken wirst an Aegypten. 23.28 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du hasst, in die Hand derer, von denen deine Seele sich jaeh abgewandt hat. 23.29 Und sie werden voller Hass mit dir verfahren und all dein Erworbenes wegnehmen und dich nackt und bloss zuruecklassen. Da sollen deine hurerische Bloesse und deine Schandtat und deine Hurereien aufgedeckt werden. 23.30 Das wird dir geschehen, weil du den Nationen nachgehurt, weil du dich mit ihren Goetzen unrein gemacht hast. 23.31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, so gebe ich ihren Becher in deine Hand. 23.32 So spricht der Herr, HERR: Du wirst den Becher deiner Schwester trinken, den tiefen und weiten - zum Gelaechter und zum Spott wird sie -, der so viel fasst. 23.33 Von Trunkenheit und Kummer wirst du voll werden; ein Becher des Entsetzens und der Veroedung ist der Becher deiner Schwester Samaria. 23.34 Und du wirst ihn trinken und ausschluerfen und wirst seine Scherben benagen und deine Brueste zerreissen; denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR. - 23.35 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil du mich vergessen und mich hinter deinen Ruecken geworfen hast, so trage du auch deine Schandtat und deine Hurereien! 23.36 Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, willst du die Ohola und die Oholiba richten? Dann halte ihnen ihre Greuel vor! 23.37 Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Haenden, und mit ihren Goetzen haben sie Ehebruch getrieben; und sogar ihre Kinder, die sie mir geboren hatten, haben sie ihnen zum Frass durch [das Feuer] gehen lassen. 23.38 Und dies haben sie mir noch [dazu] angetan: Sie haben am selben Tag mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbate entweiht. 23.39 Denn wenn sie ihre Soehne fuer ihre Goetzen schlachteten, dann kamen sie am selben Tag in mein Heiligtum, es zu entweihen; und siehe, so haben sie es mitten in meinem Haus getrieben. 23.40 Ja, sie haben sogar [Boten] zu Maennern gesandt, die von fernher kommen sollten - zu denen ein Bote gesandt worden war; und siehe, sie kamen! -, fuer die du dich gebadet, deine Augen geschminkt und [dir] Schmuck angelegt hast 23.41 und dich auf ein prunkvolles Polster gesetzt hast, vor dem ein Tisch bereitet war; und darauf hast du mein Raeucherwerk und mein Oel gestellt. 23.42 Und mit laermender Stimme sang man den Maennern zu wegen der Menge der Menschen, die aus der Wueste gekommen waren; und sie legten Armringe an ihre Haende und [setzten] prachtvolle Kronen auf ihre Koepfe. 23.43 Da sprach ich: [Noch immer] Ehebruch fuer die Verbrauchte? Jetzt treibt man ihre Hurereien, und sie [freut sich darueber]. 23.44 Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer Hure eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den unzuechtigen Frauen. 23.45 Aber gerechte Maenner, die werden sie richten nach dem Recht fuer Ehebrecherinnen und nach dem Recht fuer solche, die Blut vergiessen; denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Haenden. - 23.46 Denn so spricht der Herr, HERR: Man fuehre eine Versammlung gegen sie herauf, und gebe sie der Misshandlung und der Pluenderung preis! 23.47 Und die Versammlung soll sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre Soehne und ihre Toechter soll man erschlagen und ihre Haeuser mit Feuer vernichten! 23.48 Und so werde ich die Schandtat aus dem Land wegschaffen, damit alle Frauen sich warnen lassen und nicht nach eurer Schandtat handeln. 23.49 Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Suenden [,die ihr mit] euren Goetzen [begangen habt,] werdet ihr tragen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. Der Kochtopf als Bild fuer die Zerstoerung Jerusalems - Keine Klage Hesekiels ueber den Tod seiner Frau als Zeichenhandlung fuer das unbeklagte Jerusalem. \24\ 24.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats: 24.2 Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An ebendiesem Tag wirft sich der Koenig von Babel [mit seinem Heer] auf Jerusalem. 24.3 Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus, und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf, setze [ihn] auf, und giesse auch Wasser hinein! 24.4 Lege seine [Fleisch]stuecke zusammen hinein, lauter gute Stuecke, Lende und Schulter; auserlesene Knochen fuelle ein! 24.5 Nimm auserlesene Schafe, und schichte auch ringsherum die Holzstuecke darunter; lass seine [Fleisch]stuecke sieden; auch seine Knochen sollen darin kochen! - 24.6 Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost ist und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stueck fuer Stueck leere ihn aus, ohne dass darueber das Los gefallen ist. 24.7 Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: sie hat es auf den kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf die Erde gegossen, dass man es mit Staub bedecken koennte. 24.8 Um Zorn heraufzufuehren, um Rache zu ueben, habe ich ihr Blut auf den kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt wird. - 24.9 Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoss gross machen. 24.10 Haeufe das Holz, zuende das Feuer an, koche das Fleisch gar, und schuette die Bruehe weg, und die Knochen sollen angebrannt werden! 24.11 Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit seine Bronze heiss wird und glueht und seine Unreinheit in ihm schmilzt, sein Rost abgeht! 24.12 Vergebliche Muehe! Sein vieler Rost geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost! - 24.13 Wegen deiner schaendlichen Unreinheit, weil ich dich reinigte, du aber nicht rein wurdest, so wirst du [nun] von deiner Unreinheit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt habe. 24.14 Ich, der HERR, habe geredet. Es kommt, und ich tue es; ich lasse nicht nach; ich bin [deinetwegen] nicht betruebt und lasse es mich nicht gereuen. Nach deinen Wegen und nach deinen Taten richte ich dich, spricht der Herr, HERR. 24.15 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 24.16 Menschensohn, siehe, ich nehme die in deinen Augen Begehrenswerte von dir weg durch ploetzlichen Tod. Du aber sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Traene soll dir kommen. 24.17 Stoehne bewegungslos, Totenklage stell nicht an; binde dir deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an deine Fuesse! Deinen Bart sollst du nicht verhuellen und Brot der Trauer nicht essen! 24.18 Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb meine Frau. Und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war. 24.19 Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was uns das bedeuten soll, dass du [so] handelst? 24.20 Da sagte ich zu ihnen: Das Wort des HERRN geschah zu mir so: 24.21 Sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht, das in euren Augen Begehrenswerte und das Verlangen eurer Seele. Und eure Soehne und eure Toechter, die ihr zurueckgelassen habt, werden durchs Schwert fallen. 24.22 Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den Bart werdet ihr nicht verhuellen und Brot der Trauer nicht essen, 24.23 und eure Kopfbunde werden auf euren Koepfen [bleiben] und eure Schuhe an euren Fuessen. Ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet dahinschwinden in euren Suenden und seufzen einer zum andern hin. 24.24 So wird Hesekiel fuer euch zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. 24.25 Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihre Zuflucht wegnehme von ihnen, die Freude ihrer Pracht, das in ihren Augen Begehrenswerte und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Soehne und ihre Toechter; 24.26 an jenem Tag wird ein Entkommener zu dir kommen, um es deine Ohren vernehmen zu lassen. 24.27 An jenem Tag wird dein Mund geoeffnet werden vor dem Entkommenen, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen werden; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Drohreden gegen Ammon, Moab, Edom und die Philister. V. 1-7: Kap. 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11. \25\ 25.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 25.2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Soehne Ammon, und weissage ueber sie 25.3 und sage zu den Soehnen Ammon: Hoert das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR: Da du `Haha! sagst ueber mein Heiligtum, weil es entweiht ist, und ueber das Land Israel, weil es verwuestet ist, und ueber das Haus Juda, weil sie in die Gefangenschaft gegangen sind: 25.4 darum, siehe, werde ich dich den Soehnen des Ostens zum Besitz geben, und sie werden ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie werden deine Fruechte essen, und sie werden deine Milch trinken. 25.5 Und ich werde Rabba zum Weideplatz der Kamele machen und die Soehne Ammon zur Lagerstaette der Schafe. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. - 25.6 Denn so spricht der Herr, HERR: Weil du in die Haende geklatscht und mit dem Fuss gestampft hast und dich von Herzen mit all deiner Verachtung ueber das Land Israel gefreut hast: 25.7 siehe, darum strecke ich meine Hand gegen dich aus und gebe dich den Nationen zur Beute, und ich rotte dich aus den Voelkern aus und tilge dich aus den Laendern aus. Ich werde dich vernichten, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin. V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11. 25.8 So spricht der Herr, HERR: Weil Moab und Seir sagen: `Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen: 25.9 darum, siehe, werde ich die Berghaenge Moabs entbloessen von den Staedten, von seinen Staedten ohne Ausnahme, der Zierde des Landes, Bet-Jeschimot, Baal-Meon und bis nach Kirjatajim hin, 25.10 und ich gebe es den Soehnen des Ostens zum Besitz zu den Soehnen Ammon hinzu, damit an die Soehne Ammon nicht mehr gedacht wird unter den Nationen. 25.11 So werde ich an Moab Strafgerichte ueben; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. V. 12-14: Kap. 35; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am 1,11.12; Ob. 25.12 So spricht der Herr, HERR: Weil Edom mit Rachsucht gegen das Haus Juda gehandelt und sie sich sehr schuldig gemacht haben, als sie sich an ihnen raechten: 25.13 darum, so spricht der Herr, HERR, werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman an zur Truemmerstaette machen, und bis nach Dedan hin werden sie durchs Schwert fallen. 25.14 Und ich werde meine Rache an Edom in die Hand meines Volkes Israel legen, und sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm. Und sie werden meine Rache erkennen, spricht der Herr, HERR. V. 15-17: Jes 14,28-32; Jer 47; Am 1,6-8; Zeph 2,4-7; Sach 9,5-7. 25.15 So spricht der Herr, HERR: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt und sich rachsuechtig geraecht haben mit Verachtung aus [vollem] Herzen zur Zerstoerung in ewiger Feindschaft: 25.16 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich strecke meine Hand gegen die Philister aus und rotte die Kreter aus und tilge den Ueberrest an der Kueste des Meeres aus. 25.17 Und ich werde mit grimmigen Zuechtigungen grosse Rache an ihnen ueben. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich meine Rache ueber sie bringe. Drohrede gegen Tyrus. Kap. 27; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4. \26\ 26.1 Und es geschah im elften Jahr, am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 26.2 Menschensohn, weil Tyrus ueber Jerusalem sagt: `Haha! Zerbrochen ist das Tor der Voelker; es faellt mir zu; ich werde erfuellt, sie ist verwuestet!: 26.3 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen gegen dich herauffuehren, wie das Meer seine Wellen herauffuehrt. 26.4 Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstoeren und seine Tuerme abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum kahlen Felsen machen. 26.5 Ein Trockenplatz fuer Netze soll es werden mitten im Meer, denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR, und es wird den Nationen zur Beute werden. 26.6 Und seine Toechter, die auf dem Feld sind, sollen mit dem Schwert erschlagen werden. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. 26.7 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lasse Nebukadnezar, den Koenig von Babel, den Koenig der Koenige, von Norden her ueber Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern und einem Aufgebot und mit viel Volk. 26.8 Deine Toechter wird er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird Belagerungstuerme gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall gegen dich aufschuetten und Langschilde gegen dich aufrichten 26.9 und den Stoss seines Mauerbrechers gegen deine Mauern richten und deine Tuerme mit seinen Brecheisen niederreissen. 26.10 Von der Menge seiner Pferde wird dich ihr Staub bedecken; vor dem Laerm der Reiter und Raeder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in eine Stadt voller Breschen einzieht. 26.11 Mit den Hufen seiner Pferde wird er alle deine Strassen zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen, und die Gedenksteine deiner Macht werden zu Boden sinken. 26.12 Und sie werden dein Vermoegen rauben und deinen Handelsgewinn pluendern und deine Mauern abbrechen und deine praechtigen Haeuser niederreissen; und deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten ins Wasser schuetten. 26.13 Und ich werde das Getoen deiner Lieder zum Schweigen bringen, und der Klang deiner Zithern wird nicht mehr gehoert werden. 26.14 Und ich werde dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz fuer Netze sollst du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der HERR, habe geredet, spricht der Herr, HERR. 26.15 So spricht der Herr, HERR, zu Tyrus: Werden nicht vom Gedroehn deines Sturzes, wenn der Durchbohrte stoehnt, wenn in deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? 26.16 Und alle Fuersten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre Maentel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen. In Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen, immer wieder erzittern und sich ueber dich entsetzen. 26.17 Und sie werden ein Klagelied ueber dich erheben und zu dir sagen: Wie bist du verloren gegangen, vom Meer verschwunden, du beruehmte Stadt, die maechtig auf dem Meer war, sie und ihre Bewohner, die allen, die dort wohnten, ihren Schrecken einfloesste. 26.18 Nun erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und entsetzt sind die Inseln im Meer wegen deines Endes. 26.19 Denn so spricht der Herr, HERR: Wenn ich dich zu einer verwuesteten Stadt mache, den Staedten gleich, die nicht [mehr] bewohnt werden; wenn ich die Flut ueber dich heraufsteigen lasse und dich die gewaltigen Wasser bedecken, 26.20 dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren zum Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen [unter] der Erde wohnen, in den Truemmerstaetten von der Vorzeit her, mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht [mehr] bewohnt wirst und erstehst im Land der Lebenden. 26.21 [Toedlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden werden fuer ewig, spricht der Herr, HERR. Klagelied ueber den Untergang der Stadt Tyrus. Kap. 26; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4. \27\ 27.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 27.2 Und du, Menschensohn, erhebe ein Klagelied ueber Tyrus, 27.3 und sage zu Tyrus, das an den Zugaengen zum Meer wohnt und Handel treibt mit den Voelkern nach vielen Inseln hin: So spricht der Herr, HERR: Tyrus, du sagst: Ich bin von vollkommener Schoenheit! 27.4 Dein Gebiet ist im Herzen der Meere; deine Bauleute haben deine Schoenheit vollkommen gemacht. 27.5 Aus Wacholder vom Senir bauten sie dir [auf beiden Seiten] alle Planken; sie nahmen Zedern vom Libanon, um auf dir einen Mast zu machen; 27.6 aus Eichen von Baschan machten sie deine Ruder; dein Deck machten sie aus Elfenbein, [eingefasst] in Zypressen von den Inseln der Kittaeer. 27.7 Byssus in Buntwirkerei aus Aegypten war dein Segel, um dir als Flagge zu dienen; violetter und roter Purpur von den Inseln Elischas war dein Kajuetendach. 27.8 Die Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen, Tyrus, waren in dir, sie waren deine Matrosen; 27.9 die Aeltesten von Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer deiner Lecks. Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine Tauschwaren einzutauschen. 27.10 [Soeldner aus] Paras und Lud und Put waren in deinem Heer als deine Kriegsleute; Schild und Helm haengten sie in dir auf, die verliehen dir Glanz. 27.11 Die Soehne Arwads waren mit deinem Heer auf deinen Mauern ringsum, und die Gammaditer waren auf deinen Tuermen; ihre Schilde haengten sie ringsum an deinen Mauern auf. Die machten deine Schoenheit vollkommen. 27.12 Tarsis war dein Aufkaeufer wegen der Fuelle an allem Besitz; fuer Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie deine Waren. 27.13 Jawan, Tubal und Meschech waren Haendler fuer dich; [fuer] Menschenseelen und bronzene Geraete gaben sie deine Tauschware. 27.14 Aus dem Haus Togarma: [Fuer] [Zug]pferde, Reitpferde und Maulesel gaben sie deine Waren. 27.15 Die Soehne Dedans waren deine Haendler. Viele Inseln waren Aufkaeufer in deinem Dienst: Elefantenzaehne und Ebenholz erstatteten sie dir als Abgabe. 27.16 Edom war Aufkaeufer fuer dich wegen der Fuelle deiner Erzeugnisse; fuer Rubin, roten Purpur und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Edelsteine gaben sie deine Waren. 27.17 Juda und das Land Israel, sie waren deine Haendler; fuer Weizen [aus] Minnit und Feigen und Honig und Oel und Balsam gaben sie deine Tauschware. 27.18 Damaskus war dein Aufkaeufer wegen der Fuelle deiner Erzeugnisse, wegen der Fuelle an allem Besitz, gegen Wein von Helbon und Wolle von Zachar. 27.19 Und Wein gaben sie fuer deine Ware; bearbeitetes Eisen, Zimtblueten und Wuerzrohr waren da fuer deine Tauschware. 27.20 Dedan war deine Haendlerin mit Satteldecken zum Reiten. 27.21 Arabien und alle Fuersten von Kedar, sie waren Aufkaeufer in deinem Dienst; fuer Laemmer und Widder und Boecke, fuer sie waren sie deine Aufkaeufer. 27.22 Die Kaufleute von Saba und Ragma waren deine Haendler; fuer das Beste von allem Balsam und fuer allerlei Edelsteine und Gold gaben sie deine Waren. 27.23 Haran und Kanne und Eden, die Haendler von Saba, [dazu] Assur [und] ganz Medien waren deine Haendlerschaft. 27.24 Sie waren deine Haendler fuer Prachtgewaender, fuer Maentel aus violettem Purpur und Buntwirkerei und fuer Teppiche aus zweifarbigem Gewebe, fuer gewundene und feste Seile auf deinem Markt. 27.25 Die Schiffe von Tarsis waren deine Karawanen [fuer] deine Tauschware. Und du wurdest [mit Reichtum] angefuellt und sehr herrlich im Herzen der Meere. V. 26-36: vgl. Offb 18,9-19. 27.26 Deine Ruderer fuehrten dich ueber gewaltige Wasser; der Ostwind [aber] zerbrach dich im Herzen der Meere. 27.27 Dein Besitz und deine Waren, deine Tauschwaren, deine Seeleute und deine Matrosen, die Ausbesserer deiner Lecks und die, die deine Tauschwaren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir sind, und dein ganzes Aufgebot, das in deiner Mitte ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tag deines Sturzes. 27.28 Von dem lauten Geschrei deiner Matrosen werden die Weidegebiete erbeben. 27.29 Und alle, die das Ruder fuehren, die Seeleute, alle Matrosen des Meeres, werden von ihren Schiffen herabsteigen, werden an Land bleiben 27.30 und werden ihre Stimme ueber dich hoeren lassen und bitter schreien; und sie werden Staub auf ihre Koepfe werfen, sich in der Asche waelzen. 27.31 Und sie werden sich deinetwegen eine Glatze scheren und sich Sacktuch umguerten und werden deinetwegen weinen in Bitterkeit der Seele mit bitterer Totenklage. 27.32 Und sie werden ein Klagelied ueber dich erheben in ihrem Jammern und werden ueber dich klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete mitten im Meer! 27.33 Als deine Waren von den Meeren herkamen, saettigtest du viele Voelker; mit der Menge deiner Besitztuemer und deiner Tauschwaren hast du die Koenige der Erde reich gemacht. 27.34 Jetzt bist du zerbrochen, von den Meeren [verschwunden] in den Tiefen des Wassers, und deine Tauschwaren und dein ganzes Aufgebot in deiner Mitte ist gesunken. 27.35 Alle Bewohner der Inseln entsetzen sich ueber dich, und ihren Koenigen stehen die Haare zu Berge, ihre Gesichter sind verstoert. 27.36 Die Aufkaeufer unter den Voelkern pfeifen ueber dich. Zum Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig. Drohrede und Klagelied ueber den Fuersten von Tyrus. V. 1-19: Kap. 26; 27; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4. \28\ 28.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28.2 Menschensohn, sage zum Fuersten von Tyrus: So spricht der Herr, HERR: Weil dein Herz hoch hinaus will und du sagst: `Gott bin ich, den Wohnsitz der Goetter bewohne ich im Herzen der Meere! - waehrend du [doch nur] ein Mensch bist und nicht Gott; du aber erhebst dein Herz, als waere es Gottes Herz - 28.3 siehe, du bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel fuer dich; 28.4 durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du dir Reichtum erworben und hast Gold und Silber in deine Schatzkammern geschafft; 28.5 durch die Groesse deiner Weisheit hast du mit deinem Handel deinen Reichtum vermehrt, dein Herz wollte wegen deines Reichtums hoch hinaus -: 28.6 darum, so spricht der Herr, HERR: Weil du dein Herz erhebst, als waere es Gottes Herz, 28.7 darum, siehe, ich bringe Fremde ueber dich, die gewalttaetigsten Nationen, die werden ihre Schwerter ziehen gegen die Schoenheit deiner Weisheit und werden deinen Glanz entweihen. 28.8 In die Grube werden sie dich hinabfahren lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben im Herzen der Meere. 28.9 Wirst du dann angesichts deiner Moerder auch noch sagen: `Gott bin ich!, waehrend du [doch nur] ein Mensch bist und nicht Gott, in der Hand derer, die dich durchbohren? 28.10 Den Tod von Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden; denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR. 28.11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28.12 Menschensohn, erhebe ein Klagelied ueber den Koenig von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schoenheit, 28.13 du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder [Art] war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Tuerkis, Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. 28.14 Du warst ein mit ausgebreiteten [Fluegeln] schirmender Cherub, und ich hatte dich [dazu] gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. 28.15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand. 28.16 Durch die Menge deines Handels fuelltest du dein Inneres mit Gewalttat und suendigtest. Und ich verstiess dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine. 28.17 Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schoenheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Koenigen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen. 28.18 Durch die Menge deiner Suenden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtuemer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen. 28.19 Alle, die dich kennen unter den Voelkern, entsetzen sich ueber dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig! Drohrede gegen Sidon - Die zukuenftige Heilszeit fuer Israel. 28.20 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28.21 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Sidon und weissage ueber es, 28.22 und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich Strafgerichte an ihm uebe und mich an ihm als heilig erweise. 28.23 Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf seine Strassen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert, [das] von allen Seiten ueber es [kommt]. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. - 28.24 Und fuer das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen schmerzenden Stachel geben von allen [Nachbarn] um sie her, die sie verachten. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. 28.25 So spricht der Herr, HERR: Wenn ich das Haus Israel aus den Voelkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und ich mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise, dann werden sie in ihrem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe. 28.26 Und sie werden in Sicherheit darin wohnen und Haeuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geuebt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, ihr Gott. Drohrede gegen Aegypten und Ankuendigung spaeterer Wiederherstellung - Aegypten als ausgleichenden Lohn fuer Nebukadnezars muehevolle Belagerung von Tyrus. Kap. 30; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26. \29\ 29.1 Im zehnten Jahr, im zehnten [Monat], am Zwoelften des Monats, geschah das Wort des HERRN zu mir so: 29.2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen den Pharao, den Koenig von Aegypten, und weissage ueber ihn und ueber ganz Aegypten. 29.3 Rede und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Pharao, Koenig von Aegypten, du grosses Seeungeheuer, das inmitten seiner Stroeme liegt, das da sagt: `Mein Strom gehoert mir, und ich selbst habe ihn mir gemacht. 29.4 Ich lege Haken in deine Kinnbacken und lasse die Fische deiner Stroeme an deinen Schuppen haften und ziehe dich aus deinen Stroemen herauf mit allen Fischen deiner Stroeme, die an deinen Schuppen haften. 29.5 Und ich werfe dich in die Wueste, dich und alle Fische deiner Stroeme; auf die Flaeche des Feldes wirst du fallen. Du wirst nicht aufgelesen und nicht eingesammelt: den Tieren der Erde und den Voegeln des Himmels gebe ich dich zum Frass, 29.6 und alle Bewohner von Aegypten werden erkennen, dass ich der HERR bin. Weil du dem Haus Israel eine Stuetze aus Schilfrohr gewesen bist - 29.7 wenn sie dich mit der Hand fassten, knicktest du ein und rissest ihnen die ganze Schulter auf; und wenn sie sich auf dich lehnten, zerbrachst du und liessest ihnen allen die Hueften wanken -: 29.8 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bringe das Schwert ueber dich und rotte aus dir Menschen und Vieh aus; 29.9 und das Land Aegypten wird zur Einoede und Truemmerstaette werden. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Weil du sagst: `Der Strom gehoert mir, und ich selbst habe ihn gemacht: 29.10 darum, siehe, will ich an dich und an deine Stroeme; und ich mache das Land Aegypten zu Truemmerstaetten der Verwuestung, [zur] Einoede, von Migdol [bis nach] Syene, bis an die Grenze von Kusch. 29.11 Der Fuss eines Menschen wird es nicht durchwandern, und der Fuss eines Tieres wird es nicht durchwandern, und es wird vierzig Jahre [lang] nicht bewohnt sein. 29.12 Und ich mache das Land Aegypten zu einer Einoede mitten unter veroedeten Laendern, und seine Staedte werden mitten unter zertruemmerten Staedten eine Einoede sein, vierzig Jahre [lang]; und ich werde die Aegypter unter die Nationen versprengen und sie in die Laender zerstreuen. - 29.13 Denn so spricht der Herr, HERR: Am Ende von vierzig Jahren werde ich die Aegypter aus den Voelkern sammeln, wohin sie versprengt wurden; 29.14 und ich werde das Geschick Aegyptens wenden und sie in das Land Patros, in das Land ihrer Herkunft, zurueckbringen, und dort werden sie ein niedriges Koenigreich sein. 29.15 Und es wird niedriger sein als die [anderen] Koenigreiche und sich nicht mehr ueber die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, so dass sie nicht mehr ueber die Nationen herrschen. 29.16 Und sie sollen fuer das Haus Israel nicht mehr zum [Anlass fuer falsches] Vertrauen werden, das Schuld in Erinnerung bringt, wenn die Israeliten sich zu ihnen hinwenden. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. 29.17 Und es geschah im 27. Jahr, im ersten [Monat], am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 29.18 Menschensohn, Nebukadnezar, der Koenig von Babel, hat sein Heer eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jeder Kopf ist kahl geworden, und jede Schulter ist blank gescheuert; aber Lohn ist ihm und seinem Heer von Tyrus nicht zuteil geworden fuer die Arbeit, die er gegen es geleistet hat. 29.19 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe Nebukadnezar, dem Koenig von Babel, das Land Aegypten; und er wird seinen Prunk wegtragen und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten; das wird der Lohn fuer sein Heer sein. 29.20 Als seinen Lohn, fuer den er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Aegypten gegeben, weil sie fuer mich gearbeitet haben, spricht der Herr, HERR. - 29.21 An jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen lassen, und dir gebe ich Freimut zum Reden in ihrer Mitte; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Weitere Aussprueche zum bevorstehenden Gericht ueber Aegypten. Kap. 29; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26. \30\ 30.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 30.2 Menschensohn, weissage und sage: So spricht der Herr, HERR: Heult! Wehe, der Tag! 30.3 Denn nahe ist der Tag; ja, nahe ist der Tag des HERRN, ein Tag des Gewoelks: [Gerichts]zeit der Nationen wird er sein. 30.4 Und das Schwert kommt gegen Aegypten; und Zittern herrscht in Kusch, wenn der Erschlagene in Aegypten faellt und man seinen Prunk wegnimmt und [wenn] seine Grundfesten niedergerissen werden. 30.5 Kusch und Put und Lud und das ganze [Voelker]gemisch und Kub und die Soehne des Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen. 30.6 So spricht der HERR: Da werden [alle], die Aegypten stuetzen, fallen, und herabstuerzen wird der Stolz seiner Macht; von Migdol bis nach Syene werden sie darin durchs Schwert fallen, spricht der Herr, HERR. 30.7 Und sie werden zur Wueste mitten unter verwuesteten Laendern, und seine Staedte werden mitten unter veroedeten Staedten sein. 30.8 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich Feuer an Aegypten lege und alle seine Helfer zerschmettert werden. 30.9 An jenem Tag werden Boten in Schiffen ausfahren von mir, um das sichere Kusch aufzuschrecken; und Zittern wird unter ihnen herrschen am Tag Aegyptens. Denn siehe, es kommt! 30.10 So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde den Prunk Aegyptens wegschaffen durch die Hand Nebukadnezars, des Koenigs von Babel. 30.11 Er und sein Volk mit ihm, die gewalttaetigsten Nationen, werden herangefuehrt werden, um das Land zu verheeren; und sie werden ihre Schwerter gegen Aegypten ziehen und das Land mit Erschlagenen fuellen. 30.12 Und ich werde die Stroeme zum trockenen Land machen und das Land in die Hand boeser [Menschen] verkaufen und das Land und seine Fuelle durch die Hand Fremder verwuesten. Ich, der HERR, habe geredet. 30.13 So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde die Goetzen zugrunderichten und die Goetzen aus Nof wegschaffen, und der Fuerst aus dem Land Aegypten wird [bald] nicht mehr sein; und ich werde Furcht in das Land Aegypten bringen. 30.14 Und ich werde Patros verwuesten, Feuer an Zoan legen und Strafgerichte ueben an No. 30.15 Und ich werde meinen Grimm ausgiessen ueber Sin, das Bollwerk Aegyptens; und den Prunk von No werde ich ausrotten. 30.16 Und ich werde Feuer an Aegypten legen; Sin wird sich in Kraempfen winden, und No wird aufgebrochen werden, und Nof - Gegner bei Tage! 30.17 Die jungen Maenner von On und Pi-Beseth werden durchs Schwert fallen, und sie selbst werden in die Kriegsgefangenschaft gehen. 30.18 Und zu Tachpanhes wird der Tag sich verfinstern, wenn ich dort die Jochstaebe Aegyptens zerbreche und der Stolz seiner Macht darin ein Ende nimmt. Gewoelk wird es bedecken, und seine Tochterstaedte werden in die Kriegsgefangenschaft gehen. 30.19 So werde ich Strafgerichte an Aegypten ueben; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. 30.20 Und es geschah im elften Jahr, im ersten [Monat], am Siebten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 30.21 Menschensohn, den Arm des Pharao, des Koenigs von Aegypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden worden, [ihm] Heilung zu verschaffen, indem man einen Verband angelegt haette, ihn zu verbinden, um ihn zu staerken, damit er das Schwert fassen kann. - 30.22 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den Koenig von Aegypten, und zerbreche seine Arme, den starken und den zerbrochenen, und lasse das Schwert seiner Hand entfallen. 30.23 Und ich versprenge die Aegypter unter die Nationen und zerstreue sie in die Laender. 30.24 Und ich staerke die Arme des Koenigs von Babel und gebe mein Schwert in seine Hand; die Arme des Pharao aber zerbreche ich, dass er wie ein [vom Schwert] Durchbohrter vor ihm aechzen wird. 30.25 Und ich staerke die Arme des Koenigs von Babel, aber die Arme des Pharao werden sinken. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mein Schwert in die Hand des Koenigs von Babel gebe und er es gegen das Land Aegypten ausstreckt. 30.26 Und ich werde die Aegypter unter die Nationen versprengen und sie in die Laender zerstreuen; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Groesse und Sturz des Pharao. Kap. 29; 30; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26. \31\ 31.1 Und es geschah im elften Jahr, im dritten [Monat], am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 31.2 Menschensohn, sage zum Pharao, dem Koenig von Aegypten, und zu seinem Prunk: Wem gleichst du in deiner Groesse? 31.3 Siehe, eine Zypresse, eine Zeder auf dem Libanon, mit schoenen Zweigen - ein schattenspendender Wald - und von hohem Wuchs; und zwischen den Wolken war ihr Wipfel. 31.4 Die Wasser zogen sie gross, die Flut liess sie hochaufwachsen. Ihre Stroeme hatte sie ausgehen lassen rings um ihre Pflanzung, und sie hatte ihre Kanaele ausgesandt zu allen Baeumen des Feldes. 31.5 Darum war ihr Wuchs hoeher als alle Baeume des Feldes; und ihre Zweige wurden zahlreich und ihre Aeste lang von den vielen Wassern, als sie [ihre Zweige] ausbreitete. 31.6 In ihren Zweigen nisteten alle Voegel des Himmels, und unter ihren Aesten warfen alle Tiere des Feldes [ihre Jungen]; und in ihrem Schatten wohnten all die vielen Nationen. 31.7 Und sie war schoen in ihrer Groesse und in der Laenge ihrer Zweige; denn ihre Wurzel war an vielen Wassern. 31.8 Die Zedern kamen ihr nicht gleich im Garten Gottes, die [Zweige der] Wacholder waren nicht zu vergleichen mit ihren Zweigen, und die [Aeste der] Platanen waren nicht wie ihre Aeste; kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schoenheit. 31.9 Ich hatte sie schoen gemacht in der Menge ihrer Zweige; und alle Baeume Edens, die im Garten Gottes waren, beneideten sie. 31.10 Darum, so hat der Herr, HERR gesprochen: Weil sie hoch geworden ist an Wuchs und sie ihren Wipfel bis zwischen die Wolken streckte und ihr Herz sich wegen ihrer Hoehe erhob, 31.11 so werde ich sie in die Hand des Maechtigen der Nationen geben. Nach ihrer Gottlosigkeit soll er mit ihr handeln; ich habe sie verstossen. 31.12 Und Fremde, die gewalttaetigsten Nationen, hieben sie um und warfen sie hin; auf die Berge und in alle Taeler fielen ihre Zweige, und ihre Aeste wurden zerbrochen in allen Bachrinnen des Landes. Und alle Voelker der Erde zogen aus ihrem Schatten weg und liessen sie liegen; 31.13 auf ihrem gefaellten Stamm liessen sich alle Voegel des Himmels nieder, und auf ihren Aesten waren alle Tiere des Feldes, 31.14 damit keine Baeume am Wasser sich [mehr] erheben mit ihrem Wuchs und ihren Wipfel bis zwischen die Wolken strecken und keine wassertrinkenden [Baeume] sich auf sich selbst stellen in ihrer Hoehe. Denn sie alle sind dem Tod preisgegeben, hin zum Land der Tiefe, mitten unter den Menschenkindern, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind. 31.15 So spricht der Herr, HERR: Am Tag, als sie in den Scheol hinabfuhr, habe ich um ihretwillen die Tiefe in Trauer versetzt, ich habe [sie] verhuellt und ihre Stroeme zurueckgehalten; die grossen Wasser wurden gehemmt, und den Libanon huellte ich in Trauer um ihretwillen, alle Baeume des Feldes wurden um ihretwillen ohnmaechtig. 31.16 Vom Getoese ihres Falls liess ich die Nationen erbeben, als ich sie in den Scheol hinabfahren liess mit denen, die in die Grube hinabfahren. Und alle Baeume Edens, das Auserlesene und Beste des Libanon, alle Wassertrinkenden, troesteten sich im Land der Tiefe. 31.17 Auch sie fuhren mit ihr in den Scheol hinab zu den vom Schwert Erschlagenen, und es kamen um, die in ihrem Schatten wohnten, mitten unter den Nationen. 31.18 Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Groesse unter den Baeumen Edens? So wirst du mit den Baeumen Edens hinabgestuerzt werden ins Land der Tiefe. Mitten unter den Unbeschnittenen wirst du liegen, bei den vom Schwert Erschlagenen. Das ist der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht der Herr, HERR. Klagelied ueber den Pharao - Pharao im Scheol. Kap. 29; 30; 31; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26. \32\ 32.1 Und es geschah im zwoelften Jahr, im zwoelften Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 32.2 Menschensohn, erhebe ein Klagelied ueber den Pharao, den Koenig von Aegypten, und sage zu ihm: Einem Jungloewen unter den Nationen bist du gleich geworden; und doch warst du wie ein Seeungeheuer in den Meeren und sprudeltest mit deinen Nuestern und truebtest die Wasser mit deinen Fuessen und wuehltest ihre Stroeme auf. 32.3 So spricht der Herr, HERR: Daher werde ich mein Fangnetz ueber dich ausspannen durch eine Schar vieler Voelker, und man wird dich in meinem Garn heraufziehen. 32.4 Und ich werfe dich auf das Land, schleudere dich auf das freie Feld; und ich mache, dass sich alle Voegel des Himmels auf dir niederlassen und sich die Tiere der ganzen Erde von dir saettigen. 32.5 Und ich lege dein Fleisch auf die Berge und fuelle die Taeler mit deinem Aas. 32.6 Und ich traenke das Land mit deinem Ausfluss von deinem Blut auf den Bergen, und die Bachrinnen werden mit dir angefuellt sein. 32.7 Und ich werde, wenn ich dich ausloesche, den Himmel bedecken und seine Sterne verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewoelk bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. 32.8 Alle leuchtenden Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln, und ich werde Finsternis ueber dein Land bringen, spricht der Herr, HERR. 32.9 Und ich werde das Herz vieler Voelker beunruhigen, wenn ich deinen Zusammenbruch ueber die Nationen kommen lasse, in Laender, die du nicht gekannt hast. 32.10 Und ich werde vielen Voelkern deinetwegen Entsetzen einfloessen, und ihren Koenigen werden deinetwegen die Haare zu Berge stehen, wenn ich mein Schwert vor ihnen schwinge; und sie werden immer wieder erzittern, jeder um sein Leben, am Tag deines Falls. - 32.11 Denn so spricht der Herr, HERR: Das Schwert des Koenigs von Babel wird ueber dich kommen. 32.12 Durch die Schwerter von Helden werde ich deine Menge faellen: die Gewalttaetigsten der Nationen sind sie alle; und sie werden den Hochmut Aegyptens zerstoeren, und sein ganzer Prunk wird ausgetilgt. 32.13 Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern zugrunde richten, so dass der Fuss des Menschen sie nicht mehr truebt, noch die Klauen des Viehs sie trueben. 32.14 Dann werde ich ihre Wasser klaeren und ihre Fluesse wie Oel fliessen lassen, spricht der Herr, HERR. - 32.15 Wenn ich das Land Aegypten zu einer Einoede mache und wenn das Land ohne seine Fuelle verwuestet daliegt, wenn ich alle, die darin wohnen, schlage, dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin. 32.16 Das ist ein Klagelied, und man soll es als Klagelied singen, die Toechter der Nationen sollen es als Klagelied singen; sie sollen es als Klagelied singen ueber Aegypten und ueber seinen ganzen Prunk, spricht der Herr, HERR. 32.17 Und es geschah im zwoelften Jahr, am Fuenfzehnten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 32.18 Menschensohn, wehklage ueber den Prunk Aegyptens, und stuerze ihn hinab, Aegypten und die Toechter maechtiger Nationen, in das Land der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind! 32.19 Wen uebertriffst du [jetzt noch] an Anmut? Fahr hinab, und lege dich zu den Unbeschnittenen! 32.20 Mitten unter den vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist [ihnen] bestimmt. Schleppt mit Aegypten auch seinen ganzen Prunk herbei! 32.21 Es reden mit ihm die gewaltigen Helden mitten aus dem Scheol, mit [ihm und] seinen Helfern. Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom Schwert Erschlagenen. 32.22 Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot rings um sein Grab her: sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, 32.23 [Assur], dem seine Graeber in der tiefsten Grube gegeben worden sind, und sein Aufgebot ist rings um sein Grab her [begraben]. Sie alle sind Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die [einst] Schrecken verbreiteten im Land der Lebenden. 32.24 Dort ist Elam und sein ganzer Prunk rings um sein Grab her, sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die als Unbeschnittene ins Land der Tiefen hinabgefahren sind, die [einst] ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden; und sie tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind. 32.25 Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager gegeben mit seinem ganzen Prunk rings um sein Grab her. Sie alle sind Unbeschnittene, vom Schwert Erschlagene, weil [einst] ihr Schrecken verbreitet war im Land der Lebenden; und sie tragen [nun] ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt. 32.26 Dort ist Meschech-Tubal und sein ganzer Prunk; rings um sein Grab her, sie alle, Unbeschnittene, sie sind vom Schwert erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden. 32.27 Und sie liegen nicht bei den Helden, die in der Vorzeit gefallen sind, die in den Scheol hinabfuhren mit ihren Kriegswaffen und die ihre Schwerter unter ihre Haeupter legten und deren Schilde auf ihren Gebeinen liegen; denn der Schrecken vor den Helden [hatte einst] im Land der Lebenden [geherrscht]. - 32.28 Auch du [,Aegypten,] wirst mitten unter Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei den vom Schwert Erschlagenen liegen. 32.29 Dort ist Edom, seine Koenige und all seine Fuersten, die in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die in die Grube hinabgefahren sind. 32.30 Dort sind die Fuersten des Nordens insgesamt und alle Sidonier, die zu den Erschlagenen hinabgefahren sind [und] trotz ihres Schreckens [,den sie einfloessten,] in ihrer Heldenkraft zuschanden geworden sind; und sie liegen als Unbeschnittene bei den vom Schwert Erschlagenen und tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind. 32.31 Sie [alle] wird der Pharao sehen und sich ueber seinen ganzen Prunk troesten. Vom Schwert Erschlagene sind der Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr, HERR. 32.32 Denn ich habe Schrecken vor ihm verbreitet im Land der Lebenden; und so wird er sich mitten unter Unbeschnittene legen mit den vom Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht der Herr, HERR. Hesekiels Dienst als Waechter. V. 1-20: Kap. 3,16-21. \33\ 33.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 33.2 Menschensohn, rede zu den Soehnen deines Volkes, und sage zu ihnen: Wenn ich das Schwert ueber ein Land bringe, und das Volk des Landes nimmt einen Mann aus seiner Gesamtheit und setzt ihn sich als Waechter ein, 33.3 und er sieht das Schwert ueber das Land kommen und stoesst ins Horn und warnt das Volk, 33.4 wenn [dann] einer den Schall des Horns hoert, sich aber nicht warnen laesst, und das Schwert kommt und rafft ihn weg: so wird sein Blut auf seinem Kopf bleiben. 33.5 Er hat den Schall des Horns gehoert, hat sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf ihm bleiben. Doch hat er sich warnen lassen, so hat er seine Seele gerettet. 33.6 Wenn aber der Waechter das Schwert kommen sieht, und er stoesst nicht ins Horn, und das Volk wird nicht gewarnt, und das Schwert kommt und rafft von ihnen eine Seele weg: so wird dieser um seiner Schuld willen weggerafft; aber sein Blut werde ich von der Hand des Waechters fordern. V. 7-20: Kap. 18,19-32. 33.7 Dich nun, Menschensohn, habe ich als Waechter fuer das Haus Israel eingesetzt. Du sollst das Wort aus meinem Mund hoeren und sie vor mir warnen. 33.8 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: `Du Gottloser, du musst sterben!, du aber redest nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. 33.9 Wenn du jedoch den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er von ihm umkehrt, er aber von seinem Weg nicht umkehrt, so wird er um seiner Schuld willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet. 33.10 Und du, Menschensohn, sage zum Haus Israel: So sprecht ihr und sagt: Unsere Vergehen und unsere Suenden sind auf uns, und in ihnen schwinden wir dahin. Wie koennten wir leben? 33.11 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Wenn ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht vielmehr daran, dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt! Kehrt um, kehrt um von euren boesen Wegen! Ja, warum wollt ihr sterben, Haus Israel? 33.12 Und du, Menschensohn, sage zu den Soehnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tag seines Vergehens; und die Gottlosigkeit des Gottlosen - er wird durch sie nicht stuerzen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt. Und [die Gerechtigkeit des] Gerechten - er wird durch sie nicht leben koennen an dem Tag, da er suendigt. 33.13 Wenn ich dem Gerechten sage: `Leben soll er!, und er verlaesst sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten nicht gedacht werden, sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, deswegen wird er sterben. 33.14 Wenn ich aber zum Gottlosen sage: Sterben musst du! und er kehrt von seiner Suende um und uebt Recht und Gerechtigkeit, 33.15 [so dass] der Gottlose das Pfand zurueckgibt, Geraubtes erstattet, in den Ordnungen, [die] zum Leben [fuehren], lebt, ohne Unrecht zu tun, so soll er am Leben bleiben, er soll nicht sterben. 33.16 All seiner Suenden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geuebt: er soll am Leben bleiben. 33.17 Und die Soehne deines Volkes sagen: Der Weg des Herrn ist nicht recht, wo doch ihr eigener Weg nicht recht ist. 33.18 Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut, so wird er deswegen sterben. 33.19 Und wenn der Gottlose von seiner Gottlosigkeit umkehrt und Recht und Gerechtigkeit uebt, so wird er um ihretwillen leben. 33.20 Ihr aber sagt: Der Weg des HERRN ist nicht recht. Ich werde euch richten, jeden nach seinen Wegen, Haus Israel. Nachricht vom Fall Jerusalems. 33.21 Und es geschah im zwoelften Jahr unserer Wegfuehrung, im zehnten [Monat], am Fuenften des Monats, da kam ein Entkommener aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist geschlagen! 33.22 Und die Hand des HERRN war am Abend ueber mich gekommen vor der Ankunft des Entkommenen, und er hatte meinen Mund geoeffnet auf [den Augenblick] hin, als jener am Morgen zu mir hereinkam. So wurde mein Mund [wieder] geoeffnet, und ich war nicht mehr stumm. Gerichtsrede: Nur Hoeren und kein Tun. 33.23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 33.24 Menschensohn, die Bewohner jener Truemmerstaetten im Land Israel sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land in Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land [erst recht] zum Besitz gegeben! 33.25 Darum sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ihr esst [euer Opferfleisch] mit dem Blut und erhebt eure Augen zu euren Goetzen und vergiesst Blut! Da solltet ihr das Land besitzen? 33.26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert, veruebt Greuel und macht ein jeder die Frau seines Naechsten unrein! Da solltet ihr das Land besitzen? 33.27 So sollst du zu ihnen sagen: So spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn nicht [alle], die in den Truemmerstaetten [leben], durchs Schwert fallen, und [wenn ich nicht jeden], der auf dem freien Feld ist, den wilden Tieren hingebe, dass sie ihn fressen; und [wenn nicht] die, die in den Festungen und in den Hoehlen sind, an der Pest sterben! 33.28 Und ich mache das Land zur Oede und zum Grausen, und der Stolz seiner Macht wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden wuest daliegen, so dass niemand darueber hinwandert. 33.29 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Oede und zum Grausen mache wegen all ihrer Greuel, die sie veruebt haben. 33.30 Und du, Menschensohn, die Soehne deines Volkes reden ueber dich an den Waenden und in den Tueren der Haeuser; und einer redet mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder, und sagt: Kommt doch und hoert, was das fuer ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht. 33.31 Und sie kommen zu dir, wie [eben] Volk zusammenkommt, und sitzen vor dir als mein Volk und hoeren deine Worte, aber sie tun sie nicht, denn Liebesverlangen ist in ihrem Mund; [danach] handeln sie, ihr Herz laeuft ihrem unrechten Gewinn nach. 33.32 Und siehe, du bist ihnen wie [einer, der] ein Liebeslied [singt], der eine schoene Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hoeren deine Worte, doch sie tun sie nicht. 33.33 Wenn es aber kommt - siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war. Gerichtsrede gegen die treulosen Hirten Israels - Verheissungen Gottes als des Hirten seiner Herde, des Volkes Israel. V. 1-10: Jer 23,1.2; Sach 11,15-17. \34\ 34.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 34.2 Menschensohn, weissage ueber die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? 34.3 Die Milch geniesst ihr, und mit der Wolle kleidet ihr euch, das fette Vieh schlachtet ihr - die Herde weidet ihr nicht. 34.4 Die Schwachen habt ihr nicht gestaerkt und das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht verbunden und das Versprengte nicht zurueckgebracht und das Verlorene nicht gesucht, sondern mit Haerte habt ihr ueber sie geherrscht und mit Gewalt. 34.5 Und sie zerstreuten sich, weil sie ohne Hirten waren, und wurden allen Tieren des Feldes zum Frass. So zerstreuten sich 34.6 [und] irrten umher meine Schafe. Auf allen Bergen und auf jedem hohen Huegel und ueber das ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist niemand, der [nach ihnen] fragt, und niemand, der [sie] sucht. - 34.7 Darum, ihr Hirten, hoert das Wort des HERRN! 34.8 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fuerwahr, weil meine Schafe zum Raub und meine Schafe allen Tieren des Feldes zum Frass geworden sind, weil kein Hirte da war und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragten und die Hirten sich selbst weideten, nicht aber meine Schafe weideten, 34.9 darum, ihr Hirten, hoert das Wort des HERRN! 34.10 So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und will ihnen ein Ende machen, dass sie nicht [laenger meine] Schafe weiden. Und die Hirten sollen nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe aus ihrem Rachen retten, dass sie ihnen nicht mehr zum Frass seien. V. 11-19: Jer 23,3.4. 34.11 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen. 34.12 Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da er unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tag des Gewoelks und des Wolkendunkels. 34.13 Und ich werde sie herausfuehren aus den Voelkern und sie aus den Laendern sammeln und sie in ihr Land kommen lassen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, an den Bachrinnen und an allen Wohnplaetzen des Landes. 34.14 Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein; dort, auf den Bergen Israels werden sie auf gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden. 34.15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern, spricht der Herr, HERR. 34.16 Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurueckbringen, und das Gebrochene will ich verbinden, und das Kranke will ich staerken; das Fette aber und das Starke werde ich austilgen; mit [meinem] Recht werde ich sie weiden. 34.17 Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Boecken. 34.18 Ist es euch zu wenig: die gute Weide weidet ihr ab, und den Rest eurer Weide zerstampft ihr mit euren Fuessen, das klare Wasser trinkt ihr, und das restliche truebt ihr mit euren Fuessen? 34.19 Und meine Schafe sollen abweiden, was eure Fuesse zerstampft haben, und trinken, was eure Fuesse getruebt haben? 34.20 Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich bin es, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. 34.21 Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdraengt und mit euren Hoernern stosst, bis ihr sie nach draussen zerstreut habt, 34.22 so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zum Raub werden; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf. 34.32 Und ich werde einen Hirten ueber sie einsetzen, der wird sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein. 34.24 Und ich, der HERR, werde ihnen Gott sein, und mein Knecht David wird Fuerst in ihrer Mitte sein. Ich, der HERR, habe geredet. 34.25 Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen schliessen und werde die boesen Tiere aus dem Land austilgen; und in der Wueste werden sie sicher wohnen und in den Waeldern schlafen [koennen]. 34.26 Und ich werde sie und die Umgebungen meines Huegels zum Segen machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regenguesse des Segens werden es sein. 34.27 Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in ihrem Land sicher sein. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich die Stangen ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer errette, die sie knechteten. 34.28 Und sie werden den Nationen nicht mehr zum Raub werden, und die wilden Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. 34.29 Und ich werde ihnen eine Pflanzung zum Ruhm erstehen lassen, und sie werden nicht mehr durch Hunger im Land weggerafft werden und die Schmaehung der Nationen nicht mehr ertragen [muessen]. 34.30 Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, HERR. 34.31 Und ihr, meine Herde, ihr Menschen seid die Herde meiner Weide; ich [aber] bin euer Gott, spricht der Herr, HERR. Drohrede gegen Edom. Kap. 25,12-14; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am 1,11.12; Ob. \35\ 35.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 35.2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen das Gebirge Seir, und weissage ueber es 35.3 und sage zu ihm: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich strecke meine Hand gegen dich aus und mache dich zum Entsetzen und Grausen; 35.4 deine Staedte mache ich zur Truemmerstaette, und du selbst wirst Oedland sein. Und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin. 35.5 Weil du eine bestaendige Feindschaft hegtest und die Soehne Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur Zeit ihres Ungluecks, zur Zeit der endgueltigen Strafe, 35.6 darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ja, ich mache dich zu Blut, und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehasst hast, soll Blut dich verfolgen. 35.7 Und ich mache das Gebirge Seir zum Entsetzen und Grausen und rotte den, der hinzieht und zurueckkehrt aus ihm, aus. 35.8 Und seine Berge fuelle ich mit seinen Erschlagenen an. Auf deinen Huegeln und in deinen Taelern und in allen deinen Bachrinnen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. 35.9 Zu ewigen Einoeden mache ich dich, und deine Staedte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 35.10 Weil du sagst: Die beiden Nationen und die beiden Laender gehoeren mir, und ich nehme sie in Besitz, wo doch der HERR dort war: 35.11 darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, werde ich [an dir] handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, mit denen du aus Hass gegen sie gehandelt hast; und ich werde mich ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich gerichtet habe. 35.12 Und du wirst erkennen, dass ich, der HERR, alle deine Laesterungen gehoert habe, die du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie liegen verwuestet da, uns sind sie zum Frass gegeben. 35.13 Und ihr habt mit eurem Mund gegen mich grossgetan und eure Worte gegen mich frech gemacht; ich habe es gehoert. 35.14 So spricht der Herr, HERR: Wie du dich gefreut hast, [dass] das ganze Land eine Einoede war, [so] will ich dir tun. 35.15 Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, weil es verwuestet war, ebenso werde ich dir tun: eine Einoede sollst du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt! Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Verheissung der Wiederherstellung Israels - Anerkennung der Groesse Gottes durch die Voelker \36\ 36.1 Und du, Menschensohn, weissage ueber die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hoert das Wort des HERRN! 36.2 So spricht der Herr, HERR: Weil der Feind ueber euch sagt: `Haha! und: `Die ewigen Hoehen, sie sind uns zum Besitz geworden!: 36.3 darum weissage und sprich: So spricht der Herr, HERR: Deshalb, ja, deshalb, weil man euch verwuestet und euch nachstellt von allen Seiten her, so dass ihr dem Rest der Nationen zum Besitz geworden und ins Gerede der Zunge und ins Geschwaetz der Leute gekommen seid, 36.4 darum, ihr Berge Israels, hoert das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen und zu den Huegeln, zu den Bachrinnen und zu den Taelern, zu den wuest daliegenden Truemmerstaetten und zu den verlassenen Staedten, die fuer den Rest der Nationen ringsum zur Pluenderung und zum Spott geworden sind; 36.5 darum, so spricht der Herr, HERR: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich gegen den Rest der Nationen geredet und gegen Edom insgesamt, die sich mein Land zum Besitz gemacht haben mit der ganzen [Schaden-]freude des Herzens, mit Verachtung der Seele, um sein Weideland zur Pluenderung [zu haben]! 36.6 Darum weissage ueber das Land Israel, und sage zu den Bergen und zu den Huegeln, zu den Bachrinnen und zu den Taelern: So spricht der Herr, HERR: Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt. 36.7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Ich, ich habe meine Hand [zum Schwur] erhoben: Wenn die Nationen, die rings um euch her sind, ihre Schmach nicht selbst tragen! 36.8 Ihr aber, Berge Israels, ihr werdet fuer mein Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen. 36.9 Denn siehe, ich werde zu euch [kommen,] und ich will mich zu euch wenden, und ihr werdet bebaut und besaet werden. 36.10 Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt; und die Staedte werden [wieder] bewohnt sein und die Truemmerstaetten aufgebaut werden. 36.11 Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich vermehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt sein lassen wie in euren frueheren Zeiten und werde euch Gutes tun mehr als in euren Anfaengen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 36.12 Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch gehen lassen, und sie werden dich in Besitz nehmen, und du wirst ihnen zum Erbe sein; und du wirst sie nicht mehr laenger kinderlos machen. - 36.13 So spricht der Herr, HERR: Weil sie zu euch sagen: Eine Menschenfresserin bist du und hast deine Nation kinderlos gemacht, 36.14 darum wirst du nicht mehr Menschen fressen und wirst deine Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr, HERR. 36.15 Und ich will dich nicht mehr die Schmaehung der Nationen hoeren lassen, und das Hoehnen der Voelker sollst du nicht mehr ertragen [muessen]; und du sollst deine Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr, HERR. 36.16 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 36.17 Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte, da machten sie es unrein durch ihren Weg und durch ihre Taten, wie die Unreinheit der Monatsregel war ihr Weg vor mir. 36.18 Da goss ich meinen Grimm ueber sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es mit ihren Goetzen unrein gemacht hatten. 36.19 Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Laender zerstreut; nach ihrem Weg und nach ihren Taten richtete ich sie. 36.20 So kamen sie zu den Nationen, [aber] wohin sie [auch] kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: `Das Volk des HERRN sind diese, und aus seinem Land haben sie hinausziehen [muessen]. 36.21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hatte, wohin sie [auch] kamen. 36.22 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, zu denen ihr gekommen seid. 36.23 Und ich werde meinen grossen, unter den Nationen entweihten Namen heiligen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise. 36.24 Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Laendern sammeln und euch in euer Land bringen. 36.25 Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von all euren Unreinheiten und von all euren Goetzen werde ich euch reinigen. 36.26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. 36.27 Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut. 36.28 Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vaetern gegeben habe, und ihr werdet mir zum Volk, und ich, ich, werde euch zum Gott sein. 36.29 Und ich werde euch befreien von all euren Unreinheiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es vermehren und keine Hungersnot [mehr] auf euch bringen; 36.30 und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes vermehren, damit ihr nicht mehr das Hoehnen [wegen] einer Hungersnot hinnehmen [muesst] unter den Nationen. 36.31 Und ihr werdet an eure boesen Wege denken und an eure Taten, die nicht gut waren, und werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen eurer Suenden und wegen eurer Greuel. 36.32 Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, HERR, das sollt ihr wissen. Schaemt euch und werdet beschaemt vor euren Wegen, Haus Israel! 36.33 So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, da ich euch von all euren Suenden reinige, da werde ich die Staedte bewohnt sein lassen, und die Truemmerstaetten sollen aufgebaut werden. 36.34 Und das verwuestete Land soll bebaut werden, statt dass es als Einoede daliegt vor den Augen jedes Vorueberziehenden. 36.35 Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwuestete, ist wie der Garten Eden geworden, und die veroedeten und verwuesteten und niedergerissenen Staedte sind befestigt und bewohnt. 36.36 Und die Nationen, die rings um euch her uebrigbleiben, werden erkennen, dass ich, der HERR, das Niedergerissene aufbaue, das Verwuestete bepflanze. Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es auch tun. 36.37 So spricht der Herr, HERR: Auch noch darin werde ich mich vom Haus Israel bitten lassen, es fuer sie zu tun: Ich werde sie zahlreich werden lassen an Menschen wie eine Herde. 36.38 Wie Opferschafe, wie die Schafe von Jerusalem zu seinen Festzeiten, so werden die veroedeten Staedte voller Menschenherden sein. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Die Vision von den Totengebeinen. \37\ 37.1 Die Hand des HERRN kam ueber mich, und er fuehrte mich im Geist des HERRN hinaus und liess mich nieder mitten im Tal; und dieses war voller Gebeine. 37.2 Und er fuehrte mich ringsherum an ihnen vorueber; und siehe, es waren sehr viele auf der Flaeche des Tales, und siehe, sie waren sehr vertrocknet. 37.3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine [wieder] lebendig? Und ich sagte: Herr, HERR, du weisst es. 37.4 Da sprach er zu mir: Weissage ueber diese Gebeine und sage zu ihnen: Ihr vertrockneten Gebeine, hoert das Wort des HERRN! 37.5 So spricht der Herr, HERR, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, dass ihr [wieder] lebendig werdet. 37.6 Und ich lege Sehnen an euch und lasse Fleisch ueber euch wachsen und ueberziehe euch mit Haut, und ich gebe Odem in euch, dass ihr [wieder] lebendig werdet. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. 37.7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Da entstand ein Geraeusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getoese: und die Gebeine rueckten zusammen, Gebein an Gebein. 37.8 Und ich sah, und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen, und Fleisch wuchs, und Haut zog sich ueber sie oben darueber; aber es war [noch] kein Odem in ihnen. 37.9 Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So spricht der Herr, HERR: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche diese Erschlagenen an, dass sie [wieder] lebendig werden! 37.10 Da weissagte ich, wie er mir befohlen hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden [wieder] lebendig und standen auf ihren Fuessen, ein sehr, sehr grosses Heer. 37.11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns. 37.12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich oeffne eure Graeber und lasse euch aus euren Graebern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins Land Israel. 37.13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Graeber oeffne und euch aus euren Graebern heraufkommen lasse als mein Volk. 37.14 Und ich gebe meinen Geist in euch, dass ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, geredet und es getan habe, spricht der HERR. Die Zukunft des geeinten Reiches unter einem Herrscher. 37.15 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 37.16 Und du, Menschensohn, nimm dir ein [Stueck] Holz und schreibe darauf: `Fuer Juda und fuer die Soehne Israel, seine Gefaehrten. Und nimm [noch] ein anderes [Stueck] Holz und schreibe darauf: `Fuer Joseph, das Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner Gefaehrten! 37.17 Und fuege sie dir zusammen, eins zum andern, zu einem Holz, so dass sie eins werden in deiner Hand! 37.18 Und wenn die Soehne deines Volkes zu dir sagen: `Willst du uns nicht mitteilen, was dir dies bedeutet?, 37.19 so rede zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme das Holz Josephs, das in der Hand Ephraims ist, und die Staemme Israels, seine Gefaehrten; und ich lege auf es das Holz Judas und mache sie zu einem Holz, so dass sie eins werden in meiner Hand. 37.20 Und die Hoelzer, auf die du geschrieben hast, sollen in deiner Hand sein vor ihren Augen. 37.21 Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme die Soehne Israel aus den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und ich sammle sie von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. 37.22 Und ich mache sie zu einer Nation im Land, auf den Bergen Israels, und ein einziger Koenig wird fuer sie alle zum Koenig sein; und sie sollen nicht mehr zu zwei Nationen werden und sollen sich kuenftig nicht mehr in zwei Koenigreiche teilen. 37.23 Und sie werden sich nicht mehr unrein machen mit ihren Goetzen und mit ihren Scheusalen und mit all ihren Vergehen. Und ich werde sie retten aus all ihren Treulosigkeiten, mit denen sie gesuendigt haben, und werde sie reinigen; und sie werden mir zum Volk und ich werde ihnen zum Gott sein. 37.24 Und mein Knecht David wird Koenig ueber sie sein, und sie werden alle einen Hirten haben; und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und meine Ordnungen bewahren und sie tun. 37.25 Und sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Vaeter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein Knecht David wird ihr Fuerst sein fuer ewig. 37.26 Und ich schliesse mit ihnen einen Bund des Friedens, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; den gebe ich ihnen und lasse sie zahlreich werden und setze mein Heiligtum in ihre Mitte fuer ewig. 37.27 Und meine Wohnung wird ueber ihnen sein; und ich werde ihnen zum Gott und sie werden mir zum Volk sein. 37.28 Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum fuer ewig in ihrer Mitte ist. Drohrede gegen Gog aus Magog und das furchtbare Gericht ueber ihn. Kap. 39,1-24. \38\ 38.1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 38.2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog [zum] Land Magog, [gegen] den Fuersten von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage ueber ihn 38.3 und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fuerst von Rosch, Meschech und Tubal. 38.4 Und ich lenke dich herum und lege Haken in deine Kinnbacken; und ich fuehre dich heraus und dein ganzes Heer, Pferde und Reiter, sie alle praechtig gekleidet, ein grosses Aufgebot mit Langschild und Kleinschild, schwertfuehrend sie alle: 38.5 [Soeldner aus] Paras, Kusch und Put mit ihnen, sie alle [mit] Langschild und Helm, 38.6 Gomer und alle seine Scharen, das Haus Togarma im aeussersten Norden und alle seine Scharen, viele Voelker mit dir. 38.7 Rueste dich, und rueste dir [alles] zu, du und dein ganzes Aufgebot, das zu dir hin aufgeboten ist, und steh mir zur Verfuegung! 38.8 Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden; am Ende der Jahre sollst du in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt, das aus vielen Voelkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die fuer lange Zeit zur Truemmerstaette geworden waren; das ist aus den Voelkern herausgefuehrt worden, und sie wohnen in Sicherheit allesamt. 38.9 Und du wirst hinaufziehen, wie ein Sturm herankommen, wirst sein wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du und alle deine Scharen und viele Voelker mit dir. 38.10 So spricht der Herr, HERR: Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du wirst einen boesen Plan schmieden 38.11 und sagen: Ich will hinaufziehen gegen ein offenes Land, will ueber die kommen, die sich ruhig verhalten, in Sicherheit wohnen - sie alle wohnen [ja] ohne Mauern, auch Riegel und Tore haben sie nicht -, 38.12 um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand zu kehren gegen die [wieder] bewohnten Truemmerstaetten und gegen ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist, das Viehbesitz und [andere] Habe erworben hat, [Leute,] die den Mittelpunkt der Erde bewohnen. 38.13 Saba und Dedan und die Aufkaeufer von Tarsis und all seine Haendler werden zu dir sagen: Kommst du, um Raub zu rauben? Hast du dein [Kriegs-]Aufgebot aufgeboten, um Beute zu erbeuten, um Silber und Gold davonzutragen, um Vieh und [andere] Habe wegzunehmen, um einen grossen Raub zu rauben? 38.14 Darum weissage, Menschensohn, und sage zu Gog: So spricht der Herr, HERR: Wirst du dich an jenem Tag, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt, nicht aufmachen 38.15 und von deinem Ort kommen, vom aeussersten Norden her, du und viele Voelker mit dir - die alle auf Pferden reiten, ein grosses Aufgebot und ein zahlreiches Heer -, 38.16 und wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken? Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich ueber mein Land kommen lasse, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen als heilig erweise. 38.17 So spricht der Herr, HERR: Bist du [nicht] der, von dem ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte, die Propheten Israels, die in jenen Tagen jahre[lang] weissagten, dass ich dich ueber sie kommen lassen wuerde? 38.18 Und an jenem Tag wird es geschehen, an dem Tag, wenn Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, HERR, da wird mein Grimm in meiner Nase aufsteigen. 38.19 Und in meinem Eifer, im Feuer meiner Zornglut habe ich geredet: Wenn an jenem Tag nicht ein grosses Beben im Land Israel sein wird! 38.20 Und vor mir werden beben die Fische des Meeres und die Voegel des Himmels und die Tiere des Feldes und alle Kriechtiere, die auf dem Erdboden kriechen, und alle Menschen, die auf der Flaeche des Erdbodens sind; und die Berge werden niedergerissen werden, und die Felsstufen werden einstuerzen, und jede Mauer wird zu Boden fallen. 38.21 Und ich rufe auf meinem ganzen Gebirge das Schwert ueber ihn herbei, spricht der Herr, HERR; da wird das Schwert des einen gegen den anderen [gerichtet] sein. 38.22 Und ich werde ins Gericht mit ihm gehen durch Pest und durch Blut. Und einen ueberschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel lasse ich auf ihn regnen und auf seine Scharen und auf die vielen Voelker, die mit ihm sind. 38.23 Und ich werde mich gross und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Nochmalige Ankuendigung des Gerichts ueber Gog und der Vernichtung seiner Heeresmacht. Kap. 38. \39\ 39.1 Und du, Menschensohn, weissage ueber Gog und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fuerst von Rosch, Meschech und Tubal. 39.2 Und ich werde dich herumlenken und dich gaengeln und dich heraufziehen lassen vom aeussersten Norden her und dich auf die Berge Israels bringen. 39.3 Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand fallen lassen. 39.4 Auf den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Scharen und die Voelker, die mit dir sind; den Raubvoegeln aller Art und den Tieren des Feldes habe ich dich zum Frass gegeben; 39.5 auf dem freien Feld sollst du fallen. Denn ich habe [es] geredet, spricht der Herr, HERR. 39.6 Und ich sende Feuer gegen Magog und gegen die, die auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. 39.7 Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, der heilig ist in Israel. 39.8 Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, HERR. Das ist der Tag, von dem ich geredet habe. 39.9 Und die Bewohner der Staedte Israels werden hinausgehen und werden Feuer machen und heizen mit Waffen, und zwar [mit] Kleinschilden und Langschilden, mit Bogen und Pfeilen, mit Handkeulen und Lanzen; und sie werden damit sieben Jahre lang Feuer machen. 39.10 Und sie werden kein Holz vom Feld sammeln noch aus den Waeldern schlagen, sondern werden mit den Waffen Feuer machen. Und sie werden ihre Raeuber berauben und ihre Pluenderer pluendern, spricht der Herr, HERR. 39.11 Und an jenem Tag wird es geschehen, da werde ich dem Gog einen Ort geben, wo in Israel ein Grab [fuer ihn] ist: das Tal Abarim, oestlich vom Meer; und es wird den Durchreisenden [den Weg] versperren. Und dort werden sie Gog und seinen ganzen Prunk begraben, und sie werden es nennen: `Tal Hamon Gog. 39.12 Und das Haus Israel wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate lang; 39.13 und das ganze Volk des Landes wird [sie] begraben, und es wird ihnen zum Ruhm sein am Tag, da ich mich verherrliche, spricht der Herr, HERR. 39.14 Und sie werden Maenner mit einem bestaendigen Auftrag aussondern, die im Land umherziehen [und] mit den Durchreisenden die auf der Flaeche des Landes Uebriggebliebenen begraben, um es zu reinigen. Am Ende der sieben Monate sollen sie es durchsuchen. 39.15 Ziehen nun die Umherziehenden im Land umher und es sieht jemand Menschengebein, dann soll er ein Mal daneben errichten, bis die Totengraeber es im `Tal Hamon Gog begraben haben. 39.16 Und auch der Name einer Stadt [lautet] Hamona. So werden sie das Land reinigen. 39.17 Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Sage zu den Voegeln aller Art und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich fuer euch schlachte, einem grossen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresst Fleisch und trinkt Blut! 39.18 Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fuersten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Laemmer und Boecke, Jungstiere, Mastvieh aus Basan sind sie alle. 39.19 Und Fett sollt ihr fressen bis zur Saettigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich fuer euch geschlachtet habe. 39.20 Und ihr sollt euch an meinem Tisch saettigen mit Pferden und Reittieren, mit Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR. Anerkennung Gottes durch die Voelker - Verheissung der Rueckkehr Israels in sein Land. 39.21 Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen; und alle Nationen werden mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. 39.22 Und das Haus Israel wird erkennen, dass ich der HERR, ihr Gott bin, von jenem Tag an und in alle Zukunft. 39.23 Und die Nationen werden erkennen, dass das Haus Israel um seiner Schuld willen gefangen weggezogen ist, weil sie treulos an mir handelten und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Bedraenger gegeben habe, so dass sie allesamt durchs Schwert gefallen sind. 39.24 Nach ihrer Unreinheit und nach ihren Verbrechen habe ich mit ihnen gehandelt und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen. - 39.25 Darum, so spricht der Herr, HERR: Jetzt wende ich das Geschick Jakobs und erbarme mich ueber das ganze Haus Israel und eifere fuer meinen heiligen Namen. 39.26 Und sie werden ihre Schmach tragen und all ihre Untreue, mit der sie treulos an mir gehandelt haben, wenn sie in ihrem Land sicher wohnen und niemand [sie] aufschreckt, 39.27 wenn ich sie aus den Voelkern zurueckgebracht und sie aus den Laendern ihrer Feinde gesammelt habe und mich so an ihnen als heilig erweise vor den Augen der vielen Nationen. 39.28 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR, ihr Gott bin, da ich sie [zwar gefangen] zu den Nationen weggefuehrt habe, sie aber [wieder] in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort zuruecklasse. 39.29 Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist ueber das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR. Vision vom zukuenftigen Tempel: Vorhoefe, Tore, Hallen. \40\ 40.1 Im 25. Jahr unserer Wegfuehrung, im Anfang des Jahres, am Zehnten des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war, an ebendiesem Tag kam die Hand des HERRN ueber mich, und er brachte mich dorthin; 40.2 in Gesichten Gottes brachte er mich in das Land Israel, und er liess mich nieder auf einen sehr hohen Berg; und auf ihm, im Sueden, war [etwas] wie der Bau einer Stadt. 40.3 Und er brachte mich dorthin; und siehe, da war ein Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von Bronze war; und in seiner Hand war eine leinene Schnur und eine Messrute; und er stand im Tor. 40.4 Und der Mann redete zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und hoere mit deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde! Denn damit ich es dir zeige, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Haus Israel alles, was du siehst! 40.5 Und siehe, eine Mauer [umgab] von aussen den Tempel[bezirk] ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine Messrute von sechs Ellen, [die Elle] als eine [gewoehnliche] Elle und eine Handbreite [gerechnet]. Und er mass die Breite des Baues: eine Rute, und die Hoehe: eine Rute. 40.6 Und er ging in das Tor hinein, dessen Vorderseite in oestliche Richtung [weist], und stieg dessen Stufen hinauf. Und er mass die Schwelle des Tores: eine Rute tief, und zwar die erste Schwelle: eine Rute tief; 40.7 und das Dienstzimmer: eine Rute lang und eine Rute tief; und den Raum zwischen den Dienstzimmern: fuenf Ellen; und die Schwelle des Tores zur Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute. 40.8 Und er mass die Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute; 40.9 und er mass die Vorhalle des Tores: acht Ellen; und ihre Pfeiler: zwei Ellen [dick]. Und die Vorhalle des Tores lag auf der Innenseite. 40.10 Und die Dienstzimmer des Osttores: drei auf dieser und drei auf jener Seite; ein Mass hatten alle drei und ein Mass die Pfeiler auf dieser und auf jener Seite. 40.11 Und er mass die lichte Weite der Toroeffnung: zehn Ellen; [und] die [volle] Breite des Tores: dreizehn Ellen. 40.12 Und eine Abgrenzung [befand sich] vor den Dienstzimmern, von einer Elle [auf dieser Seite]; und eine Elle war die Abgrenzung auf jener Seite. Und jedes Dienstzimmer [mass] sechs Ellen auf dieser und sechs Ellen auf jener Seite. 40.13 Und er mass das Tor vom Dach[-Ansatz] eines Dienstzimmers bis zum Dach[-Ansatz] des anderen: 25 Ellen Breite, [wobei der eine] Eingang gegenueber dem [anderen] Eingang lag. 40.14 Und er mass die Vorhalle: zwanzig Ellen. Die Vorhalle stiess ringsherum an das Tor des Vorhofs. 40.15 Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur Vorderseite der Vorhalle des Tores innen [waren es] fuenfzig Ellen. 40.16 Und gerahmte Fenster waren an den Dienstzimmern, und [zwar] an ihren Pfeilern, inwendig im Tor[haus], ringsherum, und ebenso waren an seiner Vorhalle inwendig Fenster ringsherum; und an den Pfeilern waren Palmen. 40.17 Und er brachte mich in den aeusseren Vorhof hinein. Und siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum fuer den Vorhof angelegt; dreissig Zellen waren auf dem Steinpflaster. 40.18 Und das Steinpflaster [schloss sich] seitlich an die Tore [an], entsprechend der Tiefe der Tore. [Das ist] das untere Steinpflaster. 40.19 Und er mass den Abstand von der Vorderseite des unteren Tores [bis an die] Vorderseite des inneren Tores, das nach aussen [wies]: hundert Ellen. [So war es] an der Ostseite; und [nun] zur Nordseite: 40.20 Und siehe, da war im aeusseren Vorhof ein Tor, dessen Vorderseite in noerdliche Richtung [wies]. Er mass seine Laenge und seine Breite. 40.21 Und seine Dienstzimmer - drei auf dieser und drei auf jener Seite - und seine Pfeiler und seine Vorhalle entsprachen dem Mass des ersten Tores: Fuenfzig Ellen seine Laenge und 25 Ellen die Breite. 40.22 Und seine Fenster und seine Vorhalle und seine Palmen waren nach dem Mass des Tores, dessen Vorderseite in oestliche Richtung [wies]; und auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf, und seine Vorhalle [lag] nach innen zu. 40.23 Und ein Tor zum inneren Vorhof war dem Tor gegenueber im Norden wie im Osten; und er mass von Tor zu Tor hundert Ellen. 40.24 Dann fuehrte er mich in suedliche Richtung. Und siehe, da war ein Tor in suedlicher Richtung; und er mass seine Pfeiler und seine Vorhalle - [sie waren] wie die vorigen Masse. 40.25 Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum wie die vorigen Fenster. Die Laenge [betrug] fuenfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40.26 Und sieben Stufen [bildeten] seinen Aufgang, und seine Vorhalle [lag] nach innen zu; und es hatte Palmen an seinen Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite. 40.27 Und ein Tor hatte der innere Vorhof in suedlicher Richtung; und er mass vom [aeusseren] Tor zum [inneren] Tor in der Suedrichtung: hundert Ellen. 40.28 Und er brachte mich durch das Suedtor in den inneren Vorhof. Und er mass das Suedtor - wie die vorigen Masse [waren seine Masse] - 40.29 und seine Dienstzimmer und seine Pfeiler und seine Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen Masse. Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum. Die Laenge [betrug] fuenfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40.30 Und Vorhallen waren ringsherum, die Laenge 25 Ellen und die Breite fuenf Ellen. 40.31 Und seine Vorhalle [lag] zum aeusseren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. - 40.32 Und er brachte mich in den inneren Vorhof auf die Ostseite. Und er mass das Tor - wie die vorigen Masse [waren seine Masse] - 40.33 und seine Dienstzimmer und seine Pfeiler und seine Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen Masse. Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum. Die Laenge [betrug] fuenfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40.34 Und seine Vorhalle [lag] zum aeusseren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. - 40.35 Und er brachte mich zum Nordtor. Und er mass - wie die vorigen Masse [waren ihre Masse] - 40.36 seine Dienstzimmer, seine Pfeiler und seine Vorhalle. Und Fenster hatte es ringsherum. Die Laenge [betrug] fuenfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40.37 Und seine Vorhalle [lag] zum aeusseren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. 40.38 Und da war eine Zelle, und ihre Tueroeffnung [fuehrte] in die Vorhalle des Tores; dort spuelte man das Brandopfer ab. 40.39 Und in der Vorhalle des Tores waren zwei Tische auf dieser und zwei Tische auf jener Seite, um auf ihnen das Brandopfer und das Suendopfer und das Schuldopfer zu schlachten. 40.40 Und an der Seitenwand, ausserhalb der Vorhalle, am Eingang des Nordtores, [standen] zwei Tische; und an der anderen Seitenwand der Vorhalle des Tores [standen ebenfalls] zwei Tische, 40.41 vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener Seite an der Seitenwand des Tores: acht Tische, auf denen man schlachtet. 40.42 Und die vier Tische fuer das Brandopfer [bestanden] aus Quadersteinen, anderthalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf sie legte man die Geraete, mit denen man das Brandopfer und das Schlachtopfer schlachtete. 40.43 Und [ihre] Gabelhaken, eine Handbreit lang, waren im [Tor]haus ringsherum befestigt; und auf die Tische [kam] das Opferfleisch. 40.44 Und aussen am inneren Tor [befanden sich] zwei Zellen im inneren Vorhof: eine an der Seitenwand des Nordtores, dessen Vorderseite in suedlicher Richtung [liegt, und] eine an der Seitenwand des Suedtores, [dessen] Vorderseite in noerdlicher Richtung [liegt]. 40.45 Und er redete zu mir: Diese Zelle, deren Vorderseite in suedlicher Richtung [liegt], ist fuer die Priester, die den Dienst am Tempelhaus versehen. 40.46 Und die Zelle, deren Vorderseite in noerdlicher Richtung [liegt], ist fuer die Priester, die den Dienst am Altar versehen. Das sind die Soehne Zadoks, diejenigen von den Soehnen Levis, die dem HERRN nahen, um ihm zu dienen. 40.47 Und er mass den Vorhof: ein Viereck von hundert Ellen Laenge und hundert Ellen Breite. Und der Altar [stand] vor dem Tempelhaus. 40.48 Und er brachte mich in die Vorhalle des Tempelhauses hinein. Und er mass den Pfeiler der Vorhalle: fuenf Ellen auf dieser und fuenf Ellen auf jener Seite; und die Breite des Toreingangs: vierzehn Ellen; und die Seitenwaende des Tores [massen] drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite. 40.49 Die Breite der Vorhalle [betrug] zwanzig Ellen und die Tiefe zwoelf Ellen, und auf zehn Stufen stieg man zu ihr hinauf. Und Saeulen waren an den Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite. Vision vom zukuenftigen Tempel: Besonders die inneren Raeume. 1Koe 6,1-20; Sach 6,12.13. \41\ 41.1 Und er brachte mich in den Tempelraum hinein. Und er mass die Pfeiler: sechs Ellen Tiefe auf dieser und sechs Ellen Tiefe auf jener Seite, die Tiefe der Pfeiler. 41.2 Und die Breite des Eingangs [betrug] zehn Ellen, und die Seitenwaende des Eingangs [massen] fuenf Ellen auf dieser und fuenf Ellen auf jener Seite. Und er mass seine Tiefe: vierzig Ellen; und die Breite: zwanzig Ellen. 41.3 Und er ging nach innen hinein. Und er mass den Pfeiler des Eingangs: zwei Ellen; und den Eingang: sechs Ellen; und die Seitenwaende des Eingangs: sieben Ellen. 41.4 Und er mass seine Tiefe: zwanzig Ellen; und die Breite: zwanzig Ellen gegen den Tempelraum hin; und er sprach zu mir: Das ist das Allerheiligste. 41.5 Und er mass die Wand des Tempelhauses: sechs Ellen; und die Breite des Anbaues: vier Ellen, rings um das Tempelhaus herum. 41.6 Und die Seitenkammern, Seitenkammer ueber Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreissig; und Absaetze [befanden sich] an der Wand des Tempelhauses fuer die [Deckenbalken der] Seitenkammern ringsherum, um als Auflager zu dienen; doch waren keine Auflager in der Wand des Tempelhauses [selber]. 41.7 Und [es gab] eine Erweiterung durch den Umgang [,der] an den Seitenkammern nach oben hinauf[fuehrte]; denn das Tempelhaus war nach oben umbaut, [ganz] bis nach oben hinauf, rings um das Tempelhaus herum, wodurch das Tempelhaus bis nach oben hin eine Verbreiterung hatte. So stieg man vom untersten [Stockwerk] zum obersten hinauf ueber das mittlere. 41.8 Und ich sah am Haus ein Hochpflaster ringsherum, die Unterbauten der Seitenkammern, eine volle Rute von sechs Ellen [in] Terrassenhoehe. 41.9 Die Staerke der Aussenwand des Anbaues [betrug] fuenf Ellen; und der Raum, der freigelassen war zwischen den Seitenkammern des Hauses 41.10 und den Zellen, war zwanzig Ellen breit rings um das Tempelhaus, ringsherum. 41.11 Und die Eingaenge des Anbaues [gingen] auf den freigelassenen Raum, ein Eingang in noerdliche Richtung und ein Eingang in suedliche Richtung. Und die Breite der Mauer des freigelassenen Raumes [betrug] fuenf Ellen ringsherum. 41.12 Und das Bauwerk, das an der Vorderseite des abgesonderten Platzes auf der nach Westen gerichteten Seite [liegt], war siebzig Ellen tief und die Mauer des Bauwerks fuenf Ellen breit ringsherum, und seine Laenge [betrug] neunzig Ellen. 41.13 Und er mass das Tempelhaus: hundert Ellen lang; und den abgesonderten Platz und das Bauwerk und seine Mauern: hundert Ellen lang; 41.14 auch die Breite der Vorderseite des Tempelhauses und des abgesonderten Platzes nach Osten: hundert Ellen. 41.15 Und er mass die Breite des Bauwerks an der Vorderseite des abgesonderten Platzes, das [sich bis] auf seine Rueckseite [erstreckte]; und seine Galerien auf dieser und auf jener Seite: hundert Ellen. Und der innere Tempelraum und seine aeussere Vorhalle 41.16 waren getaefelt. Und die gerahmten Fenster und die Galerien ringsum hatten in ihren drei [Teilen], der Schwelle gegenueber, eine Holzverkleidung ringsherum, und zwar vom Boden bis an die Fenster - die Fenster aber waren verdeckbar - 41.17 [und] bis ueber den Eingang. Und im inneren Tempelhaus und draussen und an der ganzen Wand ringsherum, der inneren und aeusseren, waren abgemessene Felder, 41.18 und [in ihnen waren] Cherubim und Palmen gestaltet, und zwar eine Palme zwischen Cherub und Cherub. Und der Cherub hatte zwei Gesichter: 41.19 Das Gesicht eines Menschen [war] zur Palme auf der einen Seite [gewandt] und das Gesicht eines Loewen zur Palme auf der anderen Seite. [Diese] Ausgestaltung [befand sich] im ganzen Tempelhaus ringsherum. 41.20 Vom Boden bis hinauf ueber den Eingang waren die Cherubim und die Palmen angebracht, und zwar an der Wand des Tempelraums. 41.21 [In der Wand im] Tempelraum waren vierfach gestaffelte Tuerrahmen. An der Vorderseite des Heiligtums aber war etwas zu sehen, das aussah wie 41.22 ein Altar aus Holz, drei Ellen hoch und seine Laenge [betrug] zwei Ellen und seine Breite zwei Ellen; und er hatte seine Ecken; und sein Fussgestell und seine Waende waren aus Holz. Und er redete zu mir: Das ist der Tisch, der vor dem HERRN [steht]. 41.23 Und der Tempelraum hatte zwei Tueren, und das Heiligtum hatte 41.24 zwei Tueren. Die Tueren hatten zwei [bis an die Wand] drehbare Tuerfluegel, zwei hatte die eine Tuer, und zwei Tuerfluegel hatte die andere. 41.25 Und an ihnen, an den Fluegeltueren des Tempelraums, waren Cherubim und Palmen gestaltet, wie sie an den Waenden gestaltet waren. Und ein hoelzernes Dachgesims war an der Vorderseite der Vorhalle draussen. 41.26 Und gerahmte Fenster und Palmen waren auf dieser und auf jener Seite, an den Seitenwaenden der Vorhalle und an den Seitenkammern des Tempelhauses und den Dachgesimsen. Vision vom zukuenftigen Tempel: Nebengebaeude - Vermessung des heiligen Bezirks. \42\ 42.1 Und er fuehrte mich hinaus in den aeusseren Vorhof, den Weg in noerdlicher Richtung. Und er brachte mich zu dem Zellenbau, der quer zu dem abgesonderten Platz und quer zu dem Bauwerk im Norden [liegt]. 42.2 Die Laenge [betrug] hundert Ellen auf der Nordseite und die Breite fuenfzig Ellen. 42.3 Quer zu den zwanzig [Ellen] des inneren Vorhofs und quer zu dem Steinpflaster des aeusseren Vorhofs war Galerie vor Galerie im dritten [Stockwerk]. 42.4 Und vor den Zellen war ein Gang von zehn Ellen Breite, zum inneren [Vorhof] hin ein Weg von hundert Ellen. Und ihre Eingaenge waren nach Norden [gerichtet]. 42.5 Und die oberen Zellen waren, weil die Galerien ihnen [Raum] wegnahmen, schmaler als die unteren und die mittleren des Bauwerks. 42.6 Denn sie waren dreistoeckig, hatten aber keine Saeulen wie die Saeulen der Vorhoefe. So war [das Bauwerk] vom Boden her terrassenartig zurueckgesetzt, von den unteren und den mittleren [Zellen]. 42.7 Und eine Mauer war da, die draussen parallel zu den Zellen [verlief], in Richtung zum aeusseren Vorhof hin, an der Vorderseite der Zellen; ihre Laenge [betrug] fuenfzig Ellen. 42.8 Denn die Laenge der Zellen, die zum aeusseren Vorhof [gehoerten, betrug] fuenfzig Ellen; jene aber [lagen] ihnen gegenueber. Im ganzen waren es hundert Ellen. 42.9 Und [fuer] die Tueren dieser Zellen [gab es] einen Zugang von Osten her, wenn man vom aeusseren Vorhof her zu ihnen hineinging, am Anfang. 42.10 In suedlicher Richtung der Mauer des Vorhofs, vor dem abgesonderten Platz und vor dem Bauwerk waren Zellen 42.11 und ein Weg vor ihnen; wie die Gestalt der Zellen, die in noerdlicher Richtung [lagen, war ihre Gestalt], ihrer Laenge und ihrer Breite entsprechend, allen ihren Ausgaengen und ihren Einrichtungen entsprechend und entsprechend ihren Eingaengen. 42.12 Und zu den Eingaengen der Zellen, die in suedlicher Richtung [lagen, fuehrte] ein Eingang am Anfang des Weges, [naemlich] des Weges, [der an] der Schutzmauer entlang [lief], nach Osten hin [offen], wenn man hineinkam. 42.13 Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden [und] die Zellen im Sueden, die entlang dem abgesonderten Platz [liegen], das sind die heiligen Zellen, wo die Priester, die dem HERRN nahen, die hochheiligen Gaben essen sollen. Dort sollen sie die hochheiligen Gaben niederlegen, sowohl das Speisopfer als auch das Suendopfer und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig. 42.14 Wenn sie, die Priester, hineingegangen sind, dann sollen sie aus dem Heiligtum nicht [unmittelbar] in den aeusseren Vorhof hinausgehen, sondern sollen dort ihre Kleider niederlegen, in denen sie den Dienst verrichten; denn sie sind heilig; sie sollen [erst] andere Kleider anziehen und sich [dann] dem [Ort] nahen, der dem Volk [zugaenglich] ist. 42.15 Und als er die Messung des inneren Tempelhauses vollendet hatte, fuehrte er mich hinaus in Richtung auf das Tor, dessen Vorderseite in oestliche Richtung [wies]; und er mass ihn ringsherum. 42.16 Er mass die Ostseite mit der Messrute, fuenfhundert Ruten, mit der Messrute [gemessen]. Und er wandte sich 42.17 [und] mass die Nordseite, fuenfhundert Ruten, mit der Messrute [gemessen]. Und er wandte sich; 42.18 die Suedseite mass er, fuenfhundert Ruten mit der Messrute. 42.19 Er wandte sich zur Westseite [und] mass fuenfhundert Ruten mit der Messrute. 42.20 Er mass ihn nach den vier Seiten. Er hatte eine Mauer ringsherum - die Laenge [betrug] fuenfhundert und die Breite fuenfhundert -, um zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen zu scheiden. Vision vom zukuenftigen Tempel: Einzug der Herrlichkeit des HERRN - Einweihung des Brandopferaltars. \43\ 43.1 Und er fuehrte mich zum Tor, dem Tor, das in oestliche Richtung weist. 43.2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen grosser Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. 43.3 Und die Erscheinung, die ich sah, war wie die Erscheinung, die ich gesehen hatte, als er kam, um die Stadt zu vernichten; und [es waren] Erscheinungen wie die Erscheinung, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht. 43.4 Und die Herrlichkeit des HERRN ging in das Haus hinein [auf dem] Weg [vom] Tor, dessen Vorderseite in oestliche Richtung [weist]. 43.5 Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus. 43.6 Und ich hoerte einen, der aus dem Haus zu mir redete - der Mann aber stand neben mir -, 43.7 und er sprach zu mir: Menschensohn, [sieh] die Staette meines Thrones und die Staette meiner Fusssohlen, wo ich mitten unter den Soehnen Israel wohnen werde fuer ewig. Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen nicht mehr unrein machen - weder sie noch ihre Koenige - durch ihre Hurerei und durch die Leichen ihrer Koenige, wenn sie sterben, 43.8 indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Tuerpfosten neben meine Tuerpfosten setzten, dass [nur] die Wand zwischen mir und ihnen war, und so meinen heiligen Namen unrein machten durch ihre Greuel, die sie veruebten, so dass ich sie in meinem Zorn vernichtet habe. 43.9 Jetzt [aber] werden sie ihre Hurerei und die Leichen ihrer Koenige von mir fernhalten, und ich werde in ihrer Mitte wohnen fuer ewig. 43.10 Du, Menschensohn, berichte dem Haus Israel [ueber] das Tempelhaus, damit sie sich ihrer Suenden schaemen, und das Modell messen! 43.11 Und wenn sie sich wegen all dessen schaemen, was sie getan haben, dann lass sie die Zeichnung des Hauses wissen und seine Einrichtung und seine Ausgaenge und seine Eingaenge und alle Zeichnungen davon und all seine Ordnungen und alle Weisungen dafuer und schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie alle Weisungen dafuer und all seine Ordnungen bewahren und sie tun! 43.12 Das ist die Weisung fuer das Tempelhaus: Auf der Kuppe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig sein; siehe, das ist die Weisung fuer das Tempelhaus. 43.13 Und das sind die Masse des Altars nach Ellen, die Elle zu einer Elle und einer Handbreite: die ihn [umgebende] Ausbuchtung: eine Elle [tief] und eine Elle breit; und ihre Begrenzung an ihrem Rand ringsum: eine Spanne. Und das ist der Sockel des Altars: 43.14 von der Ausbuchtung am Boden bis zur unteren Einfassung: zwei Ellen und eine Elle Breite; und von der kleineren Einfassung bis zur groesseren Einfassung: vier Ellen und eine Elle Breite. 43.15 Und der Opferherd: vier Ellen [Hoehe]; und vom Opferherd [ragen] die vier Hoerner aufwaerts. 43.16 Und der Opferherd: zwoelf [Ellen] Laenge auf zwoelf [Ellen] Breite, quadratisch zu seinen vier Seiten hin. 43.17 Und die [groessere] Einfassung: vierzehn [Ellen] Laenge auf vierzehn [Ellen] Breite, zu ihren vier Seiten hin; und die Abgrenzung rings um sie her: eine halbe Elle; und ihre Ausbuchtung eine Elle ringsum. Und seine Stufen wiesen nach Osten. 43.18 Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Das sind die Ordnungen fuer den Altar an dem Tag, da er gemacht wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf zu sprengen. 43.19 Da sollst du den Priestern, den Leviten, die von der Nachkommenschaft Zadoks sind, die mir nahen, spricht der Herr, HERR, um mir zu dienen, einen Jungstier von den Rindern zum Suendopfer geben. 43.20 Und du sollst von seinem Blut nehmen und es an seine vier Hoerner tun und an die vier Ecken der Einfassung und an die Abgrenzung ringsum; und so sollst du ihn entsuendigen und Suehnung fuer ihn erwirken. 43.21 Und du sollst den Jungstier des Suendopfers nehmen, und man soll ihn am Musterungsplatz des Tempelhauses, ausserhalb des Heiligtums, verbrennen. 43.22 Und am zweiten Tag sollst du einen Ziegenbock ohne Fehler zum Suendopfer darbringen; und man soll den Altar entsuendigen, ebenso wie man ihn mit dem Jungstier entsuendigt hat. 43.23 Wenn du das Entsuendigen vollendet hast, sollst du einen Jungstier ohne Fehler von den Rindern und einen Widder ohne Fehler von den Schafen darbringen: 43.24 du sollst sie vor dem HERRN darbringen, und die Priester sollen Salz auf sie streuen und sie dem HERRN als Brandopfer opfern. 43.25 Sieben Tage lang sollst du taeglich einen Ziegenbock als Suendopfer zubereiten; und einen Jungstier von den Rindern und einen Widder von den Schafen, [Tiere] ohne Fehler, soll man zubereiten. 43.26 Sieben Tage lang soll man fuer den Altar Suehnung erwirken und ihn reinigen und ihn einweihen. 43.27 So soll man die Tage vollenden. Und es soll am achten Tag und fernerhin geschehen, dass die Priester eure Brandopfer und eure Heilsopfer auf dem Altar zubereiten. Und ich werde euch wohlgefaellig annehmen, spricht der Herr, HERR. Vision vom zukuenftigen Tempel: Diener des Heiligtums. \44\ 44.1 Und er fuehrte mich zurueck auf dem Weg zum aeusseren Tor des Heiligtums, das nach Osten weist. Das aber war verschlossen. 44.2 Und der HERR sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen sein; es soll nicht geoeffnet werden, und niemand soll durch es hineingehen! Denn der HERR, der Gott Israels, ist durch es hineingegangen, so soll es verschlossen sein. 44.3 Was den Fuersten betrifft, er, der Fuerst, soll darin sitzen, um Speise zu essen vor dem HERRN; auf dem Weg der Vorhalle des Tores soll er hineingehen, und auf demselben Weg soll er hinausgehen. 44.4 Und er brachte mich auf dem Weg zum Nordtor an die Vorderseite des Tempelhauses; und ich sah: und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfuellte das Haus des HERRN; und ich fiel auf mein Gesicht nieder. 44.5 Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen Augen, und hoere mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede in bezug auf alle Ordnungen des Hauses des HERRN und in bezug auf alle Weisungen dafuer; und richte dein Herz auf den Zutritt zum Tempelhaus [und] auf alle Ausgaenge des Heiligtums ! 44.6 Und sage zu den Widerspenstigen, zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Lass es genug sein mit all euren Greueln, Haus Israel, 44.7 dass ihr Soehne der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen, in meinem Heiligtum zu sein, um es, mein Haus, zu entweihen, wenn ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet. So habt ihr meinen Bund gebrochen um aller eurer Greuel willen. 44.8 Und ihr habt den Dienst an meinen heiligen Dingen nicht versehen, sondern habt sie zu solchen gemacht, die fuer euch meinen Dienst in meinem Heiligtum versehen. 44.9 [Darum], so spricht der Herr, HERR: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, soll in mein Heiligtum hineinkommen, [keiner] von allen Soehnen der Fremde, die mitten unter den Soehnen Israel [leben]; 44.10 sondern die Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel in die Irre ging, als sie von mir abirrten, ihren Goetzen nach, sie sollen ihre Schuld tragen. 44.11 Sie sollen in meinem Heiligtum den Dienst verrichten als Wachen an den Toren des Hauses und den Dienst am Tempelhaus verrichten; sie sollen das Brandopfer und das Schlachtopfer fuer das Volk schlachten, und sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. 44.12 Weil sie ihnen vor ihren Goetzen gedient haben und dem Haus Israel ein Anstoss zur Schuld geworden sind, darum habe ich meine Hand [zum Schwur] gegen sie erhoben, spricht der Herr, HERR, dass sie ihre Schuld tragen sollen. 44.13 Sie sollen mir nicht [mehr] nahen, um mir den Priesterdienst auszuueben und um allen meinen heiligen Dingen, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre Schmach und ihre Greuel tragen, die sie veruebt haben. 44.14 Und ich mache sie zu solchen, die den Dienst am Tempelhaus versehen, fuer alle Arbeiten in ihm und fuer alles, was darin getan werden muss. 44.15 Aber die Priester, die Leviten, die Soehne Zadoks, die den Dienst an meinem Heiligtum versehen haben, als die Soehne Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen, und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut darzubringen, spricht der Herr, HERR! 44.16 Sie sollen in mein Heiligtum hineinkommen, und sie sollen meinem Tisch nahen, um mir zu dienen, und sollen den Dienst fuer mich verrichten. 44.17 Und es soll geschehen, wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofs hineingehen, sollen sie leinene Kleider anziehen; aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn sie in den Toren des inneren Vorhofs und drinnen dienen. 44.18 Leinene Kopfbunde sollen auf ihrem Kopf sein und leinene Beinkleider an ihren Hueften; sie sollen sich nicht mit schweissfoerdernder Kleidung guerten. 44.19 Und wenn sie in den aeusseren Vorhof hinausgehen, in den aeusseren Vorhof zum Volk, sollen sie ihre Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen und in die heiligen Zellen legen und sollen andere Kleider anziehen, damit sie das Volk nicht mit ihren Kleidern heilig machen. 44.20 Und sie sollen weder ihr Haupt [kahl]scheren noch das Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar [kurz] schneiden. 44.21 Und kein Priester soll Wein trinken, wenn sie in den inneren Vorhof hineingehen. 44.22 Und eine Witwe und eine Verstossene sollen sie sich nicht zu Frauen nehmen, sondern Jungfrauen von den Nachkommen des Hauses Israel. Und die Witwe, die eine Priesterwitwe ist, duerfen sie nehmen. 44.23 Und sie sollen mein Volk unterweisen, zwischen heilig und nicht heilig [zu unterscheiden] und sollen sie [den Unterschied] zwischen unrein und rein erkennen lassen. 44.24 Und ueber einen Rechtsstreit sollen sie Gericht halten, nach meinen Rechtsbestimmungen sollen sie richten; und sie sollen meine Gesetze und meine Ordnungen bei all meinen Festzeiten beachten und meine Sabbate heilig halten. 44.25 Und zu einem toten Menschen sollen sie nicht hineingehen, sich unrein zu machen; nur beim Vater und der Mutter und beim Sohn und der Tochter, beim Bruder und bei der Schwester, die keinem Mann gehoert hat, duerfen sie sich verunreinigen. 44.26 Und nach seiner Reinigung soll man ihm sieben Tage zuzaehlen; 44.27 und an dem Tag, da er ins Heiligtum, in den inneren Vorhof, hineingeht, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten, soll er sein Suendopfer darbringen, spricht der Herr, HERR. - 44.28 Und darin soll ihr Erbteil bestehen: Ich bin ihr Erbteil; und ihr sollt ihnen keinen Grundbesitz in Israel geben: ich bin ihr Grundbesitz. 44.29 Das Speisopfer und das Suendopfer und das Schuldopfer, das sollen sie essen; und alles Gebannte in Israel soll ihnen gehoeren. 44.30 Und das Beste aller Erstlinge von allem und alle Hebopfer von allem aus all euren Hebopfern sollen den Priestern gehoeren. Und das Beste eures Schrotmehls sollt ihr dem Priester geben, damit Segen auf deinem Haus ruht. 44.31 Keinerlei Aas noch Zerrissenes von Voegeln oder vom Vieh sollen die Priester essen. Vision vom zukuenftigen Tempel: Aufteilung des Landes um den Tempelbezirk - Pflichten und Opfer der Fuersten - Festtage. V. 1-8: Kap. 48,8-22. \45\ 45.1 Und wenn ihr das Land als Erbteil verlost, sollt ihr fuer den HERRN eine Weihegabe aussondern, als heiliges [Stueck] vom Land, in der Laenge 25 000 [Ellen] lang und in einer Breite von 20 007 [Ellen]. Die soll heilig sein in ihrem ganzen Gebiet ringsum. 45.2 Davon sollen zum Heiligtum gehoeren ein Viereck von fuenfhundert auf fuenfhundert [Ellen] ringsum, und fuenfzig Ellen Weideland hat es ringsum. 45.3 Und von diesem abgemessenen Stueck sollst du eine Laenge von 25 000 [Ellen] abmessen und eine Breite von 10 000 [Ellen]; da soll das Heiligtum, das Allerheiligste, sein. 45.4 Der heilige [Teil] vom Land ist es; den Priestern, die am Heiligtum Dienst tun, soll es gehoeren, die nahen, um dem HERRN zu dienen. Und es soll ihnen als Platz fuer Haeuser und als Weideland fuer das Vieh dienen. 45.5 Und [ein Stueck von] 25 000 [Ellen] Laenge und 10 000 [Ellen] Breite soll den Leviten, die am Tempelhaus Dienst tun, gehoeren, ihnen zum Besitz [fuer] Staedte zum Wohnen. 45.6 Und als Besitz der Stadt sollt ihr [ein Stueck von] 5 000 [Ellen] Breite und 25 000 [Ellen] Laenge geben, entlang der heiligen Weihgabe. Dem ganzen Haus Israel soll es gehoeren. 45.7 Und dem Fuersten [sollt ihr Land geben] auf dieser und auf jener Seite der heiligen Weihgabe und des Grundbesitzes der Stadt, laengs der heiligen Weihgabe und laengs des Grundbesitzes der Stadt, an der Westseite westwaerts und an der Ostseite ostwaerts und in der Laenge entsprechend eines der [Stammes-]Anteile von der Westgrenze bis zur Ostgrenze 45.8 als Land[besitz]. Es soll ihm als Grundbesitz in Israel gehoeren; und meine Fuersten sollen mein Volk nicht mehr unterdruecken, sondern das Land dem Haus Israel nach seinen Staemmen ueberlassen. 45.9 So spricht der Herr, HERR: Lasst es euch genug sein, ihr Fuersten Israels! Gewalttat und Misshandlung beseitigt, und uebt Recht und Gerechtigkeit! Hoert auf, mein Volk aus seinem Grundbesitz zu vertreiben! spricht der Herr, HERR. 45.10 Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat sollt ihr haben. 45.11 Das Efa und das Bat sollen gleiches Mass haben, so dass das Bat den zehnten Teil des Homer enthaelt und das Efa den zehnten [Teil] des Homer; nach dem Homer soll seine Massbestimmung geschehen. 45.12 Und der Schekel soll zwanzig Gera [betragen]; zwanzig Schekel, 25 Schekel und fuenfzehn Schekel soll bei euch die Mine [betragen]. 45.13 Das ist das Hebopfer, das ihr abheben sollt: ein sechstel Efa vom Homer Weizen und ein sechstel Efa vom Homer Gerste 45.14 und die Gebuehr an Oel: - das Bat ist das Oel[mass] - ein zehntel Bat vom Kor; zehn Bat sind ein Homer, denn zehn Bat sind [auch] ein Kor; 45.15 und ein Schaf von der Herde, von zweihundert, von den Geschlechtern Israels zum Speisopfer und zum Brandopfer und zu den Heilsopfern, um ihnen Suehnung zu erwirken, spricht der Herr, HERR. 45.16 Das ganze Volk des Landes soll [verpflichtet] sein zu diesem Hebopfer an den Fuersten in Israel. 45.17 Dem Fuersten aber obliegen die Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer an den Festen und an den Neumonden und an den Sabbaten, zu allen Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Suendopfer und das Speisopfer und das Brandopfer und die Heilsopfer zubereiten, um dem Haus Israel Suehnung zu erwirken. 45.18 So spricht der Herr, HERR: Im ersten [Monat], am Ersten des Monats, sollst du einen fehlerlosen Jungstier von den Rindern nehmen und das Heiligtum entsuendigen. 45.19 Und der Priester soll [etwas] von dem Blut des Suendopfers nehmen und es an die Tuerpfosten des Hauses tun und an die vier Ecken der Einfassung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs. 45.20 Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats wegen des Mannes, der [aus Versehen] suendigt, und wegen des Einfaeltigen. Und so sollt ihr dem Haus Suehnung erwirken. 45.21 Im ersten [Monat], am vierzehnten Tag des Monats, sollt ihr das Passah halten, als Fest [sollt ihr es feiern]; sieben Tage soll man ungesaeuerte Brote essen. 45.22 Und der Fuerst soll an diesem Tag fuer sich und fuer das ganze Volk des Landes einen Suendopferstier darbringen. 45.23 Und die sieben Tage des Festes [hindurch] soll er dem HERRN ein Brandopfer darbringen: sieben Jungstiere und sieben Widder, ohne Fehler, taeglich, die sieben Tage lang und als Suendopfer taeglich einen Ziegenbock. 45.24 Und als Speisopfer soll er ein Efa fuer den Jungstier und ein Efa fuer den Widder darbringen; und ein Hin Oel fuer das Efa. 45.25 Im siebten [Monat], am fuenfzehnten Tag des Monats, am Fest, soll er die sieben Tage lang ebenso [Opfer] darbringen, so das Suendopfer wie das Brandopfer und so das Speisopfer wie das Oel. Vision vom zukuenftigen Tempel: Vorschriften fuer Festtage, fuer Fuerst und Volk und fuer die Opferkuechen. \46\ 46.1 So spricht der Herr, HERR: Das Tor des inneren Vorhofs, das nach Osten weist, soll die sechs Werktage [hindurch] geschlossen sein; aber am Sabbattag soll es geoeffnet werden, und am Tag des Neumondes soll es geoeffnet werden. 46.2 Und der Fuerst soll durch die Vorhalle des Tores von aussen her hineingehen und an den Pfosten des Tores stehen bleiben; und die Priester sollen sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen, und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen; das Tor soll aber bis zum Abend nicht geschlossen werden. 46.3 Und das Volk des Landes soll vor dem HERRN anbeten am Eingang dieses Tores, an den Sabbaten und an den Neumonden. - 46.4 Und das Brandopfer, das der Fuerst dem HERRN darbringt, soll am Sabbattag sechs fehlerlose Laemmer und einen fehlerlosen Widder [betragen]. 46.5 Und das Speisopfer: ein Efa fuer den Widder; fuer die Laemmer aber [betraegt] das Speisopfer eine Gabe seiner Hand; und Oel: ein Hin fuer das Efa. 46.6 Und am Tag des Neumondes [soll das Brandopfer] einen fehlerlosen jungen Stier von den Rindern [betragen] und sechs Laemmer und einen Widder; ohne Fehler sollen sie sein. 46.7 Und ein Efa fuer den Jungstier und ein Efa fuer den Widder soll er als Speisopfer opfern; und fuer die Laemmer: soviel seine Hand aufbringen kann; und Oel: ein Hin fuer das Efa. 46.8 Und wenn der Fuerst hineingeht, soll er durch die Vorhalle des Tores hineingehen; und auf demselben Weg soll er hinausgehen. 46.9 Und wenn das Volk des Landes an den Festtagen vor den HERRN kommt: wer durch das Nordtor hineingeht, um anzubeten, soll durch das Suedtor hinausgehen; und wer durch das Suedtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er soll nicht durch das Tor zurueckkehren, durch das er hineingegangen ist, sondern geradeaus soll er hinausgehen. 46.10 Und der Fuerst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, soll [auch] er hinausgehen. - 46.11 Und an den Festen und zu den Festzeiten soll das Speisopfer ein Efa fuer den Jungstier betragen und ein Efa fuer den Widder; und fuer die Laemmer: eine Gabe seiner Hand; und Oel: ein Hin fuer das Efa. 46.12 Und wenn der Fuerst eine freiwillige Gabe darbringen will, ein Brandopfer oder ein Heilsopfer, als freiwillige Gabe fuer den HERRN, dann soll man ihm das Tor oeffnen, das nach Osten weist, und er soll sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen, ebenso wie er [es] am Sabbattag darbringt. Dann soll er hinausgehen, und man soll das Tor schliessen, nachdem er hinausgegangen ist. - 46.13 Und du sollst taeglich ein einjaehriges fehlerloses Lamm dem HERRN als Brandopfer zubereiten, Morgen fuer Morgen sollst du es zubereiten. 46.14 Und ein Speisopfer sollst du dazu zubereiten, Morgen fuer Morgen: ein sechstel Efa und Oel, ein drittel Hin, um den Weizengriess zu befeuchten, ein Speisopfer fuer den HERRN - ewige Ordnungen [,die] bestaendig [gelten sollen]. 46.15 Und man soll das Lamm und das Speisopfer und das Oel, Morgen fuer Morgen, als ein regelmaessiges Brandopfer darbringen. 46.16 So spricht der Herr, HERR: Wenn der Fuerst einem seiner Soehne ein Geschenk aus seinem Erbbesitz gibt, so gehoert es seinen Soehnen, es ist ihr Grundeigentum als Erbbesitz. 46.17 Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von seinem Erbbesitz gibt, dann soll es dem bis zum Jahr der Freilassung gehoeren, soll dann aber wieder an den Fuersten kommen. Nur seinen Soehnen, ihnen soll es als sein Erbbesitz [fuer immer] gehoeren. 46.18 Und der Fuerst soll nichts von dem Erbbesitz des Volkes nehmen, so dass er sie gewaltsam aus ihrem Grundbesitz verdraengt; von seinem [eigenen] Grundbesitz soll er an seine Soehne vererben, damit sich mein Volk nicht zerstreut, jeder aus seinem Grundbesitz. 46.19 Und er brachte mich durch den Eingang, der an der Seite des Tores war, zu den heiligen Priesterzellen, die nach Norden gerichtet sind, und siehe, dort war ein Ort am aeussersten Ende nach Westen zu. 46.20 Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester das Schuldopfer und das Suendopfer kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen, damit man es nicht in den aeusseren Vorhof hinaustragen muss [und dabei] das Volk heilig macht. 46.21 Und er fuehrte mich in den aeusseren Vorhof hinaus und liess mich an den vier Ecken des Vorhofs voruebergehen; und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war je ein Hof. 46.22 In den vier Ecken des Vorhofs waren kleine Hoefe, vierzig [Ellen] lang und dreissig breit. Ein [und dasselbe] Mass hatten alle vier. 46.23 Und in ihnen war eine Steinlage ringsherum bei allen vieren; und Kochstellen waren unten an den Steinlagen angebracht ringsum. 24 Und er sprach zu mir: Dies sind die Kuechen, wo die, die den Dienst am Haus versehen, das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen. Vision vom zukuenftigen Tempel: Das Wasser aus dem Tempel. \47\ 47.1 Und er fuehrte mich zurueck zum Eingang des Hauses; und siehe, Wasser floss unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten, denn die Vorderseite des Hauses war nach Osten [gerichtet]; und das Wasser floss unten herab an der rechten Seite des Hauses, suedlich vom Altar. 47.2 Und er fuehrte mich hinaus durch das Nordtor und liess mich den Weg aussen herumgehen zum aeusseren Tor, auf dem Weg, der sich nach Osten wendet; und siehe, Wasser rieselte auf der rechten Seite hervor. 47.3 Und als der Mann gegen Osten hinausging, die Messschnur in seiner Hand, da mass er tausend Ellen und liess mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die Knoechel. 47.4 Und er mass tausend [Ellen] und liess mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die Knie. Und er mass tausend [Ellen] und liess mich hindurchgehen: Wasser bis an die Hueften. 47.5 Und er mass tausend [Ellen]: ein Fluss, den ich nicht durchschreiten konnte, denn die Wasser waren tief, Wasser zum Schwimmen, ein Fluss, der nicht [mehr] durchschritten werden kann. 47.6 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Und er fuehrte mich wieder zurueck am Ufer des Flusses [entlang]. 47.7 Als ich zurueckkehrte, siehe, [da standen] am Ufer des Flusses sehr viele Baeume auf dieser und auf jener Seite. 47.8 Und er sprach zu mir: Dieses Wasser fliesst hinaus in den oestlichen Bezirk und fliesst in die Ebene hinab und gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird gesund werden. 47.9 Und es wird geschehen, jedes Lebewesen, das da wimmelt - ueberall wohin der Fluss kommt -, wird leben. Und es wird sehr viele Fische geben. Wenn dieses Wasser dorthin kommt, dann wird das Salzwasser gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluss kommt. 47.10 Und es wird geschehen, dass Fischer an ihm stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglajim werden Trockenplaetze fuer Netze sein. Fische von jeder Art werden in ihm sein, sehr zahlreich, wie die Fische des grossen Meeres. 47.11 Seine Suempfe und seine Lachen [aber] werden nicht gesund werden. Zur Salzgewinnung sind sie bestimmt. 47.12 An dem Fluss aber, an seinem Ufer, werden auf dieser und auf jener Seite allerlei Baeume wachsen, von denen man isst, deren Blaetter nicht welken und deren Fruechte nicht ausgehen werden. Monat fuer Monat werden sie frische Fruechte tragen, denn sein Wasser fliesst aus dem Heiligtum hervor; und ihre Fruechte werden als Speise dienen und ihre Blaetter als Heilmittel. Die Grenzen des Landes. vgl. 4Mo 34,1-12 47.13 So spricht der Herr, HERR: Das ist die Grenze, innerhalb derer ihr euch das Land als Erbe zuweisen sollt nach den zwoelf Staemmen Israels: fuer Joseph [zwei] Anteile. 47.14 Und ihr sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da ich meine Hand [im Schwur] erhoben habe, es euren Vaetern zu geben. Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen. 47.15 Und das ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite, vom grossen Meer an, in der Richtung auf Hetlon, bis man nach Hamat kommt, nach Zedad hin, 47.16 Berota, Sibrajim, das zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat liegt, [und] Hazar-Enan, das an der Grenze von Hauran liegt. 47.17 Und die Grenze verlaeuft vom Meer [bis nach] Hazar-Enan. [Dabei liegt] die Grenze von Damaskus - und zwar, was den Norden betrifft - noerdlich und ebenso das Gebiet von Hamat. Das ist die Nordseite. - 47.18 Und die Ostseite: [Von Hazar-Enan, das] zwischen Hauran und Damaskus [liegt,] bildet zwischen Gilead und dem Land Israel der Jordan die Grenze bis zum oestlichen Meer hin bis Tamar. Das ist die Ostseite. - 47.19 Und die Mittagseite suedwaerts: von Tamar bis zum Haderwasser von Kadesch [und] nach dem Bach [Aegyptens] hin bis an das grosse Meer. Das ist die Suedseite gegen Mittag. - 47.20 Und die Westseite: das grosse Meer bildet die Grenze bis gegenueber [der Stelle], wo man nach Hamat kommt. Das ist die Westseite. Die Aufteilung des Landes. 47.21 Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Staemmen Israels. 47.22 Und es soll geschehen: Ihr sollt es als Erbteil verlosen unter euch und den Fremden, die sich in eurer Mitte aufhalten, die in eurer Mitte Soehne gezeugt haben. Und sie sollen euch gelten wie Einheimische unter den Soehnen Israel. Mit euch sollen sie [es] als Erbteil durch das Los erhalten mitten unter den Staemmen Israels. 47.23 Und es soll geschehen, in dem Stamm, bei dem der Fremde sich aufhaelt, dort sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, HERR. \48\ 48.1 Und das sind die Namen der Staemme: Im aeussersten Norden, seitlich vom Weg nach Hetlon, nach Hamat [und] nach Hazar-Enan - das Gebiet von Damaskus [bleibt dabei] nordwaerts, seitlich von Hamat -, von der Ostseite nach Westen: [fuer] Dan ein [Anteil]. 48.2 Und neben dem Gebiet von Dan, von der Ostseite bis zur Westseite: Asser ein [Anteil]. 48.3 Und neben dem Gebiet von Asser, von der Ostseite bis zur Westseite: Naftali ein [Anteil]. 48.4 Und neben dem Gebiet von Naftali, von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse ein [Anteil]. 48.5 Und neben dem Gebiet von Manasse, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim ein [Anteil]. 48.6 Und neben dem Gebiet von Ephraim, von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben ein [Anteil]. 48.7 Und neben dem Gebiet von Ruben, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda ein [Anteil]. V. 8-22: Kap. 45,1-8. 48.8 Und neben dem Gebiet von Juda, von der Ostseite bis zur Westseite, soll die Weihegabe liegen, die ihr aussondern sollt: 25 000 [Ellen] die Breite und die Laenge wie eines der [Stammes-]Anteile von der Ostseite bis zur Westseite; und das Heiligtum soll in seiner Mitte sein. 48.9 Die Weihegabe, die ihr fuer den HERRN aussondern sollt, soll 25 000 [Ellen] in der Laenge und 20 004 [Ellen] in der Breite [betragen]. 48.10 Und diesen [Personen] soll die heilige Weihegabe gehoeren: den Priestern. Nach Norden zu 25 000 [Ellen lang] und nach Westen 10 000 [Ellen] breit und nach Osten 10 000 [Ellen] breit und nach Sueden 25 000 [Ellen] lang; und das Heiligtum des HERRN soll in seiner Mitte sein. 48.11 Den geweihten Priestern [soll es gehoeren], den Soehnen Zadoks, die meinen Dienst versehen haben, die, als die Soehne Israel abirrten, nicht abgeirrt sind wie die Leviten abgeirrt sind. 48.12 Und sie sollen eine Sonderweihgabe von der Weihgabe des Landes erhalten, ein Hochheiliges neben dem Gebiet der Leviten. 48.13 Und die Leviten [sollen] entsprechend dem Gebiet der Priester [ein Gebiet haben von] 25 000 [Ellen] Laenge und 10 000 [Ellen] Breite. Jede Langseite soll [also] 25 000 [Ellen betragen] und die Breite 10 000 [Ellen]. 48.14 1 Und man soll nichts davon verkaufen noch vertauschen; und das Beste des Landes soll man nicht [an andere] uebergehen lassen, denn es ist dem HERRN heilig. 48.15 Und die 5 000 [Ellen], die in der Breite uebrig bleiben, laengs der 25 000 [Ellen], das soll nicht heilig sein, [sondern] der Stadt als Wohngebiet und Weideland [dienen]. Und die Stadt soll mitten darin liegen. 48.16 Und das sollen ihre Masse sein: die Nordseite 4 500 [Ellen] und die Suedseite 4 500 [Ellen] und die Ostseite 4 500 [Ellen] und die Westseite 4 500 [Ellen]. 48.17 Und die Stadt soll [dies] als Weideland haben: nach Norden 250 [Ellen] und nach Sueden 250 [Ellen] und nach Osten 250 [Ellen] und nach Westen 250 [Ellen]. 48.18 Und was uebrig bleibt, [betraegt] in der Laenge, parallel zur Weihegabe, 10 000 [Ellen] nach Osten und 10 000 [Ellen] nach Westen, [es laeuft parallel zur heiligen Weihegabe]. Sein Ertrag soll denen, die [in] der Stadt arbeiten, als Nahrung dienen. 48.19 Und die [in] der Stadt arbeiten, sollen es bearbeiten aus allen Staemmen Israels. 48.20 Die ganze Weihegabe soll [eine Flaeche von] 25 000 auf 25 000 [Ellen haben]. Als Viereck sollt ihr die heilige Weihegabe aussondern zusammen mit dem Grundbesitz der Stadt. 48.21 Und was uebrig bleibt, soll dem Fuersten [gehoeren: Das Gebiet] auf dieser und auf jener Seite der heiligen Weihegabe und des Grundbesitzes der Stadt, laengs der 25 000 [Ellen] bis zur Ostgrenze und nach Westen laengs der 25 000 [Ellen] zur Westgrenze hin, [soll] entsprechend den [Stammes-]Anteilen dem Fuersten [gehoeren]. Und die heilige Weihegabe und das Heiligtum des Hauses soll in seiner Mitte sein. 48.22 Und von dem Grundbesitz der Leviten und von dem Grundbesitz der Stadt mitten zwischen dem, was dem Fuersten gehoert, was zwischen dem Gebiet von Juda und dem Gebiet von Benjamin [liegt], soll dem Fuersten gehoeren. 48.23 Und der Rest der Staemme: Von der Ostseite bis zur Westseite: Benjamin ein [Anteil]. 48.24 Und neben dem Gebiet von Benjamin, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon ein [Anteil]. 48.25 Und neben dem Gebiet von Simeon, von der Ostseite bis zur Westseite: Issaschar ein [Anteil]. 48.26 Und neben dem Gebiet von Issaschar, von der Ostseite bis zur Westseite: Sebulon ein [Anteil]. 48.27 Und neben dem Gebiet von Sebulon, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad ein [Anteil]. 48.28 Und neben dem Gebiet von Gad, nach der Mittagseite hin, suedwaerts, da soll die Grenze von Tamar sein [bis zum] Wasser von Meribat Kadesch, zum Bach [Aegyptens] hin, bis an das grosse Meer. 48.29 Das ist das Land, das ihr den Staemmen Israels als Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre Anteile, spricht der Herr, HERR. Die Stadt, ihre Tore und ihr Name. V. 31-34; 1Mo 35,23-26. 48.30 Und das sind die Ausgaenge der Stadt: Von der Nordseite aus [,die] 4 500 [Ellen] misst - 48.31 die Tore der Stadt aber [heissen] nach den Namen der Staemme Israels -, drei Tore nach Norden zu: Das Tor Ruben eins, das Tor Juda eins, das Tor Levi eins. 48.32 Und nach der Ostseite hin 4 500 [Ellen] und drei Tore: Das Tor Joseph eins, das Tor Benjamin eins, das Tor Dan eins. 48.33 Und an der Suedseite 4 500 [Ellen] Mass und drei Tore: Das Tor Simeon eins, das Tor Issaschar eins, das Tor Sebulon eins. 48.34 An der Westseite 4 500 [Ellen] drei Tore: Das Tor Gad eins, das Tor Asser eins, das Tor Naftali eins. 48.35 Ringsherum 18 000 [Ellen]. Und der Name der Stadt [heisst] von nun an: Hier ist der HERR. Der Prophet Daniel. Daniel und seine Freunde am Koenigshof in Babel. \1\ 1.1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Koenigs von Juda, kam Nebukadnezar, der Koenig von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. 1.2 Und der Herr gab Jojakim, den Koenig von Juda, in seine Hand und einen Teil der Geraete des Hauses Gottes. Und er brachte sie ins Land Schinar, in das Haus seines Gottes: die Geraete brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. 1.3 Und der Koenig befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofbeamten, er solle [einige] von den Soehnen Israel bringen, und [zwar] vom koeniglichen Geschlecht und von den Vornehmen: 1.4 junge Maenner, an denen keinerlei Makel sei, von schoenem Aussehen und verstaendig in aller Weisheit, gebildet und von guter Auffassungsgabe, und die [somit] faehig seien, im Palast des Koenigs zu dienen; und man solle sie Schrift und Sprache der Chaldaeer lehren. 1.5 Und der Koenig bestimmte ihre taegliche Versorgung von der Tafelkost des Koenigs und von dem Wein, den er trank, und dass man sie drei Jahre lang erziehen solle; und nach deren Ablauf sollten sie in den Dienst des Koenigs treten. 1.6 Und unter ihnen waren von den Soehnen Juda: Daniel, Hananja, Mischael und Asarja. 1.7 Und der Oberste der Hofbeamten gab ihnen [andere] Namen; er nannte Daniel Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischael Meschach und Asarja Abed-Nego. 1.8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Koenigs und mit dem Wein, den er trank, unrein zu machen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht unrein machen muesse. 1.9 Und Gott gab Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Obersten der Hofbeamten. 1.10 Und der Oberste der Hofbeamten sagte zu Daniel: Ich fuerchte meinen Herrn, den Koenig, der eure Speise und euer Getraenk bestimmt hat. Denn warum sollte er sehen, dass eure Gesichter schlechter aussehen als die der jungen Maenner eures Alters, so dass ihr meinen Kopf beim Koenig verwirktet? 1.11 Da sagte Daniel zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten ueber Daniel, Hananja, Mischael und Asarja bestellt hatte: 1.12 Versuche es doch zehn Tage [lang] mit deinen Knechten, dass man uns Gemuese zu essen und Wasser zu trinken gebe! 1.13 Und dann moege unser Aussehen und das Aussehen der jungen Maenner, die die Tafelkost des Koenigs essen, von dir geprueft werden! Dann verfahre mit deinen Knechten je nachdem, was du sehen wirst! 1.14 Und er hoerte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen. 1.15 Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen schoener und wohlgenaehrter als das aller jungen Maenner, die die Tafelkost des Koenigs assen. 1.16 Da nahm der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemuese. 1.17 Und diesen vier jungen Maennern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verstaendnis in jeder Schrift und Weisheit; und Daniel verstand sich auf Gesichte und Traeume jeder Art. 1.18 Und am Ende der Tage, nach denen der Koenig sie [zu sich] zu bringen befohlen hatte, brachte der Oberste der Hofbeamten sie vor Nebukadnezar. 1.19 Und der Koenig redete mit ihnen; und unter ihnen allen wurde niemand gefunden [,der] wie Daniel, Hananja, Mischael und Asarja [gewesen waere]. Und sie dienten dem Koenig. 1.20 Und in jeder Angelegenheit, die der Koenig von ihnen erfragte und die ein verstaendiges Urteil erforderte, fand er sie allen Wahrsagepriestern und Beschwoerern, die in seinem ganzen Koenigreich waren, zehnfach ueberlegen. - 1.21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Koenigs Kyrus. Nebukadnezars Traum von dem grossen Standbild \2\ 2.1 Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Traeume, so dass sein Geist beunruhigt wurde und sein Schlaf fuer ihn dahin war. 2.2 Und der Koenig befahl, dass man die Wahrsagepriester, die Beschwoerer, die Zauberer und die Sterndeuter rufen sollte, dem Koenig seine Traeume mitzuteilen. Da kamen sie und traten vor den Koenig. 2.3 Und der Koenig sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, den Traum zu verstehen. 2.4 Da sagten die Sterndeuter zum Koenig auf aramaeisch: O Koenig, lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum! Dann wollen wir die Deutung kundtun. 2.5 Der Koenig antwortete und sprach zu den Sterndeutern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: Wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht mitteilt, [dann] werdet ihr in Stuecke gehauen, und eure Haeuser werden zu einem Misthaufen gemacht. 2.6 Wenn ihr aber den Traum und seine Deutung kundtut, werdet ihr Geschenke, Gaben und grosse Ehre von mir empfangen. Darum tut mir den Traum und seine Deutung kund! 2.7 Sie antworteten zum zweiten Mal und sagten: Der Koenig sage seinen Knechten den Traum! Dann tun wir die Deutung kund. 2.8 Der Koenig antwortete und sprach: Ich weiss zuverlaessig, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass die Sache von mir fest beschlossen ist: 2.9 Wenn ihr mir den Traum nicht mitteilt, bleibt es bei eurer Verurteilung. Denn ihr habt euch verabredet, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeit sich aendert. Darum sagt mir den Traum! Und ich werde wissen, dass ihr mir seine Deutung kundtun koennt. 2.10 Die Sterndeuter antworteten vor dem Koenig und sagten: Es gibt keinen Menschen auf der [ganzen] Erde, der die Sache des Koenigs kundtun koennte, weil kein grosser und maechtiger Koenig jemals eine Sache wie diese von irgendeinem Wahrsagepriester oder Beschwoerer oder Sterndeuter verlangt hat. 2.11 Denn die Sache, die der Koenig verlangt, ist [zu] schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem Koenig kundtun koennte, als nur die Goetter, deren Wohnung [aber] nicht bei den Sterblichen ist. 2.12 Darueber wurde der Koenig zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. 2.13 Und es erging der Befehl: `Die Weisen sollen getoetet werden! Und man suchte [auch] Daniel und seine Gefaehrten, um [sie] zu toeten. 2.14 Da machte Daniel dem Arjoch, dem obersten Leibwaechter des Koenigs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu toeten, einen klugen und verstaendigen Einwand, 2.15 indem er dem Arjoch, dem Bevollmaechtigten des Koenigs, antwortete und sagte: Warum der strenge Befehl vom Koenig? Da teilte Arjoch dem Daniel die Sache mit. 2.16 Und Daniel ging hinein und erbat sich vom Koenig, dass er ihm eine Frist gewaehre, dem Koenig die Deutung kundzutun. 2.17 Darauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte seinen Gefaehrten Hananja, Mischael und Asarja die Sache mit, 2.18 damit sie den Gott des Himmels um Erbarmen bitten sollten wegen dieses Geheimnisses, damit Daniel und seine Gefaehrten nicht mit den uebrigen Weisen von Babel umkaemen. 2.19 Darauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. 2.20 Daniel fing an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind sein. 2.21 Er aendert Zeiten und Fristen, er setzt Koenige ab und setzt Koenige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen; 2.22 er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiss, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht. 2.23 Dich, Gott meiner Vaeter, lobe und preise ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben und mich jetzt hast wissen lassen, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Koenigs wissen lassen. 2.24 Deshalb ging Daniel zu Arjoch hinein, den der Koenig eingesetzt hatte, die Weisen von Babel umzubringen. Er ging hin und sprach zu ihm so: Was die Weisen von Babel betrifft, bringe [sie] nicht um! Fuehre mich [aber] vor den Koenig, damit ich dem Koenig die Deutung kundtue! 2.25 Da fuehrte Arjoch den Daniel schnell vor den Koenig und sprach zu ihm so: Ich habe einen Mann unter den Weggefuehrten von Juda gefunden, der dem Koenig die Deutung mitteilen will. 2.26 Der Koenig fing an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltschazar war: Bist du imstande, mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mitzuteilen? 2.27 Daniel antwortete vor dem Koenig und sprach: Das Geheimnis, das der Koenig verlangt, koennen Weise, Beschwoerer, Wahrsagepriester und Zeichendeuter dem Koenig nicht kundtun. 2.28 Aber es gibt einen Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er laesst den Koenig Nebukadnezar wissen, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese: 2.29 Dir, o Koenig, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde. Und der die Geheimnisse offenbart, [er] hat dich wissen lassen, was geschehen wird. 2.30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden waere, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man den Koenig die Deutung wissen lasse und du die Gedanken deines Herzens erfaehrst. V. 31-36: V. 37-45. 2.31 Du, o Koenig, schautest: Und siehe, ein grosses Bild! Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz aussergewoehnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war furchtbar. 2.32 Dieses Bild, sein Haupt war aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, 2.33 seine Schenkel aus Eisen, seine Fuesse teils aus Eisen und teils aus Ton. 2.34 Du schautest, bis ein Stein losbrach, [und zwar] nicht durch Haende, und das Bild an seinen Fuessen aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte. 2.35 Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen; und der Wind fuehrte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem grossen Berg und erfuellte die ganze Erde. V. 37-45: V. 31-36. 2.36 Das ist der Traum. Und seine Deutung wollen wir vor dem Koenig ansagen: 2.37 Du, o Koenig, du Koenig der Koenige, dem der Gott des Himmels die Koenigsherrschaft, die Macht und die Staerke und die Ehre gegeben hat 2.38 - und ueberall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Voegel des Himmels wohnen, hat er [sie] in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher ueber sie alle gesetzt -, du bist das Haupt aus Gold. 2.39 Und nach dir wird ein anderes Koenigreich erstehen, geringer als du, und ein anderes, drittes Koenigreich, aus Bronze, das ueber die ganze Erde herrschen wird. 2.40 Und ein viertes Koenigreich wird stark sein wie Eisen, deshalb weil das Eisen alles zermalmt und zerschmettert; wie das Eisen, das [alles] zertruemmert, wird es all jene zermalmen und zertruemmern. 2.41 Und dass du die Fuesse und die Zehen teils aus Toepferton und teils aus Eisen gesehen hast: [das] wird ein geteiltes Koenigreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird [etwas] in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. 2.42 Und die Zehen der Fuesse, teils aus Eisen und teils aus Ton: zum Teil wird das Koenigreich stark sein, und zum Teil wird es zerbrechlich sein. 2.43 Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast: sie werden sich durch Heiraten untereinander vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften, so wie sich Eisen mit Ton nicht mischen laesst. 2.44 Und in den Tagen dieser Koenige wird der Gott des Himmels ein Koenigreich aufrichten, das ewig nicht zerstoert werden wird. Und das Koenigreich wird keinem anderen Volk ueberlassen werden; es wird all jene Koenigreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen: 2.45 wie du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, [und zwar] nicht durch Haende, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein grosser Gott laesst den Koenig wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlaessig und seine Deutung zutreffend. 2.46 Da fiel der Koenig Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich vor Daniel nieder. Und er befahl, ihm Opfer und Raeucherwerk darzubringen. 2.47 Der Koenig antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott, er ist Gott der Goetter und Herr der Koenige und offenbart Geheimnisse, da du dieses Geheimnis offenbaren konntest. 2.48 Daraufhin machte der Koenig den Daniel gross und gab ihm viele grosse Geschenke, und er setzte ihn als Herrscher ueber die ganze Provinz Babel ein und zum Obervorsteher ueber alle Weisen von Babel. 2.49 Und Daniel erbat vom Koenig, dass er Schadrach, Meschach und Abed-Nego ueber die Verwaltung der Provinz Babel einsetze. Aber Daniel blieb am Hof des Koenigs. Die drei Maenner im Feuerofen. \3\ 3.1 Der Koenig Nebukadnezar machte ein Bild aus Gold: seine Hoehe [betrug] sechzig Ellen, seine Breite sechs Ellen. Er stellte es auf in der Ebene Dura, in der Provinz Babel. 3.2 Und der Koenig Nebukadnezar sandte [Boten] aus, um die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Berater, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeibefehlshaber und alle Oberbeamten der Provinzen zu versammeln, damit sie zur Einweihung des Bildes kaemen, das der Koenig Nebukadnezar aufgestellt hatte. 3.3 Daraufhin versammelten sich die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Berater, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeibefehlshaber und alle Oberbeamten der Provinzen zur Einweihung des Bildes, das der Koenig Nebukadnezar aufgestellt hatte; und sie standen vor dem Bild, das Nebukadnezar aufgestellt hatte. 3.4 Und der Herold rief laut: Euch wird befohlen, ihr Voelker, Nationen und Sprachen: 3.5 Sobald ihr den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute, des Dudelsacks und alle Arten von Musik hoert, sollt ihr niederfallen und euch vor dem goldenen Bild niederwerfen, das der Koenig Nebukadnezar aufgestellt hat. 3.6 Wer aber nicht niederfaellt und anbetet, der soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden. 3.7 Deshalb, sobald alle Voelker den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute und alle Arten von Musik hoerten, fielen alle Voelker, Nationen und Sprachen nieder, indem sie sich vor dem goldenen Bild niederwarfen, das der Koenig Nebukadnezar aufgestellt hatte. 3.8 Deshalb traten zur selben Zeit [einige] Maenner heran, naemlich Sterndeuter, die die Juden verklagten. 3.9 Sie fingen an und sagten zum Koenig Nebukadnezar: O Koenig, lebe ewig! 3.10 Du, o Koenig, hast den Befehl gegeben, dass jedermann, der den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute und des Dudelsacks und alle Arten von Musik hoert, niederfallen und das goldene Bild anbeten soll; 3.11 und wer nicht niederfaellt und anbetet, der sollte in den brennenden Feuerofen geworfen werden. 3.12 Nun sind juedische Maenner hier, die du zur Verwaltung der Provinz Babel eingesetzt hast: Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Diese Maenner, o Koenig, schenken dir keine Beachtung; deinen Goettern dienen sie nicht, und vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, werfen sie sich nicht nieder. 3.13 Da befahl Nebukadnezar voller Zorn und Wut, Schadrach, Meschach und Abed-Nego herzubringen. Da wurden diese Maenner vor den Koenig gebracht. 3.14 Nebukadnezar fing an und sagte zu ihnen: Ist es Absicht, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, dass ihr meinen Goettern nicht dient und euch vor dem goldenen Bild, das ich aufgestellt habe, nicht niederwerft? 3.15 Nun, wenn ihr bereit seid, zur Zeit, da ihr den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute und des Dudelsacks und alle Arten von Musik hoeren werdet, hinzufallen und euch vor dem Bild niederzuwerfen, das ich gemacht habe [,so ist es gut]. Wenn ihr euch aber nicht niederwerft, dann werdet ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen. Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten koennte? 3.16 Schadrach, Meschach und Abed-Nego antworteten und sagten zum Koenig: Nebukadnezar, wir haben es nicht noetig, dir ein Wort darauf zu erwidern. 3.17 Ob unser Gott, dem wir dienen, uns erretten kann - sowohl aus dem brennenden Feuerofen als auch aus deiner Hand, o Koenig, wird er [uns] erretten - 3.18 oder ob nicht: es sei dir [jedenfalls] kund, o Koenig, dass wir deinen Goettern nicht dienen und uns vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht niederwerfen werden. 3.19 Da wurde Nebukadnezar voller Wut, und der Ausdruck seines Gesichts aenderte sich gegenueber Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er begann und befahl, den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als es ausreichend war. 3.20 Dann befahl er Maennern, den staerksten Maennern in seinem Heer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden, um sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. 3.21 Daraufhin wurden diese Maenner in ihren Maenteln, Roecken und Muetzen und ihren [sonstigen] Kleidern gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. 3.22 Darum, weil das Wort des Koenigs [so] streng und der Ofen aussergewoehnlich geheizt war, toetete die Flamme des Feuers jene Maenner, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten. 3.23 Und diese drei Maenner, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. 3.24 Da erschrak der Koenig Nebukadnezar und erhob sich schnell. Er begann und sagte zu seinen Staatsraeten: Haben wir nicht drei Maenner gebunden ins Feuer geworfen? Sie antworteten und sagten zum Koenig: Gewiss, o Koenig! 3.25 Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Maenner frei umhergehen mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Goettersohnes. 3.26 Da trat Nebukadnezar an die Oeffnung des brennenden Feuerofens, begann und sagte: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte des hoechsten Gottes, geht heraus und kommt her! Da gingen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus. 3.27 Und es versammelten sich die Satrapen, die Statthalter, die Verwalter und die Staatsraete des Koenigs; sie betrachteten diese Maenner, ueber deren Leib das Feuer keine Macht gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Maentel waren nicht veraendert, nicht einmal Brandgeruch war an sie gekommen. 3.28 Nebukadnezar begann und sagte: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die sich auf ihn verliessen und das Wort des Koenigs uebertraten und ihren Leib dahingaben, damit sie keinem Gott dienen oder ihn anbeten muessten als nur ihren Gott! 3.29 So ergeht nun von mir der Befehl, der jedes Volk, jede Nation und Sprache [betrifft]: Wer ueber den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos etwas Veraechtliches sagt, soll in Stuecke gehauen werden, und sein Haus soll zu einem Misthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen anderen Gott, der so erretten kann. 3.30 Sodann befoerderte der Koenig Schadrach, Meschach und Abed-Nego in der Provinz Babel. Nebukadnezars Uebertretung und Erniedrigung. 3.31 Der Koenig Nebukadnezar an alle Voelker, Nationen und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Euer Friede werde gross! 3.32 Es schien mir gut, die Zeichen und Wunder kundzutun, die der hoechste Gott an mir getan hat. 3.33 Wie gross sind seine Zeichen und wie maechtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft [waehrt] von Geschlecht zu Geschlecht! - \4\ 4.1 Ich, Nebukadnezar, war sorglos in meinem Haus und gluecklich in meinem Palast. 4.2 Ich sah einen Traum, und er erschreckte mich; und Traumgestalten auf meinem Lager und Gesichte, die ich gesehen hatte, aengstigten mich. 4.3 So erging von mir der Befehl, alle Weisen von Babel vor mich zu fuehren, damit sie mir die Deutung des Traums mitteilten. 4.4 Daraufhin kamen die Wahrsagepriester, die Beschwoerer, die Sterndeuter und die Zeichendeuter herbei; und ich trug ihnen den Traum vor, aber sie teilten mir seine Deutung nicht mit. 4.5 Und zuletzt trat Daniel vor mich, dessen Name Beltschazar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in dem der Geist der heiligen Goetter ist. Und ich trug ihm den Traum vor: 4.6 Beltschazar, du Oberster der Wahrsagepriester, weil ich weiss, dass der Geist der heiligen Goetter in dir ist und dass dir kein Geheimnis zu schwer ist, so sage mir die Gesichte meines Traumes, den ich gesehen habe, und seine Deutung! 4.7 Was nun die Gesichte, die ich auf meinem Lager hatte, betrifft, so schaute ich: Und siehe, ein Baum [stand] in der Mitte der Erde, und seine Hoehe war gewaltig. 4.8 Der Baum wurde gross und stark, und seine Hoehe reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis ans Ende der ganzen Erde. 4.9 Sein Laub war schoen und seine Frucht zahlreich, und es war Nahrung an ihm fuer alle. Die Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Voegel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und alles Fleisch naehrte sich von ihm. 4.10 Ich schaute in den Gesichten, die ich auf meinem Lager hatte, und siehe, ein Waechter und Heiliger stieg vom Himmel herab. 4.11 Er rief laut, und so sprach er: Haut den Baum um und schlagt seine Aeste ab! Streift sein Laub ab und streut seine Frucht umher! Fliehen sollen die Tiere unter ihm weg und die Voegel aus seinen Aesten! 4.12 Doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in einer Fessel aus Eisen und Bronze im Gruen des Feldes! Vom Tau des Himmels mag er benetzt werden, und mit den Tieren soll er teilhaben am Gras der Erde! 4.13 Sein menschliches Herz soll verwandelt und das Herz eines Tieres ihm gegeben werden! Und sieben Jahre sollen ueber ihm vergehen! 4.14 Durch den Beschluss der Waechter ist diese Botschaft [zustande gekommen], und ein Spruch der Heiligen ist diese Sache, damit die Lebenden erkennen, dass der Hoechste Macht hat ueber das Koenigtum der Menschen und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darueber einsetzt. 4.15 Diesen Traum habe ich, der Koenig Nebukadnezar, gesehen. Und du, Beltschazar, sage seine Deutung, da alle Weisen meines Koenigreichs mir die Deutung nicht mitteilen koennen! Du aber kannst es, weil der Geist der heiligen Goetter in dir ist. 4.16 Da war Daniel, dessen Name Beltschazar ist, eine Zeitlang [vor Entsetzen wie] betaeubt, und seine Gedanken erschreckten ihn. Der Koenig fing an und sagte: Beltschazar, der Traum und seine Deutung moegen dich nicht erschrecken! Beltschazar antwortete und sprach: Mein Herr, der Traum gelte deinen Hassern und seine Deutung deinen Feinden! 4.17 Der Baum, den du gesehen hast, der gross und stark war, und dessen Hoehe an den Himmel reichte und der ueber die ganze Erde hin zu sehen war 4.18 und dessen Laub schoen und dessen Frucht zahlreich und an dem Nahrung fuer alle war, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und in dessen Aesten die Voegel des Himmels sich aufhielten: 4.19 das bist du, o Koenig, der du gross und stark geworden bist; und deine Groesse nahm zu und reichte bis an den Himmel und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde. 4.20 Und dass der Koenig einen Waechter und Heiligen vom Himmel herabsteigen sah, der sprach: `Haut den Baum um und zerstoert ihn! Doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in einer Fessel aus Eisen und Bronze im Gruen des Feldes! Und vom Tau des Himmels mag er benetzt werden, und bei den Tieren des Feldes soll er sein Teil haben, bis sieben Jahre ueber ihn hingegangen sind! - 4.21 dies ist die Deutung, o Koenig, und dies der Beschluss des Hoechsten, der ueber meinen Herrn, den Koenig, kommen wird: 4.22 Man wird dich von den Menschen ausstossen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Man wird dir Gras zu essen geben wie den Rindern, und vom Tau des Himmels laesst man dich benetzen. Und es werden sieben Jahre ueber dir vergehen, bis du erkennst, dass der Hoechste ueber das Koenigtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. 4.23 Und dass man gesagt hat, man solle den Wurzelstock des Baumes uebriglassen: dein Koenigtum soll dir [erhalten] bleiben, sobald du erkennst, dass die Himmel herrschen. 4.24 Darum, o Koenig, lass dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Suenden durch Gerechtigkeit und mit deinen Vergehen durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen von Dauer sein soll! 4.25 All das kam ueber den Koenig Nebukadnezar. 4.26 Nach Ablauf von zwoelf Monaten [naemlich], als er auf dem koeniglichen Palast in Babel auf und ab ging, 4.27 begann der Koenig und sagte: Ist das nicht das grosse Babel, das ich durch die Staerke meiner Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit zum koeniglichen Wohnsitz erbaut habe? 4.28 Noch war das Wort im Mund des Koenigs, da kam eine Stimme aus dem Himmel: Dir, Koenig Nebukadnezar, wird gesagt: Das Koenigtum ist von dir gewichen! 4.29 Und man wird dich von den Menschen ausstossen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein; man wird dir Gras zu essen geben wie den Rindern. Und es werden sieben Jahre ueber dir vergehen, bis du erkennst, dass der Hoechste Macht hat ueber das Koenigtum der Menschen und es verleiht, wem er will. 4.30 Zu derselben Stunde wurde das Wort an Nebukadnezar erfuellt: Er wurde von den Menschen ausgestossen und ass Gras wie die Rinder, und sein Leib wurde benetzt vom Tau des Himmels, bis sein Haar wie Adlerfedern wuchs und seine Naegel wie Vogelkrallen. 4.31 Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kehrte zu mir zurueck. Und ich pries den Hoechsten, und ich ruehmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht [waehrt]. 4.32 Und alle Bewohner der Erde sind wie nichts gerechnet, und nach seinem Willen verfaehrt er mit dem Heer des Himmels und den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen koennte: Was tust du? 4.33 Zu derselben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurueck, und zur Ehre meines Koenigtums kehrten meine Herrlichkeit und mein Glanz zu mir zurueck. Und meine Staatsraete und meine Gewaltigen suchten mich auf, und ich wurde wieder in mein Koenigtum eingesetzt, und aussergewoehnliche Groesse wurde mir hinzugefuegt. 4.34 Nun ruehme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den Koenig des Himmels, dessen Werke allesamt Wahrheit und dessen Wege Recht sind und der die erniedrigen kann, die in Stolz einhergehen. Belsazars Gastmahl - die geheimnisvolle Schrift. \5\ 5.1 Der Koenig Belsazar machte seinen tausend Gewaltigen ein grosses Mahl, und vor den Tausend trank er Wein. 5.2 Belsazar befahl unter dem Einfluss des Weins, die goldenen und die silbernen Gefaesse herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der Koenig und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus traenken. 5.3 Da brachte man die goldenen Gefaesse, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes in Jerusalem weggenommen hatte; und der Koenig und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus. 5.4 Sie tranken Wein und ruehmten die Goetter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein. 5.5 In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben dem Leuchter gegenueber auf den Kalk der Wand des koeniglichen Palastes; und der Koenig sah die Hand, die schrieb. 5.6 Da veraenderte sich die Gesichtsfarbe des Koenigs, und seine Gedanken erschreckten ihn, und seine Hueftgelenke erschlafften, und seine Knie schlugen aneinander. 5.7 Der Koenig rief laut, man solle die Beschwoerer, die Sterndeuter und die Zeichendeuter hereinbringen. Und der Koenig fing an und sagte zu den Weisen von Babel: Jeder, der diese Schrift lesen und mir ihre Deutung kundtun wird, der darf sich mit Purpur bekleiden, [dazu] mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und er soll als Dritter im Koenigreich herrschen. 5.8 Da kamen alle Weisen des Koenigs herbei; aber sie konnten weder die Schrift lesen noch dem Koenig ihre Deutung mitteilen. 5.9 Da geriet der Koenig Belsazar in grossen Schrecken, und seine Gesichtsfarbe an ihm veraenderte sich; und seine Gewaltigen wurden bestuerzt. 5.10 Auf die Worte des Koenigs und seiner Gewaltigen hin trat die Koenigin in das Haus des Trinkgelages. Die Koenigin begann und sagte: O Koenig, lebe ewig! Lass deine Gedanken dich nicht schrecken, und deine Gesichtsfarbe veraendere sich nicht! 5.11 Es gibt einen Mann in deinem Koenigreich, in dem der Geist der heiligen Goetter ist; und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung, Einsicht und Weisheit gleich der Weisheit der Goetter bei ihm gefunden. Und der Koenig Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Wahrsagepriester, der Beschwoerer, Sterndeuter und Zeichendeuter eingesetzt; dein Vater, o Koenig! 5.12 [Und zwar] deshalb, weil ein aussergewoehnlicher Geist und Erkenntnis und Einsicht, Traeume zu deuten, Raetsel zu erklaeren und Knoten zu loesen, bei ihm gefunden wurde, bei Daniel, dem der Koenig den Namen Beltschazar gegeben hat. [Deshalb] lass jetzt Daniel rufen! Und er wird die Deutung kundtun. 5.13 Daraufhin wurde Daniel vor den Koenig gefuehrt. Der Koenig fing an und sagte zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggefuehrten aus Juda, die der Koenig, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 5.14 Ich habe von dir gehoert, dass der Geist der Goetter in dir ist und dass Erleuchtung und Einsicht und aussergewoehnliche Weisheit bei dir zu finden sind. 5.15 Und nun sind die Weisen, die Beschwoerer, vor mich gefuehrt worden, damit sie diese Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen sollten; aber sie koennen die Deutung der Sache nicht kundtun. 5.16 Ich habe aber von dir gehoert, dass du Deutungen geben und Knoten loesen kannst. Nun, wenn du die Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen kannst, darfst du dich mit Purpur bekleiden, [dazu] mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Koenigreich herrschen. 5.17 Da antwortete Daniel und sprach vor dem Koenig: Deine Gaben moegen dir bleiben, und deine Geschenke gib einem anderen! Jedoch werde ich die Schrift dem Koenig lesen und ihm die Deutung mitteilen. 5.18 Du, o Koenig! Der hoechste Gott hatte deinem Vater Nebukadnezar das Koenigtum und die Groesse und die Majestaet und die Herrlichkeit verliehen. 5.19 Und wegen der Groesse, die er ihm verliehen hatte, zitterten und fuerchteten sich vor ihm alle Voelker, Nationen und Sprachen. Er toetete, wen er wollte, er liess leben, wen er wollte, er erhob, wen er wollte, und er erniedrigte, wen er wollte. 5.20 Als aber sein Herz sich erhob und sein Geist sich bis zur Vermessenheit verstockte, wurde er vom Thron seines Koenigtums gestuerzt, und man nahm ihm seine Majestaet. 5.21 Und er wurde von den Menschenkindern ausgestossen, und sein Herz wurde dem der Tiere gleich, und seine Wohnung war bei den Wildeseln. Man gab ihm Gras zu essen wie den Rindern, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt - bis er erkannte, dass der hoechste Gott Macht hat ueber das Koenigtum der Menschen und dass er darueber einsetzt, wen er will. 5.22 Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemuetigt, obwohl du das alles gewusst hast. 5.23 Und du hast dich ueber den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefaesse seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Goetter aus Silber und Gold, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein geruehmt, die nicht sehen und nicht hoeren und nicht verstehen. Aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt. 5.24 Da wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben. 5.25 Und dies ist die Schrift, die geschrieben wurde: Mene, mene, tekel upharsin. 5.26 Dies ist die Deutung des Wortes: Mene - Gott hat dein Koenigtum gezaehlt und macht ihm ein Ende. 5.27 Tekel - du bist auf der Waage gewogen und zu leicht befunden worden. 5.28 Peres - dein Koenigreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben. 5.29 Daraufhin gab Belsazar Befehl, und man bekleidete Daniel mit Purpur, [dazu] mit einer goldenen Kette um seinen Hals; und man rief ueber ihn aus, dass er der Drittmaechtigste im Koenigreich sei. - 5.30 In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldaeische Koenig, getoetet. Daniels Errettung aus der Loewengrube. \6\ 6.1 Und Darius, der Meder, uebernahm die Koenigsherrschaft, als er 62 Jahre alt war. 6.2 Es gefiel Darius, ueber das Koenigreich 120 Satrapen einzusetzen, die im ganzen Koenigreich sein sollten, 6.3 und ueber sie drei Minister [zu setzen], von denen einer Daniel war, denen jene Satrapen Rechenschaft geben sollten, damit der Koenig keinen Schaden erlitte. 6.4 Da uebertraf dieser Daniel die Minister und die Satrapen, weil ein aussergewoehnlicher Geist in ihm war. Und der Koenig beabsichtigte, ihn ueber das ganze Koenigreich einzusetzen. 6.5 Da suchten die Minister und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel in bezug auf seine Amtsgeschaefte zu finden. Aber sie konnten keinerlei Anklagegrund und nichts Schlechtes finden, weil er treu war und keinerlei Nachlaessigkeit oder Schlechtes bei ihm zu finden waren. 6.6 Da sagten diese Maenner: Wir werden bei diesem Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn, dass wir im Gesetz seines Gottes etwas gegen ihn finden. 6.7 Daraufhin stuerzten diese Minister und Satrapen zum Koenig und sprachen zu ihm so: Koenig Darius, lebe ewig! 6.8 Alle Minister des Koenigreichs, die Statthalter und Satrapen, die Staatsraete und Verwalter haben sich beraten, dass der Koenig eine Verordnung erlassen und ein Verbot bestaetigen solle, dass jeder, der innerhalb von dreissig Tagen an irgendeinen Gott oder Menschen eine Bitte richtet ausser an dich, o Koenig, in die Loewengrube geworfen werden soll. 6.9 Nun, o Koenig, erlass das Verbot und lass ein Schriftstueck ausfertigen, das nicht geaendert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist! 6.10 Daraufhin liess der Koenig Darius das Schriftstueck und das Verbot ausfertigen. 6.11 Und als Daniel erfuhr, dass das Schriftstueck ausgefertigt war, ging er in sein Haus. Er hatte aber in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin; und dreimal am Tag kniete er auf seine Knie nieder, betete und pries vor seinem Gott, wie er [es auch] vorher getan hatte. 6.12 Da stuerzten jene Maenner herbei und fanden Daniel betend und flehend vor seinem Gott. 6.13 Darauf naeherten sie sich dem Koenig und sprachen vor [ihm] bezueglich des koeniglichen Verbotes: Hast du nicht ein Verbot ausfertigen lassen, dass jedermann, der innerhalb von dreissig Tagen von irgendeinem Gott oder Menschen etwas erbittet ausser von dir, o Koenig, in die Loewengrube geworfen werden sollte? Der Koenig antwortete und sprach: Das Wort ist unumstoesslich nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist. 6.14 Darauf antworteten sie und sprachen vor dem Koenig: Daniel, einer der Weggefuehrten aus Juda, schenkt weder dir, o Koenig, noch dem Verbot, das du hast ausfertigen lassen, Beachtung; sondern er betet dreimal am Tag. 6.15 Da missfiel es dem Koenig, als er die Sache hoerte, sehr, und er sann darauf, Daniel zu retten; und bis zum Untergang der Sonne bemuehte er sich, ihn zu befreien. 6.16 Da stuerzten diese Maenner zum Koenig und sagten zum Koenig: Wisse, o Koenig, dass die Meder und Perser ein Gesetz haben, wonach kein Verbot und keine Verordnung, die der Koenig erlassen hat, abgeaendert werden darf! 6.17 Dann befahl der Koenig, und man brachte Daniel [herbei] und warf ihn in die Loewengrube. Der Koenig begann und sagte zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er moege dich retten! 6.18 Und ein Stein wurde gebracht und auf die Oeffnung der Grube gelegt; und der Koenig versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit den Siegelringen seiner Gewaltigen, damit die Sache mit Daniel nicht veraendert wuerde. 6.19 Darauf ging der Koenig in seinen Palast, und er uebernachtete fastend und liess keine Speise zu sich hereinbringen; und sein Schlaf floh von ihm. 6.20 Dann stand der Koenig bei der Morgenroete, sobald es hell wurde, auf und ging schnell zur Loewengrube. 6.21 Und als er sich der Grube naeherte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der Koenig begann und sagte zu Daniel: Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, dich von den Loewen erretten koennen? 6.22 Da redete Daniel mit dem Koenig: O Koenig, lebe ewig! 6.23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, und er hat den Rachen der Loewen verschlossen, so dass sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde. Und auch vor dir, o Koenig, habe ich kein Verbrechen begangen. 6.24 Da freute sich der Koenig sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. 6.25 Und der Koenig befahl, und man brachte jene Maenner, die Daniel verklagt hatten, und man warf sie in die Loewengrube, sie, ihre Kinder und ihre Frauen. Und ehe sie noch am Boden der Grube angekommen waren, fielen die Loewen ueber sie her, und sie zermalmten alle ihre Knochen. 6.26 Dann schrieb der Koenig Darius an alle Voelker, Nationen und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnten: Euer Friede sei gross! 6.27 Von mir ergeht der Befehl, dass man in der ganzen Herrschaft meines Koenigreichs vor dem Gott Daniels zittere und sich fuerchte! Denn er ist der lebendige Gott und bleibt in Ewigkeit; und sein Koenigreich wird nicht zerstoert werden, und seine Herrschaft [waehrt] bis ans Ende. 6.28 [Er,] der rettet und befreit und Zeichen und Wunder im Himmel und auf der Erde tut, er hat Daniel aus der Gewalt der Loewen errettet. 6.29 Und dieser Daniel stand in grossem Ansehen unter der Regierung des Darius und unter der Regierung des Kyrus, des Persers. Daniels Gesicht von den vier Tieren und dem Menschensohn. V. 1-14: V. 15-28. \7\ 7.1 Im ersten Jahr Belsazars, des Koenigs von Babel, sah Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Dann schrieb er den Traum auf, die Summe der Ereignisse berichtete er. 7.2 Daniel fing an und sprach: Ich schaute in meinem Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels wuehlten das grosse Meer auf. 7.3 Und vier grosse Tiere stiegen aus dem Meer herauf, jedes verschieden vom anderen. 7.4 Das erste war wie ein Loewe und hatte Adlerfluegel; ich sah [hin], bis seine Fluegel ausgerissen wurden und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Fuesse gestellt und ihm das Herz eines Menschen gegeben wurde. 7.5 Und siehe, ein anderes, ein zweites Tier, war einem Baeren gleich. Und es war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul drei Rippen zwischen seinen Zaehnen. Und man sprach zu ihm so: Steh auf, friss viel Fleisch! 7.6 Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, wie ein Leopard: das hatte vier Vogelfluegel auf seinem Ruecken. Und das Tier hatte vier Koepfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben. 7.7 Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: und siehe, ein viertes Tier, furchtbar und schreckenerregend und aussergewoehnlich stark, und es hatte grosse eiserne Zaehne; es frass und zermalmte, und den Rest zertrat es mit seinen Fuessen. Und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm waren, und es hatte zehn Hoerner. 7.8 Waehrend ich auf die Hoerner achtete, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hoernern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der grosse Worte redete. 7.9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und einer, der alt war an Tagen, sich setzte. Sein Gewand war weiss wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen, dessen Raeder ein loderndes Feuer. 7.10 Ein Feuerstrom floss und ging von ihm aus. Tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Buecher wurden geoeffnet. 7.11 Dann schaute ich wegen der Stimme der grossen Worte, die das Horn redete: ich schaute, bis das Tier getoetet und sein Leib zerstoert und dem Brand des Feuers uebergeben wurde. 7.12 Und den uebrigen Tieren wurde ihre Herrschaft weggenommen, und Lebensdauer wurde ihnen gegeben bis auf Zeit und Stunde. 7.13 Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. 7.14 Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Koenigtum gegeben, und alle Voelker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Koenigtum [so], dass es nicht zerstoert wird. V. 15-28: V. 1-14. 7.15 Mir, Daniel, wurde mein Geist tief in meinem Innern bekuemmert, und die Gesichte meines Hauptes erschreckten mich. 7.16 Ich naeherte mich einem von denen, die dastanden, und bat ihn um genaue Auskunft ueber dies alles. Und er sprach zu mir und liess mich die Deutung der Sachen wissen: 7.17 Diese grossen Tiere - es sind vier - [bedeuten]: vier Koenige werden sich von der Erde her erheben. 7.18 Aber die Heiligen des Hoechsten werden das Reich empfangen, und sie werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten. 7.19 Daraufhin wollte ich Genaueres wissen ueber das vierte Tier, das von allen anderen verschieden war, aussergewoehnlich schreckenerregend, dessen Zaehne aus Eisen und dessen Klauen aus Bronze waren, das frass, zermalmte und den Rest mit seinen Fuessen zertrat, 7.20 und ueber die zehn Hoerner auf seinem Kopf und ueber das andere [Horn], das emporstieg und vor dem drei [andere Hoerner] ausfielen. Und das Horn hatte Augen und einen Mund, der grosse Worte redete, und sein Aussehen war groesser als das seiner Gefaehrten. 7.21 Ich sah, wie dieses Horn gegen die Heiligen Krieg fuehrte und sie besiegte, 7.22 bis der, der alt an Tagen war, kam und das Gericht den Heiligen des Hoechsten gegeben wurde und die Zeit anbrach, dass die Heiligen das Koenigreich in Besitz nahmen. - 7.23 Er sprach so: Das vierte Tier [bedeutet]: ein viertes Koenigreich wird auf Erden sein, das von allen [anderen] Koenigreichen verschieden sein wird. Es wird die ganze Erde auffressen und sie zertreten und sie zermalmen. 7.24 Und die zehn Hoerner [bedeuten]: aus diesem Koenigreich werden sich zehn Koenige erheben. Und ein anderer wird sich nach ihnen erheben, und dieser wird verschieden sein von den vorigen, und er wird drei Koenige erniedrigen. 7.25 Und er wird Worte reden gegen den Hoechsten und wird die Heiligen des Hoechsten aufreiben; und er wird danach trachten, Festzeiten und Gesetz zu aendern, und sie werden in seine Hand gegeben werden fuer eine Zeit und [zwei] Zeiten und eine halbe Zeit. 7.26 Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstoeren bis zum Ende. 7.27 Und das Reich und die Herrschaft und die Groesse der Koenigreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Hoechsten gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Maechte werden ihm dienen und gehorchen. - 7.28 Hier endet der Bericht. Mich, Daniel, aengstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veraenderte sich an mir. Und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen. Daniels Gesicht vom Widder und Ziegenbock \8\ 8.1 Im dritten Jahr der Regierung des Koenigs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht nach dem, das mir im Anfang erschienen war. 8.2 Und ich sah im Gesicht: Und es geschah, waehrend ich sah, da war ich in der Burg Susa, die in der Provinz Elam ist; und ich sah im Gesicht, dass ich am Fluss Ulai war. 8.3 Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, ein Widder stand vor dem Fluss, der hatte zwei Hoerner; und die zwei Hoerner waren hoch, und das eine war hoeher als das zweite, und das hoehere stieg zuletzt auf. 8.4 Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Sueden stossen, und kein Tier hielt ihm stand, und niemand rettete aus seiner Hand; und er handelte nach seinem Belieben und wurde gross. 8.5 Und waehrend ich achtgab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her ueber die ganze Erde, und er beruehrte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. 8.6 Und er kam zu dem Widder mit den zwei Hoernern, den ich vor dem Fluss hatte stehen sehen; und im Zorn seiner Kraft rannte er auf ihn zu. 8.7 Und ich sah ihn neben dem Widder eintreffen, und er ergrimmte gegen ihn, und er stiess den Widder und zerbrach seine beiden Hoerner; und in dem Widder war keine Kraft, vor ihm zu bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand. 8.8 Und der Ziegenbock wurde ueberaus gross. Und als er stark geworden war, zerbrach das grosse Horn, und vier ansehnliche [Hoerner] wuchsen an seiner Stelle nach den vier Winden des Himmels hin. 8.9 Und aus dem einen von ihnen kam ein einzelnes Horn hervor, [zunaechst] klein, aber es wurde uebermaessig gross gegen Sueden und gegen Osten und gegen die Zierde. 8.10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels, und es warf [einige] von dem Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie. 8.11 Selbst bis an den Obersten des Heeres wuchs er [empor]. Und er nahm ihm das regelmaessige [Opfer] weg, und die Staette seines Heiligtums wurde gestuerzt. 8.12 Und ein [Opfer]dienst wurde verbrecherisch gegen das regelmaessige [Opfer] eingerichtet. Und das Horn warf die Wahrheit zu Boden, und hatte Erfolg. 8.13 Und ich hoerte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem - dem Redenden [naemlich] -: Bis wann [gilt] das Gesicht von dem regelmaessigen [Opfer] und von dem entsetzlichen Verbrechen, dass sowohl das Heiligtum als auch der [Opfer]dienst zur Zertretung preisgegeben sind? 8.14 Und er sagte zu mir: Bis zu 2 300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum [wieder] gerechtfertigt. 8.15 Und es geschah, als ich, Daniel, das Gesicht gesehen hatte, da suchte ich Verstaendnis [darueber]. Und siehe, da stand vor mir [einer, sein Aussehen war] wie das Aussehen eines Mannes. 8.16 Und ich hoerte eine Menschenstimme zwischen [den Ufern des] Ulai, die rief und sprach: Gabriel, lass diesen das Gesehene verstehen! 8.17 Und er trat an den Ort, wo ich stand; und als er herantrat, erschrak ich und fiel nieder auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! Denn das Gesicht [gilt] fuer die Zeit des Endes. 8.18 Und als er mit mir redete, sank ich betaeubt zur Erde auf mein Angesicht. Er aber ruehrte mich an und stellte mich auf meinen [vorigen] Platz. 8.19 Und er sagte: Siehe, ich will dich erkennen lassen, was am Ende der Verfluchung geschehen wird; denn es [gilt] fuer die [festgesetzte] Zeit des Endes. 8.20 Der Widder mit den zwei Hoernern, den du gesehen hast, [das] sind die Koenige von Medien und Persien. 8.21 Und der zottige Ziegenbock ist der Koenig von Griechenland. Und das grosse Horn, das zwischen seinen Augen war, das ist der erste Koenig. 8.22 Und dass es zerbrach und dass vier [andere] an seiner Stelle auftraten, [bedeutet]: vier Koenigreiche werden aus der Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht. 8.23 Und am Ende ihrer Koenigsherrschaft, wenn die Abgefallenen das Mass vollgemacht haben, wird ein Koenig aufstehen, mit hartem Gesicht und erfahren in Raenken. 8.24 Und seine Macht wird stark sein, jedoch nicht durch seine eigene Macht; und er wird entsetzliches Verderben anrichten und wird erfolgreich sein und handeln. Und er wird die Starken und das Volk der Heiligen vernichten. 8.25 Und wegen seines Verstandes wird er erfolgreich sein, [mit] Betrug in seiner Hand. Und er wird in seinem Herzen grosstun, und unversehens wird er viele vernichten. Und gegen den Fuersten der Fuersten wird er sich auflehnen, aber ohne eine [Menschen]hand wird er zerbrochen werden. 8.26 Und die Erscheinung von den Abenden und von den Morgen: was gesagt wurde, ist Wahrheit. Du aber, halte das Gesicht geheim, denn es sind noch viele Tage bis dahin. 8.27 Und ich, Daniel, war erschoepft und [einige] Tage krank. Dann stand ich auf und verrichtete die Geschaefte des Koenigs. Und ich war entsetzt ueber das Gesehene, und keiner war da, der es verstand. Daniels Bussgebet und das Geheimnis der siebzig Jahrwochen. \9\ 9.1 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros, vom Geschlecht der Meder, der ueber das Reich der Chaldaeer Koenig geworden war, 9.2 im ersten Jahr seiner Koenigsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Buecherrollen auf die Zahl der Jahre, ueber die das Wort des HERRN zum Propheten Jeremia geschehen war, dass [naemlich] siebzig Jahre ueber den Truemmern Jerusalems dahingehen sollten. 9.3 Und ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, hin, um [ihn] mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sack und Asche. 9.4 Und ich betete zum HERRN, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du grosser und furchtbarer Gott, der Bund und Guete denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! 9.5 Wir haben gesuendigt und haben uns vergangen und haben gottlos gehandelt, und wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und von deinen Rechtsbestimmungen abgewichen. 9.6 Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehoert, die in deinem Namen zu unseren Koenigen, unseren Obersten und unseren Vaetern und zum ganzen Volk des Landes geredet haben. 9.7 Bei dir, o Herr, ist die Gerechtigkeit, bei uns aber ist die Beschaemung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist: bei den Maennern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem und dem ganzen Israel, den Nahen und den Fernen, in allen Laendern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich begangen haben. 9.8 HERR! Bei uns ist die Beschaemung des Angesichts, bei unseren Koenigen, unseren Obersten und unseren Vaetern, weil wir gegen dich gesuendigt haben. 9.9 Bei dem Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung. Denn wir haben uns gegen ihn aufgelehnt, 9.10 und wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehoert, [der uns gebot,] in seinen Gesetzen zu leben, die er uns durch seine Knechte, die Propheten, vorgelegt hat. 9.11 Und ganz Israel hat dein Gesetz uebertreten und ist abgewichen, so dass sie deiner Stimme nicht gehorcht haben. Und so hat sich der Fluch und der Schwur ueber uns ergossen, der im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen ihn gesuendigt haben. 9.12 Und er hat seine Worte erfuellt, die er geredet hat ueber uns und ueber unsere Richter, die uns richteten, [naemlich] ein grosses Unglueck ueber uns zu bringen, so dass unter dem ganzen Himmel nichts [derartiges] geschehen ist wie das, was an Jerusalem geschehen ist. 9.13 Wie es im Gesetz des Mose geschrieben steht, so ist all dies Unglueck ueber uns gekommen. Und wir haben das Angesicht des HERRN, unseres Gottes, nicht besaenftigt, indem wir von unserer Schuld umgekehrt waeren und achtgehabt haetten auf deine Wahrheit. 9.14 Und so war der HERR auf das Unglueck bedacht und liess es ueber uns kommen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er tut. Aber wir haben nicht auf seine Stimme gehoert. 9.15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus dem Land Aegypten mit starker Hand herausgefuehrt und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist! Wir haben gesuendigt, wir haben gottlos gehandelt. 9.16 Herr, nach all [den Taten] deiner Gerechtigkeit moegen doch dein Zorn und deine Erregung sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, dem Berg deines Heiligtums! Denn wegen unserer Suenden und wegen der Vergehen unserer Vaeter sind Jerusalem und dein Volk zum Hohn geworden fuer alle rings um uns her. 9.17 Und nun, unser Gott, hoere auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen! Und lass dein Angesicht leuchten ueber dein verwuestetes Heiligtum um des Herrn willen! 9.18 Neige, mein Gott, dein Ohr und hoere! Tu deine Augen auf und sieh unsere Verwuestungen und die Stadt, ueber der dein Name genannt ist! Denn nicht aufgrund unserer Gerechtigkeiten legen wir unser Flehen vor dich hin, sondern aufgrund deiner vielen Erbarmungen. 9.19 Herr, hoere! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle! Zoegere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn dein Name ist ueber deiner Stadt und deinem Volk genannt worden. 9.20 Waehrend ich noch redete und betete und meine Suende und die Suende meines Volkes Israel bekannte und mein Flehen fuer den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, hinlegte - 9.21 und waehrend ich noch redete im Gebet, da, zur Zeit des Abendopfers, ruehrte mich der Mann Gabriel an, den ich am Anfang im Gesicht gesehen hatte, als ich ganz ermattet war. 9.22 Und er wusste Bescheid, redete mit mir und sagte: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verstaendnis zu lehren. 9.23 Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen, und ich bin gekommen, um [es dir] mitzuteilen. Denn du bist ein Vielgeliebter. So achte nun auf das Wort und verstehe die Erscheinung: 9.24 Siebzig Wochen sind ueber dein Volk und ueber deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen und den Suenden ein Ende zu machen und die Schuld zu suehnen und eine ewige Gerechtigkeit einzufuehren und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben. 9.25 So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem [Zeitpunkt an, als das] Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fuersten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen [lang] werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedraengnis der Zeiten. 9.26 Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine [Hilfe] finden. Und das Volk eines kommenden Fuersten wird die Stadt und das Heiligtum zerstoeren, und sein Ende ist in einer Ueberflutung; und bis zum Ende ist Krieg, fest beschlossene Verwuestungen. 9.27 Und stark machen wird er einen Bund fuer die Vielen, eine Woche lang; und zur Haelfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhoeren lassen. Und auf dem Fluegel von Greueln [kommt] ein Verwuester, bis festbeschlossene Vernichtung ueber den Verwuester ausgegossen wird. Daniels Zubereitung fuer weitere Weissagungen. \10\ 10.1 Im dritten Jahr des Kyrus, des Koenigs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltschazar genannt wurde, ein Wort geoffenbart. Und das Wort ist Wahrheit und [betrifft] eine grosse Muehsal. Und er verstand das Wort, und Verstaendnis wurde ihm in dem Gesicht [zuteil]. - 10.2 In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. 10.3 Koestliche Speise ass ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kamen in meinen Mund; und ich salbte mich nicht, bis drei volle Wochen um waren. 10.4 Und am 24. Tag des ersten Monats, da war ich am Ufer des grossen Stromes, das ist der Hiddekel. 10.5 Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hueften waren umguertet mit Gold von Ufas. 10.6 Und sein Leib war wie ein Tuerkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Fuesse wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer [Volks]menge. 10.7 Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung. Die Maenner, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine grosse Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich. 10.8 Und ich blieb allein uebrig und sah diese grosse Erscheinung. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe veraenderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. 10.9 Und ich hoerte den Klang seiner Worte. Und als ich den Klang seiner Worte hoerte, lag ich betaeubt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde. 10.10 Und siehe, eine Hand ruehrte mich an und ruettelte mich auf, [so dass ich wieder] auf meine Knie und Handflaechen [kam]. 10.11 Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf. 10.12 Und er sprach zu mir: Fuerchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verstaendnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demuetigen, sind deine Worte erhoert worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen. 10.13 Aber der Fuerst des Koenigreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fuersten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich bei den Koenigen von Persien. 10.14 Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk am Ende der Tage widerfahren wird; denn noch [gilt] das Gesicht fuer [ferne] Tage. 10.15 Und als er in dieser Weise mit mir redete, richtete ich mein Gesicht zur Erde und verstummte. 10.16 Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, beruehrte meine Lippen. Und ich oeffnete meinen Mund und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, bei der Erscheinung ueberfielen mich meine Wehen, und ich habe keine Kraft behalten. 10.17 Und wie kann der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und ich - von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Odem ist in mir uebrig. 10.18 Da ruehrte er, [der] im Aussehen wie ein Mensch [war], mich wieder an und staerkte mich. 10.19 Und er sprach: Fuerchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, wurde ich stark und sagte: Mein Herr moege reden! Denn du hast mich gestaerkt. 10.20 Da sprach er: Hast du erkannt, warum ich zu dir gekommen bin? Nun aber kehre ich zurueck, um gegen den Fuersten von Persien zu kaempfen. Und wenn ich mit ihm fertig geworden bin, siehe, dann wird der Fuerst von Griechenland kommen - 10.21 doch will ich dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist -, und es gibt keinen einzigen, der mir gegen jene mutig beisteht als nur Michael, euer Fuerst. \11\ 11.1 Und ich - im ersten Jahr des Meders Darius war es meine Aufgabe, ihm Helfer und Schutz zu sein. Weissagungen ueber Persien, Griechenland, die Koenige des Suedens und Nordens. Israels Bedraengnisse und Errettung in der Endzeit 11.2 Und nun will ich dir die Wahrheit mitteilen: Siehe, noch drei Koenige werden in Persien aufstehen, und der vierte wird groesseren Reichtum erlangen als alle. Und wenn er durch seinen Reichtum maechtig geworden ist, wird er alles gegen das Koenigreich Griechenland aufbieten. 11.3 Und ein tapferer Koenig wird aufstehen, und er wird mit grosser Macht herrschen und nach seinem Belieben handeln. 11.4 Aber sobald er aufgetreten ist, wird sein Koenigreich zertruemmert und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden. Doch nicht fuer seine Nachkommen [wird es sein] und nicht der Macht entsprechend, mit der er geherrscht hat; denn sein Koenigreich wird zerstoert und anderen zuteil werden, unter Ausschluss von jenen. 11.5 Und der Koenig des Suedens wird maechtig werden, aber [auch einer] von seinen Obersten, und der wird maechtig sein ueber ihn hinaus und wird herrschen, seine Herrschaft wird eine grosse Herrschaft sein. 11.6 Und nach Jahren werden sie sich verbuenden; und die Tochter des Koenigs des Suedens wird zum Koenig des Nordens kommen, um ein Abkommen zu treffen. Aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten, und auch er und sein Arm werden nicht bestehen. Und sie wird dahingegeben werden, sie und die sie kommen liessen, und der, der sie gezeugt, und der, der sie [zur Frau] genommen hat in [jenen] Zeiten. 11.7 Und aus dem Spross ihrer Wurzeln steht einer an seiner Stelle auf. Der wird gegen die Heeresmacht kommen und wird in die Festungen des Koenigs des Nordens eindringen und mit ihnen [nach Belieben] verfahren und wird sich als maechtig erweisen. 11.8 Auch wird er ihre Goetter samt ihren gegossenen Bildern und ihren kostbaren Geraeten, Silber und Gold, nach Aegypten entfuehren. Und er wird [einige] Jahre ablassen vom Koenig des Nordens. 11.9 Und der wird in das Reich des Koenigs des Suedens kommen, aber [wieder] in sein Land zurueckkehren. 11.10 Aber seine Soehne werden sich [zum Krieg] ruesten und eine Menge grosser Heere zusammenbringen; und sie wird kommen, kommen und ueberschwemmen und ueberfluten und wird [dann] umkehren. Und sie werden sich [wieder] ruesten [zum Vormarsch] bis zu seiner Festung. 11.11 Und der Koenig des Suedens wird zornig werden und wird ausziehen und gegen ihn, den Koenig des Nordens, kaempfen. Und er wird eine grosse Menge [Truppen] aufstellen, aber die Menge wird in seine Hand gegeben werden. 11.12 Und wenn die Menge weggenommen wird, wird sein Herz sich erheben; und er wird Zehntausende niederwerfen, aber nicht maechtig bleiben. 11.13 Und der Koenig des Nordens wird wiederkommen und eine Menge [Truppen] aufstellen, groesser als die fruehere; und nach Ablauf der Zeiten, nach Jahren, wird er mit einem grossen Heer und mit grosser Ausruestung kommen. 11.14 Und in jenen Zeiten werden viele gegen den Koenig des Suedens aufstehen; und Gewalttaetige deines Volkes werden sich erheben, um das Gesicht zu erfuellen, und sie werden zu Fall kommen. 11.15 Und der Koenig des Nordens wird kommen und einen Wall aufschuetten und eine befestigte Stadt einnehmen. Und die Streitkraefte des Suedens werden nicht standhalten, selbst sein auserlesenes Volk nicht. Sie werden keine Kraft haben standzuhalten. 11.16 Und der, der gegen ihn gekommen ist, wird nach seinem Belieben handeln, und niemand kann vor ihm bestehen. Und im Land der Zierde wird er [mit seinem Heer] stehen, und Vernichtung wird in seiner Hand sein. 11.17 Und er wird sein Angesicht darauf richten, in den Besitz seines ganzen Reiches zu kommen, und wird mit ihm ein Abkommen treffen, und eine Tochter von [seinen] Frauen wird er ihm geben, um es zu verderben. Aber das wird keinen Bestand haben, und es wird ihm nicht gelingen. 11.18 Und er wird sein Angesicht zu den Inseln wenden und viele einnehmen. Aber ein Feldherr wird seinem Schmaehen ein Ende machen; mit einem Fluch wird er ihm sein Schmaehen zurueckzahlen. 11.19 Und er wird sein Angesicht den Festungen seines Landes zuwenden und wird stuerzen und fallen und nicht [mehr] zu finden sein. 11.20 Und es wird an seiner Stelle jemand aufstehen, der einen Eintreiber [von Abgaben] durch die Herrlichkeit des Koenigreichs ziehen laesst; aber in wenigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch durch Krieg. 11.21 Und an seiner Stelle wird ein Verachteter aufstehen, auf den man nicht die Wuerde des Koenigtums legen wird; und er wird unversehens kommen und sich durch Heucheleien des Koenigtums bemaechtigen. 11.22 Und die heranflutenden Streitkraefte werden vor ihm weggeschwemmt und zertruemmert werden, ja sogar ein Fuerst des Bundes. 11.23 Denn nachdem er sich mit ihm verbuendet hat, wird er betruegerisch handeln und wird hinaufziehen und mit wenig Volk Macht gewinnen. 11.24 Unversehens wird er in die fetten Gegenden einer Provinz eindringen und tun, was weder seine Vaeter noch die Vaeter seiner Vaeter getan haben: Raub und Pluendergut und Besitz wird er ihnen austeilen, und gegen Festungen plant er seine Anschlaege, doch [nur] eine Zeitlang. 11.25 Und mit einem grossen Heer wird er seine Kraft und seinen Mut gegen den Koenig des Suedens aufbieten. Und [auch] der Koenig des Suedens wird sich mit einem grossen und ueberaus starken Heer zum Krieg ruesten. Aber er wird nicht standhalten, denn man wird Anschlaege gegen ihn planen. 11.26 Und die, die seine Tafelkost essen, werden ihn zerbrechen; und sein Heer flutet [auseinander], und viele werden erschlagen fallen. 11.27 Und die beiden Koenige: ihre Herzen [werden] auf Bosheit [bedacht sein], und an einem Tisch werden sie Luegen reden. Aber es wird nicht gelingen, denn das Ende [verzoegert sich] noch bis zur bestimmten Zeit. 11.28 Und er wird mit grossem Reichtum in sein Land zurueckkehren, und sein Herz wird gegen den heiligen Bund [gerichtet] sein; und er wird [entsprechend] handeln und in sein Land zurueckkehren. 11.29 Zur bestimmten Zeit wird er wieder nach Sueden ziehen, aber es wird beim zweiten Mal nicht [so] sein wie beim ersten Mal. 11.30 Denn Schiffe aus Kittim werden gegen ihn kommen. Und er wird verzagen und umkehren; aber er wird den heiligen Bund verfluchen und [entsprechend] handeln: er wird umkehren und sein Augenmerk auf die richten, die den heiligen Bund verlassen. 11.31 Und Streitkraefte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Bergfeste entweihen und werden das regelmaessige [Opfer] abschaffen und den verwuestenden Greuel aufstellen. 11.32 Und diejenigen, die sich am Bund schuldig machen, wird er durch glatte Worte zum Abfall verleiten. Aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und entsprechend handeln. 11.33 Und die Verstaendigen des Volkes werden die Vielen unterweisen; aber sie werden stuerzen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Beraubung - eine Zeitlang. 11.34 Und waehrend sie stuerzen, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden. Doch viele werden sich ihnen heuchlerisch anschliessen. 11.35 Und von den Verstaendigen werden [einige] stuerzen, damit unter ihnen gelaeutert und geprueft und gereinigt werde bis zur Zeit des Endes. Denn [es verzoegert sich] noch bis zur bestimmten Zeit. 11.36 Und der Koenig wird nach seinem Belieben handeln, und er wird sich erheben und sich gross machen gegen jeden Gott, und gegen den Gott der Goetter wird er unerhoerte Reden fuehren. Und er wird Erfolg haben, bis die Verfluchung vollendet ist, denn das Festbeschlossene wird vollzogen. 11.37 Und [selbst] auf den Gott seiner Vaeter wird er nicht achten, und weder auf den Schatz der Frauen noch auf irgendeinen Gott wird er achten; sondern er wird sich ueber alles erheben. 11.38 Und statt dessen wird er den Gott der Festungen ehren. Und den Gott, den seine Vaeter nicht gekannt haben, wird er mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kostbarkeiten ehren. 11.39 Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. Wer [ihn] anerkennt, dem wird er viel Ehre erweisen. Und er wird solchen Leuten Herrschaft verleihen ueber die vielen und [ihnen] das Land zum Lohn austeilen. 11.40 Und zur Zeit des Endes wird der Koenig des Suedens mit ihm zusammenstossen, und der Koenig des Nordens wird gegen ihn anstuermen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen. Und er wird in die Laender eindringen und wird [sie] ueberschwemmen und ueberfluten. 11.41 Und er wird in das Land der Zierde eindringen, wobei vieles stuerzen wird. Diese aber werden seiner Hand entrinnen: Edom und Moab und die Besten der Soehne Ammon. 11.42 Und er wird seine Hand an die Laender legen, und fuer das Land Aegypten wird es kein Entrinnen geben. 11.43 Und er wird die Schaetze an Gold und Silber und alle Kostbarkeiten Aegyptens in seine Gewalt bringen, und Libyer und Kuschiter werden in seinem Gefolge sein. 11.44 Aber Geruechte von Osten und von Norden her werden ihn erschrecken; und er wird mit grossem Zorn ausziehen, um viele zu vernichten und [an ihnen] den Bann zu vollstrecken. 11.45 Und er wird seine Koenigszelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem Berg der heiligen Zierde. Dann wird er an sein Ende kommen, und niemand wird ihm helfen. \12\ 12.1 Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der grosse Fuerst, der fuer die Soehne deines Volkes eintritt. Und es wird eine Zeit der Bedraengnis sein, wie sie [noch] nie gewesen ist, seitdem [irgend]eine Nation entstand bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet. 12.2 Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen: die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewigem Abscheu. 12.3 Und die Verstaendigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, [leuchten] wie die Sterne immer und ewig. Weissagung ueber die Dauer der endzeitlichen Drangsal. 12.4 Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden [suchend] umherstreifen, und die Erkenntnis wird sich mehren. 12.5 Und ich, Daniel, sah: Und siehe, zwei andere standen da, einer hier am Ufer des Stromes und einer dort am Ufer des Stromes. 12.6 Und einer sagte zu dem in Leinen gekleideten Mann, der oben ueber dem Wasser des Stromes war: Wann ist das Ende dieser aussergewoehnlichen Ereignisse? 12.7 Und ich hoerte den in Leinen gekleideten Mann, der oben ueber dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwor bei dem, der ewig lebt: Zeit, Zeiten und eine halbe [Zeit]! Und wenn die Zerschlagung der Kraft des heiligen Volkes abgeschlossen sein wird, wird alles dies vollendet werden. 12.8 Und ich hoerte es, aber ich verstand es nicht; und ich sagte: Mein Herr, was wird der Ausgang davon sein? 12.9 Und er sagte: Geh hin, Daniel! Denn die Worte sollen geheimgehalten und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. 12.10 Viele werden geprueft und gereinigt und gelaeutert werden. Aber die Gottlosen werden [weiter] gottlos handeln. Und die Gottlosen werden es alle nicht verstehen, die Verstaendigen aber werden es verstehen. 12.11 Und von der Zeit an, in der das regelmaessige [Opfer] abgeschafft wird, um den verwuestenden Greuel einzusetzen, sind es 1 290 Tage. 12.12 Gluecklich, wer ausharrt und 1 335 Tage erreicht! 12.13 Du aber geh hin auf das Ende zu! Und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.  Der Prophet Hosea. Ehe und Kinder Hoseas als Sinnbild fuer die Untreue Israels - Endzeitliche Gnade. \1\ 1.1 Das Wort des HERRN, das zu Hosea, dem Sohn des Beeri, geschah in den Tagen des Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, der Koenige von Juda, und in den Tagen des Jerobeam, des Sohnes des Joasch, des Koenigs von Israel. 1.2 Als der HERR anfing, mit Hosea zu reden, da sprach der HERR zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und [zeuge] hurerische Kinder! Denn das Land treibt staendig Hurerei, vom HERRN hinweg. 1.3 Da ging er und nahm Gomer, die Tochter Diblajims; und sie wurde schwanger und gebar ihm einen Sohn. 1.4 Und der HERR sprach zu ihm: Gib ihm den Namen Jesreel! Denn [nur] ein Weilchen noch, dann suche ich die Blutschuld von Jesreel am Haus Jehu heim und mache dem Koenigtum des Hauses Israel ein Ende. 1.5 Und es wird geschehen an jenem Tag, da zerbreche ich den Bogen Israels in der Ebene Jesreel. - 1.6 Und sie wurde wieder schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Gib ihr den Namen Lo-Ruhama! Denn ich erbarme mich kuenftig ueber das Haus Israel nicht mehr, sondern nehme ihnen [mein Erbarmen] voellig weg. 1.7 Aber ueber das Haus Juda erbarme ich mich und rette sie durch den HERRN, ihren Gott. Doch ich rette sie nicht durch Bogen und durch Schwert und durch Krieg, durch Pferde und durch Reiter. - 1.8 Und als sie Lo-Ruhama entwoehnt hatte, wurde sie [wieder] schwanger und gebar einen Sohn. 1.9 Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi! Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer [Gott] sein. \2\ 2.1 Doch die Zahl der Soehne Israel wird wie Sand am Meer werden, den man nicht messen und nicht zaehlen kann. Und es wird geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Soehne des lebendigen Gottes. 2.2 Und die Soehne Juda und die Soehne Israel werden sich miteinander versammeln und sich ein [gemeinsames] Oberhaupt geben und aus dem Land heraufziehen; denn gross ist der Tag von Jesreel. 2.3 Sagt zu euren Bruedern: Mein Volk! - und zu euren Schwestern: Erbarmen! Untreue der Mutter, ihre Bestrafung und Rueckkehr. 2.4 Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! - denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann - damit sie ihre Hurerei von ihrem Gesicht entfernt und ihren Ehebruch zwischen ihren Bruesten, 2.5 damit ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie an dem Tag ihrer Geburt und ich sie einer Wueste gleichmache und sie wie duerres Land werden lasse und sie vor Durst sterben lasse. 2.6 Auch ueber ihre Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil sie hurerische Kinder sind. 2.7 Denn ihre Mutter hat gehurt; die mit ihnen schwanger ging, hat Schande getrieben. Denn sie sagte: Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die [mir] mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein Oel und mein Getraenk. 2.8 Darum: Siehe, ich will ihren Weg mit Dornen verzaeunen, und ich will ihr eine Mauer errichten, dass sie ihre Pfade nicht finden kann. 2.9 Dann wird sie ihren Liebhabern nachjagen und sie nicht erreichen, und sie wird sie suchen und nicht finden. Dann wird sie sagen: Ich will mich aufmachen und zu meinem ersten Mann zurueckkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt. 2.10 Aber sie erkannte nicht, dass ich es war, der ihr das Korn und den Most und das Oel gab, und dass ich ihr das Silber vermehrte und das Gold, - sie [aber] haben es fuer den Baal verwendet. 2.11 Darum nehme ich mein Korn zurueck zu seiner Zeit und meinen Most zu seiner Frist und entreisse [ihr] meine Wolle und meinen Flachs, die ihre Bloesse bedecken sollten. 2.12 Dann decke ich ihre Scham auf vor den Augen ihrer Liebhaber, und niemand wird sie meiner Hand entreissen. 2.13 Und ich mache ein Ende mit all ihrer Freude, ihren Festen, ihren Neumonden und ihren Sabbaten und allen ihren Festzeiten. 2.14 Und ich veroede ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, von denen sie sagte: Die sind mein Liebeslohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben. Und ich mache sie zum Gestruepp, dass die Tiere des Feldes sie abfressen. - 2.15 Und ich suche an ihnen heim die [Fest]tage der Baalim, an denen sie ihnen Rauchopfer darbrachte und sich mit ihrem Ring und ihrem Halsgeschmeide schmueckte und ihren Liebhabern nachlief; mich aber hat sie vergessen, spricht der HERR. 2.16 Darum: Siehe, ich werde sie locken und sie in die Wueste fuehren und ihr zu Herzen reden. 2.17 Dann gebe ich ihr von dort aus ihre Weinberge und das Tal Achor als Tor der Hoffnung. Und dort wird sie willig sein wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, als sie aus dem Land Aegypten heraufzog. 2.18 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da rufst du: Mein Mann! Und du rufst mich nicht mehr: Mein Baal! 2.19 Und ich entferne die Namen der Baalim aus ihrem Mund, und sie werden nicht mehr mit ihrem Namen erwaehnt. 2.20 Und ich schliesse fuer sie an jenem Tag einen Bund mit den Tieren des Feldes und mit den Voegeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren des Erdbodens. Und Bogen und Schwert und Krieg zerbreche ich [und entferne sie] aus dem Land. Und ich lasse sie in Sicherheit wohnen. 2.21 Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in Gnade und in Erbarmen, 2.22 ja in Treue will ich dich mir verloben; und du wirst den HERRN erkennen. 2.23 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich erhoeren, spricht der HERR. Ich erhoere den Himmel, und der erhoert die Erde; 2.24 und die Erde erhoert das Korn und den Most und das Oel, und diese erhoeren Jesreel. 2.25 Und ich will sie mir saeen im Land und will mich ueber die Lo-Ruhama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen: Du bist mein Volk! Und er wird sagen: Mein Gott! Erzwungene Treue der Frau Hoseas als Sinnbild fuer die Wiedergewinnung Israels fuer Gott. \3\ 1 Und der HERR sprach zu mir: Geh noch einmal, liebe eine Frau, die sich von einem anderen lieben laesst und Ehebruch treibt, wie der HERR die Soehne Israel liebt, die sich aber anderen Goettern zuwenden und Traubenkuchen lieben. 2 Da kaufte ich sie mir fuer fuenfzehn Silber[schekel] und einen Homer Gerste und einen Letech Gerste. 3 Und ich sagte zu ihr: Viele Tage sollst du [bei] mir bleiben, du sollst nicht huren und keinem Mann gehoeren; und auch ich [verhalte mich] dir gegenueber [so]. 4 Denn die Soehne Israel bleiben viele Tage ohne Koenig und ohne Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Ephod und Teraphim. 5 Danach werden die Soehne Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, aufsuchen und David, ihren Koenig. Und sie werden sich bebend zum HERRN wenden und zu seiner Guete am Ende der Tage. Strafrede gegen Israel und seine Priester wegen ihres Goetzendienstes - Warnung an Juda. \4\ 4.1 Hoert das Wort des HERRN, ihr Soehne Israel! Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn keine Treue und keine Gnade und keine Erkenntnis Gottes ist im Land. 4.2 Verfluchen und Luegen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben sich ausgebreitet, und Bluttat reiht sich an Bluttat. 4.3 Darum vertrocknet das Land und welkt jeder, der darin wohnt, samt den Tieren des Feldes und den Voegeln des Himmels; selbst die Fische des Meeres werden dahingerafft. 4.4 Jedoch niemand soll rechten oder jemanden zurechtweisen! Sondern mit dir fuehre ich den Rechtsstreit, Priester, 4.5 so dass du stuerzst am [hellen] Tag. Ja, auch der Prophet stuerzt mit dir bei Nacht. Und ich lasse deine Mutter umkommen. 4.6 Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, dass du mir nicht mehr als Priester dienst. Du hast das Gesetz deines Gottes vergessen, so vergesse auch ich deine Kinder. 4.7 Je mehr sie wurden, desto mehr suendigten sie gegen mich. Ihre Ehre vertausche ich gegen Schande. 4.8 Die Suende meines Volkes essen sie, und nach ihrer Schuld verlangen sie. 4.9 Und wie dem Volk, so wird es dem Priester ergehen. Und ich suche seine Wege an ihm heim, und seine Taten vergelte ich ihm. 4.10 Sie essen, aber werden nicht satt werden. Sie treiben Hurerei, doch sie werden sich nicht ausbreiten. Denn sie haben es aufgegeben, auf den HERRN zu achten. 4.11 Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand weg. 4.12 Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab gibt ihm Auskunft. Denn der Geist der Hurerei hat [es] irregefuehrt, und sie huren von ihrem Gott weg. 4.13 Auf den Gipfeln der Berge opfern sie, und auf den Huegeln bringen sie Rauchopfer dar, unter Eiche und Storaxbaum und Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist. Darum huren eure Toechter, und eure Schwiegertoechter treiben Ehebruch. 4.14 Nicht an euren Toechtern suche ich es heim, dass sie huren, und [nicht] an euren Schwiegertoechtern, dass sie Ehebruch treiben. Denn sie selbst gehen mit den Huren beiseite, und abseits mit den Tempeldirnen opfern sie. So kommt das Volk, das keine Einsicht hat, zu Fall. 4.15 Wenn du hurst, Israel, soll Juda nicht schuldig werden. Kommt nicht nach Gilgal und zieht nicht hinauf nach Bet-Awen! Und schwoere nicht: So wahr der HERR lebt! 4.16 Ja, Israel ist widerspenstig geworden wie eine widerspenstige Kuh. Wird da der HERR sie weiden wie ein Lamm auf weitem Raum? 4.17 Verbuendet mit Goetzenbildern ist Ephraim. Lass es gewaehren! 4.18 Ist ihr Zechen vorbei, huren, ja huren sie. Sie lieben und lieben; die Gegengabe dafuer ist Schande. 4.19 Ein Wind wickelt sie ein in seine Fluegel, und sie werden zuschanden mit ihren Altaeren. Drohrede gegen Israel und Juda. \5\ 5.1 Hoert dies, ihr Priester, und merkt auf, Haus Israel! Und ihr, Haus des Koenigs, nehmt es zu Ohren! Denn euch gilt das Urteil. Ja, ihr seid eine Falle fuer Mizpa und ein ausgespanntes Fangnetz auf dem Tabor; 5.2 und die Abtruennigen haben die Unzucht weit getrieben. Ich aber bin eine Zuechtigung fuer sie alle. 5.3 Ich selbst habe Ephraim erkannt, und Israel ist nicht vor mir verborgen. Denn nun hast du Hurerei getrieben, Ephraim; Israel hat sich unrein gemacht. 5.4 Ihre Taten gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren. Denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und den HERRN erkennen sie nicht. 5.5 Der Hochmut Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden stuerzen ueber ihre Schuld; auch Juda stuerzt mit ihnen. 5.6 Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um den HERRN zu suchen, und werden ihn nicht finden: er hat sich ihnen entzogen. 5.7 Sie haben treulos gegen den HERRN gehandelt, denn sie haben fremde Kinder gezeugt. Nun wird sie ein Neumond verzehren mit ihren Grundstuecken. Zwiegespraech Gottes mit seinem Volk: Bruderkrieg als Gerichtsandrohung, fluechtige Umkehr des Volkes, Gottes Klage. 5.8 Stosst ins Horn zu Gibea, in die Trompete zu Rama! Erhebt Kriegsgeschrei in Bet-Awen: [Der Feind ist] hinter dir her, Benjamin! 5.9 Ephraim wird zur Wueste werden am Tag der Zuechtigung. Ueber die Staemme Israels habe ich Zuverlaessiges verkuendet. 5.10 Die Obersten von Juda sind geworden wie [solche], die die Grenze verruecken. Ueber sie schuette ich meinen Grimm aus wie Wasser. 5.11 Unterdrueckt ist Ephraim, zerbrochen das Recht; denn eilfertig lief es den nichtigen [Goetzen] nach. 5.12 Und ich bin wie Eiter fuer Ephraim und wie Faeulnis fuer das Haus Juda. 5.13 Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwuer. Da ging Ephraim nach Assur und sandte hin zum Koenig Jareb. Der aber kann euch nicht gesundmachen und wird [euch] von eurem Geschwuer nicht heilen. 5.14 Denn ich bin wie ein Loewe fuer Ephraim und wie ein Jungloewe fuer das Haus Juda. Ich, ich zerreisse und gehe davon; ich trage weg, und niemand errettet. 5.15 Ich gehe, kehre zurueck an meinen Ort, bis sie ihre Schuld buessen und mein Angesicht suchen. In ihrer Not werden sie mich suchen. \6\ 6.1 `Kommt und lasst uns zum HERRN umkehren! Denn er hat zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat geschlagen, er wird uns auch verbinden. 6.2 Er wird uns nach zwei Tagen neu beleben, am dritten Tag uns aufrichten, dass wir vor seinem Angesicht leben. 6.3 So lasst uns [ihn] erkennen, [ja,] lasst uns nachjagen der Erkenntnis des HERRN! Sicher wie die Morgenroete ist sein Hervortreten. Er kommt wie der Regen [zu] uns, wie der Spaetregen, der die Erde benetzt. 6.4 Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda, da eure Guete wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der frueh verschwindet? 6.5 Darum habe ich durch die Propheten dreingeschlagen, habe sie erschlagen durch die Worte meines Mundes; und mein Recht geht hervor wie das Licht. 6.6 Denn an Guete habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern. Bundesbruch und Verwilderung in Israel - von Gott aufgedeckt. 6.7 Sie aber haben den Bund uebertreten wie [die Bewohner von] Adam, haben dort treulos gegen mich gehandelt. 6.8 Gilead ist eine Stadt von Uebeltaetern, voll Blutspuren. 6.9 Und wie Raeuber [im Hinterhalt] warten, so die Rotte der Priester. Sie morden auf dem Weg nach Sichem, ja, sie verueben Schandtat. 6.10 Im Haus Israel habe ich Abscheuliches gesehen: Da ist Ephraims Hurerei, [da] hat Israel sich unrein gemacht. 6.11 Auch dir, Juda, ist eine Ernte bestimmt! Wenn ich das Geschick meines Volkes wende, \7\ 7.1 wenn ich Israel heile, werden die Schuld Ephraims und die Bosheiten Samarias aufgedeckt. Denn sie ueben Betrug, der Dieb dringt ein, die Raeuberbande pluendert draussen. 7.2 Aber sie bedenken nicht in ihrem Herzen, dass ich mich an all ihre Bosheit erinnere. Nun haben ihre Taten sie umringt, sie sind vor meinem Angesicht. 7.3 Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den Koenig und mit ihren Luegen die Obersten. 7.4 Sie alle sind Ehebrecher wie ein brennender Ofen ohne Baecker. Der hoert auf zu schueren vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Saeuerung. 7.5 Am Tag unsres Koenigs machen sie die Obersten krank von der Glut des Weines. Seine Gewalt reisst die Schwaetzer davon. 7.6 Denn sie naehern sich mit Hinterlist, [waehrend] ihr Herz wie ein Ofen ist: ihr Zorn schlaeft die ganze Nacht, am Morgen brennt er wie ein flammendes Feuer. 7.7 Sie alle gluehen wie ein Ofen, sie verzehren ihre Richter. Alle ihre Koenige fallen, keiner von ihnen ruft mich an. 7.8 Ephraim vermischt sich mit den Voelkern. Ephraim ist ein Brotfladen geworden, der nicht gewendet ist. 7.9 Fremde verzehren seine Kraft, und er erkennt es nicht. Auch graues Haar hat sich bei ihm eingeschlichen, und er erkennt es nicht. 7.10 So zeugt der Hochmut Israels ihm [selbst] ins Gesicht. Und sie kehren nicht um zum HERRN, ihrem Gott, und bei alledem suchen sie ihn nicht. 7.11 Und Ephraim ist wie eine Taube geworden, die sich betoeren laesst, ohne Verstand. Aegypten rufen sie an, nach Assur laufen sie. 7.12 Sowie sie hinlaufen, spanne ich mein Fangnetz ueber sie aus; wie Voegel des Himmels hole ich sie herunter. Ich zuechtige sie, wie es ihrer Gemeinde verkuendigt worden ist. 7.13 Wehe ihnen! Denn sie sind vor mir geflohen. Verwuestung ueber sie! Denn sie haben mit mir gebrochen. Und ich, ich wollte sie wohl loskaufen, sie aber reden Luegen ueber mich. 7.14 Und sie schreien in ihrem Herzen nicht zu mir um Hilfe, sondern heulen auf ihren Lagern, ritzen sich wegen Korn und Most [und] wenden sich gegen mich. 7.15 Und ich, ich wies [sie] zurecht, ich staerkte ihre Arme, doch sie ersinnen Boeses gegen mich. 7.16 Sie wenden sich um, [doch] nicht zu mir. Sie sind wie ein schlaffer Bogen geworden. Ihre Obersten werden durchs Schwert fallen wegen der Verwuenschung ihrer Zunge: das wird ihre Verspottung sein im Land Aegypten. Gottes Antwort auf die Vergehen Israels. \8\ 8.1 An deinen Mund das Horn! Wie ein Adler [kommt es] ueber das Haus des HERRN, weil sie meinen Bund uebertreten und mit meinem Gesetz gebrochen haben. 8.2 Sie schreien zu mir um Hilfe: Mein Gott, wir kennen dich, [wir,] Israel! 8.3 [Doch] Israel hat das Gute verworfen: der Feind jage ihm nach! 8.4 Sie selbst haben Koenige gemacht, doch [es ging] nicht von mir aus. Sie haben Oberste eingesetzt, und ich wusste es nicht. Ihr Silber und ihr Gold verwendeten sie fuer ihre Goetzenbilder, damit es vernichtet wird. 8.5 Er hat dein Kalb verworfen, Samaria. Mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Wie lange sind sie zur Reinheit unfaehig? 8.6 Denn [es ist] von Israel - das hat ein Handwerker gemacht, kein Gott ist das. Vielmehr wird das Kalb Samarias zu Stuecken werden. 8.7 Ja, Wind saeen sie, und Sturm ernten sie. Ein Halm, der nicht sprosst, bringt kein Mehl. Selbst wenn er [etwas] braechte, wuerden Fremde es verschlingen. 8.8 Verschlungen ist Israel. Jetzt sind sie unter den Nationen wie ein Gefaess geworden, an dem man kein Gefallen hat. 8.9 Denn sie, sie sind nach Assur hinaufgezogen. Ein Wildesel bleibt fuer sich allein, Ephraim [aber] spendet Liebesgeschenke. 8.10 Auch wenn sie unter den Nationen [Liebesgeschenke] annehmen, will ich sie jetzt sammeln, dass sie sich bald winden wegen der Last des Koenigs der Fuersten. 8.11 Ja, Ephraim hat die Altaere vermehrt, zum Suendigen dienen sie ihm, Altaere zum Suendigen. 8.12 Schriebe ich ihm zehntausendfach meine Gesetze auf, wie Fremdes wuerden sie geachtet. 8.13 Als Schlachtopfer meiner Opfergaben opfern sie Fleisch und essen es. Der HERR hat kein Gefallen daran. Jetzt denkt er an ihre Schuld und sucht ihre Suenden heim. Nach Aegypten werden sie zurueckkehren. 8.14 Israel hat den vergessen, der es machte, und hat Palaeste gebaut; und Juda hat die befestigten Staedte vermehrt. Aber ich werfe Feuer in seine Staedte, das verzehrt seine Palaeste. Das Ende des unbeschwerten Lebens fuer Israel. \9\ 9.1 Freue dich nicht, Israel, bis zum Jubel wie die Voelker! Denn du hurst weg von deinem Gott, du liebst Dirnenlohn auf allen Korntennen. 9.3 Tenne und Kelterkufe werden sie nicht ernaehren, und der Most wird sie im Stich lassen. 9.3 Sie werden nicht im Land des HERRN bleiben, Ephraim wird nach Aegypten zurueckkehren, in Assur werden sie Unreines essen. 9.4 Sie werden dem HERRN keinen Wein spenden und ihm ihre Schlachtopfer nicht darbringen. Wie Trauerbrot wird es fuer sie sein: Alle, die davon essen, werden sich unrein machen. Denn fuer ihre Kehle wird ihr Brot sein, in das Haus des HERRN wird es nicht kommen. 9.5 Was werdet ihr tun am Tag der Festversammlung und am Tag des Festes des HERRN? 9.6 Denn siehe, nachdem sie wegen der Verwuestung weggezogen sind, wird Aegypten sie sammeln, Memphis wird sie begraben. Kostbar ist ihr Silber - Nesseln werden sie beerben, Dornen werden in ihren Zelten sein. 9.7 Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung; Israel wird es erkennen. `Ein Narr ist der Prophet, verrueckt der Mann des Geistes. Wegen der Groesse deiner Schuld ist auch die Anfeindung gross. 9.8 Der Waechter Ephraims, [naemlich] der Prophet, ist neben meinem Gott. Die Falle eines Vogelstellers ist auf all seinen Wegen, Anfeindung ist im Haus seines Gottes. 9.9 Sie haben zutiefst verdorben gehandelt wie in den Tagen von Gibea. Er wird an ihre Schuld denken, er wird ihre Suenden heimsuchen. Suende von Anfang an - am Ende: verdorrte Kraft. 9.10 Wie Trauben in der Wueste fand ich Israel, wie eine Fruehfrucht am Feigenbaum, als seinen ersten Trieb, sah ich eure Vaeter. Sie aber gingen nach Baal-Peor und weihten sich der Schande und sie wurden Scheusale wie ihr Liebhaber. 9.11 Ephraim ist den Voegeln gleich, seine Herrlichkeit verfliegt. Kein Gebaeren, keine Schwangerschaft, keine Empfaengnis. 9.12 Selbst wenn sie ihre Soehne grossziehen sollten, mache ich sie doch kinderlos, [so dass] kein Mensch [mehr bleibt]. Ja, wehe auch ihnen [selbst], wenn ich von ihnen weiche! 9.13 Ephraim, das ich [mir] zur jungen Palme ausersehen hatte, auf einer Weide gepflanzt, Ephraim muss seine Soehne zum Moerder hinausziehen lassen. 9.14 Gib ihnen, HERR! Was wirst du geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterleib und vertrocknete Brueste! 9.15 Ihre ganze Bosheit wurde in Gilgal [offenkundig], ja, dort habe ich sie gehasst. Wegen der Bosheit ihrer Taten vertreibe ich sie aus meinem Haus. Ich werde sie nicht mehr lieben; all ihre Obersten sind Widerspenstige. 9.16 Geschlagen ist Ephraim, verdorrt ihre Wurzel, Frucht bringen sie nicht mehr. Selbst wenn sie gebaeren, werde ich die Lieblinge ihres Leibes toeten. 9.17 Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn hoeren; und sie sollen Fluechtlinge sein unter den Nationen. Gerichtsankuendigung ueber Israel wegen seines Goetzendienstes. \10\ 10.1 Israel war ein ueppiger Weinstock, der genuegend Frucht hatte. Je zahlreicher seine Frucht wurde, desto zahlreicher machte er die Altaere. Je schoener sein Land wurde, desto schoener machten sie die Gedenksteine. 10.2 Geteilt ist ihr Herz, jetzt werden sie buessen: er zerbricht ihre Altaere, verwuestet ihre Gedenksteine. 10.3 Ja, jetzt werden sie sagen: Wir haben keinen Koenig. Denn wir haben den HERRN nicht gefuerchtet, und der Koenig, was soll er fuer uns tun? 10.4 Sie haben [viele] Worte geredet, Meineide geschworen, Buendnisse geschlossen: So sprosst der Rechtsspruch wie Giftkraut in den Furchen des Feldes. 10.5 Die Bewohner von Samaria bangen um das Kalb von Bet-Awen; ja, sein Volk wird [noch] trauern darueber. Seine Goetzenpriester heulen um es wegen seiner Herrlichkeit, denn sie wird gefangen von ihm wegziehen. 10.6 Auch das wird nach Assur gebracht als Tribut fuer den Koenig Jareb. Beschaemung wird Ephraim ergreifen, und Israel wird sich schaemen wegen seines Ratschlags. 10.7 Vernichtet ist Samaria; sein Koenig treibt wie ein abgeknickter Zweig auf der Wasserflaeche. 10.8 Ausgerottet werden die Hoehen von Awen, Israels Suende; Dornen und Disteln werden auf ihren Altaeren wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen: Bedeckt uns! - und zu den Huegeln: Fallt auf uns! 10.9 Seit den Tagen von Gibea hast du gesuendigt, Israel. Dort sind sie stehengeblieben. Wird sie nicht in Gibea der Kampf gegen die Kinder der Widerspenstigkeit erreichen? 10.10 Nach meinem Wunsch werde ich sie auch zuechtigen, und Voelker werden gegen sie versammelt werden, wenn man sie fuer ihre zweifache Schuld bindet. 10.11 Und Ephraim war [doch] eine eingewoehnte junge Kuh, die gern drosch. Und ich, als ich an ihrem schoenen Nacken vorbeikam, wollte ich Ephraim einspannen. Juda sollte pfluegen, Jakob fuer sich eggen: 10.12 `Saeet euch nach Gerechtigkeit! Erntet gemaess der Gnade! Brecht euch einen Neubruch! Es ist Zeit, den HERRN zu suchen, damit er kommt und euch Gerechtigkeit regnen laesst. 10.13 Ihr habt Ungerechtigkeit gepfluegt, Unrecht geerntet, die Frucht der Luege gegessen. Weil du auf deinen Weg vertraut hast, auf die Menge deiner Helden, 10.14 so wird sich Kriegslaerm erheben gegen deine Staemme, und alle deine Festungen werden verwuestet, wie Schalman Bet-Arbeel verwuestete am Tag der Schlacht, da die Mutter samt den Kindern zerschmettert wurde. 10.15 So hat man euch getan, Bethel, wegen eurer Bosheit. Mit dem Morgenrot wird Israels Koenig voellig vernichtet sein. Die Liebe Gottes zu seinem Volk trotz dessen Untreue. \11\ 11.1 Als Israel jung war, gewann ich es lieb, und aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen. 11.2 Sooft ich sie rief, gingen sie von meinem Angesicht weg. Den Baalim opferten sie, und den Gottesbildern brachten sie Rauchopfer dar. 11.3 Und ich, ich lehrte Ephraim laufen - ich nahm sie [immer wieder] auf meine Arme -, aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte. 11.4 Mit menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe, und ich war ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken anheben, und sanft zu ihm gab ich [ihm] zu essen. 11.5 Es wird nicht ins Land Aegypten zurueckkehren. Aber Assur, der wird sein Koenig sein, denn sie weigern sich umzukehren. 11.6 Und das Schwert wird kreisen in seinen Staedten und seinen Schwaetzern ein Ende machen, und [es] wird fressen wegen ihrer Ratschlaege. 11.7 Aber mein Volk bleibt verstrickt in die Abkehr von mir. Und ruft man es nach oben, bringt man es [doch] insgesamt nicht dazu, sich zu erheben. 11.8 Wie sollte ich dich preisgeben, Ephraim, [wie] sollte ich dich ausliefern, Israel? Wie koennte ich dich preisgeben wie Adma, dich Zebojim gleichmachen? Mein Herz kehrt sich in mir um, ganz und gar erregt ist all mein Mitleid. 11.9 Nicht ausfuehren will ich die Glut meines Zornes, will nicht noch einmal Ephraim vernichten. Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch, in deiner Mitte der Heilige: ich will nicht in Zornglut kommen. - 11.10 Hinter dem HERRN werden sie herziehen: wie ein Loewe wird er bruellen, ja, er wird bruellen, und zitternd werden die Soehne herbeikommen vom Meer. 11.11 Sie werden zitternd herbeikommen aus Aegypten wie ein Vogel und wie eine Taube aus dem Land Assur. Und ich werde sie in ihren Haeusern wohnen lassen, spricht der HERR. \12\ 12.1 Trotz Israels Untreue - Gott bleibt der Herr seines Volkes Mit Luege hat Ephraim mich umringt, mit Betrug das Haus Israel. Und Juda ist immer noch schwankend gegenueber Gott und gegenueber dem Heiligen, der treu ist. 12.2 Ephraim weidet Wind und jagt dem Ostwind nach den ganzen Tag, es mehrt Luege und Gewalttat. Einen Bund schliessen sie mit Assur, und Oel wird nach Aegypten gebracht. 12.3 Auch mit Juda fuehrt der HERR einen Rechtsstreit. Und er wird Jakob heimsuchen nach seinen Wegen, nach seinen Taten ihm vergelten. 12.4 Im Mutterleib hinterging er seinen Bruder, und in seiner Manneskraft kaempfte er mit Gott: 12.5 Er kaempfte mit dem Engel und war ueberlegen! Er weinte und flehte ihn um Gnade an. In Bethel fand er ihn, und dort redete er mit ihm. 12.6 Und der HERR, der Gott der Heerscharen - Jahwe ist sein Name - [sprach]: 12.7 Ja, du darfst mit Hilfe deines Gottes zurueckkehren! [Nur] bewahre Treue und Recht und hoffe bestaendig auf deinen Gott! 12.8 Ein Haendler [ist Israel], in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt es zu uebervorteilen. 12.9 Und Ephraim sagt: Ich bin doch reich geworden, habe mir ein Vermoegen erworben. In all meinem Erwerb wird man mir keine Schuld nachweisen, die Suende waere. 12.10 Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Aegypten her. Ich lasse dich wieder in Zelten wohnen wie in den Tagen des Festes. 12.11 Und [immer wieder] habe ich zu den Propheten geredet, ja, ich liess Gesichte zahlreich sein, und durch die Propheten gebe ich Gleichnisse. 12.12 Wenn Gilead [schon] Unheil war, wahrhaftig, dann sind sie Nichtiges geworden. Sie opferten Stiere in Gilgal; so sollen auch ihre Altaere wie Steinhaufen sein an den Furchen des Feldes. 12.13 Und Jakob floh in das Gebiet von Aram, und Israel diente um eine Frau und huetete [Schafe] um eine Frau. 12.14 Aber durch einen Propheten fuehrte der HERR Israel aus Aegypten herauf, und durch einen Propheten wurde es gehuetet. 12.15 Ephraim hat bittere Kraenkung veruebt, und sein Herr wird seine Blutschuld auf ihm lassen und seine Schmaehung ihm vergelten. Gericht Gottes ueber Israel wegen seiner Untreue. \13\ 13.1 Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob [sich] in Israel. Aber es wurde schuldig durch Baal und starb. 13.2 Und nun fahren sie fort zu suendigen und machen sich ein gegossenes Bild, aus ihrem Silber Goetzenbilder, entsprechend ihrer Kunstfertigkeit, Arbeit von Handwerkern ist alles. Von denen sagt man: Die, die Menschen opfern, kuessen Kaelber! 13.3 Darum werden sie sein wie die Morgenwolke und wie Tau, der frueh verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne weht, und wie Rauch aus der Luke. 13.4 Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Aegypten her: Einen Gott ausser mir kennst du nicht, und es gibt keinen [andern] Retter als mich. 13.5 Ich habe dich ja gekannt in der Wueste, im Land der Gluten. 13.6 Ihrem Weideplatz entsprechend wurden sie auch satt. Sie wurden satt, und ihr Herz ueberhob sich; darum vergassen sie mich. 13.7 So wurde ich fuer sie wie ein Loewe, wie ein Leopard laure ich am Weg. 13.8 Ich falle sie an wie eine Baerin, die der Jungen beraubt ist, und zerreisse den Verschluss ihres Herzens. Ich fresse sie dort wie eine Loewin. Die Tiere des Feldes zerfleischen sie. 13.9 Es hat dich zugrunde gerichtet, Israel, dass du gegen mich, gegen deinen Helfer, bist. 13.10 Wo ist nun dein Koenig, dass er dich rette in all deinen Staedten, und [wo] deine Richter, von denen du sagtest: Gib mir einen Koenig und Obersten? 13.11 Ich gab dir einen Koenig in meinem Zorn und nahm ihn weg in meinem Grimm. 13.12 Die Schuld Ephraims ist zusammengebunden, aufbewahrt seine Suende. 13.13 Kommen die Geburtswehen fuer ihn, ist er ein unverstaendiger Sohn. Denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Muttermund. 13.14 Aus der Gewalt des Scheol werde ich sie befreien, vom Tod sie erloesen! Wo sind, o Tod, deine Dornen? Wo ist, o Scheol, dein Stachel? Mitleid ist vor meinen Augen verborgen. 13.15 Denn er trennt zwischen Bruedern. [Wie] ein Ostwind wird [der Feind] kommen, ein Wind des HERRN, der aus der Wueste steigt. Dann trocknet sein Brunnen aus und vertrocknet, seine Quelle versiegt. Er pluendert den Schatz, alles kostbare Geraet. \14\ 14.1 Samaria wird buessen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott. Sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt. Mahnung zur Umkehr - Verheissung des zukuenftigen Heils. 14.2 Kehr um, Israel, bis zum HERRN, deinem Gott! Denn du bist gestuerzt durch deine Schuld. 14.3 Nehmt Worte mit euch und kehrt zum HERRN um! Sagt zu ihm: Vergib alle Schuld und nimm an, was gut ist! Wir wollen die Frucht unserer Lippen [als Opfer] darbringen. 14.4 Assur soll uns nicht retten, auf Pferden wollen wir nicht reiten und zum Machwerk unserer Haende nicht mehr sagen: Unser Gott! Denn bei dir findet die Waise Erbarmen. 14.5 Ich will ihre Abtruennigkeit heilen, will sie aus freiem Antrieb lieben. Denn mein Zorn hat sich von ihm abgewandt. 14.6 Ich werde fuer Israel sein wie der Tau. Bluehen soll es wie die Lilie, und seine Wurzeln schlagen wie der Libanon. 14.7 Seine Triebe sollen sich ausbreiten, und seine Pracht soll sein wie der Oelbaum und sein Geruch wie der des Libanon. 14.8 Es kehren zurueck, die in seinem Schatten wohnen, sie werden wieder Getreide anbauen und bluehen wie ein Weinstock, dessen Ruf wie der Wein vom Libanon ist. 14.9 Ephraim [wird sagen]: Was soll ich noch mit den Goetzen? - Ich, ich habe ihn erhoert und auf ihn geblickt. - Ich bin wie ein gruener Wacholder, [nur] an mir wird Frucht fuer dich gefunden. 14.10 Wer ist weise, dass er dies versteht? Wer ist verstaendig, dass er es erkennt? Denn die Wege des HERRN sind gerade. Die Gerechten werden darauf gehen, die Abtruennigen aber werden darauf stuerzen.  Der Prophet Joel. Aufforderung zur Klage ueber verschiedene Plagen - Aufruf zur Busse. \1\ 1.1 Das Wort des HERRN, das zu Joel, dem Sohn des Petuel, geschah. 1.2 Hoert dies, ihr Aeltesten, und nehmt es zu Ohren, alle Bewohner des Landes! Ist solches in euren Tagen geschehen oder in den Tagen eurer Vaeter? 1.3 Erzaehlt euren Kindern davon und eure Kinder ihren Kindern und ihre Kinder der folgenden Generation: 1.4 Was der Nager uebriggelassen hatte, frass die Heuschrecke; und was die Heuschrecke uebriggelassen, frass der Abfresser; und was der Abfresser uebriggelassen, frass der Vertilger. 1.5 Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint! Heult, ihr Weinsaeufer alle, ueber den Most, denn er ist weggerissen von eurem Mund! 1.6 Denn eine Nation ist ueber mein Land heraufgezogen, maechtig und ohne Zahl; ihre Zaehne sind Loewenzaehne, und sie hat das Gebiss einer Loewin. 1.7 Sie hat meinen Weinstock zu einer Wueste gemacht und meinen Feigenbaum zerknickt; sie hat ihn voellig abgeschaelt und hingeworfen, seine Ranken sind weiss geworden. 1.8 Klage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umguertet ist wegen des Mannes ihrer Jugend! 1.9 Speisopfer und Trankopfer sind weggenommen vom Haus des HERRN; es trauern die Priester, die Diener des HERRN. 1.10 Verwuestet ist das Feld, verdorrt der Erdboden; denn verwuestet ist das Korn, vertrocknet der Most, dahingewelkt das Oel. 1.11 Steht beschaemt, ihr Bauern, heult, ihr Winzer, ueber den Weizen und ueber die Gerste! Denn die Ernte des Feldes ist zugrunde gegangen; 1.12 der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Granatbaum, auch Dattelpalme und Apfelbaum, alle Baeume des Feldes sind vertrocknet. Ja, vertrocknet ist die Freude, [fern] von den Menschenkindern. ~ 1.13 Umguertet euch und klagt, ihr Priester! Heult, ihr Diener des Altars! Kommt, uebernachtet in Sacktuch, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus eures Gottes entzogen. 1.14 Heiligt ein Fasten, ruft einen Feiertag aus! Versammelt die Aeltesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN um Hilfe! 1.15 Wehe ueber den Tag! Denn nahe ist der Tag des HERRN, und er kommt wie eine Verwuestung vom Allmaechtigen. 1.16 Ist nicht die Speise vor unseren Augen weggenommen, Freude und Jubel aus dem Haus unseres Gottes? 1.17 Verdorrt sind die Samenkoerner unter ihren Schollen. Veroedet sind die Vorratshaeuser, zerfallen die Scheunen, denn das Korn ist vertrocknet. 1.18 Wie stoehnt das Vieh! Die Rinderherden sind bestuerzt, weil sie keine Weide haben; auch die Schafherden buessen. 1.19 Zu dir, HERR, rufe ich; denn ein Feuer hat die Weideplaetze der Steppe verzehrt und eine Flamme alle Baeume des Feldes versengt. 1.20 Auch die Tiere des Feldes schreien lechzend zu dir; denn vertrocknet sind die Wasserbaeche, und ein Feuer hat die Weideplaetze der Steppe verzehrt. Die Heuschreckenplage als Sinnbild fuer den Tag des HERRN. \2\ 2.1 Blast das Horn auf Zion und erhebt das Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berg! Beben sollen alle Bewohner des Landes! Denn es kommt der Tag des HERRN, ja er ist nahe: 2.2 ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewoelks und des Wetterdunkels. Wie Morgengrauen ist es ausgebreitet ueber die Berge, ein grosses und maechtiges Volk, wie es von Ewigkeit her nie gewesen ist und nach ihm nie mehr sein wird bis in die Jahre der Generationen und Generationen. 2.3 Vor ihm her verzehrt das Feuer, und nach ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden und nach ihm eine oede Wueste. Auch gibt es vor ihm kein Entrinnen. 2.4 Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden; und wie Reitpferde, so rennen sie. 2.5 Wie das Rasseln von Kriegswagen [klingt es,] huepfen sie ueber die Gipfel der Berge; wie das Prasseln der Feuerflamme, die Stoppeln verzehrt; [sie sind] wie ein maechtiges Volk, zum Kampf geruestet. 2.6 Vor ihm zittern die Voelker, alle Gesichter ergluehen. 2.7 Wie Helden rennen sie, wie Kriegsleute ersteigen sie die Mauer; und sie ziehen, jeder auf seinem Weg, und ihre Pfade verlassen sie nicht; 2.8 und keiner draengt den anderen, sie ziehen, jeder auf seiner Bahn; und sie stuerzen zwischen den Waffen hindurch, [ihr Zug] bricht nicht ab. 2.9 Sie ueberfallen die Stadt, rennen auf die Mauer, steigen in die Haeuser; durch die Fenster dringen sie ein wie der Dieb. 2.10 Vor ihnen erbebt die Erde, erzittert der Himmel; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. 2.11 Und der HERR laesst vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr gross, denn der Vollstrecker seines Wortes ist maechtig. Denn gross ist der Tag des HERRN und sehr furchtbar. Und wer kann ihn ertragen? Aufruf zur Busse und Gottes Gnadenerweis. 2.12 Doch auch jetzt, spricht der HERR, kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen! 2.13 Und zerreisst euer Herz und nicht eure Kleider und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnaedig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Gnade, und laesst sich das Unheil gereuen. 2.14 Wer weiss, [vielleicht] wird er umkehren und es sich gereuen lassen und Segen hinter sich zuruecklassen: Speisopfer und Trankopfer fuer den HERRN, euren Gott! 2.15 Blast das Horn auf Zion, heiligt ein Fasten, ruft einen Feiertag aus! 2.16 Versammelt das Volk, heiligt eine Versammlung, bringt die Aeltesten zusammen, versammelt die Kinder und die Saeuglinge an den Bruesten! Der Braeutigam trete aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Brautgemach! 2.17 Die Priester, die Diener des HERRN, sollen weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, blicke mitleidig auf dein Volk und gib nicht dein Erbteil der Verhoehnung preis, so dass die Nationen ueber sie spotten! Wozu soll man unter den Voelkern sagen: Wo ist ihr Gott? 2.18 Und der HERR eiferte fuer sein Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk. 2.19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Oel, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zu [einem Gegenstand der] Verhoehnung machen unter den Nationen. 2.20 Und ich werde `den von Norden' von euch entfernen und ihn in ein duerres und oedes Land vertreiben, seine Vorhut in das vordere Meer und seine Nachhut in das hintere Meer. Und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen wird sein Verwesungsgeruch, denn grossgetan hat er. 2.21 Fuerchte dich nicht, du Erdboden! Juble und freue dich! Denn der HERR hat Grosses getan. 2.22 Fuerchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Denn es gruenen die Weideplaetze der Steppe. Denn der Baum traegt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag. 2.23 Und ihr, Soehne Zions, jubelt und freut euch im HERRN, eurem Gott! Denn er gibt euch den Fruehregen nach [dem Mass] der Gerechtigkeit, und er laesst euch Regen herabkommen: Fruehregen und Spaetregen wie frueher. 2.24 Und die Tennen werden voll Getreide sein und die Kelterkufen ueberfliessen von Most und Oel. 2.25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben, mein grosses Heer, das ich gegen euch gesandt habe. 2.26 Und ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden 2.27 Und ihr werdet erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden. Ausgiessung des Geistes und Vorzeichen des Gerichts. Apg 2,17-21. \3\ 3.1 Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgiessen werde ueber alles Fleisch. Und eure Soehne und eure Toechter werden weissagen, eure Greise werden Traeume haben, eure jungen Maenner werden Gesichte sehen. 3.2 Und selbst ueber die Knechte und ueber die Maegde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgiessen. 3.3 Und ich werde Wunderzeichen geben am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsaeulen. 3.4 Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des HERRN kommt, der grosse und furchtbare. 3.5 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird errettet werden. Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR gesprochen hat, und unter den Uebriggebliebenen, die der HERR berufen wird. Gericht ueber die Nationen und Wiederherstellung Israels am Tag des HERRN. \4\ 4.1 Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Geschick Judas und Jerusalems wenden werde, 4.2 dann werde ich alle Nationen versammeln und sie ins Tal Joschafat hinabfuehren. Und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und mein Land haben sie geteilt 4.3 und ueber mein Volk das Los geworfen; und einen Jungen gaben sie fuer eine Hure und ein Maedchen verkauften sie fuer Wein und tranken. 4.4 Und was wollt ihr mir denn, Tyrus und Sidon und alle Bezirke Philistaeas? Wollt ihr mir eine Tat vergelten, oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell, eilig werde ich euer Tun auf euren Kopf zurueckbringen, 4.5 weil ihr mein Silber und mein Gold weggenommen und meine besten Kleinode in eure Tempel gebracht habt, 4.6 und die Soehne Juda und die Soehne Jerusalems habt ihr den Soehnen der Griechen verkauft, um sie weit von ihrem Gebiet zu entfernen. 4.7 Siehe, ich will sie erwecken von dem Ort, wohin ihr sie verkauft habt, und will euer Tun auf euren Kopf zurueckbringen. 4.8 Und ich werde eure Soehne und eure Toechter in die Hand der Soehne Juda verkaufen; und die werden sie an die Sabaeer verkaufen, an eine ferne Nation. Denn der HERR hat geredet. 4.9 Ruft dies unter den Nationen aus, heiligt einen Krieg, erweckt die Helden! Herankommen und heraufziehen sollen alle Kriegsleute! 4.10 Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen! Der Schwache sage: Ich bin ein Held! 4.11 Eilt und kommt her, all ihr Nationen ringsumher, und versammelt euch! Dahin, HERR, sende deine Helden hinab! 4.12 Die Nationen sollen sich aufmachen und hinaufziehen ins Tal Joschafat! Denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsumher zu richten. 4.13 Legt die Sichel an! Denn die Ernte ist reif. Kommt, stampft! Denn die Kelter ist voll, die Kelterkufen fliessen ueber. Denn gross ist ihre Bosheit. 4.14 Scharen [ueber] Scharen im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des HERRN im Tal der Entscheidung. 4.15 Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. 4.16 Und der HERR bruellt aus Zion und laesst aus Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel und Erde erbeben. Und der HERR ist eine Zuflucht fuer sein Volk und eine Feste fuer die Soehne Israel. 4.17 Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, euer Gott bin, der auf Zion wohnt, meinem heiligen Berg. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden es nicht mehr durchziehen. 4.18 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Berge triefen von Most und die Huegel ueberfliessen von Milch, und alle Baeche Judas werden stroemen [,voll] von Wasser. Und eine Quelle wird aus dem Haus des HERRN hervorbrechen und das Tal Schittim bewaessern. 4.19 Aegypten wird zur Oede und Edom zu einer oeden Wueste werden wegen der Gewalttat an den Soehnen Juda, weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben. 4.20 Aber Juda soll ewig bewohnt werden und Jerusalem von Generation zu Generation. 4.21 Und ich werde ihr Blut ungestraft lassen, das ich [bisher] nicht ungestraft liess. Und der HERR wohnt in Zion.  Der Prophet Amos. Drohung gegen Nachbarvoelker Israels. \1\ 1.1 Worte des Amos - der unter den Schafzuechtern von Tekoa war -, die er ueber Israel geschaut hat in den Tagen des Usija, des Koenigs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Koenigs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. 1.2 Und er sprach: Der HERR wird vom Zion her bruellen und aus Jerusalem seine Stimme erschallen lassen: Da vertrocknen die Weideplaetze der Hirten, und der Gipfel des Karmel verdorrt. V. 3-5: Jes 17,1-11; Jer 49,23-27. 1.3 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten gedroschen haben. 1.4 So sende ich Feuer in das Haus Hasaels, dass es die Palaeste Ben-Hadads frisst. 1.5 Ich zerbreche den Riegel von Damaskus und rotte den Herrscher aus Bikat-Awen aus und den, der das Zepter haelt, aus Bet-Eden: Und das Volk von Aram wird nach Kir gefangen wegziehen, spricht der HERR. V. 6-8: Jer 47; Hes 25,15-17; Zeph 2,4-7; Sach 9,5-7. 1.6 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Gaza und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie ganze Ortschaften gefangen weggefuehrt haben, um sie an Edom auszuliefern. 1.7 So sende ich Feuer gegen die Mauer von Gaza, dass es seine Palaeste frisst. 1.8 Ich rotte den Herrscher aus Aschdod aus und den, der das Zepter haelt, aus Aschkelon. Ich wende meine Hand gegen Ekron, und der Ueberrest der Philister geht zugrunde, spricht der Herr, HERR. V. 9.10: Jes 23; Hes 26; 27; 28,1-19; Sach 9,2-4. 1.9 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Tyrus und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie ganze Ortschaften an Edom ausgeliefert und an den Bruderbund nicht gedacht haben. 1.10 So sende ich Feuer gegen die Mauer von Tyrus, dass es seine Palaeste frisst. V. 11.12: (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Hes 25,12-14; 35; Ob. 1.11 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Edom und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil es seinem Bruder mit dem Schwert nachjagt und sein Erbarmen erstickt hat und weil sein Zorn bestaendig zerfleischt und sein Grimm dauernd wacht. 1.12 So sende ich Feuer gegen Teman, dass es die Palaeste von Bozra frisst. V. 13-15: Jer 49,1-6; Hes 21,33-37; 25,1-7; Zeph 2,8-11. 1.13 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen der Soehne Ammon und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie die Schwangeren von Gilead aufgeschlitzt haben, um ihr Gebiet zu erweitern. 1.14 So zuende ich Feuer an in der Mauer von Rabba, dass es seine Palaeste frisst unter [Kriegs]geschrei am Tag der Schlacht, unter Sturm am Tag des Unwetters. 1.15 Da geht ihr Koenig in die Gefangenschaft, er und seine Obersten zusammen mit ihm, spricht der HERR. V. 1-3: Jes 15; 16; Jer 48; Hes 25,8-11; Zeph 2,8-11. \2\ 2.1 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Moab und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil es die Gebeine des Koenigs von Edom zu Kalk verbrannt hat. 2.2 So sende ich Feuer nach Moab, dass es die Palaeste von Kerijot frisst. Und Moab stirbt im Kampflaerm, unter [Kriegs]geschrei, beim Schall des Horns. 2.3 Und ich rotte den Richter aus seiner Mitte aus, und alle seine Obersten bringe ich mit ihm um, spricht der HERR. Drohung gegen Juda und Israel. 2.4 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Juda und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie das Gesetz des HERRN verworfen und seine Ordnungen nicht gehalten haben, und ihre Luegen[goetter] sie verfuehrten, denen ihre Vaeter nachgelaufen sind. 2.5 So sende ich Feuer gegen Juda, dass es die Palaeste Jerusalems frisst. 2.6 So spricht der HERR: Wegen drei Verbrechen von Israel und wegen vier werde ich es nicht rueckgaengig machen, weil sie den Gerechten fuer Geld und den Armen fuer ein Paar Schuhe verkaufen. 2.7 Sie treten nach dem Kopf der Geringen [wie] auf den Staub der Erde, und den [Rechts]weg der Elenden beugen sie. Und ein Mann und sein Vater gehen zu [demselben] Maedchen, um meinen heiligen Namen zu entweihen. 2.8 Und auf gepfaendeten Kleidern strecken sie sich aus neben jedem Altar, und Wein von Strafgeldern trinken sie im Haus ihres Gottes. 2.9 Und ich, ich hatte doch den Amoriter vor ihnen vernichtet, dessen Hoehe wie die Hoehe der Zedern war und der stark war wie die Eichen, und ich hatte seine Frucht droben vertilgt und seine Wurzeln drunten. 2.10 Und ich, ich hatte euch doch aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt und euch vierzig Jahre in der Wueste geleitet, das Land des Amoriters in Besitz zu nehmen. 2.11 Und ich habe von euren Soehnen [einige] als Propheten auftreten lassen und [einige] von euren jungen Maennern als Nasiraeer. Ja, war es nicht so, ihr Soehne Israel? spricht der HERR. 2.12 Aber ihr habt den Nasiraeern Wein zu trinken gegeben und den Propheten befohlen: Ihr sollt nicht weissagen! 2.13 Siehe, ich mache es unter euch schwankend, wie der Wagen schwankt, der voll Garben ist. 2.14 Da geht dem Schnellen die Zuflucht verloren, den Starken festigt nicht seine Kraft, und der Held rettet sein Leben nicht. 2.15 Der den Bogen fuehrt, haelt nicht stand, der Schnellfuessige rettet [sich] nicht, und der auf dem Pferd reitet, rettet sein Leben nicht. 2.16 Und der Beherzteste unter den Helden flieht nackt an jenem Tag, spricht der HERR. Die Botschaft des Propheten als Botschaft Gottes. \3\ 3.1 Hoert dieses Wort, das der HERR ueber euch redet, ihr Soehne Israel, ueber das ganze Geschlecht, das ich aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt habe! 3.2 Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich an euch alle eure Suenden heimsuchen. 3.3 Gehen etwa zwei miteinander, ausser wenn sie zusammengekommen sind? 3.4 Bruellt der Loewe im Wald, wenn er keine Beute hat? Laesst der Jungloewe seine Stimme aus seinem Versteck erschallen, ausser wenn er [etwas] gefangen hat? 3.5 Faellt ein Vogel in das Klappnetz am Boden, ohne dass ihm ein Stellholz [gestellt] ist? Schnellt das Klappnetz von der Erde empor, wenn es gar nichts gefangen hat? 3.6 Wird etwa in der Stadt das Horn geblasen, und das Volk erschrickt nicht? Geschieht etwa ein Unglueck in der Stadt, und der HERR hat es nicht bewirkt? 3.7 Denn der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthuellt hat. - 3.8 Der Loewe hat gebruellt, wer fuerchtet sich [da] nicht? Der Herr, HERR, hat geredet, wer weissagt [da] nicht? Ankuendigung der Zerstoerung Samarias. 3.9 Lasst es hoeren ueber den Palaesten in Aschdod und ueber den Palaesten im Land Aegypten und sagt: Versammelt euch auf den Bergen von Samaria und seht die grosse Verwirrung in seiner Mitte und die Unterdrueckungen in seinem Innern! 3.10 Sie verstehen nicht, das Rechte zu tun, spricht der HERR, sie, die Gewalttat und Verwuestung in ihren Palaesten aufhaeufen. 3.11 Darum, spricht der Herr, HERR: Ein Bedraenger wird das Land umzingeln! Er stuerzt deine Macht von dir herab, und deine Palaeste werden gepluendert. 3.12 So spricht der HERR: Ebenso wie der Hirte aus dem Rachen des Loewen zwei Unterschenkel oder einen Ohrzipfel rettet, so werden die Soehne Israel gerettet werden, die in Samaria in der Ecke des Lagers sitzen und auf dem Damast des Ruhebettes. 3.13 Hoert und bezeugt es gegen das Haus Jakob! spricht der Herr, HERR, der Gott der Heerscharen: 3.14 An dem Tag, da ich die Verbrechen Israels an ihm heimsuche, werde ich auch die Altaere von Bethel heimsuchen: Da werden die Hoerner des Altars abgehauen und fallen zu Boden. 3.15 Und ich zertruemmere das Winterhaus samt dem Sommerhaus! Auch die Elfenbeinhaeuser gehen zugrunde, die vielen Haeuser verschwinden, spricht der HERR. Strafrede gegen die ueppigen Frauen und den entarteten Gottesdienst - Ankuendigung des Gerichts nach vergeblichen Warnungen. \4\ 4.1 Hoert dies Wort, ihr Kuehe Basans auf dem Berg Samarias, die die Geringen unterdruecken, die Armen schinden, [und] zu ihren Herren sagen: Bring her, dass wir trinken! 4.2 Geschworen hat der Herr, HERR, bei seiner Heiligkeit: Ja, siehe, Tage kommen ueber euch, da schleppt man euch an Haken weg und euren Rest an Fischerangeln. 4.3 Dann zieht ihr durch die Mauerrisse hinaus, eine jede vor sich hin, und ihr werdet hin zum [Berg] Hermon geworfen, spricht der HERR. 4.4 Geht nach Bethel und uebt Verbrechen, nach Gilgal [und] vermehrt das Verbrechen! Bringt am Morgen eure Schlachtopfer, am dritten Tag eure Zehnten! 4.5 Und lasst vom Gesaeuerten ein Dankopfer als Rauch aufsteigen und ruft freiwillige Gaben aus, lasst es hoeren! Denn so liebt ihr es, ihr Soehne Israel, spricht der Herr, HERR. 4.6 Und so habe auch ich euch blanke Zaehne gegeben in all euren Staedten und Mangel an Brot in all euren Orten. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 4.7 Und auch ich habe euch den Regen vorenthalten, als noch drei Monate bis zur Ernte waren. Und ich habe auf die eine Stadt regnen lassen, und auf die andere Stadt liess ich nicht regnen, das eine Feld wurde beregnet, und das Feld, auf das es nicht regnete, verdorrte. 4.8 Und zwei, drei Staedte wankten zu einer Stadt hin, um Wasser zu trinken, und wurden nicht satt. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 4.9 Ich habe euch mit Getreidebrand und mit Vergilben geschlagen. Ich habe eure Gaerten und eure Weinberge vertrocknen lassen, und eure Feigen- und eure Olivenbaeume frass die Heuschrecke. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 4.10 Ich schickte unter euch die Pest in der Art Aegyptens. Ich habe eure jungen Maenner mit dem Schwert erschlagen, [zusammen] mit euren gefangenen Pferden, und ich liess den Gestank eurer Heerlager aufsteigen, und zwar in eure Nase. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. 4.11 Ich habe eine Umkehrung unter euch angerichtet wie die Umkehrung Gottes von Sodom und Gomorra. Und ihr wart wie ein Holzscheit, das aus dem Brand gerettet ist. Und doch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der HERR. - 4.12 Darum werde ich dir so tun, Israel. Weil ich dir dies tun will, mach dich bereit, deinem Gott zu begegnen, Israel! - 4.13 Ja, siehe, der die Berge bildet und den Wind erschafft und dem Menschen mitteilt, was sein Sinnen ist, der die Morgenroete [und] die Finsternis macht und einherschreitet auf den Hoehen der Erde: Jahwe, Gott der Heerscharen, ist sein Name. Klage gegen Israel - Gottes Bussruf unter Hinweis auf den Tag des HERRN. \5\ 5.1 Hoert dieses Wort, das ich ueber euch als Totenklage anhebe, Haus Israel! 5.2 Gefallen ist die Jungfrau Israel, sie steht nicht wieder auf. Hingeworfen liegt sie da auf eigenem Boden, niemand richtet sie auf. 5.3 Denn so spricht der Herr, HERR: Die Stadt, die mit tausend auszieht, wird hundert uebrigbehalten, und die mit hundert auszieht, wird zehn uebrigbehalten fuer das Haus Israel. 5.4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und lebt! 5.5 Und sucht nicht Bethel [auf] und geht nicht nach Gilgal und geht nicht hinueber nach Beerscheba! Denn Gilgal wird ganz bestimmt gefangen wegziehen, und Bethel wird zum Unheil werden. 5.6 Sucht den HERRN und lebt, damit er nicht [fuer] das Haus Joseph wie Feuer wirkt, das [um sich] frisst, und fuer Bethel niemand da ist, der loescht. 5.7 [Weh denen,] die Recht in Wermut verwandeln und Gerechtigkeit zu Boden werfen! - 5.8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, in Morgen[licht] die Finsternis verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres ruft und sie ausgiesst ueber die Flaeche der Erde: Jahwe ist sein Name! - 5.9 der Verwuestung ueber den Starken aufblitzen laesst; und Verwuestung kommt ueber die befestigte Stadt. - 5.10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und den, der unstraeflich redet, verabscheuen sie. 5.11 Darum: Weil ihr vom Geringen Pachtzinsen erhebt und Getreideabgaben von ihm nehmt, habt ihr Haeuser aus Quadern gebaut, doch werdet ihr nicht darin wohnen. Schoene Weinberge habt ihr gepflanzt, doch werdet ihr deren Wein nicht trinken. 5.12 Ja, ich kenne eure vielen Verbrechen und eure zahlreichen Suenden. - Sie bedraengen den Gerechten, nehmen Bestechungsgeld und draengen im Tor den Armen zur Seite. 5.13 Darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn eine boese Zeit ist es. 5.14 Sucht das Gute und nicht das Boese, damit ihr lebt! Und der HERR, der Gott der Heerscharen, wird so mit euch sein, wie ihr sagt. 5.15 Hasst das Boese und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor! Vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Ueberrest Josephs gnaedig sein. 5.16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plaetzen Wehklage! Und auf allen Gassen sagt man: Wehe, wehe! Und die Bauern rufen zum Trauern und Wehklagen nach den des Klageliedes Kundigen. 5.17 Und in allen Weinbergen Wehklage! Denn ich werde durch deine Mitte ziehen, spricht der HERR. 5.18 Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwuenschen! Wozu soll euch denn der Tag des HERRN sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht: 5.19 Wie wenn jemand vor dem Loewen flieht, und es begegnet ihm der Baer, aber er kommt [noch] nach Hause und stuetzt seine Hand an die Mauer, da beisst ihn die Schlange. 5.20 Wird so nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht? Ja, Dunkelheit und nicht Glanz ist ihm [eigen]. 5.21 Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht [mehr] riechen: 5.22 Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, [missfallen sie mir], und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. 5.23 Halte den Laerm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hoeren. 5.24 Aber Recht ergiesse sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfliessender Bach! 5.25 Habt ihr mir vierzig Jahre in der Wueste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, Haus Israel? 5.26 Ja, ihr habt den Sikkut, euren Koenig, und Kiun getragen, eure Goetzenbilder, den Stern eurer Goetter, die ihr euch gemacht hattet. 5.27 So werde ich euch [bis] ueber Damaskus hinaus gefangen wegfuehren, spricht der HERR; Gott der Heerscharen ist sein Name. Ankuendigung des Strafgerichts wegen Genusssucht, Hochmut und Sittenlosigkeit. \6\ 6.1 Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen des Erstlings der Nationen, zu denen das Haus Israel kommt! 6.2 Geht hinueber nach Kalne und seht! Und geht von dort nach Hamat, der grossen [Stadt], und steigt hinab nach Gat der Philister! Sind sie besser als diese Koenigreiche, oder ist ihr Gebiet groesser als euer Gebiet? 6.3 Ihr, die ihr den Tag des Ungluecks hinausschiebt und die Herrschaft der Gewalt herbeifuehrt. 6.4 Sie liegen auf Elfenbeinlagern und raekeln sich auf ihren Ruhebetten. Sie essen Fettschafe von der Herde und Kaelber aus dem Maststall. 6.5 Sie faseln zum Klang der Harfe, denken sich wie David Musikinstrumente aus. 6.6 Sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Oelen, aber ueber den Zusammenbruch Josephs sind sie nicht bekuemmert. 6.7 Darum ziehen sie jetzt gefangen an der Spitze der Weggefuehrten fort, und vorbei ist es mit dem Gejohle der sich Raekelnden. 6.8 Der Herr, HERR, hat bei sich selbst geschworen, spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Palaeste hasse ich. Und ich liefere die Stadt aus und alles, was sie erfuellt. 6.9 Und es wird geschehen, wenn zehn Maenner in einem einzigen Haus uebrigbleiben, sie muessen doch sterben. 6.10 Und hebt einen [dann] sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche aus dem Haus hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? und dieser sagt: Niemand! - dann wird er sagen: Still! Denn man darf den HERRN nicht beim Namen nennen. 6.11 Denn siehe, der HERR befiehlt, und man schlaegt das grosse Haus in Truemmer und das kleine Haus in Splitter. 6.12 Rennen Pferde denn auf Felsen, oder pfluegt man [darauf] mit Rindern? Ihr aber verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut. 6.13 [Wehe denen,] die sich ueber Lo-Dabar freuen, die sagen: Haben wir uns nicht mit unserer Kraft Karnajim genommen? 6.14 Ja siehe, ich lasse gegen euch, Haus Israel, eine Nation aufstehen, spricht der HERR, der Gott der Heerscharen; die werden euch bedraengen vom Zugang nach Hamat an bis zum Bach der Ebene. Drei Gesichte vom kommenden Gericht - Ausweisung des Amos aus Bethel. \7\ 7.1 So liess der Herr, HERR, mich sehen: Siehe, einer, der Heuschrecken bildete, als das Spaetgras zu wachsen anfing, - und siehe, das Spaetgras [kommt] nach dem Koenigsmaehen. 7.2 Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sagte ich: Herr, HERR, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 7.3 Der HERR liess es sich gereuen. Es soll nicht geschehen! sprach der HERR. 7.4 So liess der Herr, HERR mich sehen: Siehe, der Herr, HERR, rief einen Feuerregen; der frass die grosse Flut und wollte das Ackerland fressen. 7.5 Da sprach ich: Herr, HERR, lass doch ab! Wie sollte Jakob bestehen? Es ist ja so klein. 7.6 Der HERR liess es sich gereuen. Auch das soll nicht geschehen! sprach der Herr, HERR. 7.7 So liess er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer Mauer, [die mit einem] Senkblei [gerichtet war], und in seiner Hand war ein Senkblei. 7.8 Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich gehe kuenftig nicht mehr [schonend] an ihm vorueber. 7.9 Dann veroeden die Hoehen Isaaks, und die Heiligtuemer Israels liegen in Truemmern, und gegen das Haus Jerobeams erhebe ich mich mit dem Schwert. 7.10 Da sandte Amazja, der Priester von Bethel, zu Jerobeam, dem Koenig von Israel, und liess sagen: Amos betreibt eine Verschwoerung gegen dich mitten im Haus Israel. Das Land kann all seine Worte nicht ertragen. 7.11 Denn so spricht Amos: Durchs Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel wird ganz bestimmt aus seinem Land gefangen wegziehen. 7.12 Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das Land Juda! Iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen! 7.13 Aber in Bethel sollst du kuenftig nicht mehr weissagen; denn das Heiligtum des Koenigs ist hier und hier ist der Tempel des Koenigreiches. 7.14 Da antwortete Amos und sagte zu Amazja: Ich bin kein Prophet und bin kein Prophetensohn, sondern ein Viehhirte bin ich und ein Maulbeerfeigenzuechter. 7.15 Aber der HERR holte mich hinter dem Kleinvieh weg, und der HERR sprach zu mir: Geh hin, weissage meinem Volk Israel! - 7.16 Und nun hoere das Wort des HERRN: Du sagst, du sollst nicht weissagen ueber Israel und sollst nicht reden ueber das Haus Isaak. 7.17 Darum, so spricht der HERR: Deine Frau wird zur Hure werden in der Stadt, und deine Soehne und deine Toechter werden durchs Schwert fallen, dein Land wird mit der Messschnur verteilt werden, und du selbst wirst in einem unreinen Land sterben; und Israel wird gewiss aus seinem Land gefangen wegziehen. Das vierte Gesicht: Das baldige Gericht ueber Samaria. \8\ 8.1 So liess der Herr, HERR, mich sehen: Siehe, ein Korb mit Sommerobst. 8.2 Und er sprach: Was siehst du, Amos? Und ich sagte: Einen Korb mit Sommerobst. Da sprach der HERR zu mir: Das Ende fuer mein Volk Israel ist gekommen, ich werde nicht mehr laenger [schonend] an ihm voruebergehen. 8.3 Und zu Geheul werden die Gesaenge des Palastes an jenem Tag, spricht der Herr, HERR. Leichen in Menge. Ueberall wirft man [sie] hin. - Still! 8.4 Hoert dies, die ihr den Armen tretet und [darauf aus seid], die Elenden im Land zu vernichten, 8.5 und sagt: Wann ist der Neumond vorueber, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergroessern und die Waage [zum] Betrug zu faelschen, 8.6 um die Geringen fuer Geld und den Armen fuer ein Paar Schuhe zu kaufen, und damit wir den Abfall des Korns verkaufen? 8.7 Geschworen hat der HERR beim Stolz Jakobs: Wenn ich alle ihre Taten jemals vergessen werde! 8.8 Sollte darueber nicht die Erde erbeben und jeder trauern, der auf ihr wohnt? - dass sie sich insgesamt erhebt wie der Strom und aufwogt und zuruecksinkt wie der Strom Aegyptens? 8.9 An jenem Tag wird es geschehen, spricht der Herr, HERR, da lasse ich die Sonne am Mittag untergehen und bringe Finsternis ueber die Erde am lichten Tag. 8.10 Und ich verwandle eure Feste in Trauer und alle eure Gesaenge in Totenklage und bringe auf alle Hueften Sacktuch und auf jeden Kopf eine Glatze. Und ich mache es wie bei der Trauer um den einzigen [Sohn] und das Ende davon wie einen bittern Tag. 8.11 Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, HERR, da sende ich Hunger ins Land, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern [danach], die Worte des HERRN zu hoeren. 8.12 Und sie werden wanken von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten. Sie werden umherschweifen, um das Wort des HERRN zu suchen, und werden es nicht finden. 8.13 An jenem Tag sinken die schoenen Jungfrauen und die jungen Maenner vor Durst ohnmaechtig hin, 8.14 die da bei der Schuld Samarias schwoeren und sagen: So wahr dein Gott lebt, Dan! und: So wahr der Weg nach Beerscheba lebt! Sie werden fallen und nicht mehr aufstehen. Das fuenfte Gesicht: Das sichere Eintreffen des Gerichts - Zerstreuung Israels. \9\ 9.1 Und ich sah den Herrn am Altar stehen, und er sprach: Schlage auf das Kapitell, dass die Schwellen beben, und zerschmettere sie auf ihrer aller Kopf! Und ihren Rest werde ich mit dem Schwert umbringen. Kein Fluechtling von ihnen wird entfliehen, und kein Entkommener von ihnen wird sich in Sicherheit bringen. 9.2 Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird meine Hand sie von dort holen. Und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich sie von dort herunterbringen. 9.3 Und wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmel verbergen, werde ich sie von dort hervorsuchen und holen. Und wenn sie sich auf dem Grund des Meeres vor meinen Augen verstecken, werde ich von dort der Schlange befehlen, sie zu beissen. 9.4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in Gefangenschaft ziehen, werde ich von dort dem Schwert befehlen, sie umzubringen. Und ich werde mein Auge auf sie richten zum Boesen und nicht zum Guten. 9.5 Und der Herr, der HERR der Heerscharen, der die Erde anruehrt, dass sie wankt, dass alle, die auf ihr wohnen, trauern, dass sie sich ueberall erhebt wie der Strom und zuruecksinkt wie der Strom Aegyptens; 9.6 der seine Stufe im Himmel baut und die Grundmauern seiner Gewoelbe auf der Erde legt, der die Wasser des Meeres ruft und sie ausgiesst ueber die Flaeche der Erde: Jahwe ist sein Name. 9.7 Seid ihr mir nicht wie die Soehne der Kuschiten, [ihr] Soehne Israel? spricht der HERR. Habe ich nicht Israel aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt und die Philister aus Kaftor und Aram aus Kir? 9.8 Siehe, die Augen des Herrn, HERRN, [sehen] auf das suendige Koenigreich, und ich will es von der Flaeche des Erdbodens ausrotten, - nur dass ich das Haus Jakob nicht voellig ausrotten will, spricht der HERR. 9.9 Denn siehe, ich will befehlen und will das Haus Israel unter allen Nationen schuetteln, wie man mit einem Sieb schuettelt, und nicht ein Steinchen faellt zur Erde. 9.10 Alle Suender meines Volkes werden durchs Schwert sterben, die da sagen: Du wirst das Unglueck nicht herbeifuehren, und bis zu uns wirst du [es] nicht herankommen lassen. Das kommende Koenigreich und die Wiederherstellung Israels. 9.11 An jenem Tag richte ich die verfallene Huette Davids auf, ihre Risse vermauere ich, und ihre Truemmer richte ich auf, und ich baue sie wie in den Tagen der Vorzeit, 9.12 damit sie den Ueberrest Edoms und all die Nationen in Besitz nehmen, ueber denen mein Name ausgerufen war, spricht der HERR, der dies tut. 9.13 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da rueckt der Pflueger nahe an den Schnitter heran und der Traubentreter an den Saemann, und die Berge triefen von Most, und alle Huegel zerfliessen. 9.14 Da wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie werden die veroedeten Staedte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gaerten anlegen und deren Frucht essen. 9.15 Ich pflanze sie in ihr Land ein. Und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.  Der Prophet Obadja Drohendes Gericht ueber Edom, dessen Ursache und Vollzug am Tag des HERRN Jes 21,11.12; 34,5-17; Jer 49,7-22; Hes 25,12-14; 35; Am 1,11.12 \1\ 1.1 Gesicht Obadjas: So spricht der Herr, HERR, ueber Edom: - Eine Kunde haben wir vom HERRN gehoert, und ein Bote ist unter die Nationen gesandt worden: `Macht euch auf, lasst uns gegen Edom aufstehen zum Krieg! - 1.2 Siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, sehr verachtet bist du. 1.3 Der Uebermut deines Herzens hat dich betrogen, [dich,] der in den Schlupfwinkeln der Felsen wohnt, in der Hoehe seinen Sitz hat und in seinem Herzen spricht: Wer wird mich zur Erde hinabstuerzen? 1.4 Wenn du dein Nest auch hoch bautest wie der Adler und wenn es zwischen die Sterne gesetzt waere: ich werde dich von dort hinabstuerzen, spricht der HERR. 1.5 Wenn Diebe ueber dich kaemen, wenn bei Nacht Raeuber [kaemen], - wie bist du vernichtet! - wuerden sie nicht [bloss] ihren Bedarf stehlen? Wenn Weinleser ueber dich kaemen, wuerden sie nicht eine Nachlese uebriglassen? 1.6 Wie sind die [von] Esau durchsucht, [wie] durchstoebert sind ihre Verstecke! 1.7 Bis an die Grenze haben dich getrieben alle deine Bundesgenossen; betrogen, ueberwaeltigt haben dich deine Freunde; [die] dein Brot [assen], sie legten eine Fussangel unter dir aus: `Es ist keine Einsicht in ihm. 1.8 Werde ich nicht an jenem Tag, spricht der HERR, die Weisen aus Edom vertilgen und die Einsicht vom Gebirge Esaus? 1.9 Und deine Helden, Teman, werden verzagen, damit jedermann vom Gebirge Esaus ausgerottet werde durch Mord. 1.10 Wegen der Gewalttat an deinem Bruder Jakob bedeckt dich Schande, und du wirst ausgerottet werden fuer ewig. 1.11 An dem Tag, als du abseits standest, an dem Tag, als Fremde sein Heer gefangen wegfuehrten und Auslaender in seine Tore kamen und ueber Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen. 1.12 Und [nun] sieh nicht [schadenfroh] auf den Tag deines Bruders, auf den Tag seines Missgeschicks! Und freue dich nicht ueber die Soehne Juda am Tag ihrer Vernichtung und reiss nicht dein Maul auf am Tag der Not! 1.13 Und komm nicht in das Tor meines Volkes am Tag ihres Verderbens, und gerade du sieh nicht [schadenfroh] auf sein Unheil am Tag seines Verderbens und strecke [deine Hand] nicht nach seiner Habe aus am Tag seines Verderbens! 1.14 Und steh nicht am Engpass, um seine Fluechtlinge auszurotten, und liefere seine Entronnenen nicht aus am Tag der Not! - 1.15 Denn nahe ist der Tag des HERRN ueber alle Nationen. Wie du getan hast, wird dir getan werden. Dein Tun wird auf deinen Kopf zurueckkehren. 1.16 Denn wie ihr getrunken habt auf meinem heiligen Berg, so werden alle Nationen immerfort trinken; ja, sie werden trinken und schluerfen. Und sie werden sein, als waeren sie nie gewesen. 1.17 Aber auf dem Berg Zion wird Rettung sein, und er wird heilig sein. Und die vom Haus Jakob werden ihre Besitztuemer [wieder] in Besitz nehmen. 1.18 Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Joseph eine Flamme. Das Haus Esau aber wird zu Stroh. Und sie werden sie in Brand setzen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Entronnenen haben. Denn der HERR hat geredet. 1.19 Und sie werden den Sueden, das Gebirge Esaus, in Besitz nehmen und die Niederung, [das Gebiet der] Philister; und sie werden das Gebiet Ephraims und das Gebiet Samarias in Besitz nehmen, und Benjamin [wird] Gilead [in Besitz nehmen]. 1.20 Und die Weggefuehrten dieses Heeres der Soehne Israel werden in Besitz nehmen, was den Kanaanitern gehoert, bis Zarpat, und die Weggefuehrten von Jerusalem, die in Sefarad sind, die Staedte des Suedens. 1.21 Und es werden Retter hinaufziehen auf den Berg Zion, um das Gebirge Esaus zu richten. Und die Koenigsherrschaft wird dem HERRN gehoeren.  Der Prophet Jona. Jonas Ungehorsam und Bestrafung. \1\ 1.1 Und das Wort des HERRN geschah zu Jona, dem Sohn des Amittai: 1.2 Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und verkuendige gegen sie! Denn ihre Bosheit ist vor mich aufgestiegen. 1.3 Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN. Und er ging nach Jafo hinab, fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr, gab den Fahrpreis dafuer und stieg hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg vom Angesicht des HERRN. 1.4 Da warf der HERR einen gewaltigen Wind auf das Meer, und es entstand ein grosser Sturm auf dem Meer, so dass das Schiff zu zerbrechen drohte. 1.5 Da fuerchteten sich die Seeleute und schrieen um Hilfe, jeder zu seinem Gott. Und sie warfen die Geraete, die im Schiff waren, ins Meer, um ihre schwierige Lage zu erleichtern. Jona aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich hingelegt und schlief fest. 1.6 Da trat der Kapitaen an ihn heran und sagte zu ihm: Was ist mit dir, du Schlaefer? Steh auf, ruf deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott sich auf uns besinnen, so dass wir nicht umkommen. 1.7 Und sie sagten einer zum anderen: Kommt und lasst uns Lose werfen, damit wir erkennen, um wessentwillen dieses Unglueck uns [trifft]! Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona. 1.8 Da sagten sie zu ihm: Teile uns doch mit, durch wessen [Schuld] dieses Unglueck uns [trifft]! Was ist dein Beruf, und woher kommst du? Was ist dein Land, und von welchem Volk bist du? 1.9 Und er sagte zu ihnen: Ich bin ein Hebraeer, und ich fuerchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene [Land] gemacht hat. 1.10 Da fuerchteten sich die Maenner mit grosser Furcht und sagten zu ihm: Was hast du da getan! Die Maenner hatten naemlich erfahren, dass er vor dem Angesicht des HERRN auf der Flucht war, denn er hatte es ihnen mitgeteilt. 1.11 Und sie sagten zu ihm: Was sollen wir [mit] dir tun, damit das Meer uns in Ruhe laesst? ~ Denn das Meer wurde immer stuermischer. 1.12 Da sagte er zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer! Dann wird das Meer euch in Ruhe lassen; denn ich habe erkannt, dass dieser grosse Sturm um meinetwillen ueber euch [gekommen ist]. 1.13 Und die Maenner ruderten mit aller Kraft, um [das Schiff] ans trockene [Land] zurueckzubringen. Aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stuermischer gegen sie anging. 1.14 Da riefen sie zum HERRN und sagten: Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen und bringe nicht unschuldiges Blut ueber uns! Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat. 1.15 Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da liess das Meer ab von seinem Wueten. 1.16 Und die Maenner fuerchteten den HERRN mit grosser Furcht, und sie brachten dem HERRN Schlachtopfer dar und gelobten [ihm] Geluebde. Jonas Gebet und Errettung. \2\ 2.1 Und der HERR bestellte einen grossen Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Naechte im Bauch des Fisches. 2.2 Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches 2.3 und sprach: Ich rief aus meiner Bedraengnis zum HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoss des Scheol schrie ich um Hilfe ~ du hoertest meine Stimme. 2.4 Und du hattest mich [in] die Tiefe geworfen, in das Herz der Meere, und Stroemung umgab mich. Alle deine Wogen und deine Wellen gingen ueber mich dahin. 2.5 Da sprach ich: Verstossen bin ich von deinen Augen hinweg, dennoch werde ich wieder hinblicken zu deinem heiligen Tempel. 2.6 Wasser umfingen mich bis an die Seele, die Tiefe umschloss mich, Seetang schlang sich um mein Haupt. 2.7 Zu den Gruenden der Berge sank ich hinab. Der Erde Riegel waren hinter mir auf ewig [geschlossen]. Da fuehrtest du mein Leben aus der Grube herauf, HERR, mein Gott. 2.8 Als meine Seele in mir verschmachtete, dachte ich an den HERRN. Und mein Gebet kam zu dir, in deinen heiligen Tempel. 2.9 Die, die nichtige Goetzen verehren, verlassen ihre Gnade. 2.10 Ich aber will dir Opfer bringen mit der Stimme des Lobes; was ich gelobt habe, werde ich erfuellen. Bei dem HERRN ist Rettung. 2.11 Und der HERR befahl dem Fisch, und er spie Jona auf das trockene [Land] aus. Jonas Busspredigt in Ninive. \3\ 3.1 Da geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona: 3.2 Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und ruf ihr die Botschaft zu, die ich dir sagen werde. 3.3 Da machte Jona sich auf und ging nach Ninive, gemaess dem Wort des HERRN. Ninive aber war eine grosse Stadt vor Gott, drei Tage zu durchwandern. 3.4 Und Jona begann, in die Stadt hineinzugehen, eine Tagereise [weit]. Und er rief und sprach: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstoert! 3.5 Da glaubten die Leute von Ninive an Gott; und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch von ihrem Groessten bis zu ihrem Kleinsten. 3.6 Und das Wort erreichte den Koenig von Ninive; und er stand von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, huellte sich in Sacktuch und setzte sich in den Staub. 3.7 Und er liess in Ninive auf Befehl des Koenigs und seiner Grossen ausrufen und sagen: Menschen und Vieh, Rinder und Schafe sollen gar nichts zu sich nehmen, sie sollen nicht weiden und kein Wasser trinken! 3.8 Und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen mit [aller] Kraft zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, jeder von seinem boesen Weg und von der Gewalttat, die an seinen Haenden ist. 3.9 Wer weiss, [vielleicht] wendet sich Gott und laesst es sich gereuen und kehrt um von der Glut seines Zornes, so dass wir nicht umkommen. 3.10 Und Gott sah ihre Taten, dass sie von ihrem boesen Weg umkehrten. Und Gott liess sich das Unheil gereuen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht. Jonas Verdruss und Zurechtweisung. \4\ 4.1 Und es missfiel Jona sehr, und er wurde zornig. 4.2 Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnaediger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und gross an Guete, und einer, der sich das Unheil gereuen laesst. 4.3 Und nun, HERR, nimm doch meine Seele von mir! Denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe! 4.4 Und der HERR sprach: Ist es recht, dass du zornig bist? 4.5 Und Jona ging aus der Stadt hinaus und liess sich oestlich von der Stadt nieder. Und er machte sich dort eine Huette; und er sass darunter im Schatten, bis er saehe, was mit der Stadt geschehen wuerde. 4.6 Da bestellte Gott, der HERR, einen Rizinus und liess ihn ueber Jona emporwachsen, damit Schatten ueber seinem Kopf sei, ihn von seinem Missmut zu befreien. Und Jona freute sich ueber den Rizinus mit grosser Freude. ~ 4.7 Aber Gott bestellte am folgenden Tag einen Wurm, beim Aufgang der Morgenroete; der stach den Rizinus, so dass er verdorrte. 4.8 Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen sengenden Ostwind, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, so dass er ermattet niedersank. Und er wuenschte, dass seine Seele stuerbe, und sagte: Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe! 4.9 Und Gott sprach zu Jona: Ist es recht, dass du wegen des Rizinus zornig bist? Und er sagte: Mit Recht bin ich zornig bis zum Tod! 4.10 Und der HERR sprach: Du bist betruebt wegen des Rizinus, um den du dich nicht gemueht und den du nicht grossgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging. 4.11 Und ich, ich sollte nicht betruebt sein wegen der grossen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht unterscheiden koennen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?  Der Prophet Micha Gerichtsdrohung gegen Israel und Juda - Klage des Propheten \1\ 1.1 Das Wort des HERRN, das zu Micha aus Moreschet geschah in den Tagen des Jotam, Ahas und Hiskia, der Koenige von Juda, das er ueber Samaria und Jerusalem schaute. 1.2 Hoert, all ihr Voelker, merke auf, Erde, und [alles,] was sie fuellt! Und der Herr, HERR, sei zum Zeugen gegen euch, der Herr aus seinem heiligen Palast! 1.3 Denn siehe, der HERR geht aus von seiner Staette, er steigt herab und schreitet auf den Hoehen der Erde. 1.4 Und die Berge zerschmelzen unter ihm, und die Taeler spalten sich, wie das Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, ausgegossen am Abhang. 1.5 Wegen des Verbrechens Jakobs [geschieht] das alles und wegen der Suenden des Hauses Israel. Von wem geht das Verbrechen Jakobs aus? Ist es nicht Samaria? Und von wem die Hoehen Judas? Ist es nicht Jerusalem? 1.6 So werde ich Samaria zu einem Truemmerhaufen [im] Feld machen, zu Weinbergpflanzungen, und ich werde seine Steine ins Tal hinabstuerzen und seine Grundfesten blosslegen. 1.7 Und all seine geschnitzten Bilder werden zerschlagen und all seine [Huren]loehne mit Feuer verbrannt werden, und ich werde all seine Goetzenbilder zur Oede machen; denn es hat sie durch Hurenlohn gesammelt, zum Hurenlohn sollen sie wieder werden. 1.8 Darum will ich klagen und heulen, will barfuss und nackt gehen. Ich will Wehklage halten wie die Schakale und Trauer wie die Strausse. 1.9 Denn unheilbar sind ihre Schlaege; ja, es kommt bis Juda, es reicht bis an das Tor meines Volkes, bis nach Jerusalem. 1.10 Berichtet es nicht in Gat, weint doch nicht! In Bet-Leafra waelze ich mich im Staub. 1.11 Zieh vorueber, Bewohnerin von Schafir, in schaendlicher Entbloessung! Nicht ist ausgezogen die Bewohnerin von Zaanan; die Wehklage Bet-Ezels nimmt seinen Standort von euch weg. 1.12 Ja, um ihren Besitz zittert die Bewohnerin von Marot, denn vom HERRN ist Unglueck zum Tor Jerusalems herabgekommen. 1.13 Spanne die Wagenpferde an den Wagen, Bewohnerin von Lachisch! Der Anfang der Suende war es fuer die Tochter Zion; denn in dir sind die Verbrechen Israels gefunden worden. 1.14 Darum wirst du Moreschet-Gat ein Entlassungsgeschenk geben. Die Haeuser von Achsib werden zu einem truegerischen Bach fuer die Koenige von Israel. 1.15 Noch werde ich den zu dir kommen lassen, der in Besitz nimmt, Bewohnerin von Marescha. Bis Adullam wird die Herrlichkeit Israels kommen. 1.16 Mache dir eine Glatze und schere dich um der Kinder deiner Wonne willen, mache deine Glatze breit wie die des Geiers! Denn gefangen sind sie von dir weggezogen. Drohrede gegen die gewalttaetigen Machthaber des Volkes \2\ 2.1 Wehe denen, die Unheil ersinnen und boese Taten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht fuehren sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht. 2.2 Begehren sie Felder, sie rauben [sie], und Haeuser, sie nehmen [sie] weg; und sie ueben Gewalt am Mann und seinem Haus, am Menschen und seinem Erbteil. 2.3 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich ersinne gegen diese Sippe Boeses, aus dem ihr eure Haelse nicht ziehen und [unter dem] ihr nicht aufrecht gehen werdet; denn es ist eine boese Zeit. 2.4 An jenem Tag wird man einen Spruch ueber euch anstimmen und ein klaegliches Klagelied klagen. Man wird sagen: Wir sind voellig verwuestet. Den Besitzanteil meines Volkes vertauscht man. Wie entzieht man mir [das Land]! Zur Vergeltung verteilt man unsere Felder. 2.5 Darum wirst du niemanden haben, der je die Messschnur an einen Losanteil anlegt in der Versammlung des HERRN. 2.6 `Weissagt nicht! weissagen sie. In der Art weissagt man nicht! Die Schmach wird [uns] nicht erreichen. 2.7 Darf man so etwas im Haus Jakob sagen? Ist der HERR etwa ungeduldig? Oder sind dies seine Taten? Sind seine Worte nicht guetig gegen [ein Volk], das rechtschaffen lebt? 2.8 Aber laengst [schon] lehnt sich mein Volk als Feind auf: vom Oberkleid zieht ihr den Mantel denen aus, die sorglos voruebergehen, die vom Krieg zurueckgekehrt sind; 2.9 die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem behaglichen Haus, von ihren Kindern nehmt ihr meine Zier fuer ewig. 2.10 Macht euch auf und geht! Denn dies ist der Ruheort nicht um der Verunreinigung willen, die Verderben bringt, und zwar schlimmes Verderben. 2.11 Wenn da ein Mann waere, der dem Wind [nach]laeuft und betruegerisch luegt: `Ich will dir weissagen von Wein und von Rauschtrank, der waere ein Prophet dieses Volkes. Zukuenftige Sammlung des Ueberrestes Israels 2.12 Sammeln, [ja,] sammeln will ich dich, ganz Jakob; versammeln, [ja,] versammeln werde ich den Ueberrest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie Schafe im Pferch, wie eine Herde mitten auf der Trift, so dass es von Menschen tosen wird. 2.13 Herauf zieht der Durchbrecher vor ihnen her; sie brechen durch und durchschreiten das Tor und gehen durch es hinaus; und ihr Koenig schreitet vor ihnen her, und der HERR an ihrer Spitze. Drohrede gegen ungerechte Fuersten und falsche Propheten - Ankuendigung der Zerstoerung Jerusalems \3\ 3.1 Und ich sprach: Hoert doch, ihr Haeupter Jakobs und ihr Anfuehrer des Hauses Israel! Ist es nicht an euch, das Recht zu kennen, 3.2 die ihr das Gute hasst und das Boese liebt, die ihr ihnen die Haut abzieht und das Fleisch von ihren Gebeinen? 3.3 Und [diejenigen], die das Fleisch meines Volkes fressen und ihre Haut von ihnen abstreifen und ihre Gebeine zerbrechen und zerstueckeln wie in einem Topf und wie Fleisch mitten im Kessel, 3.4 die werden dann zum HERRN um Hilfe schreien, aber er wird ihnen nicht antworten; und er wird in jener Zeit sein Angesicht vor ihnen verbergen, ebenso wie sie ihre Taten boese gemacht haben. 3.5 So spricht der HERR ueber die Propheten, die mein Volk irrefuehren: Wenn sie etwas zu beissen haben, rufen sie: Frieden! Wer ihnen aber nichts ins Maul gibt, gegen den heiligen sie einen Krieg. 3.6 Darum soll es Nacht werden fuer euch, ohne Gesicht, und Finsternis soll es fuer euch werden, ohne Wahrsagung. Die Sonne wird ueber den Propheten untergehen und der Tag ueber ihnen schwarz werden. 3.7 Und die Seher werden beschaemt und die Wahrsager zuschanden werden. Sie alle werden den Bart verhuellen, weil keine Antwort Gottes da ist. 3.8 Ich hingegen, ich bin mit Kraft erfuellt durch den Geist des HERRN, und mit Recht und Staerke, um Jakob zu verkuenden sein Verbrechen und Israel seine Suende. 3.9 Hoert doch dies, ihr Haeupter des Hauses Jakob und ihr Anfuehrer des Hauses Israel, die das Recht verabscheuen und alles Gerade kruemmen, 3.10 die Zion mit Blut bauen und Jerusalem mit Unrecht! 3.11 Seine Haeupter richten fuer Bestechung, seine Priester lehren fuer Lohn, und seine Propheten wahrsagen fuer Geld. Und [dann] stuetzen sie sich auf den HERRN und sagen: Ist der HERR [etwa] nicht in unserer Mitte? Kein Unglueck wird ueber uns kommen! 3.12 Darum wird euretwegen Zion als Acker gepfluegt werden, und Jerusalem wird zu Truemmerhaufen und der Berg des Hauses zu Waldeshoehen werden. Das zukuenftige Friedensreich - Jerusalem nach dem Sieg ueber seine Feinde V. 1-5: Jes 2,2-5 \4\ 4.1 Und am Ende der Tage wird es geschehen, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen als Haupt der Berge, und erhaben wird er sein ueber die Huegel. Und Voelker werden zu ihm stroemen, 4.2 und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehre! Und wir wollen auf seinen Pfaden gehen. Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. 4.3 Und er wird richten zwischen vielen Voelkern und Recht sprechen fuer maechtige Nationen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nie [mehr] wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden das Kriegfuehren nicht mehr lernen. 4.4 Und sie werden sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat geredet. - 4.5 Ja, alle Voelker leben, ein jedes im Namen seines Gottes. Wir aber leben im Namen des HERRN, unseres Gottes, fuer immer und ewig. 4.6 An jenem Tag, spricht der HERR, sammle ich das Hinkende, und das Vertriebene bringe ich zusammen und [das,] dem ich Uebles getan habe. 4.7 Und ich mache das Hinkende zu einem Ueberrest und das Ermattete zu einer maechtigen Nation. Da wird der HERR Koenig ueber sie sein auf dem Berg Zion, von da an bis in Ewigkeit. - 4.8 Und du, Herdenturm, du Huegel der Tochter Zion, zu dir wird gelangen und zu dir wird kommen die fruehere Herrschaft, das Koenigtum der Tochter Jerusalem. Das Gericht und seine Wende - Der Herrscher der Endzeit aus Bethlehem 4.9 Jetzt! Warum erhebst du ein Geschrei? Ist kein Koenig in dir? Oder ist dein Ratgeber umgekommen, dass dich Wehen ergriffen haben wie eine Gebaerende? 4.10 Kreisse und bruelle, Tochter Zion, wie eine Gebaerende! Denn jetzt musst du aus der Stadt hinausziehen und auf [freiem] Feld wohnen und bis nach Babel kommen. Dort wirst du gerettet werden, dort wird der HERR dich aus der Hand deiner Feinde erloesen. 4.11 Aber jetzt! Da haben sich viele Nationen gegen dich versammelt, die sagen: Sie werde entweiht! und: Unsere Augen sollen an Zion [ihre Lust] sehen! 4.12 Aber sie kennen nicht die Gedanken des HERRN und verstehen seinen Ratschluss nicht, dass er sie gesammelt hat wie Garben auf der Tenne. 4.13 Mache dich auf und drisch, Tochter Zion! Denn dein Horn mache ich zu Eisen, und deine Hufe mache ich zu Bronze, damit du viele Voelker zermalmst. Und ich werde ihren Raub dem HERRN weihen und ihr Vermoegen dem Herrn der ganzen Erde. 4.14 Jetzt! Ritze dich, Tochter der Kriegsschar! Man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet; mit dem Stab schlagen sie den Richter Israels auf die Backe. \5\ 5.1 Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir [der] hervorgehen, der Herrscher ueber Israel sein soll; und seine Urspruenge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. 5.2 Darum wird er sie dahingeben bis zur Zeit, da eine Gebaerende geboren hat und der Rest seiner Brueder zu den Soehnen Israel zurueckkehrt. 5.3 Und er wird auftreten und [seine Herde] weiden in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden [in Sicherheit] wohnen. Ja, jetzt wird er gross sein bis an die Enden der Erde. 5.4 Dieser wird der [Herr] des Friedens sein - wenn Assur in unser Land kommt und wenn es in unsere Palaeste tritt, dann werden wir sieben Hirten dagegen aufstellen und acht Menschenfuersten; 5.5 und sie werden das Land Assur mit dem Schwert weiden und das Land Nimrods in seinen Toren - und er wird [uns] von Assur erretten, wenn es in unser Land kommt und wenn es in unser Gebiet tritt. 5.6 Und der Ueberrest Jakobs wird inmitten vieler Voelker sein wie ein Tau vom HERRN, wie Regenschauer auf das Kraut, der nicht auf Menschen wartet und nicht auf Menschenkinder harrt. 5.7 Und der Ueberrest Jakobs wird unter den Nationen, inmitten vieler Voelker, sein wie ein Loewe unter den Tieren des Waldes, wie ein Jungloewe unter den Schafherden, der, wenn er hindurchgeht, zertritt und zerreisst, und niemand errettet. 5.8 `Deine Hand sei erhoben ueber deine Gegner, und alle deine Feinde sollen ausgerottet werden! 5.9 Und an jenem Tag wird es geschehen, spricht der HERR, da rotte ich deine Pferde aus deiner Mitte aus und lasse deine Kriegswagen verlorengehen; 5.10 da rotte ich die Staedte deines Landes aus und reisse alle deine Festungen nieder; 5.11 da rotte ich die Zaubereien aus deiner Hand aus, und du wirst keine Wahrsager mehr haben; 5.12 da rotte ich deine Goetzenbilder aus und deine Gedenksteine aus deiner Mitte, und du wirst dich nicht mehr niederwerfen vor dem Werk deiner Haende; 5.13 da reisse ich deine Ascherim aus deiner Mitte und zerstoere deine Staedte. 5.14 Und ich uebe in Zorn und in Erregung Rache an den Nationen, die nicht gehoert haben. Anklage und Forderungen Gottes - Drohung gegen Jerusalem \6\ 6.1 Hoert doch, was der HERR sagt: `Mache dich auf, fuehre einen Rechtsstreit vor den Bergen und lass die Huegel deine Stimme hoeren! 6.2 Hoert, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN, und ihr Uralten, ihr Grundfesten der Erde! Denn der HERR tritt in einen Rechtsstreit mit seinem Volk, und mit Israel wird er sich auseinandersetzen! 6.3 `Mein Volk, was habe ich dir angetan, und womit habe ich dich ermuedet? Sage aus gegen mich! 6.4 Ja, ich habe dich aus dem Land Aegypten heraufgefuehrt und aus dem Haus der Sklaverei erloest; und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt. 6.5 Mein Volk, denk doch daran, was Balak, der Koenig von Moab, beratschlagt, und was Bileam, der Sohn des Beor, ihm antwortete, [denk an den Uebergang] von Schittim bis Gilgal, damit du die gerechten Taten des HERRN erkennst! 6.6 `Womit soll ich vor den HERRN treten, mich beugen vor dem Gott der Hoehe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjaehrigen Kaelbern? 6.7 Wird der HERR Gefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Baechen Oels? Soll ich meinen Erstgeborenen geben fuer mein Vergehen, die Frucht meines Leibes fuer die Suende meiner Seele? 6.8 `Man hat dir mitgeteilt, o Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu ueben und Guete zu lieben und demuetig zu gehen mit deinem Gott? 6.9 Horch! Der HERR ruft der Stadt zu - Rettung ist es, deinen Namen zu fuerchten -: Hoert, was die [Zucht]rute ist und wer es [so] bestimmt hat! 6.10 Koennte ich je vergessen den Schatz der Gottlosigkeit im Haus des Gottlosen und das schwindsuechtige, verwuenschte Efa? 6.11 Sollte ich [sie] rein sprechen bei der Waage der Gottlosigkeit und bei einem Beutel mit betruegerischen Gewichtsteinen? 6.12 Wo ihre Reichen voll Gewalttat sind und ihre Bewohner Luegen reden und ihre Zunge in ihrem Mund [nichts als] Betrug ist! 6.13 So will auch ich dich unheilbar schlagen, dich oede machen um deiner Suenden willen. 6.14 Du wirst essen, aber nicht satt werden, und Hungergefuehl wird in deinem Inneren [bleiben]. Und du wirst fortschaffen und nicht retten; und was du rettest, werde ich dem Schwert hingeben. 6.15 Du wirst saeen, aber nicht ernten; du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Oel salben, und Most [keltern], aber keinen Wein trinken. 6.16 Und ihr haltet die Ordnungen Omris und alles Tun des Hauses Ahab, und ihr geht in ihren Ratschlaegen, damit ich dich dem Entsetzen preisgebe und ihre Bewohner dem Gezisch; und ihr werdet die Schmach meines Volkes tragen. Klage Israels ueber seine Suenden und sein Vertrauen auf Gott \7\ z 7.1 Wehe mir! Denn mir ist es ergangen wie beim Einsammeln des Obstes, wie bei der Nachlese der Weinernte: keine Traube zu essen, [keine] Fruehfeige, die meine Seele begehrt! 7.2 Verlorengegangen ist der Fromme aus dem Land, und da ist kein Rechtschaffener unter den Menschen: Sie alle lauern auf Bluttaten, sie jagen jeder seinen Bruder mit dem Netz. 7.3 Auf das Boese sind beide Haende [aus], um es gut auszufuehren. Der Oberste fordert, und der Richter [richtet] gegen Entgelt, und der Grosse entscheidet nach der Gier seiner eigenen Seele, und sie flechten es ineinander. 7.4 Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffenste unter ihnen wie eine Dornhecke. [Aber] der Tag deiner Waechter kommt, deine Heimsuchung. Dann wird ihre Verwirrung da sein. 7.5 Glaubt nicht dem Gefaehrten, verlasst euch nicht auf den Vertrauten! Vor der, die an deinem Busen liegt, huete die Pforten deines Mundes! 7.6 Denn der Sohn behandelt den Vater veraechtlich, die Tochter erhebt sich gegen ihre Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; die Feinde eines Mannes sind seine [eigenen] Hausgenossen. 7.8 Ich aber, ich will nach dem HERRN ausschauen, will warten auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhoeren. Freue dich nicht ueber mich, meine Feindin! Denn bin ich gefallen, stehe ich wieder auf; wenn ich [auch] in Finsternis sitze, ist der HERR [doch] mein Licht. 7.9 Das Zuernen des HERRN will ich tragen - denn ich habe gegen ihn gesuendigt -, bis er meinen Rechtsstreit fuehrt und mir Recht verschafft. Er wird mich herausfuehren an das Licht, ich werde seine Gerechtigkeit anschauen. 7.10 Und meine Feindin soll es sehen, und Beschaemung soll sie bedecken, die zu mir sprach: Wo ist der HERR, dein Gott? Meine Augen werden ihre Lust an ihr sehen; jetzt wird sie zertreten wie Strassenkot. 7.11 Ein Tag [kommt], deine Mauern aufzubauen. An jenem Tag wird die Schranke fern sein; 7.12 an jenem Tag, da wird man zu dir kommen von Assur und den Staedten Mazors und von Mazor bis zum Strom und von Meer zu Meer und von Gebirge zu Gebirge. 7.13 Und das Land wird zur Oede werden um seiner Bewohner willen, wegen der Frucht ihrer Taten. 7.14 Weide dein Volk mit deinem Stab, die Herde deines Erbteils, die einsam im Wald wohnt, mitten im Fruchtland, dass sie weiden in Basan und Gilead wie in den Tagen der Vorzeit! 7.15 Wie in den Tagen, als du aus dem Land Aegypten zogst, werde ich es Wunder sehen lassen. 7.16 Die Nationen sollen es sehen und beschaemt werden trotz all ihrer Macht. Sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub sein; 7.17 sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die kriechenden [Tiere] der Erde; zitternd werden sie hervorkommen aus ihren Burgen; zum HERRN, unserem Gott, werden sie sich bebend wenden und vor dir sich fuerchten. 7.18 Wer ist ein Gott wie du, der Schuld vergibt und Vergehen verzeiht dem Ueberrest seines Erbteils! Nicht fuer immer behaelt er seinen Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade. 7.19 Er wird sich wieder ueber uns erbarmen, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre Suenden in die Tiefen des Meeres werfen. 7.20 Du wirst an Jakob Treue erweisen, an Abraham Gnade, die du unsern Vaetern geschworen hast von den Tagen der Vorzeit her.  Der Prophet Nahum. Kap. 1-3: Jes 10,5-34; Zeph 2,13-15. Vom Wesen Gottes - Strafe ueber seine Feinde. \1\ 1.1 Ausspruch ueber Ninive. Das Buch der Schauung des Nahum aus Elkosch. 1.2 Ein eifersuechtiger und raechender Gott ist der HERR, ein Raecher ist der HERR und voller Grimm. Rache uebt der HERR an seinen Gegnern, und er grollt seinen Feinden. 1.3 Der HERR ist langsam zum Zorn und gross an Kraft. Doch keinesfalls laesst der HERR ungestraft. - Im Sturmwind und im Unwetter ist sein Weg, und Gewoelk ist der Staub seiner Fuesse. 1.4 Er bedroht das Meer und legt es trocken. Alle Fluesse laesst er versiegen. Es welken Basan und Karmel, die Bluete des Libanon welkt. 1.5 Die Berge erbeben vor ihm, und die Huegel zerfliessen. Vor seinem Angesicht hebt sich die Erde, das Festland und alle, die darauf wohnen. 1.6 Wer kann vor seinem Groll bestehen, wer standhalten bei der Glut seines Zorns? Sein Grimm ergiesst sich wie Feuer, die Felsen bersten durch ihn. 1.7 Gut ist der HERR. Er ist ein Zufluchtsort am Tag der Bedraengnis; und er kennt die, die sich bei ihm bergen. 1.8 Doch mit einer ueberschwemmenden Flut wird er ihrem Ort ein Ende machen, und Finsternis wird seine Feinde verfolgen. 1.9 Was plant ihr gegen den HERRN? Ein Ende macht er. Nicht zweimal wird sich die Not erheben. 1.10 Denn wenn sie auch wie Dornen verflochten sind und sich mit Ranken umwinden, sie sollen voellig verzehrt werden wie duerres Stroh. 1.11 Aus dir kam der hervor, der Boeses plante gegen den HERRN, der Heilloses riet. 1.12 So spricht der HERR: Wenn sie auch [noch so] unversehrt und noch so zahlreich sind, so sollen sie [doch] geschoren werden, und es ist vorueber! Habe ich dich auch gedemuetigt, ich werde dich nicht mehr demuetigen. 1.13 Und nun, seine Jochstange auf dir zerbreche ich, und deine Fesseln zerreisse ich. 1.14 Ueber dich aber hat der HERR geboten: Von deinem Namen soll kein Nachkomme mehr erstehen! Aus dem Haus deines Gottes werde ich das Goetterbild und das gegossene Bild ausrotten. Ich bereite dir das Grab, denn du bist nichts wert. Die Zerstoerung Ninives. \2\ 2.1 Siehe, auf den Bergen die Fuesse des Freudenboten, der Heil verkuendigt! Feiere deine Feste, Juda, erfuelle deine Geluebde! Denn von nun an wird der Heillose nicht mehr durch dich hindurchziehen; er ist vollstaendig ausgerottet. 2.2 Der Zerstreuer zieht gegen dich herauf. Bewache die Festung, spaehe aus auf den Weg, staerke deine Lenden, nimm all deine Kraft zusammen! - 2.3 Denn der HERR stellt die Hoheit Jakobs ebenso wie die Hoheit Israels wieder her; denn Pluenderer haben sie gepluendert und haben ihre Weinranken zerstoert. - 2.4 Die Schilde seiner Helden sind rot gefaerbt, die tapferen Maenner sind in Karmesin gekleidet, die Wagen glaenzen von Stahl am Tag seines Ruestens, und die Lanzen werden geschwungen. 2.5 Auf den Strassen rasen die Wagen, sie ueberrennen sich auf den Plaetzen. Ihr Aussehen ist wie Fackeln, wie Blitze fahren sie daher. - 2.6 Er bietet seine Maechtigen auf. Sie straucheln auf ihren Wegen, sie eilen zu ihrer Mauer. Schon ist das Schutzdach aufgerichtet! 2.7 Die Flusstore sind geoeffnet, und der Palast ist verzagt. 2.8 Es steht fest: Sie wird entbloesst, sie wird weggefuehrt! Und ihre Maegde stoehnen wie die Stimme der Tauben, wobei sie an ihre Brust schlagen. 2.9 Ninive war ja von jeher wie ein Wasserteich, und doch fliehen sie! - Bleibt stehen, bleibt stehen! Aber keiner sieht sich um. 2.10 Pluendert Silber, pluendert Gold! Denn unendlich ist der Vorrat, der Reichtum an allen [moeglichen] kostbaren Geraeten. 2.11 Leere, Entleerung, Verheerung! Das Herz zerfliesst, und die Knie wanken! Beben in allen Hueften, und alle ihre Gesichter gluehen. - 2.12 Wo ist [nun] die Lagerstaette der Loewen und die Futterstelle der Jungloewen, wo der Loewe lebte, die Loewin [und] das Loewenjunge, und niemand sie aufschreckte? 2.13 Der Loewe raubte nach Bedarf fuer seine Jungen und erwuergte fuer seine Loewinnen. Und er fuellte seine Hoehlen mit Raub und seine Verstecke mit Geraubtem. 2.14 Siehe, ich [will] an dich! spricht der HERR der Heerscharen. Ich werde ihre Wagen in Rauch aufgehen lassen, und deine Jungloewen wird das Schwert verzehren. Und ich werde deinen Raub von der Erde verschwinden lassen, und die Stimme deiner Boten wird nicht mehr gehoert werden. Schuld und Strafe Ninives. \3\ 3.1 Wehe der Blutstadt! Ganz erfuellt mit Luege [und] Gewalttat! Das Rauben hoert nicht auf. - 3.2 Peitschenknall und lautes Raedergerassel! Jagende Pferde und springende Wagen, 3.3 wilde Reiter, flammendes Schwert und blitzender Speer! Eine Menge von Erschlagenen, Haufen von Toten und Leichen ohne Ende! Man stolpert ueber ihre Leichen. 3.4 [All das] wegen der vielen Hurereien der anmutigen Hure, der Zauberkuenstlerin, die Voelker verkaufte mit ihren Hurereien, und Sippen mit ihren Zauberkuensten. 3.5 Siehe, ich [will] an dich! spricht der HERR der Heerscharen. Ich werde deine Saeume aufdecken [bis] ueber dein Gesicht und werde die Nationen deine Bloesse sehen lassen und die Koenigreiche deine Schande. 3.6 Ich werde Abscheuliches auf dich werfen, dich veraechtlich behandeln und dich zur Schau stellen. 3.7 Und es wird geschehen, jeder, der dich sieht, wird von dir wegfliehen und wird sagen: Ninive ist verwuestet! Wer wird ihr Teilnahme bekunden? Woher soll ich dir Troester suchen? 3.8 Bist du besser als No-Amon, das an den Stroemen lag, von Wasser umgeben? Das Meer war sein Bollwerk, aus Meer bestand seine Mauer. 3.9 Kusch war seine Staerke und Aegypter in zahlloser Menge, Put und die Libyer waren seine Hilfe. 3.10 Auch diese [Stadt] ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft gezogen. Auch seine Kinder wurden an allen Strassenecken zerschmettert. Und ueber ihre Vornehmen warf man das Los, und all seine Grossen wurden mit Ketten gefesselt. 3.11 Auch du wirst trunken werden, wirst umnachtet sein; auch du wirst Zuflucht suchen vor dem Feind. 3.12 Alle deine Festungen sind Feigenbaeume mit Fruehfeigen: Wenn sie geschuettelt werden, fallen sie dem Esser in den Mund. 3.13 Siehe, dein [Kriegs]volk - Weiber [sind sie] in deiner Mitte! Fuer deine Feinde sind die Tore deines Landes weit geoeffnet, Feuer verzehrt deine Riegel. 3.14 Schoepfe dir Wasser fuer die Belagerung, verstaerke deine Festungswerke, tritt den Ton und stampfe den Lehm, greif zur Ziegelform! 3.15 Dabei wird das Feuer dich verzehren, das Schwert dich ausrotten, dich verzehren wie der Abfresser. Vermehre dich [ruhig] wie der Abfresser, vermehre dich wie die Heuschrecke! 3.16 Du hast deine Kaufleute zahlreicher werden lassen als die Sterne des Himmels: der Abfresser schluepft aus und fliegt davon. 3.17 Deine Hoeflinge sind wie die Heuschrecken und deine Beamten wie Heuschreckenschwaerme, die sich an den Mauern niederlassen am Tag des Frostes. Geht die Sonne auf, so entfliehen sie, und man kennt ihren Ort nicht. Wo sind sie? 3.18 Deine Hirten schlummern, Koenig von Assur. Deine Maechtigen liegen da. Dein Volk ist auf den Bergen zerstreut, und niemand sammelt es. 3.19 Keine Heilung fuer deinen Bruch! Dein Schlag ist toedlich! Alle, die die Nachricht von dir hoeren, klatschen ueber dich in die Haende. Denn ueber wen ist deine Bosheit nicht staendig ergangen? Der Prophet Habakuk. Klage des Propheten ueber Unrecht und Gewalt und Gottes Antwort. \1\ 1.1 Der Ausspruch, den der Prophet Habakuk geschaut hat. 1.2 Wie lange, HERR, rufe ich schon um Hilfe, und du hoerst nicht! [Wie lange] schreie ich zu dir: Gewalttat! - doch du rettest nicht? 1.3 Warum laesst du mich Unrecht sehen und schaust dem Verderben zu, so dass Verwuestung und Gewalttat vor mir sind, Streit entsteht und Zank sich erhebt? 1.41 Darum erstirbt die Weisung, und [der gerechte] Rechtsspruch kommt nie mehr heraus. Denn der Gottlose kreist den Gerechten ein; darum kommt ein verdrehter Rechtsspruch heraus. 1.5 Seht [euch um] unter den Nationen und schaut zu und stutzt, [ja,] staunt! Denn ich wirke ein Werk in euren Tagen - ihr glaubtet es nicht, wenn es erzaehlt wuerde. 1.6 Denn siehe, ich lasse die Chaldaeer erstehen, die grimmige und ungestueme Nation, die die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplaetze in Besitz zu nehmen, die ihr nicht gehoeren. 1.7 Schrecklich und furchtbar ist sie. Von ihr selbst gehen ihr Recht und ihre Hoheit aus. 1.8 Und schneller als Leoparden sind ihre Pferde und angriffslustiger als Woelfe am Abend. Es stampfen ihre Pferde, ihre Pferde kommen von fern her, fliegen herbei wie ein Adler, der sich auf den Frass stuerzt. 1.9 Jeder kommt zur Gewalttat. Ihre Front strebt [unaufhaltsam] vorwaerts, und Gefangene rafft sie zusammen wie Sand. 1.10 Mit den Koenigen treibt sie ihren Spott, und Fuersten sind ihr ein Gelaechter. Ueber jede Festung lacht sie, schuettet einen Erdwall auf und nimmt sie ein. 1.11 Dann faehrt sie daher wie der Wind und zieht weiter und verheert: so ist der, dem die eigene Kraft sein Gott ist! Erneute Klage des Propheten und erneute Antwort Gottes. 1.12 Bist du nicht von alters her, o HERR, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben? HERR, du hast sie zum Gericht eingesetzt und, o Fels, zur Zuechtigung sie bestimmt. 1.13 Du hast zu reine Augen, um Boeses mitansehen zu koennen, und Verderben vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du [dann] den Raeubern zu, schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er? 1.14 Machst du doch die Menschen wie die Fische des Meeres, wie die Kriechtiere, die keinen Herrscher haben. 1.15 Sie alle holt er mit der Angel herauf, er schleppt sie mit seinem Fangnetz fort und sammelt sie ein in seinem Garn; darueber freut er sich und jubelt. 1.16 Darum schlachtet er fuer sein Netz [Schlachtopfer] und laesst fuer sein Garn Rauchopfer aufsteigen, denn durch sie ist sein Anteil fett und feist seine Speise. 1.17 Soll er darum sein Netz ausleeren, und zwar staendig, um Nationen ohne Mitleid hinzumorden? \2\ 2.1 Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen und will spaehen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was fuer eine Antwort ich auf meine Klage erhalte. - 2.2 Und der HERR erwiderte mir und sprach: Schreib das Gesicht auf, und zwar deutlich auf die Tafeln, damit man es gelaeufig lesen kann. 2.3 Denn das Gesicht gilt erst fuer die festgesetzte Zeit, und es strebt auf das Ende hin und luegt nicht. Wenn es sich verzoegert, warte darauf; denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. 2.4 Siehe, die [verdiente] Strafe fuer den, der nicht aufrichtig ist! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. 2.5 Wieviel weniger wird der Gewalttaetige, der Treulose, der anmassende Mann zum Ziel kommen, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol und der wie der Tod ist und nie sich satt frisst! Und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Voelker. Weherufe gegen die Suenden der Menschen 2.6 Werden nicht diese alle ueber ihn ein Spottlied anheben, wobei sie mit Raetselfragen auf ihn anspielen? Und man wird sagen: Weh dem, der aufhaeuft, was nicht sein ist, - wie lange noch? - und der Pfandschuld auf sich laedt! 2.7 Werden nicht ploetzlich [solche] aufstehen, die dir Zins auferlegen, und [solche] aufwachen, die dich zittern lassen? Da wirst du ihnen zur Beute werden. 2.8 Weil du selbst viele Nationen ausgeraubt hast, werden alle uebrigen Voelker dich ausrauben wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. 2.9 Weh dem, der unrechten Gewinn macht, - [zum] Unheil fuer sein Haus! - um sein Nest in der Hoehe anzulegen, um sich [damit] vor der Hand des Unheils zu retten! 2.10 Zur Schande fuer dein Haus hast du die Ausrottung vieler Voelker beschlossen und so gegen dich selbst gesuendigt. 2.11 Ja, der Stein schreit um Hilfe aus der Mauer, und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Holzwerk. 2.12 Weh dem, der eine Stadt mit Blut baut, und eine Ortschaft auf Unrecht gruendet! 2.13 Siehe, [kommt das] nicht von dem HERRN der Heerscharen, dass [dann] Voelker fuers Feuer sich abmuehen und Voelkerschaften fuer nichts sich plagen? - 2.14 Denn die Erde wird davon erfuellt sein, die Herrlichkeit des HERRN zu erkennen, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. 2.15 Weh dem, der anderen zu trinken gibt, indem er berauschendes Gift beimischt und sie auch trunken macht, um sich ihre Bloesse anzuschauen! 2.16 Du hast an Schande dich gesaettigt statt an Ehre. So trinke denn auch du und zeige deine Vorhaut! Der Becher der Rechten des HERRN kommt [nun] zu dir, und schimpfliche Schande [kommt] ueber deine Herrlichkeit. 2.17 Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung der Tiere wird dich zerschmettern wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. 2.18 Was nuetzt ein Goetterbild [und] dass sein Bildner es geschnitzt hat? [Was nuetzt] ein gegossenes Bild und ein Luegenlehrer [und] dass der Bildner seines Gebildes darauf vertraut, waehrend er doch stumme Goetzen anfertigt? 2.19 Weh dem, der zum Holz sagt: Wache auf! - zum schweigenden Stein: Erwache! - Der sollte wahrsagen? Gewiss, er ist mit Gold und Silber ueberzogen, doch fehlt seinem Inneren jeglicher Odem. 2.20 Der HERR aber ist in seinem heiligen Palast. Schweige vor ihm, ganze Erde! Psalmgebet des Propheten. \3\ 3.1 Gebet des Propheten Habakuk nach Schigjonot. 3.2 HERR, ich habe deine Botschaft vernommen. Ich habe, HERR, dein Werk gesehen. Inmitten der Jahre verwirkliche es, inmitten der Jahre mache es offenbar! Im Zorn gedenke des Erbarmens! - 3.3 Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt die Himmel, und sein Ruhm erfuellt die Erde. 3.4 Da entsteht ein Glanz, dem Licht [der Sonne] gleich, Strahlen ihm zur Seite, und in ihnen verbirgt sich seine Macht. 3.5 Vor ihm her geht die Pest, und die Seuche zieht aus in seinem Gefolge. 3.6 Er tritt auf und erschuettert die Erde, er schaut hin und laesst Nationen auffahren. Es bersten die ewigen Berge, es senken sich die ewigen Huegel. Das sind von jeher seine Bahnen 3.7 [als Strafe] fuer Unrecht. Ich sah die Zelte von Kuschan erzittern, die Zeltdecken des Landes Midian. 3.8 Entbrannte dein Zorn gegen die Stroeme, HERR, gegen die Stroeme, oder dein Grimm gegen das Meer, dass du einherfaehrst mit deinen Pferden, deinen siegreichen Kampfwagen? 3.9 Entbloesst, entbloesst ist dein Bogen, Pfeilflueche sind [dein] Reden! Sela. Zu Stroemen spaltest du die Erde. 3.10 Bei deinem Anblick erbeben die Berge, Gewitterregen zieht heran, die Tiefe laesst ihre Stimme erschallen. Ihre Haende zu heben, vergisst 3.11 die Sonne. Der Mond steht still in seiner Wohnung. Als [strahlendes] Licht gehen deine Pfeile hin und her, als [heller] Schein der Blitz deines Speeres. 3.12 Im Grimm durchschreitest du die Erde, im Zorn zerdrischst du Nationen. 3.13 Du bist ausgezogen zur Rettung deines Volkes, zur Rettung deines Gesalbten. Du hast den First herabgeschmettert vom Haus des Gottlosen, den Grund bis auf den Felsen blossgelegt. Sela. 3.14 Du hast ihm mit seinen [eigenen] Pfeilen den Kopf durchbohrt, seine Anfuehrer sind davongerannt. Uns zu zerstreuen, war ihr Uebermut gewesen, gleichsam zu verschlingen den Elenden im Versteck. 3.15 Du hast seine Pferde ins Meer getreten, in die Brandung gewaltiger Wasser. - 3.16 Ich vernahm es, da erbebte mein Leib, bei dem Schall erzitterten meine Lippen, Faeulnis drang in meine Knochen, und unter mir bebte mein Schritt. [Jetzt] will ich auf den Tag der Bedraengnis warten, dass er heraufkomme gegen das Volk, das uns angreift. 3.17 Denn der Feigenbaum blueht nicht, und an den Reben ist kein Ertrag. Der Oelbaum versagt [seine] Leistung, und die Terrassen[gaerten] bringen keine Nahrung hervor. Die Schafe sind aus der Huerde verschwunden, und kein Rind ist in den Staellen. - 3.18 Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln ueber den Gott meines Heils. 3.19 Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Fuesse, und ueber Hoehen laesst er mich einherschreiten. Dem Vorsaenger, mit meinem Saitenspiel!  Der Prophet Zephanja. Ankuendigung der Eroberung Judas als Bild des Zorns Gottes am Tag des HERRN. \1\ 1.1 Das Wort des HERRN, das geschah zu Zephanja, dem Sohn des Kuschi, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskias, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Koenigs von Juda. 1.2 Wegraffen, ja, wegraffen werde ich alles von der Flaeche des Erdbodens, spricht der HERR; 1.3 wegraffen werde ich Menschen und Vieh, wegraffen die Voegel des Himmels und die Fische des Meeres und die Truemmerhaufen samt den Gottlosen; ausrotten werde ich die Menschen von der Flaeche des Erdbodens, spricht der HERR. 1.4 Und ich werde meine Hand ausstrecken gegen Juda und gegen alle Bewohner von Jerusalem. Aus diesem Ort werde ich den Rest des Baal[kultes], den Namen der Goetzenpriester samt den Priestern ausrotten 1.5 und die, die sich auf den Daechern vor dem Heer des Himmels niederwerfen, und [neben denen,] die sich niederwerfen, [auch] die, die dem HERRN schwoeren und [zugleich] bei ihrem Koenig schwoeren, 1.6 und die, die vom HERRN abtruennig geworden sind und die den HERRN nicht suchen und nicht nach ihm fragen. 1.7 [Seid] still vor dem Herrn HERRN! Denn nahe ist der Tag des HERRN, denn der HERR hat ein Schlachtopfer zubereitet, er hat seine Geladenen geheiligt. 1.8 Und es wird geschehen am Tag des Schlachtopfers des HERRN, da werde ich die Obersten und die Koenigssoehne und alle, die fremdlaendische Gewaender anziehen, heimsuchen. 1.9 An jenem Tag werde ich jeden heimsuchen, der ueber die Schwelle springt, [alle,] die das Haus ihres Herrn mit Gewalttat und Betrug fuellen. 1.10 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR: Horch! Ein Geschrei vom Fischtor her und ein Geheul von der Neustadt und lautes Krachen von den Huegeln her! 1.11 Heult, ihr Bewohner des Maktesch! Denn das ganze Haendlervolk ist vernichtet; alle, die Silber abwiegen, sind ausgerottet. 1.12 In jener Zeit wird es geschehen, dass ich Jerusalem mit Leuchten durchsuche und die Maenner heimsuche, die auf ihren Hefen festsitzen, die in ihrem Herzen sagen: Der HERR wirkt nichts Gutes und wirkt nichts Boeses. 1.13 Ihr Vermoegen wird der Pluenderung [verfallen] und ihre Haeuser der Veroedung. Sie werden Haeuser bauen und sie nicht bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein nicht trinken. 1.14 Nahe ist der grosse Tag des HERRN; er ist nahe und eilt sehr. Horch! Der Tag des HERRN ist bitter. Da schreit [selbst] der Held. 1.15 Ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der Not und der Bedraengnis, ein Tag des Verwuestens und der Verwuestung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewoelks und des Wolkendunkels, 1.16 ein Tag des Horns und des Kampfgeschreis gegen die befestigten Staedte und gegen die hohen Zinnen. 1.17 Und ich werde die Menschen aengstigen, so dass sie einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen den HERRN gesuendigt haben. Ihr Blut wird verschuettet werden wie Staub und ihre Eingeweide wie Kot. 1.18 Auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten koennen am Tag des Grimms des HERRN; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn Vernichtung, ja, Entsetzen wird er wirken bei allen Bewohnern des Landes. Androhung des Gerichts ueber Juda als Aufruf zur Busse - Gericht ueber verschiedene Voelker. \2\ 2.1 Rafft euch zusammen, rafft euch auf, du Nation, die nicht [nach Gott] verlangt, 2.2 bevor der Ratschluss sich verwirklicht - wie Spreu geht der Tag vorueber -, bevor die Zornesglut des HERRN ueber euch kommt, bevor der Zornestag des HERRN ueber euch kommt! 2.3 Sucht den HERRN, alle ihr Demuetigen des Landes, die ihr sein Recht getan habt, sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! Vielleicht werdet ihr geborgen am Zornestag des HERRN. V. 4-7: Jer 47; Hes 25,15-17; Am 1,6-8. 2.4 Denn Gaza wird verlassen und Aschkelon zum Oedland werden. Aschdod wird man am [hellen] Mittag vertreiben, und Ekron wird entwurzelt werden. 2.5 Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer, der Nation der Kreter! Das Wort des HERRN ueber euch [lautet]: Kanaan, Land der Philister, ich werde dich vernichten, [so dass] kein Bewohner mehr [bleibt]. 2.6 Und der Landstrich am Meer wird zu Weideplaetzen, zu Zisternen der Hirten und zu Schafhuerden werden, 2.7 und es wird ein Landstrich fuer den Rest des Hauses Juda sein. Sie werden darauf weiden [und] sich am Abend niederlegen in den Haeusern Aschkelons, denn der HERR, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Geschick wenden. V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; 49,1-6; Hes 21,33-37; 25,1-11; Am 1,13-15; 2,1-3. 2.8 Ich habe die Schmaehung Moabs und die Hohnreden der Soehne Ammon gehoert, mit denen sie mein Volk geschmaeht und gegen sein Gebiet grossgetan haben. 2.9 Darum, so wahr ich lebe, spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ja, Moab soll wie Sodom werden und die Soehne Ammon wie Gomorra, ein [von] Unkraut [ueberwucherter] Boden und eine Salzgrube und ein Oedland fuer ewig. Der Rest meines Volkes wird sie auspluendern und der Ueberrest meiner Nation sie als Erbteil besitzen. 2.10 Dies [geschieht] ihnen fuer ihren Hochmut, weil sie das Volk des HERRN der Heerscharen geschmaeht und gegen es grossgetan haben. 2.11 Furchtbar wird der HERR gegen sie sein, denn er wird alle Goetter der Erde hinschwinden lassen; und alle Inseln der Nationen werden sich vor ihm niederwerfen, jeder von seinem Ort aus. 2.12 Auch ihr, Kuschiter, ihr werdet von meinem Schwert durchbohrt sein. Jes 10,5-34; Nah 1-3. 2.13 Und er wird seine Hand gegen Norden ausstrecken und wird Assur vernichten und Ninive zur Oede machen, duerr wie die Steppe. 2.14 Und in seiner Mitte werden sich Herden lagern, allerlei Tiere; auch Wuestenkauz und Eule werden auf seinen [Saeulen]knaeufen uebernachten. Eine Stimme singt im Fenster, Verwuestung auf der Schwelle, denn er hat das Zederngetaefel blossgelegt. 2.15 Das ist die ausgelassene Stadt, die in Sicherheit wohnte, die in ihrem Herzen sagte: `Ich und sonst gar nichts! Wie ist sie zur Wueste geworden, zum Lagerplatz der wilden Tiere! Jeder, der an ihr voruebergeht, wird zischen, wird [hoehnisch] seine Hand schwenken. Anklage gegen Jerusalem. \3\ 3.1 Wehe der Widerspenstigen und Befleckten, der gewalttaetigen Stadt! 3.2 Sie hat auf keine Stimme gehoert, keine Zurechtweisung angenommen; auf den HERRN hat sie nicht vertraut, ihrem Gott hat sie sich nicht genaht. 3.3 Ihre Obersten in ihrer Mitte sind bruellende Loewen, ihre Richter sind Woelfe am Abend, die nichts fuer den Morgen uebriglassen. 3.4 Ihre Propheten sind leichtfertig, treulose Maenner; ihre Priester entweihen das Heiligtum, tun dem Gesetz Gewalt an. 3.5 Der HERR ist gerecht in ihrer Mitte, er tut kein Unrecht; Morgen fuer Morgen stellt er sein Recht ans Licht, es bleibt nicht aus. Aber der Ungerechte kennt keine Scham. 3.6 Ich habe Nationen ausgerottet, ihre Zinnen sind veroedet; ich habe ihre Strassen verwuestet, so dass niemand hindurchzieht; ihre Staedte sind verheert, so dass niemand da ist, kein Bewohner mehr. 3.7 Ich sprach: Gewiss wirst du mich fuerchten, wirst Zurechtweisung annehmen! Und ihre Wohnung wuerde nicht ausgerottet werden - alles, was ich ueber sie verhaengt habe. Jedoch, sie gingen [nur noch] frueher daran, verschlimmerten alle ihre Taten. Laeuterung durch Gericht - Wiederherstellung Israels. 3.8 Darum wartet auf mich, spricht der HERR, auf den Tag, an dem ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist es, die Nationen zu versammeln, die Koenigreiche zusammenzubringen, um mein Strafgericht ueber sie auszugiessen, die ganze Glut meines Zorns, denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden. 3.9 Dann aber werde ich den Voelkern andere, reine Lippen geben, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und ihm einmuetig dienen. 3.10 Von jenseits der Stroeme Kusch werden sie mir meine Anbeter, meine zerstreute Schar, als Opfergabe darbringen. 3.11 An jenem Tag brauchst du dich nicht mehr all deiner Taten zu schaemen, durch die du den Bruch mit mir vollzogen hast. Denn dann werde ich deine hochmuetigen Prahler aus deiner Mitte wegnehmen, und du wirst kuenftig nicht mehr ueberheblich sein auf meinem heiligen Berg. 3.12 Und ich werde in deiner Mitte ein demuetiges und geringes Volk uebriglassen, und sie werden beim Namen des HERRN Zuflucht suchen. 3.13 Der Rest Israels wird kein Unrecht tun und keine Luege reden, und in ihrem Mund wird keine truegerische Zunge gefunden werden, sondern sie werden weiden und lagern, und niemand wird sie aufschrecken. 3.14 Juble, Tochter Zion, jauchze, Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! 3.15 Der HERR hat deine [Straf]gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt. Der Koenig Israels, der HERR, ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglueck mehr sehen. 3.16 An jenem Tag wird in Jerusalem gesagt werden: Fuerchte dich nicht, Zion, lass deine Haende nicht erschlaffen! 3.17 Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er freut sich ueber dich in Froehlichkeit, er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt ueber dich mit Jubel. 3.18 Die fern von der Festversammlung Trauernden sammle ich - sie sind ja von dir -, um meinetwillen tragen sie Schmach. 3.19 Siehe, zu jener Zeit werde ich an denen handeln, die dich unterdruecken. Ich werde das Hinkende retten und das Vertriebene werde ich zusammenbringen. Und ich werde sie zum Lobpreis und zum Namen machen in jedem Land ihrer Schande. 3.20 In jener Zeit werde ich euch herbeiholen und zu [jener] Zeit euch sammeln. Denn ich werde euch zum Namen und zum Lobpreis machen unter allen Voelkern der Erde, wenn ich euer Geschick vor euren Augen wenden werde, spricht der HERR.  Der Prophet Haggai. Tadel Gottes wegen Laessigkeit am Bau des Tempels. \1\ 1.1 Im zweiten Jahr des Koenigs Darius, im sechsten Monat, am ersten Tag des Monats, geschah das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai zu Serubbabel, dem Sohn des Schealtiel, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn des Jozadak, dem Hohenpriester, folgendermassen: 1.2 So spricht der HERR der Heerscharen: Dieses Volk sagt: Die Zeit ist [noch] nicht gekommen, das Haus des HERRN zu bauen. 1.3 Und das Wort des HERRN geschah durch den Propheten Haggai: 1.4 Ist es fuer euch selber [an der] Zeit, in euren getaefelten Haeusern zu wohnen, waehrend dieses Haus veroedet daliegt? 1.5 Und nun, so spricht der HERR der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! 1.6 Ihr habt viel gesaet, aber wenig eingebracht; ihr esst, aber werdet nicht satt; ihr trinkt, aber seid noch durstig; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn in einen durchloecherten Beutel. 1.7 So spricht der HERR der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! 1.8 Steigt hinauf ins Gebirge und bringt Holz herbei und baut das Haus! Dann werde ich Gefallen daran haben und mich verherrlichen, spricht der HERR. 1.9 Ihr habt nach vielem ausgeschaut, und siehe, es wurde wenig. Und brachtet ihr es heim, so blies ich hinein. Weshalb das? spricht der HERR der Heerscharen. Wegen meines Hauses, das veroedet daliegt, waehrend ihr lauft, jeder fuer sein eigenes Haus. 1.10 Deshalb hat um euretwillen der Himmel den Tau zurueckgehalten, und die Erde hat ihren Ertrag zurueckgehalten. 1.11 Und ich habe eine Duerre gerufen ueber das Land und ueber die Berge und ueber das Korn und ueber den Wein und ueber das Oel und ueber das, was der Erdboden hervorbringt, und ueber die Menschen und ueber das Vieh und ueber allen Arbeitsertrag der Haende. Antwort und Gehorsam des Volkes. 1.12 Da hoerten Serubbabel, der Sohn des Schealtiel, und der Hohepriester Jeschua, der Sohn des Jozadak, und der ganze Ueberrest des Volkes auf die Stimme des HERRN, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Haggai, so wie der HERR, ihr Gott, ihn gesandt hatte, und das Volk fuerchtete sich vor dem HERRN. 1.13 Da sprach Haggai, der Bote des HERRN, im Auftrag des HERRN zum Volk: Ich bin mit euch, spricht der HERR. 1.14 Und der HERR erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiels, des Statthalters von Juda, und den Geist Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Ueberrestes des Volkes, so dass sie kamen und sich an die Arbeit am Haus des HERRN der Heerscharen, ihres Gottes, machten, 1.15 am 24. Tag des sechsten Monats im zweiten Jahr des Koenigs Darius. Zukuenftige Herrlichkeit des Tempels. \2\ 2.1 Im siebten [Monat], am 21. des Monats, geschah das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermassen: 2.2 Sage doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Ueberrest des Volkes und sprich: 2.3 Wer ist unter euch [noch] uebriggeblieben, der dieses Haus in seiner frueheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen? 2.4 Und nun sei stark, Serubbabel! spricht der HERR. Und sei stark Jeschua, Sohn des Jozadak, du Hoherpriester, und seid stark, alles Volk des Landes, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen. 2.5 Das Wort, das ich mit euch vereinbart habe, als ihr aus Aegypten zogt, und mein Geist bleiben in eurer Mitte bestehen: Fuerchtet euch nicht! 2.6 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Noch einmal - wenig [Zeit] ist es [noch] - und ich werde den Himmel und die Erde und das Meer und das Trockene erschuettern. 2.7 Dann werde ich alle Nationen erschuettern, und die Kostbarkeiten aller Nationen werden kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit fuellen, spricht der HERR der Heerscharen. 2.8 Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen. 2.9 Groesser wird die Herrlichkeit dieses kuenftigen Hauses sein als die des frueheren, spricht der HERR der Heerscharen, und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der HERR der Heerscharen. Gottes Segen nach Heiligung und Tempelbau. 2.10 Am 24. des neunten [Monats], im zweiten Jahr des Darius, geschah das Wort des HERRN zum Propheten Haggai folgendermassen: 2.11 So spricht der HERR der Heerscharen: Bitte doch die Priester um Weisung ueber folgendes: 2.12 Wenn jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Kleides traegt und mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Oel oder irgendeine Speise beruehrt, wird das [dadurch] heilig? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein. 2.13 Darauf sagte Haggai: Wenn jemand, der sich an einer Leiche verunreinigt hat, dies alles beruehrt, wird es [dadurch] unrein? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein. 2.14 Da antwortete Haggai und sprach: So ist dieses Volk und so diese Nation vor mir, spricht der HERR, und so ist alles Tun ihrer Haende. Und wo sie etwas [als Opfer] darbringen, unrein ist es! 2.15 Und nun richtet doch euer Herz [auf die Zeit] von diesem Tag an und darueber hinaus! Bevor Stein auf Stein gelegt wurde am Tempel des HERRN, 2.16 wie erging es euch da? Kam man zu einem Getreidehaufen von zwanzig [Mass], wurden es zehn; kam man zur Kelterkufe, um fuenfzig Pura zu schoepfen, wurden es zwanzig. 2.17 Ich schlug euch mit Getreidebrand und mit Vergilben und alle Arbeit eurer Haende mit Hagel; und ihr seid nicht zu mir umgekehrt! - spricht der HERR. 2.18 Richtet doch euer Herz [auf die Zeit] von diesem Tag an und darueber hinaus! Vom 24. Tag des neunten [Monats] an, naemlich von dem Tag an, als die Grundmauern des Tempels des HERRN gelegt wurden, richtet euer Herz darauf: 2.19 Ist die Saat noch in der Vorratskammer? Und haben der Weinstock und der Feigenbaum und der Granatbaum und der Oelbaum noch nicht getragen? Von diesem Tag an will ich segnen. Untergang der Weltreiche und Weissagung an Serubbabel. 2.20 Und das Wort des HERRN geschah zum zweitenmal zu Haggai, am 24. des Monats folgendermassen: 2.21 Sage zu Serubbabel, dem Statthalter von Juda: Ich werde den Himmel und die Erde erschuettern. 2.22 Und ich werde den Thron der Koenigreiche umstuerzen und die Macht der Koenigreiche der Nationen vernichten; und ich werde die Streitwagen und ihre Fahrer umstuerzen, und die Pferde und ihre Reiter sollen [zu Boden] sinken. Jeder [faellt] durch das Schwert des anderen. 2.23 An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Serubbabel, Sohn des Schealtiel, mein Knecht, spricht der HERR, und werde dich einem Siegelring gleich machen; denn ich habe dich erwaehlt, spricht der HERR der Heerscharen.  Der Prophet Sacharja. Ruf zur Umkehr. \1\ 1.1 Im achten Monat, im zweiten Jahr des Darius, geschah das Wort des HERRN zum Propheten Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos: 1.2 Der HERR ist heftig erzuernt gewesen ueber eure Vaeter. 1.3 Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Kehrt um zu mir! spricht der HERR der Heerscharen, und ich werde mich zu euch umkehren, spricht der HERR der Heerscharen. 1.4 Seid nicht wie eure Vaeter, denen die frueheren Propheten zuriefen: `So spricht der HERR der Heerscharen: Kehrt doch um von euren boesen Wegen und von euren boesen Taten! Aber sie hoerten nicht und merkten nicht auf mich, spricht der HERR. 1.5 Eure Vaeter, wo sind sie? Und die Propheten, leben sie ewig? 1.6 Doch meine Worte und meine Vorhaben, die ich meinen Knechten, den Propheten, gebot, haben sie eure Vaeter nicht erreicht? Und sie kehrten um und sagten: Wie der HERR der Heerscharen vorhatte, nach unseren Wegen und nach unseren Taten an uns zu handeln, so hat er mit uns gehandelt. Erstes Nachtgesicht: Reiter auf verschiedenfarbigen Pferden. 1.7 Am 24. Tag, im elften Monat, das ist der Monat Schebat, im zweiten Jahr des Darius, geschah das Wort des HERRN zum Propheten Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos: 1.8 Ich schaute des Nachts, und siehe, ein Mann, der auf einem roten Pferd ritt! Und er hielt zwischen den Myrten, die im Talgrund waren, und hinter ihm waren rote, hellrote und weisse Pferde. 1.9 Und ich sagte: Wer sind diese, mein Herr? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich selbst will dir zeigen, wer diese sind. 1.10 Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt, antwortete und sprach: Das sind die, welche der HERR ausgesandt hat, auf Erden umherzuziehen. 1.11 Und sie antworteten dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir sind auf Erden umhergezogen, und siehe, die ganze Erde sitzt still und verhaelt sich ruhig. 1.12 Aber der Engel des HERRN antwortete und sprach: HERR der Heerscharen, wie lange willst du dich nicht ueber Jerusalem und die Staedte Judas erbarmen, die du verwuenscht hast diese siebzig Jahre? 1.13 Und der HERR antwortete dem Engel, der mit mir redete, guetige Worte, troestliche Worte. 1.14 Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Rufe aus: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich eifere mit grossem Eifer fuer Jerusalem und fuer Zion, 1.15 und mit grossem Zorn zuerne ich ueber die sicheren Nationen. Sie, naemlich als ich [nur] wenig zuernte, [da] haben sie zum Unheil geholfen. 1.16 Darum, so spricht der HERR: Ich habe mich Jerusalem in Erbarmen wieder zugewandt. Mein Haus soll darin gebaut werden, spricht der HERR der Heerscharen, und die Messschnur soll ueber Jerusalem ausgespannt werden. 1.17 Rufe weiter aus: So spricht der HERR der Heerscharen: Meine Staedte sollen noch ueberfliessen von Gutem; und der HERR wird Zion noch troesten und Jerusalem noch erwaehlen. Zweites Nachtgesicht: Hoerner und Handwerker. \2\ 2.1 Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, vier Hoerner! 2.2 Und ich sagte zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese? Und er sprach zu mir: Das sind die Hoerner, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben. 2.3 Und der HERR liess mich vier Handwerker sehen. 2.4 Und ich sagte: Was wollen diese tun? Und er sprach: Das sind die Hoerner, die Juda derartig zerstreut haben, dass niemand mehr sein Haupt erhob; und diese sind gekommen, um sie in Schrecken zu setzen [und] um die Hoerner der Nationen niederzuwerfen, die ein Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen. Drittes Nachtgesicht: Der Mann mit der Messschnur. 2.5 Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, ein Mann, [der hatte] in seiner Hand eine Messschnur. 2.6 Und ich sagte: Wohin gehst du? Und er sprach zu mir: Jerusalem zu messen, um zu sehen, wie gross seine Breite und wie gross seine Laenge ist. 2.7 Und siehe, als der Engel, der mit mir redete, herausging, da ging ein anderer Engel heraus, ihm entgegen. 2.8 Und er sprach zu ihm: Lauf, rede zu diesem jungen Mann: Eine offene Stadt wird Jerusalem bleiben wegen der Menge an Menschen und Vieh in seiner Mitte. 2.9 Und ich selbst werde ihm ringsherum eine feurige Mauer sein, spricht der HERR, und ich werde zur Herrlichkeit in seiner Mitte sein. Heilsverheissungen. 2.10 Wehe! Wehe! Flieht aus dem Land des Nordens! spricht der HERR. Denn nach den vier Winden des Himmels habe ich euch ausgebreitet, spricht der HERR. 2.11 Wehe! Zion, rette dich, die du wohnst bei der Tochter Babels! 2.12 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich ausgesandt hat, ueber die Nationen, die euch gepluendert haben - denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an -: 2.13 Ja siehe, ich werde meine Hand ueber sie schwingen, und sie sollen ihren Knechten zur Beute werden. Und ihr werdet erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich gesandt hat. 2.14 Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR. 2.15 Und an jenem Tag werden viele Nationen sich dem HERRN anschliessen. So werden sie mein Volk sein. Und ich werde in deiner Mitte wohnen, und du wirst erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich zu dir gesandt hat. 2.16 Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs neue erwaehlen. 2.17 Alles Fleisch schweige vor dem HERRN! Denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung. Viertes Nachtgesicht: Der Hohepriester Joschua. \3\ 3.1 Und er liess mich den Hohenpriester Joschua sehen, der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen. 3.2 Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwaehlt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist? 3.3 Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel. 3.4 Und der Engel antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen: Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Sieh, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern. 3.5 Und ich sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm [reine] Kleider an; und der Engel des HERRN stand [dabei]. 3.6 Und der Engel des HERRN bezeugte dem Joschua: 3.7 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen gehen und wenn du meine Anordnungen befolgen wirst, dann sollst du sowohl mein Haus richten als auch meine Vorhoefe beaufsichtigen; und ich werde dir Zutritt geben unter diesen, die hier stehen. 3.8 Hoere doch, Joschua, du, der Hohepriester, du und deine Gefaehrten, die vor dir sitzen - denn Maenner des Wunders sind sie! Ja, siehe, ich will meinen Knecht, Spross [genannt], kommen lassen. 3.9 Denn siehe, der Stein, den ich vor Joschua gelegt habe - auf einem Stein sieben Augen -, siehe, ich will seine Gravur eingravieren, spricht der HERR der Heerscharen, und will die Schuld dieses Landes entfernen an einem Tag. 3.10 An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Fuenftes Nachtgesicht: Der Leuchter von Gold und die Oelbaeume. \4\ 4.1 Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem Schlaf geweckt wird. 4.2 Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe: und siehe, ein Leuchter ganz aus Gold und sein Oelgefaess oben auf ihm und seine sieben Lampen auf ihm, je sieben Giessroehren fuer die Lampen, die oben auf ihm sind; 4.3 und zwei Oelbaeume neben ihm, einer zur Rechten des Oelgefaesses und einer auf seiner Linken. 4.4 Ich antwortete und sagte zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? 4.5 Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Hast du nicht erkannt, was diese sind? Und ich sagte: Nein, mein Herr. 4.6 Da antwortete er und sprach zu mir: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen. 4.7 Wer bist du, grosser Berg? Vor Serubbabel werde zur Ebene! Und er wird den Schlussstein herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade fuer ihn! 4.8 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 4.9 Die Haende Serubbabels haben die Grundmauern dieses Hauses gelegt, und seine Haende werden es vollenden. Und du wirst erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. 4.10 Denn wer hat den Tag kleiner [Dinge] verachtet? Und sie werden sich freuen und den Stein des Senkbleis in der Hand Serubbabels sehen. Diese sieben [sind] die Augen des HERRN, sie schweifen auf der ganzen Erde umher. 4.11 Und ich antwortete und sagte zu ihm: Was sind diese zwei Oelbaeume zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken? 4.12 Und ich antwortete zum zweiten Mal und sagte zu ihm: Was sind die beiden Zweigbueschel der Oelbaeume, die neben den zwei goldenen Roehren sind, die das Gold[oel] von sich ausfliessen lassen? 4.13 Und er sprach zu mir: Hast du nicht erkannt, was diese sind? Und ich sagte: Nein, mein Herr. 4.14 Da sprach er: Dies sind die beiden Gesalbten, die bei dem Herrn der ganzen Erde stehen. Sechstes Nachtgesicht: Die fliegende Schriftrolle. \5\ 5.1 Und ich hob wieder meine Augen auf und sah: Und siehe, eine fliegende Schriftrolle! 5.2 Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, ihre Laenge [betraegt] zwanzig Ellen und ihre Breite zehn Ellen. 5.3 Und er sprach zu mir: Dies ist der Fluch, der ausgeht ueber die Flaeche des ganzen Landes. Denn jeder, der stiehlt, ist bisher - wie lange [nun schon]! - ungestraft geblieben, und jeder, der [falsch] schwoert, ist bisher - wie lange [nun schon]! - ungestraft geblieben. 5.4 Ich habe ihn ausgehen lassen, spricht der HERR der Heerscharen, und er wird kommen in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der bei meinem Namen falsch schwoert; und mitten in seinem Haus wird er ueber Nacht bleiben und wird es vernichten, sowohl sein Gebaelk als auch seine Steine. Siebtes Nachtgesicht: Die Frau im Efa. 5.5 Und der Engel, der mit mir redete, trat hervor und sprach zu mir: Heb doch deine Augen auf und sieh! Was ist dies da, das da hervorkommt? 5.6 Ich sagte: Was ist es? Und er sprach: Dies ist das Efa, das hervorkommt. Und er sprach: Das ist ihr Aussehen im ganzen Land. 5.7 Und siehe, ein runder Bleideckel hob sich; und da war eine Frau, die sass mitten im Efa. 5.8 Und er sprach: Dies ist die Gottlosigkeit. Und er warf sie [wieder] mitten in das Efa hinein und warf den Bleideckel auf dessen Oeffnung. 5.9 Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, da kamen zwei Frauen hervor, und Wind war in ihren Fluegeln, und sie hatten Fluegel wie Fluegel des Storches; und sie hoben das Efa empor zwischen die Erde und den Himmel. 5.10 Und ich sagte zu dem Engel, der mit mir redete: Wohin bringen diese das Efa? 5.11 Und er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Land Schinar. Und ist [dieses] aufgestellt, wird das Efa auf seine Stelle hingestellt. Achtes Nachtgesicht: Die vier Wagen. \6\ 6.1 Und ich hob wieder meine Augen auf und sah: Und siehe, vier Wagen, die zwischen den zwei Bergen hervorkamen! Und die Berge waren Berge aus Bronze. 6.2 Am ersten Wagen waren rote Pferde und am zweiten Wagen schwarze Pferde 6.3 und am dritten Wagen weisse Pferde und am vierten Wagen scheckige, starke Pferde. 6.4 Und ich antwortete und sagte zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? 6.5 Und der Engel antwortete und sprach zu mir: `Diese sind die vier Winde des Himmels, die herauskommen, nachdem sie vor dem Herrn der ganzen Erde gestanden haben. 6.6 Die schwarzen Pferde, die daran sind, ziehen aus ins Land des Nordens; und die weissen ziehen aus hinter ihnen her; und die scheckigen ziehen aus ins Land des Suedens; 6.7 und die starken ziehen aus. Und sie trachteten danach hinauszugehen, um auf Erden umherzuziehen. Und er sprach: Geht, zieht umher auf Erden! Da zogen sie auf Erden umher. 6.8 Und er rief mich an und redete zu mir: Siehe, die, welche ins Land des Nordens ausgezogen sind, lassen meinen Geist Ruhe finden im Land des Nordens. Symbolische Kroenung des Joschua. 6.9 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 6.10 Nimm [Gaben] von den Weggefuehrten, von Heldai und von Tobija und von Jedaja! Und geh du an diesem Tag, geh in das Haus Josias, des Sohnes Zefanjas, wohin sie aus Babel gekommen sind! 6.11 Und nimm Silber und Gold und mach eine Krone! Und setze sie auf das Haupt des Hohenpriesters Joschua, des Sohnes Jozadaks! 6.12 Und sage ihm: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ein Mann, Spross ist sein Name! Und es wird unter ihm sprossen, und er wird den Tempel des HERRN bauen. 6.13 Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen, und er wird Hoheit tragen und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen. Auch wird ein Priester auf seinem Thron sein; und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein. 6.14 Und die Krone soll dem Heldai, dem Tobija und Jedaja und der Gnade des Sohnes Zefanjas im Tempel des HERRN zum Gedaechtnis sein. 6.15 Und Ferne werden kommen und am Tempel des HERRN bauen. Und ihr werdet erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. Und das wird geschehen, wenn ihr aufmerksam auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, hoeren werdet. Die Frage nach dem Fasten und Gottes Antwort. \7\ 7.1 Und es geschah im vierten Jahr des Koenigs Darius: [Da] geschah das Wort des HERRN zu Sacharja am vierten [Tag] des neunten Monats, im [Monat] Kislew, 7.2 als [naemlich] Bethel [den] Sarezer und Regem-Melech und seine Maenner sandte, um den HERRN anzuflehen 7.3 und um die Priester, die zum Hause des HERRN der Heerscharen [gehoerten], und die Propheten zu fragen: Soll ich weinen im fuenften Monat beim Fasten, wie ich es schon so viele Jahre getan habe? 7.4 Und das Wort des HERRN der Heerscharen geschah zu mir: 7.5 Sprich zum ganzen Volk des Landes und zu den Priestern: Wenn ihr im fuenften und im siebten [Monat] beim Wehklagen gefastet habt, und dies siebzig Jahre, habt ihr etwa mir gefastet? 7.6 Und wenn ihr esst und wenn ihr trinkt, seid ihr es nicht, die da essen, [nicht] ihr, die da trinken? 7.7 Sind es nicht die Worte, die der HERR durch die frueheren Propheten [in den Tagen] ausrief, als Jerusalem bewohnt und ruhig war und seine Staedte rings um es her und der Sueden und die Niederung bewohnt waren? 7.8 Und das Wort des HERRN geschah zu Sacharja: 7.9 So spricht der HERR der Heerscharen: Faellt zuverlaessigen Rechtsspruch und erweist Guete und Barmherzigkeit einer dem anderen! 7.10 Und bedrueckt nicht die Witwe und die Waise, den Fremden und den Elenden! Und ersinnt nicht gegeneinander Unglueck in euren Herzen! 7.11 Aber sie weigerten sich aufzumerken und zuckten widerspenstig die Schulter und machten ihre Ohren schwerhoerig, um nicht zu hoeren. 7.12 Und sie machten ihr Herz zu Diamant, um die Weisung nicht zu hoeren, noch die Worte, die der HERR der Heerscharen durch seinen Geist sandte durch die frueheren Propheten; so kam ein grosser Zorn auf beim HERRN der Heerscharen. 7.13 Und es geschah: Wie er gerufen und sie nicht gehoert hatten, so werden sie rufen, und ich werde nicht hoeren, spricht der HERR der Heerscharen. 7.14 Und ich verwehte sie ueber all die Nationen hin, die sie nicht kannten, und das Land wurde hinter ihnen veroedet, so dass niemand hindurchzieht und zurueckkommt. Und sie machten ein kostbares Land zur schaurigen Oede. Verheissung des Heils fuer Israel und die Voelker. \8\ 8.1 Und es geschah das Wort des HERRN der Heerscharen: 8.2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich eifere fuer Zion mit grossem Eifer, und mit grossem Zorn eifere ich dafuer. 8.3 So spricht der HERR: Ich kehre nach Zion zurueck und wohne mitten in Jerusalem. Und Jerusalem wird `Stadt der Treue genannt werden und der Berg des HERRN der Heerscharen `heiliger Berg. 8.4 So spricht der HERR der Heerscharen: Noch werden Greise und Greisinnen auf den Plaetzen von Jerusalem sitzen, jeder seinen Stab in seiner Hand wegen der Fuelle der Tage. 8.5 Und die Plaetze der Stadt werden voll von Jungen und Maedchen sein, die auf ihren Plaetzen spielen. 8.6 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn [das zu] wunderbar ist in den Augen des Ueberrestes dieses Volkes in jenen Tagen, sollte es auch in meinen Augen [zu] wunderbar sein? spricht der HERR der Heerscharen. 8.7 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich werde mein Volk retten aus dem Land des Aufgangs und aus dem Land des Untergangs der Sonne; 8.8 und ich werde sie [zurueck]bringen, und sie werden mitten in Jerusalem wohnen. Und sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein in Treue und in Gerechtigkeit. 8.9 So spricht der HERR der Heerscharen: Staerkt eure Haende, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Mund der Propheten hoert, die zu der Zeit [wirkten], als die Grundmauern des Hauses des HERRN der Heerscharen gelegt wurden, damit der Tempel erbaut werde! 8.10 Denn vor diesen Tagen war kein Lohn fuer den Menschen, und Lohn fuer das Vieh gab es nicht. Und wer aus- und einging, hatte keinen Frieden vor dem Bedraenger, und ich liess alle Menschen gegeneinander los. 8.11 Nun aber will ich fuer den Ueberrest dieses Volkes nicht wie in den frueheren Tagen sein, spricht der HERR der Heerscharen, 8.12 sondern die Saat des Friedens, der Weinstock, wird seine Frucht geben, und die Erde wird ihren Ertrag geben, und der Himmel wird seinen Tau geben; und den Ueberrest dieses Volkes werde ich all das erben lassen. 8.13 Und es wird geschehen: Wie ihr ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen sein. Fuerchtet euch nicht! Staerkt eure Haende! 8.14 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Ebenso wie ich mir vorgenommen hatte, euch Boeses zu tun, als eure Vaeter mich zum Zorn reizten, spricht der HERR der Heerscharen, und ich es mir nicht leid tun liess, 8.15 so habe ich mir wieder vorgenommen, in diesen Tagen Jerusalem und dem Haus Juda Gutes zu tun. Fuerchtet euch nicht! 8.16 Dies sind die Dinge, die ihr tun sollt: Redet nur die Wahrheit einer mit dem anderen! Faellt zuverlaessigen und heilsamen Rechtsspruch in euren Toren! 8.17 Und sinnt nicht - keiner [von euch] - in euren Herzen auf das Unglueck des anderen und falschen Eid liebt nicht! Denn all dieses ist es, was ich hasse, spricht der HERR. 8.18 Und das Wort des HERRN der Heerscharen geschah zu mir: 8.19 So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des fuenften und das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten [Monats] wird dem Haus Juda zur Wonne und zur Freude und zu froehlichen Festzeiten werden. Doch die Wahrheit und den Frieden liebt! 8.20 So spricht der HERR der Heerscharen: Noch werden Voelker und Bewohner vieler Staedte kommen; 8.21 und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: Lasst uns doch hingehen, den HERRN [um Gnade] anzuflehen und den HERRN der Heerscharen zu suchen! Auch ich will gehen! 8. Und viele Voelker und maechtige Nationen werden kommen, um den HERRN der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen. 8.23 So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Maenner aus Nationen mit ganz verschiedenen Sprachen zugreifen, ja, sie werden den Rockzipfel eines juedischen Mannes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehoert, dass Gott mit euch ist. Ankuendigung des Gerichts ueber Israels Feinde und des Kommens des Friedenskoenigs zum Heil Israels. \9\ 9.1 Ausspruch, Wort des HERRN. Im Land Hadrach und Damaskus ist sein Ruheplatz - denn dem HERRN gehoert das Auge von Aram ebenso wie alle Staemme Israels - 9.2 und auch in Hamat, das daran grenzt, in Tyrus und Sidon - gewiss, sie sind sehr weise! V. 3.4: Jes 23,1-14; Hes 26; 27; 28,1-19; Am 1,9.10. 9.3 Tyrus hat sich zwar eine Festung gebaut, hat Silber wie Staub aufgehaeuft und Gold wie Strassenkot. 9.4 [Doch] siehe, der Herr wird es erobern und seine Streitmacht auf dem Meer schlagen, und es selbst wird vom Feuer verzehrt. V. 5-7: Jes 14,28-32; Jer 47; Hes 25,15-17; Am 1,6-8. 9.5 Aschkelon wird es sehen und sich fuerchten, auch Gaza, und wird sehr erzittern, und Ekron, weil seine Hoffnung zuschanden ist. Und der Koenig wird aus Gaza verschwinden, und Aschkelon wird unbewohnt sein. 9.6 Und Mischvolk wird in Aschdod wohnen. So werde ich den Hochmut der Philister ausrotten. 9.7 Und ich werde seine blutigen [Fleischbrocken] aus seinem Mund wegreissen und seine abscheulichen [Stuecke] zwischen seinen Zaehnen hinweg. So wird auch er [als ein Rest] uebrigbleiben fuer unseren Gott und wird sein wie ein Stammverwandter in Juda und Ekron wie ein Jebusiter. 9.8 Ich aber werde mich fuer mein Haus als Wache lagern [zum Schutz] vor dem, der hindurchzieht und zurueckkommt, dass nie mehr ein Gewalthaber bei ihnen hindurchzieht, denn jetzt achte ich selbst auf sie. 9.9 Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein Koenig kommt zu dir: Gerecht und siegreich ist er, demuetig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin. 9.10 Und ich rotte die Streitwagen aus Ephraim und die Pferde aus Jerusalem aus, und der Kriegsbogen wird ausgerottet. Und er verkuendet Frieden den Nationen. Und seine Herrschaft [reicht] von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. 9.11 Auch du - um des Blutes deines Bundes willen lasse ich deine Gefangenen aus der Grube frei, in der kein Wasser ist. 9.12 Kehrt zur Festung zurueck, ihr auf Hoffnung Gefangenen! Auch heute verkuendige ich: Doppeltes erstatte ich dir. 9.13 Ja, ich habe mir Juda als Bogen gespannt, [den Koecher] mit Ephraim gefuellt. Ich wecke deine Soehne, Zion, gegen die bewaehrten [Kaempfer] Griechenlands und mache dich wie das Schwert eines Helden. 9.14 Und der HERR wird ueber ihnen erscheinen, und sein Pfeil faehrt aus wie der Blitz. Und der Herr, HERR stoesst ins Horn und zieht einher in Stuermen des Suedens. 9.15 Der HERR der Heerscharen wird sie beschirmen; und [seine] Schleudersteine werden fressen und zu Boden strecken, sie werden Blut trinken wie Wein und [davon] voll werden wie die Opferschale, wie die Ecken des Altars. 9.16 So wird der HERR, ihr Gott, sie an jenem Tag retten als die Herde seines Volkes. Denn Steine an [seinem] Diadem sind sie, die ueber seinem Land funkeln. 9.17 Ja, wie anmutig ist es, wie schoen ist es! Das Getreide laesst junge Maenner gedeihen und der Most Jungfrauen. Zukuenftige Staerkung und Sammlung Israels durch den HERRN. \10\ 10.1 Erbittet euch von dem HERRN Regen zur Zeit des Spaetregens! Der HERR ist es, der die Wetterwolken macht, er laesst den Regen regnen, er gibt einem jeden Brot, Kraut auf dem Feld. 10.2 Denn die Hausgoetzen haben Truegerisches geredet, und die Wahrsager haben Luege geschaut; und sie erzaehlen nichtige Traeume, troesten mit Dunst. Darum mussten sie fortziehen wie Schafe, die elend sind, weil kein Hirte da ist. 10.3 Gegen die Hirten ist mein Zorn entbrannt, und ueber die Leitboecke bringe ich Heimsuchung, denn der HERR der Heerscharen nimmt sich seiner Herde, des Hauses Juda, an und macht es gleichsam zu seinem Prachtross im Kampf. 10.4 Aus ihm kommt der Eckstein, aus ihm der Zeltpflock, aus ihm der Kriegsbogen, aus ihm wird zugleich jeglicher Gewalthaber hervorkommen. 10.5 Und sie werden wie Helden sein, die im Kampf [den Feind] in den Strassenkot treten; und sie koennen kaempfen, denn der HERR ist mit ihnen, und die Reiter auf den Pferden werden zuschanden. 10.6 Und ich staerke das Haus Juda und rette das Haus Joseph und lasse sie [wieder in ihrem Land] wohnen, denn ich habe Erbarmen mit ihnen, und sie werden sein, als haette ich sie nie verstossen. Denn ich bin der HERR, ihr Gott, ich erhoere sie. 10.7 Und Ephraim wird sein wie ein Held, und ihr Herz wird sich freuen wie vom Wein. Und ihre Kinder werden es sehen und sich freuen, ihr Herz wird frohlocken in dem HERRN. 10.8 Ich will ihnen pfeifen und sie sammeln, denn ich habe sie erloest; und sie werden so zahlreich sein, wie sie [einst] zahlreich waren. 10.9 Saee ich sie aber ein unter die Voelker und denken sie [dann] in den fernen [Laendern] an mich, so sollen sie mit ihren Kindern am Leben bleiben und zurueckkehren. 10.10 Und ich lasse sie zurueckkehren aus dem Land Aegypten, und aus Assur sammle ich sie und bringe sie in das Land Gilead und auf den Libanon, und es wird fuer sie nicht ausreichen. 10.11 Und sie werden durch die Meerenge hindurchziehen - er hat im Meer ja die Wellen geschlagen -, und alle Tiefen des Stromes werden versiegen. Und der Hochmut Assurs wird gestuerzt, und das Zepter Aegyptens muss weichen. 10.12 So werde ich sie stark machen in dem HERRN, und [nur] in seinem Namen werden sie leben, spricht der HERR. \11\ 11.1 Tu auf, Libanon, deine Tore, dass Feuer deine Zedern fresse! 11.2 Heule, Wacholder, weil die Zeder gefallen ist, weil die Herrlichen verwuestet sind! Heult, Eichen Basans, weil der unzugaengliche Wald dahingesunken ist! 11.3 Horch, das Geheul der Hirten, weil ihre Herrlichkeit verwuestet ist! Horch, das Gebruell der Jungloewen, denn die Pracht des Jordan ist verwuestet! Das Bild vom erfolglosen Hirtendienst. 11.4 So sprach der HERR, mein Gott: Weide die Schlachtschafe, 11.5 deren Kaeufer sie schlachten, ohne es zu buessen; oder wenn sie sie verkaufen, sagen: Gepriesen sei der HERR, ich bin nun reich! Und keiner von deren Hirten hat mit ihnen Mitleid. 11.6 Wahrhaftig, ich werde kein Mitleid haben mit den Bewohnern des Landes, spricht der HERR. Und siehe, ich lasse die Menschen, einen jeden, in die Hand seines Naechsten und in die Hand seines Koenigs geraten; die werden das Land in Stuecke schlagen, und ich werde [sie] nicht aus ihrer Hand befreien. 11.7 Und ich weidete die Schlachtschafe der Schafhaendler. Und ich nahm mir zwei Staebe: den einen nannte ich `Freundlichkeit, und den anderen nannte ich `Verbindung, und ich weidete die Schafe. 11.8 Und ich tilgte die drei Hirten in einem Monat aus. Und meine Seele wurde ungeduldig ueber sie, und auch ihre Seele wurde meiner ueberdruessig. 11.9 Da sagte ich: Ich will euch nicht mehr weiden. Was stirbt, mag sterben, und was verkommt, mag verkommen; und die uebrigbleiben, sollen eines des anderen Fleisch fressen! 11.10 Und ich nahm meinen Stab `Freundlichkeit und zerbrach ihn, um meinen Bund ungueltig zu machen, den ich mit allen Voelkern geschlossen hatte. 11.11 So wurde er an jenem Tag ungueltig gemacht. Und es erkannten die Schafhaendler, die auf mich achteten, dass es des HERRN Wort war. 11.12 Und ich sagte zu ihnen: Wenn es recht ist in euren Augen, gebt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, lasst es bleiben! Und sie wogen meinen Lohn ab: dreissig Silber[schekel]. 11.13 Da sprach der HERR zu mir: Wirf ihn dem Toepfer hin, den herrlichen Wert, den ich ihnen wert bin! Und ich nahm die dreissig Silber[schekel] und warf sie in das Haus des HERRN dem Toepfer hin. 11.14 Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab `Verbindung, um die Bruderschaft zwischen Juda und Israel ungueltig zu machen. V. 15-17: Jer 23,1.2; Hes 34,1-10. 11.15 Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir noch einmal Geraet eines Hirten [und verhalte dich wie ein] toerichter [Hirte]. 11.16 Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Land aufstehen: Um die verkommenden [Tiere] kuemmert er sich nicht, das Versprengte sucht er nicht, und das Zerbrochene heilt er nicht, das Gesunde versorgt er nicht, aber das Fleisch des Fetten isst er und zerreisst [sogar] ihre Klauen. 11.17 Wehe dem nichtigen Hirten, der die Schafe verlaesst! Das Schwert ueber seinen Arm und ueber sein rechtes Auge! Sein Arm verdorre, ja, verdorre, und sein rechtes Auge erloesche, ja, erloesche! Jerusalems zukuenftige Rettung und Wehklage seiner Bewohner ueber ihre Suende. \12\ 12.1 Ausspruch, Wort des HERRN ueber Israel. Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Grundmauern der Erde legt und den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet: 12.2 Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale fuer alle Voelker ringsum. Und auch ueber Juda: Es wird in Bedraengnis geraten zusammen mit Jerusalem. 12.3 Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem Stemmstein fuer alle Voelker: alle, die ihn hochstemmen wollen, werden sich wund reissen. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln. 12.4 An jenem Tag, spricht der HERR, schlage ich alle Pferde mit Scheuwerden und ihre Reiter mit Wahnsinn. Ueber das Haus Juda aber halte ich meine Augen offen, waehrend ich alle Pferde der Voelker mit Blindheit schlage. 12.5 Und die Fuersten von Juda werden in ihrem Herzen sagen: Die Bewohner von Jerusalem [sollen] Staerke [nur] in dem HERRN der Heerscharen, ihrem Gott, haben. 12.6 An jenem Tag mache ich die Fuersten von Juda einem Feuerbecken unter Holzstuecken und einer Feuerfackel unter Garben gleich; und sie werden zur Rechten und zur Linken alle Voelker ringsum verzehren. Und immer noch wird Jerusalem an seiner Staette bleiben in Jerusalem. 12.7 Der HERR aber wird die Zelte Judas zuerst retten, damit der Stolz des Hauses David und der Stolz der Bewohner von Jerusalem gegenueber Juda nicht zu gross werde. 12.8 An jenem Tag wird der HERR die Bewohner von Jerusalem beschirmen; und der Stuerzende unter ihnen wird an jenem Tag wie David sein und das Haus David wie Gott, wie der Engel des HERRN vor ihnen her. 12.9 Und es wird geschehen an jenem Tag, da trachte ich danach, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem herankommen. 12.10 Aber ueber das Haus David und ueber die Bewohnerschaft von Jerusalem giesse ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden ueber ihn wehklagen, wie man ueber den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter ueber ihn weinen, wie man bitter ueber den Erstgeborenen weint. 12.11 An jenem Tag wird die Wehklage in Jerusalem gross sein wie die Wehklage von Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo. 12.12 Und wehklagen wird das Land, Sippe um Sippe fuer sich, die Sippe des Hauses David fuer sich und ihre Frauen fuer sich, die Sippe des Hauses Nathan fuer sich und ihre Frauen fuer sich, 12.13 die Sippe des Hauses Levi fuer sich und ihre Frauen fuer sich, die Sippe der Schimiter fuer sich und ihre Frauen fuer sich, 12.14 alle uebrigen Sippen, Sippe um Sippe fuer sich und ihre Frauen fuer sich. Zukuenftige Entsuendigung und Laeuterung Israels. \13\ 13.1 An jenem Tag wird fuer das Haus David und die Bewohner von Jerusalem eine Quelle geoeffnet sein gegen Suende und gegen Befleckung. 13.2 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, da rotte ich die Namen der Goetzen aus dem Land aus, dass sie nicht mehr erwaehnt werden; und auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land wegschaffen. 13.3 Und es wird geschehen, wenn ein Mann [doch] noch weissagt, so werden sein Vater und seine Mutter, seine [eigenen] Eltern, zu ihm sagen: Du darfst nicht am Leben bleiben, denn du hast Luege geredet im Namen des HERRN! Und sein Vater und seine Mutter, seine [eigenen] Eltern, werden ihn durchbohren, wenn er weissagt. 13.4 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Propheten sich schaemen, jeder ueber sein Gesicht, wenn die Weissagung ueber sie [kommt]; nie mehr werden sie einen haerenen Mantel anlegen, um zu luegen. 13.5 So einer wird sagen: Ich bin kein Prophet, ein Mann, der [seinen] Acker bebaut, bin ich, denn der Ackerbau ist mein Erwerb von meiner Jugend an. 13.6 Sagt man aber zu ihm: Was sind das fuer Wunden zwischen deinen Haenden, dann wird er sagen: [Sie entstanden,] als ich im Haus meiner Freunde geschlagen wurde. 13.7 Wach auf, Schwert, gegen meinen Hirten und gegen den Mann, der mein Gefaehrte ist! spricht der HERR der Heerscharen. Schlage den Hirten, dass die Schafe sich zerstreuen! Und ich werde meine Hand den Kleinen zuwenden. 13.8 Und es wird im ganzen Land geschehen, spricht der HERR, zwei Teile davon werden ausgerottet, verscheiden, und [nur] der dritte Teil davon bleibt uebrig. 13.9 Und ich bringe den dritten Teil ins Feuer, laeutere sie, wie man das Silber laeutert, und pruefe sie, wie man das Gold prueft. Der wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde sagen: Er ist mein Volk. Und er wird sagen: Der HERR ist mein Gott. Der Tag des HERRN - Das sichtbare Kommen des HERRN zur Rettung Jerusalems, zum Gericht der Voelker und zur Herrschaft ueber die Erde. \14\ 14.1 Siehe, ein Tag kommt fuer den HERRN, da verteilt man in deiner Mitte dein Pluendergut. 14.2 Und ich versammle alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg; und die Stadt wird eingenommen und die Haeuser werden gepluendert. Und die Frauen werden geschaendet. Und die Haelfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber der Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. 14.3 Dann wird der HERR ausziehen und gegen jene Nationen kaempfen, wie er schon immer gekaempft hat am Tag der Schlacht. 14.4 Und seine Fuesse werden an jenem Tag auf dem Oelberg stehen, der vor Jerusalem im Osten [liegt]; und der Oelberg wird sich von seiner Mitte aus nach Osten und nach Westen spalten zu einem sehr grossen Tal, und die [eine] Haelfte des Berges wird nach Norden und seine [andere] Haelfte nach Sueden weichen. 14.5 Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azal reichen. Und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usijas, des Koenigs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen [und] alle Heiligen mit ihm. 14.6 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird kein Licht sein, die praechtigen [Gestirne] ziehen sich zusammen. 14.7 Dann wird es einen Tag lang - er ist dem HERRN bekannt - weder Tag noch Nacht werden; und es wird geschehen, zur Zeit des Abends, da wird Licht werden. 14.8 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fliessen, die [eine] Haelfte zum oestlichen Meer und die [andere] Haelfte zum hinteren Meer; im Sommer wie im Winter wird es so geschehen. 14.9 Und der HERR wird Koenig sein ueber die ganze Erde; an jenem Tag wird der HERR einzig sein und sein Name einzig. 14.10 Das ganze Land wird sich verwandeln, [so dass es wird] wie die Niederung von Geba bis Rimmon im Sueden von Jerusalem. Jerusalem selbst aber wird erhaben sein und an seiner Staette bleiben, vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten Tores, bis zum Ecktor, und vom Turm Hananel bis zu den Kelterkufen des Koenigs. 14.11 Und man wird darin wohnen. Und einen Bann wird es nicht mehr geben, und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. 14.12 Und dies wird die Plage sein, mit der der HERR alle Voelker plagen wird, die gegen Jerusalem in den Krieg gezogen sind: Er laesst jedem sein Fleisch verwesen, waehrend er [noch] auf seinen Fuessen steht, und seine Augen werden verwesen in ihren Hoehlen, und seine Zunge wird in seinem Mund verwesen. 14.13 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird eine grosse Verwirrung von dem HERRN unter ihnen entstehen, so dass einer des anderen Hand packen und sich seine Hand gegen die Hand seines Naechsten erheben wird. 14.14 Und auch Juda wird gegen Jerusalem kaempfen. Da wird dann der Reichtum aller Nationen ringsum eingesammelt werden: Gold und Silber und Kleider in grosser Menge. 14.15 Und ebenso, gleich dieser Plage, wird [auch] die Plage fuer die Pferde, die Maultiere, die Kamele und die Esel sein sowie fuer alle Tiere, die in jenen Heerlagern sind. 14.16 Und es wird geschehen: Alle Uebriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, die werden Jahr fuer Jahr hinaufziehen, um den Koenig, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhuettenfest zu feiern. 14.17 Und es wird geschehen, wenn eines von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den Koenig, den HERRN der Heerscharen, anzubeten: ueber diese wird kein Regen kommen. 14.18 Und wenn das Geschlecht Aegyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt, dann [wird der Regen] auch ueber dieses nicht [kommen]. Das wird die Plage sein, mit der der HERR die Nationen plagen wird, die nicht hinaufziehen werden, das Laubhuettenfest zu feiern. 14.19 Das wird die Strafe fuer Aegypten und die Strafe fuer alle Nationen sein, die nicht hinaufziehen, das Laubhuettenfest zu feiern. 14.20 An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: `Heilig dem HERRN. Und die Kochtoepfe im Haus des HERRN werden wie die Opferschalen vor dem Altar sein; 14.21 und jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird dem HERRN der Heerscharen heilig sein; und alle Opfernden werden kommen und von ihnen nehmen und darin kochen. An jenem Tag wird es keinen [Vieh]haendler mehr geben im Haus des HERRN der Heerscharen.  Der Prophet Maleachi. Gottes Liebe zu Israel. \1\ 1.1 Ausspruch, Wort des HERRN, an Israel durch Maleachi. 1.2 Ich habe euch geliebt, spricht der HERR. Aber ihr sagt: Worin hast du uns geliebt? Hatte Jakob nicht einen Bruder Esau? spricht der HERR. Und ich habe Jakob geliebt; 1.3 Esau aber habe ich gehasst, und ich habe seine Berge zum Oedland gemacht und seinen Erbbesitz den Schakalen der Steppe [ueberlassen]. 1.4 Wenn Edom sagt: Wir sind zerschmettert, werden aber die Truemmerstaetten wieder aufbauen, so spricht der HERR der Heerscharen: Sie werden bauen, ich aber werde niederreissen. Und man wird sie nennen `Gebiet der Gottlosigkeit und `Das Volk, das der HERR bis in Ewigkeit verwuenscht hat. 1.5 Und eure Augen werden es sehen, und ihr selbst werdet sagen: Gross erweist sich der HERR ueber das Gebiet Israels hinaus! Gottes Anklage gegen die Priester. 1.6 Ein Sohn ehrt den Vater und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich nun Vater bin, wo ist meine Ehre? Und wenn ich Herr bin, wo ist meine Furcht? spricht der HERR der Heerscharen zu euch, ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet. Doch ihr sagt: `Womit haben wir deinen Namen verachtet? 1.7 [Ihr,] die ihr unreine Speise auf meinem Altar darbringt. Doch ihr sagt: `Womit haben wir dich unrein gemacht? Indem ihr sagt: Der Tisch des HERRN, den kann man verachten. 1.8 Auch wenn ihr Blindes darbringt, um es als Opfer zu schlachten, ist es [fuer euch] nichts Boeses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, ist es [fuer euch] nichts Boeses. Bring es doch deinem Statthalter! Wird er Gefallen an dir haben oder dein Angesicht erheben? spricht der HERR der Heerscharen. 1.9 Und nun, besaenftigt doch Gott, dass er uns gnaedig sei![Wenn] so etwas von eurer Hand geschieht, wird er [da] euretwegen das Angesicht erheben? spricht der HERR der Heerscharen. 1.10 Waere doch nur einer unter euch, der die beiden Torfluegel zuschloesse, damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar Feuer anzuendet! Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der HERR der Heerscharen, und an einer Opfergabe aus eurer Hand habe ich kein Wohlgefallen. 1.11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist mein Name gross unter den Nationen. Und an allerlei Orten laesst man [Opfer]rauch aufsteigen und bringt meinem Namen [Gaben] dar, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name ist gross unter den Nationen, spricht der HERR der Heerscharen. 1.12 Ihr aber seid es, die ihn entweihen, indem ihr sagt: Der Tisch des Herrn, der kann unrein gemacht werden, und die Gabe fuer ihn, seine Speise, kann veraechtlich behandelt werden. 1.13 Und ihr sagt: Siehe, welche Muehsal! Und ihr missachtet ihn, spricht der HERR der Heerscharen, und bringt Geraubtes herbei und das Lahme und Kranke; so bringt ihr die Opfergabe. Soll ich Gefallen haben an dem, [was] von eurer Hand [kommt]? spricht der HERR. 1.14 Aber verflucht sei, wer betruegt: Da gibt es in seiner Herde ein maennliches [Tier], und er gelobt [es], schlachtet aber [dann] fuer den Herrn ein verdorbenes! - Denn ein grosser Koenig bin ich, spricht der HERR der Heerscharen, und mein Name ist gefuerchtet unter den Nationen. \2\ 2.1 Und nun fuer euch, ihr Priester, dieses Gebot! 2.2 Wenn ihr nicht hoert und wenn ihr [es euch] nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben, spricht der HERR der Heerscharen, dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben; ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt. 2.3 Siehe, ich bedrohe euch die Saat und streue Mist auf euer Gesicht, den Mist eurer Feste; und man wird euch zu ihm hintragen. 2.4 So werdet ihr erkennen, dass ich dieses Gebot zu euch gesandt habe, damit mein Bund mit Levi gueltig bleibe, spricht der HERR der Heerscharen. 2.5 Mein Bund mit ihm war das Leben und der Friede; und ich gab sie ihm. [Er war] Furcht, und er fuerchtete mich, und vor meinem Namen erschauerte er. 2.6 Zuverlaessige Weisung war in seinem Mund, und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen. In Frieden und Geradheit lebte er mit mir, und viele brachte er zur Umkehr von Schuld. 2.7 Denn die Lippen des Priesters sollen Erkenntnis bewahren, und Weisung sucht man aus seinem Mund; denn er ist ein Bote des HERRN der Heerscharen. 2.8 Ihr aber, ihr seid abgewichen vom Weg, ihr habt viele durch [falsche] Weisung zu Fall gebracht, habt den Bund Levis gebrochen, spricht der HERR der Heerscharen. 2.9 So habe denn auch ich euch veraechtlich und niedrig gemacht fuer das ganze Volk, weil ihr meine Wege nicht beachtet und die Person anseht, wenn ihr Weisung gebt. Gottes Anklage gegen das untreue Volk. 2.10 Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns geschaffen? Warum handeln wir treulos aneinander, um den Bund unserer Vaeter zu entweihen? 2.11 Juda hat treulos gehandelt, und ein Greuel ist in Israel und in Jerusalem veruebt worden; denn Juda hat das Heiligtum des HERRN entweiht, das er liebt, und hat die Tochter eines auslaendischen Gottes geheiratet. 2.12 Dem Mann, der das tut, wird der HERR [alles] ausrotten, was lebt und antwortet, aus den Zelten Jakobs, [selbst] wenn er dem HERRN der Heerscharen eine Opfergabe darbringt. 2.13 Und zweitens tut ihr dies: Ihr bedeckt mit Traenen den Altar des HERRN, mit Weinen und Stoehnen, weil er sich [eurer] Opfergabe nicht mehr zuwendet und sie [nicht mehr] mit Wohlgefallen aus eurer Hand annimmt. 2.14 Ihr sagt: Weswegen? Deswegen weil der HERR Zeuge gewesen ist zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos gehandelt hast, wo sie [doch] deine Gefaehrtin ist und die Frau deines Bundes. 2.15 Und hat er sie nicht zu Einem gemacht? Zu einem Fleisch, in dem Geist ist. Und was erstrebt das Eine? Nachkommenschaft von Gott. So huetet euch bei eurem Leben! Und an der Frau deiner Jugend handle nicht treulos! 2.16 Denn ich hasse Scheidung, spricht der HERR, der Gott Israels, ebenso wie wenn man sein Gewand mit Unrecht bedeckt, spricht der HERR der Heerscharen. So huetet euch bei eurem Leben und handelt nicht treulos! 2.17 Ihr ermuedet den HERRN mit euren Worten. Doch ihr sagt: Womit ermueden wir ihn? - Damit dass ihr sagt: Jeder, der Boeses tut, ist gut in den Augen des HERRN, und an solchen hat er Gefallen; oder: Wo ist der Gott des Gerichts? Ankuendigung des Gerichtstages und Aufruf zur Busse. \3\ 3.1 Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und ploetzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwuenscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen. 3.2 Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer eines Schmelzers und wie das Laugensalz von Waeschern sein. 3.3 Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen, und er wird die Soehne Levi reinigen und sie laeutern wie Gold und wie Silber, so dass sie [Maenner] werden, die dem HERRN Opfergaben in Gerechtigkeit darbringen. 3.4 Dann wird die Opfergabe Judas und Jerusalems dem HERRN angenehm sein, wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den Jahren der Vergangenheit. 3.5 Und ich werde an euch herantreten zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die falsch Schwoerenden und gegen solche, die den Lohn des Tageloehners [druecken], die Witwe und die Waise unterdruecken und den Fremden wegdraengen und die mich nicht fuerchten, spricht der HERR der Heerscharen. 3.6 Nein, ich, der HERR, ich habe mich nicht geaendert; aber ihr, Soehne Jakob, ihr habt nicht aufgehoert. 3.7 Seit den Tagen eurer Vaeter seid ihr von meinen Ordnungen abgewichen und habt [sie] nicht beachtet. Kehrt um zu mir! Und ich kehre um zu euch, spricht der HERR der Heerscharen. Ihr aber sagt: `Worin sollen wir umkehren? 3.8 Darf ein Mensch Gott berauben? Ja, ihr beraubt mich! - Ihr aber sagt: `Worin haben wir dich beraubt? Im Zehnten und im Hebopfer. 3.9 Mit dem Fluch seid ihr verflucht, mich aber beraubt ihr weiterhin, ihr, die ganze Nation! 3.10 Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Haus ist! Und prueft mich doch darin, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels oeffnen und euch Segen ausgiessen werde bis zum Uebermass! 3.11 Und ich werde um euretwillen den Fresser bedrohen, damit er euch die Frucht des Erdbodens nicht verdirbt und damit euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der HERR der Heerscharen. 3.12 Und alle Nationen werden euch gluecklich preisen, denn ihr, ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht der HERR der Heerscharen. Scheidung der Gerechten von den Ungerechten am kommenden Gerichtstag. 3.13 Eure Worte sind anmassend gegen mich, spricht der HERR. Ihr aber sagt: Was bereden wir gegen dich? 3.14 Ihr sagt: Nichts [bringt es], Gott zu dienen. Und was ist der Gewinn, dass wir fuer seinen Dienst sorgen und dass wir in Trauer einhergehen vor dem HERRN der Heerscharen? 3.15 Und nun, wir preisen die Frechen gluecklich: Sie kamen sogar [noch] voran, als sie gottlos handelten; ja, sie versuchten Gott und kamen davon. 3.16 Da redeten die miteinander, die den HERRN fuerchteten, und der HERR merkte auf und hoerte. Und ein Buch der Erinnerung wurde vor ihm geschrieben fuer die, die den HERRN fuerchten und seinen Namen achten. 3.17 Und sie werden mir, spricht der HERR der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tag, den ich machen werde. Und ich werde sie schonen, wie ein Mann seinen Sohn schont, der ihm dient. 3.18 Und ihr werdet wieder [den Unterschied] sehen zwischen dem Gerechten und dem Ungerechten, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. 3.19 Denn siehe, der Tag kommt, der wie ein Ofen brennt. Da werden alle Frechen und alle, die gottlos handeln, Strohstoppeln sein. Und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen, so dass er ihnen weder Wurzel noch Zweig uebriglaesst. 3.20 Aber euch, die ihr meinen Namen fuerchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung ist unter ihren Fluegeln. Und ihr werdet hinausgehen und umherspringen wie Mastkaelber. 3.21 Und ihr werdet die Gottlosen zertreten. Denn sie werden Staub sein unter euren Fusssohlen an dem Tag, den ich machen werde, spricht der HERR der Heerscharen. Das Kommen des Elia vor dem Tag des HERRN. 3.22 Haltet im Gedaechtnis das Gesetz meines Knechtes Mose, dem ich am Horeb fuer ganz Israel Ordnungen und Rechtsbestimmungen geboten habe. 3.23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der grosse und furchtbare. 3.24 Und er wird das Herz der Vaeter zu den Soehnen und das Herz der Soehne zu ihren Vaetern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage.